„New Style of IT“

Wie Cloud-Computing neue Arbeitsmodelle erst ermöglicht, erklärt Khaled Chaar, Managing Director Business Strategy bei den Cloud-Pionieren der Cancom-Tochter Pironet Datacenter AG & Co. KG, der TREND-REPORT-Redaktion.

Aktuell schwebt über allem das Thema Digitalisierung, oft verbunden mit einer „Neuerfindung“ des eigenen Ge­schäfts. Die Arbeitswelt bleibt davon nicht unberührt, wobei die Nutzung eines modernen Cloud-Arbeitsplatzes moderne Szenarien erst ermöglicht. „Mitarbeitermobilität – anywhere, any­time, ‚Bring your own device‘ oder fle­xible Arbeitszeiten“, nennt Khaled Chaar die entscheidenden Schlagworte.

Als Beispiel für den „New Style of IT“ nennt Chaar die Hotelgruppe Motel One, die seit kurzem auf die AHP Enterprise Cloud der Cancom-Gruppe und den Support der Tochtergesellschaft Pironet setzt. Das stark expandierende Unternehmen breitet sich rapide in ganz Europa aus. Ohne Cloud-Anwendungen, die die notwendige Flexibilität und Agilität gewährleisten, kaum vorstellbar. Ge­rade solche Unternehmen, die dezentral in vielen vielleicht kleinen Nie­derlassungen organisiert sind, profitieren dabei besonders vom Wegfall dezentraler IT-Kosten.

Khaled Chaar betont, dass mo­derne Cloud-Arbeitsplätze Mitar­beiter­mobilität und flexible Arbeitszeiten erst ermöglichen.

Khaled Chaar betont, dass mo­derne Cloud-Arbeitsplätze Mitar­beiter­mobilität und flexible Arbeitszeiten erst ermöglichen.

Ein Cloud-Service-Provider stellt alle Anwendungen zentral und automatisiert bereit und hält sie auf dem aktuellsten Stand. Selbst komplexere Anforderungen, wie die Integration bestehender Backend-Anwendungen oder spezieller Nischenprodukte, kann Pironet in diesem Zusammenhang in nur wenigen Wochen realisieren. Grundvoraussetzung hier­für ist ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Kunden. „Wir legen sehr viel Wert darauf, lokal auf Augenhöhe, auf Tuchfühlung zu gehen“, betont Chaar. Als deutscher Anbieter mit deutschen Rechenzentren ist man darüber hinaus in der Lage, klassische Probleme wie Service-Level-Agreement, Datenschutz und ISO-27001-Sicherheitszertifizierung sehr elegant zu beantworten.

Schnellwachsende Unternehmen wie Motel One profitieren zusätzlich von der, wie Chaar sie nennt, „Economies of Scale“. Man expandiert, man stellt neue Mitarbeiter ein und per Mausklick steht schon ein neuer IT-Arbeitsplatz zur Verfügung mit allen notwendigen Applikationen. Der Clou: Er verursacht nur dann Kosten, wenn er auch wirklich genutzt wird, was vor allem bei Geschäftsmodellen, die starken saisonalen Schwankungen unterliegen, ein enormer Vorteil ist.

Wie hoch das tatsächliche Einsparpotenzial ist, verrät seit kurzem der Cloud-Workplace-Kalkulator, den Pironet zusammen mit der Experton Group kostenlos zur Verfügung stellt. „Mit dem Kalkulator wollen wir aufzeigen, wo entsprechende Einsparpotenziale sind“, erläutert Chaar. Der Kalkulator berücksichtigt dabei verschiedene Themen wie Personal-, Wartungs-, Rechenzentrums- und Peripheriekosten und stellt mögliches Einsparpotenzial transparent dar. „Da werden keine Zahlen aus dem Hut gezaubert“, betont Chaar, „sondern das ist alles sehr gut nachvollziehbar.“

Weitere Informationen unter:
cloud-workplace-calculator.com
www.pironet.com

IT-Lösungen für den Arbeitsplatz von morgen

Je mobiler, flexibler und agiler der moderne Büromensch tätig ist, desto größer werden die Anforderungen an seinen Arbeitsplatz. Über genau diese Herausforderungen sprach die TREND-REPORT-Redaktion mit Holger Fischer, Vertriebschef für den deutsch­sprachigen Raum bei Ivanti.

Der Digital Workplace stellt die passenden Rahmenbedingungen für das Arbeiten von morgen bereit: mobile An­wendungen, kontrollierter Zugriff auf Informationen, Einbeziehung aller Sicherheitsregularien. Die technologischen Konzepte dahinter heißen IT-Service-Management, Asset-Management, Uni­fied-Endpoint- und Security-Management.
Auf eben diesen vier Säulen basiert das Lösungsportfolio des Softwareherstellers Ivanti, der im Januar 2017 aus dem Zusammenschluss der Unternehmen Heat Software und Landesk hervorgegangen ist. „Durch den Merger sind wir der einzige Hersteller, der alle für den Digital Workplace erforderlichen Komponenten aus einer Hand anbietet“, erklärt Holger Fischer.  Ivanti verzahnt die Disziplinen UEM, ITSM, Security- und Asset-Management miteinander. Dadurch bleiben Unternehmen Reibungsverluste, Inkompatibilitäten und das kostenintensive Management von Schnittstellen am Übergang von einer Lösung zur nächsten erspart. Unter dem Dach von Ivanti vereinen sich die Talente, Innovationskraft und Expertise von insgesamt acht Unternehmen, die sich in den letzten fünf Jahren zusammengeschlossen haben.

„Durch den Merger sind wir der einzige Hersteller, der alle für den Digital Workplace erforderlichen Komponenten aus einer Hand anbietet“,

erklärt Holger Fischer.

Im Zeitalter des Digital Workspace steht für IT-Abteilungen der Mensch immer stärker im Vordergrund. Die IT ist nicht mehr bloße Service-Abteilung, sondern trägt heute wesentlich zur Wertschöpfung eines Unternehmens bei. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, muss die IT Lösungen anbieten, die dem Endanwender einen möglichst hohen Freiheitsgrad einräumen. Holger Fischer: „Die Flexibilität bei der Geräteauswahl wird künftig noch weiter steigen. Es wird dann nicht mehr vorgegeben, welches Gerät der Anwender zu benutzen hat. Entweder er bringt sein eigenes mit oder er nutzt aus einem relativ großen Portfolio das Gerät, mit dem er bestmöglich arbeiten kann. Darauf muss sich die IT einstellen und benötigt hierzu integrierte und skalierbare Lösungen, die diese Agilität unterstützen.“ In Unternehmen finden sich Teams heute oft flexibel zusammen; gleichzeitig gibt es Anwender mit speziellen Aufgaben. Ivanti stellt deshalb aus der Cloud heraus rollenbasiert  virtuelle Arbeitsplatztypen zur Verfügung. „Dabei gewährleisten wir“, so Fischer, „dass dem Anwender unabhängig davon, welches Endgerät oder Betriebssystem er gerade nutzt, jeweils die gleichen Daten und persönlichen Einstellungen bereitgestellt werden.“

„Mit unserem integrierten Ansatz ermöglichen wir Mitarbeitern maximale Mobilität, Flexibilität und Agilität und versetzen Unternehmen somit in die Lage, das Potenzial des Digital Workplace optimal für sich zu nutzen“, betont Fischer. Die IT kann dadurch zu einem echten Treiber für Produktivi­tät und Geschäftserfolg werden. Das macht sie für Unternehmen zu einem entscheidenden und zukunftskritischen Wettbewerbsfaktor.

Weitere Informationen unter:
www.ivanti.de

Change-Management: Agile Werte leben

Die Zukunft erfordert vor allem eins: Mut. Entscheidungen werden in agilen Teams getroffen, die Führungsebene so wenig wie möglich involviert. Ein Beispiel aus der Praxis.

Platinion begleitet führende Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsplattformen. Sebastian Ley, Associate Director im Kölner Büro, erläutert im TREND-REPORT-Gespräch wie agiles Projektmanagement und die Durchführung agiler Trans­formation gelingen können – Frage­stellungen, denen sich Ley schon von Beginn seiner Tätigkeit an widmet.

Die Innovationszyklen für einzigartige Produkte und Services werden immer kürzer und der Wettbewerbsdruck auf Firmen steigt zusehends. Gerade große Firmen haben dabei Probleme, ihre Organisationsstrukturen anzupassen und sich agil aufzustellen. „Das Bemühen um mehr Effizienz hat sich hier bisher in einer hohen Spezialisierung der Mitarbeiter und dadurch in einer hohen Kleinteiligkeit der Arbeit nieder­geschlagen“, erläutert Ley die Grund­pro­blematik. „Daraus erwächst die Not­wen­digkeit, selbst für einfache Umsetzungen von Veränderungen, eine Viel­zahl von Mitarbeitern zu beteiligen, was zu Abstimmungskomplexität, prozessualen Overheads und letztendlich zu einer niedrigeren Geschwindigkeit oder gar Scheitern der Umsetzung führt.“ Agile Entwicklungsmethoden setzen stattdessen auf kleine bereichsübergreifende Teams, die alle Kompetenzen für einen vollständigen Ende-zu-Ende-Prozess in sich vereinen. Folgt man Ley, so handelt es sich bei der nutzerorientierten Betrachtung solcher Prozesse daher auch um einen „kritischen Erfolgsfaktor für die Digitalisierung.“

Jede Veränderung erfordert Mut

„Die verringerte Time-to-Market ist dabei sicherlich der größte Vorteil agiler Entwicklungsmethoden“, berichtet Ley aus eigener beruflicher Erfahrung. Gerade bei der Umsetzung komplexer IT-Lösungen wird in der Regel endlos konzeptioniert. Doch genau hier helfen agile Methoden, diese „Angst vor dem Anfangen“ zu überwinden. „Hier kommt der Schwerpunkt der Beratungsdienstleistungen von Platinion im Kontext geschäftskritischer IT-Themen zum Einsatz“, betont Ley. Natürlich erfordern agile Methoden vor dem Start ein robustes Basiskonzept, welches jedoch nicht zu lange nur auf dem Papier existieren sollte. Agile Methoden fordern dann, dass die Arbeit in kleine Inkremente von zwei bis vier Wochen zerteilt wird, in denen jeweils vollständige, fertige und getestete Software entwickelt wird. Bei guter Priorisierung der Arbeit stehen dabei die Funktionen mit dem größten Geschäftsnutzen am frühesten bereit.

Ebenfalls Mut erfordert ein wesentliches Prinzip agiler Methoden, nämlich Entscheidungen so niedrig wie möglich in der Organisation treffen zu lassen. Eine fehlertolerante Managementkultur ist dabei die Grundvoraussetzung: „Sonst wird ein Team aus Angst davor, Fehlentscheidungen zu treffen, diese immer nach oben delegieren und so Effizienz einbüßen.“ Für Führungskräfte bedeutet das, dass sie wenig bis keine Kontrolle auf die eigentlichen Umsetzungsprozesse in den Teams ausüben sollten. Vielmehr müssen sie die Eigenverantwortung der Teams stärken und eher die Rolle eines Mentors einnehmen. Das Team selbst muss hierzu über eine definierte und nicht zu enge Entscheidungskompetenz verfügen.

Persönlichkeiten und Visionen

Um diese Entscheidungskompetenz zu gewährleisten, ist  auf einen Mix unterschiedlicher Persönlichkeiten und Fähigkeiten zu achten. Zum Anforderungs­profil gehören eine breite fachliche und technische Wissensbasis sowie analytische Kompetenz. Entscheidungs­freudi­ge Entrepreneure sollten ebenso Teil des Teams sein wie besonnene Kritiker.
Führungskräfte hingegen müssen vor allem stark in der Vorgabe einer Vision sein: „Geschäftsverantwortliche müssen klare Vorstellungen davon haben, wohin sich das Produkt entwickeln soll, und dafür Sorge tragen, dass diese Vorstellungen allen Teams bekannt sind“, so Ley. Die Realität ist dabei meist eine andere: „Es wird wenig Vision transportiert und dafür starkes Mikromanagement betrieben.“ Soll sich die Agilität nicht nur auf einzelne kleine Teams beschränken, sondern zum Paradigma für weite Teile des Unternehmens erhoben werden, so ist eine Änderung der Unternehmenskultur unumgänglich.
Agile Werte müssen top-down vom Management vorgelebt werden, Führungsverhalten verändert, Verantwortlichkeiten neu definiert und in letzter Konsequenz auch die Aufbauorganisation angepasst werden. „Das ist ein großes Vorhaben, das höchste Managementaufmerksamkeit und intensive Begleitung durch erfahrene Change-Manager erfordert“, weiß Ley. Branchenwissen für die Kundenprojekte ist dabei ebenso notwendig, wie tiefes IT-Verständnis und kennzeichnet dabei den hohen Qualitätsanspruch den Platinion an die eigene Arbeit stellt.

Wie eine Spielzeugstadt Unternehmen verändert

Bei der Transformation hin zu agilen Projektteams unterstützt die hundertprozentige Tochter der Boston Consulting Group andere Unternehmen mit einem Schulungsprogramm: Zunächst werden den Teammitgliedern die zugrunde liegenden Werte, die Konzepte und das Handwerkszeug vermittelt, ehe das Gelernte spielerisch praktiziert wird. Durch das richtige Zusammensetzen mit Lego-Bausteinen lernen die Teilnehmer z.B. wie sie inkrementell nach Scrum-Methodik eine Stadt aus Lego bauen. Das Lego-Scrum ist Teil der Schulung, die Begleitung durch erfahrene Scrum-Master ist Teil der anschließenden Projekttätigkeit.
„Wenn es darum geht, produktiv agil zu arbeiten, ist eine intensive Begleitung zwingend erforderlich“, betont Ley die Bedeutung der Scrum-Master. Diese stellen nicht nur sicher, dass das Handwerkszeug in Form von Prozessen und Tools richtig angewendet wird, sondern wirken auch als Coaches auf die individuellen Teammitglieder ein, um die notwendigen Veränderungen in Verhalten und Kultur zu begleiten. So hilft eine bunte Spielzeugstadt auch großen Unternehmen, die Innovationszyklen für einzigartige Produkte und Services zu verkürzen.

Weitere Informationen unter:
www.platinion.com

Einfach, effizient und für alle

Zu intransparent für viele Arbeitnehmer und verbunden mit einem enormen Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber und Versicherer, so lautet das gängige Urteil über die betriebliche Altersversorgung (bAV). Abhilfe versprechen die intuitiven Anwendungen der xbAV AG.

„Besonders bei KMU wurde der Verwaltungssaufwand als das wesentliche Hemmnis in der bAV-Verbreitung identifiziert“, berichtet Martin Bockelmann, Vorstand der xbAV AG, auch aus eigener Erfahrung. Vor der Gründung im Jahr 2007 war er selbst elf Jahre als Berater in diesem Bereich aktiv und kennt daher die Probleme von Vertrieb und Kunden aus erster Hand. Etwa die Deckungskapitalübertragung mit sieben Prozessbeteiligten, die mit über 30 Einzelschritten verbunden ist. Es galt, die komplexen Prozesse praktikabler zu machen. „Vernetzen sich Arbeitgeber, Versicherer, Vermittler und Arbeitnehmer digital, wird die bAV für alle Beteiligten einfacher, transparen­ter und kostengünstiger. Fehler­quel­len, die in der analogen Verwaltung häufig entstehen, werden verhindert“, erklärt Bockelmann seine einfache Lösung. Eine Besonderheit der Produkte ist dabei die Shared-Service-Technologie, wodurch ein Standard geschaffen wird, der bei allen Prozessbeteiligten für mehr Effizienz sorgt.

Das „x“ im Firmennamen symbolisiert die durch die Lösung entstehende Schnittstelle zwischen den vier Stakeholdern, die alle davon profitieren: „Der Arbeitgeberkunde ist entlastet, der Mitarbeiter bekommt Transparenz in seine Altersversorgung und der Vermittler gewinnt einen funktionierenden Türöffner. Der Vorteil für das jeweilige Versicherungsunternehmen ist die klare Erfüllung von Kundenbedürfnissen bei gleichzeitigem Effizienzgewinn für den eigenen Betrieb.“ Die Kosten für das Portal, die bisweilen zwecks Kunden­bindung von der Versicherung übernommen werden, amortisieren sich bereits nach wenigen Jahren.

Weitere Informationen unter:
www.xbav.de

Abwehr von Cyber-Angriffen trainieren!

 

TREND REPORT sprach mit Ralf Kaschow, Leiter des Cyber Training & Simulation Centers der ESG über simulationsgestützte Trainings zur
Abwehr von Cyber-Angriffen.

Herr Kaschow, was wird im Cyber Simulation Center simuliert?

Im Fokus des Cyber Simulation Centers steht die Abwehr von Cyber-Angriffen. Dazu können wir die unterschiedlichsten Angriffe auf die IT-Infrastrukturen in Unternehmen und Behörden simulieren. Die entsprechenden IT-Netzwerke bilden wir mit ihren wesentlichen Eigenschaften in der Simulationsumgebung nach. Die Angriffe werden automatisiert von einem sogenannten Attack Generator oder manuell von einem „RedTeam“ durchgeführt. Die Teilnehmer einer Cyber-Abwehr-Übung erleben dabei in Realzeit den Angriffsverlauf und dessen Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Daten und IT-Ressourcen.

 

Worauf kommt es bei der Cyber-Abwehr besonders an und wie können Cyber-Simulatoren hier helfen?

Überhaupt zu erkennen, dass man angegriffen wird, ist die Grundvoraussetzung für bestmöglichen Schutz. Dies allein stellt in Anbetracht der Komplexität der IT-Infrastrukturen und immer neuer Angriffsmethoden bereits eine Herausforderung dar. Anschließend heißt es schnellstmöglich festzustellen, was der Angreifer bereits im Netzwerk angerichtet hat. Die Folgeschritte sind dann: Spuren sichern, überlegt Gegenmaßnahmen einleiten – ohne unnötige Betriebsbeeinträchtigungen zu verursachen –und Schwachstellen schließen. Dies erfordert viel Know-how und praktische Erfahrung, die man aber häufig erst leidvoll aus tatsächlichen Angriffen oder eben durch simulationsgestütztes Training gewinnt. Hochqualitatives Training gestützt durch leistungsfähige Simulationstechnologie ist daher eine wichtige Komponente zur wirksamen Abwehr von Cyber-Angriffen.

 

Ralf Kaschow betont, dass es auch künftig der Entschei­dungs­­fä­hig­­keit des Menschen bedarf.

Ralf Kaschow, Leiter des Cyber Training & Simulation Centers der ESG

 

Was ist der Unterschied von Übungen, bei denen Simulationstechnologie eingesetzt wird, im Vergleich zu konventionellen Übungen? 

Simulationsgestützte Übungen sind wesentlich effizienter in Bezug auf Zeit-, Personal- und Kostenaufwand: Wir können die unterschiedlichsten Übungsszenarien quasi aus der Schublade ziehen und auf Knopfdruck starten. Ebenso einfach ist das Zurücksetzen des Übungssystems in den Ausgangszustand. Außerdem werden komplexe Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Dadurch erzielen wir bei den Übungsteilnehmern ein schnelles und nachhaltiges Verstehen. 

 

Können auch wichtige öffentliche Netzwerk-Infrastrukturen abgebildet werden?  (Kritische Infrastrukturen) 

Die Nachbildung derartiger Netzwerke ist einer der wesentlichen Vorteile unseres Cyber Simulation Centers. Wir bieten damit für Betreiber kritischer Infrastrukturen einerseits eine Trainingsplattform, darüber hinaus aber auch eine ideale Testumgebung: IT-Sicherheitskonzepte und -technologien können hier auf realistische Weise getestet werden, ohne auf das eigentliche Netzwerk zurückzugreifen.

 

Simulationstechnologie wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt. Warum erst jetzt im Cyber-Umfeld?

Die Einführung dieser Technologie zu Trainingszwecken erfolgt in der Regel über einen längeren Zeitraum. Dies ist auch im Cyber-Umfeld nicht anders: Nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, dass IT-Sicherheit nicht nur aus Software und Technik besteht – es bedarf nach wie vor der Reaktions- und Entscheidungsfähigkeit des Menschen, der sich auf unvorhersehbare Situationen einstellen und seine Entscheidungen sowie sein Handeln flexibel anpassen kann. Die erforderlichen Fähigkeiten können mittels Simulation optimal trainiert werden. Ihren Wert für Training hat Simulation in vielen Bereichen bereits unter Beweis gestellt, nehmen wir z. B. Flug- und Fahrsimulatoren. Die Übertragung des Prinzips auf das Cyber-Umfeld ist also ein logischer Schritt.

Welche notwendigen und kundenspezifischen Fähigkeiten vermitteln Sie, um einen höchstmöglichen Schutz vor Angriffen aus dem Cyber-Raum zu erlangen?

 

  • Aufspüren von Anomalien im Netzwerkverkehr
  • Erkennung von Cyber-Angriffen
  • Erstellung eines Cyber-Lagebildes („Situational Awareness“)
  • Entwicklung und Umsetzung eigener spezifischer Schutzverfahren und -maßnahmen
  • Effizientes Team Work zur Bewältigung von Cyber-Angriffen
  • Schließen von Schwachstellen in Netzwerken und Notfallplänen

 

Im September 2016 begann die Test- und Einführungsphase Ihres Cyber Simulation Centers. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen und was erwarten Sie hinsichtlich Geschäft für die nächsten zwei – drei Jahre?

Seit September 2016 haben wir mehr als 50 Testübungen mit potenziellen Kunden aus unterschiedlichen Bereichen durchgeführt. Dazu gehörten neben Banken, Energieunternehmen und Industrieanlagenbetreibern auch öffentliche Einrichtungen sowie Sicherheitsbehörden und die Bundeswehr. Der Mehrwert von simulationsgestütztem Training wurde durchweg von allen bestätigt.Der Trend zu mehr Digitalisierung und Vernetzung wird sich angesichts der Wertschöpfungsmöglichkeiten ungemindert fortsetzen. Die zunehmende IT-Abhängigkeit führt zwangsläufig auch zu einem höheren Gefährdungspotenzial – sowohl hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit von Cyber-Angriffen als auch in Bezug auf die Schadenshöhe. Wir gehen davon aus, dass infolgedessen das Risikobewusstsein und die Bereitschaft in Cyber-Sicherheit zu investieren, deutlich wachsen werden. Hochqualitatives und effizientes Training in einem Cyber Simulation Center wird dabei einen hohen Stellenwert einnehmen – dies ist die essentielle Erkenntnis aus der Test- und Einführungsphase des Cyber Simulation Centers der ESG.

 

Was hat den Kunden, die Übungen im Cyber Simulation Center durchgeführt haben, besonders gefallen?

Zum einen die Konfrontation mit ungewohnten Notfallsituationen, welche unter Zeitdruck zu bearbeiten waren. Augen öffnend war für viele Kunden, das Agieren eines Angreifers im Netzwerk und die Auswirkungen eigener Gegenmaßnahmen hautnah und in Realzeit erleben zu können. Einhellig wurde auch das gemeinsame Bewältigen komplexer Angriffsszenarios im Team als wichtiger Trainingsbestandteil angesehen.

 

Cyber Simulation Center

ESG

 

 

 

 

Quelle Aufmacherbild:
Google

VUCA – vom Chaos zur Kreativität

VUCA ist Akronym, das verwendet wird, um die Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Unklarheit der allgemeinen Bedingungen und Situationen zu beschreiben oder zu reflektieren. Aktuell benutzt man VUCA als trendiges und effizientes Akronym,  um die geänderten Rahmenbedingungen für Unternehmen und Mitarbeiter im Kontext der Digitalisierung zu beschreiben. 

Bedeutung

Der Gedanke von VUCA wurde vom U.S. Army War College eingeführt, um die flüchtigere, unsichere, komplexe und zweideutige multilaterale Welt zu beschreiben, die aus dem Ende des Kalten Krieges resultierte. Die gemeinsame Verwendung des Begriffs VUCA begann in den 1990er Jahren und stammt aus dem militärischen Vokabular.
Zunehmend wurde der Begriff als Akronym im Kontext strategischer Führung in einer Vielzahl von Organisationen – von Konzernen bis hin zu Bildungseinrichtungen –  benutzt.

Der tiefere Sinn von VUCA dient dazu, die strategische Bedeutung von Voraussicht und Einsicht sowie das Verhalten von Gruppen und Einzelpersonen in Organisationen zu verbessern. Es diskutiert systemische Ausfälle und Verhaltensstörungen,  die für organisatorisches Versagen charakteristisch sind.

 
 

V. U. C. A.

 
V = Volatilität (Volatility)
Die Natur und die Dynamik des Wandels, die Art und die Geschwindigkeit der Veränderungskräfte und die Veränderung der Katalysatoren.
 
U = Unsicherheit (Uncertainty)
Der Mangel an Vorhersagbarkeit, die Perspektiven für Überraschung und das Gefühl des Bewusstseins und des Verständnisses von Fragen und Ereignissen.
 
C = Komplexität (Complexity)
Unterschiedlichste Auswirkungen von Kräfte, gestörte Kausalketten, Unklarheiten hinsichtlich eines Umfelds, welches eine Organisation umgibt.
 
A = Ambiguität (Ambiguity)
Das Potenzial falscher Auslegungen und die gemischten Bedeutungen von Bedingungen; Ursache-und-Effekt-Verwirrungen.

 

Diese Elemente präsentieren, wie Organisationen ihre aktuelle und zukünftige Situation, im Sinne der digitalen Transformation, sehen. Sie stellen Grenzen für Planung und Organisations- oder Unternehmensführung dar. Sie kommen in einer Weise zusammen, die entweder Entscheidungen erschweren oder andererseits die Fähigkeit schärfen, vorauszusehen, vorauzuplanen und voranzukommen.
Die besondere Bedeutung und Relevanz von VUCA bezieht sich oft darauf, wie die Menschen die Bedingungen sehen, unter denen sie Entscheidungen treffen und planen. Wie sie Risiken verwalten, Veränderungen begleiten und Probleme lösen. Im Allgemeinen unterstützt das Begriffsinstrumentarium von VUCA  die Fähigkeiten einer Organisation, ihre Rahmenbedingungn neu zu gestalten:

 

Antizipieren Sie sich verändernde Rahmenbedingungen
 
Verstehen Sie die Konsequenzen von Problemen und Aktionen
 
Schätzen Sie die Wechselwirkungen von Variablen
 
Bereiten Sie sich vor auf alternative Realitäten und Herausforderungen
 
Interpretieren und adressieren sie relevante Chancen
 

 

Für die meisten zeitgenössischen Organisationen – Wirtschaft, Militär, Bildung, Regierung und andere – ist VUCA ein praktischer Code für Bewusstsein und Bereitschaft.
Hinter dem einfachen Akronym verbirgt sich ein gesammeltes Wissen, das sich mit Lernmodellen befasst zur Vorbereitung, Antizipation, Evolution und Intervention.
Das Versagen an sich ist keine Katastrophe,
aber das Versagen, aus dem Scheitern zu lernen, ist definitiv katastrophal.

Es genügt heute also nicht, Führungskräfte in Kernkompetenzen auszubilden, ohne die Faktoren zu identifizieren, die die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit in einer Organisation hemmen.
Die Fähigkeit sich schnell auf die steten Veränderungen einer VUCA-Welt einstellen zu können, stellt eine der grundlegende Eigenschaft resilienter Führungskräfte dar.
 

Die benötigten Fähigkeit von Einzelpersonen und Organisationen kann mit einer Reihe von Engagementthemen gemessen werden:

• Wissensmanagement und Sense-Making
• Planungs- und Bereitschaftsüberlegungen
• Prozessmanagement und Ressourcensysteme
• Funktionelle Reaktionsfähigkeit und Einflussmodelle
• Recovery Systeme und Forward Practices
• Systemische Ausfälle
• Verhaltensstörungen
 
 
Ab einem gewissen Punkt hängt die Leistungs- und Handlungsfähigkeit einer „vuca-fähigen“ Leadership von der Kultur und Wertevorstellung eines Unternehmens, der Fähigkeit zu adaptieren und den Zielen ab.
Ein „vorbereitetes und entschlossenes“ Unternehmen beschäftigt sich mit einer strategischen Agenda und ist sich der Auswirkungen von VUCA bewusst und entsprechend befähigt.

Die Fähigkeit einer solchen Führung in strategischer und operativer Hinsicht hängt zudem von einer gut entwickelten Denkweise ab, um die technischen, sozialen, politischen, markt- und ökonomischen Realitäten der Umwelt, in der die Menschen arbeiten, zu beurteilen. Mit einem tieferen Verständnis für die Elemente von VUCA zu arbeiten, kann ein Treiber für Überleben und Nachhaltigkeit in einem komplexen Marktumfeld sein.

 


Quelle:

Wikipedia

References

Johansen, Bob (2007). Get There Early: Sensing the Future to Compete in the Present. San Francisco, CA: Berrett-Koehler Publishers, Inc. p. 68. ISBN 978-1-57675-440-5.

Live-Video

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit James Campanini, VP – GM EMEA Sales von BlueJeans, über den Arbeitsplatz der Zukunft und das Thema E-Recruitment per Live-Video.

 

Herr Campanini, wieviel Digitalisierung erwartet die Generation Y von ihren Arbeitgebern? Welche Ergebnisse brachte Ihre aktuelle Studie in diesem Kontext zutage?

In den Medien sind derzeit die Begriffe „Modern Workplace“ und „Arbeitsplatz 4.0“ hoch im Kurs. Es findet also ein Umdenken in der Arbeitswelt statt. Und es zeigt auch, dass modernes, flexibles Arbeiten heute eine wesentlich größere Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers spielt als noch vor ein paar Jahren. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, der stark voranschreitenden Digitalisierung und der Generation Y müssen sich Unternehmen den Bedürfnissen der Arbeitgeber anpassen. Nicht die Unternehmen entscheiden mehr über die Wahl des Arbeitnehmers, sondern der potentielle Arbeitnehmer entscheidet. Unsere Studie LoveLive über die Nutzung und Einstellung gegenüber Live-Video von Arbeitnehmern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und USA zeigt, dass 48 Prozent der deutschen Arbeitnehmer der Überzeugung sind, ein Arbeitsplatz ohne Live-Video ist für die Generation Y nicht attraktiv genug.

Um also attraktiv zu sein und zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Struktur und Kultur sowie die Art und Weise der Kommunikation ändern.

Videotelefonie ist – dank Apple Facetime und Co. – bei vielen Deutschen bereits im Alltag angekommen und nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die junge Generation schätzt diesen Kommunikationsweg und die Möglichkeit, unabhängig von Zeit und Standort mit ihrem Gesprächspartner face-to-face zu kommunizieren. Sie übertragen diese Gewohnheit und Flexibilität auch auf ihren Arbeitsplatz. Wir sehen auch sehr häufig, dass der Einsatz von Video-Technologie von dieser Generation im Unternehmen initiiert wird. Das hat sich in unserer Studie ebenfalls bestätigt, denn 63 Prozent sind der Meinung, dass ihr Unternehmen Videoanrufe stärker nutzen sollte – überwiegend die jüngere Generation sieht das so.

Homeoffice ist ein weiterer wichtiger Punkt für die potentiellen, jungen Arbeitnehmer. Produktivität und Effektivität sind längst nicht mehr an den Arbeitsplatz im Büro gebunden. Gerade bei international aufgestellten Teams ist auch das Thema Arbeitszeiten wichtig – wir werden uns in Zukunft von dem starren Arbeitszeitmodell mehr und mehr verabschieden. Hier ist es für Unternehmen wichtig, eine optimale IT-Infrastruktur und entsprechende Lösungen bieten zu können, die das Arbeiten und die Kommunikation von überall und zu jeder Zeit ermöglichen.

 

Inwieweit kann heute das Recruiting neuer Mitarbeiter durch den Einsatz von Live-Video-Technologien transformiert werden?

Gerade im Bereich HR und insbesondere im Recruiting-Prozess wird Videotelefonie immer beliebter. Wir befinden uns mitten im „War of Talents“. Fachkräfte werden nicht mehr nur in der unmittelbaren Umgebung gesucht, sondern international, um den bestmöglichen Mitarbeiter zu finden. Die Organisation eines Vorstellungsgespräches kann daher sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die im Kampf um qualifizierte Fachkräfte entscheidend sein kann, da sonst die Gefahr besteht, dass Bewerber zur Konkurrenz wandern.

Mit unserer Cloud-basierten Videokonferenz-Lösung können Meetings und Gesprächstermine schnell und kostengünstig umgesetzt und somit Terminkonflikte mit Bewerbern und Führungskräften vermieden werden.

Ein persönliches Bewerbungsgespräch, welches häufig in mehrere Phasen aufgeteilt ist, verursacht zudem Reisekosten und hohen Organisationsaufwand. Wurde vorher der Kreis der Bewerber aufgrund der Reisekosten stark eingeschränkt, kann dieser mithilfe von Gesprächen via Video-Konferenzen ausgeweitet und so die Trefferquote erhöht werden.

Mittels Live-Video wird der Bewerbungsprozess deutlich beschleunigt – der HR-Manager sendet seinem Gesprächsteilnehmer einen Link zur Videokonferenz und erhält im Bewerbungsgespräch, anders als bei dem Kontakt via E-Mail oder klassischem Telefonat direkt einen persönlichen Eindruck – unabhängig davon, in welchem Land oder Zeitzone sich der Bewerber befindet.

 

 

Welche technische Infrastruktur ist dazu notwendig?

Wichtig ist, dass das Unternehmensnetzwerk oder WLAN eine Videokonferenzlösung unterstützt – diese Voraussetzung muss gegeben sein, damit BlueJeans einwandfrei genutzt werden kann. Denn eine ungeeignete Infrastruktur führt zu schlechter Bild- und Tonqualität, diese führen wiederum zu frustrierten Nutzern und wenig Akzeptanz.

Ist sich ein Unternehmen nicht sicher, ob sich das eigene Netzwerk für Live-Video eignet, kann ein Evaluierungsprozess Klarheit schaffen.

Mit unserer cloud-basierten Videokonferenz-Lösung können sich Teilnehmer per Desktop, Mobilgerät oder Raumsystem einwählen. Dann fehlen lediglich eine Webcam sowie ein Headset oder Lautsprecher und schon kann es losgehen.

Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Lösung nicht abhängig von der Unternehmensgröße ist – mit unserem Lizenzierungsmodell, das zusätzliche Hardware überflüssig macht, passt sich unsere Cloud-basierte Lösung auch kleineren IT-Budgets – etwa von mittelständischen Unternehmen – an.

 

James Campanini, VP – GM EMEA Sales von BlueJeans

Wie garantieren Sie ein gutes Live-Video-Conferencing-Erlebnis?

BlueJeans ist eine stabile Lösung, die speziell für die Anforderungen von Unternehmen entwickelt worden ist. Neben exzellenter Bildqualität profitieren Anwender auch von leistungsstarker Ton- und Audio-Qualität. Die Technologie ist vollständig cloud-basiert – es muss also keinerlei Hard- oder Software hinzugekauft, installiert oder verwaltet werden. Die Kapazität lässt sich bei Bedarf einfach durch Hinzufügen von Lizenzen und virtuellen Anschlüssen erweitern.

Mit dem Ansatz Multipoint Control Unit (MCU) in der Cloud können wir die Kapazität für unsere Kunden beliebig erweitern.

Wir bieten unseren Kunden für jede Gelegenheit und Anforderung das richtige Produkt – von kleinen Team- und Kundenmeetings bis hin zur Konferenz mit 5.000 Teilnehmern.

Dank der Entwicklung von WebRTC, der Web-Echtzeitkommunikation, können Videokonferenztools eingesetzt werden, ohne vorher eine Installation durchführen zu müssen oder einen zusätzlichen Client zu benötigen. Die Benutzerfreundlichkeit ist besonders für Unternehmen ein zusätzliches Argument, sich mit Videokonferenzen auseinanderzusetzen. Aus unserer Sicht ist WebRTC sicher die erste Wahl, denn es ermöglicht eine einwandfreie und unkomplizierte Kommunikation via Video.

 

Wie wird sich zukünftig die Live-Video-Kommunikation auf die Effizienz von Geschäftsprozessen auswirken?

Im Gegensatz zu klassischen Telefonkonferenzen führen Videomeetings schneller zu einem Ergebnis, sind effektiver und Teams arbeiten produktiver zusammen. Die Teilnehmer beschäftigen sich mit dem Wesentlichen, sind weniger abgelenkt und konzentrierter, da sich jeder gut überlegt, ob er sich nebenher anderweitig beschäftigt – E-Mails lesen, soziale Medien nutzen, etc. – das fällt dank Kamera sofort auf. Live-Video bietet ein paar weitere ganz klare Vorteile: Es reduziert die Kosten und es sorgt für weniger CO2-Emissionen, da Geschäftsreisen minimiert werden. Die Unabhängigkeit ist häufig ein weiterer Entscheidungsgrund bei unseren Kunden, denn mit Meetings via Video spielen Streiks bei der Bahn oder Fluggesellschaften keine Rolle mehr. Dazu kommt die größere Unternehmensproduktivität und Kontrolle über die Wertschöpfungskette, schnellerer Zugang zu neuen Märkten und bessere Kommunikation innerhalb von dezentralen Teams, mit Kunden oder Lieferanten.

Zeit ist ein sehr wertvolles Gut im Arbeitsalltag. Mit der richtigen Technologie zur Kollaboration können Unternehmen Zeit sparen.

Insgesamt findet durch die Nutzung des Videokonferenz-Services nicht nur eine Optimierung des Informationsflusses und der Betriebsabläufe statt, sondern es wird auch für mehr Transparenz und eine schnellstmögliche Informationsbereitstellung für Mitarbeiter gesorgt.

 

Lesen Sie mehr über Video-Conferencing , Social Media Präsenz, Sicherheit und Anwendungsszenarien

Abstimmen per App

Die Gründerinnen von MVCon InnovationLab GmbH, Katrin Pape und Julia Janning, zeigen im Interview gemeinsam auf, wie Abstimmungsprozesse für die „Arbeitswelt 4.0“ mit schlauer Software realisiert werden könnten.

 

Frau Pape, welchen Herausforderungen müssen sich Arbeitgeber im Kontext der Digitalisierung stellen?

Für die Arbeitgeber ergibt sich ein Spagat gleich an mehreren Stellen. Einerseits müssen sie qualifiziertes Stammpersonal binden, andererseits aber auch neue Mitarbeiter gewinnen. Das Spannungsfeld verläuft also zwischen den Interessen der Generation Y und Mitarbeitern 50+. Hinzu kommen immer individuellere und kurzfristigere Kundenwünsche, die eine permanente Herausforderung an die Wettbewerbsfähigkeit darstellen. Einfach Überstunden anordnen und gut bezahlen, reicht nicht mehr. Die Vereinbarkeit von Arbeit & Familie, Freizeit, Ehrenamt oder Pflege bestimmen heute die betriebliche Perspektive zur Work-Life Balance.

Und wie plant man die neue „Arbeitswelt 4.0“?

Arbeit 4.0 ist zeitlich flexibel, individuell und interaktiv! Dass das nur mit digitaler Unterstützung geht, sieht man u. a. daran, dass Mitarbeiter teilweise ihre Smartphones mit privaten WhatsApp-Gruppen nutzen, um den Alltag der Ad-hoc Personalplanung zu organisieren. Diese Schatten-Prozesse führen aber ungewollt dazu, das die unternehmerischen Belange, Betriebsvereinbarungen und HR-Strukturen unterwandert werden. Das ist weder im Interesse der Arbeitnehmer, noch der Arbeitgeber. Arbeit 4.0 braucht einen Rahmen, in dem sich alle Beteiligten flexibel bewegen können und selbstorganisierte Abstimmungsprozesse stattfinden – allerdings nachvollziehbar und gesetzeskonform. Mit Vote2Work® haben wir eine digitale Alternative als App für genau diese Herausforderungen entwickelt.

Frau Janning, wie gelingt die Anpassung an die deutlich stärkeren volatilen Bedarfe & Prozesse im Kontext von „New Work“?

„New Work“ steht häufig für selbstbestimmtes, flexibles Arbeiten. In vielen Bereichen der Produktion, Logistik, dem Service braucht es aber die koordinierte Anwesenheit von Mitarbeitern in der richtigen Qualifikation und Anzahl zur richtigen Zeit, sonst kommt der Prozess ins Stocken. Das Aufbrechen starrer Schichtmodelle und bedarfsgerechtes Planen in Einsätzen führt allerdings zu mehr Flexibilität – auch für die Mitarbeiter! Die Etablierung kurzfristiger und digitalisierter Abstimmungsprozesse unterstützt flexibles Arbeiten zusätzlich und ermöglicht, alle Mitarbeiter im Bedarfsfall orts- und zeitunabhängig zu erreichen. Die Mitarbeiter können dann selber entscheiden, wie sie auf die Anfrage reagieren. Vote2Work® als Instrument für die kurzfristige Planung führt dabei alle Informationen transparent zusammen.

Wie macht man Produktionsarbeit langfristig attraktiv?

Was bei vielen Angestellten im Büro selbstverständlich ist – familienfreundliche, flexible Arbeitsformen – ist in der Produktion noch weitgehend unvorstellbar. Das macht Produktionsarbeit zunehmend unattraktiv. Um das zu ändern braucht es aber ein radikales Umdenken in den Produktionsabläufen und Organisationsstrukturen. Das es geht zeigt Audi, indem es das seit über 100 Jahren etablierte Fließband abschaffen will. Warum dann nicht auch starre Anwesenheitsmodelle gleich mit abschaffen?

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Einführung neuer Arbeitszeitmodelle?

Katrin Pape: Mit der Flexibilisierung der Arbeitswelt wird es notwendig auch etablierte Arbeitszeitmodelle zu hinterfragen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir zwar mit unserer App, Mitarbeiter flexibler steuern können, aber wenn es absolut an Personal fehlt, kann auch die App keine Mitarbeiter „backen“. Die Unternehmen müssen sich also begleitend Gedanken machen, ob die Zeitkonten ausreichend groß dimensioniert sind, um die Volatilität auch „atmen“ zu können, „Flex-Pools“ vorhanden sind oder die Breite der Qualifikationen der Mitarbeiter ausgebaut werden muss.

Julia Janning: Genau. Wenn wir an diesem Punkt großen Handlungsbedarf identifizieren, holen wir in Einzelfällen die Experten vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation mit hinzu.

Welche Vorteile bringt Ihre Lösung im „War for Talents“?

Katrin Pape: Es sind oft die kleinen Dinge, die den entscheidenden Unterschied ausmachen. Wenn ich im Sportverein berichten kann, dass ich feste „Frei“-Blocker fürs Training setzen kann oder in der Familie meinem Partner zeige, ich habe ein Mitspracherecht wann und ob ich eingeplant werde, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, dann bin ich auf Augenhöhe mit dem Arbeitgeber. Zeitautonomie, schnelle Interaktion mit den Kollegen, Mitbestimmung mit modernen Social Media Methoden wie ich sie aus dem privaten Umfeld kenne und nachvollziehbare Entscheidungen – So wird der digitale Wandel in der Arbeitswelt positiv für die Mitarbeiter erlebbar. Wie lassen sich externe Mitarbeiter einbinden?

Julia Janning: Die Einbindung externer Mitarbeiter wie Studenten, Saisonkräfte oder Teilzeitmitarbeiter ist ganz einfach. Sie werden wie jeder andere Mitarbeiter mit einem eigenen User-Profil eingebunden und erhalten genauso ihre persönlichen Zugangsdaten zur App. Anfragen erhalten Sie entsprechend ihrem Profil.

Katrin Pape: Das bedeutet im Alltag, nur für Einsätze, die nicht zur Überschreitung vereinbarter Stundenkonten führen oder von dem Mitarbeiter eingestellte Blocker (freie Tage) tangieren.

Julia Janning: Andersherum kann der externe Mitarbeiter auch Zeiten proaktiv über die App anbieten, an denen er gern arbeiten würde. Vote2Work® fasst im Hintergrund alle Informationen zusammen und koordiniert die Prozesse. So haben alle Beteiligten jederzeit Transparenz und einen maximalen Nutzen ohne großen Kommunikationsaufwand.

Wie können Sie in diesem Kontext die Gesetzeskonformität sicherstellen?

Katrin Pape: In bestehenden Prozessen, ist die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen oder Betriebsvereinbarungen im hektischen Alltag oft problematisch. Schnell können mal Ruhezeiten, die Arbeitszeit am Stück oder Zeitkonten verletzt werden. Kern unserer Lösung ist ein smartes Regelwerk, welches die verschiedenen Faktoren vor jeder Anfrage berücksichtigt. Damit werden nur Mitarbeiter vorgeschlagen, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Für den Planer eine große Erleichterung und Gewinn an Sicherheit für den Arbeitgeber, da kein Unternehmen durch Verstöße auffällig werden möchte und zusätzlich empfindlichen Strafen drohen.

Katrin Pape

Inwieweit hilft Ihre Lösung bei der Mitbestimmung für Mitarbeiter?

Katrin Pape: Die Mitarbeiter sind bisher in die Prozesse rund um die Mehrarbeit, meist nur informativ einbezogen. Häufig erfolgt die Besetzung von Zusatzschichten auch nach dem Prinzip, wer sich als erstes meldet, ist dabei oder Besetzungen werden untereinander „ausgeklüngelt“. Mit unserer App werden alle geeigneten Mitarbeiter parallel angefragt und vor allem auch erreicht. Diese können dann bis zum Ablauf einer gesetzten Frist zu- oder absagen – ganz egal, ob sie gerade am schwarzen Brett stehen oder von unterwegs oder zu Hause die Information abrufen.

Julia Janning: Aus Sicht der Mitbestimmung hat aber auch der Betriebsrat ein Genehmigungsrecht und muss beispielsweise einer Mehrarbeit zustimmen. Das führt zu zusätzlichen Abstimmungsprozessen und Zeitverzögerungen im Planungsalltag. Vote2Work® sieht deshalb auch einen direkten digitalen Genehmigungsprozess mit dem Betriebsrat vor.

Welche Wertschätzung erfahren Mitarbeiter, deren Unternehmen Ihre Lösung zum Einsatz bringen?

Julia Janning: Echte Wertschätzung ist in der neuen Arbeitswelt ein wichtiger Faktor. Gerade wenn die Unternehmen mit Blick auf mehr Flexibilität mehr fordern, müssen sie Transparenz schaffen und etwas zurückgeben. Mit der Möglichkeit der Selbstorganisation und Mitsprache, wird für die Mitarbeiter erlebbar, dass das Unternehmen ihnen Vertrauen entgegenbringt. Auch die Möglichkeit Anfragen abzulehnen oder Blocker für private Belange einzustellen unterstreicht die Wertschätzung.

Julia Janning

Wirkt sich der Einsatz Ihrer Lösung nachhaltig auf die Unternehmenskultur aus?

Katrin Pape: Wir sehen, das schon bei der ersten Beschäftigung mit dem Einsatz unserer App, ein Reise der Veränderung beginnt. Fragen wie das Potenzial der App optimal genutzt werden kann, aber auch wie Arbeit eigentlich flexibler gestaltet wird, werden unmittelbar diskutiert. Am Ende bedeutet das für alle Beteiligten, Mut zur Veränderung und sich trauen, einen ersten Schritt in Richtung neuer Arbeitswelt zu gehen. Mittelfristig wird diese kleine App in vielen Unternehmen die Art der Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern und auch die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nachhaltig verändern. Vote2Work® wirkt wie ein Katalysator zur Transformation eines Teils der Unternehmenskultur. Welche Erweiterungen sind in Zukunft noch geplant? (z.B. API)

Katrin Pape: Wir haben uns bewusst entschieden, die App generisch aufzusetzen und branchenunabhängig mit minimalen Einführungsaufwand zugänglich zu machen. Die Anwender kommen aus dem produzierendes Gewerbe, der Logistik und dem Dienstleistungsbereich. In zukünftigen Versionen stehen neben dem weiteren funktionalen Ausbau vor allem auch die Möglichkeiten zur engeren Verzahnung mit bestehenden IT Systemen wie Zeiterfassung, Kapazitätsplanung u. ä. im Fokus. Geplant ist die Bereitstellung einer API, die von den IT-Abteilungen der Unternehmen genutzt werden kann. Da die Mitarbeiter die App jeden Tag zur Abstimmung nutzen, ist sie der ideale Hub für alle Prozesse rund um die Arbeitswelt 4.0 und das hat millionenfaches Potenzial in Deutschland und darüber hinaus, welches wir nutzen können.

 

MVCon InnovationLab GmbH

 

Cultural Fit: Happy at Work

Bjorn Veenstra, Unternehmensgründer und CEO des E-Recruiting-Spezialisten CompanyMatch berichtet im TREND-REPORT-Interview über die Vorteile, wenn Unternehmenskultur und Mitarbeiterwerte schon im Recruiting-Prozess berücksichtigt werden.

 

Sehr geehrter Herr Veenstra, was ist Ihr Vorteil / Alleinstellungsmerkmal zu bisherigen Recruitment-Lösungen?

Der Cultural Fit ist unser Ansicht nach schon lange mehr als nur ein Bauchgefühl im Recruitment und ist in der HR Branche auch aktuell ein viel diskutiertes Thema. Mit einer Vielzahl an Talenten auf dem Arbeitsmarkt ist es einfach für einen erfahrenen Recruiter geeignete Kandidaten aufgrund ihrer Ausbildung und beruflichen Qualifikationen zu identifizieren. Doch letztendlich fehlte ein standardisiertes Verfahren welches Arbeitgeber dabei unterstützt im Voraus herauszufinden, inwieweit der Kandidat auch wirklich zur gelebten Unternehmenskultur passt. Auf Grundlage einer intelligenten Matching-Technologie hat CompanyMatch ein disruptives und innovatives Tool entwickelt, welches den Cultural Fit zum Online Recruitment von Unternehmen hinzufügt. Besonders aufgrund der Vielzahl von Einbindungsmöglichkeiten von CompanyMatch in den Recruitmentprozess von Arbeitgeber, gibt es derzeit auf dem Markt kein vergleichbares Produkt.

 

Inwieweit spielt die Unternehmenskultur im Kontext des Bewerbers eine Rolle?

Die Anforderungen von Arbeitssuchenden auf dem Arbeitsmarkt haben sich im letzten Jahrzehnt enorm verändert. Besonders aus Sicht des Bewerbers hat sich der kulturelle Fit der eigenen Ansichten, Werte und Motivatoren mit der Unternehmenskultur eines potentiellen Arbeitgeber zu einem entscheidenden Auswahlkriterium entwickelt. Aktuelle Studien belegen, dass Kandidaten in der Orientierungsphase einen großen Fokus darauf legen, herauszufinden zu welchem Unternehmen sie wirklich passen. In einer Studie von Bersin (Deloitte) wurde herausgefunden, dass 95% der Kandidaten in der online Orientierungsphase, die Kultur eines Unternehmens als wichtiger als die finanzielle Vergütung ansehen. In einer unserer Umfragen, mit mehr als 550 Kandidaten, haben wir zudem herausgefunden, dass knapp 60% der Befragten bereits einen Arbeitgeber aufgrund von kulturellen Konflikten verlassen hat; und dies gilt industrieübergreifend! Es zeigt sich also, dass in der Mehrzahl an Branchen die kulturelle Passung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer stark das Arbeitsverhältnis beeinflusst.

 

Kann denn durch die Attribute der Unternehmenskultur die Matchingsituation prozentual verbessert werden? (Beispiel Studien, die den Cultural Fit belegen?)

Ja das kann sie. Ein großer Vorteil von CompanyMatch ist, dass Unternehmen in der Lage sind ihre Arbeitgebermarke interaktiv zu gestalten und die Qualität einer Anstellung zu erhöhen. In den letzten Jahren haben wir viele positive Rückmeldungen sowohl von Unternehmen als auch Kandidaten erhalten. Besonders spannend sind dabei die Geschichten von Mitarbeitern, die unter anderem anhand ihres CompanyMatch für die freie Stelle ausgewählt wurden. Gleichzeitig haben wir auch in verschiedenen Fallstudien mit langjährigen Kunden konkrete Kennzahlen zusammengetragen. So auch mit dem niederländischen Energieversorgungsunternehmen Eneco (rund 7.000 Mitarbeiter), dass seit 4 Jahren CompanyMatch in sein Recruiting-Prozess integriert hat. Zum einen dient das in die Karriereseite integrierte CompanyMatch Wigdet dabei als interaktives Engagement Tool, das Bewerber anlockt und Traffic generiert. Darüber hinaus ist das Widget ebenfalls in den Jobanzeigen und dem Bewerbungsformular. In der aktuellen Fallstudie hat sich dabei gezeigt, dass zwischen 25% und 30% der Bewerber ihren CompanyMatch freiwillig an die Bewerbung mit anhängen. Im Oktober 2016 hatten rund 27,6% der Kandidaten den CM mitgesendet. Spannend zu sehen war, dass sogar 40% der Kandidaten, die tatsächlich angenommen wurden, ihren CompanyMatch der Bewerbung beigefügt haben. Aus Sicht unseres Kunden bedeutet dies, dass sich die Anzahl von vollständig ausgefüllten Bewerbungen von 3% auf 6% verdoppelt hat. Diese Fallstudie können Sie hier nachlesen.

 

Auf welche Weise können Unternehmen sich digital mit Ihrem Matching-Programm verbinden? (Company Match Widget z.B. auf Karrierewebsite einbinden und Test starten; einfach integrierbar)
Und welche Vorteile haben diese davon?

In der Orientierungsphase des Kandidaten ermöglicht das CompanyMatch Widget eine schnelle und einfache Integration unserer Matching-Technologie in die Karriereseite des Arbeitgebers. Dabei dient es als Engagement Tool, dass anonyme Websitenbesucher aktiv dazu animiert, das Unternehmen als Arbeitgeber besser kennenzulernen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die ‘Candidate Experience’ aus, sondern gibt dem Kandidaten die Chance, seine Werte, Ansichten und persönlichen Präferenzen mit denen des Arbeitgebers, noch vor einem Vorstellungsgespräch, abzugleichen. Darüber hinaus kann das Widget beliebig häufig in die online Recruiting-Kanäle (wie z.B eine Jobanzeige, Facebook, XING, Linkedin) integriert werden. In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen ATS Anbietern (wie z.B Connexys, Lumesse) bieten wir Arbeitgebern darüber hinaus eine noch tiefere Verknüpfung mit CompanyMatch. Durch die CompanyMatch API, kann unsere Matching-Technologie ebenfalls in das Bewerbermanagementsystem des Unternehmens integriert werden. Neben dem Lebenslauf und dem Motivationsschreiben erhält der Kandidat somit die Chance direkt seinen CompanyMatch an das Bewerbungsformular mit anzuhängen. Damit erzielen wir, dass das Recruitment Team ein vollständiges Bild des Bewerbers erhält.

Ihr Leitsatz heißt „Be Happy at Work“. Kann man das als Ihre Unternehmensphilosophie beschreiben?

Wir bei CompanyMatch sind davon überzeugt, dass Mitarbeiter glücklicher, motivierter und leistungsfähiger sind, wenn sie für ein Unternehmen arbeiten, das zu ihnen passt. “Be Happy at Work” unterstützt diese Aussage!

 

Welche Qualitätssteigerungen konnten Sie durch das Matching belegen?

Neben dem standardisierten CompanyMatch Scan, bieten wir Unternehmen ebenfalls die Möglichkeit das Matching noch genauer auf ihre einzigartige Kultur anzupassen. Mit Matching Values wird der Scan für den Arbeitgeber mit den eigenen Kernwerten individualisiert. Dadurch zeigt sich, dass ein genaueren Match zwischen Kandidat und dem Unternehmen erzielt werden kann. Gleichzeitig nutzen viele Recruiter den CompanyMatch als Ansatzpunkt für ein offenes und ehrliches Bewerbungsgespräch über Themen wie z.B den Führungsstil, Wachstumsstrategie und können anhand des Matches die Erwartungen und Anforderungen beider Parteien vorab besser abgleichen. Darüber hinaus bietet Match & Recruit Arbeitgebern die Chance, Kandidaten mit einem hohen Match direkt in relevante Bewerber umzuwandeln. Somit erhalten alle Benutzer mit einem Match über einer festgelegten Grenze eine personalisierte Nachricht und Konversionsbuttons wie z.B einen direkten Email Kontakt zu einem Recruiter. In unserer Fallstudie haben wir so herausgefunden, dass CompanyMatch 26% mehr abgeschlossene Bewerbungen im Vergleich zum Durchschnitt anderer Plattformen generiert. Ein großer Mehrwert hierbei ist zudem, dass der kulturelle Fit dieser Bewerbung bereits identifiziert und analysiert wurde.

 

Welche Partner konnten Sie in Deutschland gewinnen, die Ihre Matching-Technologie für sich selbst einsetzen? (Wäre in Zukunft Ihre Lösung als White-Label-Lösung denkbar?)

CompanyMatch ist seit 5 Jahren Marktführer im Bereich Online Matching zur Ermittlung des Cultural Fit. Wir sind derzeit aktiv in Deutschland, England, Belgien, Österreich und den Niederlanden und unterstützen mehr als 400 Unternehmen im Employer Branding und Online-Recruiting. Der Test ist in 4 Sprachen (DE,EN,FR,NL) erhältlich. Zu unseren Kunden in Deutschland zählen renommierte Unternehmen aus den verschiedensten Industrien, wie z.B Randstad, Siemens, Sky, Philips, HRS.com, Hunkemöller, ManpowerGroup, die Deutsche Hospitality Group, Vodafone und Innogy (RWE).

 

Ja, aktuell ist das CompanyMatch Widget schon komplett anpassbar an die eigene Arbeitgebermarke. Dies bedeutet, dass neben einer einfachen Integration der Matching-Technologie in die eigenen online Kanäle der Arbeitgeber den Button farblich und in Form anpassen kann. Für das Unternehmen ergeben sich keine Click-outs von der eigenen Seite und Kandidaten matchen sich 1-1 mit der Unternehmenskultur des Arbeitgebers. Durch die Anpassung des Layouts und die Verwendung von Bildmaterial des Arbeitgebers, kann das Widget komplett in das eigene Online-Angebot eingebunden werden, ohne dass dies für den Kandidaten sofort ersichtlich ist. Darüber hinaus bieten wir Partnerunternehmen wie z.B Connexys, Lumesse und e-recruiter unsere Matching-Technologie für ihre Prozesse und Plattformen an.

 

Wie helfen Sie selbst den Unternehmen, ihre eigene Unternehmenskultur zu analysieren? (Kann Ihr Fragebogen eine Grundlage sein?)

In erster Linie ist es wichtig, dass sich der Arbeitgeber seiner eigenen Kultur bewusst ist. Nur wenn ein authentisches Bild der eigenen Unternehmenskultur besteht, kann auch der Cultural Fit mit potentiellen Mitarbeitern bestimmt werden. Besonders Verantwortliche für die Personalauswahl sollten die Kernwerte des Unternehmens bewusst sein, sodass die Kompatibilität der Bewerber auch wirklich gut eingeschätzt werden kann. Ein standardmäßiges Verfahren kann dabei eine objektive und realistische Einschätzung und Auswahl der Kandidaten ermöglichen. Doch auch bei dem Schritt der Definition der eigenen Unternehmenskultur unterstützen wir Arbeitgeber. Mithilfe unserer CompanyMatch Ambassador Survey können Unternehmen den Fragekatalog vorab an eine ausgewählte Gruppe an Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Abteilungen und Standorten senden. Basierend auf der Streuung der Antworten ist CompanyMatch so in der Lage eine detaillierte Analyse und Definition der Unternehmenskultur zu erstellen. Darüber hinaus kann der CompanyMatch Scan auch für Unternehmen im Wandel einen Mehrwert schaffen. Der Test kann somit die Kandidaten identifizieren, die für die notwendige Veränderung erforderlich sind.

 

Wie sind diese Fragen zustande gekommen? (Gab es vielleicht Kooperationen mit Forschungsinstitutionen? Und wie lange hat es gedauert, die Fragen so zielgerichtet zu entwickeln?)

Um einen zuverlässigen Match zu erzielen, war zunächst ein weitreichendes Studium notwendig. Die nötigen Informationen hierfür haben Marktforscher, Markenstrategen und wissenschaftliche Arbeiten von u.a. Carl Jungs, Robert Quinn und Alfred Adler geliefert. Neben diesen Theorien nutzen wir ebenfalls archetypische Beschreibungen, um Markenpersönlichkeiten abbilden zu können. Eine ausführliche Erklärung des theoretischen Hintergrundes unseres Matching steht unseren Kunden zur Verfügung.

 

Arbeiten Sie denn an einem weiteren Aufbau der Fragen in wissenschaftlicher Hinsicht?

Die Frageliste des CompanyMatch Scans und der Matching-Algorithmus werden mit Hilfe unserer Datenbank von internationalen Arbeitgebern (>400) und Kandidaten (>150.000) zudem kontinuierlich verbessert. Momentan befinden wir uns in der 3.0 Version und arbeiten an der 4.0 Version.

 

Wie wird sich das E-Recruitment in naher Zukunft (3-4 Jahre) verändern?

Die HR-Tech Industrie in den Niederlanden ist sehr innovativ und wächst seit Jahren schnell. Aber ich sehe auch im deutschen Markt eine enorm positive Veränderung und Entwicklung hin zu der Integration von mobilen HR- und Recruitment-Lösungen. Besonders der Kandidat wird aber in naher Zukunft mehr und mehr das Steuer ergreifen. Der Kandidat wird sich vermehrt fragen: “Wer verdient mein Talent?”. Also stellt sich für Unternehmen vermehrt in den kommenden Jahren die Frage, wie man sich als Arbeitgeber digital mit Talenten vernetzen kann. Und dies nicht erst zu dem Zeitpunkt, wenn eine Stelle ausgeschrieben wird. Zudem spüren wir, dass innovative Matching-Technologien die HR & Recruitment Industry vorantreiben werden. Eine Vielzahl an Recruitment-Software wird in den nächsten Jahren noch flexibler und mobil gestaltet sein, sodass die Integration von neuen Innovationen schnell und einfach geschehen kann.

 

Kann Ihre Lösung auch als Mobile-E-Recruitment-Lösung zum Einsatz gebracht werden?

Ja, das CompanyMatch Widget ist automatisch angepasst an die Anforderungen verschiedener Geräte (Smartphone, Tablet, Computer,etc.) und kann demnach gut als Mobile-E-Recruitment Lösung zum Einsatz gebracht werden. Durch das kopieren und einfügen eines intelligenten Codes, wird das Widget in ausgewählte HTML Seiten integriert. Technologisch gesehen bietet CompanyMatch Unternehmen eine einfache und clevere Möglichkeit, einen standardisierten Kulturtest zu ihrem Online-Recruitmentprozess hinzuzufügen. Dies benötigt keine erfahrenen Programmierer oder besondere Voraussetzungen, sondern kann direkt in die bereits existierenden Kanäle integriert werden.

 

Sinnvolle Ergänzungsmöglichkeit:

 

Ist es denkbar unter Ihrem Online-Beitrag ein Widget von Ihnen einzubauen, dass die Funktionsweise des Tools zeigt?

Dies wäre möglich, wenn Sie als Unternehmen ein kostenloses Profil auf CompanyMatch machen und Ihre Unternehmenskultur definieren. Wir könnten natürlich ansonsten auch das Widget von CompanyMatch selbst dort integrieren und die Leser zu einem Match mit CompanyMatch animieren. Ansonsten könnten wir natürlich auch noch unser Video: https://youtu.be/rp-yVqhkWvs verlinken oder einen Link zu dem Profil einer der teilnehmenden Unternehmen integrieren.

 

Über den Nutzen und den Mehrwert von CompanyMatch, hier auch zwei Zitate unserer Kunden:

Christoph Knorn (Global Direktor Employer Branding):

“Hier bei Siemens suchen wir insbesondere Menschen, die mutig sind, andere inspirieren und auch Verantwortung übertragen. Dabei spielt die große Vielfalt unserer Mitarbeiter eine große Rolle, die ausschlaggebend für unseren Erfolg ist. Um unsere strategischen Ziele zu erreichen, ist es für uns deshalb besonders wichtig, unsere Eigentümerkultur zu stärken. Mit CompanyMatch geben wir dem Bewerber am Anfang des Bewerbungsprozesses die Möglichkeit, seinen kulturellen Fit mit Siemens zu entdecken und ermöglichen ihm somit unser Unternehmen als Arbeitgeber individuell besser kennen zu lernen.”

 

Bjorn Luiters (Recruitment Marketing Spezialist bei RWE / innogy) meint zu CompanyMatch:

“Meiner Erfahrung nach ist der kulturelle Aspekt mindestens genauso wichtig wie Wissen und Erfahrung. Deswegen ist Essent froh, dass es CompanyMatch gibt und hat die Firma in das Personalmarketing integriert. Nachdem wir CompanyMatch zunächst nur in unsere Webseite eingebettet hatten, gehen wir jetzt den nächsten Schritt und bauen das Tool in unser ATS von Connexys ein. Dadurch ist CompanyMatch Teil unseres Bewerbungsprozesses. Angefangen bei der Orientierung bis hin zur Bewerbung selbst. Damit trägt CompanyMatch dazu bei, die “candidate journey” besser zu machen und diejenigen zur Bewerbung zu animieren, die mit Essent ein gutes Match haben.”

 

 

Hier ebenfalls noch der Link zu unserem Whitepaper “Cultural Fit als Maßnahme zur Stärkung der Unternehmenskultur”

 

CompanyMatch

Das smarte Büro

Im ausführlichen Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion zeigt Peter H. Feldmann, wie Unternehmen ergonomische Bürolandschaften implementieren können und damit zu großen Teilen ihr betriebliches Gesundheitsmanagement positiv beeinflussen.

Herr Feldmann, welche Büro- und Einrichtungstrends machen Sie momentan aus?

Unternehmen wollen und müssen flexibler und agiler Arbeiten. Die Auswirkungen der Digitalisierung über die Produktion 4.0 ist schon lange ein Thema. Auch die Attraktivität von Arbeitsplätzen spielt für Arbeitgeber heute und besonders in der Zukunft eine immer größere Rolle. Deshalb erleben wir auch bei der Büroarbeit eine Disruption, also eine erhebliche Veränderung. Das geht auch am Thema Ergonomie und Gesunderhaltung nicht spurlos vorbei.

 

Welche Veränderungen meinen Sie genau? Und Agilität und Ergonomie: verträgt sich das?

Nehmen wir zum Bespiel das Thema non-territoriales Arbeiten. Das bedeutet zum Einen, dass weniger Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, als Mitarbeiter diese benutzen. Zwei Schreibtisch teilen sich dann bis zu 3 Mitarbeiter. Das spart Kosten und Fläche, bedeutet aber, dass ein Teil der Mitarbeiter häufiger an anderen Plätzen arbeiten muss oder kann. Zum anderen kann auch an anderen Orten, wie nur dem Büroschreibtisch gearbeitet werden. Einige Fragen aus Sicht der Ergonomie lauten dann: Wie stellt das Unternehmen sicher, dass der Stuhl und Tisch schnell und einfach richtig eingestellt sind, oder werden. Das das Licht passt und ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten zur Verfügung stehen.

Der Bewegungsmangel gilt als eine der größte Herausforderungen. Wie können die Mitarbeiter dauerhaft gesund arbeiten?

Inzwischen werden fast die Hälfte aller neuen Arbeitsplätze als sogenannte Steh-/Sitzlösungen verkauft. Kaum ein Unternehmen will gesundheitsförderliche Einrichtungen nur für bereits „geschädigte“ Mitarbeiter einkaufen, sondern von vornherein Präventiv vorgehen. Hier kommt dann die Frage auf, wie motiviert man die Menschen, ein solches System auch aktiv zu nutzen. Darauf haben wir in der Vergangenheit analog und etwas digital geantwortet. Die Zukunft im Büro wird dann über eine smarte, ergonomische Anwendung möglich sein.

Sie sprechen hier von Ihrem smart Office Konzept, das Sie während der letzten Orgatec vorgestellt haben?

Ja genau. Ergonomie und Digitalisierung gehen hier Hand in Hand und gestalten Arbeitsplätze gesünder und attraktiver.

Gibt es Ihrerseits aktuelle Studien, inwieweit durch falsche Sitzmöbel Ausfälle entstehen? Wie viele Prozent der Mitarbeiter-Ausfälle sind auf Probleme mit dem Rücken zurück zu führen?

In den vor kurzem veröffentlichten Gesundheitsberichten der BKK, DAK und TKK machen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems je nach Kasse 20-22 % aller Fehltage aus. Allein im Jahr 2016 sind im Schnitt etwa 4 AU-Tage pro Mitglied wegen Rückenprobleme entstanden. Die Kosten dafür kann jeder selbst nachrechnen. Falsche Sitzmöbel sind nicht die Hauptursache. Zu wenig Bewegung, falsche Ernährung und keine Ahnung von der richtigen Einstellung der Arbeitsbedingungen (Stuhl, Tisch, Licht etc.) sind kausale und wechselseitige Faktoren. Meiner Erfahrung nach werden gerade in den modernen Arbeitsplatzformen (Desksharing, nonterritorial etc.) diese Probleme verstärkt, wenn die Handhabung und Nutzung nicht nachhaltig im Gesundheitsbewußtsein der Mitarbeiter verankert wird.

 

BKK Gesundheitsreport 2016

Inwieweit sollten Organisationskonzepte für Büros auch in Konzepte wie ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingefügt werden?

Solche Konzepte sind häufig bereits Bestandteil der Unternehmensorganisation. In vielen Fällen greifen diese jedoch zu kurz und konzentrieren sich allzu oft auf die Symptome ohne die Ursachen tatsächlich zu beseitigen. Für mich ist die klassische Ergonomie (siehe Graphik) mit dem Focus auf Anpassung der Arbeitswelt an den Menschen nur ein Teilschritt. Eine holistische, ganzheitliche Betrachtung im Sinne eines Corporate Health Ansatz erfasst auch alle anderen Themen, die auf die Menschen einwirken. Wer arbeitet, wann und wo. Wie bekommen wir motivierte und effektiv arbeitende Mitarbeiter ohne die zu Überfordern. Welche Arbeitskultur benötigen neue Arbeitsformen, die wir im Büro der Zukunft erwarten, die human und gleichzeitig wirtschaftlich sind.

 

König & Neurath

Arbeiten 4.0 braucht „saubere Spielregeln“

Die Redaktion von TREND REPORT sprach mit Thomas Sattelberger, Sprecher
der Themenbotschafter der Initiative Neue Qualität der Arbeit

 

Herr Sattelberger, in der Gestaltung demografierobuster, flexibler Arbeitszeitmodelle liegen große Potenziale, wie unterstützen Sie dabei die Unternehmen?

 

Aus der Studie „Wertewelten Arbeiten 4.0“ des Bundesarbeitsministeriums, wissen wir, dass die Menschen – unabhängig von Alter oder sozialem Status – ganzvielfältige Wertesysteme haben, wenn es um ihre Wünsche an ihre Arbeit geht. Auf die Demografie kann man das Thema also nicht begrenzen. Es gibt ältere Menschen, die mit großer Freude lange arbeiten und jüngere Menschen, die in bestimmten Phasen ihres Lebens deutlich mehr Wert auf Ihr Leben jenseits der Arbeit legen. Wir müssen dahin kommen, dass individuelle Arbeitszeitmodelle und Lösungen im Vordergrund stehen und nicht „die“ kollektive Lösung.

 

Die Digitalisierung kann uns dabei unterstützen: Es gibt mittlerweile Firmen, die mit Hilfe von digitalen Appssogar komplexe Schichtmodelle abbilden und Menschen Planungshoheit geben. Und die – wie die Firma Trumpf – individuelle Arbeitszeitenmodelle mit ihren Mitarbeitenden auf Augenhöhe verhandeln. Diese Freiheiten bedeuten, dass die arbeitenden Menschen an Souveränität und Verantwortung gewinnen.

 

Richtig und wichtig ist, dass Flexibilitätund Selbstverantwortung mit „sauberen Spielregeln“ verknüpft sind. Häufig sind es betriebliche Sozialpartner, die gemeinsam einen Rahmen zur Nutzung dieser Marktplätze abstecken und auf der anderen Seite auch Grenzziehungen thematisieren, damit die Mitarbeitenden sich nicht selbst ausbeuten. In diesen Verhandlungsprozessen berät und unterstützt die sozialpartnerschaftlich getragene Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Dabei geht es um die zentralen Fragestellungen: „Wieschaffe ich es, mich im Unternehmen stärker an der Lebenswelt meiner Mitarbeiter zu orientieren?“ Und: „Wie kann man das Thema Individualität vorantreiben?“Gerade für den Mittelstand ist INQA ein wichtiger Unterstützer bei der Gestaltung dieser Fragestellungen.

 

Wie gut sollten heute Unternehmen das Fach „Change Management“ beherrschen und wie schnell kommen grundlegende Änderungen (Strukturwandel) auf die Wirtschaft zu?

 

Große Konzerne müssen das Changemanagement natürlich „aus dem FF“ beherrschen, denn auch die Ozeandampferwerden viel behänder, wendiger und agiler.Das betrifft die bürokratischen Strukturen größerer Unternehmen genauso, wie tradierte Führungs- und Verhaltensweisen. Im Kern müssen sich große Unternehmen, die erfolgreich bleiben möchten, immer wieder eines fragen: Wie schnell sind wir in der Lage, Prozesse, Strukturen und vor allem Führung zu verändern?

 

Für kleine und mittelständische Unternehmen steht der individuelle Aspektder „Veränderungsfähigkeit“ stärker im Mittelpunkt: Besitzt die Geschäftsleitung die Sensorik für das, was sich am Markt und im Verhalten und den Bedürfnissen seiner Kunden verändert?Schafft man die Voraussetzungen, die den Mitarbeitenden das Kennenlernen neuer Tätigkeitsbereiche ermöglichen?Langfristig erfolgreich ist derjenige, der die individuelle Veränderungsbereitschaft auch in vermeintlich ruhigeren Zeiten stetig fördert. Wandel ist eine Konstante im Leben, die man am besten konstant meistern kann.

 

Was raten Sie KMU, um die Herausforderungen des Wandels und der Digitalisierung zu meistern?

 

Der Chef oder die Chefin muss selbst ein Gefühl dafür bekommen, was Digitalisierung heißt. Sie dürfen das Thema nicht an den IT-Leiter delegieren, sondern müssen die damit verbundenen Geschäftsthemen selbst verstehen. Digitalisierung bedeutet weitaus mehr, als die reine Rationalisierung von Arbeitsprozessen. Wenn es darum geht, neue Geschäftsideen digital umzusetzen, müssen sich gerade in kleineren und mittleren Unternehmen die Geschäftsleitungen mit dem Thema Digitalisierung tiefergehend befassen. Es gibt heuteschon digitale Lernfabriken, die es auch Nicht-Experten ermöglichen, die digitale Welt zu erleben.

 

Welche Risiken birgt die Mixtur „alternde Belegschaft, Fachkräftemangel, Wertewandel jüngerer Generationen und zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt“?

 

Ich sehe hier drei große Risiken. Das erste besteht darin, Nachzügler bei Innovationen zu werden. Viele Mittelständler bezeichnen den Fachkräftemangel bereits jetzt als größtes Innovationshemmnis.

 

Ein zweites Risiko besteht in einem „Digital Divide.Die unterschiedliche Nutzung digitaler Informationstechniken und die damit verbundenen Wissensunterschiede können zu Spaltungseffekten innerhalb des Unternehmens führen.

 

Das dritte große Risiko bildet die fehlende Talentattraktivität. Unternehmen, die sich keinedigitalaffine, dynamische Kultur aneignen und damit nicht den Wertewandel in der Welt reflektieren, ziehen auch keine neuen Talente an.

 

Wie sollten Unternehmen und Institutionen reagieren?

 

Erstens wird es auch für kleinere Unternehmenimmer wichtiger, eine Arbeitgebermarke aufzubauen. Das bedeutet nicht, dass sie wie große Unternehmen große Logos und Labels entwickeln müssen. Eine positive Mund-zu-Mund-Propaganda ist mindestens ebenso wichtig, um in potenziellen Bewerberkreisen als interessantes, fortschrittliches und menschenfreundliches Unternehmenwahrgenommen zu werden. Das zweite Thema betrifft die ständige Reflexion der eigenen Arbeitsweisen: Wie können wir Probleme und Herausforderungen anders lösen, wie können wir innovativer werden? Wie dichter am Kunden sein?Drittens sollten Unternehmen mit der digitalen Qualifizierung der gesamten Belegschaft beginnen.

 

Genossenschaften sind schon seit langer Zeit auf dem richtigen Weg – was zeichnet diese Geschäftsform aus? Und ist sie heute noch zukunftsfähig?

 

Genossenschaften sind sehr wetterfeste Geschäftsstrukturen. Anders als börsendotierte Unternehmen sind Genossenschaften losgelöst von fremdaktionären Interessen. Auf der anderen Seite muss man natürlich sagen, dasses auch etliche Genossenschaften gibt, die strukturell und personell in die Jahre gekommen sind.Diese Geschäftsmodelle müssen sich stark erneuern, wenn sie zukunftsfähig sein möchten. Interessant ist die Entwicklung, dass aktuell viele Gründer das Genossenschaftsmodell wählen, um ihre Geschäftsidee zu verwirklichen. Beide Modelle haben eine Chance, wenn sie sich den modernen gesellschaftlichen Begebenheiten anpassen.

 

Warum haben Sie den Begriff „Unternehmensbürger“ ins Leben gerufen?

 

Ich bin in einer Zeit groß geworden, als es hieß: „Demokratie hört vor den Werkstoren auf“. In der Industriegesellschaft, in der Industriearbeiter als „abhängig Beschäftigte“kleine Rädchen im Getriebe waren, war dies auch der Fall. In der heutigen Wissensgesellschaft finden wir eine andere Situation vor: Das immaterielle Kapital eines Unternehmens liegt in den Köpfen der dort arbeitenden Menschen. In ihrem Erfahrungsschatz, ihrer Kreativität und in ihrer Innovationsfähigkeit. Das Thema „Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ hat damit heute eine sehr viel höhere Bedeutung, als es noch vor zehn oder 15 Jahren der Fall war.Dennoch gibt es noch Begriffe wie „abhängig Beschäftigte“ oder „Belegschaft“, die Überbleibsel aus Zeiten des Bergbaus sind. „Unternehmensbürger“soll ausdrücken, dass Unabhängigkeit und Souveränität Merkmale der arbeitenden Menschen sind.

 

Arbeit 4.0 ist ein langer Weg mit vielen Wiederholungsschleifen. Können Sie das bestätigen? Gibt es einen Zeitplan, wann Arbeiten 4.0 großteils bei uns gelebt wird?

 

Das kann ich nicht bestätigen. Denn der eine „lange Weg“ hin zur Arbeit 4.0 existiert einfach nicht. Viele Wege führen nach Rom: Sicherlich werden wir auch in Zukunft rückständige Unternehmen neben avantgardistischen Unternehmen beobachten können, aber der Systemwettbewerb zwischen diesen Unternehmen um neue Fachkräfte wird zunehmen. Das bedeutet nicht, dass mit den neuen, demokratischeren Wegen die alten, hierarchisch geprägten Wege aussterben werden. Vielmehr bedeutet es, dass letztere in der Konkurrenz um mitarbeitende Menschen Marktanteile verlieren werden.Die Frage, wann wir in der Arbeitswelt 4.0 ankommen sein werden, ist eigentlich unerheblich. Denn – sovielist sicher – die Entwicklung geht weiter: Wenn es Arbeiten 4.0 gibt, wird es auch Arbeiten 5.0 geben.

 

Befinden sich digitale Arbeiter in Konkurrenz mit der restlichen Welt?

 

„Den“ digitalen Arbeiter gibt es nicht, vielmehr reden wir heutzutage über eine sehr differenzierte Entwicklung in der Beschäftigungsstruktur.Wir haben Menschen in Unternehmen, diedurch digitale Techniken zeit- und ortsunabhängiger arbeiten. Dann haben wir digitale Arbeiter, dieniedrig-oder hochqualifizierte Arbeit verrichten – mit digitalen Medien auf digitalen Plattformen. Wieder andere bieten über digitale Geschäftsmodelle ihre Dienste an und werden gebucht. Gemeint sind nicht nur Unternehmen wie „uber“ sondern auch hochspezialisierte Ingenieursplattformen.

 

Die Menschen, die Arbeit mit digitalen Medien auf digitalem Plattformen anbieten, stehenzum Teil sicherlich im internationalen Wettbewerb, zum Beispieldurch Programmierer aus dem fernen Osten. Ingenieure, die auf einer digitalen Plattform gebucht werden, stehen hingegenweniger in internationaler Konkurrenz, weil hier auch Standortvorteile und die Anwesenheit vor Ort eine Rolle spielen. InSegmenten, in denendie Gefahr eines hemmungslosen Tarifwettbewerbs nach unten klar besteht,müssen sich soziale Normen herausbilden. So, wie es eine soziale Marktwirtschaft gegeben hat, wird es auch neue soziale Normen der digitalen sozialen Marktwirtschaft geben.

 

Wie wird sich eine Demokratisierung der Unternehmen auf die Gesellschaft auswirken?

 

Im Buch sprechen wir bewusst nicht nur über die Demokratisierung von Wirtschaftsunternehmen. Alles ist vernetzt, die Rückkopplungen sind vielfältig. Wenn öffentliche Verwaltungen die Möglichkeit haben, dem Bürger schnell und serviceorientiert weiterzuhelfen, beflügelt das Entwicklungen in der Gründerlandschaft. Wenn der Gründungsprozess nicht länger als zu bürokratisch und kompliziert angesehen wird, stärkt das unsere Wirtschaft nachhaltig. Wenn sich in Betrieben demokratischere Arbeitsformen vermehren, dann werden sich die Schulen mit der Frage auseinandersetzen, wie sie die Arbeitenden von morgen auf diese Arbeitswelt vorbereiten müssen.Es gibt viele parallele Entwicklungen, die sich auch in Zukunft gegenseitig bedingen und beeinflussen werden.

 

Was hat die stärkere Individualisierung im Unternehmen für Folgen?

 

Die heutige Arbeit ist reguliert durch eine recht engmaschige Form des Managements und der Sozialpartnerschaft. Wenn nun vermehrt das Individuum im Unternehmen auf den Plan tritt, gibt es plötzlich drei Spieler, statt zwei. Das heißt, es wird einen neuen Aushandlungsprozess geben, wie viel Macht das Management aber auch der Betriebsrat loslässt und wie das sogenannte Empowerment- die Verantwortung und die Freiheit des Individuums– gestaltet wird. Die Machtverteilung im Unternehmen wird also ein Stück weit verschoben. Eine Entwicklung wird bereits deutlich: Je Individuums bezogener ein Unternehmen sich entwickelt, umso attraktiver präsentiert es sich auf dem von Diversität geprägten Talentmarkt.

 

 

Den War for Talents meistern

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Frau Prof. Dr. Isabell Welpe, Lehrstuhl Strategie und Organisationan der TU München

 

Frau Prof. Dr. Welpe, wieviel Mitbestimmung und Vertrauen brauchen heute agile Projektteams, die sich selbst managen sollen?

Sehr viel. Agilität im großen Maßstab geht nur mit Vertrauen im großen Maßstab. Wobei es kein blindes Vertrauen sein sollte, sondern eines, das gerechtfertigt ist. Wir wissen aus der Forschung, das Vertrauen dann entsteht, wenn Menschen sich als vertrauenswürdig erweisen. Vertrauenswürdigkeit entsteht, wenn wir andere als kompetent in ihrer jeweiligen Rolle, mit guten Absichten uns gegenüber, und als ihr Wort haltend erleben. In der Unternehmenspraxis zeigt sich, dass Vertrauen und Freiheit und Selbstverantwortung oftmals einhergehen mit Ergebnisverantwortung und Leistungsbeurteilung. So lautet etwa die Spesenrichtlinie der Firma Netflix einfach nur: „Handeln Sie in Netflix bestem Interesse“. Anstatt lange Vorschriften-Kataloge zu erstellen gehen immer mehr Firmen dazu über, in einfachen, klaren Worten auf die Urteilskraft ihrer Mitarbeitenden zu vertrauen. Statt ausführlicher Hinweise und Beschreibungen zum erwünschten Dresscode schreiben z.B. manche Firmen nur noch: “Dress Appropriately“.

 

Wie kann in diesem Kontext die Innovationsfähigkeit sowie die Arbeitergeberattraktivität gesteigert werden, um den „War for Talents“ zu meistern?

Die Fähigkeit, die besten Talente nicht nur in den angestammten Fächern, sondern auch in neuen Fächern, wie beispielsweise Künstlicher Intelligenz, mobilen Technologien, Cloud Computing, Computerwissenschaften, usw. zu gewinnen ist eine hochstrategische Herausforderung für Unternehmen, die mit ihrer Innovationsfähigkeit eng verknüpft ist. Das ist insbesondere deswegen wichtig, weil wir aus empirischen Studien wissen das Top Talente drei bis zehnmal so produktiv sind wie durchschnittliche Talente. Insbesondere agile Fähigkeiten von Mitarbeitern und die Fähigkeit mit großen Datenmengen umzugehen sind entscheidend. Im empirischen Vergleich fällt immer wieder auf, dass Mitarbeiter sehr unterschiedlich produktiv sind, und dass bei Firmen der sogenannten digitalen Stars Mitarbeiter bis zu zehnmal produktiver sind als bei anderen Firmen.
Um Toptalente zu finden und auch für sich gewinnen zu können steht interessanterweise nicht die Bezahlung an erster Stelle, sondern eine überzeugende Vision und Mission. Wichtig ist es auch, im Recruiting jenseits von klassischen Lebensläufen zu denken, und z.B. ans Recruiting in Communities wie RedHat oder Hacker News sowie proaktiv stark nachgefragte Talente anzusprechen. Interessanterweise setzen mehr und mehr Firmen anstelle der Analyse der Abschlussnoten von Bewerbern auf deren Leistungen in Computerspielen, wie Knack oder DungeonScrawl oder Wasabi Waiter, um aus den Spieldaten und einem Abgleich das Anforderungsprofil zu besetzen erstellen ihre Schlüsse zu ziehen.

 

Welche Fähigkeiten werden heute benötigt, um in wettbewerbsintensiven Marktumfeldern einen längerfristigen Wettbewerbsvorteil zu halten?

Fast 90 % der Firmen die 1955 unter den Fortune 500 gelistet waren, waren im Jahr 2014 nicht mehr auf dieser Liste. Und Prognosen gehen davon aus das in den nächsten zehn Jahren ca. 40 % der Firmen welche heute auf ihr stehen, von dieser Liste verschwinden werden. Eine der wichtigsten Fähigkeiten in diesen Zeiten, scheint die Fähigkeit von Firmen zu sein sich anzupassen, an die Veränderungen die durch neue Technologien und damit einhergehende veränderte Kundenbedürfnisse entstehen.
Viele Firmen sind zwar exzellent was ihr Kostenmanagement angeht, ihr Qualitätsmanagement, sie haben ihre Prozesse im Griff und sind hocheffizient. Was sie aber nicht (mehr) sind ist exzellent in der Innovationsfähigkeit, und doch ist es das worauf es ankommt, wenn Firmen längerfristig überleben wollen. Zentral scheint für den Erfolg im heutigen Marktumfeld zu sein, dass Firmen auf die wichtige Frage: „Welche wertvolle Firma wurde noch nicht gegründet?“ Antworten geben können.

 

Was also machen die „Digital Stars“ anders, als die meisten Unternehmen?

Sie machen eine Menge anders: Z. B Denken sie statt linear, exponentiell und erkennen, dass Wertschöpfung basierend auf Informationen anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt als Wertschöpfung basierend auf physischen Produkten. Sie sind in der Lage, alte Geschäftsmodelle infrage zu stellen und anstatt in Produkten und Dienstleistungen in individuellen Lösungen für Kunden zu innovieren. Darüber hinaus denken sie nicht nur ihre direkten Kunden sondern auch an die Kunden ihrer Kunden und gestalten ihre Wertschöpfungsketten so, dass sie auf diese eingehen können. Die digitalen Stars haben verstanden, dass es bei der Digitalisierung überhaupt nicht um neue, innovative Technologien geht, sondern darum, individuelle, zugeschnittene, neue Lösungen für jedes Individuum zu erstellen.

 

Wie sieht nach Ihren Forschungsergebnissen die Hauptaufgabe von Führungskräften im Kontext von agilen Teams aus?

Führungskräfte müssen weiter das tun was sie auch in den letzten Jahrzehnten schon getan haben: Sie müssen Beziehungen gestalten, mit ihren Mitarbeitern mit Vorgesetzten mit Kunden, Wettbewerber, Journalisten, u.a.. Sie müssen Informationen sammeln, über Wettbewerber, technische Entwicklungen, Konkurrenten usw. Und sie müssen Entscheidungen treffen, zum Beispiel über Budgets, Beförderung, Entlassungen, strategische Entscheidung usw. Allerdings verändert sich der Inhalt dieser Bereiche durch digitale Transformation und die Anforderungen durch Agilität. Das Management von Beziehungen gestaltet sich stärker auf Augenhöhe. Und anstelle einer klaren direkten Anweisung fragen Führungskräfte heute eher: „Was kann ich für Sie aus dem Weg räumen, damit sie gut arbeiten können?“ Informationen werden nicht nur überall im eigenen Unternehmen gesammelt, sondern auch außerhalb des eigenen Unternehmens und in den für das Unternehmen relevanten Communities und Entscheidungen werden zukünftig stärker getroffen danach, wer die besten Daten aufweisen kann und weniger nach Autorität, Ego oder eigener Meinung.

 

Gibt es Ihrerseits Handlungsempfehlungen auf den Punkt gebracht?

  1. Denken Sie vom Kunden her und vom Kundenerlebnis her.
  2. Denken Sie in Innovationen von Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten und nicht in isolierten technologischen Innovationen.
  3. Positionieren Sie Ihre Firma an der attraktivsten und profitabelsten Stelle der Wertschöpfungskette, der Pole Position zum Kunden.
  4. Überlegen Sie, was Ihre Firma in der jetzigen Form wirtschaftlich in Schwierigkeiten könnte und wie man sie wirklich in Schwierigkeiten bringen könnte. Machen Sie das dann selber bevor es jemand anderes tut.
  5. Talententscheidung sind die wichtigsten strategischen Entscheidungen. Wenn es ihnen nicht gelingt Top Talente, die sie schon in der Firma haben zu halten oder Top Talente die sie gerne einstellen würden zu gewinnen sind das erste Anzeichen für eine Fehlentwicklung der Firma. Zukünftig wird es so sein, dass man die Organisation um die Talente herum entwickelt, sowie dies auch jede gute Fußballmannschaft öfters tut.

 

Welche neuen Forschungsprojekte aktuell und in naher Zukunft haben Sie auf der Agenda?

Wir arbeiten an einer Reihe von Forschungsprojekten zum Thema Strategie, Organisation und Führung in und für die digitale Transformation. Zum Beispiel betrachten wir, wie eine Firma es fertigbringen kann, das Tagesgeschäft und gleichzeitig das innovative Geschäft von morgen voranzubringen. Wir schauen uns an wie Mitarbeiterführung 4.0 gelingen kann, und auch ob und wie es einen eigenen Weg für Deutschland geben kann in der digitalen Transformation. Ein jüngeres Forschungsgebiet von uns befasst sich mit der Thematik Blockchain und was Blockchain für die Wertschöpfungsketten in den unterschiedlichen Industrien bedeutet.

 

 

Prof. Dr. Isabell Welpe

women&work

Frauen als Gestalterinnen der digitalen (R)Evolution ins Visier nehmen

Die Arbeits- und Wirtschaftswelt wandelt sich. Digitalisierung und Industrie 4.0 sind große Veränderungsthemen der Gegenwart. Weibliche Experten sind zu diesen Themen jedoch kaum sichtbar. Dabei bewerten Frauen die anstehenden Veränderungsprozesse nicht nur positiv, sondern sehen gleichzeitig auch große Gestaltungsspielräume. Das ergab die women&work-Besucherinnenumfrage, die im Rahmen von Europas größtem Messe-Kongress am 4. Juni 2016 unter 181 Kongressbesucherinnen in Bonn durchgeführt wurde.

59% der befragten Frauen gehen davon aus, dass die Vierte Industrielle Revolution die Welt positiv verändern wird, während 11% mit einer negativen Entwicklung rechnen. 25% vermuten, dass der derzeitige digitale Change Arbeitsplätze schaffen wird. Genauso viele gehen jedoch auch von der Vernichtung von Arbeitsplätzen aus. 11% der befragten Frauen ist das Thema der digitalen (R)Evolution gänzlich unbekannt und 3% gaben an, dass ihnen diese Veränderung Angst macht.

Insgesamt bewerten Frauen Veränderungen positiv. Unternehmen sollten diese Erkenntnisse nutzen und Frauen nicht nur stärker in Veränderungsprozesse einbinden, sondern ihnen auch mehr Verantwortung in Zeiten des Wandels übertragen.

Wer Frauen nicht in die Digitalisierung einbindet, verliert Zukunft

Das World Economic Forum hat Anfang des Jahres 2016 prognostiziert, dass Frauen zu den Verliererinnen der digitalen Transformation zählen werden. Warum? Weil sie nicht nur in technischen Berufen, sondern auch an vielen wichtigen Schaltstellen in Forschung und Entwicklung sowie im (Top-)Management nicht vertreten sind. Sie fehlen überall dort, wo momentan die Weichen der Zukunft gestellt werden.

Frauen spielen in Veränderungsprozessen eine entscheidende Rolle. Nicht nur, weil sie 50 Prozent der Bevölkerungsgruppe darstellen, sondern weil sie mit anderen Denkhaltungen und Erfahrungshorizonten wertvolle und nachhaltige Impulse geben können und müssen, um die technologische Marschrichtung zu gestalten.

Empathie, Kreativität, Kooperation, Netzwerkdenken, Führen auf Augenhöhe, Verzicht auf Hierarchien, nachhaltiges Zukunftsdenken – das sind weibliche Kompetenzen, die gefragt sind und helfen, eine menschengerechte Zukunft zu gestalten. Fehlen Stimmen, Meinungen und Erfahrungen der Frauen, wird der Transformationsprozess ungünstig einseitig.

Frauen im Zeitalter der Digitalisierung als eine wertschöpfende Zielgruppe anzusehen und langfristige Frauenförderung nicht nur auf die Schaffung von Betriebskindergärten zu reduzieren, ist daher eine der größten unternehmerischen Herausforderungen der Gegenwart. In einer Zeit, in der Wandlungsfähigkeit über die Zukunft von Unternehmen entscheidet und in welcher der globale Wettbewerbsdruck stetig zunimmt, ist eine vielfältige Belegschaft die elementare Grundvoraussetzung für die Zukunftssicherung des eigenen Unternehmens. Eine vielfältige Belegschaft bietet den Nährboden für Innovationen, denn je größer der Reichtum an Lebenseinstellungen, Kenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Belegschaft ist, desto größer ist das (kreative) Potenzial, das eine Firma entfalten kann.

Um in der digitalen Wirtschaft neue Ideen generieren, Prozesse optimieren oder Servicedienstleistungen implementieren zu können, benötigen Teams verschiedene Sichtweisen auf unterschiedliche Problemstellungen. Und die können nur aus einer Gruppe der Vielfalt kommen. Dazu gehören zu 50 Prozent die Frauen.

Von einer frauenfreundlichen Unternehmenskultur profitieren alle

Unternehmen, die Frauenförderung ernst nehmen, leiten einen nachhaltigen Change-Prozess ein, denn authentisch gelebtes Diversity-Management verändert, wie alle anderen Veränderungsprozesse auch, die DNA eines Unternehmens. Um Ambivalenzen in der Belegschaft weitestgehend zu vermeiden ist es hilfreich, wenn das Top-Management transparent für die Veränderungen wirbt, selbst mit gutem Beispiel voran geht und innerhalb des Unternehmens Foren für Kooperation und Kommunikation schafft.

Frauen sind Inkubatoren für flexiblere Arbeitszeiten – von denen auch Männer profitieren. Doch flexible Arbeitszeiten haben noch eine viel tiefergehende Wirkung, denn flexible Arbeitszeiten sorgen zu einem Entstressen von famlienintensiven Lebensphasen, fördern die Kreativität und sind nicht nur bei den Frauen, sondern auch bei der Generation Y ein wesentlicher Faktor für eine hohe Arbeitgeberattraktivität.
Die Förderung von Frauenkarrieren bedeutet für viele Unternehmen eine echte Frischzellenkur für die gesamte unternehmerische Organisation, denn auch neue Karrieremodelle, Führen in Teilzeit oder Jobsharing lockern Präsenzkulturen auf und bilden die Grundlage für agiles Arbeiten – eine der Kernvoraussetzungen, um den digitalen Wandel wertschöpfend gestalten zu können.

Anforderungen von Frauen an potenzielle Arbeitgeber

 

Worauf können und sollten Unternehmen achten, wenn sie sich als attraktiver Arbeitgeber in der Zielgruppe der Frauen einen Namen machen möchten?
Dieser Frage ist die AGENTUR ohne NAMEN im Jahr 2014 in einer bundesweiten Studie nachgegangen und hat knapp 3.000 Frauen nach ihren Wünschen und Anforderungen an potenzielle Arbeitgeber befragt.

Das Ergebnis: 98,6 % wünschen sich ein „offenes, diskriminierungsfreies Betriebsklima“, 97,5 % achten auf die „kollegiale Zusammenarbeit“ und 95,2 % legen Wert auf eine „Anerkennungskultur“.
Die drei wichtigsten Faktoren sind echte „Wohlfühl-Faktoren“. Und auch sie sind ernstzunehmende Indikatoren dafür, dass ernstgemeinte Frauenförderung Unternehmenskulturen langfristig positiv verändert. Die jährlichen Gallup-Studien zeigen nämlich sehr deutlich, dass Demotivation am Arbeitsplatz mit einem schwachen Führungsverhalten, fehlender Anerkennung und einem schlechtem Betriebsklima einhergehen. Die Opportunitätskosten sind immens.
Auch an dieser Stelle erweisen Frauen den Unternehmen einen echten Gefallen. Denn würden diese von den Frauen gewünschten Top-Anforderungen flächendeckend in Corporate Germany umgesetzt, würde die deutsche Wirtschaft einen unglaublichen Produktivitätsschub erleben, der zu deutlich mehr Zufriedenheit und Commitment seitens der Mitarbeitenden führt.

Für Männer neu, für Frauen schon lange berufliche (Lebens-)Realität

 

Im Zuge der Digitalisierung verändert sich die Arbeitswelt. Teilzeit, Selbständigkeit, Arbeiten auf Abruf, Projektarbeit oder Freelance-Tätigkeiten gewinnen an Bedeutung. Für Frauen sind diese so genannten „prekären Arbeitsverhältnisse“ schon lange Realität, denn oft bleiben und blieben ihnen kaum andere Möglichkeiten, um Beruf und Familie zu vereinbaren.

Erstmals jedoch betreffen diese neuen Arbeitsmodelle nun auch in zunehmendem Maße die Männer. Arbeits- und Berufsidentitäten verändern sich. Während Karrieren früher eher linear (nach oben) verliefen, ähneln sie heute immer öfter einer kurvenreichen Straße, die den Blick auf den Horizont verstellt. Patchwork-Karrieren nehmen zu. Und während man früher einen Job für’s Leben hatte, hat man heute eher ein Leben voller Jobs. Auch diese Arbeits-Realitäten sind für Frauen nicht ungewöhnlich. Karrierebrüche durch Familienzeiten oder berufliche Neuorientierung im Rahmen des Wiedereinstiegs sind bis heute immer noch eher die Regel anstatt eine Ausnahme.

Auch von dieser beruflichen Flexibilität können Unternehmen profitieren, denn wer in der heutigen Arbeitswelt erfolgreich bleiben will, muss mit Umbrüchen umgehen können. Wandlungsfähigkeit wird zur Tugend im digitalen Zeitalter. Das ergab auch die Umfrage „HR Future-Trends 2016“, ebenfalls jährlich durchgeführt von der AGENTUR ohne NAMEN.

Unter den Top 5 der wichtigsten Zukunftskompetenzen wurden folgende Skills genannt:

1. Veränderungsbereitschaft (85,7 %)

2. Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten (68,8 %)

3. Querdenken (67,5 %)

4. Geistige/mentale Flexibilität (61,0 %)

5. Interkulturelle Kompetenz (59,7 %)

Diese Kompetenzen sind eine direkte Antwort auf die momentane Veränderungsdynamik in der Wirtschafts- und Arbeitswelt.
Für alle am Arbeitsmarkt Teilhabenden bedeutet diese Veränderung auch eine immerwährende Neusortierung von vorhandenen Kenntnissen, Fähig- und Fertigkeiten. Es wird zunehmend wichtiger, die eigene Berufspersönlichkeit an sich permanent verändernde Business-Modelle anpassen zu können. Und auch hier können Frauen punkten und beispielhaft voran gehen, denn weibliche Karrieren der Vergangenheit und Gegenwart sind – immer noch stärker als die der Männer – gekennzeichnet durch lebensphasenorientierte Veränderung und Anpassung.

Veränderung & Transformation als Schwerpunktthema auf der women&work 2017

Der Messe-Kongress women&work greift das Thema „Veränderung und Transformation“ als Kongressschwerpunkt auf. Im Fokus von über 50 Vorträgen und Podiumsdiskussionen werden Digitalisierung und Fortschritt thematisiert – ebenso wie die Frage, welche Berufe und Kompetenzen der „Arbeitsmarkt 4.0“ verlangt und welche Folgen die „New Work-Ökonomie“ haben wird.

Diskutiert wird auch die Frage, welche Rolle Frauen im Zeitalter von Digitalisierung und Automatisierung spielen. Neben über 100 Unternehmen, die den Messe-Kongress nutzen, um sich als attraktiver Arbeitgeber in der Zielgruppe der Frauen zu positionieren, werden prominente Gäste erwartet.

Um ca. 10:40 eröffnet Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries die women&work. „Wir erleben momentan einen der größten Transformationsprozesse“, sagt sie in ihrem Grußwort zur women&work und fügt weiter hinzu: „Natürlich müssen Frauen diesen Prozess mitgestalten. Nicht nur machen wir die Hälfte der Weltbevölkerung aus; unsere erfolg- und einflussreiche Teilnahme am (digitalisierten) Wirtschaftsleben ist außerdem unabdingbar für das Wachstum jeder Volkswirtschaft.“

Und auch Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, wird am 17. Juni von 13:00 – 14:30 Uhr auf der women&work in Bonn erwartet. Er sagt: „Die Digitalisierung kann zum Gewinnerthema werden, wenn wir  unser Land modernisieren und neue Anreize für Wachstum, Innovation und Gründergeist schaffen. Frauen müssen in diesem Prozess unbedingt dabei sein.“

 

Weitere Informationen zur women&work gibt es unter www.womenandwork.de.
Der Messebesuch ist kostenfrei.
SAVE THE DATE:
women&work
17. Juni 2017
9:30-17:30 Uhr
World Conference Center Bonn | Erweiterungsbau
Platz der Vereinten Nationen 2 | 53113 Bonn

 

 

Autorin:

Melanie Vogel: Unternehmerin | VUCA-Expertin | Zukunfts-Philosophin

 

 

Melanie Vogel ist seit fast 20 Jahren passionierte Unternehmerin.
Futability®, Innovation und Leadership sind ihre Kernthemen, die sie nicht nur als Dozentin an der Universität zu Köln unterrichtet, sondern auch in Vorträgen, Keynotes, Webinaren und Seminaren mit Unternehmern und Führungskräften teilt.

 

Das von ihr entwickelte „Futability®-Konzept“ ist ihre Antwort auf die VUCA-Welt – eine Welt dauerhafter und radikaler Veränderungen. Ihr mit dem NiBB Innovationspreis ausgezeichnetes Buch „Futability® – Veränderungen und Transformationen bewältigen und selbstbestimmt gestalten“ ist im Februar 2016 erschienen und kann online bestellt werden unter www.futability.com. Ihr zweites Buch „Raus aus dem Mikromanagement“ ist seit Februar 2017 unter www.mikro.management erhältlich.

 

 

Digital Workplace: Grundstein für die „Neue Arbeit“

Das Thema „Digital Workplace“ gewinnt an Relevanz – für knapp drei Viertel der europaweit befragten IT- und HR-Manager hat die Qualität der Arbeitsumgebungen einen starken oder sogar kritischen Einfluss auf den Geschäftserfolg.

Die im Zuge von „New Work“ vielfach geforderte Selbstorganisation der Mitarbeiter oder die Einführung agiler Methoden reichen nicht aus, um den Herausforderungen des digitalen Wandels zu begegnen. Die Mitarbeiter benötigen auch ein technisches Umfeld, in dem sie die „Neue Arbeit“ optimal umsetzen können.

Dass diese Botschaft offensichtlich auch in den Unternehmen angekommen ist, belegt die aktuelle PAC-Studie „Digital Workplace in Europe“, in deren Rahmen mehr als 180 IT- und HR-Manager aus mittleren und großen Unternehmen in Belgien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt wurden.

Knapp drei Viertel der befragten Führungskräfte halten demnach die Qualität und Performance der IT-Arbeits­umgebungen für geschäftskritisch (Bild s.u.). Dies war nicht immer so: Über Jahre hinweg galten Bereitstellung und Management eher als Kostenfaktoren ohne strategische Bedeutung. In der immer mehr von Digitalisierung und Wissensarbeit geprägten Wirtschaft hat sich diese Einschätzung jedoch deutlich gewandelt.

Relevanz von Qualität und Performance der IT-Arbeitsumgebungen für den Geschäftserfolg der Unternehmen

 

Neue Ziele kommen hinzu

Ich gleichen Zuge erweiterten sich auch diemit der Workplace-Modernisierung verbundenen Ziele. So nennen drei Viertel der Studienteilnehmer die Verbesse­rung der Anwenderzufriedenheit als wichtiges Ziel bei der Gestaltung der Arbeitsumgebungen, circa 80 Prozent wollen auf diesem Weg die Zu­sammenarbeit im Unternehmen verbessern, die Umsetzung flexibler Arbeitskonzepte unterstützen und die Innovations­fähigkeit erhöhen.

Das ist gut so! Schließlich hängt der Erfolg der Unternehmen immer mehr von der Kreativität und Performance einzelner Mitarbeiter ab. Und die heiß begehrten kreativen Köpfe wissenum ihre Bedeutung. Sie können sich Ihre Arbeitgeber heute frei auswählen – und werden sich bevorzugt denjenigen Unternehmen zuwenden, die ihnen ein optimales Umfeld bilden. Dies ist auch eine wesentlicher Grund dafür, dass immer mehr HR-Abteilung das Thema „Digital Workplace“ auf die Agenda setzen.

Allerdings – auch dies zeigt die Befragung – ist die Modernisierung der Arbeitsumgebung kein reines Mitarbeiterbeglückungsprogramm – so wie die „Neue Arbeit“ kein Selbstzweck ist.Auch wenn es dem einen oder anderen „New Work“-Evangelisten nicht gefallen mag: Die Budgets für die Gestaltung und den Betrieb der Arbeitsumgebungen wachsen nicht in den Himmel. Folgerichtig stehen bei den Zielender Workplace-Modernisierung auch weiterhinKosten­kontrolle und Sicherheit ganz oben auf der Agenda.

 

Workplace-Gestalter müssen Spagat bewerkstelligen

Balanceakt Workplace-Modernisierung

Um solche gegensätzlichen Ziele zu adressieren, müssen die Gestalter moderner Arbeitsumgebungen einen Spagat bewerkstelligen (Bild s.o.) – und stehen damit vor einer schwierigen, fast unmöglichen Aufgabe. Tatsächlich agierten viele Workplace-Manager in den letzten Jahren nur noch als Getriebene. Um den steigenden Anforderungen des Business und der Mitarbeiter gerecht zu werden, wurden vielerorts ad hoc neue mobile Geräte angeschafft undfieberhaft in die Anschaffung bzw. Entwicklung neuer (mobiler) Anwendungen investiert. Doch die neuen digitalen Technologien müssen nicht nur angeschafft, sondern zu einer Lösung integriert, betrieben, administriert sowie die Anwender bei deren Nutzung unterstützt werden.

In der Konsequenz führten so viele Modernisierungsmaßnahmen, die ohne Strategie und nur mit herkömmlichen Ansätzen umgesetzt wurden, zu neuen Problemen: Die Kosten explodieren, neue Sicherheitslücken tun sich auf und es entstanden neue Insellösungen, die wiederum für Reibungsverluste sorgen. Und die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit als ein Kernziel von „New Work“? Ebenfalls Fehlanzeige! Tatsächlich fühlen sich viele Mitarbeiter heute mit der Bedienung einer Vielzahl von schlecht integrierten Geräten, Anwendungen und Services regelrecht überfordert.

Unter dem Strich zeigen die im Rahmen der Studie erhobenen Einschätzungen der Workplace-Manager mit Blick auf die Zielerfüllung, dass beim Thema Workplace-Modernisierung zwischen Anspruch und Wirklichkeit immer noch eine große Lücke klafft.

 

Ganzheitlicher Angang und Paradigmenwechsel angezeigt

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: „Gut gemeinte“ Ad-hoc-Investitionen im Workplace-Umfeld erzielen oft eine gegenteilige Wirkung. Der Spagat – vor dem die Gestalter moderner Arbeitsumgebungen stehen– lässt sich nur erfolgreich bewerk­stelligen, wenn der Digital Workplace als 1.) ganzheitliches Design- und Servicekonzept realisiert wird, sowie 2.) neue Konzepte für Design, Betrieb, Management und Support umgesetzt werden (Bild s.u.).

Zentrale Einsatzbereiche von Workplace-Modernisierung

So machen es beispielsweise Amazon, AirBNB & Co. bereits vor, dass sich ein exzellenter Kundenservice und Kosteneffizienz nicht ausschließen müssen. Im Gegenteil: durch Einsatz von Self-Serviceim Zusammenspiel mit der Nutzung von Analytics-Anwendungen kann die Kundenzufriedenheit sogar gesteigert werden. Warum also nicht solche Konzepte auch für den Support der Mitarbeiter in den Unternehmen nutzen?!

Und jeder IT-Administrator weiß heute um die Vorteile einer zentralisierten und Cloud-basierten Bereitstellung von IT-Anwendungen. Der gesamte Betrieb lässt sich effizienter, sicherer und agiler gestalten. Und die Mitarbeiter können auf diese Weise von unterwegs, aus dem Homeoffice oder im Unternehmen auf die Anwendungen zugreifen.

Natürlich sind diese und weitere Konzepte für die Gestaltung moderner Arbeitsumgebungen erst in den letzten Jahren technisch gereift. Zudem erfordert deren Implementierung erhebliche Investitionen. Dies erklärt zum Teil die bisherige Investitionszurückhaltung vieler Unternehmen in diesem Feld. Die Studienresultate sprechen dafür, dass sich dieser Investitionsstau nun auflöst.

 

Große Investitionsbereitschaft, immenser Investitionsbedarf

So deuten die im Rahmen der Studie berichteten Investitionspläne auf eine ausgeprägte Investitionsbereitschaft im Workplace-Umfeld. 63 Prozent der europäischen Unternehmen planen eine Modernisierung der Workplace-Anwendungen in den nächsten Monaten. Gleich­zeitig zeigen sich viele IT-Entscheider aufgeschlossen gegenüber Investitionen in neue Konzepte wie Unified Endpoint Management, eine zentrale, Cloud-basierte Anwendungsbereitstellung oder Self-Service- und Analytics-basierte Online-Support-Konzepte (Bild s.u.).

Ziele der Workplace-Modernisierung nach Wichtigkeit

Doch zunächst gilt es für viele Unternehmen, die organisatorischen und technischen Voraussetzungen für eine bessere Nutzbarkeit der Anwendungen und für die Umsetzung moderner Konzepte zu schaf­fen. So wollen beispielsweise 56 Prozent in die Verbesserung ihrer Netzwerk-Performance und 55 Prozent in die Konsolidierung ihrer Arbeitsplatz-Infrastruktur investieren.

 

Digital Workplace in Deutschland: Modernisierung in Sicht

Mit Blick auf die Workplace-Modernisierung der deutschen Wirtschaft im europäischen Vergleich zeigen die Studienergebnisse ein ambivalentes Bild. Auf der einen Seite präsentierten sich deutsche Unternehmen eher als Nachreiter – wobei insbesondere die Zurückhaltung vieler Unternehmen beim Thema Cloud heraussticht.

Auf der anderen Seite sind die Investitionsbereitschaft und auch die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Konzepten hierzulande überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Dies lässt erwarten, dass sich im Jahr 2017 der Investitionsstau bei diesem Thema auflöst.

 

Über die Studie

Die Studie „Digital Workplace in Europe“ wurde im Multi-Client-Modell erstellt und von Hexaware und SCC als Premiumsponsoren, von Matrix42 und NGA Human Resources als Goldsponsoren sowie von Damovo als Silbersponsor unterstützt. Die Executive Summary sowie die Infografik zur Studie stehen ab sofort unter https://www.pac-online.com/trend-report-digital-workplace-europe zum kostenlosen Download zur Verfügung. Für die Vollversion der Studie kontaktieren Sie bitte die Premium- und Goldsponsoren.

 

 

Über den Autor:
Dr. Andreas Stiehler
Principal Analyst – Digital Enterprise
Herr Dr. Stiehler ist Marktanalyst in der Software- und IT-Services-Industrie und gehört zum internationalen Analystenteam von PAC. Der Principal Analyst untersucht und bewertet die Technologiemärkte und -trends rund um Communication, Collaboration & Mobility.

 

Für weitere Informationen, Bildmaterial oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Andreas Stiehler
Principal Analyst – Digital Enterprise
Tel.: +49 (0)175 58 36 452
E-Mail: a.stiehler@pac-online.com

Wiebke Lörcher
Marketing & Communications Manager
Tel.: +49 (0)89 23 23 68-25
E-Mail: w.loercher@pac-online.com

 

 

Aufmacherbild / Quelle
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Dark Data

Gastbeitrag

Datenschutz-Grundverordnung: Herausforderung der verborgenen Daten-Altlasten

 

Wenn im Mai 2018 die Datenschutz-Grundverordnung in Kraft tritt, werden vermutlich viele Unternehmen noch immer Daten in ihren Systemen horten, die längst hätten gelöscht werden müssen. Mit Hilfe von effizienten IT-Lösungen lassen sie sich jedoch problemlos aufspüren.

 

Unternehmen sollten die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ernst nehmen. Wenn eine Person darauf besteht, dass ihre Informationen gelöscht werden, muss dieses Anliegen innerhalb einer kurzen Frist umgesetzt werden um mögliche Bußgeldverfahren zu vermeiden.

 

Allerdings wissen viele Unternehmen leider nicht, wo genau in ihren weit verzweigten und im Laufe vieler Jahre gewachsenen IT-Systemen welche Daten lagern. Wie der Databerg Report von Veritas zeigt, tappt auch in Deutschland die Mehrzahl der Unternehmen völlig im Dunkeln. Marktforscher haben im Rahmen dieser Studie ein Modell entwickelt, das einem Eisberg ähnelt: An der Oberfläche befinden sich all diejenigen Daten, die ganz klar als wichtig erkennbar sind und seit jeher entsprechend behandelt werden. Diese Informationen können von den meisten Unternehmen problemlos auf ihre Verträglichkeit mit der Datenschutz-Grundverordnung geprüft werden. Unter der Oberfläche befinden sich jedoch die zu klassifizierenden und meist unbekannten Daten-Altlasten.

 

Es gilt: Versteckte Daten aufspüren

 

Im Databerg-Modell tummeln sich also unter der Wasseroberfläche noch viele weitere redundante, obsolete und trivialeInformationen– beispielsweise von alten, längst irrelevanten E-Mails über den Speiseplan der Kantine bis zu den privat abgelegten Urlaubsbildern einzelner Mitarbeiter. Meist fehlen die Ressourcen, um sich ausreichend um diese Daten zu kümmern. Dabei könnten sich in ihnen versteckt auch solche Informationen befinden, die nach der Datenschutz-Grundverordnung eigentlich zwingend gelöscht werden müssten.

 

Noch eine Schicht tiefer lagern die so genannten Dark Data. Dabei handelt es sich um Informationen, die vollkommen ohne Klassifizierung auf den Systemen des Unternehmens abgelegt sind, ohne dass ihre Existenz überhaupt bekannt ist. Gerade deshalb sollten Unternehmen das Thema Dark Data anpacken, weil möglicherweise innerhalb dieser Dark Data wichtige Informationen schlummern, die für den Betrieb und letztlich den Erfolg des Unternehmens relevant sind. Eine weitere Möglichkeit ist, dass sie tatsächlich in die Kategorie „redundant, obsolet oder unbedeutend“ gehören. Akuter Handlungsbedarf besteht vor allem, wenn Informationen längst auf Kundenanfrage hin gelöscht hätten werden müssen.

 

Umso wichtiger sind spätestens jetzt IT-Lösungen, die Unternehmen helfen diese benannten Daten aufzuspüren. Aktuelle Software in diesem Bereich kann den Speicherort und die Typologie unstrukturierter Daten visuell aufbereiten und somit in Echtzeit ein aktuelles Lagebild liefern. So lassen sich Daten granular nach Kriterien wie Alter, Größe oder Typ und vielen weiteren Faktoren filtern.

 

Eine solche Visualisierung ist ein erster wichtiger Schritt, eine bessere Konformität zur Datenschutz-Grundverordnung zu erreichen. Als nächstes sollte jedoch eine Klassifizierung erfolgen. Löschen oder behalten – diese Frage muss Datei für Datei nach klaren Kriterien beantwortet werden. Es versteht sich von selbst, dass dies nur automatisiert möglich ist. Leistungsfähige Archivierungslösungen ermöglichen dabei nicht nur Policies zu definieren, sondern kümmern sich zusätzlich darum, dass nach einer Löschanfrage auch der Datensatz aus dem Backup restlos entfernt wird. Zugleich können alte Backup-Versionen über Storage Tiering auf weniger schnell verfügbaren, aber erheblich preiswerteren Speicherplatz verlagert werden.

 

Information Governance: Rechtzeitig umsetzen

 

Trotz dieser beeindruckenden technischen Möglichkeiten sollten sich Unternehmen nicht ausschließlich auf Software verlassen. Nur wenn zugleich auch die Mitarbeiter auf die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung vorbereitet werden und die betroffenen Prozesse identifiziert und optimiert werden, kann Rechtskonformität garantiert werden.

 

Hier kommt das Thema Information Governance ins Spiel. Schließlich bietet die Datenschutz-Grundverordnung zugleich die Möglichkeit, längst geplante Projekte in diesem Bereich endlich umzusetzen. Immerhin gibt es auch jenseits dieses akuten Anlasses gute Gründe, den Umgang mit den Daten kritisch zu hinterfragen und auf ein neues Fundament zu stellen.

 

Unter Umständen ist es dabei nötig, sich beratende Hilfe von außen zu holen, um bei einem komplexen Projekt dieser Art kein Detail aus den Augen zu verlieren. Wichtig ist,einen Anbieter zu finden, der das Thema ganzheitlich betrachtet und sämtliche Aspekte berücksichtigt.

 

Geschäftsbereichsübergreifende Zusammenarbeit

 
Im Zuge eines solchen Prozesses müssen sich die einzelnen Geschäftsbereiche des Unternehmens eng miteinander austauschen. Das bietet zugleich die Chance, gemeinsam einen neuen Umgang mit Daten zu entwickeln und auch organisatorisch ein Change Management einzuleiten. Grundsätzlich sollte die Frage, wie Daten erfasst, verarbeitet und schließlich gespeichert werden, nicht nur aus IT-Sicht neu beantwortet werden.

Auch aus dem globalen Blickfeld ist es absolut unabdingbar, zunächst einen genauen Überblick darüber zu bekommen, welche Daten innerhalb des Unternehmens überhaupt auf den verschiedenen Systemen lagern. Davon ausgehend lassen sich viele Bereiche, von Mitarbeiterrichtlinien über Compliance-Fragen bis hin zum Risk-Management, umfassend neu gestalten. In der Folge erfüllt das Unternehmen nicht nur die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung, sondern kann sich auch organisatorisch und strategisch neu ausrichten.

 

Autor : Stefan Henke

 

Stefan Henke, Regional Vice President Western Europe bei Veritas

Stefan Henke ist Regional Vice President Western Europe bei Veritas. Er gilt als Experte für das Thema Informationsmanagement – von Business Continuity über Backup und Recovery sowie Software-Defined Storage bis hin zu Information Governance.
Seine besondere Expertise liegt im Großkundenbereich, insbesondere im Industrie- und Finanzsektor und in der Automobilbranche.

 

Veritas

 

 

KI: Wie Maschinen mit Menschen arbeiten

Künstliche Intelligenz:

Wie Maschinen mit Menschen arbeiten

 

Die Künstliche Intelligenz (KI) gehört momentan zu den heißen Themen in der Informationstechnologie (IT). In einer aktuellen Infosys-Studie jedenfalls bezeichnen 76 Prozent der weltweit Befragten KI als grundlegend für den Erfolg ihrer Unternehmensstrategie. Werden wir also bald durch Roboter ersetzt?

 

Eine beruhigende Nachricht vorweg: KI kann die Arbeit von Menschen nicht eins zu eins ersetzen. Die Technologie ist schließlich nicht zu kognitivem Denken fähig. Vielmehr handelt es sich bei KI um einen Technologieansatz mit autonomen oder halbautonomen Maschinen, die in erster Linie monotone, wiederkehrende Aufgaben ausführen. Dazu gehören Arbeiten, die Menschen nicht übernehmen möchten oder auch können.
Als typische Beispiele lassen sich eine Erkundung der Tiefsee mit maschinengesteuerten U-Booten oder die Entwicklung selbstfahrender Automobile anführen. Diese Fahrzeuge erfassen unzählige Daten von verschiedenen Sensoren, wissen mit GPS jederzeit, wo sie sich befinden, und lernen aus Fehlern.

 

Bei KI handelt es sich also um die Kombination mehrerer Technologien, die menschliches Wissen mit angewandten Lösungen vereint. Gemeinsam mit Menschen lassen sich damit große und kleine Lösungen für Probleme finden. KI-basierte Maschinen sind in der Lage, Informationen durch die Identifizierung von Mustern und Anomalien zu erhalten, die Menschen normalerweise verborgen bleiben. Die so erhobenen Daten ermöglichen es Menschen anschließend, kreative Lösungen zu eruieren – etwa mit Methoden wie dem Design Thinking. Damit ermöglicht KI, die Produktivität und Effizienz von Menschen zu erhöhen und ihre Kreativität freizusetzen. Anders ausgedrückt: KI liefert Einblicke in Probleme, die Menschen lösen. Sie kann die Leistung des menschlichen Gehirns nicht akkurat nachbilden und deshalb auch nicht ersetzen.

 

Studie: KI hat strategische Priorität für Innovationen

 

Dass Unternehmen mit KI schon heute erste Erfolge verbuchen, zeigt eine Studie mit dem Titel „Amplifying Human Potential: Towards Purposeful Artificial Intelligence“. Die von Infosys in Auftrag gegebene und vom Marktforschungsinstitut Vanson Bourne durchgeführte Erhebung unter 1600 Entscheidungsträgern in großen Unternehmen weltweit hatte den Einfluss von KI auf Unternehmen, ihre Marktreife und die an sie gestellten Erwartungen untersucht. Das wichtigste Ergebnis: Organisationen, die in den letzten drei Jahren ein größeres Umsatzwachstum vorweisen konnten, besaßen in der Regel auch einen höheren KI-Reifegrad.

 

KI wird sogar von den meisten Entscheidern mittlerweile bereits als langfristige strategische Priorität für Innovation angesehen: Für 76 Prozent der Befragten jedenfalls ist KI grundlegend für den Erfolg ihrer Unternehmensstrategie, immerhin 64 Prozent sind davon überzeugt, dass die Zukunft ihres Unternehmens von einer großflächigen Adaption der KI-Technologie abhängt. Ein Großteil der Interviewten äußerte sich auch optimistisch, dass sich Mitarbeiter, deren Aufgaben von KI übernommen werden, für anspruchsvollere Aufgaben einsetzen lassen. Allerdings glauben auch 62 Prozent, dass ethische Standards strikt eingehalten werden müssen. Nicht weniger als 80 Prozent der Unternehmen, die Arbeitsplätze durch KI-Technologien ersetzen, wollen Mitarbeiter versetzen oder umschulen. Zusätzlich investieren 53 Prozent gezielt in Kompetenzentwicklung.

 

Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse nach Markt: Unternehmen in Indien und China sind am weitesten fortgeschritten, wenn es um die Nutzung von KI geht. Dahinter kommen Organisationen in Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich. Allerdings berichtet eine überwältigende Mehrheit von 90 Prozent auch, dass ihre Angestellten mit Herausforderungen oder Bedenken zu kämpfen haben, wenn es um den Einsatz von KI geht.

 

Etwa vier von zehn Befragten glauben darüber hinaus, dass Realisierungsdauer, Benutzerfreundlichkeit und Zusammenarbeit mit anderen Systemen und Plattformen noch verbessert werden müssen, bevor KI-Technologie effektiv eingesetzt werden kann. In anderen Bereichen sind Weiterbildungen und transparente Kommunikation nötig: Datensicherheit (43 Prozent), Arbeitsplatzsicherheit (40 Prozent) und Vergütung (30 Prozent) zählen zu den vorherrschenden Sorgen bei den Mitarbeitern.

 

Hinsichtlich der Verwendung gehören die Automatisierung von Big-Data-Prozessen (65 Prozent) und Predictive beziehungsweise Prescriptive Analytics (54 Prozent) zu den am häufigsten genutzten KI-Anwendungen. Durchschnittlich verwenden die befragten Unternehmen KI-Technologie bereits seit zwei Jahren und haben im letzten Jahr 6,7 Millionen US-Dollar in KI investiert. Zumeist wird KI in der IT-Abteilung (69 Prozent) angewendet, gefolgt von den Bereichen Operations (34 Prozent), Business Development (33 Prozent), Marketing (29 Prozent) sowie Sales und Kundenservice (28 Prozent).

 

71 Prozent sind der Meinung, dass der Aufstieg von KI am Arbeitsplatz unausweichlich ist und sich positiv auf Geschäftsaussichten sowie Mitarbeiter und Gesellschaft auswirken wird. Trotzdem räumen 51 Prozent ein, dass die Kosten für KI-Technologie noch weiter gesenkt werden müssen, bevor sie wirksam im eigenen Unternehmen eingesetzt werden kann. Weitere 88 Prozent der Befragten erklärten, dass Kunden und Zulieferer Bedenken haben oder Herausforderungen sehen, wenn es um die Einführung von KI geht. Den Grund dafür formulierten 40 Prozent so, dass die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten mit KI-Technologien noch nicht verstanden wurden. 38 Prozent haben ein generelles Misstrauen gegenüber KI, während 37 Prozent erklären, sie würden lieber mit Menschen arbeiten als mit Maschinen.

 

Künstliche Intelligenz wird sich in den nächsten Jahren weiter in Unternehmen verschiedenster Branchen verbreiten. Doch die Technologie soll den Menschen nicht ersetzen, sondern ihn entlasten und unterstützen. Der menschlichen Belegschaft bleibt so mehr Zeit für kreative Problemlösung.

 

 

Infosys Consulting

Autor:

Roberto Busin

Roberto Busin ist Partner und Leiter Manufacturing Europa, Asien und Lateinamerika bei Infosys Consulting. Er ist außerdem Länderverantwortlicher für die Schweiz. Roberto Busin verfügt über einen profunden Leistungsausweis in der Beratung internationaler Unternehmen bei Business-Transformations-Programmen.
Er ist unter anderem spezialisiert auf die Bereiche Logistikketten (Supply Chain Management), SAP und Digitale Prozesse und verfügt über vertiefte Kenntnisse in der Automobil-, Konsumgüter- und der Fertigungsindustrie.

Roberto Busin ist diplomierter Maschinenbauingenieur (FH) und besitzt einen ETH-Abschluss für Werkstoffwissenschaften sowie einen Master für Betriebswissenschaft.

 

 

Aufmacherbild / Lizenz / Quelle:

Artificial Intelligence“ (CC BY-SA 2.0) by theglobalpanorama

 

 

Personal Süd

Am 09. und 10. Mai in der Messe Stuttgart

Personal Süd

Am 09. und 10. Mai findet die bedeutendste Messe für Personalverantwortliche
in Süddeutschland statt.

Die PERSONAL Süd ist die wichtigste Veranstaltung für Personalmanagement in Süddeutschland. Am 09. und 10. Mai lockt die Fachmesse bereits zum 18. Mal die Branche in die Messe Stuttgart – bei dem Gipfeltreffen kommen rund 4.800 HR-Experten zusammen.

Mehr als 300 Top-Aussteller garantieren eine Leistungsshow auf höchstem Niveau: Von Organisationsentwicklung und Führung über Personalsoftware, Recruiting und Weiterbildung bis hin zu Arbeitsrecht und neuen Personaldienstleistungen im digitalen Zeitalter. Auf der PERSONAL Süd finden Sie die gesamte Angebotspalette an Produkten und Dienstleistungen für alle relevanten Personalfragen.

Mit rund 160 Beiträgen und interaktiven Formaten bietet das innovationsgeprägte Begleitprogramm der PERSONAL Süd Wissen aus erster Hand. Speziell aufs Networking ausgerichtete Formate garantieren spannende Fachdiskussionen und neue Impulse.

 

Personal Süd

Hannover Messe 2017

HANNOVER MESSE 2017,  vom 24. – 28. April 2017

Alle Schlüssel­technologien an einem Ort

Auf den sieben parallel stattfindenden Leitmessen bildet die HANNOVER MESSE ein weltweit einmaliges Themen- und Angebotsspektrum ab. Die Leitmessen greifen gezielt ineinander – von Forschung und Entwicklung über Industrieautomation und IT, innovativen Zulieferlösungen bis zu Energie- und Umwelttechnologien. Die daraus resultierenden branchenübergreifenden Möglichkeiten zur Geschäftsanbahnung, die hohe Innovationskraft und Internationalität überzeugen Aussteller und Besucher aus der ganzen Welt. Entdecken Sie die neuesten Technologien und Produktinnovationen.

Veranstaltungsprogramm

www.hannovermesse.de

Autor Kai Grunwitz

Kai Grunwitz, NTT Ltd.

Kai Grunwitz schreibt exklusiv für unsere Leser und Follower.

Er ist seit Oktober 2019 Geschäftsführer der NTT – einem weltweit führenden IT-Technologie und Service Provider in Deutschland. In den letzten Jahren verantwortete Kai Grunwitz als Senior Vice President EMEA von NTT Security das Geschäftsfeld Cybersecurity. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft ist er nun seit mehr als 25 Jahren in verschiedenen Führungsfunktionen in der IT-Branche tätig, unter anderem bei Oracle als Vice President Consulting Northern Europe und Mitglied des Country Leadership Teams oder bei Sun Microsystems als Head of Professional Services Central Europe und Mitglied der deutschen Geschäftsleitung.

Monatlich erscheinende Beiträge verschaffen Ihnen spannenden Einblicken in die Welt der Digitalisierung und Cyber Security.

https://hello.global.ntt/de-de/

Service-Management verbessert HR-Abläufe

Gastbeitrag von Fabian Henzler Director Product Marketing, Matrix 42 AG

Gerade in Unternehmen mit wenigen hundert Mitarbeitern sind zahlreiche Abläufe des Personalwesens häufig nach wie vor papierbasiert: Das Einstellen eines neuen Kollegen, seine Ausstattung mit Equipment, Urlaubsanträge, Reisekosten, Fortbildungen – all das ist mit zahlreichen Formularen und Ausdrucken verbunden. Ein Service-Management, wie man es von IT-Abteilungen her kennt, kann diese Abläufe deutlich verschlanken und beschleunigen.

Jedes Mal, wenn ein kleineres mittelständisches Unternehmen einen neuen Mitarbeiter einstellen will, steht dem Verantwortlichen für das Personalwesen (Human Resources, HR) ein ausgewachsener Papierkrieg bevor: Er muss das gewünschte Profil des künftigen Kollegen im Gespräch mit dem Geschäftsführer oder Fachabteilungsleiter umreißen und für den internen Gebrauch schriftlich festhalten; dann muss er eine offizielle Version des Anforderungsprofils erstellen, um es an Personalvermittler und Jobbörsen herauszugeben. Bewerbungsunterlagen – selbst wenn sie per E-Mail als PDF-Anhang eintreffen – muss er ausdrucken und dem Verantwortlichen vorlegen. Und sobald man sich für einen Bewerber entschieden hat, steht die Erstellung einer Personalakte an.

Damit der oder die Neue von Beginn an ungehindert arbeiten kann, ist weiterer Schriftverkehr nötig: Mal ist ein zusätzlicher Schlüssel oder ein Mitarbeiterausweis zu ordern, mal sind es Büromöbel, Dienstkleidung, ein neues Smartphone, Notebook oder auch – etwa für den Außendienst – ein Firmenfahrzeug. All diese Abläufe gilt es im Blick zu behalten und zeitlich zu koordinieren. Schließlich will man vermeiden, dass der Neuzugang am ersten Arbeitstag zwar über einen Dienstwagen verfügt, ihm aber mangels Schlüssel oder Chipkarte der Zutritt zur unternehmenseigenen Tiefgarage verwehrt bleibt.

IT-Abteilung als Vorbild

Fabian Henzler ist bei Matrix42 als Director Product Marketing mit vielen Jahren Erfahrung im Briefing von Analysten ausgestattet.

Am einfachsten gestalten sich derlei Beschaffungsprozesse meist bei der IT-Ausstattung. Denn die IT-Abteilungen haben ihre Abläufe in aller Regel in den letzten Jahren auf ein softwaregestütztes Service-Management umgestellt. Mit einer entsprechenden Service-Managementlösung erfolgen sämtliche Veränderungen an der IT prozessbasiert und auf optimierte, standardisierte Weise – sei es die Beschaffung neuer Hard- und Software, das Aufspielen von Software-Updates, die Einrichtung eines E-Mail-Kontos für einen neuen Mitarbeiter – oder eben auch die Deaktivierung des Kontos, wenn der Mitarbeiter das Unternehmen wieder verlässt.

Was liegt also näher, als eine solche moderne Service-Managementlösung auch für andere Fachbereiche zu nutzen? Denn als Basis für die Abbildung automatisierter Abläufe dient hier eine sogenannte Workflow Engine – und für den Einsatz dieser Workflow Engine ist es unerheblich, ob der abzubildende Prozess einer aus dem Bereich IT ist, aus der Gebäudeverwaltung, dem Fuhrpark-Management oder eben dem Personalwesen.

HR-Prozesse bequem aufsetzen und verwalten

Für die Einrichtung und Ausgestaltung der jeweiligen Prozesse bieten fortschrittliche Lösungen dieser Art eine anwenderfreundliche, Web-basierte Benutzerschnittstelle. Dadurch kann ein Anwender den gewünschten Prozess mit wenigen Mausklicks zusammenstellen – ohne dafür eine aufwändige Schulung oder gar Programmierkenntnisse zu benötigen. Bei Veränderungsbedarf sind auch nachträgliche Anpassungen eines Prozesses jederzeit möglich, zum Beispiel wenn das Unternehmen einen neuen Standort eröffnet hat und dieser nun in den Abläufen mit zu berücksichtigen ist.

Mit einer modernen Service-Managementlösung gestaltet sich das Einstellen eines neuen Mitarbeiters dann wie folgt: Der Personalleiter hat ein Formular für Mitarbeiterprofile angelegt, das der jeweilige Vorgesetzte per Web-Browser einfach online ausfüllen kann. Die Angaben aus diesem Web-Formular – mit Ausnahme der als „intern“ markierten Details – speichert der Personalleiter als PDF ab und verschickt es per E-Mail an Jobbörsen und Personalvermittler.

Für jeden Bewerber legt er dann eine digitale Bewerberakte an. Schriftliche Dokumente speichert er dort als PDF, ebenso einfach ordnet er per E-Mail eingegangene Unterlagen zu. Für den Zugang zu den Bewerberakten hat er einen Workflow eingerichtet: Der Fachabteilungsleiter kann Bewerber als „zum persönlichen Gespräch einladen“ markieren, andere verwerfen. Beim Kandidaten, für den man sich entscheidet, wird die Bewerberakte in die Personalakte überführt, der Arbeitsvertrag liegt dann dort ebenfalls digital vor.

Online-Katalog für die Beschaffung

Je nach Fachbereich und Rolle des neuen Kollegen kann der Personalleiter – stets per Self-Service aus dem übersichtlichem Online-Katalog der Service-Managementlösung – nun das erforderliche Equipment bestellen bzw. dessen Beschaffung anordnen: im Fall eines Außendienstmitarbeiters eben all die genannten Puzzlesteine wie Mitarbeiterausweis, den neuen Bürostuhl, ein Smartphone, Notebook und den Firmenwagen. Das Elegante an diesem Ansatz: Da die IT die gleiche Service-Managementlösung im Einsatz hat, nutzt sie nun die identische Prozessbasis und das einheitliche Software-Interface, um das Smartphone und Notebook zuzuordnen und zu konfigurieren. Über den Status der Beschaffung gibt die Lösung per Fortschrittsbalken Auskunft, sodass alle Beteiligten den Status jederzeit einsehen und Verzögerungen frühzeitig erkennen können. So findet der neue Kollege am ersten Tag das gesamte benötigte Equipment vor und ist sofort arbeitsfähig.

Ein zusätzlicher Nutzen: Neben der Personalakquise lassen sich unterschiedlichste weitere Abläufe des Personalwesens ebenso einfach einrichten. Urlaubsanträge kann ein Mitarbeiter nun bequem per Web-Browser am Arbeitsplatz ausfüllen; sie werden automatisch zur Genehmigung an den zuständigen Vorgesetzen geleitet, der sie per Mausklick annehmen oder ablehnen kann. Ebenso zügig sind Reisekosten erfasst oder Fortbildungen beantragt und genehmigt. Selbst die Organisation der alljährlichen Weihnachtsfeier – „Was war da nochmal alles zu bestellen und zu organisieren?“ – lässt sich als einheitlicher Prozess hinterlegen und dann routiniert abarbeiten.

Zeitgewinn durch Automation

Eine moderne Service-Managementlösung wie zum Beispiel Matrix42 Service Management – in den IT-Abteilungen mittelständischer Unternehmen in jahrelangem Einsatz bewährt – bietet auch anderen Abteilungen eine ausgereifte Basis, um Prozesse und Abläufe auf einfache Weise selbst einzurichten, zu automatisieren und damit zu beschleunigen. Dank der hinterlegten Workflows sinkt die Fehleranfälligkeit: Es ist kaum mehr möglich, einen Arbeitsschritt oder Aspekt zu vergessen. Und die Abläufe IT-gestützt einfacher und schneller abgewickelt werden, kann der Personalleiter statt für Papierkram mehr Zeit für wirklich wichtige Dinge wie Mitarbeitergespräche und Fortbildungsinititativen aufwenden.

Weitere Informationen unter:
www.matrix42.de

Über den Autor:

Als Director Product Marketing ist Fabian Henzler für die Vermarktung aller Matrix42 Produkte verantwortlich. Er führt das Produktmarketing-Team und ist außerdem zuständig für das Relationshipmanagement und Briefing von Analysten. Er greift auf viele Jahre Erfahrung im Produktmanagement, im Vertrieb und im Marketing zurück. Er kam 2014 zu Matrix42 und war dort bis 2016 Senior Product Manager für den Bereich Workspace Management und für den Matrix42 Marketplace verantwortlich. Bevor er 2014 bei Matrix42 startete, war er in mehreren Positionen, zuletzt als Head of Product Management, bei Consulting4IT tätig gewesen, davor bei EgoSecure (früher CynapsPro) und bei Softbroker.