Mehr Daten, weniger Schutz

Entwurf zur Datenschutz-Reform:
Mehr Daten, weniger Schutz

 

Seit Mai letzten Jahres sind die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie die Datenschutz-Richtlinie (DSRL) in Kraft. Die Regelungen sollen das bislang geltende Datenschutzrecht der EU, das noch aus den 90er Jahren stammt, ablösen und fit für das digitale Zeitalter machen. Während eine Richtlinie noch der Umsetzung in nationales Recht bedarf, hat eine Verordnung in den Mitgliedstaaten grundsätzlich unmittelbare Geltung. Die Datenschutzgrundverordnung enthält allerdings zahlreiche Öffnungsklauseln, die es den einzelnen Mitgliedstaaten erlauben, von den EU-Vorgaben abzuweichen und nationale Sonderwege einzuschlagen.

Von dieser Möglichkeit will Deutschland nun offenbar reichlich Gebrauch machen. Das Bundesinnenministerium hat Ende November 16 einen Referentenentwurf für die Anpassung des deutschen Datenschutzrechts an die neuen EU-Regeln vorgelegt und dazu verschiedene Interessenvertreter und Verbände angehört. Im Zentrum des Vorhabens steht die Neufassung des Bundesdatenschutzgesetzes. Neben Vorschriften zur Umsetzung der Datenschutz-Richtlinie sollen auch eine Reihe von Bestimmungen auf Grundlage der Öffnungsklauseln der Datenschutzgrundverordnung in das Gesetz aufgenommen werden.

Auch der Digitale Gesellschaft e. V.hat sich die ganze 126 Seiten umfassenden Referentenentwurf angesehen und innerhalb der äußerst knapp bemessenen Frist von nur zwei Wochen eine schriftliche Stellungnahme dazu abgegeben. Tatsächlich birgt der Entwurf eine Menge Sprengstoff.

Rote Linien überschritten: Datenschutzprinzipien und Betroffenenrechte werden aufgeweicht

Zentrale Prinzipien des Datenschutzes, insbesondere die Zweckbindung, sollen bis zur Unkenntlichkeit aufgeweicht werden. Der Zweckbindungsgrundsatz besagt, dass Daten grundsätzlich nur zu dem Zweck verwendet werden dürfen, zu dem sie auch erhoben wurden. Nach den Plänen des Bundesinnenministeriums soll das künftig beispielsweise dann nicht mehr gelten, wenn eine nachträgliche Zweckänderung „im berechtigten Interesse“ des Verantwortlichen liegt. Wann ein solches „berechtigtes Interesse“ gegeben ist, definiert der Entwurf hingegen nicht. Betroffene Personen können unter diesen Umständen kaum absehen, was mit ihren personenbezogenen Daten passieren wird, nachdem sie in eine Datenverarbeitung eingewilligt haben. Die Einwilligung, bislang eines der wichtigsten Instrumente zur Sicherung der Datensouveränität, wird auf diese Weise weitgehend entwertet.

Ähnlich besorgniserregend sieht es auch bei den Informationspflichten der Datenverarbeiter und den zentralen Betroffenenrechten wie den Rechten auf Auskunft, Widerspruch und Löschung aus. In all diesen Punkten fällt der Entwurf hinter das Niveau des geltenden deutschen Datenschutzrechts zurück. Die geplanten Regelungen überdehnen außerdem an vielen Stellen die europarechtlichen Öffnungsklauseln und stehen deshalb in offenem Widerspruch zu den EU-Vorgaben. Der Entwurf überschreitet damit klar die roten Linien, die während der „Trilog“ genannten Dreiecksverhandlungen zwischen Europäischem Parlament, Ministerrat und EU-Kommission vereinbart wurden. Außerdem torpediert er das Kernziel der Datenschutzgrundverordnung, den Datenschutz in Europa zu harmonisieren und ein EU-weit einheitliches Datenschutzniveau zu schaffen.

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Neues Credo der Bundesregierung: Datenreichtum statt Datensparsamkeit

Schon während der Verhandlungen um die Datenschutzgrundverordnung hatte Deutschland sich im EU-Ministerrat für Schwächungen der Betroffenenrechte eingesetzt. Durchsetzbar waren im Ergebnis jedoch nur die bereits erwähnten Öffnungsklauseln. Der jetzige Vorstoß des Bundesinnenministeriums erweckt den Eindruck, dass genau die Verschlechterungen des Datenschutzes, welche die Bundesregierung auf EU-Ebene bislang nicht durchdrücken konnte, nun auf dem Umweg über das nationale Recht verankert werden sollen.

Dieser Eindruck wird unter anderem auch dadurch bestärkt, dass etwa Bundeswirtschaftsminister Gabriel, Bundesverkehrsminister Dobrindt und Bundeskanzlerin Merkel in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder eine Abkehr vom Grundsatz der Datensparsamkeit propagiert haben. An dessen Stelle soll nach ihrer Vorstellung das Prinzip des „Datenreichtums“ treten. Für sie sind personenbezogene Daten weniger ein schützenswertes Gut als vielmehr Roh- und Treibstoff für die Digitalwirtschaft. Neue datenbasierte Geschäftsmodelle sollen entstehen, weshalb personenbezogene Daten in möglichst großem Umfang anfallen und Unternehmen möglichst freie Hand beim Umgang mit diesen Daten erhalten sollen.

Fazit: In der gegenwärtigen Fassung europarechtswidrig

Bereits seit Januar 2017 soll das Bundeskabinett mit dem Entwurf befasst sein. Noch vor dem Ende der Legislaturperiode soll das Gesetz dann auch den Bundestag passiert haben. Inwieweit das Bundesinnenministerium auf die Kritik an dem Referentenentwurf eingehen wird, wird also Anfang kommenden Jahres feststehen. Eine echte Kehrtwende ist angesichts des datenschutzunfreundlichen Kurses der Bundesregierung eher nicht zu erwarten. In der gegenwärtigen Fassung wird das Gesetz jedoch einer europarechtlichen Überprüfung kaum standhalten. Das sollten sich auch die Parlamentarier vor Augen halten, die im kommenden Jahr über das Gesetz abstimmen werden. Eine Aufhebung des Gesetzes durch den Europäischen Gerichtshof stünde gerade Deutschland als Mutterland des Datenschutzes äußerst schlecht zu Gesicht.

 

Podcast: Über den Referentenentwurf wurde auch auf FluxFM im Rahmen
der Reihe „In digitaler Gesellschaft“ gesprochen:

Mogelpackung Datenschutz

 

 

Quelle: Digitale Gesellschaft e.V.  / Autor: Text und Bild Lizenz: CC-BY-SA-3.0

 

Die vernetzte Gesellschaft

Der Trend hin zur Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft ist ungebrochen.
TREND REPORT zeigt das Portrait einer Gesellschaft im digitalen Wandel.

Im Kontext der nächsten TREND REPORT-Ausgabe hat die Redaktion den interdisziplinären Schwerpunkt „Die vernetzte Gesellschaft“ mit dem Ziel gesetzt, die Kommunikationstechnologien und ihren Nutzen für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven zu thematisieren. In Fallbeispielen und Interviews präsentieren wir neue Geschäftsmodelle und Technologien, die im Trend liegen und sich im aktuellen Zeitgeist widerspiegeln. Wie wirken sich „Car-Sharing-Modelle“ und das „Internet der Dinge“ aus? Wie erreicht man eine „digitalisierte Zielgruppe“ und welche Veränderungen bringen „disruptive Technologien“?
Diese und weitere spannende Fragen diskutiert die Redaktion mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Aus den Antworten und Ergebnissen zeichnen wir das Portrait einer Gesellschaft im digitalen Wandel.

Themen und Inhalte

Share Economy
Teilen statt besitzen

Wirtschaft und digitale Sicherheit
Was passiert, wenn nichts mehr geht?
IT-Security und Netzneutralität im Fokus

New Work & Arbeiten 4.0
Der Wandel zur mobilen und globalen Arbeit prägt Unternehmen und Mitarbeiter.

Vernetzte Mobilitätskonzepte
Von E-Mobility bis Carsharing

Multi-Channel-Commerce
Die Customer Journey geht weiter.

Digital Lifestyle
Smart Home, Wearables & Co.

Künstliche Intelligenz
Neue Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft

Digital Finance
Die Robo-Advisors kommen…

IoT & Industrie 4.0
High-Tech-Strategien für den Standort Deutschland

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Mehr Smartness am Arbeitsplatz durch IoT

Gastbeitrag von Oliver Bendig, Chief Executive Officer (CEO) der Matrix42 AG

McKinsey prognostiziert, dass das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) bis 2025 einen weltweiten, wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 11 Billionen Dollar oder rund 11 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung schaffen kann. Die überwiegende Mehrheit (72 Prozent) der Mitglieder des deutschen VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) ist, den Ergebnissen des VDE Trendreports 2016  entsprechend, überzeugt, dass das Internet der Dinge in zehn Jahren konkret da ist. Auch, wenn momentan häufig eher die Auswirkungen dieses Entwicklungsschubs auf die Industrie- und Produktionsunternehmen im Fokus der Diskussion stehen – eines ist klar: Das Internet der Dinge wird auch den Büro-Arbeitsplatz gravierend verändern.

Gefahr oder Zuwachs an Arbeitsqualität?

Die Art, wie wir arbeiten, verändert sich derzeit massiv – getrieben durch die internationale Zusammenarbeit, die Mobilität der Mitarbeiter und deren Anspruch auf mehr Flexibilität sowie durch die damit einhergehende Veränderung der organisatorischen Strukturen und der Unternehmensprozesse. Die Angst, das Internet of Things würde den Arbeitsplatz so verändern, dass Mitarbeiter gezwungenermaßen ihre gewohnte Arbeitsweise anpassen müssten, ist aus meiner Sicht unbegründet. Diese Anpassung passiert längst – die Mitarbeiter selbst sind einer der zentralen Motoren dafür, weil sie die technologischen Möglichkeiten nicht nur privat, sondern auch beruflich nutzen möchten. Die Möglichkeiten, die das Internet of Things eröffnet, führen eher dazu, dass der Arbeitsplatz sich künftig besser an den Bedürfnissen der Mitarbeiter ausrichtet. IoT wird es Mitarbeitern ermöglichen, ihren Workspace noch individueller und flexibler zu gestalten und durch automatisierte Prozesse Zeit zu sparen und so auch Produktivität zu gewinnen.

Heizung, Beleuchtung, Konferenzsysteme, Bürostuhl, etc.

Konkrete Beispiele für diese Erleichterungen sind etwa die Möglichkeit, sich in Echtzeit einen Überblick über aktuell genutzte Meetingräume und Arbeitsplätze verschaffen zu können, automatisch eingestellte Heizungen und angehende Beleuchtung, sobald das Büro betreten wird. Auch ein Bürostuhl, der sich nach der Erfassung der Körpermaße automatisch ergonomisch passend ausrichtet, ist keine unvorstellbare Zukunftsmusik. Genauso wenig wie eine automatisierte Rolladen-Steuerung, Telefonanlagen, die alle Konferenzteilnehmer selbst anwählen und in den Call holen, sobald der Termin ansteht oder Beamer, die sich zu Präsentationsbeginn selbst aktivieren und einrichten. Und natürlich geht es auch darum, dass die mit Sensoren und Aktoren ausgestatteten und über das Internet vernetzten Geräte im Sinne einer Predictive Maintenance selbst bekannt geben, wenn sie gewartet werden müssen, Ersatzteile benötigen oder Material, z. B. Druckertoner, nachgefüllt werden soll.

Das Smart Office ist überall

Weiter gefasst, nicht nur die klassischen Büroräumlichkeiten selbst betrachtet, sind künftig prinzipiell sämtliche Geräte mit Display als Arbeitsgeräte nutzbar, vom Fernseher über das Display im Auto bis hin zum Bildschirm am Kühlschrank und an der vernetzten Kleidung (Stichwort Smart Clothing, Wearables). Das Internet of Things wird den Arbeitsplatz also noch deutlich stärker erweitern als es mit heutigen Mobilgeräten sowieso schon möglich ist.

Erhöhung der Effizienz und Produktivität

Für die Mitarbeiter geht mit den Möglichkeiten des Internet of Things mehr Flexibilität und Produktivität einher. Unternehmen, die die Daten der vernetzten Geräte auswerten, können durch gezielte Veränderungen Effizienzsteigerungen, z. B. bei der Auslastung von Meetingräumen, herbeiführen und so die Kosten senken. Sie können die Nutzung der Geräte erfassen und damit den Ressourceneinsatz besser steuern.

Herausforderungen: Management und Sicherheit

Damit einher geht die Frage nach der Verwaltung all der vernetzten Geräte und der Sicherheit. Jedes dieser Geräte läuft mit einem Betriebssystem, muss gemäß den Unternehmensanforderungen organisiert und verwaltet sowie mit Updates versorgt werden, muss den rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechen und vor allem auch (Daten-) Sicherheit gewährleisten. Für den Endbenutzer stellt sich die Frage der Verwaltung genauso wie für die IT. Wie verbinden sich all die Geräte mit dem User? Die Antwort ist wiederum ein mobiles Gerät, z. B. ein Tablet, das als „Fernbedienung“ dient. Die IT wiederum benötigt ein Managementtool bzw. ein Workflow-Modellierungstool, um diesen erweiterten Workspace für die Mitarbeiter bereitstellen zu können. Und nicht zuletzt ist das Thema der Sicherheit die wichtigste zu beantwortende Frage. Neun von zehn deutschen Unternehmen sehen laut VDE Trendreport die IT-Sicherheit als erfolgskritisch für IoT und Industrie 4.0 und damit auch als größte Barriere für die Ausbreitung des Internets der Dinge.

Standardisierung nötig

Voraussetzung, um Verwaltung und Sicherheit zufriedenstellend lösen zu können, ist ein Standard für das Internet of Things. Derzeit nimmt zwar die Anzahl der Internet of Things Lösungen in den verschiedensten Bereichen – Office, Industrie, Home, Health Care, etc. – ständig zu, ein Standard für die Kommunikation und den übergreifenden Datenaustausch fehlt aber noch. Der Internet of Things Council, ein Gremium aus Forschern, Beratern und Schulungsanbietern, setzt für die Entwicklung eines innovativen, technischen Standards auf einen kollaborativen Weg, wie er etwa im Open Source Bereich schon erfolgreich ist.

Es gibt also noch viel Diskussions-, Entscheidungs- und Handlungsbedarf – auch bei Matrix42 -, sollen die Vorteile des Internet of Things ausgeschöpft werden. Wir sehen uns auch diesbezüglich unserem Motto „Smarter Workspace – Better Life“ verpflichtet und werden daher an entsprechenden Lösungen arbeiten.

Weitere Informationen unter:
www.matrix42.de

Über den Autor:

Oliver Bendig trägt als Chief Executive Officer (CEO) die Gesamtverantwortung für die Matrix42 AG. In seine Zuständigkeit fallen die Bereiche Product Management, Entwicklung, Marketing, Sales-, Pre-Sales-, Channel-Aktivitäten und Customer Success. Er besitzt mehr als 15 Jahre Erfahrung im Arbeitsplatzmanagement und gilt als Vorausdenker in der Branche.
Oliver Bendig ist bereits seit 2009 im Unternehmen und verantwortete als Vice President Product Management zunächst die Bereiche Produkt-Management, Produkt-Marketing und Pre-Sales. 2014 übernahm Oliver Bendig als CTO die globale Verantwortung für die Entwicklungsteams mit den Schwerpunkten Produktstrategie und Weiterentwicklung des Matrix42 Produktportfolios. Mit seinem Team konnte er dabei zahlreiche Produktinnovationen vorantreiben und neue Kundenlösungen einführen, die maßgeblich zum Erfolg von Matrix42 in den vergangenen Jahren beigetragen haben. Seit 2016 ist er CEO der Matrix42.
Bevor Oliver Bendig zu Matrix42 kam, war er mehrere Jahre für das Produkt-Management bei Enteo Software und FrontRange Solutions verantwortlich. Nach seinem Studium der Wirtschaftsinformatik (BA) und des Bachelor of Arts (B.A.) absolvierte Herr Bendig den Master of Science in Computer Science (M.Sc) an der Fachhochschule Karlsruhe.

Kommunikation und der Mensch im Mittelpunkt – „Office 4.0“

Über die Zukunft des Arbeitsplatzes sprach die TREND-REPORT-Redaktion mit Günter Osterhaus, Leiter Planung und Objektmanagement bei Assmann Büromöbel.

 

Herr Osterhaus, was hat eigentlich der Begriff  „Office 4.0“ mit dem „Internet der Dinge“ (IoT) zu tun?

Den Begriff, oder eher Oberbegriff „Office 4.0“ gibt es ja eigentlich nicht, denn er ist eher eine Ableitung von Arbeit 4.0.

Das Internet der Dinge ist aber das, was unseren Büroalltag revolutionieren wird/soll. Algorithmen regeln Standardaufgaben selbstständig und es kommt auf hohe Datenmengen und Geschwindigkeiten an. Komplexe, überall verfügbare Datenbanken speichern unser Wissen speichern und machen es abrufbar. Auch das Smart Office wird dann möglich sein und alle technischen Geräte miteinander vernetzen. Sogar Möbel wie z.B. Stühle und Tische melden biogenetische Daten und messen unser Wohlbefinden und unsere Aktivität am Arbeitsplatz im Büro.

Ein Dilemma wird die Fähigkeit und Geschwindigkeit für uns Menschen darstellen. Wir sind halt keine Maschinen die sich programmieren lassen und dann brav das tun was der Programmierer vorgegeben hat.

 

Wie sollten heute moderne Büroeinrichtungen gestaltet werden um agil arbeitende Projektteams sinnvoll zu unterstützen?

Agilität in heutigen strukturierten Prozessen ist sicher schwierig bis nicht machbar. Die Begriffe gehen einem mittlerweile leicht von den Lippen, aber was bedeutet das überhaupt, was braucht man zur Umsetzung?

Agilität bedeutet auch ortsunabhängiges Arbeiten, teilweise ohne konkrete Strukturen, extrem technologisch und schnell veränderlich.

Diese Innovation, die viele Unternehmen gerne hätten, erfordert eine große Offenheit und eine i.d.R. neue Unternehmenskultur. Es macht keinen Sinn auf der einen Seite die Zeit zu stoppen und auf der anderen Seite Kreativität zu erwarten.

Agiles Arbeiten setz auf große Tatkraft und Ideenreichtum.

Um agile Teams zu erhalten ist es z.B. notwendig, Arbeitsorte zu gestalten, die eine Art Firma in der Firma darstellen. Hier wird frei von allen Zwängen gearbeitet und zwar nur ziel- und ergebnisorientiert. Die Gruppe entscheidet selbst wie sie dorthin kommt. Ein Begriff wird hier immer wieder verwendet. Das ist z.B. das „Coworking“, in dem sich unterschiedliche, auch externe Mitarbeiter treffen und an Themen arbeiten. Ingenieure arbeiten mit Facharbeitern, Marketingfachleuten und Produktentwicklern gemeinsam an einem Thema. Das kann zunächst konzentriert und allein stattfinden und dann auch je nach Bedarf ganz spontan mit der Gruppe sein.

 

Können dann in diesem Kontext mehr Mitarbeiter auf der selben Fläche untergebracht werden und wird dann der individuelle Arbeitsplatz an Bedeutung verlieren?

Hmmm, genau das ist das was wir sehr oft erleben aber aus meiner Sicht sicher der falsche Ansatz ist. Zunächst kommt es nach wie vor auf die individuelle Arbeitsaufgabe an. Es macht keinen Sinn über Desksharing-Quoten und ein nonterritoriales Büro zu sprechen, wenn man nur mehr Leute auf die gleiche Fläche quetschen möchte!

Alles hat zwei Seiten und da sollte man sich unbedingt beraten lassen oder sich mal eine Referenz anschauen die bereits umgesetzt wurde. Ich kenne einige Unternehmen die das teilweise zurückgebaut haben, weil die Mitarbeiter nicht „mitgespielt“ haben.

Die eingesparte Fläche sollte zugunsten der „verbleibenden“ Mitarbeiter zu Meetingpoints und Relaxzonen umgebaut werden. Das macht mehr Sinn.

Auch sollte in den Büros mehr Wert auf Gestaltung gelegt werden. Das gibt den Menschen ein gutes Gefühl und trägt zum Wohlbefinden bei, was wiederum einen positiven Effekt für die Wertschöpfung darstellt.

 

Gibt es Vorlagen oder Muster für das „Office 4.0“?

Nun ja, die großen Konzerne wie Microsoft oder Evonik etc. machen es ja vor, weil in den großen Verwaltungseinheiten der größte sichtbare Effekt erzielt wird. Daraus partizipieren auch andere Unternehmen und auch der Mittelstand. Wie gesagt, die Effekte sind halt anders aber es bleibt immer noch eine individuelle Analyse und Planungsaufgabe.

Hier kommen auch wieder die Fachleute der Consulter, Büroeinrichter und Architekten ins Spiel, die sich ja von Berufs wegen mit dem Thema befassen.

Oft werden auch über die verschiedenen Plattformen wie z.B. Fraunhofer IAO oder Euroforum-Exkursionen bzw. Infoveranstaltungen zu den Thema angeboten.

 

Inwieweit sollten Mitarbeitende bei der Planung neuer Arbeitswelten mit einbezogen werden?

Meiner Meinung nach ist es wichtig die Mitarbeiter mit einzubeziehen und sei es durch eine umfassende und offene Informationspolitik. Auch helfen interne Umfragen, die aber individuell ausgearbeitet werden müssen. Es heißt „Offenheit schafft Vertrauen“ und das gilt auch hier.

 

Wieviel Technologie und Equipment vertragen heute moderne Büromöbel?

Die Aufgabe die uns heute oft erreicht ist die Integration von Bildschirmen, Arbeitsplatzleuchten oder Beleuchtung allgemein, Ladestationen und Dockingstationen sowie ein gutes Kabelmanagement am Schreibtisch. Ein Container kann heute in seinen Schüben eine Steckdose und Datensteckdosen haben.

Ein neuer Trend sind allerdings Gleichstrom-Anlagen, die mittels Akku betrieben werden und die zukünftig keine Strom-Anschlüsse mehr im Boden oder am Fensterbankkanal brauchen. Die innovative Lösung kommt aus dem Hause Bachmann GmbH & Co. KG. Hier wird alles in einem mobilen Container eingebaut, der dann nach Dienst an der Ladestation geparkt werden kann. Die Akku Ladung hält ca. 14 Stunden und versorgt den Tischmotor, den Bildschirm, die LED Arbeitsplatzleuchte und das Notebook
(Qi-Standard induktiv). Dies wird heute alles mittels Netzteil von Wechsel- auf Gleichstrom transformiert. Außerdem kommt aus den Solaranlagen auf dem Firmendach auch Gleichstrom, also direkt, ohne Umwege zum Verbraucher.

Auch wird es in den nächsten zehn Jahren eher interaktive Tischflächen geben, die zwei drittel der Tischfläche beinhaltet, die vielleicht auch etwas kleiner wird. Einen Bildschirm braucht es dann auch nicht mehr. Alles auf der Tischfläche, incl. Tastatur, a la Tablett. Heute sieht man das ja schon in der einen oder anderen Fernsehserie, meist aus den USA.

 

Können bereits bestehende klassische Einrichtungen noch modifiziert werden? Wenn nein, inwieweit müssen räumliche Grundlagen (Grundrisse) angepasst werden?

Interessante Frage und sehr gern beantwortet. In den ganz alten „Kästen“, so bis in die Fünfziger Jahre gibt es so schöne großzügige Raumzuschnitte, die wir wohl in den Sechziger Jahren verlassen haben. Seit dem musste alles schön nach Raumachse und möglichst einfach und gerade sein. Um eine moderne Bürowelt zu kreieren, braucht es z.B. Raumtiefen von 15m wobei wir häufig auf 11 – 12m Raumtiefe treffen. Ein Quadrat eignet sich meiner Meinung nach sehr gut für die Umsetzung.

Entgegen mancher Meinung braucht Arbeitswelt 4.0 mehr Fläche und Raum um kreativ zu sein. Auch für ganz normale Bürotätigkeiten wie die Buchhaltung.

Ab wann schalten Sie sich in die Planung mit ein?

Das ist unterschiedlich. Am häufigsten werden wir Büromöbelhersteller mit unserer Planungsabteilung erst bei der Flächenplanung einbezogen. Dann gibt es oft viele Kompromisse, denn es sollen ja auch noch alle gesetzlichen Vorschriften etc. eingehalten werden.

Gerne sind wir unterstützend in einem frühen Stadium tätig und beschäftigen uns dann mit Analysen und Flächenmodellen.

Welche Trends machen Sie für das „Büro der Zukunft“ aus?

Auf der einen Seite werden die Büros tatsächlich enger, indem man mehr Mitarbeiter an sogenannte Workbenches zueinander setzt. Wenn man dies tut, ohne eine genaue Aufgabenanalyse oder z.B. anderweitig Flächen zur „Erholung“ schafft, werden wir in den nächsten Jahren viel Potential haben, um diese „Anlagen“ wieder zurück zu bauen oder zu verändern.

Auf der anderen Seite werden die Büros schöner, moderner und werden technisch aufgerüstet. Der Arbeitsplatz wird ein Arbeitsort den man mit Kollegen teilt, vielleicht so gar so, als würde man sich gegenseitig in die gute Stube einladen. Neben sehr agilen Arbeitsgruppen gibt es Konzentrationsbereiche und Bibliotheken wo man sich treffen und austauschen kann.

Wir planen große Anlagen die genau so aussehen wie vor zehn Jahren, weil die Unternehmen diese Veränderungen nicht übernehmen wollen/können und bleiben bei Bewährtem. Das trifft auch insbesondere auf die Bürogebäude der öffentlichen Verwaltungen zu, schön in den gewohnten Achsen zu bauen. ( 120 – 125 cm)
Daraus entstehen dann nur eng strukturierte Räume mit langen Fluren und je nach Stufe gibt es ein bis zwei Achsen mehr.

Wann wird das „Office 4.0“ zur Realität?

Wenn es nach Frau Nahles unserer Arbeitsmininsterin geht, soll das bis 2025 umgesetzt sein. Ich behaupte mal das dies etwas länger dauert z.B. eine „Arbeitergeneration“, damit Generation Y sich richtig entfalten kann. Soweit die Theorie.

Welche Anforderungen werden heute an Co-Working-Spaces gestellt?

Der Begriff ist ja schon Programm. Man darf auch vermuten das es sich hierbei um „Zusammenarbeit“ handelt, was zunächst nicht falsch ist.

Co-Working-Spaces werden heute für die kreative Entwicklung von Aufgaben initiiert. Hier arbeiten Leute aus verschiedenen Sparten an einem Thema oder auch an vielen kleinen Themen. Der informelle Austausch, das kreative Miteinander und dann das nötige Umfeld, soll dazu beitragen, frei von allen Zwängen Neues zu entdecken.

Co-Working-Spaces sollen zwanglos, offen und in eine ansprechende Atmosphäre getaucht sein. Das kann eine alte Lagerhalle, ein Dachboden oder eine Garage sein oder zumindest so aussehen, als ob alles noch im Bau wäre und es jederzeit Veränderungen geben kann. Nur Mama´s Küchentisch und Oma´s gemütlicher Sessel darf nicht fehlen. Unkompliziert essen und trinken und sich mit Freunden treffen ist ein wichtiger Faktor. Und High-End-Technik und ein super schnelles Netz wären perfekt.

Beim „Googlen“ findet man sehr viele unterschiedliche Beispiele dafür, insbesondere in den Groß- und Universitätsstätten.

Gibt es Ihrerseits aktuelle Beispiele anhand aktueller Projekte?

In den nächsten Wochen wird eine „Co-Working-Area“ auf dem Campus der Uni Paderborn eingerichtet. Hier wurde mit einem Innenarchitekten aus Bielefeld ein spezieller Bereich geschaffen, der den Studenten, Start-Up´s und vor allem der Industrie im Umland die Möglichkeit geben soll, an gemeinsamen Projekten zu arbeiten und dies außerhalb von festen Unternehmensstrukturen.

In der Zuarbeit für einige Großkunden, wie z.B. Automobilhersteller oder Chemieunternehmen, arbeiten wir an ähnlichen Aufgaben.

Die eigentliche Planungsarbeit liegt hier primär bei den Architekturbüros und Consultern.

 

Danke, Herr Osterhaus für das Hintergrundgespräch!

 

Assmann Büromöbel

 

 

Lesen Sie mehr von Herrn Günter Osterhaus:
Beitrag: „Der Bedarf an individueller Beratung steigt enorm“

2018 Millennium Technology Prize

Die Nominierung der Kandidaten für den 2018 Millennium Technology Prize hat begonnen!

Technology Academy Finland (TAF) lädt die Wissenschafts- und Innovationsgemeinschaft rund um die Welt dazu ein, Kandidaten für den 2018 Millennium Technology Prize zu nominieren. Die Nominierungsfrist begann am 03. April 2017 und geht bis zum 31. Juli 2017. Der mit einer Million Euro dotierte Preis ist einer der größten Innovationspreise weltweit. Er wird für aufregende technologische Innovationen verliehen, die dabei helfen, große Herausforderungen der Menschheit auf nachhaltige Weise zu lösen. Der Gewinner wird am 22. Mai 2018 verkündet.

Nominierungen für den Preis können von Universitäten, Forschungseinrichtungen, Akademien und Unternehmen auf der ganzen Welt eingereicht werden. Der Preis steht Bürgern aller Nationalitäten und sämtlicher technologischer Bereiche, einschließlich Militärtechnologie, offen. Es können sowohl Einzelpersonen als auch Forschungsgruppen nominiert werden. Damit eine Innovation Chancen auf den Sieg hat, muss sie eine belegte Erfolgsgeschichte praktischer Anwendungen und das Potenzial zur Beschleunigung weiterer Forschung besitzen.

Die bisherigen Gewinner des Millennium Technology Prize repräsentieren ein breites Spektrum an Innovationen von medizinischer Technologie und Biotechnologie bis hin zu nachhaltiger Energie- und Informationstechnologie. Sie sind führende Wissenschaftler und Innovatoren in ihren Bereichen und befinden sich am Höhepunkt ihrer Karriere. Unter den Gewinnern befinden sich zwei Nobelpreisträger: Shuji Nakamura für blaue und weiße LEDs und Shinya Yamanaka für ethische Stammzellenforschung. Die letzte Auszeichnung erhielt 2016 Frances Arnold für ihre Innovation der geleiteten Evolution, einer Technologie zur Erzeugung von Proteinen, die nun umfassend in der Herstellung von Treibstoffen, Papierprodukten, Pharmazeutika, Textilien und landwirtschaftlichen Chemikalien eingesetzt werden.

Die Nominierungen werden durch ein Auswahlkomitee bewertet, das sich aus führenden Forschern und Innovatoren aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und geografischen Regionen zusammensetzt. Ein Hauptkriterium bei der Bewertung ist, dass die Innovation der Menschheit erwiesenermaßen zugutekommt und nachhaltiges Wachstum fördert. Nach einer sorgfältigen Bewertung teilt das Komitee dem Vorstand von Technology Academy Finland seine Empfehlung zum Gewinner mit. Der Vorstand wählt anschließend den Gewinner.

 

Nominierungen und weitere Informationen

 

Nominierungskriterien und -dokumente finden Sie unter www.millenniumprize.fi/cfn

Die Nominierungsdokumente werden in englischer Sprache bereitgestellt und müssen bis zum 31. Juli 2017 bei Technology Academy Finland eingereicht werden:  www.millenniumprize.fi/cfn.

 

Detaillierte Anweisungen und Anfragen:

 

Juha Ylä-Jääski, Präsident und Geschäftsleiter, Technology Academy Finland, +358 40 903 0606, juha.yla-jaaski(at)taf.fi

Partner des Millennium Technology Prize

Der Millennium Technology Prize wird von führenden finnischen Unternehmen sowie Regierungs- und akademischen Organisationen unterstützt. Die Aalto-Universität ist ein strategischer Partner der Technology Academy Finland. Die Undernehmenpartner sind FIM, Neste, Nokia und Outotec.

Future Store: Big Data im Fokus

Reportage: Der Handel der Zukunft ist datengetrieben. Nur wer seinen Kunden kennt, wird Erfolg haben. Der Schlüssel dazu liegt in der Zusammenführung der unterschiedlichen Datenrepositories.

 

Wo Tante-Emma-Läden des 19. Jahrhunderts ihre Kunden noch kannten und persönliche Interessen bedienten, herrschen bei heutigen Zeitgenossen oft Anonymität, die es zu über-winden gilt. Big-Data-Technologien werden hier zu smarten Helfern, die Kundendaten sammeln, analysieren und es Händlern so ermöglichen, ihren Kunden wieder individuell und persönlich zu begegnen. Unabhängig, ob der Kunde vor Ort ist oder online einkauft. Das Interesse am Kunden und das Wissen um seine individuelle Multichannel-Customer-Journey lässt sich vorteilhaft für beide Seiten digitalisieren.

In Form von Fallbeispielen, Gastbeiträgen und Interviews zeigen wir auf, wie Daten zu Informationen werden und dadurch reale und digitale Einkaufserlebnisse generiert werden. In der Verknüpfung der on- und offline-Welt mittels Big Data liegen enorme Potenziale, die es für den Handel zu heben gilt!

 

Themen und Inhalte

Customer Centricity
Perfekt orchestrierte Off- und Online-Kanäle als Basis für Customer-Centricity.

Touchpoint Management
B2B- und B2C- Kontaktpunkte identifizieren und optimieren.

Handelslogistik
Leistungsfähige Logistikprozesse für Multichannel-Händler

Payment-Solutions
Innovativ, intelligent, sicher und convenient

Absicherung für den Handel der Zukunft
Kreditwarenversicherung, Factoring & Co.

Smart Services
Mit Big-Data-Technologien die richtige Information zur richtigen Zeit zum richtigen Kunden.

Content Commerce
Den Wissenshunger stillen

Digitalisierung und Technologie
Indoor-Localisation-Services, virtuelle Berater im realen Geschäft und Digitalisierung am Point-of-Sale – Kundenbindung mit Big Data

 

 

 

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Die Mediadaten finden Sie hier.

New Work: Arbeiten 4.0

Digitalisierung und Automatisierung verändern die Unternehmenskultur und fordern neue Führungsstile. Die Personalabteilung ist aufgefordert sich den neuen Bedingungen anzupassen.

Der US-amerikanische Professor Dave Ulrich forderte bereits 1997: „Das Personalmanagement muss zum Business-Partner des Top-Managements werden.“ Nur mit Verwaltungsaufgaben können sich Personaler unter dem Druck fortschreitender Automatisierung nicht mehr befassen. Shared-Service-Center dienen als wertbeitragende Einheit im Unternehmen. Employee-Branding, neue Recruiting-Maßnahmen, Lernmethoden und Motivationsprogramme werden dem Fachkräftemangel entgegengestellt. Immer mehr personenbezogene Daten werden zu Analysezwecken erhoben, wodurch auch der Daten- und Mitarbeiterschutz an Bedeutung gewinnt.

In der Reportage „New Work: Arbeiten 4.0“ vermittelt die TREND-REPORT-Redaktion einen aktuellen Überblick über die wichtigsten Trends und Entwicklungen in Form von Fallbeispielen und Interviews.

Themen und Inhalte

Digital Workspace
Virtuelle Arbeitswelten fördern die Agilität eines Unternehmens.

Employee Benefits
Mitarbeiter anerkennen und ans Unternehmen binden

Unternehmenskultur
Aufgaben und Herausforderungen für agiles Projektmanagement und agile Führungsstile

Crowdworking
Die digitalen Tagelöhner werden immer beliebter.

Digital Learning
Mit kreativem E- und Game-based Learning Kompetenzen entwickeln

Social Media Recruiting
Talente online finden und binden

Office 4.0
Dem Wandel kreativen Raum geben

Coworking Spaces

Arbeits- und Kontakträume – kreativer Nährboden, wo Start-ups voneinander profitieren

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Business-Event: MACHINA Summit.AI

 MACHINA Summit.AI: Neues Business-Event für künstliche Intelligenz in München

 

München, 29. März 2017 – Künstliche Intelligenz (KI) ist ein entscheidender Aspekt der Digitalen Transformation, der derzeit seinen Kinderschuhen entwächst. Während viele Unternehmen immer noch misstrauisch gegenüber dem disruptiven Potential von KI-Technologien sind, erwarten sich andere davon eine Verbesserung von Entscheidungsprozessen, Kundenservice und Betriebsleistung – einige rechnen sogar mit gesteigerten Umsätzen. Vielen Unternehmen – potentiellen Nutzern wie auch Händlern – fehlt jedoch der Überblick über die Vielzahl an Technologien und Lösungen sowie deren Preise und Vorteile.
Dieses Problem behebt Imago Techmedia, Veranstalter von Europas führenden Enterprise-IT-Events IP EXPO und Cyber Security Europe, mit dem MACHINA Summit.AI, der am 8. und 9. November 2017 in München stattfindet. Die einzigartige Veranstaltung bringt renommierte Sprecher, führende Unternehmen und revolutionäre Technologien zusammen. Abgerundet wird das Programm durch einen Ausstellungsbereich sowie fesselnde Präsentationen über KI-Technologien.

Davon profitieren Besucher

Das rasante Tempo der Digitalen Transformation setzt CIOs, CTOs, Analysten, Entwickler und Geschäftsführer unter Druck. Denn nur durch den Einsatz digitaler Technologien können sie sicherstellen, dass ihr Unternehmen auch in Zukunft effizient arbeitet und wettbewerbsfähig bleibt. Tatsächlich stimmen Experten überein, dass die digitalen Innovationsinitiativen der nächsten Jahre durch KI vorangetrieben werden, und dass KI zunehmend wichtiger für den Geschäftserfolg wird. Der MACHINA Summit.AI, der im MOC Veranstaltungscenter München stattfindet, ermöglicht Besuchern einen Einblick in aktuelle Trends rund um das Thema KI. Im Ausstellungsbereich präsentieren innovative Start-Ups und führende Unternehmen, die die Speerspitze der digitalen Revolution bilden, ihre neuesten KI-Lösungen. Zusätzlich bietet der MACHINA Summit.AI eine große Bandbreite hochwertiger Präsentationen und Vorträge weltweit anerkannter Technologieexperten. Für Besucher bietet die Veranstaltung die einzigartige Möglichkeit, einen detaillierten Überblick darüber zu erhalten, wie neue Technologien die Digitale Transformation vorantreiben und welche Vorteile Unternehmen daraus ziehen können.

Auf dem MACHINA Summit.AI können sich Unternehmen mit hochqualifizierten Besuchern vernetzen – von Geschäftsleitern über Datenanalysten bis hin zu KI-Spezialisten. Als Veranstalter weltweit führender Technologieevents wie der IP EXPO besitzt Imago Techmedia langjährige Erfahrung in der Lead-Gewinnung für Aussteller.

International renommierte Sprecher

Auf dem MACHINA Summit.AI teilen renommierte Sprecher ihr Expertenwissen in den Bereichen KI, Datenanalyse, Internet of Things (IoT) und vielen weiteren Technologiethemen. Es sprechen u.a.:

  • Dr. Damian Borth, Director of Deep Learning, DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz)
  • Dr. Wolfgang Hildesheim, AI Leader, IBM Watson
  • Dr. Angie Ma, Founder, ASI Data Science
  • Silviu Niculita, Head of Technology, Yonder
  • Dr. Steven Peters, Manager Technology Management Digitisation, Group Research A.I., Daimler AG
  • Danilo Poccia, Technical Evangelist, Amazon Web Services
  • Karina Popova, Head of Development, LINK Mobility GmbH
  • Jay Tuck, Consultant Speaker, ARD
  • Prof. Dr. Patrick van der Smagt, Head of AI Research & CTO, Volkswagen Group
Fünf Präsentationsbühnen

Die Sprecher präsentieren ihre Vorträge auf den fünf Präsentationsbühnen des MACHINA Summit.AI. Zu den Themen zählen:

  • MACHINA Summit.AI Keynote: Erfahren Sie von Branchenführern, Analysten und Early Adopters, wie Unternehmen KI einsetzen und vorantreiben.
  • Interaktion mit KI: Lernen Sie, wie die fortschrittlichsten Unternehmen der Welt mit KI interagieren und dadurch Zeit und Kosten sparen.
  • Data Science und Machine Learning: IoT verändert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Daten analysieren müssen. Die einzige in Zukunft praktikable Möglichkeit besteht darin, intelligente Maschinen zu schaffen, die selbstständig lernen.
  • Deep Learning: Deep Learning ermöglicht Computern, unendliche Datenmengen wie Bilder, Videos oder Texte zu verarbeiten und zu verstehen.
  • KI im Unternehmen: KI wird schon bald ein Kernbestandteil der Technologiestrategie jedes Unternehmens sein. MACHINA Summit.AI zeigt, was in Zukunft durch KI alles möglich sein wird.
Registrieren und teilnehmen

Der Besuch des MACHINA Summit.AI ist kostenlos für alle, die sich vor dem 7. November 2017 anmelden. Danach kostet der Eintritt 60 Euro. Auch die Teilnahme an den Vorträgen ist gratis – eine hervorragende Möglichkeit zur kostenlosen Weiterbildung über den Einfluss von KI auf Unternehmen. Unternehmen, die auf dem MACHINA Summit.AI ausstellen möchten, sind eingeladen, Imago Techmedia für weitere Informationen zu kontaktieren.

Über MACHINA Summit.AI

MACHINA Summit.AI ist eine neue Veranstaltung zum Thema Künstliche Intelligenz (KI), Analytik und IoT, das am 8. und 9. November 2017 im MOC Veranstaltungscenter in München stattfindet.  Die Veranstaltung erkundet, wie KI-Technologien wie Machine Learning, Deep Learning und Cognitive Computing zusammen mit Analytik und IoT die Geschäftswelt verändern. Das Event richtet sich speziell an CIOs, CTOs, Entwickler und Geschäftsführer, die die Digitale Transformation ihres Unternehmens vorantreiben wollen. MACHINA Summit.AI wird veranstaltet von Imago Techmedia, dem Veranstalter Europas führender Enterprise-IT-Events IP EXPO, UC EXPO und Cyber Security Europe.

Weitere Informationen finden Sie auf der MACHINA Summit.AI Website.

Kontakt:

HBI Helga Bailey GmbH

Tel.: +49 (0)89 99 38 87 -30

Email: machinasummit.ai@hbi.de

www.hbi.de

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Talk to the Experts / Mai Le Flickr / Creative Commons

CLM und MDM waren gestern – willkommen UEM!

Sieben Fragen an Oliver Klünter, Product Manager Mobile bei Matrix42

Smartphones, Tablets und Convertibles finden auch im Unternehmensumfeld immer größere Verbreitung. Außerdem sind da noch die guten alten Windows Clients. Mit den bekannten Lösungen lässt sich der wachsenden Vielfalt nicht mehr effizient Herr werden. Ein neuer, einheitlicher Ansatz ist gefragt, daher stehen die Zeichen der Zeit auf Unified Endpoint Management. Warum ist UEM jetzt notwendig? Was sagt der Markt? Was ist wirklich neu daran? Worauf sollten Unternehmen achten? Die TREND REPORT-Redaktion sprach mit Oliver Klünter, Product Manager Mobile.

Client Management Tools geraten aus dem Fokus. Stattdessen nimmt Unified Endpoint Management (UEM) an Bedeutung zu. Wie kommt es zu dieser Verschiebung?
Wir haben beim Gerätemanagement den Höhepunkt einer Entwicklung erreicht, die mit der wachsenden Verbreitung von Smartphone und Tablets im Unternehmen vor einigen Jahren ihren Anfang genommen hat. Bisher hat man diese neue Endpoint-Vielfalt ganz gut mit Hilfe bekannter Lösungen in den Griff bekommen:  mit dem Client Lifecycle Management für die traditionellen Endgeräte wie PC’s und Laptops und dem Enterprise Mobility Management  für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets. Doch geraten heute die Grenzen zwischen diesen beiden Welten ins Fließen: Hybrid-Geräte, also Convertibles wie zum Beispiel Microsoft Surface Pro, lassen sich weder der einen, noch der anderen Welt klar zuordnen. Und mit Windows 10, welches sowohl CLM als auch EMM-Managementschnittstellen mit teils unterschiedlichem Funktionsumfang zur Verfügung stellt, hat sich die Problematik auch auf Betriebssystem-Ebene klar manifestiert. Um die immer bunter werdende Gerätelandschaft sicher, effizient und vor allem ganzheitlich im Griff zu behalten, ist also ein neuer Ansatz gefragt – und den stellt UEM dar.

Welche konkreten Probleme können für die Unternehmen durch die Verwischung der Grenzen entstehen?
Es gibt eine Reihe von Anforderungen, die sich durch die Einzellösungen nur unzureichend bewältigen lassen. Dazu gehört die Verwaltung von Hybrid-Geräten – mit welchem Tool soll der Admin sie verwalten? Im CLM oder im MDM/EMM? Oder in beiden? Die Zwei-Wege-Geräteverwaltung – also ein EMM separat zum CLM – macht den IT-Administratoren die Arbeit unnötig schwer, müssen sie sich doch in zwei unterschiedliche Produkte einarbeiten. Einfach ausgedrückt geht es unabhängig vom Gerät weiterhin um die automatisierte Bereitstellung von Arbeitsplätzen. Nur die letzte Meile – das Gerät – ist unterschiedlich ausgeprägt und bietet häufig unterschiedliche Managementmöglichkeiten. Diese Unterschiede sollte der IT-Administrator aber idealerweise gar nicht kennen müssen.  Es ist daher an der Zeit, hier einen grundsätzlich neuen Ansatz zu finden, der das Beste aus beiden Welten einheitlich zusammen bringt. Und den verspricht ein einheitliches Management über UEM.

Ist es tatsächlich ein neuer Ansatz oder einfach nur die Kombination zweier Produkte, die es vorher nur separat gab?
Wir glauben, dass es für eine erfolgreiche Arbeitsplatz Strategie zum einen die Einfachheit und Leichtgewichtigkeit einer EMM Lösung braucht, je nach Konfigurationsaufgabe des Arbeitsplatzes aber auch den Tiefgang einer agentenbasierten Client Management Lösung benötigt. Welche Management-Technologie zum Einsatz kommt entscheidet somit nicht mehr das zu verwaltende Endgerät, sondern die Aufgabe die der IT-Administrator auf dem Gerät erledigen möchte. Aus  diesem Grund haben wir schon vor längerer Zeit die Entwicklung bei unseren Kunden zum Anlass genommen, die etablierten IT-Arbeitsplatzmanagement Prinzipien und Paradigmen grundlegend anzupassen und eine neue Lösung vorzudenken. Kern unserer Überlegungen war: Bislang standen bei allen Lösungen – sei es CLM, MDM, oder EMM – immer die Geräte im Mittelpunkt. Sämtliche Prozesse hatten ihren Ausgangspunkt an einem Device. Das wirft Probleme auf: Wie lassen sich moderne Anwender mit einem Multi-Geräte-Arbeitsplatz, bestehend aus Laptop, Smartphone und Tablet effizient verwalten? Wie können für diese Anwender einfach, automatisiert und sicher Apps, Daten und IT-Services bereitgestellt werden? Wie kann vermeiden werden, dass der Admin die Bereitstellung einer Applikation für einen Anwender mehrfach durchführen muss, nur weil dieser mehrere Geräte zum Arbeiten verwendet? Wie kann sich ein Mitarbeiter selbständig die Dinge für seinen Arbeitsplatz besorgen die er benötigt? Daher haben wir die Denkrichtung umgedreht und den Menschen – den Nutzer – in den Mittelpunkt gestellt und uns gefragt: Wie benutzt er die Geräte heute und was braucht er, um effizient arbeiten zu können, egal mit welchem Gerät? Diese neue Denkrichtung – der Nutzer im Mittelpunkt – ist der Kern unserer UEM-Lösung.

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?
Ein Klassiker ist der Außendienstmitarbeiter im Ausland, der seinen Laptop verliert oder dem er gestohlen wird. Über ein Self-Service Portal kann der Verlust dem Unternehmen gemeldet werden und durch UEM können verschiedene Prozesse automatisch losgetreten werden, die vorher nur sehr umständlich oder gar nicht funktionierten. Zum Beispiel kann der Mitarbeiter selbstständig die Unternehmensdaten durch Remote Lock/Wipe geschützt werden. Außerdem lassen sich die Gerätedaten (Seriennummer, SIM-Kartennummer) oder Details zum Mobilfunk-, Daten- oder Leasingvertrag schnell beschaffen und sofort Ersatz bereitstellen. Darüber hinaus kann der Anwender seine Softwarekonfiguration über den Browser oder per mobiler App anpassen und bekommt diese automatisch für alle seine Geräte ohne Interaktion mit der IT bereitgestellt. Er kann also mit einem neuen Gerät nahtlos weiter arbeiten.

Oliver Klünter ist Product Manager Mobile bei Matrix42. Er ist für die Themen Mobility-Strategie und für die Matrix42 Mobile Lösungen verantwortlich.

Oliver Klünter ist Product Manager Mobile bei Matrix42. Er ist für die Themen Mobility-Strategie und für die Matrix42 Mobile Lösungen verantwortlich.

Woran können sich Unternehmen orientieren? Was macht eine „runde“ UEM-Lösung aus?
Einkäufer sollten bei der Wahl einer UEM-Lösung unbedingt darauf achten, dass die Lösung die wesentlichen Punkte abdeckt. Dazu zählt grundsätzlich eine zentrale Management-Umgebung mit einer Unterstützung für alle wichtigen Geräte- und Anwendungsarten, also von Windows und Windows Mobile über Android hin zu iOS und macOS, von Mobile über Desktop bis Hybrid und andere Peripheriegeräte einschließlich der damit verbunden Apps und Services. Neben der Automation der Technik sollte auch das IT-Service- und Lizenzmanagement integriert sein. Nur so kann gewährleistet werden, dass es keine Prozessbrüche bei der Verwaltung gibt und Arbeitsplatzmanagement mit höherer Produktivität und kosteneffizient stattfindet. Wichtig ist auch, dass sich die Nutzeridentitäten separieren lassen und die Privatsphäre gesichert ist, ohne Abstriche bei der Security allgemein machen zu müssen. Sicherer Netzwerkzugang für alle Geräte versteht sich von selbst, zudem sollte sich die Lösung flexible Bereitstellungsmethoden unterstützen, on-premise, hybrid oder via Cloud. Sie sollte außerdem leicht skalierbar sein, neue Nutzer, Geräte und Services sollten sich spielend einfach integrieren lassen. Und last but not least sollte die Lösung eine nutzerbezogene Lizenzierung bieten, anstatt einer gerätebezogener. In einer Multi-Geräte-Welt in der die Anwender im Mittelpunkt stehen ist eine rein gerätebezogene Lizenzierung veraltet und falsch. Das ist für uns ein ganz wesentliches Unterscheidungsmerkmal, das hilft, die Kosten angesichts der wuchernden Gerätevielfalt unter Kontrolle zu halten. Dieses Konzept macht es für die IT sehr viel leichter, den Nutzern alles zur Hand zu geben, was sie brauchen, um produktiv sein zu können.

Welches sind die wichtigsten Argumente, mit denen der IT-Leiter seinen Wunsch nach UEM an die Geschäftsführung herantragen sollte?
Letztlich geht es immer um mehr Produktivität, Kosteneffizienz und Sicherheit – und zwar nicht nur für den Admin, sondern vor allem auch für den Endnutzer: UEM wird im Digitalzeitalter dafür sorgen, dass die Mitarbeiter alles zur Hand haben, um bestmöglich zu arbeiten. Zudem baut UEM die Brücke zu wichtigen Kosteneinsparungen, weil sich durch den einheitlichen Ansatz Posten zusammenfassen lassen, die zuvor mehrfach vorhanden waren, wie etwa Trainings oder die Lizenzierung. Und nicht zuletzt geht es um das Thema Transparenz: UEM ermöglicht die oft beschworene „Source of Truth“, die angesichts der wuchernden Gerätelandschaft und im Hinblick auf Compliance, Sicherheit und Privacy wichtiger sein wird denn je.

Über den Autor

Oliver Klünter ist Product Manager Mobile bei Matrix42. Er ist für die Themen Mobility-Strategie und für die Matrix42 Mobile Lösungen verantwortlich. Klünter hat langjährige Erfahrung hinsichtlich der Implementierung von Mobility-Projekten und Strategien. Zwischen 1993 und 2007 war er in der technischen Vertriebsunterstützung und im Consulting in den Bereichen WANs und Storage-Lösungen tätig (EMC, Orange Business Services, General Electric).

Über Matrix42

Matrix42 ist einer der Top-Anbieter von Software für das Arbeitsplatzmanagement. Unter dem Motto „Smarter Workspace – Better Life“ bietet das Unternehmen zukunftsorientierte Lösungen für moderne Arbeitsumgebungen. Mehr als 3.000 Kunden – darunter BMW, Infineon und Carl Zeiss – verwalten mit den Workspace Management Lösungen von Matrix42 über 3 Millionen Arbeitsplätze weltweit.
Matrix42 ist in acht Ländern erfolgreich aktiv – Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Australien und Vereinigte Staaten von Amerika. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Frankfurt am Main, Deutschland.
Die Produkte und Lösungen der Matrix42 sind darauf ausgerichtet, moderne Arbeitsumgebungen – physische, virtuelle oder mobile Arbeitsbereiche – einfach und effizient bereit zu stellen und zu verwalten.
Matrix42 fokussiert auf Anwenderorientierung, Automatisierung und Prozessoptimierung. Mit den Lösungen des Unternehmens werden sowohl die Anforderungen moderner Mitarbeiter in Unternehmen, die ortsungebunden und mit verschiedensten Endgeräten arbeiten wollen, als auch der IT-Organisation und des Unternehmens selbst optimal erfüllt.
Matrix42 bietet seine Lösungen branchenübergreifend Organisationen an, die Wert auf ein zukunftsorientiertes und effizientes Arbeitsplatzmanagement legen. Dabei arbeitet das Unternehmen auch erfolgreich mit Partnern zusammen, die die Matrix42 Kunden vor Ort beraten und betreuen; zu den führenden Partnern zählen TAP.DE Solutions GmbH, Consulting4IT GmbH und DSP IT Service GmbH. Weitere Informationen unter: www.matrix42.com

Unternehmer brauchen Digitalisierungsstrategien!

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Frau Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen (IBE)

Frau Prof. Dr. Rump, wie wirkt sich Industrie 4.0 auf zukünftige Beschäftigungsverhältnisse aus?

Es gibt so eine geflügelte Kennzahl, nämlich zwei Drittel aller Tätigkeiten werden durch die Digitalisierung beeinflusst. Insbesondere sind die betroffen, die eine manuelle oder kognitive Routinetätigkeit verrichten. Das kann durchaus auch ein hochkomplexer Prozess sein, aber immer, wenn eine gewisse Wiederholung erfolgt, können sie diesen Prozess extrem gut strukturieren und können einen Algorithmus darauflegen.

Ich erläutere das auch immer mit dem vergleichbaren Schachcomputer, der mittlerweile jeden Großmeister schlägt. Mit der richtigen Programmierung ist der Computer immer dem Menschen voraus. Das können Sie jetzt auf Sachbearbeiter-Positionen in der Versicherungsbranche, z.B. Schadensabwicklung übertragen, das können sie auf Facharbeiter und Produktion in der Industrie 4.0 übertragen.
An dieser Stelle werden wir negative Beschäftigungsverhältnisse haben! Das bedeutet, dass Sie sich heute mit dieser Thematik beschäftigen müssen, damit Sie jetzt diese Personengruppen mitnehmen auf die Reise und ihnen die Möglichkeit geben, durch
Qualifizierung entsprechend andere Tätigkeiten machen zu können.
Es zeigt sich sehr deutlich, wenn Sie diesen Transformationsprozess sehr schön gestalten und so früh wie möglich damit anfangen, dass Sie die Menschen,
und zwar richtig viele Menschen, auf diese Reise mitnehmen können.

Gibt es Ihrerseits Handlungsempfehlungen auf den Punkt gebracht?

Wenn ich jetzt vor Unternehmen stünde, würde ich sagen:
„Unternehmer, machen Sie sich klar, was für ein Digitalisierungsszenario, was für eine Digitalisierungsstrategie Sie eigentlich für Ihr Unternehmen haben.“
Die meisten Unternehmen denken sich: Da kommt eine neue digitale Technologie und die führe ich dann ein und das war es.

 

 

 

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Prof. Dr. Jutta Rump
Dieser Beitrag wird in Kürze mit dem vollständigen Interview, das wir mit Frau Prof. Dr. Rump geführt haben aktualisiert!

 

Ihre Redaktion

Wann sich eine Cloud-Infrastruktur lohnt

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Khaled Chaar, Managing Director Business Strategy der Pironet Datacenter AG & Co. KG, über Kosten und Nutzen von Cloud-Arbeitsplätzen.

Herr Chaar, inwieweit ist eine Cloud-Infrastruktur heute günstiger oder geeigneter als ein konventionelles System?

Das ist natürlich abhängig davon, wie die eigene IT aufgestellt ist. Ein entscheidender Faktor dabei sind Economies of Scale – also Skaleneffekte. Das lässt sich leicht verdeutlichen: Mit einer hohen Nutzerzahl kommt in aller Regel auch ein hohes Maß an Standardisierung in die Organisation hinein, wobei das kein Muss ist. Gerade beim Thema Standardisierung lassen sich mittels einer Cloud-Lösung entsprechende Kosteneinsparungspotenziale realisieren. So ist es effizienter eine Infrastruktur für ein paar hundert oder tausend User aufzubauen als nur für wenige dutzende.

Bei stark verteilten Organisationen – also Unternehmen mit vielen, vielleicht sehr kleinen Niederlassungen – gibt es einen zusätzlichen Hebel: „Wegfall der dezentralen IT-Kosten“.
Stellen Sie sich einen Standort vor, wo nur ein paar dutzend Anwender sitzen. Da macht es einfach keinen Sinn, eine lokale IT aufzubauen. Ein Cloud-Arbeitsplatz ist hier eine sehr einfache und kostengünstige Lösung. Insbesondere Unternehmen mit einem sehr dynamischen Wachstumskurs stehen vor der Aufgabe, extrem schnell neue Standorte mit nur wenigen IT-Arbeitsplätzen anzubinden, die aber 24/7 perfekt funktionieren müssen. Gerade mit unseren Cloud-Arbeitsplätzen sind wir genau in dieser Nische unterwegs und können genau diese Probleme lösen.

Was ist die Idee hinter Ihrem Cloud Workplace Kalkulator?

Der Kalkulator identifiziert ein mögliches Einsparpotenzial durch die Einführung einer virtuellen Desktop-Landschaft aus der Cloud – im Vergleich zum traditionellen Eigenbetrieb (OnPremise). Damit wollen wir die Vollkostenbetrachtung transparent machen, Vergleichbarkeit erzeugen und aufzeigen, wo entsprechende Einsparungspotenziale existieren. Das Blickfeld unterschiedlicher Anwender ist oft eingeschränkt. Man schaut nur auf Personalkosten oder nur darauf, was man in den letzten drei Jahren für Ausgaben an Software-Lizenzen hatte. In Wahrheit spielen aber viel mehr Themen bei einer ganzheitlichen Kalkulation eine Rolle. Personal, Wartung, Rechenzentrum und Peripherie sind nur einige davon. Im Kalkulator sind alle Kostenfaktoren eingearbeitet und entsprechend transparent sichtbar gemacht.

Wie schnell sind Sie in der Lage eine Windows-Infrastruktur aus der Cloud zur Verfügung zu stellen?

Wir haben zum einen extrem hoch standardisierte Angebote, wo es um einen gehosteten Unternehmensdesktop geht, der dann wirklich fertig aus der Steckdose „as a Service“ bereitgestellt wird. Das ist im Prinzip eine rein virtuelle Konfigurationsaufschaltung, insofern reden wir hier wirklich über wenige Tage.

Typische Projekte sind jedoch durchaus komplexer. Da müssen vielleicht eine bestehende Backend-Anwendung, wie zum Beispiel SAP, oder spezielle Nischenanwendungen bereitgestellt werden. In so einem Fall benötigen wir wenige Wochen.

Welche Rolle spielen Sicherheitszertifizierungen für Ihr Unternehmen?

Wir haben tatsächlich unser Augenmerk auf die Themen Compliance, Privacy und Security gelegt. ISO 27001- oder ISAE 3402 Typ II-Zertifizierung sind Themen, die bei uns abgefragt werden und die wir entsprechend beantworten können.

Was zeichnet einen guten Cloud-Service-Provider für mittelständische Kunden aus?

Das Thema Partnerschaft. Wir sind in der Lage mit deutschen mittelständischen Kunden partnerschaftlich auf Augenhöhe zu agieren. Das heißt, dass auch ein deutscher Mittelstandskunde bei uns Kontakt zur Geschäftsführung und zum Vorstand aufnehmen kann. Wir verstecken uns nicht hinter einem Callcenter, sondern wir legen sehr viel Wert darauf, lokal auf Augenhöhe und auf Tuchfühlung zu gehen.

Als deutscher Anbieter mit deutschen Rechenzentren sind wir natürlich auch in der Lage, die klassischen Problemthemen wie Service-Level-Agreement, Datenschutz, Privacy etc. sehr elegant gemeinsam mit dem Kunden auszuarbeiten und zu beantworten.

Welche Rolle spielt das Thema Agilität in Ihrem Unternehmen?

Die Nutzung eines modernen Cloud-Arbeitsplatzes ermöglicht erst so moderne Szenarien wie „Bring your own device“ oder „flexible Arbeitszeitmodelle“ und damit für Mitarbeiter einen „New Style of IT“. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns das zu eigen machen.

 

Weiterführende Informationen: www.pironet.com

Bildlizenz: pironet

 

Künstliche Intelligenz für Content-Commerce

Gastbeitrag

Künstliche Intelligenz (AI) bringt uns dem Heiligen Gral des Content-Commerce näher

 

Bei E-Commerce geht es schon lange nicht mehr nur darum, Ihren Produktkatalog einem empfänglichen Publikum unterzujubeln. Diesem Konzept ist man bereits Lichtjahre voraus. Heute müssen Sie Ihre Produkte an die Wünsche, Sehnsüchte, Erwartungen und Kontext Ihrer potentiellen Kunden anpassen. Jeder Online-Marketer, der sein Geld wert ist, kennt die Power des sogenannten „Story-Telling“ und weiß, warum Inhalt und Commerce kombiniert werden müssen, um gute Verkaufszahlen zu erzielen.

Aus der Sicht des Vermarkters ist das größte Problem der Content-Commerce-Erfahrung nicht das Erstellen von ansprechenden Inhalten. Es geht darum, sicherzustellen, dass der Inhalt nicht verloren geht und von der richtigen Person im richtigen Moment ihrer Kauferfahrung gesehen wird.

Aber warum haben so viele Unternehmen Probleme damit, Content und Commerce effektiv unter einen Hut zu bringen? In Wirklichkeit ist es für Menschen unglaublich zeitaufwendig, alle Punkte zwischen Produkt und Geschichte zu verbinden und eine tatsächliche Konversion zu erzielen: Jener Zeitpunkt, wo ein Käufer eine Entscheidung darüber trifft, was er kauft.

Das Puzzle des inhaltsorientierten Commerce ist weiterhin ein schwieriges Projekt. Sie können Ihr Bestes geben, um in Ihrem Content-Produktionsprozess immer effizienter zu werden. Im Grunde aber haben Organisationen weder genügend Zeit noch die menschlichen Ressourcen, um Geschichten zu kreieren, die den Verkauf von Produkten unterstützen – und das in einem sich schnell wandelndem Markt, wo sowohl die Produkte als auch die Erwartungen der Kunden sich so rasant ändern.

 

Künstliche Intelligenz (AI – Artificial Intelligence):

Ein zentrales Teil im Commerce-Puzzle

AI kann das zentrale, fehlende Element liefern, um die gesamte Content-Commerce-Erfahrung zu vervollständigen. Schauen wir uns ein Beispiel an, wie Unternehmen ihre Content-Commerce-Träume verwirklichen können, indem sie bereits vorhandene Videoinhalte verwenden.

Am 8. März 2017 kündigte Google seine „Google Cloud Video Intelligence API“ an, die mit künstlicher Intelligenz das langwierige Pflügen durch Videoarchive erledigt, um spezifische Inhalte zu finden. Egal, ob es sich um coole Katzen, Snowboarder oder Wolkenkratzer handelt. Google ist damit nicht allein: IBM Watson hat im vergangenen Jahr eine ähnliche App ins Leben gerufen. Und es werden bestimmt noch weitere folgen.

Stellen Sie sich jetzt vor, dieser künstlichen Intelligenz folgenden Auftrag zu erteilen: Alle Ihre Story-Telling-Videos oder ein Archiv von Filmmaterial zu durchlaufen, um jene magischen Videoinhalte zu finden, die genau die Kundenerfahrungen personalisieren, die Sie in Ihrem Content Management System ausgearbeitet haben.

Das Ergebnis: Ausdrucksstarke, automatisch produzierte Empfehlungen, welche Videos thematisch am besten zu welchen Produkten passen. Plötzlich wird der Weg, um diese Aufnahmen in Ihre digitalen Erfahrungen einzubringen, erheblich einfacher. Die Chancen, Ihren Endbenutzern eine relevante Erfahrung zu präsentieren, sind um ein Vielfaches größer. Sie können die gleiche Technologie auch auf Ihre Texte und Bilder anwenden und dabei alle Inhalte zusammenbringen.

Das ist der Punkt. Das Zusammenspiel von Content-orientiertem Commerce und AI scheint ein wichtiger Schritt zu sein. Man sollte sich allerdings nicht zu sehr davon einschüchtern lassen, da heutzutage ständig irgendwelche neuen Tools auftauchen. Sie können klein anfangen, indem Sie verfügbare Technologien mit Ihren vorhandenen Inhalten verbinden. Technologien wie diese ermöglichen es Unternehmen, wertvolles Material aus ihren Archiven voller unstrukturierter Inhalte zu filtern, und dieses dann mit Shopping-Erlebnissen zu verbinden.

Wir bewegen uns rasant in eine Zukunft, in der Content-Kuration zur Unterstützung des Kauferlebnisses nicht mehr nur von Menschen durchgeführt wird, die Bedürfnisse, Sehnsüchte und Kontext des Käufers verstehen. Stattdessen können wir uns zunehmend auf Maschinen verlassen, die unsere alltäglichen zeitraubenden Aufgaben erledigen, indem sie Content-Ressourcen markieren oder Käuferpräferenzen mit den passenden Produkten kombinieren.

 

Ein weiterer Schritt in Richtung Personalisierung durch Psychographie

Bisher basierten die meisten Targeting-Bemühungen auf sehr grundlegenden Merkmalen wie Geschlecht, Alter und Standort. Aber nur, weil zwei Menschen demografisch Nachbarn sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sie die gleichen Vorlieben, Wertvorstellungen oder Persönlichkeitsmerkmale haben. Diese grundlegenden Eigenschaften beeinflussen unsere Gewohnheiten und unsere Entscheidungen. Was macht man also, wenn man personalisierte Inhalte anbieten möchte, die tiefer gehen als die Basiswerte?

Die regelrechte Explosion von Datenerfassungstechniken hat in den letzten Jahren zu einem Wachstum im Bereich der Psychographie geführt. Was gefällt Ihnen? Was sehen Sie sich an? Wie lange und zu welcher Tageszeit? Das alles wird Ihrem Persönlichkeitsprofil hinzugefügt. Durch diese Art von Datenerfassung lässt sich ganz gezielt herausfinden, welche Art von Person Sie wirklich sind. Das wird die neue Norm, mit neuen Standards für äußerst gezieltes Marketing.

Wenn Sie es schaffen, maschinelles Lernen auf Ihren vorhandenen Content anzuwenden – und die Ergebnisse mit dem kombinieren, was Sie über die Persönlichkeiten und Präferenzen Ihrer Käufer durch psychografische Profilierung kennen – dann haben Sie einen Weg gefunden, Inhalt und Commerce zu verbinden. Und das alles ohne den intensiven Aufwand eines manuellen Such- und Verbindungsprozesses.

Wenn Sie auf Ihrer Website mit einem extrovertierten potentiellen Kunden konfrontiert werden, können Sie sich in dieses Persönlichkeitsmerkmal einfühlen, indem Sie Inhalte auswählen, die dazu passen. Sie können dies auch auf ganz bodenständige, praktische Weise nutzen; zum Beispiel indem Sie jemandem Gegenstände in seiner Lieblingsfarbe anbieten.

Heute sind wir in einer Situation, in der uns so viele Online-Erlebnisse völlig irrelevant erscheinen; entweder erhalten wir einfach nur einen Produktkatalog und müssen selbst rausfinden, was wir benötigen und was erhältlich ist; oder der Ton und/oder der tatsächliche Inhalt harmonisiert nicht mit unseren persönlichen Charakterzügen.

Wo Content-orientierter Commerce von AI und Psychografie gelenkt wird, dort fügen sich die fehlenden Stücke zusammen. Das Ergebnis ist ein Kundenerlebnis, das von wunderbaren Begegnungen mit Ihrer Marke definiert wird.

 

 

 

 

Über unseren Autor
Herr Rasmus Skjoldan:

 

Rasmus Skjoldan, Lead Product Manager, Magnolia

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rasmus Skjoldan ist Lead Product Manager bei

www.magnolia-cms.com. Content Hubs und Omnichannel Content Management sind Herrn Skjoldans Steckenpferd. Vor Magnolia war er Brand Manager bei TYPO3, Experience Lead des TYPO3 Neos Open Source Projektes und Inhalts-Stratege bei Cope, einer Content Strategy Consulting Firma in Kopenhagen.

 

 

 

 

Weiterführende Informationen: www.magnolia-cms.com

 

 

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Legislación Tecnologica IA.jpg  / CC-BY-SA- 4.0 / Wikimedia

Abgesichert arbeiten

Nichts ist wichtiger in diesen volatilen Zeiten, als die eigene Arbeitskraft abzusichern.

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschafts- und Arbeitswelt wird derzeit vielfach ein weiterer Anstieg der Solo-Selbständigkeit prognostiziert, die ohnehin in den letzten Jahrzehnten deutlich angewachsen ist. Dies merkte treffend das aktuelle „Weißbuch – Arbeiten 4.0“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales an. Weiter heißt es: „Deshalb wäre in einem ersten Schritt zu klären, welche neuen Arbeitsformen in welchem Umfang entstanden sind oder weiter entstehen. In einem zweiten Schritt wäre zu prüfen, wie das geltende Recht der Sozialversicherung diese Arbeitsformen einfängt und mit welchen neuen Antworten auf diesen Wandel reagiert werden sollte. Dies gilt sowohl für die soziale Absicherung von Erwerbstätigen als auch die Finanzierbarkeit der einzelnen Sicherungssysteme.“

Leider wartet der Wandel der Arbeitswelt nicht auf die endgültigen Rahmenbedingungen des Gesetzgebers und des BMfAS. Jeder moderne Clickworker, aber auch Mitarbeiter in Unternehmen müssen sich daher schon jetzt mit den neuen Anforderungen ihrer Arbeitswelt auseinandersetzten. In diesem Kontext steht das Risikomanagement eines jeden Einzelnen von uns auf dem Prüfstand. Nichts ist in diesen volatilen Zeiten wichtiger, als die eigene Arbeitskraft zu erhalten, um Einkommen und damit die Familie abzusichern. Dazu stehen heute moderne und zeitgemäße Policen zur Disposition. Statistisch gesehen wird jeder vierte Deutsche berufsunfähig und durch die zunehmende Digitalisierung sowie die ständige Erreichbarkeit nehmen zum Beispiel psychische Erkrankungen stark zu. Aber auch Krebserkrankungen sind noch nicht besiegt und fordern damit ihren Tribut. Arbeitgeber sollten deshalb Führungskräfte im Sinne ihres eigenen Risikomanagements absichern.

„Auch finanziell gesehen ist das der Super-Gau“, konstatiert Markus Drews im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion. Drews betont zu­sätzlich „Unsere Schwere-Krankheiten-Vorsorge lässt sich auch als sogenannte Keyperson-Absicherung abschließen. Sie deckt 46 Krankheiten ab und bietet weltweiten Schutz. Erkrankt der abgesicherte Mitarbeiter an einer davon, erhält das Unternehmen im Versicherungsfall die vereinbarte Kapitalleistung.“ Nicht nur der Arbeitgeber kann sich so absichern, sondern auch wir als Arbeitnehmer haben z. B. bei der Canada Life Deutschland die Möglichkeit für die Absicherung eine geeignete Lösung zu finden. Die Dread-Disease-Police ist eine gute Alternative zur Berufsunfähigkeits-Versicherung. Ein Vorteil besteht auch darin, dass man Kinder mit­versichern kann. Ein auftretender Versicherungsfall ist leichter nachzuweisen, da die Definitionen der Krankheiten hier klarer und einfacher gehalten sind. Auch ist eine Dread-Disease-Police sinnvoll, wenn man keine BU wegen diverser Vorerkrankungen bekommt.

Gleichzeitig zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft steht die Absicherung im Rentenalter an oberster Stelle für uns deutsche Bundesbürger. Wir sparen gerne und langfristig. Niedrige Zinssätze und schrumpfende Gewinnbeteiligungen aus Lebensversicherungen machen uns die Vorsorge für die schönsten Jahre zurzeit recht schwer. Die staatliche Rente reicht nicht mehr aus. Zusätzliches Engagement im Kontext der eigenen Vorsorge muss sein. Jeder ist aufgefordert, sich mit der Finanzwelt und ihren Produkten sowie Lösungen eingehend zu beschäftigen.

Das heißt ganz konkret, ich muss mehr an Finanzwissen aufbauen, dies auch im Hinblick darauf, Beratern die für mich wichtigen Fragen zu stellen. Wer sich bei der Strategie für seine Altersvorsorge beraten lassen möchte, bekommt diesen Service heute nicht mehr kostenlos. Das Nullzinsumfeld erfordert mehr Eigeninitiative, Finanzmarktwissen und Besonnenheit, um rentabel und nachhaltig Vorsorge zu betreiben. Die Probleme der Niedrigzinsphase kriegt man in den Griff mit der Geldanlage an den Finanz- und Aktienmärkten. Soziale Netzwerke für Anleger, wie Wikifolio oder Guidants, helfen Kleinanlegern, die Anlagestrategien von Profis nachzuvollziehen.

Nutzen Sie diverse Anlage-Portfolios von Profis und lernen Sie dazu. Wer an den Kapitalmärkten und an den Börsen einfacher partizipieren möchte, sollte sich nach Investments umschauen, die die großen Indices abbilden.

In diesem Zusammenhang haben wir mit Rainer Legrand von der Targo Lebensversicherung gesprochen: „Mit dem richtigen Altersvorsorgeprodukt können Kunden von einer positiven Entwicklung an den Aktienmärkten profitieren, ohne Verluste in schlechteren Börsenzeiten fürchten zu müssen“, betont Legrand. „Wir haben uns bewusst für den DAX als transparenten und bedeutsamsten deutschen Index entschieden. Er zeigt über längere Anlagezeiträume stets eine sehr gute Entwicklung auf. Zwischen 2004 und 2016 hat er beispielsweise um 144 Prozent zugelegt. Bei unserer  Indexpolice  partizipiert der Vertrag anteilig an der DAX-Entwicklung. Ein weiterer Vorteil: Die Beteiligung umfasst auch alle Dividenden“, erklärte uns Legrand weiter.

Viel Kritik hat auch Andrea Nahles geerntet mit ihren Reformvorschlägen im Kontext der aktuellen Diskussionen zum Thema Rentenpolitik. Ihre Vorschläge zur Erwerbsminderungsrente wurden als unzureichend zurückgewiesen. Aber die „Nahles-Rente“ will auch die betriebliche Altersversorgung (bAV) stärken.

Zu intransparent für viele Arbeitnehmer und verbunden mit einem enormen Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber und Versicherer, so lautet das gängige Urteil über die betriebliche Altersversorgung (bAV). Die Betriebsrente gilt als zweite Säule der Altersversorgung. Doch nicht jeder Beschäftigte profitiert davon. Weniger als 60 Prozent der Beschäftigten haben eine betriebliche Altersvorsorge. Vor allem Geringverdiener und Mitarbeiter kleinerer Unternehmen stehen häufiger ohne Betriebsrente da.

Ziemlich sicher verlangt die bAV von allen Beteiligten einen sehr hohen Verwaltungsaufwand. Dazu kommt noch die hohe Komplexität der jeweiligen Durchführungswege. Doch Abhilfe scheint in Sicht durch die fortschreitende Digitalisierung sowie die damit einhergehende Automatisierung: „Durch die Digitalisierung steigen Beratungsqualität und Wirkungsgrad des Vermittlers enorm. Unser ‚bAV-Berater‘ ist die ganzheitliche Vertriebslösung für bAV-Vermittler. Dadurch erklären sie alle Abläufe der betrieblichen Altersversorgung transparent, nachvollziehbar und ohne Medienbrüche“, so Martin Bockelmann von der xbAV AG, der ein innovatives Softwaretool für die bessere Verbreitung der bAV geschaffen hat.

Bockelmann betont: „Mit den Berechnungstools des „bAV-Beraters“ wird dem Arbeitnehmer die individuelle Lohnabrechnung mit und ohne bAV simuliert, die Auswirkungen im Rentenalter werden transparent dargestellt. Besonderes Highlight ist die Möglichkeit der Gegenüberstellung ‚bAV versus private Vorsorge‘ – hier werden die Vorteile der Betriebsrente besonders plastisch.“

von Bernhard Haselbauer

Bildquelle / Lizenz: Shutterstock; Matej Kastelic

Arbeiten mit „Wir-Gefühl“

Wie es einem traditionsreichen Familienunternehmen gelingt die Arbeitgeber-Attraktivität im Sauerland zu fördern, erklärt Arne Kaufmann, Direktor Human Ressources der Warsteiner Gruppe, im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion.


Herr Kaufmann, das Wir-Gefühl wird bei Warsteiner groß geschrieben. Welche Maßnahmen ergreifen Sie aktiv um den Teamgeist zu stärken?

Natürlich hilft uns unsere Dachmarken-Kampagne, unser Wir-Verständnis nach außen zu tragen. Das Verhältnis unseres Unternehmens zu seinen Mitarbeitern ist geprägt von gegenseitigem Vertrauen und Verantwortung füreinander. Das gemeinsame Ziel: Langfristig motiviert und engagiert zusammenarbeiten. Für uns ist eine ausgeglichene Work-Life-Integration ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern erarbeiten wir zudem immer wieder neue Angebote zur Gesundheitsförderung und -erhaltung. Hierzu gehören neben Nordic Walking und Rückenfit-Kursen auch Ernährungsberatungen und Kochschulungen. Die jährlich stattfindenden Teampartys, das Mitarbeiter-Fußballturnier, der „Wir-Unternehmenslauf“ oder auch der „Family Day“, an dem die Mitarbeiter mit ihren Familien einen Tag in unserem Besucherzentrum Warsteiner Welt verbringen, verbinden und stärken zusätzlich das „Wir-Gefühl“. Als Familienunternehmen setzen wir beim Teamgeist schon ganz früh an. Unsere Ferienbetreuungsprogramme „Warsteiner Adventure Camp“ und „Mini Club“ bieten den Mitarbeiterkindern für je eine Woche Abenteuer, Spaß und Spiel während ihre Eltern arbeiten. Da freuen sich die „Kleinen“ jedes Jahr auf ihre Ferienfreunde – Kinder,  aus dem Kollegenkreis ihrer Eltern.

Warstein ist nicht Berlin, München oder Hamburg. Welche Anreize schaffen Sie noch um Mitarbeiter zu überzeugen?

Aus unserer Sicht gibt es viele gute Gründe, bei der Warsteiner Brauerei zu arbeiten: Wir bieten nicht nur erstklassige Karrierechancen und Möglichkeiten zur individuellen beruflichen Entwicklung, sondern wir legen viel Wert auf die Work-Life-Integration unserer Mitarbeiter und auf ein gesundes Arbeitsklima. Sicherlich ist das Sauerland nicht vergleichbar mit den deutschen Metropolen, aber für ein familiengeführtes Traditionsunternehmen mit einer mehr als 260-jährigen Geschichte und einer Premium-Biermarke, die auf der ganzen Welt getrunken wird, zu arbeiten, bietet attraktive Voraussetzungen für eine Arbeitsplatzwahl. Zudem bietet die landschaftlich reizvolle Gegend gerade jungen Familien ein hohes Maß an Lebensqualität mit besten Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, zahlreichen Vereins- und Sportangeboten sowie bezahlbaren Wohnraum und beste Verkehrsanbindungen. Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter gern bei uns arbeiten. Als Familienbrauerei übernehmen wir Verantwortung und handeln nachhaltig für unsere Mitarbeiter und die Gesellschaft. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und Homeoffice-Regelungen unterstützen wir unsere jungen Familien, die für ihre entsprechenden individuellen Bedürfnisse Lösungen aufgezeigt bekommen. Der Kreis Soest zeichnete dieses Engagement der Warsteiner Brauerei bereits drei Mal mit dem Zertifikat „familienfreundliches Unternehmen“ aus.

Gesundheit ist die Grundlage für den eigenen Erfolg und für den des Unternehmens. Welche Angebote zur Gesundheitsförderung bieten Sie Ihren Mitarbeitern an?

Einen Meilenstein unter den mitarbeiterfördernden Projekten haben wir mit der TÜV-Zertifizierung DIN SPEC 91020 des betrieblichen Gesundheitsmanagement für die Warsteiner Brauerei erreicht. Für dieses Zertifikat haben wir als erstes Unternehmen in der deutschen Lebensmittelbranche unser Gesundheitsmanagement systematisiert und in die bestehenden Arbeitsprozesse eingebunden. Bestandteil dieses Systems sind Schulungen für Führungskräfte, die einen verantwortungsvollen Umgang aller Mitarbeiter mit dem Thema „Gesundheit am Arbeitsplatz“ ermöglichen. Dazu gehören die Weiterentwicklung von Sicherheitssystemen zur Vermeidung von Gabelstapler-Unfällen im Versand, der überdurchschnittliche Einsatz von ergonomischen Büromöbeln oder klassische Fahrsicherheitstrainings. Darüber hinaus gestalten wir zahlreiche Angebote für die Mitarbeiter, um ihnen Anreize und Hilfestellungen für die eigene Gesundheitsförderung zu bieten. So bezuschussen wir den Besuch des Fitnessstudios, planen gemeinschaftliche Lauf- und Fußballveranstaltungen und bieten demnächst auch die Möglichkeit E-Bikes zu Sonderkonditionen zu mieten. Zudem planen wir jedes Jahr gemeinsam mit dem Ausschuss für Gesundheit Sonderaktivitäten wie zum Beispiel einen Gesundheitstag oder auch das Angebot von Wirbelsäulenscreenings.

Weitere Informationen unter:
www.warsteiner.de

Bildlizenz: Warsteiner

Informationssicherheit: Stressszenarien ernst nehmen!

Zehn Jahre mühten sich die Griechen und schafften es in all dieser Zeit nicht, die Mauern von Troja zu bezwingen und die Stadt einzunehmen. Dies sollte sich mit einer List Odysseus‘ und dem trojanischen Pferd ändern. Der Rest ist bekannt.

Nun sind Odysseus, Achill und Hektor im Staub der Geschichte untergegangen. Das trojanische Pferd als Sinnbild menschlicher List lebt. Und das lebendiger, als viele ehemaligen Chronisten, Geschichtsschreiber und Philosophen es vermutet hätten. Seine heutige Form ist nicht greifbar, weil digital, und sein Erschaffer ist nicht Odysseus, sondern es sind kriminelle Hacker. Diese bauen Trojaner für das 21. Jahrhundert und überwinden höhere und stärkere Mauern. Die Beute findet sich nicht in geplünderten Städten, Palästen und Tempeln, sondern in Unternehmen und deren Informationen. Diese Daten sind nach Expertenmeinung das neue Gold unserer digitalen Epoche. Mehr noch brand­schatzen Cyber-Kriminelle mithilfe virtueller Sabotage, legen Infrastrukturen lahm und erpressen Unternehmen sowie staatliche Einrichtungen.

Der Siegeszug der Hacker liest sich erschreckend eindrucksvoll: 68 Millionen gestohlene Passwörter beim Online-Speicherdienst Dropbox, 500 Millionen entwendete Kontendaten bei Yahoo sowie 91 Millionen Euro, die Hacker von einem Konto der Zentralbank Bangladeschs erbeuteten. Den Gesamtschaden durch Hackerangriffe beziffern die Experten von Bitkom auf rund 51 Milliarden Euro pro Jahr – nur für die deutsche Wirtschaft und nach „konservativen Berechnungen“. Eines haben alle Cyber-Angriffe gemeinsam. Sie eint der Angriff auf leisen Sohlen.

Public Key Infrastructure

Niemand käme auf die Idee, sensible Informationen per Postkarte zu verschicken, das Verständnis dafür, dass unverschlüsselter elektronischer Datenverkehr ähnlich leicht einsehbar ist, fehlt jedoch den meisten. Eine zeitgemäße Lösung ist die „Public Key Infrastructure“ (PKI). „Sie brauchen in einer PKI eine vertrauenswürdige Stelle, die die Identität einer Person oder auch einer Maschine bestätigt und einer ausgebenden Stelle den Auftrag erteilt, eine elektronische Identität, einen Ausweis dafür auszustellen“, erklärt Jürgen Vog­ler, Geschäftsführer der procilon IT-So­lutions GmbH. „Mit dieser kann der Besitzer nun verschiedene Dinge tun. Er kann sich Zugang verschaffen, damit elektronisch unterschreiben oder Schlüssel für seine E-Mails erzeugen.“

Angriffe erkennen: Trainings und Simulationen helfen

Doch nicht nur der Datenverkehr kann abgefangen werden. „Unternehmen sollten erkennen, wenn in ihren Netzwerken Anomalien auftauchen, Datenverkehre, die so vorher nicht beobachtet wurden. Das setzt aber ein sehr gutes Know-how des Normalzustandes im Unternehmen voraus“, erklärt Stephanie Lepski, Expertin für Management-Prozesse und Geschäftsführerin der RUCON Service. Gerade das Erkennen von Angriffen sei nach Ansicht von Ralf Kaschow, Leiter des Cyber Training & Simulation Centers der ESG, die Grundvoraussetzung für einen bestmöglichen Schutz. Doch dies bedeute für Kaschow in Anbetracht der Komplexität der IT-Infrastrukturen sowie immer neuer Angriffsmethoden bereits eine Herausforderung. Sein Rat: „Hochqualitative Trainings, gestützt durch leistungsfähige Simulationstechnologie, sind  wichtige Komponenten zur wirksamen Abwehr von Cyber-Angriffen.“

Übung macht den Meister. Das alte Sprichwort des Lernens wird bei der ESG zu neuem Leben erweckt – angepasst auf moderne IT-Systeme und die Anforderungen, diese in unseren digitalen und vernetzten Zeiten zu verteidigen. In einer Simulationsumgebung können einzelne Teilnehmer oder ganze Teams die Verteidigung von IT-Netzwerken trainieren und optimieren sowie zusätzlich neue Gegenmaßnahmen testen. Zudem lässt sich die eigene IT-Netzwerk-Infrastruktur in der Simulation realitätsnah nachbilden und testen. Für Stephanie Lepski ein wichtiger Punkt, mangelt es ihrer Meinung nach in Unternehmen häufig an Methoden und Ansätzen, wie beispielsweise Analyseansätzen, um aus Fehlern zu lernen. „In diesem Zuge wird vielfach nur auf die Fehler einzelner Mitarbeiter abgezielt und weniger der Gesamtprozess gesehen“, so Lepski jüngst in einem Interview auf dem Kompetenzportal RiskNET.

Technik braucht Mitarbeiter, Mitarbeiter brauchen Awareness

Mark Austin weist auf die Schwachstellen hin, die durch fehlerhaftes Rechtemanagement entstehen.

Mark Austin weist auf die Schwachstellen hin, die durch fehlerhaftes Rechtemanagement entstehen.

In diesem Zuge des Gesamtprozesses steht der Mitarbeiter in Gänze im Mittelpunkt. Denn die beste IT-Sicherheitslösung scheitert, wenn der Mensch nicht im Vorfeld in ein durchgängiges Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) eingebunden wird. Apropos Einbinden. An diesem Punkt hapert es, wie das Beispiel ISMS in Organisationen zeigt.
Unternehmen und ihre Top-Manager müssen das Thema Awareness in der Organisation oben auf die Agenda setzen, um Mitarbeitern das notwendige Wissen im Umgang mit unternehmenskritischen Informationen zu vermitteln. Es muss eine Kultur reifen, in der alle an einem Strang ziehen und ihren Beitrag für den Erfolg des Unternehmens leisten. Und dazu ist ein umsichtiges Verhalten mit dem Wissen der Firma notwendig. Um von einer Risiko- zur  Chancensicht zu gelangen, ist eine einheitliche Unternehmenskultur in der Organisation unentbehrlich. Die sollte mit kontinuierlichen Maßnahmen von der Unternehmensspitze initiiert werden, durch alle Organisationsbereiche reichen, verstanden und mitgetragen von allen Mitarbeitern. Im Klartext heißt das: ohne den Mitarbeiter keine Informationssicherheit für das Gesamtunternehmen. Scheitert diese Sicherheit, stehen hohe Kosten, Reputationsschäden und unter Umständen die Zukunft des Unternehmens auf dem Spiel.

Vom Arbeitsplatz der Zukunft und den Sicherheitslösungen

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass IT-Sicherheitsmaßnahmen in ein Gesamtkonzept zum ISMS und Risikomanagement eingebunden werden. Hierzu braucht es dynamische und laufende Anpassungen im ISMS-Bereich. Ein entscheidender Faktor ist die Fähigkeit von Unternehmen, die eigene Risikolandkarte regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren. Hierzu zählt auch das Management von technischen Schwachstellen in Organisationen. In diesem Kontext müssen sich Unternehmen und ihre Chefetagen auch die Frage stellen, wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen soll. Vor allem vor dem Hintergrund einer immer stärkeren Digitalisierung und Vernetzung der Arbeitswelt mit fließenden Grenzen zwischen dem beruflichen und privaten Nutzerverhalten der Mitarbeiter. Hierzu braucht es Sicherheitslösungen, die eine hohe Flexibilität des zukünftigen Arbeitsverhaltens der Mitarbeiter berücksichtigen. „Die Flexibilität bei der Geräteauswahl wird sich enorm steigern und auf diese Herausforderungen müssen Organisationen Antworten finden“, so Holger Fischer, Vertriebsleiter bei Ivanti. Seiner Ansicht nach werde der Weg immer stärker in die Richtung gehen, dass Unternehmen nicht mehr vorgeben und definieren, welches Gerät der Anwender hat. „Entweder bringen Mit­arbeiter ihr eigenes Endgerät mit oder sie nutzen aus einem relativ großen Unternehmensportfolio das Gerät ihrer Wahl, mit dem sie bestmöglich arbeiten können“, prognostiziert Fischer. Ivanti (ein Zusammenschluss aus den beiden Unternehmen LANDESK und Heat Software) ist unter anderem auf das Thema Endpoint-Protection und Sicherheit spezialisiert. Eine Säule des Unternehmens ist das Unified-Endpoint-Management, das Organisationen geräteunabhängige und auch Multi-Geräte-Strategien bietet. Fischer: „Mit unserer Technologie stellen wir sicher, dass alle genutzten Geräte inventarisiert werden, und zwar automatisiert inventarisiert. Dadurch lässt sich unter anderem zwischen autorisierten und unautorisierten Geräten und Software unterscheiden.“ Nicht autorisierte Soft­ware kann so geblockt werden. Zudem ist eine sichere Konfigurationen-Vergabe von Administrationsrechten möglich. Apropos Rechtemanagement. Nach Ansicht des britischen IT-Sicherheitsherstellers Avecto ist es das bei Microsoft voreingestellte Rechtemanage­ment, das den Angreifern den Zugriff auf die Geräte und große Teile des Netzwerkes eines Unternehmens eröffnet. Mark Austin, Mitgründer und Co-CEO bei Avecto: „94 Prozent der Risiken aller als kritisch eingestuften Microsoft-Schwachstellen werden durch das Entfernen und neu Verteilen von Administratoren-Rechten gemindert.“

Vieles, aber nicht alles ist Chefsache

Der Prozess klarer ISMS- und Risikomanagementprozesse braucht klare Spielregeln, ein Versäumnis vieler Chef­etagen. Böse formuliert „stinkt der Fisch vom Kopf her“ und meint in diesem Kontext, dass sich Topmanager nicht an die Regeln im Unternehmen halten. Einerseits gehen viele Entscheider beim Thema Informationssicherheit nicht mit gutem Beispiel voraus, wie das Verhalten in der Öffentlichkeit zeigt. Sprich, beim Verlassen des Unternehmens werden viele Regeln und Vorschriften über Bord geworfen – ein Ohr in der Bahn oder bei Kongressen öffnet so manch sensibles Firmengeheimnis für Dritte. Nämlich dann, wenn Topmanager Geschäftszahlen oder Vertragsabschlüsse lautstark in der Öffentlichkeit zum Besten geben.

Andererseits ist das permanent vorgebrachte Schlagwort der „Chefsache“ im ISMS- und Risikomanagementumfeld trügerisch. Gerade viele KMU tun sich mit der Chefsache schwer. Intern wird vom Geschäftsführer die IT-Sicherheit handgestrickt, werden Managementprozesse zur Informationssicherheit mit scheinbarer Leichtigkeit auf- und in der eigenen Organisation umgesetzt. Das ist fatal. Denn es braucht in diesem Kontext Profis, also ISMS-Verantwortliche und Risikomanager, die gemeinsam an einem Strang ziehen. Auch das ist ein wichtiges Stück vom Risikobewusstsein.

Verschließen Entscheider die Augen davor, haben Angreifer leichtes Spiel. Troja brannte und wurde zerstört. Und die mögliche Zerstörung droht auch heute Unternehmen – leiser aber nicht weniger folgenreich.

von Frank Romeike

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Google

HR-Tools 4.0

Die Automatisierung schreitet voran. Mit neuen Apps und Tools hat die HR-Abteilung mehr Zeit, um zum strategischen Partner der Geschäftsführung zu werden.

Panta rhei, alles fließt, soll der griechische Philosoph Heraklit vor 2500 Jahren gesagt haben. Das gilt auch für die Arbeitswelt – Stichwort demografischer Wandel, Stichwort „War for Talents“, Stichwort Digitalisierung und Automatisierung, Stichwort kultureller Wandel und Individualisierung. Die Unternehmen werden in Zukunft insgesamt weniger Mitarbeiter haben, die Qualifikation der Mitarbeiter (nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Digitalisierung) wird höher sein, die Unternehmen werden stärker als bisher um diese Mitarbeiter konkurrieren, diese Mitarbeiter werden mehr „Arbeitsplatzsouveränität“ einfordern. Über das Ausmaß mancher Veränderungen sind sich die Fachleute uneinig: Während die amerikanischen Wissenschaftler Carl Frey und Michael Osborne in einer viel beachteten Studie eine drastische Verringerung von Jobs durch Digitalisierung und Automatisierung erwarten, gehen die Autoren der Boston Consulting Group von vielen neu entstehenden Jobs aus. Dieser Ansicht hat sich die Bundesregierung angeschlossen, die einen sogenannten „Fortschrittsdialog Arbeiten 4.0“ ins Leben gerufen hat. So sagte die zuständige Bundesministerin Andrea Nahles bei der Vorlage des Weißbuchs „Arbeiten 4.0“, das bestimmte Trends und Handlungsfelder der künftigen Arbeitsgesellschaft skizziert: „Die Digitalisierung bringt Chancen zur Produktivitätssteigerung.“

Andrea Nahles skizziert Trends und Handlungsfelder der Arbeit 4.0.

Andrea Nahles skizziert Trends und Handlungsfelder der Arbeit 4.0.

Durch die Digitalisierung ergeben sich einerseits neue Geschäftsmodelle, werden neue Firmen entstehen, andererseits werden sich die Unternehmensstrukturen und mit ihnen Arbeitsplätze verändern, teilweise im Wortsinne. Das hat Auswirkungen auf die HR-Abteilungen: Da HR-Management im Zuge eines „Kampfes um Talente“ immer stärker zu einem erfolgskritischen Faktor wird, steigt die Bedeutung der HR-Abteilungen in den Unternehmen. Sie werden zum strategischen Partner der Geschäftsführungen, die von diesen vor allem eine direkte Unterstützung bei strategischen und geschäftsbezogenen Personalthemen erwarten, welche nicht im Shared-Service-Center oder im Center of Expertise abgebildet werden können. Während durch die Digitalisierung der Zeitaufwand für die herkömmlichen Aufgaben des HR-Managements deutlich sinkt, muss die zur Verfügung stehende Zeit für zusätzliche Aufgaben genutzt werden, die infolge der künftigen Kompetenzfelder mit Einfluss auf das HR-Management entstehen. Es lassen sich vier Kompetenzfelder ausmachen: E-Recruiting, Employer-Branding, Learning & Development und Performance-Management: Beim Recruiting, das am ehesten herkömmlichen Aufgaben entspricht, geht es um eine erhöhte Geschwindigkeit und Effizienz bei der Anwerbung von Mitarbeitern. Im Zuge eines „War for Talents“ wird das Employer-Branding immer wichtiger, unter dem die Steigerung der Unternehmenswahrnehmung und der -marke zu verstehen ist.

Mehr Arbeits­platzsouveränität einfordern

Unter Learning & Development versteht man gesteigerte Lern- und Fortentwicklungsergebnisse, die in zweifacher Hinsicht bedeutsam sind – einmal für das Unternehmen selbst, das aus ihnen Nutzen zieht, zum zweiten für den Mitarbeiter, für den die Fortbildungsqualität ein Kriterium bei der Auswahl des Arbeitgebers ist. Hierbei werden zunehmend Serious Games eingesetzt, Applikationen im Sinne eines Berufsorientierungsspiels, bei denen der Nutzer in die Rolle eines Wirtschaftsprüfers, Verkäufers oder Verwaltungsfachmanns schlüpft. Das Perfor­mance-Ma­nage­ment beschreibt die Leistungserfassung in Echtzeit sowie eine exaktere Prognosenerstellung.

Verlagerung in die Cloud

Digitale Transformation:  Herausforderungen für die Arbeitsorganisationen der Zukunft

Digitale Transformation:
Herausforderungen für die Arbeitsorganisationen der Zukunft

Abgeleitet von „Arbeit 4.0“ könnte man hier also von „HR 4.0“ sprechen, bei dem allerdings ein flächendeckender Erfolg noch nicht zu verzeichnen ist. Das betrifft zum einen das Bewusstsein in manchen Unternehmensführungen, zum anderen auch dort, wo das Bewusstsein existiert, die konsequente Standardisierung und Automatisierung von HR-relevanten Geschäftsprozessen und die Schaffung einer neuen Unternehmenskultur durch Collaborationmöglichkeiten. Beispiel Cloud: Hierbei werden bestimmte Bereiche, allen voran standardisierte Geschäftsprozesse, in die Cloud verlagert, während sensible Daten wie Mitarbeiter- oder Bewerberdaten im Unternehmen verbleiben. Der große Vorteil von Cloudlösungen besteht darin, dass sie die Dezentralisierung des Arbeitsplatzes vorantreiben, sodass der Mitarbeiter seine Arbeiten von überall aus ausführen kann. Unter einer einheitlichen Nutzeroberfläche lassen sich Prozesse wie etwa Abrechnung, Zeiterfassung, Learning, E-Recruiting und Talent-Management erfassen. Dennoch bestehen Bedenken in vielen Firmen. Einer Studie zufolge nutzen bisher lediglich 17 Prozent der befragten Unternehmen Clouddienste wie etwa „Software as a Service“ und mehr als die Hälfte der Befragten gab ihre Bereitschaft zum Einsatz entsprechender Dienste mit „weniger hoch“ an. Hierbei spielen Bedenken beim Datenschutz eine Rolle. Bedenken, die Christoph Kull, Regional Vice President DACH des HR-Softwareanbieters Workday, für sein Unternehmen nicht gelten lässt. Workday bietet seine Software ausschließlich als Cloudlösung an und verzichtet auf Akquisitionen, um die Software kongruent zu halten: „Wir haben unsere eigenen Rechenzentren, alle Daten unserer europäischen Kunden sind ausschließlich in der EU. Unsere Kunden, darunter Unternehmen der Rüstungsindustrie und Banken, achten sehr genau darauf, ob wir die Regularien einhalten“, so Kull. Wenn eine Cloud „richtig gemacht“ werde, sei sie viel sicherer als jedes On-Premise-System, das in der Regel von Nicht-Experten gewartet werden müsse. Natürlich müssen Softwarehersteller und Plattformbetreiber die Aufklärung intensivieren, um die Akzeptanz für entsprechende Dienstleistungen zu steigern.

Videotelefonie als Brandinginstrument

Auch das Recruiting wird sich verändern. Telefoninterviews sind mittlerweile eine beliebtes Mittel zur Vorauswahl von Bewerbern. Außerdem werden digitale Einstellungsinterviews, Online-Assessment-Center und Videotelefonie genutzt, wie Studien des Jobportals Staufenbiel zeigen. So lag der Anteil von digitalen Assessment-Centern im vergangenen Jahr bei 13 Prozent, der von Skype und Videointerviews bei rund 16 Prozent, Tendenz steigend. Das liegt an der Kostenersparnis, die aufgrund verschlankter Prozesse verzeichnet werden kann. Doch auch aus Image- oder Brandinggründen empfiehlt sich der Einsatz von E-Recruting-Lösungen, wie James Campanini, Vizepräsident des Kommunikationsanbieters BlueJeans Network, betont: „Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, der stark voranschreitenden Digitalisierung und der Generation Y müssen sich Unternehmen den Bedürfnissen der Arbeitnehmer anpassen.“ Nicht die Unternehmen entschieden über die Wahl des Arbeitnehmers, sondern der potentielle Arbeitnehmer entscheide. Campanini: „Unsere Studie LoveLive über die Nutzung und Einstellung gegenüber Live-Video von Arbeitnehmern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA zeigt, dass 48 Prozent der deutschen Arbeitnehmer der Überzeugung sind, ein Arbeitsplatz ohne Live-Video ist für die Generation Y nicht attraktiv genug.“ Auch hier setzen Anbieter nicht selten auf cloudbasierte Lösungen, über die sich Teilnehmer per Desktop, Mobilgerät oder Raumsystem einwählen können.

Gesetzeskonformität garantiert

Der Mitarbeiter der Zukunft wird aber nicht nur stärker umworben werden; er wird sich auch stärker in die Firma „einbringen“ wollen. Er wird entscheiden, ob und in welcher Form er sich an bestehenden Unternehmensprojekten beteiligen will. Dazu werden spezielle Apps an Bedeutung gewinnen, die eine Realtime-Kommunikation mit anderen Projektbeteiligten ermöglichen und die Bildung agiler Projektteams fördern. Julia Janning, Gründerin von MVCon InnovationLab, beschreibt die Herausforderungen: „Das Aufbrechen starrer Schichtmodelle und bedarfsgerechtes Planen in Einsätzen führt allerdings zu mehr Flexibilität – auch für die Mitarbeiter. Die Etablierung kurzfristiger und digitalisierter Abstimmungsprozesse unterstützt flexibles Arbeiten zusätzlich und ermöglicht, alle Mitarbeiter im Bedarfsfall orts- und zeitunabhängig zu erreichen. Die Mitarbeiter können dann selber entscheiden, wie sie auf die Anfrage reagieren.“

Im Zeichen von HR 4.0 ist ein neues Bewusstsein gefordert.

Entscheidend in diesem Zusammenhang ist neben der Flexibilität und der Selbstorganisation die Gesetzeskonformität des Rahmens für „Arbeit 4.0“. Hier sieht ihre Kollegin Katrin Pape die Stärken der von MVCon InnovationLab entwickelten App Vote2Work: „Schnell können mal Ruhezeiten, die Arbeitszeit am Stück oder Zeitkonten verletzt werden. Kern unserer Lösung ist ein smartes Regelwerk, welches die verschiedenen Faktoren vor jeder Anfrage berücksichtigt. Damit werden nur Mitarbeiter vorgeschlagen, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.“

Alle Kanäle bündeln

Schließlich erfordert „Arbeit 4.0“ auch ein geregeltes Workplace-Management, sprich das Unternehmen wird seinen Mitarbeitern die größtmögliche Freiheit geben, um ortsunabhängig mit Unternehmensanwendungen zu arbeiten. Dies durchaus im Sinne der viel beschworenen Work-Life-Balance, die es erlauben soll, auch von zu Hause zu arbeiten. Hierbei muss es gleichgültig sein, ob der Mitarbeiter eigene oder firmeneigene Geräte benutzt. Alle Kanäle müssen gebündelt und der Zugriff auf Cloud-Umgebungen geregelt werden. Holger Fischer, Vertriebschef beim Softwarehersteller Ivanti, beschreibt die Herausforderungen auf dem Feld Workplace-Management folgendermaßen: „Wir von Ivanti haben es uns zur Aufgabe gemacht, diesen Digital Workspace, der in erster Linie von den agilen Anforderungen und Methoden der heutigen Arbeitswelt geprägt wird, hoch automatisiert und sicher bereitzustellen.“ Dies werde durch ein „umfangreiches und integriertes Lösungsportfolio erst möglich“. Als einer der führenden UEM-Hersteller unterstütze Ivanti nicht nur die Applikationsbereitstellung aller Plattformen und Gerätetypen, sondern setze „zusätzliche Schwerpunkte auf ITSM, Security- und Asset-Management inklusive Lizenz-Management.“

Möglichkeiten konsequent nutzen

Im Zeichen von „HR 4.0“ ist ein neues Bewusstsein gefordert, an der Unternehmensspitze, aber auch in den HR-Abteilungen. Eine auf Selbständigkeit, Kreativität und Agilität der Mitarbeiter setzende Unternehmenskultur kann aber nur erreicht werden, wenn auch die Möglichkeiten der Technologien konsequent genutzt werden.

von Dr. Ralf Magagnoli

Customer Centricity: Real, digital, international

Internationalisierung: Der Handel der Zukunft schafft neues Wachstum. Wer sein Unternehmen erfolgreich in neuen Märkten etablieren will, muss seine Zielmärkte kennen.

Wer einen Webshop betreiben kann, für den ist theoretisch die ganze Welt Kunde. Soweit auf dem Papier. Will heißen: Internationalisierung ist, abseits von Amazon und Co., auch für mittelständische Handelsunternehmen eine gewaltige Wachstumschance und eindeutig ein Zukunftsmodell. Die Digitalisierung öffnet den Weg zur Ausgestaltung internationaler Aktivitäten für den Handel der Zukunft. Dabei sind allerdings zahlreiche Faktoren zu beachten und ebenso viele Fallstricke zu umgehen. Auf diesem Feld hat sich ein Ökosystem von IT-Anbietern etabliert. Mit ihren Lösungen unterstützen sie Handelsunternehmen darin, Digitalisierung und Internationalisierung mit Erfolg voranzutreiben.

Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen, müssen zunächst einmal die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Hier sind Wettbewerbs-, Netz-, Standort- und Verbraucherpolitik gefragt – auf nationaler wie auf europäischer Ebene. Es bedarf neuer Regeln, damit der Handel wirklich in der Zukunft ankommt. Nur so können Handelsunternehmen die im Zuge der Digitalisierung entstandenen Möglichkeiten optimal nutzen.

Eine aktuelle Studie „Trends im Handel 2025“ von EHI, HDI, Kantar TNS (ehemals TNS Infratest) und KPMG nimmt die wichtigsten Entwicklungen in der Handels- und Konsumgüterbranche in den Blick, die für die kommenden zehn Jahre als wesentliche Treiber fungieren dürften. Sie basiert auf einer deutschlandweit repräsentativen Befragung von mehr als 1 000 Konsumenten. Demnach gibt es keinen Bereich innerhalb einer Handels-Organisation, dessen Funktionsfähigkeit nicht entscheidend vom Technologieeinsatz beeinflusst würde. Wenn die IT früher eine in sich geschlossene Abteilung mit Dienstleistungsfunktion war, so sei heute eine enge Verzahnung mit allen Fachbereichen erforderlich, insbesondere im Marketing, sowie im Ladenbau, Expansion, Logistik und im E-Commerce.

Kommunikation, Organisation und Prozesse werden digital

Digitale Techniken verändern also gleichsam Kommunikation, Organisationsstruktur und Prozesssteuerung von Handelsunternehmen. Mit dem Ergebnis, dass ihr Einsatz heute ent-scheidend zum Erfolg jedes Handelsunternehmens beiträgt. Stationäre Händler, die bereit sind, die digitale Transformation anzunehmen und die Möglichkeiten der Online-Welt geschickt mit ihren ureigenen Vorteilen des stationären Handels zu verknüpfen, können durchaus auch in Zukunft neben dem Onlinehandel bestehen. Denn die Digitalisierung ermöglicht es ihnen, das Einkaufserlebnis für die Kunden noch passender und komfortabler zu gestalten.

Die Bandbreite ist groß. Sie reicht von der Ansprache im Store – über Bildschirme, Radio, per App oder digitale Schilder, über die intelligente Vernetzung von smarten Geräten aus dem Internet der Dinge mit Daten und der Warenwirtschaft (Stichwort Industrie 4.0) – bis zur Entwicklung von Loyality-Programmen und Location-based Services für mobile Endgeräte. KPMG identifiziert als derzeit wichtigsten Trend den Omnichannel, gefolgt von mobilen Anwendungen / Geräten, Big Data / Analytics, Cloud-Computing und mobilen Bezahlmethoden.

Mit digitaler Transformation zum Omnichannel-Center

Nicht nur im B2B-, auch im B2C-Geschäft verlieren nationale Grenzen an Bedeutung. Je stärker Handelsunternehmen aus ihrer lokalen Verortung heraustreten und auf internationale Märkte drängen, desto wichtiger wird es für sie, die unterschiedlichen Vertriebskanäle gleichrangig zu behandeln. Mit Omnichannel-Strategien beschäftigt sich zum Beispiel die Avaya Deutschland GmbH. Deren Customer-Engagement-Lösung soll eine nahtlose Kombination digitaler Kundenerlebnisse erlauben. Dafür wird eine große Anzahl von Informationsquellen zum Kunden ausgewertet, die im Callcenter zusammenfließen: E-Mail, Web-Chat, Instant Messaging, SMS/Text, Social Media und Video. Eingesetzt in Call Centern, vermittelt die Lösung den Agents eine 360°-Kundensicht. Sie können den Kunden dadurch individuell begleiten und mit ihm in Echtzeit kommunizieren. „In der modernen digitalen Welt fordern und erwarten Kunden eine konsistente und reibungslose Erfahrung, die sich über mehrere Kontaktpunkte erstreckt, sowohl auf physikalischer als auch auf digitaler Ebene“, erklärt Wolfhart Krischke, Geschäftsleiter Avaya Deutschland GmbH. So wird das Callcenter zum Omnichannel-Center.
Wer neue Märkte besetzen will, muss sich über diese erst einmal informieren.

Big Data im stationären Handel

Big Data: Jens Lappoehn analysiert große und kom­plexe Datenmengen für den Handel.

Big Data: Jens Lappoehn analysiert große und kom­plexe Datenmengen für den Handel.

Auf internationalem Parkett kommt da einiges an Informationsmengen zusammen, über potenzielle Kunden und Standorte, gesetzliche Vorschriften, Zoll-Bestimmungen usw. Die IT kann helfen, um aus diesem Big-Data-Bestand für das eigene Unternehmen wertvolle Informationen zu generieren. Gleichwohl verfügt nur gut ein Drittel der Unternehmen in Deutschland über eine Strategie zur Umsetzung konkreter Big-Data-Maßnahmen, der Handel liegt hier mit 37 Prozent im Mittelfeld (Quelle: © Mit Daten Werte schaffen 2016, KPMG, 2016 ). Am Beispiel Big Data lässt sich gut aufzeigen, wie sich der stationäre Handel ein Instrument der neuen digitalisierten Welt zunutze machen kann. Im Vergleich zu anderen Vertriebskanälen verfügt er über den großen Vorteil, Produkte erlebbar zu machen. Onlinehändler dagegen haben enormes Wissen darüber aufgebaut, wie der Kunde individuell anzusprechen ist. Grundlage dafür sind umfangreiche Datensammlungen über Verweildauer und Klickbewegungen auf ihren Shops. Der stationäre Handel hat dieses Wissen und diese Möglichkeiten in der Regel noch nicht. Eine strukturierte Zusammenführung von Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen kann dem Händler vor Ort allerdings eine ähnliche Wissensbasis verschaffen, wie sie der Onlinehandel jetzt schon nutzt. „Genau an dieser Stelle kommt die intelligente Analyse von großen, komplexen und zunächst unstrukturierten Datenmengen zum Einsatz – das leistet Big Data für den Handel“, so Jens Lappoehn, Geschäftsführer von Telefónica Next. Die Tochter des Telekommunikationsdienstleisters untersucht – unter Beachtung aller Regelungen des deutschen Datenschutzes – anonymisierte Mobilfunkdaten für Handelsunternehmen. Durch die Analyse solcher Daten – auch in Kombination mit anderen Datenquellen – lassen sich Bewegungsströme vor und selbst in Geschäften statistisch exakt berechnen; man kann zum Beispiel alters- und geschlechtsspezifisch herausfinden, aus welchem Einzugsgebiet die Menschen ein Geschäft aufsuchen und welche Routen oder Verkehrsmittel sie dabei bevorzugen. So hilft Big Data Händlern, ihren Kunden einen optimalen Service sowie ein besseres Einkaufserlebnis anzubieten und die komplette Customer Journey abzudecken.

Den Weg ins Ausland planen mit Lokalisierungsservices

Internationalisierungsstrategien gewinnen durch die Digitalisierung an Fahrt und lassen sich mit den richtigen Tools effektiver und schneller umsetzen. Um nicht am Kunden vorbei zu expandieren, brauchen Unternehmen die passenden Strategien und Lösungsansätze. Lokalisierungsservices zum Beispiel.

Wer nicht am Kunden vorbei expandieren will, braucht passende Lösungen.

Der Daten- und Kommunikationsspezialist Pitney Bowes hat sich gefragt, was Unternehmen für eine internationale Expansion benötigen und daraufhin spezielle Geo- und Location-Services entwickelt. Auch in diese fließen wie­derum Big-Data-Bestände ein, die das Unternehmen für seine Kunden zusammenträgt, d. h. die Bestände zum Teil kauft, aber auch selbst durch Kombination von Datensätzen bildet. Nach Analyse des Datenmaterials lässt sich dann zum Beispiel besser entscheiden, wo denn am neuen Standort die ersten Läden eröffnet werden sollten.

Bei Pitney Bowes sind solche Store-Planning-Konzepte Teil des Location-Intelligence-Lösungsportfolios. Dabei geht es nicht nur um Vertriebs­standorte, sondern es können auch Servicepunkte, Werkstätten oder Materiallager sein. „Konkret errechnen wir für einen Kunden zum Beispiel mittels Fahrzeit-Analysen alle Standorte in Tokio, an denen der Händler innerhalb einer Fahrzeit von 20 Minuten zum Store maximale Kaufkraft ziehen kann“, erklärt Marc Hirtz, Vice President Continental Europe von Pitney Bowes. Standort-Planungen, -Analysen und Szenario-Modellierungen sind dann mit speziellen Softwarewerkzeugen des Anbieters möglich. Je mehr über den Kunden und seine Bedürfnisse in Erfahrung gebracht wird, desto besser kann ein Unternehmen seine Lieferketten daraufhin abstimmen. Die Aufgabe lautet, ein funktionsübergreifendes und ganzheitliches Supply Chain Management zu etablieren. Organisation, Controlling, Informationsmanagement und digitale Techniken werden dabei eng integriert, um eine effiziente Ausführung und Planung der Logistik zu ermöglichen.

Internationalisierung als Erfolgsturbo

Nicht nur für Handelsunternehmen ist Kundennähe ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Besonders eindrucksvoll belegt das die Qoniac GmbH – ein junges, stark wachsendes Hightech Unternehmen aus Dresden, das Software für führende Halbleiterfabriken weltweit herstellt.

Die Qoniac-Lösungen werden in Hochvolumen- sowie F & E-Fabriken in den USA, Asien und Europa eingesetzt. Lokale Niederlassungen sind für die Dresdner daher essenziell. „Insbesondere in Asien wollen Kunden sich vornehmlich mit lokalen Vertretern austauschen“, weiß Dr. Adwin Timmer, CEO Qoniac GmbH. Durch die Konzentration auf Kundennähe konnte das Hightech-Unternehmen in den letzten vier Jahren ein Wachstum von über 2 500 Prozent verbuchen. Um die richtigen Mitarbeiter zu lokalisieren und zu integrieren, setzt das Softwarehaus vor allem auf sein Netzwerk innerhalb der Halbleiterindustrie in Europa, Asien und den USA. Im Sinne der digitalen Transformation nutzt Qoniac technische Möglichkeiten wie Skype-Konferenzen und Bereitstellung von Informationen über die Cloud, um die eigene Internationalisierungsstrategie zu unterstützen.

Internationalisierung ist nicht nur Wachstumsbeschleuniger, sondern vor allem eine nachhaltige Investition in die Zukunft des Unternehmens. Neben organisatorischem Geschick bedarf es dabei auch interkultureller Kompetenz „Natürlich sind der Verkaufsprozess und die Verhandlungskultur in Asien ganz anders als in Europa, darauf muss man sich einstellen“, so Timmer.

von Frank Zscheile

Bildquelle / Lizenz Jens Lappoehn: Telefònica NEXT

Bildquelle / Lizenz Aufmacher:

„Wir leben diesen ‚Digital Spirit‘ schon“

Unternehmenskultur: Welche Herausforderungen stehen IT-Beratungshäusern in Zeiten der digitalen Transformation bevor? Die TREND-REPORT-Redaktion geht dieser Frage im Gespräch mit itelligence-CEO Norbert Rotter nach.

Sie haben den Digital Workplace in Ihrem Unternehmen eingeführt. Was bedeutet das für Sie?
Der Informationsaustausch wird immer schneller. Das bedeutet, dass sich Unternehmen globaler vernetzen müs­sen, was wiederum mit vielfältigen An­for­derungen an die Mitarbeiter verbun­den ist, die sich einerseits interkulturell, andererseits vom Fachwissen her vernetzen müssen. Sie können nicht in ihren „Silos“ bleiben, sondern müssen über ihren Bereich hinausdenken. Wir haben es mit einer Vernetzung zu tun, die eigentlich keine Grenzen kennt.

Wie weit sind damit Sie in Ihrem Unternehmen itelligence?
Als SAP-Dienstleister ist unsere Unternehmenskultur bereits sehr offen. Mei­ner Ansicht nach fällt es Mitarbeitern in allen Dienstleistungsunternehmen tendenziell leichter, mit der Vernetzung umzugehen. Insbesondere pflegen wir ganz bewusst flache Hierarchien und leben diesen „Digital Spirit“. Den haben wir quasi schon in der DNA, denn der tägliche Umgang mit neuster SAP-Technologie und die Umsetzung bei den Kunden befeuert diese Art zu arbeiten. Wir denken und arbeiten in Projekten und Teams, die sich immer wieder neu aufstellen.

Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern in diesem Kontext?
Wir ermutigen unsere Leute hier, auf jeden Fall offen und interessiert zu sein. Es ist uns wichtig, selbst Verantwortung zu tragen und natürlich auch den Erfolg dafür zu ernten. Außerdem ist es uns wichtig, in den Teams neben erfahrenen Mitarbeitern junge Hoch­schul­absolventen einzusetzen und auf eine gute Mischung zwischen Männern und Frauen zu achten. Wir wollen unseren Kunden keine Einspur-Lösungen bieten, sondern ihnen bei der „Digitalen Trans­formation“ helfen, dazu brauchen sie Di­versität, Erfahrung und Spitzen-Know-how.

Wovon profitieren Ihre Kunden da genau?
Wir haben rund 6 000 Kunden, vor allem Mittelständler. Diese Kunden haben Bedürfnisse, stellen Fragen und geben uns Anregungen. Mit unserem Partner SAP, mit dem wir bis in die Entwicklung eng vernetzt sind, arbeiten wir zusammen, um Innovationen gezielt auch bei SAP voranzutreiben. Man könnte uns insofern als Schnittstelle zwischen SAP und den Kunden ansehen, wobei wir für SAP der wichtigste Partner im Mittelstand weltweit sind. Das zeigt sich an den Auszeichnungen, wie etwa unserer kürzlichen Ernen­nung zum SAP Gold Partner Hybris. Eine Auszeichnung, die unseren Kunden zeigt, wie eng wir vernetzt sind.

Wie lautet Ihre Erfolgsformel für die Zukunft?
Freiräume nutzen und Verantwortung übernehmen. Das bedeutet natürlich, über die Grenzen des eigenen Bereichs hinauszudenken. Zum Beispiel: Was bedeuten die Digitalisierung oder die digitalen Prozesse für das Unternehmen der Kunden? Das geht bis zur Geschäftsführung hoch. Freiräume nutzen und Verantwortung übernehmen – damit kann man aber auch dem Mitarbeiter einiges bieten.

Weitere Informationen unter:
https://itelligencegroup.com/de/

Die Zukunft des Handels: digital aber persönlich

 

Was macht erfolgreiche Kundenkommunikation im Zeitalter der Digitalisierung aus?  Marc Hirtz, Vice President Continental Europe bei Pitney Bowes, sprach mit uns über die Möglichkeiten für den Handel.

 

Vor fast 100 Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Pitney Bowes als Hersteller von Druck-, Kuvertier- und Frankierlösungen. Heute verlässt sich die große Mehrheit der Fortune 500 Unternehmen im Bereich Kundenkommunikation auf die physischen und digitalen Lösungen des globalen Technologieunternehmens. Für Marc Hirtz lässt sich dieser Erfolg auf den richtigen Fokus,  sprich die hohe Relevanz zurückführen, die jeder einzelnen Endkundeninteraktion dank der Technologien von Pitney Bowes beigemessen wird. „Das Thema Kommunikation zwischen Unternehmen und seinen Kunden, ist seit 96 Jahren Kern dessen was Pitney Bowes macht. Unser Claim in Englisch lautet: „We power billions of transactions“ – Wir helfen Unternehmen, die Wirksamkeit der gesendeten Aktionenund Botschaften an ihre Kunden kanalübergreifend zu verstehen. Diese Transaktionen können z.B. Lieferungen sein oder klassische Briefsendungen, mit denen Kundenrechnungen oder Marketing-Botschaften verschickt werden. So optimieren wir permanent eine personalisierte Kommunikation und passen diese kontextgenau an. Auch bei einem Stamm von mehreren Millionen Kunden.“

Der Kunde bestimmt den Dialog

Der Handel steht heute unter Druck. Traditionelle und vor allem mittelständische Unternehmen sind unter digitalem Zugzwang. Ihre Aufgabe ist es, die Prozesse zu digitalisieren, um ihren Kunden damit einen besseren Service und Dialog auf allen Kanälen bieten zu können. Hier setzt Pitney Bowes an und bietet konsequent neue Lösungen an. Das Produkt-und Beratungsangebot von Pitney Bowes konzentriert sich neben physischen und digitalen Versandlösungen auf Softwareangebote zur Aufbereitung und Anreicherung von Daten.
Diese dienen Händlern oder Dienstleistern als Grundlage, um ihre Kunden gezielt anzusprechen und fundierte Geschäftsentscheidungen treffen zu können. Dafür müssen zunächst alle relevanten Informationen zusammengetragen werden – laut Hirtz besteht hierin oft die erste Herausforderung. „Informationen zu Kaufverhalten, Zufriedenheit oder Demographie werden in vielen Unternehmen gar nicht oder nur abteilungsintern ausgewertet, obwohl sie essentiell für die Kundenbindung sind.“

Hierfür hat Pitney Bowes einen Lösungsansatz entwickelt, der sich auf drei Säulen Identify, Locate und Communicate stützt – mit dem Ziel, stets eine ganzheitliche Sicht auf den einzelnen Kunden zu erhalten.

Hirtz erklärt uns diesen Vorgang: „Im ersten Schritt – Identify – tragen wir Kundeninformationen aus allen vorhandenen Datenquellen zusammen, machen die Daten nutzbar und reichern die Profile bedarfsorientiert an. Eine große Herausforderung für unsere Kunden liegt darin, dass Informationen zu Kaufverhalten, Zufriedenheit oder Demographie in vielen Unternehmen gar nicht oder nur abteilungsintern ausgewertet werden. Das liegt einerseits an den Datensilos und den damit verbundenen technischen Schwierigkeiten, diese Kundeninformationen zu verknüpfen.
Andererseits sind viele vorhandene Daten unstrukturiert, redundant und fehlerhaft. Die Infos sind jedoch essentiell für die Kundenbindung. Pitney Bowes hat Lösungen entwickelt, um die Daten zu strukturieren, die Qualität zu steigern und Customer-Data-Analytics zu generieren. Hieraus ergibt sich ein präzises Bild des einzelnen Kunden. Sprich, welche Kommunikationskanäle bevorzugt er und ganz wichtig, wann er bereit ist, um mit uns über welches Thema zu kommunizieren.“

 

Den Kontext richtig deuten

Hinter Locate verbergen sich Location-Intelligence-Lösungen. Für Hirtz sind diese essentiell, um das Verständnis zu individuellen Kundenbedürfnissen und Präferenzen beim Einkaufen weiter zu schärfen. Durch die Integration der Geoinformationssystem-Software MapInfo ist Pitney Bowes in diesem Bereich bereits vor vielen Jahren zu einem weltweiten Marktführer aufgestiegen.
„Wenn ein Unternehmen weiß, wo sein Kunde einkauft oder recherchiert, kann es ihn mit Angeboten gezielt für diesen Standort ansprechen – eine Win-Win Situation“.

Auch für den Bereich Risikomanagement lassen sich wertvolle Rückschlüsse aus den Transaktions- und Ortsdaten ziehen und es kann zum Beispiel Versicherungsbetrug eingedämmt oder aufgezeigt werden. „Wir arbeiten mit zahlreichen Versicherungsunternehmen, die mit unseren GEO-Coding-Lösungen sehr präzise den Standort eines Hauses oder einer Fertigungsstätte lokalisieren. Wenige Meter weiter links, rechts oder höher oder tiefer kann bei Objekten einen großen Unterschied machen in der Prämie machen.“

Unter der Säule Communicate bündelt Pitney Bowes schließlich die verschiedenen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit dem Verbraucher. Dank diesem Omni-Channel-Ansatz kann der Versand transaktionsgebundener Informationen und Marketingbotschaften orchestriert über alle gängigen Kanäle erfolgen: Brief, Email, SMS, App oder Kundenportale.
Hirtz weiß, dass das Wichtigste dabei der richtige Kontext ist. Die Kommunikation muss also zum richtigen Zeitpunkt und unter Berücksichtigung der identifizierten Kundenpräferenzen erfolgen.
„Es ist ärgerlich, wenn ich als Kunde dreimal hintereinander ein Angebot erhalte, welches ich bereits zweimal abgelehnt habe. Das gilt es zu vermeiden. So liefern die Kunden mittels ihrer Rückmeldungen und Reaktionen den Impuls für eine immer präzisiere, maßgeschneiderte Ansprache, die in der weiteren Kommunikation berücksichtigt wird.“

 

Digital aber persönlich mit dem Kundensprechen

Von digitalen Self-Service Lösungen wird der Handel unter dem digitalen Wandel profitieren. Heute verbringen Verbraucher noch zu viel Zeit in Call-Center Warteschleifen. Das ist frustrierend für den Kunden und teuer für Unternehmen.
Pitney Bowes löst diese Probleme mit EngageOne Video, ein personalisiertes Videoformat mit interaktiven Eingriffsmöglichkeiten für den Betrachter.
Ein Telekommunikationsunternehmen kann zum Beispiel einen personalisierten Link auf die Rechnung seines Kunden drucken. Tippt der Kunde den kurzen Link in seinen Browser ein oder scannt den QR Code, gelangt er zu einem Video, in dem ihn ein virtueller Service-Mitarbeiter mit Namen anspricht und live durch die eigene Rechnung führt.

Telefoniert er zum Beispiel oft ins Ausland, könnte ihm direkt ein Roaming-Paket angeboten werden, das er direkt hinzu buchen kann. In elektronische Rechnungen lässt sich das personalisierte Video elegant einbinden.
„Unternehmen können so den Self-Service ihrer Kunden signifikant steigern und gleichzeitig Up-Selling Möglichkeiten ausschöpfen. Eine wirtschaftliche und personalisierte Alternative zum Anruf im Call-Center“, so der VP Continental Europe.
Die Personalisierung signalisiert in diesem Fall, dass ein Unternehmen mit seinem Kunden vertraut ist und erleichtert es ihm, Antworten auf seine Fragen zu finden.

 

Die Vorteile der Industrie 4.0 nutzen

Self-service wird in Zukunft auch für die Hardware Kunden von Pitney Bowes immer wichtiger. „Bis dato betreiben Kunden ihre Anlagen isoliert. Im Falle eines Ausfalls wird dann per Fernwartung unterstützt oder ein Servicemitarbeiter muss kommen. Seit einigen Jahren statten wir unsere Anlagen mit netzfähigen Modulen aus, über die Softwareupdates automatisiert laufen und Anlagen, wie z.B. unsere Frankiermaschinen untereinander kommunizieren können – Stichwort Industrie 4.0.

Pitney Bowes setzt dies mit Clarity um, einer Big-Data-Plattform, an die unsere Maschinen angeschlossen werden. Die Anlagen haben alle eine sehr komplexe Sensorik, die permanent Daten erfassen und zur Auswertung an Clarity senden. So werden Fehlerbilder erkannt und es können Empfehlungen für die Anlagen generiert werden, etwa vorbeugende Wartungsmeldungen für Riemenwechsel, wodurch längere Stillstände und Ausfälle der Anlagen vermieden werden. “Unternehmen können darüber hinaus mit Clarity die Leistung ihrer eigenen Anlagen mit internationalen Benchmarks vergleichen und erhalten so wertvolles Feedback zu eigenen Prozessen.

 

Partner für die Internationalisierung

Pitney Bowes bietet nicht nur Werkzeuge für die Informationsaufbereitung, sondern auch umfangreiche Analysen mit eigens generierten Marktforschungsdaten. Zum Beispiel Daten zur Demographie oder lokaler Kaufkraft. Dies wird umso wichtiger, je stärker Handelsunternehmen ihre digitale Internationalisierung vorantreiben.
Plant ein Händler etwa eine erste Filiale in Tokio, die innerhalb von 20 Minuten aus der Innenstadt erreichbar sein und maximale Kaufkraft für Elektroartikel oder Luxusgüter anziehen soll, bündelt Pitney Bowes alle hierfür relevanten Daten.

Eigene eCommerce-Lösungen können außerdem verbindliche Kalkulationen zu Transportkosten, Zoll und sonstigen Gebühren erstellen, die beim grenzüberschreitenden Handel fällig werden. Somit können Handelsunternehmen einen Großteil der typisch auftretenden Unwägbarkeiten in der Internationalisierung im Vorfeld beseitigen – mit dem Resultat, dass die Waren sicher und zum kalkulierten Preis beim Kunden ankommen.

Planungssicherheit und inkonsistente Interaktionen in gezielte, orchestrierte Ansprachen umzuwandeln, sind für Hirtz der Schlüssel zu erfolgreicher Kundenkommunikation im Handel. „Wir sehen unsere Kunden als Partner an. Je zielorientierter unsere Lösungen für sie sind, umso mehr können auch wir uns verbessern.“

 

Pitney Bowes

Aufmacherbild / Lizenz

Prädikat: Gewinngarantie

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Rainer Legrand, Experte für Produktentwicklung bei der Targo Lebensversicherung, über eine sichere am DAX orientierte Altersvorsorge.

 

Herr Legrand, wie können heute Ihre Versicherungskunden im Kontext ihrer Rentenvorsorge sicher am Aktienmarkt partizipieren?

Aktienmarkt und Sicherheit – das klingt zunächst nach einem Widerspruch. Mit dem richtigen Altersvorsorgeprodukt können Kunden aber durchaus von einer positiven Entwicklung an den Aktienmärkten profitieren ohne Verluste in schlechteren Börsenzeiten fürchten zu müssen. Bei der Indexpolice Privat-Rente DAX® Garant der TARGO Versicherung fließt das eingezahlte Kapital in sichere, festverzinsliche Anlagen. Die erwirtschafteten Überschüsse werden zum Kauf von DAX-Optionen verwendet. Die Gewinne daraus sind abgesichert.

Wo liegen die Vorteile einer Indexbeteiligung gerade bei einem langen Anlagehorizont?

Das hängt nicht zuletzt davon ab, an welchem Index man beteiligt ist – da gibt es deutliche Unterschiede – sowohl in der Performance als auch in der Transparenz. Wir haben uns bewusst für den DAX als transparenten und bedeutsamsten deutschen Index entschieden. Er zeigt über längere Anlagezeiträume stets eine sehr gute Entwicklung auf. Zwischen 2004 und 2016 hat er beispielsweise um 144 Prozent zugelegt. Bei unserer Indexpolice partizipiert der Vertrag anteilig an der DAX-Entwicklung. Ein weiterer Vorteil: Die Beteiligung umfasst auch alle Dividenden. Transparenz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Auf der Internetseite der Targobank kann der Kunde jederzeit ganz einfach seine Beteiligungsquote und seinen jährlichen Ertrag aus der DAX-Option nachvollziehen.

Welche Flexibilität bringt Ihre Privatrente mit, falls die Zinsen wieder steigen sollten?

Anders als andere Versicherer deckeln wir die Rendite nicht mit sogenannten Caps sondern verwenden eine Beteiligungsquote. Der Schwung einer positiven DAX-Entwicklung kann sich also voll entfalten.

Inwieweit sind bereits erzielte Gewinne bei negativer Indexentwicklung geschützt?

Verluste sind ausgeschlossen. Die Gewinne aus der Indexbeteiligung werden jedes Jahr gesichert und dem Vertrag gutgeschrieben. In Jahren mit Negativrendite verliert der Kunde nur die eingesetzten Überschüsse, dem Vertrag wird dann keine Rendite gutgeschrieben. Kunden haben darüber hinaus jedes Jahr die Wahl, ob sie die Erträge aus ihrem Vertragsguthaben statt in die DAX-Beteiligung lieber in die sichere Gesamtverzinsung investieren.

Welche Individualität bieten Sie Ihrem Kunden im Kontext Ihrer Leistungen beim Abruftermin?

Wer heute eine Rentenversicherung abschließt, weiß natürlich noch nicht genau, wann und wie er das Geld später für seine Altersversorgung benötigt. Daher bieten wir unseren Kunden flexible Lösungen an. Sie können zum einen wählen, ob das angesparte Kapital auf einmal oder als lebenslange Rente gezahlt werden soll. Darüber hinaus kann der Rentenbeginn jederzeit vorgezogen bzw. einmalig um bis zu fünf Jahre hinausgeschoben werden.

Rainer Legrand erklärt,
warum sich gerade der DAX als Index zur Altersvorsorge eignet.

Wieviel Finanz-Know-how benötigen Anleger bei der momentanen Niedrigzinsphase?

Heutzutage muss nahezu jeder zusätzlich privat für sein Alter vorsorgen – da kann man nicht erwarten, dass die Versicherungsnehmer die Finanzexperten sind – dafür sind die Berater da. Die müssen natürlich in der Lage sein, ihre Produkte nachvollziehbar zu erklären und vor allem, die Risiken und Chancen deutlich zu machen. Der Kunde muss verstehen, dass Sicherheit in Zeiten niedriger Zinsen nicht umsonst ist – umso wichtiger ist es, bei der Auswahl einer Lebensversicherung auf die Qualität des Anbieters zu achten. Die TARGO Lebensversicherung hat beispielsweise laut Branchenverband GDV eine der niedrigsten Verwaltungskosten in der Versicherungsbranche. Darüber hinaus bietet sie regelmäßig eine der höchsten Gesamtverzinsungen an.

Reicht unser Einkommen im Alter und was müssen wir dafür tun?

Wer heute nicht privat vorsorgt, wird im Alter Probleme bekommen, seinen Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Sparen war schon immer das Gebot der Stunde. In Niedrigzinszeiten gilt das sogar noch mehr als jemals zuvor. Will man das angestrebte Einkommen erzielen, reicht das aber nicht mehr aus – jetzt kommt es auf intelligente Anlagen mit einer ausgewogenen Balance zwischen Sicherheit und Rendite an. Die Alternativen dazu sind: länger Arbeiten oder massive Einschränkungen in der Rentenphase.

Weitere Informationen unter:
https://www.targoversicherung.de

Bildlizenz: Targo Versicherung