Mobile Economy

Auf dem Weg zu einem neuen „digitalen Reifegrad“: Smartphone und Tablet revolutionieren die Geschäftsprozesse mit einem Wisch. TREND REPORT sensibilisiert für das Potenzial.

Es war ein Wendepunkt: In 2015 wurden erstmals mehr Tablets und Smartphones verkauft, als Notebooks und Desktop-PCs zu-sammen. Die Vorteile der Geräte liegen im Wortsinn auf der Hand. Applikationen und Konzepte werden immer ausgeklügelter und ermöglichen „wahre Mobilität“ für die Geschäftsprozesse. Social Media, E-Commerce, Kommunikation: nur drei Beispiele, die sich durch Apps und Co. verändert haben. Dabei sind Smartphone und Tablet Bestandteil einer digitalen Evolution, die Unternehmen auf allen Gebieten verändert – mit zunehmendem Tempo. Zudem sind andere Nationen schon deutlich weiter. Deutschland hat bei der Mobile Economy Aufholbedarf. Wie wir den Anschluss schaffen – unseren „digitalen Reifegrad“ optimieren? Die Redaktion diskutiert dies und kommende Trends mit Experten, Lösungsanbietern und App-Entwicklern.
TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt als Beilage der Gesamtauflage des Handelsblattes bei.

Themen und Inhalte:

Strategie entscheidet
Apps für den Workflow: Integration ist alles

Mobiles Marketing & Kundenbindung
Sinnvoll und klug kombinieren.

Apps für Unternehmen
Agilität ist das Schlagwort in der Entwicklung.

Innovativ und mobil
Neue Geschäftsmodelle mit Smartphone & Co.

Konvergenz
Der heilige Gral der Mobility-Branche?

Enterprise Mobility Management
BYOD: Compliance und Komfort kombinieren

Von Brillen, Tastaturen & Co.
Erst im Zusammenspiel mit dem Smartphone werden Wearables wirklich produktiv.

Mobile Security
Wenn Prävention nicht mehr hilft

Mobile Workspace
Mobil produktiv: den Außendienst einbinden

Work-Life-Balance
Einfach mal abschalten?

Hier können Sie das vollständige Themenexposé „Mobile Economy“ herunterladen

Hier geht es zu unseren Mediadaten

 

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Highway Agencies; veröffentlicht unter: Open Government License

Ausblick 2016: Shoppen in Virtual Reality

Wie können neue Technologien echte Innovationen für den stationären Einzelhandel liefern? Die Bonial.com Group (www.bonial.com) mit ihrer Marke kaufDA stellte heute die Vorversion ihrer ersten Virtual Reality -App „kaufDA VR“ für Angebote des Einzelhandels vor.

Mit 8 Millionen Nutzern pro Monat zeigt Bonial Deutschland wie wichtig es modernen Konsumenten ist, sich mit dem Smartphone über Angebote des stationären Einzelhandels zu informieren und sich inspirieren zu lassen, bevor sie ihre Lieblingsgeschäfte vor Ort besuchen. kaufDA VR for Oculus Rift übersetzt dieses Erfolgsmodell in beeindruckende virtuelle Erlebniswelten und gibt so einen Ausblick, wie Shopping von Morgen in Virtual Reality aussehen könnte.

Internationale Entwickler, 3D-Artists und Handelsexperten der Bonial.com Group arbeiteten mehrere Monate daran, die Relevanz der Hightech-Brille für den lokalen Handel zu erforschen und ein erstes praxistaugliches Konzept zu erstellen.

Christian Gaiser, CEO der Bonial.com Group erklärt: „Mit der kaufDA VR für Oculus Rift zeigt sich die Bonial.com Gruppe erneut als Innovationstreiber der digitalen Handelswerbung. Schon über unsere innovative Einzelhandelslösung für die Apple Watch berichtete sogar die New York Times. Bonial investiert immer stärker in Forschungsprojekte zur optimalen Unterstützung des Handels in seiner Transformation.“

kaufDA VR for Oculus Rift – 3D-Showroom für lokale Handelsangebote

Die Kombination von digitaler Handelswerbung in der kaufDA VR App und dem Virtual Reality -Headset Oculus Rift bietet modernen Verbrauchern das bislang fortschrittlichste und intuitivste Angebotserlebnis und vermittelt die Produkt-Welt des Einzelhandels erstmals im virtuellen Raum mit bislang nicht gekannten Möglichkeiten:

  • Virtuelle 360°-Räume mit umfassendem 3D-Erlebnis: Die
    Panorama-Technologie ermöglicht das Eintauchen in die
    Produktwelt eines virtuellen Ladengeschäfts, ohne dass dafür die
    eigene Haustür geöffnet werden muss.
  • Nutzer können durch den virtuellen Shop flanieren, Preise
    prüfen, Angebote betrachten und dabei beliebig drehen – und
    erhalten auf Wunsch zusätzliche Produktinformationen.
  • Favorisierte Produkte werden vom Headset zum persönlichen
    Einkaufszettel auf das Smartphone übertragen.

 

Bildquelle / Lizenz: Image Courtesy: Sergey Galyonkin (www.flickr.com/photos/sergesegal/10187117474/in/photostream/), Licensed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.0 Generic | Flickr

Curated Investing: Erste E-Learning-Plattform für Börsen-Handel

Als weltweit erste Plattform bietet das deutsche Fintech-Startup nextmarkets.de den Nutzern Curated Investing, womit Privatinvestoren die Möglichkeit bekommen, sich von mehr als einem Dutzend professioneller Börsenhändler live per Internet coachen zu lassen. In Echtzeit erklären die Profis, die zu den besten in Deutschland zählen, ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen für Aktien, Devisen, Derivate oder Rohstoffe.

„Wir haben nicht nur das Modell des Curated Investing erfunden“, betont Manuel Heyden, Mitgründer und CEO von nextmarktes, „sondern gleichzeitig auch – auf Basis einer innovativen Software – eine völlig neue Art des intuitiven Lernens entwickelt.“ Mit ihrer neuen Plattform will nextmarkets die Anlegerkultur zunächst in Deutschland und zeitnah dann auch in weiteren europäischen Ländern revolutionieren. „Bei vielen Privatanlegern, die ihr Kapital an der Börse investieren, ist das handwerkliche Know-how insbesondere am Anfang leider katastrophal“ weiß Heyden: „Deshalb machen die meisten Investoren oft Anfängerfehler, die sie viel Geld kosten. Mit nextmarkets, und der Hilfe unserer Coaches kann man sich ab sofort davor schützen. Fachwissen oder Vorkenntnisse sind nicht nötig.“

Die Heyden-Brüder sind im Fintech-Sektor keine Unbekannten. Bereits 2007, als das Wort „Fintech“ noch nicht einmal geprägt war, haben sie mit AYONDO eine der erfolgreichsten Social Trading & Following Plattformen gegründet, aufgebaut und internationalisiert.
FinLab-Vorstand Kai Panitzki ist vom Curated Investing-Konzept begeistert: „Es ist wohl das erste Mal, dass eine so revolutionäre Innovation im Finanzbereich nicht aus den USA, sondern aus Deutschland kommt.“ nextmarkets lüfte die Geheimnisse des Börsenhandels und erschließt so die Chancen, die diese Anlageform langfristig bietet, einem wesentlich breiteren Publikum als bisher. „Die deutschen sind ein Volk aus Börsenmuffeln“ sagt Panitzki: „nextmarkets hat das Potenzial, das zu ändern.“

Weitere Informationen unter
www.nextmarkets.de

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / anti bear nyc; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/

Automatisiertes Fahren: Deutschland weiter führend

Automatisiertes Fahren bleibt weiterhin eines der wichtigsten Zukunftsthemen der internationalen Automobilindustrie. Denn das Interesse der Autofahrer ist groß: In Deutschland und USA sind rund 60 Prozent der von Roland Berger befragten Studienteilnehmer am automatisierten Fahren interessiert, in China sind es sogar 96 Prozent. 26 Prozent der deutschen und 28 Prozent der amerikanischen sowie 51 Prozent der chinesischen Autobesitzer könnten sich sogar vorstellen, bei Verfügbarkeit selbstfahrende Robotertaxis zu nutzen statt sich einen Neuwagen zu kaufen.

Im aktuellen „Index Automatisierte Fahrzeuge 1. Quartal 2016“ führen die Automobilexperten von Roland Berger und der fka Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen den aktuellen Stand von Forschung und Fahrzeugentwicklung sowie von Markt und rechtlichen Rahmenbedingungen zusammen und vergleichen die Wettbewerbsposition der wichtigsten Märkte (Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Schweden, USA, Japan, China, Südkorea).

Deutschland und die USA weiter führend

Demnach bleibt Deutschland weiter Vorreiter bei Entwicklung und Markteinführung von (teil-)automatisierten Fahrzeugfunktionen, gefolgt von den USA. „Deutsche OEMs haben in den letzten Monaten einige neue Modelle auf den Markt gebracht, so dass die Verfügbarkeit von Fahrerassistenzsystemen in Serienfahrzeugen weiter ausgebaut werden konnte“, sagt Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger. Andere Nationen wie die USA, Südkorea oder Japan konnten ihre Position ebenfalls verbessern. Allerdings werden Assistenzsysteme in diesen Ländern bisher nur in der Oberklasse angeboten, so dass die Verfügbarkeit in anderen Fahrzeugklassen beschränkt ist. Bei der Entwicklung von Prototypenfahrzeugen liegen Deutschland und die USA auf ähnlichem Niveau, wobei sich US-Unternehmen wie Google eher auf innerstädtische Anwendungsfelder fokussieren. Auch japanische Hersteller konnten bei Prototypenfahrzeugen mit neuen Fahrfunktionen weiter punkten.

Hinter Deutschland und den USA folgt Schwedens Automobilindustrie, die ebenfalls ein breites Angebot von Fahrerassistenzfunktionen in Serienfahrzeugen anbietet. Großbritannien liegt weiterhin im Mittelfeld; das Schlusslicht bilden, wie schon im vorangegangenen Index, Automobilhersteller aus Italien, China und Südkorea, die so gut wie keine automatisierten Assistenzsysteme anbieten.

Deutschland verbessert Know-how durch Förderprogramme

Umfassende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten amerikanischer und deutscher Top-Universitäten und Forschungseinrichtungen auf den Gebieten Sensorik, Fahrzeugintelligenz, Konnektivität, digitale Infrastruktur und Absicherung verschaffen den USA und Deutschland wieder eine Führungsposition im Bereich Know-how. „In beiden Ländern gibt es intensive wissenschaftliche Kooperationen zwischen Automobilherstellern und Universitäten, die in konkreten Forschungsprojekten umgesetzt werden“, erläutert Christian Burkard, Consultant bei der fka. Zudem wurden vor allem in Deutschland in den letzten Monaten einige öffentliche Förderprogramme angekündigt, die verschiedene Großprojekte zum Automatisierten Fahren vorantreiben sollen. Auch durch den Auf- und Ausbau neuer Testfelder soll die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter weiter gestärkt werden.

USA und China führend aufgrund ihrer Marktgröße

Beim Indikator Markt, basierend auf den Verkaufszahlen von Fahrzeugen mit hochentwickelten Fahrerassistenzsystemen, liegen die USA und China aufgrund der absoluten Marktgröße klar vor Deutschland. „Bezogen auf das Gesamtvolumen aller verkauften Autos ist allerdings der Anteil der Autos mit teilautomatisierten Fahrzeugfunktionen in Deutschland und Schweden weiterhin sehr hoch“, erklärt Wolfgang Bernhart. Die beiden Länder erreichen daher Platz zwei und drei hinter den USA. Der Abstand zu den anderen Ländern bleibt groß: Großbritannien erreicht noch eine Position im Mittelfeld. Frankreich, Italien, Japan und Südkorea dagegen können noch keine nennenswerten Erfolge verzeichnen und bilden das Schlusslicht im Ranking.

Automatisiertes Fahren:  Rechtliche Rahmenbedingungen

Mit Blick auf die rechtliche Situation in den einzelnen Ländern sind die USA im Indikator Markt weiterhin führend, gefolgt von Deutschland. Grund ist vor allem das vereinfachte Zulassungsverfahren in einigen US-Bundesstaaten. Aber auch der deutsche Gesetzgeber hat in den letzten Monaten wichtige Neuerungen auf den Weg gebracht, um den rechtlichen Rahmen klarer festzulegen. Die „Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren“ definiert für die fünf Handlungsfelder Infrastruktur, Recht, Innovation, IT-Sicherheit und Datenschutz konkrete Maßnahmen, um das automatisierte und vernetzte Fahren auf die Straße zu bringen. „Dringender Handlungsbedarf besteht vor allem bei den in Europa und weiteren Staaten geltenden restriktiven ECE-Regelungen“, erklärt fka-Experte Burkard. So sind automatische Lenkfunktionen bei höheren Geschwindigkeiten aufgrund ungeklärter Verantwortlichkeiten derzeit komplett ausgeschlossen. Für Roland Berger-Partner Wolfgang Bernhart ist noch ein anderer Aspekt wichtig: „Die rechtlichen Rahmenbedingungen dürfen international nicht zu weit auseinander liegen, sonst werden deutsche Autos im Ausland unattraktiv.“

Bildquelle / Lizenz: The NRMA 2011 AMG CL63 & CL500 Mercedes – First Drive – NRMA Drivers Seat; flickr.com; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Klima: Jetzt sind wir alle gefragt

Der Weltklimagipfel hat zum ersten Mal ein Ergebnis hervor gebracht. Nun beginnt die Zeit der Bewertungen und was wir alle für das Klima tun können. Konstantin Strasser, Geschäftsführer der MEP Werke, schreibt in seinem Statement, dass es nun auf die Allgemeinheit ankommt. Er sieht durchaus Chancen für eine nachhaltige Entwicklung in Sachen Klima:

Die Energiewende geht uns alle an. Das hat der aus meiner Sicht erfolgreiche Abschluss des Klimagipfels in Paris gezeigt. Hier haben alle 194 Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention an einem Strang gezogen und ein Ergebnis präsentiert, das sich
sehen lassen kann. Das heißt aber nicht, dass nur die einzelnen Regierungen dafür zu sorgen haben, dass dieser Vertrag auch umgesetzt wird. Jeder einzelne von uns muss sich fragen: „Was kann ich dafür tun? Was ist mein Beitrag?“

In unseren Köpfen muss sich etwas Grundlegendes ändern. Es muss ein breites Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie man den Klimaschutz und damit der Vermeidung von Treibhausgasen besser begegnen kann. Was kann jeder Einzelne beitragen, was können wir gemeinsam bewegen? Oft ist es nur eine kleine Änderung im täglichen Verhalten, die einen positiven Effekt bewirken kann.

Konstantin Strasser, MEP Werke

Konstantin Strasser: „Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft steht für mich an erster Stelle, was nachhaltige Investitionen angeht.“

Aber nicht nur in den Köpfen der Verbraucher, sondern auch bei den Unternehmen selbst, vornehmlich in der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, muss sich etwas ändern. Innovative Produkte wie das MEP Mietmodell sind bequem, weil der Kunde sich um nichts kümmern muss, dennoch das Klima schont und einen Beitrag leistet. Hier sind Wirtschaft und Industrie gefordert, Alternativen aufzuzeigen, damit der Kunde in seiner Kaufentscheidung letztendlich nur noch sagen muss: „Ich entscheide mich für dieses Produkt/ diese Dienstleistung, weil ich damit gleichzeitig etwas für die Umwelt und gegen den Klimawandel tue.“

Wir als Unternehmer sollten immer in Bewegung bleiben und Möglichkeiten schaffen, wie wir sicherstellen können, dass jeder einzelne an diesem Generationenprojekt 1,5 Grad teilhaben kann. Stillstand ist ein Rückschritt: auch für ein Unternehmen wie dem unsrigen, das schon sehr weit in Sachen Klimaschutz unterwegs ist. Aber es gibt immer wieder Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen und wollen, das macht die Sache so spannend.

Ich begrüße es, dass sich große Energieversorger wie Eon, RWE und EnBW jetzt entschlossen haben, sich an den Herausforderungen des Klimaschutzes zu beteiligen und Maßnahmen zu ergreifen, die in die richtige Richtung gehen. Dezentrale Energiekonzepte sind die Zukunft, denn es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich dezentral mit Energie zu versorgen, ganz egal ob mit Windenergie, Biomasse, Solarthermie oder Photovoltaik. Jeder von uns ist gefragt, bewusster mit Energie und anderen Ressourcen umzugehen. Nur so können wir das Blatt noch wenden.

Ich bin zuversichtlich, dass mit dem Klimaabkommen in der gesamten Industrie und Wirtschaft ein Umdenken stattfindet und sich in den kommenden Monaten und Jahren noch sehr viel tun wird. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln, damit auch kommende Generationen
noch etwas von unserer Natur, wie wir sie kennen und schätzen, haben. Jeder einzelne sollte sich an diesem Generationenprojekt beteiligen. Denn nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen und gemeinsam und ohne Kompromisse diesen Weg zu mehr Klimaschutz gehen, können wir die Klimaziele der Vereinten Nationen, die in Paris beschlossen wurden,
auch erreichen.

Konstantin Strasser, Geschäftsführung MEP Werke GmbH

Bildquelle / Lizenz: MEP Werke GmbH

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: flickr.com; Marufish: Solar Panel; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Arbeit: Voraussetzung für die Integration

„Flüchtlinge dauerhaft in Arbeit zu bringen ist machbar, wenn alle Möglichkeiten der Unterstützung frühzeitig genutzt werden“, so Dr. Christoph Wesselmann, Vorstand der Berliner Jobnet.AG beim Flüchtlings-Symposium der Mannheimer Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM). Die Hochschule hat jetzt eine Dokumentation der Tagung veröffentlich. Demnach ist es notwendig, möglichst frühzeitig sowohl ein genaues Bild der Person zu erhalten (Profiling), als auch den jeweiligen regionalen Arbeitsmarkt genau in den Blick zu nehmen. Wesselmann: „Es nützt niemandem, wenn am Arbeitsmarkt vorbei ausgebildet und qualifiziert wird. Und es führt zu hohen Abbruchsquoten in der Ausbildung, wenn die Vorstellungen und beruflichen Erfahrungen der Flüchtlinge nicht berücksichtigt werden. Das muss man zusammenbringen.“

Das Berliner Unternehmen setzt daher auf mehrsprachfähige Online-Systeme, die sowohl die Integrationshelfer und Jobcoaches unterstützen, als auch die Flüchtlinge selbst. Notwendig ist ein solides PMA Assessment (Profiling, Matching, Arbeitsmarktanalyse), das einfach anzuwenden ist und alle notwendigen Informationen beispielsweise durch die automatische Recherche von individuell passenden Stellen bereitstellt. Die Jobnet.AG setzt dabei auf die JobIMPULS Methode, ein Profiling- und Matchingverfahren, das in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit drei Hochschulen auf wissenschaftlicher Basis entwickelt wurde. Es berücksichtigt neben den fachlichen Kompetenzen und beruflichen Vorerfahrungen auch die Soft-Skills von Personen und liefert persönlich passende Stellenlisten sowie Profilingberichte.

„Die Integration von Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der sich auch die HdWM verpflichtet fühlt. Bildung ist dabei der nachhaltigste Faktor für die berufliche und soziale Integration. Wir bauen hierzu Bildungsbrücken für Flüchtlinge mit der klaren Zielrichtung Arbeitsmarkt“, sagt der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Franz Egle. Das Symposium fand unter Schirmherrschaft von Bilkay Öney, der Ministerin für Integration in Baden-Württemberg statt.

Weitere Informationen unter:
www.hdwm.eu
www.jobnet.ag

Bildquelle / Lizenz:

Für gute Beratung würden Kunden extra zahlen

Was macht Kunden wirklich zufrieden? Das wollte die Managementberatung Porsche Consulting von den Deutschen wissen. Guter Service fängt schon weit vor dem Kauf an: 85 Prozent der Deutschen legen großen Wert auf persönliche Beratung, wenn sie größere Anschaffungen planen – zum Beispiel Möbel, Computer oder Elektrogeräte mit Preisen von über 500 Euro. Das ergab die aktuelle Umfrage, die Porsche Consulting vom Meinungsforschungsinstitut Forsa repräsentativ ausführen ließ.

Aber auch wie die Beratung verläuft, ist den Kunden wichtig: 74 Prozent wollen vor allem gezielte Antworten auf ihre konkreten Fragen. Und 58 Prozent können sich eher für den Kauf entscheiden, wenn ihnen angeboten wird, auch individuelle Sonderwünsche erfüllt zu bekommen. Dagegen können die meisten auf eine persönliche Empfehlung des Verkäufers à la „Besitze ich selbst auch“ verzichten: Nur 36 Prozent legen Wert auf solche Hinweise.

Und trotz der weitverbreiteten Jagd nach dem günstigsten Preis würden acht von zehn Kunden für eine wirklich gute Beratung sogar mehr Geld bezahlen. Bei einem Preis von 500 Euro würden die meisten 20 Euro oder sogar noch mehr allein für kundengerechte Informationen des Herstellers oder des Händlers akzeptieren. Das entspricht immerhin mindestens vier Prozent des Anschaffungspreises.

Etwa jeder Zweite der 1.013 Befragten schätzt es, wenn er vor dem Kauf die Möglichkeit zum Test oder zur Probe erhält. „Das ist ein deutliches Votum für den Einzelhändler am Ort. Denn Online-Anbietern ist dieser Service schwer möglich“, sagt David Blecher, Leiter des Geschäftsbereichs Service Excellence bei Porsche Consulting.

Nach dem Kauf können gute Anbieter weiter punkten und aus Neukunden Stammkunden werden lassen, wenn sie auch im Service richtig reagieren: 81 Prozent der Befragten im Alter ab 25 Jahren wünschen sich einen festen Ansprechpartner bei Garantiefällen. Viel unwichtiger ist dagegen eine Kundenkarte. Nur 28 Prozent schätzen solche Extras. Auch Informationen per E-Mail, zum Beispiel zu Sonderangeboten oder Neuheiten, interessieren nur 14 Prozent der Deutschen. Weit abgeschlagen ist inzwischen die Kontaktpflege per Telefon. Nur noch fünf von 100 Kunden freuen sich über Anrufe.

Wer reklamieren oder sich nach dem Kauf beschweren möchte, verzeiht es nicht, wenn sich Hersteller oder Händler verstecken: 93 Prozent der Befragten beklagen schlechte Erreichbarkeit als größten Serviceschwachpunkt, dicht gefolgt von langem Warten auf eine Antwort (89 %), mangelnder Einsicht bei Problemen (88 %) und bürokratischer Abwicklung von Garantiefällen (78 %).

Macht ein Hersteller oder Händler vor und nach dem Kauf alles richtig, hat er große Chancen, dass sein Kunde ihn weiterempfiehlt. Zu solcher Werbung sind die Deutschen besonders dann bereit, wenn die Qualität stimmt (85 %). Doch auch wenn einmal etwas schiefgeht, muss der Anbieter noch lange nicht seinen guten Ruf verlieren: Wer Verbraucherkritik annimmt und sich bei Beschwerden kulant zeigt, wird von 75 Prozent der Befragten trotz des Missgeschicks gern an Freunde oder Bekannte weiterempfohlen. Drei Viertel der Deutschen honorieren darüber hinaus eine zuvorkommende Betreuung vom ersten Interesse bis zur wiederholten Anschaffung aus der gleichen Quelle. Dagegen würden nur zwei von zehn Kunden allein wegen der Bekanntheit einer Marke eine Weiterempfehlung wagen.

„Die Ergebnisse unserer Umfrage offenbaren, dass Kunden vor allem Gleichgültigkeit nach dem Kauf bestrafen. Es gibt so viele Berührungspunkte, die Händler und Hersteller nutzen können, um Kunden langfristig an sich zu binden. Das muss noch nicht einmal viel Geld kosten. Denn die beste Werbung ist, gut zuzuhören und den Kunden angemessen zu betreuen. Dann kann eine lange Beziehung entstehen, von der beide Seiten profitieren“, sagt Blecher, der Unternehmen beim langfristigen Kundenmanagement berät. Er empfiehlt den Herstellern und dem Handel, den Kontakt zum Kunden wie eine lange Reise mit vielen Stationen zu sehen: „Jede Station bietet die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten und aufeinander einzugehen. Das ist es, was Kunden wirklich schätzen.“

Weitere Informationen unter:
www.porsche-consulting.com/en/home/

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Steve Snodgrass: Cash Register; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Arbeitsmarkt: 43 Millionen Arbeitnehmer in 2015

Im Jahresdurchschnitt 2015 waren rund 43,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Damit liegt die Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsmarkt nach ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2015 um 324 000 Personen oder 0,8 % höher als im Vorjahr. Damit setzte sich der seit über 10 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fort, wenn auch die Zunahme im Jahr 2015 geringfügig niedriger ausfiel als im Jahr 2014 (+ 0,9 %). Insgesamt wird für die Zahl der Erwerbstätigen nunmehr der höchste Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte glichen negative demographische Effekte aus.

Nach vorläufigen Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung sank die Zahl der Erwerbslosen (nach international vergleichbarer Definition) im Jahresdurchschnitt 2015 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 140 000 Personen (– 6,7 %). Sie lag damit erstmals seit der Wiedervereinigung bei unter 2 Millionen Personen. Die Zahl der aktiv am Arbeitsmarkt verfügbaren Erwerbspersonen, definiert als Summe von Erwerbstätigen und Erwerbslosen, erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 184 000 Personen (+ 0,4 %) auf 44,9 Millionen. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an der Zahl der Erwerbspersonen, sank bei Berechnung auf dieser Grundlage von 4,7 % auf 4,3 %. Damit liegt die Erwerbslosenquote in Deutschland bei knapp der Hälfte des EU-Durchschnittswertes. Deutschland war damit nach wie vor weniger von Erwerbslosigkeit betroffen als alle anderen EU-Mitgliedstaaten.

Von der anhaltend positiven Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt profitierten insbesondere die Arbeitnehmer. Die Zahl der Arbeitnehmer mit Wohnort in Deutschland wuchs im Jahresdurchschnitt 2015 um 421 000 Personen (+ 1,1 %) auf 38,7 Millionen. Dagegen sank die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger im selben Zeitraum um 97 000 Personen (– 2,2 %) auf 4,3 Millionen. Während bei den Arbeitnehmern die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter anstieg, war die Zahl der marginal Beschäftigten (geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen mit Arbeitsgelegenheiten – sogenannte 1-Euro-Jobs) weiter rückläufig. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Jahre fort.

Mit Arbeitsort in Deutschland waren im Durchschnitt des Jahres 2015 nach den ersten vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erstmalig etwas über 43 Millionen Personen erwerbstätig – das waren 329 000 Personen (+ 0,8 %) mehr als ein Jahr zuvor. Die Differenz zwischen der Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort und der Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erklärt sich durch den Saldo der erwerbstätigen Ein- und Auspendler über die Grenzen Deutschlands. Im Jahresdurchschnitt 2015 war die Zahl der Erwerbstätigen, die aus dem Ausland nach Deutschland zur Arbeit pendeln nach ersten vorläufigen Berechnungen um 68 000 Personen größer als die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland, die im Ausland arbeiten.

Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet war der stärkste Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr in den Dienstleistungsbereichen (+ 341 000 Personen beziehungsweise + 1,1 %) zu verzeichnen. Den größten Anteil daran hatten die unternehmensnahen Dienstleistungen (+ 145 000 Erwerbstätige; + 2,6 %) gefolgt von den Öffentlichen Dienstleistern, Erziehung, Gesundheit mit + 128 000 Erwerbstätigen (+ 1,3 %) sowie von Handel, Verkehr und Gastgewerbe (+ 79 000 Erwerbstätige; + 0,8 %). Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2015 um 16 000 Personen (+ 0,2 %). Im Baugewerbe sank die Anzahl der Erwerbstätigen erstmals seit sechs Jahren um durchschnittlich 12 000 Personen (– 0,5 %), in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei verringerte sie sich im Jahresdurchschnitt 2015 um 16 000 Personen (– 2,5 %).

Weitere Informationen unter:
www.destatis.de

 

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Frank Lindecke: Hard-Working // Arbeitsam; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/

UN-Wissenschaftsbeirat: acht Herausforderungen für nachhaltige Entwicklung

Die Rolle der Wissenschaft bei der Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda und des Klimaabkommens von Paris standen im Zentrum der Debatten des wissenschaftlichen Beirats von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auf einer Tagung am 14. und 15. Dezember 2015 in Sankt Petersburg. 26 führende Wissenschaftler aus aller Welt legten die acht wichtigsten globalen Herausforderungen aus Sicht der Wissenschaft fest: die nachhaltige Bewirtschaftung der Ozeane, wirksame Schutzsysteme für die biologische Vielfalt, der Schutz gegen Infektionserreger, belastbare Vorhersagen von Wetterextremen, der Abschied von fossilen Treibstoffen, die Trinkwasserversorgung, Strategien zum Bevölkerungswachstum und mehr Gerechtigkeit bei der Ressourcennutzung sowie eine öffentliche Mindestförderung der Grundlagenforschung. Der Beirat (Scientific Advisory Board, SAB) rief dazu auf, „Big Data“ effektiver für die Lösung globaler Herausforderungen zu nutzen.

„Wissenschaft ist essentiell für die Agenda 2030 und eine nachhaltige Entwicklung. Dabei ist sie mehr als nur ein Instrument zur Umsetzung und Weiterentwicklung bestehender Lösungen. Raum für Kreativität sowie die Förderung von Grundlagenforschung sind wichtig, um neue Wege zu beschreiten. Sie sind die Quelle für Innovation. Der wissenschaftliche Beirat wird sich weiterhin für die Stärkung der Wissenschaften in ihrer gesamten Bandbreite im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung einsetzen“, sagt Professor Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und SAB-Mitglied ad personam.

Der wissenschaftliche Beirat betonte im Rahmen seiner Sitzung, dass eine effektive Umsetzung des in Paris verabschiedeten Klimaabkommens notwendig sei. Die Weltgemeinschaft müsse die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad begrenzen und dabei Schäden in anderen Bereichen wie der Nahrungsmittelversorgung oder der Gesundheit vermeiden. Der Beirat wird Vorschläge entwickeln, um das Potenzial von Wissenschaft und Forschung, aber auch das Wissen von Praktikern und überliefertes Wissen für nachhaltige Entwicklung besser nutzbar zu machen.

Der wissenschaftliche Beirat wurde vom UN-Generalsekretär für den Zeitraum 2014 bis 2016 berufen. Im Rahmen des interdisziplinären Gremiums beraten 26 Wissenschaftler aus aller Welt den UN-Generalsekretär sowie die Spitzen aller UN-Organisationen in übergreifenden Fragen der Wissenschaft. Der Beirat beschäftigt sich auch mit der Frage, wie der gesellschaftliche Nutzen von Wissenschaft und Forschung gestärkt werden kann. Außerdem geht es um einen wirksameren Dialog zwischen Wissenschaft einerseits und Praxiswissen und überliefertem Wissen andererseits, um geeignete Lösungen für die Praxis zu entwickeln. Die UNESCO stellt das Sekretariat für den wissenschaftlichen Beirat. Auf seiner nächsten Sitzung am 24. und 25. Mai 2016 im italienischen Triest wird der Beirat einen umfassenden Abschlussbericht an den UN-Generalsekretär fertigstellen.

Weitere Informationen unter:
www.unesco.de

Bildquelle / Lizenz: Sharon Mollerus, Growth, Flickr.com; veröffentlicht unter https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Videokonferenzen: Mit Bild und Ton – Teil 3

Nachdem wir mittlerweile schon einige Wochen in der Redaktion die Logitech CamConnect testen dürfen, sind wir sehr zufrieden. Anfänglich überwog ob des Themas Videokonferenzen ein wenig die Skepsis: können Videokonferenzen das persönliche Meeting ersetzen? Wenn es der persönliche Kontakt ist, vielleicht nicht, so unsere Meinung davor.

Aber vielleicht ist diese Fragestellung auch unglücklich: denn wenn sich eines gezeigt hat, sind Videokonferenzen eine sehr schöne Ergänzung zum meist telefonisch stattfindenden Kontakt.

Bei professionellen Videokonferenzen, wie wir schon einige abhalten konnten, ist das schnelle Versenden von Dateien während der Konferenz, das Spiegeln von Desktops und dergleichen mehr schon extrem praktisch im Redaktions- und sicher auch im Unternehmensalltag.

Einige Dinge, die uns beispielsweise sehr überzeugt haben

  • die schnelle Inbetriebnahme
  • die problemlose Installation
  • die Akkulaufzeit
  • die Möglichkeit, per WLAN Videokonferenzen auf dem Fernseher durchzuführen
  • die Nutzbarkeit mit praktisch jeder (Video-) Telefoniesoftware

Videokonferenzen sind schnell einberufen und lassen zur Organisation eines Teams viele Möglichkeiten zu. Selbstverständlich kommt das auch ein wenig auf die Software an. Logitech selbst sorgt jedenfalls dafür, dass die Logitech CamConnect mit jeder relevanten Software auf dem Markt zusammenarbeitet.

So hatten wir weder mit WebEx im Browser, noch Skype noch „Skype zu iPhone“ Probleme. Die Möglichkeiten, sich zu vernetzen und Gesten zu deuten sind die größten Vorteile. Man kommuniziert einfach direkter. Wenn also die Eingangsfragestellung nur ein wenig modifiziert wird, nämlich: wie gut sind Videokonferenzen heute geeignet für den persönlichen gepflegten Kontakt so muss man schon sagen: sehr gut!

 

Chat-Apps erobern die Welt

Chris Moore, Vice President Chat API und Chief Revenue Officer bei Nexmo äußert sich in einem Gastkommentar über einen Paradigmenwechsel im Kontakt mit Kunden: Chat-Apps könnten künftig einen Großteil der Kundenkommunikation ausmachen.

Innerhalb weniger Jahre wechselten Milliarden von Verbrauchern von der schlichten, statischen P2P-SMS-Nachricht (P2P = Person-to-Person) zur ansprechenderen, unterhaltsameren Chat App über. Vor allem die hohen Gebühren der Netzbetreiber für SMS-Nachrichten schreckten die Nutzer ab und machten die neuen, kostengünstigen Chat Apps immer attraktiver. Der Lagerwechsel zugunsten der Chat Apps führte bei den Netzbetreibern zu signifikanten Einbußen: Sie erzielten im Jahr 2013 rund $ 33 Milliarden weniger Umsatz.

Die 10 Chat Apps, die bei dieser Entwicklung ganz vorne dabei waren, haben bereits über 2 Milliarden Nutzer gewonnen. Weltweit existieren zudem mindestens 150 weitere kleine Anbieter in Nischensegmenten. Gemeinsam machen sie den sozialen Netzwerken ihren Status als beliebteste Kontakt- und Kommunikationsform streitig: Laut Analyst IDC sind Chat-Applikationen die Zukunft des Social Networking.

In den meisten größeren Ländern gibt es einen Player, der den Markt dominiert, und außerhalb Asiens, Nordamerikas und des Nahen Ostens sind dies häufig WhatsApp und der Facebook Messenger. Im asiatischen Raum dagegen halten WeChat/Weixin in China, LINE in Japan, Taiwan und Thailand sowie Kakao in Korea das Monopol. Viber beherrscht den Markt in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt.

Nach dem Wachstum kommt das Geschäft

Nachdem sie einen riesigen Kundenstamm akquiriert hatten, begannen die Chat Apps, Möglichkeiten der Kommerzialisierung zu erkunden und verkauften zunächst virtuelle Produkte, wie Spiele und Sticker (z.B. Emoticons). Jetzt sind die Chat-App-Anbieter dabei, weitere innovative Einnahmequellen zu erschließen und suchen gleichzeitig nach Wegen, ihre Position auf den Kernmärkten zu festigen.

Viele Chat Apps ermöglichen es den Unternehmen mittlerweile, ein offizielles Geschäftskonto („Offizielle Konten”) auf ihren Plattformen zu führen. Für die Unternehmen ist das eine Gelegenheit, durch greifbare Nutzervorteile neue Umsätze zu generieren und gleichzeitig den Nutzer bei der Stange zu halten. Ein offizielles Konto gestattet es, über Marketing-, Vertriebs- und Supportsysteme in einen authentischen, persönlichen Dialog mit den einzelnen Kunden zu treten – alles über ein und dasselbe Chat-Markenkonto. Nach dem Motto „Nah am Kunden” können relevante Informationen dort zeitnah bereitgestellt werden, wo der Nutzer ohnehin viel Zeit verbringt – und das ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Mit mehreren Millionen Unternehmenskunden in China ist Weixin, chinesisches Schwesterprodukt von WeChat, eindeutig die Nummer Eins, was die Zahl der „offiziellen Konten” betrifft. Dort sind alle Unternehmen – von Fluggesellschaften über Finanzinstitute und Einzelhändler bis hin zu Hotels und Restaurants – dazu übergegangen, ihre Apps in WeChat/Weixin zu integrieren. Auch LINE, Kakao und Kik bieten nun offizielle Konten an, und Anfang des Jahres kündigte Facebook neue Angebote seines Messengers für Unternehmen mit einem klaren Fokus auf die Kundenservice-Kommunikation an.
Selbst WhatsApp, die bekannt dafür sind, nicht über kommerzielle Aktivitäten auf seiner Plattform zu kommunizieren, haben– wenn auch inoffiziell – offizielle Konten zugelassen. Beispiele für eine kommerzielle WhatsApp-Nutzung gibt es unter anderem beim Kundendienst von öffentlichen Versorgungsbetrieben in Indien. Sogar die BBC verbreitet über WhatsApp ihre Nachrichten. Dies zeigt deutlich, dass auf dem Markt ein ungedeckter Bedarf an Opt-in-Diensten wie Kundenservice und Content Publishing besteht.
WeChat, Line und Kakao haben mittlerweile auch neue Dienste im Angebot, wie beispielsweise Online-Zahlungen, E-Commerce-Shops sowie Taxi- und Lieferdienste, um nur ein paar zu nennen. Tango, WeChat, Snapchat und Blackberry ihrerseits bieten Unternehmen die Möglichkeit der In-App-Werbung an.

Der Kunde ist König: die große Chance für Unternehmen

Die Zukunft wird zweifellos in vielen Branchen einen Umbruch bringen und den A2P-Messagingmarkt (Application-to-Person) in seiner jetzigen Form verändern. Haben Unternehmen wie WeChat, LINE und Kakao im Bereich des P2P-Messaging durch den Verkauf virtueller Produkte bereits mehrere Hundert Millionen Dollar eingenommen, birgt A2P-Messaging aus unserer Sicht ein noch viel größeres Potential: Chat Apps lassen sich leicht bedienen und vom Nutzer selbstbestimmt anwenden.

Auf kurze Sicht werden wir erleben, wie der Verbraucher eine kontrollierende Funktion übernimmt und sich ein erheblicher Teil des E-Commerce-Geschäfts auf den Chat-App-Kanal verlagert. Es ist der Kunde, der entscheidet, über welchen Kanal er kommuniziert. Er wählt die Chat App aus, über die er mit einer Marke Kontakt aufnimmt und entscheidet, wann diese Marke mit ihm kommunizieren darf. Er wählt beispielsweise seinen Lieblingsshop aus, um sich herabgesetzte T-Shirts anzusehen. Anschließend kauft er das T-Shirt und lässt sich Benachrichtigungen zum Lieferstatus auf seine Chat App senden. Taucht ein Problem auf, kann er sich direkt in der Chat App an den Kundenservice wenden. Er muss nicht mehr von einer Marken-App zur nächsten wechseln, um etwas zu bestellen und bei einem Problem den Kundenservice anrufen. Alle Interaktionen laufen direkt über die Chat App.

Die Herausforderung

Mit seiner schnellen Dynamik stellt der Chat-App-Markt Unternehmen vor große Herausforderungen. Heutzutage werden alle Online-Kundeninteraktionen über eine zentrale Plattform abgewickelt: Marketing-Cloud-, Sales-Cloud- und Service-Cloud-Lösungen, die die über verschiedene Kommunikationskanäle erfolgenden Interaktionen verwalten. Um den neuen Chat-App-Kanal in die zentralen Service-Plattformen zu integrieren und Kunden auf der ganzen Welt zu erreichen, muss eine Anbindung an WeChat, Line, Kakao, Kik, den Facebook Messenger und die über 150 anderen Apps, die es auf dem Globus gibt, stattfinden. Eine gewaltige Aufgabe!

Erfolg werden diejenigen Unternehmen haben, die die Anbindung an all diese Chat Apps durchführen und das riesige Kommunikationsvolumen bewältigen können. Doch allein die vielfältigen Anforderungen der Integration, die wechselnden APIs, die Geschäftsverträge und de Überprüfung durch Rechtsabteilungen können eine Genehmigung um mehrere Monate verzögern. Ganz zu schweigen von der laufenden Überwachung und Wartung der Chat-App-APIs. Die Welt der Chat Apps entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit zu einem riesigen, komplexen Gebilde. Ein Weg, um diese Herausforderung zu meistern, besteht darin, die Anbindung an die weltweit existierenden Chat-Apps zu zentralisieren und dadurch den Prozess zu vereinfachen, mit dem Unternehmen Kontakt zu ihren Kunden aufnehmen – egal, wo sich diese gerade befinden.

 

Über den Autor:
Chris Moore, Chief Revenue Officer bei Nexmo

Chris Moore, Chief Revenue Officer bei Nexmo

Chris Moore, Vice President Chat API und Chief Revenue Officer
Chris Moore leitet den Bereich Chat App API bei Nexmo. Hier ist er für die internationale Strategie und Partnerschaften mit globalen Messaging-Apps verantwortlich. Vor Nexmo hatte er Führungspositionen bei Velti, Yahoo, Vodafone und Openwave inne. Hier verantwortete er den Aufbau und das Management von Geschäftsdivisionen in den USA, China, Japan und Korea in den Bereichen Mobile-Werbung, Mobile-Marketing, Mobile Analytics und Messaging. Chris Moore hat umfangreiche Erfahrungen im Bereich Mobile in Japan gesammelt, wo er als Erster die Bild-Messaging-Interoperabilität und eine werbefinanzierte IPTV-Plattform einführte. Chris Moore verfügt er über einen MBA-Abschluss der Haas School of Business der University of California in Berkeley.

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Esther Vargas whatsapp, Flickr.com; veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Bildquelle / Lizenz Portrait Chris Moore: Nexmo (Bild unterliegt gesonderten Urheberrechten); Copyright Nexmo

Studie: Arbeitnehmer sind gestresst

Die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland fühlt sich in ihrem Job wohl. Gleichzeitig sind die Berufstätigen aber stark gestresst – und das nicht nur vor Weihnachten. Laut der Orizon Arbeitsmarktstudie 2015 klagt knapp die Hälfte der Arbeitnehmer über körperliche Belastungen am Arbeitsplatz. Zudem sehen sich 66 Prozent ‚hohen‘ oder ‚sehr hohen‘ psychischen Belastungen ausgesetzt. Besonders gestresst sind die Generation Y (30-39 Jahre) und die Best Ager (50-59 Jahre). Die Gründe für den Stress sind schnell identifiziert: Vor allem das hohe Arbeitspensum sowie Konflikte mit Vorgesetzten und Kollegen machen den Menschen zu schaffen. Strategien zu Stressvermeidung und -abbau gibt es viele, wie etwa bewusste Erholungsphasen oder offene Kommunikation im Team. Doch sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber greifen nur selten auf die bewährten Strategien zurück, um die Belastungen einzudämmen.

Im Stress zufrieden?

Immerhin fühlen sich 79,1 Prozent der befragten Arbeitnehmer an ihrer Arbeitsstelle wohl. Zu diesem Ergebnis kommt die Orizon Arbeitsmarktstudie 2015 mit über 2.000 Teilnehmern (1.872 davon Arbeitnehmer, der Rest sind Auszubildende und Arbeitssuchende). Dennoch registrieren in der gleichen Befragung 48,9 Prozent der befragten Arbeitnehmer eine ‚hohe‘ oder ‚sehr hohe‘ körperliche Belastung und sogar 66 Prozent eine ‚hohe‘ oder ‚sehr hohe‘ psychische Belastung. Für Dr. Dieter Traub, CEO des Personalunternehmens Orizon GmbH, nicht unbedingt ein Widerspruch: „Auch stressige Jobs können zufrieden stellen, so lange die Leistung entsprechend honoriert wird und ein Ausgleich stattfindet.“

Lebensstau und Altersspitzen

Insbesondere die 30- bis 39-jährigen Arbeitnehmer fühlen sich starken Belastungen ausgesetzt: 51,2 Prozent von ihnen sehen sich ‚hohen‘ oder ‚sehr hohen‘ körperlichen und 71,1 Prozent ‚hohen‘ oder ‚sehr hohen‘ psychischen Belastungen ausgesetzt. „In diesem aktiven Lebensabschnitt sind die Arbeitnehmer zwar besonders leistungsfähig, aber auch besonders gefordert“, erklärt Traub die Eigenwahrnehmung der Altersgruppe. „In diesem Zeitabschnitt wird von Berufstätigen erwartet, zwei oder drei Sprossen auf der Karriereleiter zu erklimmen und Verantwortung zu übernehmen. Außerdem werden auch im privaten Bereich, beispielsweise in der Partnerschaft und der Familienplanung, wichtige Weichen gestellt.“ Interessanterweise sehen sich die sogenannten Best Ager (50 bis 59 Jahre) in noch höherem Maße körperlichen Belastungen ausgesetzt (55,2 Prozent spüren ‚hohe‘ oder ‚sehr hohe‘ körperliche Belastung). Jenseits des 60. Lebensjahres sinkt die Belastung in der Eigenwahrnehmung dann wieder deutlich (36 Prozent). Die ‚sehr hohe‘ Belastung nimmt isoliert betrachtet relativ konstant mit steigendem Alter ab, während 23,5 Prozent der 18 und 19 Jährigen eine extreme Belastung verspüren, sind es bei den über 60-Jährigen nur noch 9,9 Prozent.

Die Trägheit der Dinge

Als zentrale Ursachen für den Stress machen die Arbeitnehmer vor allem das hohe Arbeitspensum (72,5 Prozent) sowie Konflikte mit Vorgesetzten (45,8 Prozent) und Kollegen (43,5 Prozent) aus. Erstaunlich ist: Sowohl die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber tun relativ wenig, um Belastungen zu vermeiden oder abzubauen. Nur etwa die Hälfte der Arbeitnehmer sucht bewusste Erholungsphasen in der Freizeit. Die offene Kommunikation mit den Vorgesetzten pflegen nur 38 Prozent. Ein Drittel der Arbeitnehmer versucht über gute Ernährung oder Sport einen Ausgleich zu schaffen. Knapp die Hälfte der Arbeitgeber ergreift aus Sicht der befragten Arbeitnehmer gar keine Maßnahmen, um Stress zu vermeiden. Immerhin 24,3 Prozent bieten flexible Arbeitszeiten an. „Bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern gibt es großen Nachholbedarf im Stressmanagement. Hier kann man mit wenig Aufwand viel erreichen“, so Traub.

Weitere Informationen unter:
www.orizon.de

 

Bildquelle / Lizenz: William Warby, Tangle Toy Blue Tangle Toy stress reliever; flickr.com; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Klimaabkommen und Bildung

Neues Klimaabkommen betont Bedeutung von Bildung. Nachhaltige Entwicklung soll stärker in Bildungssysteme integrieren werden.

Die Staatengemeinschaft hat sich auf ein neues Klimaabkommen geeinigt. Wie erhofft, ist es rechtlich verbindlich und wird die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen, wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden. Das Abkommen wurde in Paris im Rahmen der UN-Klimakonferenz (COP 21) verabschiedet. Es ist der Nachfolger des 2020 auslaufenden Kyoto-Protokolls. In dem Abkommen wird die Rolle von Bildung als essenziell angesehen.

© tidewater muse (Flickr CC)

Lernen und Bildung sind Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung insgesamt. Das schlägt sich auch in dem gerade verabschiedeten Klimaabkommen nieder. Durch die Vermittlung von Werten, Kompetenzen und Fähigkeiten sollen Menschen in die Lage versetzt werden, ein Bewusstsein für die Auswirkungen ihres Handelns zu entwickeln und einen Beitrag zur Lösung von globalen Problemen, wie dem Klimawandel, zu leisten.

UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova sagte am Rande der Klimakonferenz, dass Bildung als roter Faden die Globale Nachhaltigkeitsagenda 2030 mit den Klimaschutzmaßnahmen verbinde. Entscheidend sei, dass nachhaltige Entwicklung stärker in die nationalen Bildungssysteme integriert würde, dass Lehrerinnen und Lehrer selbst die Rolle als „Change Agents“ erlernen und dass innovativere Partnerschaften, unter anderem mit dem Privatsektor, gestärkt würden.

Minister a.D. Walter Hirche, Vorsitzender des Bildungsausschusses der Deutschen UNESCO-Kommission, bekräftigt: „Bildung ist Katalysator für die Entwicklung jedes Landes und der globalen Gemeinschaft insgesamt. Wie in Artikel 11 und 12 des Klimaabkommens festgelegt, müssen wir jetzt alle Akteure gewinnen, um die Bildung und Ausbildung zum Thema Klimawandel zu stärken, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Beteiligungschancen zu eröffnen und Informationen allgemein zugänglich zu machen. Das neue Klimaabkommen, die im September beschlossenen ehrgeizigen SDG’s, inklusive der Bildungsagenda 2030, und das UNESCO-Weltaktionsprogramm ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ sind ein perfekter, aufeinander abgestimmter Rahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer vernetzten Welt.“

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist in der Agenda 2030 insbesondere in den Zielen 4 und 13 der Sustainable Development Goals (SDG’s) festgelegt. In dem Klimaabkommen wird die Rolle der Bildung vor allem in den Artikeln 11 und 12 betont. Artikel 12 war einer der ersten Artikel des Klimaabkommens, der von allen beteiligten Staaten akzeptiert wurde.

Hier finden Sie den Originaltext der Artikel 11 und 12 des Klimaabkommens.

Mehr Informationen:

Originaltext des Klimaabkommens

Webseite der Klimakonferenz

Globale Nachhaltigkeitsagenda 2030

Bildquelle: Ana Rodríguez Carrington

Open Content

Das Internet ermöglicht heute nicht nur den weltweiten Zugriff auf Informationen aller Art, wissenschaftliche Arbeiten und kulturelle Werke. Es hat sich auch zu einer partizipativen Plattform entwickelt, auf der jeder Nutzer zugleich auch Produzent von Inhalten sein kann. Die UNESCO unterstützt den Aufbau moderner Wissensgesellschaften, in denen die Meinungsfreiheit und der gleichberechtigte Zugang zu Information und Wissen ebenso verwirklicht sind wie Bildung für alle und kulturelle Vielfalt. Gleichzeitig setzt sich die UNESCO für den Schutz des geistigen Eigentums ein.

Was ist Open Content?

Durch Open-Content-Lizenzen können urheberrechtlich geschützte Werke freier und unter vereinfachten Bedingungen nutzbar gemacht werden als es das Urheberrecht mit seinem Grundsatz „Alle Rechte vorbehalten“ gewährleistet. Urheber können selbst bestimmen, welche Rechte sie an ihren Werken vorbehalten. Gleichzeitig werden den Nutzern größere Freiheiten beim Umgang mit wissenschaftlichen und kulturellen Inhalten eröffnet. So können Werke, die unter einer Open-Content-Lizenz stehen, verändert, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Nutzungsbedingungen von Open-Content-Lizenzen sind in der Regel transparent und leicht verständlich.

Leitfaden Open Content

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat einen Leitfaden zu Open-Content-Lizenzen veröffentlicht. Er gibt Tipps zu den Vor- und Nachteilen sowie den rechtlichen Hintergründen von Open Content. Exemplarisch wird das Open-Content-Lizenzmodell Creative Commons (CC) mit seinen unterschiedlichen Lizenzvarianten ausführlich vorgestellt.

Der Leitfaden liegt als Print- und elektronische Version vor.
Download Leitfaden als PDF

Es ist erlaubt, den Leitfaden unter Nennung des Herausgebers zu nicht kommerziellen Zwecken zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben.

Leitfaden zu Open Content Lizenzen
© DUK

Um Institutionen und Privatpersonen weltweit zu ermutigen, vermehrt offene Lizenzen zu nutzen, haben die Deutsche UNESCO-Kommission, das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen und Wikimedia Deutschland einen Leitfaden zu Open-Content-Lizenzen in englischer Sprache herausgegeben. Er trägt den Titel „Open Content – A practical guide to using Creative Commons licenses“. Der Leitfaden nimmt – soweit dies angesichts unterschiedlicher Rechtslagen möglich ist – eine internationale Perspektive ein. 2015 ist die deutsche Ausgabe erschienen: „Open Content – Ein Praxisleitfaden zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen“.

Der Leitfaden liegt als Print- und elektronische Version vor.
Download (PDF)

Download der englischen Ausgabe (PDF)

Den Leitfaden gibt es elektronisch auch in indonesischer Sprache.

Resolution der 71. Hauptversammlung

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat im Juni 2011 mit der Resolution „Potenziale von Sozialen Medien für UNESCO-Ziele nutzen“ an ihre Partnerinstitutionen appelliert, die Verwendung von Open Content und Open Source Lizenzen zur Unterstützung kollaborativer Wissensproduktion und Wissensverbreitung zu fördern. Die DUK hat sich gleichzeitig verpflichtet, Ergebnisse ihrer Arbeit soweit möglich unter freien Lizenzierungsformen zu veröffentlichen.

Lizenz / Aufmacherbild:

Kreativwirtschaft mit 29,5 Millionen Arbeitsplätzen weltweit

Kultur- und Kreativwirtschaft schafft weltweit 29,5 Millionen Arbeitsplätze.

Die weltweite Kultur- und Kreativwirtschaft generiert jährlich 2.250 Milliarden US-Dollar an Wert, also 3 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, und schafft 29,5 Millionen Arbeitsplätze auf der ganzen Welt. Ihre Umsätze sind höher als die Umsätze von Telekommunikationsunternehmen weltweit und die geschaffenen Arbeitsplätze zahlreicher als die der Automobilindustrie in Europa, Japan und den USA zusammen. Das hält der Bericht „Cultural Times – The First Global Map of Cultural and Creative Industries“ fest, der am 3. Dezember von der UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova und dem Präsidenten des internationalen Dachverbands der Verwertungsgesellschaften Jean-Michel Jarre in Paris vorgestellt wurde. Der Bericht wird von der UNESCO, dem internationalen Dachverband der Verwertungsgesellschaften CISAC und der Firma EY (früher Ernest & Young) herausgegeben.

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist zentral für die wirtschaftliche Entwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermaßen. Europa hat hier eine seiner größten Stärken, die es auszubauen gilt. In der Region schafft die Kultur- und Kreativwirtschaft im Vergleich zu anderen Industriezweigen die meisten Arbeitsplätze. Aber Kultur ist nicht nur Wirtschaftsgut, sondern auch Träger von Lebensentwürfen, Traditionen und Identitäten und hat damit einen eigenständigen Stellenwert jenseits marktwirtschaftlicher Logik. Die Kultur- und Kreativwirtschaft generiert einen ökonomischen Mehrwert und trägt gleichzeitig zu zukunftsfähigen kreativen Gesellschaften, zu mehr Lebensqualität und letztendlich zu einer menschenzentrierten, inklusiven und nachhaltigen Entwicklung bei“, sagt Prof. Dr. Karin von Welck, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.

Die höchsten Umsätze der Kultur- und Kreativwirtschaft werden in den drei Sektoren Fernsehen mit 477 Milliarden US-Dollar, den bildenden Künsten mit 391 Milliarden US-Dollar sowie Zeitungen und Magazinen mit 354 Milliarden US-Dollar erzielt. Von den insgesamt 29,5 Millionen Arbeitsplätzen sind 6,73 Millionen in den bildenden Künsten, 3,67 Millionen im Buch- und Verlagswesen und 3,98 Millionen in der Musikindustrie angesiedelt. Mit einer einzigartigen Dichte des kulturellen Erbes, über 5.500 Kunstschulen, sieben der weltweit am häufigsten besuchten Museen und einer Reihe von für die Kulturgüterproduktion bedeutenden Unternehmen ist Europa nach der Region Asien-Pazifik der zweitgrößte Markt für Kultur- und Kreativleistungen.

Politische Strategien und Rahmenbedingungen sind notwendig, um die weltweite Weiterentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft gezielt zu fördern und den digitalen Wandel zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die UNESCO-Generalkonferenz hat am 20. Oktober 2005 die „Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ verabschiedet. Diese garantiert das Recht auf eine eigenständige Kulturpolitik der Vertragsstaaten und trägt zur globalen Kulturkooperation auch im Hinblick auf die Kultur- und Kreativwirtschaft bei. Die Konvention trat am 18. März 2007 in Kraft. Deutschland hat die UNESCO-Konvention am 12. März 2007 ratifiziert. Die Deutsche UNESCO-Kommission führt Projekte zur Stärkung kultureller Vielfalt in Deutschland, Europa und der arabischen Region durch.

Weitere Informationen:

Bericht „Cultural Times – the First Global Map of Cultural and Creative Industries“ (in englischer Sprache)

DUK-Webseite zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Quelle:
Deutsche UNESCO-Kommission
Katja Römer

Bildmotiv u. Lizenz JD Hancock Flickr

https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Genossenschaften: Die unterschätzte Rechtsform

„Wer auf Dauer gleichberechtigt zusammenarbeiten möchte, kommt um die Rechtsform der Genossenschaft nicht herum“. Mit dieser These konfrontierte Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des RWGV Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V., die Teilnehmer der Herbstfachtagung 2015 des Berufsverbandes „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ Anfang November in Bonn. Die Tagung stand unter der Überschrift „Kooperationen: Zukunftssicherung für Unternehmen und Berater“.

Warum sollten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gerade in der Rechtsform der Genossenschaft kooperieren? Diese Frage beantwortete Barkey mit dem Hinweis auf die entscheidenden Gestaltungsmerkmale der Genossenschaft. Die Rechtsform wurde vor mehr als 150 Jahren als Instrument der „Hilfe zur Selbsthilfe“ für Landwirte und kleine Unternehmen entwickelt. Im Vordergrund stehe nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung des wirtschaftlichen Erfolgs der Mitglieder. Diesem Grundgedanken entspreche auch, dass jedes Mitglied eine Stimme habe. Die Genossenschaft sei eine urdemokratische Rechtsform ohne die Dominanz einzelner größerer Teilhaber. Das führe auch zu Sicherheit gegen Übernahmen, so Barkey.

„Genossenschaften sorgen auch für die Flexibilität einer Kooperation und der Kooperationspartner, denn Beitritt und Kündigung sind durch einfache Willens-erklärung ohne notarielle Mitwirkung möglich“, betont Barkey. Das Eigenkapital der Genossenschaft wird von den Mitgliedern durch Einzahlung eines oder mehrerer Geschäftsanteile eingebracht. Bei Kündigung wird es zum Einzahlungs-betrag wieder ausgekehrt, Genossenschaftsanteile werden also nicht gehandelt.

Ein Wesensmerkmal sei, dass die Mitglieder gleichzeitig die Geschäftspartner der eigenen Genossenschaft seien. Diese besondere Konstruktion beinhalte auch ein Modell, sicher zu kalkulieren, aber bei erfolgreichem Geschäftsverlauf die Mitglieder steuerunschädlich profitieren zu lassen. Die Genossenschaft kann an ihre Mitglieder einen Teil ihrer Überschüsse als „genossenschaftliche Rückvergütung“ zurückgeben, erläutert der Vorstandsvorsitzende des RWGV.

Mit einer Reihe von Beispielen für Neugründungen von Genossenschaften untermauerte Barkey seine Ausführungen. Ein besonderer Schwerpunkt habe in den letzten Jahren bei Erneuerbaren Energien und im medizinischen Bereich bei Ärztegenossenschaften gelegen. Ebenso arbeiten beispielsweise IT-Dienstleister, Ingenieure oder kreative Berufe auf diese Weise zusammen. Als noch relativ neues Thema gründen Unternehmen gemeinsame Kindergärten als Genossenschaft oder arbeiten im Feld der Familienbetreuung auf diesem Wege zusammen.

Barkey verwies zudem auf die lange Tradition der Genossenschaften bei den Volks- und Raiffeisenbanken, im landwirtschaftlichen Bereich und bei den vielen Einkaufsgenossenschaften wie Bäcker oder Dachdecker sowie Rewe und Edeka als genossenschaftlich geführte Unternehmensverbünde.

„Sie haben Ihre Eingangsthese eindrucksvoll belegt“ sagte Thomas Thier, Vorsitzender der KMU-Berater, nach dem Vortrag und der sich anschließenden, lebhaften Diskussion. „Vermutlich habe nicht nur ich die Potenziale der Rechtsform Genossenschaft für Kooperationen gerade von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) deutlich unterschätzt“ so Thier. „Klein bleiben und groß wirken als Wesen einer Kooperation unter KMU scheint mir als Genossenschaft besonders gut funktionieren zu können“ fasste Thier am Ende zusammen. Zumal mit der Mitgliedschaft im Genossenschaftsverband Unterstützung und Hilfestellung beim konkreten Tun und der Rechnungslegung gegeben sei. „Wir haben auch wertvolle Impulse für unsere Beratungsarbeit mitgenommen“ so Thier.

Weitere Informationen unter:
www.kmu-berater.de

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Miemo Penttinen, miemo.net; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

FNG-Siegel: 34 Publikumsfonds ausgezeichnet

Anleger und Finanzberater können Publikumsfonds mit einer belastbaren und transparenten Nachhaltigkeitsstrategie ab sofort leichter erkennen. An insgesamt 34 Publikumsfonds haben das Forum Nachhaltige Geldanlagen und die neu gegründete Gesellschaft für Qualitätssicherung Nachhaltiger Geldanlagen (GNG) am 8. Dezember 2015 in Berlin erstmals das FNG-Siegel vergeben. Der neue Qualitätsstandard ist das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses, an dem neben Finanzfachleuten auch Akteure der Zivilgesellschaft beteiligt waren. Das FNG-Siegel macht deutlich, dass die Fonds einen Mindeststandard in Bezug auf Nachhaltigkeit und Transparenz erfüllen und ihren Nachhaltigkeitsanspruch tatsächlich umsetzen.

„Wir freuen uns, dass sich deutlich mehr Fonds für eine Zertifizierung beworben haben als erwartet“, erklärt der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber. „Denn bei einem neuen Siegel verhalten sich viele Unternehmen erst einmal zurückhaltend. Nur diejenigen mit dem größten Vertrauen in ihr Nachhaltigkeitskonzept nehmen teil.“ Fast 90 Prozent der geprüften Fonds haben die Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen. Das FNG-Siegel gewährleistet, dass als Mindestanforderung die Ausschlusskriterien Atomkraft und Waffen angewendet und die vier Bereiche des UN Global Compact, also Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, berücksichtigt werden. Für den FNG-Qualitätsstandard müssen außerdem Transparenz- und Prozesskriterien erfüllt sein.

„Für Transparenz zu sorgen ist der erste Schritt“, unterstreicht FNG-Vorstandsmitglied und Fondsexperte Olaf Köster, der an der Entwicklung des FNG-Siegels beteiligt war. „In einem wachsenden und unübersichtlichen Markt ist ein Qualitätsstandard die konsequente und notwendige Weiterentwicklung. Das FNG-Siegel füllt also eine Lücke, die bislang im deutschsprachigen Raum bestanden hatte, und leistet einen zentralen Beitrag, die Such- und Informationskosten für Anleger zu senken“, fasst Köster zusammen. „Angesichts der Niedrigzinsphase und im Zusammenhang mit der Altersvorsorge sind Fonds auch für die breite Masse der Anleger zunehmend relevant. Das FNG-Siegel bietet für jeden Orientierung, der bei seinen Anlagen neben finanziellen Kriterien auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen will.“
Ziel des FNG und seiner Tochtergesellschaft GNG ist es, die Entwicklung und Qualität des nachhaltigen Anlagemarktes zu fördern und die Qualität Nachhaltiger Geldanlagen beständig zu steigern. „Die Methodik des FNG-Siegels trägt diesem Anspruch mit einem Stufenmodell Rechnung“, führt der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber aus. „Es leistet einen Beitrag, zwischen den Fonds einen Wettbewerb um besonders ausgereifte und umfassende Nachhaltigkeitsstrategien zu initiieren.“ Konkret können Fonds aufbauend auf den Mindestanforderungen zusätzliche Punkte in den Bereichen Produktstandards, institutionelle Glaubwürdigkeit sowie Selektions- und Dialogstrategien erzielen und hierfür bis zu drei Sterne erhalten.
„Das FNG-Siegel basiert auf einem anspruchsvollen methodischen Konzept“, streicht Dominique Blanc heraus, Forschungsleiter beim unabhängigen Auditor und strategischen Projektpartner Novethic. „Während des Prüfungsprozesses hat sich gezeigt, dass viele Fonds Anforderungen über die Mindestschwelle hinaus erfüllen und einige Fonds qualitativ sehr hochwertige Nachhaltigkeitsstrategien umsetzen. Zugleich bietet die Methodik allen Fonds Anreize für weitere Verbesserungen“, erklärt der Research-Spezialist des französischen Think Tanks. „Vor dem Hintergrund unserer jahrelangen Erfahrung mit dem Auditing von Fonds können wir sagen, dass hohe Anforderungen an Kriterien und Prozesse entscheidend dazu beitragen können, den Markt nachhaltiger Investments qualitativ und quantitativ weiterzuentwickeln.“
Von den 34 Fonds, die den Mindestanforderungen und damit dem Qualitätsstandard für Nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum entsprechen, haben drei Fonds die höchste Auszeichnung – also drei Sterne – erhalten. 14 weitere Fonds haben zwei Sterne erreicht, 14 Fonds einen Stern und 3 Fonds keinen Stern.
Der Vergabeprozess wird neben dem Siegel-Auditor Novethic von einem unabhängigen Komitee mit interdisziplinärer Expertise begleitet. Darin vertreten sind Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, NGOs, Kirche und Verbraucherschutz. Das FNG-Siegel wird jährlich verliehen. Die nächste Bewerbungsrunde startet im Sommer 2016.
Weitere Informationen unter:
www.forum-ng.org

 

Biogas kann auch ohne Trassen!

Die Energiewende und der Ausbau erneuerbarer Energien braucht eine flexible und nachfrageorientierte Energieerzeugung – auch um die Schwankungen von Solar- und Windenergie auszugleichen. Da ist Biogas die beste Alternative. Es steht Tag und Nacht und bei jedem Wetter zur Verfügung. Wenn das Gas durch ein spezielles Verfahren aufbereitet wird, kann es direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Die Möglichkeit, es jederzeit auch verstromen zu können, macht diese erneuerbare Energie besonders wertvoll. Biogas kann aber auch zu 100 Prozent oder mit Erdgas gemischt zum Heizen verwendet werden. Das geht über Anbieter wie beispielsweise Naturstrom. „Das deutsche Erdgasnetz mit circa 245.000 km Leitungslänge, zahlreichen Gasspeichern und einer Kapazität von 200 Terrawattstunden ist der größte Energiespeicher Deutschlands“, erklärt Harald Felker, Geschäftsführer der UDI Bioenergie, die Erdgasinfrastruktur. „Wir brauchen für unser Biogas keine neuen Trassen. Durch das Einspeisen ins Gasnetz können zum Beispiel Stadtwerke überall in Deutschland auf das Gas zugreifen und Ihre Blockheizkraftwerke betreiben.“

Sicher war dies mit ein Grund für die Gemeinde Naundorf in Nordsachsen, dem Bau einer Biogasanlage der UDI-Gruppe zuzustimmen. Inzwischen arbeitet die Biogasanlage Raitzen uneingeschränkt und störungsfrei. In der Biogasaufbereitungsanlage wird das Rohgas zu rund 40 Millionen Kilowattstunden Biomethan jährlich veredelt und zu 100 Prozent ins Erdgasnetz eingespeist. Daraus können BHKWs an verschiedensten Standorten versorgt werden, die wiederum den Wärmebedarf für circa 1.300 Einfamilienhäuser decken können. Vergleicht man die Strom- und Wärmeerzeugung aus fossilen Energieträgern mit biomethanbetriebenen BHKWs, reduzieren letztere die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen um jährlich 4.000 Tonnen CO2.

Dass in der Biogasanlage Raitzen keine eigene Energie für den Betrieb eingesetzt werden muss, ist eine Besonderheit. „Wir können auf die Wärme einer Biogasanlage in der Nachbarschaft zugreifen und heizen damit unsere Fermenter, ohne eigene Energie zu verbrauchen“, so Harald Felker weiter. „Momentan haben wir eine Vollauslastung, während andere Biogasanlagen meist bei 85 Prozent liegen.“

Woraus wird Biogas gewonnen?
Harald Felker: „Wir setzen auf Nachhaltigkeit, auf die Einhaltung der Fruchtfolge und darauf, Monokulturen möglichst zu vermeiden.“

Harald Felker: „Wir setzen auf Nachhaltigkeit, auf die Einhaltung der Fruchtfolge und darauf, Monokulturen möglichst zu vermeiden.“

Die wichtigsten Mitarbeiter der Bioenergiebranche arbeiten rund um die Uhr. Das sind die Mikroorganismen. Ohne diese kleinen Helfer geht nichts in den Gärbehältern der Biogasanlagen, wo eine braune Biobrühe vor sich hin gärt. Reststoffe, Gülle, Biomüll oder Energiepflanzen, alles taugt zur Energieerzeugung. „Am effektivsten ist aber immer noch der Mais“, weiß Felker.  „Dass die Pflanzung von Mais in der Öffentlichkeit zunehmend nicht gewollt ist, hat weniger rationale Gründe. Der tatsächliche Anteil für Biogas am gesamten Maisanbau beträgt nicht einmal 30 Prozent. Vermutlich liegt die Aversion der Menschen daran, dass man ständig davon hört und liest, hier würde aus Nahrungsmitteln Energie gewonnen. Dabei sind 75 Prozent dessen, was auf deutschen Äckern angebaut wird, Viehfutter. Nur ein kleiner Teil sind also Lebensmittel.“

Inzwischen ist die Ernte abgeschlossen und auch die Silos in Raitzen sind mit Energiepflanzen aus der Region gefüllt. „Wir verwenden Mais, Zuckerrüben und Grassilage. Natürlich haben wir auch über die Verwendung anderer Energiepflanzen, wie zum Beispiel Miscanthus, nachgedacht. Die Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn sie weit mehr als bisher unter gesamtökologischen Gesichtspunkten stattfindet“, so Harald Felker. „Wir setzen auf Nachhaltigkeit, auf die Einhaltung der Fruchtfolge und darauf, Monokulturen möglichst zu vermeiden.“

Die Biogasanlage Raitzen läuft seit der Inbetriebnahme 2015 störungsfrei. Für die UDI Gruppe ist es eine weitere Anlage, finanziert durch das Kapital privater Anleger, die ihr Geld in umweltfreundliche Projekte der UDI investieren.

Weitere Informationen unter:
www.udi.de

Bildquelle / Lizenz: UDI Umwelt Direkt Invest; alle Rechte vorbehalten

Professionelle Mobile-Security

Stratos Komotoglou, Senior Manager, EMEA Product- & Field Marketing, MobileIron, erläutert im Gespräch mit TREND REPORT die Notwendigkeit eines effektiven Mobile Device Management.

 

Wo positioniert sich MobileIron am Markt und welche Lösungen bieten Sie potenziellen Kunden?
MobileIron ist ein führender Hersteller von Mobile Enterprise Security. Unsere Lösung ist eine EMM (Enterprise Mobility Management) Lösung. Bestehend aus Mobile Device-, Mobile Application- und Mobile Content Management. Wir sichern also mobile Endgeräte sowie die darauf befindlichen Apps und den darin befindlichen Content, also Business Daten, ab. Darüber hinaus sichern wir Daten bei der Übertragung zwischen der IT Infrastruktur und den mobilen Endgeräten. Ganz gleich ob sich die IT Infrastruktur in der Cloud oder im Rechenzentrum der Unternehmen befindet. Wir haben eigene Technologien für die Sicherung bei der Übertragung, z.B. MobileIron Tunnel, können aber auch auf VPN oder per App VPN zugreifen und diese durchsetzen. Gartner hat uns in den letzten fünf Jahren als führendes Unternehmen im Bereich EMM identifiziert. Von Deloitte wurden wir im vergangenen Jahr als das am schnellsten wachsende Tech Unternehmen weltweit identifiziert. Vorgänger auf dieser Liste waren z.B. Google.

Stratos_Komotoglou_MobileIron_0214.jpgWie gestaltet sich die Bedrohungslandschaft aktuell aus Ihrer Sicht?
Die Bedrohungslage gestaltet sich ganz unterschiedlich. Zum einen können Nutzer eine Bedrohung darstellen. Teilweise auch ganz unwissend. Zum anderen aber auch die Unternehmen, durch fehlendes Handeln. In diesem Jahr gab es einige Bedrohungen, verursacht von Hackern. StageFright und XcodeGhost sind nur zwei Beispiele. Hier wurden manipulierte Apps in die AppStores geschmuggelt, die Nutzerdaten ausgelesen haben. Wenn Unternehmen keine EMM Lösung einsetzen, riskieren sie, dass solche Apps unerkannt auf den Geräten bleiben und Daten auslesen.

Auf der anderen Seite können Nutzer ihre Geräte Jailbreaken oder Rooten, sprich die nativen Sicherheitsmechanismen außer Kraft setzen. Dann kann Malware, wie der dieses Jahr erschienene KeyRaider ebenfalls Daten auslesen. Mit einem EMM System wie MobileIron kann man frühzeitig erkennen, wann ein Gerät gejailbreaked oder gerooted ist und dann die Daten von dem Gerät entfernen. Ein klassisches Beispiel für die unwissende Bedrohung durch einen Nutzer kann auch die Ablage von Dokumenten aus Firmen Emails in nicht autorisierten Cloud Speicher Diensten sein. Auch hier kann man mit einem EMM System Vorsorge leisten.

Warum erfordert Mobile Business neue IT-Security-Konzepte?
Mobile Business erfordert aufgrund der System Architektur mobiler Betriebssysteme neue IT Security Konzepte. Wenn man sich die modernen mobilen Betriebssysteme anschaut fällt auf, dass Applikationen sandboxed sind. Das heißt, alle Applikationen laufen in einem separaten Arbeitsbereich, der erst einmal von außen, also von anderen Applikationen, nicht genutzt werden kann. Darauf kann also ohne Zutun des Nutzers nicht zugegriffen werden. Dieses Konzept ist hundert Mal sicherer als die klassisches System Architektur, wie wir sie beispielsweise von Windows XP oder Windows 7 her kennen. Sie unterscheidet sich grundlegend und benötigt deshalb einen ganz anderen Ansatz der Sicherheit. Mit Windows 10 bewegt sich Microsoft nun auch weg von der alten Sicherheitsstruktur hin zum Sandboxing. Man hat erkannt, dass dieses Modell weitaus sicherer ist. Vorreiter und Initiator dieses Konzepts war Steve Jobs mit der Einführung des ersten iPhones und iOS.

Was können Unternehmen tun um ihre Mobile IT und damit ihre Daten zu schützen?
Unternehmen können und müssen ein Enterprise Mobility Management System einführen. Daran führt kein Weg vorbei. Man muss in der IT Abteilung verstehen, dass mobile Endgeräte gleich behandelt werden müssen wie auch stationäre PCs und Laptops. Aber halt mit einem anderen Ansatz der Sicherheitsumsetzung. Nur dann kann gewährleistet werden, dass die Daten auf den Geräten sicher sind. Und gleichzeitig kann dadurch auch das volle Potenzial mobiler Endgeräte ausgenutzt werden. Sicherheit ist ja nur der erste Schritt. Was dann folgt sind Apps, um bestehende Prozesse, zum Beispiel ein SAP System, zu mobilisieren. Oder dem Vertrieb Zugriff auf ein internes System zu geben, worüber er auf Dokumente und Verträge zugreifen kann.

Ab wann braucht ein Unternehmen eine Enterprise-Mobility-Plattform überhaupt?
Sobald kritische Daten auf einem mobilen Endgerät sind, die dem Unternehmen gehören. Natürlich ist dies bei einem Handwerksbetrieb ggf. anders zu sehen als bei einem Finanzdienstleister. Aber auch eine kleine Anwaltskanzlei, die mobile Geräte einsetzt, sollte sich um das Thema Sicherheit Gedanken machen.

Was bietet MobileIron konkret an, um die IT-Security ihrer Kunden zu erhöhen?
Unser Portfolio konzentriert sich auf die IT Security für mobile Endgeräte und mit der Einführung von Windows 10 auf Desktops und Laptops zählen wir diese ebenso dazu. Das Architekturkonzept ist selbiges geworden. Darüber hinaus bieten wir mit Docs@Work und Web@Work Applikationen, die von Haus aus auf Intranet Seiten zugreifen können oder aber ein SharePoint oder andere File Systeme mit dem mobilen Endgerät verbinden.

Welche Rolle spielen Cloud-Services bei Ihrer Lösung?
Unsere Lösung gibt es als sog. On Premise als auch als Cloud Lösung. Bei der On Premise Lösung steht diese im Rechenzentrum des Kunden. Die MobileIron Cloud, unsere Cloud Lösung, wird für die EMEA Region in Deutschland betrieben und entspricht den Anforderungen an das Deutsche Datenschutzgesetz. Personenbezogene Daten werden nicht an Server in den USA übertragen. Außerdem erfüllen wir die Anforderungen der EU nach Data Protection Directive 95/46/EC.

Wie gestaltet sich Ihre Lösung in Sachen Integrationsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit?
Unsere Lösung integriert in bestehende IT Infrastrukturen. Dies können Email Server aber auch Server zur Verteilung von Zertifikaten (z.B. Cisco) und ähnlichem sein. Wir haben ein sog. Ökosystem an Partnern, mit denen wir sowohl auf der Backendseite als auch im Frontend, also auf dem Mobilen Endgerät mit Apps, integrieren. Partner sind hier beispielsweise eine IBM, Cisco, FireEye, Aruba und andere global Player in ihren Bereichen.

Weitere Informationen unter:
MobileIron

Bildquelle Aufmacher / Lizenz: flickr.com /veröffentlicht unter:

Secure Data – Cyber Security –“ (CC BY-SA 2.0) by  perspec_photo88 

Gastbeitrag: Kooperationen und Distributoren für Mehrwert

Gastbeitrag von Dominik Brokelmann, CEO von Brodos. Er berichtet zu aktuellen Entwicklungen in Bezug auf „Den vernetzten Laden“. Der Herausgeber des gleichnamigen Buches ist mit seinem Unternehmen einer der führenden Channel-Partner für Händler im Mobile-Segment.

Kooperationen und Distributoren stehen gegenüber Retailern in der Pflicht Cross-Channel-Angebote zu entwickeln

Der stationäre Handel steht derzeit vor großen Veränderungen. Das Konsumverhalten wandelt sich und wir alle kaufen immer häufiger im Internet ein. Aus diesem Grund gerät der stationäre Handel zunehmend unter Druck und vor allem die Attraktivität von Internetgrößen wie Amazon und Co. hat gerade für den Mittelstand verheerende Folgen. Vertreter von Handelsverbänden und Vermieter von Innenstadtlagen schlagen Alarm und sowohl Unternehmer als auch Manager im Einzelhandel wissen, dass die Zeit zu handeln knapp wird. Dies stellt ein großes Problem für den stationären Handel dar.
Es ist nicht die Technologie, die Kunden kaufen lässt, sondern die Einfachheit und die Vorteile der Kanäle. Denn Kunden denken nicht in Kanälen. Sie wollen nur möglichst leicht und bequem zum Ziel kommen. Die Kunden erwarten jetzt, in stabilen, einfachen und durchgängigen Konzepten einkaufen zu können. Sie möchten alles gleichzeitig und dabei auf nichts verzichten. Dabei spielt es für den Kunden keine Rolle, wie komplex die Realisierung für den Händler ist. Für den Kunden muss es sich einfach anfühlen.

Ehrlicherweise muss man sagen, dass diese Anforderungen die Möglichkeiten der meisten Händler um ein Vielfaches übersteigen. Für einzelne Händler und auch kleinere Filialen wird dies zur unlösbaren Herkulesaufgabe. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass in der Zukunft aus diesem Grund die unabhängigen und ungebundenen Händler gänzlich verschwinden und im Gegenzug die filialisierten Händler wachsen werden. Dabei werden sich die Unternehmer in der Umbauphase des Marktes für ein Konzept entscheiden, innerhalb dessen sie ihre Selbständigkeit dann fortsetzen können.

Über das Buch „Der vernetzte Laden“

 

Cover des Buches „Der vernetzte Laden“

Cover des Buches „Der vernetzte Laden“

Der vernetzte Laden soll als gut lesbares Management-Buch positioniert werden. Es greift in die aktuelle Diskussion um die Zukunft des stationären Handels ein und macht Mut zur Weiterentwicklung im Handel.
Am Beispiel der Mobilfunkbranche wird Cross-Channel eine realistische Option für die interessierten Leser aller Branchen und für die, die an der Diskussion um die Zukunft der Innenstädte teilnehmen.

Wir glauben, dass die Distributoren grundsätzlich in einer sehr guten  Ausgangsposition sind, um vernetzte Ladenkonzepte in den Markt zu bringen. Unter dem Begriff „Value Added Distribution“ werden schon immer viele Dienstleistungen der Distributoren angeboten. Oft sind das kompliziertere, logistische Abwicklungen, Individualisierungen, Backoffice-Tätigkeiten oder Schulungen im Auftrag von Herstellern oder Händlern. Teilweise werden den Händlern von den Distributoren auch heute schon Vermarktungskonzepte zur Verfügung gestellt. Beispielsweise ist ein klassischer Service in diesem Zusammenhang, durch den Distributor komplett gemanagte Zubehörwände bei Retailkunden auf zustellen.

Die Händler-Kooperationen befinden sich im Unterschied zum Distributor meist viel näher an den Anforderungen des Einzelhandels. Bei Genossenschaftlich organisierten Kooperationen sind die Gesellschafter auch gleichzeitig die eigenen Kunden. Von Ihnen ausgehend sollte die Motivation, zügig Konzepte zu entwickeln, und Plattformen zu integrieren, viel größer sein als beim Distributor. Allerdings haben diese zentralen Kooperationen eine andere Aufgabe vor sich: Für sie ist es besonders schwierig, innerhalb der meist heterogenen Mitgliederstruktur ein zentrales Konzept durchzusetzen.

Eine Lösung stellt unsere Plattform des vernetzten Ladens als leuchtendes Beispiel dar. Mit ihm haben stationäre Händler die Möglichkeit, Online und Offline miteinander zu verbinden und sich so auf Dauer auf dem Markt zu platzieren. Allerdings müssen sie sich beeilen und rechtzeitig auf den Zug aufspringen, bevor er endgültig abfährt, denn die Konkurrenz, gerade im Online-Bereich, schläft nicht. Die Inhalte des Beitrags finden Sie in meinem Buch „Der vernetzte Laden – Wie der stationäre Handel den Kampf der Kanäle gewinnen kann“ wieder.

Weitere Infos rund um den vernetzten Laden gibt es auch auf unserer Webseite www.dervernetzteladen.de.

Über den Autor

 

Dominik Brokelmann, CEO von Brodos.

Dominik Brokelmann, CEO von Brodos.

Dominik Brokelmann ist Gründer und CEO der Brodos group. Diese führt einen Hauptsitz in Baiersdorf (Großraum Nürnberg) sowie Niederlassungen in Berlin, USA, Hongkong, Russland und einem Entwicklungsstandort in Indien. Der Maschinenbau-Ingenieur begann bereits während seines Studiums schnurlose Telefone aus den USA und China zu importieren und in seinem Laden in Nürnberg zu verkaufen. In den mehr als 20 Jahren als Unternehmer hat er Brodos mit seinem Team zu einem der größten und wichtigsten Mobilfunk-Distributoren mit über 350 Mio. Euro Umsatz (2014) in Deutschland entwickelt. Zu seinen Kunden gehören vom kleinen Mobilfunkladen über die großen Elektronikmärkte auch die Schwergewichte im E-Commerce sowie über die Hälfte der deutschen DAX-Konzerne. Brodos ist der offizielle Distributor aller führenden Hersteller (Apple, Samsung, Sony, u.v.m.) und Netzbetreiber (Telekom, Vodafone, Telefónica) in Deutschland. Dominik Brokelmann ist Visionär und Autor etlicher Blogbeiträge sowie häufiger Redner auf Branchenveranstaltungen. Sein Zugang zum Topmanagement in der Industrie, als wichtiger Geschäftspartner sowie als Lieferant zu allen Formen im Handel hat ihm über die Jahre ein umfassendes Bild von der im Handel stattfindenden Transformation gegeben. Seine häufigen Aufenthalte in Asien und Nordamerika bei Messen, Kongressen und in Kundengesprächen sind seit Jahren Grundlage für die Weiterentwicklung der Brodos group und deren Strategie.

Bildquelle / Lizenz: Buchcover und Portrait: Brodos; Dominik Brokelmann
Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Highways Agency; veröffentlicht unter: CC-BY-SA 2-0