Digitalisierung mobiler Arbeitsabläufe

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Michael Baranek, Leiter Product En­gagement & Lifecycle Management Clus­ter Mobile bei der DB Systel GmbH, über die digitale Transformation bei der Bahn.

Michael Baranek, Leiter Product En­gagement & Lifecycle Management Clus­ter Mobile bei der DB Systel GmbH

Michael Baranek, DB Systel, er­läutert: „Erfolgreiche Digitalisierung geht vom Mitarbeiter aus.“

Seit wann treiben Sie „die Digitalisierung“ der Arbeitsprozesse von mobilen Mitarbeitern voran und warum?
Die Digitalisierung ist bereits seit geraumer Zeit ein Top-Thema im Deutsche Bahn Konzern. Durch neue Technologien werden Arbeitsabläufe und Wertschöpfungsketten optimiert und effizienter gestaltet. Der Großteil der Mitarbeiter im Konzern ist mobil, somit ist der Bedarf groß, alle notwendigen Informationen für die tägliche Arbeit kon­zentriert und zentral abrufbar zu machen. RiM (Rail-in-Motion) liefert hier als Standardprodukt die Plattform, um auf vielfache Weise mithilfe von Tablets einen Daten- und Informationsaus­tausch zu ermöglichen. Darüber hinaus haben wir durch die Reduktion von papierbasierten Prozessen den schönen Nebeneffekt, dass wir die konzern­eigenen Ökologieziele unterstützen.

Wie haben Sie es geschafft, die Mitarbeiter in den kontinuierlichen Trans­formationsprozess einzubinden?
Meiner Meinung nach geht eine erfolg­reiche Digitalisierung vom Mitarbeiter aus. In dem Transformationsprozess vom analogen zum digitalen Mitarbeiter wurden sehr erfahrene Mitar­beiter aus dem Betrieb („Lead User“) in die Pro­duktentwicklung eingebunden. Ihre Motivation, sich an diesem Prozess aktiv zu beteiligen, bestand darin, an einer Lösung mitzuwirken, die auf ihre tatsächlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Somit ist der Transformationsprozess neben allen technologischen Aspekten erfolgsentscheidend.

Was kann Rail-in-Motion? Wie nutzt es Unternehmen?
RiM wurde als Produktplattform entwickelt, um möglichst vielseitig einsetzbar zu sein. Es ermöglicht verschie­denen Kunden- und Berufsgruppen wie Triebfahrzeugführern oder Bordpersonal einen sicheren Zugriff auf Informationen, die für den täglichen Arbeitsablauf notwendig sind. So kann z. B. ein Dienstantritt komfortabel über das Tablet erfolgen, Wegezeiten können so optimiert werden. Wichtige Do­kumente wie Weisungen und Richtlinien stehen dem Anwender in der aktuellsten Version elektronisch zur Ver­fügung. Das Anfertigen und Mitführen von Papierbelegen entfällt.  Um eine hohe Akzeptanz und Wiederverwendbarkeit für unterschiedlichste Anwendungsfälle zu erreichen, haben wir RiM als Standardprodukt entwickelt. Hieraus ergeben sich auch Synergieeffekte für unsere Kunden.

Wie positioniert sich Ihr Unternehmen im Kontext des „digitalen Wandels“ in den nächsten 2-3 Jahren?
Wir verstehen uns als wesentlicher Mitgestalter der Mobilität und Logistik von morgen. Dementsprechend betrachten wir den digitalen Wandel aus zwei Perspektiven. Zum einen werden kundenorientierte Lösungen entwickelt, vom mobilen Rei­seassistenten bis hin zu In­for­ma­tions- und Entertainment-Lösungen, die die Reise mit der Bahn angenehmer gestalten. Zum anderen werden auch betriebsorientierte Lösungen den digitalen Wandel ge­stalten. Hier seien neben Rail-in-Mo­tion, welches unsere Mitarbeiter unterstützt, auch Initiativen wie die sensorische Über­wachung von Zügen im Sinne der betrieblichen Optimierung erwähnt.

www.dbsystel.com

Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand

Hochschulen haben eine wichtige Rolle im Innovationssystem eines Landes. Neben der Durchführung von Forschung sowie der Ausbildung von qualifizierten Arbeitskräften erwartet die Gesellschaft von Hochschulen einen direkten Wissens-, Innovations- und Technologietransfer durch anwendungsbezogene Industrieprojekte, Erfindungen und innovative Unternehmensgründungen. Gleichzeitig müssen sich die Hochschulen auch der Herausforderung stellen, Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz ihrer Studierenden zu stärken, damit diese in der Lage sind, innovative Ideen im Rahmen selbstständiger und nichtselbstständiger Erwerbstätigkeit erfolg­reich umzusetzen.

„Das Thema Entrepreneurship und Innovation hat sich von einem Randthema zu einem zentralen Differenzierungsmerkmal im Hoch­schulsystem entwickelt“, so Prof. Dr. Norbert Szyperski, einer der Initiatoren und Ehrenpräsident des Förderkreises Gründungs-Forschung e. V. „Das Schwer­punktthema des G-Forums 2015 widmet sich der Rolle von Hochschulen in Bezug auf Innovationen und Gründungen und diskutiert interdisziplinär, wie Hochschulen die an sie gestell­ten ge­sellschaftlichen Anforderungen bewältigen können“, führt Szyperski weiter aus.

Die diesjährige 19. Interdisziplinäre Jahreskonferenz zu Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand findet am 8. / 9. Oktober 2015 an der Universität zu Kassel statt. Gewünscht ist eine aktive Mitgestaltung der Konferenz in Form von Vorträgen mit anschließenden Diskussionen. „Heute ist der FGF die führende Vereinigung für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liech­tenstein“, konstatiert Szyperski. Zum Konferenz-Programm zählen auch das Doktorandenkolloquium sowie die Verleihung der Best Paper Awards, die mit mehreren tausend Euro dotiert sind. Beitragsvorschläge (Full-Paper oder Abstracts) können ab sofort bis zum 10. Mai 2015 unter der E-Mail-Adresse submission-gforum2015@fgf-ev.de eingereicht werden.

www.fgf-ev.de

Mobile First oder Mobile Only?

TWT-Interactive-Geschäftsführer Hans J. Even unterstreicht mit aktuellen Statements zu verschiedenen Bereichen den umfassenden Anspruch, den das Thema „Digitalisierung“ in sich trägt. Für ihn dreht sich alles um eine umfassende Strategie. Ein Ausgangspunkt ist die Fragestellung „Mobile First oder Mobile Only?“.

Mobile First oder Mobile Only?
Eine gute Mobilstrategie von Unternehmen ist sehr komplex und besteht aus mehr als einer mobilen Website. Über die Hälfte aller lokalen Suchanfragen kommen via mobilem Endgerät und bereits jedes vierte Youtube-Video wird mobil aufgerufen. Ein beliebter Ansatz für die Strategie ist das “Mobile First”-Konzept, bei dem jeglicher Content und das Design primär für kleinere Displays entwickelt werden und erst im Nachgang für die größeren Desktop-Screens. Mobile First ist kein Buzzword, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil.

Immer häufiger sprechen Marketing-Verantwortliche und CEOs von “Mobile Only”, also der Konzipierung exklusiv für mobile Devices. Das Mobile Only-Prinzip funktioniert vor allem in Schwellenländern, wie z.B. Indien, wo die Masse der Nutzer lediglich über ein Smartphone online geht und erst gar keinen Laptop besitzt. In Deutschland ist Mobile Only bislang nur in seltenen Fällen von Nutzen, z.B. wenn die gesamte Zielgruppe vorwiegend via Tablet und Smartphone online geht und die strategische Ausrichtung für größere Screens überflüssig macht.

TWT Geschäftsführer Hans J. Even

TWT Geschäftsführer Hans J. Even

Apps und das Mobile Business
Die Mobile App-Branche ist mit Milliarden-Umsätzen zu einem Riesengeschäft in Europa herangewachsen. Die App-Entwicklung schafft dabei rund eine Million neue Arbeitsplätze.
Doch Apps verbessern das Business nur dann, wenn der Kunde einen zusätzlichen, relevanten Mehrwert hat. Von Last-Minute-Anfragen über Self-Tracking bis hin zu B2B-Apps für den Vertrieb: All das sind Beispiele des Alltags, die durch Apps optimiert werden können.
Wer eine Reise-App anbietet, sollte dann auch ergänzende Funktionen, wie z.B. Flugticket-Buchung oder Tourplanung vor Ort ermöglichen.

Digital Business Transformation
Käufer wollen sich in ihrem Lieblings-Online-Shop anmelden und auf einen Blick die neuesten Angebote mit personalisierter Ansprache entdecken. Bankkunden möchten nicht mehr lange auf einen Kredit warten, sondern ihn im Idealfall online sofort bewilligt bekommen. Unternehmen, die auf eine langfristige Optimierung der digitalen Customer Experience setzen, ziehen Vorteile auf vielen Ebenen daraus. Die Veränderungen in Unternehmen betreffen nicht mehr nur die IT-Abteilung oder wenige technische Abteilungen. Eine ganzheitliche Digitale Transformation von Unternehmen findet in allen Bereichen des Unternehmens statt und macht es leistungsfähiger.

Augmented Reality macht das Marketing lebendig
Augmented Reality bietet völlig neue, virtuelle Wege der Produkt- und Servicepräsentation. Mit dieser Technik können Nutzer auf mobilen und stationären Endgeräten Kleidungsstücke anprobieren, Produkte dreidimensional erforschen oder Freunde via Live-Stream zur virtuellen Shoppingtour einladen. Komplexe Zusammenhänge werden auf diese Weise multimedial und haptisch begreifbar. TWT steht als kompetenter Partner in der Planung, Gestaltung und Umsetzung von Augmented Reality-Kampagnen und Motion Tracking zur Seite und hilft dabei, ein außergewöhnliches Produkterlebnis mit hohem Werbeerfolg zu entwickeln.

www.twt.de

IT-Trends 2015

Für die IT-Trends-Studie befragte Capgemini im September und Oktober 2014 insgesamt 154 IT-Verantwortliche von Großunternehmen im deutschsprachigen Raum. Jeweils zu ungefähr einem Drittel waren dies die IT-Entscheider von Unternehmen mit bis zu 500 Mio. Euro Umsatz (26,2 %), zwischen 500 Mio. Euro bis zu 7,5 Mrd. Euro Umsatz (35,9 %) und mit mehr als 7,5 Mrd. Euro Umsatz (37,9 Prozent).

Ergebnis ist eine umfangreiche und mit hohem Informationsgehalt ausgestattete Infografik mit wertvollen Informationen für IT-Dienstleister aber auch für Entscheider selbst.

Infografik IT-Trends 2015 Studie Capgemini

Diese Grafik ist erschienen unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Nach der Ebbe kommt die Ebbe – Nachhaltig durchs Zinstief

Die Erde bebt – in vielerlei Hinsicht: ökonomisch und ökologisch ist die Welt auf einem gefährlichen Pfad. Grund: die großen dummen Jungs und Mädels der Weltpolitik haben ihre Waffenarsenale geöffnet, fuchteln drohend mit Kriegsspielzeugen und setzen diese auch gezielt ein. Hinzu kommt: Das süße Leben auf Pump, an das sich die Menschen zu gewöhnen scheinen, rüttelt an den Strukturen der Demokratie und der Marktwirtschaft. Das globale Geldsystem ist aus den Fugen geraten, weil einst unabhängige Notenbanken von Regierungen als Handlanger missbraucht werden. Nicht die Kraft des Marktes, sondern das Diktat der Politik beherrscht die Weltwirtschaft – leider!

Christine Lagarde, IWF

Christine Lagarde vom IWF mahnt zur Vorsicht, denn „die Schuldenkrise ist noch nicht ausgestanden.“

Notenbanken versuchen die Krise zu lösen, indem sie sehr viel und sehr billiges Geld als Allheilmittel im Kampf gegen das „Übel Deflation“ einsetzen. So soll die ermüdende Konjunktur wieder auf Trab gebracht werden. Nach der US-Notenbank Fed steuert jetzt auch die EZB ihre Geldpolitik mit dem Mittel des Quantitative Easing (QE). Beim QE handelt es sich um den Aufkauf von Staatsanleihen durch Notenbanken, die sich somit direkt als Staatsfinanzierer vereinnahmen lassen. Anleger jubeln, weil sie sich der Illusion hingeben, mit noch mehr und noch billigerem Geld seien die gigantischen Probleme Europas zu lösen. In Berlin jubelt die Bundesregierung, weil sie einen ausgeglichenen Staatshaushalt vorlegen kann. Das Schuldenproblem ist damit jedoch noch lange nicht gelöst. Und so hebt Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds, erneut warnend den Zeigefinger.

Doch es naht Hilfe in Form eines schwachen Ölpreises, der von 100 $ auf unter 50 $ je Barrel gefallen ist. So wird der Konsum durch fallende Energiepreise angetrieben. Wenn Verbraucher weniger Geld für Öl, Benzin, Diesel und andere Energieprodukte ausgeben müssen, bleibt ihnen mehr Liqui­dität für andere Ausgaben. Dies hilft gerade den von Energie-Importen abhängigen modernen Volkswirtschaften wie Japan, Deutschland und anderen europäischen Staaten sowie China und Indien ökonomisch aus dem Schneider. So scheint es jedenfalls. Aber es gibt auch eine Kehr­seite der Medaille: Denn schwächere Ölpreise erhöhen das Deflationsrisiko – und die Deflation wird von Notenbanken als großes Problem gesehen.

In einem solch verwirrenden Umfeld tun sich Anleger schwer, den richtigen und nachhaltigen Weg durch das Zinstief zu finden. Staatsanleihen von Industrieländern – eine in der Vergangenheit wichtige Anlageklasse – sind wegen geringer Renditen unattraktiv. In der Schweiz werden Anleger sogar mit Negativ-Habenzinsen von 0,75 Prozent bestraft. Vieles spricht dafür, dass Negativzinsen auch in anderen Ländern auf breiter Front Einzug halten könnten. Ergo: Geld hat einen nur geringen Wert. Wie kommen Anleger nachhaltig durch das aktuelle Zinstief? Kapitalmarkt-Prognosen sind schwer, weil künftige Trends nicht von den Kräften des Marktes, sondern von fragwürdigen Entscheidungen der Politiker abhängen.
Geld wird bei Suche nach liquiden interessanten Anlage-Alternativen vor allem an Aktien- und Devisenmärkten fün­dig. Sachwerte wie Immobilien, land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen, Kunst oder Rohstoffe könnten von einer möglichen „Flucht in Substanz“ profitieren. Allerdings hat sich z.B. bei Gold gezeigt, dass wenig liquide Märkte für Anleger gefährlich sind. Dies auch, weil Politiker ihren Einfluss (oft auch über Banken) geltend machen. Seit Jah­ren wird das „Krisenmetall“ Gold als eine Anlage-Alternative für unsichere politische Zeiten angepriesen. Aber: Weder Regierungen, noch große Investmentbanken haben Interesse an einem starken Goldpreis. Wird aber nur ein geringer Teil des derzeit global vagabundierenden Geldes in die Edelmetalle gelenkt, könnte es hier zu einem starken Preisanstieg kommen. Dann wird es am Goldmarkt möglicherweise kein Halten mehr geben, so dass Regierungen zur Vermeidung haussierender Goldpreise ähnlich wie in den 30er- Jahren des vergangenen Jahrhunderts über ein Verbot des privaten Goldbesitzes nachdenken dürften.


Alternativen

Sicher in Aktien investieren

  1. Kaufen Sie DAX & Co.: Deutsche Aktien haben im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte zwischen sieben und acht Prozent Rendite im Jahr vor Steuern gebracht. Wer einen langen Atem hat, braucht nichts zu befürchten. Nach 13 Jahren liegt das Verlustrisiko bei null Prozent.  Dies trotz der Blase am Neuen Markt im Jahr 2001, der Lehman-Pleite und der Euro-Staatsschuldenkrise.
  2. Mit Sektorenfonds / Investmentfonds z. B. lässt sich das Risiko im Vergleich zur Einzelaktie senken und an den Kursgewinnen von boomenden Branchen partizipieren. Wie zum Beispiel Sektorenfonds im Bereich Emerging Markets.
  3. Interessant sind auch dividendenstarke Aktien. Sie schütten regelmäßig wie eine Anleihe aus, derzeit im Schnitt fast drei Prozent und damit mehr als Zinspapiere.
  4. Am meisten Sinn machen solche Aktienanlagen mit Indexfonds (ETF). Sie bilden Aktienindizes wie den Dax nach und entwickeln sich genauso. Mit Gebühren von 0,15 Prozent im Jahr sind sie deutlich günstiger als normale Fonds.

 

Vor allem mit einer Frage müssen sich Kapitalanleger beschäftigen: Wie verschieben sich anlagepolitische Koordinaten, wenn sich die Notenbanken tatsächlich entschließen würden, die Zinsen wieder steigen zu lassen? Derzeit ist ein solches Zins-Szenario allerdings kaum denkbar, weil daraus die reale Gefahr einer Rezession abzuleiten ist. In einem solchen Falle müssen steigende Zinsen anfangs nicht gleichbedeutend mit einem Rückzug der Anleger aus Aktien sein. Im Gegenteil: Im Umfeld steigender Zinsen droht zunächst den Anleihenkursen Unheil. All jene, die auf niedrigem Renditeniveau in Anleihen investiert haben, müssen größere Kursverluste in ihren Bondmarkt-Portfolios befürchten. So könnte Geld von Anleihen in Aktien umgeleitet werden. Ergo: Der Run auf Aktien und andere Anlageklassen könnte sich in einem steigenden Zinsumfeld vorübergehend noch verstärken.

Hinzu kommt: Werden bei der Bewertung von Anlageklassen traditionelle Mess­ziffern zugrunde gelegt, dann sind Aktien attraktiv. Das gilt z. B. bei einem Vergleich des Kurs/Gewinn-Verhältnis­ses (KGV) von Aktien mit dem Kurs/Ertrags-Verhältnis (KEV) von Anleihen. In den USA werden Aktien mit dem rund 19fachen der erwarteten Gewinne bewertet, während das KEV von Staats­anleihen mit 10-jähriger Laufzeit bei rund 55 liegt. Ein klares Plus für Aktien also. Hinzu kommt, dass US-Aktien über Dividenden höhere Renditen (rund drei Prozent) abwerfen als Staatsanleihen (1,81 Prozent).
Aber – Aktien sind nicht risikolos. Nach dem starken Kursanstieg vergangener Jahre droht Dividendenpapieren heute vor allem von geopolitischer Seite Unheil. Wer in Aktien investiert, sollte das durch eine Auswahl dividendenstarker Einzelwerte tun und zudem Sammelvehikel (Fonds, ETF etc.) auf Länder- oder Branchenindizes wählen. Investoren müssen auch Währungsrisiken berücksichtigen. Nach einem starken Kursverlust des Euro gegenüber dem US-Dollar von 1,58 auf 1,16 müssen sich Anleger des Risikos von Dollar-Aktien bewusst sein. Russische Aktien sind dagegen nach dem massiven Verfall des Rubels für Contrarians unter Währungsaspekten mittelfristig spekulativ interessant.

Werden sich Emerging-Markets-Aktien besser entwickeln als die Börsen großer Industrieländer? Grundsätzlich ja. Es sind vor allem die notwendigen Technologie-Sprünge in Schwellenländern, die bei Anlegern für Phantasie sorgen. Sinkende Energiepreise liefern Rückenwind für Verbraucher in China und Indien, während Länder wie Russland und Brasilien als Energieproduzenten zunächst noch größere Probleme bekommen könnten, sagt Fondsmanager Manu Vandenbulck von ING Investment Management. Der Fachmann favorisiert Strom- und Wasserversorger und Infrastruktur-Betreiber, die von der starken Urbanisierung in den Emerging Markets profitieren. Das Thema Energie ist auch unter Nachhaltigkeitsaspekten interessant. Georg Hetz von UDI – einem Anbieter ökologischer Kapitalanlagen – sagt, das Thema Solarenergie sei wieder in Deutschland angekommen. Zudem wird in diesen Tagen ein Solarboom auf dem Schwarzen Kontinent und zum Beispiel auch in Indien ausgerufen. Anleger können sich freuen: Es besteht noch Hoffnung.

Creative Companies

Kreativität verändert die Welt. Grundlagen dafür sind Offenheit, Mut und der Wille zum Fortschritt.

Intellekt erklärt die Welt. Kreativität verändert sie. Ein ein­facher Satz, den sich manch Chef eingerahmt über seinen Schreibtisch hängen sollte. Kos­­tengünstig produzieren, Prozesse verschlanken, Grundbedürfnisse befriedigen – das gelingt in vielen Teilen der Erde, eben dort, wo die verlängerten Werkbänke der Industrieländer stehen. Doch Global Player mit Marktmacht müssen Trends setzen, innovativ sein, um ihre Position zu halten und auszubauen.

Die Kreativitäts-AG

Für jedes Unternehmen stehen Innovation und Kreativität ganz oben auf der Wunschliste. Doch nur wenige schaffen es, immer wieder Neues zu entwickeln. Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, ISBN: 978-3446436725; 24,90 Euro

Sie müssen an der Spitze des Fort­schritts stehen. Innovation und technologische Transformation im digitalen Zeitalter – die beginnt in den Köp­fen kreativer Mitarbeiter. Und die brauchen ein Arbeitsumfeld, in dem ihre Ideen gedeihen: Creative Com­panies.
Zugegeben, der Begriff ist noch kaum belegt. Er mutet vertraut an, doch er ist kaum mit Inhalten gefüllt. Kreative, die auf eine entsprechende Unternehmens­kultur treffen, sind die Mischung, aus der genau das entsteht, was uns morgen umtreiben und die Welt verändern wird. Es ist jene Mischung, von der besonders die Zukunft des Hightech-Standortes Deutschland abhängt. Wem es gelingt, mit frischen Ideen Trends zu setzen, statt sie nur zu kopieren, der wird die Märkte dominieren. Unternehmen wie Apple, IBM, Toyota, Salesforce oder VMware, aber auch Bayer, BMW, Siemens oder SAP machen vor, wie das geht. Ihnen ist klar, dass in einer digitalen Welt Kreativität wichtiger denn je ist. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg.

Kreativität, der Schlüssel zum Erfolg

Nur: Wie kann man sie kitzeln? Mit dem Erlernen von sogenannten Krea­tivtechniken, langem Grübeln und brillanter Logik wird es jedenfalls nicht getan sein. Es ist ein Trugschluss zu mei­nen, logisches Denken wäre kreatives Den­ken. Es kommt eher darauf an, Pro­bleme zu erkennen, Neues zu suchen und dabei Wissen aus verschiedenen Wel­ten zusammenzubringen. Trugschluss Nummer 2: Bei einem Brainstorming nach Terminkalender wird das schwerlich gelingen. Creative Companies haben einen anderen Dreh. Und der basiert auf einer besonderen Haltung: „Werde unzufrieden und beginne, es besser zu machen!“ Es ist die Formel für ein kreatives Leben der ehemaligen Google-Entwicklungs- und heutigen Yahoo-Chefin Marissa Mayer.

Auch wenn es banal klingt, müssen Unternehmen zunächst ihren Mitarbeitern die Chance geben, sich mit ei­genen Ideen einzubringen. Gerade in hierarchisch strukturierten und ingenieursgetriebenen Betrieben mit hoher Spe­zialisierung ist das keine Selbstverständlichkeit. Zu oft werden gute Ansätze mit Totschlagsargumenten wie „Das geht nicht!“, „Das gab es noch nie!“, „Das wird zu kostspielig!“, „Das würde ich mir nicht kaufen!“ oder „Das ist reine Spinnerei!“ abgewürgt – und damit die Motivation der Querdenker. Dabei ist „Spinnerei“ schon mal ein guter Ansatz.

Einer, der bei IBM seit Jahren institutionalisiert ist und geradezu Kultcharakter genießt: Für drei Tage treffen sich Jahr für Jahr bis zu 150 000 IBM-Mitarbeiter samt Familien, Kunden, Geschäftspartnern und Wissenschaftlern, um in ihrem virtuellen Netzwerk beim „Innovation Jam“ über neue Ideen zu sin­nen. Die Moderatoren des gigantischen weltweiten Kreativ-Spektakels müs­sen nur die Ideen einsammeln – ein Akt wie eine Apfelernte. Und damit haben sie einiges zu tun: Fast 50 000 Vorschläge kamen schon zusammen – darunter einige neue Geschäftsideen. Über die Top-Ten-Ideen des Happenings stimmt die kreative Gemeinschaft ab. Und alle gehen danach mit dem guten Gefühl auseinander, dass diese Ideen nicht in einer Schublade versacken, sondern IBM Millionen investiert, um herauszufinden, ob die Geistesblitze etwas taugen oder eben nicht.

Damit wird auch über die Innovation-Jam-Tage hinaus ein Klima geschaffen, das zum Um-die-Ecke-Denken und zu ungewöhnlichen Ideen ermutigt, sozusagen eine Ideen-Willkommenskultur. Das ist das, was Kreativforscher und Experten für Arbeitsor­ganisation fordern: Ein Ideenmanagement, das alle ermutigt, von der Füh­rungsetage bis zum Fließbandarbeiter, Vorschläge zu unterbreiten – auch wenn manche davon zunächst ulkig an­muten mögen. Warum nicht? Jedenfalls muss der Vorstand voll hinter einer solchen Innovationskultur stehen und Mit­arbeiter ständig ermutigen, sonst wird dieser Ansatz nicht fruchten.

Kreativität blüht in langfristigen Arbeits­beziehungen auf
Dr. Jörg Böcking, CTO Freudenberg-Gruppe

Dr. Jörg Böcking, CTO der Freu­denberg-Gruppe, verfolgt das Ziel, dass keine Geistesblitze mehr ungeachtet bleiben.

Der US-Ökonom und Vordenker Richard Florida nennt in seinem Buch „Der Aufstieg der Kreativen Klasse“ drei wesentliche Faktoren dafür, wie sich Kreativität in Unternehmen organisieren lässt: Erstens muss ein Arbeitgeber seinen kreativen Mitarbeitern den Rücken freihalten. Zweitens müssen Manager Kreativität entfachen. Drittens müssen Arbeitgeber kreative Mitarbeiter als eine Investition in die Zukunft begreifen. Das wiederum kann nur gelingen, wenn Unternehmen an einer langfristigen Zusammenarbeit gelegen ist. Denn: „Kreativität blüht in Beziehungen auf, bei Personen, die schon lan­ge zusammen gearbeitet haben.“ Davon ist Florida überzeugt. Was den Einzelnen anbelangt, so benötige er Intelligenz, Neugier, Vorstellungsvermögen, Flexibilität und Mut, um erstaunliche Ideen zu entwickeln. Diese Fähigkeiten zu för­dern und ihnen Raum zu bieten ist Sache der Organisation. Wie das geht, zeigt Google. Hier gehören kreative Freiräume zum Alltag aller Mitarbeiter. Jeder hat 20 Prozent seiner Arbeitszeit zur Ver­fügung, um völlig frei zu forschen. So kommt es, dass an hunderten Projekten gleichzeitig gearbeitet wird – und zwar an Ideen für etliche Branchen und Lebensbereiche. Scherzhaft nennt die Community ihre Arbeitsweise „Spaghetti Approach“. Die Kreativdenker treffen sich, werfen ihre Ideen wie gekochte Nudeln an die Wand und warten ab, was passiert. Die Spaghetti, die herunterfallen, wandern in den Müll. Jene, die kleben bleiben, könnten etwas taugen, das nächste große Ding sein. Hier heißt es: dranbleiben! Mit der „Nudel-Technik“ ist unter anderem der Satellitenbilder-Dienst Google Earth entstanden.

Dieser leichte, unbeschwerte Zugang ohne Denkverbote zeigt auch, dass Kreativität nicht planbar ist – auch wenn manch Trainer und Berater diesen Eindruck vermittelt. Andererseits müssen, sowie neue Ideen in der Welt sind, diese systematisch in neue Produk­te und Geschäftsmodelle umgesetzt wer­den. Doch daran hapert es. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen findet sich häufig kein professionelles Innovationsmanagement, hat die Unternehmensberatung A.T. Kearney herausgefunden. Eine Innovationstrategie, -kultur und -organisation zu schaffen sowie ein rigides Leben­szyklusmanage­ment anzuwenden seien Werkzeuge, die vielen meist nur oberflächlich bekannt sind. Wo es an derartigen Strukturen und Fähigkeiten mangele, falle es schwer, kontinuierlich brauchbare Innovationen zu finden.

Corporate Think Tanks

Um neue Konzepte, Stra­tegien und Innovationen zu entwickeln, kommen in Unternehmen immer häufiger sogenannte Think Tanks zum Einsatz. Springer Gabler, ISBN: 978-3658043179; 39,99 Euro

Besonders schwer fällt das deutschen Traditionsunternehmen, die mit einem „Das haben wir immer schon so gemacht!“ glauben, gut zu fahren. Sie irren. Wie es anders geht und wie sich gezielt die neuen Möglichkeiten des digitalen Zeit­alters nutzen lassen, demonstriert Villeroy & Boch. Die jahrhundertelange Unternehmensgeschichte hat die Fir­ma nicht davon abgehalten, einen neuen Weg zu beschreiten, um neue junge Zielgruppen mit Geschenkartikeln aus Keramik zu erreichen. Florian Bausch, Leiter Produktmanagement und -ent­wick­lung im Unternehmensbereich Tisch­kultur, beauftragte die virtuelle Designcommunity der Berliner Crowd­sourcing-Plattform jovoto, neue Dekore für die Keramik zu entwerfen. „Dass wir speziell beim Design, unserer seit über 265 Jahren gefestigten Kernkompetenz, auf eine anonyme Online-Kreativcommunity zurückgegriffen haben, war absolutes Neuland für uns“, räumt Bausch ein. Eine Öffnung, die sich aus­gezahlt hat: „Es hat sich gezeigt, dass diese externe Perspektive für neue Impulse in der Produktentwicklung sorgt. Wir sind mit den Designs sehr zufrieden und davon überzeugt, dass es unsere Kunden auch sein werden“, betont Bausch. Villeroy & Boch wird weiterhin auf dieses Instrument setzen, um frische Ideen zu finden und sich eine globalere Sicht anzueignen. Bausch: „Nebenbei haben wir noch erfahren, wie unsere Marke weltweit wahrgenommen wird.“
Mit dem Netzwerk des 2007 an der Hoch­schule für Künste in Berlin gegründeten Online-Unternehmens jovoto gelingt das reibungslos: Derzeit sind über die Plattform 60 000 Designer, Architekten und andere Kreative aus 150 Län­dern vernetzt, die auch über Aufträgen für Produktdesigns und Innovationen von Konzernen wie Audi, Coca Cola, Deutsche Bahn oder Continental brüten. Bei jovoto ist auch nicht mehr von „Brainstorm“, sondern von „Crowdstorm“ die Rede.


 

Uni-Start-Ups

Die wichtigsten Start-up-Universitäten anhand des „Gründerszene Hochschul-Rankings“ (Anzahl der Köpfe in der „Gründerszene-Datenbank“):

WHU – Otto Beisheim School of Management: 107
Ludwig-Maximilians-Universität in München: 81
Freie Universität Berlin: 64
Technische Universität Berlin: 53
European Business School, International University Oestrich-Winkel: 52
Universität Hamburg: 48
Universität Karlsruhe / Karlsruher Institut für Technologie (KIT): 43
Technische Universität München: 40

Quelle: www.gruenderszene.de


 

 

Die Kreativität der Vielen macht sich auch das Software-Haus Haufe-uman­tis zunutze. Feste Abteilungen wurden in der Firma, die radikal mit alten Strukturen und vermeintlichen Ge­wissheiten bricht, weitgehend abgeschafft. Klassische Manager dito. Jeder Mitarbeiter entscheidet nun selbst, wel­ches Projekt seine Energie am nötigsten braucht – so organisieren sich automatisch Schwärme, die eine Aufgabe vorantreiben. Es zeigt sich, dass die Mit­arbeiter selbst am besten wissen, wo es brennt und was zu tun ist. So viel Freiraum und Eigenverantwortung treibt zu neuen Ideen an. „Swarming“ nennt sich das Organisationsmodell neudeutsch. „Ein Schwarm arbeitet in der Regel projektbezogen“, erklärt Geschäfts­führer Marc Stoffel. Die rund 30 Mitarbeiter, die im Bereich Programmieren und Testen arbeiten, haben sich in vier bis fünf Schwärme eingeteilt. Die Verantwortung ist dabei auf mehrere Schultern verteilt: „Der Product-Owner übernimmt die Priorisierung von Anfragen, der Scrum-Master sorgt dafür, dass die Aufgaben reibungslos durch­geführt werden können“, berichtet Stof­fel. Die Teams stimmen gemein­sam darüber ab, welches Feature oder welche Produkterweiterung als nächstes realisiert werden sollte. „Das geschieht immer aus der Perspektive heraus: Was hilft unseren Kunden dabei, erfolgreicher arbeiten zu können?“, sagt Stoffel. In „Daily Scrums“, kurzen Besprechun­gen, kommen alle Schwarmteilnehmer morgens für etwa eine halbe Stunde zusammen und berichten über Fortschritte, Probleme und Erkenntnisse vom Vortag. Gemeinsam wird auch besprochen und entschieden, wie weitergemacht wird und wieviel Zeit für die nächsten Schritte zu veranschlagen ist. „So lässt sich realistischer und zuverlässiger planen, als wenn Timelines starr vorgegeben werden. Zudem steigt die Motivation und Zufriedenheit der Team­mitglieder, da das Gefühl von Überforderung nicht so schnell eintritt, wie bei Top-down-Vorgaben“, sagt Stoffel.

Das Wissen der Vielen nutzen

Er hat ohnehin schwere Zweifel daran, ob klassische Top-down-Strukturen über­­haupt noch angebracht sind. Vor allem in kreativen Bereichen, wie der Forschung & Entwicklung, hält er davon nichts: „Rein hierarchisch geführte Unternehmen können nicht mehr mit den aktuellen Marktentwicklungen mit­halten – Innovationskraft geht verloren.“ Konsequenterweise werden bei Haufe-umantis die Chefs von ihren Mitarbeitern gewählt. Leitungspositionen werden jedes Jahr neu im Rahmen einer Wahl der rund 150 Mitarbeiter vergeben, wobei sich jeder für eine Führungs­position ins Spiel bringen kann. Effekt: Nicht etwa Konkurrenzgehabe samt quä­lenden Wahlkämpfen wurde geweckt, sondern die Solidarität und die Verantwortung jedes Einzelnen für den Unternehmenserfolg gesteigert. Außerdem werden alle Mitarbeiter in die Fest­le­gung der Strategie und des Geschäftsplans samt Finanz- und Personalplanung miteinbezogen.

Neue Werte für kreative Unternehmen

Dieses Beispiel zeigt, was in Creative Companies zählt: partnerschaftliche Zusammenarbeit, die idealerweise das Wissen der Vielen nutzt. Kreative Unternehmen zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie die Kooperation mit Forschungsinstituten und Universitäten suchen. Der international tätige Automobilzulieferer Brose sucht diese Nähe und investiert zudem etwa acht Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Dabei entstehen dann Lösungen wie der „Handsfree Access“, mit dem sich per Fußbewegung unter dem Stoßfänger eines Autos die Heckklappe öffnen lässt, was jeder zu schätzen weiß, der schwer bepackt vom Einkaufen kommt. Immer wieder wird das Familienunternehmen für seine Innova­tionsfähigkeit ausgezeichnet. So zuletzt im Rahmen eines branchenübergreifen­den Benchmarkings von einem Industriekonsortium führender Unternehmen für sein intelligentes Baukasten­ma­nage­ment bei der Produktion von Sitzen. Der Clou hierbei ist eine modulare Konstruktion, durch die standardisierte Kom­ponenten, die kundenübergreifend ein­gesetzt werden, unkompliziert mit individualisierbaren Bauteilen verbunden werden können. Durch die Mo­du­la­ri­sierung reduziert der Automobilzulieferer seine Entwicklungszeiten um bis zu 25 Prozent und kann dem Kunden gleichzeitig ein auf seine Anforderungen angepasstes Produkt anbieten. Das ermöglicht Autoherstellern beispielsweise, sichtbare Verstellelemen­te nach eigenen Wünschen zu designen und trotzdem auf Standardelemente in der Sitzstruktur zurückzugreifen. Dieses Bau­kasten- und Variantenmanagement gilt in der Branche als Trendsetter.

Ludwig Cammaert, Desso

Cradle-to-Cradle verändert laut Ludwig Cammaert, Director Design & Technical Development bei Desso die komplette Herstellungsweise.

Hohe F & E-Aufwendungen, vielfältige Forschungs­kooperationen und ein gezieltes Ideenmanagement lassen auch Firmen wie Fischer, Festo oder Trumpf zu Innovationsführern werden. Trumpf gilt als Tech­nologieführer in der industriellen Materialbearbeitung. Auch, weil die Ge­schäftsführung das Ideenmanagement zur Chefsache macht und steuernd darauf hinwirkt, dass strategische Ziele des Unternehmens durch ständige Innovationen erreicht werden. Trumpf leis­tet sich sogar hauptberufliche Ideenmanager, die Geistesblitze der Mitarbeiter sammeln, bewerten und in Kon­zepte überführen. Sie entscheiden in erster Instanz über den In­no­va­tions­grad einer Idee, vermitteln An­sprech­partner und leiten alles Weitere in die Wege. Die Ideenmanager sind die Basis in einem ausgeklügelten In­novationsmanage­mentprozess, an dem sich möglichst viele beteiligen sollen. Wichtig dabei ist, dass der gesamte Prozess straff organisiert ist, weil sonst Ideen zu versacken drohen und Mitarbeiter demotiviert werden. Daher gibt es bei Trumpf eine eiserne Regel: Es dürfen nicht mehr als fünf Tage vergehen, bis ein Mitarbeiter des Maschinenbauers seine Idee mit einem Ideenmanager bespricht und beide mal abklopfen, ob sie weiter verfolgt werden soll. Wenn ja, schließt sich ein definierter Prozess an, bei dem geprüft wird, ob es Sinn macht, den Gedanken weiterzuverfolgen, etwa hin zu einem Entwick­lungsprojekt. Es gibt klare Kriterien, die abgearbeitet werden, etwa ob die Innovation zur Geschäftsstrategie passt, was der Wettbewerber zu bieten hat, ob nur ein Nischenmarkt erschlossen werden kann und natürlich ob die Sache technisch zu vertretbaren Kosten mach­bar ist. Anhand von Meilensteinen entscheiden interdisziplinäre Teams aus Experten und Führungskräften über Fortsetzung oder Abbruch des Innovationsprozesses sowie die konkreten nächsten Schritte. Auf was es Trumpf dabei ankommt ist, ein Maximum an Ideen aus den Mitarbeitern herauszukitzeln, die besten davon aber mit möglichst minimalem Aufwand herauszufiltern.

Spielerisch Ideen finden

Beim Ideenfindungsprozess kann auch ein spielerischer Ansatz hilfreich sein. Die IMC AG aus Saarbrücken, ein führender E-Learning An­bieter, entwickelt so genannte „Serious Games“, um Lern- und Kreativitätsprozesse anzuschieben. Die Firma ist dabei trendbildend für den Markt digitalen Lernens, der vermehrt auf „Game Based Learning“ und „Gamification“ setzt. Bei Letzterem wer­den die Techniken des Game-Designs in einem nicht­spielerischen Kontext genutzt. Damit wird direkt an die Erlebniswelten und Bedürfnisse der Digital Natives angeknüpft, wozu auch gehört, dass nun nicht mehr nur am Arbeitsplatz gelernt wird, sondern dank Smartphones und Tablets dann, wenn es den Anwendern passt und sie darauf Lust haben. So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Spiel, bei dem etwa ein Zukunftsszenario entworfen werden soll, Gedanken und Ideen zum Fließen bringt. Gerade bei Themen, die uns um­treiben, wie die Einteilung von Ressourcen und die Verschmutzung der Umwelt und wie da­rauf mit smarten nachhaltigen Ideen reagiert werden kann, eignet sich das Serious Game.

Ideenmanagement muss zur Chefsache werden

Eine interessante und überraschende Antwort darauf gibt die Firma Desso, ein führender europäischer Her­steller von Teppichböden. Das Unterneh­men setzt beharr­lich seit Jahren auf das Cradle-to-Cradle-Konzept und ist da­mit zum Trendsetter in Sachen Kreis­lauf­wirt­schaft geworden. Die Produktionsweise „Von der Wiege zur Wiege“ (Cradle-to-Cradle) kennt, wie die Natur, keinen Abfall, ohne jedoch technologisch oder qualitativ Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Im Gegenteil. Über biologi­sche und technische Stoffkreisläufe wer­den Materialien zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eingesetzt, so dass es zu keinen Überschüssen kommt. Damit steht dieses Prin­zip im Gegensatz zu noch häufig vorherrschenden Produktionen, bei de­nen Materialströme ohne Rücksicht auf Ressourcenerhaltung fließen. Vielmehr setzt Desso auf zyklische Nährstoffkreisläufe, so dass einmal geschöpfte Wer­te für Mensch und Umwelt erhalten bleiben.

Folge dem blauen Vogel

Vom Internet-Nerd zum Twitter-Gründer. Ariston Verlag, ISBN: 978-3424201147; 19,99 Euro

Dabei werden Innovationen entwickelt, die direkt Mensch und Umwelt zugutekommen. Wie Teppich-Produkte, die Feinstaub aus der Raumluft binden oder Schall dämmen und absorbieren. „Cradle-to-Cradle umfasst die Umgestaltung un­serer Herstellungsweise, sodass unsere Teppiche von Anfang an positive Aus­wirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben, was bereits bei der Verwendung von unschädlichen Materialien beginnt“, so Ludwig Cammaert, Direc­tor Design & Technical Development. Jeder chemische Inhaltsstoff, der verwendet werden soll, wird zunächst daraufhin eingehend überprüft, ob er ge­sund­heitlich und ökologisch unbedenk­lich ist. Für den innovativen Teppich namens AirMaster wurde eine besondere Mischung aus feinen und groben Fasern entwickelt, die es ermög­licht auch kleins­te Staubpartikel zu bin­den. Solche Entwicklungen werden durch ein Innovationsprogramm angetrieben, das auf drei Grundsätzen fußt: Kreativität, Funk­tionalität und eben Cradle-to-Cradle.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen, die schon lange am Markt mit ihrer Produktpalette bestehen, müssen solche Prozesse dringender denn je vorantreiben, sich in Richtung Creative Company wandeln, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können und sich als Trendsetter immer wieder neu zu erfinden. Wobei für alle Marktteilnehmer – gleich welcher Branche – die Regel gilt: Die Innovationszyklen werden tatsächlich immer kürzer.
Das hat die Freudenberg-Gruppe beizeiten begriffen und im Jahr 2007 nicht nur einen konzernweiten Ideenpool ins Leben gerufen, sondern den Innovationsprozess straff durchorganisiert, denn aus dem mittelständischen Familienunternehmen ist im Laufe der Jahre ein Konzern mit mehr als 400 Gesellschaften in 60 Ländern geworden. „Somit arbeiten viele potenzielle Ideengeber bei Freudenberg. Ein Potenzial, das nicht leicht zu erschließen ist“, weiß Dr. Jörg Böcking, Chief Technology Officer der Freudenberg- Gruppe. Doch mit dem Ideenpool, einer Plattform im Intranet und Ansprechpartnern in den Geschäftsgruppen, den sogenannten „Business Unit Scouts“, sollen keine Geistesblitze mehr unbeachtet bleiben, auch wenn sie nicht ins direkte Arbeitsumfeld des Mitarbeiters passen oder auf Bedenken des direkten Vorgesetzten stoßen.


 

Expertenpanel

Wir haben auf unserer Webseite für Sie weitere spannende Interviews zum Thema „Creative Companies“ zusammengestellt. Lesen Sie außerdem alle Interviews und Fallbeispiele der Print-Aus­gabe in voller Länge.
trendreport.de/expertenpanel


 

 

Ideenkoordinatoren und Business Unit Scouts unterstützen Mitarbeiter bei der Ausformulierung ihrer Vorschläge und in Detailfragen. Wie die Idee eingereicht wird, ist erst mal egal: „Ein einzelner Satz ist dem Ideenkoordinator ebenso willkommen wie eine mehrseitige Ausarbeitung“, sagt Böcking. Der Ideenkoordinator stellt sicher, dass keine Idee verloren geht und diese den  ge­samten Bewertungsprozess durchläuft sowie in einer Datenbank dokumentiert und aufbewahrt wird – über alle Schritte wird der Urheber informiert. Wird ein weiterführendes Projekt daraus, lockt stufenweise eine Prämie von bis zu 30 000 Euro. Manchmal kann der Ideengeber sogar zum Projektleiter seines eigenen Vorschlags werden.

„Es gibt keine logische Methode für das Entstehen neuer Ideen oder eine logische Rekonstruktion dieses Prozesses. Alle großen Entdeckungen beinhalten ein irrationales Element kreativer, intuitiver Eingebung“, schrieb einst der Philosoph Karl Popper. Wie wahr. Wahr ist aber auch, dass Creative Com­panies diesen Prozess aktiv anstoßen und befördern müssen. Denn das kreative Umfeld, der Nährboden, der für disruptive Ideen bereitet wird, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.


 

Open Access
Open Access

Open Access

Als Open Access (englisch für offener Zugang) wird der freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderen Materialien im Internet bezeichnet. Ein wissenschaftliches Dokument unter Open-Access-Bedingungen zu publizieren, gibt jedermann die Erlaubnis, dieses Dokument zu lesen, herunterzuladen, zu speichern, es zu verlinken, zu drucken und damit entgeltfrei zu nutzen. Darüber hinaus können über Freie Lizenzen den Nutzern weitere Nutzungsrechte eingeräumt werden, welche die freie Nach- und Weiternutzung, Vervielfältigung, Verbreitung oder auch Veränderung der Dokumente ermöglichen können. Quelle: Wikipedia

http://open-access.net


 

Digitalisierung von Geschäftsprozessen

Interview mit Jochen Jaser, CEO der Matrix42 AG zum Thema Unternehmenskultur, Workspaces und der Digitalisierung von Geschäftsprozessen, die einhergeht mit einer zunehmenden Mobilisierung derselben.

Herr Jaser, wohin führt der Wandel der Arbeitswelt in den nächsten ein bis zwei Jahren und wie sieht die Arbeitsumgebung der nahen Zukunft aus?
„Die Digitalisierung unserer Arbeitsmittel wird weiter voranschreiten und das Smartphone wird sich zu einer Art „Schweizer Taschenmesser“ entwickeln, mit dem sich eine Vielzahl von Aufgaben umsetzen lässt. Parallel dazu wird die Transparenz der Prozesse zunehmen, was man durchaus als zweischneidiges Schwert bezeichnen kann, weil eine Flut an Information auch dazu führen kann, dass die wirklich wichtigen Informationen weniger wahrgenommen werden. Sprich beim Teilen von Information sollte sorgfältig darauf geachtet werden, für wen welche Information relevant ist.
Hinzu kommt, dass sich die arbeitende Bevölkerung mit einer zunehmenden Diversifizierung von Technologien und viel mehr Applikationen als noch vor Jahren auseinandersetzen muss. Für junge Menschen ist das in der Regel kein Problem – ihnen macht die Beschäftigung mit neuen Technologien in der Regel Spaß. Es darf aber nicht vergessen werden, dass in Unternehmen viele verschiedene Mitarbeiter arbeiten, wir alle auch immer länger arbeiten müssen und sich deshalb die Technologien an die Mitarbeiter anpassen müssen und nicht umgekehrt.
Wenn man sich mit der Arbeitsumgebung der Zukunft beschäftigt, wird klar, dass sich das mobile Arbeiten auffällig stark weiterverbreiten wird – nicht zuletzt, weil es kostengünstig ist und die Flexibilität steigert. Außerdem wird die Zusammenarbeit, egal ob virtuell oder physisch, eine wichtige Rolle spielen. Bei dieser neuen technologiegetriebenen Arbeitsweise dürfen wir nicht vergessen, dass es auch Unternehmensbereiche oder Branchen gibt, in denen der unmittelbare, persönliche Kontakt auch in Zukunft von größerer Bedeutung sein wird als die Technologie.“

Wie begleiten Sie Ihre Kunden dabei, die digitale Transformation der Arbeitswelt zu meistern?
„In erster Linie geht es darum, den Unternehmen die zahlreichen Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, die für die digitale Transformation von Arbeitsstilen möglich sind. Dabei ist von Fall zu Fall zu betrachten, welche Vorgehensweise die bessere ist. Eines aber haben alle Organisationen gemeinsam: sie verbinden traditionelle und neue Technologien so miteinander, dass ein smarter Prozess entsteht und kein radikaler Bruch; so entsteht durch eine Automatisierung und Mobilisierung mehr Freiraum und Kreativität.
Unternehmen wie Matrix42 sorgen beispielsweise dafür, dass bei der Änderung von Workflows die Einhaltung der Compliance-Richtlinien sichergestellt ist und sich gleichzeitig die Vorteile neuer Technologien, wie Transparenz, Dynamik und Flexibilität entfalten können. Das entlastet die Mitarbeiter und schafft Platz für neue Ideen und Visionen. Ein konkretes Beispiel: Durch die Einführung moderner Self-Service-Tools für die Bereitstellung von Devices und Applikationen lassen sich Prozesse vereinfachen, die Effizienz steigern, wird Entlastung und Zufriedenheit geschaffen und dadurch wiederum entsteht Raum für Innovationen.“

Jochen Jaser, CEO Matrix42 AG

Jochen Jaser, CEO der Matrix42 AG, stellt im Ge­spräch mit der TREND-REPORT-Redaktion fest: „Enterprise Mobility wird zentraler Workspace.“

Gibt es Neuigkeiten für Ihre Kunden auf der diesjährigen CeBIT?
„Matrix42 wird in diesem Jahr auf der CeBIT den nächsten Schritt in Richtung eines ganzheitlichen Workspace Managements geben, d.h. wir bieten unseren Kunden innovative Lösungen an, die transparente und zuverlässige Steuerung von Geräten, Apps, Daten, Digitalen Identitäten und IT-Services ermöglicht. So bringen wir beispielsweise im Bereich Client Management ein neues Release auf dem Markt, welches eine dynamische Serverauswahl bietet und ein Cloud basiertes Arbeitsplatzmanagement ermöglicht. Im Mobility Bereich stellen wir die Integration der Funktionalitäten von Silverback by Matrix42 vor, mit denen es den Anwendern noch leichter gemacht wird, die Vielfalt und Masse unternehmenseigner Mobilgeräte technisch aber auch kaufmännisch zu verwalten.
Stolz sind wir zudem auf unsere neue Plattform „Matrix42 Marketplace“, die wir ebenfalls auf der CeBIT launchen werden. Mit dem Matrix42 Marketplace können unsere Kunden Ihre Arbeitsplatzmanagement Lösung über einen Business App Store mit Add-Ons, Partnerlösungen etc. erweitern und sofort in Betrieb nehmen.
Schließlich werden wir auf der CeBIT erstmals unser neues Produkt „Matrix42 MyWorkspace“ vorstellen. Dahinter verbirgt sich eine zentrale Software-as-a-Service Plattform, mit der sämtliche Applikationen und digitalen Identitäten eines Anwenders zentral angesteuert und verwaltet werden können. Der Clou dabei ist, dass sich der Anwender nach dem „Single-Sign-on-Prinzip“ nur einmal an seiner Arbeitsumgebung anmelden muss – egal welche SaaS-Anwendung oder welches Gerät er nutzt. Vereinfachung lautet das Matrix42-Prinzip mit dem wir der zunehmenden Komplexität in der modernen Arbeitswelt begegnen.“

Wie unterstützen Sie mit flexiblen Arbeitsumgebungen die Kreativität von Mitarbeitern?
„In unserem eigenen Unternehmen unterstützen wir die Kreativität unserer Mitarbeiter auf unterschiedlichste Art und Weise. Grundlegend gewähren wir ihnen viel Freiraum hinsichtlich der Arbeitszeiten und des Arbeitsplatzes – wer Bedarf hat, kann unterwegs oder vom Homeoffice aus arbeiten. Außerdem haben wir eine schlanke Organisationsstruktur und flache Hierarchien – das Team steht im Vordergrund. Da dieses Team auch noch international ist, entsteht Kreativität oft schon von ganz allein – durch die verschiedenen Kulturen und Arbeitsweisen.
Die Kreativität und aktive Zusammenarbeit unserer Mitarbeiter bündeln und unterstützen wir durch die Veranstaltung eines jährlichen Kick-offs und einer „Hack Week“. In der Zeit einer Woche finden sich alle Mitarbeiter zusammen und widmen sich ausschließlich der Weiterentwicklung von Ideen. Außerdem arbeiten wir in der Software-Entwicklung interdisziplinär und weniger spezialisiert, unsere Teams arbeiten an neuen Lösungen und Add-Ons zu unseren Produkten. Jenseits des Tagesgeschäfts und des operativen Drucks.“

Wo ist der Unternehmensbereich „Trendmanagement“ in Ihrem Unternehmen angesiedelt?  
„Das Trendmanagement ist bei Matrix42 in den Bereichen Vorstand, Produkt Management und Marketing angesiedelt. Hier werden Ideen entwickelt, diskutiert und auf Markttauglichkeit geprüft. Wir entwickeln Trends aber auch zusammen mit Kunden und Partnern, z. B. auf Roadshows und Veranstaltungen. Außerdem bieten wir Webinare, die sich mit Zukunftsthemen befassen und da wir über Zugang zu ca. 3.000 mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum verfügen, sind wir auch hier immer aktiv, wenn es darum geht, Trends zu erspüren und kommunizieren.“

Mobile Economy

Der Trend zur mobilen Datennutzung in allen Lebensbereichen ist ungebrochen.
Wir berichten über die Evolution der „mobilen Wirtschaft“ – und wie kreative Unternehmer daraus Wettbewerbsvorteile generieren.

Die Revolution ist noch frisch, doch ihre Wirkung ist gewaltig: Apple stell­te 2007 das erste Smartphone vor – es sollte unser Leben und die Wirtschaft gründlich verändern. In nur acht Jahren ist die mobile Datennutzung zur Selbstverständlichkeit geworden, physische und digitale Welten verschmelzen, ganz neue Geschäftsmodelle werden möglich. In diesem Jahr sollen weltweit eine Milliarde Smartphones verkauft werden und erstmals mehr Tablets als Desktop-PCs und Laptops zusammen.

Was für den User so komfortabel funktioniert, stellt Unternehmen und IT-Abteilungen vor große Herausforderungen. Allein der Handel muss nun sämtliche On- und Offline-Verkaufska­näle bespielen. Und zwar mit dem größtmöglichen Mehrwert für Konsumenten, die sich mobil über Waren informieren, Preise vergleichen und bezahlen. Das mobile Internet verändert nicht nur die Business-to-Consumer-Märkte, sondern ermöglicht produktivere Geschäftsprozesse, etwa wenn Kun­deneinsätze von Service-Mitarbeitern besser organisiert werden können, indem sie unterwegs mit für ihre Aufträge relevanten Informationen versorgt werden. Neue cloudbasierte Dienste und leistungsfähige Data Center integrieren Zulieferer, Partner und Kunden, was Reibungsverluste vermindert und Abläufe beschleunigt.
Es besteht kein Zweifel: Unternehmen müssen ihre Geschäftsprozesse auf die neuen mobilen Technologien ausrichten. Experten zweifeln bereits, ob die Strategie des „Mobile first“ noch zeitgemäß ist, da die Devise bald womöglich „Mobile only“ lautet. Wie sehr die mobile Datenwelt in allen Lebensbereichen präsent sein wird, zeigt eine Studie von Gartner: Die Marktforscher erwarten, dass „Nutzer mobiler Endgeräte künftig wohl ein halbes Jahr länger leben“. Apps, die einen gesunden Lebensstil befördern und medizinisches Monitoring anwenderfreundlich gestalten, werden ebenso da­für sorgen wie Wearables (Smartwatches oder intelligente Armbänder). Mit ihnen werden ganz normale Vitaldaten erfasst, die an den Arzt übertragen werden, wenn sich Auffälligkeiten zeigen, damit er sofort intervenieren kann.

Solche Anwendungen werden auf der diesjährigen CeBIT als Trendthema im Fokus stehen. Wie auch Mobile Payment. „Das Bezahlen per Telefon steht dank Apple Pay wohl endlich vor dem Durch­bruch“, melden die Messemacher und versprechen Zeiten ohne lange Schlangen vor der Kasse. Die Analysten von Gartner sehen den weltweiten Umsatz mit Mobile Payment bis 2017 bereits auf über 700 Milliarden Dollar schnellen – fast dreimal so viel wie 2013. „Vie­le Verbraucher werden demnächst ohne Portemonnaie aus dem Haus gehen und mit dem Handy zahlen“, sagt Prof. Dieter Kempf, Präsident des IT-Branchenverbandes BITKOM.
Konsequenterweise wird das Mobile Banking an Fahrt aufnehmen. Selbst Finanzdienstleister werden ihre Pro­dukte zunehmend über Apps den Kunden erklären. „Tablets und Beratungs-Apps bieten bislang nicht gekannte Möglichkeiten, komplexe Fi­nanz­themen und -produkte einfach, fast spielerisch zu vermitteln“, erklärt Stefan Wernhart, IT-Projektleiter bei der com­people AG. „Auf diese Weise können Finanzdienstleister ihre Service-Qualität in der Kundenberatung weiter verbessern und damit ihre Marktposition gegenüber dem Wettbewerb stärken.“

Vorteilhaft ist, dass Kunden und Mitarbeiter seit Jahren selbstverständlich ihren Alltag mit mobilen Endgeräten organisieren. Daher erlauben immer mehr Unternehmen private Geräte beruflich zu nutzen, wofür sich die Abkürzung BYOD (Bring Your Own Device) eingebürgert hat. Das führt allerdings dazu, dass viele Chefs schon glauben, nur weil sie BYOD praktizieren würde dies automatisch die Produk­tivität der Mitarbeiter erhöhen und letzt­lich gar die mobile Transformation ihres Unternehmens einleiten. So einfach ist es nicht! Denn es bedarf einer Strate­gie und eines Sicherheitskonzeptes, wenn mobile Prozesse die Firma voranbringen sollen. Natürlich geht es im Kern beim Thema „Mobile Enterprise“ darum, Daten und Geschäftsprozesse über mobile Geräte verfügbar zu machen, so dass Mitarbeiter oder Kunden auf diese Prozesse und Informationen zugreifen können. Mehrwerte werden dabei aber nur geschaffen, wenn bestehende Abläufe aufgebrochen, neu gestaltet und mit Zusatzservices angereichert werden. Es kommt darauf an, dass Relevantes sofort, egal wo, zur Verfügung steht und idealerweise mit anderen Diensten verknüpft ist.


 

Checkliste Enterprise Mobility

Checkliste Enterprise MobilityEnterprise-Mobility-Strategien bergen die Chance, Wettbewerbsvorteile zu generieren. Citrix hat in einer Checkliste die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die es gilt, abzudecken. Hier ein Auszug:

  1. ByoD-Konzepte absichern und richtig verwalten.
  2. Apps per Enterprise App Store zentral bereitstellen und verwalten.
  3. Unternehmenseigene Datenrichtlinien definieren.
  4. Datentrennung durch Sandbox-Umgebung.
  5. Business-konforme Alternativen für beliebteste und wichtige Apps.
  6. IT-Umgebung ganzheitlich betrachten.

Quelle: Citrix

 


Wer neu denkt, erschließt neue Märkte. Niemand demonstriert das bes­ser als kreative Start-ups, die von vornhe­rein Mobile denken wie der Strea­ming­dienst Spotify, der Carsharinganbieter Car2go oder die Taxi-App-Macher von myTaxi. An letzterem lässt sich gut studieren, wie mobile Transformation funk­tioniert. Über die App wurden zunächst bequem Taxifahrten vermittelt, ohne den zuweilen mühseligen Gang über eine Taxi­zentrale zu gehen. Hinzu kamen mobile Features, die den Dienst noch komfortabler machten: Kunden können Taxis in der Nähe per Standortfunktion herbeirufen, das heranfahrende Auto per Kartenanzeige mitverfolgen und sogar bestimmte Fahrer anfordern. Selbstredend wird die Fahrt mobil bezahlt.

Damit, was junge Unternehmen spielend beherrschen, tun sich noch viele Mittelständler und Konzerne schwer. In Sachen mobiler Strategie stellt die aktuelle Lünendonk-Studie „Mobile En­ter­prise“ deutschen Unternehmen kein schmeichelhaftes Ergebnis aus: Etwas mehr als die Hälfte der 91 befragten Un­ternehmen, die meist mehr als 3 000 Mitarbeiter beschäftigen, gibt zwar an, eine mobile Strategie zu verfolgen, doch die beschränkt sich oft auf die mobile Nutzung von E-Mail, Kalender und Kontakten. Von den Unternehmen, die bewusst eine solche Strategie vorantreiben, setzen 80 Prozent eine MDM-Lösung ein und unterhalten zu 30 Prozent einen Enterprise-App-Store.

Was oft verkannt wird, ist, dass Mobile Enterprise weniger eine Technik- als vielmehr eine Business-Frage ist. Wichtig ist vom Kunden her zu denken und vom Geschäftsmodell. Die Stu­die legt nahe, dass deutsche Unternehmen gar nicht so weit sind, wie sie glau­ben. Der Mehrwert von Mobile beginnt nämlich erst dort, wo Geschäftsprozesse optimiert und neue Umsatzpotenziale erschlossen werden.

Was das in der Praxis bedeutet, zeigt die Deutsche Bahn. Hier arbeitet ein beson­ders großer Teil der Mitarbeiter mobil – und Mobilität ist ein Teil der Geschäfts­prozesse. „Somit ist der Bedarf groß, alle notwendigen Informationen für die täg­liche Arbeit konzentriert und zentral ab­rufbar zu machen“, sagt Michael Baranek, Leiter Product Engagement & Lifecycle Management Cluster Mobile bei DB Systel. Also wurde die Informations- und Kommunikationsplattform Rail-in-Motion (RiM) für Tablets aufgelegt. Da­mit können Mitarbeiter nun unter anderem Arbeits­aufträge, Schicht­pläne und Weisungen direkt und passend zum ak­tuellen Auftrag in der Plattform einsehen. „So kann z. B. ein Dienstantritt kom­fortabel über das Tablet erfolgen, Wegezeiten können so optimiert werden. Wichtige Do­ku­men­te wie Weisungen und Richtlinien stehen dem Anwender in der aktuellsten Version elektronisch zur Ver­fü­gung. Das Anfertigen und Mitführen von Papierbelegen entfällt“, erklärt Baranek. Außer­dem können über das Tablet aktuelle Informationen direkt zurückgesendet werden und es kann auf Informationen zugegriffen werden, die normalerweise mobil nicht erreichbar wären. Das geschieht alles über sichere Internetverbindungen.

Eine Mobility-Strategie sollte immer das gesamte Unternehmen einschließen und nicht allein in den Händen der IT-Abteilung und des CIO liegen. Für Michael Baranek „geht eine erfolgreiche Digitalisierung vom Mitarbeiter aus.“ Daher wurden in den Trans­formationsprozess bei der Bahn „vom analogen zum digitalen Mitarbeiter“ sehr erfahrene Kräfte in die Produkt­ent­wicklung mit eingebunden. Damit stellte man sicher, dass die Lösung auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Beschäftigten zugeschnitten ist. RiM wurde auf Basis von Standard-Android-Geräten entwickelt. Vorteil: Es müssen keine hardwareseitigen Extra-Voraussetzungen für seinen Einsatz erfüllt sein.


 

Trend: Mobile Security

App-Ray ist eine Lösung für Unternehmen und ermöglicht eine vollautomatische Analyse und Einschätzung der Sicherheit von Android-Apps nach vorher festgelegten Kriterien. Dabei stellen die Unternehmen den Katalog der Untersuchungskriterien selbst zusammen, so dass Analysen mit App-Ray genau auf die unternehmensspezifischen Anforderungen hin zugeschnitten sind.
http://ais.ec/appray


 

 

Wie die Umsetzung von Mobile gelingt, gerade auch im Handel, wo noch erhebliche Kundenpotenziale gehoben werden können, erläutert Hans J. Even, Geschäftsführer der TWT Interactive GmbH: „Eine gute Mobilstrategie von Unternehmen ist sehr komplex und be­steht aus mehr als einer mobilen Website.“ Über die Hälfte aller lokalen Such­anfragen kämen via mobilem Endgerät und bereits jedes vierte YouTube-Video wird mobil aufgerufen. „Ein beliebter Ansatz für die Strategie ist das ‚Mobile First‘-Konzept, bei dem jeglicher Content und das Design primär für kleinere Displays entwickelt werden und erst im Nachgang für die größeren Desktop-Screens“, sagt Even und unterstreicht: „Mobile First ist kein Buzzword, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil.“

Der lässt sich auch mit Beratungs-Apps z. B für Finanzdienstleister voll ausspielen. „Diese sollten sowohl in fach­licher Hinsicht als auch bezüglich ihrer Performance und Benutzungsfreund­lichkeit den Anforderungen des Vertriebs entsprechen“, rät Stefan Wern­hart, IT-Projektleiter bei der compeople AG: „Erreicht wird das, indem vor allem die Vertriebsmitarbeiter als aktive Mitgestal­ter der App in den Entwicklungsprozess einbezogen werden sowie der Usability bei der Konzeption und Entwick­lung eine hohe Priorität eingeräumt wird.“ Bewährt habe es sich beispielsweise, den in der jeweiligen Produktkategorie erfolgreichsten Vertriebsmitarbeiter in die App-Entwicklung einzubinden. Wernhart: „Dies gewährleistet, dass die wichtigsten fachlichen Informationen und relevanten Verkaufsargumente integriert und sinnvoll miteinander verknüpft werden.“ Wesentlich ist, Kommunikationsbrüche innerhalb der unterschiedlichen Kunden-Zugangs­wege zu vermeiden. Hat ein Bankkunde etwa unterwegs damit begonnen ein Geschäft abzuwickeln, muss es möglich sein, dieses bruchlos mit dem Bankberater in der Filiale fort­zusetzen. Ohne Multichannel-Optionen wird eine Mobile-Strategie rasch witzlos. Das treibt die Anforderungen an die IT-Abteilung enorm in die Höhe, zumal es noch keine Lösungen aus einem Guss gibt. Ganz zu schweigen von dem wichtigen Aspekt der Sicherheit.

Big Data, Mobile und Hybrid Cloud bringen neue Herausforderungen für den Datenschutz mit sich, regis­triert EMC. Laut einer Studie des Infor­mationsmanagement-Anbieters kosten Datenverluste deutsche Unternehmen jährlich 33,6 Milliarden Euro – das ent­spricht fast einem Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Zugleich geben 43 Prozent der Unternehmen an, noch keinen Disaster-Recovery-Plan zu haben. Ganze 53 Prozent der Firmen räumen ein, dass es für sie „schwierig“ ist, Daten in Big-Data-, Mobile- und Hybrid-Cloud-Lösungen zu schützen. Dabei haben sie bereits ein Viertel aller Primärdaten in Cloud-Speichern abgelegt. „Der wirtschaftliche Schaden durch zunehmende IT-Unsicherheit ist groß. Sorgloser Umgang hiermit bedeutet ein erhebliches Haftungsrisiko“, mahnt Prof. Dr. Dirk Heckmann, Verfassungsrichter am Bayrischen Verfassungsgerichtshof und Professor für Öffentliches Recht und Internetrecht an der Universität Passau. „Es muss mehr in IT-Sicherheits­lö­sun­gen investiert werden. Die hohe gesellschaftliche Relevanz von Cloud Computing, Big Data oder Mobile Bu­siness könnte auch staatliche Subventionen in diesem Bereich rechtfertigen.“

Datenvolumen - Entwicklung der mobilen Datenübertragung 2013 - 2018

2013 machten 4G-Verbindungen (LTE) 30 Prozent des mobilen Datenvolumens aus – obwohl der Anteil der Geräte bei lediglich 2,9 Prozent lag. Quelle: Citrix

Wie auch immer man zu staatlicher Stütze stehen mag – fest steht, dass die digitale und mobile Transformation in vollem Gange ist und die Aufmerksamkeit vieler Akteure erfordert. „Die Di­gitalisierung unserer Arbeitsmittel wird weiter voranschreiten und das Smartphone wird sich zu einer Art ‚Schweizer Taschenmesser‘ entwickeln, mit dem sich eine Vielzahl von Aufgaben umset­zen lässt“, sagt Jochen Jaser, CEO der Matrix42 AG. Eine Vielzahl von Aufgaben, die über eine Vielzahl von Technologien und Applikationen erledigt wird. Für Digital Natives und Creative Companies ist das Alltag. Bei älteren Nut­zern und Mitarbeitern kann das anders aussehen. „Es darf nicht vergessen werden, dass in Unternehmen viele verschiedene Mitarbeiter arbeiten, wir alle auch immer länger arbeiten müssen und sich deshalb die Technologien an die Mitarbeiter anpassen müssen und nicht umgekehrt“, folgert Jaser. Nur wer die Transformationskraft der neuen Tech­nologien in sichere und nutzerfreundliche Anwendungen gießt, wird dauerhaft auf den Märkten und im Kampf um die besten Köpfe bestehen können. Jaser schlussfolgert: „Wenn man sich mit der Arbeitsumgebung der Zukunft beschäftigt, wird klar, dass sich das mobile Arbeiten auffällig stark weiterverbreiten wird – nicht zuletzt, weil es kostengünstig ist und die Flexibilität steigert.“

Digital Game-based Learning – Mehr Trend als Hype

Neue Technologien sowie die Ansprüche der „Digital Natives“ haben das E-Learning stark verändert. Mit Christian Wachter, Vorstandsmitglied des europaweit marktführenden E-Learning Anbieters IMC und Falk Hegewald, Leiter der Abteilung New Media Services bei der IMC, haben wir darüber gesprochen, was moderne E-Learning-Inhalte heute ausmacht, wie diese zustande kommen und welche neuen Geschäftsmodelle sich derzeit in diesem Bereich entwickeln.

Herr Wachter, Herr Hegewald, wie lässt sich Wissen heute aus Ihrer Sicht auf nachhaltige Weise vermitteln?
Christian Wachter: Grundsätzlich betrachtet die IMC das Thema Aus- und Weiterbildung aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Einerseits spielt die technologische Seite dabei eine wesentliche Rolle. Hierbei geht es in erster Linie darum, wie und mit welchen Mitteln gelernt wird. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wie Lerninhalte heute aufbereitet sein müssen. Wir beobachten derzeit, dass sowohl die Digitale Transformation als auch die Generation der „Digital Natives“, zu denen ich mich mit Anfang 40 bereits nicht mehr zähle, sehr stark Einfluss darauf nehmen, wie Aus- und Weiterbildungskonzepte heute gestaltet sein müssen, um tatsächlich erfolgreich zu sein. Außerdem ergibt sich aus dem Aufkommen mobiler Technologien wie Smartphones und Tablets ein verändertes Lern-Nutzungs-Verhalten. Durch diese Technologien findet Lernen nicht mehr zwangsläufig am Arbeitsplatz statt, was sich wiederum stark auf die Erwartungshaltung der Lerner an die Gestaltung und die mediale Aufbereitung von Inhalten auswirkt. Wenn ich am Wochenende mit meinem Tablet auf dem Sofa sitze, dann impliziert das ja geradezu die Einbindung von spielerischen Elementen zur Motivation und Auflockerung. Hier lautet das Stichwort „Lean Backward Learning“ – was bedeutet, dass ich mich zum Lernen nicht mehr nach vorne zu meinem Arbeitsgerät, sprich meinem PC oder Laptop hin neige, sondern mich mit meinem mobilen Endgerät auf dem Schoß zurücklehnen kann. In einem solchen Lernkontext erwarte ich als Lerner automatisch hin und wieder ein spielerisches Element, das den Stoff auflockert.

Herr Hegewald, kürzlich haben Sie erfolgreich ein neues Game rund um das Thema Wassermanagement und Klimawandel entwickelt. Erklären Sie uns, was es mit diesem Spiel auf sich hat?
Falk Hegewald: Im Rahmen eines Projektes haben wir gemeinsam mit dem Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung ein Simulationsspiel zum Thema Wassermanagement und Klimawandel entwickelt. Ziel des Projektes war es, der Bevölkerung einen Eindruck davon zu vermitteln, wie komplex das Thema Wassermanagement ist und welche Interessenkonflikte dabei eine Rolle spielen. Auch wenn wir hier in Europa noch grüne Landschaften haben, kann es sich auch bei uns zuweilen als recht schwierig erweisen, die Ressource Wasser wirklich gerecht zu verteilen. Das Spiel soll den Lernern dabei helfen, zukunftsorientiert zu denken und Lösungen zum Umgang mit der Ressource aufzeigen. Im Spiel kann der Lerner zwischen drei unterschiedlichen Klimaszenarien wählen: einem trockenen, einem normalen und einem sehr feuchten Klima. Im Zeitraffer kann er dann die Entwicklung der Landschaft über die nächsten 50 Jahre verfolgen. Entwickelt haben wir das Spiel auf Grundlage realer Forschungsergebnisse, welche wir in die digitale Welt transportiert haben. Das Spiel ist ein klassisches Simulations-Spiel, das heißt, der Lerner kann die für das Wassermanagement wesentlichen Elemente aktiv steuern. Er kann zum Beispiel Stellwerke an Flussmündungen verändern, in die Agrarkultur eingreifen, die Aufforstung des Waldes verändern und vieles mehr. Regelmäßig gibt es Feedback zu den getroffenen Entscheidungen, beispielsweise in Form von Nachrichtenmeldungen oder wenn sich entsprechende Bevölkerungsgruppen beschweren, weil plötzlich die Wasserqualität im See nachlässt und das wiederum zu weniger Tourismus führt.

 

Christian Wachter, IM-C AG

Christian Wachter, IM-C AG

Das klingt beinahe als hätten Sie mit diesem Spiel dazu beigetragen, einige unserer Mitbürger nachdenklich zu stimmen und für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Tatsächlich denken derzeit nur etwa 3-4% der Menschen, die heute auf der Erde leben über das nach, was in der Zeit nach Ihrer Generation geschehen wird. Indem Sie sich nun aktiv daran beteiligen, den Menschen spielerisch zu vermitteln, wie sie die Zukunft gestalten können, packen Sie auf sehr elegante Weise ein wesentliches Problem bei der Wurzel.
Kommen wir nun zum Stichwort „Digital Game-based Learning“. Haben wir es hier eher mit einem Trend oder einem Hype zu tun? Unter Hype verstehe ich eine kurzzeitige Hochphase, die die nächsten ein bis zwei Jahren umreißt, während der Begriff Trend einen langfristigen Vorgang beschreibt, der mitunter zwar heute noch sehr innovativ ist, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt von einer Mehrheit angenommen wird. Herr Wachter, wie ordnen Sie „Digital Game-based Learning“ hier ein?
Christian Wachter: Ganz klar haben wir es hier mit einem Trend zu tun. Wie ich bereits eingangs sagte, hat das vor allem damit zu tun, dass die „Digital Natives“ mehr und mehr als Mitarbeiter in die Unternehmen drängen. Diese sogenannte „Generation Gameboy“, die mit Spielen und Videospielen groß geworden ist, weißt eine sehr hohe Akzeptanz für das Thema Spielen auf, das inzwischen zum festen Bestandteil unseres täglichen Lernens und Arbeitens geworden ist.

Und das kanalübergreifend? Mit kanalübergreifend meine ich, dass Lerninhalte inzwischen jederzeit und auf allen Plattformen verfügbar sind.
Christian Wachter: Ja. Bei der IMC erleben wir auch auf der Kundenseite sehr stark, dass es nicht darum geht, alle Inhalte in höchster Videospielqualität umzusetzen, sondern dass auf kleine, motivierende Elemente Wert gelegt wird, die das Lernen auflockern und somit verändern. Auch das Nutzungsverhalten hat sich stark verändert und findet eben auch schon mal außerhalb der üblichen Arbeitszeiten mit Hilfe mobiler Endgeräte statt. Wesentlich ist für uns als Unternehmen, dass wir die Mechanismen und Möglichkeiten, die die vielfältigen Endgeräte bieten auch nutzen, um der Erwartungshaltung der Lerner, die beispielsweise bequem zuhause lernen möchten, gerecht zu werden.
Aus unserer Perspektive wird „Game-based Learning“ mit Sicherheit ein langfristiges Thema sein. Es wird sich zunehmend in eine Richtung entwickeln, in der vielleicht am Ende auch die klassische Welt der Zertifikate und Diplome, die wir heute kennen, dahingehend ergänzt wird, dass die Lerner die Möglichkeit erhalten, spielerisch verschiedene Auszeichnungen, so genannte Badges, zu sammeln, die dann am Ende als eine anerkannte Form der Zertifizierung gelten können. Wir stellen bereits jetzt fest, dass diese Fragestellungen und Ideen keine Zukunftsmusik sind, sondern bereits existieren. Viele Unternehmen, die sich heute Gedanken darüber machen, wie sie ihre Aus- und Weiterbildung gestalten können, werden an dem Thema „Digital Game-based Learning“ also kaum vorbeikommen.

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„Wir wollen Innovationstreiber sein“

Interview für TREND REPORT mit Iris Meyer, Pressereferentin der IBC SOLAR AG. Gerade auf dem sehr schwierigen Markt „Photovoltaik“ ist „Innovation“ ein, wenn nicht gar der entscheidende Wettbewerbsvorteil.

Wie haben Sie Ihr Innovations- und Trendmanagement in der Unternehmenskultur verankert?
Innovationstreiber zu sein, ist ein wesentlicher Teil der Unternehmensphilosophie und -geschichte von IBC SOLAR. Als Pionier der deutschen Photovoltaikbranche gehörte IBC SOLAR vor mehr als 30 Jahren zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die die Stromgewinnung aus Sonnenlicht für den privaten und gewerblichen Gebrauch möglich machten. Seither ist die inzwischen weltweit tätige, immer noch vom Firmengründer Udo Möhrstedt geführte Unternehmensgruppe stets Treiber für technologische Innovationen im PV-Bereich gewesen. Exemplarisch dafür steht das Solarspeichersystem IBC SolStore, das erste Speicher-Komplettsystem für private Haushalte, das IBC SOLAR bereits 2011 auf dem deutschen Markt angeboten hat.
Wie kaum eine andere Energieform spricht Photovoltaik das Grundbedürfnis des Menschen nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit an, das durch Speicher gestärkt wird. Mit den ersten marktreifen Speicherlösungen hat die Solarbranche bereits vor vier Jahren ihre Innovationskraft bewiesen und einen Paradigmenwechsel angestoßen, weg von der reinen Einspeisevergütung hin zum Eigenverbrauch. Als verlässlicher Partner unserer Kunden treiben wir bei IBC SOLAR die Innovation und Weiterentwicklung unserer Produkte aktiv an. So werden wir 2015 ein Lithium-Speichersystem auf den Markt bringen, das erstmals günstiger als ein vergleichbares Speichersystem auf Blei-Basis ist.

Welche Tools setzten Sie ein um das Innovations- und Ideenmanagement Ihrer Mitarbeiter zu fördern?
Die Erfahrung unserer Mitarbeiter ist unser wichtigstes Kapital. Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen, ein Intranet-basiertes Vorschlagswesen sowie flache Hierarchien tragen dazu bei, die Erfahrungswerte und Ideen der Kollegen systematisch zu erfassen. Für IBC SOLAR steht Partnerschaft an erster Stelle. Das spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit unserem Fachpartner-Netzwerk wieder. Im intensiven Austausch mit den Installateuren und Solarteuren teilen wir unsere Erfahrungen, bündeln Kompetenzen und erschließen gemeinsam neue Geschäftsfelder. Dadurch können sich alle Beteiligten weiterentwickeln und wachsen.

IBC Solar erhielt jüngst einen Folgeauftrag im indischen Rajasthan.

IBC Solar erhielt jüngst einen Folgeauftrag im indischen Rajasthan.

Sind Sie selbst Trendsetter oder springen Sie auf?
Insbesondere in den Bereichen Speicherlösungen und Montagesysteme sehen wir uns als Trendsetter. Die Entwicklung unserer Produkte wird hier jedoch klar von den Marktanforderungen bestimmt. Unser Netzwerk aus rund 600 PV-Installationsbetrieben liefert uns wertvolle Einsichten darüber, welche Anforderungen Fachhandwerker an PV-Komponenten stellen – sowohl in wirtschaftlicher wie auch technologischer Hinsicht.
Belohnt wurde unser Engagement auf der Branchenmesse Intersolar Europe 2014 mit dem begehrten Intersolar Award für unser Projekt „City-Solarpark Hölzengraben“, das wir in der Kategorie „Solarprojekte in Europa“ eingereicht hatten. Es überzeugte die Jury vor allem durch sein wegweisendes Eigenverbrauchskonzept sowie seinen technischen Innovationsgrad. Bei diesem Projekt stand der gewerbliche Eigenverbrauch von Solarstrom im Fokus. Durch eine optimierte Übereinstimmung der Solarstromerzeugung mit dem Verbrauchsprofil der abnehmenden Unternehmen gewährleistet die Anlage eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote und macht die Nutzung des umweltfreundlichen Stroms besonders effizient.
Neben der (Weiter-)Entwicklung von PV-Systemen und -Komponenten engagiert sich IBC SOLAR besonders bei der Weiterentwicklung der Einsatzmöglichkeiten von Speichern als Baustein für die Energiewende. Das Pilotprojekt „Großspeicher zur Netzstabilisierung“ gemeinsam mit den Stadtwerken Neustadt stellt bereits seit 2012 Netzdienstleistungen für das Nieder- und Mittelspannungsnetz bereit. Ein vom Freistaat Bayern gefördertes Nachfolgeprojekt im Projekt „Smart Grid Solar“ (ZAE, Universität Erlangen-Nürnberg) wird in diesen Tagen in das Niederspannungsnetz der Gemeinde Epplas (Landkreis Hof) eingebunden.

Welche Innovationen stammen aus Ihrem Hause und welche Patente haben Sie inne.
Exemplarisch ist der Bereich Montage- und Halterungssysteme zu nennen, in dem IBC SOLAR seit vielen Jahren Eigenentwicklungen vorantreibt und durch Patente bzw. Gebrauchsmuster schützen lässt. Dazu gehören beispielsweise besonders leicht montierbare Modulklemmen im System IBC TopFix 200, das Stützsystem IBC FrameFix gegen hohe Schneelasten, Bestandteile eines Montagesystems speziell für Trapezblechdächer und für das aerodynamisch optimierte Flachdachmontagesystem IBC AeroFix. Wie alle Eigenentwicklungen werden auch unsere hauseigenen Montagesysteme stetig weiterentwickelt, um etwa Kostensenkungspotentiale auszuschöpfen und die Montage von PV-Systemen für das Fachhandwerk noch einfacher zu machen.

www.ibc-solar.de

Kreativität, Funktionalität und Cradle-to-Cradle

Interview für Trend Report mit Ludwig Cammaert, Director Design & Technical Development, bei Desso.

Welche Tools setzten Sie ein um das Innovations- und Ideenmanagement Ihrer Mitarbeiter zu fördern?
Wir bei Desso glauben, dass jeder Einzelne seinen eigenen Unternehmergeist
entwickeln kann. Aus diesem Grunde haben wird diese Überzeugung zu
einem unserer zentralen Werte erklärt. Zusätzlich messen wir den
persönlichen Ambitionen einen hohen Wert bei und ermutigen die Menschen
in unserem Unternehmen, ihre besten Ideen zu verfolgen und diese
umzusetzen.
Die beste Art der Mitarbeitereinbindung ist, dass man ihnen bei der
Entscheidungsfindung vollstes Vertrauen schenkt. Dieser Gedanke spiegelt
sich bei uns sehr deutlich in den Konzepten der Eigenverantwortung und
Selbstbefähigung wider. Darunter verstehen wir, dass jeder einzelne
Mitarbeiter von Desso für das Erzielen der bestmöglichen Ergebnisse, den
vollen Einsatz, den Ausbau seiner Kompetenzen, die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit Kollegen und die Entwicklung neuer Ideen und
Lösungen selbst mitverantwortlich ist. Außerdem soll jeder Mitarbeiter aktiv
dazu beizutragen, dass die Dynamik, die Energie und die Kreativität des
gesamten Unternehmens weiter ausgebaut werden.
Die Innovationsstrategie von Desso basiert auf drei Grundsätzen: Kreativität,
Funktionalität und C2C.
Jeder Grundsatz stellt eine Plattform für die Generierung von Ideen dar. Dies
bezeichnen wir auch als das „unscharfe Front-End“ unserer Prozesse.
Inspirierende Designelemente, neue technologische Möglichkeiten und
Markteinflüsse werden mit den Ergebnissen aus anregenden Brainstorming-
Sessions kombiniert. Das Resultat: ein eindeutiges und aussagekräftiges
Entwurfskonzept.
In unserem kürzlich eröffneten Design Center™ entstehen dann aus diesen
rein konzeptuellen Ideen reale, physische Prototypen. Das Design-Team
verfügt dort über alle notwendigen Tools und Maschinen, die für die kreative
Umsetzung der Konzepte notwendig sind. Außerdem haben unsere Kunden
die Möglichkeit, neue Innovationen und Entwicklungen zu entdecken.

Welche Bedeutung haben Trends für Ihr Management?
Wir sehen unsere Aufgabe darin, unvergleichliche Produkte zu entwickeln, die
ein positives Innenraumklima schaffen, was die Gesundheit und das
Wohlbefinden und damit letztendlich auch die Leistungsfähigkeit der Nutzer
verbessert. Dieses Leitbild wird gefördert durch unser Innovationsprogramm,
das sich auf die Grundsätze der Kreativität, Funktionalität und des Cradle to
Cradle®-Designs stützt.
Kreativität ist der Antrieb für die Entwicklung unserer Teppichböden. Mit der
richtigen Farbe und Textur sowie dem richtigen Design wollen wir für unsere
Kunden genau die passende Atmosphäre schaffen – von anregend und
inspirierend bis hin zu ruhig und sachlich. Genau wie Kleider Leute machen,
wirken auch Teppichböden. Natürlich tragen auch andere Elemente des
Interieurs dazu bei, das von unseren Kunden gewünschte Raumerlebnis zu
schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass Design einen großen Einfluss auf
das psychische Wohlbefinden von Menschen haben kann, und somit auch auf
deren körperliche Verfassung. Der Aspekt der Funktionalität stellt einen
großen Mehrwert dar, denn unsere Produkte verfügen über eine einzigartige
praktische Wertigkeit. So reduzieren sie in Innenräumen beispielsweise die
Feinstaubkonzentration in der Luft und absorbieren unerwünschte Geräusche.
Dies sind nur einige der Innovationen, die wir für unsere Kunden entwickelt
haben. Mit unserer Verpflichtung zu den Cradle to Cradle®-Prinzipien heben
wir den kreativen Einsatz von Materialien und Design auf das nächste Level:
auf diesem können wir unsere Produkte und Prozesse noch gesünder
gestalten und es lassen sich die eingesetzten Materialien recyceln, was sich
positiv auf die Umwelt auswirkt.

Wie analysieren Sie zukünftige und aktuelle Trends?
Zwar tragen wir keine Teppichböden wie Kleidung, aber dennoch sind sie ein
Teil unseres alltäglichen Lebens. Daher kann ihr Aussehen einen großen
Einfluss auf unsere Stimmung haben und sich auf die allgemeine
Atmosphäre auswirken in der wir arbeiten und leben. Wir bei Desso haben
uns der Aufgabe verschrieben, Teppichböden zu entwickeln, die von den
aktuellsten Trends aus der Welt der Mode, Architektur, Innenarchitektur und
Kunst inspiriert werden und die den Innenraum entsprechend bereichern und
beleben. Zudem möchten wir die gemeinsame Entwicklung herausragender
neuer Designs entweder mithilfe unserer internationalen Plattform „Circles of
Architects®“ oder durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit führenden
Architekten und Designern an regen.

Welche Innovationen stammen aus Ihrem Hause und welche Patente
haben Sie inne.
Wir bringen jedes Jahr neue Carpetecture-Kollektionen auf den Markt,
überzeugende Beispiele für Dessos Engagement, kreative Teppichdesigns zu
schaffen und den Anforderungen von Architekten, Innenarchitekten,
Gebäudeeigentümern und Nutzern gerecht zu werden.
In Zusammenarbeit mit Philips haben wir eine einzigartige, patentierte
Fußbodenlösung am Markt eingeführt, die robuste LED-Leuchten von Philips
mit einem speziell von Desso entworfenen, lichtdurchlässigen Teppichboden
kombiniert. Das Resultat trägt den Namen Luminous Carpets™. Diese
Innovation verwandelt den Umgang von Menschen mit einem Raum
grundlegend, denn durch die neuartige Lichtgebung wird der Bodenbelag zu
einer dynamischen Leinwand, mit der man direkt in Kontakt treten kann. Dies
spricht unsere Sinne und unser natürliches Bestreben an, sich nach dem Licht
zurichten. Dies eröffnet eine vollkommen neue Designfreiheit für Architekten
und Innenarchitekten mit zahlreichen kreativen Anwendungsmöglichkeiten.
Gebäudeeigentümer können mühelos zwischen verschiedenen
Stimmungsprofilen und Einstellungen wählen und ändern so auf Knopfdruck
die Ausstattung und das Ambiente eines Raums.

Desso’s Masters
Inspiriert von der Unternehmensvision, ökologisch verantwortungsvolle
Fußbodenlösungen zu kreieren, welche die Gesundheit und das
Wohlbefinden der Nutzer fördern sollen, hat Desso eine einzigartige Kollektion
von „Master“-Teppichen entwickelt.
Jedes der Produkte bietet praktische Lösungen für bedeutende soziale und
umwelttechnische Probleme und verfügt über einen signifikanten Mehrwert.
Weil für uns Gesundheit und Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen, haben wir
diese „Master“-Produkte entworfen, um die Lebensqualität unserer
Mitmenschen zu verbessern.

DESSO AirMaster®
In allen unseren Zielgruppen (Büro, Bildungssektor, Gesundheitswesen) kann
die Bedeutung sauberer Innenraumluft nicht genug unterstrichen werden.
DESSO AirMaster® hilft dabei, Gefäß- und Lungenerkrankungen, wie
beispielsweise Asthma zu reduzieren. Auf diese Weise kann ein Teppich
effektiv dazu beitragen, krankheitsbedingte Abwesenheitszeiten zu senken,
die Produktivität am Arbeitsplatz sowie im Lernumfeld zu steigern und eine
gesündere Umgebung für Pflegepersonal und Patienten im
Gesundheitswesen zu bieten.

DESSO SoundMaster®
In denselben Umgebungen kann die Raumakustik die Gesundheit und das
Wohlbefinden negativ beeinflussen. Schüler können den Lehrer nicht richtig
verstehen, Büroangestellte können sich nicht konzentrieren oder in
Großraumbüros effektiv zusammenarbeiten und bei Patienten kann Lärm
Stress hervorrufen und somit die Genesung beeinträchtigen. Um diese
Probleme anzupacken, haben wir DESSO SoundMaster® entwickelt,
welcher Schall dämmt und absorbiert und auf diese Weise die Intensität
unerwünschter Geräusche reduziert.

DESSO Light Reflection Master®
Licht ist eines der grundlegenden Elemente, welches wir zum Leben
brauchen. Das Vorhandensein und die Intensität von Licht sind nicht nur
zuhause, sondern auch am Arbeitsplatz unerlässlich, um leistungsfähig sein
zu können. Licht erhöht unsere Konzentrationsfähigkeit und Produktivität und
sorgt auf diese Weise für bessere Leistungen. Licht hat darüber hinaus
positive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit und krankheitsbedingte
Abwesenheitszeiten vom Arbeitsplatz.
Darüber hinaus haben wir 2011 die Produktlinie „The Visions of“ der
Kollektion Patterns@Play herausgebracht, die den Red Dot Design Award
gewonnen hat.
Die Mehrzahl unserer wichtigsten Entwicklungen ist patentiert.

Trend: Social Freezing

Social Freezing bezeichnet das vorsorgliche Einfrieren von unbefruchteten Eizellen ohne medizinischen Grund. Diese Möglichkeit gibt Frauen, die sich ihren Kinderwunsch aktuell nicht erfüllen können (etwa weil ihnen der passende Partner dazu fehlt), größere Chancen auf eine Schwangerschaft jenseits des Alters von etwa 35 Jahren. Ursprünglich war die Eizell-Konservierung für junge, an Krebs erkrankte Patientinnen gedacht, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen.

Durch verbesserte Methoden ist es inzwischen möglich, hohe Überlebens- (80–90 %) und Befruchtungsraten (60–70 %) zu erreichen, die die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft erhöhen. Der ausschlaggebende Faktor für eine erfolgreiche Behandlung ist vor allem das Alter der Frau bei der Entnahme. Je jünger sie ist, desto weniger Schäden weisen die Eizellen auf.

Zum Schlagwort großer medialer Rezeption und (arbeits-) ethischer Kontroverse wurde der Begriff, als im Oktober 2014 die Firmen Facebook und Apple bekannt gaben, ihren Mitarbeiterinnen derartige Prozeduren im Wert von ca. 20.000 $ kostenlos zur Verfügung stellen zu wollen.

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Eizellen

Ein Mädchen wird mit 1-2 Millionen Eizellen geboren, wovon in der Pubertät noch rund 400.000 übrig sind. Eine Frau verliert monatlich rund 1.000 Eizellen. Die Anzahl reduziert sich also von Jahr zu Jahr um 12.000. Gleichzeitig nimmt mit zunehmendem Alter die Qualität der Eizellen ab. Das erschwert die Zeugung und erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt oder ein geistig bzw. körperlich beeinträchtigtes Kind. Die Fruchtbarkeit einer Frau beginnt bereits mit Mitte 20 zu sinken. Ab Mitte 30 ist ein drastischer Abfall zu beobachten. Mit über 40 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Schwangerschaft unter 5 %.[1]

Methode

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Obwohl der erste Bericht über eine erfolgreiche Schwangerschaft nach Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen bereits im Jahr 1986 erschien[2], blieb es für mehr als 25 Jahre eine große Herausforderung in der Reproduktionsbiologie, einen Prozess zur Konservierung zu etablieren, der Überlebensraten über 50 % und mehr als 1-2 % erfolgreiche Schwangerschaften hervor brachte.[3]

Im Oktober 2012 verkündete die American Society for Reproductive Medicine, dass die Kryokonservierung von Eizellen nicht länger als ein experimenteller Prozess angesehen wird.[4] Eizellen bestehen hauptsächlich aus Wasser, was beim Einfrieren dazu führt, dass sich Kristalle bilden und dadurch die Zellmembran zerstört wird.

Die Methode des langsamen Einfrierens („Slow Freezing“) wird seit den 1970er Jahren angewendet und ist ein zeitintensiver Prozess, da die Einfriergeschwindigkeit nur bei ca. 3 K/min liegt. Die Überlebensraten nach dem Auftauen der Eizellen sind dementsprechend nicht sonderlich hoch. Seit einigen Jahren wird eine andere Methode angewendet, die sogenannte Vitrifikation.[5] Dabei werden extrem hohe Einfriergeschwindigkeiten von bis zu über 10.000 K/min erreicht.

Das Zellmaterial wird in flüssigen Stickstoff getaucht, der eine Temperatur von minus 196°C hat.[6] Die Eizelle wird in einen glasartigen (amorphen) Zustand überführt, ohne dass sich Kristalle ausbilden können. Dadurch werden alle physikalischen Prozesse angehalten und die Zelle kann über Jahrzehnte sicher gelagert werden. Der wesentliche Nachteil an der Vitrifikation ist, dass höhere Konzentrationen an Gefrierschutzmittel eingesetzt werden müssen, die zum Teil toxisch für die Zellen sind, wie etwa Dimethylsulfoxid (DMSO).

Behandlung

Der Ablauf beim Social Freezing entspricht im Wesentlichen der ersten Phase einer Kinderwunschbehandlung. Es erfolgt eine Hormonbehandlung zur Stimulation der Eierstöcke, wobei das Wachstum der Follikel mittels Ultraschalluntersuchung kontrolliert wird. In einem in der Regel kurzen Eingriff werden anschließend die Eizellen entnommen.

Dafür werden die Eierstöcke über die Scheide mit einer Nadel punktiert und die Eizellen abgesaugt. Diese werden auf ihre Qualität hin untersucht und anschließend vitrifiziert. Die Nebenwirkungen einer Hormonbehandlung mit Übelkeit, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme sind relativ gering. Gelegentlich (< 1 % aller Fälle) kann es zu einer hormonellen Überstimulation (OHHS) kommen.[7]

Erfolg

Der Erfolg der Eizellvorsorge hängt hauptsächlich vom Alter der Frau bei der Entnahme ab: Mit 30 Jahren ist jede zweite bis dritte Eizelle befruchtungsfähig, während es bei einer 40-Jährigen nur noch jede fünfte bis sechste ist. Somit nimmt auch die Rate der Lebendgeburten mit ansteigendem Alter der Frau, unabhängig von der Einfriermethode, stetig ab.[8]

In der Vergangenheit war die Slow Freezing-Methode das gängige Verfahren, wobei die Erfolgsaussichten nur mäßig waren. Inzwischen werden die Eizellen immer häufiger vitrifiziert, da die Ergebnisse sehr viel versprechend sind. Die Geburtenrate von konservierten und frischen Eizellen mit anschließender in vitro-Fertilisation ist vergleichbar.[9] 2009 waren bereits über 1000 Babys aus kryokonservierten Eizellen geboren. Laut einer Studie mit über 900 Kindern weisen diese im Vergleich zu natürlich empfangenen keine erhöhten Geburtsfehler oder geistige Behinderungen auf.[10]

Kosten

Um die empfohlene Menge von 10 bis 15 Eizellen[11] zu bekommen, müssen manche Frauen mit mehreren Behandlungszyklen rechnen. Die Kosten pro Zyklus werden derzeit mit 3.000 bis 5.000 Euro pro Eizellenentnahme inklusive aller notwendigen Medikamente angegeben, wenn die Behandlung in deutschen IVF-Zentren durchgeführt wird. Dazu kommen Kosten für die Lagerung. Sollte eine Frau auf ihre konservierten Eizellen zurückgreifen, müssen die Kosten für eine künstliche Befruchtung dazugerechnet werden.

Geschichte

Ursprünglich galt das Einfrieren von Eizellen als Möglichkeit für junge Frauen mit Krebs, nach einer Chemotherapie ein genetisch eigenes Kind zu bekommen. Ist eine Bestrahlung von Eierstöcken und Gebärmutter nicht zu vermeiden, kann das zu Unfruchtbarkeit führen. Auch wenn eine Schwangerschaft eintritt, haben Frauen nach einer Strahlentherapie ein höheres Risiko für Fehl- und Frühgeburten, weil das genetische Material Schaden davongetragen hat und das Gewebe der Gebärmutter an Elastizität verliert und schlechter durchblutet wird. Daher können Frauen, wenn genug Zeit bleibt, vor der Bestrahlung ihre Eizellen entnehmen und einfrieren lassen.

1997 wurde das erste Baby aus einer kryokonservierten Eizelle geboren. Seither ist die Zahl auf über 1000 Kinder (Stand 2009) angestiegen, die keine höheren geistigen Veränderungen aufweisen als Kinder, die durch eine natürliche Schwangerschaft entstanden sind.[12] Insgesamt wurden etwa 2000 Kinder durch Social Freezing geboren.[13]

Die Fertilitätsmediziner bieten die Eizellvorsorge heute auch jenen Frauen an, die auf der Suche nach dem Lebenspartner und Kindesvater sind oder vor der Familiengründung ihren beruflichen Wünschen nachgehen wollen. Insbesondere Frauen zwischen 35 und 38 Jahren entschließen sich aktuell für das Social Freezing, obwohl es aus medizinischer Sicht sinnvoll wäre, die Eizellen bereits zwischen 25 und 30, spätestens mit 35 Jahren entnehmen und einfrieren zu lassen.[14]

Ethik

In Ländern wie Spanien oder Belgien können Frauen eine Eizellspende in Anspruch nehmen, falls sie selbst nur wenige oder keine Eizellen besitzen. Diese Möglichkeit gibt es in Deutschland nur für das männliche Spermium, für Eizellen nicht. Ethisch diskutiert wird hier in erster Linie nicht, ob ein Einfrieren der eigenen Eizellen erlaubt sein sollte oder nicht, sondern wie lange eine Frau darauf zurückgreifen darf. In Israel beispielsweise liegt das maximale Alter bei 55. Die Eizellvorsorge gilt dort, anders als in Deutschland, selbst bei nicht medizinischen Indikatoren als präventive Medizin, weil sie Eizellspenden und ineffektive Kinderwunschbehandlungen im höheren Alter vermeiden soll.[15]

Neben der Pille und der in vitro-Fertilisation ist die Möglichkeit des Social Freezing ein weiterer Schritt zur Kontrolle der Fortpflanzung. Ein Verbot würde „einen ethischen Widerspruch darstellen“.[16]

Im Oktober 2014 wurde eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid veröffentlicht, welche zu dem Ergebnis kam, dass 37 % der befragten Deutschen Social Freezing als Angebot für grundsätzlich richtig halten. Bei den 14- bis 29-Jährigen sprachen sich 53 % für diese Möglichkeit aus, bei den über 60-Jährigen waren es 20 %.[17]

Zitate

Carl Djerassi: „Es wird bald gang und gäbe sein, dass Männer und Frauen ihre Spermien und Eizellen in jungen Jahren einfrieren und sich danach sterilisieren lassen. Ihre ein bis zwei Kinder würden sie einfach später mithilfe von künstlicher Befruchtung bekommen.“[18]

Anhang

Belege

 

  • ASRM Patient Information Series: Age and Fertility. Elsevier, Birmingham, Alabama 2012, 35216-2809
  • C. Chen: Pregnancy after human oocyte cryopreservation. The Lancet 1986, 1:884–886
  • F. Nawroth, R. Dittrich, M. Kupka, B. Lawrenz, M. Montag, M. Wolff, M – Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen bei nichtmedizinischen Indikationen („social freezing“). Publimed, München 2012, 53:6
  • ASRM Fertility and Sterility: Mature oocyte cryopreservation: a guideline. Elsevier, Birmingham, Alabama 2013, 99:1
  • F. Nawroth, M. Montag, E. Isachenko, V. Isachenko, G. Rahimi, H. van der Ven, J. Liebermann: Die Vitrifikation. Publimed, München 2005, 46:3
  • J. Saragusty, A. Arav: Current progress in oocyte and embryo cryopreservation by slow freezing and vitrification. Society for Reproduction and Fertility, England 2011, 141(1):1-19
  • Deutsches IVF-Register: Reproduktionsmed Endokrinol. Verlag für Medizin und Wirtschaft, Gablitz 2012, 9 (6), 453-84
  • K. N. Goldman, N. L. Noyes, J. M. Knopman, C. McCaffrey, J.A. Grifo: Oocyte efficiency: does live birth rate differ when analyzing cryopreserved and fresh oocytes on a per-oocyte basis? Elsevier, Birmingham, Alabama 2013, 100 (3): 712-7
  • M. von Wolff: „Social freezing“ Sinn oder Unsinn? Gynäkologische Endokrinologie. Berlin, Heidelberg 2013, 11:222–224
  • N. Noyes, E. Porcu, A. Borini: Over 900 oocyte cryopreservation babies born with no apparent increase in congenital anomalies. Elsevier, Cambridgeshire 2009, 18:769-776
  • fertiprotekt.de
  • N. Noyes, E. Porcu, A. Borini: Over 900 oocyte cryopreservation babies born with no apparent increase in congenital anomalies. Elsevier, Cambridgeshire 2009, 18:769-776
  • http://uscfertility.org/fertility-preservation/egg-freezing-faqs/
  • Video Frontal 21: Der konservierte Kinderwunsch (22. Oktober 2013, 21:00 Uhr, 6:26 Min.) in der ZDFmediathek, abgerufen am 9. Februar 2014
  • F. Nawroth, R. Dittrich, M. Kupka, B. Lawrenz, M. Montag, M. Wolff: Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen bei nichtmedizinischen Indikationen („social freezing“). Publimed, München 2012, 53:6
  • M. von Wolff: „Social freezing“ Sinn oder Unsinn? Gynäkologische Endokrinologie. Berlin, Heidelberg 2013, 11:222–224
  • Die Zeit: Junge Deutsche zeigen sich offen für Social Freezing, vom 22. Oktober 2014

 

  1. welt.de: Die „Mutter der Pille“ wird 90, abgerufen am 1. November 2013

Weiterführende Literatur

  • ASRM Patient Information Series: Age and Fertility. Elsevier, Birmingham, Alabama 2012, 35216-2809
  • ASRM Fertility and Sterility: Mature oocyte cryopreservation: a guideline. Elsevier, Birmingham, Alabama 2013, 99:1
  • C. Chen: Pregnancy after human oocyte cryopreservation. Lancet 1986, 1:884–886
  • Deutsches IVF Register: Reproduktionsmed Endokrinol. Verlag für Medizin und Wirtschaft, Gablitz 2012, 9 (6): 453-84
  • F. Nawroth, R. Dittrich, M. Kupka, B. Lawrenz, M. Montag, M. Wolff, M: Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen bei nichtmedizinischen Indikationen („social freezing“). Publimed, München 2012, 53:6
  • F. Nawroth, M. Montag, E. Isachenko, V. Isachenko, G. Rahimi, H. van der Ven, J. Liebermann: Die Vitrifikation. Publimed, München 2005, 46:3
  • J. Saragusty, A. Arav: Current progress in oocyte and embryo cryopreservation by slow freezing and vitrification. Society for Reproduction and Fertility, England 2011, 141(1):1-19
  • K. N. Goldman, N. L. Noyes, J. M. Knopman, C. McCaffrey, J.A. Grifo: Oocyte efficiency: does live birth rate differ when analyzing cryopreserved and fresh oocytes on a per-oocyte basis? Elsevier, Birmingham, Alabama 2013, 100 (3): 712-7
  • M. von Wolff: „Social freezing“ Sinn oder Unsinn? Gynäkologische Endokrinologie. Berlin, Heidelberg 2013, 11:222–224
  • N. Noyes, E. Porcu, A. Borini: Over 900 oocyte cryopreservation babies born with no apparent increase in congenital anomalies. Elsevier, Cambridgeshire 2009, 18:769-776
  • J. Saragusty, A. Arav: Current progress in oocyte and embryo cryopreservation by slow freezing and vitrification. Society for Reproduction and Fertility, England 2011, 141(1):1-19

Weblinks

Gesundheitshinweis Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu diese Hinweise zu Gesundheitsthemen beachten!
  • Benöhr-Laqueur, Susanne: Verbieten ist keine Lösung! Aktuelle rechtspolitisch Aspekte zum Thema Reproduktionsmedizin in Deutschland und der Schweiz, in: Michael Decker u.a. (Hrsg.): Technikfolgenabschätzung im politischen System: Zwischen Konfliktbewältigung und Technologiegestaltung, Berlin 2014, [1]

Diese Inhalte stammen von Wikipedia. http://de.wikipedia.org/

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

Fonds professionell Kongress

Heute findet der Fonds professionell Kongress statt. Die Referenten, unter anderem Manu Vandenbulck, ING Asset Management, berichten über Möglichkeiten der Geldanlagen in volatilen Märkten.

Dabei legt er ein Hauptaugenmerkt auf Emerging Markets. Sein Fonds, der ING (L) Invest Emerging Markets High Dividend, feierte im Oktober dreijähriges Bestehen. Manu Vandenbulck setzt auf Dividende anstatt auf Ausschüttungen. Dabei setzt er die Dividende als Kennzahl ein, um Unternehmen aus dem Emerging Markets zu bewerten. Es gebe aktuell positive Tendenzen sowohl für das Gewinn- und auch für das Dividendenwachstum der Unternehmen in den Emerging Markets – trotz steigender US-Zinsen.

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Ausgabe von TREND REPORT am 11. Februar 2015 in der Gesamtauflage des HANDELSBLATT und natürlich auch hier auf trendreport.de.

Weitere Informationen auch unter:
https://www.ingim.com/landing
http://www.fondsprofessionell.de/kongress/2015/

 

Open Data: Informationen des öffentlichen Sektors für die digitale Wirtschaft nutzen

2013 sind in der EU neue Bestimmungen über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors (Public-Sector-Information (PSI)-Richtlinie – Richtlinie 2013/37/EU vom 26. Juni 2013 Änderungsrichtlinie) in Kraft getreten. Diese sind bis zum 18. Juli 2015 in deutsches Recht umzusetzen.

Bestimmungen und Verfahren vereinheitlichen, neue Zugangsmöglichkeiten für Open Data erschließen

Die bereits seit 2003 bestehende PSI-Richtline wird durch das geltende Informationsweiterverwendungsgesetz (IWG) umgesetzt. Sie verfolgt das Ziel, Bestimmungen und Verfahren der Mitgliedstaaten zur Nutzung von Informationen des öffentlichen Sektors zu vereinheitlichen und neue Möglichkeiten für den Zugang zu und den Erwerb von Kenntnissen in einer Informations- und Wissensgesellschaft zu erschließen. Es geht um die – vornehmlich digitale – Nutzung von Inhalten vor allem durch kleine aufstrebende Unternehmen und insbesondere auch um die Schaffung von Arbeitsplätzen. Dabei nimmt die Richtlinie den öffentlichen Sektor – also die Gesamtheit der öffentlichen Stellen – in den Blick, der ein breites Spektrum an Informationen erfasst, erstellt, reproduziert und verbreitet. Dazu zählen etwa die Bereiche Soziales, Wirtschaft, Geografie, Wetter, Tourismus, Geschäftsleben, Patentwesen und Bildung, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Informationen sind für die Weiterverwendung in Produkten und Diensten mit digitalen Inhalten interessant und auch im Hinblick auf zunehmende mobile Anwendungen wirtschaftlich bedeutsam.

Wirtschaftliche und soziale Chancen von Open Data nutzen

Die Änderungsrichtlinie trägt dem Umstand Rechnung, dass die verfügbare Datenmenge seit dem Erlass der Richtlinie erheblich zugenommen hat und Technologien zur Analyse, Nutzung und Verarbeitung von Daten kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Neue Dienste und Anwendungen beruhen auf dem Verwenden, Aggregieren oder Kombinieren von Daten. Die wirtschaftlichen und sozialen Chancen, die sich daraus ergeben, sollen besser genutzt werden. Insbesondere soll erreicht werden, dass ein grenzübergreifendes Angebot von Produkten und Dienstleistungen besteht, das die Weiterverwendung vergleichbarer Datensätze europaweit ermöglicht. Das geht nur, wenn die Weiterverwendung in der EU unter gleichen Voraussetzungen erlaubt ist und nicht wie bisher unterschiedlichen Vorschriften und Verfahren der Mitgliedstaaten beziehungsweise der betreffenden öffentlichen Stellen unterliegt.

Verpflichtung der Mitgliedstaaten zur Bereitstellung von Daten

Die wichtigste Änderung liegt darin, dass es die Änderungsrichtlinie nunmehr den Mitgliedstaaten bzw. den öffentlichen Stellen nicht mehr überlässt, ob Informationen des öffentlichen Sektors zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt werden. Vielmehr wird den Mitgliedstaaten die eindeutige Verpflichtung auferlegt, alle Informationen, die nach den nationalen Bestimmungen zugänglich sind und unter den Anwendungsbereich der Richtlinie fallen, auch für die Weiterverwendung bereitzustellen. Diese neue Verpflichtung muss in das IWG aufgenommen werden. Im Interesse der Rechtsklarheit und zur Gewährleistung einer lückenlosen Umsetzung erfolgt die Umsetzung möglichst eng am Wortlaut der Richtlinienvorgaben. Dazu ist das bisherige IWG durch eine vollständige Neufassung zu ersetzen.

Das IWG soll die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors insbesondere durch Wirtschaftsunternehmen gewährleisten. Die Informationen sollen jenseits der öffentlichen Aufgabe, für die sie erstellt wurden, nicht brach liegen, sondern einen darüber hinausgehenden Mehrwert erzielen können. Alle Informationen des öffentlichen Sektors, die nicht vom Anwendungsbereich des IWG ausgenommen sind, unterliegen dem Grundsatz der Weiterverwendung. Es ist den öffentlichen Stellen überlassen, ob sie die Weiterverwendung im Rahmen der für sie geltenden Vorschriften nur auf Antrag genehmigen und auch nur gegen Entgelt gestatten wollen. In diesen Fällen müssen sie die Anforderungen des IWG beachten. Idealerweise ermöglichen die öffentlichen Stellen die Weiterverwendung ohne nennenswerten Verwaltungsaufwand aus eigener Veranlassung, indem sie die vom IWG erfassten Informationen etwa auf einem Internetportal bereitstellen. Öffentliche Stellen dürfen die Weiterverwendung nicht durch Bedingungen unnötig einschränken und den Wettbewerb nicht behindern. Ausschließlichkeitsvereinbarungen mit Dritten sind nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen zulässig.

 

Dies ist eine Pressemitteilung des BMWi.

Was ist auf Wikipedia los?

Wikipedia ist die große Enzyklopädie im Internet. Die meisten User steuern bei der Suche nach Informationen oder genereller Recherche die frei abrufbaren Inhalte an. Zu wissen, was auf Wikipedia gerade „in“ ist, bedeutet auch automatisch, das Interesse der Netzgemeinde besser zu kennen.

Wer wissen möchte, was aktuell gefragt ist bei Wikipedia, kann dies unter folgendem Link tun: https://tools.wmflabs.org/wikitrends/german-uptrends-this-week.html

Die Inhalte sind frei zugänglich und zeigen, was Trend ist bei Wikipedia. So wird die Enzyklopädie natürlich auch unter Marketinggesichtspunkten spannend: wer weiß, was bei Wikipedia häufig nachgefragt wird, kann dadurch auch auf allgemeine Webtrends schließen.

So macht es diese Seite einfach, neben Google Trends – die wir ja auch für unseren TREND MONITOR nutzen – einen aussagekräftigen Blick auf Trends und Strömungen im Netz zu bekommen. Die Inhalte lassen sich auch gezielt zum Beispiel auf einen Monat oder ein ganzes Jahr filtern um einen übergreifenderen oder spezifischeren Blick auf die „Netzgemeinde“ zu bekommen.

Zu finden sind neben einigen Fundstücken natürlich auch tagesaktuelle Anlässe – je nach Analyse-Methode.

TREND MONITOR: freie Inhalte

TREND REPORT beschäftigt sich in seiner Arbeit sehr stark mit offenen Inhalten und ist Deutschlands erstes Wirtschaftsmagazin, dass seine Inhalte als offene Inhalte der Gesellschaft zur Verfügung stellt.

Doch wie sieht das Interesse an dem Suchwort „Open Content“, dass dem deutschen „freie Inhalte“ am ehesten entspricht, in den letzten zwei Jahren aus? Fakt ist, dass auch hier die USA uns ein gutes Stück voraus sind, wie die Google Trends auch abzeichnen. Und das liegt nicht nur an der Sprache, da „Open Content“ ein internationaler Begriff ist.

Was TREND REPORT kennzeichnet und warum wir uns für Freie Inhalte entschieden haben, können Sie jederzeit bei uns nachlesen.

 

Google Trends

Zeitlicher Verlauf

Die Entwicklung der Suchanfragen im zeitlichen Verlauf von Januar 2012 bis Dezember 2014. Quelle: Google Trends

 

 

Regionale Verteilung


 

Die regionale Verteilung der Suchanfragen über den Globus. Quelle: Google Trends

TREND MONITOR: Autonomes fahren

Sowohl Automobilbauer und Zulieferbetriebe, als auch Unternehmen aus der IT-Branche (insbesondere Google) forschen und entwickeln am autonom fahrenden Kraftfahrzeug (meist Pkw). „Roboter-Autos sind feinfühligere und sicherere Autofahrer als Sie und ich“ (Chris Urmson, Googles Projektleiter und Carnegie-Mellon-Professor: heise.de: „Rückenwind für autonome Autos“). Erfahrungen amerikanischer Autoversicherungen würden nahelegen, dass bereits die Anzeigen der Assistenz-Sensorik das Unfallrisiko senken kann. Auch wird die Ansicht vertreten, dass ein gewisses Maß an Unsicherheit den Erfolg autonomer Automobile nicht verhindern wird.

Das „Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr“ von 1968 verbot lange Zeit autonome Automobile, wurde jedoch Mitte Mai 2014 von der UN geändert, so dass „Systeme, mit denen ein Pkw autonom fährt, zulässig [sind], wenn sie jederzeit vom Fahrer gestoppt werden können.“ (welt.de) Davor schrieb es unter anderem vor, dass jedes in Bewegung befindliche Fahrzeug einen Fahrer haben und dieser das Fahrzeug auch beherrschen muss. Zu klären sind insbesondere bezüglich der Haftungsfragen bei Unfällen wohl nur wenige Punkte. Im bisher Fortschritts zugeneigten Kalifornien, das lange Zeit liberale Regelungen für autonome Automobile hatte, wurde 2014 die gesetzliche Situation jedoch verschärft – jetzt muss immer ein Mensch am Steuer sitzen, der „jederzeit eingreifen kann“.

Mit autonomen Automobilen werden große Veränderungen im gesellschaftlichen Umgang mit dem Automobil vorausgesagt:

Bei autonomen Mietwagen könnte auf Anfrage (z.B. per Smartphone) der am nähesten positionierte selbständig herbeifahren und sich später am Ziel selbst irgendwo einen Parkplatz suchen und gegebenenfalls auf den nächsten Kunden warten.
Autonome Autos müssen nicht mehr die meiste Zeit herumstehen, sondern können „ihre Dienste anbieten“, wodurch sie besser ausgelastet wären als private Pkw.

Durch diese Möglichkeiten kann Carsharing bequemer und günstiger werden, und mehr Menschen würden wohl auf einen eigenen Pkw verzichten.

Im Mai 2014 gab Google bekannt, dass 100 Testfahrzeuge gebaut werden sollen. Dabei soll auf Lenkrad, Bremse und Gaspedal verzichtet werden. Die Fahrzeuge sind Elektroautos. Die Fahrzeuge sollen nicht in Privatbesitz wechseln, sondern quasi als führerlose Taxis bzw. Transportkapseln dienen. In einem Video zeigt Google wie Privatperson den Prototyp testen. Google vereint damit die neuen Prinzipien Elektroauto, autonomes Fahren und Car-Sharing.

Google Trends

Suchanfragen zeigen das Interesse an der Thematik von Januar 2012 bis Dezember 2014. Quelle: Google Trends

 

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TREND MONITOR: Wearables

Wearable Computing (engl. tragbare Datenverarbeitung) ist das Forschungsgebiet, das sich mit der Entwicklung von tragbaren Computersystemen (Wearable Computer) beschäftigt. Ein Wearable Computer wiederum ist ein Computersystem, das während der Anwendung am Körper des Benutzers befestigt ist. Wearable Computing unterscheidet sich von der Verwendung anderer mobiler Computersysteme dadurch, dass die hauptsächliche Tätigkeit des Benutzers nicht die Benutzung des Computers selbst, sondern eine durch den Computer unterstützte Tätigkeit in der realen Welt ist.

Auch in unserer nächsten Ausgabe werden wir das Thema Wearables aufgreifen. Und auch in einem aktuellen Post tragen wir dem aktuell hoch gehandelten Thema Rechnung.

Google Trends:

Interesse nach Suchanfragen:

Suchanfragen zeigen das Interesse an der Thematik von Januar 2004 bis Dezember 2014. Quelle: Google Trends

Interesse nach Regionen:


Quelle: Google Trends
 


Quelle: Google Trends
 

 

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TREND MONITOR: Bitcoins

Bitcoins sind eine virtuelle Währung.

Die Geldeinheiten, Bitcoins, werden dezentral in einem Computernetz geschöpft und verwaltet. Dieses Netzwerk wird aus Teilnehmern gebildet, die einen Bitcoin-Client ausführen und sich über das Internet miteinander verbinden.

Bitcoins können elektronisch beliebig zwischen den Teilnehmern überwiesen werden. Ihr Besitz wird durch den Besitz kryptographischer Schlüssel nachgewiesen. Jede Transaktion von Geldeinheiten wird mit einer digitalen Signatur versehen und in einer öffentlichen, vom gesamten Netzwerk betriebenen Datenbank aufgezeichnet.

Die Geldeinheiten können zur Zeit an Online-Börsen gegen Währungen getauscht werden.

Da Bitcoins weder ein gesetzliches Zahlungsmittel sind noch einen intrinsischen Wert haben, kann die Investition in Bitcoins im schlimmsten Fall zu einem Totalverlust führen.

Google Trends für Bitcoins:

Regionales Interesse Thema: Bitcoins

Fusion: VP Bank und Centrum Bank zukünftig unter einem Dach

Die VP Bank Gruppe setzt weiter auf akquisitorisches Wachstum und nimmt die Centrum Bank in Vaduz im Rahmen einer Fusion auf. Es ist vorgesehen, dass die VP Bank im Januar 2015 sämtliche Aktien der Centrum Bank übernimmt und in den darauffolgenden Monaten die Fusion durchführt. Die Marxer Stiftung für Bankwerte, heutige Alleineigentümerin der Centrum Bank, beteiligt sich in der Höhe des Kaufpreises an der VP Bank und wird dadurch zu einer Ankeraktionärin. Mit dieser Transaktion wird die VP Bank Gruppe ihre Kundenvermögen um rund CHF 6 Mrd. auf CHF 46 Mrd. erhöhen und neu eine Bilanzsumme von ca. CHF 13 Mrd. ausweisen. Die überdurchschnittlich hohe Eigenmittelausstattung der VP Bank (30. Juni 2014: Tier 1 Ratio von 20.7 Prozent) wird sich nicht wesentlich reduzieren.

In einem ersten Schritt übernimmt die VP Bank vorbehaltlich der aufsichtsbehördlichen Genehmigung die Centrum Bank in Vaduz für einen Kaufpreis von rund CHF 60 Mio. Der definitive Kaufpreis wird basierend auf der genauen Höhe der Kundenvermögen festgelegt. Die Übernahme beinhaltet Vermögenswerte in der Grössenordnung von insgesamt rund CHF 6 Mrd., womit die Kunden- und Custody-Vermögen der VP Bank Gruppe auf rund CHF 46 Mrd. steigen.

Integration der Centrum Bank in die VP Bank
In einem zweiten Schritt wird die Centrum Bank Vaduz mit der VP Bank fusioniert werden. Bei diesem Zusammenschluss der beiden Banken unter dem Namen VP Bank AG werden die Arbeitsverhältnisse der heute rund 90 Mitarbeitenden der Centrum Bank Vaduz auf die VP Bank übertragen. Im Laufe des Jahres 2015 erfolgt eine Konsolidierung im personellen Bereich, die sozialverträglich sein wird. Für die betroffenen Mitarbeitenden der Centrum Bank und der VP Bank ist ein grosszügiger Sozialplan mit gleichwertigen Bedingungen in Erarbeitung.

Aufgrund des Geschäftsmodells mit vergleichbaren Kernkompetenzen, Zielmärkten und Kunden-strukturen hat die VP Bank Gruppe ideale Voraussetzungen, um die übernommenen Mitarbeitenden erfolgreich zu integrieren und sie professionell bei der Beratung ihrer Kunden zu unterstützen. Für die Kunden der Centrum Bank gibt es keinen Handlungsbedarf: Sie bleiben bis zur Fusion Kunden der Centrum Bank und werden danach automatisch zur fusionierten VP Bank überführt. Die Kundenberater der Centrum Bank werden in der VP Bank weiterbeschäftigt. Somit werden die Kunden der Centrum Bank weiterhin von ihrem vertrauten persönlichen Berater betreut und können gleichzeitig von den Stärken der international ausgerichteten VP Bank Gruppe profitieren.

Kapitalerhöhung vorgesehen
Die Marxer Stiftung für Bankwerte, heutige Alleineigentümerin der Centrum Bank, wird sich im Gegenwert von CHF 60 Mio. an der VP Bank beteiligen. Insgesamt sollen rund 755’000 Inhaberaktien mit einem Nennwert von CHF 10.00 zugeteilt werden. Der Ausgabepreis der Aktien beträgt CHF 79.37 je Inhaberaktie, was dem volumengewichteten Durchschnittskurs der Inhaberaktien der VP Bank an der SIX Swiss Exchange während der letzten 60 Börsentage vor Unterzeichnung dieser Transaktion entspricht. Hierfür beabsichtigt der Verwaltungsrat der VP Bank, im Laufe des 1. Quartals 2015 eine ausserordentliche Generalversammlung durchzuführen und eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionäre zu beantragen. Aus den eigenen Beständen wird die VP Bank rund 60’000 Inhaberaktien dazu verwenden.
Im Weiteren beantragt der Verwaltungsrat der VP Bank, an der ordentlichen Generalversammlung vom 24. April 2015 die Voraussetzungen für einen Aktienrückkauf von bis zu 10 Prozent des Aktienkapitals zu schaffen.

Personelle Veränderungen
Nach Durchführung der Kapitalerhöhung wird die Marxer Stiftung für Bankwerte gut 11 Prozent des Kapitals und 6 Prozent der Stimmrechte an der VP Bank halten. Es ist vorgesehen, anlässlich der Generalversammlung der VP Bank vom 24. April 2015 Dr. Florian Marxer zur Wahl in den Verwaltungsrat der VP Bank vorzuschlagen. Dr. Olivier Jaquet, Chief Executive Officer der Centrum Bank Vaduz, verlässt die Centrum Bank per heutigem Datum auf eigenen Wunsch. Der Verwaltungsrat der Centrum Bank dankt ihm für seinen grossen Einsatz und seine hervorragenden Leistungen während seiner Amtszeit. Bis zur Übernahme der Centrum Bank Aktien im Januar 2015 durch die
VP Bank besteht die Geschäftsleitung der Centrum Bank Vaduz aus Giovanni Leonardo, Chief Investment Officer, und Jürg Mühlethaler, Chief Operating Officer. Nach der Aktienübernahme bis zur Fusion ist vorgesehen, den Verwaltungsrat der Centrum Bank mehrheitlich mit Mitgliedern der Geschäftsleitung der VP Bank zu besetzen. In diesem Zeitraum soll auch die Geschäftsleitung der Centrum Bank mit Führungskräften der VP Bank verstärkt werden.

Weitere liechtensteinische Familie als Ankeraktionärin
Fredy Vogt, Verwaltungsratspräsident der VP Bank Gruppe, kommentiert diesen Schritt wie folgt: «Nach der erfolgreichen Integration von Mitarbeitenden und Kunden der HSBC Trinkaus und Burkhardt in Luxemburg im vergangenen Jahr freuen wir uns über diesen Schritt im Heimmarkt. Durch die Fusion mit der Centrum Bank Vaduz nimmt die VP Bank eine wesentlich stärkere Position am Bankenplatz Liechtenstein ein. Zudem wird eine weitere verlässliche und langfristig orientierte liechtensteinische Familie Ankeraktionärin der VP Bank. Die Fusion entspricht vollumfänglich unserer Strategie. Beide Banken bearbeiten gleiche Zielmärkte und Kundensegmente. Damit können wir erhebliche Synergien, insbesondere im Bereich der Verarbeitung, nutzen. Bereits heute begrüssen wir die Kunden und Mitarbeitenden der Centrum Bank Vaduz herzlich bei uns.»

Von der Transaktion ausgeschlossen sind die von der Centrum Bank Vaduz gehaltenen Beteiligungen an der Centrum Beratungs- und Beteiligungen AG (ehemals Centrum Bank (Schweiz) AG) und der Belvédère Asset Management AG. Die Belvédère Asset Management AG und die VP Bank planen eine enge Zusammenarbeit. Des Weiteren wird eine Kooperationsvereinbarung zwischen der VP Bank und den der Familie Marxer nahestehenden Unternehmen abgeschlossen werden, mit welcher die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Centrum Bank Vaduz und diesen Gesellschaften weitergeführt werden soll.

Beste Lösung für Kunden und Mitarbeitende der Centrum Bank
Dr. Florian Marxer, Verwaltungsratspräsident der Centrum Bank Vaduz und Stiftungsrat der Marxer Stiftung für Bankwerte: «Es war und ist unser Ziel, unseren Kunden, mit denen wir teils jahrzehntelange Beziehungen pflegen, einen bestmöglichen Service zu bieten. Unsere Kunden sind zu Recht anspruchsvoll und verlangen nach massgeschneiderten Lösungen. Für sie und die Finanzintermediäre, mit denen wir zusammenarbeiten, gehören das Angebot mehrerer Buchungsstandorte, umfassende Fondslösungen und modernste E-Banking-Dienstleistungen immer mehr zum Standard. Aus diesen Gründen und angesichts der immer grösser werdenden Regulierungsflut war die Centrum Bank offen für Kooperationen. Wir sind glücklich, mit der VP Bank unseren Wunschpartner gewonnen zu haben. Die VP Bank ist eine traditionsreiche, in Liechtenstein verwurzelte und gleichzeitig international ausgerichtete Bank mit einem sehr stabilen Aktionariat und exzellenter Kapitalausstattung. Die Fusion der Centrum Bank Vaduz mit der VP Bank ist ein richtiger Schritt im Konsolidierungsprozess der Finanzindustrie. Meine Familie ist von einer erfolgreichen Zukunft des Finanzplatzes Liechtenstein überzeugt, weswegen wir auch zu einer Ankeraktionärin der VP Bank werden und ich für einen Sitz im Verwaltungsrat der VP Bank kandidiere. Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit zwischen unseren Unternehmen. Vor allem aber bin ich überzeugt, dass die Fusion unserer Bank mit der VP Bank für unsere Kunden und langfristig auch für unsere Mitarbeitenden die beste Lösung ist.»

Dank einer weiterhin überdurchschnittlich hohen Eigenmittelausstattung und einem Standard-&-Poor’s-Rating von «A–» wird die VP Bank Gruppe auch künftig eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess der Banken wahrnehmen.

Weitere Informationen unter:
www.vpbank.li