Weiterbildungsmarkt: Die Trends

Essen, 04. Dezember 2014
Bereits das neunte Jahr in Folge ermittelt das „MMB Learning Delphi“, welche Trends die Weiterbildung in Unternehmen in den kommenden drei Jahren kennzeichnen werden und womit die größten wirtschaftlichen Erfolge zu erwarten sind. Die Trendstudie zeigt außerdem, welche Themen und Inhalte das betriebliche E-Learning in den nächsten Jahren bestimmen und welche Zielgruppen künftig im Fokus der E-Learning-Akteure stehen werden. Erstmals wurde dabei auch das Trendthema „Adaptive Learning“ eingehender behandelt.
Das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung hat wieder E-Learn-ing-Expertinnen und -Experten um ihre Prognose zu künftigen Szenarien des digitalen Lernens gebeten. Bereits das neunte Jahr in Folge ermittelt das „MMB Learning Delphi“ damit die mittelfristigen Trends im Weiterbildungs-sektor. Wie in den Vorjahren wurden auch 2014 langfristige Trendfragen, die jährlich erhoben werden, um einige neue Fragen ergänzt, die die E-Learning-Entwicklungen der letzten Monate widerspiegeln.
So wurde erstmals das so genannte „Adaptive Learning“ eingehender behan-delt. Die befragten Experten befürworten solche Anwendungen, in denen die Lerner in den Prozess der Individualisierung von Lerninhalten bewusst mit einbezogen werden und selbst Entscheidungen treffen. Eine automatische An-passung im Hintergrund wird eher abgelehnt.
Die wichtigste Lernform der nächsten drei Jahre ist und bleibt aber „Blended Learning“, also eine Mischung aus traditionellen Präsenzlernformen und com-putergestützten Lernangeboten. „Virtuelle Klassenräume“ und „Mobile Learn-ing“ rangieren in der Expertengunst auf den Plätzen 2 und 3.
Im Mehrjahresvergleich der relevanten Lernformen erlebt „Social Learning“ ein Auf und Ab, das nicht zuletzt von allgemeinen Hype-Themen wie Facebook beeinflusst wird. Nach einer gewissen Ernüchterung steigt nun die Zukunftsfä-higkeit sozialer Netzwerke und Communities wieder – „Wikis“ hingegen verlie-ren an Relevanz als Lernform in Unternehmen.
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MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung 2
Beim Trendthema „Massive Open Online Courses“ (MOOCs) sehen die Bil-dungsexperten vor allem für solche MOOCs eine große Zukunft, die eine Ver-mittlung curricularer Lerninhalte sowie eine Zertifizierung des Lernerfolgs an-streben (xMOOCs). Weniger erfolgversprechend wird hingegen das Konzept interaktiver MOOCs-Angebote eingeschätzt, die eher Workshop-Charakter ha-ben und – dem Social Web verpflichtet – eine kollaborative Vernetzung und Ei-genaktivität der Lerner anstreben (cMOOCs).
Wichtigste künftige Einnahmequelle für die E-Learning-Anbieter ist aus Exper-tensicht neben dem „Blended Learning“ das Geschäftsfeld „Mobile Learn-ing“/„Learning Apps“. Nur geringen kommerziellen Erfolg versprechen sich die Experten inzwischen von Lernanwendungen im Kontext von sozialen Netz-werken und Communities.
Großunternehmen, die zumeist maßgeschneiderte Lern-Lösungen nachfragen, gelten weiterhin als mit Abstand wichtigste Zielgruppe der E-Learning-Bran-che – gefolgt von Kleinen und Mittleren Unternehmen. Kleinteilige Zielgruppen wie das Handwerk oder Selbständige bzw. Freiberufler, die – oft aus Kosten-gründen – eher standardisierte Lern-Arrangements bevorzugen, spielen als Zielgruppe derzeit nur eine nachgeordnete Rolle.
Der E-Learning-Event mit dem größten Potenzial ist die Karlsruher „LEARN-TEC“. Ihre Bedeutung für die Branche hat aus Expertensicht sogar noch wei-ter zugenommen. Erstmals auf dem 2. Rang der Branchenevents ist in die-sem Jahr die Berliner „ONLINE EDUCA“, gefolgt von den Messeveranstaltun-gen „Zukunft Personal“ und „didacta“.
Die ausführlichen Ergebnisse des „MMB Learning Delphi“ 2014 sind im MMB-Trendmonitor II/2014 veröffentlicht worden. Dieser steht kostenlos als Download zur Verfügung: www.mmb-institut.de
Ansprechpartner:
MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung Dr. Lutz P. Michel Folkwangstraße 1 D-45128 Essen Telefon: 0049 / 201 / 720 27-0 Telefax: 0049 / 201 / 720 27-29 E-Mail: info@mmb-institut.de Internet: www.mmb-institut.de

Nachhaltig durchs Zinstief

Institutionelle Anleger und private Investoren schichten um und suchen nach Alternativen. Neue Risiken halten Einzug ins Portfolio und müssen regelmäßig abgewägt werden.

Sparer haben ein riesiges Problem: Sie bekommen so gut wie keine Zinsen (Zinstief) mehr – erste Guthaben sind bereits mit Negativzinsen belegt. Doch es kommt noch schlimmer: Durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken ist keine Besserung in Sicht und Sparen auf viele Jahre unrentabel. Investoren aber auch vermögende Privatpersonen müssen ihr Kapital umschichten und nach Alternativen suchen. TREND REPORT zeigt Möglichkeiten auf, wie trotz der Niedrigzinsphase noch Rendite erwirtschaftet werden kann. Ebenso sensibilisiert die Redaktion für die Risiken, die Investitionen in Aktien & Co. mit sich bringen. Ein ausgefeiltes Risikomanagementsystem mit ständigem Monitoring hilft Verluste zu vermeiden.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die ak-tuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT begleitet als Beilage die Gesamtauflage des HANDELSBLATTES.

Themen und Inhalte:

Honorar versus Provision
Beratung ist der Schlüssel zum Anlageerfolg.

Privatbanken
Sind jetzt gefordert für Ihre Kunden.

Aktien und Anleihen boomen
Wann ist der richtige Punkt zum Einstieg?

Investmentfonds
Aktiv gemanagt oder passiv sparen…

Gold & Co.
Rohstoffe gehören ins Portfolio.

ETFs (Exchange Traded Funds)
Indexfonds sicher und günstig täglich handeln

Depots für das Trading
Risikomanagement und Monitoring im Blick

Immobilien
Welche Städte und Regionen sind noch rentabel?

Liquide bleiben mit Tagesgeld
Verfügbarkeit ist das A und O.

Emerging Markets
Von Schwellenländern profitieren

Investieren in Werte
Mit Anleihen und Fonds für die Nachhaltigkeit

Derivate
Mit Optionen & Futures Aktien absichern

 

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Hightech im Alltag

Erfindungen gibt es viele. Die Redaktion trägt aktuelle Produktneuheiten aus Forschung und Technik zusammen, die unsere Zukunft und Lebensgewohnheiten verändern werden.

Hightech muss nicht immer teuer und kompliziert sein. Neue Erfindungen sind durchaus praktisch und verändern mit rasanter Dynamik weltweit die Haushalte und ihre Nutzer.  Doch welche Erfindungen und Entwicklungen haben wirklich das Potenzial um neue Märkte und Geschäftsmodelle zu schaffen? Denn Erfindungen gibt es viele. Die Redaktion gibt dem Thema Raum mit einer eigenständigen Reportage und trägt aktuelle Produktneuheiten aus Forschung und Technik zusammen, die unsere Zukunft und Lebensgewohnheiten verändern werden.
Mit Gastbeiträgen und Fallbeispielen zeigen Trendsetter auf wie Sie Produkte und Instrumente entwickelt haben, um Trendräume aktiv zu gestalten.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT begleitet als Beilage die Gesamtauflage des Handelsblattes.

 

Themen und Inhalte:

Crowdinvestments
Für Startups und private Investoren – Venture Capital für alle?

Trendsetter aus der Unterhaltungselektronik
Innovationen auf der „International CES“ 2015 in Las Vegas.

Digitale Transformation
Kreative Zerstörer: Disruptive-Technologien definieren neue Markt- und Spielregeln.

Auto(nomes) und vernetztes Fahren
Digitalisierung und Mobilität gehören zusammen.

Innovative Forschungsfelder
Office-Umgebung mit Atmosphäre

 

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Geschäftsreisen und Travel Management

Mit Travel-Management oder auch Business-Travel-Management bezeichnen Unternehmen neben der Buchung und Organisation von Geschäftsreisen den kompletten Verlauf des Reisebuchungs- und Abrechnungsprozesses. Somit ist Travel Management die Analyse, Steuerung und Optimierung von Prozessen und Leistungen, die in Zusammenhang mit Planung, Organisation, Durchführung sowie Abrechnung und Kontrolle von Geschäftsreisen notwendig ist.

Aufgaben

  • der strategische Einkauf von Reisedienstleistungen, z.B. Bahn, Flugzeug, Hotelbuchungen und Mietwagen
  • die komplette Reisekostenabrechnung und das Reisekostencontrolling
  • das Fuhrparkmanagement und Führen/Kontrolle von Fahrtenbüchern
  • die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen (Meetings, Incentives, Tagungen, Kongresse und sonstige Gruppenreisen) – in Verbindung mit touristischen Angeboten und weiteren reiseaffinen Leistungen
  • die Entwicklung, Realisierung und Ergänzung von Travel Management Systemen zur Verbesserung der Reiseabläufe
  • Beratung der Konzerngesellschaften zu allen Fragen, die den Bereich Business Travel Management betreffen
  • die Erstellung und Überprüfung von firmeninternen Reiserichtlinien

Prozesse

Vorbereitungsphase

In der Vorbereitungsphase wird die Reise geplant und auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Teilweise können Geschäftsreisen durch Video– oder Telefonkonferenzen ersetzt werden. Im Normalfall plant der Mitarbeiter seine selber. Er kann aber auch das Sekretariat oder ein Reisebüro damit beauftragen. Im Vorfeld wird der Zweck, Zeitpunkt und Ort abgestimmt. Teilweise können mehrere Termine miteinander verknüpft werden. Oft müssen Geschäftsreisen von Vorgesetzten genehmigt werden. Der Genehmigungsprozess kann manuell als Antrag in Papierform oder über ein integriertes Workflowsystem, bei dem der Antrag automatisch an den zuständigen Genehmiger weitergeleitet wird abgewickelt werden. Dabei wird die Einhaltung der Reiserichtlinien integriert. Für die Informationsbeschaffung, wie Transportmittel, Reisezeiten, Abfahrt- und Ankunftszeiten sowie Unterkunftsmöglichkeiten stehen dem Reisenden verschiedene Quellen zur Verfügung. Die notwendigen Daten erhält er beispielsweise über Internet / Intranet, Reisebüro und Hotelführer. Die Planung der Reise kann mehr oder weniger umfangreich sein. Dauer der Reise, Entfernung (kontinental/ interkontinental) sowie ein oder mehrere Ziele sind ausschlaggebende Faktoren. Wichtig ist auch, ob der Mitarbeiter zum ersten oder wiederholten Mal an den Zielort reist. Bei einer wiederholten oder sogar regelmäßigen Reise können alte Reispläne aktualisiert werden. Oft ähneln sich Geschäftsreisen eines Unternehmens. Dann ist es sinnvoll, den Prozess durch Business Travel Management Systeme zu automatisieren und standardisieren.

Organisationsphase

In der Organisationsphase wird die Reiseplanung umgesetzt und der reiserichtlinienkonforme Buchungsprozess findet statt. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen die vom Reisenden gewünschten Leistungen geändert werden. Beispielsweise wird dann ein günstigeres Verkehrsmittel, Hotel oder ein alternativer Flug gebucht. Das Reisebüro muss darauf achten, dass alle Buchungen möglichst über einen Kanal laufen. Dadurch erhält das Travel Management sämtliche relevanten Reisedaten zur Auswertung und Steuerung. Oft buchen Mitarbeiter ihre Hotels selber oder wählen alternative Buchungswege, umgehen so die Einhaltung der Reiserichtlinien. Die Reisemittler haben von allen Reisenden Profile im System hinterlegt. So werden persönliche Präferenzen, Teilnahme an Bonusprogrammen oder vorhandene Company Cards bei Buchung automatisch berücksichtigt. Nach dem Erhalt der Buchungsbestätigung erhält der Reisende, sofern notwendig, seine Reisedokumente. Diese werden mittlerweile fast ausschließlich durch elektronische Tickets ersetzt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass gebuchte Reiseleistungen umgebucht oder storniert werden müssen, wodurch sich der komplette Reiseplan des Reisenden ändern kann. In vielen Unternehmen haben die Mitarbeiter die Möglichkeit ihre Reisen persönlich über eine sog. Internet Booking Engine (IBE) zu buchen. Diese Möglichkeit ist nur bei unkomplizierten Punkt – zu – Punkt – Verbindungen möglich. Dabei ermöglicht dieser durchgängige Prozess hohe Kosteneinsparungen. Für komplizierte Reisen wird weiterhin das Fachwissen der Experten im Reisebüro benötigt. Sofern keine Kreditkarte (Company und Corporate Card) im Unternehmen vorhanden ist, wird eine Vorfinanzierung beantragt. Diese deckt alle für die Reiseleitungen entstehenden Aufwendungen während der Reise ab.

Durchführung der Reise

Die geplante und gebuchte Reise findet statt. Wartezeiten an Flughäfen oder Bahnhöfen werden häufig zum Arbeiten genutzt. Von Flughäfen und Bahnhöfen werden oft Business–Lounges angeboten, die meistens nur den Vielfliegern oder Nutzern der ersten Klasse vorbehalten sind. Zusätzliche Reiseausgaben können vom Reisenden mit der vorhandenen Corporate Card beglichen werden. Die Abbuchung findet zunächst vom privaten Konto des Mitarbeiters statt, wird aber über die Reisekostenabrechnung zurückerstattet. Bei Unregelmäßigkeiten, wie Verspätungen und Ausfall von Transportmitteln muss der Reisende schnellstmöglich vom Reisevermittler informiert werden. Anschließend besteht die Möglichkeit, alternative Verkehrsmittel auszuwählen, Termine zu verschieben und die Reiseplanung zu ändern.

Reisekostenabrechnung

Die gesamten Kosten werden erfasst. Oft entstehen hier Medienbrüche, denn es findet von der Reiseplanung über –organisation kein durchgängiger Prozess statt. In der Reisekostenabrechnung sind die vor Beginn der Reise gebuchten Leistungen wie Transportmittel, und alle Leistungen, die während der Reise angefallen sind, enthalten. Wenn alle Leistungen mit Kreditkarte bezahlt wurden, sind alle Daten im System erfasst und eine manuelle Eingabe ist unnötig. Manuell erfasst werden nur Barausgaben. Anschließend wird die Abrechnung vom Vorgesetzten geprüft und genehmigt. Der Mitarbeiter erhält die Zahlung. Heute größtenteils unüblich, aber in manchen Unternehmen noch vorhanden, ist der manuelle Prozess der Reisekostenabrechnung. Alle Belege werden hier manuell in ein System eingegeben. Es finden keine automatisierten Prozesse statt. Somit entstehen lange Wartezeiten und eine zeitnahe Erstattung ist nicht möglich. Über die Kreditkarte getätigte Zahlungen werden automatisch erfasst und archiviert. Auch die Weiterleitung an die Buchhaltung und die Überweisung an den Reisenden erfolgt automatisch. Die Kreditkartendaten fließen im Management–Informationssystem (MIS) zusammen. Diese geben dem Travel Management Aufschluss über die Zusammensetzung der Reisekosten, häufig bereiste Destinationen und Nutzung bevorzugter Leistungsträger. Die Daten werden nach Auswertung und Analyse zur Steuerung verwendet. Weiterhin ist Optimierungspotential erkennbar.

Auswertung und Controlling

Das Controlling dient zum Einen der Steuerung und Kontrolle der Geschäftsreiseprozesse, Reiserichtlinien und Beschaffung. Zur Auswertung werden die Daten aus dem MIS und Berichtswesen herangezogen. Außerdem wird geprüft, ob alle Reiseprozesse korrekt abgewickelt wurden. Die Reisedaten verdeutlichen eine evtl. Veränderung des Reiseaufkommens. Entsprechen die ermittelten Daten Vergangenheitswerten, so ist eine effektivere Planung möglich als bei starken Veränderungen. Der Travel Manager kann jetzt gezielt mit Leistungsträgern in Vertragsverhandlungen treten. Weiterhin ist erkennbar, wie sich die direkten Kosten auf die einzelnen Reiseleistungen aufteilen. Zur optimalen Steuerung wird ggf. eine Änderung der Reiserichtlinien vorgenommen. Meistens werden diese Änderungen nur in Bezug auf Abläufe (Einführung von Kreditkarten), selten in Bezug auf Strukturen (Änderung von Genehmigungsstellen) vorgenommen. Zur Optimierung von Zeit und Kosten ist Transparenz für den gesamten Geschäftsreiseprozess erforderlich. Diese stärkt zusätzlich die Position des Travel Managers bei Verhandlungen mit Leistungsträgern.

Unternehmen

Folgende Unternehmen beschäftigen sich im engeren oder weiteren Sinne mit dem Travel Management:

  • Reisebüroketten oder Einzelreisebüros
  • Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe
  • Event- und Veranstaltungsagenturen
  • Incentivespezialisten
  • Anbieter von Transportdienstleistungen
  • Anbieter von digitalen Travel Management-Systemen
  • Anbieter von Reise-Abrechnungs-Systemen
  • IT-Entwickler mit entsprechender Erfahrung
  • Bundesverwaltungsamt
  • Verbände

Beruf Travel-Manager

Die Fachhochschule Worms bietet im Fachbereich Touristik/Verkehrswesen einen Bachelor– und Master-Studiengang Tourism and Travel Management an. An den Hochschulen Heilbronn, Kempten, München und Salzgitter wird Travel Management im Rahmen des Studiengangs Tourismusmanagement gelehrt.

Darüber hinaus bietet die Industrie- und Handelskammer zu Köln seit 2012 Prüfungen zum Fachwirt für Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement (IHK) an.[1]

Einzelnachweise

  1. Der Mobilitätsmanager:„DMM-Vorschlag zur Ausbildung jetzt umgesetzt“, 29. Juni 2012

Literatur

  • Gerald Espich: Business Travel Management. Expert Verlag
  • Gerd Engelmann: Geschäftsreisen managen. Deutscher Betriebswirte-Verlag
  • Ewald Brochhausen, Markus Melzer, Hendrik Vordenbäumen, Marcus Thurner: SAP Travel Management 2004. 2004, SAP PRESS Verlag, ISBN 978-3-89842-407-3
  • Gerd Otto-Rieke: „Modernes Geschäftsreise-Management 2013“. 2012, Alabasta Verlag 2000
  • Andrea Zimmermann: „Wirksame Reiserichtlinien, Travel Management Aktuell, Band 2“. 2005; Alabasta Verlag 2000

Weblink

Wearables: Facebook am Armgelenk?

Wearables sind der große Trend im „Mobile Computing“. Immer mehr Hersteller steigen auf die Entwicklung auf – nicht erst seit der iWatch. Ziel der Forschung im Rahmen von Wearables ist es, Gebrauchsgegenstände und Kleidungsstücke zu entwickeln, die sehr einfach zu bedienen sind und in hohem Maße vom Benutzer und seiner Umgebung abhängig Funktionen bieten. Ein tragbares Navigationssystem sollte etwa nicht die Eingabe des Standortes verlangen, sondern ihn selbständig ermitteln und abhängig von Wetter, Preis und Vorlieben den Benutzer zum gewählten Ziel führen.

Dabei stehen wir erst am Anfang der Entwicklung: Offene Forschungsfragen und Hindernisse bei der Entwicklung von Wearable Computern sind:

  • Kontexterkennung: Ein Wearable Computing-System soll möglichst viele explizite Benutzereingaben durch eine automatische Erkennung des Benutzerkontexts ersetzen, beispielsweise den aktuellen Aufenthaltsort durch die Verwendung von Ortungssystemen. Darüber hinaus soll das Computersystem auch komplexes Verhalten seines Benutzers richtig deuten und ihn dabei unterstützen. Beispielsweise sollte ein Navigationssystem in der Lage sein, unterschiedliche Routen für einen Touristen oder einen Geschäftsreisenden empfehlen und möglichst ohne eine explizite Konfiguration durch den Benutzer erkennen, ob er im Moment als Tourist oder Geschäftsreisender unterwegs ist.
  • Benutzerschnittstellen: Da Wearable Computer den Benutzer bei anderen Tätigkeiten unterstützen sollen, benötigen sie Benutzerschnittstellen, die die Aufmerksamkeit des Benutzers nicht vollständig binden. WIMP (Windows Icons Menus Pointer) Interfaces sind dabei nur bedingt geeignet.
  • Energieversorgung. Moderne Batterien und regenerative Energiequellen sind noch nicht in der Lage, die für tragbare Computersysteme gewünschte Nutzungsdauer zu bieten.
  • Miniaturisierung der Elektronik und Integration in Kleidung: Die dafür nötige Technik ist zurzeit noch nicht im industriellen Maßstab verfügbar.
  • Benutzerakzeptanz: Ist die Verwendung eines Wearable-Computers, insbesondere seiner sichtbaren Benutzungsschnittstellen, im sozialen Kontext akzeptiert? Entsprechen die Vorteile, die durch die Verwendung eines Wearable Computers erreicht werden, den dadurch entstehenden Nachteilen? (Kosten, Aussehen, Aufwand für das An- und Ablegen) Ist eine Investition in einen Wearable Computer zum momentanen Zeitpunkt sinnvoll? (Weiterentwicklung der Technik, Kostensenkung in der Zukunft, weitere Miniaturisierung…)
  • Bedenken hinsichtlich Betriebssicherheit, gesundheitlichen Folgen
  • Bedenken zu Privatheit und Datenschutz (Bewegungsprofile; Kaufprofile): Wem gehört der Wearable Computer und die durch ihn erfassten Daten? Dem Träger? Dem Eigentümer? Dem Hersteller?

Das Konzept des Wearable Computing an einem Beispiel demonstriert: Ein Hörgerät erfüllt transparent eine Funktionalität ohne den Nutzer zu stören oder auffällig zu sein. So stellen sich Forscher im Bereich auch das Nutzen von Computerressourcen für Alltagssituationen vor.

Beispiele für Tragbare Computer sind Armbanduhren, die ständig den Puls messen, Brillen, deren Innenseiten als Bildschirm dienen oder Kleidungsstücke, in die elektronische Hilfsmittel zur Kommunikation und Musikwiedergabe eingearbeitet sind. Im Umfeld der Quantified Self Bewegung finden eine Vielzahl dieser smarten Devices ihre Anwendung. Sie zeichnen über unterschiedliche Sensoren Daten auf und verarbeiten diese direkt selbst oder übertragen die erfassten Daten z.B. an Smartphones oder Laptops weiter.

Inzwischen sind erste kommerziell verfügbare Komponenten angekündigt, um Wearable Computing-Lösungen mit standardisierten Computersystemen auszustatten. Der Hersteller Intel hat dafür die Plattform Intel Edison vorgestellt, um diesen Markt zu bedienen.

Wearables gelten als so genannte „Disruptive Technologies“. Hierbei handelt es sich um Technologien, die aller Voraussicht nach den jeweiligen Markt vollkommen umkrempeln. Dabei werden Unternehmen, die sich nicht schnell genug anpassen können, von dem Zeitgeist überholt. Eine Vision dafür ist, dass sich zukünftige Uhren ihre Informationen nicht mehr von einem angebundenen Smartphone holen, sondern direkt aus der Cloud. Neue Eingaben lassen sich dann über Spracherkennung machen.

Um Wearables und Trends, die unsere Gesellschaft verändern werden, wird es auch im nächsten TREND REPORT am 11. Februar 2015 als Beilage im HANDELSBLATT gehen. Zum Beispiel in unserer Reportage „Creative Companies“.

Quelle de.wikipedia.org, Hinweis: Basiert auf Material von Wikipedia.
Dieser Beitrag steht unter der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA 3.0 DE zur Verfügung.

Digitalisierung: Eltern zwischen Hoffnung und Skepsis

Miteinander kommunizierende Maschinen in der Industrie 4.0, Start-Ups mit revolutionären Geschäftsideen: Die Digitalisierung wird die Schüler von heute maßgeblich in ihrer Berufswahl beeinflussen. Eine repräsentative Befragung von Eltern im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation zeigt: Eltern sind sich der Herausforderungen der Digitalisierung für die Zukunft ihrer Kinder in hohem Maße bewusst, blicken allerdings auch mit Sorge auf die Auswirkungen der digitalen Revolution.

So sind sich rund zwei Drittel der Eltern sicher, dass in Zukunft gute Kenntnisse im Umgang mit Computern und digitalen Medien noch wichtiger im Berufsleben werden und Computer oder Maschinen zunehmend die Arbeit übernehmen. Allerdings rechnen sie damit, dass die zunehmende Digitalisierung eher negative als positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat: 40 Prozent aller Eltern sind überzeugt, dass die wachsende Bedeutung digitaler Technologien zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen führen wird. Lediglich 13 Prozent sind optimistisch, dass dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Besonders pessimistisch äußern sich Eltern aus sozial schwächeren Schichten, 48 Prozent von ihnen rechnen mit einem Verlust von Arbeitsplätzen im Zuge der Digitalisierung. Dennoch halten Eltern wenig von der Idee, Programmieren als „Fremdsprache“ an Schulen einzuführen. Lediglich 32 Prozent fanden, dass Programmierkenntnisse im Unterricht vermittelt werden sollten.

„Denk ich an morgen: Studie zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf Bildung und Beruf – Eine repräsentative Umfrage unter Eltern in Deutschland“ wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Vodafone Instituts durchgeführt. Ein repräsentativer Querschnitt von 1.126 Eltern mit Schulkindern an allgemeinbildenden Schulen wurde dazu interviewt.

60 Prozent der Eltern mit Kindern an Gymnasien sind überzeugt, dass Computer und Internet im Unterricht eine große oder sehr große Bedeutung haben. Von den Eltern mit Kindern an anderen weiterführenden Schulen sind nur 45 Prozent dieser Ansicht. Der Einsatz digitaler Medien an den Schulen liegt deutlich hinter den Erwartungen der Eltern zurück: 52 Prozent haben den Eindruck, dass digitale Medien im Unterricht derzeit eine (sehr) große Rolle spielen. 72 Prozent fordern, dass Computer und Internet eine (sehr) große Rolle spielen sollten.

Knapp die Hälfte der Eltern bescheinigt den Lehrern ihrer Kinder einen guten Umgang mit digitalen Medien im Unterricht (47 Prozent). Nachholbedarf scheint es derzeit vor allem an Sekundarschulen ohne gymnasiale Oberstufe zu geben, wo die Bewertung dieser Kompetenz durch die Eltern weniger gut ausfällt als an Gymnasien.

Bei der Frage, ob die Schulen primär eine gute Allgemeinbildung vermitteln oder vor allem auf das Berufsleben vorbereiten sollten, fällen die Eltern ein klares Votum. 54 Prozent bevorzugen die Vermittlung einer guten Allgemeinbildung. Nur jeder Vierte plädiert dafür, die Unterrichtsinhalte vor allem an den späteren beruflichen Anforderungen auszurichten. Eltern aus sozial schwächeren Schichten sprechen sich überdurchschnittlich dafür aus, dass die Schulen primär auf das Berufsleben vorbereiten sollten.

Dr. David Deissner, Leiter Strategie und Programme des Vodafone Instituts: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele Eltern der Digitalisierung mit Sorge gegenüberstehen. In der Tat stellt die digitale Transformation der Arbeitsmärkte unser Bildungssystem vor immense Herausforderungen, damit junge Menschen für die Welt von morgen gerüstet sind. Es wird darauf ankommen, Schulen dabei zu unterstützen, digitale Technologien und Lernformate nicht nur bereitzustellen, sondern im Rahmen ganzheitlicher pädagogischer Konzepte in den Schulalltag zu integrieren. Hier gibt es noch großen Nachholbedarf.“

Weitere Ergebnisse im Überblick: 

  • Die Befragung zeigt, dass Eltern gute Kenntnisse im Umgang mit Computern und digitalen Technologien (73 Prozent) inzwischen für ebenso wichtig für den beruflichen Erfolg ihrer Kinder halten wie gute Zeugnis- und Prüfungsnoten (75 Prozent) und soziale Kompetenzen (77 Prozent).
  • Eltern bescheinigen den Schulen, die Kinder gut (48 Prozent) auf das Berufsleben mit Computer und Internet vorzubereiten. Es bleibt allerdings Luft nach oben: Nur 12 Prozent der Eltern finden, dass ihre Kinder „sehr gut“ auf die Herausforderungen der digitalisierten Arbeitswelt vorbereitet werden.
  • Fast ein Drittel der Eltern, deren (ältestes) Kind eine der letzten drei Klassen an einer allgemeinbildenden Schule besucht, empfindet die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik als ungenügend. Mehr als die Hälfte der befragten Eltern bestätigen der Schule eine gute oder sehr gute Ausstattung.
  • Eltern sind sich einig, dass Schulen zur Vorbereitung auf das Berufsleben den Umgang mit im Beruf häufig genutzten Programmen – Microsoft Word oder Excel – bereitstellen (89 Prozent) und Schülern Kenntnisse für die Recherche im Internet (71 Prozent) vermitteln sollen. Programmierkenntnisse halten lediglich 32 Prozent der Befragten für notwendig.
  • Auch wenn viele Eltern von weiter steigenden Anforderungen und zunehmend unsicheren Arbeitsplätzen ausgehen, ist die große Mehrheit sowohl in Bezug auf die weitere Ausbildung als auch auf die beruflichen Chancen ihrer Kinder optimistisch. Rund drei Viertel rechnen damit, dass ihr Kind gute oder sehr gute Chancen hat, den angestrebten Ausbildung- oder Studienplatz zu bekommen.

„In der Diskussion um die Folgen der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche spielen die Auswirkungen auf die Arbeitswelt und den Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass den Eltern die Herausforderungen und Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt auf die beruflichen Chancen ihrer Kinder in hohem Maße bewusst sind“, sagt Werner Süßlin, Projektleiter für die Umfrage am Institut für Demoskopie Allensbach.

Die komplette Studie sowie eine Infografik mit ausgewählten Ergebnissen finden Sie auf der Webseite des Vodafone Instituts www.vodafone-institut.de.

Die Studie ist im Vorfeld der Konferenz ‚digitising europe – opportunities for the next generation‘ des Vodafone Instituts veröffentlicht wurden. Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der europäischen Gründerszene werden diskutieren, wie sich Bildung, Arbeit und Wirtschaft im Zuge einer zunehmenden Digitalisierung verändern. „digitising europe“ findet am 4. Dezember 2014 in Berlin statt. Informationen zum Programm und den Referenten finden Sie auf www.digitising-europe.eu

Achtung: Dies ist eine Pressemitteilung und steht daher nicht unter Creative Commons zur Verfügung. Bitte beachten Sie die gesonderten Rechte des Herausgebers.

Identify Leak Checker

Hasso-Plattner-Institut warnt bei Identitätsklau und Browser-Lücken

Mit dem Identify Leak Checker kann man überprüfen, ob sich die eigenen Daten in einem Fundus aus 160 Millionen digitalen Identitäten befinden. Ein weiterer Dienst klopft Browser und Plug-ins auf Sicherheitslücken ab.

Mit dem Identity Leak Checker des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI) soll man herausfinden können, ob sich die eigene digitale Identität bereits in den Datenarchiven von Cyber-Ganoven findet. Der kostenlose Dienst wertet nach Angaben des Instituts ausschließlich Daten aus frei zugänglichen Quellen wie etwa Hackerforen, Dropzones oder anonymen Texthostern wie Pastebin aus.

 

https://sec.hpi.uni-potsdam.de/leak-checker/

Kreativer Schutz für „Creative Companies“

Der Meisterkreis-Deutschland e.V klärt nachdenklich machend auf.

Der neue www.plagiate-shop.de soll dabei helfen. Sehen Sie selbst was passiert.

Motto: Mit gutem Beispiel voran gehen!

DER WERT DES ORIGINALS

DER MEISTERKREIS STARTET EINE BUNDESWEITE KAMPAGNE ZUM SCHUTZ VON GEISTIGEM EIGENTUM UND KREATIVITÄT

  • 50 Milliarden Euro Schaden für die deutsche Industrie durch Produkt- und Markenpiraterie
  • Um 54 Prozent hat der Wert der beschlagnahmten Produktfälschungen an deutschen Grenzen zwischen 2011 und 2013 zugenommen
  • 90 Prozent der deutschen Verbraucher finden Fälschungen nicht anrüchig
  • Mehr als die Hälfte aller gefälschten Waren betreffen High -End-Produkte
  • Nur fünf Prozent mehr Produktfälschungen würden allein in diesem Segment in der EU weitere 000 Arbeitsplätze kosten und bei Unternehmen 43 Milliarden Euro Schaden verursachen (Frontier Economics-Studie)

Berlin. Der MEISTERKREIS sagt der Marken- und Wertepiraterie den Kampf an. Mit einer bundesweiten Informationskampagne (Bruttomediavolumen: mehr als 500.000 Euro) wirbt die Vereinigung der kulturellen und kreativen Spitzenunternehmen für einen Einstellungswandel bei den Verbrauchern. Der Hintergrund: Die Konsumenten fragen Produktfälschungen immer häufiger und ohne Reue nach.

„Gefälschte Waren gefährden die Innovationsfähigkeit der Unternehmen, Arbeitsplätze und im Einzelfall, wenn zum Beispiel Medikamente gefälscht werden, auch die Gesundheit und das Leben der Verbraucher“, sagte Brigitte Zypries, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, bei der Vorstellung der neuen Kampagne im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin. Die Politikerin hob in ihrer Grundsatzrede die Bedeutung von Originalen und den Wert der schöpferischen Leistung für die wirtschaftliche Entwicklung hervor. „Der Schutz von kreativem Schaffen ist gerade für die deutsche Wirtschaft und ihre Exportstärke, die auf hohen Qualitätsstandards beruht, von herausragender Bedeutung“, betont Brigitte Zypries.

„Wir werden mit unserer Kampagne eine breite Debatte über den Schutz des geistigen Eigentums und die Wertschätzung der kreativen Leistung anstoßen“, sagte der MEISTERKREIS -Vorsitzende Clemens Pflanz. Das Instrument dafür ist die innovative Kampagne, die der MEISTERKREIS gemeinsam mit der Agentur thjnk entwickelt hat. Ab dem 23. Oktober wird sie über die ökonomischen, kulturellen und gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen einer nicht ausreichenden Würdigung der kreativen Werte anhand von Plagiatskäufen informieren.

Der MEISTERKREIS und thjnk haben dafür einen neuartigen Ansatz gewählt. Gemeinsam haben die Partner eine neue Marke erdacht, die ausschließlich Fälschungen anbietet: PLAGIATE. Die Marke erhält mit www.plagiate-shop.de sogar einen funktionsfähigen Internetshop, der über OnlineBanner gezielt beworben wird. Hier können Interessierte im Angebot aus gefälschten Produkten stöbern. Wenn Sie sich tatsächlich zum Kauf entschließen, erhalten Sie aber nicht die gewählte Kopie, sondern bekommen ein Informationsangebot rund um den Themenkomplex Kreativität und geistiges Eigentum. In Anzeigen und Plakaten werden aufmerksamkeitsstark zudem Nachteile von gefälschten Produkten dargestellt: „Sichert Kindern Arbeitsplätze“, „Zertifiziertes Qualitätsverbrechen“ oder auch „Zeit zu Blenden“.

 

„Wir werden insbesondere die Werteschizophrenie deutlich machen: Einerseits bewundern die Verbraucher edle Marken und erkennen die schöpferische Leistung an, auf der anderen Seite dulden sie aber Plagiate oder fragen sie sogar gezielt nach“, beschreibt Clemens Pflanz das widersprüchliche Verhalten. In Deutschland sehen die meisten Konsumenten Produktfälschungen als Kavaliersdelikt. 65 Prozent der Verbraucher haben schon einmal Plagiate gekauft, über 45 Prozent sogar ganz bewusst, so eine Studie von Ernst & Young.

MEISTERKREIS -Mitglieder entstammen ausnahmslos den sogenannten schutzrechtsintensiven Industrien. Sie kommen aus vielen unterschiedlichen Branchen wie der Automobil -, Mode -, Uhren – oder Schmuckindustrie. Auch Yachtbauer, Möbeldesigner, Küchenhersteller und Winzer gehören dazu. Allen gemein ist aber, dass die kreative Leistung und dieInnovationskraft ein elementarer Bestandteil ihres Geschäftserfolgs ist. Die Ideen eines anderen zu stehlen, um damit Geld zu machen ist etwas, was jeder in unserer Gesellschaft aus tiefem Herzen ablehnt. Warum freuen wir uns über das vermeintliche Schnäppchen der nachgemachten Markenware, wo wir eigentlich entrüstet sein müssten?

„Den Meisterkreis dabei zu unterstützen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie falsch und schädlich es ist bei Ideendieben zu kaufen, ist mir und meinen Kollegen bei thjnk ein persönliches Anliegen. Wir begleiten große Marken und wissen wieviel Energie, Talent, Innovationskraft und Mut es braucht, um sie groß zu machen. Jeder der das weiß, kann sich nicht mehr über ein Plagiatsschnäppchen freuen. Plagiate sind keine Schnäppchen, sie sind Raub.“so Karen Heumann, Vorstandssprecherin und Gründerin der Agenturgruppe thjnk, die die Kampagne entwickelt hat.

Ein Beispiel aus der Praxis. Dornbracht: Der Name steht seit 1950 für die Herstellung hochwertiger Design – Armaturen und -Accessoires für Bad und Küche. Der Erfolg des Mittelständlers aus dem Sauerland ruft regelmäßig Nachahmer auf den Plan, die die edlen Armaturen plump fälschen. „Der Schaden lässt sich nicht genau beziffern. Aber wir gehen davon aus, dass wir rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze in unserer Produktion in Iserlohn schaffen könnten, wenn solche Plagiate nicht am Markt wären“, sagt Geschäftsführer Andreas Dornbracht. „Unser wichtigstes Anliegen ist es, den Vertrieb und die Herstellung von Plagiaten zu unterbinden, um die Verbraucher zu schützen und Arbeitsplätze zu sichern.“

Auch wenn der MEISTERKREIS das Thema jetzt in die Öffentlichkeit bringt, die Auswirkungen reichen weit über die High -End-Branche hinaus und betreffen alle Wirtschaftszweige: Der weltweite Handel mit gefälschten Waren beläuft sich inzwischen auf mehr als 500 Milliarden Euro pro Jahr. Der ökonomische und soziale Schaden durch Fälschungen wird sich 2015 auf mehr als 1,3 Billionen Euro summieren (Quelle: Frontier Economics).

Über den MEISTERKREIS

Der MEISTERKREIS vereint Menschen, Unternehmen und Institutionen, die für Kultur, Kreativität und höchste Qualität aus und in Deutschland stehen. Er fördert das Bewusstsein für eine einzigartige und vielfältige Branche, das Bekenntnis zu kostbaren Traditionen und verdeutlicht den ökonomischen und kulturellen Stellenwert des Sektors. Der MEISTERKREIS vertritt einen Wirtschaftszweig mit einer Wertschöpfung von mehr als 60 Milliarden Euro und über 160.000 Beschäftigten in Deutschland.

Zum MEISTERKREIS gehören Unternehmen wie Brenners Park Hotel & Spa, Gaggenau, Glashütte Original, Leica, Lufthansa First Class, Porsche, Meissen, Montblanc, Robert Weil , Thonet und Talbot Runhof sowie die internationalen Marken Armani Prive, Chanel, Dior, Condé Nast Verlag, Rolex und Estée Lauder Companies.

Erfolg für Open Data

Die im Juli 2014 als Entwurf veröffentlichte Datenlizenz Deutschland Version 2.0 ist als “offene Lizenz” vom Open Definition Advisory Council bestätigt worden und entspricht damit allen rechtlichen Anforderungen an Open Data. Die Lizenz in den Varianten “Zero” (also “einschränkungslos”) und „Namensnennung“ können damit sofort zur Kennzeichnung von offenen Verwaltungsdaten in Deutschland verwendet werden.

Damit ist auch die Rechtssicherheit für die Bereitsteller und Nutzer umfassend sichergestellt sowie Zusammenführung der Daten unter Datenlizenz Deutschland 2.0 mit solchen Daten, die unter anderen Open-Definition-kompatiblen Lizenzen stehen, möglich. Wir hoffen nun auf die umfassende Nutzung der neuen Lizenzen durch die kommunalen, regionalen und nationalen Datenbereitsteller. Es ist darüber hinaus auch sehr erfreulich, dass von einer Neuauflage der mit der Open Definition inkompatiblen Version der Datenlizenz Deutschland 1.0-NC abgesehen wurde. Dank geht dabei an die vielen Beteiligten (u.a. im Bundesministerium des Inneren und explizit auch noch an Mathias Schindler) für die Zusammenarbeit und den regen Austausch bezüglich der Erfahrungen im letzten Jahr, die in diese Entwicklung maßgeblich eingeflossen sind. Mehr dazu auch auf dem Blog des deutschen Datenportals GovData.de.

Weitere Informationen unter:
http://okfn.de/2014/09/erfolg-fuer-open-data-datenlizenz-deutschland-version-2-0-ist-eine-offene-lizenz/#sthash.YEfcKSN1.dpuf
https://www.govdata.de/lizenzen

Dieser Inhalt ist veröffentlicht unter der Creative Commons (CC BY 3.0 DE)

Titelthema: Creative Companies

TREND REPORT präsentiert kreative Unternehmen, die am Markt besonders erfolgreich sind und über ein außergewöhnliches Trend- und Innovationsmanagement verfügen.

Immer mehr Dynamik in Wirtschaft und Gesellschaft bewegt den modernen Unternehmer und sein Geschäftsmodell. Kreativität wird durch ständig neue Rahmenbedingungen zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Aktuelle und zukünftige Trends müssen erkannt werden, um Produkte und Lösungen am Markt erfolgreich zu positionieren. Mit Gastbeiträgen und Fallbeispielen zeigt die TREND REPORT-Redaktion auf,  wie Trendsetter Instrumente entwickelt haben, um Trendräume aktiv zu gestalten. Unsere Titelreportage präsentiert innovative Geschäftsmodelle und ihre Macher, die zur rechten Zeit am rechten Ort mit der richtigen Idee positiv erfolgreich sind.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt der Gesamtauflage des Handelsblattes bei.

Themen:

Crowd Investment
Für Startups und private Investoren – Venture Capital für alle?

Mittelstandsfinanzierung
Banken schauen genauer hin. Genussscheine, stille Beteiligungen und Anleihen sind Trumpf.

Digitale Transformation
Kreative Zerstörer: Disruptive Technologien definieren völlig neue Markt- und Spielregeln.

Lösungen für Ideen und Management
Mehr Innovationen durch kreative Mitarbeiter.

Kreative Köpfe gesucht
Arbeitgeber stellen sich vor.

Unternehmensberater
Innovationskultur implementieren

Fallbeispiele aus den Branchen:
Life Science, Biotechnologie, Medizintechnik, Handel und Verkehr, Informationstechnologien

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Die digitale Transformation

Der digitale Wandel verändert mittelfristig die Organisation und Wertschöpfungskette aller Unternehmen und Branchen. TREND REPORT zeigt, wie der Umbruch gelingt.

Der „digitale Reifegrad“ eines Unternehmens wird mehr und mehr zum Gradmesser der Zukunftsfähigkeit. Damit wird die Fähigkeit bezeichnet, mit der digitalen Entwicklung und Vernetzung Schritt zu halten. Gerade verändert sich die Weise, wie wir arbeiten, in einer nie gekannten Geschwindigkeit. Neue Technologien müssen genutzt werden. Immer mehr und komplexere Geschäftsprozesse finden ausschließlich digital statt. Auch KPMG belegt mit der aktuellen Studie „Survival of the Smartest“, das Unternehmen alles daran setzen müssen, die Digitalisierung voran zu treiben. In unserer Reportage beleuchten wir wie Digitalisierung und Vernetzung Geschäftsmodelle verändern und Märkte und Macher treiben.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt als Fremdbeilage der Gesamtauflage des Handelsblattes bei.

 

Themen:

CeBIT Trends 2015
Cloud, Mobile und Disruptive Technologies.

Digital Health
Gerade entsteht ein neuer Milliardenmarkt.

Die Digitalisierung treibt Märkte
Die Transformation der Geschäftsprozesse.

Industrie 4.0
Ein Trendthema kommt in der Realität an.

Big Data und Business Intelligence
Die Digitalisierung lässt riesige Datenmengen entstehen. Wie wird aus Big Data „Big Intelligence“?

Die vernetzte Gesellschaft
Die Digital Natives sind in Social Media zuhause und denken vernetzt.

Internet der Dinge
Nicht nur wir arbeiten und leben vernetzt, auch die „Dinge um uns herum“ vernetzen sich und „reden“ miteinander.

Infrastruktur
Wird das Rückgrat zur Achillesferse? Netzneutralität und Netzausbau werden Politik.

 

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Die mobile Transformation

 „Mobile first“ oder „mobile only“? Wir zeigen mit Fallbeispielen wie durch die digitale Vernetzung mit mobilen und kreativen Applikationen  Prozesse und Service optimiert werden.

In 2015 werden erstmals mehr Tablets verkauft als Desktop-PCs und Laptops zusammen. Zudem erwartet die Branche einen Absatz von über einer Milliarde Smartphones weltweit. Unternehmen müssen daher ihre Geschäftsprozesse auf die neuen mobilen Technologien ausrichten. So wird der „digitale Reifegrad“ eines Unternehmens mehr und mehr zum Gradmesser der Zukunfts-fähigkeit. Mobile Applikationen und Geräte können und müssen in die Wertschöpfungskette sinnvoll integriert werden. In unserer Reportage beleuchten wir neue Geschäftsmodelle und Applikationen, die auf digitaler und mobiler Vernetzung basieren und zeigen Strategien auf, wie Smartphones, Tablets und Co. sinnvoll und sicher in die Unternehmensstrategie integriert werden.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt als Fremdbeilage der Gesamtauflage des Handelsblattes bei.

 

 

Themen:

„Mobile First“ oder „Mobile only“?
Die richtige Strategie für Geschäftsprozesse.

Mobiles Marketing & Kundenbindung
Neue Apps für Unternehmen.

E-Payment und NFC
Let´s go: Bezahlen am Point of Sale.

Apps für Mobile-Banking
Das Konto in der Hosentasche.

Wearables
Technik am Körper – intelligent vernetzt.

Enterprise Mobility Management
Schutz der Unternehmensdaten und Komfort zum Vorteil für den Nutzer kombinieren.

Smart TV
Voll Stoff digital – alles aus dem Netz

Tablets: Computer der Zukunft
Die neue Generation.

Mobile Security
Datenschutz, Handy-Viren und Spionage.

 

 

Hier finden Sie das vollständige Themenexposé „Mobile Transformation“

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ARD Bericht

Endlich Creative Commons im öffentlich-rechtlichen Rundfunk?

Seit langem kursiert innerhalb der ARD ein vertrauliches Positionspapier, in dem dargelegt wird, ob und wie öffentlich-rechtliche Sender ihre Inhalte unter Creative-Commons-Lizenzen stellen sollten. iRights.info veröffentlicht nun diesen Bericht, den Leonhard Dobusch für uns analysiert.

Die ARD bietet laut ihrem gesetzlichen Auftrag ein Programm rund um Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung. Ihr Ziel ist es, mit ihren Angeboten täglich möglichst viele Menschen zu erreichen.

Mit diesen Zeilen leitet die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) die Beschreibung ihres Programmauftrags auf ihrer Webseite ein. Diesem Auftrag entsprechend müsste das digitale Zeitalter eigentlich gleichzeitig zum goldenen Zeitalter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden. Noch nie war es technisch einfacher, „möglichst vielen Menschen“ öffentlich-rechtliche Inhalte zur Verfügung zu stellen.
7-Tage-Frist, ungeklärte Musik- und Bildrechte

Die Gegenwart des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zeigt jedoch ein anderes Bild:

Von privaten Presseverlagen herbei lobbyierte Löschpflichten zwingen die Sender dazu, ihre Inhalte – oft bereits nach sieben Tagen – aus dem Netz zu löschen.
Unzeitgemäße Jugendschutzbestimmungen sorgen dafür, dass Sendungen wie „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“ nur von 20 bis 6 Uhr online abrufbar sind.
Auf Grund von „ungeklärten Musik- oder Bildrechten“, wie in der FAQ der ARD-Mediathek erklärt wird, können viele Reportagen und Dokumentation überhaupt nicht online wiedergegeben werden.
Selbst wenn Inhalte online verfügbar sind, ist damit noch lange nicht das Recht der BeitragszahlerInnen verbunden, diese weiterzuverbreiten und weiter zu nutzen. Auch für öffentlich-rechtliche Inhalte gilt das „alle Rechte vorbehalten“ des Urheberrechts.

Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedeutet deshalb öffentlich finanziert noch lange nicht öffentlich zugänglich oder sogar frei für die Öffentlichkeit nutzbar. Und es gibt viele, teils historisch gewachsene und teils aktuelle Gründe – etwa bei den 7-Tage-Fristen – für diese rechtlichen Einschränkungen. Dennoch stellt sich die Frage, warum diese Einschränkungen auch von Seiten der Runfunkanstalten selbst derart selbstverständlich hingenommen werden.
Anzeichen für ein Umdenken

Inzwischen gibt es aber erste Anzeichen dafür, dass ein Umdenken stattfindet. Bereits seit längerem kursieren Gerüchte über eine ARD-Arbeitsgruppe, die sich mit einem verstärkten Einsatz von offenen Lizenzen wie Creative Commons im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auseinandersetzt.

Creative_Commons_in_der_ARD

Auch wenn Creative Commons nicht für alle Inhalte geeignet ist und nicht sämtliche genannten Einschränkungen zu beseitigen vermag, würde es entscheidend dazu beitragen, zumindest einen Teil der öffentlich-rechtlichen Inhalte zugänglich und nutzbar zu machen. Denn Creative-Commons-lizenzierte Inhalte könnten ohne aufwändige Rechteklärung weiterverbreitet, dauerhaft verfügbar gehalten und, eine entsprechend offene Lizenz vorausgesetzt, auch dafür genutzt werden, neue Werke zu schaffen (vgl. dazu ausführlich das White Paper „Creative Commons im öffentlich-rechtlichen Runfunk“, PDF).

Ein bislang noch nicht öffentlich zugänglicher Bericht der ARD-Arbeitsgruppe über „Creative Commons in der ARD“ (PDF) schätzt die Situation ähnlich ein. Gleich in der Zusammenfassung (S. 3) heißt es:

Die AG kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von CC für ausgewählte ARD-Inhalte bei sorgfältiger Rechteprüfung sinnvoll ist. Die ARD hat den Auftrag, die Teilhabe an der Informationsgesellschaft zu fördern und die Mitwirkung an der Meinungsbildung zu ermöglichen. Die Nutzung von CC-Lizenzen unterstützt die Erfüllung dieses Auftrags: Der Zugang zu Bildungsinhalten oder Inhalten, die die Meinungsbildung fördern, wird erleichtert. Die ARD kann Beitragszahler, vor allem jüngere, besser erreichen. Werden mehr Menschen erreicht, erhöht sich die Beitragsakzeptanz. Redaktionen in der ARD nutzen selbst CC-lizenzierte Inhalte. Die ARD sollte daher auch Inhalte unter CC zur Verfügung stellen.

An Deutlichkeit ist diese Empfehlung kaum zu überbieten. Die Tücken liegen allerdings im Detail. Creative Commons ist modular aufgebaut und ermöglicht sehr unterschiedliche Lizenzen. Restriktive Lizenzmodule reduzieren zwar rechtliche Risiken, verhindern allerdings auch erwünschte Nutzungsszenarien.
Checkliste für CC-Lizenzierungen

Die Lizenz „Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-keine Bearbeitung“ (BY-NC-ND) ist am einfachsten anwendbar, sie minimiert rechtliche Risiken. Die Lizenz schließt aber auch viele erwünschte Nutzungsarten aus: Wikipedia könnte beispielsweise so lizenzierte Inhalte nicht verwenden. (S. 4)

Dieses Zitat ist der „Checkliste“ am Anfang des Berichts entnommen, deren einzelne Punkte auch eine gute Zusammenschau über die relevanten Fragestellungen rund um Creative Commons im öffentlich-rechtlichen Rundfunk liefern:

Redaktionelles Konzept: Welche Inhalte sollen offen lizenziert werden?
Geeignete Lizenzen: Welche Creative-Commons-Lizenz ist sinnvoll bzw. möglich?
Geeignete Inhalte: Welche Inhalte kommen überhaupt für eine Creative-Commons-Lizenz in Frage?
Arbeitsverträge: Erlauben die Verträge mit MitarbeiterInnen die Nutzung einer Creative-Commons-Lizenz?
Wahrung von Persönlichkeitsrechten: Wurden Persönlichkeitsrechte von beispielsweise InterviewpartnerInnen geklärt?
Kennzeichnung: Werden die Lizenzbedingungen (Nennung und Verlinkung von Lizenz sowie Nennung des Urhebers bzw. Rechteinhabers) erfüllt?
Bereitstellung: Sind die Inhalte auch als Download verfügbar?

Angestoßen hatte die Auseinandersetzung mit diesen Fragen die so genannte Redaktionskonferenz Online. Sie hatte empfohlen, eine Arbeitsgruppe einzurichten und den Bericht „Creative Commons in der ARD“ zu erstellen.
ARD hat CC-Lizenzen bereits im Einsatz

Schon bisher kamen vereinzelt Creative-Commons-Lizenzen im Rahmen der ARD zum Einsatz. Im Bericht angeführt werden die NDR-Fernsehsendungen „Zapp“, „Extra 3“, „Kulturjournal“ sowie die BR-Sendung „Quer“. Der Bericht identifiziert ganz allgemein eine Reihe von Vorteilen, die der ARD entstünden, wenn sie Creative-Commons-Lizenzen würde:

Public Value: Die Nutzung von Creative Commons entspreche „dem Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags der ARD“ (S. 8), außerdem nutze die ARD selbst Creative-Commons-lizenzierte Inhalte.
Beitragsakzeptanz: Würde die ARD Creative Commons einsetzen, stiege die Akzeptanz bei den Bürgern dafür, dass sie Rundfunkgebühren zahlen müssen. Das könne bereits erreicht werden, wenn nur vergleichsweise kleine Teile des Programms unter CC lizenziert werden: „Allein 2012 sendete Das Erste 357.013 Sendeminuten Erstsendungen. Würde die ARD nur 0,1 Prozent dieser Inhalte unter CC stellen, wäre die ARD europaweit der größte Anbieter von CC-Inhalten.“ (S. 9)
Rechtssicherheit für NutzerInnen, wenn sie ARD-Inhalte in eigene Publikationen, Webseiten, Blogs etc. einbinden.
Keine Benachteiligung von BeitragszahlerInnen gegenüber kommerziellen Plattformen wie Facebook, denen heute schon regelmäßig öffentlich-rechtliche Inhalte qua AGB zur nicht-exklusiven Nutzung überlassen werden.

Besonders der letzte Punkt ist bemerkenswert und zeigt eine große Sensibilität für die aktuelle, unausgewogene Rechtslage. Wohl bewusst nicht angeführt ist ein weiterer Vorteil für die ARD: Creative-Commons-lizenzierte Inhalte bleiben zumindest potenziell länger – heißt: über Depublizierungsfristen hinaus – online verfügbar, sofern sie von dritter Seite weiterhin angeboten werden. Im Bericht der Arbeitsgruppe wird dieser Umstand nur indirekt unter dem Punkt „rechtliche Grenzen“ (S. 9-10) angesprochen. Auch wenn die ARD Inhalte von den eigenen Seiten löscht, kann sie damit nicht verhindern, dass die Inhalte zugänglich bleiben, wenn sie an anderen Stellen bereits veröffentlicht sind. Das bedeute auch, dass Persönlichkeitsrechte für diesen Fall geklärt werden müssen.

Der Bericht enthält daher einen Entwurf für ein Freigabedokument (S. 13-14). Das gilt auch für Urheberrechte an verwendetem Material: Da Creative Commons auf dem Urheberrecht aufsetzt, kann die ARD nur jene Inhalte unter Creative Commons veröffentlichen, an denen sie selbst über ausreichende Rechte verfügt.
Keine eigene „ARD-Lizenz“ geplant

Im Bericht wird keine Creative-Commons-Lizenz empfohlen, allerdings mehrfach betont, dass die rechtlichen Risiken der restriktivsten Lizenz BY-NC-ND (keine Bearbeitung und keine kommerzielle Nutzung erlaubt) am geringsten eingeschätzt werden. Erfreulich ist, dass eine eigene „ARD-Lizenz“ (S. 12) abgelehnt wird, damit die Lizenzlandschaft nicht weiter zersplittert wird, denn das würde zu größerer Rechtsunsicherheit führen. Ebenfalls begrüßenswert ist der Vorschlag des Berichts, Creative Commons in Produktionsabläufe zu integrieren, sodass bei neuen Produktionen bereits „vor der Erstellung der Inhalte die CC-Lizenzierung durch die Klärung der hierfür erforderlichen Rechte“ berücksichtigt werden kann, etwa durch entsprechende Dokumentation der Freigabe.

Bekannte Probleme ergeben sich dabei für Inhalte, die Musik von Komponisten und Interpreten verwenden, deren Rechte von der GEMA oder der GVL wahrgenommen werden, da diese Verwertungsgesellschaften – zumindest bislang – jegliche Creative-Commons-Nutzung verbieten. Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie zu Verwertungsgesellschaften in deutsches Recht könnte sich daran aber in naher Zukunft etwas ändern und zumindest die Verwendung von Creative-Commons-Lizenzen erlaubt werden, die kommerzielle Nutzung vorbehalten, also solche mit der „Non-Commercial“-Einschränkung. Das würde allerdings nichts daran ändern, dass für Filme Creative-Commons-Musik gesucht und verwendet werden müsste, wenn sie wieder unter CC veröffentlicht werden sollen.
Nächste Schritte: Pilotprojekte und CC-Workshops

Den Abschluss des Papiers bildet ein relativ knapper Abschnitt zu „mögliche[n] nächsten Schritten“. Sobald die Landesrundfunkanstalten redaktionelle Konzepte erstellt haben, sollen Creative-Commons-Lizenzen zunächst in Pilotprojekten zum Einsatz kommen, in denen es speziellen Informationen zur Lizenzierung gibt. Begleitend soll es Creative-Commons-Workshops geben. Diese Vorschläge scheinen dann doch relativ zögerlich, wenn man bedenkt, dass Creative Commons in Sendungen wie „Zapp“ und „Extra 3“ seit langem verwendet wird. Woran es vor allem fehlt, ist systematisch zu analysieren, wie Creative Commons jenseits von Insellösungen standardisiert genutzt werden kann. Die „redaktionellen Konzepte“ der Landesrundfunkanstalten sollten deshalb besser Teil von umfassenderen Potenzial- und Machbarkeitsanalysen sein.

Entsprechend den prinzipiellen Überlegungen des Berichts ließen sich darüber hinaus auch mittel- bis langfristige Perspektiven formulieren. Denn wie dort völlig richtig festgestellt wird, lässt es sich unmittelbar aus dem öffentlich-rechtlichen Auftrag ableiten, dass Creative Commons stärker eingesetzt werden sollte. Es müsste also begründet werden, wenn Inhalte nicht offen lizenziert werden. Mit anderen Worten: Wo rechtlich eine Creative-Commons-Lizenzierung möglich ist, sollte sie zur Regel werden; die Ausnahme müsste begründungspflichtig werden. Bis dorthin ist es wohl noch ein weiter Weg. Der Bericht der Arbeitsgruppe zu Creative Commons lässt aber auf erste wichtige Schritte in diese Richtung hoffen.

 

Autor:

Leonhard Dobusch, studierter Jurist und Betriebswirt, ist derzeit als Juniorprofessor für Organisationstheorie am Management-Department der Freien Universität Berlin tätig.

http://www.wiwiss.fu-berlin.de/fachbereich/bwl/management/dobusch/team/dobusch.html
Der Beitrag stammmt von:
http://irights.info/artikel/endlich-creative-commons-im-oeffentlich-rechtlichen-rundfunk/24015
und steht unter der Creative Commons Lizenz

Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 Deutschland (CC BY-ND 2.0 DE)
http://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/de/deed.de

„Das liegt einfach an der Vernetzung“

Wie das Unternehmen Nextpractice gestern mitteilte, ist der führende Netzwerkforscher, Psychologe und Unternehmer Prof. Dr. Peter Kruse am 1. Juni 2015 verstorben. Unsere Redaktion hat Herr Kruse mit dem nachfolgenden Beitrag unterstützt. Schade, einer der führenden Zukunftsforscher wird uns fehlen.

 

Prof. Dr. Peter Kruse ist Zukunftsforscher und Organisationspsychologe an der Universität Bremen. Die TREND REPORT-Redaktion fragte ihn zu den Auswirkungen der Vernetzung und Digitalisierung. Er beschäftigt sich schon seit über zehn Jahren mit der Kommunikation und dem Internet als „Netz der Netze“.

Sie haben bereits vor über zehn Jahren in Ihrem Buch „next practice – Erfolgreiches Management von Instabilität“ prognostiziert, dass wir durch die weltweite Vernetzung mit radikalen Veränderungen konfrontiert werden. Was hat sich seitdem verändert?

Die von Wolfgang Coy als Eintritt in die Turing-Galaxis bezeichnete mediale Verwendung der elektronischen Datenverarbeitung hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine gesellschaftliche Veränderung ausgelöst, die durchaus als Revolution bezeichnet werden kann und deren subversive Kraft noch lange nachwirken wird. Medientheoretiker wie Walter Benjamin oder Marshall McLuhan haben schon früh darauf hingewiesen, dass die strukturellen und funktionalen Charakteristiken von Medien deren gesellschaftliche Wirkung mindestens ebenso stark, wenn nicht sogar stärker beeinflussen als die durch sie verbreiteten Inhalte. Mit dem Internet wurde eine völlig neue Viele-zu-Viele-Kommunikation ermöglicht, die Hierarchien aushebelt, Wissensmonopole durchbricht und es möglich macht, selbst aus der entferntesten Nische ins Zentrum des öffentlichen Interesses vorzudringen, Kapital einzusammeln oder sich politisch machtvoll einzumischen. Märkte sind zu Gesprächen und Beteiligungsprozesse zum Volkssport geworden. Die Macht der Netzwerke ist in der Lage, Diktatoren zu stürzen und Minister zum Rücktritt zu bewegen. Kommentare unzufriedener Kunden können sich in Tagen zum Flächenbrand aufschaukeln und die Zentralen internationaler Konzerne erschüttern: kleine Ursache – große Wirkung. Die Internetapplikation WhatsApp, die kostenlose SMS-Versendung ermöglicht, hat den Telefongesellschafften in wenigen Monaten zweistellige Umsatzverluste beigebracht und schon nach fünf Jahren einen Verkaufswert von 15 Milliarden US Dollar gerechtfertigt. Internetapplikationen wie Uber machen aus Privatpersonen Taxiunternehmer und bedrohen im Turbogang lang etablierte Geschäftsmodelle. Im Internet werden in wenigen Jahren Umsatzgrößenordnungen erreicht und private Vermögen angehäuft, für die früher viele Jahrzehnte erforderlich waren. Kein Zweifel, wenn heute von Veränderung die Rede ist, dann geht es um eine völlig neue Dimension des Wandels.

Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf unsere Wirtschaft? Und müssen wir grundlegend umdenken und uns anders verhalten?

Die Globalisierung und die Entwicklung der neuen Kommunikationstechnologien haben die Lebens- und Überlebensbedingungen für Unternehmen dramatisch geändert. Die schnell wachsende Vernetzungsdichte in den Märkten kommt einem Seebeben gleich, dessen Schockwellen einen Tsunami erzeugt haben, der nichts lässt, wie es ist. Schon 1999 hat das Cluetrain-Manifest darauf hingewiesen, dass sich mit dem Internet die Macht vom Anbieter zum Nachfrager verschiebt. Die Eigendynamik der Netzwerke erhöht die Wahrscheinlichkeit nichtlinearer Effekte. Die Geschwindigkeit der Änderungen im Umfeld der Unternehmen hat in einem Ausmaß zugenommen, das die normalen Planungshorizonte außer Kraft setzt. Es wird immer schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich, langfristige Vorhersagen zu machen. Heute muss niemand den Menschen erklären, dass es erforderlich ist, sich auf die Instabilität von Veränderung einzulassen. Die Komplexität der vernetzten Märkte erzwingt ein Ausmaß der Erhöhung der unternehmensinternen Vernetzung, das Stabilität im Berufsalltag zur Ausnahme werden lässt. Handlungsfähigkeit ist immer weniger eine Frage der Balance von Stabilität und Instabilität auf der Verhaltensebene, sondern zunehmend eine Frage der Fähigkeit, sich angstfrei und neugierig auf unkalkulierbare Marktdynamiken einzulassen. An die Stelle von Planung und Steuerung treten Achtsamkeit und Empathie. Stabile Inseln werden zwar seltener, aber das Erkennen von Strömungsmustern in den wirbelnden Fluten erlaubt dennoch, den Kopf erfolgreich und mit vertretbarem Energieaufwand über Wasser zu halten. Instabilität im Handeln ist drauf und dran zum Dauerzustand zu werden. Früher lag die Kunst der Veränderung in der Gestaltung des Überganges von einer Verhaltensstabilität zur Nächsten. Heute ist es die Kunst, die lebensnotwendige Stabilität vom konkreten Verhalten auf höhere Systemebenen zu verlagern. Es ist nicht verwunderlich, dass das Verständnis und die Gestaltung von Unternehmenskulturen immer mehr als strategisch wichtige Führungsaufgabe akzeptiert wird.

Man hat den Eindruck, dass viele Unternehmen erst heute beginnen, sich mit dem Gedanken grundsätzlicher Neuorientierung auseinanderzusetzen. Womit hängt das zusammen?

Der Aufbruch ins Ungewisse ist für Menschen immer ambivalent. Auf der einen Seite sind wir neugierig und empfinden es als langweilig, wenn sich nichts ändert. Aber auf der anderen Seite lieben wir es, uns an bekannten Ufern zu bewegen, weil wir uns dort sicher fühlen und unseren Energieaufwand gering halten können. Neues zu lernen, ist immer mit Anstrengung und Irritation verbunden. Das Gehirn ist bezogen auf seinen Stoffwechsel ein sehr kostspieliges Körperorgan und Effizienz im Energieverbrauch daher eine Notwendigkeit. Es ist physiologisch sinnvoll, das Aktivitätsniveau des Gehirns möglichst gering zu halten. In Lernprozessen versuchen Menschen solange wie möglich, bereits erworbene Strategien anzuwenden. Das ist keine persönliche Trägheit, sondern ein evolutionäres Erfolgsprinzip. In der Regel lassen wir uns erst auf das Risiko des Neuen ein, wenn sich die bereits gelernten und bewährten Handlungsmuster als unzureichend erweisen oder wenn genug Spielraum für Exploration vorhanden ist. In der elterlich umsorgten Kindheit ist die Lernbereitschaft entsprechend hoch. Je älter wir werden, desto mehr verlassen wir uns auf unsere Erfahrung, weil wir es biologisch müssen und psychologisch können. Was für das individuelle Gehirn gilt, trifft auch für soziale Systeme zu. In Gesellschaft und Unternehmen wird Stabilität über die Aushandlung von Wertvorstellungen gewährleistet, die mit der Zeit Teil eines kollektiven Unbewussten werden. Auch in sozialen Systemen gilt das Effizienzprinzip der möglichst langen Beibehaltung des Bestehenden: keine grundsätzliche Neuorientierung ohne innere Unruhe oder äußere Krise.


 

Zur Person:

Prof. Dr. Peter Kruse

Prof. Dr. Peter Kruse ist Zukunftsforscher und Organisationspsychologie an der Universität Bremen. Er gilt als einer der renommiertesten Forscher, die sich mit der „Macht der Netze“ auseinander setzen.

„Prof. Dr. Peter Kruse ist Gründer und Ideengeber der nextpractice GmbH und Honorarprofessor für Allgemeine und Organisationspsychologie an der Universität Bremen. Zunächst beschäftigte er sich über 15 Jahre als Wissenschaftler auf der Schnittfläche von Neurophysiologie und Experimentalpsychologie mit der Komplexitätsverarbeitung in intelligenten Netzwerken.

Mit einem eigenständigen Change-Management-Ansatz und mitreißenden Impulsvorträgen sorgte er als Berater jahrelang im In- und Ausland für Aufsehen. Aktuell wurde er vom HRM Research Institut auf der Suche nach den 500 Wegbereitern des Human Ressource Managements in Europa unter die ersten 10 gewählt.

Prof. Dr. Peter Kruse beschäftigt sich heute vorrangig mit der Analyse von Veränderungen in Markt und Gesellschaft sowie deren Umsetzung in nachhaltig erfolgreiches unternehmerisches Handeln.“


 

 

Mit welchen Herausforderungen haben Unternehmen zu kämpfen, wenn Sie sich auf eine radikale Veränderung einlassen? Und was bedeuten diese für das Management?

Von radikaler Veränderung sollte man nur sprechen, wenn die Neuorientierung im Unternehmen alle drei relevanten Systemebenen von Strategie, Struktur und Kultur einbezieht. In einer solchen Situation ist der Versuch, den Herausforderungen mit einer Optimierung des Bestehenden zu begegnen, mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Außer, wenn es sich um einen Neuanfang auf der „grünen Wiese“ handelt, ist es bei radikaler Veränderung nicht möglich zu „managen“, d.h. Ziele zu setzen und deren effiziente Umsetzung im Abgleich von Soll und Ist zu regeln. Management by Objectives ist bei radikaler Veränderung keine sinnvolle Option. Führung im Wandel verlangt die Akzeptanz fehlender Planbarkeit und die Fähigkeit zur professionellen Gestaltung ergebnisoffener Prozesse. In der Konsequenz ergeben sich zwei Königswege der Veränderung für Unternehmen: Reflexion und Faszination. Bange machen, gilt nicht. Absichtsvoll erzeugte Angst erhöht Kreativität nur kurzfristig und führt eher zu Regression oder Mimikry als zu echter Erneuerung. Veränderungsbereitschaft ist eine Frage der Einsicht in aktuelle Notwendigkeiten und der Aussicht auf zukünftige Chancen. Es geht darum, die emotionale und rationale Attraktivität eines zusätzlichen Energieaufwandes zu erhöhen, den alle Beteiligten im Grunde gerne vermeiden würden. Ohne individuelle und kollektive Investitionsbereitschaft bleibt alles beim Alten.

Sie haben in verschiedenen Interviews geäußert, dass Unternehmen die Frage nach dem mehrwertgenerierenden Geschäftsmodell aus dem Auge verlieren. Was meinen Sie damit?

Mit der durch die globalen Netzwerke erzeugten neuen Dimension des Wandels ist ein unternehmerischer Möglichkeitsraum entstanden, der ständig für Überraschungen gut ist. Die Spielregeln des Wirtschaftens haben sich geändert und letztendlich stehen alle Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand. Nehmen wir das Beispiel Handel. Noch ist völlig unklar, wie sich das Kaufverhalten der Konsumenten in den nächsten Jahren entwickeln wird. Der neu hinzugekommene Vertriebskanal Internet lässt auch hier kaum einen Stein auf dem anderen. Hersteller gehen direkt auf die Endverbraucher zu. Der stationäre Einzelhandel ist auf der Suche nach einer neuen Identität zwischen Beratungsdienstleistung und Kauferlebnis. Onlineshops irritieren nachhaltig das Preisgefüge im Markt. Der Multichannel-Vertrieb lässt die Anforderungen an Logistik explodieren. Die Situation ist janusköpfig: einerseits schießen die Chancen für innovative Geschäftsmodelle wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden, andererseits wachsen Risiken für die etablierten Geschäftsmodelle. Unternehmenslenker tun gut daran, die Entwicklungen in Markt und Gesellschaft im Blick zu behalten und sich nicht zu sehr auf ihr Tagesgeschäft zu konzentrieren. Ohne intensive Reflektion und datengestützte Einsicht in Zusammenhänge ist die Gefahr groß, in der Gegenwart zu scheitern oder die Zukunft zu verpassen. Es ist schwer vorstellbar, dass es eine Branche gibt, für die das heute nicht gilt. Die Insel der Seligen ist mehr denn je ein mythischer Ort.

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ZukunftPersonal

Lesen Sie hier das ausführliche Interview mit Christiane Nägler, Projektleiterin der Messe Zukunft Personal, anlässlich unseres Specials HR-Trends 2014 in der Ausgabe vom 29. September.

Welche Erkenntnisse und Trends brachte Ihre aktuelle Trendstudie zum Thema BGM zutage?
Unsere Studie zeigt: Das Thema BGM ist immer mehr im Kommen. In den nächsten zehn Jahren wird die Bedeutung ganz deutlich zunehmen – insbesondere im Hinblick auf das Thema alternsgerechte Arbeitsplatzgestaltung, aber auch in Sachen psychische Erkrankungen. Allerdings geht es dabei nur wenigen Unternehmensvertretern vorrangig darum, das Wohlbefindens und die Gesundheit der Beschäftigten mit ihrem BGM zu steigern. Viele Arbeitgeber verweisen hier vielmehr auf den demografischen Wandel und einen künftigen Fachkräftemangel. Ein weiterer häufig genannter Grund: Unternehmen möchten damit ihre interne und externe Reputation verbessern.
Interessant ist auch, wie deutlich sich die Qualität und Quantität der betrieblichen Gesundheitspolitik in Unternehmen verschiedener Größen unterscheidet. Zum Beispiel ist das Bewusstsein für die Relevanz eines BGM in den kleinen und mittelständischen Unternehmen geringer als in großen. KMU legen aber wiederum mehr Wert auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter, während die Konzerne da eher den demografischen Wandel im Blick haben.

Insgesamt stehen die Unternehmen beim Thema BGM noch vor so manchen ungelösten Herausforderungen wie etwa, dass die Mitarbeiter gegenüber einem starken Engagement für ihre Gesundheit skeptisch sind. Außerdem werden die Arbeitgeber für eine Ausweitung des Themas stärker in das nötige Personal und entsprechende Beratungsleistungen investieren müssen.

Christiane Nägler, Zukunft Personal

Christiane Nägler nimmt Stellung zu aktuellen Trends in Human Resources. Sie berichtet über aktuelle Schwerpunkte der Messe Zukunft Personal.

Welche Messetrends machen Sie für dieses Jahr aus?

Seit Jahren nimmt das Thema Attraktivität als Arbeitgeber Fahrt auf – und auch in diesem Jahr ist das wieder deutlich zu sehen. Das spielt in verschiedene Produktfelder mit hinein, ist aber vor allem für die Angebote für Bewerbermanagement, Social Media Recruiting und Talentmanagement relevant. Auf der Messe sind nicht nur die namhaften Jobbörsen vertreten, sondern zunehmend auch Nischenportale für einzelne Branchen und Berufsfelder. Zunehmende Ausstellerzahlen haben wir auch unter den Anbietern von Mitarbeiterincentives und Burnout-Prophylaxe.

Ein Trendbarometer sind für uns zudem die Vortragsthemen, die Aussteller für das Begleitprogramm einreichen. Da beobachten wir neben einem starken Angebot von BGM-Themen vor allem viele Vorschläge rund um das Thema Führungskultur. Besonders spannend ist der Trend hin zu einer stärkeren Demokratisierung von Unternehmen und entsprechenden Beratungsleistungen: Das reicht von flacheren Hierarchien, schnellerer Kommunikation an die Belegschaft bis hin zu betriebsinternen Wahlen der Führungskräfte durch die Mitarbeiter.

Human-Computer als Lerncoach – was dürfen wir darunter in Zukunft verstehen?
Betriebliche Weiterbildung wird immer individueller auf die Bedürfnisse der Lerner am Arbeitsplatz zugeschnitten. Digitale Lernsysteme sind inzwischen in der Lage, Aktivitäten der Mitarbeiter zu messen, zu interpretieren und dadurch den Lernprozess zu vereinfachen. Diese sogenannten adaptiven Lösungen ahmen also menschliche Tutoren oder Coachs nach. Computer werden immer mehr zu Assistenten und Lernpartnern.

Dabei gibt es verschiedene Schwerpunkte: Manche Lösungen machen dem Lernenden Vorschläge zu Lerninhalten oder zum Schwierigkeitsgrad der Inhalte und lassen ihn daraufhin auswählen. Andere Systeme wiederum bieten viele verschiedene Inhalte an, aus denen der Lernende selbstständig auswählen kann, oder sie stellen dem Lernenden Fragen zum Lernprozess wie etwa zum Schwierigkeitsgrad, zum Lerntempo oder zum Lernbedarf. Welche Trends sich dabei vor allem abzeichnen, wird unter anderem die Studie „Learning Delphi 2014“ zeigen, die das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung auf der Messe Zukunft Personal erstmals präsentiert.

Die vernetzte Gesellschaft

Der Trend hin zur Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft ist ungebrochen. Wir berichten über eine stille Evolution, die seit Jahren Märkte und Macher treibt.

Alles ist im Wandel, alles im Fluss. Eine Binsenweisheit, die derzeit aber auf nichts besser zutrifft als auf die gestalterischen Prozesse, denen sich unsere Gesellschaft gegenübersieht. Die Digitalisierung, das In­ternet und die Vernetzung beeinflussen unsere Welt in noch ungeahntem Maße und werden sie verändern. Kaum ein Bereich unseres Lebens bleibt von der digitalen Entwicklung unberührt.

Bergrutschartig ändern sich die Gepflogenheiten und Gewohnheiten in Gesellschaft und Wirtschaft. Die Art, wie wir leben, arbeiten, kommunizieren, die Freizeit verbringen – alles. Nicht immer für jeden sichtbar, aber mit einer Geschwindigkeit, bei der es mitunter schwerfällt mitzuhalten. Starre Strukturen sind da wenig hilfreich. So wundert es auch nicht, dass die neue digitale, vernetzte Welt zuerst von der kleinsten gesellschaftlichen Zelle, dem Menschen selbst, akzeptiert und angenommen wurde. Hier war nur die ein oder andere Barriere in einem Kopf zu überwinden.


 

Trend: Interaktion im Video-Player

Der neue Perform-Player lie­­fert Ad und Content in einem Stream und unterstützt client-seitige Interaktivität wie z.B. „client side beaconing“ und „click-throughs“. Das Ziel ist, dass die Kunden nicht nur Online-Videos konsumieren, sondern reagieren und interagieren können. Durch diese Engagement-Möglichkeiten sollen Interesse, Verweildauer und Markenbindung gestärkt werden.

www.brightcove.com


 

de Maiziere

Mit der Digitalen Agenda der Bundesregierung hat Thomas de Maiziere eine „Herkulesaufgabe“ übernommen.

War es anfangs noch so, dass die Technologie die Anwendungen trieb, sind es heute die Anwendungen und Wünsche von Menschen, Wirtschaft und Politik, die die Technologien herausfordern. Einmal ausgesprochene Ziele genügen in kurzer Zeit den Anforderungen nicht mehr. Nehmen wir nur die Breitbandziele der Bundes­regierung. Selbst aus heutiger Sicht mutet die für 2018 anvisierte und in der Digitalen Agenda festgeschrie­be­ne Datenrate von 50 Mbit / s für den Großteil der Internetnutzer in Deutschland schon als zu langsam an. Experten fordern schon mindestens das Doppelte. Teilweise reagiert die Industrie bereits. Die Vodafone-Toch­ter Kabel Deutschland gab vor kurzem 200 Mbit / s als Standard aus. Und Vodafone selbst will demnächst in großen Teilen seines Mobilfunknetzes Datenraten von bis zu 225 Mbit / s ermöglichen.

Schwieriger wird es, verlässt man das Reich des Persönlichen. Probleme und Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert, wenn fortschrittliches Den­ken auf althergebrachte Strukturen trifft, Geschäftsmodelle auf den Prüfstand gestellt werden und sich den technischen und gesellschaftlichen Ver­änderungen anpassen sollen. Doch wer das nicht macht, verliert. Man kann sich zwar eine Zeit lang einer Entwicklung entgegenstellen, doch aufhalten kann man sie nicht. Besser ist es, schon jetzt nach Lösungen zu suchen, die die neuen Möglichkeiten mit einbinden. So fordert derzeit der Wunsch nach sogenannten Open Educational Resources (OER), also die Bereitstellung freier Lern- und Lehrinhalte im Internet, die alteingesessenen Schulbuchverlage heraus, die sich natürlich in ihrer Existenz bedroht fühlen. Und wie den Schulbuchverlagen geht es auch anderen Unternehmen, die ihre Felle davonschwimmen sehen.

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HR-Trends 2014

Direkte Demokratie in modernen Unternehmen. Mitarbeiter wählen ihre Chefs – was für die einen revolutionär klingen mag, ist für andere nur ein Anfang.

Trends im Management von Personal haben ganz unterschiedliche Ursprünge. Zum einen resultieren sie aus den gesellschaftlichen Entwicklungen mit den schon lange diskutierten Themen Demografie und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel. Zu nennen sind hierbei sicherlich auch die geänderten Ansprüche und Vorstellungen an und über Arbeit der sogenannten Generation Y. Zum anderen eröffnet die technologische Entwicklung, vor allem angetrieben aus den IT- und Kommunikationsbereichen, den Personalern vollkommen neue Möglichkeiten für ihre Arbeit – sei es nun das Thema Mobile, Big Data oder Social Media. Im Recruiting und Personalmarketing wird es zukünftig teilweise zu vollständig automatisierten Prozessen kommen, die den Personalverantwortlichen Raum für neue Initiativen geben werden. Diese genutzt, könnten den Stellenwert des HR-Bereichs in den Unternehmen erhöhen. Denn: Der Personalbereich wird derzeit in vielen Unternehmen als Verwaltungsservice von Mitarbeitern betrachtet, der nach Meinung so mancher sogar ausgegliedert werden kann. Laut einer gemeinsamen Untersuchung der Business and Information Technology School und ADP Employer Services sind von 182 Vorstandsposten in den Dax-30-Konzernen lediglich sieben Stellen reine Personalvorstandsposten.

Die Technikplattform Uberspace veröffentlichte im letzten Jahr eine Stellenanzeige, in der viele Trends bereits berücksichtigt werden, die den derzeitigen Zeitgeist aufgreifen: kein festes Büro, weder feste Arbeitszeiten noch ein festes Arbeitspensum, Arbeit, die sich den persönlichen Lebensumständen der Mitarbeiter anpasst, und Selbstorganisation am und des Arbeitsplatzes. Detailliert wird Interessenten in der Anzeige die Arbeitskultur des Unternehmens beschrieben, auch das zu erwartende Einstiegsgehalt wird bereits in dieser Phase genannt. Transparenz ist ein klar erkennbarer Trend, den es zukünftig zu erfüllen gilt. Mitarbeiter wollen wissen, für wen und was sie arbeiten. Was Uberspace im Kleinen lebt, wird auch von großen Konzernen praktiziert. Der IT-Konzern Microsoft führte mit einer Gesamtbetriebsvereinbarung einen Vertrauensarbeitsort ein. Eine Vertrauensarbeitszeit gab es bereits seit einiger Zeit. Vonseiten des Konzerns heißt es, man fördere damit eine innovative Arbeitskultur und reagiere auf die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter. Was für die einen fast schon revolutionär klingen mag, ist für andere nur ein Anfang.


Experiment

Bei der Synaxon AG treffen Mitarbeiter wichtige Unternehmens­entschei­dun­gen mit der Software LiquidFeedback.

LiquidFeedback ist eine freie Software zur politischen Meinungsbildung und Entscheidungsfindung. Das wichtigste Merkmal ist die Umsetzung des Liquid-Democracy-Ansatzes, die eine neue Form der politischen Repräsentation und Mitsprache etablieren soll. Die Grenzen zwischen repräsentativer und direkter Demokratie sind hierbei fließend. Neben der Funktion der Meinungs- und Entscheidungsfindung ist es außerdem möglich, die unterschied­lich gelagerten Kompetenzen der Teilnehmenden zu einem Thema effizient zu kanalisieren.

www.liquidfeedback.org


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Werte schaffen, Werte leben

Die liberalen Gesellschaften des Westens haben über Jahrhunderte hinweg mehr­fach einen ein­schneidenden Wertewandel vollzogen.

Alarmglocken läuten – die Wertegesellschaft der westlichen Industrienationen ist in Gefahr. Die Welt steht somit erneut vor einem Wertewandel – und das unter vielfältigen Aspekten. In einer Zeit, in der die „großen dummen Jungs und Mädels“ der Weltpolitik ihre Kriegsspielzeuge aus den Waffenarsenalen holen, damit laut und drohend rasseln und somit in egoistisch-machtstrebender Art die in der modernen Welt geltenden Werte – allen voran den Frieden – in Frage stellen, muss gehandelt werden. Ein Umdenken, ja sogar eine Kehrtwende ist erforderlich. Die liberalen Gesellschaften des Westens haben über Jahrhunderte hinweg mehrfach einen einschneidenden Wertewandel vollzogen. So ist es von kollektiv geprägten Lebensweisen gerade im vergangenen Jahrhundert zu einem bemer­kenswerten Wandel hin zu verstärkt individuell gewählten Lebens­stilen gekommen. Dies hat dem einzelnen Menschen ingesamt mehr Frei­heit und Lebensspielraum beschert.

Wertegesellschaft und öffentliche Güter

Inzwischen erkennen immer mehr Menschen, dass jeder Einzelne in einer freien Gesellschaft durch das Pflegen bestimmter Werte dazu beitragen muss, jene Werte zu unterstützen, die es der Menschheit ermöglichen, auf dem Planeten Erde in Frieden zu leben. Als Errungenschaft der mensch­lichen Zivilisation sind sowohl diese meist virtuellen Werte als nicht zuletzt auch sogenannte öffentliche Güter Keimzellen des Lebens auf diesem Planeten. Denn menschliche Werte und öffentliche Güter sind in diesem Kontext sehr stark miteinander verbunden.

Der Erhalt bestehender Werte wie Respekt, Vertrauen, Moral, Miteinander, Fürsorge, Liebe, Freiheit, Demokratie sowie anderer menschlicher Bedürfnisse ist eine der Grundlagen des menschlichen Daseins und Glücks. Und nicht zuletzt spielt das Thema Gesundheit und Ernährung für den Menschen dabei eine bedeutende und entscheidende Rolle. Beispielhaft sei in diesem Kontext auf den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, Nikotin und anderen Suchtmitteln hingewiesen. Gerade auch für die hier tä­ti­gen Unternehmen sind solche und ähn­liche Werte von großer Bedeutung, weil sie im harten globalen Wettbewerb Vorteile bringen und über Erfolg und Misserfolg bestimmen können. So haben immer mehr Unterneh­mens­lenker erkannt, dass sie für einmal erarbeitete Werte einstehen sollten, weil sie sowohl im Innenverhältnis bei den Mitarbeitern als auch in den Außenbe­ziehungen zu Lieferanten, zu Kunden und zur Politik auf diese Art und Weise mehr Vertrauen schaffen können.


TREND REPORT (CC BY-SA 3.0 DE)

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Smart Energy

Die Zukunft der Energie ist dezentral: Eigenstrom und kluge Steuerung – immer spielt auch die Effizienz eine Rolle.

Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist nirgendwo in der Energiewirtschaft so groß, wie beim Thema Effizienz. Und das betrifft alle Konsumentengruppen, auch die Haushalte: Im vergangenen Jahr verbrauchte jeder Bundesbürger im Haushalt im Mittel 1.688 kWh (Kilowattstunden) Strom, 20 Jahre zuvor kam er noch mit 130 kWh weniger aus. Betrachtet man den gesamten Stromverbrauch in Deutsch­land, so laufen heute alleine sieben Atomkraftwerke, um den Verbrauchsanstieg der letzten 20 Jahre aufzufangen. Lange gab es in Deutschland nicht einmal einen Verband, der sich um die Energieeffizienz bemühte. Erst mit der Gründung der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) im Jahr 2010 wurde das anders; der Industrieverband tritt seither in enger Kooperation mit bestehenden Fachverbänden und der Zivilgesellschaft für eine bessere Nutzung der Energie ein. Mitglieder sind Firmen, die zum Beispiel Gebäudetech­nik oder Dämmstoffe produzieren oder einschlägige Inge­nieurdienst­leis­tungen anbieten.

Denn Energieeffizienz bringt große wirtschaftliche Vorteile; die De­neff hat ausgerechnet, dass in der Effizienzbranche in Deutschland bis 2020 mindestens 250.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden könnten. Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der Deneff, sagt daher: „Eine Politik, die die Effizienz vergisst, führt fahrlässig in eine immer weiter wachsende Abhängigkeit von teuren und wirtschafts- und klimaschädlichen Ener­gie­importen.“ Auch die EU beschäftigt sich mit dem Thema: Die Energieeffizienz-Richtlinie mit dem Kürzel 2012/27/EU verlangt von den Ländern, dass sie nationale Energieeffizienzziele für 2020 festlegen. Zudem fordert sie von den Staaten jährliche Energieeinsparungen in Höhe von 1,5 Prozent. Das hört sich zwar im Moment noch ambitionierter an, als es tatsächlich ist, weil die Staaten sich punktuelle Einsparungen auch dann noch zugutehalten können, wenn diese an anderer Stelle wieder durch Mehrverbräuche zunichte gemacht werden. Aber es ist immerhin ein Anfang. Vor allem im Gebäudesektor setzt sich die Erkenntnis durch, dass sich viel Energie sparen lässt. Bei Altbauten hat der deutsche Gesetzgeber zwar oft kaum eine Handhabe, bei Neubauten hingegen ist sein Gestaltungsspielraum groß. Entsprechend nutzt er diesen: Mit der Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV), die Anfang Mai in Kraft trat, wurden die Effizienzstandards weiter verschärft. Damit ist der Weg zum Passivhaus vorgezeichnet: Ab dem Jahr 2021 müssen alle Neubauten im „Niedrigstenergiegebäudestandard“ errichtet werden. Für Gebäude von Behörden gilt das bereits ab 2019.


 

Energie gratis?

Eike Wenzel gilt als renommierter Zukunftsforscher. In einem aufschlussreichen Gastbeitrag für „Wiwo Green“ blickt er über das Jahr 2030 hinaus.

Der Energiemarkt wird zwischen 2030 und 2040 ähnlich funktionieren wie der Telekommunikationsmarkt. Auf diesem produzieren die Menschen zwei Drittel ihrer Inhalte selbst. Analog dazu werden wir in diesem Zeitraum einen Großteil unseres Verbrauchs selbst produzieren. Warum? Der Megatrend Digitalisierung: Es entsteht ein „Internet der Energie“. Wir „tauschen“ den Strom über Kilometer hinweg. Rifkin nennt das „Zero Marginal Cost Society“ – die Null-Margen-Ökonomie. Sie ist in vielen Bereichen längst Realität: Medien, Sharing-Systeme, Apps…


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„Leasing-Gesellschaften müssen umdenken“

Von Gunter Glück, Geschäftslei­tung Vertrieb und Kundenbetreu­ung bei LeasePlan Deutschland
Wenn Sie an ein Firmenfahrzeug den­ken, dann haben Sie ein Auto vor Augen. Sicher werden Ihnen weder ein E-Bike, die Straßenbahn noch Carsharing in den Sinn kommen. Diese Einstellung wird sich verändern. Leasing-Gesellschaften, die Fir­menfahrzeuge verleasen, wer­den sich in Zukunft breiter aufstellen müssen: vom reinen Dienstleister für automobile Mobilität zum Mobilitätsdienstleister.

Gesellschaftliche Trends zeigen, dass sich Anforderungen an Mobilität ändern. Deshalb findet derzeit ein Umdenken statt. Einen ersten Schritt in diese Richtung unternehmen Leasing-Gesellschaften wie LeasePlan Deutschland mit der Einführung von „Mobilitätsbudgets“. Diese ermöglichen Mitarbeitern eine individuellere Mobilität. Davon können Dienstwagenberechtigte und Unternehmen gleichermaßen profitieren.
Nach wie vor gehört das Firmenfahrzeug zu den beliebtesten Motivationsinstrumenten. Nur: Was, wenn der Mitarbeiter ein kleineres Fahrzeug möchte, als ihm zusteht? Zum Beispiel, weil es im Stadtverkehr vorteilhafter ist? Oder weil er umweltbewusst ist? Wählt ein Mitarbeiter heute ein kleineres Fahrzeug, dann profitiert er lediglich von einer geringeren Steuerlast. Die Einsparung jedoch, die er seinem Arbeitgeber ermöglicht, ist für ihn unwiederbringlich ver­­loren – und zwar auf Jahre. Kurz: Dienstwagenfahrer haben bisher wenig Anreiz, ein kleineres Firmenfahrzeug auszuwählen. Genau an diesem Punkt setzen die Mobilitätsbudgets an.

Gunter Glück, LeasePlan

Gunter Glück, LeasePlan

In einem Fuhrpark wird den Fahrergruppen jeweils eine Referenzrate zugeordnet, die sich an der Vollkosten-Leasingrate orientiert. Sehr bald wird diese Rate, die in den Online-Systemen der Leasing-Gesellschaften abgebildet ist, zur „Mobilitätsrate“ und ermittelt, welches Guthaben dem Mitarbeiter für seine individuelle Mobilität zur Verfügung steht. Folgendes Beispiel: Bleibt ein Fahrer 80 Euro unter seiner Rate, kann er die Einsparung voll oder anteilig ausgeschüttet bekommen. Alternativ kann er das Guthaben auch für den öffentlichen Nahverkehr oder ein Carsharing-Kontingent verwenden. Die Liste der Optionen kann beliebig er­weitert und somit auch auf die eigene Un­ternehmensphilosophie abgestimmt werden.

Mobilitätsbudgets können sich für Unternehmen mehrfach rentieren. Ökonomisch, denn sie setzen Anreize, dass Referenzraten nicht ausgeschöpft werden, und haben damit geringere Fuhrparkkosten. Ökologisch, denn eine kleinere Motori­sierung bedeutet auch weniger CO2-Emissionen im Fuhrpark. Zu guter Letzt können sich Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber profilieren, denn sie ermöglichen ihren Arbeitnehmern eine größere Auswahl an Verkehrsmitteln und erweitern so das Portfolio ihrer Mitarbeiter-Benefits.
www.leaseplan.de

Bildmotiv Copyright: Leaseplan Deutschland GmbH

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