Agilität in der Unternehmenskultur

Der Spezialist für Agile Softwareentwicklung bei der Sulzer GmbH, Alfred Peisl, stand der Redaktion im Nachgang unserer aktuellen Ausgabe noch für ein Gespräch zum Thema Agile Softwareentwicklung zur Verfügung. Dabei sind einige hochinteressante Gedanken zum Thema „Unternehmenskultur“ entstanden.

Welche Wettbewerbsvorteile werden durch den Denkansatz der Agilen Softwareentwicklung generiert?
Mit der agilen Softwareentwicklung wird der Entwicklungsprozess leichtgewichtig und wendig. Ergebnisse sind wesentlich schneller erziel- und kommunizierbar als mit traditionellen Vorgehensweisen. Der Kunde kann den Entwicklungsfortschritt miterleben. Durch die kontinuierliche Abstimmung und die kurzen Design- und Build-Zyklen lassen sich Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen und vermeiden. Dadurch ist der Prozess insgesamt kostengünstiger und zielgenauer und sorgt für ein höheres Maß an Kundenzufriedenheit.

Was kann die Unternehmenskultur von dem Prinzip der „Agilen Softwareentwicklung“ lernen?
Im Zentrum der agilen Entwicklung stehen die im agilen Manifest formulierten Grundsätze. Menschen und ihre Interaktionen sind wichtiger als die Prozesse und Werkzeuge. Eine funktionsfähige Software ist wichtiger als allumfassende Dokumentation, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber ist wichtiger als wasserdichte Verträge und Anpassungsfähigkeit ist wichtiger als stures Festhalten an einem starren Plan.
Mehr Miteinander, schlanke Prozesse, weniger Bürokratie, gegenseitiges Vertrauen, hohe Anpassungsfähigkeit: Welche Unternehmenskultur kann von diesen Leitsätze nicht profitieren? Wenn Unternehmen die Grundsätze des agilen Manifests in ihrer Firmenkultur verankern, profitieren nicht nur die Mitarbeiter von einem besseren Arbeitsklima. Die Unternehmen wären in der Regel auch im Wettbewerb erfolgreicher. Das ist zumindest für die Softwareindustrie klar erkennbar.

Wie lässt sich das Risiko bei der Softwareentwicklung minimieren?
Bei Softwareprojekten sind die Ziele in seltensten Fällen schon von Beginn an im Detail definiert. Zumeist sind die Anforderungen noch unscharf, die Ziele beweglich. Ein starres Phasenmodell in der Softwarewicklung, das keine Rückgriffe in den Phasen erlaubt, birgt das Risiko, das wirkliche Ziel meilenweit zu verfehlen. Das führt oft zu langen Entwicklungszeiten, Fehlentwicklungen, allseitiger Unzufriedenheit und wirtschaftlichem Misserfolg.
Die agile Softwareentwicklung trägt diesem Umstand durch ein inkrementelles und zyklisches Vorgehen Rechnung. Bei ihr ist der Entwicklungsfortschritt für alle – Entwickler, Management und den Kunden – schritthaltend sicht- und messbar. Das Ziel kann ständig nachjustiert werden. So verkürzen sich die Entwicklungszeiten und das fertige Programm trifft die wirklichen Anforderungen bestmöglich. Teure Fehlentwicklungen werden so frühzeitig erkannt und vermieden.

Simulation und Entwicklung: wie verhält sich die Agilität zu Industrie 4.0?
Die Wandlungsfähigkeit ist ein wesentliches Ziel der „intelligenten Fabrik“ im Rahmen von Industrie 4.0. Sie ist auch die zentrale Eigenschaft des agilen Entwicklungsprozesses. Setzt man im agilen Entwicklungsprozess eine entsprechende Komponententechnologie mit generischen Bausteinen, die einfach nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden können, ein, entsteht ein agiles Softwaresystem. Es zeichnet sich durch eine besonders hohe Anpassungsfähigkeit aus. Im besten Fall spiegelt es die Domäne strukturtreu, ist selbst ein Modell der Domäne mit inhärenter Lösung des Anwendungsproblems.
Ändern sich die Geschäftsprozesse, kann ein agiles System mit einem adäquaten, linearen Aufwand angepasst werden. Dazu muss man nur Komponenten austauschen, neue hinzufügen oder nicht mehr benötigte entfernen. Es bedarf standardisierter Schnittstellen und passender Bausteine. Idealerweise entstammen sie einem generischen Baukasten und können für beliebige Domänen ausgeprägt werden. Die Basistechnologien hierfür stehen durch die Kombination objektorientierter und funktionaler Paradigmen bereit. In einem adaptiven, agilen System kann man auf Änderungen der Geschäftsprozesse situativ reagieren, wenn man die nötigen Anpassungen bereits durch Simulation im Vorgriff ermittelt hat. Dann liegen für spezifische Kontexte bereits fertig Pläne vor, nach denen sich das agile System selbst anpassen kann. Mit JFCO verfügen wir über ein Baukastensystem, dass die Erstellung solcher Systeme ermöglicht.

Weitere Informationen unter:
www.sulzer.de

Green Economy

Zwei Begriffe stehen in den letzten Jahren im Fokus der Betrachtung – Resilienz, sprich Widerstandsfähigkeit, sowie Nachhaltigkeit, also der sorgsame, zukunftsgerichtete Umgang mit Ressourcen. Nicht erst mit der „Energiewende“ ist bei den Eliten in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien  und auch in der breiten Öffentlichkeit das Bewusstsein gewachsen, dass Nachhaltigkeit immer mehr zu einem Wettbewerbsfaktor in der internationalen Wirtschaft geworden ist. Das hat Konsequenzen insbesondere für ein hochgradig exportabhängiges Land wie Deutschland.

„Die wichtigsten Innovationen sind jene, die das Denken verändern“, so bringt es Professor Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger, deutscher Chemiker, Träger des Bundesverdienstkreuzes und Mitglied der Enquête-Kommission für Gentech­nik des Deutschen Bundestages, auf den Punkt. In den letzten Jahren hat sich viel in Europa und in Deutschland verändert – auch das Denken.

Konstantin Strasser, MEP Werke

Konstantin Strasser: „Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft steht für mich an erster Stelle, was nachhaltige Investitionen angeht.“

Ressourcenschonendes Wirtschaften ist keine Kür mehr, sondern ist Pflicht geworden für Konzerne wie für KMU (kleine und mittelständische Unternehmen). Nicht nur der Gesetzgeber, der mit Gesetzen und Verordnungen wie etwa dem Energiedienstleistungsgesetz reagiert, nimmt Einfluss auf das Geschehen, sondern auch die breite Öffentlichkeit. Schlecht für Unternehmen, die bei Endverbrauchern als rückständig in puncto Nachhaltigkeit verschrien sind. Hier gilt wohl der Spruch: Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen.

Die Botschaft ist in den Köpfen der meisten Verantwortlichen angekommen, wie Umfragen verschiedener Institute und Unternehmensberatungen belegen: So sagten in einer Roland-Berger-Umfrage 83 Prozent der Befragten, wirtschaftliches Kalkül sei der Haupttreiber für nachhaltiges Wirtschaften. Und sogar 93 Prozent der Befragten gaben in einer Accenture-Studie an, dass Nachhaltigkeit das Kerngeschäft der nächsten Jahre prägen wird. 70 Prozent der Beteiligten bejahten laut Bearing-Point-Untersuchung, dass nachhaltiges Handeln ein ökonomischer Faktor sei. Und immerhin 61 Prozent der Befragten zeigten sich laut KPMG-Umfrage überzeugt, dass sich Nachhaltigkeit auszahle. So spricht man bei Desso, dem nach eigenen Angaben führenden Hersteller von Teppichböden, Teppichfliesen und Sportplatzbelägen, am liebsten vom „Cradle-to-Cradle“-Konzept. Das englische Wort Cradle bedeutet Wiege, frei übersetzt hieße das Konzept also „von der Wiege bis zur Wiege“ und beschreibt den Lebenszyklus und Kreislauf eines Produkts.

Von der Wiege zur Wiege

Dessos Cradle-Konzept wurde zum zweiten Mal in Folge für die britische BusinessGreen nominiert, die jährlich Preise für Unternehmen, Führungskräfte, Investoren und Aktivisten auslobt, welche nachhaltige Geschäftsmodelle und Technologien entwickelt und umgesetzt haben. In Kooperation mit einem niederländischen Wasserversorgungsunternehmen hat Desso eine nachhaltigere und umweltschonendere Alternative zum Kauf des Stabilisators Kalziumkarbonat (Kreide) entwickelt. Roland Jonkoff, Managing Director von Desso, erläutert die Nachhaltigkeit des Verfahrens: „Wir haben einen Weg gefunden, die bei der Enthärtung von Wasser anfallenden Reste von Kalziumkarbonat so aufzubereiten, dass es sich in den Produktionsprozessen von Desso verwenden lässt.“ Desso ist das erste Teppichunternehmen weltweit, das im Upcycle-Verfahren aufbereitetes Kalziumkarbonat einsetzt und voraussichtlich mehr als die Hälfte seines Gesamtbedarfs, genauer gesagt 10 000 bis 12 000 Tonnen, auf diesem Wege erhalten wird. Für Jonkhof beweist das Verfahren „die Stärke von branchenübergreifenden Kooperationen und Innovationen als Wegbereiter für bessere und nachhaltigere Lieferketten und Produkte.“ Die Finalisten des BusinessGreen-Awards werden im Juli dieses Jahres bekannt gegeben.

Kreislaufwirtschaft voll im Trend

Auf „Recycling“ setzt man auch bei der Münchner MEP Werke GmbH. „Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft steht für mich an erster Stelle, was nachhaltige Investitionen angeht“, betont Unternehmensgründer und Geschäftsführer Konstantin Strasser. Er plädiert für kundenwunschorientierte, wieder verwertbare, kombinierbare und modulare Produkte. Als „Full-Service-Anbieter von Solaranlagen“, der sich „Solaranlagen für jedermann“ auf die Fahnen geschrieben hat, sieht sich das Unternehmen dem Aspekt der Nachhaltigkeit besonders verpflichtet.

Um auch ein weniger zahlungskräftiges Publikum zu gewinnen, bieten die MEP-Werke ein Modell an, bei dem Solaranlagen gemietet, statt gekauft werden. „Auf Produktebene werden unsere Solaranlagen so konzipiert und gebaut, dass alle Komponenten ein Höchstmaß an Langlebigkeit erreichen und weitgehend recyclingfähig sind“, so Strasser. Die Herstellung finde in Europa statt, was kürzere Transportwege, strengere Qualitätsregularien und eine regionale Wertschöpfung auch in Form von Arbeitsplätzen mit sich bringe. Ähnlich sehen es Mitbewerber wie die IBC Solar AG. Iris Meyer, Pressereferentin der IBC Solar AG: „Wir sind seit jeher Pionier und Innovationstreiber für Technologien im Photovoltaik-Bereich.“ So hat das Unternehmen 2011 eines der ersten Speicher-Komplettsysteme für Privathaushalte auf den deutschen Markt gebracht. Meyer hebt das Engagement bei der Erforschung von Quartierspeichern hervor, die die Energiewende unterstützen könnten. Zurzeit arbeiten die Spezialisten von IBC Solar mit dem Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) Bayern e. V. an der Universität Erlangen-Nürnberg an der Implementierung so genannter „Smart Grids“, „intelligenter“ Stromnetze, im ländlichen Raum.

Trend „Sustainivation“ – Sustainable Innovations

Während es bisher um die Erschließung der Welt ging, dies im Kontext der Nutzung ihrer Ressourcen, werden nun zunehmend die „nachhaltigen“ Innovationen im wörtlichen Sinne, und das bedeutet vor allem das ganze Spektrum der Green Technologies, unsere und die Zukunft der nachfolgenden Generationen grundlegend bestimmen.

  1. Der umweltbewusste Schiffsantrieb: LNG Hybrid Barge; Becker Marine Systems und AIDA Cruises haben gemeinsam mit weiteren Partnern ein zukunftsweisendes Projekt für eine energie­schonende und emissionsreduzierendere Stromversorgung von Kreuzfahrtschiffen während der Liegezeit im Hamburger Hafen entwickelt. www.lng-hybrid.com
  2. Die Joule Unlimited Inc. macht aus Blaualgen Benzin und Diesel. In der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico wurde eine Pilotanlage in Betrieb genommen, die Dieseltreibstoff und Ethanol für Autos mit Verbrennungsmotor liefert. www.jouleunlimited.com
  3. Der Airbus E-Fan ist ein zweisitziges Elektroflugzeug der Airbus Group Innovations und wird von der Firma Aéro Composites Saintonge in Royan (Département Charente-Maritime, Frankreich) gebaut.
    Quelle: Wikipedia

Evolution in der Logistik

Hoch entwickelte IT-Systeme sind Voraus­setzung, um Handel und Industrie mit der Dienstleisterseite zu vernetzen.

Wer dem Logistikstandort Deutschland bei der Arbeit zuschauen will, kann das in aller Ruhe vom Elbstrand im idyllisch gelegenen Hamburger Stadtteil Oevelgönne aus tun. Direkt am anderen Ufer liegt Hamburgs größter Containerterminal, der von der Hamburger Hafen und Logistik AG betriebene Burchardkai. Beinahe pausenlos laden und löschen die Kräne die gewaltigen Containerschiffe mit einer Kapazität von bis zu 19 000 Standardcontainern (TEU). Ins­gesamt 9,7 Millionen TEU wurden im Hamburger Hafen im vergangenen Jahr umgeschlagen – fast 23 Prozent mehr als noch im Jahr 2010.

Rund 40 Prozent der Container steigen in Hamburg auf andere Schiffe – so genannte Feeder – um und werden beispielsweise nach Skandinavien und Russland weitertransportiert. Die restlichen 60 Prozent gelangen per Bahn und LKW zu ihren Zielen, die nicht nur in Deutschland liegen, sondern beispielsweise in Polen, Tschechien oder Österreich. Hamburg gehört zu den wichtigsten Logistikdrehscheiben in Europa und spielt in einer Liga mit Rotterdam, Antwerpen und Bremerhaven. Und an kaum einem anderen Ort ist die Dynamik der Logistik so deutlich spürbar wie am Burchardkai.

Prof. Dr. Raimund Klinkner

Prof. Raimund Klinkner: „Die Mitglieder der Bundesvereinigung Logistik nannten im Januar 2015 die Digitalisierung mehrheitlich als wichtigstes strategisches Thema.“

„Die Logistik ist in Deutschland der drittgrößte Wirtschaftsbereich nach der Automobil-Wirtschaft und dem Handel. In Deutschland wurden 2014 bran­chenübergreifend rund 235 Milliarden Euro an Logistikumsätzen erwirtschaftet“, erläutert Prof. Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL). 2,9 Millionen Menschen sind in den vielfältigen Logistikberufen in Industrie, Handel und Dienstleistung beschäftigt. Und so eindrucksvoll Logistik-Hot-Spots wie der Hamburger Hafen, die Cargo City Süd am Frankfurter Flughafen oder der Güterbahnhof in Köln-Eifeltor auch sein mögen: Nach Worten von Klinkner bestehen nur knapp die Hälfte der logistischen Leistungen, die in Deutsch­land erbracht werden, in der gemeinhin sichtbaren Bewegung und Lagerung von Gütern durch Dienstleister. „Die andere Hälfte findet in der Planung, Steuerung und Umsetzung innerhalb von Industrie- und Handelsun­terneh­men statt“, betont der BVL-Chef.

Planung und Steuerung haben in den letzten Jahren einen immer größeren Anteil an den logistischen Prozessen bekommen. „Es geht heute viel mehr als früher darum, die gesamte Supply-Chain zu durchleuchten, Ineffizienzen zu identifizieren, Prozesse zu verschlanken oder überhaupt erst mess­bar zu machen“, sagt Bernhard Simon, CEO von Dachser SE, einem der größten deutschen Logistikdienstleister. Da­für seien hoch entwickelte IT-Systeme unabdingbar, die auf Industrie-, Handels- und Dienstleisterseite miteinander verzahnt sind.
Ein Beispiel: Der Automobilhersteller Opel beobachtet mit einem hochkomplexen Auftragseinplanungssystem die Lieferung von Teilen für seine Fahrzeugproduktion von der Produktion der Lieferanten bis ans eigene Montageband. Die dazu erforderlichen Daten liefern die Lieferanten und die Logistikdienstleister, die für den Transport zuständig sind. Opel konnte durch höhere Planungssicherheit teure Materialbestände im zweistelligen Prozentbereich abbauen und die Kosten für Sondertransporte um 22 Prozent senken.
Dachser-Chef Bernhard Simon bestätigt den unaufhaltsamen Trend zur Digitalisierung der Logistikkette. „Wenn wir die Waren unserer Kunden auf die Reise schicken, dann eilen ihnen die Sendungsinformationen in digitaler Form stets voraus, nur so kann transparentes Tracking & Tracing funktionieren“, sagt Simon, dessen Unternehmen zu den Vorreitern der E-Logistik gehört. Im physischen Transport sieht Simon allerdings noch Grenzen für weitere Automatisierung. Computergelenk­te LKW, wie sie der Automobilhersteller Mercedes bereits getestet hat, sind für Simon noch kein Thema. „Speziell im Fall des autonomen Fahrens geht es nicht primär darum, ob die Technologie reif und einsatzbereit ist, sondern ob diese Innovation auch gesellschaftlich akzeptiert wird“, warnt Simon.

Deutschland 2.0

Wer den Wandel als Chance begreift, ist auf dem richtigen Weg.

Es läuft. Der Export flo­riert, die Binnennachfrage steigt stetig, die Steuereinnahmen sprudeln und die Arbeitslosigkeit sinkt. Das Label „Made in Germany“ glänzt in der Welt – nicht nur was Autos anbelangt. Im Ranking der weltweit attraktivsten Standorte rückt Deutschland von Jahr zu Jahr weiter vor; in Europa nimmt das Land sogar die Spitzen­stellung ein. Wie etwa in der jüngsten Umfrage der Prüfungs- und Be­ratungs­ge­sellschaft Ernst & Young (EY) unter Managern und Investoren. Letztere schätzen besonders die Stabilität des Standortes, das Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte und die Telekommunikationsinfrastruktur. Ähnlich gut kommt Deutschland auch im World Competitiveness Yearbook 2014, dem Ranking der Schweizer Business School IMD, weg. Es landet auf Platz sechs der weltweit wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften und macht damit binnen eines Jahres drei Plätze gut. Für die Liste, die unverändert von den USA angeführt wird, untersuchten Wissenschaftler die 60 wich­tigsten Wirtschaftsnationen der Welt anhand von 253 Kriterien.

Solche Rankings sind Momentaufnahmen. Wird der Aufwärtstrend wei­terhin stabil bleiben? Wie steht es um die Innovationskraft des Standortes? Sind Deutschlands Leitbranchen fit für den stetigen, immer schneller werdenden Wandel? Die Antwort wird durchwachsen ausfallen. Während die Politik mehr verwaltet als gestaltet, sind es agile Unternehmer, die mit frischen Ideen und Wagemut das Land in Richtung Deutsch­land 2.0 steuern. Sie schaf­fen neue Wert­schöpfungsfelder, Ar­beits­plät­ze und da­mit Wohlstand. Grüne Technologien entwickeln sich zum Ex­portschlager, eine ausgefeilte Logistik spannt die Transportkette rund um den Globus und intelligente Informationssysteme durchdringen jeden Lebensbereich. Auch im Maschinenraum der deut­schen Wirtschaft wird kräftig gewerkelt – mit der smarten Produktion der Indus­trie 4.0 bahnt sich eine Revolution an. Die digitalisierte Fertigung dürfte nach Schät­zungen von Beratern der Boston Consulting Group (BCG) rund 390 000 neue Jobs schaffen. Mindestens.

Institut zur Zukunft der Arbeit, Prof. Klaus F. Zimmermann

Klaus Zimmermann: „Bereits im Jahr 2025 werden im Vergleich zu heute rund sieben Millionen Arbeitskräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen.“

Eitel Sonnenschein also? Nicht wirklich. Die Zahl derer, die Wolken am Ho­rizont heraufziehen sehen, wächst. Sozialpolitische Wohltaten von Mütter­rente bis Mindestlohn irritieren, hohe Investitionsbedarfe schrecken, wie der mitunter beklagenswerte Zustand deut­scher Verkehrswege. Kratzer im Lack bescheren gescheiterte, fehlgeleitete und überteuerte Großprojekte von der Ham­burger Elbphilharmonie bis zum Berliner Hauptstadtflughafen. „Es ist doch eigentlich ein Unding, dass die neuen Weltkonzerne überall anders entstehen. Ob das Google ist oder Facebook, jetzt Alibaba in China. Wo sind da die Deut­schen?“, fragt EY-Partner Peter Englisch im Gespräch mit der Deutschen Welle. Eingeschüchtert vor Gefahren aus Amerika oder Asien zu warnen, nach scharfen Beschränkungen zu rufen wird nicht helfen. Sondern eher: Disruptive Dienstleistungen und Technologien als Chance zu begreifen. Mitmischen.

Das könnte gerade dem starken und innovationsfreudigen Mittelstand zunehmend schwerer fallen. Denn der kommt, salopp gesprochen, allmählich in die Jahre. Die staatliche Förderbank KfW schlägt in einer Studie Alarm: Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland altern rasch, mehr als 1,3 Millionen Firmeninhaber sind gegenwärtig bereits 55 Jahre alt oder älter, heißt es in der Studie. Vor allem aber: Von Unternehmern, die älter als 60 Jahre sind, investiert nur jeder Dritte. Ein Umstand der sich empfindlich auf die deutsche Wettbewerbsfähigkeit auswirken könnte: „Der deutsche Mittelstand altert im Zeitraffer“, bilanziert KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner, „Weil ältere Chefs wesentlich seltener investieren, droht vielen kleinen und mittleren Unternehmen ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit.“
Der demografische Wandel wird den Wirtschaftsstandort eher beschäftigen, als das heute viele wahrhaben wollen. In spätestens zehn Jahren wird sich das gesamte Ausmaß des Problems zeigen: Dann beginnt die Generation der Baby­boomer in Rente zu gehen. „Bereits im Jahr 2025 werden im Vergleich zu heute rund sieben Millionen Arbeitskräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen“, mahnt Klaus Zimmermann, Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit in Bonn. Was kommt, ist bereits jetzt am Fachkräftemangel erkennbar. Auch spezialisierte Facharbeiter wie Me­chatroniker fehlen schon heute, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Die Autoren beziffern den sich daraus ergebenden Wohl­standsverlust auf mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr. Es ist nicht so, dass dieses Problem unlösbar wäre. Nur fällt die Lösung nicht im Sinne des Standortes aus: Konzerne verlagern die Jobs einfach dahin, wo es gut qualifizierte Arbeitskräfte gibt – ins Ausland.

Digitaler Zehnkampf

Die Wirtschafts­welt wandelt sich radikal. Dabei sind die Chancen für neue Geschäfts­modelle noch nie so groß gewesen wie heute.

Smarte Produktion in der Industrie 4.0, Omni-Channel-Vertrieb im Handel und Big-Data-Analysen in Unternehmen. Nur drei Schlagworte, die zeigen, dass wir uns mitten im digitalen Wandel befinden, der jede Branche und jeden Bereich unseres Lebens erfasst. Merkwürdig nur, dass auf diese tiefgreifende Entwicklung hierzulande mitunter noch mit einer gehörigen Portion Beharrungsvermögen, dem Klammern an alte Gewissheiten der analogen Welt, reagiert wird. Derweil verschaffen sich agile vorwärtsdenkende Unternehmen Startvorteile im digitalen Zehnkampf. Ziellinie: Deutschland 2.0.

„Die digitale Evolution bietet die Möglichkeit zu einer grundlegenden Neugestaltung der Arbeitswelt“, stellt das Münchner Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) fest. „Immer mehr Unternehmen hierzulan­de erkennen die Notwendigkeit, sich neu zu erfinden. Sie begeben sich auf die Suche nach neuen Arbeitsformen, um die neuen Potenziale zu erschließen.“ Es sei unabweisbar, dass sich der digitale Umbruch, der zunächst vor allem die IT-Industrie erfasste, inzwischen auch in anderen Branchen vollziehe, be­tonen die Forscher. Jetzt würden die Wei­chen für die Entwicklung der Arbeitswelt neu gestellt. „Die Rolle, die das Maschinensystem für die Industrie des 19. und 20. Jahrhunderts spielte, wird der Informationsraum für die Unternehmen im 21. Jahrhundert einnehmen“, erklärt ISF-Wissenschaftler Dr. Tobias Kämpf. Der Wandel der Arbeitswelt betreffe Un­­ternehmen in allen Dimensionen: die Arbeitsorganisation, den Arbeitsplatz, das Verständnis von Führung und die Karrieregestaltung sowie das Verhältnis von Arbeit und Leben und die Unternehmenskultur. Arbeitsprozesse, Entwicklungsaufgaben, neue Geschäfts­modelle, Finanzierungsrunden – alles er­folgt in der neuen Wirtschaftswelt digital vernetzt. Zugleich hält die deutsche und europäische Gesetzgebung mit dieser Transformation nicht Schritt, was sich als Bürde erweist – gerade mit Blick auf die USA und China.


Trend: Beacons für die Kundenbindung

Mit Beacon wird die Bluetooth Low Energy (BLE) oder auch Bluetooth Smart Technologie bezeichnet. Im Grunde genommen ist dies eine Funktechnologie, die als eine Weiterentwicklung von Bluetooth verstanden werden kann. Im Geschäft erhält der Kunde persönliche Nachrichten auf sein Smartphone. Das macht auch den Handel hierzulande neugierig: Daten lassen sich zur Kundenbindung nutzen.

https://trendreport.de/beacons/


 

Jean-Claude Juncker, EU-Kommission

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker: „Ich wünsche mir paneuropäische Telekom­munika­tions­­netze und eine Gründungswelle bei innovativen europäischen Start-ups.“

Ungeachtet hervorragender Startbedingungen droht Europa ins Hintertreffen zu geraten. Das hat auch die EU-Kommission erkannt und versucht mit der kürzlich vorgestellten Strategie für einen digitalen Binnenmarkt gegenzusteuern. Dazu sind 16 Initiativen geplant, die bis Ende 2016 umgesetzt werden sollen. Um was es dabei geht, for­muliert Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker so: „Ich wünsche mir paneuropäische Tele­kommuni­kations­netze, grenz­über­schrei­­tende digitale Dienste und eine Gründungswelle bei innovativen europäischen Start-ups. Ich wünsche mir, dass alle Verbraucher die besten Angebote bekommen und alle Unternehmen im größtmöglichen Markt tätig werden können – gleich, wo sie sich in Europa befinden.“ Bei einem Wünsch-dir-was wird es nicht bleiben. Der Ruck, der durch das digitale Europa gehen soll, ruht auf drei Säulen. Erstens: einem besseren Zugang für Verbraucher und Unternehmen zu digitalen Waren und Dienstleistungen in ganz Europa. Zweitens: besseren Bedingungen für florierende digitale Netze und innovative Dienste. Drittens: der bestmöglichen Ausschöpfung des Wachstumspotenzials der digitalen Wirtschaft. Der Digitalverband BITKOM sieht darin mehr als eine wohlmeinende Absichtserklärung, nämlich „die historische Chance“ die europäische IT- und Telekommunikationsbranche international wettbewerbsfähiger zu machen und zugleich die Einheit Europas voranzutreiben.

„Die Digitalbranche kann Vorreiter für eine echte und umfassende europäische Wirtschaftspolitik werden. Es muss uns gelingen, dass Europa wieder Leitanbieter von und Leitnachfrager nach digitalen Technologien wird“ – Dieter Kempf

„Die Digitalbranche kann Vorreiter für eine echte und umfassende europäische Wirtschaftspolitik werden. Es muss uns gelingen, dass Europa wieder Leitanbieter von und Leitnachfrager nach digitalen Technologien wird“, stellt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf dar. „Ein digitaler Binnenmarkt ist für die europäischen Unternehmen und vor allem für die vielen innovativen Start-ups von zentraler Bedeutung. Er bietet die Chance, auf einem großen Heimatmarkt schneller zu wachsen und sich im globalen Wettbewerb auf Augenhöhe mit Wettbewerbern aus den USA oder China bewegen zu können.“ Vor allem die Kommissionspläne, technische und recht­liche Barrieren zu besei­tigen, um damit für freie Datenflüsse in Europa zu sorgen, sind ein überfälli­ger Schritt. „Nur wenn Daten grenz­­über­schrei­tend ausgetauscht werden können, können Anwendungen wie Cloud-Computing, Big Data oder Industrie 4.0 in Europa erfolgreich sein“, unterstreicht Kempf.

Netzneutralität in Gefahr?

Netzneutralität bezeichnet die Gleichbehandlung von Daten bei der Übertragung im Internet und den diskriminierungsfreien Zugang bei der Nutzung von Datennetzen. Netzneutrale Internetdienstanbieter behandeln alle Datenpakete bei der Übertragung gleich, unabhängig von Sender und Empfänger, dem Inhalt der Pakete und der Anwendung, die diese Pakete generiert hat. Erfunden und durch jahrelange politische Aktivität geprägt hat den Begriff der amerikanische Jurist und Programmierer Tim Wu im Jahr 2002.

Aktuell befindet sich die Netzneutralität in der Diskussion. Dienste wie Netflix sollen zukünftig mehr an die Provider bezahlen, da sie sehr viele Daten durch die Netze schicken. Erleben wir demnächst ein Internet mit Überholspur? Günther Oettinger, Digitalkommissar der EU-Kommission, hat beispielsweise vorgeschlagen, Diensten, die der Allgemeinheit dienen, Vorrang im Internet zu bieten. Er meint Dienste zur Gesundheitsförderung, Regierungen und Bildungsinstitutionen. Provokant ließe sich nun fragen, wer als nächstes auf die Überholspur möchte.

Problematisch sind die Datenmengen für die Provider in der Tat. Doch ist die Frage mittlerweile doch eher: ist das Internet schon Allgemeingut? Wo finden wir denn heute unsere Informationen? Der Zugang zum Internet könnte insbesondere für diejenigen erschwert werden, wie eh schon „sozial abgehängt“ sind.

Mit Material von Wikipedia.

Investieren in Mensch und Natur

Finance in Motion, Sylvia Wisniwski

„Grüne Invest­ments gehen über Energieeffizienz und regenerative Energien weit hinaus“, so Sylvia Wisniwski.

Verantwortungsvolle Investments, die auf die Erhaltung und Verbesserung der Lebensgrundlagen von Mensch und Natur abzielen, entwickeln sich zum Mega­trend. Immer mehr Kapital fließt in den Klima- und Umweltschutz.

Finance in Motion ist einer der frühen impulsgebenden Asset-Manager auf diesem Gebiet. Rund 120 Mitarbeiter 30 verschiedener Nationalitäten in 13 Regionalbüros haben sich auf verantwortungsvolle Investments spezialisiert.

„Grüne Investments gehen über Energieeffizienz und regenerative Energien hinaus“, sagt die Geschäftsführerin Sylvia Wisniwski. Weitere Anstrengungen sind ihrer Meinung nach notwendig, um zu einer sinnvollen und nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen beizutragen. Es gehe dabei vor allem auch um nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, Recycling und Öko­­tou­­rismus. Verantwortungsvollem Wirt­schaf­ten komme angesichts der globalen Herausforderungen eine riesige Bedeutung zu. „Damit unser Planet auch zukünftig ein lebenswerter Ort bleibt, müssen Ressourcen erhalten, geschont und nachhaltig genutzt werden“, erklärt Wisniwski. Bei der Kapitalanlage hat sich seit der großen Finanzkrise viel getan. Sinnvolle Veränderungen auf diesem Gebiet sind von Firmen wie Finance in Motion mitinitiiert worden. Institutionelle Investoren sind heute neben der Kapitalrendite auch an ökologischen und sozialen Ren­diten interessiert. Solche „Im­pact- Investoren“ wollen zur Lösung glo­baler Probleme beitragen. Sie streben gleich­zeitig auch solide Kapitalrenditen an. In PPP-Strukturen (Public-private-Partnership-Fonds) sind öffent­liche Gelder Risikopuffer für pri­vate Investoren. Kon­kret: Kommt es zu Zahlungsausfällen bei Investitionen in Entwicklungsländern, haften vor den privaten Investoren zunächst die öffentlichen Geldgeber.

Die „ökologischen Überzeugungstäter“ aus Frankfurt sind mit zwei neuen Fonds auf dem Markt. Der „eco.business Funds“ widmet sich dem Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt in Latein­amerika und der Karibik. Das bei Finance in Motion vorhandene Fachwissen wird ergänzt durch die Expertise anerkannter Eco-Labels wie Rainforest Alliance, FSC, MSC oder Fairtrade. Der „Arbaro Fund“ fördert nachhaltige Forstwirtschaft in Lateinamerika und Afrika. „Mit den bereitgestellten Finanzmitteln möchten wir erreichen, dass die Wirtschaft in den Zielländern früh auf eine nachhaltige Basis gestellt wird“, steckt Wisniwski die Ziele ab. Durch die Spezialisierung auf Entwicklungsfonds verfüge man über intensive Beziehungen zu öffentlichen Geldgebern und Entwicklungsbanken, die das finanzielle Fundament der PPPs bilden. Insbesondere mit der KfW als Initiator der Mehrzahl der beratenen Fonds existiert eine jahrelange intensive Partnerschaft.

Daher spricht die Kombination von umfassenden Länderkenntnissen mit einem tiefen Verständnis für grüne Assets auf Seiten Finance in Motions zu­sammen mit einer hohen Risiko­ab­siche­rung durch die PPP-Fondsstruktur insbesondere Investoren an, die sinn­volle ökologische Anlagemöglichkeiten mit einem interessanten Risiko-Rendite-Profil zu verbinden suchen.

Weitere Informationen unter:
www.finance-in-motion.com

„Mehr Energieeffizienz für mehr Nachhaltigkeit“

Unternehmen, die energieeffizienter wirtschaften, verbessern ihre Öko-Bilanz und senken Kosten. Jobst-Dietrich Diercks, Geschäftsführer des Energiever­sorgers Primagas, erklärt im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion, wie Flüssiggas-Lösungen dabei helfen.

Herr Diercks, um ihre Energieeffizienz zu verbessern, steigen viele Unternehmen von Heizöl auf Erdgas um. Was aber machen Firmen ohne Anschluss an das Erdgasnetz?
Sie können Flüssiggas (Liquified Petroleum Gas = LPG) nutzen. Ebenso wie Heizöl wird es netzunabhängig in ober- oder unterirdischen Tanks zur Verfügung gestellt. Bei der Verbrennung erzeugt Flüssiggas jedoch weniger Kohlendioxid: Im Vergleich zu Öl verringert sich der CO2-Ausstoß beim Umstieg um rund 15 Prozent. Zudem verbrennt es nahezu rückstands­frei, was auch den Produktionsablauf weniger störanfällig macht.

Ist Flüssiggas denn ebenso vielseitig einsetzbar wie Erdgas?
Ja, Flüssiggas kann für unterschiedliche Anwendungen genutzt werden und ist mit allen modernen Technologien kom­binierbar. Für Gewerbe mit hohem Wär­mebedarf wie Hotels, größere Gaststät­ten und kleinere Produktions­betriebe bieten sich etwa flüssiggasbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKWs) an. Diese erzeugen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Wärme als auch Strom. Allein durch ein BHKW können Unternehmen ihren Energieverbrauch um rund ein Drit­tel senken.

Eignet sich diese umweltschonende Lösung auch für größere Unternehmen abseits der Erdgasnetze?
Der Einsatz von LPG empfiehlt sich für einen Energieverbrauch von umgerech­net bis zu 350 000 Liter Heizöl jährlich. Für Unternehmen mit höheren Verbräu­chen gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit: verflüssigtes Erdgas (Liquified Natural Gas = LNG).

Bisher kennt man LNG vor allem als Kraftstoff in der Schifffahrt…
LNG wird in Ländern wie Spanien, Norwegen und der Türkei längst auch in der Energieversorgung genutzt. Derzeit weist der LNG-Markt weltweit Wachs­tumsraten von etwa 20 Prozent auf. Hier­zulande eignet sich der Energieträger für energieintensive Branchen wie Brau­­e­reien, Hersteller von Keramik, Beton oder Lebensmitteln. Die Einsatzmöglichkeiten reichen dabei vom Heizen und der Dampferzeugung über das Trocknen bis hin zum Kühlen. Dank seines geringen Volu­mens lässt sich LNG in großen Men­­gen lagern und ist im Vergleich zu Heiz­öl bis zu 15 Prozent wirt­schaft­li­cher. Zu­dem sind der CO2– und Schwe­fel­an­teil 30 Prozent geringer und es entsteht kein Feinstaub bei der Verbrennung.

Viele Unternehmen scheuen die Investitionskosten in nachhaltige Lösun­gen.
Was entgegnen Sie?

Die Umrüstung auf LNG oder LPG amor­tisiert sich durch die hohe Energie-Ersparnis schnell. So wird sich zum Beispiel bei einem unserer LNG-Kunden seine Investition bereits nach zwei bis drei Jahren bezahlt machen. Zudem erhalten BHKW-Betreiber staatliche För­derungen. Hinzu kommt: Gas ist die Energielösung von morgen. Wer effizient und mit modernen Techniken produzieren möchte, für den führt kein Weg an LPG oder LNG vorbei.

Weitere Informationen unter:
www.primagas.de

Wearables im Arbeitsleben

Wolfgang Prinz, Fraunhofer FIT

Prof. Wolfgang Prinz (PhD), stellv. Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Angewandte Infor­mationstechnik FIT

Wearables und Smart Glasses werden in den nächsten Jahren die heute üblichen Endgeräte wie PC, Tablet und Smartphone ergänzen oder als alternative Interaktionsmedien ablösen. Beispielsweise haben wir eine Lösung zur Unterstützung von Laborversuchen entwickelt, die dem Laboranten orts- und situationsgerechte Informationen zur Versuchsdurchführung über eine Datenbrille anzeigt. Mit einem anderen System von uns können Baupro­jekte bereits in ihrer Planungsphase mit der Datenbrille Oculus Rift am Bau­ort virtuell eingeblendet und rea­litätsnah betrachtet werden. Andere Einsatzbereiche sind etwa Fernwartung und Sicherheitsüberwachung.

Weitere Informationen unter:
www.fit.fraunhofer.de

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Echte Impulse für Innovationen

3M, Stephan Rahn

Stephan Rahn, 3M, General Manager Unternehmenskommunikation

Die wertvollsten Impulse für Innovations-Ideen kommen von Kunden. 3M nennt das „Customer Inspired Innovation“. Alleine in der Neusser Deutsch­landzentrale des Multitechnologieun­ter­nehmens werden jedes Jahr rund 7 000 Kunden begrüßt. Sie sind für 3M wichtigster Impulsgeber, wenn es um Ideen für Neuprodukte geht. Denn er­folg­rei­che Innovationen müssen konkrete, brennende Kundenprobleme lösen. Und das Aufspüren solcher Pro­bleme geht nur im direkten Kunden­dialog. Statt For­schung im Elfenbeinturm setzt der Er­finder von 50 000 Produkten auf gemein­same Innovations-Sessions und das konkrete Erleben der 46 Technologien von 3M.

Weitere Informationen unter:
www.3m.com

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Zielgruppengerechtes Employer Branding

Dr. Peter Schwibinger, CEO Carcoustics

Dr. Peter Schwibinger, CEO von Carcoustics

In technischen und Ingenieurberufen ist der „war for talent“ schon lange ent­brannt. Wie also können wir als Automobilzulieferer junge Leute auf unsere spannenden Jobangebote auf­merksam machen? Wir haben kreativ auf die Situation reagiert. Employer- Branding muss authentisch sein und kann nur noch erfolgreich sein, wenn auch Social Media fest eingebunden ist. Carcoustics setzt bei seiner aktuel­len Employer-Branding-Kampagne auf eigene motivierte Mitarbeiter, die in einer vielfältigen Arbeitsumgebung span­­nend inszeniert mit authentischen Aus­sagen dargestellt sind – in Print und digitalen Medien. Die Botschaft: Werden Sie Teil unserer Zukunft!

Weitere Informationen unter:
www.carcoustics.com

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Fitmacher für die digitale Zukunft

Dr. Frank Obermaier, WfL Leverkusen

Dr. Frank Obermaier, Geschäftsführer WfL, Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH, Vorsitzender Arbeitskreis der Wirtschaftsför­de­rer Region Köln/Bonn e.V.

3D-Druck zur maßgeschneiderten Fer­­ti­gung im Handwerk, Vernetzung von Un­ternehmensprozessen in der Indus­trie, Erweiterung der Vertriebswege des stationären Einzelhandels durch Online­platt­formen: Digitalisierung ist die Zukunftsherausforderung! Für die hieraus resultieren­den Fra­gen etwa nach Datensicherheit, Qua­lifi­ka­tions­anforderungen oder Leis­tungs­ka­pa­zi­täten hält die Region Köln/Bonn Antworten be­reit: Die Wirt­schafts­för­de­rungen vor Ort un­ter­stüt­zen ebenso wie Kammern und Verbän­de die re­gionalen Unterneh­men auf ihrem Weg in die Zukunft. Sie bün­deln Ideen, Lö­sungen und Beispie­le in einer der innovativsten Regionen Deutschlands.

Weitere Informationen unter:
www.wfl-leverkusen.de

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Die Schweizer Genossen kommen

Der Begriff Volks- oder Raiffeisenbank assoziiert eine nette kleine Bank auf dem Lande.  Das ist nicht zwangsläufig falsch. Dort liegen schließlich die Wurzeln des  genossenschafltlichen Bankings. Die lokale Verankerung ist – neben der Genossenschaftsstruktur – auch heute noch ein Kernwert. So haben die im Vergleich zu  klassischen Privatbanken oft exotisch anmutenden Raiffeisenbanken so manche Krise überstanden. Und so sind sie gleichzeitig auch groß geworden. Doch was tun, wenn kein Wachstums-Spielraum mehr existiert, wenn der lokale Markt sogar „overbankt“ ist?

Diese Frage beantwortet die Raiffeisen Schweiz auf ihre eigene Art und Weise: Teils aufgrund der Schwäche der zwei großen „Platzhirsche“, teils aus eigener Stärke ist sie so erfolgreich, dass die SNB – die Nationalbank des Landes – von der dritten „systemrelevanten“ Bank spricht. „Die Raiffeisen Schweiz Genossenschaft, bei der fast jeder zweite Schweizer Kunde ist, hat ihr Wachstumspotential im traditionellen Geschäft weitgehend ausgeschöpft. Sie muss sich neue Standbeine erschließen“, begründen Fachleute die aktuelle Neuausrichtung. Ein erster Schritt war der Kauf der Notenstein Privatbank AG im Jahr 2012. So boten die „Schweizer Genossen“ plötzlich auch Dienstleistungen für Gutbetuchte  an. Der nächste Schritt war der Zukauf erstklassiger Asset-Management-Boutiquen und die Übernahme eines 50-köpfigen Experten-Teams von Sarasin. Raiffeisen will neben dem Private Banking auch im Asset-Management für institutionelle Anleger – Pensionskassen und Stiftungen „ganz vorne“ mitspielen.
„Raiffeisen Schweiz ist von dieser Strategie überzeugt und zieht sie daher konsequent durch. Für den Aufbau dieses Standbeins hat sie eine erfolgreiche Kooperation mit der Zürcher Privatbank Vontobel aufgegeben“, erklärt ein Branchenkenner.

Frank Wettlauffer, Notenstein Privatbank

„Aus unserer früheren Tätigkeit bringen wir 25 Jahre Erfahrung mit; denn der größte Teil unseres Nachhaltigkeits-Teams arbeitet seit mehr als 15 Jahren zusammen“, so Frank Wettlauf­fer im Gespräch mit TREND-REPORT-Redakteur Udo Rettberg.

Weil aber ein Sammelsurium von Kompetenzen unübersichtlich und teuer ist, zündete die Organisation im Oktober die nächste Stufe: Ab 01. Juli werden diese Gesellschaften in der Notenstein Asset Management AG (NAM) zusammengefasst „So entsteht eine Union unterschiedlicher Asset-Manager“, sagt Frank Wettlauffer, Leiter Institutionelle Kunden Deutschland. Weil Großanleger wegen historisch tiefer Zinsen der Schuh drückt, nimmt der neue Asset-Manager offensiv auch den deutschen Markt ins Visier.

Der Gang „hinaus in die Welt“ ist nichts Neues. Viele erfolgreiche Schweizer Firmen sind in Deutschland bekannt: Novartis, Roche, Nestlé, Geberit oder Swatch. Dafür  braucht es erstklassige und zukunftsfähige Produkte.

Zukunftsfähigkeit ist eines der Schlüsselwörter. Kern der NAM ist die ehemalige Sarasin-Truppe um Andreas Knörzer, einem Pionier für nachhaltige Investments. Grundidee dieser Anlagephilosophie ist, dass finanzieller Erfolg nur mit ökologischer und sozialer Verantwortung möglich ist. Alle Wertpapiere werden einer akribischen Analyse unterzogen, die weit über die klassischen – eher kurzfristig orientierten – Finanzkennzahlen hinausgeht.
Das erkennt man weltweit; denn der norwegische Staatsfonds hat sich von Investments in Kohle-Unternehmen getrennt. Andere  institutionelle Anleger agieren ähnlich. „Aus der  früheren Tätigkeit bringen wir 25 Jahre Erfahrung mit – der größte Teil unseres Nachhaltigkeits-Teams arbeitet seit mehr als 15 Jahren zusammen. Diese DNA macht  Nachhaltigkeit zu einer Säule unseres Geschäfts“, sagt Frank Wettlauffer.

Die NAM richtet ihr Augenmerk auch auf andere Bereiche des zukunftsfähigen Asset-Managements. Ein Team (die einst zur Bank Wegelin gehörende 1741 Asset Management) beschäftigt sich mit „Risk-Parity“ und „Smart Beta“ – also „klugem passiven Investieren“. Die dritte zukunftsweisende Strategie bringt die 1998 gegründete und 2013 übernommene Vescore Solutions AG ein. De­ren Produkte drehen sich um die Steuerung der Vermögens­struk­tur durch quantitative Anlagestrategien. „Das kommt bei Anlegern an, die höhere Erträge und ein dis­zipliniertes Risikomanagement brauchen“, sagt Wettlauffer.

Weitere Informationen unter:
www.notenstein.ch

Kluge Köpfe prägen die Region

Dr. Hubertus Hille, IHK Bonn/Rhein-Sieg

Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.

Die digitale Revolution wirbelt Wirtschaft und Gesellschaft auf. Wandel durch Innovation heißt das Credo. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist dabei die enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirt­schaft. Bonn/Rhein-Sieg ist für die digitale Zu­kunft gut aufgestellt: Gerade im IT-Be­reich finden hier einfallsreiche Unternehmen kom­pe­ten­te Ansprech­part­ner an zahlreichen Hochschulen und Forschungsinstituten. Kurz: Kluge Köpfe prä­gen die Region. Die IHK Bonn / Rhein-Sieg un­terstützt deren Vernetzung. Platt­for­men sind bei­spielsweise das „Fo­rum Innovation“, IHK-Fachausschüs­se, spe­zielle Workshops und das Webportal www.wirtschaft-wissenschaft.de.

Weitere Informationen unter:
www.ihk-bonn.de

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Digitaler Impulsgeber für die Region

Ulf Reichhardt, IHK Köln

Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.

Laut einer aktuellen PwC-Studie ist Köln die digitalste Stadt Deutschlands. Diese positive Entwicklung begleiten wir für die Region und mit unseren Partnern in der Initiative „Digital Cologne“. Unser Themenportal bietet Fachbeiträge zur Digitalisierung. Aktuelles posten wir in den sozialen Medien. In dem Format „Digital Talk“ teilen prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft ihre Erfahrungen mit den Zuschauern. Teilnehmen kann man vor Ort oder via Livestream im Internet, mitdiskutieren über Twitter. Und in den Branchenveranstaltungen des „Digital Lab“ entwickeln die Unternehmen mit uns gemeinsam Antworten auf die gegenwärtigen Herausforderungen.

Weitere Informationen unter:
www.digitalcologne.de

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Trendregion – Wirtschaftsraum Köln/Bonn

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Die Städte Köln, Bundesstadt Bonn und Leverkusen sowie die fünf Kreise Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Oberber­gischer Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis bilden zusammen einen der größten und produktivsten Wirt­schaftsräume Europas: die Metropolregion Köln/Bonn. Charakteristisch für die Region ist der starke Mittelstand. Aber auch rund 100 Global Player haben hier ihren Sitz. Darüber hinaus genießt die Metropol­region den Ruf eines herausragenden Wissenschaftsstandorts: Sieben Hoch­schulen, elf Fachhoch­schu­len und zahl­rei­che Forschungseinrichtungen der ver­schie­denen Max-Planck- und Fraun­­­­hofer-Institute sowie das Deut­sche Zentrum für Luft- und Raum­fahrt (DLR) stellen eines der dichtesten Forschungs­netz­werke Europas dar. Davon profitieren insbesondere Branchen, die sich mit Schlüsseltechnologien der Zukunft befassen – von Automobil und Maschi­nenbau über Chemie und IT bis zu Logistik und Medien. Mit einer solch hohen Konzentration an Know-how für die Zu­kunft gehört die Metropolregion Köln /Bonn zu den attraktivsten Wirtschaftsstandorten Deutschlands.
www.region-koeln-bonn.de

Trendregion: Zahlen und Fakten
Fläche 4 400 km²
Einwohner 3,5 Mio.
Unternehmen 2012 170 000
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2014 1 310 506

Quelle: IT.NRW

Zu den Portraits

tr_2015_02_region_koeln_bonn_rhein_kreis_neuss_petrauschke_klein Regionen im digitalen Wettbewerb Hans Jürgen Petrauschke, Landrat Rhein-Kreis Neuss, Vorsitzender des Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_ihk_weltrich_klein Handwerk profitiert von Digitalisierung Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Stellvertretender Vorsitzender Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_ihk_koeln_reichardt_klein Digitaler Impulsgeber für die Region Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_ihk_bonn_hille_klein Kluge Köpfe prägen
die Region
Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_koeln_bonn_ev_obermaier_klein Fitmacher für die
digitale Zukunft
Dr. Frank Obermaier, Geschäftsführer WfL
Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH, Vors. AK der Wirtschaftsför­de­rer Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_carcoustics_klein Zielgruppengerechtes Employer-Branding Dr. Peter Schwibinger CEO von Carcoustics
tr_2015_02_region_koeln_bonn_3m_rahn_klein Echte Impulse für
Innovationen
Stephan Rahn, 3M, General Manager Unternehmenskommunikation
tr_2015_02_region_koeln_bonn_fraunhofer_fit_prinz_klein Wearables im
Arbeitsleben
Prof. Wolfgang Prinz (PhD), stellv. Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Angewandte Infor­mationstechnik FIT

 

Handwerk profitiert von Digitalisierung

Dr. Ortwin Weltrich, HWK Köln

Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Stellvertretender Vorsitzender Region Köln/Bonn e.V.

Natürlich sind die Auswirkungen des digitalen Strukturwandels im Handwerk je nach Branche unterschiedlich groß. Fest steht aber, dass die Informations- und Kommunikationstechno­logien auch im Handwerk längst inten­siv genutzt werden – Tendenz steigend.
Die Handwerkskammer zu Köln hat deshalb einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erstellt, der ihre Mitgliedsbetriebe bei der Bewältigung des digitalen Wandels unterstützt. Vom 17. bis 21. August 2015 richten wir eine „Digitale Woche“ aus, bei der wir über neue Trends, konkre­te Hilfestellungen und erfolgreiche Beispiele informieren.

Weitere Informationen unter:
www.handwerk.de

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Regionen im digitalen Wettbewerb

Rhein-Kreis Neuss

Hans Jürgen Petrauschke, Landrat Rhein-Kreis Neuss, Vorsitzender des Region Köln/Bonn e.V.

Kreise, Städte und Gemeinden stehen als zunehmend digitale Dienstleister vor großen Herausforderungen. Beim digitalen Wandel gilt es aber auch, mit an der Spitze zu stehen, um zur Stärkung der heimischen Wirtschaft beitragen zu können. Die Qualität der Netze ist allerdings ungleich verteilt – insbesondere der ländliche Raum ist betroffen. Im Rhein-Kreis Neuss wurde daher das Ziel des Glasfaserausbaus bis in jeden Haushalt, und das mit einer Download-Geschwindigkeit von min­destens 100 Mbit / s, definiert. Denn eine flächendeckend schnelle Internetverbindung ist heute ein klarer Wett­bewerbsvorteil für jede Region und ihre Unternehmen.

Weitere Informationen unter:
www.rhein-kreis-neuss.de

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Mit Weitblick agieren

Gastbeitrag von Suzana Bernhard, Geschäftsführerin Dekra Arbeit GmbH

Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt und genießt vollkommen zu Recht ein hohes internationales Ansehen. „Made in Germany“ ist und bleibt ein Qualitätsmerkmal – und vor allem die Muster­disziplinen Innovation, For­schung und Entwicklung tragen unverändert zu einem allgemein positiven Gesamtbild bei.

Doch die Bestandsaufnahme ist trügerisch, da wir uns zu sehr auf die vorhandenen Stärken fokussieren und entscheidende Zukunftsfragen gerne im Glanz der Erfolgssonne beantworten. Dies gilt nicht zuletzt auch für das Thema Arbeitsmarkt und die von der aktuellen Regierung beschlossenen sozialpolitischen Anpassungen wie den Mindestlohn.

Historisch gute Beschäftigungszahlen sind zweifelsohne erfreulich. In Zeiten des demografischen Wandels und des längst vorhandenen Fachkräftemangels fällt es Unternehmen jedoch immer schwerer, sich personell optimal aufzustellen und dem globalen Wettbewerb zu stellen. Einerseits, weil in vielen Regionen schlichtweg die passenden Bewerber fehlen. Andererseits, weil wir der Wirtschaft ohne Not – und teilweise aus rein parteipolitischen Motiven heraus – immer mehr Spielraum bei der Arbeitsplatzgestaltung nehmen. Auch wir als Personaldienst­leistungs­unternehmen stehen erneut vor geplanten Regulierungsmaßnahmen der Bundesregierung, die sogar von Seiten der Arbeitnehmer in Frage gestellt werden. Bei einer anonymen Mitarbeiterumfrage im Frühjahr 2015 bewertete nur jeder fünfte Zeitarbeitnehmer die geplante Höchst­überlassungsdauer von maximal 18 Monaten als sinnvoll. Kein Wunder, da vielen unserer Mitarbeiter im Zwei­fel per Gesetz ein Einsatzwechsel auferlegt wird und zuvor erlangte Tarifzuschläge oder weitere Vorteile damit unmittelbar wegfallen.

Klare Grenzen und eine vernünftige Stärkung von Arbeitnehmerrechten sind die eine Seite der Medaille. Zu viel Bürokratie und praxisfremde Pau­schalregelungen führen hingegen zu einer Verunsicherung und einem klaren Wettbewerbsnachteil der deutschen Wirtschaft. Die Folge ist nicht nur logisch, sondern laut einer aktuellen Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags be­reits in Zahlen erkennbar: Deutsche Unternehmen investieren stärker denn je ins Ausland. Dabei wäre es gerade jetzt von zentraler Bedeutung, inländische  Investitionslücken zu schließen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland nachhaltig zu stärken.

Ob aber der Arbeitsmarktwandel in Deutsch­land mit den globalen Herausforderungen mithalten kann, hängt stärker denn je von einer dringend erforderlichen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, einem nachhaltigen Bürokratieabbau sowie der gezielten Förderung des Aus- und Weiterbildungssektors ab. Denn der internationale Wettbewerb holt weiter auf. Und unsere wirtschaftlichen Erfolgsgaranten sind unmittelbar abhängig von qualifizierten Mitarbeitern und einer praxisnahen Arbeitsmarktpolitik mit Weitblick.

Weitere Informationen unter:
www.dekra-arbeit.de

Wettbewerbsfähig dank Circular Economy

Es wird immer wichtiger, verantwortungsvoll mit den schon gewonnenen und bereits verarbeiteten Rohstoffen umzugehen und sie „recycelt wieder in eine produktive Verwendung zu führen“, weiß Jörg Walden, Geschäftsführer von iPoint-systems.

„Circular Economy“ wird das auf diesem Prinzip basierende Wirtschaftsmodell genannt. „Statt in Produkten eingesetz­te Rohstoffe nach der Nutzungsdauer wegzuwerfen und als Abfall in Deponien zu vergraben, bildet in der Circular Economy das Wiederverwenden, Reparieren und Recyceln der eingesetzten Rohstoffe über den Lebenszyklus des Produkts hinaus den Normalfall.“

Wer die Zeichen der Zeit erkennt, setzt auf Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und transparente Lieferketten. Den sich in diesem Sinn engagierenden Unternehmen erschließt sich ein wach­sendes Marktpotenzial. „Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit sind keine leeren Marketing-Buzzwords“, betont Walden, „verschiedene Studien belegen, dass nachhaltige Marken bereits heute erfolgreicher und profitabler sind.“ Circular-Economy-Ansätze sind dabei „für alle Akteure in der Lieferkette relevant – vom erstmaligen Rohstoffabbau bis zur Wiederverwertung.“

Unterstützt und herausgefordert werden Unternehmen von zahlreichen Ge­setzes-, Industrie- und Unternehmensinitiativen wie dem „Dodd-Frank-Act“. Danach müssen Unternehmen jährlich die Herkunft bzw. den Ursprung bestimmter Konfliktrohstoffe in ihren Produkten offenlegen. Das bedeutet, diese Rohstoffe über die gesamte Lieferkette hinweg verfolgen und belegen zu können. Direkt betroffen sind zwar nur Unternehmen unter der Aufsicht der US-Börsenaufsichtsbehörde. Doch aufgrund der globalen Lieferketten hat diese Regelung weltweite Auswirkungen. Daher und mit Blick auf ähn­liche Gesetzesinitiativen steht es auch anderen Unternehmen gut an, sich in Be­zug auf die verwendeten Rohstoffe zweifelsfrei ausweisen zu können. „Eine stufenweise, möglichst standardisierte Unternehmensberichterstattung ermög­licht dies“, weiß Walden. Die cloudbasierte iPoint Conflict Minerals Platform (iPCMP) unterstützt bereits 30 000 Unternehmen der verschiedensten Branchen beim Sammeln, Verarbeiten, Zusammenfassen und Reporting von kon­fliktmineralienbezogenen Daten.

Neben Unternehmen der diskreten Fer­tigung mit komplexen Produkten können auch andere Branchen von der Kom­petenz des Reutlinger Unternehmens profitieren. Walden denkt etwa an die Elektronik-, Textil- und Lebens­mit­telindustrie: „Die Wertschöpfungsnetze hier sind international, es gibt wech­selnde Lieferanten, oft sogar Spot­märkte, und gegenüber etwa der Auto­mobilbranche kaum Erstausrüs­ter, die ihr gesamtes Wertschöpfungsnetz selbst definieren können.“ Außerdem komme der unternehmerischen Sozial­verantwor­tung entlang der Lieferkette eine gewichtige Rolle zu. Mit den iPoint-Lösun­gen können Firmen nicht nur ihren Beitrag für künftige Generationen leisten, sondern ihn auch nachhaltig, ganzheitlich und für alle nachvollziehbar belegen.

Weitere Informationen unter:
www.ipoint-systems.com