UN-Wissenschaftsbeirat: acht Herausforderungen für nachhaltige Entwicklung

Die Rolle der Wissenschaft bei der Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda und des Klimaabkommens von Paris standen im Zentrum der Debatten des wissenschaftlichen Beirats von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auf einer Tagung am 14. und 15. Dezember 2015 in Sankt Petersburg. 26 führende Wissenschaftler aus aller Welt legten die acht wichtigsten globalen Herausforderungen aus Sicht der Wissenschaft fest: die nachhaltige Bewirtschaftung der Ozeane, wirksame Schutzsysteme für die biologische Vielfalt, der Schutz gegen Infektionserreger, belastbare Vorhersagen von Wetterextremen, der Abschied von fossilen Treibstoffen, die Trinkwasserversorgung, Strategien zum Bevölkerungswachstum und mehr Gerechtigkeit bei der Ressourcennutzung sowie eine öffentliche Mindestförderung der Grundlagenforschung. Der Beirat (Scientific Advisory Board, SAB) rief dazu auf, „Big Data“ effektiver für die Lösung globaler Herausforderungen zu nutzen.

„Wissenschaft ist essentiell für die Agenda 2030 und eine nachhaltige Entwicklung. Dabei ist sie mehr als nur ein Instrument zur Umsetzung und Weiterentwicklung bestehender Lösungen. Raum für Kreativität sowie die Förderung von Grundlagenforschung sind wichtig, um neue Wege zu beschreiten. Sie sind die Quelle für Innovation. Der wissenschaftliche Beirat wird sich weiterhin für die Stärkung der Wissenschaften in ihrer gesamten Bandbreite im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung einsetzen“, sagt Professor Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und SAB-Mitglied ad personam.

Der wissenschaftliche Beirat betonte im Rahmen seiner Sitzung, dass eine effektive Umsetzung des in Paris verabschiedeten Klimaabkommens notwendig sei. Die Weltgemeinschaft müsse die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad begrenzen und dabei Schäden in anderen Bereichen wie der Nahrungsmittelversorgung oder der Gesundheit vermeiden. Der Beirat wird Vorschläge entwickeln, um das Potenzial von Wissenschaft und Forschung, aber auch das Wissen von Praktikern und überliefertes Wissen für nachhaltige Entwicklung besser nutzbar zu machen.

Der wissenschaftliche Beirat wurde vom UN-Generalsekretär für den Zeitraum 2014 bis 2016 berufen. Im Rahmen des interdisziplinären Gremiums beraten 26 Wissenschaftler aus aller Welt den UN-Generalsekretär sowie die Spitzen aller UN-Organisationen in übergreifenden Fragen der Wissenschaft. Der Beirat beschäftigt sich auch mit der Frage, wie der gesellschaftliche Nutzen von Wissenschaft und Forschung gestärkt werden kann. Außerdem geht es um einen wirksameren Dialog zwischen Wissenschaft einerseits und Praxiswissen und überliefertem Wissen andererseits, um geeignete Lösungen für die Praxis zu entwickeln. Die UNESCO stellt das Sekretariat für den wissenschaftlichen Beirat. Auf seiner nächsten Sitzung am 24. und 25. Mai 2016 im italienischen Triest wird der Beirat einen umfassenden Abschlussbericht an den UN-Generalsekretär fertigstellen.

Weitere Informationen unter:
www.unesco.de

Bildquelle / Lizenz: Sharon Mollerus, Growth, Flickr.com; veröffentlicht unter https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Videokonferenzen: Mit Bild und Ton – Teil 3

Nachdem wir mittlerweile schon einige Wochen in der Redaktion die Logitech CamConnect testen dürfen, sind wir sehr zufrieden. Anfänglich überwog ob des Themas Videokonferenzen ein wenig die Skepsis: können Videokonferenzen das persönliche Meeting ersetzen? Wenn es der persönliche Kontakt ist, vielleicht nicht, so unsere Meinung davor.

Aber vielleicht ist diese Fragestellung auch unglücklich: denn wenn sich eines gezeigt hat, sind Videokonferenzen eine sehr schöne Ergänzung zum meist telefonisch stattfindenden Kontakt.

Bei professionellen Videokonferenzen, wie wir schon einige abhalten konnten, ist das schnelle Versenden von Dateien während der Konferenz, das Spiegeln von Desktops und dergleichen mehr schon extrem praktisch im Redaktions- und sicher auch im Unternehmensalltag.

Einige Dinge, die uns beispielsweise sehr überzeugt haben

  • die schnelle Inbetriebnahme
  • die problemlose Installation
  • die Akkulaufzeit
  • die Möglichkeit, per WLAN Videokonferenzen auf dem Fernseher durchzuführen
  • die Nutzbarkeit mit praktisch jeder (Video-) Telefoniesoftware

Videokonferenzen sind schnell einberufen und lassen zur Organisation eines Teams viele Möglichkeiten zu. Selbstverständlich kommt das auch ein wenig auf die Software an. Logitech selbst sorgt jedenfalls dafür, dass die Logitech CamConnect mit jeder relevanten Software auf dem Markt zusammenarbeitet.

So hatten wir weder mit WebEx im Browser, noch Skype noch „Skype zu iPhone“ Probleme. Die Möglichkeiten, sich zu vernetzen und Gesten zu deuten sind die größten Vorteile. Man kommuniziert einfach direkter. Wenn also die Eingangsfragestellung nur ein wenig modifiziert wird, nämlich: wie gut sind Videokonferenzen heute geeignet für den persönlichen gepflegten Kontakt so muss man schon sagen: sehr gut!

 

Chat-Apps erobern die Welt

Chris Moore, Vice President Chat API und Chief Revenue Officer bei Nexmo äußert sich in einem Gastkommentar über einen Paradigmenwechsel im Kontakt mit Kunden: Chat-Apps könnten künftig einen Großteil der Kundenkommunikation ausmachen.

Innerhalb weniger Jahre wechselten Milliarden von Verbrauchern von der schlichten, statischen P2P-SMS-Nachricht (P2P = Person-to-Person) zur ansprechenderen, unterhaltsameren Chat App über. Vor allem die hohen Gebühren der Netzbetreiber für SMS-Nachrichten schreckten die Nutzer ab und machten die neuen, kostengünstigen Chat Apps immer attraktiver. Der Lagerwechsel zugunsten der Chat Apps führte bei den Netzbetreibern zu signifikanten Einbußen: Sie erzielten im Jahr 2013 rund $ 33 Milliarden weniger Umsatz.

Die 10 Chat Apps, die bei dieser Entwicklung ganz vorne dabei waren, haben bereits über 2 Milliarden Nutzer gewonnen. Weltweit existieren zudem mindestens 150 weitere kleine Anbieter in Nischensegmenten. Gemeinsam machen sie den sozialen Netzwerken ihren Status als beliebteste Kontakt- und Kommunikationsform streitig: Laut Analyst IDC sind Chat-Applikationen die Zukunft des Social Networking.

In den meisten größeren Ländern gibt es einen Player, der den Markt dominiert, und außerhalb Asiens, Nordamerikas und des Nahen Ostens sind dies häufig WhatsApp und der Facebook Messenger. Im asiatischen Raum dagegen halten WeChat/Weixin in China, LINE in Japan, Taiwan und Thailand sowie Kakao in Korea das Monopol. Viber beherrscht den Markt in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt.

Nach dem Wachstum kommt das Geschäft

Nachdem sie einen riesigen Kundenstamm akquiriert hatten, begannen die Chat Apps, Möglichkeiten der Kommerzialisierung zu erkunden und verkauften zunächst virtuelle Produkte, wie Spiele und Sticker (z.B. Emoticons). Jetzt sind die Chat-App-Anbieter dabei, weitere innovative Einnahmequellen zu erschließen und suchen gleichzeitig nach Wegen, ihre Position auf den Kernmärkten zu festigen.

Viele Chat Apps ermöglichen es den Unternehmen mittlerweile, ein offizielles Geschäftskonto („Offizielle Konten”) auf ihren Plattformen zu führen. Für die Unternehmen ist das eine Gelegenheit, durch greifbare Nutzervorteile neue Umsätze zu generieren und gleichzeitig den Nutzer bei der Stange zu halten. Ein offizielles Konto gestattet es, über Marketing-, Vertriebs- und Supportsysteme in einen authentischen, persönlichen Dialog mit den einzelnen Kunden zu treten – alles über ein und dasselbe Chat-Markenkonto. Nach dem Motto „Nah am Kunden” können relevante Informationen dort zeitnah bereitgestellt werden, wo der Nutzer ohnehin viel Zeit verbringt – und das ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Mit mehreren Millionen Unternehmenskunden in China ist Weixin, chinesisches Schwesterprodukt von WeChat, eindeutig die Nummer Eins, was die Zahl der „offiziellen Konten” betrifft. Dort sind alle Unternehmen – von Fluggesellschaften über Finanzinstitute und Einzelhändler bis hin zu Hotels und Restaurants – dazu übergegangen, ihre Apps in WeChat/Weixin zu integrieren. Auch LINE, Kakao und Kik bieten nun offizielle Konten an, und Anfang des Jahres kündigte Facebook neue Angebote seines Messengers für Unternehmen mit einem klaren Fokus auf die Kundenservice-Kommunikation an.
Selbst WhatsApp, die bekannt dafür sind, nicht über kommerzielle Aktivitäten auf seiner Plattform zu kommunizieren, haben– wenn auch inoffiziell – offizielle Konten zugelassen. Beispiele für eine kommerzielle WhatsApp-Nutzung gibt es unter anderem beim Kundendienst von öffentlichen Versorgungsbetrieben in Indien. Sogar die BBC verbreitet über WhatsApp ihre Nachrichten. Dies zeigt deutlich, dass auf dem Markt ein ungedeckter Bedarf an Opt-in-Diensten wie Kundenservice und Content Publishing besteht.
WeChat, Line und Kakao haben mittlerweile auch neue Dienste im Angebot, wie beispielsweise Online-Zahlungen, E-Commerce-Shops sowie Taxi- und Lieferdienste, um nur ein paar zu nennen. Tango, WeChat, Snapchat und Blackberry ihrerseits bieten Unternehmen die Möglichkeit der In-App-Werbung an.

Der Kunde ist König: die große Chance für Unternehmen

Die Zukunft wird zweifellos in vielen Branchen einen Umbruch bringen und den A2P-Messagingmarkt (Application-to-Person) in seiner jetzigen Form verändern. Haben Unternehmen wie WeChat, LINE und Kakao im Bereich des P2P-Messaging durch den Verkauf virtueller Produkte bereits mehrere Hundert Millionen Dollar eingenommen, birgt A2P-Messaging aus unserer Sicht ein noch viel größeres Potential: Chat Apps lassen sich leicht bedienen und vom Nutzer selbstbestimmt anwenden.

Auf kurze Sicht werden wir erleben, wie der Verbraucher eine kontrollierende Funktion übernimmt und sich ein erheblicher Teil des E-Commerce-Geschäfts auf den Chat-App-Kanal verlagert. Es ist der Kunde, der entscheidet, über welchen Kanal er kommuniziert. Er wählt die Chat App aus, über die er mit einer Marke Kontakt aufnimmt und entscheidet, wann diese Marke mit ihm kommunizieren darf. Er wählt beispielsweise seinen Lieblingsshop aus, um sich herabgesetzte T-Shirts anzusehen. Anschließend kauft er das T-Shirt und lässt sich Benachrichtigungen zum Lieferstatus auf seine Chat App senden. Taucht ein Problem auf, kann er sich direkt in der Chat App an den Kundenservice wenden. Er muss nicht mehr von einer Marken-App zur nächsten wechseln, um etwas zu bestellen und bei einem Problem den Kundenservice anrufen. Alle Interaktionen laufen direkt über die Chat App.

Die Herausforderung

Mit seiner schnellen Dynamik stellt der Chat-App-Markt Unternehmen vor große Herausforderungen. Heutzutage werden alle Online-Kundeninteraktionen über eine zentrale Plattform abgewickelt: Marketing-Cloud-, Sales-Cloud- und Service-Cloud-Lösungen, die die über verschiedene Kommunikationskanäle erfolgenden Interaktionen verwalten. Um den neuen Chat-App-Kanal in die zentralen Service-Plattformen zu integrieren und Kunden auf der ganzen Welt zu erreichen, muss eine Anbindung an WeChat, Line, Kakao, Kik, den Facebook Messenger und die über 150 anderen Apps, die es auf dem Globus gibt, stattfinden. Eine gewaltige Aufgabe!

Erfolg werden diejenigen Unternehmen haben, die die Anbindung an all diese Chat Apps durchführen und das riesige Kommunikationsvolumen bewältigen können. Doch allein die vielfältigen Anforderungen der Integration, die wechselnden APIs, die Geschäftsverträge und de Überprüfung durch Rechtsabteilungen können eine Genehmigung um mehrere Monate verzögern. Ganz zu schweigen von der laufenden Überwachung und Wartung der Chat-App-APIs. Die Welt der Chat Apps entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit zu einem riesigen, komplexen Gebilde. Ein Weg, um diese Herausforderung zu meistern, besteht darin, die Anbindung an die weltweit existierenden Chat-Apps zu zentralisieren und dadurch den Prozess zu vereinfachen, mit dem Unternehmen Kontakt zu ihren Kunden aufnehmen – egal, wo sich diese gerade befinden.

 

Über den Autor:
Chris Moore, Chief Revenue Officer bei Nexmo

Chris Moore, Chief Revenue Officer bei Nexmo

Chris Moore, Vice President Chat API und Chief Revenue Officer
Chris Moore leitet den Bereich Chat App API bei Nexmo. Hier ist er für die internationale Strategie und Partnerschaften mit globalen Messaging-Apps verantwortlich. Vor Nexmo hatte er Führungspositionen bei Velti, Yahoo, Vodafone und Openwave inne. Hier verantwortete er den Aufbau und das Management von Geschäftsdivisionen in den USA, China, Japan und Korea in den Bereichen Mobile-Werbung, Mobile-Marketing, Mobile Analytics und Messaging. Chris Moore hat umfangreiche Erfahrungen im Bereich Mobile in Japan gesammelt, wo er als Erster die Bild-Messaging-Interoperabilität und eine werbefinanzierte IPTV-Plattform einführte. Chris Moore verfügt er über einen MBA-Abschluss der Haas School of Business der University of California in Berkeley.

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Esther Vargas whatsapp, Flickr.com; veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Bildquelle / Lizenz Portrait Chris Moore: Nexmo (Bild unterliegt gesonderten Urheberrechten); Copyright Nexmo

Studie: Arbeitnehmer sind gestresst

Die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland fühlt sich in ihrem Job wohl. Gleichzeitig sind die Berufstätigen aber stark gestresst – und das nicht nur vor Weihnachten. Laut der Orizon Arbeitsmarktstudie 2015 klagt knapp die Hälfte der Arbeitnehmer über körperliche Belastungen am Arbeitsplatz. Zudem sehen sich 66 Prozent ‚hohen‘ oder ‚sehr hohen‘ psychischen Belastungen ausgesetzt. Besonders gestresst sind die Generation Y (30-39 Jahre) und die Best Ager (50-59 Jahre). Die Gründe für den Stress sind schnell identifiziert: Vor allem das hohe Arbeitspensum sowie Konflikte mit Vorgesetzten und Kollegen machen den Menschen zu schaffen. Strategien zu Stressvermeidung und -abbau gibt es viele, wie etwa bewusste Erholungsphasen oder offene Kommunikation im Team. Doch sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber greifen nur selten auf die bewährten Strategien zurück, um die Belastungen einzudämmen.

Im Stress zufrieden?

Immerhin fühlen sich 79,1 Prozent der befragten Arbeitnehmer an ihrer Arbeitsstelle wohl. Zu diesem Ergebnis kommt die Orizon Arbeitsmarktstudie 2015 mit über 2.000 Teilnehmern (1.872 davon Arbeitnehmer, der Rest sind Auszubildende und Arbeitssuchende). Dennoch registrieren in der gleichen Befragung 48,9 Prozent der befragten Arbeitnehmer eine ‚hohe‘ oder ‚sehr hohe‘ körperliche Belastung und sogar 66 Prozent eine ‚hohe‘ oder ‚sehr hohe‘ psychische Belastung. Für Dr. Dieter Traub, CEO des Personalunternehmens Orizon GmbH, nicht unbedingt ein Widerspruch: „Auch stressige Jobs können zufrieden stellen, so lange die Leistung entsprechend honoriert wird und ein Ausgleich stattfindet.“

Lebensstau und Altersspitzen

Insbesondere die 30- bis 39-jährigen Arbeitnehmer fühlen sich starken Belastungen ausgesetzt: 51,2 Prozent von ihnen sehen sich ‚hohen‘ oder ‚sehr hohen‘ körperlichen und 71,1 Prozent ‚hohen‘ oder ‚sehr hohen‘ psychischen Belastungen ausgesetzt. „In diesem aktiven Lebensabschnitt sind die Arbeitnehmer zwar besonders leistungsfähig, aber auch besonders gefordert“, erklärt Traub die Eigenwahrnehmung der Altersgruppe. „In diesem Zeitabschnitt wird von Berufstätigen erwartet, zwei oder drei Sprossen auf der Karriereleiter zu erklimmen und Verantwortung zu übernehmen. Außerdem werden auch im privaten Bereich, beispielsweise in der Partnerschaft und der Familienplanung, wichtige Weichen gestellt.“ Interessanterweise sehen sich die sogenannten Best Ager (50 bis 59 Jahre) in noch höherem Maße körperlichen Belastungen ausgesetzt (55,2 Prozent spüren ‚hohe‘ oder ‚sehr hohe‘ körperliche Belastung). Jenseits des 60. Lebensjahres sinkt die Belastung in der Eigenwahrnehmung dann wieder deutlich (36 Prozent). Die ‚sehr hohe‘ Belastung nimmt isoliert betrachtet relativ konstant mit steigendem Alter ab, während 23,5 Prozent der 18 und 19 Jährigen eine extreme Belastung verspüren, sind es bei den über 60-Jährigen nur noch 9,9 Prozent.

Die Trägheit der Dinge

Als zentrale Ursachen für den Stress machen die Arbeitnehmer vor allem das hohe Arbeitspensum (72,5 Prozent) sowie Konflikte mit Vorgesetzten (45,8 Prozent) und Kollegen (43,5 Prozent) aus. Erstaunlich ist: Sowohl die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber tun relativ wenig, um Belastungen zu vermeiden oder abzubauen. Nur etwa die Hälfte der Arbeitnehmer sucht bewusste Erholungsphasen in der Freizeit. Die offene Kommunikation mit den Vorgesetzten pflegen nur 38 Prozent. Ein Drittel der Arbeitnehmer versucht über gute Ernährung oder Sport einen Ausgleich zu schaffen. Knapp die Hälfte der Arbeitgeber ergreift aus Sicht der befragten Arbeitnehmer gar keine Maßnahmen, um Stress zu vermeiden. Immerhin 24,3 Prozent bieten flexible Arbeitszeiten an. „Bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern gibt es großen Nachholbedarf im Stressmanagement. Hier kann man mit wenig Aufwand viel erreichen“, so Traub.

Weitere Informationen unter:
www.orizon.de

 

Bildquelle / Lizenz: William Warby, Tangle Toy Blue Tangle Toy stress reliever; flickr.com; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Klimaabkommen und Bildung

Neues Klimaabkommen betont Bedeutung von Bildung. Nachhaltige Entwicklung soll stärker in Bildungssysteme integrieren werden.

Die Staatengemeinschaft hat sich auf ein neues Klimaabkommen geeinigt. Wie erhofft, ist es rechtlich verbindlich und wird die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen, wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden. Das Abkommen wurde in Paris im Rahmen der UN-Klimakonferenz (COP 21) verabschiedet. Es ist der Nachfolger des 2020 auslaufenden Kyoto-Protokolls. In dem Abkommen wird die Rolle von Bildung als essenziell angesehen.

© tidewater muse (Flickr CC)

Lernen und Bildung sind Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung insgesamt. Das schlägt sich auch in dem gerade verabschiedeten Klimaabkommen nieder. Durch die Vermittlung von Werten, Kompetenzen und Fähigkeiten sollen Menschen in die Lage versetzt werden, ein Bewusstsein für die Auswirkungen ihres Handelns zu entwickeln und einen Beitrag zur Lösung von globalen Problemen, wie dem Klimawandel, zu leisten.

UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova sagte am Rande der Klimakonferenz, dass Bildung als roter Faden die Globale Nachhaltigkeitsagenda 2030 mit den Klimaschutzmaßnahmen verbinde. Entscheidend sei, dass nachhaltige Entwicklung stärker in die nationalen Bildungssysteme integriert würde, dass Lehrerinnen und Lehrer selbst die Rolle als „Change Agents“ erlernen und dass innovativere Partnerschaften, unter anderem mit dem Privatsektor, gestärkt würden.

Minister a.D. Walter Hirche, Vorsitzender des Bildungsausschusses der Deutschen UNESCO-Kommission, bekräftigt: „Bildung ist Katalysator für die Entwicklung jedes Landes und der globalen Gemeinschaft insgesamt. Wie in Artikel 11 und 12 des Klimaabkommens festgelegt, müssen wir jetzt alle Akteure gewinnen, um die Bildung und Ausbildung zum Thema Klimawandel zu stärken, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Beteiligungschancen zu eröffnen und Informationen allgemein zugänglich zu machen. Das neue Klimaabkommen, die im September beschlossenen ehrgeizigen SDG’s, inklusive der Bildungsagenda 2030, und das UNESCO-Weltaktionsprogramm ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ sind ein perfekter, aufeinander abgestimmter Rahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer vernetzten Welt.“

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist in der Agenda 2030 insbesondere in den Zielen 4 und 13 der Sustainable Development Goals (SDG’s) festgelegt. In dem Klimaabkommen wird die Rolle der Bildung vor allem in den Artikeln 11 und 12 betont. Artikel 12 war einer der ersten Artikel des Klimaabkommens, der von allen beteiligten Staaten akzeptiert wurde.

Hier finden Sie den Originaltext der Artikel 11 und 12 des Klimaabkommens.

Mehr Informationen:

Originaltext des Klimaabkommens

Webseite der Klimakonferenz

Globale Nachhaltigkeitsagenda 2030

Bildquelle: Ana Rodríguez Carrington

Open Content

Das Internet ermöglicht heute nicht nur den weltweiten Zugriff auf Informationen aller Art, wissenschaftliche Arbeiten und kulturelle Werke. Es hat sich auch zu einer partizipativen Plattform entwickelt, auf der jeder Nutzer zugleich auch Produzent von Inhalten sein kann. Die UNESCO unterstützt den Aufbau moderner Wissensgesellschaften, in denen die Meinungsfreiheit und der gleichberechtigte Zugang zu Information und Wissen ebenso verwirklicht sind wie Bildung für alle und kulturelle Vielfalt. Gleichzeitig setzt sich die UNESCO für den Schutz des geistigen Eigentums ein.

Was ist Open Content?

Durch Open-Content-Lizenzen können urheberrechtlich geschützte Werke freier und unter vereinfachten Bedingungen nutzbar gemacht werden als es das Urheberrecht mit seinem Grundsatz „Alle Rechte vorbehalten“ gewährleistet. Urheber können selbst bestimmen, welche Rechte sie an ihren Werken vorbehalten. Gleichzeitig werden den Nutzern größere Freiheiten beim Umgang mit wissenschaftlichen und kulturellen Inhalten eröffnet. So können Werke, die unter einer Open-Content-Lizenz stehen, verändert, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Nutzungsbedingungen von Open-Content-Lizenzen sind in der Regel transparent und leicht verständlich.

Leitfaden Open Content

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat einen Leitfaden zu Open-Content-Lizenzen veröffentlicht. Er gibt Tipps zu den Vor- und Nachteilen sowie den rechtlichen Hintergründen von Open Content. Exemplarisch wird das Open-Content-Lizenzmodell Creative Commons (CC) mit seinen unterschiedlichen Lizenzvarianten ausführlich vorgestellt.

Der Leitfaden liegt als Print- und elektronische Version vor.
Download Leitfaden als PDF

Es ist erlaubt, den Leitfaden unter Nennung des Herausgebers zu nicht kommerziellen Zwecken zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben.

Leitfaden zu Open Content Lizenzen
© DUK

Um Institutionen und Privatpersonen weltweit zu ermutigen, vermehrt offene Lizenzen zu nutzen, haben die Deutsche UNESCO-Kommission, das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen und Wikimedia Deutschland einen Leitfaden zu Open-Content-Lizenzen in englischer Sprache herausgegeben. Er trägt den Titel „Open Content – A practical guide to using Creative Commons licenses“. Der Leitfaden nimmt – soweit dies angesichts unterschiedlicher Rechtslagen möglich ist – eine internationale Perspektive ein. 2015 ist die deutsche Ausgabe erschienen: „Open Content – Ein Praxisleitfaden zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen“.

Der Leitfaden liegt als Print- und elektronische Version vor.
Download (PDF)

Download der englischen Ausgabe (PDF)

Den Leitfaden gibt es elektronisch auch in indonesischer Sprache.

Resolution der 71. Hauptversammlung

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat im Juni 2011 mit der Resolution „Potenziale von Sozialen Medien für UNESCO-Ziele nutzen“ an ihre Partnerinstitutionen appelliert, die Verwendung von Open Content und Open Source Lizenzen zur Unterstützung kollaborativer Wissensproduktion und Wissensverbreitung zu fördern. Die DUK hat sich gleichzeitig verpflichtet, Ergebnisse ihrer Arbeit soweit möglich unter freien Lizenzierungsformen zu veröffentlichen.

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Kreativwirtschaft mit 29,5 Millionen Arbeitsplätzen weltweit

Kultur- und Kreativwirtschaft schafft weltweit 29,5 Millionen Arbeitsplätze.

Die weltweite Kultur- und Kreativwirtschaft generiert jährlich 2.250 Milliarden US-Dollar an Wert, also 3 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, und schafft 29,5 Millionen Arbeitsplätze auf der ganzen Welt. Ihre Umsätze sind höher als die Umsätze von Telekommunikationsunternehmen weltweit und die geschaffenen Arbeitsplätze zahlreicher als die der Automobilindustrie in Europa, Japan und den USA zusammen. Das hält der Bericht „Cultural Times – The First Global Map of Cultural and Creative Industries“ fest, der am 3. Dezember von der UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova und dem Präsidenten des internationalen Dachverbands der Verwertungsgesellschaften Jean-Michel Jarre in Paris vorgestellt wurde. Der Bericht wird von der UNESCO, dem internationalen Dachverband der Verwertungsgesellschaften CISAC und der Firma EY (früher Ernest & Young) herausgegeben.

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist zentral für die wirtschaftliche Entwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermaßen. Europa hat hier eine seiner größten Stärken, die es auszubauen gilt. In der Region schafft die Kultur- und Kreativwirtschaft im Vergleich zu anderen Industriezweigen die meisten Arbeitsplätze. Aber Kultur ist nicht nur Wirtschaftsgut, sondern auch Träger von Lebensentwürfen, Traditionen und Identitäten und hat damit einen eigenständigen Stellenwert jenseits marktwirtschaftlicher Logik. Die Kultur- und Kreativwirtschaft generiert einen ökonomischen Mehrwert und trägt gleichzeitig zu zukunftsfähigen kreativen Gesellschaften, zu mehr Lebensqualität und letztendlich zu einer menschenzentrierten, inklusiven und nachhaltigen Entwicklung bei“, sagt Prof. Dr. Karin von Welck, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.

Die höchsten Umsätze der Kultur- und Kreativwirtschaft werden in den drei Sektoren Fernsehen mit 477 Milliarden US-Dollar, den bildenden Künsten mit 391 Milliarden US-Dollar sowie Zeitungen und Magazinen mit 354 Milliarden US-Dollar erzielt. Von den insgesamt 29,5 Millionen Arbeitsplätzen sind 6,73 Millionen in den bildenden Künsten, 3,67 Millionen im Buch- und Verlagswesen und 3,98 Millionen in der Musikindustrie angesiedelt. Mit einer einzigartigen Dichte des kulturellen Erbes, über 5.500 Kunstschulen, sieben der weltweit am häufigsten besuchten Museen und einer Reihe von für die Kulturgüterproduktion bedeutenden Unternehmen ist Europa nach der Region Asien-Pazifik der zweitgrößte Markt für Kultur- und Kreativleistungen.

Politische Strategien und Rahmenbedingungen sind notwendig, um die weltweite Weiterentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft gezielt zu fördern und den digitalen Wandel zu ihrem Vorteil zu nutzen. Die UNESCO-Generalkonferenz hat am 20. Oktober 2005 die „Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ verabschiedet. Diese garantiert das Recht auf eine eigenständige Kulturpolitik der Vertragsstaaten und trägt zur globalen Kulturkooperation auch im Hinblick auf die Kultur- und Kreativwirtschaft bei. Die Konvention trat am 18. März 2007 in Kraft. Deutschland hat die UNESCO-Konvention am 12. März 2007 ratifiziert. Die Deutsche UNESCO-Kommission führt Projekte zur Stärkung kultureller Vielfalt in Deutschland, Europa und der arabischen Region durch.

Weitere Informationen:

Bericht „Cultural Times – the First Global Map of Cultural and Creative Industries“ (in englischer Sprache)

DUK-Webseite zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Quelle:
Deutsche UNESCO-Kommission
Katja Römer

Bildmotiv u. Lizenz JD Hancock Flickr

https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Genossenschaften: Die unterschätzte Rechtsform

„Wer auf Dauer gleichberechtigt zusammenarbeiten möchte, kommt um die Rechtsform der Genossenschaft nicht herum“. Mit dieser These konfrontierte Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des RWGV Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V., die Teilnehmer der Herbstfachtagung 2015 des Berufsverbandes „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ Anfang November in Bonn. Die Tagung stand unter der Überschrift „Kooperationen: Zukunftssicherung für Unternehmen und Berater“.

Warum sollten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gerade in der Rechtsform der Genossenschaft kooperieren? Diese Frage beantwortete Barkey mit dem Hinweis auf die entscheidenden Gestaltungsmerkmale der Genossenschaft. Die Rechtsform wurde vor mehr als 150 Jahren als Instrument der „Hilfe zur Selbsthilfe“ für Landwirte und kleine Unternehmen entwickelt. Im Vordergrund stehe nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung des wirtschaftlichen Erfolgs der Mitglieder. Diesem Grundgedanken entspreche auch, dass jedes Mitglied eine Stimme habe. Die Genossenschaft sei eine urdemokratische Rechtsform ohne die Dominanz einzelner größerer Teilhaber. Das führe auch zu Sicherheit gegen Übernahmen, so Barkey.

„Genossenschaften sorgen auch für die Flexibilität einer Kooperation und der Kooperationspartner, denn Beitritt und Kündigung sind durch einfache Willens-erklärung ohne notarielle Mitwirkung möglich“, betont Barkey. Das Eigenkapital der Genossenschaft wird von den Mitgliedern durch Einzahlung eines oder mehrerer Geschäftsanteile eingebracht. Bei Kündigung wird es zum Einzahlungs-betrag wieder ausgekehrt, Genossenschaftsanteile werden also nicht gehandelt.

Ein Wesensmerkmal sei, dass die Mitglieder gleichzeitig die Geschäftspartner der eigenen Genossenschaft seien. Diese besondere Konstruktion beinhalte auch ein Modell, sicher zu kalkulieren, aber bei erfolgreichem Geschäftsverlauf die Mitglieder steuerunschädlich profitieren zu lassen. Die Genossenschaft kann an ihre Mitglieder einen Teil ihrer Überschüsse als „genossenschaftliche Rückvergütung“ zurückgeben, erläutert der Vorstandsvorsitzende des RWGV.

Mit einer Reihe von Beispielen für Neugründungen von Genossenschaften untermauerte Barkey seine Ausführungen. Ein besonderer Schwerpunkt habe in den letzten Jahren bei Erneuerbaren Energien und im medizinischen Bereich bei Ärztegenossenschaften gelegen. Ebenso arbeiten beispielsweise IT-Dienstleister, Ingenieure oder kreative Berufe auf diese Weise zusammen. Als noch relativ neues Thema gründen Unternehmen gemeinsame Kindergärten als Genossenschaft oder arbeiten im Feld der Familienbetreuung auf diesem Wege zusammen.

Barkey verwies zudem auf die lange Tradition der Genossenschaften bei den Volks- und Raiffeisenbanken, im landwirtschaftlichen Bereich und bei den vielen Einkaufsgenossenschaften wie Bäcker oder Dachdecker sowie Rewe und Edeka als genossenschaftlich geführte Unternehmensverbünde.

„Sie haben Ihre Eingangsthese eindrucksvoll belegt“ sagte Thomas Thier, Vorsitzender der KMU-Berater, nach dem Vortrag und der sich anschließenden, lebhaften Diskussion. „Vermutlich habe nicht nur ich die Potenziale der Rechtsform Genossenschaft für Kooperationen gerade von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) deutlich unterschätzt“ so Thier. „Klein bleiben und groß wirken als Wesen einer Kooperation unter KMU scheint mir als Genossenschaft besonders gut funktionieren zu können“ fasste Thier am Ende zusammen. Zumal mit der Mitgliedschaft im Genossenschaftsverband Unterstützung und Hilfestellung beim konkreten Tun und der Rechnungslegung gegeben sei. „Wir haben auch wertvolle Impulse für unsere Beratungsarbeit mitgenommen“ so Thier.

Weitere Informationen unter:
www.kmu-berater.de

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Miemo Penttinen, miemo.net; Veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

FNG-Siegel: 34 Publikumsfonds ausgezeichnet

Anleger und Finanzberater können Publikumsfonds mit einer belastbaren und transparenten Nachhaltigkeitsstrategie ab sofort leichter erkennen. An insgesamt 34 Publikumsfonds haben das Forum Nachhaltige Geldanlagen und die neu gegründete Gesellschaft für Qualitätssicherung Nachhaltiger Geldanlagen (GNG) am 8. Dezember 2015 in Berlin erstmals das FNG-Siegel vergeben. Der neue Qualitätsstandard ist das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses, an dem neben Finanzfachleuten auch Akteure der Zivilgesellschaft beteiligt waren. Das FNG-Siegel macht deutlich, dass die Fonds einen Mindeststandard in Bezug auf Nachhaltigkeit und Transparenz erfüllen und ihren Nachhaltigkeitsanspruch tatsächlich umsetzen.

„Wir freuen uns, dass sich deutlich mehr Fonds für eine Zertifizierung beworben haben als erwartet“, erklärt der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber. „Denn bei einem neuen Siegel verhalten sich viele Unternehmen erst einmal zurückhaltend. Nur diejenigen mit dem größten Vertrauen in ihr Nachhaltigkeitskonzept nehmen teil.“ Fast 90 Prozent der geprüften Fonds haben die Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen. Das FNG-Siegel gewährleistet, dass als Mindestanforderung die Ausschlusskriterien Atomkraft und Waffen angewendet und die vier Bereiche des UN Global Compact, also Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, berücksichtigt werden. Für den FNG-Qualitätsstandard müssen außerdem Transparenz- und Prozesskriterien erfüllt sein.

„Für Transparenz zu sorgen ist der erste Schritt“, unterstreicht FNG-Vorstandsmitglied und Fondsexperte Olaf Köster, der an der Entwicklung des FNG-Siegels beteiligt war. „In einem wachsenden und unübersichtlichen Markt ist ein Qualitätsstandard die konsequente und notwendige Weiterentwicklung. Das FNG-Siegel füllt also eine Lücke, die bislang im deutschsprachigen Raum bestanden hatte, und leistet einen zentralen Beitrag, die Such- und Informationskosten für Anleger zu senken“, fasst Köster zusammen. „Angesichts der Niedrigzinsphase und im Zusammenhang mit der Altersvorsorge sind Fonds auch für die breite Masse der Anleger zunehmend relevant. Das FNG-Siegel bietet für jeden Orientierung, der bei seinen Anlagen neben finanziellen Kriterien auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen will.“
Ziel des FNG und seiner Tochtergesellschaft GNG ist es, die Entwicklung und Qualität des nachhaltigen Anlagemarktes zu fördern und die Qualität Nachhaltiger Geldanlagen beständig zu steigern. „Die Methodik des FNG-Siegels trägt diesem Anspruch mit einem Stufenmodell Rechnung“, führt der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber aus. „Es leistet einen Beitrag, zwischen den Fonds einen Wettbewerb um besonders ausgereifte und umfassende Nachhaltigkeitsstrategien zu initiieren.“ Konkret können Fonds aufbauend auf den Mindestanforderungen zusätzliche Punkte in den Bereichen Produktstandards, institutionelle Glaubwürdigkeit sowie Selektions- und Dialogstrategien erzielen und hierfür bis zu drei Sterne erhalten.
„Das FNG-Siegel basiert auf einem anspruchsvollen methodischen Konzept“, streicht Dominique Blanc heraus, Forschungsleiter beim unabhängigen Auditor und strategischen Projektpartner Novethic. „Während des Prüfungsprozesses hat sich gezeigt, dass viele Fonds Anforderungen über die Mindestschwelle hinaus erfüllen und einige Fonds qualitativ sehr hochwertige Nachhaltigkeitsstrategien umsetzen. Zugleich bietet die Methodik allen Fonds Anreize für weitere Verbesserungen“, erklärt der Research-Spezialist des französischen Think Tanks. „Vor dem Hintergrund unserer jahrelangen Erfahrung mit dem Auditing von Fonds können wir sagen, dass hohe Anforderungen an Kriterien und Prozesse entscheidend dazu beitragen können, den Markt nachhaltiger Investments qualitativ und quantitativ weiterzuentwickeln.“
Von den 34 Fonds, die den Mindestanforderungen und damit dem Qualitätsstandard für Nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum entsprechen, haben drei Fonds die höchste Auszeichnung – also drei Sterne – erhalten. 14 weitere Fonds haben zwei Sterne erreicht, 14 Fonds einen Stern und 3 Fonds keinen Stern.
Der Vergabeprozess wird neben dem Siegel-Auditor Novethic von einem unabhängigen Komitee mit interdisziplinärer Expertise begleitet. Darin vertreten sind Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, NGOs, Kirche und Verbraucherschutz. Das FNG-Siegel wird jährlich verliehen. Die nächste Bewerbungsrunde startet im Sommer 2016.
Weitere Informationen unter:
www.forum-ng.org

 

Biogas kann auch ohne Trassen!

Die Energiewende und der Ausbau erneuerbarer Energien braucht eine flexible und nachfrageorientierte Energieerzeugung – auch um die Schwankungen von Solar- und Windenergie auszugleichen. Da ist Biogas die beste Alternative. Es steht Tag und Nacht und bei jedem Wetter zur Verfügung. Wenn das Gas durch ein spezielles Verfahren aufbereitet wird, kann es direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Die Möglichkeit, es jederzeit auch verstromen zu können, macht diese erneuerbare Energie besonders wertvoll. Biogas kann aber auch zu 100 Prozent oder mit Erdgas gemischt zum Heizen verwendet werden. Das geht über Anbieter wie beispielsweise Naturstrom. „Das deutsche Erdgasnetz mit circa 245.000 km Leitungslänge, zahlreichen Gasspeichern und einer Kapazität von 200 Terrawattstunden ist der größte Energiespeicher Deutschlands“, erklärt Harald Felker, Geschäftsführer der UDI Bioenergie, die Erdgasinfrastruktur. „Wir brauchen für unser Biogas keine neuen Trassen. Durch das Einspeisen ins Gasnetz können zum Beispiel Stadtwerke überall in Deutschland auf das Gas zugreifen und Ihre Blockheizkraftwerke betreiben.“

Sicher war dies mit ein Grund für die Gemeinde Naundorf in Nordsachsen, dem Bau einer Biogasanlage der UDI-Gruppe zuzustimmen. Inzwischen arbeitet die Biogasanlage Raitzen uneingeschränkt und störungsfrei. In der Biogasaufbereitungsanlage wird das Rohgas zu rund 40 Millionen Kilowattstunden Biomethan jährlich veredelt und zu 100 Prozent ins Erdgasnetz eingespeist. Daraus können BHKWs an verschiedensten Standorten versorgt werden, die wiederum den Wärmebedarf für circa 1.300 Einfamilienhäuser decken können. Vergleicht man die Strom- und Wärmeerzeugung aus fossilen Energieträgern mit biomethanbetriebenen BHKWs, reduzieren letztere die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen um jährlich 4.000 Tonnen CO2.

Dass in der Biogasanlage Raitzen keine eigene Energie für den Betrieb eingesetzt werden muss, ist eine Besonderheit. „Wir können auf die Wärme einer Biogasanlage in der Nachbarschaft zugreifen und heizen damit unsere Fermenter, ohne eigene Energie zu verbrauchen“, so Harald Felker weiter. „Momentan haben wir eine Vollauslastung, während andere Biogasanlagen meist bei 85 Prozent liegen.“

Woraus wird Biogas gewonnen?
Harald Felker: „Wir setzen auf Nachhaltigkeit, auf die Einhaltung der Fruchtfolge und darauf, Monokulturen möglichst zu vermeiden.“

Harald Felker: „Wir setzen auf Nachhaltigkeit, auf die Einhaltung der Fruchtfolge und darauf, Monokulturen möglichst zu vermeiden.“

Die wichtigsten Mitarbeiter der Bioenergiebranche arbeiten rund um die Uhr. Das sind die Mikroorganismen. Ohne diese kleinen Helfer geht nichts in den Gärbehältern der Biogasanlagen, wo eine braune Biobrühe vor sich hin gärt. Reststoffe, Gülle, Biomüll oder Energiepflanzen, alles taugt zur Energieerzeugung. „Am effektivsten ist aber immer noch der Mais“, weiß Felker.  „Dass die Pflanzung von Mais in der Öffentlichkeit zunehmend nicht gewollt ist, hat weniger rationale Gründe. Der tatsächliche Anteil für Biogas am gesamten Maisanbau beträgt nicht einmal 30 Prozent. Vermutlich liegt die Aversion der Menschen daran, dass man ständig davon hört und liest, hier würde aus Nahrungsmitteln Energie gewonnen. Dabei sind 75 Prozent dessen, was auf deutschen Äckern angebaut wird, Viehfutter. Nur ein kleiner Teil sind also Lebensmittel.“

Inzwischen ist die Ernte abgeschlossen und auch die Silos in Raitzen sind mit Energiepflanzen aus der Region gefüllt. „Wir verwenden Mais, Zuckerrüben und Grassilage. Natürlich haben wir auch über die Verwendung anderer Energiepflanzen, wie zum Beispiel Miscanthus, nachgedacht. Die Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn sie weit mehr als bisher unter gesamtökologischen Gesichtspunkten stattfindet“, so Harald Felker. „Wir setzen auf Nachhaltigkeit, auf die Einhaltung der Fruchtfolge und darauf, Monokulturen möglichst zu vermeiden.“

Die Biogasanlage Raitzen läuft seit der Inbetriebnahme 2015 störungsfrei. Für die UDI Gruppe ist es eine weitere Anlage, finanziert durch das Kapital privater Anleger, die ihr Geld in umweltfreundliche Projekte der UDI investieren.

Weitere Informationen unter:
www.udi.de

Bildquelle / Lizenz: UDI Umwelt Direkt Invest; alle Rechte vorbehalten

Professionelle Mobile-Security

Stratos Komotoglou, Senior Manager, EMEA Product- & Field Marketing, MobileIron, erläutert im Gespräch mit TREND REPORT die Notwendigkeit eines effektiven Mobile Device Management.

 

Wo positioniert sich MobileIron am Markt und welche Lösungen bieten Sie potenziellen Kunden?
MobileIron ist ein führender Hersteller von Mobile Enterprise Security. Unsere Lösung ist eine EMM (Enterprise Mobility Management) Lösung. Bestehend aus Mobile Device-, Mobile Application- und Mobile Content Management. Wir sichern also mobile Endgeräte sowie die darauf befindlichen Apps und den darin befindlichen Content, also Business Daten, ab. Darüber hinaus sichern wir Daten bei der Übertragung zwischen der IT Infrastruktur und den mobilen Endgeräten. Ganz gleich ob sich die IT Infrastruktur in der Cloud oder im Rechenzentrum der Unternehmen befindet. Wir haben eigene Technologien für die Sicherung bei der Übertragung, z.B. MobileIron Tunnel, können aber auch auf VPN oder per App VPN zugreifen und diese durchsetzen. Gartner hat uns in den letzten fünf Jahren als führendes Unternehmen im Bereich EMM identifiziert. Von Deloitte wurden wir im vergangenen Jahr als das am schnellsten wachsende Tech Unternehmen weltweit identifiziert. Vorgänger auf dieser Liste waren z.B. Google.

Stratos_Komotoglou_MobileIron_0214.jpgWie gestaltet sich die Bedrohungslandschaft aktuell aus Ihrer Sicht?
Die Bedrohungslage gestaltet sich ganz unterschiedlich. Zum einen können Nutzer eine Bedrohung darstellen. Teilweise auch ganz unwissend. Zum anderen aber auch die Unternehmen, durch fehlendes Handeln. In diesem Jahr gab es einige Bedrohungen, verursacht von Hackern. StageFright und XcodeGhost sind nur zwei Beispiele. Hier wurden manipulierte Apps in die AppStores geschmuggelt, die Nutzerdaten ausgelesen haben. Wenn Unternehmen keine EMM Lösung einsetzen, riskieren sie, dass solche Apps unerkannt auf den Geräten bleiben und Daten auslesen.

Auf der anderen Seite können Nutzer ihre Geräte Jailbreaken oder Rooten, sprich die nativen Sicherheitsmechanismen außer Kraft setzen. Dann kann Malware, wie der dieses Jahr erschienene KeyRaider ebenfalls Daten auslesen. Mit einem EMM System wie MobileIron kann man frühzeitig erkennen, wann ein Gerät gejailbreaked oder gerooted ist und dann die Daten von dem Gerät entfernen. Ein klassisches Beispiel für die unwissende Bedrohung durch einen Nutzer kann auch die Ablage von Dokumenten aus Firmen Emails in nicht autorisierten Cloud Speicher Diensten sein. Auch hier kann man mit einem EMM System Vorsorge leisten.

Warum erfordert Mobile Business neue IT-Security-Konzepte?
Mobile Business erfordert aufgrund der System Architektur mobiler Betriebssysteme neue IT Security Konzepte. Wenn man sich die modernen mobilen Betriebssysteme anschaut fällt auf, dass Applikationen sandboxed sind. Das heißt, alle Applikationen laufen in einem separaten Arbeitsbereich, der erst einmal von außen, also von anderen Applikationen, nicht genutzt werden kann. Darauf kann also ohne Zutun des Nutzers nicht zugegriffen werden. Dieses Konzept ist hundert Mal sicherer als die klassisches System Architektur, wie wir sie beispielsweise von Windows XP oder Windows 7 her kennen. Sie unterscheidet sich grundlegend und benötigt deshalb einen ganz anderen Ansatz der Sicherheit. Mit Windows 10 bewegt sich Microsoft nun auch weg von der alten Sicherheitsstruktur hin zum Sandboxing. Man hat erkannt, dass dieses Modell weitaus sicherer ist. Vorreiter und Initiator dieses Konzepts war Steve Jobs mit der Einführung des ersten iPhones und iOS.

Was können Unternehmen tun um ihre Mobile IT und damit ihre Daten zu schützen?
Unternehmen können und müssen ein Enterprise Mobility Management System einführen. Daran führt kein Weg vorbei. Man muss in der IT Abteilung verstehen, dass mobile Endgeräte gleich behandelt werden müssen wie auch stationäre PCs und Laptops. Aber halt mit einem anderen Ansatz der Sicherheitsumsetzung. Nur dann kann gewährleistet werden, dass die Daten auf den Geräten sicher sind. Und gleichzeitig kann dadurch auch das volle Potenzial mobiler Endgeräte ausgenutzt werden. Sicherheit ist ja nur der erste Schritt. Was dann folgt sind Apps, um bestehende Prozesse, zum Beispiel ein SAP System, zu mobilisieren. Oder dem Vertrieb Zugriff auf ein internes System zu geben, worüber er auf Dokumente und Verträge zugreifen kann.

Ab wann braucht ein Unternehmen eine Enterprise-Mobility-Plattform überhaupt?
Sobald kritische Daten auf einem mobilen Endgerät sind, die dem Unternehmen gehören. Natürlich ist dies bei einem Handwerksbetrieb ggf. anders zu sehen als bei einem Finanzdienstleister. Aber auch eine kleine Anwaltskanzlei, die mobile Geräte einsetzt, sollte sich um das Thema Sicherheit Gedanken machen.

Was bietet MobileIron konkret an, um die IT-Security ihrer Kunden zu erhöhen?
Unser Portfolio konzentriert sich auf die IT Security für mobile Endgeräte und mit der Einführung von Windows 10 auf Desktops und Laptops zählen wir diese ebenso dazu. Das Architekturkonzept ist selbiges geworden. Darüber hinaus bieten wir mit Docs@Work und Web@Work Applikationen, die von Haus aus auf Intranet Seiten zugreifen können oder aber ein SharePoint oder andere File Systeme mit dem mobilen Endgerät verbinden.

Welche Rolle spielen Cloud-Services bei Ihrer Lösung?
Unsere Lösung gibt es als sog. On Premise als auch als Cloud Lösung. Bei der On Premise Lösung steht diese im Rechenzentrum des Kunden. Die MobileIron Cloud, unsere Cloud Lösung, wird für die EMEA Region in Deutschland betrieben und entspricht den Anforderungen an das Deutsche Datenschutzgesetz. Personenbezogene Daten werden nicht an Server in den USA übertragen. Außerdem erfüllen wir die Anforderungen der EU nach Data Protection Directive 95/46/EC.

Wie gestaltet sich Ihre Lösung in Sachen Integrationsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit?
Unsere Lösung integriert in bestehende IT Infrastrukturen. Dies können Email Server aber auch Server zur Verteilung von Zertifikaten (z.B. Cisco) und ähnlichem sein. Wir haben ein sog. Ökosystem an Partnern, mit denen wir sowohl auf der Backendseite als auch im Frontend, also auf dem Mobilen Endgerät mit Apps, integrieren. Partner sind hier beispielsweise eine IBM, Cisco, FireEye, Aruba und andere global Player in ihren Bereichen.

Weitere Informationen unter:
MobileIron

Bildquelle Aufmacher / Lizenz: flickr.com /veröffentlicht unter:

Secure Data – Cyber Security –“ (CC BY-SA 2.0) by  perspec_photo88 

Gastbeitrag: Kooperationen und Distributoren für Mehrwert

Gastbeitrag von Dominik Brokelmann, CEO von Brodos. Er berichtet zu aktuellen Entwicklungen in Bezug auf „Den vernetzten Laden“. Der Herausgeber des gleichnamigen Buches ist mit seinem Unternehmen einer der führenden Channel-Partner für Händler im Mobile-Segment.

Kooperationen und Distributoren stehen gegenüber Retailern in der Pflicht Cross-Channel-Angebote zu entwickeln

Der stationäre Handel steht derzeit vor großen Veränderungen. Das Konsumverhalten wandelt sich und wir alle kaufen immer häufiger im Internet ein. Aus diesem Grund gerät der stationäre Handel zunehmend unter Druck und vor allem die Attraktivität von Internetgrößen wie Amazon und Co. hat gerade für den Mittelstand verheerende Folgen. Vertreter von Handelsverbänden und Vermieter von Innenstadtlagen schlagen Alarm und sowohl Unternehmer als auch Manager im Einzelhandel wissen, dass die Zeit zu handeln knapp wird. Dies stellt ein großes Problem für den stationären Handel dar.
Es ist nicht die Technologie, die Kunden kaufen lässt, sondern die Einfachheit und die Vorteile der Kanäle. Denn Kunden denken nicht in Kanälen. Sie wollen nur möglichst leicht und bequem zum Ziel kommen. Die Kunden erwarten jetzt, in stabilen, einfachen und durchgängigen Konzepten einkaufen zu können. Sie möchten alles gleichzeitig und dabei auf nichts verzichten. Dabei spielt es für den Kunden keine Rolle, wie komplex die Realisierung für den Händler ist. Für den Kunden muss es sich einfach anfühlen.

Ehrlicherweise muss man sagen, dass diese Anforderungen die Möglichkeiten der meisten Händler um ein Vielfaches übersteigen. Für einzelne Händler und auch kleinere Filialen wird dies zur unlösbaren Herkulesaufgabe. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass in der Zukunft aus diesem Grund die unabhängigen und ungebundenen Händler gänzlich verschwinden und im Gegenzug die filialisierten Händler wachsen werden. Dabei werden sich die Unternehmer in der Umbauphase des Marktes für ein Konzept entscheiden, innerhalb dessen sie ihre Selbständigkeit dann fortsetzen können.

Über das Buch „Der vernetzte Laden“

 

Cover des Buches „Der vernetzte Laden“

Cover des Buches „Der vernetzte Laden“

Der vernetzte Laden soll als gut lesbares Management-Buch positioniert werden. Es greift in die aktuelle Diskussion um die Zukunft des stationären Handels ein und macht Mut zur Weiterentwicklung im Handel.
Am Beispiel der Mobilfunkbranche wird Cross-Channel eine realistische Option für die interessierten Leser aller Branchen und für die, die an der Diskussion um die Zukunft der Innenstädte teilnehmen.

Wir glauben, dass die Distributoren grundsätzlich in einer sehr guten  Ausgangsposition sind, um vernetzte Ladenkonzepte in den Markt zu bringen. Unter dem Begriff „Value Added Distribution“ werden schon immer viele Dienstleistungen der Distributoren angeboten. Oft sind das kompliziertere, logistische Abwicklungen, Individualisierungen, Backoffice-Tätigkeiten oder Schulungen im Auftrag von Herstellern oder Händlern. Teilweise werden den Händlern von den Distributoren auch heute schon Vermarktungskonzepte zur Verfügung gestellt. Beispielsweise ist ein klassischer Service in diesem Zusammenhang, durch den Distributor komplett gemanagte Zubehörwände bei Retailkunden auf zustellen.

Die Händler-Kooperationen befinden sich im Unterschied zum Distributor meist viel näher an den Anforderungen des Einzelhandels. Bei Genossenschaftlich organisierten Kooperationen sind die Gesellschafter auch gleichzeitig die eigenen Kunden. Von Ihnen ausgehend sollte die Motivation, zügig Konzepte zu entwickeln, und Plattformen zu integrieren, viel größer sein als beim Distributor. Allerdings haben diese zentralen Kooperationen eine andere Aufgabe vor sich: Für sie ist es besonders schwierig, innerhalb der meist heterogenen Mitgliederstruktur ein zentrales Konzept durchzusetzen.

Eine Lösung stellt unsere Plattform des vernetzten Ladens als leuchtendes Beispiel dar. Mit ihm haben stationäre Händler die Möglichkeit, Online und Offline miteinander zu verbinden und sich so auf Dauer auf dem Markt zu platzieren. Allerdings müssen sie sich beeilen und rechtzeitig auf den Zug aufspringen, bevor er endgültig abfährt, denn die Konkurrenz, gerade im Online-Bereich, schläft nicht. Die Inhalte des Beitrags finden Sie in meinem Buch „Der vernetzte Laden – Wie der stationäre Handel den Kampf der Kanäle gewinnen kann“ wieder.

Weitere Infos rund um den vernetzten Laden gibt es auch auf unserer Webseite www.dervernetzteladen.de.

Über den Autor

 

Dominik Brokelmann, CEO von Brodos.

Dominik Brokelmann, CEO von Brodos.

Dominik Brokelmann ist Gründer und CEO der Brodos group. Diese führt einen Hauptsitz in Baiersdorf (Großraum Nürnberg) sowie Niederlassungen in Berlin, USA, Hongkong, Russland und einem Entwicklungsstandort in Indien. Der Maschinenbau-Ingenieur begann bereits während seines Studiums schnurlose Telefone aus den USA und China zu importieren und in seinem Laden in Nürnberg zu verkaufen. In den mehr als 20 Jahren als Unternehmer hat er Brodos mit seinem Team zu einem der größten und wichtigsten Mobilfunk-Distributoren mit über 350 Mio. Euro Umsatz (2014) in Deutschland entwickelt. Zu seinen Kunden gehören vom kleinen Mobilfunkladen über die großen Elektronikmärkte auch die Schwergewichte im E-Commerce sowie über die Hälfte der deutschen DAX-Konzerne. Brodos ist der offizielle Distributor aller führenden Hersteller (Apple, Samsung, Sony, u.v.m.) und Netzbetreiber (Telekom, Vodafone, Telefónica) in Deutschland. Dominik Brokelmann ist Visionär und Autor etlicher Blogbeiträge sowie häufiger Redner auf Branchenveranstaltungen. Sein Zugang zum Topmanagement in der Industrie, als wichtiger Geschäftspartner sowie als Lieferant zu allen Formen im Handel hat ihm über die Jahre ein umfassendes Bild von der im Handel stattfindenden Transformation gegeben. Seine häufigen Aufenthalte in Asien und Nordamerika bei Messen, Kongressen und in Kundengesprächen sind seit Jahren Grundlage für die Weiterentwicklung der Brodos group und deren Strategie.

Bildquelle / Lizenz: Buchcover und Portrait: Brodos; Dominik Brokelmann
Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Highways Agency; veröffentlicht unter: CC-BY-SA 2-0

Künstliche Intelligenz für Investments

Umfrage: Künstliche Intelligenz schlägt aktives Portfoliomanagement.

  • Institutionelle Anleger erhöhen Aktienquote, aber kaum mit aktiven Ansätzen
  • Interesse an Real-Asset-Anlagen steigt weiter
  • Künstliche Intelligenz kann auch Emotionen in der Geldanlage bewerten

 

Frankfurt am Main, 2. Dezember 2015. Ihre Aktienquote wollen institutionelle Investoren in Deutschland in den nächsten beiden Jahren deutlich erhöhen. 76 Prozent planen dies, aber nur noch 19 Prozent über aktive, nicht regelgebundene Ansätze. Der Trend zu passiven Investments und quantitativen Ansätzen hält also an. Diese Ergebnisse sind Teil einer Umfrage, die Universal-Investment im Rahmen seiner jährlichen Veranstaltung für führende institutionelle Anleger erhoben hat.

 

Institutionelle Anleger wollen Aktienquote in den kommenden beiden Jahren erhöhen

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Quelle: Universal-Investment, Mehrfachnennungen waren möglich

Die Umfrageergebnisse decken sich damit auch mit der anhaltend hohen Praxisnachfrage nach passiven oder regelgebundenen Ansätzen wie Overlay-Management-Lösungen. So stieg das verwaltete Vermögen im Bereich Quantitatives Portfoliomanagenent von Universal-Investment allein 2015 von 20 auf 26 Milliarden Euro (Ultimo Oktober).

Im weiterhin anhaltenden Niedrigzinsumfeld suchen institutionelle Anleger vermehrt nach alternativen Anlagen. 78 Prozent der Befragten wollen hier in den nächsten beiden Jahren ihre Alternatives-Quoten auf drei bis neun Prozent deutlich steigern. Im Fokus stehen dabei neben Immobilien, gefolgt von Infrastrukturinvestments. Von 70 Prozent der institutionellen Anleger, die den Ausbau ihrer Immobilienquote planen, wollen 77 Prozent lieber über Fondsvehikel und nicht direkt in Immobilien investieren. „In der Praxis der institutionellen Kapitalanlage etabliert sich auch bei Immobilienanlagen immer stärker das Master-KVG-Prinzip. Dies zeigen auch unsere Wachstumszahlen im Immobiliengeschäft. In den vergangenen drei Jahren haben die Immobilienspezial- und Masterfonds unserer Anleger rund 300 Immobilien für über 4,5 Milliarden Euro erworben“, so Markus Neubauer, Geschäftsführer von Universal-Investment.

Künstliche Intelligenz verändert Investmentbranche dauerhaft

Dass der Einfluss künstlicher Intelligenz in der Geldanlage weiter steigt, zeigen die folgenden Einschätzungen: Mehr als die Hälfte der Befragten denken, dass künstliche Intelligenz aktuell bereits mit klassischem aktiven Portfoliomanagement konkurriert. Ebenso gehen fast alle davon aus, dass deren Nutzung bei Anlageentscheidungen steigen wird. Dabei stehen mit 62 Prozent die kurzfristigen Tradingentscheidungen an erster Stelle, gefolgt von mittelfristigen Anlageentscheidungen mit 17 Prozent. Markus Neubauer erklärt dazu: „Erstaunlich war das klare Votum zu unserer letzten Frage. Mehr als zwei Drittel der institutionellen Investoren glauben, dass auch emotionale Aspekte wie Gier oder Angst von künstlicher Intelligenz korrekt bewertet werden können. Die Zukunft der Branche scheint also durchaus verknüpft mit dem strategischen Einsatz künstlicher Intelligenz.“

 

Professionelle Anleger wollen künstliche Intelligenz für Anlageentscheidungen nutzen

image003Quelle: Universal-Investment

Zur Umfrage: Im Rahmen einer Konferenz hat Universal-Investment im Oktober rund 90 institutionelle Investoren, also Pensionskassen und Versorgungseinrichtungen, Unternehmen, Finanzinstitute, Versicherungen und Stiftungen befragt. Die Erhebung erfolgte im TED-Verfahren direkt in der Konferenz. Die Investmentprofis zählen zu den größten Anlegern in Deutschland. Sie verwalten insgesamt deutlich mehr als 400 Milliarden Euro.

 

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ÜBER UNIVERSAL-INVESTMENT

Universal-Investment ist mit einem verwalteten Vermögen von rund 260 Mrd. Euro, davon über 220 Mrd. Euro in eigenen Vehikeln, weit über 1.000 Publikums- und Spezialfondsmandaten und rund 600 Mitarbeitern die größte unabhängige Investmentgesellschaft im deutschsprachigen Raum. Das Unternehmen konzentriert sich mit den drei Leistungsbereichen Administration, Insourcing und Risk Management auf die effiziente und risikoorientierte Verwaltung von Fonds, Wertpapieren, alternativen Investments und Immobilien. Die Investmentgesellschaft ist die zentrale Plattform für unabhängiges Asset Management und vereint das Investment-Know-how von Vermögensverwaltern, Privatbanken, Asset Managern und Investmentboutiquen. Als Tochter renommierter Bankhäuser gehört die 1968 gegründete Universal-Investment-Gruppe mit Sitz in Frankfurt am Main sowie Töchtern und Beteiligungen in Luxemburg und Österreich zu den Pionieren in der Investmentbranche und ist heute Marktführerin in den Bereichen Master-KVG und Private-Label-Fonds. Stand: 31.10.2015

 

Mehr Informationen unter www.universal-investment.com

Dies ist eine Pressemitteilung von Universal Investment

 

„Creative Companies“

Titelthema: Kreative Unternehmen öffnen ihre Innovationskultur über die Unternehmensgrenzen hinaus und generieren neue Ideen mit Online-Communities.

Immer mehr Dynamik in Wirtschaft und Gesellschaft bewegt den modernen Unternehmer und sein Geschäftsmodell. Aktuelle Hypes und zukünftige Trends müssen erkannt werden, um Produkte und Lösungen am Markt zeitgemäß zu platzieren. Zudem steigt der Innovationsdruck rapide an. Unternehmerische Kreativität wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Die Öffnung des Innovationsprozesses (Open Innovation) kann in diesem Kontext eine zeitgemäße Lösung darstellen.

In Form von Fallbeispielen und Interviews zeigt die Redaktion auf, wie Verbraucher und Geschäftspartner durch Social Media und andere Online-Communities direkten Einfluss auf die Produktentwicklung nehmen und so als Inspirationsquelle ein wichtiger Bestandteil von Open Innovation werden. TREND REPORT präsentiert kreative Unternehmen, die am Markt besonders erfolgreich sind und über ein außergewöhnliches Trend- und Innovationsmanagement verfügen.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt als Beilage der Gesamtauflage des HANDELSBLATTES bei.

Themen und Inhalte:

Open Innovation – Best Practice
Mit kreativen Communities neue Innovationsquellen erschließen.

Cebit Trends 2016
Innovationen & Digitales

IoT : Neugeschäft & Industrie 4.0
Das Netz ist ein Turbolader für die deutsche Wirtschaft.

Innovationsmanagement & Co-Creation
Ideenmanagement zur Chefsache machen.

Frisches Geld….
Geschichte einer leidenschaftlichen Anschubfinanzierung.

Kreative und mobile Arbeitswelten
Arbeitsplatz der Zukunft: Mobilität für digitale Unternehmen

Tools für Ideen und Communities
Plattformen für Ideenwettbewerbe und digitale Werkzeuge für
Open Innovation & Co-Creation

Open Innovation Analytics
Data Mining, Text Mining und Social Media

 

 

 

 

Bildquelle / Lizenz:

https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

 

Kreative Unternehmen

Intellekt erklärt die Welt. Kreativität verändert sie. Ein ein­facher Satz, den sich manch Chef eingerahmt über seinen Schreibtisch hängen sollte. Kos­­tengünstig produzieren, Prozesse verschlanken, Grundbedürfnisse befriedigen – das gelingt in vielen Teilen der Erde, eben dort, wo die verlängerten Werkbänke der Industrieländer stehen. Doch Global Player mit Marktmacht müssen Trends setzen, innovativ sein, um ihre Position zu halten und auszubauen.

Die Kreativitäts-AG

Für jedes Unternehmen stehen Innovation und Kreativität ganz oben auf der Wunschliste. Doch nur wenige schaffen es, immer wieder Neues zu entwickeln. Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, ISBN: 978-3446436725; 24,90 Euro

Sie müssen an der Spitze des Fort­schritts stehen. Innovation und technologische Transformation im digitalen Zeitalter – die beginnt in den Köp­fen kreativer Mitarbeiter. Und die brauchen ein Arbeitsumfeld, in dem ihre Ideen gedeihen: Creative Com­panies.
Zugegeben, der Begriff ist noch kaum belegt. Er mutet vertraut an, doch er ist kaum mit Inhalten gefüllt. Kreative, die auf eine entsprechende Unternehmens­kultur treffen, sind die Mischung, aus der genau das entsteht, was uns morgen umtreiben und die Welt verändern wird. Es ist jene Mischung, von der besonders die Zukunft des Hightech-Standortes Deutschland abhängt. Wem es gelingt, mit frischen Ideen Trends zu setzen, statt sie nur zu kopieren, der wird die Märkte dominieren. Unternehmen wie Apple, IBM, Toyota, Salesforce oder VMware, aber auch Bayer, BMW, Siemens oder SAP machen vor, wie das geht. Ihnen ist klar, dass in einer digitalen Welt Kreativität wichtiger denn je ist. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg.

Kreativität, der Schlüssel zum Erfolg

 

„Creative Companies“ und Trendsetter im Expertenpanel

 

Nur: Wie kann man sie kitzeln? Mit dem Erlernen von sogenannten Krea­tivtechniken, langem Grübeln und brillanter Logik wird es jedenfalls nicht getan sein. Es ist ein Trugschluss zu mei­nen, logisches Denken wäre kreatives Den­ken. Es kommt eher darauf an, Pro­bleme zu erkennen, Neues zu suchen und dabei Wissen aus verschiedenen Wel­ten zusammenzubringen. Trugschluss Nummer 2: Bei einem Brainstorming nach Terminkalender wird das schwerlich gelingen. Creative Companies haben einen anderen Dreh. Und der basiert auf einer besonderen Haltung: „Werde unzufrieden und beginne, es besser zu machen!“ Es ist die Formel für ein kreatives Leben der ehemaligen Google-Entwicklungs- und heutigen Yahoo-Chefin Marissa Mayer.

Auch wenn es banal klingt, müssen Unternehmen zunächst ihren Mitarbeitern die Chance geben, sich mit ei­genen Ideen einzubringen. Gerade in hierarchisch strukturierten und ingenieursgetriebenen Betrieben mit hoher Spe­zialisierung ist das keine Selbstverständlichkeit. Zu oft werden gute Ansätze mit Totschlagsargumenten wie „Das geht nicht!“, „Das gab es noch nie!“, „Das wird zu kostspielig!“, „Das würde ich mir nicht kaufen!“ oder „Das ist reine Spinnerei!“ abgewürgt – und damit die Motivation der Querdenker. Dabei ist „Spinnerei“ schon mal ein guter Ansatz.

Einer, der bei IBM seit Jahren institutionalisiert ist und geradezu Kultcharakter genießt: Für drei Tage treffen sich Jahr für Jahr bis zu 150 000 IBM-Mitarbeiter samt Familien, Kunden, Geschäftspartnern und Wissenschaftlern, um in ihrem virtuellen Netzwerk beim „Innovation Jam“ über neue Ideen zu sin­nen. Die Moderatoren des gigantischen weltweiten Kreativ-Spektakels müs­sen nur die Ideen einsammeln – ein Akt wie eine Apfelernte. Und damit haben sie einiges zu tun: Fast 50 000 Vorschläge kamen schon zusammen – darunter einige neue Geschäftsideen. Über die Top-Ten-Ideen des Happenings stimmt die kreative Gemeinschaft ab. Und alle gehen danach mit dem guten Gefühl auseinander, dass diese Ideen nicht in einer Schublade versacken, sondern IBM Millionen investiert, um herauszufinden, ob die Geistesblitze etwas taugen oder eben nicht.

„Creative Companies“ und Trendsetter im Expertenpanel

Damit wird auch über die Innovation-Jam-Tage hinaus ein Klima geschaffen, das zum Um-die-Ecke-Denken und zu ungewöhnlichen Ideen ermutigt, sozusagen eine Ideen-Willkommenskultur. Das ist das, was Kreativforscher und Experten für Arbeitsor­ganisation fordern: Ein Ideenmanagement, das alle ermutigt, von der Füh­rungsetage bis zum Fließbandarbeiter, Vorschläge zu unterbreiten – auch wenn manche davon zunächst ulkig an­muten mögen. Warum nicht? Jedenfalls muss der Vorstand voll hinter einer solchen Innovationskultur stehen und Mit­arbeiter ständig ermutigen, sonst wird dieser Ansatz nicht fruchten.

Kreativität blüht in langfristigen Arbeits­beziehungen auf
Dr. Jörg Böcking, CTO Freudenberg-Gruppe

Dr. Jörg Böcking, CTO der Freu­denberg-Gruppe, verfolgt das Ziel, dass keine Geistesblitze mehr ungeachtet bleiben.

Der US-Ökonom und Vordenker Richard Florida nennt in seinem Buch „Der Aufstieg der Kreativen Klasse“ drei wesentliche Faktoren dafür, wie sich Kreativität in Unternehmen organisieren lässt: Erstens muss ein Arbeitgeber seinen kreativen Mitarbeitern den Rücken freihalten. Zweitens müssen Manager Kreativität entfachen. Drittens müssen Arbeitgeber kreative Mitarbeiter als eine Investition in die Zukunft begreifen. Das wiederum kann nur gelingen, wenn Unternehmen an einer langfristigen Zusammenarbeit gelegen ist. Denn: „Kreativität blüht in Beziehungen auf, bei Personen, die schon lan­ge zusammen gearbeitet haben.“ Davon ist Florida überzeugt. Was den Einzelnen anbelangt, so benötige er Intelligenz, Neugier, Vorstellungsvermögen, Flexibilität und Mut, um erstaunliche Ideen zu entwickeln. Diese Fähigkeiten zu för­dern und ihnen Raum zu bieten ist Sache der Organisation. Wie das geht, zeigt Google. Hier gehören kreative Freiräume zum Alltag aller Mitarbeiter. Jeder hat 20 Prozent seiner Arbeitszeit zur Ver­fügung, um völlig frei zu forschen. So kommt es, dass an hunderten Projekten gleichzeitig gearbeitet wird – und zwar an Ideen für etliche Branchen und Lebensbereiche. Scherzhaft nennt die Community ihre Arbeitsweise „Spaghetti Approach“. Die Kreativdenker treffen sich, werfen ihre Ideen wie gekochte Nudeln an die Wand und warten ab, was passiert. Die Spaghetti, die herunterfallen, wandern in den Müll. Jene, die kleben bleiben, könnten etwas taugen, das nächste große Ding sein. Hier heißt es: dranbleiben! Mit der „Nudel-Technik“ ist unter anderem der Satellitenbilder-Dienst Google Earth entstanden.

„Creative Companies“ und Trendsetter im Expertenpanel

 

Dieser leichte, unbeschwerte Zugang ohne Denkverbote zeigt auch, dass Kreativität nicht planbar ist – auch wenn manch Trainer und Berater diesen Eindruck vermittelt. Andererseits müssen, sowie neue Ideen in der Welt sind, diese systematisch in neue Produk­te und Geschäftsmodelle umgesetzt wer­den. Doch daran hapert es. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen findet sich häufig kein professionelles Innovationsmanagement, hat die Unternehmensberatung A.T. Kearney herausgefunden. Eine Innovationstrategie, -kultur und -organisation zu schaffen sowie ein rigides Leben­szyklusmanage­ment anzuwenden seien Werkzeuge, die vielen meist nur oberflächlich bekannt sind. Wo es an derartigen Strukturen und Fähigkeiten mangele, falle es schwer, kontinuierlich brauchbare Innovationen zu finden.

Corporate Think Tanks

Um neue Konzepte, Stra­tegien und Innovationen zu entwickeln, kommen in Unternehmen immer häufiger sogenannte Think Tanks zum Einsatz. Springer Gabler, ISBN: 978-3658043179; 39,99 Euro

Besonders schwer fällt das deutschen Traditionsunternehmen, die mit einem „Das haben wir immer schon so gemacht!“ glauben, gut zu fahren. Sie irren. Wie es anders geht und wie sich gezielt die neuen Möglichkeiten des digitalen Zeit­alters nutzen lassen, demonstriert Villeroy & Boch. Die jahrhundertelange Unternehmensgeschichte hat die Fir­ma nicht davon abgehalten, einen neuen Weg zu beschreiten, um neue junge Zielgruppen mit Geschenkartikeln aus Keramik zu erreichen. Florian Bausch, Leiter Produktmanagement und -ent­wick­lung im Unternehmensbereich Tisch­kultur, beauftragte die virtuelle Designcommunity der Berliner Crowd­sourcing-Plattform jovoto, neue Dekore für die Keramik zu entwerfen. „Dass wir speziell beim Design, unserer seit über 265 Jahren gefestigten Kernkompetenz, auf eine anonyme Online-Kreativcommunity zurückgegriffen haben, war absolutes Neuland für uns“, räumt Bausch ein. Eine Öffnung, die sich aus­gezahlt hat: „Es hat sich gezeigt, dass diese externe Perspektive für neue Impulse in der Produktentwicklung sorgt. Wir sind mit den Designs sehr zufrieden und davon überzeugt, dass es unsere Kunden auch sein werden“, betont Bausch. Villeroy & Boch wird weiterhin auf dieses Instrument setzen, um frische Ideen zu finden und sich eine globalere Sicht anzueignen. Bausch: „Nebenbei haben wir noch erfahren, wie unsere Marke weltweit wahrgenommen wird.“
Mit dem Netzwerk des 2007 an der Hoch­schule für Künste in Berlin gegründeten Online-Unternehmens jovoto gelingt das reibungslos: Derzeit sind über die Plattform 60 000 Designer, Architekten und andere Kreative aus 150 Län­dern vernetzt, die auch über Aufträgen für Produktdesigns und Innovationen von Konzernen wie Audi, Coca Cola, Deutsche Bahn oder Continental brüten. Bei jovoto ist auch nicht mehr von „Brainstorm“, sondern von „Crowdstorm“ die Rede.

„Creative Companies“ und Trendsetter im Expertenpanel

 


Uni-Start-Ups

Die wichtigsten Start-up-Universitäten anhand des „Gründerszene Hochschul-Rankings“ (Anzahl der Köpfe in der „Gründerszene-Datenbank“):

WHU – Otto Beisheim School of Management: 107
Ludwig-Maximilians-Universität in München: 81
Freie Universität Berlin: 64
Technische Universität Berlin: 53
European Business School, International University Oestrich-Winkel: 52
Universität Hamburg: 48
Universität Karlsruhe / Karlsruher Institut für Technologie (KIT): 43
Technische Universität München: 40

Quelle: www.gruenderszene.de


Die Kreativität der Vielen macht sich auch das Software-Haus Haufe-uman­tis zunutze. Feste Abteilungen wurden in der Firma, die radikal mit alten Strukturen und vermeintlichen Ge­wissheiten bricht, weitgehend abgeschafft. Klassische Manager dito. Jeder Mitarbeiter entscheidet nun selbst, wel­ches Projekt seine Energie am nötigsten braucht – so organisieren sich automatisch Schwärme, die eine Aufgabe vorantreiben. Es zeigt sich, dass die Mit­arbeiter selbst am besten wissen, wo es brennt und was zu tun ist. So viel Freiraum und Eigenverantwortung treibt zu neuen Ideen an. „Swarming“ nennt sich das Organisationsmodell neudeutsch. „Ein Schwarm arbeitet in der Regel projektbezogen“, erklärt Geschäfts­führer Marc Stoffel. Die rund 30 Mitarbeiter, die im Bereich Programmieren und Testen arbeiten, haben sich in vier bis fünf Schwärme eingeteilt. Die Verantwortung ist dabei auf mehrere Schultern verteilt: „Der Product-Owner übernimmt die Priorisierung von Anfragen, der Scrum-Master sorgt dafür, dass die Aufgaben reibungslos durch­geführt werden können“, berichtet Stof­fel. Die Teams stimmen gemein­sam darüber ab, welches Feature oder welche Produkterweiterung als nächstes realisiert werden sollte. „Das geschieht immer aus der Perspektive heraus: Was hilft unseren Kunden dabei, erfolgreicher arbeiten zu können?“, sagt Stoffel. In „Daily Scrums“, kurzen Besprechun­gen, kommen alle Schwarmteilnehmer morgens für etwa eine halbe Stunde zusammen und berichten über Fortschritte, Probleme und Erkenntnisse vom Vortag. Gemeinsam wird auch besprochen und entschieden, wie weitergemacht wird und wieviel Zeit für die nächsten Schritte zu veranschlagen ist. „So lässt sich realistischer und zuverlässiger planen, als wenn Timelines starr vorgegeben werden. Zudem steigt die Motivation und Zufriedenheit der Team­mitglieder, da das Gefühl von Überforderung nicht so schnell eintritt, wie bei Top-down-Vorgaben“, sagt Stoffel.

Das Wissen der Vielen nutzen

Er hat ohnehin schwere Zweifel daran, ob klassische Top-down-Strukturen über­­haupt noch angebracht sind. Vor allem in kreativen Bereichen, wie der Forschung & Entwicklung, hält er davon nichts: „Rein hierarchisch geführte Unternehmen können nicht mehr mit den aktuellen Marktentwicklungen mit­halten – Innovationskraft geht verloren.“ Konsequenterweise werden bei Haufe-umantis die Chefs von ihren Mitarbeitern gewählt. Leitungspositionen werden jedes Jahr neu im Rahmen einer Wahl der rund 150 Mitarbeiter vergeben, wobei sich jeder für eine Führungs­position ins Spiel bringen kann. Effekt: Nicht etwa Konkurrenzgehabe samt quä­lenden Wahlkämpfen wurde geweckt, sondern die Solidarität und die Verantwortung jedes Einzelnen für den Unternehmenserfolg gesteigert. Außerdem werden alle Mitarbeiter in die Fest­le­gung der Strategie und des Geschäftsplans samt Finanz- und Personalplanung miteinbezogen.

„Creative Companies“ und Trendsetter im Expertenpanel

 

Neue Werte für kreative Unternehmen

Dieses Beispiel zeigt, was in Creative Companies zählt: partnerschaftliche Zusammenarbeit, die idealerweise das Wissen der Vielen nutzt. Kreative Unternehmen zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie die Kooperation mit Forschungsinstituten und Universitäten suchen. Der international tätige Automobilzulieferer Brose sucht diese Nähe und investiert zudem etwa acht Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Dabei entstehen dann Lösungen wie der „Handsfree Access“, mit dem sich per Fußbewegung unter dem Stoßfänger eines Autos die Heckklappe öffnen lässt, was jeder zu schätzen weiß, der schwer bepackt vom Einkaufen kommt. Immer wieder wird das Familienunternehmen für seine Innova­tionsfähigkeit ausgezeichnet. So zuletzt im Rahmen eines branchenübergreifen­den Benchmarkings von einem Industriekonsortium führender Unternehmen für sein intelligentes Baukasten­ma­nage­ment bei der Produktion von Sitzen. Der Clou hierbei ist eine modulare Konstruktion, durch die standardisierte Kom­ponenten, die kundenübergreifend ein­gesetzt werden, unkompliziert mit individualisierbaren Bauteilen verbunden werden können. Durch die Mo­du­la­ri­sierung reduziert der Automobilzulieferer seine Entwicklungszeiten um bis zu 25 Prozent und kann dem Kunden gleichzeitig ein auf seine Anforderungen angepasstes Produkt anbieten. Das ermöglicht Autoherstellern beispielsweise, sichtbare Verstellelemen­te nach eigenen Wünschen zu designen und trotzdem auf Standardelemente in der Sitzstruktur zurückzugreifen. Dieses Bau­kasten- und Variantenmanagement gilt in der Branche als Trendsetter.

Ludwig Cammaert, Desso

Cradle-to-Cradle verändert laut Ludwig Cammaert, Director Design & Technical Development bei Desso die komplette Herstellungsweise.

Hohe F & E-Aufwendungen, vielfältige Forschungs­kooperationen und ein gezieltes Ideenmanagement lassen auch Firmen wie Fischer, Festo oder Trumpf zu Innovationsführern werden. Trumpf gilt als Tech­nologieführer in der industriellen Materialbearbeitung. Auch, weil die Ge­schäftsführung das Ideenmanagement zur Chefsache macht und steuernd darauf hinwirkt, dass strategische Ziele des Unternehmens durch ständige Innovationen erreicht werden. Trumpf leis­tet sich sogar hauptberufliche Ideenmanager, die Geistesblitze der Mitarbeiter sammeln, bewerten und in Kon­zepte überführen. Sie entscheiden in erster Instanz über den In­no­va­tions­grad einer Idee, vermitteln An­sprech­partner und leiten alles Weitere in die Wege. Die Ideenmanager sind die Basis in einem ausgeklügelten In­novationsmanage­mentprozess, an dem sich möglichst viele beteiligen sollen. Wichtig dabei ist, dass der gesamte Prozess straff organisiert ist, weil sonst Ideen zu versacken drohen und Mitarbeiter demotiviert werden. Daher gibt es bei Trumpf eine eiserne Regel: Es dürfen nicht mehr als fünf Tage vergehen, bis ein Mitarbeiter des Maschinenbauers seine Idee mit einem Ideenmanager bespricht und beide mal abklopfen, ob sie weiter verfolgt werden soll. Wenn ja, schließt sich ein definierter Prozess an, bei dem geprüft wird, ob es Sinn macht, den Gedanken weiterzuverfolgen, etwa hin zu einem Entwick­lungsprojekt. Es gibt klare Kriterien, die abgearbeitet werden, etwa ob die Innovation zur Geschäftsstrategie passt, was der Wettbewerber zu bieten hat, ob nur ein Nischenmarkt erschlossen werden kann und natürlich ob die Sache technisch zu vertretbaren Kosten mach­bar ist. Anhand von Meilensteinen entscheiden interdisziplinäre Teams aus Experten und Führungskräften über Fortsetzung oder Abbruch des Innovationsprozesses sowie die konkreten nächsten Schritte. Auf was es Trumpf dabei ankommt ist, ein Maximum an Ideen aus den Mitarbeitern herauszukitzeln, die besten davon aber mit möglichst minimalem Aufwand herauszufiltern.

„Creative Companies“ und Trendsetter im Expertenpanel

 

 

Spielerisch Ideen finden

Beim Ideenfindungsprozess kann auch ein spielerischer Ansatz hilfreich sein. Die IMC AG aus Saarbrücken, ein führender E-Learning An­bieter, entwickelt so genannte „Serious Games“, um Lern- und Kreativitätsprozesse anzuschieben. Die Firma ist dabei trendbildend für den Markt digitalen Lernens, der vermehrt auf „Game Based Learning“ und „Gamification“ setzt. Bei Letzterem wer­den die Techniken des Game-Designs in einem nicht­spielerischen Kontext genutzt. Damit wird direkt an die Erlebniswelten und Bedürfnisse der Digital Natives angeknüpft, wozu auch gehört, dass nun nicht mehr nur am Arbeitsplatz gelernt wird, sondern dank Smartphones und Tablets dann, wenn es den Anwendern passt und sie darauf Lust haben. So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Spiel, bei dem etwa ein Zukunftsszenario entworfen werden soll, Gedanken und Ideen zum Fließen bringt. Gerade bei Themen, die uns um­treiben, wie die Einteilung von Ressourcen und die Verschmutzung der Umwelt und wie da­rauf mit smarten nachhaltigen Ideen reagiert werden kann, eignet sich das Serious Game.

Ideenmanagement muss zur Chefsache werden

Eine interessante und überraschende Antwort darauf gibt die Firma Desso, ein führender europäischer Her­steller von Teppichböden. Das Unterneh­men setzt beharr­lich seit Jahren auf das Cradle-to-Cradle-Konzept und ist da­mit zum Trendsetter in Sachen Kreis­lauf­wirt­schaft geworden. Die Produktionsweise „Von der Wiege zur Wiege“ (Cradle-to-Cradle) kennt, wie die Natur, keinen Abfall, ohne jedoch technologisch oder qualitativ Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Im Gegenteil. Über biologi­sche und technische Stoffkreisläufe wer­den Materialien zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eingesetzt, so dass es zu keinen Überschüssen kommt. Damit steht dieses Prin­zip im Gegensatz zu noch häufig vorherrschenden Produktionen, bei de­nen Materialströme ohne Rücksicht auf Ressourcenerhaltung fließen. Vielmehr setzt Desso auf zyklische Nährstoffkreisläufe, so dass einmal geschöpfte Wer­te für Mensch und Umwelt erhalten bleiben.

Folge dem blauen Vogel

Vom Internet-Nerd zum Twitter-Gründer. Ariston Verlag, ISBN: 978-3424201147; 19,99 Euro

Dabei werden Innovationen entwickelt, die direkt Mensch und Umwelt zugutekommen. Wie Teppich-Produkte, die Feinstaub aus der Raumluft binden oder Schall dämmen und absorbieren. „Cradle-to-Cradle umfasst die Umgestaltung un­serer Herstellungsweise, sodass unsere Teppiche von Anfang an positive Aus­wirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben, was bereits bei der Verwendung von unschädlichen Materialien beginnt“, so Ludwig Cammaert, Direc­tor Design & Technical Development. Jeder chemische Inhaltsstoff, der verwendet werden soll, wird zunächst daraufhin eingehend überprüft, ob er ge­sund­heitlich und ökologisch unbedenk­lich ist. Für den innovativen Teppich namens AirMaster wurde eine besondere Mischung aus feinen und groben Fasern entwickelt, die es ermög­licht auch kleins­te Staubpartikel zu bin­den. Solche Entwicklungen werden durch ein Innovationsprogramm angetrieben, das auf drei Grundsätzen fußt: Kreativität, Funk­tionalität und eben Cradle-to-Cradle.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen, die schon lange am Markt mit ihrer Produktpalette bestehen, müssen solche Prozesse dringender denn je vorantreiben, sich in Richtung Creative Company wandeln, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können und sich als Trendsetter immer wieder neu zu erfinden. Wobei für alle Marktteilnehmer – gleich welcher Branche – die Regel gilt: Die Innovationszyklen werden tatsächlich immer kürzer.
Das hat die Freudenberg-Gruppe beizeiten begriffen und im Jahr 2007 nicht nur einen konzernweiten Ideenpool ins Leben gerufen, sondern den Innovationsprozess straff durchorganisiert, denn aus dem mittelständischen Familienunternehmen ist im Laufe der Jahre ein Konzern mit mehr als 400 Gesellschaften in 60 Ländern geworden. „Somit arbeiten viele potenzielle Ideengeber bei Freudenberg. Ein Potenzial, das nicht leicht zu erschließen ist“, weiß Dr. Jörg Böcking, Chief Technology Officer der Freudenberg- Gruppe. Doch mit dem Ideenpool, einer Plattform im Intranet und Ansprechpartnern in den Geschäftsgruppen, den sogenannten „Business Unit Scouts“, sollen keine Geistesblitze mehr unbeachtet bleiben, auch wenn sie nicht ins direkte Arbeitsumfeld des Mitarbeiters passen oder auf Bedenken des direkten Vorgesetzten stoßen.


Expertenpanel

Wir haben auf unserer Webseite für Sie weitere spannende Interviews zum Thema „Creative Companies“ zusammengestellt. Lesen Sie außerdem alle Interviews und Fallbeispiele der Print-Aus­gabe in voller Länge.
trendreport.de/expertenpanel


Ideenkoordinatoren und Business Unit Scouts unterstützen Mitarbeiter bei der Ausformulierung ihrer Vorschläge und in Detailfragen. Wie die Idee eingereicht wird, ist erst mal egal: „Ein einzelner Satz ist dem Ideenkoordinator ebenso willkommen wie eine mehrseitige Ausarbeitung“, sagt Böcking. Der Ideenkoordinator stellt sicher, dass keine Idee verloren geht und diese den  ge­samten Bewertungsprozess durchläuft sowie in einer Datenbank dokumentiert und aufbewahrt wird – über alle Schritte wird der Urheber informiert. Wird ein weiterführendes Projekt daraus, lockt stufenweise eine Prämie von bis zu 30 000 Euro. Manchmal kann der Ideengeber sogar zum Projektleiter seines eigenen Vorschlags werden.

„Es gibt keine logische Methode für das Entstehen neuer Ideen oder eine logische Rekonstruktion dieses Prozesses. Alle großen Entdeckungen beinhalten ein irrationales Element kreativer, intuitiver Eingebung“, schrieb einst der Philosoph Karl Popper. Wie wahr. Wahr ist aber auch, dass Creative Com­panies diesen Prozess aktiv anstoßen und befördern müssen. Denn das kreative Umfeld, der Nährboden, der für disruptive Ideen bereitet wird, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.


Open Access
Open Access

Open Access

Als Open Access (englisch für offener Zugang) wird der freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und anderen Materialien im Internet bezeichnet. Ein wissenschaftliches Dokument unter Open-Access-Bedingungen zu publizieren, gibt jedermann die Erlaubnis, dieses Dokument zu lesen, herunterzuladen, zu speichern, es zu verlinken, zu drucken und damit entgeltfrei zu nutzen. Darüber hinaus können über Freie Lizenzen den Nutzern weitere Nutzungsrechte eingeräumt werden, welche die freie Nach- und Weiternutzung, Vervielfältigung, Verbreitung oder auch Veränderung der Dokumente ermöglichen können. Quelle: Wikipedia

http://open-access.net

„Creative Companies“ und Trendsetter im Expertenpanel

von Chris Löwer

c.loewer@trendreport.de

Weihnachtsgeschäft online

Viele Deutsche haben Bedenken bei Lieferungen im Weihnachtsgeschäft
Leipzig, 25. November 2015
– Wie wichtig es gerade an Weihnachten ist, dass bestellte Ware pünktlich geliefert wird, zeigt eine aktuelle Studie von TomTom Telematics.Laut der Studie*, für die mehr als 1.000 deutsche Verbraucher befragt wurden, hält das Risiko unzuverlässiger Lieferungen mehr als ein Viertel der Deutschen (27 Prozent) davon ab, ihre Weihnachtsgeschenke online zu kaufen. Und fast ein Fünftel (18 Prozent) hat es schon erlebt, dass Geschenke zu spät geliefert wurden. Um auf der sicheren Seite zu sein, will in diesem Jahr mehr als ein Viertel der Befragten (28 Prozent) seine Weihnachtsgeschenke fünf Wochen oder noch länger im Voraus bestellen.

Mit 25 Prozent am geringsten ausgeprägt ist die Sorge um eine verspätete Lieferung bei den Online-Nutzern über 35 Jahre. Wesentlich skeptischer sind die 16- bis 34-Jährigen, die so genannten Millennials: In dieser Altersgruppe hält das Verspätungsrisiko 31 Prozent der Nutzer von der Weihnachtsbestellung im Netz ab.

„Interneteinkäufe vor Weihnachten könnten die Ressourcen von Online-Händlern strapazieren. Außerdem setzen sie den Zustellbetrieb unter Druck“, kommentiert Taco van der Leij, VP Marketing bei TomTom Telematics, die Umfrageergebnisse. „Unsere Studie deutet darauf hin, dass 78 Prozent der deutschen Konsumenten dieses Jahr wieder online einkaufen werden. Stabile Lieferprozesse können dabei helfen, die Kundenzufriedenheit und zukünftige Umsätze während der Einkaufszeit zu Weihnachten zu sichern.“

„Die Studie beschäftigt sich mit den Bedenken von Konsumenten und betont die Wichtigkeit von reibungslosen und gut gemanagten Lieferprozessen für Händler“, ergänzt van der Leij. „Während der Weihnachtszeit kommt es in der Lieferkette auf jede Minute an. So können unpassende Lieferzeiträume zu verpassten Zustellungen führen. Im Hinblick auf Deadlines kann eine kleine Verbesserung der Produktivität einen großen Unterschied machen.“

„Daten aus Fahrzeugflotten können der Schlüssel zu effizienter Logistik sein. Ein modernes Flottenmanagementsystem bietet eine bessere Sichtbarkeit der Lieferfahrzeugstandorte. Mit ERP- und Tourenplanungssoftware verbunden und unterstützt durch professionelle Navigation, ermöglicht es eine optimierte Abfertigung und eine intelligentere Terminplanung. Außerdem können Kunden mit genaueren Ankunftszeiten für ihre Bestellungen versorgt werden.“

Hinweis für Redakteure
*Die Erhebung wurde mittels TNS Ncompass, einer Internet-Umfrage, in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden durchgeführt. Eine Stichprobe von 3.095 Erwachsenen wurde zwischen dem 15. und 19. Oktober mit einem selbstauszufüllenden Online-Fragebogen befragt. Die Stichprobe wurde gewichtet, um den Anteil der erwachsenen Bevölkerung in jedem Land zur repräsentieren. In Großbritannien wurden 1.016, in Deutschland 1.050, in Frankreich 520 und in den Niederlanden 509 Erwachsene zwischen 16 und 64 Jahren befragt.

Einen detaillierten Überblick zu den Ergebnissen aus Deutschland finden Sie hier: https://public.tableau.com/profile/tomtom.telematics#!/vizhome/TomTomTelematicsUmfrage/LieferproblemeanWeihnachten. Diese Übersicht lässt sich auch in Websites und Blogs einbetten.

Dies ist eine Pressemitteilung von tomtom.com/telematics

Forschungsprojekt IUNO

Abwehr von Cyber-Attacken durch verbesserte IT-Sicherheit

Technologie-Innovatoren entwickeln Werkzeugkasten zu Industrie 4.0

Insgesamt 21 Partner aus Industrie und Forschung, darunter Wibu-Systems, beteiligen sich am „Nationalen Referenzprojekt zu IT-Sicherheit in der Industrie 4.0“ namens IUNO, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt läuft bis Ende Juni 2018 und eines der Ziele ist, die vernetzte Produktion effektiv vor Cyberangriffen und Spionage zu schützen. Als Ergebnis soll die mittelständische deutsche Industrie einen umfassenden Werkzeugkasten zu Industrie 4.0 erhalten und grundlegende Informationen und Demonstratoren nutzen, wobei IT-Sicherheit in allen vertikalen und horizontalen Wertschöpfungsketten integriert werden wird.

Die Partner haben die Themen von Industrie 4.0 in vier Anwendungsfälle und benötigte Sicherheitskonzepte aufgeteilt: kundenindividuelle Produktion (Sichere Produktion), Technologiedaten-Marktplatz (Sichere Daten), Fernwartung/Trusted Partner (Sichere Dienste) und visueller Security-Leitstand (Sichere Prozesse). Abhängig von den Anforderungen werden neue Lösungen entwickelt und die Schutztechnologie CodeMeter von Wibu-Systems erweitert. Sie wird dann in IUNO-Demonstratoren integriert und für unterschiedliche Zwecke genutzt. Weiterführende Informationen erhalten Messebesucher der SPS IPC Drives am 25. November um 15 Uhr bei einer Podiumsdiskussion in Halle 3-668 beim VDMA-Forum oder über www.iuno-projekt.de.

Oliver Winzenried, Vorstand und Gründer von Wibu-Systems, erläutert:

Oliver Winzenried, Gründer & Vorstand WIBU-SYSTEMS

„Industrie 4.0 wird Europas Wirtschaft voranbringen. Die Voraussetzung für diesen evolutionären Schritt in der Industrie ist der Einsatz moderner, für Industrie 4.0 geeigneter Schutztechnologien. Jedes produzierende Unternehmen sollte in der Lage sein, auf einfache Weise bewährte und verlässliche Technologien für die intelligente Produktion zu nutzen und sowohl Produkt-Know-how als auch erforderliche Investitionen zu schützen sowie das Wertschöpfungspotential zu nutzen.“

 

 

 

Weitere Informationen:

Quelle/ Aufmacherbild: Offizielles Logo von IUNO, dem Nationalen Referenzprojekt IT-Sicherheit in Industrie 4.0

IUNO

 

Dies ist eine Pressemitteilung der WIBU-SYSTEMS AG

 

 

Usability-Studie: Banken im mobilen Stresstest

Der Siegeszug des Smartphones hat die Digitalisierung von Produkten und Serviceleistungen in allen Branchen enorm beschleunigt. Im Bankgeschäft lässt sich dieser Trend an der sprunghaften Zunahme von Kunden ablesen, die Mobile Banking nutzen. Wie gut sind die Banken darauf eingestellt?

An den Ergebnissen der Usability-Studie von Sevenval Consulting ist klar zu erkennen, dass klassische Filialbanken bemüht sind, ihr bisheriges Produktangebot in die Online-Welt zu übertragen.

Die Usability-Untersuchung folgt dabei einer vollständigen Customer Journey. Bewertet wird unter anderem der Einstieg via Google-Suchergebnissen, die mobile Darstellung der Service- und Produktinformationen und die Beantragung eines Girokontos,
Im Ergebnisüberblick wird deutlich: Während Direktbanken wie die ING-DiBa ihre Produkte für den Online-Vertrieb optimiert haben, fällt es Instituten mit traditionellen Vertriebsstrategien schwer ihre komplexen Produkte online verständlich und vorteilhaft zu präsentieren.
Auch FinTech-Startups wie NUMBER26 sind bei der wachsenden mobilen Internetnutzung im Vorteil: Sie treten ohne Ballast aus herkömmlichen Bankgeschäften auf und können ihr Angebot für den mobilen Internetnutzer maßschneidern.

Zur Methodik der Studie

Die Benchmarkstudie „Usability mobiler Produktdarstellungen und Abschlussprozesse bei Banken in Deutschland, Österreich und der Schweiz“ analysiert 13 ausgewählte Banken (siehe Logoübersicht) anhand von 23 Kriterien mit zahlreichen Detailaspekten in fünf Untersuchungsfeldern.
Um diese Auswahl zu treffen, wurden die mobilen Webangebote von 46 Banken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht. Berücksichtigt wurden solche Anbieter, die Neukunden die Produktrecherche und Beantragung von Girokonten in für Smartphones optimierter Form ermöglichen.
Viele namhafte Banken erfüllten die Voraussetzungen nicht und wurden daher nicht in die Studie aufgenommen:  Dazu gehören auch Großbanken wie die Deutsche Bank, die Commerzbank, Postfinance und die UBS.

Zusammenfassung der Ergebnisse:

Die Mehrheit der Anbieter weist erhebliche Usability-Mängel auf
Nur drei Banken errangen im Test eine weitgehend ordentliche Usability-Beurteilung: Die Zürcher Kantonalbank (ZKB), das FinTech-Startup NUMBER26 und die Direktbank ING-DiBa verpassten nur knapp das Gesamturteil „gut“. Bei allen anderen Anbietern identifizierte die Studie zum Teil erheblichen Optimierungsbedarf.

Responsive Web Design ist kein Garant für gute Usability

Mangelnde Optimierung der desktop-lastigen Layouts für die Nutzung auf dem Smartphone führt bei einigen Anbietern mit OneWeb-Ansatz zu unübersichtlichen und schwer navigierbaren Start- und Produktseiten. Der OneWeb-Ansatz ermöglicht den Zugang via einer URL. Eine Geräteerkennung sorgt im Anschluss für eine für das jeweilige Endgerät aufbereitete Darstellung – diese ist jedoch den meisten Banken im Test nur unzureichend gelungen. Weitere Anzeichen für unzulängliche Anpassungen sind unverständliche Icon-Leisten und abgeschnittene Text- und Seitenelemente.

Mobile Antragsprozesse sind nicht State of the Art

Viele Anbieter im Test weisen zum Teil eklatante Schwächen beim Design des Antragsprozesses auf. Fehlende Fortschrittsanzeigen, unzureichende Unterstützung bei Fehleingaben, unübersichtliche oder fehlende Zusammenfassungsseiten und mangelnde Optimierung der Eingabefelder für mobile Nutzung sind nur einige der häufig beobachteten Probleme. Die Banken sollten sich diesbezüglich an den großen Onlineshops orientieren, die Formular- und Workflowdesign der mobilen Bestellprozesse weitgehend optimiert haben.

„Klassische Filialbanken tun sich am schwersten damit, Online und Mobile als Vertriebskanal effektiv zu nutzen. Dabei könnten sie mit einer wirksamen Cross-Channel- oder No-Line-Strategie ihre Stärken gegenüber reinen Onlinern deutlich besser ausspielen. Das es auch Traditionsbanken zu einer ordentlichen Usability auf mobilen Endgeräten bringen können, zeigt das erfreuliche Beispiel der Zürcher Kantonalbank.“

Sascha Langfus,
Vice President Consulting

Hohe Anzahl an Angaben und verschleierte Offline-Prozesse

Dem Nutzer möglichst wenige Eingaben abzuverlangen ist ein wichtiger Beitrag für die Steigerung mobiler Produktverkäufe. Die Anzahl der Pflichtangaben variiert bei den Antragsprozessen von Anbieter zu Anbieter erheblich. Hier scheint es für einige Banken noch großes Optimierungspotential zu geben.

Auf der anderen Seite begnügen sich andere Antragsprozesse mit rudimentären Informationen. Die BAWAG PSK lädt den Kunden gar unverblümt zum obligatorischen Beratungsgespräch ein – den Ausdruck seiner zuvor mobil eingegebenen Angaben soll er mitbringen. Sinn und Mehrwert eines „Online-Abschlusses“ stehen bei solchen Prozessen in Frage.

Erheblicher Nachholbedarf bei der Ladeperformance

Von den getesteten Websites unterschreitet mit der Sparkasse Hannover lediglich ein Anbieter die entscheidende 5-Sekundenschwelle beim Laden der Seite mit einer Mobilfunkverbindung. Nach diesem Zeitfenster bricht bereits ein signifikanter Anteil der Nutzer den Besuch auf einer Seite ab – dies ist durch verschiedene Studien belegt. Mit der Comdirect und NUMBER26 gibt es nur zwei weitere Anbieter, die unter 10 Sekunden bleiben. Die Erste Bank aus Österreich bildet mit fast 46 Sekunden Ladezeit das Schlusslicht der Untersuchung. Insgesamt gibt es für die Banken also noch deutliches Verbesserungspotenzial, um die Besucherzahlen und Conversion Rate ihrer mobilen Plattformen nicht durch mangelhafte Ladeperformance zu beeinträchtigen.
Für die Messung der Performance wurde über sieben Tage dreimal täglich die Startseite der getesteten Webangebote aufgerufen. Dabei wurde der Zugriff mit einem Apple iPhone 6 und eine Mobilfunkverbindung auf UMTS-Niveau simuliert.

Weitere Informationen unter:
www.sevenval.com

 

Bildquelle / Lizenz: Sevenval

Videokonferenzen: Mit Bild und Ton – Teil 2

Die Logitech ConferenceCam Connect ist als All-in-One-Lösung gedacht, bietet also HD-Video in 1080p und Rundumklang gepaart mit einem mobilen Design. Wie vorher schon ausgeführt, zielt sie auf kleinere Gruppen oder Teams von bis zu sechs Personen. Sie bietet Anschlüsse für mehrere Geräte und ist zudem im Handumdrehen eingerichtet.

Ein sehr interessantes Feature stellt die kabellose Bildschirmspiegelung dar. Damit lässt sich in Videokonferenzen der Inhalt eines Smartphones anzeigen. Die Lösung ist also auf maximale Portabilität ausgerichtet. Dazu gehört auch, dass die ConferenceCam Connect sich auch als Bluetooth-Freisprecheinrichtung benutzen lässt und dank Akku keine Energie von einem Smartphone oder ähnlichem zieht. Die Paarung der Geräte kann auch über NFC-fähige Mobiltelefone angestoßen werden.

Das Sichtfeld ist in 90 Grad angelegt mit digitaler Schwenk- und mechanischer Kippfunktion. Mit dem ZEISS®-Glasobjektiv mit Autofokus lässt sich das Bild auch zoomen. Allerdings nur digital. Mit dem hervorragenden Rundumklang können Benutzer in einem Umfeld von 3,6 m problemlos hören und gehört werden, während die Echo- und Rauschunterdrückung für realitätsnahe Gespräche sorgt. Das war tatsächlich auch im Test gut nachvollziehbar, als wir uns absichtlich stark von der Kamera entfernten. Der Lautsprecher ist sicher keine Musikanlage, aber die Gesprächsqualität und der Klang sind ordentlich. Die Rauschunterdrückung sorgt dafür, dass man gut versteht und verstanden wird.

Wir haben es bisher mit Skype ausprobiert, aber mit Clients für Cisco und Lynx – jetzt Microsoft – soll es auch funktionieren. Skype erkannte die Kamera sofort und konnte alle Optionen steuern.

Kamera
  • Videogespräche in Full HD 1080p-Auflösung (bis zu 1920 x 1080 Pixel), HD-Videogespräche in 720p (bis zu 1280 x 720 Pixel) mit unterstützten Clients
  • H.264 UVC 1.5 mit skalierbarer Videokodierung (SVC)
  • Unterstützt H.264 SVC 1080p und beinhaltet Optimierungen für herausragende Leistung in HD-Videogesprächen mit einzelnen oder mehreren Teilnehmern
  • 90-Grad-Blickfeld mit Autofokus
  • 4-fach digitaler Zoom in Full HD
  • RightLight™ 2-Technologie für klare Bilder bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, auch bei schwachem Licht
  • Steuerbare Schwenk-, Kipp- und Zoom-Funktion per Fernbedienung oder optional per App (als Download verfügbar)
  • Mechanisch neigbar
  • ZEISS®-Objektivzertifizierung
  • Kamera-LED für Active Streaming-Anzeige

Freisprecheinrichtung

  • Integrierte Vollduplex-Freisprecheinrichtung mit Echo- und Rauschunterdrückung
  • Breitband-Audio mit Rundumklang und 3,6 m (12 Fuß) Reichweite
  • Bluetooth®- und NFC-fähig
  • LEDs für Streaming über die Freisprecheinrichtung, Stummschaltung, Halten und Bluetooth®-Pairing
  • Bedienelemente für Annehmen/Beenden von Anrufen, Lautstärke, Stummschaltung
    • Mikrofone (Tx)
      • Zwei omnidirektionale Mikrofone mit einer Reichweite von 3,6 m (12 Fuß)
      • Frequenzbereich: 100 Hz–16 kHz
      • Empfindlichkeit: –34 dB +/– 3 dB
      • Verzerrung: <1 % bei 1 kHz und 65 dB
    • Lautsprecher (Rx)
      • Frequenzbereich: 140 Hz–16 kHz
      • Empfindlichkeit: 89 dB SPL +/– 3 dB bei 1W/0,5 m
      • Max. Ausgabepegel: 91,5 dB SPL bei 0,5 m
      • Verzerrung: <5 % ab 200 Hz
Fernbedienung
  • Fernbedienung für Kamera- und Freisprecheinrichtungs-Funktionen
  • 3 m (10 Fuß) Reichweite
Kabel
  • USB
  • Netzteil mit Kabel
Kabellose Bildschirmspiegelung und Anschlüsse
  • Bildschirmspiegelung über WLAN-Verbindung mit dem Gerät
  • Kompatibilität3 mit Android oder Windows 8.1 für Bildschirmspiegelung
  • HDMI-Anschluss für TV-Ausgabe
  • Wiederaufladbarer Akku reicht für bis zu 3 Stunden Videokonferenzen oder Bildschirmspiegelung bzw. für 15 Stunden Bluetooth®-Audio. Akkuladezeit (mit Netzteil, inaktives Gerät): 3 Stunden
  • Akku wiederaufladbar über Netzteil oder USB (kein Betrieb über USB)
  • Abnehmbares USB-Kabel mit einer Länge von 1,8 m (6 Fuß) für Videokonferenzen am PC oder Mac
  • Geeignet für die meisten UC- und Videokonferenz-Anwendungen
  • Professionelle Zertifizierungen
  • Kensington Security Slot
Gesprächszeit/Akkulaufzeit
  • Bis zu 15 Stunden (3 Stunden Videokonferenzen und Bildschirmspiegelung)
Reichweite
  • 3,7 m (12 Fuß)
  • Rundumklang

 

Quelle: Logitech

Digitaler Stress…

Digitale Medien lösen Stress bei jungen Menschen aus.

Villingen-Schwenningen, 10. November 2015 – Für sieben von zehn der 14- bis 34-jährigen Deutschen ist das Leben im vergangenen Jahr anstrengender geworden. Fast zwei Drittel klagen über häufigen Stress. Ein entscheidender Grund: die ständige Kommunikation über digitale Medien, insbesondere im privaten Bereich. Jeder zweite junge Bundesbürger hat das Gefühl, permanent für Freunde und Familie erreichbar sein zu müssen. Besonders stark belastet fühlen sich dadurch junge Frauen. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Zukunft Gesundheit 2015“ der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren wurden dazu befragt.

„Wir verzeichnen eine besorgniserregende Entwicklung: Waren es in der Vorjahresstudie noch 40 Prozent, die eine ständige Erreichbarkeit für Familie und Freunde belastet, sind es in diesem Jahr bereits 51 Prozent“, sagt Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der Schwenninger. „Auch der Anteil der jungen Bundesbürger, die sich insgesamt häufig gestresst fühlen, ist deutlich angestiegen: von 57 Prozent auf 63 Prozent.“ Entsprechend hätte die große Mehrheit gerne mehr Zeit, sich gezielt zu entspannen. „Fakt ist: Die jungen Bundesbürger leiden massiv unter dem Druck zur Dauerkommunikation“, so Gänsler. Zwar setzen die digitalen Medien junge Bürger auch im beruflichen Bereich unter Druck, jedoch in deutlich geringerem Maße. So meinen 29 Prozent, stets für ihren Arbeitgeber oder Ausbilder ansprechbar sein zu müssen. Hier spüren Männer die Belastung etwas häufiger als Frauen.

Unabhängig vom jeweiligen Umfeld sind die 18- bis 25-jährigen Befragten besonders betroffen. „Diese jungen Menschen sind mit dem Internet aufgewachsen und haben mit der Ausbildung oder dem Studium eine neue Lebensphase begonnen. Das macht sie sensibler für die mit den digitalen Medien einhergehenden Belastungen. Sie benötigen gezielte Maßnahmen zur Prävention, um sich zu entspannen“, beobachtet Gänsler. Zur Stressreduzierung eignen sich unter anderem Angebote wie Autogenes Training oder Yoga für Kinder und Jugendliche. Wichtig ist aber vor allem, dass regelmäßig Maßnahmen ergriffen werden, die der Reizüberflutung entgegenwirken. Hier sind in erster Linie konsequente Smartphone-Pausen und geregelte Fernsehzeiten zielführend. „Die junge Generation wird aufgrund der demografischen Entwicklung länger im Arbeitsleben gefordert sein. Doch schon heute klagen viele über Erschöpfung. Stressprävention sollte deshalb bereits im Kindesalter ansetzen, damit psychische und körperliche Belastungen gar nicht erst entstehen“, fordert der Vorstand der Schwenninger.

Die Ergebnisse der Studie „Zukunft Gesundheit 2015“ finden Sie hier.

Dies ist eine Pressemitteilung der Schwenninger Krankenkasse

 

Bildlizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/