Ein Kampf gegen Windmühlen?

Gut gerüstet mit Verschlüsselungstechnologien und einem zuverlässigen Key-Management werden Cloud-Risiken für Unternehmen beherrschbar.

von Thorsten Krüger

Geringe Kosten, hohe Flexibilität – Cloud-Computing ist längst kein Schlagwort mehr, sondern aus der Unternehmenswelt nicht mehr wegzudenken. Rund ein Drittel aller IT-Manager und Sicherheitsverantwortlichen nutzt IT heute schon ausschließlich aus der Cloud, mehr als zwei Drittel erachten cloudbasierte Services und Plattformen als wichtig für ihr Geschäft. Allerdings stehen viele vor der Herausforderung, in Umgebungen fernab ihres eigenen Rechenzentrums die Kontrolle über Daten zu behalten und alle Richtlinien zu erfüllen. Jeder Zweite hält die gewählte Cloud-Sicherheitsstrategie und die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien im eigenen Unternehmen für unzureichend. Vor allem sensible Informationen werden zu sorglos mit Geschäftspartnern, Auftragnehmern oder Händlern geteilt.
Häufig kommen zudem unzureichende Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen zum Einsatz, um sensible Daten in der Wolke zu schützen. Der Fokus wird oft auf Intrusion-Prevention, Firewall, Content-Security oder Access-Point-Security gesetzt, um Infrastrukturen abzusichern. Solche klassischen Sicherheitsmaßnahmen greifen in Cloud-Umgebungen zu kurz.

Obendrein erschwert das Phänomen Schatten-IT die Sicherheitsvorkehrungen. Fast die Hälfte aller Cloud-Services wird nicht von den IT-Verantwortlichen selbst, sondern von anderen Abteilungen betrieben. IT-Sicherheitsexperten sind auch selten in die Entscheidung involviert, welche Cloud-Applikationen oder -Plattformen zum Einsatz kommen. Das Ergebnis: Fast die Hälfte aller Geschäftsdaten in der Cloud steht nicht unter der Kontrolle der IT-Abteilung. Dass vor diesem Hintergrund der Überblick über die eigenen Applikationen, Plattformen oder Infrastruktur-Services verloren geht, ist kaum verwunderlich. Gefährdet sind vor allem vertrauliche und sensible Daten wie Kundeninformationen, E-Mails, Personalakten und Zahlungsinformationen, die häufig in der Cloud gespeichert werden.

Der Versuch, immer neue Sicherheitslücken zu schließen, gleicht einem Kampf gegen Windmühlen, und auch der Ansatz, die Security-Compliance von Cloud-Providern untersuchen zu wollen, entpuppt sich oft als aussichtsloses Unterfangen. Um sensible Informationen effektiv zu schützen, müssen die Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten behalten. Im Zentrum der Sicherheitsbemühungen sollte ein datenzentrierter Ansatz stehen, mit dem sich sowohl Kunden- als auch Geschäftsdaten über alle täglich verwendeten Cloud-Services hinweg schützen lassen. Technologien wie Authentifizierung in Verbindung mit Verschlüsselung, Tokenization und anderen kryptografischen Lösungen kommen dafür in Frage. Dreh- und Angelpunkt muss hierbei sein, dass Unternehmen ihre kryptografischen Schlüssel nicht aus der Hand geben.

Der Schlüssel zu mehr Sicherheit

Das Identitätsmanagement in der Cloud empfinden viele als schwieriger als in On-Premise-Umgebungen. Die meisten Unternehmen setzen noch immer auf Passwörter und Nutzernamen, um Identitäten zu verifizieren und Nutzerzugänge zu schützen. Die Erkenntnis, dass das für ein hohes Sicherheitsniveau nicht ausreichend ist, setzt sich jedoch immer mehr durch.
Erst eine Multifaktor-Authentifizierung sorgt dafür, dass sich Cloud-Zugänge von Mitarbeitern und Dritten zuverlässig überwachen lassen. Dabei werden mindestens zwei voneinander unabhängige Faktoren für die Authentifizierung von Kunden genutzt. Konkret können dies Dinge sein, die der Kunde weiß (Passwort, Sicherheitsfrage), die er besitzt (Mobiltelefon, Token) oder etwas, das ihn persönlich auszeichnet (Fingerabdruck, biometrische Gesichtserkennung).

Kernaussagen

  • Jeder zweite IT-Manager hält die Cloud-Sicherheitsstrategie im eigenen Unternehmen für unzureichend.
  • Klassische Sicherheitsmaßnahmen greifen in Cloud-Umgebungen nicht.
  • Fast die Hälfte aller Geschäftsdaten in der Cloud wird nicht von der IT-Abteilung kontrolliert.
    Durch Technologien wie Verschlüsselung, Tokenization und andere kryptografische Lösungen behalten Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten in der Cloud
  • Mit Multifaktor-Authentifizierung lassen sich die Cloud-Zugänge von Mitarbeitern und Dritten zuverlässiger überwachen als mit Passwörtern.
  • Verschlüsselung gewährleistet „Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit“, sowohl bei mobilen Geräten als auch in der Cloud.

Bis dato verschlüsselt nur rund ein Drittel der Unternehmen sensible oder vertrauliche Daten direkt in der cloudbasierten Applikation. Sauber und ohne Hintertüren implementiert trägt Verschlüsselung dazu bei, die drei Sicherheitsziele „Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit“ zu erfüllen. Dabei kann die Technologie zwar nicht alle Aufgaben der Zugangs-, Zugriffs- und Weitergabekontrolle übernehmen, doch ohne sie sind diese Kontrollmaßnahmen kaum möglich.

Bei mobilen Endgeräten ist die Verschlüsselung nicht weniger wichtig als in der Cloud. Vor allem bei Smartphones und Tablets besteht ein hohes Verlust- und Diebstahlrisiko. Fehlt die mobile Datenverschlüsselung, können Gerätediebe und unehrliche Finder auf die vertraulichen Daten zugreifen.
Die deutschen Aufsichtsbehörden für den Datenschutz betonen: Verschlüsselung in der Cloud sollte so organisiert werden, dass die Schlüssel in der Hoheit der Nutzer verbleiben. Unternehmen sind deshalb einerseits in der Pflicht, nach Verschlüsselungslösungen Ausschau zu halten, die hinsichtlich Stärke und Algorithmus dem Stand der Technik entsprechen. Andererseits gilt es, ein zuverlässiges Key-Management zu etablieren. Das Thema Sicherheit in der Cloud wird für Unternehmen damit beherrschbar und diese können somit auch den Vorgaben bei Compliance und Governance gerecht werden. Sensible Daten sind überall und zu jederzeit geschützt.

 

 

Beitrag wurde veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

Der Text ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE verfügbar.
Lizenzbestimmungen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/


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HR-Risiken im Blick

Reportage: Die Digitalisierung der Arbeit und den dazugehörigen Arbeitswelten fordern ein verändertes Management von HR-Risiken.

 

Schon seit KonTraG und Basel II sind AGs und mittelständische Unternehmen verpflichtet Risikomanagement-Systeme zu führen, die auch den Bereich HR und damit verbundenen Risiken beinhalten. Mit Einzug der Digitalisierung in die Arbeitswelt entstehen z.B. für Datenschutz und Daten-sicherheit im Kontext von BOYD oder Social Media-Nutzung neue Herausforderungen und neue Risiken. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise, ebenso wie eine konsequente Integration von Sicherheitskonzepten, die Mensch und Daten im virtuellen und realen Umfeld berücksichtigen, ist zwingend erforderlich. Die Redaktion erörtert mit Experten mögliche Risiko-quellen und zeigt Lösungen für spezifische Szenarien in Form von Gastbeiträgen und Interviews

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Themen und Inhalte

Datenschschutz
Prozesse im Hinblick auf Datenschutzrisiken bewerten und datenschutzkonform entwickeln.

Security-Management
Integrierte IT-Sicherheits- und Abwehr-konzepte für grundlegende Sicherheit.

Talente finden – Mitarbeiter binden
Big Data im HR: Talente und fluktuationsgefährdete Mitarbeiter mittels vorhandener Daten identifizieren

Restrukturierung und Interim Manager
Wieder auf Kurs kommen.

Digitale Arbeitsumgebung
Moderne IT-Lösungen im Personal-, Daten- und Wissensmanagement schaffen Transparenz und Sicherheit

Risikomanagementsoftware
Risiken und Chancen per Klick identifiziert.

Bildung als Schutz
Systematische Vermittlung digitaler Fähigkeiten und IT-Wissen mindert Risiken

 

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Digitalisierung als Treiber der Mission: Mitarbeiter

von Doris Albiez

Bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Jahrzehnte verändert die IT nun unsere Arbeitswelt. Als Ende der 60er-Jahre zum ersten Mal IT-Systeme, sie hießen damals noch „EDV“, auf breiter Front eingeführt wurden, betraf das nur große Unternehmen. Der gewaltige Umbruch ist fast schon vergessen, und dass davor Banken die Konten noch weitgehend von Hand verwalteten, dass Einwohnermeldeämter mit riesigen Karteikästen arbeiteten, ist kaum noch vorstellbar. Die Arbeit in Banken, Versicherungen und Behörden veränderte sich, und der grün leuchtende Bildschirm eines Großrechner-Terminals wurde an vielen Arbeitsplätzen unverzichtbar. Damals verschwanden die „Kontoristen“ aus den Büros, neue Berufsbilder entstanden: „Programmierer“ oder – schon wieder fast vergessen – „Datentypistin“.

Ein zweiter Umbruch der Arbeitswelt erfolgte mit den Arbeitsplatzrechnern Anfang der 80er-Jahre. Jetzt übernahmen PCs viele manuelle Arbeitsprozesse in Unternehmen aller Größenordnungen bis zu Arztpraxen und Kanzleien. Wieder verschwanden ganze Berufsbilder – die Schreibkraft ebenso wie das hoch angesehene Handwerk des Schriftsetzers. Zugleich entstanden neue Berufe. Man konnte nun Netzwerkadministrator, EDV-Kaufmann oder Medizininformatiker werden. Doch die IT veränderte innerhalb weniger Jahre auch nahezu alle Berufe: Ob Ärzte, Buchhalter, Piloten, Musiker, Bäcker, Vertreter oder Designer, früher oder später bekamen es alle mit dem PC zu tun.

Derzeit stehen wir am Anfang einer dritten Umwälzung der Arbeitswelt durch IT-Technologien. Diesmal werden die Veränderungen noch tiefgreifender sein. Die Digitalisierung vernetzt intelligente Systeme umfassend und grenzenlos; der ständige Zugang zu Informationen aus aller Welt und eine universelle Kommunikationsfähigkeit revolutionieren sämtliche Arbeitsprozesse. Sie werden flexibler, weil sie nicht mehr an bestimmte Orte und Zeiten gebunden sind und die nötigen digitalen Ressourcen überall zur Verfügung stehen, sei es auf mobilen Geräten oder in der Cloud. Das hat natürlich erhebliche Auswirkungen auf die jeweiligen Arbeitsplätze und damit auf die Mitarbeiter, die dabei nicht auf der Strecke bleiben dürfen.

Arbeitsprozesse

Doch die aktuellen Veränderungen unterscheiden sich erheblich von den früheren. Der durch die Digitalisierung initiierte Wandel ist umfassender, weil er alle Branchen und alle Berufsgruppen betrifft: Banken und Versicherungen, Handel, Industrie, Medien oder Gesundheitswesen. Vor allem aber sind alle Ebenen betroffen: Intelligente Tools, vernetzte, selbstlernende Systeme oder „künstliche Intelligenz“ können Arbeitsprozesse auf breiter Front automatisieren und effizienter organisieren. Wurde zum Beispiel die ehemalige Schreibkraft weitgehend durch Angestellte mit Textverarbeitungssystemen ersetzt, so geht die Digitalisierung nun noch einen Schritt weiter: Sie automatisiert durch selbstlernende Systeme das Erstellen des Contents selbst. Software-Roboter schreiben dann beispielsweise Börsennachrichten.
Es werden also nicht mehr wie bisher nur Routinetätigkeiten automatisiert, sondern auch qualitativ hochwertigere Aufgaben von „Wissensarbeitern“, zum Beispiel von Lehrern, Bankangestellten oder Anwälten. Der Unterschied der Digitalisierung zu den früheren Phasen ist deutlich: Der Arzt nutzt nicht mehr nur eine Arzt-Software zu Verwaltung von Patientendaten, er wird bei der Diagnose von intelligenten Systemen unterstützt und in manchen Fällen können solche Systeme Aufgaben auch ganz übernehmen.

Arbeitsplätze

Diese Entwicklungen führen dazu, dass sich die Arbeitsplätze erheblich verändern. Wie der Arbeitsplatz der Zukunft genau aussieht, lässt sich heute noch kaum abschätzen, und die Mehrzahl der Berufe, in denen wir in fünf oder zehn Jahren arbeiten werden, sind heute noch gar nicht bekannt. Wissensmanager, Produktionstechnologe oder IoT-Planer könnten solche Berufe sein. Darauf müssen sich nicht nur die Arbeitnehmer selbst einstellen, sondern auch die Unternehmen; beide Seiten müssen hier umdenken und können nicht erwarten, dass sich bisheriges einfach fortschreiben lässt.

Zugleich schafft die Digitalisierung auch neue Modelle des Arbeitens. Herkömmliche Arbeitsstrukturen lösen sich langsam auf oder werden zurückgedrängt. Immer häufiger arbeiten Mitarbeiter in virtuellen Teams, die unabhängig von festen Orten für Projekte aus wechselnden Mitgliedern zusammengestellt werden. Fachkräfte arbeiten im Homeoffice, von unterwegs aus oder flexibel als Freelancer mal für dieses, mal für jenes Unternehmen.

Arbeitnehmer

Was für Mitarbeiter wirklich wichtig ist…

Arbeitsplätze sind aber nicht abstrakte Entitäten, sondern bedeuten immer auch Mitarbeiter. Sie sind von der Digitalisierung ganz persönlich massiv betroffen. Mühevoll erworbenes Wissen wird überflüssig, langjährige Erfahrung obsolet – neues Wissen ist verlangt und entsteht nicht von selbst. Der enorme Anpassungsaufwand bringt unvermeidlich auch Reibungen. Für den Erfolg der Digitalisierung wird es nicht zuletzt darauf ankommen, wie Unternehmen diese Anpassungen bewältigen. Sie müssen dem Mitarbeiter Anerkennung und Wertschätzung vermitteln. Vom Wissen, von der Kreativität, aber auch von der Motivation der Beschäftigten hängt ab, ob das alles tatsächlich so funktionieren wird, wie es sich die Strategen der Digitalisierung vorstellen. Unternehmen müssen daher eine „Mission Mitarbeiter“ starten und ihr Verhältnis zu Mitarbeitern neu definieren. So hat Dell im Plan 2020, in dem die Position des Unternehmens in Umwelt und Gesellschaft festgehalten wurde, den Mitarbeitern viel Raum eingeräumt und spezielle Förderprogramme aufgesetzt. Der Arbeitsplatz der Zukunft braucht ein attraktives Arbeitsumfeld, in dem die Teammitglieder ihr Potenzial entfalten und ihre persönlichen Ziele erreichen können.

Eines der bemerkenswertesten Resultate der aktuellen Studie zur „Future Workforce“, die Dell und Intel erstellt haben, ist der hohe Wert von 89 Prozent, der sich in Deutschland für die Zufriedenheit mit dem aktuellen Job ergab. Dieser außerordentliche Motivationsfaktor muss in den Umwälzungen der Digitalisierung erhalten bleiben. Ein motiviertes Team war immer schon ein Wettbewerbsvorteil – in der Digitalisierung ist es eine Voraussetzung, ohne die Unternehmen ein derart anspruchsvolles Konzept nicht realisieren können.

Future-Workforce-Studie

Ob und wie weit die Mitarbeiter für diesen Prozess bereit sind, ist für einen erfolgreichen Transformationsprozess entscheidend. Die Future-Workforce-Studie zeigt, dass die Mitarbeiter bei der künftigen Entwicklung der Arbeitswelt der Technologie eine wichtige Rolle zumessen: In Deutschland erwartet sich davon eine deutliche Mehrheit mehr Produktivität – soweit es sich um konkrete Anwendungen handelt: So erreichen schnelleres Internet (63%), moderne Geräte (63%) und besseres Messaging (51%) hohe Zustimmung, während die Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung etwa durch künstliche Intelligenz (38%) weniger vorteilhaft gesehen werden. Von einer ablehnenden Haltung gegenüber neuen Technologien kann bei den Mitarbeitern jedenfalls keine Rede sein.
Die mit der Digitalisierung verbundene Neuorganisation der Arbeitswelt ist bei den Beschäftigten noch nicht durchgängig angekommen. Auf die Frage, wo sie am besten arbeiten können, nennt mehr als die Hälfte das traditionelle Büro, nur 14 Prozent nennen das Homeoffice und ebenso viele geteilte Arbeitsräume („Shared Office Space“).

Mitarbeiter bevorzugen den persönlichen Kontakt

Eine zentrale Rolle spielen für die Beschäftigten der Studie zufolge die sozialen Aspekte des Arbeitsumfelds: persönlicher Kontakt und direkter Austausch mit Kollegen ist wichtiger als die eingesetzte Technologie. Nicht zuletzt davon hängen die hohen Werte für die Zufriedenheit mit dem aktuellen Job ab, die wiederum eine Voraussetzung für Motivation und hohe Produktivität ist. Es wird in der digitalen Transformation wesentlich darauf ankommen, dieses Zufriedenheitsniveau der Mitarbeiter auch über die anstehenden Veränderungen hinweg zu erhalten und im Zuge einer „Mission Mitarbeiter“ ein attraktives und interessantes Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Teammitglieder ihr Potenzial entfalten können.

Beitrag veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

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Gesund und erfolgreich arbeiten

Reportage:  Die Anforderungen, die Unternehmer an ihre Angestellten stellen, werden im Zuge der Digitalisierung immer komplexer. Körper und Geist dürfen dabei nicht auf der Strecke bleiben. 

Die Gesundheit der Mitarbeiter ist die Grund-voraussetzung für ein erfolgreiches Geschäft. Krankenkassen sorgen durch präventive Maßnahmen ebenso dafür wie ein immer professionelleres BGM. Dabei greift man auf eine Vielzahl von Möglichkeiten zurück. Beginnend bei ergonomischen Möbeln, bis hin zur Nutzung neuster Technologien. Wearables werden zu Fitnesscoaches, die durch Sensortechnologien Ernährung, Bewegung und Stressfaktoren überwachen.

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Themen und Inhalte


Krankenkassen
Prävention ist günstiger als Behandlung

Wearables
Neue Technologien halten uns Gesund

Work-Life-Balance
Privates und berufliches Leben im Gleichgewicht

Prävention durch Stressmanagement
Stressbewältigungsseminare und
internetbasiertes Training

BGM
Betriebliche Maßnahmen werden immer professioneller

Ergonomie am Arbeitsplatz
Dem Rückenleiden den Rücken kehren

Behandlung von Depressionen
Die Bedeutung von Pharmaindustrie und
Kurkliniken

Unternehmenskultur
Das gesunde Unternehmen

 

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Safety First – abgesichert arbeiten

Reportage:  Jede Medaille hat zwei Seiten. Arbeitnehmer sichern ihre Arbeitskraft ab, falls sie diese verlieren – Unternehmen sichern ihre Fachkräfte ab, um diese nicht zu verlieren.

Für rund drei Viertel der Angestellten ist die bAV ein Buch mit sieben Siegeln. Im Zuge der Digitalisierung soll sich das ändern. Kurz, knackig und viral lautet die Kommunikationsstrategie. Andere Angebote zur Arbeitskraftabsicherung dienen ebenfalls als wichtiges Benefit-Vehikel  und überholen in der Beliebtheit beim Arbeitnehmer nicht selten den Dienstwagen. Anreize schaffen in diesem Zusammenhang auch Auslandsaufenthalte, wobei es jedoch einiges zu beachten gibt.

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Themen und Inhalte

Altersvorsorge – betrieblich und privat
Gutes Geld nach getaner Arbeit

Benefits
Mitarbeiterbindung durch Absicherung

Abgesichert im Ausland
Damit Expats nicht auf der Strecke bleiben

Zeitwertkonten
Früher Schluss durch Überschuss

BU & Dread-Disease-Versicherung
Sicherungsnetz für den Ernstfall

bKV
Private Krankenkasse gezahlt vom Chef

Berufshaftpflicht- und D&O-Versicherung
Maßgeschneiderter Schutz für Führungskräfte, Selbstständige, juristische Personen und Organe

Arbeit und Psyche
Feel-Good-Manager und Methoden gegen den digitalen Stress

Arbeitsweg und Mobile Office
Grenzen der gesetzlichen Unfallversicherung

 

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Cyber-Security

Komplexe IT-Bedrohungen der digitalen Ära können mit ganzheitlichen Cyber-Defense-Strategien abgewehrt werden.

von Kai Grunwitz

Prävention, Erkennung, Abwehr und Reaktion sind die Grundpfeiler einer zukunftsweisenden, ganzheitlichen Cyber-Defense-Strategie. Diese Strategie ist für alle Unternehmen essenziell, die sich erfolgreich gegen die immer raffinierter und komplexer werdenden Angriffe von Cyber-Kriminellen wehren wollen.

Die Cyber-Kriminalität übt großen Druck auf Unternehmen aus. Die Motivation der Angreifer, eine IT-Infrastruktur lahmzulegen, Daten zu stehlen oder ein Unternehmen zu sabotieren, ist dabei vielfältig. Sie reicht von der Erpressung durch professionelle Kriminelle über die Unzufriedenheit oder Rache von (Ex-)Mitarbeitern bis hin zu politischen Gründen, wenn etwa Systeme von Regierungen oder Interessenverbänden angegriffen werden. Mit einer Besserung ist nicht zu rechnen, da beispielsweise die Zahl der DDoS- oder Ransomware-Attacken seit Jahren kontinuierlich zunimmt.

Prävention, Erkennung, Abwehr und Reaktion sind die Grundpfeiler einer zukunftsweisenden, ganzheitlichen Cyber-Defense-Strategie.

Beim Schutz der eigenen IT und der Abwehr zielgerichteter Angriffe haben sich vor allem drei bisher etablierte Sicherheitsverfahren als unzureichend beziehungsweise ungeeignet herauskristallisiert: die Perimeter-Absicherung; die rein auf Zugriffsbeschränkungen ausgelegten IT-Lösungen sowie die signaturbasierte Malware-Abwehr bei Endpunkten. Probleme bereiten den etablierten Schutzmechanismen vor allem die zunehmende Vernetzung und Kommunikationsvielfalt durch n-zu-n-Beziehungen von Unternehmen mit Mitarbeitern, Lieferanten, externen Dienstleistern oder Kunden sowie die relative Trägheit der signaturbasierten Malware-Abwehr.

Paradigmenwechsel durch Cyber-Defense

In der IT-Sicherheit ist daher ein Umdenken nötig, denn nur ein ganzheitlicher Ansatz kann lückenlose Cyber-Sicherheit bieten. Zentrales Merkmal ist die Erweiterung herkömmlicher Sicherheitskonzepte, die auf dem Perimeter-Schutz basieren. Neben reaktiven Maßnahmen muss eine Full-Lifecycle-Sicherheitslösung heute auch einen aktiven Schutz umfassen. Der klassische Netzwerk-Schutzwall wird dabei um proaktive Sicherheitsmechanismen ergänzt, die sich auch auf Applikationen und Daten sowie die einzelnen Endpunkte erstrecken. Cyber-Defense steht dabei für mehr als nur die Summe einzelner Sicherheitsmaßnahmen und die Kombination punktueller Ansätze, die zum Beispiel nur eine spezifische Herausforderung wie die APT-Abwehr aufgreifen. Das bedeutet auch, dass es dabei um wesentlich mehr als das reine Infrastruktur- und Technologie-Management geht. Sie stellen in der Regel lediglich die Basis für höherwertige, weitreichendere Services dar.

Am Anfang einer Cyber-Defense-Strategie steht die Analyse des individuellen Risiko-Profils (Risk-Insight). Jedes Unternehmen weist ein solches Profil auf, das durch eine Klassifizierung und Risikobewertung der schützenswerten Daten und Prozesse ermittelt werden muss. Alle folgenden Maßnahmen bauen im Rahmen einer zukunftsweisenden Cyber-Abwehr darauf auf. Die vier zentralen Grundkomponenten der Strategie sind: Prävention, Erkennung, Abwehr und Reaktion.

Die vier Phasen des Security-Lifecycles im Überblick. Quelle: NTT

Prävention auf Applikationen, Daten und Clients ausdehnen

Der klassische Perimeter-Schutz mit E-Mail-Gateways inklusive Spam- und Malware-Filter, Next-Generation-Firewalls, VPN-Systemen oder dynamischen Sandboxing-Lösungen bietet keinen hinreichenden Schutz mehr, da er beispielsweise Business-Applikationen und Daten nicht ausreichend berücksichtigt. Lösungen wie Data-Loss-Protection oder Digital-Rights-Management schließen diese Lücken.

Für Eindringlinge sind Endpunkte wie Desktops, Tablets oder Smartphones ein immer wichtigeres Einfallstor, und deshalb ist es unabdingbar, diesen Geräten auch eine höhere Gewichtung zuzuweisen. Signaturbasierte Mechanismen können gezielte Angriffe durch Malware nur schwer erkennen und abwehren, sodass moderne, intelligente Endpunkt-Lösungen unverzichtbar sind. Das bedeutet, dass zum Beispiel mit einer stärkeren Nutzung von Micro-Hypervisor-Lösungen zu rechnen ist, die eine zuverlässige Endpunktsicherung durch Isolierung von Applikationen ermögli-chen, oder auch mit einer verstärkten Überwachung der Endpunkte, um Verhaltensauffälligkeiten und deren Verbreitung frühzeitig zu erkennen und zu bewerten. Im Hinblick auf die Prävention dürfen gerade auch aktuelle Trends und Themen wie die zunehmende Cloud-Nutzung, das Internet der Dinge oder die verstärkte Vernetzung von Produktionsanlagen, Industrial-Control-Systems oder SCADA-Systemen mit der IT nicht vernachlässigt werden.

Trotz aller Vorkehrungen: Die 100-prozentige Sicherheit bleibt eine Utopie!

Ein ganzheitliches Cyber-Defense-Konzept muss nicht zuletzt auch den Faktor Mensch berücksichtigen. Die Minimierung dieser potenziellen Schwachstelle durch die Förderung von Awareness und das Training von Mitarbeitern ist ebenfalls ein wichtiger Baustein einer präventiven Cyber-Defense-Strategie.

Früherkennung implementieren

Die zunehmende Vernetzung stellt auch neue Anforderungen an die gängige Monitoring-Praxis. Es reicht nicht mehr, sich auf Systemlogs und -warnungen zu verlassen. Die Überwachung muss vielmehr auch Verhaltensanalysen der IT-Umgebung in Echtzeit erlauben. Nur so lassen sich ungewöhnliche Aktivitäten aufdecken – etwa wenn Systeme, die nichts miteinander zu tun haben, Daten tauschen oder „stille“ interne Systeme plötzlich mit externen Systemen kommunizieren. Da Unternehmen in der Regel weder die finanziellen noch die personellen Ressourcen für solche Frühwarnsysteme aufbringen können, sollten sie die Unterstützung von Managed-Security-Services (MSS)-Anbietern anfordern, die mit ihren Security-Operations-Centern (SOC) Angriffe frühzeitig erkennen. Die Analysten in diesen SOCs analysieren mithilfe von intelligenten Tools permanent den Datenverkehr. Das versetzt sie in die Lage, aus den unterschiedlichen Informationen Korrelationen herzustellen und mit ihrer fachlichen Expertise zu bewerten.

Ein SOC sollte über eine valide globale Datenbasis für ein proaktives Sicherheits-Monitoring verfügen. Nur eine derartige globale Threat-Intelligence kann die zuverlässige Basis für die Realisierung eines umfassenden Schutzes vor akuten – auch gänzlich neuen – Bedrohungen sein. Dabei kann ein weltweit agierender Provider im Unterschied zu einem rein lokal vertretenen MSS-Anbieter Meldungen und Störungen unterschiedlichster IT-Infrastrukturen von Tausenden Kunden weltweit überwachen und analysieren – und auf dieser Datenbasis dann ein Echtzeitbild der Bedrohungslage erzeugen, das wiederum für die Erstellung effizienter Cyber-Abwehrlösungen genutzt wird. Ein international vertretener Service-Anbieter wie NTT Security beispielsweise betreibt weltweit 17 SOCs sowie Forschungs- und Entwicklungszentren und beschäftigt mehr als 1 500 Sicherheitsexperten, davon mehr als 250 allein in der DACH-Region. Zudem nutzt NTT weltweit verteilte proprietäre – auf eigener IP basierende – kommerzielle und Open-Source-Honeypots und kann damit seinen Kunden ein Höchstmaß an präventiver Sicherheit bieten.

Der Cyber-Defense-Ansatz von NTT Security basiert auf den vier Grundkomponenten Prävention, Erkennung, Abwehr und Reaktion. Quelle: NTT

Notfallplan entwerfen

Trotz aller Vorkehrungen bleibt die 100-prozentige Sicherheit eine Utopie. Unternehmen sollten deshalb immer für den Ernstfall gewappnet sein und einen Notfall-Plan in der Hinterhand haben, den sie bei einem Angriff oder Leck kurzfristig in Kraft setzen, um Schaden abzuwenden oder zu minimieren. Dass dies jedoch bei den meisten Unternehmen noch nicht der Fall ist, zeigt der aktuelle NTT Security Global Threat Intelligence Report, demzufolge gerade ein Viertel der Unternehmen ausreichend auf einen Incident vorbereitet ist. Bei der Entwicklung des Notfallplans bieten erfahrene Sicherheitsexperten eine entscheidende Unterstützung. Sie helfen auch, wenn es darum geht, Response-Teams bereitzustellen, die im Fall eines Falles einen ungewollten Datenabfluss unterbinden.

Beitrag wurde veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

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Informationen zu Kai Grunwitz

Offene Logistikplattform erhöht die Transparenz

von Geert-Jan Gorter

Regelmäßig landet die Logistik in Studien, in denen der Reifegrad der digitalen Transformation in der Wirtschaft untersucht wird, auf den hinteren Plätzen. So zeigte die Befragung „Digitale Transformation der Supply-Chain – Stand heute und in fünf Jahren” von Capgemini Consulting, dass fast die Hälfte der Logistikunternehmen in der Kommunikation mit Partnern in der Lieferkette immer noch an erster Stelle auf „traditionelle Methoden“ – wie beispielsweise Telefon, Fax und E-Mail – vertrauen. Für 75 % der befragten Führungskräfte ist die digitale Transformation der Supply-Chain zwar „wichtig“ bis „sehr wichtig“, 70 % gaben zudem an, sich bereits mit dem Thema auseinanderzusetzen. Doch mit dem Ergebnis der Bemühungen ist ein Drittel der Befragten „unzufrieden“ – und lediglich 5 % sind bereits „sehr zufrieden“.

Hindernisse für Logistik 4.0

Komplexe Dienstleisterstrukturen – wie etwa im Kombinierten Verkehr mit Speditionen, Eisenbahnen, Reedereien, Terminalbetreibern, Instandhaltern und Verladern – erschweren Abstimmungen und damit das Management arbeitsteiliger Prozesse. Hinzu kommt, dass in die Supply-Chain eingebundene Unternehmen in der Regel über eigene, historisch gewachsene IT-Landschaften verfügen, die einen ungehinderten horizontalen und vertikalen Informationsfluss im Sinne einer Logistik 4.0 nach allgemeiner Auffassung nicht zulassen. Dabei ist gerade die Logistikbranche mit ihren vielen manuellen Prozessen prädestiniert für enorme Fortschritte durch digitale Innovationen.

Fallbeispiel DB Cargo BTT

Die Digitalisierung erfolgreich in Angriff genommen
Die DB Cargo BTT ist auf den Transport von Chemie-, Mineralöl- und Düngemitteltransporten im Kombinierten Verkehr und im Wagenladungsverkehr spezialisiert. Sie organisiert den Hauptlauf auf der Schiene, den Umschlag im Terminal und den Vor- und Nachlauf auf der Straße für alle europäischen Relationen. Mithilfe von catkin wurde innerhalb von nur vier Wochen für die internationalen Aluminiumverkehre des Unternehmens eine Vernetzung der beteiligten Partner in der Transportkette realisiert. Trotz des komplexen Verkehrskonzepts mit einer Vielzahl von Akteuren über unterschiedliche Transportmittel, Zeitzonen und Sprachen hinweg, gibt es nun die völlige Transparenz in Echtzeit. Etwa über den Auftragsstatus, die eingesetzten Transporteinheiten und schadhaftes Equipment.

Flexible Prozessplattform

Das cloudbasierte Logistikportal catkin vernetzt Kunden und Dienstleister über frei konfigurierbare Aufträge. Es ermöglicht so eine systemunabhängige, unternehmensübergreifende und zugleich standardisierte Kommunikation und unterstützt das Management von mobilen Ressourcen, wie etwa Personal, Loks und Waggons, aber auch Container, Lkw oder Auflieger.
So ist etwa das Tracking von Containern lückenlos von der Aufnahme bis zur Zustellung möglich. Als universelle Plattform für alle Auftragstypen erlaubt catkin die Vernetzung unterschiedlicher Assets. Mobiles Personal, Depots und Terminals sind leicht zu integrieren.

Flexible Beteiligungsmöglichkeiten

Jeder Teilnehmer kann sich über das Web und die mobile App beteiligen. Kleinunternehmen und Freiberufler verwenden Browser und App, Unternehmen mit einer etablierten IT integrieren ihre Systeme sukzessive über die offene Plattformspezifikation. Die Anbindung an vorhandene ERP-, Telematik- oder auch Speditionslösungen ist über die vorhandenen Anwendungsschnittstellen (APIs) recht einfach zu bewerkstelligen.

Fallbeispiel TX Logistik

Auftragsdurchlaufzeiten um 25 Prozent reduziert
Das Schienenlogistikunternehmen TX Logistik verbessert mithilfe des catkin-Portals das Management von Ganzzügen und des Kombinierten Verkehrs. Durch die Integration der zur Verfügung gestellten Funktionalitäten in das eigene Planungs- und Steuerungsprogramm halbierte sich bei den Vor- und Nachläufen per Spedition die Fehlerquote und der Arbeitsaufwand sank um 12 Prozent. Gleichzeitig konnten die Auftragsdurchlaufzeiten um 25 Prozent reduziert werden. Weitere Erfolge zeigen sich in Form einer verbesserten Abstimmung mit den Bahn-Dienstleistern und im operativen Personaleinsatz. Die erhöhte Transparenz führt hier zu einer deutlichen Reduzierung von Verspätungen und 50 % weniger Support-Anrufen im European Control Center der Güterbahn.

Sicherheit und Datenschutz

Auch die Integration neuer Akteure und Prozesse sowie eine zügige Implementierung neuer Standards sind jederzeit möglich. Die Konfiguration von neuen Auftragsstrukturen und Arbeitsabläufen geschieht ohne aufwändige Programmierung. Die Kombination von standardisierter Technik und flexiblen Strukturen ermöglicht so dynamische Prozesse.
Der sichere Austausch der Daten entlang der gesamten Data-Supply-Chain ist dabei eine wesentliche Voraussetzung. Disponenten etwa, die das catkin-Portal nutzen, können sicher sein, dass ihre Daten nicht in irgendeiner Cloud jenseits des großen Teichs unterwegs sind, sondern sich in einem modernen deutschen Rechenzentrum befinden – unter Einhaltung aller Datenschutzbestimmungen. Zudem werden die im Zuge der Auftragsabwicklung erzeugten Daten nach Abschluss innerhalb eines gewissen Zeitfensters wieder aus dem System entfernt.

Nahtlose Kollaboration

Der Ansatz von catkin integriert die Beteiligten am Erbringen einer Logistikdienstleistung unmittelbar horizontal und stellt somit sofort für alle Teilnehmer gleichermaßen ein Kunden- als auch Dienstleisterportal dar. Zudem wird die Steuerung von mobilen Personalen und „rollendem Material“ automatisch unterstützt. Auftragsdaten und Lieferfortschritt lassen sich sicher, einfach und in Echtzeit kommunizieren, wodurch im Sinne von Logistik 4.0 eine nahtlose Kollaboration über Unternehmensgrenzen hinaus realisiert wird. Voraussetzung für Smart Services, innovative Leis­tungsangebote und automatisierte Geschäftsprozesse in der Logistik 4.0 sind der sichere Austausch und die einfache Kombination von Daten in Wertschöpfungsnetzwerken – ohne dass die Beteiligten in der Lieferkette die Souveränität über die eigenen Daten verlieren.

Fallbeispiel Kloiber Transporte

Optimierter Container-Transport
Die Spedition Kloiber aus Bayern, ein Familienunternehmen mit jährlich 85 000 transportierten Ladeeinheiten und einer Flotte von 150 Lastwagen, führte catkin als Kundenportal ein und koppelte es an das vorhandene Planungssystem. Die Vernetzung zwischen den Beteiligten – etwa Reeder, Zoll, Bahn, Operateur, Lkw-Spediteur, Fahrer und Kunde – kann ebenso auf Basis der Containernummer, die eine eindeutige Identifikation ermöglicht, erfolgen. Statt einer weiteren Insellösung verfügt Kloiber nun über eine offene Plattform, die eine einfache Anbindung von weiteren Kunden und beliebigen Subunternehmern ermöglicht.

„Industrial Data Space“

Die Initiative „Industrial Data Space“, an der mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verschiedene Fraunhofer-Institute und Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen – darunter auch catkin – beteiligt sind, schafft die Voraussetzungen für den dringend nötigen sicheren Datenraum. Zwischen allen Beteiligten am Datenaustausch wird ein standardisierter Vertrag geschlossen, der in Software „gegossen“ den Daten immer mitgegeben wird. Er beschreibt, was der Empfänger mit den Daten tun darf und was nicht. Der Sender bleibt Eigentümer, kann Bedingungen der Nutzung festlegen und auch den Zeitraum der Gültigkeit.

Mehr Informationen unter http://www.catkin.eu/HandbuchDigitalisierung

Kernaussagen

Fast die Hälfte der Logistikunternehmen vertrauen in der Kommunikation mit Partnern in der Lieferkette immer noch an erster Stelle auf „traditionelle Methoden“ – wie beispielsweise Telefon, Fax und E-Mail.
Komplexe Dienstleisterstrukturen – wie etwa im Kombinierten Verkehr – erschweren Abstimmungen und damit das Management arbeitsteiliger Prozesse. Trotzdem ist gerade die Logistikbranche mit ihren vielen manuellen Prozessen prädestiniert für enorme Fortschritte durch digitale Innovationen.
Mithilfe einer universellen Logistikplattform für eine vernetzte Auftragsabwicklung und Kommunikation wie zum Beispiel catkin kann bereits heute der Weg in eine Logistik 4.0 beschritten werden, bei der die Transparenz der Supply-Chain im Mittelpunkt steht.

Beitrag wurde veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

Der Text ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE verfügbar.
Lizenzbestimmungen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Die digitale Revolution: einfach machen!

von Anette Bronder

Viel Lärm um nichts oder entscheidender Wettbewerbsvorteil? Bei den meisten Unternehmen ist mittlerweile angekommen, dass sie sich mit dem Thema „Digitalisierung“ beschäftigen müssen, um zukunftsfähig zu sein. Fachkräftemangel, ein schärferer Wettbewerb, Start-ups, die mit einer cleveren Idee ganze Branchen umkrempeln, neue technische Möglichkeiten – das sind die großen Herausforderungen, die die heutigen Unternehmen jetzt aktiv angehen müssen. Der Treiber für nachhaltiges Wachstum? Digitaler Fortschritt!

Fast alle Branchen werden mit Chancen und Risiken der Digitalisierung konfrontiert, auch wenn unterschiedliche Bereiche und Prozesse betroffen sind. Unternehmen können im Internet der Dinge einzelne Produkte, Herstellungsprozesse, ganze Wertschöpfungsketten oder auch komplette Geschäftsmodelle vernetzen. Und das müssen sie auch: Kunden erwarten im sogenannten „Age of the Customer“ individuelle, preisgünstige Konsumgüter und schnellen Service. Hier haben deutsche Firmen Nachholbedarf, denn das Potenzial von IoT ist laut einer Studie von PAC erst zu fünf Prozent ausgeschöpft. Es gilt: Wer die erste Halbzeit der Digitalisierung verschlafen hat, muss in der zweiten erst recht Gas geben.

Was hindert Unternehmen daran? Häufig fehlt es an Digitalisierungs-Know-how. Eine aktuelle Studie von Crisp Research ermittelte anhand eines Reifegradmodells die Fähigkeit von Führungskräften, die digitale Transformation ihrer Unternehmen voranzutreiben. Und fand heraus, dass 71 Prozent nur wenig Wissen rund um neue digitale Technologien und auch kein ausgeprägtes „Digital-First“-Denken aufweisen. Viele dieser Entscheider können durchaus konkret die Eigenschaften und Funktionen nennen, die einen „Digital Leader“ ausmachen. Dennoch fehlt ihnen an der ein oder anderen Stelle der Digitalisierungswille und auch das Wissen, es gewinnbringend umzusetzen.

Um den nötigen Sprung in die digitale Welt zu schaffen, sind Dienstleister und Produktanbieter umso mehr gefordert. Besonders branchenspezifische Anwendungen und standardisierte Plattformansätze für den einfachen Einstieg in das IoT werden dringend benötigt. Wir müssen Anwendern Schützenhilfe leisten und Lösungen anbieten, die sich schnell und einfach implementieren lassen. So nehmen wir Unternehmen die großen Ängste vor der digitalen Angriffsfläche und der Komplexität der vernetzten Welt. Eine häufig gestellte Frage: Wie viel muss ich in meinem Unternehmen digitalisieren? Ich rate immer klein anzufangen und den Digitalisierungsgrad langsam auszubauen. Auf einzelne Geräte oder Bereiche begrenzte Lösungen bieten Unternehmern die Möglichkeit, eine Vernetzung auszuprobieren und auf Potenziale für ihr gesamtes Geschäftsmodell abzuklopfen. Besonders für kleine und mittelständische Firmen, die große und riskante Investitionen scheuen, ist dies ein unkomplizierter Weg ins IoT.

Welche Strategie hin zum digitalen Unternehmen ist die richtige? Zunächst sollte man das Potenzial der Digitalisierung für sich erkennen. Maschinenbauer wie Pfannenberg, der Klimatisierungslösungen für Schaltschränke baut, oder der Küchengerätehersteller Rieber vernetzen ihre Geräte, um sie aus der Ferne zu überwachen und zu steuern. Dampfkesselproduzent Certuss geht sogar noch einen Schritt weiter: Er verbindet seine Maschinen mit der Cloud, um die gewonnenen Daten zur vorbeugenden Wartung, der sogenannten „Predictive Maintenance“, zu nutzen. Thomas Hamacher, Chief Technical Officer bei Certuss, sagt, er gehe damit auf „Spurensuche“, um anhand der interpretierten Daten die Geräte vorausschauend zu warten und die Zufriedenheit der Kunden zu erhöhen. Diese Unternehmen haben herausgefunden, wie sie digitale Lösungen für sich nutzen können, und sie haben diese Erkenntnis mithilfe einfach anwendbarer Lösungen in die Tat umgesetzt.

Um Fahrstühle, Kühlschränke oder Werksmaschinen ins Internet zu bringen, sind drei Komponenten vonnöten: Netz, Sensoren, die Daten übertragen, und die Cloud, wo die Daten intelligent ausgewertet werden.

Und von solchen Optimierungen bestehender Produkte und Dienstleistungen sowie effizienteren Strukturen und besseren Kostenstrukturen profitieren bereits viele Unternehmen. Noch aber zögern Firmen, neue Wege einzuschlagen und in das Ungewisse zu investieren. Digitale Transformation erfordert durchaus Mut und vor allem Offenheit. Das ist eine der Herausforderungen. Die andere besteht darin, richtig zu digitalisieren – mit Strategie, den richtigen Partnern und optimalen IT-Lösungen.

Auch wir Dienstleister sind in der Pflicht, denn kein Anbieter kann das Internet der Dinge alleine beherrschen. Starke Kooperationen mit Partnern und ein eng verknüpftes Ökosystem aus Infrastruktur, Plattformen und Produkten, die sich stets branchenübergreifend einsetzen lassen, ist die Voraussetzung für eine umfassende Vernetzung. So lässt sich etwa ein intelligenter Kühlschrank mit anderen Geräten zu einem Smart Home, mehrere Smart Homes mit weiteren Lösungen wie Smart Parking lassen sich zu einer Smart City vernetzen. Doch solche Möglichkeiten sind zugleich sehr komplex. Zudem wächst die Zahl der Anbieter rasant. Dies erschwert Unternehmen die Investitionsentscheidung. Know-how und Vertrauen auf allen Seiten aufzubauen ist ein Muss für IT-Anbieter. Denn wir verkaufen ja keine schnell konsumierbaren Produkte wie Milch oder Kaffee. Vielmehr geht es in der IT-Branche um langfristige, vertrauensvolle Beziehungen mit Kunden und darum, neben dem Verkäufer auch zum Berater und Partner für die Digitalisierung zu werden.

Drei Dinge sind das Grundgerüst einer erfolgreichen digitalen Transformation: Digitalisierte interne Prozesse, ein technologischer Unterbau, der die gesamte IT-Landschaft beheimatet und vernetzt, und nicht zuletzt die digitalen Geschäftsmodelle, die nah am Kunden ausgerichtet sein müssen. Diese Komponenten müssen Unternehmen mit unserer Hilfe in Angriff nehmen; nicht morgen, sondern heute. Sonst setzen sie in der digitalen Welt die Zukunft ihrer Firma aufs Spiel.

Kernaussagen

  • Wer am Markt eine Chance haben will, muss Mut zum Wandel haben und die Digitalisierung sowie die Cloud in den Mittelpunkt der eigenen Strategie stellen.
  • Häufig fühlen sich Unternehmen von der Komplexität der digitalen Welt überfordert. Digitalisierung einfach machen ist Aufgabe der Dienstleister – einen einfachen Einstieg bieten branchenspezifische Anwendungen und standardisierte Plattformen.
  • Keiner kann das IoT allein beherrschen, denn die eine Lösung für alle Zwecke gibt es nicht. Nur mit Partner-Ökosystemen lassen sich die digitalen Kundenwünsche von morgen beantworten.
  • In Zukunft dreht sich alles um die Echtzeitverarbeitung immer dichterer Datenströme aus verschiedenen Quellen; schnelle Netze, intelligente Datenanalyse-Tools und sichere Cloud-Plattformen sind der Schlüssel dazu.

Beitrag veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

Der Text ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE verfügbar.
Lizenzbestimmungen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

ERP-Systeme verwandeln IoT-Daten in optimierte Prozesse

von Stefan Issing und Peter Schulz

Um die Möglichkeiten von Industrie 4.0 voll auszuschöpfen, müssen die aus Sensorendaten gewonnenen Erkenntnisse operationalisiert und in effizientere Prozesse umgesetzt werden. Das ist die zentrale Rolle von ERP-Systemen in Indus­trie-4.0-Umgebungen.

Das Internet of Things (IoT) kann Industrieunternehmen heute Millionen an Sensorendaten liefern, aus deren Analyse sich wertvolle Erkenntnisse gewinnen lassen. Diese Informationen nur zu sammeln und auszuwerten reicht aber nicht aus. Um von diesen Big Data wirklich zu profitieren, müssen die Erkenntnisse auch zu Aktionen führen, die die Geschäftsabläufe verbessern, seien es optimierte Wartungspläne, verbesserte Service-Levels, optimierte Logistik, bessere Produkte oder die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Die IoT-Daten müssen also operationalisiert werden – und das ist die zentrale Aufgabe von ERP-Systemen in Industrie-4.0-Umgebungen. Zum einen steuern sie als Herzstück der Unternehmens-IT die Kernprozesse der Indus­trieunternehmen und sind damit naturgemäß auch für deren Optimierung durch neue Erkenntnisse zuständig; zum anderen agieren ihre Anbieter teilweise schon Jahrzehnte am Markt und verfügen deshalb über ein umfassendes Know-how dafür, welche Daten ein Unternehmen genau benötigt, um durch optimierte Geschäftsprozesse für effizientere Abläufe oder höhere Qualität zu sorgen.

Industrie 4.0 entwickelt in den allermeisten Fällen das vorhandene Geschäft weiter, anstatt es grundlegend zu verändern.

ERP-Systeme in IoT-Plattformen aus der Cloud integrieren

Ein Beispiel für die Operationalisierung von IoT-Daten im ERP-System sind optimierte Wartungsprozesse. Wenn etwa Sensoren Daten über zu hohe Temperaturen eines bestimmten Teils sammeln, sollten diese nicht nur gesammelt und registriert werden, um dann manuell darauf zu reagieren; das volle Potenzial zeigt sich erst dann, wenn auf Basis dieser Daten ein Prozess angestoßen wird, der automatisch Servicepersonal mit dem Austausch des betroffenen Teils beauftragt und damit seinen Ausfall verhindert. Operationalisieren und Automatisieren – erst durch diese Kombination kann Industrie 4.0 ihre ganze Kraft entfalten und signifikante Umsatzsteigerungen bewirken.

Stefan Issing

Im ERP-System werden dazu aber nicht sämtliche Daten benötigt, die Industrie 4.0 generiert. Deshalb muss es in eine IT-Architektur eingebunden werden, die die Erfassung, Speicherung und Filterung der Daten ermöglicht. Eine sehr gute Möglichkeit dazu bietet die Integration in IoT-Plattformen in der Cloud.
Mit diesen Plattformen lassen sich die riesigen Datenmengen, die unter anderem von den Sensoren geliefert werden, empfangen, verarbeiten, filtern und an das ERP-System weiterreichen, ohne dafür selbst ein Rechenzentrum aufbauen zu müssen, das Millionen von Transaktionen stemmen kann. Im Sinne einer ganzheitlichen IT-Landschaft wird mittelfristig auch das ERP-System selbst zunehmend in die Cloud wandern; allerdings wird sich dabei hierzulande vor allem das Private-Cloud-Modell durchsetzen. In Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz sind die Unternehmen – ganz im Gegensatz etwa zu den USA – sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, geschäftskritische Daten in die öffentliche Cloud auszulagern.

Das Geschäft nicht auf den Kopf stellen, sondern Schritt für Schritt verbessern

Peter Schulz

Beim Stichwort Internet of Things kommen vielen Menschen automatisch Unternehmen mit disruptiven Geschäftsmodellen wie der Online-Fahrdienst-Vermittler Uber oder der Video-Streaming-Dienst Netflix in den Sinn, die komplette Branchen auf den Kopf gestellt haben. Industrie 4.0 entwickelt aber in den allermeisten Fällen das vorhandene Geschäft weiter, anstatt es grundlegend zu verändern. Beim Blick auf Unternehmen, die bereits erfolgreich Industrie-4.0-Anwendungen nutzen, zeigt sich, dass die allermeisten von ihnen mit einem inkrementellen Ansatz gestartet sind. Das kann zunächst auch nur die Anbindung einer einzigen Maschine sein.

Erzielt man dadurch ein bisschen mehr Umsatz, kann das die Inspiration für einen größeren Schritt sein – beispielsweise die Integra­tion mit weiteren Datenstreams wie Wettervorhersagen oder Temperaturänderungen, die es erlauben, die Leistung einer Maschine weiter zu optimieren.
So wird durch zunehmende Vernetzung Schritt für Schritt die Fabrik von morgen entstehen, in der ERP-Lösungen mithilfe Künstlicher Intelligenz und Algorithmen sich selbst planende und steuernde Systeme unterstützen. Szenarien wie das folgende sind dann an der Tagesordnung: Zahlreiche Komponenten in einem Auto sammeln kontinuierlich Daten über ihren Zustand und können auf Basis dieser Informationen mitteilen, wann sie unter Umständen ausgetauscht werden müssen, noch bevor es zu einem möglichen Ausfall kommt.

Checkliste ERP-System in Industrie-4.0-Umgebungen

Das muss ein ERP-System für Industrie 4.0 mitbringen:
– Es lässt sich durch Konfiguration statt Modifikation flexibel an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen.
– Es kann unterschiedlichste Datentypen verarbeiten, die von Sensoren und Geräten erzeugt werden.
– Zur Kommunikation mit den Ressourcen in der Fertigung kann es über offene Plug-and-Play-Schnittstellen unterschiedliche Produktionsleitsysteme anbinden.
– Leistungsfähige Multi- und Inter-Site-Funktionalitäten sorgen für die Steuerung des erweiterten Informationsflusses über sämtliche, auch internationale Standorte hinweg.
– Zur schnellen Anbindung neuer Partner bietet es offene und leicht konfigurierbare EDI-Schnittstellen sowie spezielle B2B-Portale.
– Um sich selbst organisierende Produktionseinheiten zu ermöglichen, unterstützt es durch Methoden wie Kanban eine hohe Automatisierung.
– Zur Echtzeit-Überwachung von Industrie-4.0-Prozessen führt es Daten und Prozesse aus mehreren Quellen in einem Enterprise-Operational-Intelligence-System zusammen.

Dazu sendet die betroffene Komponente selbstständig eine Mitteilung an den Hersteller, dass Ersatz gefertigt werden muss. In der Fabrik, in der dieser Auftrag bearbeitet wird, konfigurieren sich die Maschinen selbst so, dass das passende Teil gefertigt wird, und schicken es anschließend an den richtigen Zielort. Der Termin in der Werkstatt ist dann bereits vereinbart – denn auch darum hat sich das Auto bereits selbstständig gekümmert.

Kernaussagen

  • Um von den Big Data des Internet of Things wirklich profitieren zu können, reicht es nicht, die Daten nur zu sammeln und auszuwerten. Die Erkenntnisse müssen auch zu Aktionen führen, die die Geschäftsprozesse verbessern.
  • Diese Operationalisierung der IoT-Daten ist die Aufgabe von ERP-Systemen – denn sie steuern als Herzstück der Unternehmens-IT die Kernprozesse von Industrieunternehmen und sind damit auch für deren Optimierung zuständig.
  • Dazu sollte sich das ERP an IoT-Plattformen in der Cloud anbinden lassen. Sie bieten eine sehr gute Möglichkeit, die riesigen Datenmengen zu empfangen, zu filtern und an das ERP weiterzureichen, ohne dafür ein eigenes Rechenzentrum zu benötigen.

 

Beitrag veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

Der Text ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE verfügbar.
Lizenzbestimmungen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Business-Design für den digitalen Wandel

Fachbeitrag

von Elmar Nathe

Die digitale Transformation erfordert vom Topmanagement eines Unternehmens das grundlegende Überdenken des etablier­ten Geschäftsmodells und die Neuausrichtung der Geschäftsorganisation. Neue Geschäfts­chancen, die durch die Digitalisierung erst ermöglicht werden, müssen erst verstanden und auf ihre Relevanz zur Erneuerung des Geschäftsmodells geprüft werden. Digitalisierung verzahnt Business und IT unmittelbar. Jede Neuaus­rich­tung löst sofort eine entsprechende Änderung in der IT aus. Auch wenn IT-Trends wie z. B. „Internet of Things“ sicher die Weichensteller der digitalen Geschäftsmodelle sind, sollten Unternehmen beim Entwurf ihrer digitalen Strategie an den Nutzen für ihre Kunden denken. Startpunkt sind also die – wahrscheinlich schon – bekannten Probleme der Kunden. Ein tieferes Verständnis zu entwickeln, worin der Kern des Problems eigentlich besteht und welche Ansätze diese lösen können. Mögliche Fragestellungen sind:

  • Was sind die aktuellen Herausforderungen unserer Kunden in ihren Märkten?
  • Wie können digitale Technologien unsere Produkte bzw. Services verbessern?
  • Wie können unsere Kunden enger an uns gebunden werden?

Doch wie kann effektiv eine digitale Strategie entwickelt und umgesetzt werden? Das wird am Beispiel eines Maschinenbauers dargestellt. Dieser möchte sein herkömmliches, auf der Konstruktion, Produktion und Lieferung von Spezialmaschinen beruhendes Geschäftsmodell erweitern. Hierfür sollen Technologien aus der Industrie 4.0 wie z. B. Sensoren, RFID und Big Data genutzt werden.

Zur digitalen Strategie mit vier Management-Werkzeugen

Die pragmatische, lösungsorientierte Kopplung von Business und IT ist im Rahmen der digitalen Transformation wichtig. Hierfür bietet es sich als Unternehmen an, folgende Elemente auszuarbeiten:

  • Customer-Journey-Mapping
  • Geschäftsfähigkeiten-Landkarte
  • Value-Proposition
  • Lean Start-up.

Potenziale aus der Kundensicht entdecken

Elmar Nathe

Customer-Journeys stellen die Reise des Kunden bei der Interaktion mit dem Unternehmen dar. Dadurch lassen sich Potenziale und Ansatzpunkte aus Kundensicht entdecken. Hierbei ist es entscheidend, sich auf die Darstellung der Herausforderungen und der Erwartungshaltung der Kunden zu konzentrieren. Die IT kommt erst ins Spiel, wenn es darum geht, wie die identifizierten Probleme gelöst werden können. Als Best Practice hat es sich herausgestellt, dass aus den Customer-Journeys Geschäftsfähigkeiten abgeleitet werden, die das Unternehmen aufbauen muss, um die Kundenbedürfnisse besser bedienen zu können.
Bei dem Maschinenbauer beginnt die Customer-Journey des Kunden bei der Planung der neuen Maschinen und bildet anschließend den Kauf, Betrieb und die Instandhaltung der Anlage bis zur Ersetzung dieser ab. Bzgl. der Instandhaltung könnte erkannt werden, dass es strategisch entscheidend ist, über Geschäftsfähigkeiten zu verfügen, die dem Kunden helfen, die Maschinenlaufzeiten und die -auslastung zu erhöhen.

Nutzen für den Stakeholder herausarbeiten

Ob eine solche Geschäftsfähigkeit das Potenzial hat, ein neues Geschäftsmodell zu tragen, kann über einen „Business Model Canvas“ (BMC) pragmatisch beschrieben werden. Zentral für den BMC ist das Konzept der Value-Proposition (dt.: Leistungsversprechen). Auf dieser Ebene werden noch nicht die konkreten digitalen Services beschrieben, sondern welcher Wert bzw. Nutzen für den Stakeholder erzeugt werden soll.
Im Kontext einer digitalen Strategie sind Customer-Journeys und die abgeleiteten Geschäftsfähigkeiten ein guter Ausgangspunkt, um eine griffige Value-Proposition für eine Gesamtstrategie zu bilden. So ergibt sich insgesamt ein verständliches Zielbild der digitalen Transformation des Unternehmens. Der Maschinenbauer könnte sich für die Zukunft entscheiden, sich mithilfe von Nutzungsdaten aus der IT und von neu entworfenen Serviceprozessen vom reinen Maschinenlieferanten hin zum Managed-Service-Provider zu entwickeln, der dem Kunden hilft, die Maschinenlaufzeiten und -auslastung zu optimieren.

Kernfunktionalitäten werden im MVP abgebildet

Nach Customer-Journey, Geschäftsfähigkeiten und definierten Value-Propositions kommt die Feinarbeit! Jetzt gilt es, konkret die einzelnen, neuen Geschäftsfähigkeiten zu detaillieren und in IT-Produkte umzusetzen. Business und IT arbeiten hier Hand in Hand zusammen, um iterativ und möglichst schnell das Produkt auf den Markt zu bringen. Nach dem Lean-Start­up-Ansatz wird zuerst ein „Minimum Viable Product“ (MVP) entwickelt. Das MVP enthält nur die Kernfunktionalitäten, die den primären Nutzen für den Kunden generieren sollen. Das MVP wird schnellstmöglich auf den „Markt“ gebracht, um zu evaluieren, wie die neue Produktidee basierend auf der Value-Proposition tatsächlich bei den Kunden ankommt.

Der Maschinenbauer könnte in ersten Workshops gemeinsam mit ausgewählten Pilotkunden die Hauptursachen für Maschinenausfälle ermitteln und sich in einem MVP auf diese fokussieren. Hierfür wird ein erster Prozess entworfen, mit dem die Betriebsdaten der Maschinen analysiert und Muster erkannt werden können, die auf ein technisches Problem hindeuten. In einem iterativen Prozess können dann mit den Kunden Serviceprozesse und die zugrunde liegenden IT-Systeme weiterentwickelt und verfeinert werden, bis das neue Geschäftsmodell Managed-Service-Provider tragfähig und profitabel ist.
Werden die Schritte systematisch durchgeführt, wird so eine zukunftsträchtige digitale Strategie für das Unternehmen entwickelt. Kreative, innovationsfördernde Methoden und iterative, auf schnellem Kundenfeedback beruhende Ansätze für das Business-Development lassen auch in etablierten Unternehmen die notwendige Start-up-Mentalität einziehen.

Kernaussagen

Die Digitalisierung eröffnet neue Geschäftschancen. Diese müssen ergebnisoffen in interdisziplinären Teams diskutiert und ausgearbeitet werden.
Bei der anschließenden Ausarbeitung der digitalen Strategie wird der Kunde in den Mittelpunkt gestellt.
Vier Management-Werkzeuge erleichtern die Ausarbeitung der digitalen Strategie:

  • Customer-Journey-Mapping
  • Geschäftsfähigkeiten-Landkarte
  • Value-Proposition
  • Lean-Start-up.

 

Veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

 

Der Text ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE verfügbar.
Lizenzbestimmungen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Optimierte Infrastruktur treibt die digitale Transformation an

Unternehmen aller Größen müssen eine Antwort darauf finden, wie sie die digitale Transformation umsetzen, um zukunftsfähig zu werden. TREND REPORT sprach dazu mit Jürgen Metko, Regional Vice President Web Sales & Managing Director Central Europe bei Akamai, und Sven Klindworth, bei BT für das IT-Lösungsgeschäft in Deutschland und Österreich verantwortlich.

Die digitale Transformation ist ein schillernder Begriff. Was verstehen Sie darunter?

Jürgen Metko

Jürgen Metko: Die digitale Transformation ist ein zentraler Faktor für die Differenzierung und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Sie hat Auswirkungen auf das Geschäftsmodell, die Prozess- und die gesamte Wertschöpfungskette. Im Kern geht es um die Entwicklung einer digitalen Unternehmensstrategie. Geschäftsmodell und Prozesse beschreiben die digitale Transformation, bei der die Wertschöpfung ausschließlich im Internet stattfindet. Das lässt sich am Beispiel der sogenannten Cloud-born-Unternehmen wie Airbnb und Uber illustrieren. Sie haben ihre gesamte Wertschöpfungskette im Internet aufgebaut. Aber auch bei den traditionellen Unternehmen zeigt sich ein klarer Trend, dass immer mehr Geschäftsprozesse – und das gilt insbesondere für die Services mit Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern – über das Internet erfolgen.
Sven Klindworth: Ich möchte das um zwei Aspekte ergänzen. Vor allem im B2C-Markt haben es die etablierten Unternehmen mit neuen Wettbewerbern zu tun. Die Cloud-born-Anbieter drängen sich zwischen die Hersteller von Produkten und den Endkunden. Sie brechen die bisherigen Beziehungen zwischen Herstellern und Kunden auf und schaffen Plattformen, auf denen dann der gesamte Mehrwert entsteht, etwa im Buchhandel, in der Musik- und Filmbranche oder im Reisegeschäft. Im B2B-Markt haben auch etablierte Anbieter die Initiative ergriffen. Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe statten ihre Produkte mit Funkchips aus und verkaufen keine Produkte mehr, sondern Services wie Predictive Maintenance oder Echtzeit-Support. Der Hersteller einer Schlagbohrmaschine verkauft keine Ersatzteile mehr, sondern Löcher; und Anlagen, die früher auf eine fünfjährige Nutzungsdauer ausgelegt waren, können per Online-Softwareupdate neue Funktionen erhalten, die vielleicht zehn oder mehr Jahre Investitionsschutz bieten.

Welche Rolle spielt die Cloud bei der digitalen Transformation?
Jürgen Metko: Die digitale Transformation beschreibt den fundamentalen Wandel von Unternehmen hin zu einer mit Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern vollständig vernetzten Organisation. Sowohl im B2C- als auch im B2B-Umfeld sind Anwendungen und Services über das Web zugänglich. Cloud-Technologien bilden daher das Herzstück der digitalen Transformation.
Sven Klindworth: Die digitale Transformation ist ohne die Cloud nicht möglich; vor allem auch deshalb, weil die digitale Transformation nicht auf einen Ort oder einen lokalen Markt beschränkt ist. Wenn Unternehmen neue Marktsegmente und Regionen erschließen wollen, stellt die Cloud die dafür benötigte Daten- und Kommunikationsinfrastruktur bereit. Die GPS-Daten, die die Laufschuhe des Privatkunden, oder die Daten des Reifendrucks, die die Lkws der Logistikunternehmen senden, können nur in der Cloud orts- und zeitnah verarbeitet und ausgewertet werden.

Sven Klindworth

Wie können Sie Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen?
Jürgen Metko: Unternehmen müssen ihre IT – und das betrifft sowohl das eigene Rechenzentrum als auch die Integration und Nutzung von Cloud-Services – so aufstellen, dass sie zu einem reibungslosen „Enabler“ der digitalen Transformation wird. Durch die Einbeziehung von Cloud-Architekturen zur Bereitstellung von Applikationen, Daten und Services auf beliebigen Endgeräten, und oft weltweit, stellen sich für Unternehmen neue Herausforderungen bezüglich Performance, Verfügbarkeit und Sicherheit. Diese können sie allein meist nicht bewältigen. Wer Webapplikationen oder Cloud-Services für Kunden und Lieferanten anbietet, sollte über die Nutzung eines weltweit verteilten „Content Delivery Networks“ (CDN), wie der Akamai Intelligent Platform, sicherstellen, dass die benötigten Kapazitäten auch in Spitzenzeiten flexibel und zuverlässig bereitstehen.
Sven Klindworth: Zuerst einmal bieten wir unseren Kunden im Regelfall dringend benötigte Beratung bei der Entwicklung und Implementierung ihrer Digital-Transformation- und Cloud-Strategie. Darüber hinaus verfügt BT in Deutschland wie auch weltweit über eine eigene Netzinfrastruktur und Rechenzentren, aus denen IT-Services für Unternehmen erbracht werden. Über ein weltweites IP-Netzwerk erhalten Kunden in über 190 Ländern Zugriff auf Data-Center-Services und IT-Lösungen aus einer Hand. In Gemeinschaftsprojekten ergänzen wir uns mit Akamai. Unsere Kunden bringen ihr fachliches und Branchen-Know-how in Digitalisierungsprojekte ein. BT berät und stellt die Rechenzentren, Cloud-Services und Netzwerkkapazitäten bereit und Akamai sorgt mit seinen Web-Performance- und Security-Lösungen für die verlässliche Auslieferung von Daten und Services über das Internet. Zusammen mit Akamai bieten wir Komplettlösungen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Geschäftsmodelle im Internet erfolgreich umzusetzen.

Kernaussagen

  • Digitale Transformation ist ein entscheidender Faktor zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Bei der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle und -prozesse stellt die Cloud die benötigte Kommunikationsinfrastruktur bereit. Cloud-Technologien bilden so das Herz­stück der digitalen Transformation.
  • Mit einem verlässlichen Partner an der Seite sollten Unternehmen jetzt einen Proof of Concept starten, erste Erfahrungen sammeln und das Wissen möglichst rasch in weiteren Projekten umsetzen.
  • In vielen Branchen gibt es bereits einen Chief Digital Officer, der die digitale Transformation vorantreibt. Er sollte über ein fundiertes technisches und betriebswirtschaftliches Know-how verfügen sowie ein Gespür für innovative Ideen mitbringen.

Welche Herausforderungen gibt es für Unternehmen bei der digitalen Transformation?
Sven Klindworth: Bei der Umsetzung der digitalen Transformation lassen sich drei Gruppen unterscheiden: Erstens die allgemein bekannten Cloud-born-Vorbilder und zweitens die Vorreiter unter den etablierten Unternehmen wie Bosch. Der Automobilzulieferer betreibt eine eigene Cloud für internetbasierte Services und stellt dort Anwendungen aus den Bereichen vernetzte Mobilität, vernetzte Industrie und vernetzte Gebäude bereit. Die dritte Gruppe, sehr viele andere Unternehmen, warten ab und wissen nicht, wie sie anfangen sollen. Das betrifft vor allem die Hidden Champions unter den mittelständischen Unternehmen. Sie sind ingenieursmäßig hervorragend aufgestellt, erkennen aber nicht die Chancen, die sich für ihr Unternehmen aus der digitalen Transformation ergeben. Auch sind Ingenieure im Maschinenbau im Regelfall keine Softwareentwickler.
Jürgen Metko: Wir haben in Deutschland eine bedeutende Fertigungsindustrie mit sehr viel Know-how. Eine der Herausforderungen besteht darin, Schritt zu halten mit der Geschwindigkeit, mit der sich Businessmodelle und Geschäftsprozesse ändern. Hier tun sich viele schwer. Andere Branchen, vor allem aus dem B2C-Bereich, haben einen „Chief Digital Officer“ (CDO) ernannt, der die Digitalisierung vorantreiben soll.

Brauchen Unternehmen einen CDO oder kann die IT den digitalen Wandel alleine vorantreiben?
Jürgen Metko: Die meisten Unternehmen haben erkannt, dass sie sich mit der digitalen Transformation befassen müssen, aber es mangelt an einem Plan, wie sie die weitere Digitalisierung anpacken sollen. Der CDO sollte ein Gespür für innovative Geschäftsideen mitbringen, aber auch über ein fundiertes technisches und betriebswirtschaftliches Know-how verfügen.
Sven Klindworth: Dem kann ich mich nur anschließen. Die digitale Transformation ist nicht allein die Sache eines CIO, auch wenn sich dessen Rolle hin zu einer viel stärkeren proaktiven Unterstützung der Fachbereiche entwickelt. Er ist mit Datacentern, Applikationen und Netzen oft schon ausgelastet. Stärkeres unternehmerisches Denken und Querdenken, um beispielsweise das Potenzial von Industrie 4.0 und dem Internet of Things zu erkennen und mit branchenspezifischem Know-how zu kombinieren, erfordert die zusätzliche Rolle des CDO. Diesem kommt zusätzlich der Aufbau einer Partnerlandschaft zu, die man gegebenenfalls braucht, um eine Plattform für Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner aufzubauen.

Definition „Content Delivery Network“

Ein „Content Delivery Network“ (CDN) ist ein geografisch verteiltes, aus einer Vielzahl spezieller Server bestehendes Netzwerk. Unternehmen nutzen es für eine schnelle, zuverlässige und sichere Auslieferung von Websites, Web-Applikationen und Unterhaltungsangeboten für Privat- und Geschäftskunden. Akamai betreibt das weltweit größte CDN mit mehr als 220 000 Servern in über 120 Ländern. Um Webinhalte möglichst zügig an die Endbenutzer ausliefern zu können, nutzt das CDN das Edge-Caching. In einem Zwischenspeicher werden auf den Edge-Servern Kopien von Texten, Bildern, Audio­dateien und Videos vorgehalten. Nutzeranfragen können so von einem nahe gelegenen Edge-Server anstatt von einem geografisch entfernten Ursprungs-Server beantwortet werden. Zur schnellen Bereitstellung von Inhalten kommen darüber hinaus Techniken wie Routenoptimierung und TCP-Verbindungsoptimierung zum Einsatz.

Welche Handlungsempfehlungen können Sie Unternehmen geben?
Sven Klindworth: Nach einer Phase der Information und Diskussion ist es jetzt Zeit zu handeln. Unternehmen sollten mit einem verlässlichen Partner an ihrer Seite einen Proof of Concept starten und Erfahrungen sammeln. Sie werden sicherlich im ersten Anlauf nicht alles richtig machen, aber wertvolle Erkenntnisse erwerben, um dann die nächsten Stufen zu starten. Unternehmen eröffnen sich damit Möglichkeiten, ihre Geschäftsmodelle und Services in Richtung Kunden weit attraktiver und damit profitabler zu gestalten und können agiler auf neue Anforderungen in ihren Märkten reagieren. Wer hingegen jetzt zögert, könnte in wenigen Jahren vom Markt verschwunden sein.
Jürgen Metko: Unternehmen sollten durch einen effizienten Einsatz der Cloud die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehört, dass die Applikationen und Services stets performant und ohne Unterbrechungen zur Verfügung stehen – unabhängig vom Standort und dem verwendeten Endgerät. Möglichst viele Daten und Services sollten daher auf den Servern eines verteilten CDNs dezentral und regional bereitstehen, um von dort an Unternehmens- und Privatkunden ausgeliefert zu werden. Zudem sollten die „digitalen Assets“ wie Webseiten, Applikationen und Infrastrukturen vor Ausfallzeiten und Datendiebstahl geschützt werden. Eine mehrstufige Sicherheitsstrategie bietet dabei einen hohen Schutz. Sie reicht vom eigenen Rechenzentrum oder dem eines IT-Dienstleisters bis in die Cloud. Eine cloudbasierte Lösung wirkt dort, wo die Angriffe entstehen, und wehrt beispielsweise DDoS-Angriffe ab, bevor sie die IT-Infrastruktur und die darauf laufenden Applikationen und Services aus dem Bereich der digitalen Transformation erreichen.

Informationen zu Sven Klindworth

Informationen zu Jürgen Metko

Zu BT.com/de

Zu akamai.de

 

Beitrag wurde veröffentlicht im Dez. 2016 im Handbuch Digitalisierung

Der Text ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE verfügbar.
Lizenzbestimmungen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Druckfrisch: „Handbuch Digitalisierung“

Heute ist unser „Handbuch Digitalisierung“ am deutschen Markt erschienen.

 

Vor Ihnen liegt das erste gemein­freie Open-Content-Werk zum
Thema „Digitalisierung“.

 

cover

Auf über 260 Seiten haben wir in Form von Gastbeiträgen, Interviews und Fall­beispielen die Digitalisierung und ihre Aus­wirkungen auf Unternehmen und Wirtschaft
beschrie­ben.

Gleichzeitig haben wir wichtige und aktuelle „Quer­schnittsthemen“ von Big Data bis Cloud-Computing dazu mit Querverweisen ins Verhältnis gesetzt.
Wichtig war unserer Redaktion da­bei, neue Geschäftsmodelle, die durch die Digitalisierung für Unternehmen entstehen, hervorzuheben.
Die The­menkonvergenz der Digitali­sierung hat uns dabei am meisten beschäftigt.

 

 

Das Buch wird regelmäßig aktualisiert auf unserer digitalen Plattform im Internet.
Un­ter http://www.handbuch-digitalisierung.de
halten wir alle Inhalte des Buches für Sie zum kostenfreien Download vor.

Wer darüber hinaus ein Printexemplar bestel­len und gemütlich lesen möchte, kann dies über den Buchhandel oder im Internet online bei Amazon realisieren.
Print-ISBN: 978-3-9818482-0-5

 

Multiplikatoren wie Journalis­ten und Blogger dürfen unse­re Inhalte jederzeit auch unter kommerziellen Aspekten bei Nennung der Quelle und des Autors kopieren und ändern.

Die Änderungen müssen her­vorgehoben werden und das entstandene neue Werk muss unter derselben Textlizenz wie­der gemeinfrei zur Verfügung gestellt werden.

So können wir und der Themenumfang ge­meinsam wachsen.

In diesem Kontext soll durch die eingesetzte Freie Textlizenz (CC BY SA 3.0 DE) allen Au­toren und allen Lesern die Möglichkeit gege­ben werden, ihre Inhalte online zu ändern und damit stets aktuell zu halten.
Da wir mit dem jetzigen Umfang des Werkes nur einen Bruchteil der wichtigsten Digitalisierungs­strategien vorstellen konnten, machen wir online weiter.

Wenn Sie im Handbuch für Sie wichtige Bei­träge und Artikel finden, können Sie diese über unser E-Paper und über unsere Webseite jederzeit mit Bekannten und Freunden teilen. Unsere Inhalte mit der gewählten gemeinfrei­en Creative-Commons-Textlizenz sind prä­destiniert, um in den Sozialen Netzwerken geshared zu werden.

Sollte die Startauflage von 2 000 Printexem­plaren vergriffen sein, müssen Sie trotzdem nicht auf die „Papierausgabe“ verzichten. Wir drucken dann extra ein Exemplar für Sie mit der Printing-on-Demand-Technologie. Da unsere Inhalte ja gemeinfrei sind (Open Con­tent), zahlen Sie nur für die Verarbeitung und das Papier.

Für Anregungen, Feedback und Kritik kön­nen Sie unsere Autoren gerne über das On­line-Formular unter http://www.handbuch-digitalisierung.de erreichen.

Wir möchten mit unserem Werk kleine und mittlere Unternehmen sowie den deutschen Mittelstand ansprechen und sie für die Digi­talisierung sensibilisieren.

Das Handbuch-Digitalisierung geht auch Hand in Hand mit
unserer Printausgabe TREND REPORT. Die Wirtschaftszeitung be­gleitet regelmäßig das Handelsblatt als Supple­ment (Fremdbeilage). Mit TREND REPORT haben wir die erste Wirtschaftszeitung ge­schaffen, die „Freie Inhalte“ generiert, veröf­fentlicht und im Web viral verbreitet.

Die gesammelten The­men und Reportagen aus TREND REPORT haben wir jeweils in Form des Expertenpanels mit den Themen im Buch verknüpft.

Wir haben die Reportagen und Gastbeiträge nur kurz thematisch umrissen. Die kompletten Beiträge können Sie hier lesen.

Bedanken möchten wir uns bei der freien Enzyklopädie Wikipedia und bei winfwiki, der Wissensdatenbank rund um Themen der Wirtschaftsinformatik. Die Open-Content- Seiten haben uns sehr geholfen, die Themen­matrix zu erstellen und thematische Erklärun­gen für unser Werk zu generieren.

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Jahresausklang und viel Spaß beim Lesen!

 

 

Ihre Redaktion

 

 

PS.: Coming soon…
Zusätzlich veröffentlichen wir das gleichnami­ge E-Book unter dem E-Pub-2.0-Format. Wir sind dann damit auf allen gängigen E-Book-Rea­dern lesbar und an die bekanntesten Appsto­res angebunden.

HYBRID RETAIL

Die Verbindung realer und digitaler Welten im stationären Handel.

 

Kunden wollen ein Einkaufserlebnis. Daraus macht das innovative Software und Technologie Unternehmen AMERIA sein Erfolgsrezept und verändert das Gesicht des stationären Handels: Vom Point of Sale zum Point of Experience.
Das Unternehmen eröffnet dem Point of Sale neue Möglichkeiten an der Schnittstelle zwischen digitaler und realer Welt.

 

Hybrid Retail

Digitale Erlebnisse und menschliche Interaktion sind entscheidende Erfolgsfaktoren für den Einzelhandel. Die Vorteile des stationären Handels werden ausgeschöpft und mit digitalen Technologien erweitert. Genau darum geht es, wenn das Unternehmen von Hybrid Retail spricht.

 

Der stationäre Handel, den das Unternehmen mit seinen innovativen Produkten revolutioniert, ist entgegen der verbreiteten Meinung, nach wie vor Spitzenreiter in Sachen Kaufkraft. Auch „Pure Player“ möchten auf die Vorteile, die der stationäre Handel bietet, nicht mehr verzichten. Sie eröffnen zunehmend stationäre Ladengeschäfte um ein reales Einkaufserlebnis für den Konsumenten zu schaffen.

 

AMERIA nimmt sich dem bestehenden Einzelhandel an und entwickelt interaktive und individuelle Lösungen, die die Digitale Transformation in diesem Feld vorantreiben und Shopping zu einem nachhaltigen Erlebnis machen.

Optimale Ergänzung

Kunden wollen eine zeitnahe und reale Auseinandersetzung mit den Produkten und eine persönliche sowie kompetente Beratung. Serendipität, das Entdecken des vorher nicht Bekannten, spielt im stationären Handel eine entscheidende Rolle.
In Onlineshops wird ausschließlich auf den Nutzer maßgeschneiderte Werbung ausgespielt: angepasst auf bisherige Käufe und Interessen.

Im stationären Geschäft wird das Interesse auch gegenüber neuen Dingen geweckt. Eben diese Serendipität sowie der soziale Austausch im realen Geschäft machen Einkaufen zu einem wirklichen Erlebnis.

Die Vorteile des Onlinehandels können die Mehrwerte des stationären Handels optimal ergänzen. Produktbeschreibungen und Erklärungen des Herstellers sowie Bewertungen und Impulse anderer Käufer spielen hier eine wichtige Rolle. Ein weiterer Pluspunkt des Onlinehandels gegenüber dem Einzelhandel ist die rasche Erhebung von Kundendaten. Die Daten werden segmentiert und Informationen werden ohne große Streuverluste weitergeleitet. Kundenwünsche werden dadurch in direkte und individuelle Angebote umgewandelt.

Doch im Mittelpunkt steht der Kunde: dieser möchten kanalübergreifend agieren, um sich umfassend über Produkte und Marken zu informieren.

Die Lösungen von AMERIA kombinieren die Vorteile des stationären Handels mit den Möglichkeiten der Digitalisierung sowie des E-Commerce und schaffen dadurch ein unvergleichliches Einkaufserlebnis. Durch ein sinnvolles Zusammenspiel der Kanäle profitiert der stationäre Handel von digitalen Möglichkeiten.

 

Konkrete Lösungen für den stationären Handel….lesen Sie mehr

Die Top 5 Technologie-Trends für 2017

Vor 20 Jahren gelang es dem Schachcomputer Deep Blue von IBM, den Weltmeister Garri Kasparow in einem Wettkampf zu besiegen. Im gleichen Jahr registrierte ein junges Startup aus Kalifornien die Domain google.com und Barnes & Noble verklagte Amazon, weil der Onlinedienst frecherweise behauptet hatte, der weltgrößte Buchhändler zu sein. Vor zehn Jahren kam das iPhone auf den Markt und Microsoft kaufte 1,6 Prozent der Aktien eines vielversprechenden Unternehmens namens Facebook. Werden wir 2017 die Geburt weiterer Technikriesen erleben? Welche Technologien werden zum Erfolg gelangen, die jetzt vielleicht noch niemand auf dem Schirm hat? Ralf Reich, Head of Continental Europe und Anshuman Singh, Head of Digital Business Group bei Mindtree stellen fünf von ihnen vor:

1. Context Brokering

Vielleicht kennen Sie Google Now. Ein intelligentes System, das genau darüber Bescheid weiß, wann wir zu Hause aufbrechen müssen, um rechtzeitig einzuchecken und unseren Flug zu erwischen. Um uns diese Information liefern zu können, liest Google die Buchungsbestätigung, die die Airline per Email geschickt hat und prüft die Verkehrslage auf den Straßen und Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr. Google Now versteht den Kontext unserer alltäglichen Herausforderungen, führt Datenquellen zusammen, gewinnt Einsichten und sendet uns eine Push-Mitteilung auf unser Smartphone. Der Zugriff auf unterschiedlichste Datenquellen ist hierbei entscheidend, ebenso die Fähigkeit, diese intelligent miteinander zu verknüpfen. Für 2017 ist zu erwarten, dass diese Technologie uns noch mehr Aufgaben abnehmen und somit noch größere Bedeutung gewinnen wird.

2. 2D-, 3D- und 4D-Druck

Personalisierte M&Ms mit dem aufgedruckten Foto des Brautpaars – was bis vor einiger Zeit als spektakuläres Hochzeitsgeschenk durchgegangen wäre, lockt heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Der Druck, eine jahrhundertealte Technologie, hat in den letzten beiden Jahrzehnten immense Fortschritte gemacht. Heute kommen sogar künstliche Organe aus dem 3D-Drucker – perfekt an den Körper des Empfängers angepasst. Besonders spannend ist der sogenannte 4D-Druck, mit der Zeit als vierter Dimension. 4D-Objekte können ihre Form verändern oder sich sogar selbst wieder zusammenbauen, wenn sie beschädigt wurden.

3. Smart Homes

Die Zeiten des vernetzten Mülleimers sind vorbei. Smart Homes bestanden früher aus Technologien, die fast ausschließlich für Techniknerds interessant waren. Der Massenmarkt zog den Nutzen von ferngesteuerten Toastern oder „intelligenten“ Eieruhren stets in Zweifel. Mittlerweile wird das Smart Home aber von Anwendungen dominiert, die ganz reale Vorteile mit sich bringen: Rauchmelder etwa, die Push-Mitteilungen auf das Smartphone senden, falls der Hausbesitzer gerade nicht da ist. Umweltfreundliche Thermostate, die Heizungen je nach Bedarf automatisiert regulieren und so Energie sparen. Oder Überwachungskameras, die den Besitzer warnen und die Polizei verständigen, wenn Einbrecher im Haus sind.

4. Virtual Reality und Augmented Reality

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) bergen ein immenses Potenzial. In immer mehr Branchen werden Angestellte mit dieser Technologie ausgestattet – etwa Ingenieure, die ihre Kreationen heute lebensecht vor sich sehen, während sie sie am Computer entwerfen. Auch im Consumer-Bereich könnte die virtuelle Realität 2017 seinen endgültigen Durchbruch erleben. Die gefeierte AR-Funktion von Pokémon Go war nur ein müder Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet.

5. Maschinelles Lernen

Seit Kasparows Niederlage gegen Deep Blue hat sich viel getan. Auch wenn noch keine Künstliche Intelligenz den berühmten Turing-Test bestanden hat: Das Denken von Computern nähert sich schrittweise dem des Menschen an. Mustererkennung und Deep Learning helfen dabei, immer komplexere Probleme zu lösen. Das Spektrum möglicher Anwendungen könnte breiter nicht sein: Gmails Smart Reply etwa analysiert unseren Email-Verkehr, um Antworten auf zukünftige Emails vorzuformulieren – so dass wir nur noch auf Senden drücken müssen. Gleichzeitig unterstützen selbstlernende Algorithmen Mediziner dabei, Tumore in ihren Patienten aufzuspüren. Und auch in so gut wie allen Bereichen der Wirtschaft haben Unternehmen angefangen, in Maschinelles Lernen zu investieren.

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Über Mindtree

Mindtree bietet digitale Transformations- und Technologie-Dienste – von der Ideensammlung bis zur Ausführung. So können sich die Global 2000-Kunden einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Mindtree wurde „digital geboren“ und verfolgt einen agilen, gemeinschaftlichen Ansatz, wenn es darum geht, kundenspezifische Lösungen für die digitale Wertschöpfungskette zu entwickeln. Gleichzeitig sorgt die umfassende Expertise von Mindtree im Infrastruktur- und Anwendungsmanagement dafür, dass die IT zu einem strategischen Asset wird. So unterstützt Mindtree Unternehmen, egal, ob diese sich abheben, Geschäftsfunktionen neu definieren oder das Umsatzwachstum beschleunigen wollen. Besuchen Sie uns und erfahren Sie mehr. http://www.mindtree.com/

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Mit dem IoT die Logistik vernetzen

Das Internet of Things (IoT) ist zwar mittlerweile ein Thema in Herstellung und Lieferkette, doch bei der Umsetzung entsprechender Projekte hakt es noch.

 

Laut der aktuellen Trendstudie „IoT in Produktion und Logistik“ des Marktanalyse- und Beratungsunternehmens PAC im Auftrag der Deutschen Telekom und ihrer Großkundentochter T-Systems, für die 150 IT- und Business-Entscheider aus der Fertigungs- und Logistikbranche befragt wurden, haben bisher nur vier Prozent der Betriebe „eine vollkommen vernetze Umgebung geschaffen“.

 

Logistiker sind besser vernetzt als Produktionsunternehmen

 

Doch Effizienzdruck (77 Prozent), die notwendige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (73 Prozent) sowie die Erhöhung der Agilität und Flexibilität (71 Prozent) sind derzeit wichtige Motivationsfaktoren, weshalb Unternehmen verstärkt in IoT-Projekte investieren. Wie die Studie zeigt, sind die Logistiker heute bereits deutlich besser vernetzt als Unternehmen aus der Produktion.

 

Zum einen haben sie besonderes Interesse daran, Logistikprozesse mit Mitteln der IoT-Technologien transparenter und effizienter zu gestalten. Zum anderen streben sie hinsichtlich des Innovationsdrucks durch den Online-Handel neue Lieferkonzepte an. Allgemein zeigt sich laut der Studie, dass viele Unternehmen zwar mit der Vernetzung ihrer Produktions- und Logistikumgebung begonnen haben. Aber für eine durchgehende IoT-Funktionalität reicht die aktuelle Installation in der Supply Chain noch nicht aus.

 

Auch nach Einschätzung der befragten Entscheider muss der Grad der Vernetzung in Zukunft noch deutlich steigen: 82 Prozent der Befragten streben bis in vier Jahren eine Umgebung an, die zu mehr als der Hälfte vernetzt ist. Davon versprechen sie sich vor allem eine fortwährende Optimierung der Produktion und Logistik (88 Prozent), 87 Prozent zielen auf mehr Transparenz ab und 83 Prozent würden durch IoT-Projekte gern ungeplante Standzeiten vermeiden.

 

Güterbahnen testen das Internet der Dinge

 

Erste konkrete IoT-Anwendungen in der Transportlogistik gibt es bereits. So testet die Schweizer Güterbahn SBB Cargo gemeinsam mit Bosch Engineering ein Asset Intelligence-System für den Schienengüterverkehr. Dazu wurden die Waggons mit Sensoren ausgestattet. Diese sammeln metergenaue Informationen über die aktuelle Position sowie den Zustand von Ladung und Wagen, wie beispielsweise Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Eine Vernetzungs-Hardware sendet die Daten per Mobilfunk an einen Server und stellt sie dem Bahnbetreiber online zur Verfügung.

 

Damit kann dieser jederzeit nachvollziehen, wo sich Waggons und Güter befinden und seine Kunden immer auf dem Laufenden halten. Da es beim Rangieren und Verladen häufig zu Erschütterungen kommt, die im schlimmsten Fall Güterwagen und Ware beschädigen können, misst ein dreiachsiger Beschleunigungssensor in der Vernetzungs-Hardware die Stärke, Häufigkeit und genaue Position dieser Stöße und wertet die entsprechenden Daten aus. Der gesamte Transport lässt sich so lückenlos dokumentieren.

 

Auf dem Internet of Things Solutions World Congress (IoTSWC) in Barcelona gab es kürzlich etliche weitere solcher Logistik 4.0-Anwendungen zu sehen. So präsentierte SAP gemeinsam mit der italienischen Eisenbahn Trenitalia, wie das Unternehmen durch intelligente Geräte und das Internet der Dinge effizientere betriebliche Abläufe bei der Wartung von Equipment erreicht und so die Kosten in diesem Bereich um 10 % senken konnte.

 

Das vorgestellte dynamische Wartungsmanagement verbindet riesige Mengen an operativen Echtzeitdaten von Motoren, Batterien und Bremsen, die aus Sensoren und intelligenten Anlagen ausgelesen werden, mit Prognosemodellen für maschinelles Lernen. So lassen sich aus Lebenszyklen und der wahrscheinlichen Abnutzung der Teile vorausschauende Instandhaltungen planen und plötzliche Ausfälle deutlich reduzieren.

 

Beindruckend ist auch der „Superbrain“-Plattformlösung für Smart Trains, eine Zusammenarbeit von GE Transportation und Intel Corp. IoT bedeutet jedoch nicht nur Daten auszulesen, sondern auch die autonome Kommunikation zwischen Geräten. Aufgrund immer aktueller Kontextinformationen kann ein Steuergerät dann z.B. eigenständig Entscheidungen treffen.

 

Die IoT-Plattformen um intelligente Prozesse erweitern

 

In Barcelona zeigten alle großen Anbieter wie zum Beispiel PTC, IBM, Microsoft, Bosch, Deutsche Telekom, Atos, Vodafone, Samsung oder SAP – um nur einige zu nennen – ihre standardisierten Cloud-Plattformen für das Internet der Dinge. Doch noch hapert es an übergreifenden Standards. Deshalb ist vor allem das Engagement der AIOTI (Alliance for IOT Innovation) für eine Standardisierung sehr begrüßenswert. Die Komplexität der IoT-Infrastruktur, die Kommunikation mit den Devices, wird dadurch in einem einheitlichem Ecosystem „versteckt“.

 

Die Top Level Prozess-Plattform catkin ist in diesem Zusammenhang komplementär zu sehen und bringt auch den Geräte- und Cloudanbietern schnell konkrete Use Cases durch den Einsatz in einer echten Supply Chain. Voraussetzung ist die Digitalisierung der Prozesse über die catkin-Plattform. Basierend auf den konfigurierten Strukturen kann in den nachfolgenden Schritten an den „Endpunkten“ – an denen noch manuelle Tätigkeiten erforderlich sind, aber bereits alle Informationen zu den Prozessen vorliegen – immer weiter automatisiert werden.

 

Ein catkin-Auftrag kann dabei folgende Endpunkte haben:

  • Mobiles Personal vor Ort im Terminal oder am Gleis (direkt per mobile App)
  • Organisierendes Personal im Backoffice (per Web-Schnittstelle oder angeschlossenes ERP System)
  • IT-Systeme bei allen Beteiligten an der Lieferkette (über catkin-Konnektoren)
  • Sensoren, Geräte oder andere „Things” (über den direkt am Auftrag angeschlossenen Webservice)
  • oder „intelligente Dinge” über eine IOT-Plattform.

Die Devices können dabei über eine IoT-Cloud angeschlossen werden, so dass die „Dinge“ einen Auftragskontext erhalten und die Prozesse dadurch intelligenter werden. Etwa wenn ein Container im Kombinierten Verkehr sich selbsttätig um den weiteren Transport mit Schiff, Güterbahn oder Lastwagen kümmert.

 

Autor: Geert-Jan Gorter

Service Locator: Die richtige Leistung zu jeder Zeit

Ein Gastbeitrag von Pascal Reddig, Geschäftsführer TWT Business Solutions GmbH

Location Based Services erleichtern den Alltag des Nutzers. Mit dem Smartphone als ständigem Begleiter ist es für den Verbraucher von großer Bedeutung, relevante Serviceleistungen und Informationen in dem Moment mobil abrufen zu können, in dem sie diese benötigen. Der Service Locator der TWT Business Solutions GmbH berücksichtigt beim Auffinden von Standorten Öffnungszeiten und angebotene Leis-tungen und vereinfacht damit die User Experience des Kunden.

Unterwegs in einer unbekannten Stadt und auf der Suche nach einem Geldautomaten – Ein Szenario, das jeder schon einmal erlebt hat. Mit Hilfe des Service Locators zeigen Unternehmen dem Kunden nicht nur den Standort und die Route zur nächsten Filiale an. Beachtet wird auch, ob die Geschäftsstelle spezifische Kundenwünsche erfüllen kann, wann die voraussichtliche Ankunftszeit sein wird und ob der Standort zum Zeitpunkt der Ankunft geöffnet ist.

Einfache Navigation zum Geldautomaten

60 Prozent der 18 bis 34-Jährigen heben mehrmals in der Woche Geld an einem Geldautomaten ab. Damit sind sie die Altersgruppe, die am häufigsten Geld über diesen Weg bezieht. Statistiken zeigen, dass auch sie die Gruppe sind, die am häufigsten ein Smartphone benutzt. Die Suche nach dem nächsten Geldautomaten erfolgt über mobile Endgeräte.

Durch die Anwendung des TWT Service Locators reagieren Banken auf diesen Trend und zeigen der Zielgruppe nicht nur den Standort des nächstgelegenen Automaten an, sondern auch die Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten und ermöglichen die direkte Navigation dorthin. Je mehr Informationen der Kunde auf einen Blick erhält, desto wertvoller ist die Anwendung für ihn. Dieses Prinzip lässt sich auf viele weiteren Szenarien anwenden: Der Kunde kann die Verfügbarkeit eines Produktes in seinem lokalen Baumarkt prüfen oder filtern in welchem Sportgeschäft er eine Laufanalyse machen kann.

Usability und technische Funktionalität muss gewährleistet sein

Viele der aktuellen Filialfinder benötigen eine Eingabe des Benutzers, bevor sie entsprechende Standorte anzeigen. Der TWT Service Locator ortet die Benutzer automatisch im Hintergrund über die IP Adresse, mit Hilfe des Google Geolocation Service, und erreicht damit eine Genauigkeit von 95 Prozent. So können dem Benutzer bereits beim ersten Aufruf des Service Locators die relevanten Standorte in seiner Umgebung angezeigt werden, ohne dass eine Interaktion benötigt wird. Falls diese Genauigkeit nicht ausreichend ist oder der Nutzer an einem anderen Standort nach einem Service sucht, kann er zusätzlich eine Adresse eingeben. Hierbei profitiert er von der Adress Autocomplete Funktion von Google Maps. Der Benutzer kann den Ort, die Postleitzahl oder die Straße angeben, und das mit einer sehr hohen Fehlertoleranz bei der Eingabe.
Durch die automatische Standortlokalisierung werden Adressen aus der Umgebung bevorzugt. Dadurch erhält man Ergebnisse von Relevanz, wie man sie von Google gewohnt ist. Ein Benutzer aus Düsseldorf bekommt bei der Eingabe von “Mart” die “Martinstraße, Düsseldorf” vorgeschlagen und nicht die “Martinstraße, Hamburg”. Dies vereinfacht die Adresseingabe und verhindert somit die Abbruchrate.
Eine synchronisierte Darstellung der Ergebnis-Liste und der Darstellung der Standorte auf der Karte ist essentiell wichtig, doch wird in vielen Filialfindern grundsätzlich vernachlässigt. Der TWT Service Locator stellt sicher, dass ein Treffer aus der Liste stets auch in der Karte hervorgehoben wird, sowie umgekehrt. So können dem Standort jederzeit zusätzliche Informationen, wie den Öffnungszeiten, Leistungen oder der Produktverfügbarkeit zugeordnet werden.

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Zeitersparnis durch optimale Suchergebnisse

Bei der Suche nach einem Service-Standort erhält der Nutzer Informationen zu den Öffnungszeiten einzelner Filialen, die einen expliziten Service anbie-ten. Geschäftsstellen, die zum Zeitpunkt der Suchanfrage bereits geschlos-sen sind, werden in der Ergebnisliste nicht mehr hervorgehoben, sondern werden lediglich grau hinterlegt. In die Routenplanung, zu dem ausgewählten Standort, werden auf Basis der Daten von Google Maps die aktuellen Verkehrsinformationen mit einbezogen. Sollten alle Filialen zum Zeitpunkt der Abfrage oder der Ankunft bereits geschlossen sein, erhält der Benutzer einen Hinweis auf die Service-Hotline.
Hat der Benutzer einen Standort gewählt, so werden ihm Routinginformatio-nen und Parkmöglichkeiten in der Nähe angezeigt.

Von den Anfragen der Nutzer lernen

Über die Art der Benutzerabfrage, ergeben sich wertvolle Informationen für das Unternehmen. Es lässt sich ermitteln, von wo der Nutzer sucht, welche Standorte am häufigsten ausgewählt werden, welche Anfragen getätigt wer-den oder zu welcher Uhrzeit gesucht wird. Durch die Analyse wird die Ser-vice-Leistung stetig zu optimiert und den Kundenwünschen angepasst. Filia-len, die ein geringes Kundenaufkommen vorweisen können möglicherweise geschlossen werden, während an beliebten Standorten zusätzliches Personal beschäftigt werden kann. Unternehmensstrategien können auf diese Weise angepasst und nachhaltig verändert werden.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung den Kunden eine Vielzahl von Diensten zur Verfügung zu stellen, die eine tatsächlichen Nutzwert für sie haben. Der Service Locator ermöglicht es Unternehmen, eine schnelle und intuitive Leistung zu bieten, die von den Kunden ohne Vorwissen nutzbar ist.

Weitere Informationen unter:
https://www.twt-business-solutions.de/

 

Über TWT Business Solutions GmbH

twt_pascal_reddigDie TWT Business Solutions GmbH ist ein Geschäftsbereich der Full-Service-Internetagenturgruppe TWT Interactive. TWT Interactive, gegründet 1995, hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf. Die TWT Business Solutions ist spezialisiert auf das Geschäftsfeld Enterprise Search. Durch ihre Expertise setzt die Solution ihren Fokus auf Informationsbeschaffungs-Prozesse via Mindbreeze Inspire und Google Search Appliance.
Zu den Kunden zählen u.a. Deutsche Telekom, Deutsche Bahn, Robert Bosch, Evonik, Barmenia Versicherung, Hella und TÜV Rheinland. Die TWT Business Solutions GmbH ist Teil der TWT Digital Group.

 

Quelle Portrait Pascal Reddig: TWT Interactive

Quelle Aufmacher:

Offene Messsysteme

Im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion erläutert Dieter Berndt (li.) von Qundis, wie die Digitalisierung die Heizkostenabrechnung effizienter und transparenter macht.

Herr Berndt, was macht Ihr Unternehmen und wie Sie Ihre Vision aus?
QUNDIS entwickelt, produziert und vertreibt  Messgeräte und -Systeme für die Verbrauchserfassung und -abrechnung von Wasser und Wärme. Dabei sind wir Marktführer für funkbasierte Erfassungssysteme. Uns geht es vor allem um die Energiewende und die Digitalisierung. Wir machen in Deutschland zwar seit Generationen im Prinzip Heizkostenabrechnungen, aber wir haben noch weit über zwanzig Millionen Verdunster im Bundesgebiet − diese Zähler mit den Röhrchen. Die zeigen aber nur grob den  Verbrauch des letzten Jahres an. Ich glaube es ist ein entscheidender Punkt, dass wir die ganze Systemlandschaft sukzessive auf eine neue Plattform heben, damit wir in der Lage sind, den Verbrauch transparent zu machen.

Warum die Transparenz?
Die Heizkostenabrechnung, die ich irgendwann im Dezember 2016 bekomme, nützt mir nur wenig. Sie zeigt zwar den Jahresverbrauch von 2015 an, aber ich weiß nicht, was ich im Januar gemacht habe. Unsere Messsysteme sind heute schon so weit, das Sie sehen können: Ich habe gestern das Fenster im Badezimmer offen gelassen und habe heute einen Fünfer mehr auf dem Zähler.

Wie können solche Mess-Systeme flächendeckend eingesetzt werden? Wer kann das finanzieren?
Dieses Thema haben wir bereits mit dem Wirtschaftsministerium (BMWi) diskutiert. Zuletzt hatten wir Besuch von der Staatssekretärin Iris Gleicke, die als Aufsichtsrat Chefin der Deutschen Energie-Agentur (dena) ständig mit der Frage zwischen Effizienz und Kosten konfrontiert ist und einen Weg finden will, wie solche Systeme effizient arbeiten und sich rechnen.

Haben Sie beim Messen von Wasser- und Wärme auch einen größeren Kontext im Blick?
Der richtige Ansatz ist, das Gebäude im Gesamten zu betrachten. Es geht nicht nur um den Wärme- und Wasserverbrauch. Unsere Lösungen machen den Verbrauch transparent und Mieter können zu jeder Zeit darüber informiert werden. Viel wichtiger ist aber: Mit diesen Informationen wird ein Bewusstsein bei den Bewohnern geschaffen. Über dieses Bewusstsein fangen die Leute an, Energie zu sparen. Studien der EU-Kommission, an denen wir uns auch beteiligt haben, sagen, Verbraucher können so bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Wir haben in Summe mehr als 6 Millionen Wohnungen mit unseren Messgeräten ausgestattet − und davon mehr als  1,5 Millionen Wohnungen mit unseren Funksystemen. Heißt also: Allein durch unsere Technik werden 4,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden − die Menge, die bei einer Stadt mit 500.000 Einwohnern jährlich anfallen.

Wie funktionieren Ihre Systeme? Welche Funkstandards nutzen Sie? Gibt es die Möglichkeit, sich direkt auf einem Mobiltelefon informieren zu lassen, was ich falsch mache?
Unsere Systeme sind offen. Das unterscheidet uns von den großen Wettbewerbern. Wir orientieren uns am Open Metering Standard (OMS), mit dem intelligente Zähler für z.B. Strom, Wasser, Wärme und Gas herstellerübergreifend miteinander kommunizieren können. Wir haben den ersten Heizkostenverteiler entwickelt, der nach OMS zertifiziert ist. Wir bieten eine Möglichkeit, über Funksysteme und Netzwerkstrukturen − also Netzwerke, Knoten, Datensammler und Gateways − Verbrauchsdaten zu erfassen. Wir bieten das gesamte Hardware- und Kommunikationspaket an. Das heißt, der Kunde muss sich nicht mit der Dateninfrastruktur beschäftigen. Diese bieten wir im Komplettpaket. Wir verbauen die SIM-Karten, haben einen Roaming-Partner und mit Plug & Play funktioniert das System in wenigen Sekunden.

Und damit kann man alles auslesen im Gebäude?
Der Kunde kann alle Werte auslesen und kann sich die Daten verschlüsselt via E-Mail in sein Büro senden lassen. Er kann von dort aus seine eigenen Netzwerke konfigurieren. Er sieht seine Geräte und alle Betriebsinformationen dazu. Er kann die Daten einlesen und ein Monitoring sowie Analysen durchführen. Wir bieten die Plattform und der Kunde kann mit den Daten weiter arbeiten und zusätzliche Services anbieten − wie z.B. seine Mieter über ihren Verbrauch informieren.

Deshalb sind Sie in diesem Jahr auch auf der dmexco gewesen?
Wir schauen hier, wo der Trend hingeht und das auch aus der Verbrauchersicht heraus. Wir fragen uns, was braucht der Verbraucher eigentlich und was ist überhaupt sinnvoll? Es gibt heute sehr viele Firmen, die Optimierung anbieten und das in  Apps darstellen. Das funktioniert, aber halt nur punktuell. Sie müssen es Gesamtheitlich betrachten. Die Gesamtheit ist für uns, und deshalb arbeiten wir gerade mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) zusammen, ein Projekt aufzusetzen wo Sie vom Heizungskeller bis zu jedem Raum das Haus als System betrachten.

Können Sie das konkretisieren?
Wir arbeiten daran, im Rahmen der Digitalisierung der Energiewende, ein Multi-Utility-Gateway auf den Weg zu bringen, das alle Verbrauchsmedien verbindet. Heute gibt es Strom, Gas, Wärme und Wasser: In der Regel haben Sie dann mehrere Anbieter im Haus. Und so versucht jeder im Haus sich im Kleinen zu optimieren. Wir haben eine Struktur geschaffen, die in der Lage ist sämtliche Medien zu verbinden und gemeinsam zu betrachten. Die QUNDIS Smart Metering Plattform (Q SMP) ist von Beginn an dafür ausgelegt, all diese Daten mitzunehmen. Und damit sind wir in der Lage, ein umfassendes Informationsmanagement im Gebäude anzubieten.

Und dadurch haben die anderen dann wahrscheinlich die Möglichkeit auf dem offenen Standard ihre Regelungen und Systeme zu implementieren.
Ja, Sie können bei unserer Systemlösung im Prinzip die gesamte Gebäudetechnik umfassend integrieren. Davon profitiert das Facility Management der Zukunft.

Wie begegnen Sie möglichen Sicherheitsbedenken?
Ich glaube, es ist wichtig, dass es ein BSI Schutzprofil in der Datenkommunikation bei Strom und Gas gibt. Wasser und Wärme unterliegen dem grundsätzlich nicht. Trotzdem gehen wir die Themen Datensicherheit und Datenschutz schon jetzt an. Wir haben zwei Strukturen, also zwei Übertragungswege. Zum einen haben wir ein bidirektionales GPRS-Funksystem mit verschlüsselter VPN-Verbindung im IPSec-Verfahren über privaten APN in die Cloud. Und zum anderen ruft der Kunde die Daten über eine SSL- und Passwort-geschützte Verbindung ab.

Und die Lokalisierung der Messgeräte funktioniert auf etwa zwei bis drei Meter?
Genau. Es kommt aber nicht auf das einzelne Messgerät an. Mit einem Heizkostenverteiler alleine können Sie nichts anfangen. Erst in Verbindung aller Heizkostenverteiler und in der Verbindung mit Umlageanteilen erhalten Sie Abrechnungsdaten. Dazu brauchen Sie ein Liegenschaftssystem, sozusagen die Abrechnungssoftware. Diese stellen wir inzwischen auch bereit. Der entscheidende Punkt ist aber, wir können über Gateways auf die Netzwerkknoten zugreifen, um sie zu steuern. Aber wir können die Endgeräte nicht ansteuern − aus Sicherheitsgründen − das unterscheidet uns von anderen Anbietern. Es kann also niemand z.B. den Heizkostenverteiler manipulieren, weil der nur unidirektional sendet. Erst in der übergelagerten Instanz, wenn wir dann bidirektionale Systeme haben, werden die Daten mitgenommen.

Aber steuern kann man den Heizkörper schon noch? Also wenn ich mal 14 Tage nicht da bin?
Das können Sie natürlich machen. Wir bieten ja keine Heizkörperregelung an. Wir haben nur die Messgeräte.

Was sagen Sie zum Grünbuch von Herrn Gabriel und dem BMWI?
Wir beschäftigen uns vielfältig damit. Wir bringen uns beim Erneuerbare-Energien-Gesetz zu den Themen Heizkosten und Digitalisierung über den Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) mit ein. Wir sind dort Mitglied in der Energiekommission.

Was muss ganz konkret getan werden momentan?
Ich glaube, man muss erstmal festlegen, für wen ist eigentlich das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende geschrieben. Ist es eine Steilvorlage für die großen Versorger oder ist es für die Verbraucher gedacht − also dazu den Verbraucherschutz und die Verbraucherakzeptanz zu stärken. Und da ist das Gesetz aus unserer Sicht noch nicht ganz rund. Da werden noch einige Diskussionen entstehen und ich bin mir fast sicher, dass der ein oder andere mittelständische Messdienst das auch nochmal höchst richterlich geklärt haben will. Die mangelnde Investitionssicherheit könnte ein Problem werden.

Das heißt, da ist keine Investitionssicherheit mehr da durch das Gesetz?
Man möchte eigentlich von den langen Laufzeiten weg kommen. Das Bundeskartellamt möchte mehr Wettbewerb. Man möchte kürzere Laufzeiten und eine höhere Flexibilität haben. Alles was den Verbrauchern etwas bringt. Aber: Da ist der Verbraucherschutz auf der einen Seite und der Investitionsschutz für Unternehmen auf der anderen Seite. Und es soll auch etwas passieren zwischen den Konzernen und dem Mittelstand. Denn der Mittelstand ist nicht in der Lage, Investitionen in der Form zu tätigen. Und wenn man sich das Gesetz heute anschaut, ist es eine Steilvorlage für die Konzerne. Aber ich glaube, wir haben sehr gute Möglichkeiten mit unseren Systemen, den Grundgedanken des Gesetzes darzustellen und dann auch den Verbrauchern und unseren Kunden das entsprechend so aufzubereiten.

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Dieter Berndt (li.) von Qundis erläutert TREND-REPORT-Redakteur Bernhard Haselbauer, wie die Digitalisierung mit offenen Messsystemen die Heizkosten­abrechnung transparenter macht.

Ein direkter Mitbewerber von Ihnen ist wahrscheinlich Ista, nehme ich an?
Wir bieten selbst im Moment keine Abrechnungsdienstleistungen an, so wie Ista. Wir haben in Deutschland das Modell, dass wir entweder an die Wohnungswirtschaft direkt verkaufen und diese auf den Weg der Selbstabrechnung im Sinne des Insourcing bringen oder eben an die kleinen, mittelständischen, unabhängigen Messdienste, weil wir offene Systeme anbieten. Ista ist somit ein mittelbarer Konkurrent von uns, weil sie eben geschlossene Systeme inklusive der Dienstleistung anbieten.

Haben Sie mit Ihrer Geschäftsgrundlagedurch das offene System eventuell in Zukunft bessere Chancen am Markt?
Wir sind überzeugt davon, dass wir bessere Chancen haben. Und wenn Sie sich mal in Europa, in z.B. in der Schweiz umsehen, sieht es so aus: Da gibt es eine komplette Entkopplung mit unterschiedlichen Parteien, die Verträge abschließen. In Deutschland haben wir die Verträge A zu B und A zu B. In der Schweiz ist das anders. Da schließt der Immobilien-Eigentümer einen Hardware-Vertrag ab, aber die Dienstleistung (Ablesung und Abrechnung) läuft über ein anderes Unternehmen. Hier sind wir bereit und wollen das alles aufbrechen. In dem Kontext sind wir sehr gut vorbereitet. Wir studieren sehr aufmerksam, was Digitalisierung eigentlich bedeutet. Was macht jemand wie Google? Dann kommen auch solche Schlagworte wie Big Date ins Spiel. Wir sammeln die Daten über unsere Geräte, die entsprechend dann die Kunden verarbeiten, das ist sicherlich klar. Aber auf der anderen Seite kommen wir eher weniger von der Verbraucherseite wie Google, die Daten sammeln, um Daten zu haben. Wir kommen mehr aus der unternehmerischen, aus der wirtschaftlichen Seite heraus und gehen von der Eigentümer-Seite heran. Wir haben einen anderen Ansatz dabei.

Wo geht der Weg für Sie in Zukunft hin?
Gute Hardware kann heute fast jeder. Das entscheidende dabei ist, das man immer den Schritt nach vorne denkt. Was kommt eigentlich mit der Digitalisierung? Wo gehen eigentlich zukünftig die Bewirtschaftungsmodelle für Immobilien hin? Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Kooperationen sowie Universitäten und überlegen, wie sieht eigentlich die Bewirtschaftung von Immobilien in 30 oder 40 Jahren aus. Welche Themen brauchen wir da eigentlich und wie können wir das jetzt aufbauen für die nächste oder die übernächste Generation. So versuchen wir uns da ein bisschen anzunähern. Und ich glaube, wir haben da in Sachen Innovation die Nase vorn.

Sollte man in Zukunft also konsequent auf intelligente Systeme setzen, um die Bewirtschaftung der Immobilien energieeffizient zu gestalten?
Wir sind überzeugt, dass die Energieeffizient in Gebäuden von der Aufbereitung der Daten, zum Verfügungstellen der Daten, von der Analyse und damit ableitend von verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten ein unheimliches Potenzial bietet.

Also kann man sagen, das Internet of Things, das Internet allgemein ist für Sie auch wichtig, um in Zukunft Services so anzupassen, dass sie nachhaltig sind, Energieeffizienz steigern, effektiv und automatisiert sind?
Wir sind natürlich immer daran interessiert, die Wirtschaftlichkeit der neuen Technologien in der Praxis umzusetzen. Das Internet of Things wird definitiv auch in der Immobilienwirtschaft ein Thema werden, wenn es für die Messgeräte und Heizkostenverteiler geht. Wenn man einen neuen Standard etablieren kann wie z.B. Near-by LTE und das wirtschaftlich darstellen kann für Millionen von Geräten, dann glaube ich, kommen wir in eine ganz andere Kategorie der Digitalisierung auch hinsichtlich der Möglichkeiten Effizienz zu beeinflussen im positiven Sinn.

 

Sehr geehrter Herr Berndt, vielen Dank für das Interview!

 

 

Weitere Informationen unter:
www.qundis.de

Per Shuttle in die Zukunft der Lagerlogistik

Mit mehr als 55 000 Mitarbeitern in über 160 Ländern produziert die adidas-Gruppe jährlich eine Vielzahl unterschiedlichster Artikel. In Spitzenzeiten verlassen täglich mehr als 350 000 Produkte das weltweit größte Distributionszentrum des Konzerns.

Neben den riesigen Ausliefermengen, die es zu bewältigen gilt, und dem stän­dig wechselnden Sortiment steht bei der adidas-Gruppe vor allem der Kundenservice im Fokus. Um auch in Zukunft kurze Durchlaufzeiten beim stark wachsenden E-Commerce-Geschäft gewährleisten zu können, sind Innovation und Flexibilität gefragt.

Die Technologie von Knapp rund um das OSR Shuttle entspricht genau diesen Anforderungen. „Die flexible OSR Shuttle-Lösung erlaubt jederzeit Zugriff auf alle Artikel und macht die adidas-Gruppe unabhängig von zukünftigen Geschäftsentwicklungen. Die gesamte Lösung ist modular aufgebaut und einfach erweiterbar“, erläutert Gerald Hofer, CEO der Knapp AG, den Automatisierungsprozess. Kom­missioniert wird dabei im Ware-zur-Person-Verfahren arbeitnehmerfreundlich an sogenannten Pick-it-Easy-Shop-Arbeitsplätzen, die eine intuitive und fehlerfreie Bedienung ermöglichen. Behälter und Kartons mit unterschiedlichen Höhen können dort bearbeitet werden und die Ziel- und Quellbehälter werden dem Personal immer in ergonomischer Höhe bereitgestellt.

„Dieses Projekt entspricht unserer Philosophie ‚Making Complexity Simple‘“, gibt Hofer das Firmencredo wieder. In diesem Sinn investiert die Knapp- Gruppe jedes Jahr rund 30 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung, um den neuen Marktanforderungen mit innovativen Lösungen begegnen zu können. So setzt das System auf die modernsten energiesparenden Techno­logien und erreicht dadurch in Summe den niedrigsten Energieverbrauch unter vergleichbaren Systemen am Markt. Zur Steuerung dient die Lagerlogistik-Software KiSoft, die eine effiziente Abwicklung für jeden aktiven Artikel im Online-Shop sicherstellt. So optimiert diese auch alle Ein- und Auslagerbewegungen und die Transportwege, um unnötige Fahrbewegungen zu vermeiden. Zusätzlich übernimmt die Software auch Überwachungstätigkeiten und weist frühzeitig auf Wartungsbedarf oder Optimierungspotenzial hin.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der adidas-Gruppe und eine erfolgreiche Realisierung dieses All-in-Shuttle-Projekts“, blickt Hofer in die Zukunft. Die neue Anlage soll 2018 in Rieste bei Osnabrück ihren Betrieb aufnehmen.

Weitere Informationen unter:
www.knapp.com

Bildquelle / Lizenz: Knapp AG

Der Roboter – besser als jeder Honorarberater?

Ein Gastbeitrag von Salome Preiswerk

 

Digitale Geldanlage: Sind Robo-Advisor die wahren unabhängigen Finanzberater?

Honorarberater – eigentlich sollten sie die Heilsbringer für Anleger und Sparer werden. Denn spätestens im Zuge der letzten Finanz- und Bankenkrise wurde vielen klar: Bankberater verkaufen mehr als dass sie beraten. Banker bieten ihren Kunden Finanzprodukte vor allem deswegen an, weil sie Provisionen für den Abschluss dieser Geschäfte bekommen. „Verkauft und verraten“ titelten seinerzeit die Medien.

Ein Heilsbringer wurde ausgemacht: Der Honorarberater – unabhängig von Produktanbietern und deren Provisionen, ausschließlich im Dienst des Kunden. Aber abgesehen von vereinzelten Verbraucherschützern, wer spricht heute noch von Honorarberatern? Offenbar sind nicht viele bereit, für die unabhängige Finanzberatung einen Stundensatz von 150 Euro oder mehr zu bezahlen.

Das Angebot- und Nachfrageprinzip

Allein am Honorar liegt es nicht. Welche Gründe gibt es noch? Da wäre einerseits die Nachfrageseite. Zwar bekommt der Berater keine Kickbacks von Produktanbieter oder Bank. Doch Unabhängigkeit alleine macht noch keine gute Beratung aus. Oft sind die Honorarberater genau wie ihre provisionsgetriebenen Kollegen reine Vermittler von Einzelprodukten. Mit einer umfassenden Dienstleistung im Sinne einer Vermögensverwaltung hat das nichts zu tun. In einem „Portfolio“ ist es zudem die Zusammensetzung der Anlageklassen, die je nach Studie für bis zu über 90% des Anlageerfolgs zuständig ist. Kann der Honorarberater ein – noch dazu idealerweise globales – Portfolio mit System zusammenstellen? In der Regel nicht. Kommt hinzu, dass für den Ottonormalanleger schwer zu erkennen ist, welche Kompetenzen der Honorarberater tatsächlich hat. Kennt er sich mit Assetallokation aus? Welche Erfahrung hat er mit Finanzprodukten oder Risikomanagement? Zu guter Letzt muss sich der Kunde des Honorarberaters selbst um die Umsetzung seines Investments kümmern – ein Schritt, der Zeit und etwas Wissen erfordert.

Andererseits besteht ein Defizit auf der Angebotsseite. So viele Honorarberater gibt es nämlich gar nicht. Das ist kaum verwunderlich – lässt sich doch mit Provisionen deutlich mehr Geld verdienen. Es bleibt dabei: Der Honorarberater kommt hierzulande nicht an.

Die Geldroboter kommen

Statt Honorarberater erobern heute Robo-Advisor die Welt der Privatanleger. In den vergangenen Jahren kamen finanzaffine Start-ups – sogenannte FinTechs – auf die Idee, der breiten Anlegerschaft professionelle Anlagemodelle digital zugänglich zu machen.

Man könnte die Robo-Advisor gar als die neuen Honorarberater bezeichnen – nur eben digitalisiert. Fast alle sind unabhängig und kassieren keine Kickbacks. Außerdem sind sie kostengünstiger und einfach zu bedienen. Aber Computer können doch die persönliche Anlageberatung eines leibhaftigen Menschen nicht ersetzen! So lautet jedenfalls häufig das Gegenargument. Eines vorab: Menschen komplett durch Maschinen zu ersetzen wird (hoffentlich) ein Traum bleiben. Dennoch gilt auch – oder gerade – bei Menschen die Weisheit: Trau, schau, wem! Und eigentlich muss es auch nicht bei einem „entweder – oder“ bleiben.

Auch hinter den digitalen Anbietern stecken immer noch Menschen. Doch sind nahezu alle Modelle so aufgesetzt, gerade das „menschliche“ Element aus der Geldanlage zu verbannen. Denn die Psyche des Anlegers – auch der Profis – ist in der Regel die größte Gefahr für einen nachhaltigen Anlageerfolg. Ebenfalls scheint das Argument, der Robo-Advisor könne nicht auf permanent ändernde Lebensumstände der Kunden eingehen, fadenscheinig. Denn: Der Honorarberater muss – genau wie sein digitaler Kollege – über die Lebenssituation des Kunden unterrichtet werden. Ob dies nun in einem persönlichen Gespräch stattfindet oder über die digitale Kommunikation spielt keine entscheidende Rolle. Der Robo-Advisor kann Änderungen genauso verarbeiten wie der Honorarberater aus Fleisch und Blut.

Genau hinschauen

Sind Robo-Advisor also die besseren Anlageberater? Ganz so einfach ist es leider nicht. Wer sich für die digitale Geldanlage interessiert, sollte genauer hinschauen. Der große Teil der Robo-Anbieter unterliegt lediglich der Gewerbeaufsicht – und nicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Das Thema Haftung und Anlegerschutz nehmen einige nicht sehr ernst.

Zudem bekommt man bei den meisten lediglich ein starres Portfolio – mit etwa einer festen Quote von 50% Aktien und 50% Anleihen – ganz ohne Risikomanagement. Eigentlich derart, wie man es auch bereits umsonst bei Wirtschaftsmedien oder Finanzplattformen beziehen kann.

Online-Vermögensverwalter mit Bafin-Lizenz hingegen verwalten das Kapital im wörtlichen Sinne. Sie stellen sicher, dass sie Anlage geeignet ist und übernehmen die Haftung. Darüber hinaus bieten sie ein hochqualitatives Portfolio- und Risikomanagement. Letzteres ist eigentlich das wichtigste Element beim Thema Geldanlage. Angesichts dessen, dass alle Robo-Advisor ungefähr gleich teuer, bzw. günstig, sind, kann man getrost sagen, dass man bei den Vermögensverwaltern mit BaFin-Lizenz mehr fürs gleiche Geld bekommt.

Fazit: Der bankenunabhängige Bafin-lizensierte Robo-Advisor ist die Weiterentwicklung des seriösen Honorarberaters. Er trumpft auf mit geringen Kosten, einfachem Handling und nicht zuletzt einem hochwertigen Portfolio- und Risikomanagement.

 

 

Salome Preiswerk hat ihr gesamtes Berufsleben in der Finanzdienstleistungsindustrie verbracht. Sie ist Mitgründerin von Whitebox, dem ersten bankunabhängigen Online-Vermögensverwalter mit BaFin-Lizenz. Bei Whitebox geht es jedoch nicht nur um Fairness und Transparenz, sondern v.a. um Qualität. Den Anlageansatz hat Whitebox gemeinsam mit dem für seine proprietäre Forschung mehrfach ausgezeichneten Partner Morningstar Investment Management / Ibbotson entwickelt. Der Ansatz verbindet das Beste aus zwei Welten: Aktiv wo nötig – passiv wo möglich. Dabei zielt ein ausgeklügeltes, bewertungsorientiertes Risikomanagement auf die Erreichung besserer risikoadjustierter Renditen ab. Kunden erhalten bei Whitebox Zugang zu einer hochwertigen Vermögensverwaltung, die bislang nur institutionellen Investoren oder wenigen ganz Reichen vorbehalten war.

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Vom Papierstau auf die digitale Überholspur

SGKV-Terminaltag: Vom Papierstau auf die digitale Überholspur

Zur Vorbereitung des 2. Terminaltages der Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr am 10. November in Berlin kann ein Fünf-Fragen-Katalog beantwortet werden. Die Ergebnisse fließen direkt in die Diskussion zwischen Unternehmen, Politik und Forschung ein.

 

Am 10. November richtet die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr (SGKV) in Berlin ihren zweiten Terminaltag in Berlin (Turbinenhalle HKW Moabit) aus. Ziel ist es, relevante Akteure aus der Branche zusammenzubringen und gemeinsam über aktuelle Fragen und Erfahrungen zu diskutieren.
Neben Informationen über neue Entwicklungen, Technologien und Prozesse sollen in Workshops und Diskussionsrunden aktuelle Themen der Terminals des Kombinierten Verkehrs (KV) behandelt und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden.

Unter anderem diskutieren Vertreter der Verkehrsministerien aus Deutschland und der Schweiz zusammen mit Politikern und KV-Experten von Siemens, DHL und Bayernhafen über „Verkehrspolitische Ziele und ihre Umsetzung“.

Zum Thema „Vom Papierstau auf die digitale Überholspur“ gibt Ingo Winkler, Leiter Rail Segment bei IBM Global Business Services zunächst einen Impuls. Dann folgt nach der Mittagspause eine interaktive Vortragssession mit Best Practice-Beispielen.

catkin stellt vor: Logistik 4.0 bei DB Cargo BTT

Neben Vertretern von HHLA, dbh Logistics, BASF oder Port of Rotterdam wird dort auch Christian Krüger von catkin zusammen mit Kai Burkhardt, Teamleiter Produktmanagement & Operations Center Multimodal Solutions bei DB Cargo BTT über die „digitale Transformation“ des Güterverkehrsunternehmens berichten.

Die Tochter der Deutschen Bahn ist auf den Transport von Chemie-, Mineralöl- und Düngemitteltransporten im Kombinierten Verkehr und im Wagenladungsverkehr spezialisiert und organisiert den Hauptlauf auf der Schiene, den Umschlag im Terminal und den Vor- und Nachlauf auf der Straße für alle europäischen Relationen.

Im Abschluss-Workshop geht es unter der Überschrift „Spielräume – Entwickeln, Begreifen, Umsetzen“ dann um das konkrete Anpacken von Digitalisierungsinitiativen, wie sie z.B. mit catkin recht einfach zu bewerkstelligen sind.

 

Das komplette Programm gibt es hier zum Download:
Programm für den SGKV-Terminalstag

 

Jetzt an Online-Umfrage teilnehmen

Erstmals bietet die SGKV Interessierten die Möglichkeit, im Vorfeld auf die Inhalte der Veranstaltung Einfluss zu nehmen. Die Gesellschaft hat dazu einen Fünf-Fragen-Katalog erarbeitet, der online beantwortet werden kann. Die Ergebnisse fließen direkt in die Diskussion zwischen Unternehmen, Politik und Forschung ein. Die Fragen:

  • Was sind ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen im KV?
  • Logistik digital: Wo stehen wir?
  • Macht die digitale Transformation physische Logistik (Fernverkehr) weitgehend überflüssig?
  • Digitalisierung im Kombinierten Verkehr – na sicher?
  • Wie gut sind Ihre Mitarbeiter auf mögliche Veränderungen durch die Digitalisierung vorbereitet?

Hier geht es zur Online-Umfrage: www.sgkv.de/de/portfolio/umfragen

 

 

 

weitere Informationen:

SGKV

catkin

DB Cargo BTT GmbH

 

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CC0 Public Domain