Echte Impulse für Innovationen

3M, Stephan Rahn

Stephan Rahn, 3M, General Manager Unternehmenskommunikation

Die wertvollsten Impulse für Innovations-Ideen kommen von Kunden. 3M nennt das „Customer Inspired Innovation“. Alleine in der Neusser Deutsch­landzentrale des Multitechnologieun­ter­nehmens werden jedes Jahr rund 7 000 Kunden begrüßt. Sie sind für 3M wichtigster Impulsgeber, wenn es um Ideen für Neuprodukte geht. Denn er­folg­rei­che Innovationen müssen konkrete, brennende Kundenprobleme lösen. Und das Aufspüren solcher Pro­bleme geht nur im direkten Kunden­dialog. Statt For­schung im Elfenbeinturm setzt der Er­finder von 50 000 Produkten auf gemein­same Innovations-Sessions und das konkrete Erleben der 46 Technologien von 3M.

Weitere Informationen unter:
www.3m.com

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Zielgruppengerechtes Employer Branding

Dr. Peter Schwibinger, CEO Carcoustics

Dr. Peter Schwibinger, CEO von Carcoustics

In technischen und Ingenieurberufen ist der „war for talent“ schon lange ent­brannt. Wie also können wir als Automobilzulieferer junge Leute auf unsere spannenden Jobangebote auf­merksam machen? Wir haben kreativ auf die Situation reagiert. Employer- Branding muss authentisch sein und kann nur noch erfolgreich sein, wenn auch Social Media fest eingebunden ist. Carcoustics setzt bei seiner aktuel­len Employer-Branding-Kampagne auf eigene motivierte Mitarbeiter, die in einer vielfältigen Arbeitsumgebung span­­nend inszeniert mit authentischen Aus­sagen dargestellt sind – in Print und digitalen Medien. Die Botschaft: Werden Sie Teil unserer Zukunft!

Weitere Informationen unter:
www.carcoustics.com

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Fitmacher für die digitale Zukunft

Dr. Frank Obermaier, WfL Leverkusen

Dr. Frank Obermaier, Geschäftsführer WfL, Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH, Vorsitzender Arbeitskreis der Wirtschaftsför­de­rer Region Köln/Bonn e.V.

3D-Druck zur maßgeschneiderten Fer­­ti­gung im Handwerk, Vernetzung von Un­ternehmensprozessen in der Indus­trie, Erweiterung der Vertriebswege des stationären Einzelhandels durch Online­platt­formen: Digitalisierung ist die Zukunftsherausforderung! Für die hieraus resultieren­den Fra­gen etwa nach Datensicherheit, Qua­lifi­ka­tions­anforderungen oder Leis­tungs­ka­pa­zi­täten hält die Region Köln/Bonn Antworten be­reit: Die Wirt­schafts­för­de­rungen vor Ort un­ter­stüt­zen ebenso wie Kammern und Verbän­de die re­gionalen Unterneh­men auf ihrem Weg in die Zukunft. Sie bün­deln Ideen, Lö­sungen und Beispie­le in einer der innovativsten Regionen Deutschlands.

Weitere Informationen unter:
www.wfl-leverkusen.de

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Die Schweizer Genossen kommen

Der Begriff Volks- oder Raiffeisenbank assoziiert eine nette kleine Bank auf dem Lande.  Das ist nicht zwangsläufig falsch. Dort liegen schließlich die Wurzeln des  genossenschafltlichen Bankings. Die lokale Verankerung ist – neben der Genossenschaftsstruktur – auch heute noch ein Kernwert. So haben die im Vergleich zu  klassischen Privatbanken oft exotisch anmutenden Raiffeisenbanken so manche Krise überstanden. Und so sind sie gleichzeitig auch groß geworden. Doch was tun, wenn kein Wachstums-Spielraum mehr existiert, wenn der lokale Markt sogar „overbankt“ ist?

Diese Frage beantwortet die Raiffeisen Schweiz auf ihre eigene Art und Weise: Teils aufgrund der Schwäche der zwei großen „Platzhirsche“, teils aus eigener Stärke ist sie so erfolgreich, dass die SNB – die Nationalbank des Landes – von der dritten „systemrelevanten“ Bank spricht. „Die Raiffeisen Schweiz Genossenschaft, bei der fast jeder zweite Schweizer Kunde ist, hat ihr Wachstumspotential im traditionellen Geschäft weitgehend ausgeschöpft. Sie muss sich neue Standbeine erschließen“, begründen Fachleute die aktuelle Neuausrichtung. Ein erster Schritt war der Kauf der Notenstein Privatbank AG im Jahr 2012. So boten die „Schweizer Genossen“ plötzlich auch Dienstleistungen für Gutbetuchte  an. Der nächste Schritt war der Zukauf erstklassiger Asset-Management-Boutiquen und die Übernahme eines 50-köpfigen Experten-Teams von Sarasin. Raiffeisen will neben dem Private Banking auch im Asset-Management für institutionelle Anleger – Pensionskassen und Stiftungen „ganz vorne“ mitspielen.
„Raiffeisen Schweiz ist von dieser Strategie überzeugt und zieht sie daher konsequent durch. Für den Aufbau dieses Standbeins hat sie eine erfolgreiche Kooperation mit der Zürcher Privatbank Vontobel aufgegeben“, erklärt ein Branchenkenner.

Frank Wettlauffer, Notenstein Privatbank

„Aus unserer früheren Tätigkeit bringen wir 25 Jahre Erfahrung mit; denn der größte Teil unseres Nachhaltigkeits-Teams arbeitet seit mehr als 15 Jahren zusammen“, so Frank Wettlauf­fer im Gespräch mit TREND-REPORT-Redakteur Udo Rettberg.

Weil aber ein Sammelsurium von Kompetenzen unübersichtlich und teuer ist, zündete die Organisation im Oktober die nächste Stufe: Ab 01. Juli werden diese Gesellschaften in der Notenstein Asset Management AG (NAM) zusammengefasst „So entsteht eine Union unterschiedlicher Asset-Manager“, sagt Frank Wettlauffer, Leiter Institutionelle Kunden Deutschland. Weil Großanleger wegen historisch tiefer Zinsen der Schuh drückt, nimmt der neue Asset-Manager offensiv auch den deutschen Markt ins Visier.

Der Gang „hinaus in die Welt“ ist nichts Neues. Viele erfolgreiche Schweizer Firmen sind in Deutschland bekannt: Novartis, Roche, Nestlé, Geberit oder Swatch. Dafür  braucht es erstklassige und zukunftsfähige Produkte.

Zukunftsfähigkeit ist eines der Schlüsselwörter. Kern der NAM ist die ehemalige Sarasin-Truppe um Andreas Knörzer, einem Pionier für nachhaltige Investments. Grundidee dieser Anlagephilosophie ist, dass finanzieller Erfolg nur mit ökologischer und sozialer Verantwortung möglich ist. Alle Wertpapiere werden einer akribischen Analyse unterzogen, die weit über die klassischen – eher kurzfristig orientierten – Finanzkennzahlen hinausgeht.
Das erkennt man weltweit; denn der norwegische Staatsfonds hat sich von Investments in Kohle-Unternehmen getrennt. Andere  institutionelle Anleger agieren ähnlich. „Aus der  früheren Tätigkeit bringen wir 25 Jahre Erfahrung mit – der größte Teil unseres Nachhaltigkeits-Teams arbeitet seit mehr als 15 Jahren zusammen. Diese DNA macht  Nachhaltigkeit zu einer Säule unseres Geschäfts“, sagt Frank Wettlauffer.

Die NAM richtet ihr Augenmerk auch auf andere Bereiche des zukunftsfähigen Asset-Managements. Ein Team (die einst zur Bank Wegelin gehörende 1741 Asset Management) beschäftigt sich mit „Risk-Parity“ und „Smart Beta“ – also „klugem passiven Investieren“. Die dritte zukunftsweisende Strategie bringt die 1998 gegründete und 2013 übernommene Vescore Solutions AG ein. De­ren Produkte drehen sich um die Steuerung der Vermögens­struk­tur durch quantitative Anlagestrategien. „Das kommt bei Anlegern an, die höhere Erträge und ein dis­zipliniertes Risikomanagement brauchen“, sagt Wettlauffer.

Weitere Informationen unter:
www.notenstein.ch

Kluge Köpfe prägen die Region

Dr. Hubertus Hille, IHK Bonn/Rhein-Sieg

Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.

Die digitale Revolution wirbelt Wirtschaft und Gesellschaft auf. Wandel durch Innovation heißt das Credo. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist dabei die enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirt­schaft. Bonn/Rhein-Sieg ist für die digitale Zu­kunft gut aufgestellt: Gerade im IT-Be­reich finden hier einfallsreiche Unternehmen kom­pe­ten­te Ansprech­part­ner an zahlreichen Hochschulen und Forschungsinstituten. Kurz: Kluge Köpfe prä­gen die Region. Die IHK Bonn / Rhein-Sieg un­terstützt deren Vernetzung. Platt­for­men sind bei­spielsweise das „Fo­rum Innovation“, IHK-Fachausschüs­se, spe­zielle Workshops und das Webportal www.wirtschaft-wissenschaft.de.

Weitere Informationen unter:
www.ihk-bonn.de

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Digitaler Impulsgeber für die Region

Ulf Reichhardt, IHK Köln

Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.

Laut einer aktuellen PwC-Studie ist Köln die digitalste Stadt Deutschlands. Diese positive Entwicklung begleiten wir für die Region und mit unseren Partnern in der Initiative „Digital Cologne“. Unser Themenportal bietet Fachbeiträge zur Digitalisierung. Aktuelles posten wir in den sozialen Medien. In dem Format „Digital Talk“ teilen prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft ihre Erfahrungen mit den Zuschauern. Teilnehmen kann man vor Ort oder via Livestream im Internet, mitdiskutieren über Twitter. Und in den Branchenveranstaltungen des „Digital Lab“ entwickeln die Unternehmen mit uns gemeinsam Antworten auf die gegenwärtigen Herausforderungen.

Weitere Informationen unter:
www.digitalcologne.de

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Trendregion – Wirtschaftsraum Köln/Bonn

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Die Städte Köln, Bundesstadt Bonn und Leverkusen sowie die fünf Kreise Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Oberber­gischer Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis bilden zusammen einen der größten und produktivsten Wirt­schaftsräume Europas: die Metropolregion Köln/Bonn. Charakteristisch für die Region ist der starke Mittelstand. Aber auch rund 100 Global Player haben hier ihren Sitz. Darüber hinaus genießt die Metropol­region den Ruf eines herausragenden Wissenschaftsstandorts: Sieben Hoch­schulen, elf Fachhoch­schu­len und zahl­rei­che Forschungseinrichtungen der ver­schie­denen Max-Planck- und Fraun­­­­hofer-Institute sowie das Deut­sche Zentrum für Luft- und Raum­fahrt (DLR) stellen eines der dichtesten Forschungs­netz­werke Europas dar. Davon profitieren insbesondere Branchen, die sich mit Schlüsseltechnologien der Zukunft befassen – von Automobil und Maschi­nenbau über Chemie und IT bis zu Logistik und Medien. Mit einer solch hohen Konzentration an Know-how für die Zu­kunft gehört die Metropolregion Köln /Bonn zu den attraktivsten Wirtschaftsstandorten Deutschlands.
www.region-koeln-bonn.de

Trendregion: Zahlen und Fakten
Fläche 4 400 km²
Einwohner 3,5 Mio.
Unternehmen 2012 170 000
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2014 1 310 506

Quelle: IT.NRW

Zu den Portraits

tr_2015_02_region_koeln_bonn_rhein_kreis_neuss_petrauschke_klein Regionen im digitalen Wettbewerb Hans Jürgen Petrauschke, Landrat Rhein-Kreis Neuss, Vorsitzender des Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_ihk_weltrich_klein Handwerk profitiert von Digitalisierung Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Stellvertretender Vorsitzender Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_ihk_koeln_reichardt_klein Digitaler Impulsgeber für die Region Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_ihk_bonn_hille_klein Kluge Köpfe prägen
die Region
Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Mitglied des Vorstandes Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_koeln_bonn_ev_obermaier_klein Fitmacher für die
digitale Zukunft
Dr. Frank Obermaier, Geschäftsführer WfL
Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH, Vors. AK der Wirtschaftsför­de­rer Region Köln/Bonn e.V.
tr_2015_02_region_koeln_bonn_carcoustics_klein Zielgruppengerechtes Employer-Branding Dr. Peter Schwibinger CEO von Carcoustics
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Innovationen
Stephan Rahn, 3M, General Manager Unternehmenskommunikation
tr_2015_02_region_koeln_bonn_fraunhofer_fit_prinz_klein Wearables im
Arbeitsleben
Prof. Wolfgang Prinz (PhD), stellv. Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Angewandte Infor­mationstechnik FIT

 

Handwerk profitiert von Digitalisierung

Dr. Ortwin Weltrich, HWK Köln

Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Stellvertretender Vorsitzender Region Köln/Bonn e.V.

Natürlich sind die Auswirkungen des digitalen Strukturwandels im Handwerk je nach Branche unterschiedlich groß. Fest steht aber, dass die Informations- und Kommunikationstechno­logien auch im Handwerk längst inten­siv genutzt werden – Tendenz steigend.
Die Handwerkskammer zu Köln hat deshalb einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erstellt, der ihre Mitgliedsbetriebe bei der Bewältigung des digitalen Wandels unterstützt. Vom 17. bis 21. August 2015 richten wir eine „Digitale Woche“ aus, bei der wir über neue Trends, konkre­te Hilfestellungen und erfolgreiche Beispiele informieren.

Weitere Informationen unter:
www.handwerk.de

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Regionen im digitalen Wettbewerb

Rhein-Kreis Neuss

Hans Jürgen Petrauschke, Landrat Rhein-Kreis Neuss, Vorsitzender des Region Köln/Bonn e.V.

Kreise, Städte und Gemeinden stehen als zunehmend digitale Dienstleister vor großen Herausforderungen. Beim digitalen Wandel gilt es aber auch, mit an der Spitze zu stehen, um zur Stärkung der heimischen Wirtschaft beitragen zu können. Die Qualität der Netze ist allerdings ungleich verteilt – insbesondere der ländliche Raum ist betroffen. Im Rhein-Kreis Neuss wurde daher das Ziel des Glasfaserausbaus bis in jeden Haushalt, und das mit einer Download-Geschwindigkeit von min­destens 100 Mbit / s, definiert. Denn eine flächendeckend schnelle Internetverbindung ist heute ein klarer Wett­bewerbsvorteil für jede Region und ihre Unternehmen.

Weitere Informationen unter:
www.rhein-kreis-neuss.de

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Mit Weitblick agieren

Gastbeitrag von Suzana Bernhard, Geschäftsführerin Dekra Arbeit GmbH

Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt und genießt vollkommen zu Recht ein hohes internationales Ansehen. „Made in Germany“ ist und bleibt ein Qualitätsmerkmal – und vor allem die Muster­disziplinen Innovation, For­schung und Entwicklung tragen unverändert zu einem allgemein positiven Gesamtbild bei.

Doch die Bestandsaufnahme ist trügerisch, da wir uns zu sehr auf die vorhandenen Stärken fokussieren und entscheidende Zukunftsfragen gerne im Glanz der Erfolgssonne beantworten. Dies gilt nicht zuletzt auch für das Thema Arbeitsmarkt und die von der aktuellen Regierung beschlossenen sozialpolitischen Anpassungen wie den Mindestlohn.

Historisch gute Beschäftigungszahlen sind zweifelsohne erfreulich. In Zeiten des demografischen Wandels und des längst vorhandenen Fachkräftemangels fällt es Unternehmen jedoch immer schwerer, sich personell optimal aufzustellen und dem globalen Wettbewerb zu stellen. Einerseits, weil in vielen Regionen schlichtweg die passenden Bewerber fehlen. Andererseits, weil wir der Wirtschaft ohne Not – und teilweise aus rein parteipolitischen Motiven heraus – immer mehr Spielraum bei der Arbeitsplatzgestaltung nehmen. Auch wir als Personaldienst­leistungs­unternehmen stehen erneut vor geplanten Regulierungsmaßnahmen der Bundesregierung, die sogar von Seiten der Arbeitnehmer in Frage gestellt werden. Bei einer anonymen Mitarbeiterumfrage im Frühjahr 2015 bewertete nur jeder fünfte Zeitarbeitnehmer die geplante Höchst­überlassungsdauer von maximal 18 Monaten als sinnvoll. Kein Wunder, da vielen unserer Mitarbeiter im Zwei­fel per Gesetz ein Einsatzwechsel auferlegt wird und zuvor erlangte Tarifzuschläge oder weitere Vorteile damit unmittelbar wegfallen.

Klare Grenzen und eine vernünftige Stärkung von Arbeitnehmerrechten sind die eine Seite der Medaille. Zu viel Bürokratie und praxisfremde Pau­schalregelungen führen hingegen zu einer Verunsicherung und einem klaren Wettbewerbsnachteil der deutschen Wirtschaft. Die Folge ist nicht nur logisch, sondern laut einer aktuellen Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags be­reits in Zahlen erkennbar: Deutsche Unternehmen investieren stärker denn je ins Ausland. Dabei wäre es gerade jetzt von zentraler Bedeutung, inländische  Investitionslücken zu schließen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland nachhaltig zu stärken.

Ob aber der Arbeitsmarktwandel in Deutsch­land mit den globalen Herausforderungen mithalten kann, hängt stärker denn je von einer dringend erforderlichen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, einem nachhaltigen Bürokratieabbau sowie der gezielten Förderung des Aus- und Weiterbildungssektors ab. Denn der internationale Wettbewerb holt weiter auf. Und unsere wirtschaftlichen Erfolgsgaranten sind unmittelbar abhängig von qualifizierten Mitarbeitern und einer praxisnahen Arbeitsmarktpolitik mit Weitblick.

Weitere Informationen unter:
www.dekra-arbeit.de

Wettbewerbsfähig dank Circular Economy

Es wird immer wichtiger, verantwortungsvoll mit den schon gewonnenen und bereits verarbeiteten Rohstoffen umzugehen und sie „recycelt wieder in eine produktive Verwendung zu führen“, weiß Jörg Walden, Geschäftsführer von iPoint-systems.

„Circular Economy“ wird das auf diesem Prinzip basierende Wirtschaftsmodell genannt. „Statt in Produkten eingesetz­te Rohstoffe nach der Nutzungsdauer wegzuwerfen und als Abfall in Deponien zu vergraben, bildet in der Circular Economy das Wiederverwenden, Reparieren und Recyceln der eingesetzten Rohstoffe über den Lebenszyklus des Produkts hinaus den Normalfall.“

Wer die Zeichen der Zeit erkennt, setzt auf Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und transparente Lieferketten. Den sich in diesem Sinn engagierenden Unternehmen erschließt sich ein wach­sendes Marktpotenzial. „Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit sind keine leeren Marketing-Buzzwords“, betont Walden, „verschiedene Studien belegen, dass nachhaltige Marken bereits heute erfolgreicher und profitabler sind.“ Circular-Economy-Ansätze sind dabei „für alle Akteure in der Lieferkette relevant – vom erstmaligen Rohstoffabbau bis zur Wiederverwertung.“

Unterstützt und herausgefordert werden Unternehmen von zahlreichen Ge­setzes-, Industrie- und Unternehmensinitiativen wie dem „Dodd-Frank-Act“. Danach müssen Unternehmen jährlich die Herkunft bzw. den Ursprung bestimmter Konfliktrohstoffe in ihren Produkten offenlegen. Das bedeutet, diese Rohstoffe über die gesamte Lieferkette hinweg verfolgen und belegen zu können. Direkt betroffen sind zwar nur Unternehmen unter der Aufsicht der US-Börsenaufsichtsbehörde. Doch aufgrund der globalen Lieferketten hat diese Regelung weltweite Auswirkungen. Daher und mit Blick auf ähn­liche Gesetzesinitiativen steht es auch anderen Unternehmen gut an, sich in Be­zug auf die verwendeten Rohstoffe zweifelsfrei ausweisen zu können. „Eine stufenweise, möglichst standardisierte Unternehmensberichterstattung ermög­licht dies“, weiß Walden. Die cloudbasierte iPoint Conflict Minerals Platform (iPCMP) unterstützt bereits 30 000 Unternehmen der verschiedensten Branchen beim Sammeln, Verarbeiten, Zusammenfassen und Reporting von kon­fliktmineralienbezogenen Daten.

Neben Unternehmen der diskreten Fer­tigung mit komplexen Produkten können auch andere Branchen von der Kom­petenz des Reutlinger Unternehmens profitieren. Walden denkt etwa an die Elektronik-, Textil- und Lebens­mit­telindustrie: „Die Wertschöpfungsnetze hier sind international, es gibt wech­selnde Lieferanten, oft sogar Spot­märkte, und gegenüber etwa der Auto­mobilbranche kaum Erstausrüs­ter, die ihr gesamtes Wertschöpfungsnetz selbst definieren können.“ Außerdem komme der unternehmerischen Sozial­verantwor­tung entlang der Lieferkette eine gewichtige Rolle zu. Mit den iPoint-Lösun­gen können Firmen nicht nur ihren Beitrag für künftige Generationen leisten, sondern ihn auch nachhaltig, ganzheitlich und für alle nachvollziehbar belegen.

Weitere Informationen unter:
www.ipoint-systems.com

Demografiewandel und Nachhaltigkeit

Gastbeitrag von Dr. Henriette Meiss­ner, Geschäftsführerin der Stutt­gar­ter Vorsorge-Management GmbH und Generalbevollmächtigte für die bAV der Stuttgarter Lebensversicherung a.G.

Kleine und mittelständische Unter­neh­men (KMU) sind das „Herz“ der Deutschland AG und der Motor des Erfolgs. Doch viele Unternehmer wer­den zunehmend mit der harschen Realität des demografischen Wandels konfrontiert.

Es wird immer schwieriger, gute Fachleute zu finden und zu binden. Neben dem Megatrend „Nachhaltigkeit“, den sich viele Unternehmen auf die Fahnen geschrieben haben (Stichwort: „Corporate Social Responsibility“), ist der demografische Wandel damit ein zentrales Thema für den Mittelstand.

Dr. Henriette Meissner, Stuttgarter Versicherung

Autorin Dr. Henriette Meissner sieht in der Betriebsrente ein Mittel, dem Faktor Demografie nachhaltig zu begegnen.

Lange vernachlässigt, rückt jetzt unter diesen Vorzeichen auch die Betriebsrente wieder in den Fokus der Unternehmen. Denn soziale Fürsorge in Form einer Betriebsrente passt sehr gut zum Mittelstand. Dort sind häufig die Mitarbeiter mit dem Unternehmen eng verbunden. Und gleichzeitig weiß „der Chef“, wie wichtig es ist, gute Fachkräfte dauerhaft zu halten.
Eine nachhaltige Betriebsrente ist heu­te nicht mehr allein mit dem bloßen Angebot gleichzusetzen, dass der Mitarbeiter seinen Lohn in eine Betriebsrente umwandeln kann. Es gehört viel­mehr auch ein arbeitgeberfinanzierter Teil dazu. Dabei refinanziert der Ar­beitgeber seinen Beitrag zur Be­triebs­rente teilweise durch seine Ersparnis bei der Sozialversicherung. Das ist noch vielfach unbekannt, schafft aber eine typische Win-win-Situation, von der alle etwas haben. Der Arbeitgeber kann mit einer sehr guten Sozialleistung fast zum Nulltarif im Wettbewerb um Arbeitskräfte punkten und der Arbeitnehmer sichert seine Rente.

Und die Betriebsrente kann noch mehr. Sie passt perfekt in den Trend zur Nach­haltigkeit. Dabei wird das Schlagwort „Corporate Social Responsibility“ in der betrieblichen Praxis sehr greifbar umgesetzt. Umwelt- und Klimaschutz wer­den auf die Produkte und auf die Wertschöpfungsketten angewandt. Kein Wunder, denn hier bringt nachhaltiges Wirtschaften oft ein kräftiges Plus auf der Ertragsseite. Im Personalbereich werden zum Beispiel häufig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder das Gesundheitsmanagement adressiert. Denn der demografische Wandel erfordert, dass zum Beispiel die Zielgruppen Frauen oder ältere Mitarbeiter auf Dauer stärker als bisher in die Arbeitsprozesse integriert werden. Genau hier ist die Betriebsrente eine ausgezeichnete Ergänzung. Wählt der Arbeitgeber dazu noch ein passendes nachhaltiges Produkt, wie beispielwei­se die „GrüneRente“ der Stuttgarter, ist die Betriebsrente gleich mehrfach nach­haltig.

Die moderne Betriebsrente kann ein sehr wichtiges Instrument der Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens sein – und ein wichtiges Element, um im Rahmen des demografischen Wandels Fachkräfte zu gewinnen. Denn die Betriebsrente ist eine attraktive Zusatzleistung. Sie dient der Bindung von Mitarbeitern und ist schon per se sozial und nachhaltig. Eine „grüne“ Betriebsrente unterstreicht nochmals die Nachhaltigkeit dieses Personalinstruments.

Weitere Informationen unter:
www.stuttgarter.de

Fonds: „Den Wettbewerb initiieren“

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ist der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Im Gespräch mit der TREND- REPORT-Redaktion erläutert Sabine Pex, Vize-Vorstands­vorsitzende des FNG und Leiterin der Arbeitsgruppe Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds, die Kriterien des neuen Siegels.

Das FNG hat ein Qualitätssiegel für nach­haltige Publikumsfonds entwickelt. Fonds-Anbieter können sich ab Juli 2015 bewerben. Die Vergabe startet im November. Warum bedarf es eines solchen Siegels?
Gerade wieder haben unsere Jah­resstatistiken gezeigt, dass sich der Wachstumstrend bei Nachhaltigen Geldanlagen ungebrochen fortsetzt. Dies ist sehr erfreulich, jedoch gewinnt der Markt zugleich auch an Vielfalt und Komplexität. Um Anlegern Orientierung zu bieten und Qualität zu sichern, bedarf es eines Siegels.

Forum Nachhaltige Geldanlagen, Sabine Pex

Das neue Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds gibt es ab November dieses Jahres. Die Bewerbungs­phase ab Juli 2015 soll den Wettbewerb unter den Anbie­tern befeuern. Sabine Pex erläutert im Interview die Kriterien.

Damit ein Fonds das Siegel erhalten kann, müssen bestimmte Mindestkriterien erfüllt sein. Welche sind das?
Wir haben uns im Verband und nach einem intensiven Dialog mit Stakeholdern darauf verständigt, den „Global Compact“ der Vereinten Nationen als Grundlage zu wählen. Dies bedeutet, dass Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz sowie Korruptionsbekämpfung im Fonds Berücksichtigung finden müssen. Hinzu kommt der Ausschluss von Waffen und Kernkraft. Darüber hinaus können die Fonds in einem Stufenmodell zusätzlich Punk­te sammeln.

Das heißt, das Siegel clustert Fonds im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit?
Das ist richtig. Dabei fließen in die Bewertung der Fonds auch die Nachhaltigkeitsstandards des Anbieters, die Qualität des Researchs und das Transparenzniveau des Produkts ein. Zentral ist, in welchem Maß der Fonds über seine Anlagestrategien zum nachhaltigen Wirtschaften beiträgt. Dies kann etwa über Investments in besonders nachhaltige Branchen oder in nachhaltige Branchenführer geschehen. Daneben gibt es ein breites Set an dia­logorientierten Ansätzen, die darauf zielen, in Unternehmen Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben.

Welche Vorteile bietet das Stufenmodell?
Es erleichtert dem Anleger die Wahl des Fonds, der seinem jeweiligen Nachhal­tigkeitsverständnis entspricht, und res­pektiert zugleich die Vielfalt der An­sätze. Daneben soll das Stufenmodell einen Wettbewerb um Nachhaltigkeit zwischen den Fonds initiieren und so die Entwicklung des Marktes fördern. Aber auch das Siegelkonzept selbst versteht sich als evolutionär. Es soll jedes Jahr weiterentwickelt werden und so dazu beitragen, die Standards im Bereich Nachhaltiger Geldanlagen immer weiter anzuheben. Hier­für erwarten wir auch wichtige Im­pulse vom Siegelkomitee. Dieses Gremium repräsentiert wichtige zivilgesell­schaftliche Akteure und spricht Em­pfehlungen für die Siegelvergabe aus.

Weitere Informationen unter:
www.forum-ng.org

Umweltbewusst und sicher in der Flotte

TomTom Axel Backof

TomTom Axel Backof

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Axel Backof, Sales Director DACH+EE bei
TomTom Telematics, zum Thema „Innovationen für Fuhrparkmanager“.

Welchen Nutzwert kann TomTom Telematics dem Fuhrparkleiter bieten?
TomTom Telematics ist der Geschäftsbereich von TomTom für Flottenmanagement und Fahrzeugtelematik. Mit unserer Flottenmanagement-Plattform Webfleet verbessern kleine und große Unternehmen die Fahrzeugleistung, spa­ren Kraftstoff, unterstützen ihre Fahrer und steigern die gesamte Flotteneffizienz. Wir haben dabei eine sehr große Bandbreite. In der einfachsten Version ist das Webfleet Lite, das im Zusammenspiel mit dem Link-200-Fahrzeug­ortungsgerät „Track and Trace“ ermöglicht. Damit sieht der Fuhrparkmanager jederzeit, wo sich seine Fahrzeuge gerade befinden. Das Gerät ist ein Plug-and-Play-Produkt. Somit fallen auch kei­ne Einbaukosten an. Einmal angesteckt, sieht der Fuhrparkmanager neben dem Standort auch die Kilometerleistung. Die großen Brüder des Link 200, die fest eingebauten Fahrzeugortungsgeräte Link 410 und Link 510, sind kombinierbar mit einem Navigationssystem. Und dort beginnt es dann schon, dass Fuhrpark­manager auch Aufträge übermitteln, Touren planen und Arbeits­zeiten erfassen können. Unsere Navigationssysteme, unsere TomTom PRO Driver Terminals, sind übrigens alles Profi-Geräte, die robuster sind, mehr Speicherkapazität haben und auch über andere Akkubetriebszeiten verfügen als das, was es für Endkunden zu kaufen gibt. Unsere große Flotten­ma­nage­ment-Lösung Webfleet ist dann ein komplettes System, mit dem ganze Arbeitsabläufe und Prozesse abgebildet werden können. Hier ist ebenfalls ein elek­tronisches Fahrtenbuch enthalten. Dies hilft Unternehmen auch dabei, der teuren Ein-Prozent-Regelung für die Versteuerung des Dienstwagens zu entgehen. Unser System wird von den meisten Finanzämtern problemlos akzeptiert.

Aus welchen Branchen kommen Ihre typischen Kunden?
Neben dem Schwerlastbereich konzentrieren wir uns auch auf das Segment der leichten Nutzfahrzeuge. Das sind beispielsweise ganz klassisch die Handwerker – eine sehr große und dynamische Kundengruppe, bei der auch sehr schnell die Effekte einer Telematiklösung finanziell spürbar sind. Wir haben natürlich auch große Unternehmen mit Servicefahrzeugen als Kunden, die mit unseren Geräten ihre SLAs abbilden wollen. Unser System dokumentiert exakt, wann ein Servicemitarbeiter wo ist, so dass Diskussionen und Beschwerden im Nachhinein ausgeschlossen sind. Seit einigen Jahren besteht auch der Trend, die eigene Umweltfreundlichkeit über die Telematik darzustellen. Hier geht es um Kraftstoffeinsparungen und eine möglichst positive CO2-Bilanz. Ein weiterer Schwer­punkt für uns ist die Baubranche. Hier unterstützt Telematik oft dabei, das vorhandene Personal optimal einzusetzen. Das rechnet sich dann für Baufirmen auch sehr schnell.

Ab wie viel Fahrzeugen lohnt sich denn so ein System?
Webfleet bringt jedem Unternehmen mit mobilen Mitarbeitern eine Reihe von Vorteilen. Bei der Unternehmensgröße zum Beispiel reicht die Palette unserer Kunden von Einzelunternehmen mit einer Fahrtenbuchlösung bis hin zu sehr namhaften DAX-Unternehmen mit einer vollständigen Integration des angeschlossenen ERP-Systems.

 

 

Wie sieht es denn mit Schnittstellen Ihrer Geräte zu den Fuhrparkmanagement-Systemen aus, die ein Anwender vielleicht bereits im Einsatz hat?
Mit unserer offenen Schnittstelle Webfleet.connect können alle Flottendaten in Unternehmenssoftware wie zum Bei­spiel in SAP oder beliebige andere Programme übermittelt werden – von Kilometerständen über Arbeitszeiten bis hin zu Sensormessdaten mittels Integration (wichtig zum Beispiel zur Dokumentation der Einhaltung der Kühlkette). Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Und die Schnittstelle ist bidirektional: Sie können also aus der in Ihrem Unternehmen verwendeten Soft­ware Informationen, wie zum Bei­spiel Aufträge, an Webfleet und damit auch an den Fahrer über das angeschlossene Dri­ver-Terminal weitergeben. Der Fah­rer kann den Auftragsstatus dann direkt am Gerät in die Zentrale zurückmelden.

Durch welche konkreten Maßnahmen werden die Einspa­rungen in den Unternehmen erzielt?
Das sind viele verschiedene Faktoren. Das beginnt schon beim Fahrzeug, wo wir mit dem Link 105 aus Messdaten zum Fahrstil den OptiDrive-Score entwickeln. Dadurch sieht der Fuhrparkleiter über eine einzige Kennzahl, wer ein „wilder Fahrer“ ist und wer einen ökologischen und sicheren Fahrstil hat. Viele Unternehmen beteiligen Mitarbeiter mit besonders gutem Opti­Drive-Score auch in Form von Boni an den eingesparten Spritkosten. So werden die Fahrer für effizientes und sicheres Fahrverhalten belohnt. Darüber hinaus können Auftragsreports erstellt werden, die dem Fuhrparkleiter auf einen Blick zeigen, ob seine Fahrer pünktlich am Ziel waren und was für Tätigkeiten ausgeführt wurden. Das alles inklusive kompletter Arbeitsnachweise. Nicht vergessen sollte man dabei auch die positive Wirkung der Fuhrpark-Steuerung an sich. Der Fuhrparkmanager oder die Einsatzzentrale haben die Fahrzeuge jederzeit im Blick und wissen, wo diese stehen und wer am schnellsten beim nächsten Auftrag sein kann. Nicht nur von der Entfernung her, sondern auch weil die Zentrale weiß, wer voraussichtlich noch wie lange beschäftigt ist, bevor er wieder verfügbar ist. Gerade bei Serviceunternehmen sind die Effizienzsteigerungen enorm. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Fahrer seine Routen und Aufträge in Echtzeit auf sein Driver-Terminal übertragen bekommt: Er muss nur noch einen „Knopf“ drücken und losfahren. Das alles sind übrigens nicht nur spürbare Einsparungen für die Unternehmen, sondern auch massive Wettbewerbsvorteile. Schließlich wirken sich die dadurch eingesparten Kosten und die oftmals durch optimierte Prozesse gesteigerte Kundenzufriedenheit direkt und positiv auf das Unternehmensergebnis aus.

Weitere Informationen unter:
TomTom OptiDrive 360

https://www.youtube.com/channel/UCeahLAfuyucUVeoZBjGWm3A

Realistischer Energiemix für Deutschland

Wie erschließt man mit möglichst umweltfreundlichen Methoden neue Schiefergaslagerstätten in Deutschland? Florian Barsch berichtet in seinem Gastbeitrag über innovative Technologien und das große Potenzial für den Standort.

Zugegeben, es ist verlockend einfach: Wer energiepolitisch zu denen gehören will, die auf der Höhe der Zeit sind, modern, zukunftsorientiert und dazu noch klima- und umweltbewusst, der setzt nicht auf fossile Rohstoffe, sondern auf erneuerba­re Energien wie Wind und Sonne. Klingt gut, greift aber zu kurz. Der Energiebedarf gerade eines In­dustriestandorts wie Deutschland lässt sich auf absehbare Zeit ohne fossile Roh­stoffe nicht decken. Sie machen den Löwen­anteil des Energiebedarfs aus und werden das auch in den kommenden Jahren noch tun. Ein moderner Energiemix ist ohne diese klassischen Rohstoffe in den nächsten Jahrzehnten nicht vorstellbar.

Das gilt insbesondere auch für Erdgas. Schon heute ist der Anteil von Erdgas im Energiemix fast zehnmal so groß wie der von Wind und Sonne zusammen. Tendenz: steigend. Warum? Zum Beispiel, weil Erdgas unter den fossilen Rohstoffen unter Klimagesichtspunkten die Nase vorn hat. Obwohl Erdgas bei der Stromerzeugung in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle spielt – nur gut zehn Prozent des Stroms werden heute mit Erd­gas erzeugt – ist Erdgas im Industriesektor sowie im Wärmemarkt Energie­trä­ger Nr. 1: Erdgas dient der heimischen In­dus­trie als wichtiger Rohstoff und jeder zwei­te Haushalt nutzt Erdgas zum Heizen.

Die Frage ist also nicht, ob Deutschland Erdgas braucht, sondern, wo es herkommt. Unter Klima- und Umweltschutzgesichts­punkten, aber auch aus ökonomischer Sicht spricht eine Menge dafür, sich nicht zu 100 Prozent von Importen aus dem Ausland abhängig zu machen. Die heimi­sche Erdgasproduktion spart schon heute mehrere Millionen Tonnen CO2 gegenüber Importgas ein. Allein die bisherige Erdgasproduktion im eigenen Land hat so viel CO2 eingespart wie sämtliche PKW auf unseren Straßen über einen Zeitraum von drei Jahren emittieren. Heimisches Erd­­gas steht zudem subventionsfrei zur Verfügung, spült Förderabgaben und Ge­werbesteuern in die Länder- und kommunalen Haushalte, stärkt die Versorgungssicherheit und bietet die Chance auf positive Preiseffekte für Industrie und Verbraucher. Da ist es eine gute Nachricht, dass Deutschland über ein großes Potenzial an eigenem Erdgas verfügt. Die Bundes­anstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzt allein das Potenzial im Schie­fergestein, also das sogenannte Schiefergas, auf bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter. Rein rechnerisch könnte Deutschland al­lein damit für Jahrzehnte seinen Erdgasbedarf decken. Und das Land ist gut gerüstet, diesen Schatz verantwortlich zu heben: Über Jahr­zehnte gewachsenes Know-how, hoch­­qualifizierte Arbeitsplätze, weltweit einmalig hohe Umwelt- und Sicherheits­stan­dards und vor allem eine Industrie, die nicht nur bereit ist zu investieren, sondern die bereit ist für Innovation, Pioniergeist und technische Weiterentwicklungen.

Das gilt in besonderem Maße für das Schiefergas: Um diese Vorkommen zu nut­zen, braucht es das derzeit vieldiskutierte Fracking-Verfahren (genauer: Hydraulic Fracturing). Industrie und Fachbehörden haben damit seit Jahrzehnten Erfahrung, auch hier in Deutschland: Ein Drit­tel des in Deutschland geförderten Erd­gases geht schon heute auf Fracking zu­rück. Die erste Fracking-Maßnahme wurde in Nie­dersachsen bereits im Jahr 1961 durchgeführt, bisher kam die Technologie hier­zulande im Sandstein über 300-mal für die Erschließung von Erdgasvorkommen zum Einsatz. Umweltschäden hat es dadurch nicht gegeben. Grund, die Hände in den Schoß zu legen? Nein, sicher nicht. Wir haben gerade in den vergangenen Jahren alles daran gesetzt, die Technologie weiter zu verbessern. Das gilt vor allem für die eingesetzte Flüssigkeit in den neu zu erschließenden Schiefergaslagerstätten: Hier stehen nun Rezepturen zur Verfügung, die neben 99,8 Prozent Wasser ledig­lich noch zwei chemische Zusätze ent­hal­ten. Beide sind weder giftig, noch umwelt­gefährlich oder gesund­heitsgefährdend, und beide sind biologisch leicht abbaubar. Damit haben wir eine wichtige Forderung aus Öffentlichkeit und Politik erfüllt. Des Weiteren wird häufig über das Thema Flächenbedarf diskutiert. In diesem Zusammenhang haben wir raumsparende Konzepte entwickelt, so dass die Förderung von Schiefergas nicht mehr Platz beansprucht als die Förderung von herkömmlichem Erdgas. Im Vergleich zu anderen Energieträgern sind Sichtbarkeit und Flächenbedarf für die Erdgasgewin­nung ohnedies gering – gerade in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland von elementarer Bedeutung.

ExxonMobil, Florian Barsch

Gastautor: Florian Barsch ist technischer Geschäftsführer bei ExxonMobil Production Deutschland GmbH in Hannover.

Werden solche Weiterentwicklungen in Deutschland honoriert? Sicher bin ich da nicht. Das Land tut sich nun schon seit Jah­ren schwer mit seiner Schiefergasoption. Studie um Studie wurde erstellt, und alle kommen zu demselben Schluss: Es gibt keinen sachlichen Grund, Fracking zu verbieten. Klar ist auch: Es handelt sich nicht um eine Hochrisikotechnologie. Trotzdem ringt das Land mit neuen ge­setzlichen Rahmenbedingungen, die nicht den Eindruck vermitteln, als würden sie Innovation und Pioniergeist stärken. Die Industrie braucht Planungs- und Rechts­sicherheit, aber nicht um jeden Preis. Wer ohne entsprechende wissenschaftliche Basis unzählige Ausschlussgebiete ohne Rück­sicht auf den Einzelfall festlegt und einen ganzen Industriezweig mit Prüfungsanforderungen überzieht, wie sie für keinen anderen gelten, der muss (oder will) in Kauf nehmen, dass die Industrie ihre Investitionen, ihr Know-how und ihre Innovationskraft verlagert. Dann ist Deutschland recht bald bei einem der wichtigsten Energieträger seines Energiemixes zu 100 Prozent auf Importe angewiesen. Ist das modern?

Weitere Informationen unter:
www.erdgassuche-in-deutschland.de

Rohstoffe für die Batterie von morgen

Der belgische Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen (Li-Ionen)-Batterien. Zu­kunftsweisende Batteriematerialien sind die Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung des Auto­mobils, erklärt Dr. Kurt Vandeputte, Vice President Rechargeable Battery Materials bei Umicore, im Interview mit TREND REPORT.

Kurt Vandenputte, Umicore

Dr. Kurt Vandeputte, Umicore, über die Rolle von Lithium-Ionen-Batterien im Alltag.

Herr Vandeputte, was leistet Ihre Technologie für die Mobilität der Zukunft?
Wir produzieren seit mehr als 15 Jahren Kathodenmaterialien für Li-Io­nen-Batterien – akkumuliert über 70 000 Tonnen, das entspricht einer Men­ge, mit der man rund eine Million Elektrofahrzeuge ausstatten könnte. Diese werden derzeit hauptsächlich im Bereich der Unterhaltungselektronik, bei­spielsweise bei Mo­bil­telefonen, Tablets und Laptops eingesetzt. Aber auch die zunehmende Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen nutzt diese Technologie. Für die Automobilindustrie ist hierbei die Erreichung der gesetzten CO2-Emissionsziele ausschlaggebend, die ohne eine Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf lange Sicht nur schwer zu erreichen sein werden. Ein industrieübergreifendes Verständnis ist, dass die Li-Ionen-Technologie dafür die Schlüsseltech­nologie des nächsten Jahrzehnts darstellt.

Welche Rolle spielen dabei Ihre Materia­lien?
Eine entscheidende! Innerhalb der Batteriezelle sind die eingesetzten Funktionsmaterialien – in unserem Falle das Kathodenmaterial – ausschlaggebend für Leistung und Lebensdauer. Damit beeinflussen wir u. a. auch entscheidend die Reichweite des Elektro-Fahrzeugs. Langfristig soll sich diese ja den „klassischen“ Fahrzeugen nähern, gleichzeitig müssen sich die Kosten im Rahmen halten. Nur dann werden elektrifizierte Fahrzeuge eine relevante Marktdurchdring­ung erreichen. Daran orientieren sich auch unsere Lösungen. Die technische Entwicklungsrichtung zielt auf die Erhöhung der Energiedichte der Materialien und die Erweiterung des nutzbaren Arbeitsfensters der Zelle ab – jeweils unter Berücksichtigung von Lebensdauer und Sicherheit. Dies, zusammen mit einem kostenoptimierten Produktdesign, hilft dabei, die ehrgeizigen Kostenziele der Automobilindustrie zu erreichen.

Zählt Nachhaltigkeit auch bei der Produktion Ihrer Produkte?
Zur Umweltverträglichkeit von Elek­­tro­fahrzeugen gehören natürlich auch die nachhaltige Produktion der Kathodenmaterialien und die fachgerechte Entsorgung der Batterien am Ende ihres Lebenszyklus. Umicore legt großen Wert auf die Auswahl der Rohmateriallieferanten und ist bei der Rückgewinnung von Rohstoffen aus ausgedienten Batterien Weltmarktführer. Durch die Wiederverwendung der recycelten Metalle schließen wir den Materialkreislauf für Li-Ionen-Batterien und tragen entscheidend zu deren Nachhaltigkeit bei.

Weitere Informationen unter:
hb_rbm@umicore.com

Energieeinkauf: Starker Partner

Mit dem im März dieses Jahres verabschiedeten neuen Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) erhöhen sich die energiewirtschaftlichen Anfor­de­run­gen an Unternehmen, allen voran an große Firmen und ihre Tochter­gesellschaften. Da ist es gut, einen star­ken Partner an seiner Seite zu ha­ben, der seine Kunden beraten kann.

Mit dem Gesetz sollen der Energieeinsatz in Unternehmen reduziert und das nationale Einsparziel von 20 Prozent erreicht werden. Betroffen sind vor allem größere Unternehmen oder Tochtergesellschaften größe­rer Unternehmen, nach Schätzungen der deutschen Industrie- und Han­dels­kammer ca. 50 000 Firmen in Deutsch­land. Diese müssen ab diesem Jahr alle vier Jahre ein Energieaudit nachweisen, mit dem sie Energieeinsatz und -verbrauch belegen. Versäum­nisse werden mit Geld­strafen geahndet. „Die Not­wen­dig­keit entfällt, wenn die Unternehmen zum Beispiel ein nach ISO 50001 zertifiziertes Ener­giemanagementsystem einsetzen“, erläutert Diplomingenieur Matthias Som­mer, Bereichsleiter Geschäftskundenvertrieb goldgas.

Matthias Sommer, goldgas

Energiemanagement ist eine sehr individuelle Arbeit, erläutert Matthias Sommer im Gespräch.

„Individuelle Beratungsleistung“

Der Bereichsleiter weiß, wovon er spricht, denn als 100-prozentige Toch­ter der VNG – Verbundnetz Gas AG in Leipzig kann die goldgas-Gruppe auf eine umfangreiche Erfah­rung zurück­greifen. So ist goldgas beispielsweise Marktführer in der Immobilienwirtschaft. „Wir sind in der Lage, Filialisten wie NKD Deutschland an über 300 Standorten bundesweit mit Erdgas zu versorgen und das auf eine Sam­melrechnung lau­fen zu lassen“, sagt Sommer. goldgas berät seine Kunden, zu denen auch KMUs zählen, in Sachen Energiemanagementsyste­me. Dazu fin­den Begehungen in den Betrieben statt, bei denen zahlreiche Un­ter­mes­sungen (Strom / Erdgas /Druck­luft /Wärme) durchgeführt wer­den. Anschließend werden „Energie­fresser“ ausgemacht und be­seitigt. „Eine sehr individuelle Arbeit, denn jeder Betrieb ist anders“, stellt er dar.

Einkauf zum Stichtag oder in Tranchen

Auch in puncto Energieeinkauf berät goldgas seine Kunden. „Die“ richtige Strategie gibt es nach Ansicht des Diplomingenieurs nicht, aber es lassen sich vereinfacht gesagt zwei Strategien ausmachen. Einerseits die „Rundum-sorglos-Lösung“, bei der der Kunde die Ener­gie an einem Stichtag kauft – meist für eine Laufzeit von zwei bis drei Jahren. Andererseits ein Energieeinkauf in mehreren Tranchen, wodurch das Preisrisiko, das sich aus der Beschaffung an einem Tag ergibt, reduziert werden kann. Der Nachteil: Das Unternehmen kennt den endgültigen Lieferpreis erst nach Einkauf der letzten Tranche. Kleinen und mittleren Unternehmen empfiehlt Sommer in der Regel die erste Variante, bei der goldgas die Vollversorgung und alle entstehenden Risiken für die Kunden übernimmt.
Unternehmen mit einem hohen Ener­giebedarf, meist produzierenden Un­ternehmen, rät er zur zweiten Variante. Hierbei ist die Exper­tise entweder durch eigenes Personal oder aber durch energiewirtschaftliche Beratung besonders notwendig. „Energiewirtschaftliche Bera­tung ist ein anspruchsvolles Tätigkeitsfeld, des­sen Bedeutung in Zukunft noch steigen wird“, resümiert der Bereichsleiter.

Weitere Informationen unter:
matthias.sommer@goldgas.de

Die digitale Transformation meistern

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Stephan Preuss über den Standort Deutschland und erfolgreiche Digitalisierungsprojekte.

Herr Preuss, Sie haben in den letzten Jahren zahlreiche Unternehmen bei der Digitalisierung begleitet. Warum tun sich gerade deutsche Unternehmen damit so schwer?
Zum einen haben in unserer deutschen Mentalität Sicherheit und Perfektion hohe Stellenwerte. Digitale In­novationen sind jedoch viel zu schnell und neuartig dafür. Der zweite Faktor sind überholte Managementmethoden, wie Lastenhefte und Top-Down-Projekte, mit denen versucht wird, digitale Innovationen zu realisieren. Und drittens werden die Ziele von digitalen Projekten maßlos überfrachtet. Im Silicon Valley arbeitet man nur nach dem Prinzip des digitalen Darwinismus. Man startet kleinere Projekte und lässt sie sich entsprechend den Nutzeranforderungen entwickeln.

Stephan Preuss, Geschäftsführer der digitalen Unternehmensberatung Handspiel

Stephan Preuss, Geschäftsführer der digitalen Unternehmensberatung Handspiel

Haben Sie Beispiele erfolgreicher Digitalisierung in Deutschland erlebt?
Natürlich. Vom regionalen Energieversorger bis zu Deutschlands größten Verkehrsunternehmen gibt es auch er­folgreiche Projekte. Die Manager, mit denen wir dort zusammenarbeiten, sehen sich zum Beispiel weniger als Lenker, sondern als Ermöglicher. Sie entfachen Innovationen über aktive Mitarbeiterbeteiligung. Weiterhin wer­den die Projekte anders aufgesetzt. Zum Beispiel steht der Nutzer als wich­tigster Erfolgsfaktor im Mittelpunkt. Und es wird mit kleinen Prototypen gearbeitet, um die Anforderungen kla­rer zu definieren und das Projekt allen Beteiligten wieder greifbar zu ma­chen.

Was sind Ihre drei Tipps für die Digitalisierung deutscher Unternehmen?
Erstens: Starten Sie jede digitale Veränderung beim Nutzer. Er entscheidet über den Erfolg Ihres digitalen Projekts. Zweitens: Kopieren Sie nie analoge Abläufe eins zu eins in digitale. Denken Sie die Lösung stattdessen kom­plett neu. Oftmals entwickeln sich dabei erstaunlich einfache Lösungen. Und drittens: Nutzen Sie den „digita­len Dar­winismus“ als Prinzip. Schaffen Sie meh­rere kleine Testballone, so ge­nann­te „Minimum Viable Products“ (MVP), und filtern Sie über Testläufe das vielversprechendste Produkt heraus.

Weitere Informationen unter:
www.handspiel.net

 

Stephan Preuss, Geschäftsfüh­rer der digitalen Unternehmens­be­­ra­­tung Handspiel GmbH, beglei­tet europaweit Digitalisierungs­projekte. Als Entwick­ler des Digi­tal Innovation Models beschäftigt er sich monatlich auf dem White­­paper-Blog www.handspiel.net/insider mit den Herausforderungen des digitalen Zeitalters.

Museum 2.0 – Kunst und Digitalisierung

Prof. Simon, Pausanio

Prof. Simon, Pausanio

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Prof. Simon über die Digitalisierung in der Kunstwelt.

Was müssen Kultureinrichtungen anstreben, um im digitalen Zeitalter junge Zielgruppen zu erreichen?
In der Frage schwingt die verbreitete Annahme mit, dass das Digitale etwas sei, was insbesondere ein Phänomen unter jungen Menschen ist. Wenn wir uns aber umschauen, stellen wir fest, wie selbstverständlich digitale Kommunikation in fast allen Altersstufen bis ca. 50 Jahre geworden ist (Stichwort: Emails, Skype, Smartphones). Daher stellt sich vielmehr die Frage, wie man als Kultureinrichtung seine Besucher, die fast alle digital unterwegs sind, durch ein entsprechendes Angebot einbinden und dadurch an sich binden kann. Der Schlüssel liegt in einer ganzheitlichen Strategie, die vor allem auch Social Media umfassen muss. Social Media wird oft fälschlicherweise als Werbeplattform verstanden. Aber es sind Netzwerke und Kommunikationsräume, die nur derjenige erfolgreich nutzen kann, derdort Interaktion, Dialog und Partizipation bietet, wie bei einer Gartenparty. Kultureinrichtungen, die ja in besonderem Maße auf öffentliches Interesse angewiesen sind, sollten auch solche Kanäle aktiv und sinnvoll nutzen.

Kann Crowdfunding eigentlich zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage im Kultursektor beitragen?
Crowdfunding ist eine große Chance für Kultureinrichtungen. Wenn es ihnen z.B. gelingt, auch ihre Besucher als Stakeholder zu gewinnen, dann schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe, denn sie stellen Liquidität sicher, indem sie ihre Besucher enger an sich binden. Aber auch hier ist eine digitale Strategie und ein aktives Netzwerk enorm wichtig. Denn wenn die Kultureinrichtungen jetzt auch noch Geld von ihren Besuchern möchten, dann müssen sie sich eine echte Kundenbindung überlegen. Und diese funktioniertbesonders gut mit Kultur! Aber dazu ist in vielen Einrichtungen ein Umdenken notwendig. Denn dann haben nicht mehr Kataloge für die Wissenschaft oder andere Prestigevorhabenoberste Priorität, sondern die Interessen der Besucher und die Kommunikation mit ihnen, auch schon während der Planungsarbeiten. Das Beste ist natürlich, wenn beides zusammenkommt.

Gibt es schon Beispiele?
Der Film Stromberg ist eines der populären Beispiele für gelungenes Crowdfunding. Die Möglichkeiten sind da: Neben Startnext oder Wemakeit gibt es ab Mai nun auch Kickstarter in Deutschland. Es sind zwar vor allem Künstler, die sich diese Plattformen zunutze machen, aber auch Museen haben schon einige Crowdfunding-Projekte erfolgreich durchführen können. Die ganz großen waren natürlich in den USA, wo durchaus Millionenbeträge zur Gründung von Museen über Crowdfunding gewonnen werden konnten. Aber auch in Deutschland hat z.B. dasHistorische Museum Frankfurtauf diesem Wegeine Ausstellung zu den Frankfurter Wallanlagen verwirklichen können, und das Forum für kritische Rechtsextremismusforschung konnte mit Crowdfundingeine Ausstellung über den Verfassungsschutzkofinanzieren. Ein aktuelles Beispiel istauch die Website des No Show Museum in Zürich, das Ende Mai eröffnet wird. Die Idee hinter der Website ist, alle Werke des Museums samt Hintergrundinformationen der Öffentlichkeitzu zeigen, wofür über 16.000 CHF akquiriert werden konnten.

Weitere Informationen unter:
www.pausanio.com

Komplexität digital gelöst

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist der Gewerbeversicherungsmarkt unübersichtlich; für die Versi­che­rer der Beratungs- und Ver­kaufs­pro­­zess aufwendig. Im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion stellen Felix Schollmeier und Hendrik Rennert, Gründer und Geschäftsführer von Finanzchef24, ihre digitale Lösung vor.

Vor welcher Herausforderung stehen KMU heute, wenn sie eine Versicherung abschließen möchten?
Schollmeier: Aus meiner Sicht sind es Wissen und Zugang. Für Unternehmer ist es fast unmöglich, sich eigenständig eine Übersicht über den Gewerbeversicherungsmarkt mit seiner großen Anzahl an Tarifen und speziel­len Leistungsmerkmalen zu verschaf­fen. Versicherer wiederum legen ihren Fokus im gewerblichen Bereich vor allem auf das Industriegeschäft mit seinen hohen Prämien. Dies rechtfertigt auch die aufwendige Risikoprüfung der mittleren und großen Unternehmen mit einem relativ hohen Personaleinsatz. Im Geschäft mit den KMU aber geht es um hohe Stückzahlen zu vergleichsweise niedrigen Preisen. Ein aufwendiger Beratungs- und Verkaufsprozess wie der des Industriegeschäfts passt nicht zu diesem Modell. Mit unserem Online-Vergleichs­rechner haben wir das Problem für Kunden und Anbieter gelöst.

Finanzchef24

Felix Schollmeier (li.) und Hendrik Rennert (re.) im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion

Wie sieht diese digitalisierte Lösung aus?
Schollmeier: Für den Onlinevergleich haben wir ein Interview entwickelt, das auf allen Tarifierungsfragen führender Versicherungsgesellschaften in Deutschland basiert. Es ist abhängig von den Kundenantworten dynamisch aufgebaut. Durch einen komplexen mathematischen Algorithmus ist es uns gelungen, die Tarife von derzeit 21 deutschen Versicherern für über 800 Berufsgruppen vergleichbar zu machen. Damit bilden wir fast den gesamten deutschen Versicherungsmarkt für kleine und mittlere Betriebe all dieser Betriebsarten in unserem Rechner ab.

Was haben Ihre Kunden davon?
Rennert: Der Unternehmer kann sich erstmals selbständig einen Überblick über den Gewerbeversicherungsmarkt verschaffen und erhält einen für ihn verständlichen Vergleich in puncto Preis und Leistung. Und er kann die gewählte Versicherung sogar online abschließen und profitiert so vom kurzfristigen Versicherungsschutz. Darüber hinaus erhält der Unternehmer Unterstützung von einem Team aus Gewerbeversicherungsexperten. Sie kümmern sich nicht nur um eine schnelle und unbürokratische Abwicklung im Schadensfall, sondern stehen auch jederzeit per Telefon, Chat oder E- Mail für Rückfragen zur Verfügung.

Wie haben Ihre Partner, die Versicherungsgesellschaften, auf die digitale Prozessoptimierung reagiert?
Rennert: Die Versicherungsgesellschaf­ten haben uns vom ersten Tag an unterstützt. Einige waren zwar zunächst etwas skeptisch, aufgrund der großen Komplexität des Themas. Aber die Erfolge und das hervorragende Kundenfeedback haben sie mit der Zeit vollends überzeugt. Mittlerweile arbeiten wir sogar mit einigen Gesellschaften an der Entwicklung verbesserter Produkte, da wir sehr genau messen können, wo im Markt Nachfrage besteht, die vom heutigen Produktangebot der Gesellschaften noch nicht vollständig abgedeckt wird.

Weitere Informationen unter:
www.finanzchef24.de