Mehrsprachig zum Erfolg

Armin Hopp ist Gründer und Vorstand von Speexx, einem Anbieter von Blended Learning für Unternehmen.

Armin Hopp ist Gründer und Vorstand von Speexx, einem Anbieter von Blended Learning für Unternehmen.

In einer globalisierten Wirtschaftswelt sind Fremdsprachenkenntnisse unabdingbar – um mit Kunden ins Gespräch zu kommen, um im internationalen Team zu arbeiten und um Missverständnisse zu vermeiden.

Kommunikationsfähigkeiten ent­schei­den heute über wirtschaftlichen Erfolg. Mit der Blended-Learning-Lösung von Speexx können Mitarbeiter schnell und individuell eine Sprache erlernen – zugeschnitten auf ihr Business und ihre Lerngeschwindigkeit.

Abgestimmt auf die Anforderungen im Berufsleben, trainieren die Teilnehmer am Telefon, in einer Lerngruppe im Virtual Classroom oder individuell mit der Cloud-Lösung intensiv ihre Kommunikationsfähigkeit. Der Fokus liegt auf beruflichen Alltagssituationen, wie et­wa dem Verfassen von E-Mails oder Prä­sentationen, sowie intensivem, münd­lichem Konversationstraining.

Das System richtet sich nach den Bedürf­nissen des Unternehmens und lässt sich in jedes bestehende Learning- Management-System (LMS) integrieren. Mehr noch: Durch Big-Data-Analysen lässt sich vorhersagen, wann der Lernende möglicher­weise ins Stocken gerät, sodass der Trainer frühzeitig Hilfe anbieten oder nach den Gründen eines drohenden Abbruchs fragen kann.

So hat Speexx eine Erfolgsquote von knapp 95 Prozent erreicht, während bei klassischen Anbietern ca. 50 Prozent der Teilnehmer ohne Abschluss bleiben. Die Interpretation von Daten­schutz und die damit verbundene An­wendung von Big Data ist international sehr ver­schie­den. In einigen Län­dern ist es notwendig, umfassend über Erfolge zu berichten und detaillierte Einzelanalysen zu liefern – nach euro­päischem Datenschutz undenkbar. Für Länder wie Deutschland gibt es daher eine anonymisierte Schnitt­stelle. „So können wir die Vorteile von Big Data nutzbar machen, ohne die Rech­te einzelner Lerner zu verletzen“, sagt Armin Hopp, Vorstand von Speexx.

Weitere Informationen unter:
www.speexx.com/trendreport

Richtige Zeit, richtiger Ort

Wie gelingt es, operativen Entscheidern die relevanten Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu liefern? Hilfe bietet eine mobile App, mit der sich vordefinierte Abfragen per Messenger versenden lassen.

„Mobile Technologien sind heute Teile unseres Alltags geworden, die wir mit großer Selbstverständlichkeit perma­nent nutzen“, erklärt Wolfgang Seybold, CEO Cubeware Group. „Dem tragen wir bei Cubeware in vielerlei Hinsicht Rechnung – etwa mit unserem neues­ten Produkt Cubeware C8 Snack, einem messangerbasierten Instant-BI- Reporting-Tool.“ Hintergrund ist eine Entwicklungspartnerschaft des BI-Spezialisten mit dem amerikanischen IT-Unternehmen Chiemo. „Die Frage nach einer messengerbasierten Reportinglösung wurde ganz konkret in den USA an uns herangetragen“, berichtet Seybold. Daraufhin habe man mit Chiemo gesprochen und „festgestellt, dass wir die loT-Infrastruk­tur von Chiemo um ein Messenger-Frontend erweitern können, um den Sicherheitsanforderungen der Unternehmen zu entsprechen.“ Auch ein anderer Grund sprach für die Entwicklung einer entsprechenden App: Immer öfter werden Entscheidungen fakten- und nicht bauchbasiert getroffen. Hier gibt es ein strukturelles Problem in vielen Unternehmen, da sich der Personenkreis, der die Informationen abrufen kann, von dem Per­sonenkreis unterscheidet, der die Informationen für seine täglichen Entscheidungen benötigt. Seybold: „Wir wollten die entscheidungsrelevanten Informationen aus dem Elfenbeinturm holen und dorthin bringen, wo sie ihren Nutzen und ihre volle Wirkung entfalten können – zu den operativ entscheidenden Mitarbeitern.“

„Technik ist Mittel zum Zweck“

Dabei gelte es, die unterschiedlichen Anforderungen der Anwender zu berücksichtigen. So werde ein Data-Scientist mit einer mobilen Anwendung kein Auskommen finden, während ein operativ tätiger Mitarbeiter mit einem kompletten Frontend möglicherweise überfordert sei. Daher verfolge Cube­ware den Weg, „dem jeweiligen Anwender das für ihn passende Werkzeug an die Hand zu geben.“ „Die Technik ist immer Mittel zum Zweck, um sicherzustellen, dass der Entschei­der, ob operativ oder strategisch, immer die richtigen Informationen zur Verfügung hat, zu jeder Zeit, an jedem Ort.“ Dabei muss sich der Entscheider, der in der Regel am besten weiß, welche Informationen er in seinem jewei­ligen Umfeld benötigt, mit dem BI-Ver­antwortlichen abstimmen, damit „die Data-Governance gewahrt bleibt.“ Wichtig ist insbesondere die Schnelligkeit der Information. Das Schlüsselwort lautet „Instant“: Die Berichte werden in Echtzeit generiert; der Mitarbeiter kann diese über sein Smartphone beziehen und auf dieser Basis seine Entscheidungen treffen. Und wie steht es um die Sicherheit der Geschäftsinformationen? Kein Problem, versichert Wolfgang Seybold: Jeder Kunde betreibe einen eigenen sogenannten SubMessenger in seiner abgesicherten Unternehmensumgebung, die, durch eine Firewall gesichert, komplett durch den Kunden verwaltet wird. Weder Cubeware noch Chiemo hätten Zugriff auf diese Daten. Zudem nutze man Verschlüsselungstechnologie: „Immer sind die Nachrichten zumindest end-to-end-verschlüsselt.“

Weitere Informationen unter:
www.cubeware.com

Mobile News: Bekannte Player, neue Formate

Gastbeitrag von Jan Webering, Grün­der und Geschäftsführer der Sevenval Technologies GmbH

Die mobile Internetnutzung ist der wichtigste Wachstumstreiber für digitale Geschäfte. Dass die drei großen Player Facebook, Apple und Google alle im gleichen Jahr Lösungen vorstellen, um das mobile Internet für Publisher zu beschleunigen, ist gewiss kein Zufall.

Jan Webering, Geschäftsführer Sevenval Technologies GmbH

Der Wettstreit um den mobilen Internet-Nutzer geht in die nächste Runde: Apple News, Facebook Instant Articles und Googles Accelerated Mobile Pages sind ein neuer Anlauf, um die Ware „Nachrichten“ für mobile Geräte schneller liefern zu können. So weit, so gut.
Im Hintergrund ist es eine strategische Auseinandersetzung: Walled Gardens vs. Open Web. Google steht unter Zugzwang. Die beiden größten Konkurrenten haben mit Apple News und Instant Articles geschlossene Systeme geschaffen, die mobil funktionieren und vom offenen Web unabhängig sind. Beide bleiben damit dem Walled-Garden-Prinzip treu: Apple verdient mit dem für Smartphones geschaffenen App-Store gutes Geld. Facebook hat als effektiver, mobiler Werbeplatzvermarkter mit der Facebook-App seinen Aktienkurs beflügelt.  Nutzer, die ihre Zeit auf diesen Plattformen verbringen, sind für Google ver­loren. Das Unternehmen kann weder Sucherergebnisse zu Inhalten dieser Plattformen anbieten, noch Daten sammeln.
Google profitiert als Suchmaschine und Werbeplatzvermarkter vom offenen Web.

Dementsprechend ist die Antwort ausgefallen: Google bietet mit „Accelerated Mobile Pages“ (AMP) ein Format für das offene Internet. Für den mobilen Nutzer erscheinen AMP- Artikel als Preview-Kästen in einer Galerie unter dem Eingabefeld für die Suche. Mit einem Klick erscheint der gesamte Artikel, eine Ladezeit ist kaum spürbar. Aber: Man bleibt dabei auf Googles Seiten. Die Frage ist, wie viele mobile Leser gewinnt ein Medienhaus dank kürzerer Ladezeiten? Und wie viele verliert es, weil die Nutzer die Google-Plattform nicht mehr verlassen, also dort weiterstöbern und nicht auf den Seiten des Urhebers? Wir empfehlen, das Format zu testen und Erfahrungen für die Nutzer und das eigene Geschäftsmodell zu sammeln. Die Performance-Vorteile sind eindeutig: Mehrere Sekunden Ladezeit schrumpfen zu Millisekunden. Es bedeutet für Publisher erheblichen Aufwand, auf eigene Faust auch nur annähernd ähnlich leistungsfähige Kanäle für die mobile Leserschaft anzubieten.

Der Aufwand für die Formatumwandlung zu AMP und die strategische Abwägung zum Nutzerverhalten, müssen also mit dem Aufwand für eigene, mobile Kanäle abgewogen werden.

Weitere Informationen unter:
www.sevenval.com

 

Unter der Führung von Jan Webering entwickelt Sevenval Software für die schnelle und hoch qualitative Realisierung und Pflege von Webseiten und mobilen Projekten. Sevenval hat bereits mehr als 2 000 Mobile- und Web-Projekte umgesetzt. Die Soft­ware von Sevenval unterstützt die Performance-Optimierung von Websites und vereinfacht die Projektentwicklung.

 

Finanzcommunity für alle

Die alte Welt der Finanzdienstleistungen steckt mitten im digitalen Wandel und erlebt das, was manch andere Branche bereits hinter sich hat: Sie wird neu erfunden. Johann Horch, CEO der Deutschen Software Engineering & Research GmbH (DSER), berichtet, wie Kunden und Marktteilnehmer von dieser Entwick­lung profitieren, was die neue Finanzcommunity niiio hier beitragen kann – und warum Robo-Advisors ohne den Faktor Mensch nicht auskommen.

„Menschen wollen nicht reich werden. Sie wollen schlicht und einfach nicht arm werden“, sagt Johann Horch. Eine Erkenntnis, die den Geschäftsführer des Technologie- und Softwarehauses aus dem sächsischen Görlitz unternehmerisch antreibt. Seit der Gründung 2006 dreht sich bei der DSER alles darum, das Anlegen von Wertpapieren besser, einfacher und vor allem sicherer zu machen. Als Spin-off der Hochschule Zittau / Görlitz bedient sich die DSER des hochkomplexen Rechenkerns munio. „Unsere mitdenkenden Portfoliomanage­ment-Tools und offenen Schnitt­stel­len kommen im B2B-Bereich bei unzähligen Banken und freien Finanzberatern zum Einsatz“, erläutert Horch.

Anlegen mit „Robo-Advice“
Johann Horch, CEO der DSER und ihrer FinTech-Tochter niiio: „Banking musste einfach neu erfunden werden.“

Johann Horch, CEO der DSER und ihrer FinTech-Tochter niiio: „Banking musste einfach neu erfunden werden.“

Fakt ist: Mit der Finanzkrise begann das Vertrauen der Kunden in Banken und Berater zu sinken und die Auswirkungen der Digitalisierung machten neue Erwartungen deutlich. Horch: „Kunden wollen auch in der Geldanlage, was in ihrem Smartphone-Alltag die Benchmark ist: einfache Bedienbarkeit, flexible Services, ausgefeilte Suchfunktionen, passgenaue Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten. Und vor allem wollen sie selbst entscheiden.“ Wieso also nicht eine Finanzcommunity-Plattform schaffen, die all das bietet und auch noch Banken und Beratern neue Wege in die digitale Welt aufzeigt? Die DSER-Toch­terfirma niiio wurde geboren.
„Der Clou von niiio liegt in einer neuartigen Kombination“, glaubt Horch an sein FinTech-Start-up. „Wir stellen unsere bewährten Experten-Tools zur Überwachung und Optimierung von Wertpapierdepots direkt den Endkunden zur Verfügung.“ Robo-Advice und Meta-Suchfunktionen helfen, auf Basis eines Anlegerprofils das richtige Portfolio zu finden. Profis können Musterdepots anlegen, Kunden diesen folgen oder sich bei Bedarf mit „echten“ Menschen – Finanzberatern und anderen Anlegern – persönlich austauschen.

Banking der Zukunft

„Banking musste neu erfunden werden, damit Geldanlegen für Verbraucher endlich zur natürlichsten Sache der Welt werden kann. Mit niiio wollen wir hier unseren Beitrag leisten“, so Horch. Im Verschwimmen alter Markt­grenzen und in der Vernetzung in digitalen Ökosystemen sieht er wichtige Entwicklungen. „Robo-Advice, die algorithmenbasierte Anlageempfehlung, wird künftig eine Riesenrolle spielen, aber den menschlichen Austausch nicht überflüssig machen. Im Gegenteil: Die Roboter erleichtern Anlageanfängern und Profis das Leben und schaffen Raum für Neues.“

 

FinTech-Ökosystem niiio

FinTech-Ökosystem niiio

Weitere Informationen unter:
www.dser.de
www.niiio.de

Wissensaustausch auf allen Kanälen

Gastbeitrag von Jürgen Wiesmaier, Vorstand der compeople AG

Im digitalen Zeitalter verändert der neue Umgang mit Wissen bislang vertraute Denk- und Arbeitsweisen. Wissen wird vor allem im Austausch mit anderen weiterentwickelt und wächst dabei immer schneller. Grund hierfür ist, dass eine zunehmende Zahl an Experten ihr Wissen bereitwillig mit Gleichgesinnten, d. h. an ihren Themen Interessierten teilt.
Insbesondere in der IT-Branche tauschen sich Mitarbeiter immer häufiger auch außerhalb ihres unmittelbaren Arbeitsumfeldes aus. Hierfür nutzen sie neben Social-Media-Plattformen neue Veranstaltungsformate, die sie oft selbst entwickeln und in deren Mittelpunkt der persönliche Austausch sowie die Zusammenarbeit an Themen und Projekten in lockerer Atmosphäre stehen. Hierzu zählen u. a. Bar-Camps und Demo-Camps oder Open-Space-Konferenzen.

Ein noch wenig bekanntes Veranstaltungsformat ist das „Usability-Test­essen“. Hier treffen sich IT-Experten unterschiedlicher Disziplinen aus unterschiedlichen Branchen und Arbeits­­kontexten wie Start-ups, große und kleine Unternehmen, Agenturen sowie Freiberufler. Sie testen zum Beispiel Desktop-Anwendungen, Web­sites oder Mobile Apps auf ihre Gebrauchstauglichkeit hin. Diese stellen einzelne Teilnehmer vor ihrer Veröffentlichung bereit. Es werden mehrere Testrunden durchgeführt, in denen alle Teilnehmer neue Erkenntnisse gewinnen. Die einen erhalten schnelles Feedback, wie sie ihr Produkt optimieren können, die anderen bekommen Anregungen für ihre Projekte. Der Eventrahmen mit gesponsertem Essen und Getränken sorgt für einen lebendigen sowie offenen Austausch miteinander.

Gastautor Jürgen Wiesmaier sieht in der Förderung neuer Event­formate eine große Chance für die compeople AG, ihr Fachwissen im Austausch mit externen Fachexperten weiterzuentwickeln.

Solche neuen Veranstaltungsformate, die das persönliche Miteinander fördern, verbreiten sich schnell und erweitern die bisherigen, virtuellen Austauschmöglichkeiten über Social Media. Es entsteht eine neue Kultur des gemeinsamen Generierens und Teilens von Wissen. Dies haben wir bei der compeople AG, IT-Dienstleister und Experte für innovative Vertriebslösungen für Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche, früh erkannt. Wir nutzen die neuen Formate gezielt für die Intensivierung des bereichs- sowie unternehmensübergreifenden Fachaustauschs. Dieser ist seit jeher in unserer Unternehmenskultur fest verankert. Unsere Mitarbeiter erhalten u. a. zeitliche Freiräume für die Teilnahme an Workshops zu neuen Technologien, das Halten von Vorträgen auf Fachkonferenzen oder ein Engagement in der Open-Source-Community. Mit den neuen Eventformaten bieten sich jetzt zusätzliche Möglichkeiten zum Wissensaustausch. Die compeople AG stellte zum Beispiel für eines der ersten Usability-Testessen in Frankfurt die Räumlichkeiten und Verpflegung bereit. Gleichzeitig motivier­ten wir unsere Mitarbeiter dazu, an die­sem Event teilzunehmen. Durch diese Offenheit für neue Wege, Wissen weiterzuentwickeln und zu verbreiten, gestalten wir bei der compeople AG unseren internen Wissensfluss lebendig und bauen unser Know-how kontinuier­lich aus. Damit sind wir gut aufgestellt, um – eng vernetzt mit externen Fachexperten – unsere Kunden auch in Zei­ten schnellen Wandels als kompetenter IT-Lösungspartner zu unterstützen.

Weitere Informationen unter:
www.compeople.de

Bildquelle: compeople AG

Digitale Evolution: Viel Luft nach oben

Dem Internet und seinen vielfältigen Plattformen gehört die Zukunft. Davon jedenfalls ist Huub van der Riet, leitender Portfolio-Manager des Invest­ment­fonds „NN (L) Global Equity Opportunities“, überzeugt.

Denn die Mensch­heit nutzt die durch das Internet gebotenen Möglichkeiten bei der Be­schaf­fung von Waren und der Abwicklung von Dienstleistungen immer stärker. Dabei muss auch beachtet werden, dass zahlreiche Online-Transaktionen in der Folge direkt Offline-Transaktionen nach sich ziehen. Interessante Op­portunitäten sucht und findet van der Riet mit seinem Team von NN Investment Partners immer wieder, wie die Wertentwicklung des global investierenden themenbasierten Aktienfonds zeigt. Seit Auflegung im Jahr 2006 hat dieser Fonds eine Gesamtrendite von 83,64 Prozent – und damit mehr als die entsprechende Benchmark – erzielt.

Die Experten von NN Investment Part­ners sind bei der Jagd nach Rendite und Performance stets auf der Suche nach interessanten globalen Themen. Der Lebenszyklus neuer Themen und Mega­trends durchläuft in der Regel vier Etappen, nämlich die Entstehungsphase, die Akzeptanz und Auseinandersetzung mit dem Thema, die Reifephase sowie die Phase der Ermüdung und Erschöpfung. Der Fokus des mit einzigartigem Investment-Ansatz aufwar­ten­den „NN (L) Global Equity Oppor­tunities“ ist auf sieben globale Investment-Themen aus­gerichtet: 1 – Wirtschaftswachstum, 2 – technologische und industrielle Innovation, 3 – verändertes Konsumentenverhalten, 4 – veränderte Umwelt, 5 – digitale Revolution, 6 – soziale und politische Veränderungen und 7 – demografische Veränderungen. Es sollte nicht übersehen werden, dass globale Themen und so genannte Megatrends Branchen- und Ländereffekte bei der Kapitalanlage immer stärker überlagern und ersetzen.

Ein wichtiger Schwerpunkt des Fonds-Portfolios ist gegenwärtig auf das bei weitem noch nicht ausgenutzte Poten­zial des Internets ausgerichtet. „Die Wirtschaft im Web hat wesentlich mehr Potenzial als wir bisher geglaubt haben“, begründen die Fach­leute ihr aktuelles Faible für die Cloud-Ökonomie. Die direkten und indirekten Effekte der Internet-Plattformen sind dem generel­len Investment-Thema „Di­gitale Re­vo­lution“ zuzuordnen. Das Potenzial der Nutzung zum Beispiel im elektronischen Handel, bei sozialen Netzwerken, Suchmaschinen, Online-Spielen, Video sowie bei der Digitalisierung der Finanz­welt (Banken und Börsen) ist riesig.

„Dieser Trend hat noch eine lange Wegstrecke zurückzulegen“, sagt van der Riet, der der virtuellen „Cloud-Wirtschaft“ noch sehr viel zutraut. Die Experten setzen in diesem Kontext auch darauf, dass die Innovationskraft im Netz der Netze bei weitem noch nicht erschöpft ist und sich daher in der Zukunft noch zahlreiche neue Geschäftsfelder erschließen dürften. Der Siegeszug der Cloud-Ökonomie ist nicht zuletzt am kräftig steigenden Anzeigenaufkommen abzulesen. Noch im Jahr 2014 lag der Umsatz des globalen Anzeigengeschäfts bei rund 550 Mrd. $, wovon 27 Prozent auf digitale Anzeigen entfielen. Bis zum Jahr 2018 wird ein Anstieg auf knapp 700 Mrd. $ und eine Steigerung des digitalen Anteils auf mehr als 45 Prozent prognostiziert.

Weitere Informationen unter:
www.nnip.com

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Esther Vargas; veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Einfacher Weg zur doppelten Rendite

Georg Schürmann, Geschäftsführer der Triodos Bank N.V. Deutschland, stellt im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion dar, wie Anleger mit ihrem Geld nicht nur eine finanzielle Rendite erzielen.

„Finanzielle Rendite ist nicht das Ziel, sondern die logische Konsequenz aus nachhaltigem Handeln“, so Georg Schürmann.

„Finanzielle Rendite ist nicht das Ziel, sondern die logische Konsequenz aus nachhaltigem Handeln“, so Georg Schürmann.

Herr Schürmann, was muss man sich unter einer Nachhaltigkeitsbank vorstellen?
Im Prinzip gehen wir der ursprünglichsten Aufgabe einer Bank nach. Wir nutzen die uns von unseren Kunden anvertrauten Gelder und investieren diese in Unternehmen, Projekte und Institutionen. Allerdings finanzieren wir ausschließlich in den Bereichen Umwelt, Soziales und Kultur und unterstützen damit den gesellschaftlichen Wandel. Dabei machen wir jede Finanzierung transparent und veröffentlichen die Wirkung, die Anleger mit ihren Einlagen erreichen. Beispielsweise wurden 2014 durch von der Triodos- Gruppe finanzierte Projekte etwa 20 000 Plätze in Senioren- und Pflegeheimen geschaffen und im Bereich er­neu­er­bare Energie genug Strom für den Jahresbedarf von mehr als einer Million europäischen Haushalten erzeugt.

Sie bieten auch Investmentfonds an. Wie stellen Sie in dem Bereich den Nachhaltigkeitsgedanken sicher?
Im Anlagebereich bieten wir nur eigene Produkte an, wie beispielsweise unsere nachhaltigen SRI-Investmentfonds, bei denen wir mit unserem eigenen internationalen Research-Team sehr genau kontrollieren können, dass unsere strengen Anlagerichtlinien und -grundsätze auch umgesetzt sind. Zur Auswahl der Unternehmen, die in unser Anlageuniversum aufgenommen werden, nutzen die Kollegen ein mehr­stufiges System, um zu überprüfen, dass unsere Anforderungen z. B. in den Bereichen Transparenz, Umwelt, Soziales und Governance eingehalten werden.

Müssen Anleger von nachhaltigen Pro­dukten denn auf Rendite verzichten?
Nein, denn wir glauben fest daran, dass finanzielle Rendite nicht das Ziel, sondern die logische Konsequenz aus nachhaltigem Handeln ist. Wichtig ist es dabei, nicht den ausschließlichen Fokus auf der Philanthropie oder den finanziellen Erträgen zu haben, sondern beides miteinander zu kombinie­ren. Die Triodos-Bank und andere Nachhaltigkeitsbanken haben in den letz­ten Jahrzehnten bewiesen, dass dies erfolgreich möglich ist und nachhaltige Geldanlage eine doppelte Ren­dite bringt – gesellschaftlichen Mehrwert und finanzielle Rendite. Ein Beleg dafür, dass dem tatsächlich so ist, zeigt sich an der Entwicklung unserer Bank und unserer Investmentfonds. Unsere SRI-Fonds werden nicht nur für ihre nachhaltigen Kriterien ausgezeichnet, sondern erzielen auch im Bereich der finanziellen Performance nachhaltig gute Ergebnisse.

Nachhaltigkeitsinitiativen und -strategien: Ein neuer Trend im Bankensektor – und eine Antwort auf den Ver­trauensverlust durch die Finanzkrise?
Als Europas führende Nachhaltigkeitsbank haben wir, anders als viele andere Unternehmen, keine spezielle Nach­haltigkeits- oder CSR-Strategie, nach der wir unser Geschäftsmodell angepasst haben. Die Bank ist bereits vor 35 Jahren aus diesem Prinzip heraus entstanden und das komplette Geschäftsmodell ist an diesen Grundsätzen ausgerichtet. So sind wir z. B. ein Pionier im Bereich erneuerbare Energien und haben 1984 das erste Wind­rad in den Niederlanden finanziert.

Weitere Informationen unter:
www.triodos.de

Grüne Geldanlagen: Festverzinslich und flexibel

Etwas für die Umwelt tun und gleichzeitig Rendite erzielen? Flexible Laufzeiten und von hohen Zinsen profitieren? Handelt es sich um die sprichwörtliche Eier legende Wollmilchsau? Nein, es handelt sich um ein seriöses Geschäftsmodell, stellt Georg Hetz, Gründer und Geschäftsführer von UDI UmweltDirektInvest, im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion klar.

Sie bieten mit Ihrem UDI Energie Fest­zins IX eine flexible Ausstiegsmög­lich­keit und zugleich einen jährlichen Zins­satz, der von vier auf 7,5 Prozent steigt?
Das ist richtig. Bisher ließen wir dem Anleger die Wahl zwischen einer „Sprint-Variante“ mit kurzer Laufzeit und einer bewährten UDI-Festzins-Anlage mit Laufzeiten zwischen fünf und elf Jahren. Der UDI Energie Festzins IX verbindet beides, eine lange Laufzeit mit Ausstiegsmöglichkeit nach zwei oder vier Jahren. Der Kunde kann sich also entscheiden, ob er das Geld braucht oder woanders bessere Zinsen bekommt.

Wer sind Ihre Kunden? Und welche Sicherheitserwartungen haben sie?
Mittlerweile haben wir 15 000 Kunden gewinnen können. Die Kundenschicht ist sehr heterogen und spiegelt in dieser Heterogenität mehr oder weniger die Bevölkerung wider. Man könnte von einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung sprechen. Wir haben allerdings mit 5 000 Euro die Mindesthöhe für ein Investment bewusst hoch gelegt. Die Anlage ist nicht für Kleinanleger gedacht, da ein Risiko besteht. Es handelt sich nicht um eine Bankgeld­anlage, das ist unseren Anlegern klar. Das Thema Sicherheit spielt aber natürlich für unsere Kunden eine wichtige Rolle. Dass sie nicht enttäuscht werden, zeigt die Tatsache, dass viele un­serer Kunden nach Erhalt ihrer Gelder Anschlussinvestitionen bei uns tätigen.

Georg  Hetz im TREND-REPORT-Gespräch: „Viele unserer Kunden tätigen Anschlussfinanzierungen nach Erhalt ihrer Gelder.“

Georg Hetz im TREND-REPORT-Gespräch: „Viele unserer Kunden tätigen Anschlussfinanzierungen nach Erhalt ihrer Gelder.“

Wie generieren Sie momentan die hohen Zinsen für Ihre Kunden?
Wir sind bereits seit über 17 Jahren am Markt. Immer wieder erhalten wir, da wir uns durch Fonds positionieren, Anfragen von Projektierern aus den Bereichen Wind, Solar oder Biogas, ob wir die entsprechenden projektierten Anlagen nicht übernehmen wollen. Im Prinzip tun wir das gerne, die Voraussetzung ist aber eine Wirtschaftlichkeitsprüfung: Dabei müssen die Anlagen nicht nur die Zinsmarge von 6,5 Prozent für die Anleger erwirtschaften können, sondern auch zusätzliche Mar­gen für Verwaltungs- und Laufkosten sowie für mögliche Investitionsausfälle. Wir reden also über Größenordnungen von elf oder 14 Prozent pro Jahr. Hält das Projekt der Wirtschaftlichkeitsprüfung stand, übernehmen wir es gerne, stellen die Finanzierung sicher und überlassen den Projektierern die Generalunternehmerschaft.

Wo steht UDI in den nächsten zwei bis drei Jahren?
Wir werden Biogasanlagen fertig bauen. Mein Ziel ist es, das bereits auf der Agenda befindliche Thema Finanzdienstleistungen um das Thema Energieerzeugung zu erweitern. Viele der von uns finanzierten und von den Projektierern gebauten Anlagen werden früher oder später in den Bestand der UDI übergehen. Dann sind wir nicht nur Finanzdienstler, sondern auch Energieerzeuger.

Weitere Informationen unter:
www.udi.de

Nachhaltig anlegen lernen

Gastbeitrag von Bernhard Engl, Vorstandsmitglied des FNG

Das Angebot ist groß und die Nachfrage ebenso. Dennoch sind nachhaltige Anlagen, also Finanzproduk­te, die neben Finanzkennzahlen auch ökologische und soziale Aspekte be­rücksichtigen, noch nicht wirklich im Mainstream angekommen.

Zwar sind die vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) regelmäßig erhobenen Wachstumszahlen beeindruckend. Beim Vergleich mit dem Gesamtmarkt fällt das Urteil angesichts von Werten im einstelligen Prozentbereich jedoch ernüchternd aus.
Woran liegt es, dass trotz immer wieder durch Studien belegtem Interesse bei Anlegern und einem breiten nachhaltigen Produktangebot der Fun­ken noch nicht übergesprungen ist? Fachleute nennen hierfür meist einen Mangel an Expertise bei Beratern und einen mittlerweile für Lai­en undurchschaubaren Produkte­dschun­­­gel. Wer diese Informationslücke schließen möchte, muss somit da ansetzen, wo es um Orientierung, Reduktion von Komplexität und kom­petente Anlageberatung geht.

Nun gibt es bereits seit vielen Jahren Finanzberater mit ausgewiesenem Spezialwissen. Aber auch immer mehr Kollegen aus dem Mainstream  werden auf die Möglichkeit des nachhaltigen Investments aufmerksam. Insgesamt ist die Anzahl von Finanzberatern mit Know-how zu nachhaltigen Anlagen noch gering. Da­her hat das FNG zusammen mit Part­nern den Kurs Weiterbildung Nach­haltige Geld­anlagen entwickelt. Er ver­mittelt Grund­kenntnisse und räumt mit Mythen auf, etwa dem verbreiteten Vorurteil, Nachhaltigkeit bei der Geldanlage gehe auf Kosten der Rendite. Die nächsten Kurse starten 2016.

Zudem bietet das FNG Orientierungs­hilfen an. Mit den FNG-Nachhaltigkeits­profilen sind seit 2012 verständliche und übersichtliche Informationen zu mittlerweile über 150 nach­haltigen Publikumsfonds kostenlos im Internet abrufbar. Und das FNG geht mit einem Siegel für nachhaltige Publikumsfonds noch einen Schritt weiter: Es definiert Mindestanforderungen. Hierzu gehören Trans­parenz­vor­ga­ben, der Ausschluss von Investitionen in Atomkraft, Waffen und Rüstung sowie die Berücksichtigung der vier Bereiche des UN-Global Compact – Arbeits- und Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung.

Darüber hinaus können die Fonds Punkte in den Bereichen Produkt­standards, institutionelle Glaubwürdigkeit sowie nachhaltige Auswahl- und Dialog­stra­tegien sammeln. Anlegern ermöglicht das FNG-Siegel näher an ihren individuellen Präferenzen zu investieren – und dies mit verringertem Such- und Informationsaufwand. Das FNG-Siegel, die FNG-Nachhaltigkeitsprofile und kom­petente Beratung zusammen bieten damit die optimale Basis, um durchzustarten und einfach nachhaltig anzulegen.

Weitere Informationen unter:
www.forum-ng.org

Stabilität und Sicherheit mit Factoring

Die klassischen Finanzprodukte sind weiterhin gefragt, aber Wachstum generiert die Branche mit modernen Varianten wie Factoring und Leasing.

„Die Finanzkrise führte in den Chefetagen vieler Unternehmen zu der Einsicht, dass man die Bilanz verkürzen und das Finanzmanagement optimieren muss“, erläutert Ronald Müller, Mitglied der Geschäftsführung von arvato Financial Solutions. „Gerade beim Forderungsmanagement ist im Mittelstand viel Nachholbedarf erkennbar. Trotz des in­zwischen vermutlich bei gut 200 Milliarden Euro liegenden Factoringumsatzes in Deutschland besteht, eben aufgrund dieses Nachholbedarfs, für diese Finanzierungsform enormes Potenzial.“

Ronald Müller, Bereichsleitung Financial Services, arvato Financial Solutions, im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion

Ronald Müller, Bereichsleitung Financial Services, arvato Financial Solutions, im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion

Factoring wird zunehmend als ein sinn­voller strategischer Baustein der Unternehmensfinanzierung erkannt. Beim hierzulande üblichen echten Factoring erhält der Unternehmer sofort bis zu 90 Prozent der Forderungssumme; er wird beim Debitorenmanagement ent­lastet und verbessert sowohl seine Bilanzposition als auch seine Eigenkapitalbasis spürbar. Diese Faktoren sowie die saubere Finanzierung des Working Capital stoßen bei der Hausbank auf Wohlgefallen. Längst haben die Verbraucher B2C und den Onlinehandel akzeptiert. Man gewöhnte sich daran, noch spätabends bei amazon zu bestellen oder online eine Reise zu buchen. „Für die B2C-Händler“, so Müller weiter, „hat arvato Financial Solutions mit Trust’n Pay eine echte White-Label-Lösung. Dem E-Shop-Inhaber bieten wir ein vollständiges Factoringkonzept und damit einen relevanten Wettbewerbsvorteil. Wir übernehmen das Inkassomanagement, kontrollieren die Debitoren und schützen unsere Kunden vor Betrügereien im Onlinehandel.“

Diese Abläufe bleiben für den Endkunden aber vollkommen unsichtbar. Und sie sind sicher: „Wir optimieren täglich unsere Sicherheitsmechanismen – um bei Betrugshandlungen immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Aus diesem Grund ist eine permanente Weiterentwicklung, wie z. B. im Bereich Device-/IP-Tracking, unumgänglich.“

Viele Onlinehändler haben unzurei­chen­de Filter, um gefälschte Profile zu erkennen, und liefern ihre Ware aus, ohne eine werthaltige Forderung zu erreichen. Die Identitätsdefinition ist folglich ebenso wichtig wie die Bonitätsprüfung. „Trust’n Pay übernimmt die Zahlungsgarantie, und zwar zu 100 Pro­zent, sofern die Identitäts- und Bonitätsprüfung des Bestellers positiv ausfällt“, betont Müller. „Per Pre-Scoring wird für jeden Endkunden eine Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten bereitgestellt, aus denen er frei wählen kann. Hieraus ergeben sich höhere Bestellfrequenzen und eine bessere Conversion-Rate.“ Die Gebühren für den Händ­ler sind individuell gestaltet und abhängig von einer Reihe von Faktoren.

finance.arvato.com
ronald.mueller@bertelsmann.de

Schutz vor der Insolvenzanfechtung

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Dr. Thomas Langen über das Thema Risikomanagement im Kontext der Insolvenzanfechtung.

Seit der extensiven Auslegung des §129 ff. der deutschen Insolvenzordnung gewinnt das Thema Insolvenzanfechtung immer mehr an Bedeutung. Deutsche Firmen müssen nun mit dem Risiko leben, nach Jahren vom Kunden erhaltene Zahlungen an den Insolvenzverwalter zurückzahlen zu müssen, wenn dieser insolvent ist. An Gläubiger geleis­tete Zahlungen sind bis zu zehn Jahre rückwirkend anfechtbar, wenn die vorsätzliche Benachteiligung anderer Gläubiger erkannt wird. Die Praxis zeigt, dass Insolvenzverwalter auf diese Weise die  Insolvenzmasse erhöhen wollen.

Herr Dr. Langen, worauf haben Unternehmen, für die eine solche Rückerstattung schnell zu einer existenzbedrohenden Krise werden kann, besonders zu achten?
Gerade in Deutschland hat sich das Volumen der Insolvenzanfechtungen in den letzten Monaten erhöht. Denn wer als Lieferant gut mit seinem Kunden zusammenarbeitet, wird ihm in einer schwierigen Phase Zugeständnisse machen und bei einem temporären Liquiditätsengpass eine längere Zahlungs­frist in Form einer Stundung oder Ratenzahlung zugestehen. Vor diesem Hin­tergrund gingen Insolvenzverwalter dazu über, schon gezahlte Gelder zurück­zufordern. Ihr Argument ist, es wur­de noch geliefert, obwohl die finanziellen Probleme des Geschäftspartners offensichtlich waren, da Rechnungen bei­spielsweise erst nach mehreren Mahnun­gen beglichen wurden. Dieses Vorgehen ist durch höchstrichterliche Recht­spre­chung verstärkt worden.

Wie kann man als Unternehmer dieses Risiko in den Griff kriegen?
Der Lieferant tut gut daran, seine Forderungen abzusichern, z. B. in Form einer Kreditversicherung. Bestandskunden von Atradius können sich gegen Insolvenzanfechtungen bis zu zehn Jahre, abhängig von der Dauer des Vertrages, absichern. Neukunden bieten wir eine rückwärtsgerichtete Haftungsstrecke von bis zu drei Jahren an. Die steigende Nachfrage nach diesem Produkt zeigt die Notwendigkeit der Absicherung.
Wie gehen Sie vor, wenn Ihr Kunde mit einer Insolvenzanfechtung konfrontiert wird?
Wir raten im ersten Schritt zur Prüfung der Rechtmäßigkeit der Rückforderung. Danach begleiten wir unseren Kunden im weiteren Prozess und stimmen uns eng mit ihm ab. Im Rahmen der Insolvenzanfechtungspolice beteiligen wir uns auch an den Rechtsanwalts­kosten.

Dr. Thomas Langen, Atradius

Dr. Thomas Langen, Atradius

Worin liegt für Ihren Kunden der Vorteil, wenn er das Forderungsmanagement generell auslagert?
Durch die Unterstützung eines professionellen Partners wie Atradius kann der Kunde – nicht nur wenn es um eine Insolvenzanfechtung geht – Ressourcen sparen und sich auf seine Kernkom­petenz konzentrieren. Das verschafft ihm eine verbesserte Wettbewerbsposition im Vergleich zu seinen Mitbewerbern am Markt. Darüber hinaus bieten wir neben der klassischen Kreditversicherung sowohl Bürgschaften als auch in Zusammenarbeit mit verschiedenen Factoring-Instituten Factoring an. Und wenn doch mal etwas schiefgeht, dann arbeitet unsere Inkassoabteilung schnell und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, um eine Forderung einzutreiben – auch im Ausland.

Welchen begleitenden Service bieten Sie Ihren Kunden noch an?
Unsere Kunden können ihre Kredit­limit­anfragen rund um die Uhr online einreichen. Unsere Risiko­ex­per­ten ana­ly­sie­ren jede Limitanfrage in­dividuell. Dafür haben sie Zugriff zu Bo­nitäts­infor­ma­tio­nen von bis zu 200 Millionen Firmen weltweit. Sie arbeiten dabei welt­weit auf einer einheitlichen IT-Plattform. Alles zusammen ermöglicht uns eine sorgfältige Bonitätsprüfung und darauf basierend schnelle Ent­schei­dun­gen hin­sicht­lich ihrer Kredit­limit­an­fra­gen. Bei kom­ple­xe­ren Kundenstrukturen mit vielen Abneh­mern kann unser Kun­de seine Geschäfts­partner darüber hinaus auch selbst noch mit unserem innovativen Atradius Insights Tool überwachen und individuell auswerten, so dass das Risikomanagement auch in Großun­ter­neh­men noch einfacher wird. Informationen rund um Auslandsmärkte und Bran­chen stellen wir regelmäßig zur Verfügung und ermöglichen in praxisnahen Webinaren den Austausch mit unseren Fachexperten.

Kreislauf - Das Prinzip einer Kreditversicherung

Kreislauf – Das Prinzip einer Kreditversicherung

Weitere Informationen unter:
www.atradius.de

 

Bildquelle Lizenz / Aufmacher: Bildmotiv Copyright: flickr.com / Heribert Pohl; veröffentlicht unter: CC-BY-SA 3.0

Bildquelle Dr. Langen: Atradius

 

bAV: Zukunftsängsten begegnen!

Gastbeitrag von Heiko Gradehandt, Towers Watson

Arbeitgeber wissen: In Zeiten des „demografischen Wandels“ wird es immer schwerer, die besten Köpfe und Talente für sich zu gewinnen. Dies gilt ganz besonders, wenn man als „Hidden Champion“ fernab der Metropolen beheimatet ist.

Da heißt es, sich aus dem Angebot potenzieller Arbeitgeber deutlich hervorzuheben. Dabei bauen viele auf ein „attraktives Nebenleistungspaket“, das meist prall gefüllt ist, die Bedürfnisse der (künftigen) Mitarbeiter aber nur teilweise trifft.  Das Nebenleistungspaket zielgerichtet, d. h. an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den strategischen Zielsetzungen des Unternehmens ausgerichtet, auszugestalten, anstatt den „Markt der Möglichkeiten“ zu präsentieren, kann seinen „Mehrwert“ erheblich steigern und tatsächlich die gewünschte „Leuchtturmwirkung“ erzielen.

Und hier mag es überraschen, dass gerade bei jungen Menschen das Thema der Absicherung bei Berufsunfähigkeit sehr präsent ist: Eine von Towers Watson mit dem Titel „Leben ohne Risiko? Leben ist Risiko!“ durchgeführte Studie zur Risikoabsicherung von Arbeitnehmern aus dem Februar 2015 zeigt, dass 85 Prozent der befragten Arbeitnehmer im Alter von 21 bis 35 Jahren die Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos als wichtig bis sehr wichtig ansehen.

30 Prozent der Befragten haben sogar Angst davor, berufsunfähig zu werden. Hier zeigt sich eine nüchterne Auseinandersetzung mit der Realität: Die nicht von der Hand zu weisende Möglichkeit, z. B. aufgrund psychischer Erkrankungen berufsunfähig zu werden, und die geringe Absicherung innerhalb des staatlichen Systems lassen einen individuellen Versorgungsbedarf erkennen. Dieser wird aktuell aber meist auf privater Ebene abgedeckt.
Ein Arbeitgeber, der diesen Sorgen mit einem attraktiven Angebot begegnet, kann sich wertvolle Vorteile im Wettbewerb um die Besten verschaffen. Aktuell leisten die Arbeitgeber nämlich hier einen geringen Beitrag: Nur 13 Pro­zent der befragten Arbeitnehmer zwischen 21 und 35 erhalten eine vom Arbeitgeber finanzierte Absicherung. Darüber hinaus trifft er mit seinem Angebot die Erwartung der Arbeitnehmer: Sie gehen davon aus, dass eine vom Arbeitgeber organisierte Absicherung zu vergünstigten Konditionen möglich ist und zu besseren Leistungen führt. Und sie haben Recht!
Innerhalb dieser verbesserten Rah­men­­be­din­gungen sind die Arbeitnehmer auch bereit, selbst die Initiative zu über­neh­men und die Absicherung im Wege der Entgeltumwandlung zu finanzieren. Seine besondere Attraktivität gewinnt das Modell aber erst dann, wenn der Arbeitgeber eigene Beiträge zur Finanzierung der Risikoabsicherung seiner Mitarbeiter leistet.

Mit diesem zielgerichteten Nebenleistungsangebot können Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Köpfe punk­ten: Der erkennbare Bedarf der Arbeitnehmer trifft auf ein Angebot, das mit attraktiven Konditionen die Risikoabsicherung günstig ermöglicht. Zukunftsängsten der Mitarbeiter wird begegnet und die Konzentration auf das Hier und Jetzt erhöht.

Weitere Informationen unter:
www.towerswatson.com/mittelstand

Sicher kommunizieren

Verschlüsselungstechnologien er­le­ben einen Boom, doch wie überall gilt es auch hier, Spreu und Weizen zu trennen. Oder Nachzügler und Vor­reiter. Doch was macht eine Vorreiterrolle in diesem Bereich aus?

Zum Beispiel eine intuitive Benutzerführung, sagt Dr. Frank Wermeyer, Director Market Development Deutschland (IncaMail). Das Verschlüsselungssystem der Schweizerischen Post ist „Marktführer beim Versand z. B. von digitalen Lohndaten“. Es wird von zahlreichen deutschen Unternehmen eingesetzt, u. a. von der Deut­schen Bahn, die ihre Gehaltsabrechnungen per IncaMail verschickt, aber auch von vielen schweizerischen Kantonalbanken und Kliniken.

Jetzt ist IncaMail 4.0 auf den Markt gekommen mit zahlreichen neuen Funk­tionalitäten – etwa im Bereich der Benutzerführung. Diese passt sich dem jeweiligen Endgerät an, egal ob Rechner, Tablet oder Mobiltelefon, und ist vollständig intuitiv. Das gilt auch für die Integration in die SAP-Welt, die über eine entsprechende Software-Architektur leicht möglich ist. Nach Ansicht von Wermeyer erwarten immer mehr Kun­den die Einbindung ihres Logos und eine Verbindung zu ihren anderen digitalen Kanälen, das müsse ein solcher Dienst leisten. Und selbst­verständ­lich soll auch der Empfang einfach sein. So darf der Kunde zum Beispiel erwarten, verschlüsselte Nach­richten mit nur einem Klick zu lesen. „Wir haben dafür die ‚One-Click-Read‘-App für Android und iOS entwickelt, um auf die Bedürf­nisse unserer Kunden einzugehen.“

Entscheidend ist nach Ansicht von Wermeyer auch: „IncaMail ist in maximal fünf Tagen beim Versender eingeführt.“ Manche Verschlüsselungs­sys­teme erfordern sehr hohen Aufwand bei der Umsetzung – von neuen E-Mail-Adressen bis hin zu Registrierungen. IncaMail belässt den Nutzern ihre gewohnten E-Mail-Adressen.

Statt einer Registrierung mit Passwort-Vergabe kann mit IncaMail 4.0 nun auch mit einem Sicherheitscode zum Öffnen gearbeitet werden, den der Empfänger in einer separaten Mail erhält. Der Vorteil: Maximale Einfachheit für den Empfänger, der vertrauliche Nach­richten sofort öffnen kann. Schließlich geht es bei IncaMail 4.0 auch darum, den Empfang elektronischer Einschrei­ben zu erleichtern. Hier wählt der Absender künftig aus einem Verzeichnis aus, welche Unternehmen elektronische Einschreiben via IncaMail akzeptieren. Auch selber kann sich der Absender hier eintragen und sein „Opt-in“ dafür geben. Aufgrund der kon­tinuierlichen Neuerungen sieht Wermeyer IncaMail auf der Überholspur: „Allein in den letzten zwölf Monaten konnte eine Verdoppelung der registrierten Nutzer verzeichnet werden.“ Das liegt nicht zuletzt am zunehmenden digitalen Versand von Lohnabrechnungen in Unternehmen.

Weitere Informationen unter:
www.swisspost.de/incamail-hr

BGM: Führungskräfte sind Multiplikatoren

Die Arbeitsbelastung in den Unternehmen steigt signifikant, analog die Zahl der Erkrankungen. Grund genug für Unternehmen, die krankmachenden Faktoren in der Arbeitswelt anzugehen. Dazu sprach die TREND-REPORT-Redaktion mit Prof. Dr. Bernd Siegemund, Vorsitzender der Geschäftsführung der B∙A∙D GmbH.

Professor Siegemund, Ihr Unternehmen betreut Betriebe vor allem in den Bereichen Arbeitsschutz und Gesundheitsvorsorge. Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass Ihnen die Arbeit ausgeht?
Nein, die Belastungen am Arbeitsplatz nehmen kontinuierlich zu. Ursachen sind vielfach Leistungsdruck aufgrund von hohen Termin- und Qualitätsanforderungen, Multitasking oder konflikt­haften Arbeitsbeziehungen. Die Etablierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) kann hier ein erster Schritt sein.

Wie gehen Sie vor?
Zu Beginn sichten wir die verfügbaren Informationen wie zum Beispiel Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen, Gesundheitsberichte der Krankenkassen sowie Erkenntnisse aus der betriebsärztlichen Betreuung und den Gefährdungsbeurteilungen. Das vorhandene Material kann ggf. durch weitere Befragungen oder durch eine auf Basis der Fehlzeiten ermittelten Fehlzeitenanalyse ergänzt werden. Auf dieser Grundlage ist es dann möglich, Ziele zu definie­ren.

Welche Zielgruppe haben Sie?
Vor allem Führungskräfte, denn diese sind Multiplikatoren in den Betrieben und nehmen eine Vorbildfunktion ein. Wenn Führungskräfte von der Notwen­digkeit eines BGM überzeugt sind und dies aktiv mitleben, dann klappt es. Sind sie es nicht und setzen es nur ein, weil an­dere Betriebe es auch machen, dann funk­tioniert es in der Regel nicht. Führungs­kräfte kann man aber auch mit wirtschaft­lichen Argumenten, z. B. einem po­sitiven Return on Investment (ROI) überzeugen. Studien weisen einen durch­schnitt­lichen ROI von 1:2,5 auf. Das heißt, für jeden für BGM-Maßnahmen ausgegebenen Euro flossen im Durchschnitt 2,5 Euro zurück. Bei manchen Be­trieben lag der ROI sogar bei 1:10, bei anderen hingegen vielleicht „nur“ bei 1:1,5.

tr_2015_03_bad_interview1Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Einer unserer Kunden ist die Dow Cor­ning GmbH, ein Unternehmen, das zur US-amerikanischen Dow Corning Cor­poration gehört. In einem Strategiework­shop haben wir zunächst gemeinsam die Ziele eines BGM formuliert. Im Vordergrund stand sowohl, die Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter zu stärken, als auch, die Arbeitssicher­heit und den Gesundheitsschutz zu erhöhen. Als Informationsquellen für Ana­lysen standen Mitarbeiterbefragungen, Gefähr­dungsbeurteilungen, das Be­triebliche Vorschlagswesen oder die Rückmeldung von Führungskräften und Mitarbeitern zur Verfügung. Daraufhin konnten kon­krete Maßnahmen ergriffen werden. Vo­raussetzung war die Einbindung von Führungskräften und Geschäftsführung in ein ganzheitliches BGM-System. Mit Verbesserungen in der Administration und Produktion, Be­wegungs- und Gesundheitsangeboten oder Ergonomie­hilfen am Arbeitsplatz konnte im Unternehmen bereits viel erreicht werden.

Was ist bei der Umsetzung des BGM zu beachten?
Auch wenn das grundsätzliche Vorgehen bei der Einführung und Etablierung eines BGM gleich ist, so hängen die Ziele und daraus resultierenden Maßnahmen vom jeweiligen Unternehmen ab. Jedes Unternehmen hat seine spezifischen Struk­turen, seine eigene Kultur. Darauf müssen Ziele und Maßnahmen abgestimmt sein. Dann ist es ganz wich­tig, dass es nicht um Einzelmaßnahmen geht, sondern um ein Gesamtsystem. BGM hat gesundheitsfördernde Prozesse und eine gesunde Organisation zum Ziel. Schließlich muss den Führungskräften und Beschäftigten klar sein, dass betrieb­liches Gesundheitsmanagement nicht aus­gelagert werden kann, es muss vom Unternehmen und seinen Mitarbeitern selbst gelebt werden. Natürlich beraten und begleiten wir von der B∙A∙D GmbH die betreffenden Unternehmen, sowohl beim Aufbau als auch beim Betrieb eines BGM-Systems. Es muss verbindlich vereinbart, langfristig aufgesetzt und Teil der Unternehmenskultur werden – oder es wird nicht die gewünschten Wirkun­gen erzielen.

tr_2015_03_bad_interview3Und welchen Nutzen haben die Unternehmen darüber hinaus?
Wichtig dabei ist auch die Kommunikation. Und zwar sowohl nach „innen“ als auch nach „außen“. „Du als Mitarbeiter bist mir wertvoll“, könnte die Botschaft lauten. Zunächst einmal im Sinne interner Kommunikation an die Mitarbeiter, dann aber auch an die Stakeholder, also die gesellschaftlich relevanten Gruppen, und – was immer wich­tiger wird – an die Gruppe der „Potentials“. In Zeiten des Fachkräftemangels können sich viele Hochschulabsolventen ihre Arbeitgeber heute aussuchen. Viele zieht es zu den „großen Namen“ der Dax-Konzerne. Ein kleineres oder mittelständisches Unternehmen kann mit einem BGM bei den Absolventen durch­aus punkten.

Und Sie gehen mit gutem Beispiel voran?
Wir sind nicht der Schuster, der selbst die schlechtesten Schuhe trägt. Wir haben als eines der ersten Unternehmen unser BGM zertifizieren lassen und wer­den regelmäßig als Top-Job-Unternehmen gelistet. Wir versuchen auch, die entsprechende Kultur zu leben. Ganz wichtig dabei ist für uns, dass die Mitarbeiter nicht nur einen Sinn in ihrer jeweiligen Tätigkeit sehen, sondern auch einen Sinn im Unternehmen bzw. in dem wofür wir als Unternehmen stehen.

Weitere Informationen unter:
www.bad-gmbh.de

Trend Studie: Handel mit Zukunft

Zur momentanen Situation im deutschen Handel

Laut Handelsverband Deutschland (HDE), der sich auf das Statistische Bundesamt bezieht, gibt es in Deutschland momentan inklusive Kfz ca. 430.000 Handelsbetriebe mit etwa gut 600.000 örtlichen Einheiten und etwa gut 4 Millionen Beschäftigten bei über 700 Milliarden Euro Jahresumsatz. Bezogen auf den Einzelhandel im engeren Sinne, also ohne Kfz, Kraftstoffe etc., sind es immerhin noch gut 300.000 Unternehmen mit über 450.000 örtlichen Einheiten.

Man stelle sich einmal vor, jedes Handelsunternehmen strebt in das Internet und baut einen eigenen Shop für E-Commerce auf: Tohuwabohu im Heuhaufen wäre eine logische Konsequenz, kaum jemand dürfte noch den Händler seiner Wahl bei den vielen Namensgleichheiten finden können. Daraus ließe sich logisch schließen, dass es nicht sinnvoll sein kann, dass jeder Händler direkt mit eigenem E-Commerce auch zum Onlinehändler wird. Schon jetzt wird im Internet nur wenig Geld verdient bzw. nur wenige Firmen verdienen ausreichend Geld im Internet, aber beim Internet-Auftritt Aller würde wohl kaum noch jemand je seine Investitionen auf der anderen Kontoseite wiedersehen können.

Trotzdem ist die Entwicklung des E-Commerce in den letzten Jahren mehr als rasant zu bezeichnen. Mitte der 1990er Jahre völlig unbedeutend im Abseits gestartet hat der Onlinehandel für Neuprodukte mittlerweile einen Marktanteil von jenseits von 10 Prozent erreicht, im Non-Food-Bereich gar von etwa 16 Prozent, denn aufgrund des Frischegedankens im Food-Bereich und des überwiegend fehlenden Konzeptes Same-Day-Delivery in vielen Regionen hat sich das Internet hier noch nicht durchsetzen können. Aber insgesamt laufen die Prognosen der Marktanteile verschiedener Institutionen wie bvh, IFH und auch des Autors dieses Berichtes darauf hinaus, dass im Jahre 2020 der Onlinehandel mit wohl über 100 Mrd. € Gesamtumsatz insgesamt einen Marktanteil von 20 Prozent erreichen wird, im Jahre 2030 wahrscheinlich sogar 30 Prozent und mehr, was natürlich je nach Branche sehr differenziert ausfallen wird, vgl. die Übersicht 6.

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Als wichtige Rahmenbedingung bleibt zu erwähnen, dass auf der Verbraucherseite die Einkommen in den letzten Jahren netto real nicht gewachsen sind und bei Anhalten des politischen Denkens in Deutschland – nämlich Exportorientierung vor Binnenkonjunktur – auch hier keine Änderung zu erwarten ist, so dass von dieser Seite kein Wachstumsschub in den Handel kommen wird. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die zunehmende Überalterung der Bevölkerung und den sehr häufig fehlenden Bedürfnissen von älteren Menschen, ihren persönlichen Konsum „anzukurbeln“.

Das Ergebnis aller analytischen Überlegungen ist sehr eindeutig: Der gesamte Einzelhandel in Deutschland wächst nur nominal, aber dieses Wachstum findet ausschließlich im E-Commerce statt, so dass der klassische Einzelhandel, der stationäre Handel, bereits Umsätze verliert – und zwar nicht nur relativ an Marktanteilen, sondern absolut an Werten. Das gilt vor allen Dingen für den Non-Food-Handel, da im Lebensmitteleinzelhandel der E-Commerce momentan nur geringe Marktanteile hat erobern können, s.o.

Der Handel und seine Betriebsformen unterliegt einem Lebenszyklusmodell (Übersicht 3)und es zeigt sich, dass die rein waren-orientierten Unternehmen sich auf dem absteigenden Ast befinden, wohingegen die eher vertriebs- und konzept-orientierten Händler wie Online, Franchise, Vertikale etc. auf dem Vormarsch sind und gerade die Märkte der Reihe nach erobern. Insbesondere der E-Commerce in allen Varianten (Übersicht 4)nimmt Fahrt auf. Das Ergebnis werden drastische Marktanateilverschiebungen sein, s. Übersicht 5.

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Zu den Entwicklungen im Handel generell gibt es von der Ulrich Eggert Consulting.Köln zwei kostenlose Downloads „Megatrends II – Starke Veränderungen im Handel“ bzw. einen zweiten kostenlosen Download zum Thema „Gewaltige Marktanteilsverschiebungen im Handel bis 2025 / 2030“ . Auf der gleichen Site finden Sie aber auch eine weitere kostenlose Studie zum Thema „Wachstum mit Internet & E-Commerce“, quasi für die „Gegenseite“ sowie auch die Kurz-Studie „Trends und Entwicklungen in Digitalisierung & Internet“.

Neuer „Industry Leader“ bei oekom research

DKB liegt im Rating von oekom research ganz vorn

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) ist derzeit alleiniger „Industry Leader“ beim Nachhaltigkeitsrating von oekom research. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin wurde von der Nachhaltigkeits-Ratingagentur mit einem „B-“ bewertet, der höchsten Note aller deutschen Geschäfts- und öffentlichen Banken. Dieses Ergebnis im Corporate Rating bedeutet gleichzeitig den „Prime-Status“ für die DKB und zum Zeitpunkt der Labelvergabe die Einstufung als erstes und derzeit einziges dieser Institute in die Kategorie „good“.

Die oekom research AG ist eine der weltweit führenden Ratingagenturen im nachhaltigen Anlagesegment. Bereits seit 1993 gestaltet sie den Markt um nachhaltige Investments aktiv mit. Im „Research Universum“ von oekom, in das nun auch die DKB aufgenommen wurde, befinden sich weltweit mittlerweile über 3.600 von der Ratingagentur bewertete Unternehmen aus 56 Branchen.

In allen Kategorien überzeugt

„Wir sind stolz auf dieses positive Rating“, sagt Stefan Unterlandstättner, Vorstandsvorsitzender der DKB. „Es dokumentiert und bestätigt, dass wir unser Bankgeschäft sehr nachhaltig ausgerichtet haben, und als Unternehmen unserer Verantwortung für unsere Kunden und Mitarbeiter, für unser gesellschaftliches Umfeld und den Klimaschutz gerecht werden. Dieses gute Corporate Rating ist für uns auch ein zusätzlicher Ansporn für die Zukunft.“

Stefan Unterlandstättner, Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Kreditbank AG

Stefan Unterlandstättner, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Kreditbank AG

Die DKB überzeugte oekom research in allen 6 Kategorien. Für das sehr positive Abschneiden in dem Nachhaltigkeitsrating waren insbesondere das geringe Risikoniveau der Bank in Bezug auf Kontroversen und sogenannte ESG-Risiken (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), die Leistungen als Arbeitgeber und die nachhaltige Ausrichtung der Kreditvergabe ausschlaggebend. Die Bank verfügt beispielsweise über eines der größten Kreditportfolios bei erneuerbaren Energien in Deutschland. Hier hat sie bereits Mitte der 90-er Jahre erste Windparks und Solaranlagen finanziert und bei erneuerbaren Energien ihr Kreditvolumen auf über 8 Mrd. Euro ausgebaut.

Grundlage für ersten Green Bond gelegt

Durch die positive Einstufung von oekom research wird die DKB künftig noch interessanter für Kunden, die auf nachhaltige Investitionen achten, sehr bodenständig in Deutschland investieren wollen und gleichzeitig den Klima- sowie Umweltschutz unterstützen möchten. Die DKB wird auf Grundlage des Nachhaltigkeits-Ratings und ihres Kreditportfolios bei erneuerbaren Energien deshalb auch einen ersten Green Bond emittieren.

 

Weitere Informationen: Text / Aufmacherbild / Quelle

https://www.dkb.de/index.html /

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Französische Industrie 4.0-Initiative

Projekt „Industrie der Zukunft“ will Digitalisierung beschleunigen. Dassault Systèmes engagiert sich für französische Industrie 4.0-Initiative

 

STUTTGART/VÉLIZY-VILLACOUBLAY, Frankreich — 09. Juli 2015Dassault Systèmes (Euronext Paris: #13065, DSY.PA), „The 3DEXPERIENCE Company“, weltweit führender Lösungsanbieter für 3D-Design, 3D Digital Mock-Up und ProductLifecycle Management (PLM), übernimmt eine führende Rolle in der zweiten Phase der strategischen Initiative zur industriellen Modernisierung Frankreichs. Die von der französischen Regierung am 18. Mai 2015 ausgerufene Initiative „Industrie der Zukunft“, ein Pendant zu Industrie 4.0,engagiert sich für die Digitalisierung der industriellen Prozesse. Dabei geht es um die Vernetzung der Produktionswelt und die verstärkte Nutzung von Technologien wie Robotik, Big Data, Cyber-Sicherheit und Augmented Reality. Diese gehen Hand in Hand mit den technologischen Innovationen von Dassault Systèmes in den Bereichen 3D-Konstruktion, Simulation und Fertigung in den vergangenen 30 Jahren.

 

Die Allianz „Industrie der Zukunft“ ist eine Gruppe von Technologieunternehmen, Branchenverbänden und akademischen Partnern. Dassault Systèmes ist nicht nur aktiver Partner, Bernard Charlès, President und CEO von Dassault Systèmes, hat zudem derenCo-Präsidentschaftübernommen. Das Unternehmen wird innerhalb seiner Aktivitäten für die Allianzdie Digitalisierungspläne zur „Industrie der Zukunft“ definieren, vernetzte Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Überbrückung technologischer Hürden initiieren, digitale Fertigungsverfahren kleiner und mittelständischer Unternehmen in Frankreich und Europa auf den neuesten Stand bringen und die internationale Zusammenarbeit durch Nutzung von Synergien fördern.

 

„Diese Allianz begründet eine neue Dimension der Zusammenarbeit. Sie bündelt vorhandenes Know-how und lenkt Investitionen auf nationaler Ebene“, sagt Bernard Charlès. „Dass die französische Regierung sich dem Thema annimmt, erzeugt in Verbindung mit den bereits unternommenen Innovationsanstrengungen eine Aufbruchsstimmung. Die Herausforderung liegt heute darin, die digitale Transformation in der mittelständischen Wirtschaft voranzubringen, denn diese hat zentrale Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Industrie. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit vergleichbaren europäischen Initiativen, wie beispielsweise Industrie 4.0.“

 

Dassault Systèmes übernimmt eine führende Rolle in der Allianz, weil das Unternehmenseit über 30 Jahren Technologien und Lösungen entwickelt, die die digitale Transformation in den jeweiligen Branchen fördern – von der Luft- und Raumfahrt bis hin zu den Life Sciences. Damit zeigt das Unternehmen immer wieder, welches Potenzial die virtuelle Welt zur Belebung der Wirtschaft in der realen Weltbesitzt.Zudem hat Dassault Systèmes durch eigenes Wachstum und durch strategische Übernahmen ein umfassendes Portfolio aus digitalen Werkzeugen aufgebaut, die durchgängige industrielle Prozesse unterstützen. Darüber hinaus wirkt das Unternehmen an Initiativen zur Entwicklung von Spitzentechnologien und -prozessen für die Produktion und Fertigung mit – in Deutschland(Industrie 4.0), den USA (industrielle Digitalisierung), und jetzt auch in Frankreich.

Bei der Digitalisierung Frankreichs wird sich die Initiative „Industrie der Zukunft“ in folgenden Bereichen auf die Kompetenz und Erfahrung Dassault Systèmes‘ stützen:

 

  • Werkstoffkunde und -modellierung, die bei der Entwicklung neuer Materialien zunehmend eine Rolle spielt.
  • Digitale Fabriken, in denen Embedded Systems, Software und Elektronik eine immer stärkere Vernetzung von Produkten, Maschinen, Anlagen und Menschen ermöglichen.Hierbei ist eine digitale Plattform unverzichtbar.
  • Manufacturing-as-a-Service und digitale Fertigung: Mit Hilfe von Online-Zusammenarbeit, Verfahren wie 3D-Druck und neuartigen Fertigungslaboren, so genannter „Fab Labs“, werden Unternehmen in Zukunft flexibler agieren und schneller auf Marktnachfragen und Veränderungen in ihrer Wertschöpfungskette reagieren können.
  • Mechatronik und Systems Engineering als wichtige Hilfsmittel zur Definition, Darstellung und Gestaltung virtueller Produkte und Nutzererlebnisse.

 

„In der Industrie der Zukunft werden Erlebnisse im Mittelpunkt stehen, die sich um hochagile und modulare Wertschöpfungskettenherum gruppieren“, so Bernard Charlès. „Es zeichnet sich bereits ab, wie Werkstoffkunde, 3D-Druck und Fab Labs die Verfahren für Konstruktion, Herstellung und Vertrieb neuer Produkte und Lösungen revolutionieren. Nur wenn wir die Möglichkeiten der digitalen Zwillinge nutzen – das heißt, die Digitalisierung aller Aspekte der Industrie durch Plattformen für Innovation und Zusammenarbeit – wird die Industrie sich selbst eine nachhaltige Zukunft schaffen können.“

 

Bild: Beim Projekt „Industrie der Zukunft“ geht es um die Vernetzung der Produktionswelt und die verstärkte Nutzung von Technologien wie Robotik, Big Data, Cyber-Sicherheit und Augmented Reality.(Bild: Fotolia, Bild-Nr.: 79116297,Dreaming Andy)

 

Das Bild in Druckauflösung steht zum Download bereit unter:

http://archiv.storyletter.de/download/DS_Industrie_der_Zukunft_Picture.zip

 

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Über Dassault Systèmes

Dassault Systèmes, „The 3DEXPERIENCE Company“, ermöglicht Unternehmen und Menschen durch virtuelle Welten, nachhaltige Innovationen tatsächlich erlebbar zu machen. Seine weltweit führenden Lösungen verändern die Art und Weise, Produkte zu entwickeln, zu produzieren und zu warten.Die Lösungen von Dassault Systèmes fördern die soziale Innovation und erweitern damit die Möglichkeiten für die virtuelle Welt, die reale Welt zu verbessern. Der Konzern bringt Mehrwert für über 190.000 Kunden jeder Größe und in allen Branchen in mehr als 140 Ländern. Weitere Informationen unter www.3ds.com/de.

 

3DEXPERIENCE, CATIA, SOLIDWORKS, ENOVIA, DELMIA, SIMULIA, GEOVIA, EXALEAD, 3D VIA, BIOVIA, NETVIBES, 3DSWYM und 3DEXCITE sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Dassault Systèmes oder seinen Tochterunternehmen in den USA und/oder anderen Ländern.

 

Pressekontakt

Carola von Wendland (Dassault Systèmes)

+49 (0) 89 960 948-376

carola.vonwendland@3ds.com

Judith Schwarz (Storymaker GmbH)

+49 (0) 7071 93872-215

j.schwarz@storymaker.de

 

Industrie du Futur

Namensbeitrag von Andreas Barth, Managing Director EuroCentral bei Dassault Systèmes

Industrie du Futur  – Innovationsstandort Europa stärken

Dassault Systèmes übernimmt eine führende Rolle in der strategischen Initiative der französischen Regierung zur industriellen Modernisierung Frankreichs. Unter dem Schlagwort „Industrie du Futur“, also „Industrie der Zukunft“ zielt die Initiative darauf ab, französische Unternehmen zu ermutigen, die Digitalisierung ihrer Prozesse voranzutreiben. Dabei geht es aber nicht nur um die Stärkung der französischen Wirtschaft. Gerade weil Frankreich – wie auch Deutschland – zu den Architekten der europäischen Gemeinschaft gehört, werden Signale aus diesen Ländern besonders aufmerksam wahrgenommen, insbesondere, wenn beide Länder an einem Strang ziehen. Und deshalb stärkt diese Initiativen ganz Europa.
Gemeinsam stärker
Früh suchte die französische Initiative den Schulterschluss mit der deutschen Wirtschaft und mit dem deutschen Pendant, „Industrie 4.0“. Am 6. Juli 2015 lud beispielsweise die französische Botschaft in Berlin auch deutsche Industrie- und Behördenvertreter zu einer Diskussionsrunde anlässlich der Vorstellung von „Industrie du Futur“ ein. Die Initiative plant zudem den Aufbau strategischer europäischer und internationaler Partnerschaften, insbesondere mit Deutschland. Auch ist eine techno-logische Kooperation mit Deutschland und eine Schnittstelle zur deutschen „Industrie 4.0“-Plattform angedacht. Diese Kooperation soll durch gemeinsame Pilot- und Tech-nologieprojekte realisiert werden, die im Rahmen des europäischen Investitionsplans von „Industrie du Futur“ vorgestellt werden. Dassault Systèmes sieht in der Zusammenarbeit viel Potential für gemeinschaftliche Aktionen und entsprechend positive Ergebnisse für die deutsche und französische Wirtschaft.
Expertise gefragt
Und noch ein Punkt begründet unser umfassendes Engagement für diese Initiative: Themen wie die Vernetzung der Produktionswelt und die verstärkte Nutzung von Technologien wie Robotik, Big Data, Cyber-Sicherheit und Augmented Reality gehen Hand in Hand mit den technologischen Innovationen von Dassault Systèmes. Seit über 30 Jahren entwickelt unser Unternehmen Technologien und Lösungen, die die digitale Transformation in den jeweiligen Branchen fördern – von der Automobilin-dustrie über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zur Medizintechnik. Dassault Systèmes weiß um die Bedeutung und das Potenzial, das die virtuelle Welt zur Bele-bung der Wirtschaft in der realen Welt besitzt. Zudem hat der Konzern durch eigenes Wachstum und durch strategische Übernahmen ein umfassendes Portfolio aus digita-len Werkzeugen aufgebaut, die durchgängige industrielle Prozesse unterstützen.
Digitale Fabrik, 3D-Druck und mehr
Im Rahmen der Initiative werden für kleine und mittelständische Unternehmen Prog-ramme entwickelt, die ihnen bei der Integration von Elektronik und Informations-technologie zur Automatisierung ihrer Prozesse helfen. Im Wesentlichen wurden drei Technologiebereiche identifiziert, die es zu fördern gilt:
• Additive Fertigung
• Digitale Fabrik und Internet der Dinge
• Augmented Reality

Weil Worten Taten folgen sollen, übernimmt Dassault Systèmes in der Allianz von Technologieunternehmen, Branchenverbänden und akademischen Partnern eine ganz aktive Rolle. So werden wir beispielsweise dabei unterstützen, das technologische Angebot der Initiativen zu definieren, gemeinschaftliche Forschungs- und Entwick-lungs-Projekte zu entwickeln sowie grenzüberschreitende industrielle Vorzeigeprojek-te in Bereichen wie Additive Fertigung, agile Lieferketten, Werkstoffwissenschaften oder Automatisierung aufzubauen und zu fördern. Auch die strategische Beratung von kleinen und mittelständischen Unternehmen, um deren digitale Transformation voranzutreiben, sowie Schulungs- und Bildungsmaßnahmen sind zentraler Bestandteil von Maßnahmen, an denen wir mitwirken. Wie sehr Dassault Systèmes das Gelingen dieser Initiative und damit die Stärkung des Innovationsstandortes Europa am Her-zen liegt, zeigt auch, dass wir die Co-Präsidentschaft übernommen haben.

 

Weitere Informationen: www.3ds.com/de

IoT braucht Sicherheit durch Standards

Die Redaktion im Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Martin Gaedke, Studiendekan der Fakultät für Informatik, Leiter der Professur Verteilte und selbstorganisierende Rechnersysteme, Technische Universität Chemnitz

 

Herr Prof. Gaedke wird es in Zukunft eine gesetzliche Garantie für Netzneutralität geben?

Die Diskussionen und Entwicklungen zum Thema Netzneutralität sind besorgniserregend. Etwas plakativ ausgedrückt: Auf der Datenautobahn des Internets sind eigentlich alle Datenpakete gleich – es herrscht Netzneutralität. In der Realität sieht das anders aus, da werden die Datenpakete durch die Netzbetreiber analysiert und dann unterschiedlich abgerechnet oder mit unterschiedlicher Qualität übertragen. So entstehen beispielsweise Roaming-Gebühren, wenn die Datenpakete vom Handy in ein anderes Land geschickt werden sollen. Manchmal wird die Kommunikation ganz unterbunden, etwa im Rahmen einiger Tarife, die zwar „Flatrate“ anbieten, aber die Nutzung von VOIP explizit ausschließen. Aus Sicht der Telekoms ist das nachvollziehbar. Sie möchten ihr Geschäftsmodell weiter ausbauen und per Gesetz das „Zwei-Klassen Internet“ legitimieren: Wer mehr zahlt, kann Musik und Filme weiterhin hochqualitativ konsumieren – die anderen Datenpakete stehen solange im Stau.

Sicherlich wird es in Zukunft eine gesetzliche Garantie geben, die Frage ist nur – wie wird Neutralität im Gesetz definiert. Die Frage, die wir uns als (Informations-)Gesellschaft hierzu stellen müssen, ist einfach: Kann eine per Gesetz eingeschränkte Netzneutralität unsere Innovationsfähigkeit und unseren Standortvorteil negativ beeinflussen? Ich denke, dass dies durchaus der Fall sein kann – in Zeiten exponentiellen Wachstums ist das existenziell, deshalb brauchen wir echte Netzneutralität.

 

Wie wirkt sich die agile Softwareentwicklung auf Industrie 4.0 (IoT) aus?

Agile Softwareentwicklung verändert die herkömmliche Softwareproduktion der letzten Jahrzehnte maßgeblich. Lange Entwicklungszeiten an deren Ende ein Kunde steht, der eine Software in Händen hält, die so nicht bestellt wurde, sind damit vorbei. Agile Methoden, wie beispielsweise Scrum, versuchen deshalb in kurzen Iterationen der gewünschten Lösung systematisch näher zu kommen – dabei stehen Mensch und gemeinsames Verstehen im Mittelpunkt. Post-Agile Ansätze, wie Hypothesis-Driven Development, versuchen daher in jeder Iteration Kunden und Nutzer durch gezielte Experimente besser zu verstehen. Diese Entwicklungsansätze lassen sich auch effizient für die Entwicklung Cyber-Physikalischer Systeme und Industrie 4.0 Lösungen anwenden.

Der Fokus liegt dann auf der Entwicklung von Systemen, die mit Kommunikationstechnologie sehr viele Systeme zu einem Ganzen integrieren. Diese System of Systems sind prädestiniert für agile Entwicklungsmethoden, um das Potenzial des flexiblen Zusammenspielsim Internet der Dinge und Internet der Dienste zu nutzen. Diese hochgradige Flexibilität ermöglicht Experimente, Iterationen und Lernen in einer Form, die die Entwicklung nicht nur beschleunigt und Kosten reduzieren kann, sondern auch Innovation durch Geschäftsmodelle hervorbringt.

Agile Prinzipien und Ansätze sind aber nicht die einzigen Werkzeuge im modernen Werkzeugkasten für Industrie 4.0 Lösungen. Viele weitere Trends ergänzen diese neuen Entwicklungsformen, etwa Ansätze wie Open-Source Hardware (OSH), globales Co-Creation dank 3D-Drucker sowie Finanzierung durch Crowd-Funding. Alle Entwicklungsprozesse werden globaler, transparenter und meistens auch schneller und günstiger – und was früher nur Konzerne leisten konnten, kann nun immer häufiger auch alleine realisiert werden.

 

Prof. Dr.-Ing. Martin Gaedke, TU Chemnitz, macht an der Netzneutralität unsere Innovationsfähigkeit und unseren Standortvorteil fest.

Prof. Dr.-Ing. Martin Gaedke, TU
Chemnitz, macht an der Netzneutralität
unsere Innovationsfähigkeit
und unseren Standortvorteil fest.

 

Welche Trends sind erkennbar bei der Web-Entwicklung?

Da gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl. Beginnend bei der Kerntechnologie, die vom World Wide Web Consortiumkommt: Die Entwicklungsplattform mit HTML5, CSS und JavaScript wird zunehmend stabiler. Die hierzu gehörigen neuen Technologietrends wie Geräte- und Media-bezogene Web APIs und Web Componentssind sehr vielversprechend.

In der Entwicklung von Web-Anwendungen, dem sog. Web Engineering,konzentriert man sich insbesondere auf Geschwindigkeit und Qualität: Wie können Entwicklungszeiten reduziert, die Usability durch künstliche Intelligenz „verbessert“ und die Zusammenarbeit optimiert werden?

Im Trend liegt beispielsweise die DevOps Bewegung, die agile Softwareentwicklung und Ansätze im Betrieb aufeinander abstimmt. Zeiten von Entwicklung bis zur Inbetriebnahme sollen reduziert werden. Aus der Forschung kommen z.B. neue Ansätze für Mashups und Web 3.0:

Mashups sind Anwendungen, bei denen der Benutzer eine Anwendung aus Apps selbst programmiert. Im Gegensatz zum Smartphone können die Apps nun jedoch miteinander kommunizieren, so kann etwa das Suchergebnis von der Karten-App automatisch in die Hotelbuchung-App und Points-Of-Interest-App übertragen werden. Der Benutzer kann seine Wünsche selbst programmieren – insbesondere bei zeitlichen Restriktionen ist das ein riesen Vorteil. In unseren Forschungsprojekten konnten wir beispielsweise demonstrieren, wie kurzfristig Anwendungen zur Koordination von Rettungseinsätzen im Katastrophenfall entwickelt werden können. Diese neuen Mashups können auch für Industrie 4.0 genutzt werden und sind hochgradig flexibel, sind etwa Event-gesteuert und können im Multi-User-Kontext parallel auf verschiedenen Browsers gleichzeitig ablaufen.

Darüber hinaus ist ein wichtiger Trend Linked Data im Unternehmensumfeld zu etablieren, um eine neue Generation semantischer, vernetzter Daten-Anwendungen auf Basis des Linked Data Paradigmas zu entwickeln, zu etablieren und erfolgreich zu vermarkten. Im BMBF Wachstumskernprojekt „Linked Enterprise Data Services“ entsteht hierfür beispielsweise eine Technologieplattform, die es Unternehmen ermöglichen soll, neue Dienstleistungen im Web 3.0 zu etablieren.

 

Wir wird sich Ihrer Meinung nach das Internet of Things in naher Zukunft auf unsere europäische Gesellschaft auswirken?

Ich gehe davon aus, dass sich die technologischen Veränderungen in unserer europäischen Gesellschaft mit zunehmender Wucht bemerkbar machen werden. Ray Kurzweil beschreibt dieses Phänomen als Law ofAccelerating Returns. Wenn wir Dinge, Unternehmen, Städte, Gemeinschaften und selbst Software und Prozesse mit Informationstechnologie in die Lage versetzen, mehr über sich selbst zu lernen, wird ihr Wachstum exponentiell beschleunigt. So können wir ungefähr alle zwei Jahre zum gleichen Preis einen doppelt so schnellen Computer kaufen – dieses Phänomen beschrieb Gordon Moore bereits 1965. Im Bereich Internet of Services konnten ganze Industrien den exponentiellen Wandel bereits kennenlernen – die Enzyklopädien des letzten Jahrhunderts und Musik-CDs sind Geschichte bzw. ihre Branchen wurden neu erfunden. Wenn das Internet of Services (IoS) und das Internet ofHumans (IoH) mit dem Internet of Things (IoT) vereint werden, geht exponentielles Wachstum durch die Gesellschaft.

Hier gibt es bereits einige interessante Trends, die unsere hyper-vernetzte Gesellschaft verändern; etwa wenn Unternehmen wie Uber den Taxi-Sektor und Airbnb den Hotel-Sektor „aufmischen“. Im Mittelpunkt stehen disruptive Geschäfts- & Technologie-Ansätze, also Kombinationen aus neuem Geschäftsmodell mit Web-basierter Dienste-Plattform, Mobile Apps und an die Plattform angebundene Dinge des Alltags. Die aktuelle Forschung zu Smart Cities wird eine solche Entwicklung auch in den europäischen Städten und hinsichtlich unseres Zusammenlebens anstoßen. Das wird viele begeistern und andere abschrecken – das nennt man Wandel.

Aktuell gibt es aber noch viele Hindernisse, etwa die verschiedenen IoT-Technologie-Stacks – viele Konsortien und Unternehmen beharren auf ihre Schnittstellen – durchdringende Standards fehlen. Diese werden aber im Laufe der nächsten Jahre realisiert werden können. Sehr große Probleme für unsere Gesellschaft sehe ich aber hinsichtlich Sicherheit und Inklusion. Das Thema Sicherheit wurde und wird nach wie vor sehr stiefmütterlich betrachtet. Das ist manchmal auch nicht so schlimm, wenn ich aber ganze Städte manipulieren kann, weil es keinen wirklichen Schutz im SmartCity-IoT gibt, dann haben wir ein großes Problem. Wir dürfen den exponentiellen Wandel keinesfalls herauszögern – aber Sicherheit darf dabei auch keinesfalls vergessen werden. Das gilt im Übrigen auch für das Thema Inklusion – ein fehlendes SmartPhone darf nicht wie eine „Behinderung“ wirken und auch außerhalb der großen Ballungszentren benötigen wir Hochgeschwindigkeitsinternet, wenn wir Innovation überall in Europa und in allen Gemeinden fördern wollen.

 

Herr Prof. Gaedke, vielen Dank für das Gespräch!

Kontakt: https://vsr.informatik.tu-chemnitz.de/about/people/gaedke/

martin.gaedke@informatik.tu-chemnitz.de

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Aufmacherbild / Lizenz:

Rolling Rebellion Sparks in Seattle to D“ (CC BY 2.0) by  Backbone Campaign 

 

E-Commerce: Herausforderung Bildbeschaffung

Eine schnelllebige Produktwelt stellt auch E-Commerce-Shops vor neue Herausforderungen: nämlich die Bildbeschaffung. Hochwertige Bilder, mit denen sich eine Story erzählen lässt, sind der Anspruch an die Shopbetreiber. Die TREND-REPORT-Redaktion spricht mit Ralph Kissner, Geschäftsführer der Six Offene Systeme GmbH.

Herr Kissner, was macht einen E-Store Ihrer Meinung nach erfolgreich?
Einer der Einflussfaktoren, der nach Auskunft unserer Kunden verschiedenster Branchen heute den Erfolg von Werbeaktivitäten maßgeblich beeinflusst, ist die Bebilderung von Produkten im gesamten Verkaufsprozess. Wir kümmern uns seit Jahren um das Thema Bild oder besser: Asset und sehen seit Jahren die wachsende Bedeutung dieses Trends. Bei dem stetig und stark wachsenden Bildbedarf in den Unternehmen kommen jetzt die Prozesse der Bildbeschaffung und der Bildauswahl auf die Agenda der Unternehmen.

Was sind die Faktoren, die bei Bildbeschaffung und -auswahl in den Fokus rücken?
Da Werbung und Marketing heute immer schneller auf neue Marktsituationen reagieren können muss, kommt es darauf an, die Prozesse bei der Bildbeschaffung und der Bildauswahl deutlich zu verschlanken. Die Beschaffung bei den Bildrechtegebern oder – im Fall des Handels – bei den Herstellern muss heute extrem schnell gehen. Dazu kommt, dass die Abstimmungsprozesse in der Bildauswahl zwischen den Beteiligten nicht nur schneller werden müssen, sondern in immer mehr Fällen auch noch dezentral ablaufen.

Wie reagieren die Unternehmen auf diese Herausforderungen?
Es wird immer mehr in Softwaretools investiert, die die beschriebenen Prozesse der Selektion und Auswahl unterstützen. Hierbei ist entscheidend, dass sich diese Tools in die existierende Prozess- und IT Landschaft integrieren lassen. So müssen Bilder und Filme nach der (Bild-)Auswahl direkt an die weiterverarbeitende Abteilung wie z.B. die E-Commerce Abteilung, Werbemittelproduktion oder Dienstleister für die Katalogproduktion übergeben werden können.

Lässt sich der Erfolg von Bebilderung messen?
In der Zwischenzeit existieren in den unterschiedlichen Absatzmärkten umfangreiche Studien zur Rolle der Bebilderung beim Produktverkauf. Übereinstimmend ist der Tenor, dass in allen Märkten die Bebilderung bzw. die Bildauswahl im Extremfall bis zu 20% des Absatzes mitbestimmt oder direkt verursacht. Das haben die Unternehmen erkannt.

Was raten Sie Unternehmen mit Online Shops und umfangreichen Bildbeständen?
Die Einsicht in die Zusammenhänge dieser Themen ist in den Unternehmen da. Es geht jetzt darum, sich um die Prozesse und die Tools zu kümmern. Hier sind die Marketing- und Vertriebsabteilungen gefragt, zusammen mit der IT möglichst schnell weiterzukommen. Da ist sicher die Kombination von Mut zur Investition auf der einen Seite und klassischem Projektmanagementhandwerk auf der anderen Seite gefragt.

Weitere Informationen unter:
www.six.de