Konjunkturoptimismus von CEOs bricht weltweit ein

Confidence Index: Künstliche Intelligenz erfasst das Stimmungsbild von 58.000 Führungskräften weltweit.

München, 6. November 2019 – Der Konjunkturoptimismus von Führungskräften hat weltweit signifikant abgenommen. Das zeigt der zweite Worldcom Confidence Index (CI), der jährlich von der Worldcom Public Relations Group veröffentlicht wird. Durch die Analyse des Online-Content von mehr als 58.000 Chief Executive Officers (CEOs) und Chief Marketing Officers (CMOs) zeigt sich, dass der allgemeine Konjunkturoptimismus um mehr als 20 Prozent gesunken ist. Die deutlichsten Rückgänge verzeichnen die USA (51 Prozent) und China (21 Prozent), in Japan gab es allerdings positive Entwicklungen; das Land springt vom letzten auf den ersten Platz im Confidence Index, mit einem Plus von 74 Prozent.

„Das Besondere am diesjährigen Confidence Index ist die Verarbeitung der Daten mithilfe von künstlicher Intelligenz, die Worldcom für diese Analyse genutzt hat. Die Einblicke, die uns dank dieser modernen Form der Datenerhebung geliefert wurden, sind substantiell“, sagt Corinna Voss, Managing Director der HBI PR aus München. „Ein sprachenunabhängiges Stimmungsbarometer von nahezu 60.000 CEOs und CMOs zu erhalten, wäre ohne einen trainierten Algorithmus nicht möglich.“

Handelsverträge und Zölle werden in Deutschland kritisch gesehen

Der Bericht zeigt deutlich, dass CEOs in Deutschland aktuelle und künftige Handelsverträge und Zölle als kritisch für die Konjunktur einstufen. Überraschenderweise ganz im Gegensatz zu Großbritannien und Kanada, die diese als weniger problematisch sehen. Darüber hinaus spielen auch Diskussionen über die globale Erwärmung eine signifikante Rolle und trüben die Zuversicht deutscher Wirtschaftsführer ebenso, wie der Blick auf Schwankungen der globalen Wirtschaftskonjunktur und drohender Kriege. Noch kritischer werden diese Situationen von Japan, China und den USA gesehen.

„Große Unsicherheiten weltweit, einschließlich der Diskussion über Handelskriege zwischen den Vereinigten Staaten und China, haben die Sorgen der wichtigsten Wirtschaftsverantwortlichen zusätzlich erhöht. Darüber hinaus zeigt unsere Studie, dass Streit um globale Handelsabkommen und Zölle die Zuversicht noch weiter untergraben“, sagt Roger Hurni, Vorsitzender der Worldcom Public Relations Group. „Seit der Veröffentlichung unseres letzten Confidence Index im Jahr 2018 beschäftigten die Führungskräfte der weitere Verlauf des Brexits, die Proteste in Hongkong, die Ausbreitung der globalen Erwärmung, Hungersnöte und das Wiederaufkommen von Krankheiten wie Masern. Diese Kombination von Faktoren kann eine Erklärung dafür sein, dass der allgemeine Konjunkturoptimismus im vergangenen Jahr so dramatisch gesunken ist.“

Künstliche Intelligenz analysiert Online-Verhalten der Führungskräfte aus 15 Ländern

In diesem Jahr kooperierte Worldcom mit dem Marktforschungsunternehmen Advanced Symbolics Inc., das mithilfe künstlicher Intelligenz öffentlich zugängliche Social-Media-Inhalte erfasst und analysiert. Im Rahmen der diesjährigen Studie wurden Daten von 58.000 Führungskräften und die Veränderungen ihrer Meinungen und Ansichten im Laufe der Zeit untersucht.

„Um wichtige Aspekte und Inhalte für den diesjährigen Confidence Index zu analysieren, haben wir bei Worldcom auf künstliche Intelligenz und modernste Marktforschungsmethoden gesetzt. Dies beweist nicht nur die Fähigkeit Innovationen zu nutzen, sondern auch ein tiefes Verständnis dafür, welche Vorteile künstliche Intelligenz für PR-Agenturen und Kommunikationsexperten haben kann“, erläutert Erin Kelly, Chief Executive Officer von Advanced Symbolics Inc. „Unsere KI Polly hat eine Stichprobe von mehr als 58.000 Geschäftsführern aus 15 verschiedenen Ländern erhoben – die Anzahl an betrachteten Profilen hat sich gegenüber dem Vorjahr signifikant erhöht.“


Erin Kelly, Chief Executive Officer von Advanced Symbolics:

 

„Unsere KI Polly hat eine Stichprobe von mehr als 58.000 Geschäftsführern aus 15 verschiedenen Ländern erhoben – die Anzahl an betrachteten Profilen hat sich gegenüber dem Vorjahr signifikant erhöht.“

 


Der Bericht erfasst neben dem globalen Konjunkturoptimismus auch die Bedeutung, die Führungskräfte aus dem oberen Management verschiedenen Zielgruppen beimessen und ihre Zuversicht darin diese zu erreichen. Es zeigt sich deutlich, dass Influencer im Confidence Index 2019 die zentrale Zielgruppe darstellen, im Jahr zuvor waren dies vornehmlich noch Kunden. Die Zielgruppe der Influencer wuchs innerhalb eines Jahres um 160 Prozent und liegt nun vor Kunden und Mitarbeitern.

„Influencer waren 2018 eine rückläufige Zielgruppe, sprangen aber in der diesjährigen Studie an die Spitze“, so Roger Hurni. „Das Wachstum im Bereich dieser Zielgruppe könnte darauf hindeuten, dass Führungskräfte das Gefühl haben, dass sie die Unterstützung von Influencern benötigen, um sich durch diese turbulenten Zeiten zu bewegen.“

Weiterbildung ist Schwerpunkt im Ringen um Mitarbeiterengagement und -bindung

Ein weiteres Problem, mit dem sich CEOs und CMOs auseinandersetzen müssen, ist die Bindung von Mitarbeitern. Vor allem Führungskräfte aus dem Vereinigten Königreich und den USA sehen hier große Schwierigkeiten. Die Wirtschaftsmigration gibt weltweit Anlass zur Sorge – vor allem in den USA, mit dem niedrigsten Wert im Confidence Index. Das wichtigste Thema für Führungskräfte bleibt die Weiterbildung und Neuqualifizierung von Mitarbeitern. Großbritannien hatte die niedrigste Punktzahl bei diesem Thema, Japan die höchste. Fortbildungen für Mitarbeiter sind nur einer von vielen Bereichen, die Führungskräfte nutzen, um sich Loyalität und Engagement der Mitarbeiter zu sichern.

In Deutschland hingegen ist man sehr zuversichtlich auch künftig geeignete Mitarbeiter zu finden und diese an das Unternehmen zu binden. Mit dem zweithöchsten Ergebnis liegt Deutschland damit weit über dem Durchschnitt und nur hinter Japan zurück. Italien und Frankreich sind ähnlich zuversichtlich – besonders zurückhaltend zeigen sich Großbritannien und die USA.

Mitarbeiter-Benefits spielen in Europa eine große Rolle, wenn es um die Mitarbeiter-Strategie geht. Vor allem in Frankreich, Italien, Deutschland und Großbritannien ist man sich sicher, dass Mitarbeiter-Benefits den Erfolg eines Unternehmens sichern. Darüber hinaus hat man vor allem in Japan und Deutschland den Wert der Mitarbeiter für ein produktives und erfolgreiches Unternehmen erkannt.

„Genau wie im letzten Jahr kämpfen Führungskräfte um herausragende Talente. Diese benötigen aber auch das richtige Skill-Set innerhalb eines sich schnell entwickelnden und dynamischen Arbeitsumfelds“, sagt Roger Hurni. „Aus der Studie geht auch hervor, dass Arbeitnehmer-Benefits Teil der Strategie zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern sind.“

In 23 Themengebieten und anhand sechs verschiedener Zielgruppen beleuchtet der Worldcom Confidence Index Bedenken und Hoffnungen der befragten Manager. „Wir freuen uns, als Teil der Worldcom Public Relations Group den KI-basierten Confidence Index zu unterstützen und werden diesen modernen Ansatz weiter verfolgen“, sagt Corinna Voss, Managing Director der HBI PR aus München. „Die datenbasierte Kommunikation werden wir künftig auch für unsere Kunden und eine ganz neue Art von Storytelling nutzen.“

Methodik der Studie

Die Studie konnte in dieser Größenordnung und in neun verschiedenen Sprachen durchgeführt werden, da die vorhandenen Daten mit einer künstlichen Intelligenz (KI) erfasst wurden. Das Forschungsunternehmen Advanced Symbolics Inc (ASI) entwickelte eine patentierte Methode, um repräsentative Analysen zu erstellen und die gesammelten Daten mit dem KI-Tool zu verarbeiten.

„Wir freuen uns, als erste Organisation KI auf diese Weise und in diesem Umfang einzusetzen“, sagt Roger Hurni, Vorsitzender der Worldcom Public Relations Group. „Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Worldcom-Partner weltweit mit innovativen Lösungen arbeiten, um sofortige Ergebnisse zu liefern und beständige Lösungen für Kunden anzubieten. Wir haben uns für den Ansatz von ASI entschieden, weil sich dieser als enorm präzise erwiesen hat. Erst letzten Monat konnte ASI als einziges Marktforschungsunternehmen das Ergebnis der kanadischen Wahlen mit Hilfe ihres KI-Tools genau voraussagen. Wir werden in den kommenden Monaten weitere Einblicke in die Ergebnisse der Studie veröffentlichen und bieten unseren Kunden im besonderen und Führungskräften im allgemeinen wertvolle Einblicke.“

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://worldcomgroup.com/resources/confidence-index

Jasmin Rast
Account Director
HBI Helga Bailey GmbH – International PR & MarCom
T: +49 (0) 89 99 38 87 27 | M: +49 (0) 173 6942809
Jasmin_Rast@hbi.de |
www.hbi.de

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Dies ist eine Pressemitteilung von HBI

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Smarte Wissensinfrastruktur für den digitalen Arbeitsplatz

Schnell an relevante Informationen gelangen ist das Gebot der Stunde. Herr Manuel Brunner von IntraFind erläutert im Gespräch die vielfältigen Mehrwerte und Features einer smarten Search-Enterprise-Lösung.

Herr Brunner, allseits ist von den Vorteilen des digitalen Arbeitsplatzes die Rede. Welche Erfahrungen machen Sie in der Kundenberatung? Wie weit ist die Technologie, das Bewusstsein schon „vorgedrungen“? Wonach fragen Ihre Kunden Sie derzeit?

In den Gesprächen, die wir zum Digitalen Arbeitsplatz führen, spüren wir sehr großes Interesse an dem Thema, allerdings in den wenigsten Fällen ein wirklich konsolidiertes Vorgehen. Ich habe das Gefühl, dass Projekte zum Digitalen Arbeitsplatz gerne dazu benutzt werden, langersehnte neue, moderne Anwendungen einzuführen, ohne dabei aber auf das gesamte Umfeld des Mitarbeiters zu achten, das ja gerade bei unseren Kunden, wirklich sehr heterogen ist.

Die IT oder eine Innovationsabteilung verantworten die Projektumsetzung, binden aber nur selten die einzelnen Teams und Bereiche mit ihren spezifischen Arbeitsweisen und Tools ein, sondern betrachten den Digitalen Arbeitsplatz subjektiv aus ihren eigenen Perspektiven heraus. Viele datenbankgestützte Fachanwendungen wie beispielsweise ein Produktdatenmanagement- oder Qualitätssystem bleiben außen vor. Das sind aber Datenquellen, die zum Beispiel für eine Entwicklungsabteilung unerlässlich sind. Auch nutzen viele Mitarbeiter nach wie vor gerne die Dokumentenablage auf Fileservern.  Über intelligente Suche und Informationsvernetzung versuchen wir, über eine übergreifende Suche im Digitalen Arbeitsplatz den universellen Zugang zu allen relevanten Informationen sicherzustellen



KI-Verfahren müssen dem Menschen helfen,
Daten besser zu verstehen, zu verknüpfen oder zu augmentieren.


Ist das nicht der Fall, bleibt KI ein hohles Buzzword.

Manuel Brunner, erfahrener Projektmanager und
Search-Rockstar beim Enterprise Search-Spezialisten IntraFind

Ein digitaler Arbeitsplatz bedeutet für jedes Unternehmen etwas anderes. Allgemein jedoch kann man sicher die Vernetzung der Anwendungen hervorheben. Wie gehen Sie bspw. bei der Einführung Ihrer Enterprise Search vor?

Wir entwickeln gemeinsam mit dem Kunden User Stories, in denen sich die Arbeitsweise der Mitarbeiter widerspiegeln. Dieses Vorgehen hilft uns dabei zu analysieren, welches die am häufigsten genutzten Datenquellen sind. Zudem besprechen wir natürlich mit den Projektverantwortlichen, welches die strategisch am höchsten priorisierten Datenquellen sind. Daraus ergibt sich eine Matrix, mit welchen Datenquellen wir starten wollen.

Der Weg der kleinen Schritte ist immer der erfolgreiche. Projekte, die zu viel auf einmal wollen, scheitern oftmals, weil die Umsetzungsdauer dadurch zu lange wird. Standardquellen wie Fileshare, SharePoint, E-Mail-Gruppenpostfächer oder Confluence hingegen sind technisch in wenigen Tagen mit allen Rechten angebunden. So sehen die Projektbeteiligten und die Testnutzergruppen schnelle Erfolge und der Appetit auf mehr Enterprise Search wird noch größer.


Mit der Möglichkeit einer Recherche über Systemgrenzen, Werke und Kontinente hinweg wird unnötige Doppelarbeit im Unternehmen verhindert.

Manuel Brunner

Natürlich ist ein digitaler Arbeitsplatz auch ein Investitionsmoment. Kann die Investition überhaupt „gerechnet werden wie jede andere“?

Der Return of Investment (RoI) ist meist schon dann gegeben, wenn die in den Digitalen Arbeitsplatz integrierte Suche es geschafft hat, dass das Rad im Unternehmen nicht ständig neu erfunden wird. Mit der Möglichkeit einer Recherche über Systemgrenzen, Werke und Kontinente hinweg wird unnötige Doppelarbeit im Unternehmen verhindert. Oftmals rechnen wir auch die klassischen Zeitspannen, die ein Office Worker pro Tag mit sinnlosem Suchen nach Informationen verbringt. Wenn man die Kosten einer Suche auf Mitarbeiterkosten pro Tag umrechnet, erzeugt die Suche Kosten von wenigen Cent pro Tag, erhöht aber die Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeiter dramatisch.

Der RoI greift sogar noch viel schneller, wenn intelligente Suche und Informationsaufbereitung – als Teil einer modernen Enterprise Search Lösung – zur konkreten Verbesserung von Prozessen integriert und genutzt wird.

Derzeit hält immer mehr „Intelligenz“ Einzug in die Anwendungen. So ist z.B. Natural Language Processing ein weiteres Schlagwort. Wie spielt dieses in Ihr Portfolio hinein?

Schön formulierte Frage. In der iFinder-Suche ist bereits seit der ersten Produktversion  Sprach-Intelligenz mit an Bord, weil wir schon immer auf einem linguistisch normalisierten Index aufbauen. Selbstverständlich ist das Verständnis der natürlichen Sprache auch bei uns ein großes und wichtiges Thema. Wir verstehen und interpretieren natürliche Sprache und wandeln diese um. Sprich, wir übersetzen die Sprache so, dass sie die Maschine bestmöglich verarbeiten kann. Wir machen das mit unterschiedlichen Verfahren, dabei aber immer für den Benutzer leicht verständlich in der Bedienung und natürlich auch einfach adaptierbar.

Zudem nutzen wir Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI), um zusammengehörende Informationen miteinander zu verknüpfen. Das alles wird in unserem linguistisch, semantisch aufbereiteten Index innerhalb des iFinders gespeichert und funktioniert so auch bei vielen Zehntausend gleichzeitigen Nutzern und Milliarden von Daten innerhalb weniger Millisekunden. Bei jedem Verfahren, das wir anwenden, haben wir diese Prämisse als Maßstab: Ein KI-Verfahren, das auf 5 Millionen Daten zu viel Last erzeugt, ist für uns nicht brauchbar. Ein KI-Verfahren, das eine Blackbox für den Anwender ist, ist in unseren Augen ebenso wenig sinnvoll. KI-Verfahren müssen dem Menschen helfen, Daten besser zu verstehen, zu verknüpfen oder zu augmentieren. Ist das nicht der Fall, bleibt KI ein hohles Buzzword.

Inwiefern ist NLP auch ein Baustein des „Arbeitsplatzes als Assistent“?

Tja, ein schwieriges Thema in der Tat, weil die Arbeitsweise innerhalb eines Unternehmens eben unglaublich heterogen ist. Wie oben bereits gesagt, sind unsere NLP-Verfahren sehr leicht adaptierbar. Die Frage nach dem Wetter ist überall gleich, die Frage nach Dokumentenarten oder dem richtigen Prozess hingegen kann sich schon im Büro nebenan völlig geändert haben.

Unser System ist natürlich mit einigen Fragetypen bei Auslieferung bestückt, kann zusätzlich dazu aber eben einfach angereichert werden. Zudem können Benutzer einzelne Treffer mit aus ihren Augen wichtigen Schlagworten versehen, die dann in Echtzeit mitindexiert werden und von allen Benutzern, die Rechte auf diese Dokumente haben, auch gefunden werden. In manchen Fällen hilft es auch, Antworten oder Zusatzinformationen in einem Knowledge Graph anzuzeigen oder anstatt einer Antwort eine weitere passende Frage zu geben. In jedem Fall ist NLP ein wichtiger Baustein, aber nicht die Antwort auf alle Fragen (die bleibt nach wie vor 42).

Wie trainieren Sie die entsprechenden Algorithmen?

NLP setzt unter anderem auf textbasierte KI-Verfahren, bei denen Machine-Learning-Verfahren wie Deep Learning zum Einsatz kommen, die wiederum in Supervised- und Unsupervised-Learning-Verfahren zu unterteilen sind.

Bei den Supervised-Learning-Verfahren wählt ein Benutzer oder ein Domänenexperte relevante Texte oder Textpassagen, die als Trainingsinput dienen und mit denen die Maschine dann lernt. Aus den gelernten Daten lässt sich dann automatisch das System weiter verfeinern. Die Systeme wie der iFinder für Enterprise Search oder der Contract Analyzer für die tiefe, automatische Dokumentenanalyse lernen, indem der Benutzer eine relevante Textstelle wie einen Datenpunkt, einen Absatz oder eine Klausel markiert. Damit wird das Training des Systems gestartet.

Anhand dieses ersten Trainingsinputs schlägt das System dem Benutzer dann auch weitere mögliche Textstellen vor, die er mit „korrekt oder inkorrekt“ bewertet und somit dem System weiteren Trainingsinput liefert. Oft stehen hier nur wenige Daten am Beginn einer Prozessverbesserung zur Verfügung, unsere Lernverfahren sind daher auch darauf optimiert, mit sogenannten „Small Data Input“ arbeiten zu können. Schon mit wenig Trainingsbeispielen sind wir im Bereich der produktiven Nutzung und müssen nicht Tausende oder gar Millionen von Trainingsmaterialien dem Lernverfahren zur Verfügung stellen. Das sind die besonderen Alleinstellungsmerkmale unserer Lernverfahren.

https://www.intrafind.de/

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Smarte Tools trimmen Geschäftsprozesse auf Effizienz

Prozess-Optimierung ist ein Teamsport, der sich für Unternehmen auszahlt, denn ineffiziente Prozesse kosten Zeit und Geld.

Wie Recruiter zu Business-Verstehern werden

Dem Zufall der Begegnung auf die Sprünge helfen

Der Produktivfaktor Büro wird durch die Digitalisierung immer wichtiger. Doch die Aufgaben der Bürogestaltung haben sich völlig verändert. Im Zentrum steht heute der Austausch zwischen den Menschen.

Auf den ersten Blick erscheint es paradox: Gerade IT-Unternehmen, die mit ihren Hard- und Software-Lösungen das ortsunabhängige Arbeiten propagieren, stecken selbst enorm viel Kreativität und Geld in die Ausgestaltung ihrer eigenen, analogen Bürogebäude. Google, Microsoft, Apple und Co. realisieren jenseits der Gestaltung der eigentlichen Programmier- und Büroarbeitsplätze vielfältige Rückzugs- und Besprechungsräume, Aufenthaltszonen und Begegnungswelten mit ganz unterschiedlichen Atmosphären. Wer kennt nicht die medienwirksamen Bilder, die manchmal mehr an Spielplätze und Urlaube erinnern als an konzentrierte Büroarbeit?

Der Hintergrund dieser Gestaltungsstrategien ist dabei durchaus ernster Natur: Es geht darum, für die gesuchten, topausgebildeten Talente attraktiv zu sein, sie möglichst lange im Unternehmen zu halten – und sie miteinander ins Gespräch zu bringen. Selbst frühe Pioniere von Homeoffice-Lösungen wie die IBM beordern in großem Stil Mitarbeiter zurück ins Büro und fordern Präsenzzeiten ein. Die Begründung: Früher sei es primär um Einzelarbeitsprozesse gegangen, die durch die IT-Lösungen zuhause ebenso gut – und oft störungsfreier – erledigt (und deren Ergebnisse einfach kontrolliert) werden konnten. Heute stünden durch den dynamischen Wandel der Märkte Innovation und Veränderung im Fokus. Und das erfordere Qualitäten der Kommunikation und Kooperation, wie sie nur beim Zusammentreffen im Büro gegeben seien.

„Neben formalisierten Kommunikationsformen wird vor allem die ungeplante,
zufällige Begegnung immer wichtiger.“

Gastautor Burkhard Remmers

Deshalb steht branchenübergreifend die Förderung unterschiedlicher Formen der Zusammenarbeit im Zentrum der Bürogestaltung. Konferenzen, Jour Fixe, Seminare und Workshops werden geplant, organisiert und sind in der Regel in entsprechend buchbaren Räumen verortet, deren Zahl analog ihrer Bedeutung stark zugenommen hat. Neben solchen formalisierten Kommunikationsformen aber wird vor allem die ungeplante, zufällige Begegnung immer wichtiger.

Begegnungsförderung als zentrale Aufgabe im Wissensmanagement

Durch die zunehmende Komplexität der Geschäftsprozesse und den dynamischen Wandel der Rahmenbedingungen lassen sich die möglichen Folgen von Entscheidungen immer weniger am „grünen Tisch“ voraussehen und planen, sondern nur in der Spiegelung mit dem Erfahrungswissen im Unternehmen. Dass die Zugänglichkeit dieses Wissens vor allem eine Frage des Datenmanagements sei, gehört zu den häufigen Missverständnissen. Natürlich sind systematische Dokumentation und Informationsverfügbarkeit Grundlagen, um Prozesse zu beschreiben und nachvollziehbar zu machen. Doch in den Datenbanken lagern eben Informationen, nicht Wissen.

Das Wissen selbst ist – allen Entwicklungen selbstlernender Systeme zum Trotz – in den Köpfen der Mitarbeiter und lässt sich in seiner Komplexität immer nur rudimentär als Informationen ablegen. So kommen wichtige Aspekte der internen Prozesse und der externen Marktbedingungen häufig erst durch die zufällige Begegnung in der Kantine, vor dem Aufzug oder auf dem Parkplatz ins Bewusstsein.

Hinzu kommt, dass Veränderungsprozesse, die nicht auch zum informellen Gesprächsthema werden, kaum Chancen auf Durchdringung haben. „Etwas, worüber man nicht spricht, ist gar nicht geschehen. Erst das Wort gibt den Dingen Realität“ konstatierte einst Oscar Wilde. Mehr noch: Aus der Innovationsforschung wissen wir, dass über 80% aller Ideen in den persönlichen Interaktionen zwischen Menschen entstehen. Denn durch das komplexe Zusammenwirken aller Sinneswahrnehmungen werden in der Begegnung die höchste Informationsdichte, die größte Glaubwürdigkeit und die intensivste Beteiligung erzielt.

Stand-up
Bunte Bewegungsobjekte wie der Stand-up animieren in Zwischenbereichen zu informellem Austausch und ganz neuen Interaktionen.
Chassis und Aline
Nicht nur auf privaten Partys: Der kommunikativste Platz ist in der (Tee-)Küche.
Stitz
Nicht Stehen, nicht Sitzen sondern eine bewegliche Haltung dazwischen – Lösungen wie diese brauchen wenig Raum, fördern den spontanen Austausch und verbinden Kommunikation mit bewegter Entlastung.
Asienta
Wegezonen, Kreuzungen, Plätze: Hier laden Lounge-Möbel zum Verweilen und Kurzgesprächen ein.

Opportunitätskommunikation: das Büro wie ein Dorf planen

Die grundlegenden Fragen bei der Büroplanung sind demnach:
Wer sollte sich sinnvoller Weise über den Weg laufen?
Wo und wie sollten sich die Menschen im Gebäude treffen?
Und wie kann durch die Gestaltung solcher Plätze und Orte dem Zufall der Ideen- und Wissensbegegnung auf die Sprünge geholfen werden?

Weil hier sowohl der Einzelne wie auch die Gemeinschaft des Unternehmens im Fokus stehen, geht es dabei insbesondere um die „halböffentlichen“ Wegezonen, Plätze und Nischen zwischen Arbeitsplätzen, Projekt-, Schulungs- und Konferenzräumen. Begriffe wie „Office City“, „Office Village“ oder „Break-out-areas“ verweisen auf die sozialen Qualitäten dieser „Zwischen“-Raumplanung.

Wurden Erschließungs-, Wege- und Sondernutzungsbereiche früher als notwendiges Übel betrachtet, so gewinnen sie heute eine zentrale Bedeutung für die Frage, wie ein Gebäude die Menschen befähigen kann, sich zu treffen, sich auszutauschen und gemeinsame Ideen zu entwickeln. Ob das funktioniert, hängt im Wesentlichen von der Beantwortung zweier grundlegenden Fragen ab: Gibt es für die Menschen im Büro ein Motiv, diese Bereiche aufzusuchen? Und verfügt der Platz über eine Aufenthaltsqualität, die dazu einlädt, einen Moment zu verweilen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen?

Unser Autor:
Burkhard Remmers

Deshalb werden  Eingangsbereiche und platzähnliche Aufweitungen mit Informationsangeboten und Sitzgelegenheiten, Teeküchen und Bistros, Leseecken, Lounge- und Spielbereiche oder auch das Betriebsrestaurant zu den wichtigsten Knotenpunkten im informellen Kommunikationsnetzwerk.

Und genau deshalb legen die eingangs zitierten Protagonisten digitaler Büroarbeit so großen Wert auf die gestalterische und funktionale Vielfalt ihrer schönen neuen Arbeitswelten.

Mit der Erfüllung urmenschlicher Bedürfnisse nach Essen, Trinken und Sinnstiftung in der Gemeinschaft lassen sich in Innovations- und Veränderungsprozessen offensichtlich die effizientesten – und profitabelsten Ergebnisse erzielen.

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Die Evolution des Parkraums

Die Intermodalität gilt als zentraler Bestandteil moderner Mobilitätskonzepte. Dazu werden Verkehrsknotenpunkte benötigt, die den schnellen und einfachen Umstieg ermöglichen – den sogenannten Mobility-Hubs.

Nischenmarkt demografischer Wandel

Der demografische Wandel ist ein unumkehrbarer Trend, der sich lange Jahre angekündigt hat.

Standortanalyse für den Immobilienmarkt

Eine Immobilie mit Zukunft ist eine Immobilie mit „digitalem Zwilling“ – also ein Objekt, bei dem alle Merkmale auch digital als Datensatz vorliegen.

Digitales Immobilienmanagement

Immobilien mit Zukunft sind in erster Linie ganz allgemein betrachtet flexible Immobilien.

Digital Property Management

Immobilien sind zukunftsfest, wenn sie kaufmännisch und technisch nachhaltig betrieben werden und dabei einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck hinterlassen.

Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft

Die Digitalisierung der Bewirtschaftungsprozesse wird von der Digitalisierung des Objektes nicht zu trennen sein.

Die intelligent, interconnected City

Jens-Peter Feidner, Managing Director bei Equinix Deutschland, erläutert im Interview mit der Redaktion die Stadt der Zukunft im Kontext der digitalen Transformation.

Herr Feidner, was verstehen Sie unter dem Begriff „intelligent, interconnected“ City?

Die „intelligent, interconnected“ City – oder auch Smart City – beschreibt ein Konzept darüber, wie unsere Städte sich heute und auch langfristig digital weiterentwickeln. Kern dieses Konzepts ist die Vernetzung zwischen allen Akteuren und Institutionen in der Stadt, wodurch ihre Bewohner auf digitale Dienstleistungen jederzeit und überall zugreifen können. Ziel der Smart City ist es, das Zusammenleben in Städten künftig nachhaltiger, sicherer und effizienter zu gestalten. Durch die Vernetzung können Städte Herausforderungen, wie das Thema Umweltschutz oder wachsende Verkehrsaufkommen angehen und innovative Lösungsansätze entwickeln. In Deutschland sind Städte wie Hamburg oder München führend bei der Umsetzung von Smart City-Initiativen.

Welches Fundament benötigen Smart Cities?

Das Fundament der Smart City bilden digitale Infrastrukturen, also Rechenzentren sowie Netzwerk- und Cloud-Provider. Sie ermöglichen den reibungslosen Austausch von Daten, die bei der Kommunikation zwischen den Akteuren entstehen. Kommuniziert beispielsweise das autonom fahrende Auto mit dem städtischen Parkleitsystem, entstehen große Datenmengen, etwa über den aktuellen Standort des Autos oder zu Verfügbarkeiten von Parkplätzen. Neutrale Anbieter, wie Rechenzentren, stellen als Teil dieser digitalen Infrastruktur eine Plattform bereit, auf der die Datenströme unterschiedlichster Akteure in der Smart City zusammentreffen.


„Durch eine einheitliche Infrastruktur bilden sich anstelle von Insellösungen
digitale Ökosysteme“, erläutert Jens-Peter Feidner.

Welche Rolle spielen dabei Echtzeitinformationen, Rechenzentren und Cloud-Umgebungen?

Beim Austausch von Daten spielt Schnelligkeit eine entscheidende Rolle. Nur wenn Daten in Echtzeit übertragen werden, können digitale Anwendungen ihre Funktion zuverlässig erfüllen. Nehmen wir ein Beispiel: Einige Konzepte sehen vor, dass smarte Straßenbeleuchtungen eines Tages direkt mit der städtischen Ambulanz vernetzt sind. So können Straßenlaternen Unfälle durch Sensoren sofort erfassen und ein Notsignal an Rettungskräfte aussenden. Natürlich muss das Signal dann in Echtzeit übertragen und verarbeitet werden.

Rechenzentren und darin angesiedelte Cloud-Anbieter ermöglichen diesen schnellen Austausch durch direkt physische Verbindungen – auch Interconnection genannt.

Wie kann eine einheitliche Infrastruktur über eine neutrale Plattform Insellösungen bei der Vernetzung vermeiden?

Im Grunde ermöglichen neutrale Plattformen, dass relevante Akteure miteinander kompatibel und Arbeits- bzw. Kommunikationswege zwischen diesen möglichst gering sind. Durch eine einheitliche Infrastruktur bilden sich anstelle von Insellösungen digitale Ökosysteme, in denen Unternehmen, Cloud-Anbieter oder städtische Institutionen Daten schnell und zuverlässig austauschen. So werden auch Nachteile ausgeglichen, die mit Insellösungen einhergehen, wie etwa inkompatible Datensysteme oder hohe Latenzzeiten.

Welche Aufgaben haben Rechenzentren in der Smart City und wie lösen Sie das Problem am Netzwerkrand?

Rechenzentren erfüllen eine sehr wichtige Funktion in der Smart City: Sie stellen die neutrale Plattform bereit, über die sich die verschiedenen Akteure der Smart City miteinander vernetzen und austauschen können. Dies erfolgt über direkte und private Verbindungen zwischen Unternehmen und städtischen Infrastrukturen, der sogenannten Interconnection.

Um Latenzzeiten und Ausfälle zu vermeiden, sind auch Rechenzentren am Rande des Netzes notwendig – dort, wo Daten entstehen und sofort mit anderen Teilnehmern der Smart City ausgetauscht werden müssen. Dabei sammeln und priorisieren Edge Computing Anwendungen große Datenmengen direkt vor Ort – etwa in vernetzten Fahrzeugen. Maßgebliche Daten zur langfristigen Analyse und Modellbildung können dann an naheliegende Rechenzentren übermittelt werden. Diese Arbeitsteilung an der „Digital Edge“ hilft dabei, das Netz zu entlasten und gewährleistet reibungslose Prozesse in der Smart City.


„Durch die Vernetzung können Städte Herausforderungen wie das Thema Umweltschutz oder wachsendes Verkehrsaufkommen angehen und innovative Lösungsansätze entwickeln.“

Jens-Peter Feidner

Gibt es einen einheitlichen Standard für Smart Cities?

In Deutschland gibt es zwar erste Initiativen zur Standardisierung wie das DIN Smart City Standards Forum – einen allgemeingültigen Standard gibt es allerdings noch nicht. Gemeinsame Standards und Indikatoren können künftig dabei helfen, Smart City-Projekte zu evaluieren und zu vergleichen. Das dabei gewonnene Wissen kann entscheidend zur Weiterentwicklung der Smart City beitragen. Dabei sind gemeinsame Standards am effektivsten, wenn sich alle Akteure in den Findungsprozess einbringen. Dazu zählen sowohl Kommunen und Unternehmen als auch die Anbieter der grundlegenden digitalen Infrastruktur: Netzwerkanbieter, Cloud-Provider und Rechenzentren.

Vor welchen Herausforderungen stehen in diesem Kontext Smart Cities?

Kommunen stehen beim Auf- und Ausbau der Smart City vor drei zentralen Herausforderungen: Erstens müssen sie einen Weg finden, wie sie die immensen Datenmassen aus vernetzten Sensoren, Apps und Geräten übertragen und zu ihrem Nutzen auswerten können. Zweitens gilt es, eine Vielzahl von heterogenen Akteuren und Programmen zusammenzubringen, um gemeinsame Lösungen in den Bereichen Verkehr, Energiemanagement oder dem Gesundheitswesen umzusetzen. Drittens benötigen sie möglichst sichere Verbindungsmöglichkeiten, über die sie auch sensible Daten miteinander Teilen können.

In allen drei Fällen ist der Aufbau effektiver, digitaler Infrastrukturen nötig, um die Herausforderungen zu meistern. Dies umfasst den Ausbau von Breitbandverbindungen, 5G sowie privater Verbindungsmöglichkeiten zu Clouds und Netzwerken innerhalb von Rechenzentren. Gerade private Verbindungen zeichnen sich dabei durch maximale Sicherheit vor unbefugten Zugriffen und Ausfällen aus, da sich Partner direkt im Rechenzentrum vernetzen und so das öffentliche Internet umgehen.


„Die “interconnected“ Stadt wird für die Generationen, die nach uns kommen, zum Alltag gehören und die Art und Weise, wie Menschen in Städten zusammenleben, radikal verändern.“

Jens-Peter Feidner

Wie gut ist Deutschland Ihrer Meinung nach aufgestellt, bezüglich der Smart-City-Konzepte und des Status quo in Sachen Umsetzung?

Zahlreiche Städte in Deutschland investieren in vielversprechende Pilotprojekte um Verwaltung, Gesundheitsversorgung oder Energiemanagement zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Einige Kommunen – etwa Hamburg oder München – haben zudem detaillierte Digitalisierungsstrategien verabschiedet, die eine umfassende Vernetzung und Digitalisierung der städtischen Infrastruktur zum Ziel haben. Dennoch ist die Vision der voll vernetzten und integrierten Smart City bislang noch nicht erreicht worden.

Kommunen sollten sich in den kommenden Jahren vor allem darauf konzentrieren, innovative Partner zu finden und zusammen mit diesen leistungsstarke IT-Infrastrukturen aufzubauen, mit denen sie Smart City-Projekte weiter vorantreiben können. Die “interconnected“ Stadt wird für die Generationen, die nach uns kommen, zum Alltag gehören und die Art und Weise, wie Menschen in Städten zusammenleben, radikal verändern. Bis dahin arbeiten unzählige Digital-Pioniere jeden Tag schon heute daran, die Grundlage für diese Vision zu schaffen und das Fundament, das andere vor uns gelegt haben, weiter voranzutreiben. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern verstehen wir uns als wesentlichen Teil dieses Fundaments und werden dieser Verantwortung gerecht.

www.equinix.de

Smarte Mobilität und Logistik auf Parkflächen

Gastbeitrag von Philippe Op de Beeck, CEO der Apcoa Parking Group


Flächen im innerstädtischen Raum sind ein rares Gut. Gleichzeitig sorgen Megatrends wie die Urbanisierung oder das wachsende Paketaufkommen durch den E-Commerce für immer höheren Bedarf. Die Lösung: intelligente Konzepte für eine effiziente Flächennutzung. Dabei bieten Parkhäuser ein enormes Potenzial.

Lösung für die letzte Meile
Die Idee ist, vorhandene Flächen durch unterschiedliche Mieter möglichst effi­zient zu nutzen. Bei Parkhäusern, bei­spielsweise von Shoppingcentern, bedeutet das, in Zeiten mit wenig Pub­likumsverkehr die leerstehenden Flä­chen dennoch zu nutzen. Gerade in gro­ßen Städten suchen Logistik- und Paketdienstleister nach Verteilzentren, um Endkunden auf der „letzten Meile“ effizient zu beliefern. Die Lösung für beide Gruppen sind Verteilzentren in Parkhäusern. Zukünftig könnten von dort aus nicht nur Pakete ausgeliefert werden, erste Pilotprojekte zeigen, dass auch die Zustellung in Parkhäusern durchaus realistisch ist. So werden Pakete in den Kofferraum des Fahrzeuges „zugestellt“ oder können an Lockern selbst abgeholt werden.


Flow-App: Mehrwert für Betreiber, Endkunden und Mieter – seien es die Einzelhändler vor Ort oder Logistikunternehmen.


Die Vorteile für beide Seiten: Der Parkhausbetreiber kann seine Flächen außerhalb der Kernzeiten vermieten, Teilflächen auch zusätzlich zum Tagesgeschäft. Die Logistikunternehmer können die zentralen Flächen bedarfsgerecht nutzen, um Pakete mit großen Transportern anzuliefern und auf kleinere, elektrische Fahrzeuge wie Lastenräder umzuladen, mit denen die Verteilung auf der letzten Meile erfolgt.

Vorhandene Parkflächen flexibel nutzbar machen: Für Philippe Op de Beeck ist das eine Lösung für den innerstädtischen Platzmangel.

Zufriedene Kunden dank optimierter Auslastung
Um diese Nutzungsmöglichkeiten zu realisieren, bedarf es jedoch zunächst einer intelligenten IT-Lösung. Diese hat Apcoa mit ihrer offenen und skalierbaren Plattform zusammen mit der „Flow“-App entwickelt. Parktarife können für Unternehmen und Shoppingcenter-Kunden flexibel festgelegt werden, je nach Auslastung. Da­rüber hinaus können Einzelhändler bequem Rabattaktionen und Treueprogramme über die App ausspielen. Die Plattform erfasst zudem die Zeiten, zu denen die Auslastung besonders hoch ist. So können die Betreiber des Shoppingzentrums ihre Öffnungszeiten und Verkaufsaktionen den Stoßzeiten anpassen. Der Parkhausbetreiber profitiert neben diesem „Dynamic Pricing“ zusätzlich von einer bestmöglichen Aus­lastung und zu­friedeneren Kunden, denn mit Apcoa Flow wird auch der Verkehrsstrom intelligent gesteuert.

Mehrwert für alle Beteiligten
Die Möglichkeiten dieser flexiblen App sind auch in der Vermarktung leerstehender Flächen ein Verkaufsargument. Denn je entspannter die Kunden, desto mehr Zeit verbringen sie im Shoppingzentrum – und desto eher sind sie in Kauflaune. Mit den genannten Rabattaktionen können sie zudem gezielt angesprochen werden.
Die Apcoa Flow-App bietet dank der skalierbaren Plattform und der Vielzahl an darauf aufbauenden Dienstleistungen einen Mehrwert für Betreiber, Endkunden und Mieter – seien es die Einzelhändler vor Ort oder Logistikunternehmen.


https://www.apcoa.com

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Personenfoto:
Bildquelle Lizenz: Apcoa Parking

Fundament für Smart Cities

Die Redaktion spricht mit Jens-Peter Feidner, Managing Director bei Equinix Deutschland, über die Stadt der Zukunft im Kontext der digitalen Transformation.


„Ziel der Smart City ist es, das Zusammenleben in Städten künftig nachhaltiger, sicherer und effizienter zu gestalten“, gab uns Jens-Peter Feidner eingangs des Gespräches zu bedenken.

In diesem Kontext beschreibt zum Beispiel die „Intelligent, Interconnected City“ ein Konzept, wie unsere Städte sich heute und auch langfristig digital weiterentwickeln. Kern dieses Konzepts ist die Vernetzung zwischen allen Akteuren und Institutionen in der Stadt, wodurch ihre Bewohner auf digitale Dienstleistungen jederzeit und überall zugreifen können.

„Durch die Vernetzung können Städte Herausforderungen wie das Thema Umweltschutz oder wachsendes Verkehrsaufkommen angehen und innovative Lösungsansätze entwickeln. In Deutschland sind Städte wie Hamburg oder München führend bei der Umsetzung von Smart-City-Initiativen“, erklärte der Deutschland-Chef des Unternehmens. Doch wie muss das digitale Fundament für die Stadt der Zukunft eigentlich beschaffen sein und worauf kommt es dabei an? Jens-Peter Feidner erläutert uns dazu: „Das Fundament der Smart City bilden digitale Infrastrukturen, also Rechenzentren sowie Netzwerk- und Cloud-Provider. Sie ermöglichen den reibungslosen Austausch von Daten, die bei der Kommunikation zwischen den Akteuren entstehen.“


„Durch eine einheitliche Infrastruktur bilden sich anstelle von Insellösungen digitale Ökosysteme.“

Jens-Peter Feidner.

Jens-Peter Feidner
„Durch die Vernetzung können Städte Herausforderungen wie das Thema Umweltschutz oder wachsendes Verkehrsaufkommen angehen und innovative Lösungsansätze entwickeln.“

Doch der Datenaustausch muss auch in Echtzeit realisiert werden, um z. B. mit smarten Straßenbeleuchtungen, die direkt mit den städtischen Am­bulanzen vernetzt sind, bei Unfällen schnelle Hilfe zu garantieren. Natürlich muss das Signal dann in Echtzeit übertragen und verarbeitet werden. „Rechenzentren und darin an­ge­sie­del­te Cloud-Anbieter ermöglichen diesen schnellen Austausch durch direkt physische Verbindungen – auch Interconnection genannt.

Neutrale Anbieter wie wir stellen als Teil dieser digitalen Infrastruktur eine Plattform bereit, auf der die Datenströme unterschiedlichster Akteure in der Smart City zusammentreffen“, betont der Experte in Sachen Rechenzentrumsbetrieb.

Eigentlich ganz einfach, doch viele Großstädte verzetteln sich mit vielen Lösungen, die meist inkompatible Datensysteme oder hohe Latenzzeiten mit sich bringen.

Dazu meint Jens-Peter Feidner am Ende des Gespräches: „Im Grunde ermöglichen neutrale Plattformen, dass relevante Akteure miteinander kompatibel und Arbeits- bzw. Kommunikationswege zwischen diesen möglichst gering sind. Durch eine einheitliche Infrastruktur bilden sich anstelle von Insellösungen digitale Ökosysteme, in denen Unternehmen, Cloud-Anbieter oder städtische Institutionen Daten schnell und zuverlässig austauschen.“

Lesen Sie das ausführliche Interview:
Die „intelligent, interconnected“ City


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Der digitale Wandel in der Instandhaltung

KI, Machine Learning und Blockchain schaffen für die moderne Instandhaltung eine neue Basis.

Eine Software-Komplettlösung für KMU

Wie Sie Ihre Projektziele steuern, Ihr Budget stets im Blick haben und Ihr Team motiviert besser zusammenarbei­te?

Smarte Gebäude und smarte Facility Services

Tom Dreiner, Commercial Director bei ISS Facility Services erläutert im Hintergrundgespräch, wie smarte Technologien für Facility Services in der Praxis um- und eingesetzt werden.

 Herr Dreiner, was verbinden Sie mit dem Begriff „Smarter Standort Deutschland“?
Wir haben in Deutschland ganz klar hohen Nachholbedarf. In vielen Bereichen hängen wir bei der Nutzung smarter Technologien anderen Ländern hinterher. Hier ist Umdenken notwendig, um Gebäudenutzung und digitale Technologien miteinander zu verbinden.

In Kundegesprächen mit dem Management anderer deutscher Unternehmen stelle ich immer wieder fest: Es gibt viel Unsicherheit und Fragen.
Was ist technisch möglich? Welche Vorteile bringen smarte Technologien für Unternehmen? Wie sicher sind die Daten?
Ein Beispiel: Bei smarter Technologie in Gebäuden denken viele zuerst an das private Zuhause und „Smart Home“. Hier geht es vor allem um Fragen des Komforts, vielleicht auch um die ein oder andere „technische Spielerei“.

Doch wie sieht das in Gebäuden von Unternehmen aus? In diesem Bereich steht im Fokus, die Sicherheit, unternehmerische Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern. Hier ist in Deutschland noch viel Luft nach oben, um langfristig international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Welches Potential haben die neuen Technologien (KI, RPA, IoT, Sensorik und Blockchain) für unseren Standort?
Die Frage nach dem Potential stellt sich meiner Ansicht nach gar nicht. Das Potential ist riesig.
Kein Unternehmen kommt daran vorbei, smarte Technologien zu nutzen.

Die Frage müsste lauten: Wie setzen wir das in der Praxis um? Klar ist, dass wir die Technologien verantwortungsvoll und unter Wahrung von Datenschutz anwenden müssen. Aber auch dann gibt es ein breites Spektrum wertschöpfender Anwendungsmöglichkeiten – zum Beispiel beim Thema Energiesparen ohne Komfortverlust. Bei ISS beschäftigten wir eine eigene Abteilung mit genau diesen Fragen. Wir sehen uns als Innovationstreiber. Wir unterstützen Unternehmen partnerschaftlich, den digitalen Wandel erfolgreich umzusetzen. Genau solche Kooperationen brauchen wir, um den Standort Deutschland voranzubringen.

„Kein Unternehmen kommt daran vorbei, smarte Technologien zu nutzen.“

Tom Dreiner, Commercial Director bei ISS Facility Services

Bringen Sie schon die neuen Technologien zur Anwendung, und wenn ja wie?
Wir machen Gebäude smart und damit auch unsere Facility Services. Mit Sensorik sammeln wir Daten über die Gebäudenutzung – anonym und zentral gespeichert in einer geschützten Cloud. Über einen längeren Zeitraum wird daraus eine riesige Datenmenge.

Künstliche Intelligenz hilft uns, aus Big Data gezielt Informationen zu generieren. Wir erhalten dadurch ganz neue Insights über Gebäude und können unsere Facility Services wie Technical oder Cleaning Services effizienter und ergebnisorientiert steuern. Täglich gleiche Reinigungspläne gehören der Vergangenheit an. Wir setzen unsere Reinigungsteams gezielt dort ein, wo das Gebäude zuvor besonders stark genutzt wurde. In kaum oder gar nicht frequentierten Räumen reichen eine Sichtkontrolle und eine leichte Reinigung aus. Damit werden Kapazitäten frei, die sich anders sinnvoller nutzen lassen.

Insights über die Gebäudenutzung sind auch für den Real Estate Bereich wichtige Instrumente. Durch messbare Daten und KI-basierten Reportings lassen sich Entscheidungen zu Kauf, Verkauf, Vermietung oder Anmietung von Flächen treffen, die auf Daten und Fakten in Echtzeit basieren. Diese Erkenntnisse führen auch dazu, dass ISS bei Umbauten oder Revitalisierung sowie Entwicklung innovativer Bürokonzepte unterstützen kann.

Welche Rolle spielt das Thema „Agilität“ in Ihrem Unternehmen?
Eine von Digitalisierung geprägte Arbeitswelt fordert von uns ein schnelles, flexibles, agiles Arbeiten. Die smarten Technologien können – richtig eingesetzt – aber auch eine große Unterstützung sein. Deshalb ist es enorm wichtig, dass sie ein zentraler Bestandteil des Arbeitsplatzes sind. Der Arbeitsplatz beeinflusst in hohem Maße die tägliche Routine, die persönliche Arbeitseinstellung und setzt den Rahmen für agile Prozesse. Die digitale Transformation in Unternehmen macht daher auch eine Transformation des Arbeitsplatzes notwendig. Was heißt das konkret?

Wir bei ISS gestalten die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konsequent mobil und flexibel.
Unsere „New Ways of Working“ machen ein deutlich agileres Arbeiten möglich: Desk-Sharing sorgt dafür, dass wir jeden Tag an einem anderen Schreibtisch arbeiten, uns jeden Tag mit anderen Kollegen austauschen – über Abteilungs- und Hierarchiegrenzen hinweg. Homeoffice und mobiles Arbeiten sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Virtuelle Projektteams können mit Einsatz dieser Technologien unabhängig von Ort und Zeit Projekte verantwortungsvoll führen und umsetzen.  Das spart Zeit und Kosten und bedeutet für jeden einzelnen eine bessere Koordination von beruflichen und privaten Verantwortungen.

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IoT, KI und der Arbeitsplatz

Ob Einkauf, Personalabteilung oder Vertrieb – im Büro arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Aufgaben. Wie gut sie diese erfüllen können, hängt maßgeblich von ihrer Arbeitsumgebung ab.

Funktioniert die Technik? Ist es sauber? Gibt es ein Angebot an Essen und Getränken? Diese und weitere Aufgaben sind Teil des Facility Managements. Wie sich hier IoT, Big Data und KI einsetzen lassen und wie das den Arbeitsplatz verändert, zeigt der Anbieter für Facility Services ISS in seinem Düsseldorfer Headoffice.


„Die neuen Technologien sind für uns kein Selbstzweck“, sagt Tom Dreiner, Director Commercial bei ISS Deutschland. „Wir haben das Gesamtkonzept ‚New Ways of Working‘ entwickelt. Darin sind neben Digital Excellence zusätzlich auch die Faktoren Workplace Experience und Workplace Design enthalten. Das Konzept hat sich in der Praxis bereits bewährt: Unser Head­office, in dem mehrere Hundert Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten, wurde mit dem höchsten in Deutschland je vergebenen Wert des Leesman-Index für Arbeitsplatzeffektivität ausgezeichnet.“


Wie muss ein attraktiver Arbeitsplatz gestaltet sein,
um Wissensaustausch und Team­arbeit zu fördern und die vorhandene Fläche möglichst effizient zu nutzen?



Drei Fragen stehen bei der Gestaltung eines zeitgemäßen Arbeitsplatzes ganz oben: Wie trägt er in Zeiten von Fachkräftemangel und „War for Talents“ zur Arbeitsplatzattraktivität bei? Wie lassen sich Wissensaustausch und Teamarbeit fördern? Und wie lässt sich die vorhandene Fläche möglichst effizient nutzen? Aus allen drei Überlegungen ergab sich für ISS das Ziel, einen möglichst flexiblen, offenen und mobilen Arbeitsplatz zu schaffen. Dreiner berichtet: „Unser Workplace Design setzt auf Desk Sharing und klar definierte Arbeitszonen: offene Arbeitsbereiche für Einzel- und Teamarbeit, Meeting-Zonen für projektbezogene Besprechungen, Ruhebereiche für konzentriertes Arbeiten sowie Kreativräume für Austausch in entspannter Atmosphäre. Wir haben eine Arbeitsplatzlandschaft geschaffen, in der Mitarbeiter sich von einer Zone zur anderen bewegen – je nach Bedarf.“


Smarte Technologien ergänzen Human Touch


Es gibt verschiedene Facility Services, mit denen die Menschen innerhalb eines Büros in Berührung kommen: den Empfang, das Betriebsrestau­rant und vieles mehr. An diesen Berührungspunkten, den „Touchpoints“, zwischen den Gebäudenutzern und den Facility-Services-Mitarbeitern ent­scheidet sich, welche Erfahrungen der Nutzer mit dem Service macht. Ist er nur „zufrieden“ oder sogar „begeistert“? Wird seine Arbeit erleichtert? Fühlt er sich wohl? „Wir analysieren die Customer Journey, den Weg, den der Mitarbeiter im Laufe eines Tages im Gebäude zurücklegt – vom Betreten des Gebäudes bis zum Mittagessen und zum Verlassen des Gebäudes“, sagt Tom Dreiner. „Unsere Teams arbeiten kontinuierlich daran, die Services an allen Touchpoints zu optimieren. Dabei sehen wir neue Technologien als Ergänzung zum ‚Human Touch‘ unserer Serviceteams. Damit lassen sich Servicelevel weiterentwickeln und durch Überprüfung weiter verbessern.“


ISS versteht den Arbeitsplatz als Service für die eigenen Mitarbeiter. „Zu einer positiven Workplace Experience gehört aus unserer Sicht Digital Excellence. Arbeitsplätze, die dank Smartphone, Laptop und Co. auf Mobilität ausgerichtet sind, ermöglichen das Arbeiten im Büro, zu Hause oder unterwegs. Digital Excellence bedeutet für uns aber auch, dass der Arbeitsplatz selbst digital und smart ist.“ Im ISS Headoffice sind Hunderte Sensoren installiert. Diese messen etwa, wann und wo sich Menschen aufgehalten haben – natürlich anonym. Diese Big Data wird automatisch in einer Cloud gesammelt und zentral ausgewertet. Das Ergebnis bietet einen Über­blick, welche Arbeitsbereiche stark und welche wenig genutzt werden.

„Deutschland hat ganz klar hohen Nachholbedarf, um z. B. Gebäudenutzung und digitale Technologien miteinander zu verbinden.“

Tom Dreiner, Commercial Director bei ISS Facility Services

Lesen Sie wie er neue Technologien zur Anwendung bringt im ausführlichen Interview:
Smarte Gebäude und smarte Facility Services


Mit KI erfährt ISS sogar noch mehr über den Arbeitsplatz: Auf Grundlage von Erfahrungswerten lassen sich Prognosen für die zukünftige Gebäudenutzung abgeben. Mithilfe der gewonnenen Informationen optimiert ISS die Services am Arbeitsplatz. Die Serviceteams können gezielt dort technische Instandhaltungen durchführen, wo Anomalien auftreten. Sie können dort reinigen, wo sich tagsüber besonders viele Menschen aufgehalten haben. Es gibt auch noch andere Anwendungsbereiche. „Für das Real Estate Management können wir KI-basierte Handlungsempfehlungen abgeben: Wo lassen sich Flächen vermieten oder verkaufen? Wo besteht Bedarf, neue Flächen anzumieten oder vorhandene effizienter zu gestalten?“

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Kostentransformation braucht Mut und Kompetenz

Dr. Hendrik Engelhardt, Director bei Deloitte Consulting, sieht bei vielen Unternehmen, dass aufgesetzte Transformations- und Kostensenkungs­programme nicht wirksam umgesetzt werden.

„Es muss ein Umdenken stattfinden, weg von den gängigen kontinuierlichen Verbesserungsprozessen, die ja ohnehin laufen.“

Herr Dr. Engelhardt, worauf müssen sich deutsche Unternehmen jetzt einstellen?
Zunächst einmal gibt es erste Anzeichen einer Rezession in Deutschland, wie et­wa rückläufige Auftragseingänge. Dies führte dazu, dass mehr als 50 börsennotierte Unternehmen in den ersten beiden Quartalen 2019 ihre Gewinnprognosen reduziert haben – vor allem in der Automobilindustrie. Insbesondere vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung verlangt dies von den Unternehmen einen schwierigen Spagat zwischen Kostensenkungen und gleichzeitiger Wachstums- und Innovationsförderung. Nicht zuletzt geopolitisch ist das Marktumfeld von einer zunehmenden Dynamik geprägt.

Daher müssen Unternehmenslenker trotz des herausfordernden Umfelds flexibel auf dynamische Veränderungen reagieren können. Nur inkrementelle Maßnahmen reichen hierzu nicht aus, weil insbesondere die Einführung neuer digitaler Technologien signifikante finanzielle Ressourcen benötigt – Ressourcen, die bei einem angespannten Marktumfeld bewusst und gezielt eingesetzt werden müssen.

Hier geht es um grundlegende beziehungsweise disruptive Strukturänderungen im jeweiligen Geschäftsmodell. Dafür sind die Kostenstrukturen strategisch weniger relevanter Geschäftsbereiche rigoros auf Effizienz zu trimmen. Somit wird zusätzlicher finanzieller Spielraum für Investitionen in Innovation und Digitalisierung geschaffen.


Was meinen Sie mit „disruptiven Strukturänderungen“?
Es muss ein Umdenken stattfinden, weg von den gängigen kontinuierlichen Verbesserungsprozessen, die ja ohnehin laufen. Ein Drosseln der Produktion alleine wird nicht ausreichend sein. Erfolgreiche Geschäftsmodelle müssen effizient aufgestellt werden. Kritisch ist es, dabei kontinuierlich bestehende Wettbewerbsvorteile weiter auszubauen. Ein wesentlicher Treiber ist hier der konsequente Einsatz digitaler Technologien als Basis für eine weitere intelligente Automatisierung und Effizienzsteigerung. Deren Einsatz schafft die Voraussetzungen, dass Mitarbeiter sich stärker auf Kunden und die Weiterentwicklung bestehender oder den Aufbau neuer Produkte und Services fokussieren.


Welche Erkenntnisse förderte Ihre aktuelle Studie zutage?
Um es kurz zu sagen: Die Ergebnisse sind ernüchternd. Mehr als die Hälfte der in Deutschland, aber auch international befragten Unternehmen plant, in den nächsten 24 Monaten ein Kostensenkungsprogramm umzusetzen. Das klingt zunächst gut. Aber: Neun von zehn deutschen Unternehmen verfehlen ihre selbst gesteckten Ziele zur Kostensenkung – und das trotz konservativer Planung. Die meisten dieser Programme sind zu kurzfristig ausgerichtet und adressieren nur Teilbereiche – und auch diese meist bloß inkrementell. Der große Wurf bleibt aus. In der aktuellen Wirtschaftslage in Deutschland ist das eine schlechte Nachricht. Vor dem Hintergrund internationaler Handelskriege und politischer Spannungen setzen diese Pläne spät an, bleiben daher reaktiv und verfehlen die Chance, aus den Veränderungen nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu generieren.


„Neun von zehn deutschen Unternehmen verfehlen ihre selbst gesteckten Ziele zur Kostensenkung. In der ak­tuellen Wirtschaftslage in Deutschland ist das eine schlechte Nachricht,“

…schlägt Dr. Engelhardt Alarm.


Warum erreichen nur wenige Unternehmen ihre angepeilten Kosteneinsparungen?
Dies liegt im Wesentlichen daran, dass die Umsetzung nicht konsequent genug verfolgt wird. Das volle Potenzial kann damit nicht gehoben werden. Zudem besteht in deutschen Firmen oft ein Man­gel an Kompetenz in Hinsicht auf die Implementierung innovativer digitaler Lösungen für eine wirksame und nachhaltige Kostenreduktion. Oft ist der interne Widerstand höher als erwartet: „Alte Zöpfe“ schneiden sich einfach nicht so leicht ab. Selbst dann nicht, wenn durch Veränderungen Wettbewerbsvorteile erzielt werden können. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Mitarbeiter frühzeitig einzubinden. Transparenz über die Notwendigkeit der Sparmaßnahmen und Aufzeigen von Perspektive gegenüber der Belegschaft sind hierbei absolut erfolgskritisch für eine Transformation. Nur so können die Ziele erreicht werden.


Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung und damit die Automatisierung?
Digitale Lösungen, mit denen sich operative Kosten senken lassen, werden häufig nur unzureichend implementiert. Dies liegt oftmals daran, dass das entsprechende Know-how noch nicht im Unternehmen vorhanden ist. In der industriellen Fertigung und Logistik führen beispielsweise Roboter seit vielen Jahren Aufgaben von Menschen aus. Als nächste Stufe der digitalen Transformation drängt Robotertechnik jetzt in andere Wertschöpfungsbereiche: Nicht nur Finanzprozesse mit riesigen Volumina werden mit „Robotic Process Automation“ höchst effizient erledigt. Auch andere Funktionen lassen sich mit dieser neuen Technologie außerordentlich beschleunigen – insbesondere solche, die standardisiert verlaufen. Zunehmend können die Roboter aber auch Aufgaben erfüllen, die eine gewisse „Intelligenz“ bei der Abwicklung erfordern.

„Digitale Lösungen, mit denen sich operative Kosten senken lassen, werden häufig nur unzureichend implementiert.“


Wie kann das Problem gemeistert werden, was raten Sie an?
Der Einsatz smarter Roboter führt dazu, dass sich einige Tätigkeitsprofile ändern werden. Im Idealfall können die frei werdenden Kapazitäten genutzt werden, um in Bereichen der eigenen Wertschöpfung mit größerer strategischer Relevanz eingesetzt zu werden oder um neue Geschäftsfelder aufzubauen. Das erfordert jedoch Mut und Risikobereitschaft sowie konsequentes Hinterfragen der eigenen Stärken und Schwächen.


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Mit Bots zum Lernerfolg

Im Hintergrundgespräch mit der Redaktion erläutert Beate Bruns, Geschäftsführerin der time4you GmbH, warum Bots gefragter denn je sind.


  
Frau Bruns, was bedeutet heute „Conversational Learning“?
Unter Conversational Learning (kurz: C-Learning) verstehe ich eine dialogorientierte KI-gestützte Lernanwendung. Wenn Sie zum Beispiel mit einem Chatbot interagieren, um etwas zu erfragen, etwas Neues zu lernen und zu trainieren, ist der Chat- oder Lernbot Ihr Sparringspartner, der Sie mit Expertise unterstützt.Ein anderes Beispiel: der Chatbot als Lern-Buddy, dem der/die Lernende in einem ungewöhnlichen Setting im Rahmen einer Zeitreise oder in einem virtuellen Labyrinth dabei hilft, Probleme und Aufgabenstellungen zu bewältigen. Das ist die spielerische Form des Conversational Learning, verwandt mit Escape-Room- und Adventure-Szenarien und der Interactive Fiction. Im Unterschied zu klassischen E-Learning-Anwendungen ist die Interaktion mit einem Lernbot viel stärker vom Nutzer gesteuert, im Idealfall zu 100 Prozent adaptiv – die Lernenden sind aktiver im Lernprozess, was in der Regel zu besseren Lernerfolgen führt.

Wieviel „Know-how“ brauchen Unternehmen, um ihren eigenen Lernbot zu implementieren?
Das wird klarer, wenn Sie sich ein Lernbot-Projekt vor Augen führen. Wie läuft das ab? Ganz zentral ist das Briefing: hier definieren Sie den sogenannten Use-Case. Sie klären Bedarf, Ziele und Nutzen, identifizieren die Zielgruppe und legen die organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen der Anwendung fest. Im zweiten Schritt gestalten Learning-Designer die Bot-Persona und konzipieren Inhalte, Ästhetik, Interaktion und – ganz entscheidend – den Dialog. Sie stellen sich Fragen wie: Will ich Lernhäppchen zu Künstlicher Intelligenz anbieten oder ein komplexes Thema in F/E oder Produktentwicklung bearbeiten?  In welchem Umfang soll der Bot Impulse der Lernenden aufnehmen? Ist der Lernassistent nur für bestimmte Aufgaben geeignet oder ein Generalist? 

Auf dieser Grundlage füttern die Learning-Designer mit Hilfe des jeweiligen KI-Tools die Conversational-Learning-Anwendung – der Lernbot nimmt Gestalt an. Zum Schluss gehen Sie in die Test- und Pilotphase. Diese liefert Ihnen wichtige Erkenntnisse über die tatsächliche Nutzung und die Anforderungen. Auf Basis der Gesprächsprotokolle optimieren Sie Ihren Lernbot, so dass er schließlich in den Live-Betrieb gehen kann. Mit einer Conversational Learning-Software wie zum Beispiel JiX lässt sich ein einfacher Lernbot innerhalb weniger Personentage erstellen, im Laufe des Betriebs wird er dann nach und nach erweitert und „trainiert“ und lernt so selbst dazu.

Wir brauchen also in den unterschiedlichen Phasen unterschiedliche Kompetenzen. Um ein Botkonzept mit Hilfe einer guten Bot-Software auch zu implementieren, braucht es heute keine Informatiker mehr – Affinitität zu Software-Tools und eine gute Schulung bzw. Einarbeitung reichen aus. Wie generell bei software-gestützten Lernanwendungen: erfolgsentscheidend sind der Use-Case und die Qualität der Konzeption. Beim Conversational-Learning kommt noch etwas dazu: Bot-Macher brauchen ganz viel Gespür für Sprache. Wenn Sie also jemanden kennen, der/die gute Drehbücher und Dialoge schreibt – engagieren Sie ihn oder sie gleich für Ihr Bot-Projekt!

Welche Vorteile haben die Lernenden und die Unternehmen davon?
Seit Jahren nimmt in der Erwachsenenbildung die Verantwortung der Beschäftigten für das eigene Lernen zu. Immer wichtiger wird nicht nur informelles Lernen, sondern auch ein niedrigschwelliger Zugang zu digitalem Lernen; Mobile-Learning- und Micro-Learning-Angebote sind sehr gefragt . In diesem Zusammenhang stellen digitale Assistenten und Chatbots ein Lernmittel mit Zukunftspotential dar [2].

Die Vorteile digitaler Assistenten liegen auf der Hand: Sie stehen rund um die Uhr zur Verfügung, wann immer Bedarf an ihren Diensten entsteht, 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr. Wartungsintervalle und Ausfälle liegen bei unter einem Prozent der Gesamtzeit.

„Bot-Macher brauchen ganz viel Gespür für Sprache. Wenn Sie also jemanden kennen, der/die gute Drehbücher und Dialoge schreibt – engagieren Sie ihn oder sie gleich für Ihr Bot-Projekt!“

Die komfortable Navigation im direkten Dialog mit dem Bot eröffnet dem Benutzer einen schnellen Zugang zu genau den Inhalten und Services, die für ihn in der jeweiligen Situation hilfreich und relevant sind. Und nicht zuletzt senkt die Nutzung der natürlichen Sprache als Mittel der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine die Schwelle, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen.

Wir haben aus diesem Grunde eine Studie zum Einsatz von KI in der betrieblichen Weiterbildung initiiert und begleitet, um zu sehen, wie weit wir hier derzeit in der D/A/CH Region sind. Die Ergebnisse zeigen, dass wir am Beginn einer dynamischen Entwicklung sind und welche Angebote derzeit noch nicht so gut funktionieren. Es ist auch hier wie bei allen Technologiediskussionen: ohne gute Didaktik und Interaktion nützt die beste Software gar nichts. Bots lassen sich sowohl für den Einsatz im Training (Lernassistenten, Tutor, Lernspielpartner) als auch generell für Organisationsprozesse (erste Hilfe, Auskunfts- oder Buchungssystem) einsetzen. Sie entlasten als persönliche Ansprechpartner und Assistenten die Personalentwickler und Weiterbildungsmanager bei der Trainingsorganisation, die Trainer bei Routineaufgaben. Es gibt damit ganz neue Optionen für Angebote in der Organisation.


Welche Standards unterstützt Ihre KI-Lösung und ist jedes LMS dafür geeignet?
Wir haben für unsere KI-Lösung JIX einige Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit investiert und sind seit diesem Jahr mit der Lösung am Markt. Eine Bot-Betriebssoftware wie Jix ist u.a. die Basis letztlich beliebig vieler Chatbots, die unterschiedliche Use-Cases bedienen können. Die enthaltene Skriptsprache Liza ist leicht zu lernen und sehr leistungsfähig, sodass in kurzer Zeit Trainer und Autoren eigene KI-basierte Lernanwendungen entwickeln können. Aktuell bieten wir JIX als Cloud- und SaaS-Lösung an, zu kommoden Preisen, um den Einstieg in die KI-Welt zu erleichtern (www.jix.ai).

JIX besitzt unseres Wissens als einziges KI-Tool weltweit eine SCORM-Schnittstelle für Lernmanagementsysteme (LMS). SCORM ist der internationale De-Facto-Standard für die Integration von Lernanwendungen, sodass sich JIX-Anwendungen in jedes SCORM-kompatible LMS integrieren lassen. Und mehrsprachig ist JIX sowieso! Künstliche Intelligenz und Conversational-Learning sind damit für jeden Weiterbildner zugänglich.

„Die Lernenden sind aktiver im Lernprozess, was in der Regel zu besseren Lern­erfolgen führt.“

Beate Bruns


Welche Erkenntnisse förderte Ihre aktuelle Studie „Künstliche Intelligenz in der betrieblichen Bildung 2019″ zu Tage?
Derzeit nutzen ca. 3 % der Unternehmen KI-Tools in der Aus- und Weiterbildung. Gut 12 % befinden sich in der „heißen Phase“ und planen bzw. starten gerade damit. Zu diesen Ergebnissen kommt jedenfalls die aktuelle repräsentative Benchmarking-Studie „KI in der betrieblichen Bildung“ von  eLearning-Journal und time4you GmbH mit ca. 850 Teilnehmern.

Wie so oft bei technischen Neuerungen ist es die kleine Gruppe der Pioniere und frühen Adaptoren, die bereits die innovativen KI-Anwendungen nutzen. Die Studie zeigt auch deutlich den großen Orientierungsbedarf: Fast zwei Drittel der Befragten haben sich mit dem Thema noch nicht eingehend befasst. Und so wundert es nicht, dass sie das unzureichende interne Know-how momentan als das größte Hindernis für KI-Anwendungen in der betrieblichen Bildung einschätzen. Insgesamt überwiegen jedoch ganz klar die Vorteile durch den Einsatz von KI-Technologien in der Weiterbildung: 60% der Befragten versprechen sich eine effizientere Nutzung des Lernangebots, Kostenersparnisse erwarten 53 % und ein Drittel der Teilnehmer geht davon aus, dass durch KI-Tools die Produktivität der Mitarbeiter*innen steigt.

Die Frage nach der Einsatzplanung von KI-Tools in Unternehmen der DACH-Region zeigte folgendes: die IKT-Branche gehört mit 16,2 Prozent zu den Vorreitern, zusammen mit dem Dienstleistungssektor (16,8 Prozent) sowie dem verarbeitenden Gewerbe (13,2 Prozent). Zu den Schlusslichtern sowohl beim aktuellen als auch beim geplanten Einsatz von KI in der betrieblichen Bildung gehören derzeit noch die öffentliche Verwaltung, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Energiebranche.

Besonders interessant ist für die Befragten der Einsatz von KI bei Learning Analytics und in der Personalisierung des Lernens.  30,8 Prozent der befragten Unternehmen, die aktuell noch keine KI-basierten Analysetools nutzen, planen derzeit den künftigen Einsatz. In den kommenden Jahren könnte die Verbreitung von Lernbots im deutschsprachigen Raum stark zunehmen. Wie die Befragungen zeigten, wird bei rund einem Drittel der Unternehmen (31,8 Prozent) der Einsatz von Chatbots und Lernbots aktuell geplant. Drei von vier Unternehmen, die sich bereits mit KI auseinandergesetzt haben, schätzen den 365/24h Ansatz und halten Chatbots als FAQ- oder Auskunftssysteme für geeignet. Diese können auch als digitaler Assistent, der an Trainings erinnert oder bei Buchungen unterstützt, eingesetzt werden, davon geht die Mehrheit der Befragten mit 75,2 Prozent aus. 68,4  Prozent der Befragten können sich zudem Chatbots als Unterstützung im Onboarding-Prozess vorstellen.

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