Demografiewandel und Nachhaltigkeit

Gastbeitrag von Dr. Henriette Meiss­ner, Geschäftsführerin der Stutt­gar­ter Vorsorge-Management GmbH und Generalbevollmächtigte für die bAV der Stuttgarter Lebensversicherung a.G.

Kleine und mittelständische Unter­neh­men (KMU) sind das „Herz“ der Deutschland AG und der Motor des Erfolgs. Doch viele Unternehmer wer­den zunehmend mit der harschen Realität des demografischen Wandels konfrontiert.

Es wird immer schwieriger, gute Fachleute zu finden und zu binden. Neben dem Megatrend „Nachhaltigkeit“, den sich viele Unternehmen auf die Fahnen geschrieben haben (Stichwort: „Corporate Social Responsibility“), ist der demografische Wandel damit ein zentrales Thema für den Mittelstand.

Dr. Henriette Meissner, Stuttgarter Versicherung

Autorin Dr. Henriette Meissner sieht in der Betriebsrente ein Mittel, dem Faktor Demografie nachhaltig zu begegnen.

Lange vernachlässigt, rückt jetzt unter diesen Vorzeichen auch die Betriebsrente wieder in den Fokus der Unternehmen. Denn soziale Fürsorge in Form einer Betriebsrente passt sehr gut zum Mittelstand. Dort sind häufig die Mitarbeiter mit dem Unternehmen eng verbunden. Und gleichzeitig weiß „der Chef“, wie wichtig es ist, gute Fachkräfte dauerhaft zu halten.
Eine nachhaltige Betriebsrente ist heu­te nicht mehr allein mit dem bloßen Angebot gleichzusetzen, dass der Mitarbeiter seinen Lohn in eine Betriebsrente umwandeln kann. Es gehört viel­mehr auch ein arbeitgeberfinanzierter Teil dazu. Dabei refinanziert der Ar­beitgeber seinen Beitrag zur Be­triebs­rente teilweise durch seine Ersparnis bei der Sozialversicherung. Das ist noch vielfach unbekannt, schafft aber eine typische Win-win-Situation, von der alle etwas haben. Der Arbeitgeber kann mit einer sehr guten Sozialleistung fast zum Nulltarif im Wettbewerb um Arbeitskräfte punkten und der Arbeitnehmer sichert seine Rente.

Und die Betriebsrente kann noch mehr. Sie passt perfekt in den Trend zur Nach­haltigkeit. Dabei wird das Schlagwort „Corporate Social Responsibility“ in der betrieblichen Praxis sehr greifbar umgesetzt. Umwelt- und Klimaschutz wer­den auf die Produkte und auf die Wertschöpfungsketten angewandt. Kein Wunder, denn hier bringt nachhaltiges Wirtschaften oft ein kräftiges Plus auf der Ertragsseite. Im Personalbereich werden zum Beispiel häufig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder das Gesundheitsmanagement adressiert. Denn der demografische Wandel erfordert, dass zum Beispiel die Zielgruppen Frauen oder ältere Mitarbeiter auf Dauer stärker als bisher in die Arbeitsprozesse integriert werden. Genau hier ist die Betriebsrente eine ausgezeichnete Ergänzung. Wählt der Arbeitgeber dazu noch ein passendes nachhaltiges Produkt, wie beispielwei­se die „GrüneRente“ der Stuttgarter, ist die Betriebsrente gleich mehrfach nach­haltig.

Die moderne Betriebsrente kann ein sehr wichtiges Instrument der Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens sein – und ein wichtiges Element, um im Rahmen des demografischen Wandels Fachkräfte zu gewinnen. Denn die Betriebsrente ist eine attraktive Zusatzleistung. Sie dient der Bindung von Mitarbeitern und ist schon per se sozial und nachhaltig. Eine „grüne“ Betriebsrente unterstreicht nochmals die Nachhaltigkeit dieses Personalinstruments.

Weitere Informationen unter:
www.stuttgarter.de

Fonds: „Den Wettbewerb initiieren“

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ist der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Im Gespräch mit der TREND- REPORT-Redaktion erläutert Sabine Pex, Vize-Vorstands­vorsitzende des FNG und Leiterin der Arbeitsgruppe Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds, die Kriterien des neuen Siegels.

Das FNG hat ein Qualitätssiegel für nach­haltige Publikumsfonds entwickelt. Fonds-Anbieter können sich ab Juli 2015 bewerben. Die Vergabe startet im November. Warum bedarf es eines solchen Siegels?
Gerade wieder haben unsere Jah­resstatistiken gezeigt, dass sich der Wachstumstrend bei Nachhaltigen Geldanlagen ungebrochen fortsetzt. Dies ist sehr erfreulich, jedoch gewinnt der Markt zugleich auch an Vielfalt und Komplexität. Um Anlegern Orientierung zu bieten und Qualität zu sichern, bedarf es eines Siegels.

Forum Nachhaltige Geldanlagen, Sabine Pex

Das neue Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds gibt es ab November dieses Jahres. Die Bewerbungs­phase ab Juli 2015 soll den Wettbewerb unter den Anbie­tern befeuern. Sabine Pex erläutert im Interview die Kriterien.

Damit ein Fonds das Siegel erhalten kann, müssen bestimmte Mindestkriterien erfüllt sein. Welche sind das?
Wir haben uns im Verband und nach einem intensiven Dialog mit Stakeholdern darauf verständigt, den „Global Compact“ der Vereinten Nationen als Grundlage zu wählen. Dies bedeutet, dass Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz sowie Korruptionsbekämpfung im Fonds Berücksichtigung finden müssen. Hinzu kommt der Ausschluss von Waffen und Kernkraft. Darüber hinaus können die Fonds in einem Stufenmodell zusätzlich Punk­te sammeln.

Das heißt, das Siegel clustert Fonds im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit?
Das ist richtig. Dabei fließen in die Bewertung der Fonds auch die Nachhaltigkeitsstandards des Anbieters, die Qualität des Researchs und das Transparenzniveau des Produkts ein. Zentral ist, in welchem Maß der Fonds über seine Anlagestrategien zum nachhaltigen Wirtschaften beiträgt. Dies kann etwa über Investments in besonders nachhaltige Branchen oder in nachhaltige Branchenführer geschehen. Daneben gibt es ein breites Set an dia­logorientierten Ansätzen, die darauf zielen, in Unternehmen Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben.

Welche Vorteile bietet das Stufenmodell?
Es erleichtert dem Anleger die Wahl des Fonds, der seinem jeweiligen Nachhal­tigkeitsverständnis entspricht, und res­pektiert zugleich die Vielfalt der An­sätze. Daneben soll das Stufenmodell einen Wettbewerb um Nachhaltigkeit zwischen den Fonds initiieren und so die Entwicklung des Marktes fördern. Aber auch das Siegelkonzept selbst versteht sich als evolutionär. Es soll jedes Jahr weiterentwickelt werden und so dazu beitragen, die Standards im Bereich Nachhaltiger Geldanlagen immer weiter anzuheben. Hier­für erwarten wir auch wichtige Im­pulse vom Siegelkomitee. Dieses Gremium repräsentiert wichtige zivilgesell­schaftliche Akteure und spricht Em­pfehlungen für die Siegelvergabe aus.

Weitere Informationen unter:
www.forum-ng.org

Umweltbewusst und sicher in der Flotte

TomTom Axel Backof

TomTom Axel Backof

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Axel Backof, Sales Director DACH+EE bei
TomTom Telematics, zum Thema „Innovationen für Fuhrparkmanager“.

Welchen Nutzwert kann TomTom Telematics dem Fuhrparkleiter bieten?
TomTom Telematics ist der Geschäftsbereich von TomTom für Flottenmanagement und Fahrzeugtelematik. Mit unserer Flottenmanagement-Plattform Webfleet verbessern kleine und große Unternehmen die Fahrzeugleistung, spa­ren Kraftstoff, unterstützen ihre Fahrer und steigern die gesamte Flotteneffizienz. Wir haben dabei eine sehr große Bandbreite. In der einfachsten Version ist das Webfleet Lite, das im Zusammenspiel mit dem Link-200-Fahrzeug­ortungsgerät „Track and Trace“ ermöglicht. Damit sieht der Fuhrparkmanager jederzeit, wo sich seine Fahrzeuge gerade befinden. Das Gerät ist ein Plug-and-Play-Produkt. Somit fallen auch kei­ne Einbaukosten an. Einmal angesteckt, sieht der Fuhrparkmanager neben dem Standort auch die Kilometerleistung. Die großen Brüder des Link 200, die fest eingebauten Fahrzeugortungsgeräte Link 410 und Link 510, sind kombinierbar mit einem Navigationssystem. Und dort beginnt es dann schon, dass Fuhrpark­manager auch Aufträge übermitteln, Touren planen und Arbeits­zeiten erfassen können. Unsere Navigationssysteme, unsere TomTom PRO Driver Terminals, sind übrigens alles Profi-Geräte, die robuster sind, mehr Speicherkapazität haben und auch über andere Akkubetriebszeiten verfügen als das, was es für Endkunden zu kaufen gibt. Unsere große Flotten­ma­nage­ment-Lösung Webfleet ist dann ein komplettes System, mit dem ganze Arbeitsabläufe und Prozesse abgebildet werden können. Hier ist ebenfalls ein elek­tronisches Fahrtenbuch enthalten. Dies hilft Unternehmen auch dabei, der teuren Ein-Prozent-Regelung für die Versteuerung des Dienstwagens zu entgehen. Unser System wird von den meisten Finanzämtern problemlos akzeptiert.

Aus welchen Branchen kommen Ihre typischen Kunden?
Neben dem Schwerlastbereich konzentrieren wir uns auch auf das Segment der leichten Nutzfahrzeuge. Das sind beispielsweise ganz klassisch die Handwerker – eine sehr große und dynamische Kundengruppe, bei der auch sehr schnell die Effekte einer Telematiklösung finanziell spürbar sind. Wir haben natürlich auch große Unternehmen mit Servicefahrzeugen als Kunden, die mit unseren Geräten ihre SLAs abbilden wollen. Unser System dokumentiert exakt, wann ein Servicemitarbeiter wo ist, so dass Diskussionen und Beschwerden im Nachhinein ausgeschlossen sind. Seit einigen Jahren besteht auch der Trend, die eigene Umweltfreundlichkeit über die Telematik darzustellen. Hier geht es um Kraftstoffeinsparungen und eine möglichst positive CO2-Bilanz. Ein weiterer Schwer­punkt für uns ist die Baubranche. Hier unterstützt Telematik oft dabei, das vorhandene Personal optimal einzusetzen. Das rechnet sich dann für Baufirmen auch sehr schnell.

Ab wie viel Fahrzeugen lohnt sich denn so ein System?
Webfleet bringt jedem Unternehmen mit mobilen Mitarbeitern eine Reihe von Vorteilen. Bei der Unternehmensgröße zum Beispiel reicht die Palette unserer Kunden von Einzelunternehmen mit einer Fahrtenbuchlösung bis hin zu sehr namhaften DAX-Unternehmen mit einer vollständigen Integration des angeschlossenen ERP-Systems.

 

 

Wie sieht es denn mit Schnittstellen Ihrer Geräte zu den Fuhrparkmanagement-Systemen aus, die ein Anwender vielleicht bereits im Einsatz hat?
Mit unserer offenen Schnittstelle Webfleet.connect können alle Flottendaten in Unternehmenssoftware wie zum Bei­spiel in SAP oder beliebige andere Programme übermittelt werden – von Kilometerständen über Arbeitszeiten bis hin zu Sensormessdaten mittels Integration (wichtig zum Beispiel zur Dokumentation der Einhaltung der Kühlkette). Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Und die Schnittstelle ist bidirektional: Sie können also aus der in Ihrem Unternehmen verwendeten Soft­ware Informationen, wie zum Bei­spiel Aufträge, an Webfleet und damit auch an den Fahrer über das angeschlossene Dri­ver-Terminal weitergeben. Der Fah­rer kann den Auftragsstatus dann direkt am Gerät in die Zentrale zurückmelden.

Durch welche konkreten Maßnahmen werden die Einspa­rungen in den Unternehmen erzielt?
Das sind viele verschiedene Faktoren. Das beginnt schon beim Fahrzeug, wo wir mit dem Link 105 aus Messdaten zum Fahrstil den OptiDrive-Score entwickeln. Dadurch sieht der Fuhrparkleiter über eine einzige Kennzahl, wer ein „wilder Fahrer“ ist und wer einen ökologischen und sicheren Fahrstil hat. Viele Unternehmen beteiligen Mitarbeiter mit besonders gutem Opti­Drive-Score auch in Form von Boni an den eingesparten Spritkosten. So werden die Fahrer für effizientes und sicheres Fahrverhalten belohnt. Darüber hinaus können Auftragsreports erstellt werden, die dem Fuhrparkleiter auf einen Blick zeigen, ob seine Fahrer pünktlich am Ziel waren und was für Tätigkeiten ausgeführt wurden. Das alles inklusive kompletter Arbeitsnachweise. Nicht vergessen sollte man dabei auch die positive Wirkung der Fuhrpark-Steuerung an sich. Der Fuhrparkmanager oder die Einsatzzentrale haben die Fahrzeuge jederzeit im Blick und wissen, wo diese stehen und wer am schnellsten beim nächsten Auftrag sein kann. Nicht nur von der Entfernung her, sondern auch weil die Zentrale weiß, wer voraussichtlich noch wie lange beschäftigt ist, bevor er wieder verfügbar ist. Gerade bei Serviceunternehmen sind die Effizienzsteigerungen enorm. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Fahrer seine Routen und Aufträge in Echtzeit auf sein Driver-Terminal übertragen bekommt: Er muss nur noch einen „Knopf“ drücken und losfahren. Das alles sind übrigens nicht nur spürbare Einsparungen für die Unternehmen, sondern auch massive Wettbewerbsvorteile. Schließlich wirken sich die dadurch eingesparten Kosten und die oftmals durch optimierte Prozesse gesteigerte Kundenzufriedenheit direkt und positiv auf das Unternehmensergebnis aus.

Weitere Informationen unter:
TomTom OptiDrive 360

https://www.youtube.com/channel/UCeahLAfuyucUVeoZBjGWm3A

Realistischer Energiemix für Deutschland

Wie erschließt man mit möglichst umweltfreundlichen Methoden neue Schiefergaslagerstätten in Deutschland? Florian Barsch berichtet in seinem Gastbeitrag über innovative Technologien und das große Potenzial für den Standort.

Zugegeben, es ist verlockend einfach: Wer energiepolitisch zu denen gehören will, die auf der Höhe der Zeit sind, modern, zukunftsorientiert und dazu noch klima- und umweltbewusst, der setzt nicht auf fossile Rohstoffe, sondern auf erneuerba­re Energien wie Wind und Sonne. Klingt gut, greift aber zu kurz. Der Energiebedarf gerade eines In­dustriestandorts wie Deutschland lässt sich auf absehbare Zeit ohne fossile Roh­stoffe nicht decken. Sie machen den Löwen­anteil des Energiebedarfs aus und werden das auch in den kommenden Jahren noch tun. Ein moderner Energiemix ist ohne diese klassischen Rohstoffe in den nächsten Jahrzehnten nicht vorstellbar.

Das gilt insbesondere auch für Erdgas. Schon heute ist der Anteil von Erdgas im Energiemix fast zehnmal so groß wie der von Wind und Sonne zusammen. Tendenz: steigend. Warum? Zum Beispiel, weil Erdgas unter den fossilen Rohstoffen unter Klimagesichtspunkten die Nase vorn hat. Obwohl Erdgas bei der Stromerzeugung in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle spielt – nur gut zehn Prozent des Stroms werden heute mit Erd­gas erzeugt – ist Erdgas im Industriesektor sowie im Wärmemarkt Energie­trä­ger Nr. 1: Erdgas dient der heimischen In­dus­trie als wichtiger Rohstoff und jeder zwei­te Haushalt nutzt Erdgas zum Heizen.

Die Frage ist also nicht, ob Deutschland Erdgas braucht, sondern, wo es herkommt. Unter Klima- und Umweltschutzgesichts­punkten, aber auch aus ökonomischer Sicht spricht eine Menge dafür, sich nicht zu 100 Prozent von Importen aus dem Ausland abhängig zu machen. Die heimi­sche Erdgasproduktion spart schon heute mehrere Millionen Tonnen CO2 gegenüber Importgas ein. Allein die bisherige Erdgasproduktion im eigenen Land hat so viel CO2 eingespart wie sämtliche PKW auf unseren Straßen über einen Zeitraum von drei Jahren emittieren. Heimisches Erd­­gas steht zudem subventionsfrei zur Verfügung, spült Förderabgaben und Ge­werbesteuern in die Länder- und kommunalen Haushalte, stärkt die Versorgungssicherheit und bietet die Chance auf positive Preiseffekte für Industrie und Verbraucher. Da ist es eine gute Nachricht, dass Deutschland über ein großes Potenzial an eigenem Erdgas verfügt. Die Bundes­anstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzt allein das Potenzial im Schie­fergestein, also das sogenannte Schiefergas, auf bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter. Rein rechnerisch könnte Deutschland al­lein damit für Jahrzehnte seinen Erdgasbedarf decken. Und das Land ist gut gerüstet, diesen Schatz verantwortlich zu heben: Über Jahr­zehnte gewachsenes Know-how, hoch­­qualifizierte Arbeitsplätze, weltweit einmalig hohe Umwelt- und Sicherheits­stan­dards und vor allem eine Industrie, die nicht nur bereit ist zu investieren, sondern die bereit ist für Innovation, Pioniergeist und technische Weiterentwicklungen.

Das gilt in besonderem Maße für das Schiefergas: Um diese Vorkommen zu nut­zen, braucht es das derzeit vieldiskutierte Fracking-Verfahren (genauer: Hydraulic Fracturing). Industrie und Fachbehörden haben damit seit Jahrzehnten Erfahrung, auch hier in Deutschland: Ein Drit­tel des in Deutschland geförderten Erd­gases geht schon heute auf Fracking zu­rück. Die erste Fracking-Maßnahme wurde in Nie­dersachsen bereits im Jahr 1961 durchgeführt, bisher kam die Technologie hier­zulande im Sandstein über 300-mal für die Erschließung von Erdgasvorkommen zum Einsatz. Umweltschäden hat es dadurch nicht gegeben. Grund, die Hände in den Schoß zu legen? Nein, sicher nicht. Wir haben gerade in den vergangenen Jahren alles daran gesetzt, die Technologie weiter zu verbessern. Das gilt vor allem für die eingesetzte Flüssigkeit in den neu zu erschließenden Schiefergaslagerstätten: Hier stehen nun Rezepturen zur Verfügung, die neben 99,8 Prozent Wasser ledig­lich noch zwei chemische Zusätze ent­hal­ten. Beide sind weder giftig, noch umwelt­gefährlich oder gesund­heitsgefährdend, und beide sind biologisch leicht abbaubar. Damit haben wir eine wichtige Forderung aus Öffentlichkeit und Politik erfüllt. Des Weiteren wird häufig über das Thema Flächenbedarf diskutiert. In diesem Zusammenhang haben wir raumsparende Konzepte entwickelt, so dass die Förderung von Schiefergas nicht mehr Platz beansprucht als die Förderung von herkömmlichem Erdgas. Im Vergleich zu anderen Energieträgern sind Sichtbarkeit und Flächenbedarf für die Erdgasgewin­nung ohnedies gering – gerade in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland von elementarer Bedeutung.

ExxonMobil, Florian Barsch

Gastautor: Florian Barsch ist technischer Geschäftsführer bei ExxonMobil Production Deutschland GmbH in Hannover.

Werden solche Weiterentwicklungen in Deutschland honoriert? Sicher bin ich da nicht. Das Land tut sich nun schon seit Jah­ren schwer mit seiner Schiefergasoption. Studie um Studie wurde erstellt, und alle kommen zu demselben Schluss: Es gibt keinen sachlichen Grund, Fracking zu verbieten. Klar ist auch: Es handelt sich nicht um eine Hochrisikotechnologie. Trotzdem ringt das Land mit neuen ge­setzlichen Rahmenbedingungen, die nicht den Eindruck vermitteln, als würden sie Innovation und Pioniergeist stärken. Die Industrie braucht Planungs- und Rechts­sicherheit, aber nicht um jeden Preis. Wer ohne entsprechende wissenschaftliche Basis unzählige Ausschlussgebiete ohne Rück­sicht auf den Einzelfall festlegt und einen ganzen Industriezweig mit Prüfungsanforderungen überzieht, wie sie für keinen anderen gelten, der muss (oder will) in Kauf nehmen, dass die Industrie ihre Investitionen, ihr Know-how und ihre Innovationskraft verlagert. Dann ist Deutschland recht bald bei einem der wichtigsten Energieträger seines Energiemixes zu 100 Prozent auf Importe angewiesen. Ist das modern?

Weitere Informationen unter:
www.erdgassuche-in-deutschland.de

Rohstoffe für die Batterie von morgen

Der belgische Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen (Li-Ionen)-Batterien. Zu­kunftsweisende Batteriematerialien sind die Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung des Auto­mobils, erklärt Dr. Kurt Vandeputte, Vice President Rechargeable Battery Materials bei Umicore, im Interview mit TREND REPORT.

Kurt Vandenputte, Umicore

Dr. Kurt Vandeputte, Umicore, über die Rolle von Lithium-Ionen-Batterien im Alltag.

Herr Vandeputte, was leistet Ihre Technologie für die Mobilität der Zukunft?
Wir produzieren seit mehr als 15 Jahren Kathodenmaterialien für Li-Io­nen-Batterien – akkumuliert über 70 000 Tonnen, das entspricht einer Men­ge, mit der man rund eine Million Elektrofahrzeuge ausstatten könnte. Diese werden derzeit hauptsächlich im Bereich der Unterhaltungselektronik, bei­spielsweise bei Mo­bil­telefonen, Tablets und Laptops eingesetzt. Aber auch die zunehmende Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen nutzt diese Technologie. Für die Automobilindustrie ist hierbei die Erreichung der gesetzten CO2-Emissionsziele ausschlaggebend, die ohne eine Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf lange Sicht nur schwer zu erreichen sein werden. Ein industrieübergreifendes Verständnis ist, dass die Li-Ionen-Technologie dafür die Schlüsseltech­nologie des nächsten Jahrzehnts darstellt.

Welche Rolle spielen dabei Ihre Materia­lien?
Eine entscheidende! Innerhalb der Batteriezelle sind die eingesetzten Funktionsmaterialien – in unserem Falle das Kathodenmaterial – ausschlaggebend für Leistung und Lebensdauer. Damit beeinflussen wir u. a. auch entscheidend die Reichweite des Elektro-Fahrzeugs. Langfristig soll sich diese ja den „klassischen“ Fahrzeugen nähern, gleichzeitig müssen sich die Kosten im Rahmen halten. Nur dann werden elektrifizierte Fahrzeuge eine relevante Marktdurchdring­ung erreichen. Daran orientieren sich auch unsere Lösungen. Die technische Entwicklungsrichtung zielt auf die Erhöhung der Energiedichte der Materialien und die Erweiterung des nutzbaren Arbeitsfensters der Zelle ab – jeweils unter Berücksichtigung von Lebensdauer und Sicherheit. Dies, zusammen mit einem kostenoptimierten Produktdesign, hilft dabei, die ehrgeizigen Kostenziele der Automobilindustrie zu erreichen.

Zählt Nachhaltigkeit auch bei der Produktion Ihrer Produkte?
Zur Umweltverträglichkeit von Elek­­tro­fahrzeugen gehören natürlich auch die nachhaltige Produktion der Kathodenmaterialien und die fachgerechte Entsorgung der Batterien am Ende ihres Lebenszyklus. Umicore legt großen Wert auf die Auswahl der Rohmateriallieferanten und ist bei der Rückgewinnung von Rohstoffen aus ausgedienten Batterien Weltmarktführer. Durch die Wiederverwendung der recycelten Metalle schließen wir den Materialkreislauf für Li-Ionen-Batterien und tragen entscheidend zu deren Nachhaltigkeit bei.

Weitere Informationen unter:
hb_rbm@umicore.com

Energieeinkauf: Starker Partner

Mit dem im März dieses Jahres verabschiedeten neuen Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) erhöhen sich die energiewirtschaftlichen Anfor­de­run­gen an Unternehmen, allen voran an große Firmen und ihre Tochter­gesellschaften. Da ist es gut, einen star­ken Partner an seiner Seite zu ha­ben, der seine Kunden beraten kann.

Mit dem Gesetz sollen der Energieeinsatz in Unternehmen reduziert und das nationale Einsparziel von 20 Prozent erreicht werden. Betroffen sind vor allem größere Unternehmen oder Tochtergesellschaften größe­rer Unternehmen, nach Schätzungen der deutschen Industrie- und Han­dels­kammer ca. 50 000 Firmen in Deutsch­land. Diese müssen ab diesem Jahr alle vier Jahre ein Energieaudit nachweisen, mit dem sie Energieeinsatz und -verbrauch belegen. Versäum­nisse werden mit Geld­strafen geahndet. „Die Not­wen­dig­keit entfällt, wenn die Unternehmen zum Beispiel ein nach ISO 50001 zertifiziertes Ener­giemanagementsystem einsetzen“, erläutert Diplomingenieur Matthias Som­mer, Bereichsleiter Geschäftskundenvertrieb goldgas.

Matthias Sommer, goldgas

Energiemanagement ist eine sehr individuelle Arbeit, erläutert Matthias Sommer im Gespräch.

„Individuelle Beratungsleistung“

Der Bereichsleiter weiß, wovon er spricht, denn als 100-prozentige Toch­ter der VNG – Verbundnetz Gas AG in Leipzig kann die goldgas-Gruppe auf eine umfangreiche Erfah­rung zurück­greifen. So ist goldgas beispielsweise Marktführer in der Immobilienwirtschaft. „Wir sind in der Lage, Filialisten wie NKD Deutschland an über 300 Standorten bundesweit mit Erdgas zu versorgen und das auf eine Sam­melrechnung lau­fen zu lassen“, sagt Sommer. goldgas berät seine Kunden, zu denen auch KMUs zählen, in Sachen Energiemanagementsyste­me. Dazu fin­den Begehungen in den Betrieben statt, bei denen zahlreiche Un­ter­mes­sungen (Strom / Erdgas /Druck­luft /Wärme) durchgeführt wer­den. Anschließend werden „Energie­fresser“ ausgemacht und be­seitigt. „Eine sehr individuelle Arbeit, denn jeder Betrieb ist anders“, stellt er dar.

Einkauf zum Stichtag oder in Tranchen

Auch in puncto Energieeinkauf berät goldgas seine Kunden. „Die“ richtige Strategie gibt es nach Ansicht des Diplomingenieurs nicht, aber es lassen sich vereinfacht gesagt zwei Strategien ausmachen. Einerseits die „Rundum-sorglos-Lösung“, bei der der Kunde die Ener­gie an einem Stichtag kauft – meist für eine Laufzeit von zwei bis drei Jahren. Andererseits ein Energieeinkauf in mehreren Tranchen, wodurch das Preisrisiko, das sich aus der Beschaffung an einem Tag ergibt, reduziert werden kann. Der Nachteil: Das Unternehmen kennt den endgültigen Lieferpreis erst nach Einkauf der letzten Tranche. Kleinen und mittleren Unternehmen empfiehlt Sommer in der Regel die erste Variante, bei der goldgas die Vollversorgung und alle entstehenden Risiken für die Kunden übernimmt.
Unternehmen mit einem hohen Ener­giebedarf, meist produzierenden Un­ternehmen, rät er zur zweiten Variante. Hierbei ist die Exper­tise entweder durch eigenes Personal oder aber durch energiewirtschaftliche Beratung besonders notwendig. „Energiewirtschaftliche Bera­tung ist ein anspruchsvolles Tätigkeitsfeld, des­sen Bedeutung in Zukunft noch steigen wird“, resümiert der Bereichsleiter.

Weitere Informationen unter:
matthias.sommer@goldgas.de

Die digitale Transformation meistern

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Stephan Preuss über den Standort Deutschland und erfolgreiche Digitalisierungsprojekte.

Herr Preuss, Sie haben in den letzten Jahren zahlreiche Unternehmen bei der Digitalisierung begleitet. Warum tun sich gerade deutsche Unternehmen damit so schwer?
Zum einen haben in unserer deutschen Mentalität Sicherheit und Perfektion hohe Stellenwerte. Digitale In­novationen sind jedoch viel zu schnell und neuartig dafür. Der zweite Faktor sind überholte Managementmethoden, wie Lastenhefte und Top-Down-Projekte, mit denen versucht wird, digitale Innovationen zu realisieren. Und drittens werden die Ziele von digitalen Projekten maßlos überfrachtet. Im Silicon Valley arbeitet man nur nach dem Prinzip des digitalen Darwinismus. Man startet kleinere Projekte und lässt sie sich entsprechend den Nutzeranforderungen entwickeln.

Stephan Preuss, Geschäftsführer der digitalen Unternehmensberatung Handspiel

Stephan Preuss, Geschäftsführer der digitalen Unternehmensberatung Handspiel

Haben Sie Beispiele erfolgreicher Digitalisierung in Deutschland erlebt?
Natürlich. Vom regionalen Energieversorger bis zu Deutschlands größten Verkehrsunternehmen gibt es auch er­folgreiche Projekte. Die Manager, mit denen wir dort zusammenarbeiten, sehen sich zum Beispiel weniger als Lenker, sondern als Ermöglicher. Sie entfachen Innovationen über aktive Mitarbeiterbeteiligung. Weiterhin wer­den die Projekte anders aufgesetzt. Zum Beispiel steht der Nutzer als wich­tigster Erfolgsfaktor im Mittelpunkt. Und es wird mit kleinen Prototypen gearbeitet, um die Anforderungen kla­rer zu definieren und das Projekt allen Beteiligten wieder greifbar zu ma­chen.

Was sind Ihre drei Tipps für die Digitalisierung deutscher Unternehmen?
Erstens: Starten Sie jede digitale Veränderung beim Nutzer. Er entscheidet über den Erfolg Ihres digitalen Projekts. Zweitens: Kopieren Sie nie analoge Abläufe eins zu eins in digitale. Denken Sie die Lösung stattdessen kom­plett neu. Oftmals entwickeln sich dabei erstaunlich einfache Lösungen. Und drittens: Nutzen Sie den „digita­len Dar­winismus“ als Prinzip. Schaffen Sie meh­rere kleine Testballone, so ge­nann­te „Minimum Viable Products“ (MVP), und filtern Sie über Testläufe das vielversprechendste Produkt heraus.

Weitere Informationen unter:
www.handspiel.net

 

Stephan Preuss, Geschäftsfüh­rer der digitalen Unternehmens­be­­ra­­tung Handspiel GmbH, beglei­tet europaweit Digitalisierungs­projekte. Als Entwick­ler des Digi­tal Innovation Models beschäftigt er sich monatlich auf dem White­­paper-Blog www.handspiel.net/insider mit den Herausforderungen des digitalen Zeitalters.

Museum 2.0 – Kunst und Digitalisierung

Prof. Simon, Pausanio

Prof. Simon, Pausanio

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Prof. Simon über die Digitalisierung in der Kunstwelt.

Was müssen Kultureinrichtungen anstreben, um im digitalen Zeitalter junge Zielgruppen zu erreichen?
In der Frage schwingt die verbreitete Annahme mit, dass das Digitale etwas sei, was insbesondere ein Phänomen unter jungen Menschen ist. Wenn wir uns aber umschauen, stellen wir fest, wie selbstverständlich digitale Kommunikation in fast allen Altersstufen bis ca. 50 Jahre geworden ist (Stichwort: Emails, Skype, Smartphones). Daher stellt sich vielmehr die Frage, wie man als Kultureinrichtung seine Besucher, die fast alle digital unterwegs sind, durch ein entsprechendes Angebot einbinden und dadurch an sich binden kann. Der Schlüssel liegt in einer ganzheitlichen Strategie, die vor allem auch Social Media umfassen muss. Social Media wird oft fälschlicherweise als Werbeplattform verstanden. Aber es sind Netzwerke und Kommunikationsräume, die nur derjenige erfolgreich nutzen kann, derdort Interaktion, Dialog und Partizipation bietet, wie bei einer Gartenparty. Kultureinrichtungen, die ja in besonderem Maße auf öffentliches Interesse angewiesen sind, sollten auch solche Kanäle aktiv und sinnvoll nutzen.

Kann Crowdfunding eigentlich zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage im Kultursektor beitragen?
Crowdfunding ist eine große Chance für Kultureinrichtungen. Wenn es ihnen z.B. gelingt, auch ihre Besucher als Stakeholder zu gewinnen, dann schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe, denn sie stellen Liquidität sicher, indem sie ihre Besucher enger an sich binden. Aber auch hier ist eine digitale Strategie und ein aktives Netzwerk enorm wichtig. Denn wenn die Kultureinrichtungen jetzt auch noch Geld von ihren Besuchern möchten, dann müssen sie sich eine echte Kundenbindung überlegen. Und diese funktioniertbesonders gut mit Kultur! Aber dazu ist in vielen Einrichtungen ein Umdenken notwendig. Denn dann haben nicht mehr Kataloge für die Wissenschaft oder andere Prestigevorhabenoberste Priorität, sondern die Interessen der Besucher und die Kommunikation mit ihnen, auch schon während der Planungsarbeiten. Das Beste ist natürlich, wenn beides zusammenkommt.

Gibt es schon Beispiele?
Der Film Stromberg ist eines der populären Beispiele für gelungenes Crowdfunding. Die Möglichkeiten sind da: Neben Startnext oder Wemakeit gibt es ab Mai nun auch Kickstarter in Deutschland. Es sind zwar vor allem Künstler, die sich diese Plattformen zunutze machen, aber auch Museen haben schon einige Crowdfunding-Projekte erfolgreich durchführen können. Die ganz großen waren natürlich in den USA, wo durchaus Millionenbeträge zur Gründung von Museen über Crowdfunding gewonnen werden konnten. Aber auch in Deutschland hat z.B. dasHistorische Museum Frankfurtauf diesem Wegeine Ausstellung zu den Frankfurter Wallanlagen verwirklichen können, und das Forum für kritische Rechtsextremismusforschung konnte mit Crowdfundingeine Ausstellung über den Verfassungsschutzkofinanzieren. Ein aktuelles Beispiel istauch die Website des No Show Museum in Zürich, das Ende Mai eröffnet wird. Die Idee hinter der Website ist, alle Werke des Museums samt Hintergrundinformationen der Öffentlichkeitzu zeigen, wofür über 16.000 CHF akquiriert werden konnten.

Weitere Informationen unter:
www.pausanio.com

Komplexität digital gelöst

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist der Gewerbeversicherungsmarkt unübersichtlich; für die Versi­che­rer der Beratungs- und Ver­kaufs­pro­­zess aufwendig. Im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion stellen Felix Schollmeier und Hendrik Rennert, Gründer und Geschäftsführer von Finanzchef24, ihre digitale Lösung vor.

Vor welcher Herausforderung stehen KMU heute, wenn sie eine Versicherung abschließen möchten?
Schollmeier: Aus meiner Sicht sind es Wissen und Zugang. Für Unternehmer ist es fast unmöglich, sich eigenständig eine Übersicht über den Gewerbeversicherungsmarkt mit seiner großen Anzahl an Tarifen und speziel­len Leistungsmerkmalen zu verschaf­fen. Versicherer wiederum legen ihren Fokus im gewerblichen Bereich vor allem auf das Industriegeschäft mit seinen hohen Prämien. Dies rechtfertigt auch die aufwendige Risikoprüfung der mittleren und großen Unternehmen mit einem relativ hohen Personaleinsatz. Im Geschäft mit den KMU aber geht es um hohe Stückzahlen zu vergleichsweise niedrigen Preisen. Ein aufwendiger Beratungs- und Verkaufsprozess wie der des Industriegeschäfts passt nicht zu diesem Modell. Mit unserem Online-Vergleichs­rechner haben wir das Problem für Kunden und Anbieter gelöst.

Finanzchef24

Felix Schollmeier (li.) und Hendrik Rennert (re.) im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion

Wie sieht diese digitalisierte Lösung aus?
Schollmeier: Für den Onlinevergleich haben wir ein Interview entwickelt, das auf allen Tarifierungsfragen führender Versicherungsgesellschaften in Deutschland basiert. Es ist abhängig von den Kundenantworten dynamisch aufgebaut. Durch einen komplexen mathematischen Algorithmus ist es uns gelungen, die Tarife von derzeit 21 deutschen Versicherern für über 800 Berufsgruppen vergleichbar zu machen. Damit bilden wir fast den gesamten deutschen Versicherungsmarkt für kleine und mittlere Betriebe all dieser Betriebsarten in unserem Rechner ab.

Was haben Ihre Kunden davon?
Rennert: Der Unternehmer kann sich erstmals selbständig einen Überblick über den Gewerbeversicherungsmarkt verschaffen und erhält einen für ihn verständlichen Vergleich in puncto Preis und Leistung. Und er kann die gewählte Versicherung sogar online abschließen und profitiert so vom kurzfristigen Versicherungsschutz. Darüber hinaus erhält der Unternehmer Unterstützung von einem Team aus Gewerbeversicherungsexperten. Sie kümmern sich nicht nur um eine schnelle und unbürokratische Abwicklung im Schadensfall, sondern stehen auch jederzeit per Telefon, Chat oder E- Mail für Rückfragen zur Verfügung.

Wie haben Ihre Partner, die Versicherungsgesellschaften, auf die digitale Prozessoptimierung reagiert?
Rennert: Die Versicherungsgesellschaf­ten haben uns vom ersten Tag an unterstützt. Einige waren zwar zunächst etwas skeptisch, aufgrund der großen Komplexität des Themas. Aber die Erfolge und das hervorragende Kundenfeedback haben sie mit der Zeit vollends überzeugt. Mittlerweile arbeiten wir sogar mit einigen Gesellschaften an der Entwicklung verbesserter Produkte, da wir sehr genau messen können, wo im Markt Nachfrage besteht, die vom heutigen Produktangebot der Gesellschaften noch nicht vollständig abgedeckt wird.

Weitere Informationen unter:
www.finanzchef24.de

Safety First: Verschlüsselung schnell implementiert

In Zeiten politischen und wirtschaftlichen Ausspähens erleben Ver­schlüs­­selungstechnologien einen regel­rech­ten Boom. Doch nicht nur Kanzlerin oder Vorstandsvorsitzende eines DAX-Unternehmens möchten si­cher kom­munizieren, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen.

Das ist im Fall der Kommunikation von Unternehmen mit Privatpersonen eine besondere Herausforderung: „Dokumente sollen digital verschickt werden, nur findet sich kein Verfahren, das zugleich sicher und praktikabel ist. Oft werden gerade die Empfänger vor große Hürden gestellt, wenn sie sicher ver­schlüsselte elektronische Post erhalten wollen“, erläutert Dr. Frank Wermeyer, Director Market Development Deutsch­land (IncaMail). Dienstleister wie die Deutsche Post, die Telekom oder 1&1 bieten zwar Verschlüsselungstechnologien an, nur ist der Aufwand für Versender und Empfänger relativ hoch, „da neben dem gewohnten E-Mail-Postfach noch ein weiteres Postfach im Auge behalten werden muss“.

Vertrauliche Geschäftspost intelligent versenden

Hier setzt das IncaMail-System der Schwei­zerischen Post an, dessen Sicherheitseigenschaften und Betrieb nach allen gängigen Standards anerkannt sind – insbesondere der im Bereich Datenschutz. Anders als E-Postbrief oder De-Mail nutzt IncaMail die gewohnte E-Mail-Adresse oder im Unternehmen die vorhandene E-Mail-Infrastruktur: „Eine vertrauliche IncaMail kann an jeden Empfänger gesendet werden, dessen E-Mail-Adresse man kennt.“ Das System besticht durch seine einfache Implementierbarkeit: „Ein IT-Projekt ist nicht erforderlich und nach einem, spätestens zwei Tagen kann IncaMail genutzt werden“, sagt Wermeyer. Das System, das zur Verschlüsselung aktuelle Stan­dard-Kryptografie-Verfah­ren sowie sichere Hash-Algorithmen verwendet, ist in ERP-Systeme wie abacus bereits integriert; der Versand aus SAP ist mit fer­tigen SAP-Modulen wie z. B. Smahrt eDoc einfach einzurichten und Dokumen­ten-Systeme wie z. B. Posy haben IncaMail schon an Bord. „Wenn Sie so wollen, das ideale Medium, um vertrau­liche Geschäftspost intelligent zu versenden.“

IncaMail: Prozesse und Zahlen
  • ist Marktführer beim Versand digitaler Lohndaten.
  • ist eingeführt in nur fünf Arbeitstagen.
  • spart bis zu 84 Prozent der Kos­ten bei Aufbereitung, dem Druck und Frankieren.
  • Kunden profitieren von einem ROI innerhalb von 90 Tagen.

 

Prozesse optimieren, Kosten senken

Und wer genau setzt IncaMail ein? „IncaMail wird von ganz unterschiedlichen Unternehmen und Abteilungen genutzt. Unsere Kunden verschicken von der monatlichen Entgeltabrechnung bis zu Patientendaten alles, was schützenswert ist und nachweisbar beim Empfänger ankommen soll“, führt Wermeyer aus. Das Spektrum reicht von streng vertraulichen Informationen bis hin zum Versand von Rechnungen und Verträgen. Das System wird von zahlreichen Unternehmen eingesetzt – von der Deutschen Bahn, die ihre Gehalts­ab­rech­nun­gen seit zwei Jahren per IncaMail an die Beschäftigten verschickt, sowie von vielen schweizerischen Kantonalbanken und Kliniken, die sensible Infor­ma­tio­nen verschicken.

Die Lösung optimiert medienbruchfrei die Arbeitsprozesse: „Das Maschinen­­bauunternehmen F. X. Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik GmbH & Co. KG vereinfachte mit IncaMail den aufwändigen Druckvorgang der Lohn- und Gehaltsabrechnung“, er­läutert Wermeyer. „Die Ergebnisse: nie­drigere Kosten und höhere Effizienz.“

Weitere Informationen unter:
www.swisspost.de/incamail-hr

Vorteil Outsourcing

Die Schweizerische Post zählt zu den innovativsten Postunternehmen der Welt. Verantwortlich für diesen Erfolg ist vor allem der Konzernbereich Swiss Post Solutions (SPS). Michael Auerbach, CEO von SPS Deutschland, sieht im Interview die digitale Transformation als Chance, die es zu nutzen gilt.

Herr Auerbach, was bedeutet für Sie „Digitale Transformation“?
Die digitale Transformation macht Unternehmen erst multichannel-tauglich. Das ist heute für jede Form der Kommunikation ein Muss. Denn für Mitarbeiter und Kunden ist es mehr als ein Wunsch, alle Medien nutzen zu können – sie fordern es ein. Unternehmen müs­sen die digitale Transformation als Chan­ce verstehen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, und ihre physischen Prozesse systematisch auf digitale Lösungen umstellen – und zwar schnellstmöglich. Wir vereinbaren dazu mit unseren Kunden im Output-Management sogar feste Wandlungsziele, die sie bei diesem Ziel unterstützen.

Welche Geschäftsbereiche in Konzernen sprechen Sie mit Ihren BPO-Services und Lösungen an?
Als erfahrener BPO-Dienstleister entwickelt SPS Lösungen für das Mailroom-Management, das HR-Management so­­wie das Rechnungswesen bei Finanzdienstleistern und Energieversor­gern – digital und physisch. Von unseren Kon­­­zepten für das Informations- und Dokumentenmanagement profi­­tie­ren ins­besondere größere Konzerne und DAX-Unternehmen jeder Bran­che. Bei der Erfassung von HR-Dokumenten zum Beispiel steigern wir die Prozessproduktivität um bis zu 30 Prozent. Das ist echter Full Service, der zudem interne Ressourcen schont und hilft Engpässe zu vermeiden. Nehmen Sie als Beispiel die Finanzdienstleis­tungs­branche. Hier vernetzen wir unsere Document-Input- und -Output-Lösungen direkt mit dem Customer-Contact-Management. Wir übernehmen die Kommunikation auf allen Kanälen – an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden – bis hin zur fallabschließenden Sachbearbeitung.

Wie unterstützen Sie die Kundenkommunikation Ihrer Kun­den?
Der Kunde nutzt heute jeden Informationskanal, ob E-Mail, Social Media, Chat, Foren, Brief, Fax oder Telefon. Nur die Un­ternehmen, die die Klaviatur der Me­­dien wirklich beherrschen, sind mul­ti­channel-tauglich und können Marktpotenziale erschließen. Vorausgesetzt, Prozesse und Workflows werden pro­fes­­sionell implementiert. Für ein Ener­gie­­­ver­sorgungsunternehmen haben wir neben dem Mailroom-Ma­nage­ment das gesamte Document-Output-Ma­nage­­ment übernommen. So lassen sich mit unseren Vollfarb-Digitaldrucksystemen Transaktionsdokumente auf jeden einzelnen Empfänger zuschneiden und in höchster Qualität produzie­ren. Damit sind die technischen Möglichkei­ten ge­geben, Dokumente Schritt für Schritt in die digitale Welt zu transformieren.

Welche Vorteile haben Unternehmen, die ihre Dokumentenmanagement- Prozesse bereits digitalisiert haben?
Effizienz steigern und Kosten reduzieren sind klare Vorteile des Outsourcings. Hinzu kommen Faktoren, an die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht denkt. So verbessern Unternehmen mit der Umstellung auf digitalisierte Rechnungsprozesse ihren Cash-Flow durch einen schnelleren Geldeingang. Bei un­seren E-Billing-Lösungen lassen sich die Bezahlfunktionen direkt integrieren.

Weitere Informationen unter:
www.swisspostsolutions.de

Der Konsument wird Abonnent

Tien Tzou, Gründer und CEO von Zuora

„Die Zu­kunft von Bezahlen, Kun­denbindung, Abrechnung und neuen Geschäftsmodel­len hat längst begonnen“, so Tien Tzuo.

Carsharing, „Software-as-a-Service“, Mu­sik im Stream – teilen und abonnieren, statt besitzen und kaufen. Das Konsumverhalten wandelt sich gerade grundlegend.
„Es ist eine Revolution im Gange, die Geschäftsmodelle verändern sich radi­kal“, sagt Tien Tzuo, Gründer und CEO des US-Softwareanbieters Zuora. Die Firma bietet Lösungen für das „Relationship Business Management“ (RBM) an und bewegt sich damit gewissermaßen im Auge dieses tiefgreifenden Umbruchs. „Die Unternehmen begreifen, dass ihre Zukunft in der ‚Subscription Economy‘ bestehen wird“, erklärt Tzuo. In der Subscription Economy wer­den Produkte in Services aufgespalten und einzeln als Abonnement angeboten, so dass der Konsument nur genau das ordert, was er wirklich braucht, wofür er meist geringe, aber stetig wiederkehrende Gebühren für die Nutzung von Service-Angeboten zahlt.

„Die Zu­kunft von Bezahlen, Kun­denbindung, Abrechnung und neuen Geschäftsmodel­len hat längst begonnen“, so Tien Tzuo.

„Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass die Komplexität ihres Geschäfts steigt und sie oft dafür nicht gerüstet sind“, weiß Tzuo. Daher hat Zuora als Ergänzung zu vorhandenen ERP-Lösungen eine Cloud-Plattform für die Akquisition, Verwaltung, Abrechnung sowie die umfassende Analyse von Kun­den und deren Subscriptions entwickelt. Dies ist die Schaltzentrale der Service-Ökonomie, die bald viele Branchen ergreifen wird.
Nach einer aktuellen Studie von IDG Business Research Services werden vor allem Unternehmen in den Branchen IT-Services, Automotive, Software und Handel auf das veränderte Konsumverhalten ihrer Kunden reagieren müs­sen: 84 Prozent der Befragten sehen eine Verlagerung von Angeboten in Richtung Services – egal, ob diese Services ein Produkt enthalten oder diese Services Produkte sogar ersetzen. „Dafür benötigen Unternehmen ein Sys­tem, das sie dabei unterstützt“, sagt Tzuo. Die Herausforderung: Bei mitunter sehr rasch wachsenden Kundenzah­len müssen die Abonnenten professionell betreut werden, passgenaue Leis­tungspakete mit verschiedenen Prei­sen definiert, unterschiedliche Leistungsbezugsdauern pro Kunde offeriert, dy­namischer Wechsel von Kunden von einem Leistungspaket zum nächsten gemanagt wie auch verschiedene Zahlungsarten, individuelle Vorlieben und gesetzliche Bestimmungen hinsichtlich der Rechnungsstellung in ver­schiedenen Ländern systemtechnisch abgebildet werden. Gängige IT-Systeme sind hiermit überfordert.

Hier setzt die Zuora-Plattform an, die sich mit vorhandenen ERP- und CRM-Werkzeugen integrieren lässt. Prozesse für Preisgestaltung (Pricing), globale Rechnungsstellung (Billing) und Auf­bereitung der finanzrelevanten Daten (Finance) werden zentral mit nur wenigen Klicks abgebildet und geändert.  So können beispielsweise Mar­ke­ting­ab­teilungen Leistungspakete und de­ren Preise verändern, drei Millionen Rechnungen lassen sich innerhalb von vier Stunden verschicken und Prozess­automatisierungen bei der Um­satz­er­kennung ermöglichen einen Mo­nats­abschluss der wiederkehrenden Umsätze in weniger als drei Tagen. Tzuo: „Innovative Geschäftsmodelle, die vor­her nur mit einem immensen Aufwand und hohen Kosten realisiert oder betrieben werden konn­ten, werden nun wirtschaftlich.“ Und: Ganz dem neuen Zeitalter folgend bietet Zuora die Lösung als Software-as-a-Service an.

Weitere Informationen unter:
de.zuora.com

Die digitale Transformation in der Montageplanung

Gastbeitrag von Alfred Peisl, Spezialist für die agile Softwareentwicklung bei der Sulzer GmbH

Im Jahre 2013 wurde Sulzer für die „Graphische Abtaktung“, die als ein Meilenstein in der Digitalisierung der Montageplanung gilt, für den „Lead Innovation Supplier Award“ eines deutschen Autoherstellers nominiert.

Die Montageplanung  eines neuen Fahrzeugderivats beginnt Jahre vor dem Produktionsstart. Zunächst stehen Baubarkeit, Reihenfolge und Absicherung  des Montageprozesses im Vordergrund. Die Montagetätigkeiten werden in Experten-Workshops am Modell erprobt und verfeinert, nach verschiedensten Kriterien bewertet und in der sogenannten Schwimmbahn-Technik visualisiert. Dazu dienen meterlange Pinnwände und Unmengen von dicht beschriebenen Karteikarten, die zu horizontalen Schwimmbahnen angeordnet werden. Die Schwimmbahnen sind vertikal in Takte unterteilt. Takte entsprechen Abschnitten gleicher Länge am Montageband. Fahrzeuge auf dem Montageband passieren einen Taktabschnitt in der sogenannten Taktzeit. Das ist auch die maximale Zeit, die ein dem Takt zugeordneter Mitarbeiter hat, um die für das jeweilige Fahrzeug nötigen Montagevorgänge auszuführen. An einem Takt können mehrere Mitarbeiter parallel in unterschiedlichen Bauräumen am Fahrzeug arbeiten. Jede Schwimmbahn repräsentiert ein Derivat plus einen Bauraum, jede Karte einen Montagevorgang. So können für eine Montagelinie pro Takt mehrere Derivate und Mitarbeiter parallel geplant werden. Die Aufspaltung in Derivate trägt der Tatsache Rechnung, dass an einem Band meist mehrere Derivate gefertigt werden. So will man frühzeitig Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Montagesequenzen erkennen. Mit Übergang in die Serienproduktion werden die Montagevorgänge pro Meisterbereich in Schichtpläne übernommen und monatlich aktualisiert. Das ist die sogenannte monatliche Abtaktung des Meisterbereichs (10 bis 20 Takte) durch den zuständigen Meister. Dabei werden die Planzahlen des Fahrzeugprogramms für den nächsten Monat in Häufigkeiten von Montagevorgängen übersetzt, Vorgänge zwischen Takten verschoben, neue Vorgänge hinzugefügt oder nicht mehr benötigte entfernt und die nötigen Werker-Kapazitäten bestimmt. Dafür existierte bereits ein tabellarisches Programm.

Ziel der Planung ist ein Montageprozess von hoher Auslastung, Prozessstabilität und Wertschöpfung. Auslastung und Wertschöpfung bestimmen die betriebswirtschaftliche Effizienz, Stabilität ist ein Schlüsselfaktor für die Qualität.

Im Jahr 2011 wurde die Firma Sulzer von einem deutschen Premium-Automobilhersteller beauftragt, prototypisch ein durchgängiges und innovatives graphisches Werkzeug für die Montageplanung zu entwickeln: Die Graphische Abtaktung. Sie sollte auf normalen Laptops einsetzbar sein, alle Planungsphasen überspannen und die analogen graphischen Methoden der frühen Phase für alle Phasen digital verfügbar machen.

Alfred Peisl, Sulzer GmbH

Alfred Peisl gehört zu den Pionieren der agilen Soft­wareentwicklung. Er entwickelte eine Lösung, die hochkomplexe Vorgänge wie die Montageplanung eines Autos visualisiert und mit anderen Lösungen zusammenführt.

Wir entschieden uns für eine agile Vorgehensweise. Fachliche Themen wurden zu Workshops gebündelt, welche in den Werken stattfanden und häufig Termine am Band umfassten. So konnten wir die Problematik in Theorie und Praxis kennenlernen, mit den künftigen Anwendern gemeinsam Lösungen erarbeiten und die Software auf das Problem fokussieren. Das Programm wurde inkrementell vorangetrieben, es gab stets eine aktuelle Version mit den neuesten abgestimmten Features, die wir mit den Anwendern erörtern und zur Erprobung bereitstellen konnten. Oft entstanden dabei spontan neue Ideen und Features infolge der Möglichkeiten des Werkzeugs, die am Anfang noch gar nicht sichtbar waren.
Zunächst bestand die Hauptaufgabe aber darin, die analoge Schwimmbahn-Technik unter Beibehaltung der etablierten Bedienmuster gleichwertig in eine graphische Benutzeroberfläche zu „überführen“. Die größte Herausforderung dabei war die Abbildung der riesigen Pinnwandflächen und deren enormer Informationsgehalt. Allein das simple Umheften eines Kärtchens zwischen zwei weit entfernten Takten ist digital ein Problem. Denn stellt man alle Takte gleichzeitig dar, werden die Kärtchen auf dem Laptopbildschirm so klein, dass sie nicht mehr erkennbar und „greifbar“ sind. Zoomt man näher an die Schwimmbahn ran, dann verschwinden Quelle oder Ziel der Verschiebung. Deswegen haben wir zahlreiche neue Techniken entwickelt, um diese „digitalen Defizite“ zu kompensieren. Dazu gehören sich automatisch einblendende und interaktionsfähige Lupen, duale Sichten oder visuelle Zwischenablagen.

Die Industrie in Deutschland hat Zukunft

Der Industriepark Höchst: Paradebeispiel für die erfolgreiche Transformation – Produzierende Unternehmen brauchen innovative Infrastrukturkonzepte

Es sind im Wesentlichen drei Mega­trends, die für Chemie- und Phar­ma­unternehmen wichtige Treiber sind und somit auch Auswirkungen auf die Zukunft dieser Branchen am Standort Deutschland haben: die fortschreitende Globalisierung mit der steigenden Bedeutung des asiatischen Marktes, dis­ziplinübergreifende Innovationen sowie die in der Arbeitswelt zunehmende Relevanz höherer Qualifikationen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die mit Beteiligung der Provadis-Hochschule erarbeitet wurde.

Doch es gibt Unterschiede in den Bran­chensegmenten: Für Unternehmen der Basischemie bringt die Entwicklung des asiatischen Marktes sehr weitreichende Veränderungen mit sich, Pharmafirmen und die Spezialchemie setzen vor allem auf disziplin- und branchenübergreifende Innovationen sowie Bildung und Qualifikation.

Neue Geschäftsmodelle

Einigkeit besteht bei den Teilnehmern der Studie in der Erkenntnis, dass die digitale Revolution, die in anderen Bran­chen bereits weiter fortgeschritten ist, auch in der chemischen Industrie zu Produktivitätssteigerungen führen wird. Die Digitalisierung der Wertschöpfungs­kette verbessert den Informations- und Warenfluss, Kosten werden reduziert, die Effizienz gesteigert. Darüber hinaus können sich auch für die chemische In­dustrie neue Geschäftsmodelle ergeben, wenn die Potenziale der Digitalisierung für Differenzierungs­möglichkeiten bei Produkten und Dienstleistungen genutzt werden. Der entscheidende Erfolgsfaktor besteht hierbei in der Bereitschaft und der Fähigkeit, bestehende Geschäftsmodelle zu hinterfragen und Innovationen konsequent auf Marktbedürfnisse auszurichten.

Im Industriepark Höchst arbeiten insgesamt rund 22.000 Menschen.

Im Industriepark Höchst arbeiten insgesamt rund 22.000 Menschen.

90 Firmen, 22 000 Mitarbeiter

Der Industriepark Höchst ist bundesweit wohl eines der besten Beispiele dafür, wie Industriestandorte den Wandel erfolgreich gestalten können. Auf dem 4,6 Quadratkilometer großen Areal im Westen von Frankfurt mit seinen historischen Bauten, die von der mehr als 150-jährigen Industriegeschichte des ehe­maligen Hoechst-Stammwerkes zeu­gen, und den hochmodernen Laborgebäuden und Produktionsanlagen forschen, entwickeln und produzieren mehr als 90 Unternehmen mit rund 22 000 Mitarbeitern. Transformation gehört hier zum Tagesgeschäft: Die global agie­renden Chemie- und Pharmaunterneh­men des Standortes stehen angesichts der sich verändernden Märkte, Technologien und Rahmenbedingungen vor der Herausforderung eines kontinuierlichen Wandels, der auch den Standort betrifft. Der Industriepark Höchst ist ein Paradebeispiel dafür, welchen Beitrag bedarfsgerechte Infrastrukturen und effizienter Standortbetrieb zu einer erfolgreichen Entwicklung produzierender Unternehmen leisten.

Effizienz und Flexibilität

Denn im Industriepark Höchst verändert sich die Infrastruktur mit den Märk­ten, den gesetzlichen Rahmenbedingun­gen und den Standortgesellschaften. Als Betreibergesellschaft sorgt Infraserv Höchst dafür, dass die Unternehmen am Standort schnell auf Veränderungen reagieren können. Mit neuen Produktionsanlagen werden Ent­sorgungsein­richtungen und -prozesse modifiziert, das Energieversorgungskonzept ist auf die aktuellen Marktentwicklungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen abgestimmt, viele Leistungen rund um den Betrieb von Gebäuden und Anlagen können bedarfsgerecht in Anspruch ge­nommen werden. Infraserv Höchst erarbeitet gemeinsam mit den Kunden auch zukunftsorientierte Konzepte, um den Marktanforderungen von morgen gerecht zu werden.
Entscheidend sind für die produzierenden Firmen die Infrastrukturkosten. Ge­rade in Deutschland kommt es beim Standortbetrieb auf Effizienz und Flexibilität an. Die Antwort von Infraserv Höchst: das Konzept „Site Excellen­ce“, das durch die effiziente und bedarfsgerechte Bün­delung von Dienstleistungen die zukunftsorientierte Weiterentwicklung von Produk­tions­standorten ermöglicht.

6,3 Milliarden Investitionen

Der Industriepark Höchst steht als Bei­spiel für den erfolgreichen Wandel, denn der Standort entwickelt sich sehr dynamisch, was die Investitionszahlen belegen. Allein 2014 investierten die Stand­ortgesellschaften rund 370 Millionen Euro im Industriepark Höchst, seit dem Jahr 2000 beläuft sich die Summe der Investitionen auf insgesamt 6,3 Milliarden Euro. Der Standort ist international wettbewerbsfähig, weil die Rahmenbedingungen stimmen, weil Infrastrukturen auf die Anforderungen der Chemie- und Pharmabranche abgestimmt sind, weil hochqualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stehen und alle Serviceleistungen rund um die Produktionsprozesse angeboten werden. Industriestandorte in Deutsch­land können sich durchaus auch dauerhaft im internationalen Wettbewerb behaupten. Zukunftsweisend ist das Konzept Site Excellence, das Infraserv Höchst auch an anderen Industrieparks erfolgreich praktiziert und auf Chemie- und Pharma-Standorte übertragbar ist, insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Infrastrukturaufwendungen und der zu erwartenden Konsolidierung von Industriestandorten in Deutschland.

„Perspectives“ am 16. Juni

Wandel und Transformation sind auch die Kernthemen der „perspectives“-Ver­anstaltung, zu der Infraserv Höchst wie­der einlädt. Das Event für den Chemie- und Pharmastandort Deutschland findet am Dienstag, 16. Juni, ab 13 Uhr im Frankfurter Messeturm statt. Mit Impulsvorträgen von renommierten Exper­ten, Best-practice-Beiträgen von Vertre­tern verschiedener Unternehmen, einer spannenden Diskussionsrunde und viel Raum zum Networking und Erfahrungs­austausch hat auch die dritte „pers­pec­tives“-Veranstaltung viel zu bieten.

Weitere Informationen unter:
www.infraserv.com/perspectives

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Das (mobile) Web gehört den Nutzern

Gastbeitrag von Jan Webering, Grün­der und Geschäftsführer der Sevenval Technologies GmbH

Wer im E-Commerce weiter erfolgreich mitspielen will, muss die Digitalisierung vom Front-End aus denken.

Die Internet-Thinktanks in den USA kündigen es schon lange an und Walmart liefert den Beweis: Es lohnt sich, veraltete Systeme aufzugeben, um auf der grünen Wiese das perfekte Nutzererlebnis zu gestalten.

Die ständige Verfügbarkeit von Pro­dukt­informationen und Vergleichs­mög­­lichkeiten hat erst mit dem Smart­phone ihre eigentliche Schlagkraft erreicht. Selbst wenn ein Kunde einen Laden schon betreten hat, ist die Konkurrenz nur ein paar Fingertipps auf dem Handy-Bildschirm entfernt. Es gibt unter den unter 40-Jährigen kaum einen Kaufwilligen, der sich nicht vorab, zwischendurch und überall über Produkte informiert, bevor er tatsächlich etwas kauft. Dabei wechseln, laut einer Studie von Google, 90 Prozent aller Nutzer mehrfach das Gerät: vom Desk­top, zum Smartphone, zum Tablet und zurück. „Mobile ist keine Technologie, sondern ein Konsumenten-verhalten“, damit bringt Kristina Walcker-Mayer von Zalando den globalen Trend der Branche auf den Punkt. Experten reden von Mobile Moments. Erfolgreiche E-Commerce-Unternehmen orientieren sich an den Situationen, in denen ein potenzieller Kunde für ein Unternehmen erreichbar ist. Ziel ist es, so das bestmögliche Nutzererlebnis für jede einzelne Situation zu liefern. Dazu gehören natürlich auch eine gute Benutzerführung und kurze Ladezeiten für mobile Konsumenten.
Wer das umsetzt, optimiert sein Suchmaschinen-Ranking, erhöht die Conversion-Rate und stärkt seine Marke. Am Nutzerverhalten sollte sich die gesamte IT eines Unternehmens orientieren. Wir nennen das „vom Front-End aus denken“.

Jan Webering, Geschäftsführer Sevenval Technologies GmbH

„Am Nutzerverhalten sollte sich die gesamte IT eines Unternehmens orientieren. Wir nennen das ‚vom Front-End aus denken‘.“

Für die Umsetzung von Webseiten, die diesen Ansprüchen genügen, können wir aus unseren Projekten folgende Empfehlungen ableiten: Eine der flexibelsten Technologie-Plattformen ist der Front-End-Server. Dieser ermög­licht eine One-Web-Lösung. Das bedeutet, dass alle Geräte die für sie optimierten Webseiten über eine Web­adresse erhalten. Somit wird der Browser entlastet, die Ladezeit verringert und das Nutzererlebnis beim Gerätewechsel verbessert.

Der One-Web-Ansatz löst auch ein weiteres bekanntes Problem: divergierendes Design. Der Look der neues­ten App ist taufrisch, während die Desktop-Seite altmodisch aussieht. Dies geschieht oft, wenn Webseitenbetreiber nach und nach Seiten für Tablets, M-Dot-Sites für Smartphones und Apps der jeweils neuesten Geräte-Generation launchen.

Beim One-Web-Ansatz kann der Designer aus einem Guss ein klares Layout und eine intuitive Benutzerführung für alle Geräte entwickeln.

Weiteres Umdenken ist beim Prozessmanagement anzuraten. Agiles Development hat sich inzwischen bewährt: In kurzen Zyklen werden einzelne Features eines Webprojektes entworfen.

Der Kunde steht nicht mehr vor dem Problem im Pflichtenheft die theoretisch beste Webseite zu beschreiben. Anstatt die ganze Webseite nach einem statischen Plan zu entwickeln, werden einzelne Teile präsentiert und vor allem bereits sehr früh als Prototypen getestet.

Dies kommt der dynamischen Online-Entwicklung entgegen. Es ergeben sich fast immer Änderungswünsche während der Entwicklung der Webseite, die dann mühsam nachverhandelt und integriert werden müssen. Die agile Entwicklung umgeht dieses Problem durch kleinere Etappen, die in schneller Abstimmung mit dem Kunden erreicht werden.

Nach den Inhouse-Tests ist es von großen Vorteil möglichst früh einzelne Features der agilen Entwicklung mit A/B-Tests durch die Nutzer der Webseite zu verifizieren. Was gutes UX-Design ist, wird so durch Nutzerverhalten belegbar. Hierbei etablieren sich aktuell Big-Data-Anwendungen, die eine Test-Daten getriebene Webseiten-Entwicklung ermöglichen. Auch hier kommt der Front-End-Server zum Zuge, da er eine Analyse der Daten aus Device- und Feature-Detection ermöglicht.

Marketing-Manager stehen vor der Herausforderung, Zielgruppen möglichst genau abzugrenzen, denn die Online-Konsumenten erwarten zunehmend ein personalisiertes Nutzererlebnis. So entstehen zunehmend kleinere und präzisiere Zielgruppe. Die Fachwelt denkt bereits an „Segments of One“. Die technische Seite dieser Entwicklung lässt sich mit einem Front-End-Server bereits abbilden.

Weitere Informationen unter:
www.sevenval.de

Die Sevenval Technologies GmbH ist ein Unternehmen für Mo­bile- und Webtechnologien. Un­­ter der Führung von Jan Webering re­alisierte Sevenval mehr als 2 000 Mobile- und Web-Projekte. Dabei kommt die Software Sevenval FIT als Front-End-Server zum Einsatz.
Kunden sind Großkonzerne wie z. B. Mercedes-Benz, Dou­glas, die Deutsche Post und Bosch.

Cross-Selling per Klick

Wer kennt nicht die Situation, wenn zum Beispiel beim Kauf von Schuhen gleich die passende Pflege mit angeboten wird. Cross-Selling nennt der Fachmann diesen Vor­gang nüchtern. „Egal ob Garantieverlängerung im Elektronikfachmarkt oder Kleinkredite an den Kassen großer Fashion-Ketten etc. Hier bietet sich die Möglichkeit einer weiteren Monetarisierung am Point of Sale für die Händler an“, erläutert Robin von Hein, Geschäftsführer der simplesurance GmbH, das Prinzip.

Robin von Hein, Geschäftsführer schutzklick GmbH

Robin von Hein, Geschäftsfüh­rer von simplesurance: „Mit unserer Cross-Selling-Lösung kön­nen sich Shop-Betreiber vom Wettbewerb abheben.“

Und warum sollte das, was im stationären Einzelhandel so gut funktioniert, nicht auch erfolgreich in E-Shops umgesetzt werden? „Die Erfahrung zeigt, dass Online-Händler ihren Kunden solche Extra-Leistungen anbieten müssen, um durch einen größeren Serviceumfang und ein optimiertes Angebot im zunehmenden Wettbewerb bestehen zu können“, weiß von Hein. Er muss es wissen, denn sein Unternehmen überträgt das Cross-Selling-Konzept in den E-Commerce und bietet in Deutschland unter dem Namen Schutzklick Produktversicherungen online an. Die Partner-Shops, zu denen solch renommierte Namen wie preisboerse24, reBuy, weltbild.de, brille24 und computeruniverse zählen, können ihren Kunden so eine optionale Zusatzleistung offerieren, die zur Optimierung des Angebots und Ausweitung des Servicegrads und damit auch zu mehr Kundenzufriedenheit und -bindung führt. Beim Kauf eines Produktes hat der Kunde damit die Möglichkeit, sich während des Verkaufsprozesses für die passende Versicherung als Option zu entscheiden. „Mittlerweile offerieren wir ein breites Spektrum an Produktversicherungen – vom Smartphone über Tablet-PCs, Laptops, Computer, Spielekonsolen, Fernsehgeräte und andere Elektronikprodukte über Fahrräder und E-Bikes, Musikinstrumente und Reifen bis hin zu Baumarktelektronik“, so Hein. Für den Online-Shop-Betreiber ist die Kooperation kostenfrei, bei einem Versicherungsabschluss springt für ihn gar eine Provision heraus.

Mehr als ein Technologiepartner

Dabei ist simplesurance nicht nur ein Technologiepartner der E-Shop-Betreiber, sondern sieht sich auch in der Produkt- und Abwicklungsdienstleistung in der Pflicht. Dazu Robin von Hein: „Alles wird ohne weiteres Zutun des Shop-Betreibers von uns gesteuert. Der Shop-Betreiber muss sich nach der einfachen Integration unserer Lösung um nichts weiter kümmern.“ Die Installation der Schutzklick-Software geht normalerweise in wenigen Minuten vonstatten, vorausgesetzt, das Shop-System des Partners wird von simplesurance unterstützt. Doch auch Shop-Betreiber mit Eigenlösungen bleiben nicht außen vor. Für sie gibt es entweder Custom-Plugins oder eine Schnittstelle/API-Vollintegration. Konfiguration und Individualisierung übernimmt wiederum simplesurance in Absprache mit dem Shop-Betreiber. „Alles läuft voll automatisiert, voll digitalisiert und ohne großen Zeitaufwand bei Shop und Endkunden ab“, so von Hein. Vollständig digital bedeutet auch ohne Medienbruch, d. h., es müssen keine Formulare mehr gedruckt werden. Ebenso kommt der Datenschutz nicht zu kurz: Es werden in der Regel kaum persönliche Daten der Kunden benötigt, E-Mail-Adresse und Geräte- / IMEI-Nummer genügen meistens.

Abwicklung integriert

Darüber hinaus übernimmt Schutzklick vom Abschluss der Versicherung über die Kommunikation mit dem Versicherten bis hin zur Schadensabwicklung mit dem Versicherungs­unternehmen alle Schritte und entlastet damit sowohl Shop-Betreiber als auch Kunden. „Dabei läuft auch der Schadensprozess vollständig digitalisiert ab“, betont von Hein. „Dies beginnt bei der Online-Schadensmeldung und setzt sich im gesamten Reparatur- und Schadgeräte-Versandprozess fort.“ Auch die nahe Zukunft sieht vielversprechend aus. Nach Deutschland, Italien, Polen, Österreich und den Niederlanden will der Online-Versicherer in diesem Jahr noch unter anderem in den USA mit seinen Technologien aktiv werden. Selbstverständlich wird darüber das Produktportfolio nicht vernachlässigt und kontinuierlich ausgebaut. „Damit werden wir einer noch größeren Zahl von E-Commerce-Anbietern unsere Cross-Selling-Lösung als Monetarisierungswerkzeug anbieten und deren Nachfrage befriedigen können“, so Robin von Hein abschließend.

www.schutzklick.de

Wilder FinTech-Aktionismus

TREND-REPORT-Gastautor André M. Bajorat schreibt über die aktuell stattfindenden nachhaltigen Veränderungen im Banking und über die Chancen klassischer Banken.

Die fortschreitende Digitalisierung ist aktuell in vieler Munde. Im Bereich der Banken ist das aktuelle Wort dafür „FinTech“. Mittlerweile haben wohl auch alle Banker davon gehört und kennen sogar das böse Wort „disruptiv“.

Und wie ist die Reaktion der Banken darauf? Nach einem Abwarten („wird schon wieder weggehen“) im Jahr 2014 scheint 2015 das Jahr des wilden Aktionismus zu werden. Keine Woche ohne eine FinTech-Konferenz oder Ankün­digun­gen von Digitalisierungsaktivitäten ein­zelner Institute oder sogar von Konsortien verschiedener Banken.

Dabei könnte es so doch so einfach sein, liebe Banken! Meine einfache Vor­stellung: Stellt mal kurz eure eigenen Interessen in den Hin­tergrund und fragt euch, was eure Kunden in der heutigen Zeit von euch erwarten.

André M. BajoratIch gebe gern ein paar Hinweise: Wir Kunden haben uns und vor allem unser Nutzungsverhalten in den letzten Jahren drastisch verändert. In vielen Bereichen (Medien, Mobilität, E-Com­merce), aber auch im Bereich der Finanzen. Wir sind euch nicht mehr willenlos treu – vom Knaxkonto bis zur Rente –, sondern wir suchen uns die passenden Angebote für die jeweils aktuelle Lebensphase. Und mehr und mehr nutzen wir dafür auch Angebote von sogenannten Dritten. Dritte in dem Sinne, dass sie keine klas­sische Bank sind. Es interessiert uns aber ehrlich gesagt auch nicht wirklich, welchen rechtlichen Status die Anbieter haben. Hauptsache das Angebot stimmt und Freunde von uns haben das Angebot auf Facebook oder Twitter empfoh­len. Zudem haben wir uns daran gewöhnt, dass wir sehr regelmäßig mit neuen Dingen – auch Innovationen ge­nannt – überrascht werden. Das finden wir inzwischen nicht mehr schlimm, wenn diese unseren Alltag erleichtern.

Und was passiert, wenn ich mal in das Online-Banking meiner klassischen Bank schaue? Ihr glaubt weiter, es gibt nur euch und die eigenen Angebote –einen Blick über den Horizont der eige­nen Bank hinaus macht ihr mir nicht möglich. Zudem mutet ihr mir Oberflächen zu, die mehr an Btx-Zeiten, denn an die Generation Y erinnern. Die letzte „Innovation“ mit der ihr mich beglückt habt, war die Einführung von IBAN und BIC (die ich mir nicht mehr merken kann) und die Abschaffung meiner geliebten SMS-TAN „zu Gunsten“ eines Geräts, was aussieht wie ein billiger Taschenrechner aus den 80ern. Diesen soll ich jetzt bei jeder Überweisung vor den Bildschirm halten.

Meint ihr damit durchzukommen? Ich habe ernsthafte Bedenken! Auch wenn ihr mit dem Girokonto bislang noch eines der „klebrigsten“ Produkte überhaupt habt. Aber liegt das wirklich an der Qua­lität des Produktes Girokonto?

Nein – das Girokonto ist so sehr Commodity wie bereits Strom oder Telefon. Aus mei­ner Sicht liegt es einzig daran, dass ich mein Konto heute noch nicht per Knopf­druck wechseln kann. Aber auch das wird kommen – und schneller als viele sich das vorstellen können. Und dann? Woran „klebe“ ich dann noch? An der Filiale? An der kompetenten Be­ratung? An den überzeugenden Produkten neben dem Girokonto? Scheint mir schwierig. Entscheidend wird viel mehr das Erleb­nis sein, wie sich die Bank in meinem Alltag anfühlt – und das wird vor allem ein mobiles Erleben sein.

Es ist keine Frage mehr, ob Sie sich verändern müssen; die einzige Frage ist, ob Sie schnell genug sein werden!
Cay von Fournier

Aber, liebe Banken, nicht verzagen. Ihr habt doch so vieles, was ihr nutzen könn­tet. Die Kundenbeziehung, das tiefe Wis­sen um den Kunden, Geld und auch gro­ße IT-Abteilungen. Warum macht ihr da­raus im Sinne des Kunden nicht mehr?

Wandelt euch – öffnet euch gegenüber den Needs eurer Kunden und tut dies, bevor es andere noch erfolgreicher als bereits heute tun. Im E-Commerce habt ihr den Zug bereits fast komplett verschlafen und PayPal konnte in einem der am besten funktionierenden Zahlungsverkehrsmärkte wie Deutschland binnen weniger Jahre zur ePayment-Nummer-1 werden. Eigentlich schade!

Ich sehe eure Rolle nicht notwendigerweise da, wo sie heute im Sinne der Uni­­versalbank ist. Eine Rolle, die ihr an­scheinend auf Teufel komm raus schützen wollt. Warum denkt ihr nicht mal anders? Viel­leicht wie ein Marktplatz oder wie ein guter Kurator, der für seine Kunden wirk­lich die besten Lösungen findet. Und bitte, habt keine Angst vor der Offenheit der Systeme, sondern stellt euch der Heraus­forderung der Digitalisierung und über­zeugt durch gute Produkte und Leistun­gen und versucht nicht den Status quo durch Protektion zu be­schützen. Auf Sicht fänden wir das als Kunden nicht gut und suchen uns dann wirklich eine echte Alternative zu euch. Ob diese dann noch aus Deutschland kommt oder eher eine internationale Lö­sung ist, das ist uns als Kunden auch immer unwichtiger. In anderen Bereichen unseres Alltags haben wir uns ja bereits daran gewöhnt, dass die Innova­tionen eher nicht aus Deutschland kommen.

Weitere Informationen unter:
www.paymentandbanking.com
 

Über den Autor:

André M. Bajorat ist seit 1996 in der deutschen Internetlandschaft zu Hause. Als ehemaliger Geschäftsführer von Giropay und Mitglied der Geschäftsführung der Star Finanz – der Firma hinter der weit verbreiteten Homebanking-Software Star Money – sowie CEO der NumberFour AG ist er heute als Unternehmer, Berater, Speaker, Business-Angel und Mentor im deutschen Start-up- und FinTech-Umfeld aktiv. Sein Blog www.paymentandbanking.com ist für ihn eine riesige Linksammlung zu den Themen Banking, Payment und Mobile und der wohl führende deutschsprachige Blog im Bereich FinTech. Aktuell setzt er sich gerade als CEO für das FinTech-Start-up figo ein.

Agile Softwareentwicklung: Denkansatz mit Vorteil

Im Rahmen unserer Berichterstattung zur Juni-Ausgabe 2015 sprachen wir mit Dipl.-Inform. Alfred Peisl über die Agile Softwareentwicklung, Unternehmenskultur und den insbesondere für Deutschland relevanten Ansatz „Industrie 4.0“.

Welche Wettbewerbsvorteile werden durch den Denkansatz der Agilen Softwareentwicklung generiert?
Mit der agilen Softwareentwicklung wird der Entwicklungsprozess leichtgewichtig und wendig. Ergebnisse sind wesentlich schneller erziel- und kommunizierbar als mit traditionellen Vorgehensweisen. Der Kunde kann den Entwicklungsfortschritt miterleben. Durch die kontinuierliche Abstimmung und die kurzen Design- und Build-Zyklen lassen sich Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen und vermeiden. Dadurch ist der Prozess insgesamt kostengünstiger und zielgenauer und sorgt für ein höheres Maß an Kundenzufriedenheit.

Was kann die Unternehmenskultur von dem Prinzip der „Agilen Softwareentwicklung“ lernen?
Im Zentrum der agilen Entwicklung stehen die im agilen Manifest formulierten Grundsätze. Menschen und ihre Interaktionen sind wichtiger als die Prozesse und Werkzeuge. Eine funktionsfähige Software ist wichtiger als allumfassende Dokumentation, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber ist wichtiger als wasserdichte Verträge und Anpassungsfähigkeit ist wichtiger als stures Festhalten an einem starren Plan.

Mehr Miteinander, schlanke Prozesse, weniger Bürokratie, gegenseitiges Vertrauen, hohe Anpassungsfähigkeit: Welche Unternehmenskultur kann von diesen Leitsätze nicht profitieren? Wenn Unternehmen die Grundsätze des agilen Manifests in ihrer Firmenkultur verankern, profitieren nicht nur die Mitarbeiter von einem besseren Arbeitsklima. Die Unternehmen wären in der Regel auch im Wettbewerb erfolgreicher. Das ist zumindest für die Softwareindustrie klar erkennbar.

Wie lässt sich das Risiko bei der Softwareentwicklung minimieren?
Bei Softwareprojekten sind die Ziele in seltensten Fällen schon von Beginn an im Detail definiert. Zumeist sind die Anforderungen noch unscharf, die Ziele beweglich. Ein starres Phasenmodell in der Softwarewicklung, das keine Rückgriffe in den Phasen erlaubt, birgt das Risiko, das wirkliche Ziel meilenweit zu verfehlen. Das führt oft zu langen Entwicklungszeiten, Fehlentwicklungen, allseitiger Unzufriedenheit und wirtschaftlichem Misserfolg.

Die agile Softwareentwicklung trägt diesem Umstand durch ein inkrementelles und zyklisches Vorgehen Rechnung. Bei ihr ist der Entwicklungsfortschritt für alle – Entwickler, Management und den Kunden – schritthaltend sicht- und messbar. Das Ziel kann wie bei einem Lenkgeschoß ständig nachjustiert werden. So verkürzen sich die Entwicklungszeiten und das fertige Programm trifft die wirklichen Anforderungen bestmöglich. Teure Fehlentwicklungen werden so frühzeitig erkannt und vermieden.

Stichwort Simulation und Entwicklung: wie verhält sich die Agilität zu Industrie 4.0?
Die Wandlungsfähigkeit ist ein wesentliches Ziel der „intelligenten Fabrik“ im Rahmen von Industrie 4.0. Sie ist auch die zentrale Eigenschaft des agilen Entwicklungsprozesses. Setzt man im agilen Entwicklungsprozess eine entsprechende Komponententechnologie mit generischen Bausteinen, die einfach nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden können, ein, entsteht ein agiles Softwaresystem. Es zeichnet sich durch eine besonders hohe Anpassungsfähigkeit aus. Im besten Fall spiegelt es die Domäne strukturtreu, ist selbst ein Modell der Domäne mit inhärenter Lösung des Anwendungsproblems.
Ändern sich die Geschäftsprozesse, kann ein agiles System mit einem adäquaten, linearen Aufwand angepasst werden. Dazu muss man nur Komponenten austauschen, neue hinzufügen oder nicht mehr benötigte entfernen. Es bedarf standardisierter Schnittstellen und passender Bausteine. Idealerweise entstammen sie einem generischen Baukasten und können für beliebige Domänen ausgeprägt werden. Die Basistechnologien hierfür stehen durch die Kombination objektorientierter und funktionaler Paradigmen bereit. In einem adaptiven, agilen System kann man auf Änderungen der Geschäftsprozesse situativ reagieren, wenn man die nötigen Anpassungen bereits durch Simulation im Vorgriff ermittelt hat. Dann liegen für spezifische Kontexte bereits fertig Pläne vor, nach denen sich das agile System selbst anpassen kann. Mit JFCO verfügen wir über ein Baukastensystem, dass die Erstellung solcher Systeme ermöglicht.

Nominierung: BusinessGreen Leaders Awards 2015

Desso, ein weltweit führender Hersteller von Teppichböden, Teppichfliesen und Sportplatzbelägen (Teil der Tarkett-Unternehmensgruppe), ist zum zweiten Mal in Folge für die BusinessGreen Leaders Awards 2015 nominiert. Diese werden von BusinessGreen.com, der führenden britischen Informationsquelle für die Green Economy organisiert.

Die BusinessGreen Leaders Awards, die zum fünften Mal verliehen werden, zeichnen führende Unternehmen, Führungskräfte, Unternehmer, Investoren und Aktivisten aus der ökologischen Wirtschaft weltweit aus und würdigen deren Förderung neuer innovativer und nachhaltiger Geschäftsmodelle und Technologien.

Desso, in der Kategorie Abfall und Recycling nominiert, hat seine innovative Entwicklung eines neuen Cradle-to-Cradle®-Materialstroms präsentiert, der das fortlaufende Engagement des Unternehmens für die Kreislaufwirtschaft untermauert.

Durch die enge Zusammenarbeit mit niederländischen Wasserversorgungsunternehmen entwickelte Desso eine nachhaltigere Alternative zum Kauf von Kalziumkarbonat (Kreide), einem Material, das als Stabilisator in Dessos Teppichfliesen zum Einsatz kommt. Bei den Verfahren zur Enthärtung von Wasser (so dass es sich zum Trinken und für den Einsatz in Haushaltsgeräten eignet) fällt ein Reststoff aus Kalziumkarbonat an. Die Herausforderung bestand darin, einen Weg zu finden, dieses Material so aufzubereiten, dass es in den Herstellungsprozessen von Desso verwendet werden kann. In Zusammenarbeit mit Restoffenunie, einem Shared Service Center der niederländischen Wasserversorgungsunternehmen, hat Desso eine innovative Möglichkeit gefunden, in einem Upcycling-Prozess aufbereitetes Kalziumkarbonat in  seinen Teppichfliesen zu verarbeiten. Der Eintrag für die BusinessGreen Leaders Awards zeigt, wie Desso seine Produktionsverfahren umgestellt hat und den Restmaterialstrom Kalziumkarbonat von niederländischen Trinkwasserunternehmen nutzt anstatt dieses von Bergbauunternehmen in Frankreich zu erwerben.

Roland Jonkhoff, Managing Director von Desso, erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass unser Engagement für die Entwicklung unschädlicher Cradle-to-Cradle®-Materialströme auf diese Weise gewürdigt wird. Es beweist die Stärke von branchenübergreifenden Kooperationen und Innovationen  als Wegbereiter für bessere und nachhaltigere Lieferketten und Produkte.“

Desso ist das erste Teppichunternehmen weltweit, das im Upcycle-Verfahren aufbereitetes Kalziumkarbonat verwendet und voraussichtlich bis zu 20.000 Tonnen Kalk pro Jahr aus dieser Quelle beziehen wird.  Bereits im ersten Jahr wird Desso 10.000-12.000 Tonnen auf diesem Wege erhalten – mehr als die Hälfte seines Gesamtbedarfs.

Die Finalisten für die BusinessGreen Leaders Awards werden am 1. Juli in London bekanntgegeben.

Weitere Informationen unter:
http://events.businessgreen.com/leadersawards/static/home
www.desso.com

Logistik: „Die Komplexität reduzieren“

Die TREND REPORT-Redaktion im Gespräch mit Bernhard Simon, CEO Dachser SE, zu den Herausforderungen und Trends auf dem Logistik-Markt.

Welche Trends machen Sie derzeit in Ihrer Branche aus?
Outsourcing-Projekte in der Logistik zielen heute vermehrt darauf, die Wertschöpfung entlang der kompletten Lieferkette zu erhöhen, anstatt sich auf einzelne funktionale Elemente wie Distributionslogistik oder Warehousing zu beschränken. Als Konsequenz verändert sich die Zusammenarbeit zwischen Kunden und Logistikdienstleistern: Es geht heute viel mehr als früher darum, gemeinsam die gesamte Supply Chain zu durchleuchten, Ineffizienzen zu identifizieren, Prozesse zu verschlanken oder überhaupt erst messbar zu machen. Kurz zusammengefasst: Die Komplexität des ganzen Systems zu reduzieren. Dafür unabdingbar und in der Bedeutung weiter zunehmend sind hoch entwickelte IT-Systeme, die auf Kunden- und Dienstleisterseite miteinander verzahnt sind.

Welche Vorschläge und Forderungen haben Sie an die Politik im Kontext des Standorts Deutschland und der Logistik-Branche?
Ich erwarte von der Politik eigentlich nur, dass sie das wirtschaftliche Umfeld so gestaltet, dass die Unternehmen planbare, wachstumsorientierte Geschäfte machen können. Das ist zuletzt nicht immer gelungen.
Zum Beispiel sind die Kontrollvorschriften des deutschen Mindestlohngesetzes geradezu aberwitzig und praxisfern, hier sollte es Korrekturen geben. Das gilt insbesondere für die papierbezogenen Meldungen an die Behörden im grenzüberschreitenden Verkehr. Hier wieder auf das Fax angewiesen zu sein, ist ein großer Rückschritt für ein Unternehmen mit modernen IT-Strukturen. Darüber hinaus können wir bei grenzüberschreitenden Verkehren nicht deutsches Recht über europäisches Recht stellen. Hier brauchen wir Rechtssicherheit.

Welchen Stellenwert hat der deutsche Binnenmarkt für Dachser?
Dachser ist traditionell stark im deutschen Markt: Wir sind Marktführer in der Stückgutlogistik und belegen auch bei anderen Teilmärkten vordere Plätze. Rund die Hälfte unseres Umsatzes erwirtschaften wir hierzulande. Die signifikanten Wachstumsraten liegen allerdings seit einigen Jahren woanders; bei den grenzüberschreitenden, internationalen Verkehren in unserem europäischen Landverkehrsnetz, in der Kontraktlogistik sowie in der Luft- und Seefracht, zum Beispiel bei den intra-asiatischen Verkehren.

Wie unterstützen Sie die Entwicklung der Digitalisierung in der der Logistik? Welchen Stellenwert nimmt das Thema aktuell für Sie ein?
Wenn wir die Waren unserer Kunden auf die Reise schicken, dann eilen ihnen die Sendungsinformationen in digitaler Form stets voraus, nur so kann transparentes Tracking & Tracing funktionieren. Dachser ist mit seinen tief integrierten, eigenen IT-Systemen ein Vorreiter auf diesem Gebiet und treibt die Entwicklung aktiv voran: Aktuell wickeln wir bereits 80 Prozent aller Aufträge elektronisch ab, mehr als 16.000 nutzen die eLogistics Online-Tools, unter anderem für die Sendungsverfolgung.

Wann kommen die ersten autonomen Trucks von Dachser an?
Dachser fördert den Einsatz moderner Technologien wie zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme, in der kleinen eigenen Flotte sowie bei den vielen Transportunternehmern, die unsere Ladegefäße bewegen. Dafür arbeiten wir eng mit verschiedenen Nutzfahrzeugherstellern zusammen. Speziell im Fall des autonomen Fahrens geht es allerdings nicht primär darum, ob die Technologie reif und einsatzbereit ist, sondern ob diese Innovation auch gesellschaftlich akzeptiert wird.
Mehr Sinn macht es da heute, sich in der Ausbildung und Förderung der Berufskraftfahrer zu engagieren. Wir haben aktuell eine Initiative gestartet, in der wir gemeinsam mit unseren Transportunternehmen in den kommenden drei Jahren 200 Fahrer zusätzlich ausbilden und sie auch nach dem Ende der Ausbildung weiter begleiten. Damit bringen wir unsere große Wertschätzung für diesen für die Logistik immens wichtigen Berufsstand zum Ausdruck.

Weitere Informationen unter:
www.dachser.com