Claudia Müller von EnviroChemie optimiert mit Energie­effizienz­dienst­­leistungen die Betriebskosten.

Abwasser wird zur neuen Ressource

Wassermanagement in der Industrie ist ein Thema, das mitunter viel Expertise benötigt. Daher kann es sinnvoll sein, diese Aufgabe im Rahmen einer Betriebsführung an ein spezialisiertes Unternehmen zu übergeben.

Ein solches ist die EnviroChemie. Deren Spektrum an Dienstleistungen reicht von der einfachen Betriebsführung bis zum Contracting. Zugleich ist der Dienstleister auch in der Forschung aktiv. Zum Beispiel entwickelte EnviroChemie ein Verfahren zur Entfernung von Aluminium aus stark alkalischen Waschlaugen.

Das Geschäftsmodell des Contracting basiert darauf, dass der Dienstleister eine Anlage baut und finanziert, um sie anschließend zu betreiben. Der Kunde bezahlt – wie auch bei der Betriebsführung – einen Grund- und Men­­genpreis und gewinnt dadurch Planungssicherheit. Für einen lebensmittelverarbeitenden Betrieb habe man die Abwasserbehandlungsanlage im Rahmen einer Betriebsfüh­rung umfas­send optimiert. „Durch die optimierte Prozessführung konnte das Unternehmen den Strom­verbrauch um mehr als 55 Prozent und die zu entsorgende Schlammmenge um die Hälfte reduzieren“, so Claudia Müller, Projektmanagerin Geschäftsentwicklung bei EnviroChemie.

Wassermanagement muss an verschiedenen Stellen ansetzen.

Wassermanagement muss an verschiedenen Stellen ansetzen.

Denn aus den Abwas­serinhaltsstoffen wird Biogas erzeugt, das im Unternehmen an Stelle von fos­silem Erdgas zur Dampferzeugung ein­gesetzt wird. Kernstück der Optimierung ist der Biomar ASBx-Anaerobreaktor, über den Biogas aus Abwasser gewonnen werden kann. Im Jahr 2015 konnten so ca. 310 000 Nm³ Biogas aus Abwasser gewonnen und im Unternehmen statt fossilem Erdgas zur Dampferzeugung eingesetzt werden. „Grund­sätzlich sind Prozessoptimierungen im Bereich der industriellen Wasser- und Abwasserbehandlung in jeglichen Branchen mit entsprechendem produktionsbedingten Wasserbedarf möglich. In der Regel gibt es jedoch keine Lösung von der Stange. Je nach Branche, Standort sowie vorhandener Infrastruktur und Randbedingungen werden individuelle Konzepte erarbeitet“, erläutert Müller.

Notwendig sei die Beschäftigung mit dem Thema vor dem Hintergrund der neuen Regelungen zum Energiemanagement in jedem Fall. „Größere Unternehmen werden jedes Jahr Potenziale zum Energiesparen aufzuzeigen haben. Dies kann ebenfalls eine Motivation sein, in ein nachhaltiges industrielles Wassermanagement zu investieren. In vielen Fällen kann über Wärmerückgewinnung aus Abwasser ein entsprechendes Einsparpotenzial aufgezeigt werden“, stellt Müller dar. Neben den wirtschaftlichen Überlegungen zählt für die Auftraggeber oft auch noch ein anderes Argument: Ein externer Dienstleister kennt sich auch in allen rechtlichen Belangen aus, achtet auf die Einhaltung der relevanten Vorschriften und übernimmt alle behördlich notwendigen Prüfungen und Dokumentationen. Die Unternehmen minimieren damit ihr Haftungsrisiko.

Weitere Informationen unter:
www.envirochemie.de

 

Bildquelle / Lizenz: EnviroChemie

2 Kommentare
  1. Martin Lobinger
    Martin Lobinger sagte:

    Ich wusste nicht, dass aus Abwasserinhaltsstoffen Biogas erzeugt werden kann. Ich interessiere mich in letzter Zeit für Abwasser und die entsprechenden Kläranlagen. Aus Nachhaltigkeitsüberlegungen habe ich mir vorgenommen, Zeit und Geld in den Einbau einer neuen Kläranlage für mein Einfamilienhaus zu investieren.

  2. Thomas Karbowski
    Thomas Karbowski sagte:

    Wegen der Erfahrung meines Onkels kann ich der Aussage nur zustimmen, dass eine Firma ihr Wassermanagement am besten einem im Bereich spezialisierten Unternehmen delegieren soll. Wassermanagement ist sehr spezifisch und erfordert Kenntnisse der Biologie sowie der Technik, sagt mein Onkel. Sein Unternehmen hat das Wassermanagement ebenso extern delegiert.

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