Logistik: Standorte für Europa

Moderne Infrastrukturen und innovative Logistiksysteme sind wichtige Wettbewerbsfaktoren in unserer globalisierten Welt – gerade für den Standort Deutschland.

Logistik machts möglich. Um die Vielfalt der Branche darzustellen gibt die TREND REPORT-Redaktion dem Thema Raum für eine eigenständige Reportage. Als elementarer  Wirtschaftszweig sichert die Logistikbranche Wohlstand durch Exporte für die Deutschland AG.

Aber das Zugpferd der deutschen Wirtschaft steht vor neuen großen Herausforderungen. So verlangt zum Beispiel das zunehmende Transportaufkommen nach innovativen Konzepten und nachhaltig organisierten Lieferketten.

Die Nachfrage nach umweltverträglicher Logistik fordert die Branche heraus. Kommunikationsziel der Reportage ist es, auf breiter Basis aufzuzeigen, was Logistik für  jeden von uns leistet. In Form von Interviews und Fallbeispielen präsentiert TREND REPORT deutsche Logistik-Trendsetter, die den schnellen Wandel als Chance für Neugeschäft  begriffen haben.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum  Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren  und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt als Fremdbeilage der Gesamtauflage des HANDELSBLATTES bei.

Themen:

Logistik schafft Lebensqualität
Interview mit Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner Vorsitzender des Vorstands, BVL (angefragt)

Verkehrsysteme und Intralogistik
Globale Kommunikationssysteme, Investitionen in Intralogistik steigen kräftig. Intralogistische-Elemente mit mehr Intelligenz

Die Bahnindustrie im Wandel
Trends – Chancen – Herausforderungen

Prognose: Laster ohne Lenker?
Autonome Fahrt in eine faszinierende Zukunft.

„Green“ Supply Chain Management
Über Risikomanagement und nachhaltige Lieferketten.

Telematik und Transportmanagement
RFID, Funk- und satellitengestützte Flottenmanagementsysteme erleichtern das Auffinden  von Waren.

Stadt-Land-Fluss
Binnenhäfen als trimodale Umschlagszentren

 

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Die Reportage erscheint im Rahmen unseres Titelthemas „Deutschland 2.0 – Standort im Wandel“

 

Bildquelle: Container – Bildquelle:  Martin Abegglen / flickr.com

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

 

Arbeitgeberattraktivität im Mittelstand

Keynote Silvia Ziolkowski
„KMU brauchen eine Vision mit Mitmachpotential“

Hamburg/Stuttgart, 25. Februar 2015. Viele kleine und mittelständische Unternehmen trifft der Fachkräftemangel in MINT-Berufen doppelt hart: Sie müssen für die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber nicht nur mit den oftmals viel bekannteren Marken der Konzerne konkurrieren, sondern gleichzeitig auch die Beschleunigung der globalen Wirtschaft bewältigen. Wie KMU in diesem Wettbewerb bestehen können, erläutert die erfahrende IT-Unternehmerin, Zukunftsentwicklerin und Coach Silvia Ziolkowski in einem Keynote-Vortrag auf den Messen PERSONAL2015 Nord und Süd.

„Die Marktsituation im MINT-Umfeld ist schwierig“, räumt Silvia Ziolkowski ein. Junge Menschen drängten ins Ausland oder in die großen Metropolen. Da schneide ein Mittelständler in der Provinz als potenzieller Arbeitgeber eher schlecht ab. Die meisten KMU müssten aktuell zudem darum kämpfen, das Tagesgeschäft zu bewältigen. „In der ‚Zuvielisation‘, in der wir leben, werden Mitarbeiter von der E-Mail-Flut überrollt und dann kommt noch die Globalisierung hinzu“, so die Keynote-Sprecherin der Messen PERSONAL2015 Nord und Süd. Gleichwohl gebe es oft noch unausgeschöpfte Potentiale, die der Mittelstand verschlafe.

Betriebliche Ausbildung versus War for Talents

Angesichts des Fachkräftemangels in MINT-Berufen plädiert Ziolkowski, die schon mit 26 Jahren selbst ein IT-Unternehmen im Umfeld der Automobil-Industrie mit aufgebaut hat, für mehr Mut zur Ausbildung im eigenen Betrieb. „Das halte ich für den Königsweg schlechthin, insbesondere wenn ein Unternehmen an einem wenig attraktiven Ort ansässig ist.“ Oftmals hemme die Betriebe das Argument, dass sie Mitarbeiter abstellen müssten, um Auszubildende zu betreuen. „Aber das ist ein Denkfehler. Schließlich müssen Sie jemanden, der bereits eine fertige Ausbildung mitbringt, ebenfalls einlernen, wenn er das Geschäft verstehen und sich wohlfühlen soll.“

Unternehmerpersönlichkeit nach außen zeigen

Employer Branding sei ebenfalls ein hilfreiches Werkzeug, greife aber zu kurz, wenn Betriebe es als reines Marketingtool begriffen. „KMU punkten durch ihre Individualität, im Idealfall durch die Unternehmerpersönlichkeit“, so Unternehmer-Coach Ziolkowski. Gerade Mittelständler hätten oft eine personifizierte Marke. Da könne man sich einiges von Familienunternehmen und Gründern wie Anton Kathrein, der die Parabol-Satellitenschüsseln erfunden hat, oder einer Familie Leibinger von der Trumpf Gruppe abschauen. „Um aus der Masse der Kleinunternehmen herauszustechen, muss man sich schon zeigen“, ist die Senatorin der deutschen Wirtschaft überzeugt.

Mit Partizipation glänzen

Der Mittelstand sei zudem beim Thema Partizipation eindeutig im Vorteil. „Wenn ich als junger Mensch ein Unternehmen suche, in dem ich selbstbestimmt arbeiten und mich einbringen kann, dann ist das in einem kleinen oder mittelständischen Betrieb sehr viel leichter möglich als in einem Konzern“, betont Ziolkowski. In Großunternehmen gebe es immer unumstößliche Regeln, die oft vom Shareholder-Value diktiert würden und an die man sich zu halten habe, um erfolgreich zu sein. „Insbesondere bei kleinen und jungen Unternehmen ist hingegen Augenhöhe selbstverständlich.“

Unternehmensvision sollte Emotionen auslösen

Unternehmen könnten bei qualifizierten Bewerbern vor allem mit ihrer Werteorientierung punkten, die sie nach außen tragen und nach innen leben. Dafür brauche es jedoch eine klare Vorstellung davon, wie die Unternehmensvision aussehe. „Es geht dabei um das große Bild der gelungenen Zukunft oder den Traum des Unternehmers“, erklärt die Unternehmensberaterin und nennt ein Beispiel: Ein klassisches mittelständischen Unternehmen aus ihrem Kundenkreis, das Treppenlifte produziere, habe die Vision, Menschen im Alter beweglich zu machen und ihnen Flexibilität zu schenken. „Die Unternehmensvision sollte immer Emotionen auslösen, nur dann hat sie Mitmachpotential.“ Denn das Ziel dabei sei, dass viele Menschen Lust bekämen, sich für diese Vision einzusetzen und daran mitzuarbeiten.

Auf den Messen PERSONAL2015 Nord und Süd vertieft Silvia Ziolkowski diese Themen in einem Keynote-Vortrag:
„Zukunft entwickeln: Wie KMU neben Großunternehmen im War for Talents bestehen können“
Donnerstag, 7. Mai 2015, 10 – 10.45 Uhr, Forum 3, Halle A4, Hamburg Messe und Congress
Dienstag, 19. Mai 2015, 10.15 – 11 Uhr, Forum 2, Halle 6, Messe Stuttgart
presented by German Speakers Association (GSA)

Über Silvia Ziolkowski
Silvia Ziolkowski startete ihre Karriere vor mehr als 26 Jahren: Gemeinsam mit zwei Partnern baute sie ein international agierendes IT-Unternehmen auf, das Software-Lösungen für die Datensicherheit in der Automobilindustrie herstellt. Erfahrungen im Management sammelte sie nicht nur als Vorstandsmitglied dieses Softwarehauses, sondern auch als Businesspartnerin eines Industrieunternehmens. Die Kommunikationswissenschaftlerin ist heute Unternehmercoach für IT-Anbieter und Inhaberin des Beratungsunternehmens ArtVia net.consult. Neben ihrer Mitgliedschaft in der German Speakers Association engagiert sie sich ehrenamtlich als Karriere-Mentor an der Bayrischen Akademie für Werbung und Marketing sowie als Senatorin im Senat der Wirtschaft. Ihre Vision: KMU Mut machen, etwas verrückt zu sein und groß zu denken.

Über die PERSONAL2015 Nord und Süd
Die Messe PERSONAL2015 Nord (6. bis 7. Mai, Hamburger Messehallen) ist die führende Veranstaltung für die Personalwirtschaft in Norddeutschland, während die PERSONAL2015 Süd (19. bis 20. Mai, Messe Stuttgart) als Treffpunkt Nummer 1 für Personaler in Süddeutschland bekannt ist. Personalentscheider, Geschäftsführer und Mitarbeiter von Personalabteilungen erhalten einen Überblick über die Trends im Personalmanagement – von Personalsoftware und Online-Recruiting über Weiterbildung und E-Learning bis hin zu Betrieblichem Gesundheitsmanagement. Integriert in den Ausstellungsbereich läuft jeweils an beiden Messetagen ein umfassendes Begleitprogramm aus Vorträgen, Diskussionen und Networking-Formaten. Das komplette Programm veröffentlicht der Veranstalter Anfang Februar 2015 auf den Messewebsites.

Über spring Messe Management GmbH
spring Messe Management veranstaltet Fachmessen für Personalmanagement, Professional Learning, Corporate Health, job and career und den Public Sector. Langjährige Messe-Erfahrung, thematische Expertise und nachhaltige Kundenorientierung machen die spring-Veranstaltungen zu etablierten Branchenplattformen. Die Fachmessen aus dem Hause spring sind Seismographen für neue Produkte, Ideen und Managemententwicklungen. Das Tochterunternehmen der Deutschen Messe AG ist in vier Ländern vertreten: Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland.

www.messe.org

Deutschland 2.0 – Standort im Wandel

Titelthema: Den Wandel gestalten und Chancen nutzen. Unternehmen wagen sich auf neue Felder, die Wachstum und Arbeitsplätze in den kommenden Jahren versprechen.

Made in Germany, steht weltweit hoch im Kurs. Besonders wichtig scheint es Investoren zu sein, dass sie ihre Geschäfte in einem in jeder Beziehung gesicherten Umfeld machen können. Hier punktet unser Standort mit einer politisch und rechtlich stabilen Position in Europa und einem attraktiven Binnenmarkt. Doch wie steht es um Innovationen und neue deutsche Technologien? Und wie kann ein positiveres und innovationsfreundlicheres Gesamtumfeld für nachhaltiges Wachstum und die Zukunft geschaffen werden? Mit einem Standortportrait gibt die TREND REPORT-Redaktion in der Juni-Ausgabe dem Thema Raum und präsentiert deutsche Trendsetter, die den schnellen Wandel als Chance für Neugeschäft begriffen haben.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die aktuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt als Fremdbeilage der Gesamtauflage des Handelsblattes bei.

 

Weitere Themen und Reportagen der Juni-Ausgabe:   Logistik Verkehrssysteme und Intralogistik, SCM und logistische Subsysteme, Management logistischer Netzwerke, Telematik und Transportmanagement Management und Bildung MBA und internationale Bildungsabschlüsse Energie für Deutschland Der Energiemix wird nachhaltiger. Mittelstand und Finanzierung Unternehmensnachfolge: 20.000 Unternehmen haben mittelfristig noch keinen Nachfolger. Vorsorge und Faktor Demographie Betriebliche und private Altersvorsorge Vernetzte Gesellschaft Die digitale Transformation meistern. HR-Trends Beispiele für erfolgreiche Personalstrategien im Wandel Technologietransfer Die Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie ist wichtig für den Standort.    

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Community Policing nimmt zu

Marcel Zethoven, weltweit anerkannter Fachmann für „community policing“, spricht bei der Gründungsveranstaltung des Dachverbandes der europäischen Nachbarschaftshilfeorganisationen in Wien.
Der Niederländer Marcel Zethoven ist ein weltweit anerkannter Experte im Bereich „community policing“. Mit seiner Firma „VAZ Global“ ist er in vielen Teilen der Welt (unter anderem in Südafrika, im Mittleren Osten, Schweden, Lettland) in Sicherheitsprojekte involviert. proNACHBAR ist besonders stolz, dass Zethoven bei der Gründungsveranstaltung der European Neighbourhood Watch Association (EUNWA), die vom 23. bis 24. Oktober in Wien stattfindet, sprechen wird. Die EUNWA ist eine von proNACHBAR ins Leben gerufene Dachorganisation von Vereinen aus europäischen Ländern, die sich dem Thema Sicherheit in der Nachbarschaft verschrieben haben. An der EUNWA-Gründungskonferenz werden – so der derzeitige Stand – knapp 30 Repräsentanten aus 17 Staaten teilnehmen. Bereits seit einigen Wochen informiert das Organisationskomitee die künftigen EUNWA-Mitglieder in regelmäßigen Newslettern über alle Schritte der Gründung.
Eingebunden in das EUNWA-Netzwerk ist aber auch die österreichische Wissenschaft. Das Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie in Wien beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema Sicherheit und Gesellschaft. Reinhard Kreissl, wissenschaftlicher Leiter des Instituts, wird bei der Konferenz über seine aktuellen Forschungen berichten.
Neben der Wissenschaft wird an der Gründungsveranstaltung aber auch die Versicherungsbranche vertreten sein. Norbert Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der VAV Versicherungs-AG, meint zur EUNWA-Gründung: „Gut informierte, umsichtige Bürger leisten einen sehr hohen Beitrag zur Prävention von Eigentumsdelikten. Aufklärung und Einbindung der Bürger haben große Wirkung: Die Einbruchsraten gehen nachweislich zurück – etwa aufgrund von verstärkten Sicherungsmaßnahmen. Das hat den positiven Effekt, dass Versicherungsunternehmen weniger hohe Leistungen erbringen müssen und damit für alle Versicherungskunden die Prämien sinken.“ Die VAV-Versicherung ist bereits seit vielen Jahren ein Unterstützer von proNACHBAR.
Karl Brunnbauer, der proNACHBAR 2008 in Wien-Speising gegründet hat, sieht in einer internationalen Vernetzung enorme Vorteile: „Kriminalität – und da gerade die Einbruchskriminalität – kennt keine Landesgrenzen. Daher ist es wichtig, dass wir uns untereinander austauschen und unsere Informationen weitergeben.“ In den nun knapp sechs Jahren seines Bestehens hat proNACHBAR ein engmaschiges Bürgernetzwerk aufgebaut. Derzeit gibt es mehr als 6000 Mitglieder, proNACHBAR ist neben Wien auch schon in anderen Bundesländern aktiv. „Unser großes Bürgernetzwerk und der zeitnahe Informationsaustausch über vorgefallene Eigentumsdelikte haben eine besonders präventive Wirkung“, erklärt Brunnbauer.
Den Ehrenschutz über die EUNWA-Gründungsveranstaltung hat Innenministerin Johanna Mikl-Leitner übernommen.
Weitere Informationen: www.pronachbar.at

Pressekontakt:
Karl L. Brunnbauer
Verein proNACHBAR
Hermesstraße 70 1130 Wien
ZVR-Zahl: 320774596
karl.brunnbauer@pronachbar.at
www.pronachbar.at
Rückfragehinweis:
presse@pronachbar.at
Telefon: +43 681 10 40 14 12

11 drohende Kriege

11 drohende Kriege

Andreas Rinke und Christian Schwägerl
11 drohende Kriege
Künftige Konflikte um Technologien, Rohstoffe, Territorien und Nahrung
432 Seiten, 11 Karten
€ 21,99 [D] | € 22,70 [A] | CHF 31,50
C. Bertelsmann Verlag

Trends sind nicht immer nur positiv. Vielfach können sich einzelne Ereignisse zu ungünstigen Kettenreaktionen ausweiten. Diese Entwicklungen könnte man auch als „Negativtrends“ bezeichnen. Die Gefahren, die Andreas Rinke und Christian Schwägerl durchspielen sind real. Aktuell zeigt uns beispielsweise die Ukraine-Krise, wie nah „vor unserer Haustür“ die Konflikte tatsächlich sind.

Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist von Krisen geprägt. Mit Billionenbeträgen und riesigen Militärapparaten versuchen Staaten, für Stabilität und Sicherheit zu sorgen. Doch dabei laufen Regierungen meist den Ereignissen hinterher, statt aktiv neuen Gefahren vorzubeugen. „11 drohende Kriege“ lenkt den Blick auf die Zukunft: Wie sind neue Krisen und Kriege zu verhindern? Die renommierten Journalisten Andreas Rinke und Christian Schwägerl berichten, wo die wahren Stressfaktoren für die kommenden Jahrzehnte liegen und wie sie sich in neuartigen Konflikten entladen können.
In spannenden Szenarien spielen Rinke und Schwägerl mögliche neue Konflikte durch – darunter den Kampf um Rohstoffe in der Tiefsee, den Zerfall der EU und der USA, ein Ringen um die letzten Fischbestände, einen „Kühlkrieg“ ums Weltklima und die Wettrennen um die Vorherrschaft im All und im Cyberspace. Anhand profund recherchierter Fakten erklären sie, warum die Szenarien keine Science-Fiktion sind, sondern reale Risiken darstellen. Zugleich liefern die Autoren Ideen, wie die Krisen der Zukunft noch abzuwenden sind – durch Handeln heute.

Megatrends für die Stadt von morgen

Die Stadt der Zukunft gehört den Selbermachern. So lautet ein Ergebnis der  Fraunhofer-Studie im Auftrag der Deutschen Bank, welche die wichtigsten Trends für Deutschlands Städte vorstellt.

Wie leben wir in der Stadt von morgen? Wie begegnen Kommunen, Bürger, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aktuellen Herausforderungen wie der Energiewende oder dem demografischen Wandel? Die Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO skizziert die wichtigsten Megatrends für Städte. Basis der Analyse sind die 100 Gewinnerprojekte des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2013/2014, mit dem die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank Innovationen für die Kommunen von morgen prämiert haben.

„Die ausgezeichneten Innovationen sind ein Wegweiser für die Trends in die Stadt der Zukunft“, so Steffen Braun, Leiter des Competence Teams „Urban Systems Engineering“ am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, der die Studie verantwortet. „Besonders Unternehmen fördern das Entstehen von Innovationen. Bei den Wettbewerbssiegern stellen sie insgesamt 73 Prozent der Projektpartner und unterstützen vor allem junge Start-ups mit Know-how und finanziellen Mitteln.“

Die Top-Trends für städtische Regionen im Überblick:

Trend 1: Städter werden zu Rohstoff-Haushältern

Mehr Ressourceneffizienz ist laut Fraunhofer-Forschern der bedeutendste Trend für die Stadt der Zukunft. Mehr als die Hälfte aller prämierten Projekte im Wettbewerb adressieren dieses Thema. Bereits heute sind deutsche Kommunen die Recyclingmeister Europas – doch das Potenzial ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Nachhaltiges Leben und Wirtschaften werden künftig in der Stadt noch selbstverständlicher. Die Devise lautet „Wiederverwerten statt wegwerfen“ – von der Blechdose bis hin zum Hochhausstahlträger.

Trend 2: Die Heimatliebe wächst

„Heimatliebe“ lautet nicht nur das Erfolgsrezept cleverer Magazinmacher, die Lust auf Deutschlands Städte und Gemeinden machen. Auch in der Stadt von morgen entdecken immer mehr Bewohner die Liebe zu ihrer Heimat und engagieren sich für ihren Ort – ob für soziale Initiativen oder für Projekte, welche die eigene Stadt sicherer, integrativer oder lebenswerter machen. Auch die „Ausgezeichneten Orte 2013/14“ belegen das: Kommunen und Gemeinden gewinnen Unternehmen, Neubürger, Touristen und Kulturschaffende mit kreativen Ideen und positionieren ihre Heimatstadt als Marke.

Steffen Braun, Fraunhofer IAO

Dipl.-Ing. Steffen Braun, Forschungskoordinator der Fraunhofer-Initiative Morgenstadt am Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und Mit-Urheber des Trendreports Stadt. Bildquelle: Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert

Trend 3: Der Siegeszug der Selbermacher

Online nach einem Kitaplatz suchen oder Verschmutzungen im eigenen Viertel per App melden: Wer in der Stadt von morgen lebt, nimmt die Dinge selbst in die Hand. Er wartet nicht mehr, bis die Verwaltung seine Angelegenheiten für ihn regelt, sondern managt seinen Stadtalltag mehr denn je selbst. Entscheidungen, welche die Zukunft der Stadt betreffen, überlässt man nicht allein der Kommunalpolitik, sondern mischt selbst mit, wenn die Weichen für die Zukunft gestellt werden – zum Beispiel per Bürgerbegehren in der geschützten Daten-Cloud.

Trend 4: Städte werden schlauer durch intelligente Vernetzung

Autos rollen via GPS fahrerlos durch die Straßen, Sensoren checken Genesungsfortschritte, Bürger werden per Online-Plattform zu Fluthelfern: Intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien machen das Leben der Städter künftig immer bequemer, sicherer und auch kommunikativer. Das zeigt auch die Fraunhofer-Studie: Jeder vierte „Ausgewählte Ort“ nutzt die neuen Technologien. Wer Gleichgesinnte für gemeinsame Aktivitäten sucht, findet sie nicht mehr über das schwarze Brett im Supermarkt, sondern über regionale Online-Plattformen.

Trend 5: Bürger als grüne Mobilitätsmanager

Carsharing, Elektrobus, Pedelec: Künftig setzen Bürger auf den individuellen Mobilitätsmix. Alternativ angetriebene Fahrzeuge wie das E-Bike eröffnen neue Möglichkeiten für einen sauberen Straßenverkehr. Ein Schwerpunkt wird aufgrund der demografischen Entwicklung künftig auf der Mobilität von Menschen mit Handicap liegen, die stärker am gesellschaftlichen Leben teilhaben werden. Grün ist laut Fraunhofer-Institut auch die Zukunft der Logistik: Warenströme werden emissionsärmer fließen, Assistenzsysteme sorgen für reibungslosen Lieferverkehr.

www.land-der-ideen.de

Green Economy: nachhaltig durchstarten

Nachhaltigkeit wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor – auch für den Standort Deutschland. Das Thema macht mit Innovationen auf sich aufmerksam.

Neue Ideen braucht das Land… Nachhaltigkeit wird das Top-Thema für Innovatoren. Ging es in den letzten Jahren darum, ein Bewusstsein für Nachhaltige Entwicklung zu schaffen, birgt Nachhaltigkeit nun selbst Basis für neue Geschäftsmodelle: Bioökonomie, Ressourceneffizi-enz, Bioethik, Photonik aber auch der Cradle-to-Cradle-Ansatz sind Beispiele eines neuen, „grünen Wirtschaftens“ („green economy“).
Müssen wir uns trotzdem vom Gewinnstreben als Maxime wirtschaftlichen handelns abkehren, wie es einige Organisationen fordern? Nachhaltig agierende Unternehmen haben dies jüngst eindrucksvoll widerlegt – wenn Werte in den Unternehmen neu justiert werden.

TREND REPORT ist die neue Wirtschaftzeitung, die ak-tuelle und zukünftige Trends zum Thema macht. Wir suchen nach neuen Anzeichen, die Wendepunkte im Zeitgeist markieren und wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft. TREND REPORT liegt als Fremdbeilage der Gesamtauflage des Handelsblattes bei.

 

Themen:

Bioökonomie: grünes Wachstum
Neue Konzepte zur Nutzung natürlicher Ressourcen.

Ressourceneffienz und Cradle-to-Cradle
Neue Werkstoffe berücksichtigen direkt die Verwertungsmöglichkeiten.

Energieeffizienz ganzheitlich stärken
Die gesamte Produktionskette im Blick.

Big Data: Datenanalyse für die Umwelt
Verbesserungspotenziale erkennen.

Elektromobilität
Google und Apple preschen vor.

Finanzielle Nachhaltigkeit
Neues Denken, neues handeln.

Nachhaltigkeit und Gesellschaft
In welcher Welt wollen wir leben?

Green Economy
Neue Geschäftsmodelle entstehen auf der Basis eines nachhaltigen Handelns.

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Die Reportage erscheint im Rahmen unseres Titelthemas “Deutschland 2.0 – Standort im Wandel”

 

Bildquelle: flickr.com / Iain Watson

Lizenziert unter https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Trend: Gedruckte Elektronik

Von Leuchtdioden bis zur Schönheitsmaske

In wenigen Wochen öffnet die 7. LOPEC, Internationale Fachmesse und Kongress für gedruckte Elektronik, ihre Tore auf dem Gelände der Messe München. Vom 3. bis 5. März demonstrieren Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus aller Welt, dass gedruckte Elektronikbauteile Einzug in viele verschiedene Branchen halten.

Auf der Fachmesse der LOPEC stehen dieses Jahr zwei Branchen im Fokus: die Verpackungs- und Automobilbranche. „Die Anwenderindustrien stellen verschiedene Anforderungen an die Produkte der gedruckten Elektronik. Für den Automobilbereich etwa müssen besonders langzeitstabile und bediensichere Bauteile entwickelt werden, im Verpackungsbereich zählen eher die Produktionskosten“, betont Dr. Klaus Hecker, Geschäftsführer des internationalen Branchenverbandes OE-A (Organic and Printed Electronics Association).

Wer die Verpackungen seiner Produkte interaktiver gestalten möchte, wird auf der LOPEC bei vielen Ausstellern auf gute Ideen treffen. Das norwegische Unternehmen Thin Film Electronics aus Oslo beispielsweise zeigt in München eine Innovation für den Markenschutz: elektronische Produktlabel, die Daten speichern und wiederbeschreibbar sind. Das Druckverfahren zur Herstellung der Label ist kosteneffizient und einfach in gängige Produktionsprozesse integrierbar. So lassen sich zum Beispiel Arznei-Blisterpackungen vor Fälschungen schützen. Für die Verpackung von frischen Lebensmitteln und anderen verderblichen Produkten hat Thin Film Electronics hauchdünne Temperatur-Sensoren entwickelt. Daten zu Ort, Lagertemperatur und Zeit können via Smartphone abgerufen werden. Das smarte Label gibt es auch mit integrierter Temperaturanzeige oder Leuchtsignal bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen.

Im Automobilbereich sind organische Leuchtdioden (OLEDs) auf dem Vormarsch. Anders als die bereits in Fahrzeugleuchten integrierten LEDs leuchten OLEDs nicht punktuell, sondern flächig. Damit erlauben sie Designern ungeahnte Möglichkeiten in der Gestaltung von Innenraum und Außenleuchten. Das deutsche Unternehmen Cynora aus Bruchsal gilt als Wegbereiter einer neuen OLED-Technologie, die auf teure Edelmetalle wie Platin und Iridium verzichtet und kostengünstige Druckverfahren möglich macht. Zudem sind die so hergestellten OLEDs energieeffizienter, lichtintensiver und leichter. Erst kürzlich erhielt Cynora den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis. Auf der LOPEC zeigt das Unternehmen eine Farbreihe seiner Emitter-Materialien und OLED-Demonstratoren.

Als zukunftsträchtig im Fahrzeugbau gelten auch die transparenten leitfähigen Folien von PolyIC aus Fürth, mit denen sich Touch-Displays für Navigationssysteme und die Steuerung von Klimaanlagen, Fensterhebern und mehr realisieren lassen. Dank ihrer Flexibilität sind solche Displays in geschwungene Formen – zum Beispiel in die Mittelkonsole – integrierbar. Auch für Touch-Screens von Haushaltsgeräten eignen sich die leitfähigen Folien von PolyIC. Darüber hinaus präsentiert das Unternehmen Neuheiten für die Unterhaltungselektronik und mobile Geräte.

Forschungseinrichtungen sind ebenfalls auf der LOPEC vertreten. Zu den Highlights am Stand der finnischen Ideenschmiede VTT Technical Research Centre of Finland zählen dekorative organische Solarzellen, die sich in beliebigen Formen auf transparente Folie drucken lassen. Sie sind nur ein Fünftel Millimeter dünn und können auf Fensterscheiben, Wänden und vielen anderen Oberflächen platziert werden. Außerdem am Stand von VTT: ein ans Smartphone gekoppelter Kohlenstoffdioxid-Sensor und eine Einmal-Schönheitsmaske, die das Eindringen von Kosmetikwirkstoffen in die Haut durch einen geringen elektrischen Strom steigert.

Das amerikanische Unternehmen GSI Technologies aus Burr Ridge, Illinois, bringt zur LOPEC ebenfalls eine breite Produktpalette mit, darunter dünne Heizelemente für therapeutische und andere Anwendungen, Diagnostik-Teststreifen mit integrierten Elektroden und elektrolumineszente Folien für tragbare Geräte.

Wie in den Jahren zuvor bildet auch die LOPEC 2015 die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung bis zur Fertigung ab. Unternehmen, die gedruckte Elektronikbauteile in ihre Produkte integrieren möchten, finden auf der LOPEC die idealen Partner. Das auf Beschichtungs-, Druck- und Laminiermaschinen spezialisierte Unternehmen KROENERT aus Hamburg zeigt in München die vielseitig einsetzbare Anlage LabCo mit einer Arbeitsbreite bis 500 mm, die sich für die Herstellung von Kleinserien der gedruckten Elektronik und organischen Photovoltaik eignet. Alle Produktionsparameter können einfach auf größere Anlagen von KROENERT übertragen werden. Hoffmann+Krippner aus Buchen (Odenwald) bietet sich auf der LOPEC ebenfalls als Entwicklungs- und Fertigungspartner an. Das Unternehmen verweist auf eine über 35-jährige Erfahrung im Drucken von Schaltkreisen mit leitfähigen Pasten.

Weitere Messehighlights unserer Aussteller finden Sie hier.

 


Bild ID 252000: Label von Thin Film Electronics mit Temperatursensor und integrierter Anzeige auf einer Gemüseverpackung. (Foto: Thin Film Electronics)


Diese Schönheitsmaske, entwickelt am finnischen Forschungszentrum VTT, erhöht die Aufnahme von Kosmetikwirkstoffen durch einen geringen elektrischen Strom. (Foto: Esa Tanskanen)


Am finnischen Forschungszentrum VTT wurde ein Verfahren zur Massenherstellung von flexiblen dekorativen organischen Solarzellen entwickelt (Foto: Antti Veijola).

LOPEC
Die LOPEC (Large-area, Organic & Printed Electronics Convention) ist die führende internationale Veranstaltung für gedruckte Elektronik. Die Kombination von Fachmesse und Kongress bildet die Komplexität und Dynamik dieser jungen Industrie optimal ab. 2014 nahmen 2.134 Teilnehmer aus 40 Ländern an der Fachmesse und Kongress teil. 139 Aussteller aus 18 Ländern waren vertreten und es gab 195 Vorträge aus 28 Ländern. Die LOPEC wird von der OE-A (Organic and Printed Electronics Association) und der Messe München GmbH gemeinsam organisiert. Die nächste LOPEC findet von 3. bis 5. März 2015 statt. www.lopec.com

Messe München International
Die Messe München International ist mit rund 40 Fachmessen für Investitionsgüter, Konsumgüter und Neue Technologien allein am Standort München einer der weltweit führenden Messeveranstalter. Über 30.000 Aussteller und rund zwei Millionen Besucher nehmen jährlich an den Veranstaltungen auf dem Messegelände, im ICM – Internationales Congress Center München und im MOC Veranstaltungscenter München teil. Die internationalen Leitmessen der Messe München International sind FKM-zertifiziert, d.h. dass die Aussteller- und Besucherzahlen sowie Flächenangaben nach einheitlichen Standards ermittelt und durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer testiert werden.

Darüber hinaus veranstaltet die Messe München International Fachmessen in China, Indien, der Türkei und in Südafrika. Mit einem Netzwerk von Beteiligungsgesellschaften in Europa, Asien und Afrika sowie über 60 Auslandsvertretungen, die mehr als 100 Länder betreuen, verfügt die Messe München International über eine weltweite Präsenz. Auch beim Thema Nachhaltigkeit übernimmt sie eine Vorreiterrolle: Als erste Messeeinrichtung wurde sie mit dem Zertifikat „Energieeffizientes Unternehmen“ vom TÜV SÜD ausgezeichnet.

OE-A
Die OE-A (Organic and Printed Electronics Association) ist der führende internationale Industrieverband für organische und gedruckte Elektronik. Sie repräsentiert die gesamte Wertschöpfungskette dieser Industrie. Mitglieder sind international führende Firmen und Einrichtungen von Forschungs- und Entwicklungs-Instituten, Maschinenbauern und Materialherstellern über Produzenten bis hin zu Endanwendern. Mehr als 220 Firmen aus Europa, Nord-Amerika, Asien und Australien arbeiten in der OE-A zusammen, um den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Infrastruktur für die Produktion von organischer Elektronik weiter voranzutreiben. Die OE-A schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft, Technologie und Anwendung. Sie wurde 2004 als Arbeitsgemeinschaft im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) gegründet. www.oe-a.org

Trendreport Land veröffentlicht

Ländliche Regionen sind Innovationslabor und Zukunftsspiegel

Innovationen auf dem Land sind Taktgeber über ländliche Räume hinaus. Sie können Innovationslabor und Zukunftsspiegel für Städte und größere Gemeinden sein. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Trendstudie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) im Auftrag der Deutschen Bank. „Auf dem Land kommen die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie demografischer Wandel, Fachkräftemangel oder lückenhafte Infrastruktur schneller und direkter an. Deswegen müssen Lösungen für diese Herausforderungen hier früher entwickelt und umgesetzt werden. Ländliche Räume werden so zu Experimentierfeldern für neue Konzepte, die sich unabhängig von ihrer geografischen Lage beweisen müssen“, so Christian Rummel, Leiter gesellschaftliches Engagement der Deutschen Bank AG.

Innovationskraft folgt fünf Metatrends
Im Auftrag der Deutschen Bank analysierten Experten des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) die 100 Preisträger des Innovationswettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2014, den die Deutsche Bank jährlich gemeinsam mit der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausschreibt. Der Wettbewerb steht 2014 unter dem Jahresthema „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“. „Es sind vor allem fünf große Metatrends, die ländliche Räume zukunftsfähig machen: Ob Smart Villages oder die Ressource Natur – auf dem Land gibt es große Potenziale für eine lebendige Innovationskultur“, so Steffen Braun, Studienleiter am Fraunhofer IAO. Die Innovationskraft in ländlichen Räumen folgt folgenden fünf Trends:

  1. Unternehmergeist in ländlichen Räumen: Ländliche Regionen entwickeln eigene Innovationsstrategien und neue Wirtschaftszweige, vor allem zur Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen. Bewährte Dienstleistungen und Infrastrukturen werden modernisiert und digitalisiert. Ziel ist es, die Standortattraktivität aufrecht zu erhalten.
  2. Ressource Natur als Wirtschaftsmotor: Mit der Natur als Ressource nutzen ländliche Räume ihren Wettbewerbsvorteil gegenüber Städten und Metropolregionen: für eine wirtschaftlich attraktive Energiegewinnung und um sich als innovative Bildungsstandorte zu positionieren.
  3. Regionen werden zur Marke: Ländliche Regionen entwickeln zunehmend ihre eigenen Gesichter: als Standort, über regional verankerte Online-Portale oder in Form regionaltypischer Kulturangebote. So entstehen starke Regionalmarken.
  4. Gemeinsam für die Region: Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl prägen das Miteinander und sorgen im Bereich gesellschaftlicher und sozialer Innovationen sowie im Kampf gegen den Fachkräftemangel für ungewöhnliche, aber erfolgreiche Wege in die Zukunft. Damit wird das soziale Miteinander zu einem Erfolgsfaktor für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume.
  5. Smart Villages – vernetzte Dörfer: Soziale Projekte, medizinische Versorgung, moderne Landwirtschaft brauchen in ländlichen Regionen starke Netzwerke. Die Digitalisierung der Arbeitsorganisation und Technologie ist ein Schlüsselfaktor, der so weit geht, dass private Initiativen den Breitbandausbau vor Ort proaktiv vorantreiben.

Innovationen aus ländlichen Räumen sind Vorreiter
Unabhängig von der geografischen Verortung sind Unternehmen die häufigsten Innovationstreiber (Stadt: 43%, Land: 33%). Innovationen in ländlichen Räumen zielen allerdings vor allem auf eine bessere Auslastung und Wirtschaftlichkeit bestehender Angebote mit dem Ziel, die Attraktivität der Region zu erhalten oder zu steigern. In der Stadt geht es dagegen sehr viel häufiger darum, Infrastrukturen und Angebote in erster Linie für die Nutzer zu verbessern. Im Vergleich zur Trendstudie 2013 „Ideen finden Stadt“ zeigt sich, dass heterogen zusammengesetzte Netzwerke in ländlichen Räumen deutlich effizienter arbeiten als in der Stadt, wo die Menschen eher aus einem einheitlichen sozialen Umfeld zusammenfinden. „Identifikation und Heimatverbundenheit fördern Engagement und Eigeninitiative – das beweisen die diesjährigen ‚Innovationen querfeldein‘ eindrucksvoll. Und sie geben darüber hinaus Impulse, die sich auch urbane Regionen zunutze machen können“, so Ariane Derks, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, zu den Ergebnissen der Trendstudie.

Vision „Land 2024“
Unter dem Stichwort „Land 2024“ wirft die Studie auch einen Blick in die Zukunft: Demnach wird sich der Trend zur Regionalisierung und Markenbildung weiter fortsetzen. Gleichzeitig werden die Technologisierung und Digitalisierung vor allem in der Landwirtschaft sowie Sharing-Modelle für die Aufrechterhaltung der Mobilität und von Versorgungsangeboten entscheidende Stellschrauben sein.

Apps für Finanzdienstleister

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Stefan Wernhart, IT-Projektleiter der compeople AG, über Apps im Vertrieb.

Wie schätzen Sie die Bedeutung von Tablets und Beratungs-Apps für die Vertriebsunterstützung ein?
Tablets und Beratungs-Apps bieten bislang nicht gekannte Möglichkeiten, komplexe Finanzthemen und -pro­duk­te einfach, fast spielerisch zu vermitteln. Auf diese Weise können Fi­nanz­dienst­leister ihre Service-Qualität in der Kun­denberatung weiter verbessern und damit ihre Marktposition gegenüber dem Wettbewerb stärken.

Wie können Unternehmen dazu bei­tragen, dass ihre Vertriebsmitarbeiter Tablets erfolgreich im persönlichen Kundenkontakt einsetzen?
Unternehmen sollten Beratungs-Apps bereitstellen, die sowohl in fachlicher Hinsicht als auch bezüglich ihrer Performance  und  Benutzungs­freund­lich­keit den Anforderungen des Vertriebs entsprechen. Dies erreichen sie, indem sie vor allem die Vertriebsmitarbeiter als aktive Mitgestalter der App in den Entwicklungsprozess einbeziehen und der Usability bei der Konzep­tion und Entwicklung der App eine hohe Priorität einräumen.

Welche Vorgehensweisen haben sich aus Ihrer Erfahrung bei der App-Entwicklung besonders bewährt?
In unseren Projekten haben wir mehrere Best Practices identifiziert, die für eine erfolgreiche App-Nutzung entscheidend sind. Bewährt hat es sich beispielsweise, den in der jeweiligen Produktkategorie erfolgreichsten Ver­triebs­mitarbeiter in die App-Entwick­lung einzubinden. Dies gewährleistet, dass die wichtigsten fach­lichen Informationen und relevanten Verkaufsargumente integriert und sinnvoll miteinander verknüpft werden. Damit die Produktinformationen auch nach­vollziehbar sowie anschaulich für den Vertrieb aufbereitet werden, empfiehlt sich die Erstel­lung eines App-Storyboards. Dieses visualisiert die Erfolgs­story des ausgewählten Vertriebsmit­arbeiters, d. h. die Vorgehensweise, die sich in der Beratung seiner Kunden bewährt hat. Seine einzelnen Vor­ge­hens­schrit­te wer­den in gezeichneten Screen-Bildern festgehalten und diese dann zur App-Story miteinander verbunden. Darüber hinaus werden im App-Storyboard mit einem Usa­bility-Experten die Interaktionen und Animationen festgehalten, die ein­gebunden werden sollen, und pro Screen-Bild vermerkt.

Was würden Sie Unternehmen raten, die mit der App-Entwicklung star­ten möchten?
Unseren Kunden empfehlen wir, die Be­ratungs-App zunächst nur mit der wichtigsten Kernfunktionalität im Sinne eines „Minimum Viable Product“  zu realisieren. Nach dem Launch gilt es dann, das Feedback und die An­re­gun­gen der Vertriebsorganisation einzubinden und die mobile Applika­tion kontinuierlich weiterzuentwickeln. Auf diese Weise wird eine erste Version der App in einem überschauba­ren Zeitraum bereitgestellt und zugleich am konkre­ten Bedarf des Vertriebs ausge­richtet. Für das Unternehmen ist damit der erste Schritt hin zu einem mobilen Vertrieb erfolgreich vollzogen. Finanz­dienst­leis­ter, die hierfür nicht über die entsprechende Erfahrung verfügen, sollten sich von externen, auf die Ent­wicklung von mobilen Beratungs-Apps spezialisierten Experten unterstützen lassen.

www.compeople.de

„Survival of the Smartest“

TREND REPORT sprach mit Martin Kinting über die „Digitale Transformation“ im Finanzsektor. Gerade Banken und Versicherungen stehen vor der Aufgabe, Kunden zu halten, die mög­licherweise dazu tendieren, Finanzangebote von neuen Mitspielern einzuholen. Neue Möglichkeiten der Kundenbindung ergeben sich durch „intelligente“ Anwendungen wie etwa das Personal Finance Management (PFM): Controlling- und Planungsinstrumente in der Hand von Kunden.

Die Finanzwelt ist im Umbruch. Während neue Anbieter, so genannte FinTechs, auf den Markt drängen, tun sich die etablierten Unternehmen, Großbanken, aber auch kleinere Finanzinstitute wie Sparkassen oder Genossenschaftsbanken schwer, den „Newcomern“ Paroli zu bieten.
Das liegt nach Einschätzung von Martin Kinting, Geschäftsführer des Finanzsoftwareanbieters Elaxy, vor allem daran, dass die FinTechs – es handelt sich hierbei um eine Zusammensetzung der Begriffe „Financial Services“ und „Technology“ – „ihre Geschäftsmodelle vollständig aus einer digitalisierten, mobilen Gesellschaft her entwickeln und auf modernste Technologie aufsetzen“.

Einladung zum Angriff?
Die Modelle der FinTechs entsprechen somit besonders den Erwartungen einer zunehmend an das Digitale gewöhnten Kundschaft, die ganz selbstverständlich mit Smartphones und Tablets umgeht und die es gewohnt ist, Leistungen online zu vergleichen. Wie eine Studie belegt, wird die Situation für die herkömmlichen Finanzinstitute dadurch erschwert, dass sie auf verschiedenen anderen Gebieten gegenüber den Neuen Schwächen aufweisen, die FinTechs zum Angriff einladen und ihnen ihre Erfolge leicht machen. Martin Kinting: „Zerstörtes Vertrauen – das erleben wir täglich, Redundanz in den Produkten der Institute – der Markt ist schlicht überbesetzt, Komplexität – der Dschungel aus Produkten, Formblättern, Gebührenstrukturen ist kaum zu durchschauen und hat entsprechende Effekte auf die Prozesse, begrenzter Zugang – Filialöffnungszeiten passen nicht zum Zeitbudget der Kunden, Verschwendung – es sei nur an die Folgen der Niedrigzinsphase erinnert.“ Hinzu komme, so der Finanzanwendungsexperte, schlichtweg „veraltete Technologie“.

Martin Kinting, Geschäftsführer der Elaxy GmbH & Co. KG

Martin Kinting, Geschäftsführer der Elaxy GmbH & Co. KG: „PFM-Lösungen helfen bei der Kundenbindung. Das Ganze funktioniert – die Erfahrung zeigt: Kunden, die PFM nutzen, suchen auch wieder verstärkt das Gespräch mit der Bank.“

Aufgeschlossene Kundschaft neu gewinnen
Die Finanzinstitute müssten daher ihre Angriffsflächen verringern, ihre Stärken identifizieren und ausbauen sowie verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen. Das gilt nach Ansicht Kintings auch für die Technologie, die zu oft entweder als Kostentreiber oder als Instrument zur Kosteneinsparung gesehen wird – und nicht als Instrument zur Kundenbindung oder -gewinnung.
Man müsse „Standards nutzen, um zu individualisieren, Datentiefe und höchste Rechenleistung mit spielerisch einfacher Bedienung koppeln – und so eine aufgeschlossene Kundschaft neu gewinnen und lange halten.“ Die herkömmlichen Legacy-Anwendungen der Banken seien dafür nicht geeignet. Man könne allerdings rund um die Kernanwendungen moderne Technologie in Form modularer Anwendungen einsetzen, die einen hohen Standard mit individueller Anpassbarkeit verbinden und somit auf den unterschiedlichen Bedarf der jeweiligen Finanzdienstleister eingehen. Den Aufwand dafür bezeichnet Kinting als eine Möglichkeit den Angreifern etwas entgegenzusetzen und als den richtigen Schritt nach vorne.

„Kunden abholen, wo sie sich selbst gerne sehen“
Beispiel für eine solche Technologie ist moderne PFM-Software, die in den USA bereits erfolgreich eingesetzt wird und laut Kinting geeignet ist, eine „langfristige Kundenbeziehung“ zu schaffen. Die Idee: Die Kunden können mit dem Tool ihre Finanzflüsse verstehen, ordnen und regeln. Die gewonnene Transparenz für den Kunden macht die Banken aber keineswegs überflüssig, wie die Erfahrungen zeigen. Der Kunde gewinnt massiv an Transparenz und Klarheit – und die Bank: die Chance, weitere Verbindungen auf sich zu konzentrieren. Martin Kinting: „Kunden, die PFM nutzen, suchen auch wieder verstärkt das Gespräch mit der Bank. Und auch hier – im direkten Gespräch – kann man zum Beispiel mit raffinierten Beratungs-Apps oder Tabletberatung, die ihren Namen verdient, die Kunden da abholen, wo sie schon längst sind.“

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Nullzinspolitik macht die Dividende zum Renner

Experten zweifeln nicht: Die Börsen der Emerging Markets (EmMa) werden 2015 in die Erfolgsspur zurückfinden.
2013 und 2014 hatte der MSCI Emerging Markets Index je rund fünf Prozent verloren. „Contrarians“ – gegen die Mehrheitsmeinung agierende Anleger – erwarten für Schwellenlän­der-Aktien also die Wende. Und das, obwohl China als treibende Kraft an Dynamik verliert. „Das Wachstum in Schwellenländern ist nicht mehr so stark wie zuvor, aber noch höher als in den Industrieländern“, bleibt Manu Vandenbulck, Manager des ING (L) Invest Emerging Markets High Dividend, Optimist. Sein seit drei Jahren existierender Fonds investiert in Schwellenländer-Aktien, die eine attraktive Dividendenrendite bieten.

Manu Vandenbulck, Manager des ING (L) Invest Emerging Markets High Dividend

„Die Dividendenrendite unseres Fonds liegt aktuell bei vier Prozent“, sagt Manu Vandenbulck.

In der Tat: Vieles spricht für die Schwellenländer. So auch die im Vergleich zu Industrieländern höhere Bevölkerungs­zahl, der enorme Nachholbedarf und generell niedrigere Staatsschulden vie­ler Staaten. Geht es um einen Vergleich von Börsen-Kennzahlen, dann schneiden die EmMa auch besser ab. Schwächen liegen in rechtlicher und infrastruk­tureller Hinsicht und dem labilen Börsenwesen der Länder.

In Zeiten, in denen Staatsanleihen als solide geltender Industrieländer mage­re Renditen zwischen 0,3 % in Japan, 0,54 % in Deutschland und 1,87 % in den USA abwerfen, kommt der Dividende in globalen Anlagestrategien große Be­deutung zu. Gerade institutionelle Investoren (Pensionskassen, Versicherun­gen) stehen gegenüber Leistungsem­pfängern mit hohen Zins­ver­sprechen in der Pflicht. Traditionelle Investments werfen diese Renditen nicht mehr ab. Die Suche nach höheren Renditen ist in vollem Gange – auch bei Aktien.
Das nutzen Manu Vandenbulck und sein Team. Im Fonds werden nur Aktien von Unternehmen aus Schwellenländern mit stabilen und relativ hohen Dividen­den aufgenommen. Wichtig für Kapital­anle­ger: Der Fonds selbst plant keine Aus­schüttungen – alle anfallenden Divi­den­denerträge werden wieder angelegt.

Anleger sollten sich beim Thema Dividende von alten Denkmustern verabschieden. Unternehmen aus den EmMa sollten nicht mehr nur an der Wachstumsdynamik, sondern auch an der Divi­dende gemessen werden. Immerhin schüt­ten rund 90 Prozent der Aktien von Schwellenländer-Unternehmen Divi­denden aus. Deren Durchschnittsrendite liegt bei fast drei Prozent. Solche dividendenstarken Aktien sind oft inte­ressanter als dynamische Wachstumsaktien. Auf den Punkt gebracht: Je höher das Wachstum der Schwellenländer ist, desto mehr Spielraum besteht in der Dividendenpolitik.

Für 2015 wird ungeachtet der Gefahr steigender US-Zinsen eine graduelle Bele­bung der Weltkonjunktur erwartet. „Die Geschichte lehrt, dass sich steigen­de US-Zinsen nicht notwendigerweise negativ auf EmMa-Aktien auswirken müssen“, so Vandenbulck. Im Gegenteil: Es gebe positive Perspektiven sowohl für das Gewinn- als auch für das Dividendenwachstum der Firmen in den EmMa. Da der Fokus des Fonds auf Dividendenwachstum liegt, ist dessen Entwicklung über die Jahre hinweg stabil. „Dividenden fluktuieren nämlich weniger als Gewinne“, reflektiert der Fondsmanager seine Erfahrungen.

www.ingim.de

Grüne Geldanlagen als Alternative

Gastbeitrag von Georg Hetz, Grün­der und geschäftsführender Gesellschafter der UDI Beratungsgesellschaft mbH.

Totgesagte leben länger! Das gilt ganz besonders für Solarenergie. Früher das positive Aushängeschild der Energiewende, standen Solarparks auf einmal in der Kritik. Nun kommt der weltweite Solarboom wieder in Deutschland an.

Ein in den USA bestens funktionierendes Modell findet nun auch hier immer mehr Freunde. Es geht um PV-Anlagen, die auf privaten Dächern in Deutschland montiert werden. Der Clou: der Hauseigentümer kauft die PV-Anlage nicht, sondern mietet sie. Und zahlt dafür eine monatliche Nutzungsgebühr. Dafür kann er den Solarstrom selbst nutzen, muss also keinen teuren Strom aus dem Netz kaufen. Und nicht selbst verbrauchter Strom fließt ins öffentliche Stromnetz, wofür er die EEG-Vergütung erhält. Braucht er Strom, wenn die PV-Anlage „schläft“, holt er ihn sich aus dem Netz. Das geschieht nachts oder wenn zu wenig Sonne scheint.

Dieses PV-Mietmodell kostet ab 49 Euro im Monat. Inzwischen bieten auch einige Stadtwerke solche Mietmodelle an. Hauseigentümer greifen zu, weil sie sich so auf 20 Jahre weitgehend unabhängig von Strompreiserhöhungen machen. So weit, so gut. Was haben nun Geldanleger davon?

Hier hatten wir bei UDI (seit 1998 am Markt und Pionier bei grünen Geldanlagen) gemeinsam mit dem Anbieter des PV-Mietmodells eine zündende Idee: Fasst man die installierten PV-Anlagen zusammen und refinanziert sie mit dem Geld der Anleger, profitieren diese mit vier Prozent bis sechs Prozent per anno Festzins.

Georg Hetz, UDI

Georg Hetz, Grün­der und geschäftsführender Gesellschafter der UDI Beratungsgesellschaft mbH.

Die Solar-Sprint-Festzins-Anlage war geboren. Mit einer Laufzeit von drei Jahren und steigenden Zinsen von vier Prozent über fünf auf sechs Prozent im letzten Jahr, plus einer Sonderausstiegsmöglichkeit nach zwei Jahren, fand sie gleich guten Anklang. Die ersten fünf Millionen Euro waren rasch platziert. Mit der nun neu aufgelegten zweiten Tranche können sich Sparer erneut hohe Zinsen sichern. Die Mindestanlage beträgt 5 000 Euro – ein Zeichen, dass diese Festzinsanlage nicht für Kleinsparer geeignet ist. Es ist eine unternehmerische Geldanlage. Deren Basis ist sehr solide, da die Zinsen aus den regelmäßigen Mieteinnahmen gezahlt werden. Und diese sind über eine Mietausfallversicherung der Allianz abgesichert. Zur Sicherheit der Investition wird vor der Installation die Bonität jedes Hauseigentümers (u. a. mittels Schufa-Anfrage) überprüft. Zudem sind die PV-Anlagen gegen Schäden versichert, eben­falls über die Allianz.

Zum Laufzeitende steigt ein Großinvestor ein und übernimmt die gebündelten Forderungen an die Hauseigen­tümer. Daraus erfolgt die Rückzahlung der Anlegergelder. Ein Groß­investor ist bereits gefunden, der das Anlagenpaket übernehmen will.
Mit unserem Festzins-Produkt sind PV-Anlagen nun wieder eine lukrative Geldanlage! Zugleich eine interessante Alternative für Anleger, die für ihr Geld mehr als traurige Bankzinsen möchten. Und das bei überschaubarem Risiko und auf einer soliden Basis.

www.udi.de

„Keine Angriffsfläche bieten“

Martin Kinting, Geschäftsführer der Elaxy GmbH, dokumentiert im Interview, welche Herausforderungen Banken im „digitalen Wandel“ bestehen müssen. Sie bekommen darüber hinaus Konkurrenz durch die so genannten „FinTechs“.

Schauen wir uns die aktuelle TV-Werbung an: Die Sparkasse steht auf der Filialbaustelle, die Hypovereinsbank bietet Nackenmassage, die Commerzbank joggt. Sind das Anzeichen, dass das Gros der Branche den Zug zur Digitalisierung noch nicht genug in den Mittelpunkt stellt?
Nun, in der Tat beobachten wir zwei große Lager: Einerseits sind da die Newcomer, die FinTechs, die ihre Geschäftsmodelle vollständig aus einer digitalisierten, mobilen Gesellschaft her entwickeln und auf modernste Technologie aufsetzen. Andererseits arbeiten die bestehenden Finanzdienstleister vom Marktführer bis zur kleinen Raiffeisenkasse daran, sich auf diesen bedrohlichen Schub einzustellen, der sie tendenziell Kunden und Geschäft kosten wird – bis hin zur Existenzbedrohung.
In einer interessanten Studie wurden fünf Felder identifiziert, auf denen etablierte Unternehmen gegenüber Start-Ups und neuen Angreifern  Schwächen aufweisen; Schwächen, die sich auf die Finanzdienstleister übertragen lassen und die, die FinTechs zum Angriff einladen und ihnen ihre Erfolge leicht machen:
Zerstörtes Vertrauen – das erleben wir täglich, Redundanz – der Markt ist schlicht überbesetzt, Komplexität – der Dschungel aus Produkten, Formblättern, Gebührenstrukturen ist kaum zu durchschauen und hat entsprechende Effekte auf die Prozesse , begrenzter Zugang – Filialöffnungszeiten passen nicht zum Zeitbudget der Kunden, Verschwendung – es sei nur an die Folgen der Niedrigzinsphase erinnert. Hinzufügen möchte ich ein sechstes Feld und das ist schlicht: veraltete Technologie.

Aber welche Chance hat denn die Branche, sich neu zu positionieren? Welche strategischen Entscheidungen sind jetzt zu treffen?
Wir wachsen mit dem demografischen Wandel einerseits in eine ältere Gesellschaft hinein, die aber über mehr Vermögen verfügen wird als jede Generation zuvor, und andererseits wächst eine junge Kundschaft nach, die so völlig anders tickt als ihre Eltern und Großeltern: 43 Prozent der jungen Generation würden eher auf ein Auto verzichten als auf einen Internetanschluss, 73 Prozent würden Finanzangebote lieber von Google, Amazon, Apple oder PayPal wahrnehmen als von ihrer Bank.
Die nötige strategische Konsequenz kann nur lauten: Banken und Versicherungen müssen ihre Angriffsflächen verringern, ihre Stärken identifizieren und nutzen, und verlorenes Vertrauen wiederherstellen. Die Chancen und die Grundlagen dazu sind vorhanden. Immerhin können wir sagen: Auf Seiten der Technologie gibt schon heute mehr Möglichkeiten, diese werden nur zu wenig genutzt. Oftmals wird Technologie noch als Kostentreiber oder als Möglichkeit zur Prozessoptimieurng und damit Kosteneinsparung gesehen. Dabei kann sie viel mehr, wenn sie intelligent als wichtiger Kontaktpunkt genutzt wird: Kundenerlebnisse schaffen zum Beispiel oder Kunden binden. Das machen die FinTechs vor. Oftmals sind es hier schon kleine Veränderungen, die einen großen Unterschied machen.

Welche Technologietrends können denn einen solchen Wandlungsprozess unterstützen?
Die Legacy-Systeme der Banken sind nicht dafür ausgelegt, schnell und kostengünstig differenzierte und individualisierte Angebote aufzulegen. Aber einmal ganz davon abgesehen, welche Kosten- und Effizienzvorteile erzielt werden können, wenn man externe Rechenzentrumsservices nutzt: Rund um die Kernanwendungen lässt sich mit vertretbarem Aufwand moderne, anschlussfähige Technologie anbinden. Wir haben seit Jahren viel Entwicklungspower daran gesetzt, modulare Lösungen aufzusetzen, – Lösungen, die hoch standardisiert sind und sich dennoch höchst einfach an die individuellen Strategien und Vorstellungen jedes einzelnen Instituts anpassen lassen. Also: Standards nutzen, um zu individualisieren, Datentiefe und höchste Rechenleistung mit spielerisch einfacher Bedienung koppeln – und so eine aufgeschlossene Kundschaft neu gewinnen und lange halten!

Haben Sie dafür vielleicht Beispiele? Deutet ihr Beitrag in Richtung Personal Finance Management?
Das PFM ist wirklich ein gutes Beispiel. Die Technologie ist ausgereift, in USA laufen die Kunden bereits den Instituten die Türen ein, die so etwas anbieten. In Deutschland wird vielerorts noch stark gezaudert. Im Kern geht es um Folgendes: Die Bank gibt ihren Kunden ein Controlling- und Planungsinstrument an die Hand. Damit können sie ihre Mittelflüsse ordnen, verstehen und strategisch beeinflussen. Der Kunde erkennt und durchdringt seine finanziellen Möglichkeiten und Grenzen – und die Bank hat die Chance, sie mit ihm neu und fundiert zu besprechen. Der Kunde gewinnt massiv an Transparenz und Klarheit – und die Bank: zunächst einmal die freiwillig mitgeteilten Daten und dann tendenziell die Chance, weitere Verbindungen auf sich zu konzentrieren. Das Ganze funktioniert zunächst rein online – aber die Erfahrung zeigt: Kunden, die PFM nutzen suchen auch wieder verstärkt das Gespräch mit der Bank.
Und auch hier – im direkten Gespräch – kann man zum Beispiel mit raffinierten Beratungs-Apps die Kunden technisch da abholen, wo sie sich selbst gern sehen. Solche fundierten, mobilen, vernetzten Interaktionsmöglichkeiten schaffen Win-Win-Situationen, die die Grundlage einer langfristigen Kundenbeziehung bilden können.

www.elaxy.de

Mitarbeiter führen Unternehmen

Neue Technologien, schnelle Marktzyklen, kultureller Wandel und demografische Entwicklungen – der Weltmarkt befindet sich im Umbruch.

Wenn Unternehmen morgen noch erfolgreich sein wollen, müssen sie sich ständig neu erfinden. Doch was sind die Grundvoraussetzungen für Innovationsfähigkeit und Agilität? Haufe ist überzeugt: Es sind die Menschen, die den Unterschied bedeuten. Die altbewährte hierarchische Top-Down-Struk­tur löst jedoch weder den Innovationsmangel, noch bildet sie die Unternehmensrealität ab. „Wenn Unternehmen mit den aktuellen Entwicklungen mithalten wollen, müssen sie sich zunächst selbst hinterfragen: Verfügen wir über die strukturellen Voraussetzungen und die richtigen Management-Tools, um Mitarbeiter zu Bestleistungen anzuspornen und ihnen Raum für eigenverantwortliches, unternehmerisches Handeln zu ermöglichen? Nur wenn dies gegeben ist, können Unternehmen ihre Innovationskraft vorantreiben und sich auf dem Markt behaupten“, ist Marc Stoffel, der soeben zum zweiten Mal von seinen Mitarbeitern gewählte CEO der Haufe-umantis AG, überzeugt.

Sein Unternehmen, eine Tochter der Haufe Gruppe, hat sich einem Führungs­modell verschrieben, das den Mitarbeiter ins Zentrum unternehmerischen Denkens und Handelns stellt. Die 150 Mitarbeiter des Anbieters für Talent-Management werden zum Mitentscheider, ja sogar zum Mitunternehmer: Sie bestimmen die Strategie, die Prozesse und auch die Führungskräfte gemeinsam. So stellte sich im Januar das gesamte C-Level-Management der Wahl durch die Mitarbeiter.

Damit aber noch nicht genug – mittlerweile sind in den Unternehmensbereichen Markt, Produkt und Kunde sogar die Abteilungsstrukturen abgeschafft worden. Die Teams organisieren sich projektweise und vollständig eigenverantwortlich ohne feste Hierarchien. Die Mitarbeiter entscheiden alle drei Monate, in welchen Projekten sie aktuell den größten Beitrag zur Wertschöpfung und zum gemeinsamen Erfolg leisten können. Multiple Organisationsformen wie Swarming und vom gesamten Team gewählte Manager existieren bei Haufe-umantis neben- und miteinander. Stoffel erklärt, warum: „Mitarbeiter sind der größte Hebel für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Dafür möchten wir ein Exempel statuieren und gleichzeitig andere Unternehmen dazu anregen, den Mut für ein Umdenken hin zu mitarbeiterzentrierten Organisationsmodellen aufzubringen. Denn darin liegt unserer Ansicht nach die Zukunft der Arbeit.“

http://vision.haufe.de/blog/

Live: Expertenwissen fürs Trading

Tradingportale werden sich im Zuge der digitalen Information verändern. Überleben werden diejenigen Portale, die ihren Nutzern einen echten Mehrwert bieten. Bspw. in Form von Expertenwissen.

Aller Anfang ist schwer, heißt es im Sprichwort. Doch wie so viele Sprichwortweisheiten trifft dies manchmal zu. Manchmal nicht, wie im Fall des Tradingportals www.guidants.com der BörseGo AG: „Rund zwei Jahre nach ihrem Start zählte die Investment- und Analyseplattform der Macher des Finanzportals GodmodeTrader zu den Shootingstars in der Börsenwelt.“ So ergab die jährliche Untersuchung „Ger­many Trading Behaviour Study“ des Marktforschungs­instituts Investment Trends im Frühjahr 2014, bei der rund 10 000 Trader und Investoren befragt wurden, dass gut ein Viertel der Vieltrader Guidants zur technischen Analyse nutzt.

Guidants.com

Guidants.com bietet Tradern und Anlegern alles, was sie für ihre ganz persönliche Investmententscheidung benötigen.

Starkes Wachstum
„Guidants wächst kontinuierlich weiter und wird Nutzer und Partner auch künftig mit neuen Möglichkeiten über­raschen“, sagt Robert Abend, Vorstand der BörseGo AG. Laut Abend begleitet die Plattform mittlerweile über 110 000 Unique User pro Monat bei ihren Entscheidungen, sind 40 000 Desktops von Nutzern an­gelegt worden und liefern über 100 Börsen- und Finanzexperten den Nutzern Analysen, Videos und Kommentare. Dazu gehören nicht nur Einzelexperten, sondern auch gro­ße Branchenvertreter wie die Commerzbank, UBS Deutschland und die ING Markets.

Komplett personalisierbare Plattform
Wie lässt sich der Erfolg erklären? „Zeit ist Geld, gerade an den Finanzmärkten“, führt Abend aus. „Anleger und Trader wollen keine Zeit damit verlieren, sich durch einen Dschungel an Informationen zu kämpfen. Gleichzeitig können sie es sich nicht leisten, etwas zu verpassen. Eine moderne Investment- und Analyseplattform sollte also komplett personalisierbar sein.“ Das ist aber nur ein Punkt: Wichtig, so Abend, sei auch, „dass grundsätzlich jeder auf rele­vante Daten und Informationen zugrei­fen kann.“ Daher stelle man Gui­dants in der Basisversion kostenlos zur Verfügung.

„Allumfassende Lösung für Trader und Anleger“
Wichtig ist zudem die Freiheit der Nut­zer. „Im Gegensatz zum klassischen ‚Social Trading’ verwaltet der Gui­dants-Nutzer sein Geld selbst“, so Abend. „Er kann Experten nachhandeln, muss dies aber nicht tun. Diese Freiheit, verbunden mit der Tatsache, das Investmentrisiko selbst in der Hand zu haben, schätzen unsere Nutzer sehr.“
Und wohin gehen die Entwicklungen? Abend verweist darauf, dass Finanztechnologie (FinTech) für die BörseGo AG kein Novum, sondern seit mehr als 15 Jahren täg­lich Brot sei. Aktuell könne der Nutzer die Finanzmärkte über die Platt­form individuell beobachten, analysie­ren, seine Einschätzun­gen teilen und mit Experten dis­kutieren. „Mit der Han­dels­funk­tion, die 2015 live geht, wird aus Guidants eine all­umfassen­de Lösung für Trader und Anleger.“ Die BörseGo AG wer­de aber kein eigener Bro­ker, sondern eher eine Schnitt­stelle zwischen Bro­kern und trading­orientierten Nutzern.

www.guidants.com

Crowddesign: über den Tellerrand hinaus…

Nicht nur junge, hippe Unternehmen nutzen die Möglichkeiten des Crowd­sourcing. Auch Traditions­unternehmen setzen auf die Auslagerung interner Teilaufga­ben an eine große Gruppe.

Nur wenige Unternehmen in Deutschland können auf eine so lange Geschichte zurückblicken wie Villeroy & Boch. Als der Keramikproduzent 1748 gegründet wurde, regierte noch der „Alte Fritz“ in Preußen. Heute ist das börsennotierte Unternehmen in 125 Ländern rund um den Globus vertreten und verfügt nicht nur über 14 Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Asien, sondern auch über ein fast 270-jähriges Markenguthaben.

Inzwischen nutzt das Unternehmen die Möglichkeiten des „Crowdsourcing“. Auf der diesjährigen „Ambiente“ in Frankfurt, einer Leitmesse für den Bereich „Tischkultur“, stellt der Keramikproduzent eine neue Geschenkkollektion bestehend aus Kaffeebecher, Mini-Vase, Teelicht-Halter und Keramikkerze in vier unterschiedlichen Designs mit je­weils zwei Ausführungen vor. Die Kollektion ist per Crowdsourcing in Zusammenarbeit mit der Online-Plattform „jovoto“ entstanden. Crowdsourcing ist ein komplexer Prozess, der in den letzten Jahren von Unternehmen verstärkt eingesetzt wird. In der Untersuchung „Wie Surfen zur Arbeit wird. Crowdsourcing im Web 2.0“ definiert der Sozialwissenschaftler Christian Papsdorf Crowdsourcing folgendermaßen: „Crowd­sourcing ist die Strategie des Auslagerns einer üblicherweise von Erwerbstätigen entgeltlich erbrachten Leistung durch eine Organisation oder Privatperson mit­tels eines offenen Aufrufes an eine Mas­se von unbekannten Akteuren, bei dem der Crowdsourcer (…) frei verwertbare und direkte wirtschaftliche Vorteile erlangt.“

Geldprämie für den Gewinner
„Die Aufgabe lautete: Entwerfe eine schöne Designfamilie für eine Geschenk­kollektion, die Impulskäufe am Point of Sale anregt und zum Sammeln einlädt“, beschreibt Florian Bausch, Leiter Produktmanagement und -entwicklung, Unternehmensbereich Tischkultur, die Aufgabe. Man habe „jüngere Zielgruppen in attraktiven Preissegmenten“ ansprechen wollen, so Bausch. Auf der On­line­Plattform von jovoto wurde die Auf­gabe ausgeschrieben. jovoto unter­scheidet zwischen Verfahren, die „in offener, also für die Öffentlichkeit zugänglicher Art und Weise“ organisiert werden und sol­chen „in geschlossener Form, bei denen sich ausschließlich die besten Talente unserer Community beteiligen können.“ „Das geschlossene, also für die Öffentlichkeit und den Wettbewerb nicht sicht­bare Projekt lief auf unserer Plattform fünf Wochen“, erklärt Bastian Unterberg, Geschäftsführer der Jovoto GmbH, zu deren Kunden neben Villeroy & Boch auch Konzerne wie Coca Cola und Audi zählen. Die Gestaltungsvorgaben hingegen seien vollkommen offen gehalten gewesen, „um möglichst kreative und vielfältige Entwürfe zu erhalten.“ Nach fünf Wochen lagen 115 Ideen und 789 Ideenkreationen aus allen Regionen der Erde vor – unter anderem aus Australien, Südamerika, Indien und Sri Lanka. Die Besonderheit: Die Designer aus aller Welt hatten die Möglichkeit, die Ideen zu kommentieren und zu bewerten. Die Sieger aus Deutschland, Portugal, Mexiko und Venezuela erhielten eine Geldprämie. Ihre Designvorschläge werden auf der Ambiente vorgestellt.

Schlüsselwort Coopetition
„Das lässt schon einen ersten Schluss darauf zu, welche Produkte auf dem Markt auch Erfolg haben werden“, so Bastian Unterberg. Er nennt diese Form der Mischung von Wettbewerb und Zu­sammenarbeit Coopetition, eine Neuschöpfung aus Cooperation (Zusammenarbeit) und Competition (Wettbewerb). „Bei jovoto sind wir besonders stolz, dass dieser Prozess so hervorragend funktioniert.“ Kein Wunder, dass die Ausbeute beträchtlich war, denn mitt­lerweile arbeiten in dem Netzwerk des 2007 an der Hochschule für Künste in Berlin gegründeten Online-Unternehmens 60 000 Designer, Architekten und andere Kreative aus 150 Ländern.

Weiteres Projekt geplant
„Wir wussten nicht, was passiert“, gibt Florian Bausch zu. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen. „Dass wir speziell beim Design, unserer seit über 265 Jah­ren gefestigten Kernkompetenz, auf eine anonyme Online-Kreativcommuni­ty zurück­gegriffen haben, war absolutes Neuland für uns. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese externe Perspektive für neue Impulse in der Pro­duktentwick­lung sorgt. Wir sind mit den Designs sehr zu­frieden und davon überzeugt, dass es un­sere Kunden auch sein werden.“ Das Er­gebnis hat die Verantwortlichen bei Villeroy & Boch auch darin bestärkt, weiterhin auf dieses Instrument zu setzen, um frische Ideen und neue Ansätze zu finden, um sich eine globalere Sicht anzueignen. Die Bewertung der Ideen durch die Kreativen habe eine Vorauswahl möglich gemacht. Aufgrund der po­sitiven Erfahrungen plant Villeroy & Boch ein weiteres Crowdsourcing-Projekt mit jovoto, bei dem die Komplexität erhöht werden soll: Dieses Mal geht es um ein 3-D-Modell. Die Zukunft liege jedenfalls im Crowdsourcing, gibt sich Bastian Unterberg überzeugt: „In einer immer schneller werdenden Welt gewinnen die Möglichkeiten, die eigenen Innovationskapazitäten über Crowdsourcing flexibel zu steigern, zunehmend an Bedeutung.“ Wichtig sei ein Talentpool mit den besten Köpfen, aber auch eine sorgfältige Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Prozessfragen.

www.villeroy-boch.com
www.jovoto.com

Neuer Trend: Game-based Learning

Vorbei die Zeiten des E-Lear­nings mit langatmigen und wenig ab­wechs­lungs­reichen Lernsequenzen und einigen Multiple-Choice-Tests. Die neuen Zielgruppen, die so genannten „Digital Natives“, erwarten mehr von den Lerninhalten.

Dass Kinder beim Spielen auch lernen können, ist eigentlich nichts Neu­es. Neu hingegen ist, dass E-Learning-Anbieter seit einiger Zeit verstärkt auf spielerische Elemente setzen, um kom­plexes Wissen einer erwachsenen Ziel­gruppe zu vermitteln. So werden immer mehr „Serious Games“ entwickelt, digitale Spiele, deren Zweck über den der bloßen Unterhaltung hinausgeht.

Zalf Simulationsspiel

Simulationsspiel: Ein reales Flusseinzugsgebiet wurde in eine schematisierte virtuelle Welt transformiert, in welcher der Spieler aktiv das Wassermanagement im Untersuchungsgebiet gestaltet.

Erwartungshaltung der „Generation Internet“ steigt
Ein Beispiel für ein derartiges Serious Game ist etwa ein Spiel, bei dem Anwender erfahren, wie unsere Umwelt in 50 Jahren aussehen könnte. Das Projekt hat der E-Learning-Anbieter IMC aus Saarbrücken zusammen mit dem ZALF, dem Leibniz-Zentrum für Agrar­lands­forschung e. V. im brandenburgi­schen Müncheberg, realisiert. Dabei lie­ferte IMC vor allem die technische Expertise, während das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt namens „Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Brandenburg Berlin“ unter Federführung vom ZALF für die Inhalte verantwortlich war. Das Spiel, das demnächst öffentlich zur Verfügung steht, zeigt eine typische Land­schaft in Brandenburg. Simuliert werden verschiedene Klimaszena­rien in einem Zeitraum von 50 Jahren. Die Spieler verfügen über diverse Steuerungsmöglich­keiten, deren Auswirkungen sie spielerisch er­pro­ben können. „Das reale Was­ser­ma­nage­ment, in das unter­schied­liche Interessengruppen ein­grei­fen, lässt sich somit gut erfassen“, erläutert Falk Hege­wald, Leiter der Ab­­tei­lung New Media Services, Schwer­­punkt Games. „Das kann bei realen Ent­schei­dungs­prozessen ein Vor­teil sein.“ „Die Ein­bin­dung spielerischer Elemente in E-Lear­ning-Kon­zep­te ist un­ver­zicht­bar geworden“, fügt Chris­tian Wachter, Vor­stand der IMC AG, hinzu. „Die Erwartungshaltung der Generation In­ternet an Optik, Usability, Motivation und Ak­zeptanz ist größer geworden. Hinzu kommen neue Anforderungen an Län­ge und Aufbereitung von Lerninhalten. Und das Lernen erfolgt nicht mehr nur am Arbeitsplatz, sondern dank Smartphones und Tablets auch in der U-Bahn oder zu Hause auf dem Sofa. Dementsprechend müssen die Lerninhalte jederzeit abrufbar sein. “

Ein Trend, kein Hype
Ob Serious Games ein kurz­fristiger Hype oder ein langfristiger Trend sind? Für Christian Wachter ist die Antwort klar: „Ganz klar ein langfris­tiger Trend angesichts der Erwartungs­haltung der Generation Internet, die jetzt verstärkt in die Unternehmen drängt. Der Trend hat Fahrt aufgenommen und wird sich in den nächsten Jahren fortset­zen.“ Für IMC ist es wichtig, hier am Ball zu bleiben. Deswegen unterhält die Forschungsabteilung des Unternehmens, die „Innovation Labs“, enge Beziehun­gen zu Universitäten und Instituten, die „rund um das Thema ‚Wie verändert sich das Lernen?’ arbeiten und neue Lern- und Interaktionsformate entwickeln“, so Wachter.

www.im-c.de/individual-content

Innovationstreiber im Online-Banking

Die digitale Transformation wird immer mehr zu einem „Muss“ für Kreditinstitute. Ihre Zukunft hängt davon ab, wie es ihnen gelingt, Digitalisierung und Kundenansprache miteinander zu verbinden.

„Wir sind an gefestigten Kundenbeziehungen interessiert. “ Tilo Hacke, Vorstand Privatkunden, Deutsche Kreditbank AG (DKB), bringt es auf den Punkt. Seit mehr als zehn Jahren ist die DKB als Internetbank im Privatkundengeschäft tätig – mit sichtbaren Erfolgen. Im vergangenen Jahr überschritt die Anzahl der Privatkunden die Drei-Millionen-Grenze. „Für viele unserer Kunden sind wir längst die Hausbank, was sich z.B. an der hohen Zahl der Girokonten – rund zwei Millionen unserer Kunden haben ein DKB-Cash – erkennen lässt.“ Es handelt sich dabei um ein Paket aus Girokonto, Girokarte, DKB-VISA-Card und monatlicher Guthabenverzinsung.

24-Stunden-Chat mit dem Vorstand
Wirkt sich das fehlende Schaltergeschäft nicht negativ auf die Kundenbeziehungen aus? Hacke verneint. Zum einen liefere man den Kunden „online eine gute Auswahl an möglichst selbst­erklärenden Produkten für den Zahlungsverkehr, die Geldanlage, zum Spa­ren und Finanzieren.“ Zum anderen greife man Kundenwünsche auf, die sich durch die Digitalisierung ergäben: „Die Kunden möchten z. B. deutlich schneller als früher über ihre Kontobewegungen informiert werden und ihre Finanzen auch mobil im Auge behalten und verwalten können.“ Natürlich sei es klar, dass die Bank über die Wünsche ihrer Kunden informiert sein muss. Dazu hat die DKB im vergangenen Jahr für ihre Kunden z. B. auch einen 24-Stunden-Live-Chat mit dem Vor­stand eingerichtet – als erste Bank in Deutschland. Darüber hinaus besucht Tilo Hacke häufig die Kundenhotline: „Da­bei erfahre ich viel über die Anliegen und Erwartungen unserer Kunden.“

Kontoeröffnung per „Videochat“
Noch auf anderen Feldern zählt die DKB zu den Pionieren: Seit Oktober 2014 können ihre Kunden bspw. das DKB-Cash eröffnen, ohne den Gang zur Postfiliale antreten zu müssen. Ganz bequem per Videolegitimation. Die Hür­den sind bewusst niedrig gehalten: Benötigt werden Rechner, Tablet oder Smartphone mit WebCam sowie Personalausweis oder Reisepass. Der Kon­to­antrag wird in wenigen Minuten online ausgefüllt, und die Daten werden per Video-Chat mit einem Mitarbeiter bestätigt. „Wir sind überzeugt davon, dass mittelfristig eine Mehrheit der Kunden diesen schnelleren Weg zur Kontoeröffnung nutzen wird“, ist sich Tilo Hacke sicher.

Und: Zurzeit arbeitet die DKB an der Weiterentwicklung des „Finanzcockpits“, eines „Ortes, an dem der Kunde Zugang zu verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten hat und auf einen Blick seine gesamten Finanzen kontrollieren kann.“ Dank einer Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister PayPal können die DKB-Kunden seit dem vergangenen Jahr in ihrem DKB-Internet-Banking auch ihre PayPal-Zahlungen einsehen. Dadurch entfällt ein mehrfaches Einloggen bei verschiedenen Anbietern.

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Innovative Kreisläufe

„Cradle-to-Cradle“ („Von der Wiege zur Wiege“) heißt ein ressourcensparendes, umweltfreundliches Konzept, das von einigen Unternehmen bereits erfolgreich umgesetzt wird.

Beim Cradle-to-Cradle-Konzept (C2C) werden Materialien gebraucht, statt verbraucht. Außerdem werden nur Stoffe verwendet, die biologisch abbaubar sind („biologischer Kreislauf“) oder nach ihrer Nutzung getrennt und vollständig wiederverwertet werden können („technischer Kreislauf“).

Ein Beispiel für ein richtungsweisendes Cradle-to-Cradle-Unternehmen ist der Teppichhersteller Desso, der in Kooperation mit der Reststoffenunie, einer Vereinigung von Trinkwasserunternehmen in den Niederlanden, jetzt einen neuen Materialstrom nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft eingeführt hat. Dafür sollen bis zu 20 000 Tonnen Kreide von Wasserversorgungs­unternehmen für die Produktion verwendet werden.

Die Zusammenarbeit mit der Reststoffenunie ermöglicht es, aufbereitetes Kalziumkarbonat (Kalk) von niederländischen Trinkwasserunternehmen in ei­nem Upcycling-Prozess weiterzuverarbeiten. Der Kalk ist gemäß den C2C-Kriterien positiv bewertet und wird für die Herstellung der EcoBase-Rückenbeschichtung von Desso-Teppichfliesen verwendet. Diese ist im Desso-eigenen Herstellungsprozess zu 100 Pro­zent recyclebar. Die Zusammenarbeit mit der Reststoffenunie ist Teil des Innovationsprogramms von Desso, das sich auf drei Grundsätze, nämlich Kreativität, Funktionalität und Cradle-to-Cradle-Design stützt.

Höhere Arbeitsproduktivität
„Cradle-to-Cradle umfasst die Um­gestaltung unserer Herstellungsweise, sodass unsere Teppiche von Anfang an positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben, was bereits bei der Verwendung von unschäd­lichen Materialien beginnt“, erläutert Michael Stein, Geschäftsleiter Deutsch­land bei Desso. Ziel Dessos ist es, ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen und Teppiche herzustellen, die „aktiv zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen, basierend auf der Erkenntnis, dass wir 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen verbringen.“ Was Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch auf die Arbeitsproduktivität hat. Laut einer aktuellen Studie steigert eine ver­besserte Innenraumluft die Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmern am Arbeitsplatz zwischen 0,5 und fünf Prozent. Hier hat Desso den Teppich AirMaster ent­wickelt. „Jeder einzelne chemische Inhaltsstoff, der in dem Produkt zum Einsatz kommt“, erklärt Michael Stein, „wurde auf Basis von 24 Kriterien im Hinblick auf Gefahren für Gesundheit und Umwelt untersucht und bewertet.“ Der Teppich besteht aus einer Mischung aus feinen und groben Fasern, die auch die kleinsten Staubpartikel einfangen und wirksam binden. „Desso AirMaster hilft dabei, die Gesundheit zu verbessern und die Produktivität zu stei­gern“, fügt Michael Stein hinzu.

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