Forschen im „Living Lab“

E-Commerce besser machen mit KI

Birk Angermann im Gespräch mit der Redaktion, über Unified Commerce und Augmented Reality, im Hinblick auf den grundlegenden technologischen Umbruch durch KI.

 

Herr Angermann, welche Trends machen Sie aktuell im E-Commerce und Onlinehandel aus?  

Der Trend im Handel lautet „Unified Commerce“, eine Weiterentwicklung von Omnichannel, die vielerorts bereits zur Normalität geworden ist. Unified Commerce steht für die optimale Integration und Synchronisierung aller Absatzkanäle – und das auf einer Plattform, damit alle Systeme reibungslos funktionieren. Deutschland hat im Bereich der Digitalisierung im Handel noch Aufholbedarf, während Länder wie China viel weiter sind – Stichwort Social Commerce oder Live-Shopping. Dies zeigt, wie wichtig stetige Innovation, aber auch die Anpassung an Kundenbedürfnisse sind. Insgesamt sind die aktuellen Entwicklungen im Handel stark technologiegetrieben, wobei KI für mich einen grundlegenden technologischen Umbruch darstellt.

Über den Interviewpartner: Birk Angermann, Head of Revenue, EMEA, ist mit seinem Team für die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für Händler zuständig und unterstützt bei der Umsetzung von ganzheitlichen Commerce-Strategien. Angermann ist seit über zehn Jahren in verschiedenen Führungspositionen tätig und beschäftigt sich dabei mit Trendthemen wie KI, Cloud und Customer Experience.

 

Welche Möglichkeiten haben Händler und Marken, auf diese Trends zu reagieren?

Fest steht: Der Handel braucht Innovation, und zwar auch und vor allem in Deutschland. Innovation ist nicht nur eine Frage der Investition in neue Technologien, sondern erfordert einen Mindshift. Händler brauchen Offenheit und Mut, den Status quo infrage zu stellen, hergebrachte Strukturen, Prozesse und Ansätze neu oder auch anders zu denken. Es geht um Transformation und nicht um kontinuierliche Verbesserung. Das ist das große Missverständnis in Deutschland und der Unterschied zu Märkten wie den USA oder China. Innovation gibt es nicht von der Stange – auch nicht im Handel. Vielmehr brauchen Händler starke und verlässliche Technologiepartner, die diesen Transformationsprozess eng und konsequent begleiten.

Inwieweit haben Sie KI und ML bereits in Ihre E-Commerce-Lösungen integriert?

Wie bereits erwähnt, ist KI nicht ein Trend, sondern eine tiefgreifende technologische Weiterentwicklung, die sich fundamental auf sämtliche Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt. Im Handel wird KI mehr und mehr zu einer echten Basistechnologie, welche die Art und Weise, wie wir mit Kunden interagieren, grundlegend verändert. Für uns bei Shopify war und ist es sehr wichtig, diese Technologie sowie deren Nutzung und Entwicklung gleichsam zu „demokratisieren” und der gesamten Basis unserer Händler einen effektiven und gewinnbringenden Zugang zur Nutzung von KI zu bieten. Schon letztes Jahr haben wir mit Shopify Magic eine ganze Suite mit leistungsstarken KI-Tools eingeführt, die Händlern einen echten Mehrwert bieten.

Welche Vorteile haben Shopbetreiber und deren Kunden davon?

KI bietet dem Handel immense Vorteile, sowohl operativ als auch strategisch. Routineaufgaben lassen sich automatisieren und wichtige Analyseaufgaben werden schneller und effizienter erledigt. Das spart Zeit und Ressourcen für wichtigere Aufgaben. Generative KI, wie in Shopify Magic integriert, unterstützt bei der Content-Erstellung und der Personalisierung der Zielgruppenansprache, etwa durch relevantere Produktempfehlungen. KI-Chatbots erweitern den Kundenservice sinnvoll, ML-Modelle helfen, Nachfragetrends zu erkennen und Lagerbestände automatisch zu optimieren. Funktionen wie „Semantic Search” verbessern Suchergebnisse und so das Shopping-Erlebnis. Das Wertschöpfungspotenzial von KI für den Handel und die Wirtschaft ist enorm.

Inwieweit wird Augmented Reality das Kaufverhalten und den E-Commerce verändern? 

Technologien für Augmented und Virtual Reality werden im zukünftigen Shopping eine zentrale Rolle spielen, weil sie genau auf das einzahlen, was gutes und erfolgreiches Shopping seit jeher ausmacht – sowohl online als auch offline. Es geht um das Shopping-Erlebnis und die direkte Produkt- und Markenerfahrung. Je authentischer und immersiver das Erlebnis ist, desto zufriedener und loyaler sind die Kunden. Wie sehr diese Technologien das Kaufverhalten verändern und prägen werden, hängt stark von der weiteren Entwicklung und dem Reifegrad ab. Im Handel geht es um mehr als bloße Bedarfsdeckung. Das gilt für den E-Commerce genauso wie für den stationären Einzelhandel.

Influencermarketing, Voice- und Social Commerce, viele Kanäle führen zum Kunden – wie kann der Handel da technologisch noch mithalten?

Wie bereits erwähnt, geht es nicht darum, einfach nur schnell auf einen Trend aufzuspringen. Für den Erfolg ist es unserer Erfahrung nach entscheidend, den Handel, sprich die Gesamtheit aller Kanäle, die zur Interaktion und letztendlich zu Geschäften mit Kunden führen, integriert und ganzheitlich zu betrachten. Das ist im Prinzip genau das, was wir unter „Unified Commerce” verstehen, gewissermaßen das Leitziel für den erfolgreichen Handel von heute und morgen. Die Frage ist: Wie schafft der Handel das konkret? Der Handel, insbesondere in Deutschland, hat an dieser Stelle kein Erkenntnis-, sondern eher ein Umsetzungsdefizit. Deshalb ist es wichtig, sich gute, erfahrene und verlässliche Partner an die Seite zu holen.

Was bedeutet für Sie „Connected Commerce“?

Connected Commerce beschreibt im Grunde die gegenwärtige Entwicklungsstufe des Handels. Damit meine ich wesentlich die inzwischen vielerorts implementierten und umgesetzten Omnichannel-Strategien. Für uns ist dies  ein Entwicklungsschritt und somit die Voraussetzung für das, was wir mit „Unified Commerce” als Leitziel für erfolgreichen und gewinnbringenden Handel beschreiben. Im Gegensatz zu „Connected” bedeutet „Unified”, dass alle Verkaufs- und Kommunikationskanäle zu Kund:innen nicht nur verknüpft und parallel betrieben, sondern integriert, synchronisiert, nahtlos und optimal aufeinander abgestimmt werden – alles über eine Plattform. Ziel ist es, ein universelles Shopping-Erlebnis und eine Markenerfahrung zu gewährleisten, die über sämtliche Kanäle und Touchpoints hinweg einheitlich und homogen, aber gleichzeitig zu einem Höchstmaß personalisiert sind. Man könnte auch sagen: Die Gegenwart des Handels ist Omnichannel oder „Connected Commerce”, seine Zukunft ist „Unified Commerce”.

Wo können zum Beispiel KI und ML im Onlinehandel und E-Commerce zum Einsatz kommen?

Die Einsatzbereiche für KI und Maschinelles Lernen im Online-Handel sind schon heute vielfältig. Generative KI kann Händler:innen bei der Konzeption, Erstellung und Umsetzung von Marketing-Kampagnen oder der Produktion von Content für den eigenen Online-Shop unterstützen. Beispiele hierfür sind etwa die Erstellung von Produkttexten und Newslettern oder die Personalisierung von Inhalten und Assets. Zudem kann KI den Kundenservice verbessern – mithilfe von KI-getriebenen Chatbots, die die Service-Erfahrung durch gesteigerte Responsivität und Verfügbarkeit auf ein neues Level heben. Mit einer semantischen Suche können Suchergebnisse und so im Ergebnis das Shopping-Erlebnis personalisiert werden. Modelle für Maschinelles Lernen wiederum können sehr effektiv bei der Bestandskontrolle und im Inventarmanagement unterstützen, indem Nachfragetrends automatisch und dynamisch analysiert werden, so dass etwaige Überbestände oder Engpässe im Warenbestand frühzeitig erkannt und vermieden werden können.

Warum bietet gerade das D2C- / B2B-Online-Geschäft Wachstumschancen?

Sowohl der D2C- als auch der B2B-Online-Handel wachsen seit Jahren kontinuierlich. Vor zwei Jahren wurden laut Statista im B2B-E-Commerce 1,67 Billionen Euro umgesetzt. Für 2023 wurde ein Umsatz von 1,8 Billionen prognostiziert, landete aber bei 1,835 Billionen Euro – ein Plus von fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis Ende nächsten Jahres sollen 80 Prozent aller B2B-Verkäufe online abgewickelt werden. D2C-Online-Handel entwickelt sich ähnlich. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Viele Unternehmen haben erkannt, dass eine direkte Verbindung zu ihren Kund:innen das A und O ist. Innovative Technologien helfen Unternehmen, auch im digitalen Raum eine konsistente Markenerfahrung sowie eine immersive, individuelle Shopping-Erfahrung zu erzeugen. In Verbindung mit klugem, digitalen Marketing investieren Unternehmen so direkt in ihr eigenes Community Building und somit die Loyalität ihrer Kund:innen. Das geschieht aber auch, weil Käufer:innen im B2B- und D2C-Handel genau das erwarten.

Welche Ziele haben Sie sich für den deutschen Markt noch gesteckt?

Der deutsche Markt spielt für unser Geschäft und im Ergebnis für unser Wachstum in der gesamten Region EMEA eine wichtige Rolle und ist und bleibt für unseren Erfolg entscheidend. Das gilt sowohl für unser operatives Wachstum als auch für die strategische Weiterentwicklung unseres Geschäfts. Deshalb liegt unser Fokus aktuell stark auf der Maximierung unserer Marktdurchdringung und Reichweite sowie auf dem konsequenten Ausbau unseres gesamten Ökosystems, zu dem neben einer stetig wachsenden Zahl an Händler:innen auch zahlreiche Partnerunternehmen gehören. Mit diesem starken Ökosystem wollen und werden wir letztlich unserem Anspruch Rechnung tragen, den Handel für alle besser zu machen. Das tun wir, weil wir dem Handel auch in Deutschland einen großen und wachsenden Nutzen und Mehrwert bieten: Innovation. Und der Handel braucht Innovation – das gilt besonders für den Handel in Deutschland.

 

www.shopify.com/de


CC BY-ND 4.0 DE

https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de#

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Neue Technologien für die smarte Verpflegung am Arbeitsplatz

Felix Munte, Gründer und Geschäftsführer von Foodji, erklärt im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion, wie smarte Verpflegung am Arbeitsplatz mit KI funktioniert.

 

Herr Munte, frische, bezahlbare Mahlzeiten in Restaurantqualität aus dem Automaten – wie funktioniert das?

Die Restaurantqualität unserer Mahlzeiten basiert auf ihrer Herstellung und unserem hohen Qualitätsanspruch. Wir arbeiten ausschließlich mit lokalen Produzenten zusammen, die das Qualitätsniveau garantieren können, das wir unseren Kunden bieten möchten. Diese Kooperationspartner, wie beispielsweise dean&david, sind auf die Zubereitung frischer Lebensmittel spezialisiert. Die fertigen Gerichte werden in Halopacks verpackt und gehen mittels Nachtsprung in die jeweiligen Zielregionen. Dort treffen sie frühmorgens im Kühllager ein, bevor die Letzte-Meile-Frische-Spezialisten die Ware in Kühlfahrzeugen an die Standorte ausliefern.

Über den Interviewpartner: Felix Munte ist Co-Founder und CEO des Münchner Food-Tech-Unternehmens Foodji, dem Spezialisten für ultrafrische Mitarbeiterverpflegung rund um die Uhr. Vor der Gründung von Foodji arbeitete er mehrere Jahre im Management Consulting.

Welche Vorteile haben Unternehmen davon?

Der größte Vorteil ist die Verfügbarkeit gesunder und frischer Mitarbeiterverpflegung rund um die Uhr – an allen Standorten, egal ob im Büro oder in der Produktion. Gesunde Ernährung steigert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Darüber hinaus wertet Betriebsgastronomie die Arbeitgebermarke auf, fördert das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, erhöht die Mitarbeiterbindung und wird so zu einem entscheidenden Kriterium im War for Talents.

 

Welche Rolle spielen dabei Ihre Technologieplattform und die digitale Transformation? 

Foodji basiert auf einer eigens entwickelten Technologieplattform, die eine bedarfsgerechte Mengenplanung ermöglicht. Dabei wird das Nachfrageverhalten an den verschiedenen Standorten durch eine kontinuierliche Erhebung relevanter Datenpunkte ermittelt und durch KI erfasst. Auf dieser Basis lässt sich vorhersagen, welche Mahlzeiten in welcher Menge zu welchem Zeitpunkt an einem Automaten verfügbar sein müssen, um den Bedarf und die Nachfrage möglichst genau zu decken. Dabei lernt die KI als neuronales System mit der Zeit dazu und erkennt Muster im Verkaufsverhalten, die noch genauere Vorhersagen ermöglichen. Die digitale Transformation geht bei den Nutzer:innen weiter: Reservierung, Bezahlung und Bewertung erfolgen direkt über unsere App. Der Trend geht in Richtung Self-Service – und niemand ist mehr von Öffnungszeiten abhängig.

 

 

 

 

 

 

Felix Munte betont: „Der größte Vorteil ist die Verfügbarkeit gesunder und frischer Mitarbeiterverpflegung rund um die Uhr.“

 

Inwieweit können Sie die persönlichen Essensvorlieben der Belegschaft berücksichtigen?

Hierbei unterstützt uns unsere selbst entwickelte Technologie: Die nutzer- und datenbasierte Angebotsplanung stellt sicher, dass die Vorlieben der Mitarbeitenden erfüllt werden. Unser breites Sortiment sorgt dafür, dass für jeden etwas dabei ist – von vegan, vegetarisch und glutenfrei bis zur Hausmannskost, von Salaten über Wraps und Snacks bis zu warmen Hauptgerichten.

 

Was steht dieses Jahr noch auf Ihrer Agenda?

Als junges Unternehmen wollen wir natürlich weiter wachsen. In diesem Jahr expandieren wir in weitere Städte, um unsere Verpflegungslösung bundesweit anbieten zu können. Denn Mitarbeiterverpflegung muss zum Standard in jedem Unternehmen werden. Eine automatisierte, rund um die Uhr verfügbare Verpflegungslösung ist hier ein echter Game Changer. Ein zentraler Aspekt bei alledem: Nachhaltigkeit. Wir wollen Lebensmittelverschwendung minimieren, mehr Gerichte mit saisonalen Zutaten anbieten und CO2-neutral werden.

 

Für welche Unternehmen und Institutionen sind Ihre smarten Automaten geeignet und gedacht?

Grundsätzlich eignen sich die Foodjis für Unternehmen aller Branchen – ob Büro, Produktion, Logistik, Bildungseinrichtungen, staatliche Institutionen, Kliniken oder auch Flughäfen und andere öffentliche Standorte. Im Business-Kontext sind sie ideal für Standorte mit mindestens 30 Mitarbeitenden. Hier klafft derzeit übrigens noch eine enorme Versorgungslücke: Rund 90 Prozent der Unternehmen dieser Größenordnung bieten ihren Beschäftigten keine interne Verpflegungsmöglichkeit.

In Unternehmen mit eigener Kantine sind Verpflegungsautomaten eine gute Ergänzung zur vorhandenen Betriebsgastronomie. Hier sprechen sie vor allem Menschen an, die zu Randzeiten, nachts oder am Wochenende arbeiten und daher die regulären Kantinenöffnungszeiten verpassen.

Insgesamt eignet sich Foodji für alle Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitenden eine gesunde und frische Verpflegung anbieten möchten und einen Benefit für die gesamte Belegschaft suchen – denn essen muss wirklich jede:r. Eine gesunde Betriebsverpflegung steigert Mitarbeiterbindung und Produktivität, wodurch sie Unternehmen im Kampf gegen den Fachkräftemangel unterstützt. Ein schöner Nebeneffekt, den wir gerade erst durch eine eigene Studie nachweisen konnten: Dort, wo Beschäftigte in hybriden Arbeitsmodellen arbeiten, sind intelligente Verpflegungsautomaten für jede:n zweite:n sogar ein Anreiz, ins Büro zu kommen.

 

Inwieweit können die Foodji-Automaten Kantinen ersetzen? 

Eins vorneweg: Es ist nicht unser Ziel, existierende Verpflegungslösungen zu ersetzen. Wir wollen gesunde und frische Gerichte für möglichst viele Mitarbeitende zu jeder Zeit verfügbar machen. Hier hilft ein Blick in unsere Entstehungsgeschichte: Zu meiner Zeit als Unternehmensberater stand ich regelmäßig abends vor einer geschlossenen Kantine und in den klassischen Verkaufsautomaten gab es nur ungesunde Snacks. Gemeinsam mit Friends und Family ist die Idee aufgekommen, einen smarten Essensautomaten zu entwickeln. Mit der Mission, dass jede:r zu jeder Zeit eine gesunde und vollwertige Mahlzeit oder ein Getränk an seinem Arbeitsplatz bekommt.

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen bringt unsere Verpflegungslösung Vorteile im Vergleich zur Kantine. Beispielsweise entfallen Investitionskosten und laufende Kosten für Personal und Infrastruktur. Zudem sinkt der Zeitaufwand für die Essensbeschaffung, sodass mehr Zeit für die Erholung in der Pause zur Verfügung steht. In großen Unternehmen sehen wir uns als Ergänzung zur Kantine, die alle Beschäftigten rund um die Uhr erreicht – inklusive Vorabreservierung bei gleichzeitiger Vielfalt und Frische.

 

Welche Rolle spielt eine bezahlbare Verpflegung der Belegschaft?

Die meisten Arbeitnehmer:innen nehmen während des Arbeitstages mindestens eine Mahlzeit zu sich. Und laut unserer Studie ist für 91 % der Befragten der Preis ausschlaggebend für die Wahl ihres Essens. Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Inflationsraten und sinkender Reallöhne ist diese Preissensibilität nicht verwunderlich. Gleichzeitig gewinnt in diesem Zusammenhang die subventionierte Mitarbeiterverpflegung an Bedeutung. Mit einem steuerfreien Essenszuschuss können Arbeitgeber dafür sorgen, dass das Angebot aus intelligenten Essensautomaten für mehr Menschen erschwinglich wird. Und: Wer eine gesunde und bezahlbare Verpflegung anbietet, steigert seine Attraktivität als Arbeitgeber.

 

Welche Auswahl gibt es und wie funktioniert der Bestellprozess?

Foodji bietet eine Auswahl von über 300 Hauptgerichten, Snacks und Getränken. Geschmacklich bewegen wir uns zwischen asiatischer, orientalischer, mediterraner und deutscher Küche und das Angebot reicht von veganen und vegetarischen Gerichten über glutenfreie Speisen bis hin zu deftiger Hausmannskost. Von der Salatbowl mit veganem Thunfisch bis zum Schweinebraten mit Semmelknödeln ist für alle etwas dabei. Im veganen/vegetarischen Bereich haben wir uns erfahrene Kooperationspartner ins Boot geholt. Hier arbeiten wir eng mit dean&david, planted und BettaF!sh zusammen.

Die Bestellung startet entweder in der Foodji-App oder – ohne Registrierung – direkt am Display des Foodji-Automaten. Der Touchscreen ist intuitiv und die User erhalten detaillierte Informationen zu Nährwerten und Inhaltsstoffen der einzelnen Gerichte. Das geht auch in der App. Diese bietet darüber hinaus zwei wesentliche Vorteile: Zum einen kann die Bezuschussung durch den Arbeitgeber direkt beim Bezahlvorgang eingelöst werden, zum anderen können die Mitarbeitenden ihr Lieblingsgericht für bis zu sechs Stunden reservieren. Die Bezahlung erfolgt bargeldlos.

 

Wie schnell können Sie neue Verpflegungstrends im Unternehmen erkennen?

Noch vor der eigentlichen Startphase legen wir gemeinsam mit dem Team fest, was es grundsätzlich gerne isst – den Rest erledigt unser Foodji-Algorithmus. Per KI befüllen wir den Foodji so, dass er ganz auf die individuellen Vorlieben und Essgewohnheiten abgestimmt ist. Der Essensautomat wird mehrmals pro Woche mit einer Vielfalt an frischen, gesunden und vollwertigen Mahlzeiten und Snacks aus unserem breiten Sortiment befüllt. Bei einer Fünf-Tage-Woche beliefern wir zweimal pro Woche, bei einer Sieben-Tage-Woche dreimal pro Woche. Hier können wir dank Machine Learning und KI direkt auf das Nachfrageverhalten reagieren. Bei den über 300 Produkten, die wir regelmäßig rotieren, könnte die Belegschaft also mehrere Wochen lang jeden Tag etwas anderes essen.

 

Wo lagen die größten Herausforderungen das Befüll-Management (Logistik) im Kontext der Automatisierung, Personalisierung und Digitalisierung zu meistern?

Foodji wurde 2016 gegründet und wir haben drei Jahre in die Entwicklung unserer Foodjis investiert, bis sie marktreif waren. Seitdem arbeiten wir jeden Tag daran, sie noch besser zu machen. Personalisierung ist ein wesentlicher Aspekt bei der Entwicklung, schließlich soll jedes Unternehmen und jeder Mitarbeitende ein individuelles Verpflegungsangebot erhalten. Dabei spielt Digitalisierung eine entscheidende Rolle: Unsere KI lernt ständig dazu, das heißt, je mehr Foodjis wir installieren, desto genauer und besser wird die Planung. Gleichzeitig entwickeln wir auch unsere App kontinuierlich weiter. Was die Logistik betrifft: Wir halten unsere Lieferwege so kurz wie möglich und optimieren sie kontinuierlich, um sie so effizient wie möglich zu gestalten. Daher produzieren unsere Manufakturen ausschließlich in Deutschland.

 

Welche Ziele haben Sie im Bereich der Lebensmittelversorgung?

Unser langfristiges Ziel ist ähnlich ambitioniert wie die Ernährungsstrategie der Bundesregierung, die allen Bürger:innen den Zugang zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung erleichtern will: Wir wollen allen Arbeitnehmer:innen in Deutschland eine gesunde und rund um die Uhr verfügbare Verpflegungslösung anbieten. Ein Blick auf die aktuelle Situation zeigt: Hier gibt es für uns noch viel zu bewegen.

 

https://www.foodji.com/


 

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Maßgeschneiderte KI: So automatisiert freenet

Im Interview mit der Redaktion zeigt Sang-Geon Cho auf, wie freenet mit den neuen Technologien umgeht und KI innovativ in die Unternehmensprozesse integriert.

 

Welche Rolle spielen inzwischen KI, ML und Automatisierung für Sie als Digital-Lifestyle-Provider?

KI und ML sind für uns ein essenzieller Ansatz, um Automatisierung auch in komplexen Umfeldern zu realisieren. Unser Anspruch ist es, das herkömmliche „80/20“-Arbeitsmodell zu optimieren, indem wir nun auch die komplexen 20 Prozent der Aufgaben automatisieren. Unser Ziel: 100 Prozent Automatisierung und ein Prozent Aufwand. Automatisierung ist für uns in vielen Bereichen gleichbedeutend mit Digitalisierung. Der Zweck ist nicht das papierlose Büro, sondern das Automatisieren von tausenden Entscheidungsprozessen, die ansonsten manuell passieren müssten.

Sang-Geon Cho, Bereichsleiter Data & Intelligence bei Freenet „KI und ML sind für uns ein essenzieller Ansatz, um Automatisierung auch in komplexen Umfeldern zu realisieren. “

 

Für welche Prozesse und Lösungen kommen die neuen Technologien zum Einsatz?

Wir nutzen derartige Technologien schon seit mehreren Jahren erfolgreich in der Hyperpersonalisierung von Bestandskundenangeboten, und zwar mit dem Ziel, dem Kunden das relevanteste Angebot zu unterbreiten und gleichzeitig die Unternehmenskennzahlen zu maximieren. Überdies setzen wir angepasste LLMs für die Analyse und Qualitätssicherung einer sechsstelligen Anzahl von Voicefiles im Monat ein. Aber auch in vielen anderen Bereichen setzen wir KI und Machine Learning ein, beispielsweise in der Risikobewertung, der Kennzahlenprognose und für die automatisierte Planung.

 Wo lagen die größten Herausforderungen, um z. B. generative KI anzupassen und zu implementieren? 

Die Herausforderung bei der Implementierung generativer KI liegt primär in der Grundeinstellung der Organisation und nicht in der Technologie selbst. Die Technologie ist kein Allheilmittel – vielmehr sollte aus der spezifischen Problemstellung heraus agiert und die Technologie darauf ausgerichtet werden. Für uns stehen der Anwendungsfall und die damit verbundenen Vorteile für Kunden und Unternehmen im Fokus, Technologie ist das Mittel zum Zweck. Insbesondere im Hinblick auf LLMs fehlen, wie in jedem Unternehmen weltweit, jedoch noch wichtige Erfahrungswerte, die wir mithilfe zielgerichteter Forschung und Entwicklung anhand konkreter Use Cases aufbauen.

Welche Vorteile haben Ihre Kunden und Ihr Haus davon?

Unsere Kunden profitieren beispielsweise von maßgeschneiderten Angeboten und einer gezielten Kundenansprache, die über Standardempfehlungen hinausgeht. Durch Hyperpersonalisierung steigern wir also langfristig die Zufriedenheit und Akzeptanz. Diese Strategie führt für uns zu optimierten Umsätzen und Margen, schafft quasi eine Win-win-Situation: Kunden erhalten relevantere Angebote und eine verbesserte Customer Experience, während unser Haus von effizienterer Kundenbindung und gesteigerter Profitabilität profitiert.  Ansätze wie die vollumfängliche und voll automatisierte Qualitätssicherung von Kundengesprächen sind zudem das Fundament einer langfristig erstklassigen Kundenerfahrung.

Sie testen gerade als einer der ersten Microsofts neuen KI-Assistenten für Office Anwendungen, welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Beim Testen von Copilot beobachten wir durchaus eine Akzeptanz und Nutzungsrate bei einer Vielzahl von kleineren Anwendungsfällen. Die Herausforderung liegt jedoch in der Skalierbarkeit: Die Entwicklung von Prototypen zu vollfunktionalen und sicheren Anwendungen ist ein bedeutender Schritt. Dies ist jedoch Voraussetzung für eine vollständige Automatisierung. Einzelne Prozesse können bereits jetzt effizienter gestaltet werden, der umfassende Nutzen für Organisationen muss sich aber noch beweisen. Anwendungen, in denen weiterhin ein Human-in-the-loop vorgesehen ist, können natürlich heute schon von den Effizienzsteigerungen von Copilot profitieren.

Inwieweit konnten Sie die Hyperpersonalisierung im Kontext der neuen Technologien vorantreiben?

Generative AI kann personalisierte Inhalte wie Text und zukünftig Bilder für individuelle Kundenansprachen erstellen. Das haben wir auch schon erfolgreich getestet – dadurch steigern wir die Kundenerfahrung der hyperpersonalisierten Angebote noch weiter.  Wie in vielen Projekten im Umfeld von Gen AI, ist Skalierung und Qualitätssicherung jedoch noch nicht vollends gelöst.

Wie und wo hat KI bereits die Anforderungen an den Arbeitsplatz und die Aufgaben verändert?

KI hat die Anforderungen an den Arbeitsplatz stark verändert. Für uns entfallen dank Automatisierung z.B. manuelle Stichprobenkontrollen und Angebotsdefinitionen für Kunden. Durch den Wegfall repetitiv-manueller Prozesse können sich Mitarbeitende auf die Auswertung und Umsetzung von Maßnahmen konzentrieren. Das Skill-Profil verändert sich also: Statt reiner Strukturierung und Zusammenfassung sind nun analytische und umsetzungsorientierte Kompetenzen gefragt.
Entwicklungen wie diese erfordern aber auch neue Führungsansätze: Führungskräfte müssen, ähnlich wie für Mitarbeiter, die Regeln und Leitplanken für KI-Systeme setzen. Wir sollten nicht annehmen, dass der Kauf und ein kurzes Intro eines KI-Tools zur Implementierung ausreichen. Genau wie ein Team von Menschen Führung benötigt, brauchen auch KI-Systeme klare Vorgaben und kontinuierliche Anleitung. Diese Aufgabe ist in Teilen sogar komplexer als das disziplinarische Führen von Mitarbeitern. Kurzum: wir müssen lernen, KI-Systeme wie Teams zu führen, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

Welche neue KI-basierten Prozesse haben besonders schnell und nachhaltig zu Einsparungen geführt?

Bei der Einführung KI-basierter Prozesse zielen wir weniger auf Einsparungen ab – die sind zwar ein willkommener Nebeneffekt, wir fokussieren uns aber auf Effizienzsteigerungen und Qualitätsverbesserungen unserer Dienste. Ein Beispiel ist die Qualitätssicherung, wo wir dank KI die Präzision unserer Services gesteigert und Ressourcen effektiver einsetzen können. Auch in der Angebotsgestaltung für Bestandskunden können wir dank KI-Optimierungen Effizienzgewinne verzeichnen.

Wichtig zu erwähnen: etwaige Prozesse führen nicht zur Reduktion der Belegschaft, sondern dazu, dass sich unsere Teams auf wertstiftende Aktivitäten konzentrieren können. So stärken wir mit KI unsere Zukunftsfähigkeit.

Welche Bedeutung hat KI für die digitale Transformation?

Die Bedeutung der KI für die digitale Transformation ist fundamental. Durch intelligente Algorithmen optimieren wir Kundenerfahrungen und Unternehmenskennzahlen gleichermaßen. KI ist für uns ein wesentlicher Stützpfeiler von Automatisierung. Letztendlich trägt KI dazu bei, dass wir in Zukunft noch agiler und wettbewerbsfähig bleiben.

https://www.freenet.ag


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Teamführung: KI jetzt zum Einsatz bringen!

Prof. Dr. Christoph Schönfelder, Mitgründer von MONDAY.ROCKS, erläutert im Gespräch mit der Trend-Report-Redaktion, wie KI in der Teamführung sinnvoll genutzt werden kann.

Herr Prof. Schönfelder, welche Potenziale und Chancen bieten KI-Technologien für Führungskräfte im Hinblick auf das Unternehmen und die Teamführung? 

KI eröffnet immense Chancen, die Mitarbeitermotivation und Produktivität in Unternehmen zu steigern und gleichzeitig das Innovations- und Umsetzungstempo zu beschleunigen. KI-Technologien können Führungskräften durch die Bereitstellung von datenbasierten Erkenntnissen über Teamzusammensetzung, individuelle Stärken, Blockaden und optimale Aufgabenverteilung fundierte Entscheidungsgrundlagen liefern. Sie ermöglichen die nachhaltige Optimierung der Teamperformance. Darüber hinaus kann KI repetitive Aufgaben automatisieren, wodurch Führungskräfte Zeit für strategische Aufgaben gewinnen. KI besitzt aus meiner Sicht das Potenzial, ein mächtiges Assistenzsystem für Führung zu werden.

 

Prof. Dr. Christoph Schönfelder: „Wir bieten eine KI-gestützte App, die Team-Performance und Mitarbeiterzufriedenheit messbar steigert und zugleich die Arbeit von Führungskräften und HR erheblich erleichtert.“

 

Welche Ergebnisse fördert in diesem Kontext Ihre aktuelle Meinungsumfrage unter Führungskräften zutage?

Die von YouGov in unserem Auftrag durchgeführte repräsentative Befragung zeichnet ein sehr ambivalentes Bild: Einerseits wird KI als große Chance zur Effizienzsteigerung wahrgenommen, andererseits bleibt jedoch deren Umsetzung im Führungsalltag deutlich hinter den Erwartungen zurück. Trotz der hohen Akzeptanz sehen 38 % der Befragten ihr Unternehmen bei der Integration von KI in Führungsprozesse im Rückstand. Dabei wünscht sich gut die Hälfte der Befragten, KI als Entscheidungshilfe zu nutzen, während 19 % der KI sogar den größeren Teil der Entscheidungsfindung überlassen würden. Die Zeitersparnis durch KI kann immens sein: 25 % der Befragten erwarten bis zu zwei Stunden pro Woche, 21 % bis zu fünf Stunden und 4 % sogar bis zu zehn Stunden.

Worin erkennen Führungskräfte die größten Auswirkungen beim Einsatz von KI bei der täglichen Arbeit?

Das größte Potenzial von KI wird insbesondere bei der effizienteren Ressourcennutzung durch eine gesteigerte Umsetzungsgeschwindigkeit bei Entscheidungen erkannt, gefolgt von einer schnelleren Reaktion auf Marktveränderungen und verbesserter Kundenzufriedenheit. Die Auswirkungen auf teaminterne Thematiken werden aber häufig unterschätzt: Nur 9 % der Befragten erkennen die Vorteile von KI-Anwendungen für die Mitarbeitermotivation. Unsere Erfolge in der Praxis zeigen aber, dass KI-gestützte Impulse gerade in diesem Bereich enorme Verbesserungen bewirken. Die individuellen Stärken und Motivatoren der Mitarbeitenden lassen sich mit Unterstützung von KI gezielt zur Lösung aktueller Herausforderungen nutzen, was die gesamte Teamleistung stärkt.

Was raten Sie Unternehmen, die KI bislang noch nicht in ihre Führungsprozesse integriert haben?

Erfolgreiche Integration von KI erfordert eine durchdachte Strategie, die sowohl die Potenziale als auch die Grenzen der Technologie berücksichtigt. Klare Zielsetzungen und Richtlinien für den Einsatz von KI in der Teamführung sind essenziell, um den Mehrwert für die Führungsarbeit zu quantifizieren, potenzielle negative Effekte wie Diskriminierung zu minimieren und die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu fördern. Die Auswirkungen von KI auf die Teamleistung sollten kontinuierlich überprüft und die Strategie bei Bedarf angepasst werden, um fortlaufend optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Teammitglieder müssen die Funktionsweise der KI-Tools verstehen und in der Lage sein, diese effektiv zu nutzen, um deren volles Potenzial auszuschöpfen.

Wie unterstützen Sie in diesem Kontext Ihre Kunden?

Wir bieten unseren Kunden eine KI-gestützte Teamführungssoftware – ein Assistenzsystem für Führung – die Führungskräften individuelle Handlungsimpulse zur Verfügung stellt, um die Zufriedenheit und Teamleistung zu optimieren. Unsere App analysiert teamrelevante Daten und liefert Erkenntnisse zu Stärken, Schwächen, Potenzialen und Verbesserungsmöglichkeiten. Kontinuierliches Teamcoaching und maßgeschneiderte Beratungen durch unsere Experten gewährleisten den erfolgreichen Einsatz der App und unterstützen bei der Bewältigung von Herausforderungen. Darüber hinaus bieten wir Webinare und Whitepaper für Führungskräfte und HR-Manager an, um ihnen hilfreiche Tipps aus der Praxis für den effektiven Einsatz von KI in der Teamführung zu vermitteln.

Wie funktioniert Ihre App für die Teamführung?

MONDAY.ROCKS bietet eine KI-gestützte App, die Team-Performance und Mitarbeiterzufriedenheit messbar steigert und zugleich die Arbeit von Führungskräften und HR erheblich erleichtert. Durch einen Pulse-Check erfahren wir, welche aktuellen Performance-Hemmer es im Team gibt und welche Ursachen hierfür verantwortlich sind. Durch die Analyse der Teamarchitektur erkennen wir zusätzlich das Potenzial des Teams. Beide Informationen werden nun in unserer Führungs-KI verarbeitet, auf Basis von Deutschlands größter Datenbank für Teamentwicklung. Ganz konkrete Handlungsimpulse sind dann das Produkt dieser Verarbeitung. Die Impulse sind leicht umsetzbar und nutzen das bestehende Potenzial des Teams bestmöglich aus, um die identifizierten Performance-Hemmer nachhaltig zu lösen. Alles wissenschaftlich fundiert, alles ohne großen zeitlichen Aufwand.

Wie lässt sich dann die Team-Leistung messen und welche Vorteile haben Führungskräfte dadurch?

Fortlaufende Teamanalysen zeigen die Entwicklung und Herausforderungen der Teams in der App an. Gerade der wiederkehrende Pulse-Check offenbart die Entwicklung des Teams. Diese zu erkennen und mit dem Team gemeinsam zu reflektieren, stellt ein wichtiges Potenzial dar. Zusätzlich kann die Führungs-KI versteckte Handlungsmuster aufdecken, die den Führungskräften in der alltäglichen Arbeitsbelastung teils verborgen bleiben, und hilfreiche Tipps zum bestmöglichen Umgang mit diesen Mustern geben. Dies können z. B. ungenutzte Potenziale oder bestehende Hemmnisse des Teams sein, die entweder gestärkt oder abgebaut werden sollten. Das Assistenzsystem für Führung reduziert zusätzlich die Fluktuation um durchschnittlich 31 % im ersten Jahr. Die Software hilft dabei, Zusammenarbeit zu optimieren und Kosten für ineffektive Maßnahmen der Personalentwicklung zu senken. Bereits über 2.000 Führungskräfte nutzen unsere App, um Teamführung für sich zu erleichtern.

Wie schnell kann ich mit Ihrer Lösung starten?

In der Regel können Sie von unserer Seite aus innerhalb weniger Tage starten. Damit unsere Führungs-KI die besten Handlungsimpulse liefert, erfassen wir vor dem Start der Softwarenutzung durch das Team lediglich die Art des Teams und die Art der Branche. Häufig stehen jedoch Gespräche mit wichtigen Stakeholdern der Kunden an, z. B. Gespräche mit dem Betriebsrat/Personalrat und den verantwortlichen Datenschützern. Diese Gespräche sind für uns wichtig und notwendig, damit eine gute Basis für zukünftigen Erfolg in der Zusammenarbeit gelegt ist. Wir besitzen ein klares Datenschutzkonzept, wir arbeiten DSGVO-konform und sind Verfechter einer werteorientierten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

Welche und wie viele Unternehmen arbeiten bereits mit Ihrer App?

Unsere Leadership App wird bereits von über 2.000 Führungskräften genutzt. Der Großteil unserer Kunden stammt aus dem Mittelstand, aber wir betreuen auch kleine Unternehmen mit etwa 50 Mitarbeitern sowie große DAX-Konzerne. Derzeit sind wir in sechs europäischen Ländern aktiv. Diese breite Kundenbasis zeigt das Vertrauen und die Zufriedenheit, die unsere App bei unterschiedlichsten Unternehmen genießt.

Welche Entwicklungsziele haben Sie noch gesteckt?

Unsere Entwicklungsziele sind ambitioniert und klar definiert. Wir möchten die führende KI-Lösung im Bereich von Führung werden. Dazu planen wir, in bestimmten Marktsegmenten noch stärker Fuß zu fassen und die Zahl unserer Kunden kontinuierlich zu steigern. Zudem möchten wir die Anzahl der Länder erhöhen, in denen unsere Software aktiv genutzt wird, um unsere internationale Präsenz weiter auszubauen.

Langfristig ist es unser Ziel, dass unser „Assistenzsystem für Führung“ für Führungskräfte so selbstverständlich wird wie das Navigationssystem für Autofahrer, sei es im Auto oder auf dem Mobiltelefon. Wir glauben, dass unsere Lösung das Potenzial hat, Führungskräfte im Alltag entscheidend zu unterstützen und dadurch deren Effizienz und Effektivität signifikant zu steigern. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer Lösung die Zusammenarbeit im Team verbessern und dass jeder Mitarbeiter das Recht hat auf rockige Führung und Zusammenarbeit im Team.

 

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„KI ohne Strategie ist wie Marathon ohne Training“

Innovations- und Transformationsspezialist Christoph Heidt, Co-Founder von PUNKT.AI erläutert, warum erfolgreiche KI-Projekte mehr als nur den Einsatz von Tools erfordern und welche Rolle Strategie, Kultur und Organisation dabei spielen.

Viele Unternehmen, die KI-Projekte initiiert haben, sind von den Erfolgen enttäuscht. Häufige Ursache: sie machen ihre KI-Projekte vom Start weg an konkreten digitalen KI-Tools fest und verkennen dabei, dass Digitalisierung und KI keinen Selbstzweck haben. Man digitalisiert nicht der Digitalisierung wegen. Das ist aber genau das, was uns viele KI-Tool-Entwickler (und Berater) gerade weißmachen wollen. Digitale Tools (wie Bots oder Apps) sind nie der Start, sondern immer nur ein Teil der Lösung. Alles andere ist in etwa so, als würde man ein Fußballspiel erst ab der 85. Minute wahrnehmen wollen oder beim eigenen Marathon nur den Lauf sehen, aber nicht das Training davor. Davor geschieht schon reichlich viel, sowohl vor Spiel und Lauf, genauso auch vor dem implementierten KI-Tool. Mit einem digitalen KI-Tool zu starten ist daher nichts anderes als FOMO: „die anderen machen es, also muss ich auch.“

Christoph Heidt betont: „Wagt neues und denkt groß! Wer digitalisieren will, muss sich transformieren.“

 

Ganzheitliche Digitalisierung: Mehr als nur Tools

Digitalisierung (KI) ist Teil einer unternehmerischen Transformation und damit Teil eines tiefgreifenden Wandels in der Ausrichtung, in den Prozessen, der Organisation und der Kultur eines Unternehmens. Für viele sogar ein Akt der Befreiung und des Entwickelns. Da macht es wenig Sinn, ihn als Sprung in die nächste Unfreiheit zu verstehen – genau das aber passiert, wenn der Prozess nur mit Ausrichtung auf ein digitales KI-Tool initiiert wird. Digitale Transformation ist ein Teil der Unternehmenstransformation. Daneben, wenn nicht gar davor, stehen Strategie, Kultur und Organisation.

Die Erfahrungen von PUNKT PR im Bereich der systemischen PR zeigen, wie wichtig solch eine holistische Betrachtung im Rahmen der digitalen Transformation ist. Bei PUNKT PR werden Marken- und Produkt-PR sowie Social Media, Influencer Relations, Content, Employer Branding und CSR dementsprechend in einem ganzheitlichen Ansatz verbunden. Diese vielfältigen Dienstleistungen ermöglichen es PUNKT PR, Unternehmen umfassend zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle Aspekte der Unternehmenskommunikation und -strategie nahtlos ineinandergreifen.

PUNKT.AI baut auf diesem fundierten Verständnis auf und integriert die Prinzipien der systemischen PR im Rahmen der digitalen Transformationsberatung. Systemische PR ist ein Ansatz, der die Interdependenz und Vernetzung von Kommunikation, Unternehmensstrategie und -kultur betont. Auf das Geschäft von PUNKT.AI angewendet ermöglicht diese Herangehensweise, dass die Einführung von KI nicht isoliert, sondern im Kontext des gesamten Unternehmens stattfindet. So werden Mitarbeiter aktiv eingebunden und deren Wissen und Fähigkeiten gezielt genutzt, um den Erfolg der Transformation sicherzustellen.

Es wird zunehmend deutlicher, dass in einer Welt, in der jeder Zugang zu intelligentem Inhalt haben kann, die Fähigkeit, sich wettbewerbsmäßig zu differenzieren, von prioritären, exklusiven Daten abhängt. Vor allem Menschen verfügen über dieses Exklusivwissen. Es macht daher enorm viel Sinn, sie einzubinden. Dazu muss man ihnen den Nutzen erklären und ihnen zeigen, welchen Beitrag sie zum Gelingen leisten können.

Eine strategische Roadmap für den KI-Marathon

Digitale (KI-) Transformation ist der Prozess der Entwicklung organisatorischer und technologischer Fähigkeiten, die es Unternehmen ermöglichen, kontinuierlich seine Kundenerfahrungen zu verbessern und seine Kosten zu senken und sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Es geht dabei weit mehr um die Frage, ob und wie KI hilft Innovation zu schaffen als um Effizienzsteigerung. Das „Produktivitätsparadoxon“ von Robert Solow, nach dem das Computerzeitalter überall zu spüren sei, nur nicht in den Produktivitätsstatistiken, wartet weiterhin auf seine Widerlegung.

Wenn digitale Transformationen scheitern, dann nahezu immer aus den gleichen Gründen: an Führungskräften, die kein, zumindest kein einheitliches Verständnis von Digitalisierung haben und deshalb aneinander vorbeireden; an Führungskräften, die auf eigene „Lieblingsprojekte“ setzen, die aber kaum Wertbeitrag leisten; an Führungskräften, die sich zu sehr auf technologische Lösungen fokussieren, dabei aber die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen übersehen; an einer zu breiten Streuung, also zu vielen Projekten mit jeweils zu geringer Mittelzuführung; weil der CEO die Verantwortung für die Transformation an das Management oder gar „an die IT“, delegiert; es keine Klarheit hinsichtlich der Gründe für die Transformation sowie der Chancen gibt, die das Unternehmen aus den komplexen Veränderungen realisieren will. KI führt man nicht einfach ein sowie man auch keinen Marathon ohne Training läuft. Beides muss gut vorbereitet werden. Digitale (KI-) Transformation braucht eine digitale Roadmap, die zwingend in eine strategische Roadmap integriert sein muss. Dann macht auch der „KI-Marathon“ Spaß.

www.punkt-pr.de/ai/

 

 


CC BY-ND 4.0 DE

https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de#

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Wie Hochleistungsdrähte die E-Mobilität revolutionieren

Gastbeitrag von Harald Lackner, Chief Sales Officer (CSO), bei HPW.

 

Wickeldrähte in Elektromotoren wirken auf den ersten Blick nur wenig innovativ. Doch spätestens mit der Energiewende und dem weltweiten Aufstieg der E-Mobilität wurden Drähte von einem „Allerweltsprodukt“ zu einem technischen Entscheidungsfaktor im Design und in der Entwicklung von automotiven Elektromotoren der neuesten Generation.

Ohne leistungsfähige Drähte mit Spezialbeschichtungen würden beispielsweise Windräder auf hoher See die enormen   Qualitätsansprüche in Bezug auf Betrieb und Wartung nicht erfüllen. Schnellladen von Elektrofahrzeugen und die Elektrifizierung von LKW’s wäre utopisch.

Ein zunächst gewöhnlich wirkender Kupferdraht wird je nach Formgebung und Materialzusammensetzung der Isolation somit zum regelrechten Innovator für die E-Mobilitäts-Branche und trägt substanziell zum Erfolg der Elektrifizierung von Industrie, Energiegewinnung und Mobilität bei.

 

„HPW liefert High-Tech Draht der Zukunft von Österreich in die Welt.“

Hightech-Drähte: Die drei „L“ sind entscheidend

Technologieführer in dem Bereich – wie u.a. der österreichische Hidden Champion HPW, der sich auf die Produktion von High-Tech-Drähten spezialisiert hat – haben in den vergangenen Jahren Drähte kontinuierlich weiterentwickelt und somit technologisch erwünschte Entwicklungen ermöglicht. Ausschlaggebend sind die drei „L“: Leistung, Lebensdauer und Ladezeit. Um die Leistung in Elektromotoren zu steigern, wurden die Zwischenräume zwischen den gewickelten Drähten reduziert, indem diese nicht mehr rund, sondern flach und quadratisch hergestellt wurden. Das erlaubt mehr leitungsfähiges Material im festen Teil des Motors, dem sogenannten Stator, was wiederum die Leistungsfähigkeit deutlich erhöht.

Neben Kupfer kommt in Hochleistungsdrähten mittlerweile auch das wesentlich leichtere Aluminium zum Einsatz. Solche Aluminium-Flachdrähte werden beispielsweise als biegbare Stromschienen, sogenannten Busbars, in E-Fahrzeugen verbaut. Diese Aluminium-Busbars sind ein wichtiger effizienzsteigernder Bestandteil der E-Mobility und untermauern den kontinuierlichen Fortschritt in der Material- und Komponentenentwicklung in dem Bereich. Die neuartigen Bauteile kommen in Fahrzeugen als Verbindung der elektrischen Komponenten wie z. B. der Batteriemodule untereinander oder als Verbindung zwischen Batterie und Elektromotor zum Einsatz. Aluminium-Busbars weisen ein bis zu 50 % geringeres Gewicht gegenüber herkömmlichen Flachleitern bei gleicher elektrischer Leitfähigkeit aus. Damit werden sie zu einer entscheidenden Komponente für die nächste Generation leistungsstarker Fahrzeuge.

Damit ein Draht den Elektromotor effizienter und langlebiger macht, ist insbesondere die Materialbeschaffenheit der Isolation von hoher Bedeutung. Wird ein Wickeldraht beispielsweise mit einer speziellen Polyetheretherketon-Isolierung, auch PEEK genannt, beschichtet, ermöglicht er Anwendungen im Bereich der E-Mobilität mit Spannungen von 800V und darüber.

Nur so können die entsprechenden Leistungen für Commercial Vehicles wie Elektrobusse oder Elektro-Lkw erreicht werden. Diese Fahrzeuge werden immer gefragter in der E-Mobilitätsbranche, denn laut Marktstudien soll die Neuzulassung von elektrisch betriebenen Lkw bis 2040 auf über 85 % in den USA, Europa und China ansteigen. Doch dafür müssen alle Komponenten extrem robust sein – schließlich sollen Laufleistungen von bis zu einer Million Kilometer erreicht werden. PEEK-isolierte Flachdrähte sind durch ihre thermischen und elektrischen Eigenschaften in der Lage auch Schnellladezyklen zu ermöglichen, ohne dass es zu einem frühzeitigen Verschleiß kommt. Ohne Schnellladen, gerade im Schwerlastverkehr, ist eine Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs somit undenkbar.

Klimawandel durch Innovation bekämpfen

Wenn von nachhaltigen Technologien und der E-Mobilität die Rede ist, stehen oft Innovationen wie Batterietechnologien, Solarpanels oder die Kernfusion im Mittelpunkt. Doch um den technologischen Wandel voranzutreiben, braucht es ebenso eine ausgeprägte Innovationskraft in vermeintlich „profanen“ Dingen, wie beispielsweise Drähte. Solch altbewährte Produkte gilt es durch kontinuierliche Innovationen anzupassen, um die großen Megatrends wie die Elektromobilität überhaupt zu ermöglichen. Mit Hightech-Drähten für die Zukunft kann der Ausbau der erneuerbaren Energie-Landschaft weltweit beschleunigt werden. Nur durch solche hochtechnologischen Entwicklungen kann es gelingen, die Herausforderungen unserer Zeit, wie z. B. den Klimawandel, zu meistern. Modernste Drähte leisten dabei einen signifikanten Beitrag.

 

 

Über den Autor:

Mag. Harald Lackner ist als Chief Sales Officer (CSO)bei HPW für den Bereich Vertrieb & Marketing gesamtverantwortlich.

 

 

 

KI-Readiness ist Daten-Readiness

KI-Readiness ist Daten-Readiness zeigt MIT Technology Review Insights Report

64 % der befragten Führungskräfte nennen Datenintegration und die Verfügbarkeit nutzbarer Daten als oberste Investitionspriorität für KI und generative KI

 

Download: Executive Summary

Der weltweit führende Anbieter für Data Movement, Fivetran, hat in Zusammenarbeit mit MIT Technology Review Insights den Report „AI readiness for C-suite leaders“ veröffentlicht. Er basiert auf einer weltweiten Umfrage unter 300 Führungskräften und leitenden Technologieverantwortlichen, über die Hälfte der Befragten sind aus Unternehmen mit einem Umsatz von 1 Milliarde US-Dollar oder mehr. Der Report umfasst auch ausführliche Interviews mit Experten von Saks, Honeywell, International Data Corporation (IDC) und Fivetran.

Als entscheidende Investitionsbereiche für die Nutzung von KI- und Generative-KI-Technologien sehen die befragten Führungskräfte die Datenintegration, den sicheren Zugriff auf alle Datenquellen sowie die Fähigkeit, Daten aus jeder Art von Datenquelle – inklusive SaaS-Anwendungen, Legacy-Datenbanken und benutzerdefinierten Anwendungen – zu teilen und zu kombinieren. Diese Priorisierung unterstreicht die entscheidende Rolle robuster Datenstrategien, um das volle Potenzial von KI und generativer KI für geschäftliche Innovation und Effizienz freizusetzen.

 

 


Zu den wichtigsten Ergebnissen des MIT Technology Review Insights Reports gehören:

  • Datenintegration ist oberste Priorität für KI- und Generative-KI-Readiness: 82 % der befragten Führungskräfte bestätigen, dass die Skalierung von KI oder generativer KI zum Schaffen von Unternehmenswert zu den wichtigsten organisatorischen Prioritäten gehört. 45 % nennen die Datenintegration und Daten-Pipelines dabei als ihre größte Herausforderung.
  • Fokus auf Herausforderungen im Datenmanagement – und auf dauerhafte Lösungen: 83 % der Umfrageteilnehmer geben an, dass ihre „Organisation zahlreiche Datenquellen identifiziert hat, die wir zusammenführen müssen, um unsere KI-Initiativen zu ermöglichen.”
  • Sicherheit und Data Governance sind Hauptanliegen für regulierte Sektoren: Sicherheit und Data Governance werden von Führungskräften als große Herausforderungen genannt, insbesondere in stark regulierten Sektoren. Dies unterstreicht die Bedeutung von sicheren und konformen Datenpraktiken gleich zu Beginn von KI-Projekten.

 

„Datenintegration ist nicht nur eine technische Herausforderung – es ist eine strategische Notwendigkeit, die allen erfolgreichen KI-Initiativen zugrunde liegt…“

 

George Fraser, CEO von Fivetran

„Datenintegration ist nicht nur eine technische Herausforderung – es ist eine strategische Notwendigkeit, die allen erfolgreichen KI-Initiativen zugrunde liegt“, erläutert George Fraser, CEO von Fivetran. „Dieser Report bestätigt uns in unserem Ziel, Organisationen genau das zu ermöglichen – und zwar mit Data-Movement-Lösungen, die nicht nur effizient, sondern auch skalierbar und sicher sind. Im Zuge der Weiterentwicklung von KI-Technologien werden sich Branchenführer dadurch von anderen unterscheiden, dass sie in der Lage sind, Daten effektiv zu integrieren und zu verwalten.“

Fivetran hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kunden bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen im Zusammenhang mit Daten zu unterstützen und die beste Data-Movement-Plattform aufzubauen. Fivetran hat bereits Tausenden von Unternehmen wie Saks, Honeywell und HubSpot ermöglicht, Daten sicher zu bewegen, zu kombinieren und zu teilen und so Innovationen zu schaffen, Kundenerfahrungen zu verbessern und den Unternehmenswert zu steigern.

 

 

 

fivetran.com/de

 

 

 

 

 


 

 

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KI im All

Im Interview spricht James Eggleston, Head of Ground Segment Architecture, Data & AI Section (OPS-GAA), European Space Operations Centre (ESOC) mit der TREND REPORT Redaktion über die Bedeutung von KI und ML für die Raumfahrt.

 

 

James, was bedeutet KI und ML für die Raumfahrt?   

Für Raumfahrtsysteme:

Die Integration von KI in das Raumfahrtsegment wird wesentlich intelligentere Satellitenlösungen ermöglichen – derzeit müssen wir (im Allgemeinen) zunächst alle Daten herunterladen, um sie am Boden zu verarbeiten und zu analysieren – dies ist ein Engpass – mit KI im Weltraum können Schlüsseldaten identifiziert und höherwertige Daten heruntergeladen werden – dies führt zu weniger Verarbeitungsaufwand, reaktionsschnelleren Systemen usw. KI ermöglicht auch Konstellationen und Flotten von Raumfahrzeugen – KI erhöht die Möglichkeit für Raumfahrzeuge, sich selbst zu organisieren und wichtige Aufgaben neu zu planen, ohne die Missionsleistung zu verringern.

Für den Betrieb:

KI ist ein wichtiger Faktor für die Aktualisierung der Art und Weise, wie Raumfahrtmissionen betrieben werden. KI bietet neue Mechanismen für a) die Automatisierung in und um die bestehenden Prozesse von Raumfahrtmissionen b) die Entwicklung neuer innovativer Analysen und Lösungen zur Verbesserung der Prozesse von Raumfahrtmissionen.

Raumfahrtmissionen werden größtenteils mit Systemen und Konzepten betrieben, die aus den vergangenen Jahrzehnten stammen. Typischerweise basieren die Prozesse auf spezialisierten Systemen, die mit starker menschlicher Interaktion betrieben werden. Während diese Systeme für herkömmliche Missionen sehr leistungsfähig sind, gibt es ein Skalierungsproblem, das durch das Volumen der neuen Missionen und auch durch die neue Art der Reichweite verursacht wird.

 

Inwieweit verändern die neuen Technologien Satelliten und deren zukünftige Sicherheit?

Als neue Technologien bieten KI und ML neue Herausforderungen – zum Beispiel auch neue Angriffsmöglichkeiten. Insbesondere besteht die Gefahr, dass Angreifer Datenquellen ausspähen, die zum Training von KI-Algorithmen verwendet werden.

Ein weiteres Problem ist die Fähigkeit des Menschen, die Entscheidungsprozesse von KI-Lösungen zu verstehen und ihnen zu folgen – es besteht die Gefahr, dass Menschen beginnen, KI-gesteuerten Entscheidungen zu vertrauen oder sich auf sie zu verlassen, selbst in Situationen, in denen die Lösung nicht über den grundlegenden Hintergrund verfügt, um den Punkt vollständig anzugehen.

Eine Schwierigkeit beim Einsatz von KI im Raumfahrtsegment besteht darin, dass KI in der Regel ressourcenintensiv ist und die Flugtechnologien in der Regel mehrere Jahre hinter den am Boden verfügbaren Technologien zurückliegen.

 

Wie und wo wird bei der ESA am Thema KI geforscht?

Speziell für den Betrieb untersuchen wir die Anwendung von KI-Technologien wie Large Language Models, Zeitreihenvorhersagen und Lösungsplanung und -optimierung. Generell wollen wir KI im gesamten Spektrum unserer Betriebsprozesse einsetzen, aber zunächst konzentrieren wir uns auf die Missionsvorbereitung, Systemtests und -validierung, den Zustand von Satelliten, den Betrieb von Raumfahrzeugen und Bodeneinrichtungen sowie die Planung von Missionen und Bodenstationen.

ESA-weit wurde ein Ansatz und eine Plattform für den Einsatz von KI in Raumfahrtsystemen definiert.

 

Welche Forschungskooperationen sind Ihnen dabei wichtig?

Wir arbeiten mit der europäischen Industrie und der akademischen Welt zusammen, um neue Technologien und deren Anwendung in neuen Bereichen zu definieren oder um Wege zur Lösung bestehender Probleme zu finden.  Wir tauschen uns auch regelmäßig mit unseren internationalen Kollegen aus, z. B. mit der NASA und dem JPL, um unsere einschlägigen Erfahrungen zu teilen.

 

Welche aktuellen Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen?

Die Anwendung von Wissensgraphen und großen Sprachmodellen erweist sich als besonders attraktiv für die Nutzer – ich denke, vor allem, weil die bestehenden Systeme die Informationen auf eine Reihe von Quellen verteilen und einen sehr großen Umfang, eine große Bandbreite, einen sehr unterschiedlichen Technologiestil usw. haben – was zu Frustration bei unseren Betreiberteams führt und die Integration und Mobilität neuer Mitarbeiter und Auftragnehmer erschwert.  Wir erwarten große Dinge, wenn wir die Möglichkeiten der generativen KI integrieren.

 

Wie kommen wir zu mehr Nachhaltigkeit für unseren Planeten?

Raumfahrtsysteme mit KI an Bord könnten wesentlich besser in der Lage sein, uns vor lokalen Umweltproblemen zu warnen – schnellere Erkennung von lokalen Bränden, Umweltverschmutzung, Naturkatastrophen usw. durch Erkennung von Problemen im Weltraum und automatische Konzentration der Systemaufmerksamkeit auf diese.

Auch globale Umweltprobleme können durch koordinierte Weltraumkonstellationen besser verfolgt werden, aber eine Koordinierung auf höherer Ebene erfordert höhere Fähigkeiten, wie etwa KI.

 


 

James Eggleston

Zur Person:

James Eggleston arbeitet für die Europäische Weltraumorganisation im Europäischen Weltraumkontrollzentrum in Darmstadt, Deutschland. Er ist Leiter der Abteilung Ground Segment Architecture, Data & AI in der Abteilung Ground Engineering and Innovation. Die Abteilung ist für die Verwaltung von Systemen und Supportaktivitäten verantwortlich, die für die Softwarearchitektur des Bodensegments, die Datenarchitektur und Systeme der künstlichen Intelligenz erforderlich sind.

James ist außerdem Projektmanager des KI- und Datenarchitekturprojekts am ESOC, das die Ergebnisse von rund 20 von OPS durchgeführten Aktivitäten zur künstlichen Intelligenz und Datengrundlage koordiniert, um die Fähigkeiten und damit die Wirkung von Lösungen der künstlichen Intelligenz am ESOC und in anderen Ländern zu maximieren der europäischen Raumfahrtindustrie.

 

Er verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Bodensystemen, die mehrere Missionen und Anwendungsfälle unterstützen können; Eine solche Software-Infrastruktur wird von allen ESA-Missionen wiederverwendet, um Flugsteuerungssysteme für alle unsere ESA-Raumfahrzeuge auf effektive Weise bereitzustellen, indem das Risiko verringert, die Zeitpläne optimiert und die Betriebsteams maximal vertraut sind.

 

 

www.esa.int

 

 

 


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Internetagenturen-Ranking 2024

BVDW veröffentlicht Internetagentur-Ranking 2024

 

Begleitende Trendanalyse zeigt: Frauenanteil in Digitalagenturen steigt

 

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. hat sein aktuelles Internetagentur-Ranking (IAR) veröffentlicht. Wie im Vorjahr liegt die Serviceplan-Tochter Plan.net auf Platz eins vor Reply – Digital Experience. Insgesamt haben die teilnehmenden Internetagenturen einen Honorarumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro gemeldet.

 

Spitzentrio steigert Umsatz deutlich

 

Spitzenreiter Plan.net aus München konnte seinen Honorarumsatz um 13 Prozent steigern und liegt jetzt bei 239,5 Millionen Euro. Reply – Digital Experience kommt auf 216,7 Millionen Euro, was einem Plus von zehn Prozent entspricht. Platz drei geht wie im Vorjahr an die Agentur ]init[ aus Berlin, die einen Honorarumsatz von 209,9 Millionen Euro erreicht – eine Verbesserung um 23 Prozent.

 

Top 10 wachsen stabil

 

Die zehn größten Digitalagenturen des Rankings verzeichnen im Schnitt ein Umsatzplus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Top 20 verringert sich hingegen der durchschnittliche Umsatz um zwei Prozent im Vergleich zu 2023. Neu in den Top 20 ist die Münchner Agentur Interone, die einen Honorarumsatz von 31 Millionen Euro erreicht und direkt auf Platz 20 landet. Den Sprung unter die besten 20 hat auch Appsfactory geschafft. Die Leipziger verzeichnen ein Umsatzplus von 20 Prozent, erreichen einen Umsatz von 35,5 Millionen Euro und landen im Ranking auf Platz 18.

 

Geringere Teilnehmerzahl führt zu leicht verzerrtem Gesamtergebnis

 

Das Internetagentur-Ranking verzeichnet in diesem Jahr einen Rückgang von zehn Prozent beim Gesamthonorarumsatz im Vergleich zu 2023. Dies ist zum einen auf die geringere Teilnehmerzahl (minus elf Prozent) und zum anderen auf die Nichtteilnahme von drei großen Agenturen, die im Vorjahr zu den Top 20 gehörten, zurückzuführen. Geht man von konstanten Honorarumsätzen dieser aus, ergäbe sich ein Minus von nur knapp zwei Prozent.

 

Markt hat sich konsolidiert

 

Das Wachstum bei den großen Agenturen ist in erster Linie auf die anhaltende Marktkonsolidierung und das ständig wachsende Dienstleistungsportfolio zurückzuführen. Stefan Mohr, Vorsitzender des Fachkreises Digitalagenturen im BVDW, sagt dazu: „Digitalagenturen stellen sich den neuen Herausforderungen und Themen mit Agilität und Kompetenz. Sie sind Treiber und Partner für die umfassende digitale Transformation, die viele Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft prägt.“

 

Der größte Teil der Honorarumsätze der Digitalagenturen entfällt auf das Geschäftsfeld Digitale Werbung und Kommunikation (28 Prozent). Dahinter folgen E-Commerce mit 23 Prozent, Plattformen mit 22 Prozent sowie Digitale Transformation und Strategie mit 20 Prozent.

 

Künstliche Intelligenz und Machine Learning beschäftigen die Branche

 

Die begleitende Trendanalyse verdeutlicht den weiterhin bestehenden Fokus auf Künstliche Intelligenz. 90 Prozent der 141 teilnehmenden Internetagenturen meinen, dass KI und Machine Learning die Wirtschaft und die Gesellschaft tiefgreifend verändern und in der Digitalbranche eine sehr große Rolle spielen. „Die Gegenwart könnte nicht aufregender sein: Generative KI und damit verbundene Anwendungen versprechen einen Quantensprung für die kreative und intellektuelle Arbeitswelt. Mittels Künstlicher Intelligenz werden wir massive Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen erleben. Gerade deshalb bereichert uns diese neue, aufregende Form der Kollaboration zwischen Mensch und KI in den Digitalagenturen immens“, sagt Mohr.

 

Krisen fordern das Agenturgeschäft heraus

 

Die Trendanalyse zeigt zudem, dass globale Krisen wie Kriege, die Corona-Pandemie und die Inflation die Branche vor Herausforderungen stellen. 58 Prozent der Befragten geben an, dass sich Krisen negativ auf ihren wirtschaftlichen Erfolg ausgewirkt hätten. Im Vorjahr lag der Wert mit 35 Prozent deutlich niedriger. „Als Digitalagenturen sind wir stark vom gesamtwirtschaftlichen Erfolg abhängig. Dank unserer Innovationskraft und Agilität können wir temporären Herausforderungen sehr gut trotzen. In einer Welt multipler Krisen zeigt sich jedoch, dass sich das gesamtwirtschaftliche Klima auch zu einem gewissen Teil in der digitalen Welt niederschlägt“, sagt Anke Herbener, Vize-Präsidentin des BVDW und ebenfalls im Vorsitz des Fachkreises der Digitalagenturen.

 

Frauenanteil in Digitalagenturen steigt

 

Positiv entwickelt sich weiterhin der Frauenanteil in den Digitalagenturen. 49 Prozent der insgesamt Beschäftigten sind weiblich (plus ein Prozentpunkt). Insbesondere im Tätigkeitsfeld der technischen Umsetzung und des Developments sind im Vergleich zum Vorjahr mehr Frauen tätig. Hier ist der Anteil um sechs Prozentpunkte angewachsen.

 

„Die Bedeutung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion hat in den vergangenen Jahren einen immer größeren Stellenwert in der Digitalen Wirtschaft. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle ein, der wir auch zukünftig gerecht werden wollen. Dazu gehört neben der verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch New-Work-Modelle auch das Aufbrechen der gläsernen Decke in Digitalagenturen. Wir sehen immer mehr Frauen in leitenden Managementpositionen auf höchster Führungsebene. Das war vor knapp zehn Jahren eher die Ausnahme als eine Selbstverständlichkeit“, unterstreicht Herbener.

 

Das komplette Internetagentur-Ranking und die Trendanalyse können Sie hier herunterladen.

4,5 Milliarden Euro Strafe in sechs Jahren für Verstöße gegen die DSGVO

Spanien, Italien und Deutschland sind Spitzenreiter, was die Verstöße gegen die DSGVO angeht
  • Die einzelnen Datenschutzbehörden haben 2.072 Verstöße festgestellt, die zu Bußgeldzahlungen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro führten.
  • Deutsche Unternehmen haben mit 186 Verstößen die dritthöchste Anzahl an Strafen, mit insgesamt 55 Millionen Euro an Bußgeldern.
  • Der größte Verstoß von Meta kostete das Unternehmen im Jahr 2023 1,2 Milliarden Euro wegen unzureichender Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung.
 
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union hat die Unternehmenslandschaft seit ihrem Inkrafttreten am 25. Mai 2018 beeinflusst. Sie wurde geschaffen, um den Datenschutz und die Privatsphäre von Einzelpersonen zu stärken. Die Gesetzgebung hat auch die Art und Weise verändert, wie Unternehmen mit persönlichen Daten umgehen und sie verarbeiten.
NordLayers Untersuchungen haben kürzlich ergeben, dass während der sechs Jahre, in denen die DSGVO nun besteht, Aufsichtsbehörden 2072 Verstöße gemeldet haben, was zu Bußgeldern in Höhe von 4,5 Milliarden Euro führte. Die drohenden Strafen, die bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens betragen können, zeigen, dass Unternehmen den Datenschutz ernst nehmen müssen.

„Wir haben beobachtet, wie Unternehmen aller Branchen ihren Umgang mit Daten geändert und in Sicherheitsmaßnahmen investiert haben, um die Vorschriften einzuhalten“, so Carlos Salas, Experte für Cybersicherheit bei NordLayer. „Während die vollständige Einhaltung für viele Unternehmen herausfordernd gewesen ist, kann die Wirkung der DSGVO nicht hoch genug eingeschätzt werden, wenn es darum geht, den Einzelnen zu schützen und Unternehmen für den falschen Umgang mit Daten zur Verantwortung zu ziehen.“

Länder, in denen Unternehmen die höchsten Strafen erhalten
Deutsche Unternehmen hatten mit 186 die dritthöchste Anzahl an Strafen zu tragen, was zu 55 Millionen Euro an Bußgeldern führte. Die höchste Strafe wurde im Oktober 2020 ausgesprochen. Der Online-Shop von H&M wurde wegen unzureichender Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung zu einer Geldstrafe von 35 Millionen Euro verurteilt.
Spanische Unternehmen haben 842 Mal gegen die DSGVO verstoßen und seit 2018 80 Millionen Euro an Strafen bezahlt. Unternehmen in Italien wurden 358 Mal verurteilt und zahlten fast 229 Millionen Euro.

Wenn man sich die Länder ansieht, in denen Unternehmen am meisten für ihre Verstöße gezahlt haben, sticht Irland hervor. Seit 2018 haben Unternehmen in Irland 2,8 Milliarden Euro an Bußgeldern gezahlt. Der Hauptgrund dafür ist, dass mehrere große Tech-Unternehmen wie Meta und TikTok ihre europäischen Niederlassungen dort registriert haben und mit hohen Millionenstrafen belegt wurden.

Die größten „Kriminellen” und ihre Verstöße
Meta verstößt mit Abstand am häufigsten gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Von den 10 höchsten Bußgeldern gehen sechs auf die Kappe des Unternehmens (vier bei Meta, eines bei Facebook und eines bei WhatsApp). Der größte Verstoß kostete das Unternehmen 1,2 Milliarden Euro für eine unzureichende Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung im Jahr 2023. Zwei weitere Male mussten rund 400 Millionen Euro für die Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung gezahlt werden.
2021 musste Amazon ebenfalls 746 Millionen Euro an die Datenschutzbehörden in Luxemburg zahlen. Letztes Jahr zahlte TikTok 345 Millionen Euro für Verstöße gegen die DSGVO. Google wurde 2021 zweimal wegen der Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung zur Rechenschaft gezogen und zahlte jeweils 90 Millionen Euro und 60 Millionen Euro für die Verstöße.
Unternehmen müssen am häufigsten wegen der unzureichenden Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung eine Strafe zahlen. Seit 2018 gab es 635 Fälle solcher Verstöße, was die Unternehmen 1,6 Milliarden Euro kostete. Für die Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung wurden Unternehmen 578 Mal bestraft und zahlten 2 Milliarden Euro.

„Die Einhaltung der DSGVO zu erreichen und aufrechtzuerhalten ist eine fortlaufende Aufgabe, kein einmaliges Ziel“, sagt Salas. „Gesetze zum Datenschutz entwickeln sich weiter, und Cyberbedrohungen werden komplexer, also müssen Unternehmen proaktiv bleiben, was Datenschutz und Sicherheit angeht. Lösungen wie NordLayer können Unternehmen dabei helfen, immer ein Schritt voraus zu sein und eine Compliance-Kultur zu schaffen, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sowie das Vertrauen ihrer Kunden und Partner bewahrt.“

Methodik

Die oben genannten Statistiken wurden durch die Analyse aggregierter Daten aus der GDPR Enforcement Tracker Datenbank (Übersicht der Geldbußen für DSGVO-Verstöße) vom 16. Mai gewonnen. CMS, eine internationale Anwaltskanzlei, hat alle Zahlen auf der Webseite ausgewertet.

ÜBER NORDLAYER
 
NordLayer bietet flexible und einfach zu implementierende Cybersicherheitstools für Unternehmen jeder Größe und jedes Arbeitsmodells – entwickelt nach dem Standard von NordVPN. Wir helfen Unternehmen, ihre Netzwerke auf stressfreie Weise zu sichern. NordLayer verbessert die Internetsicherheit und modernisiert den Netzwerk- und Ressourcenzugang mit technischen Verbesserungen, die sich an den besten Compliance-Standards orientieren. NordLayer hilft Organisationen bei der Einführung von FWaaS, ZTNA und SWG-Prinzipien und konzentriert sich dabei auf die Security Service Edge (SEE) der Cybersicherheitsdienste.
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KI-basiertes Smart Audit für Spesen

  • Smart Audit erkennt und durch KI-Prüfung aller Spesenbelege automatisch Anträge außerhalb der Corporate Policy
  • Neues Feature bietet eine zusätzliche Kontrollebene für Finanz-Teams

 

 Rydoo, eine führende Plattform für intelligentes Spesenmanagement, kündigt sein neues Feature „Smart Audit“ an. Dieses basiert auf KI und umfasst mehrere Features, die manuelles Prüfen von Belegen signifikant reduzieren. Smart Audit dient dazu, Rechnungen automatisch zu analysieren und den Einklang mit der Spesen Policy von Unternehmen sicherzustellen. Smart Audit steht Kunden von Rydoo als auch Interessenten ab sofort zur Verfügung.

 

 

Das KI-basierte Smart Audit-Modul bündelt mehrere Funktionen. Zu Beginn sind das ein automatisches Erkennen von Keywords auf Belegen, wie etwa Markennamen, ein Erkennen von Duplikaten und Fälschungsversuchen sowie eine automatische Übersetzung von fremdsprachigen Belegen. Weitere Features sollen im Laufe der nächsten Monate folgen.

 

KI überprüft eingereichte Belege auf Compliance mit interner Policy

Ein zentrales Feature von Smart Audit ist die Keyword-Erkennung. Die KI analysiert eingereichte Belege und erkennt anhand von Large Language Models (LLM) beispielsweise Tabak oder Alkoholika. Dabei funktioniert beispielsweise auch die Unterscheidung von alkoholfreien Varianten.  Die Befunde werden dank Texterkennung (OCR) anhand der Spesen-Policy des jeweiligen Unternehmens einer Kategorie (z.B. „Mahlzeiten“) zugeordnet und automatisch als zu genehmigen oder abzulehnen eingestuft. Auch Verstöße werden entsprechend hervorgehoben.

 

Kunden können ihre Smart Audit-Regeln individuell konfigurieren. Tests bestätigen bereits jetzt eine Erfolgsquote von mindestens 80 %, was eine enorme Zeitersparnis gegenüber manuellem Überprüfen aller Belege bedeutet. Dank der automatischen Übersetzung unterstützt Smart Audit von Rydoo auch Belege in zunächst 68 verschiedenen Sprachen.

 

„Unser Smart Audit Modul markiert einen gewaltigen Sprung im Spesenmanagement“, sagt Sebastiaan Vanhecke, CPO bei Rydoo. „Die Tests mit bestehenden Kunden zeigen eine beeindruckende Erfolgsquote. Mit dem Modul ersparen wir Finanzteams eine enorme Menge manueller Arbeit und viele Stunden Zeit für Überprüfungen. Unser Plan ist, Smart Audit konstant weiterzuentwickeln und um zusätzliche Features zu erweitern.“

 

Smart Audit beugt Täuschung und Spesenbetrug effektiv vor

Bei etwa 5 Prozent aller eingereichten Belege zur Spesenabrechnung liegen Täuschungsversuche vor. Methoden dafür sind beispielsweise handschriftliches Hinzufügen von Zahlen, die bei einer eiligen Prüfung nicht auffallen, das Einreichen von leicht veränderten Duplikaten oder der Einsatz von Bildbearbeitung. Das Smart Audit Modul kann auch solche Täuschungsversuche erkennen und filtern. Dabei ist es genauer als die meisten menschlichen Prüfer, denen häufig die notwendige Zeit fehlt.

 

Über Rydoo:

Rydoo ist ein führender Anbieter einer B2B SaaS-Plattform, für intelligentes Spesenmanagement. Mit einer mobilen App und Web-Applikation macht es Rydoo für Unternehmen einfacher, Transparenz über ihre Ausgaben zu erlangen, Richtlinien einzuhalten, und ihr Spesenmanagement zu optimieren. Im Fokus stehen dabei Compliance, Kontrolle und Komfort. Rydoo ist kompatibel mit den gängigsten HR-, ERP- und Buchhaltungssystemen. Seit über einem Jahrzehnt arbeitet Rydoo an Lösungen für Geschäftsreisen und Spesenmanagement. Rydoo beschäftigt 150 Mitarbeitende in acht Ländern und unterstützt weltweit mehr als eine Million Nutzer. Deutscher Standort ist München. Rydoo wird von der globalen Investmentfirma Marlin Equity Partners unterstützt.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: https://www.rydoo.com

Robotik, KI oder Firmenwagen – wo Unternehmensführungen in Zukunft Cybergefahren sehen

Sophos Management Studie:

Deutsche und Schweizer C-Level Manager sehen besonders für das Home-Office Handlungsbedarf, um dort in der Zukunft sensible Daten besser zu schützen. Die Österreicher halten Smart-Building-Technologien für anfällig. In Deutschland erachtet man den Firmenwagen als wichtig und ist bei Zukunftstechnologien eher skeptisch.

 

 Sophos stellt weitere Ergebnisse seiner großangelegten Management-Studie „Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit“ für Deutschland, Österreich und die Schweiz vor. Ein Teilbereich der Analyse beleuchtet die Frage, wo im Unternehmen C-Level-Verantwortliche künftig verstärkten Bedarf an IT-Sicherheitsmaßnahmen sehen. Befragt wurden Chefinnen und Chefs in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Erhebung richtete sich ausdrücklich nicht an IT-Personal. Die Ergebnisse zeigen, dass in den drei Ländern teilweise deutlich unterschiedliche Einschätzungen bestehen.

 

Welche Bereiche im Unternehmen sind wegen sensibler Daten besonders anfällig?

Netzwerke, Clouds, Smartphones, Laptops sind als Standards mittlerweile gut im Unternehmen geschützt. Sophos wollte von den Verantwortlichen jedoch auch wissen, welche Bereiche sie für den Schutz sensibler Daten zukünftig als besonders kritisch erachten. Die überwiegende Mehrheit in Deutschland (67,7 Prozent), Österreich (60 Prozent) und der Schweiz (72 Prozent) sieht diesen Bedarf beim mobilen Arbeiten bzw. im Home-Office. Und zwar mehr oder weniger einheitlich über alle befragten Branchen (Handel, Dienstleistung, verarbeitendes Gewerbe) hinweg.

 

Firmenwagen in Deutschland, Smart Building in Österreich, Smart Factory in der Schweiz

An zweiter Stelle sensibler Sektoren stehen aus Sicht der Managerinnen und Manager die KI-Technologien mit 45,8 Prozent Nennung in Deutschland und 54 Prozent in der Schweiz. Österreich hält Smart Building (intelligente Gebäudetechnik) mit 46 Prozent für wichtiger, hier schafft es KI mit 42 Prozent nur auf den dritten Platz. Das Thema Smart Building rangiert für die befragten deutschen (36,4 Prozent) und Schweizer Unternehmen (38 Prozent) nur an vierter Stelle. Für wichtiger wird in Deutschland die Sicherheit von Firmenwagen erachtet, die mit 37 Prozent der Nennungen hier auf Platz drei rangiert. In Österreich (34 Prozent) und der Schweiz (32 Prozent) landet der Firmenwagen auf Platz fünf der zukünftig vermehrt sicherheitsrelevanten Bereiche.

 

Unterschiedliche Einschätzung auch bei Automatisierungstechnologien

Automatisierungen und intelligente Vernetzungen in der Produktion – kurz Smart Factory – verdienen für die Schweizer Verantwortlichen ein höheres Sicherheitslevel, mit 46 Prozent steht es bei ihnen nach Remote-Arbeit und KI an dritter Stelle. Die Befragten aus Österreich vergeben hierfür den vierten Platz mit 40 Prozent und Deutschland geht in der Befragung noch einen Punkt herunter, mit 35,8 Prozent Platz fünf.

 

Ladetechnologien bei Fahrzeugen werden mit den Plätzen 6 (D: 28,9 Prozent) und 7 (AT: 30 Prozent, CH: 24 Prozent) eher nicht so anfällig für zukünftige Cybergefahren gesehen. Dass die eigene und IT-gestützte Energieproduktion, wie etwa Solarpaneele auf den Firmendächern, sensible Daten weitergeben könnte, können sich am ehesten die Österreicher vorstellen (32 Prozent), Deutschland sieht mit 28,4 Prozent hier etwas weniger Gefahr und die Schweiz hält das mit nur 17 Prozent für eher unrealistisch.

 

Irgendwie Neuland: Virtuelle Welten und Robotik als unwahrscheinliche Cyberszenarien

Überhaupt gehen bei den virtuellen Themen die Vorstellungskraft der Managerinnen und Manager in den drei deutschsprachigen Ländern weit auseinander:

 

Gefahr durch virtuelle Welten wie Metaverse oder Avatar-Kommunikation laufen für die Deutschen mit 18,4 Prozent auf Platz acht. Für wenig wahrscheinlich halten es die Österreicher mit Platz neun und 12 Prozent. Nur die Schweiz mit 22 Prozent (Platz acht) kann hier ein gewisses Bedrohungspotenzial erkennen.

 

Dinge wie Google Brillen, Headup-Display-Brillen, Augmented Reality sind wiederum für die Schweizer mit Platz zehn (12 Prozent) wenig wahrscheinlich. Auch Deutschland kann hier keine große Gefahr erkennen (17,9 Prozent, Platz neun). Lediglich die Befragten in österreichischen Unternehmen können sich in diesem Bereich mit 22 Prozent (Platz acht) einen bestimmten Security-Bedarf vorstellen.

 

Während das Thema Robotik im Büroalltag, wie zum Beispiel Kaffee-Roboter, für deutsche Managerinnen und Manager als potenzielles Sicherheitsrisiko wenig denkbar erscheint (letzter Platz, 11,9 Prozent), hält man das in der Schweiz zu 26 Prozent für gar nicht so unrealistisch. Dazwischen liegt bei diesem Thema Österreich mit 22 Prozent und Platz acht.

 

Über die Umfrage:

Ipsos hat im Auftrag von Sophos 201 C-Level-Managerinnen und -Manager aus Handel, Dienstleitung und verarbeitendem Gewerbe in Deutschland sowie jeweils 50 in Österreich und der Schweiz zum Thema IT-Sicherheit in ihren Unternehmen befragt.

 

 

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Das AI Office der EU kommt: Idee gut, Umsetzung – naja

Autor: Alain Blaes, Gründer und Geschäftsführer der auf High-Tech spezialisierten Münchner Kommunikationsagentur PR-COM

Der AI Act ist beschlossen, nach dem EU-Parlament haben auch die einzelnen Staaten dem neuen Regelwerk zugestimmt. Nun geht es an die praktische Umsetzung, doch die Zeit drängt. Schon in Kürze soll der AI Act im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden, 20 Tage später tritt er dann in Kraft. Nur ein halbes Jahr später müssen Unternehmen erste Vorgaben beachten, ab Sommer 2026 gilt schließlich das komplette Regelwerk.

Eine entscheidende Rolle kommt dabei dem sogenannten AI Office der EU zu. Nach offizieller Lesart wird es die zentrale Anlaufstelle für die Ausgestaltung der KI-Regulierung sein. So weit, so gut – allerdings sind derzeit wesentliche Fragen ungeklärt, was zu einer großen Verunsicherung der Wirtschaft führt.

Unsicherheit Nr. 1: Offene Führungsrolle. Die EU-Kommission hat zwar bereits mit dem Aufbau des AI Office begonnen. Wer die Leitung übernehmen soll, liegt aber noch im Dunkeln. Die Besetzung dieser Führungsposition ist keineswegs trivial, schließlich bestimmt sie oder er die weitere Richtung. Etwa wenn es darum geht, Richtlinien für die Allzweck-KI (General Purpose AI) zu entwickeln, zu der beispielsweise Chatbots gehören. Derzeit arbeiten in den beiden zuständigen Referaten rund 60 Mitarbeitende – nahezu orientierungslos, wie es aus Parlamentskreisen heißt.

Unsicherheit Nr. 2: Politische Ränkespiele. Bereits vor einem Monat beschwerten sich deutsche Europaabgeordnete in einem Brief an die Kommission über intransparente Einstellungsverfahren. Sie wollten wissen, wer wie an der Suche nach dem besten Kandidaten „für eine der wichtigsten Aufgaben bei der Durchsetzung des KI-Gesetzes“ beteiligt ist. Eine Antwort haben die Abgeordneten bis heute nicht erhalten. Viele Beobachter befürchten deshalb, dass die Besetzung des AI-Office-Leiters zu einem politischen Ränkespiel wird – und die fachliche Kompetenz ins Hintertreffen gerät.

Unsicherheit Nr. 3: Überbordende Bürokratie. Und der Klassiker zum Schluss. Ein neues Regelwerk der EU bringt immer einen gewissen bürokratischen Aufwand mit sich. Gerade kleinere KI-Anbieter könnten damit überfordert sein. Gleichzeitig sollten alle Vorgaben praxistauglich gestaltet sein. Sonst droht, was niemand will: eine Benachteiligung gegenüber den großen Playern am Markt, allen voran aus den USA und China. Ohne ausreichend Raum für Innovationen wird der Einsatz hiesiger KI-Anwendungen in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft kaum vorankommen. Gleichzeitig darf die Umsetzung des AI Act nicht zu einer nationalen Auslegungsfrage werden, wie es bei der DSGVO geschehen ist. Denn dann entsteht ein Flickenteppich an Einzelregelungen, der die Position der EU schwächt. Wenn Europa eine Chance haben will, einen Leitmarkt für sichere KI zu etablieren, muss es mit EINER Stimme sprechen.

Neue Medikamente schneller und günstiger entwickeln mit KI

Hohe Kosten, zahlreiche Misserfolge und jahrzehntelange Entwicklung: Wirkstoffe für neue Medikamente zu finden und auf den Markt zu bringen ist ein aufwendiger Prozess. Großes Potenzial sieht die Pharmaforschung in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI). Das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz, das Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it) und das Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2) der Universität Tübingen haben dafür nun eine Kooperation geschlossen. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Entdeckung von Wirkstoffen, die Fehlfunktionen bei Proteinkinasen und somit die Ursache verschiedener Krankheiten behandeln können. Die Wissenschaftler*innen des Lamarr-Instituts und des b-it bringen dabei ihre langjährigen Expertisen in der Datenanalyse und Entwicklung von Computer-Methoden für die Arzneimittelforschung ein, während TüCAD2 als führendes Zentrum für akademische Arzneimittelforschung die Medizinische Chemie und Pharmakologie übernimmt.

Bonn/Tübingen. Der Weg zur Entwicklung neuer Medikamente ist lang, aufwendig und teuer. Von Tausenden neuen potenziellen Wirkstoffen, die in Laboren gefunden und untersucht werden, schafft es nur ein geringer Prozentsatz in klinische Versuche. Mit Glück übersteht eine Substanz alle Tests und kommt – sofern sie den hohen gesetzlichen Anforderungen an die Sicherheit entspricht – als neues Medikament auf den Markt. Bis zur Markteinführung können 10 bis 15 Jahre vergehen, die Kosten bewegen sich dabei nicht selten im Milliardenbereich. Der immense Aufwand für Forschung und Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die Pharmaindustrie dar.

Eine neue Ära der Arzneimittelforschung

Künstliche Intelligenz kann hier Abhilfe schaffen und die Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigen. Die Wissenschaftler*innen des Bereichs Life Sciences am Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz und Life Science Informatics am Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it) sind führend auf dem Gebiet der Datenanalyse und des Maschinellen Lernens (ML) für die Arzneimittelforschung. In einer neuen Kooperation mit dem Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2) der Universität Tübingen wollen die KI-Expert*innen nun die Wirkstoffforschung von Proteinkinasen auf eine neue Ebene bringen.
„Die Fortschritte in der KI-gestützten Arzneimittelentwicklung versprechen konzeptionell neue Möglichkeiten für eine verbesserte und beschleunigte Medikamentenentwicklung“, sagt Prof. Dr. Jürgen Bajorath, Principal Investigator und Area Chair Life Sciences am Lamarr-Institut und Professor am b-it. „Im Rahmen dieser Initiative bündeln renommierte Partner aus den Bereichen Medikamentenentwicklung und KI ihre Kräfte, um eine neue Ära der akademischen Wirkstoffforschung und -entwicklung zu gestalten“.

Das Team um Prof. Bajorath bringt insbesondere seine Expertise in der Entwicklung von Berechnungsmethoden für die Auffindung von Proteinkinase-Wirkstoffen in die Kooperation ein. Die Entdeckung von Kinase-Wirkstoffen ist ebenfalls ein Schwerpunkt der Forschenden am TüCAD2. Kinasen sind Enzyme und erfüllen im Körper die Aufgabe, zelluläre Signalwege zu regulieren. Proteinkinasen im Speziellen spielen eine Rolle in der Signalübertragung und Kontrolle verschiedenster zellulärer Prozesse. Funktionieren diese Enzyme nicht richtig, können schwere Krankheiten wie Krebs, neurologische Störungen oder Autoimmunerkrankungen entstehen.

Das macht die Proteinkinase-Wirkstoffe zu einem vielversprechenden Ziel in der Arzneimittelforschung. Als führendes Zentrum für akademische Arzneimittelforschung und Entwicklung in Deutschland kann TüCAD2 bereits eine herausragende Erfolgsbilanz vorweisen: So sind unter Leitung von Prof. Dr. Stefan A. Laufer seit der Gründung im Jahr 2012 insgesamt fünf Wirkstoffkandidaten zur Erstanwendung am Menschen gebracht worden. „Damit sind diese Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Tübingen und Bonn in hohem Maße komplementär und stellen eine einzigartige Gelegenheit für eine Allianz zwischen den beiden führenden akademischen Zentren dar“, sagt Laufer.

Trianguläre KI entscheidend für Akzeptanz und Qualität

Von der Suche nach potenziellen Wirkstoffkandidaten und wirksameren Medikamentenmolekülen über die Sicherheitsbewertung bis hin zur Durchführung von klinischen Tests – in nahezu allen Phasen kann Künstliche Intelligenz die Arzneimittelforschung unterstützen und effizienter gestalten. Insbesondere in den Lebenswissenschaften wie Medizin und Pharmazie ist es jedoch besonders wichtig, dass die Funktionsweisen hinter den Verfahren des Maschinellen Lernens für alle transparent und verständlich sind. Deshalb setzen die Forschenden am Lamarr-Institut und b-it auf „Erklärbare KI“, die nicht nur mit biowissenschaftlichen Daten trainiert wird, sondern auch zusätzliches Wissen und Kontextinformationen aus verschiedenen lebenswissenschaftlichen Bereichen nutzt. „Warum trifft die Künstliche Intelligenz eine bestimmte Vorhersage? Damit wir in den Life Sciences das Potenzial von KI ausschöpfen können, muss sie für ein interdisziplinäres Publikum verständlich sein. Andernfalls gehen der Einsatz und die Akzeptanz nicht über die Theorie hinaus“, sagt Bajorath. „Zudem ist das Konzept der Triangulären KI – also die Verbindung von Daten mit einem spezifischen Kontext und interdisziplinärem Wissen – entscheidend für die Qualität der Vorhersagen.“

Während Datenanalyse und Maschinelles Lernen am Lamarr-Institut und b-it in Bonn stattfinden, werden Wirkstoffsynthese, Pharmakologie und biologische Tests am TüCAD2 in Tübingen durchgeführt. Als Datengrundlage dient den Wissenschaftler*innen einerseits die TüKIC-Bibliothek, die derzeit größte akademische Sammlung von Proteinkinase-Inhibitoren (PKI) mit ca. 12.000 PKIs und 1 Million Aktivitätsdaten, sowie eine Sammlung von ca. 156.000 PKIs aus öffentlichen Quellen, die am Lamarr-Institut kuratiert wird und derzeit mehr als 80 Prozent aller menschlichen Kinasen abdeckt.

Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it)
Das Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it) ist eine der führenden europäischen Einrichtungen für Spitzenforschung und Hochschulbildung in der Informatik. Wir gestalten die digitale Transformation im Austausch mit Wirtschaft und Gesellschaft und fokussieren auf Data Science und deren Anwendungsbereiche Medien, Life Sciences und Autonome Systeme.

Das b-it wird von vier renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, nämlich der Universität Bonn, der RWTH Aachen, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Fraunhofer-Gesellschaft, gemeinsam getragen und von der b-it Stiftung und weiteren Drittmittelgebern finanziert.

Das b-it bietet ein hochselektives internationales Masterprogramm in Informatik und angewandter IT an. Viele Kurse in diesen Programmen konzentrieren sich auf Aspekte der modernen Datenwissenschaft und bereiten die Studierenden auf Karrieren in der Industrie und in der Wissenschaft vor. Die Kurse werden in englischer Sprache und auf höchstem internationalem Niveau unterrichtet und werden von praktischen Laborarbeiten an den beteiligten Fraunhofer-Instituten begleitet.
Mehr Informationen: https://www.b-it-center.de/

Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2)
Das Tübingen Center for Academic Drug Discovery (TüCAD2) wurde als akademisches Arzneimittel-forschungszentrum mit dem Ziel der Translation gegründet. Seit 2016 ist es Mitglied im internationalen Academic Drug Discovery Consortium (ad2c) und seit 2019 in der Plattform 1 (Klinische Entwicklung) Teil der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen. Das TüCAD2 ist integraler Bestandteil des Exzellenzclusters iFIT (Image-guided and Functionally Instructed Tumor Therapies) und bildet die Schnittstelle zur Translation zum 2024 gegründeten Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen-Tübingen-Stuttgart-Ulm (NCT-SW).
Mehr Informationen: https://uni-tuebingen.de/exzellenzstrategie/forschung/plattformen/personalisierte-medizin/tuecad2/

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