Mehr Rendite, mehr Rente

„Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.“ Oscar Wilde, der irische Schriftsteller und Lebemann, dachte bei seinem Ausspruch sicher nicht an die Altersvorsorge. Dennoch passt diese Strategie auch für die Rentenplanung.

Ingo Weber, Geschäftsführer des unabhängigen Verbraucherportals Verivox, rechnet vor: „Wer sein Geld bei den besten Festgeld-Angeboten für zwei Jahre anlegt, bekommt 1,4 bis 1,8 Prozent Rendite. Bei einer durchschnittlichen Bank sind es 0,2 Prozent.“
Dieser Renditeunterschied läppert sich – bei einer Festgeld-Anlage von 10 000 Euro auf über 300 Euro nach zwei Jahren und 6 500 Euro nach 30 Jahren. Die Strategie, nach den besten Renditen zu suchen, zahlt sich also aus. Bei Verivox vergleichen Sparer die Angebote von rund 800 Banken.

Festgeldkonten eignen sich als Beimischung zur Altersvorsorge. Bis 100 000 Euro sind in der Europäischen Union bei einer Bankenpleite abgesichert. Verantwortlich ist dann der Rettungsschirm des Landes, in dem die Bank sitzt. Sicherheitsbewusste Sparer suchen deshalb nach Banken aus krisenfesten Ländern.

Ingo Weber empfiehlt, sich derzeit nur zwei Jahre zu binden und dann neu anzulegen. Denn wenn die Zinsen wieder steigen, sollte der Anleger nicht in einem 10-jährigen Festgeld gefangen sein.

Keine Scheu vor Aktienfonds

Allein mit Festgeldern klappt es jedoch nicht mit der satten Zusatzrente. „Die Deutschen sollten ihre Scheu vor Aktienfonds ablegen“, so Finanzexperte Ingo Weber. „Bei einer guten Altersvorsorge ist das Risiko breit gestreut. So können Sparer ihr Risiko minimieren und die Erträge maximieren. Und in diesen Mix gehören Fonds.“ Fast sechs Prozent jährliche Rendite haben seit 1996 die Fonds erzielt, die in internationale Aktien investieren. Das zeigen Zahlen des Branchenverbandes BVI. Und wer langfristig spart, senkt das Risiko von Verlusten.

 „Die Deutschen sollten ihre Scheu vor Aktienfonds ablegen“, rät Finanzexperte Ingo Weber.

„Die Deutschen sollten ihre Scheu vor Aktienfonds ablegen“, rät Finanzexperte Ingo Weber.

In großen Märkten wie Europa oder Amerika sind börsen-gehandelte Indexfonds oft die beste Wahl, weil das Risko breit gestreut ist. Sparpläne gibt es ab 50 Euro im Monat. Um bei den Gebühren für den Fondskauf nicht in die Falle zu tappen, empfiehlt sich ein Vergleich der Depotbanken. Direktbanken spielen dabei ihre Stärke aus. Sie haben niedrige Kosten und den Sparern bleibt mehr Rendite.

Versicherungen sind ein Klassiker der Altersvorsorge. Auch hier gibt es enorme Renditeunterschie­de. Die Rating-Agentur Assekurata hat klassische Rententarife ana­lysiert. Bei einem Mustervertrag verspricht der beste Versicherer eine Verzinsung von 3,7 Prozent auf jeden eingezahlten Euro, der schlechteste 1,6 Prozent. Im Verivox-Vergleich für Rentenversicherungen sehen Sparer, wie sich diese Unterschiede auf ihre Rente auswirken.
„Rentenversicherungen bleiben für die Altersvorsorge wichtig, denn nur sie zahlen garantiert bis zum Lebensende einen festen Betrag. Ein Auszahlplan von der Bank oder der Fonds­gesellschaft lässt sich nicht so optimieren“, sagt Ingo Weber.

Weitere Informationen unter:
www.verivox.de

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