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Thin Clients und die neue Arbeitswelt

Ulrich Mertz, Gründer und Geschäftsführer von Rangee erläutert im Interview die Vorteile von Thin Clients für eine zeitgemäße Homeoffice-Infrastruktur.

Ulrich Mertz, Gründer und Geschäftsführer von Rangee

In den vergangenen Monaten sind viele Mitarbeiter ins Homeoffice gewechselt. Was wird von dieser neuen Arbeitswelt nach Corona bleiben?

Sie wird auf jeden Fall nicht einfach wieder verschwinden. Homeoffice bietet viele Vorteile, sowohl für Mitarbeiter als auch Unternehmen, weshalb inzwischen auch Firmen, die dem Thema bislang eher skeptisch gegenüberstanden, über dauerhafte Regelungen für die Heimarbeit nachdenken. Sicher werden viele Mitarbeiter nach Corona wieder ins Büro zurückkehren, oft aber nicht mehr für jeden einzelnen Arbeitstag. Die neue Arbeitswelt ist flexibel und kein Entweder-oder mit nur Homeoffice oder nur Büro.

Welche Vorteile bietet das Homeoffice, und sehen Sie auch Nachteile?

Mitarbeiter gewinnen durch die Arbeit im Homeoffice an Flexibilität und können Privat- und Berufsleben besser miteinander vereinen. Und sie sparen sich oft lange Fahrzeiten ins Büro. Aber natürlich erfordert die Arbeit von Zuhause auch Selbstdisziplin, weil die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben verwischen. Der Abstimmungsaufwand ist größer und vielen Menschen fehlt die soziale Interaktion mit Kollegen.

Für Unternehmen hat sich der größte Vorteil während der Pandemie gezeigt: Sie können ihren Geschäftsbetrieb in Ausnahmesituationen fortsetzen und bleiben handlungsfähig, selbst wenn Mitarbeiter aufgrund äußerer Umstände nicht ins Büro kommen. Zudem wird es ihnen künftig leichter fallen, neue Mitarbeiter außerhalb ihrer Region zu gewinnen, und sie können viele Reisezeiten und Reisekosten einsparen. Dem gegenüber stehen vor allem in der Anfangszeit ein großer Aufwand und Kosten für die Einrichtung und Absicherung der Homeoffice-Infrastruktur.

Können Sie das näher ausführen?

Es reicht nicht, den Mitarbeitern nur einen Rechner als Arbeitsgerät ins Homeoffice zu stellen. Die Geräte befinden sich nicht mehr im gut kontrollierten Firmennetzwerk hinter einer Firewall und müssen zusätzlich abgesichert werden. Zudem benötigen sie einen sicheren Zugang ins Netzwerk, damit Mitarbeiter auf Daten und Anwendungen zugreifen und Administratoren die Systeme verwalten können. Sie müssen Richtlinien anpassen, Sicherheitslösungen auf dem neuesten Stand halten und Patches installieren – das geht am besten, wenn der Rechner über ein VPN verbunden ist. Allerdings können gerade die Updates die Verbindung stark belasten.

„Thin Clients im Notebook-Design vereinen maximale Flexibilität mit hoher Sicherheit und einfacher Verwaltung.“

Wie können Unternehmen diese Herausforderungen am besten angehen?

Eine sehr smarte Möglichkeit ist die Ausstattung der Mitarbeiter mit Thin Clients. Die Geräte sind wartungsarm und sicher. Da die Arbeitsumgebung auf einem Server im Unternehmen läuft, können Administratoren sie stets aktuell halten und haben die volle Kontrolle über alle Firmendaten. Thin Clients auf Linux-Basis brauchen zudem nur sehr selten Updates und Patches und kommen überdies ohne einen Virenscanner aus. Das vereinfacht die Verwaltung enorm und hat für Mitarbeiter den Charme, dass sie bei der Arbeit nicht durch den Download und die Installation von Updates und Patches ausgebremst werden.

Fügen sich Thin Clients genauso wie PCs und Notebooks ins Homeoffice ein?

Eigentlich sogar noch besser, da sie kompakter und leiser sind und auch weniger Strom verbrauchen. Es gibt sie in verschiedenen Formfaktoren, etwa als kleines Kästchen mit den Abmessungen eines Taschenbuchs oder als Notebook. Insbesondere das Notebook-Design bietet maximale Flexibilität und ist ideal für Mitarbeiter, die Zuhause nicht viel Platz haben, häufig unterwegs sind oder in der Zeit nach Corona regelmäßig zwischen Büro- und Heimarbeit wechseln wollen.

Können solche Geräte von der Ausstattung mit richtigen Notebooks mithalten?

Thin Clients im Notebook-Formfaktor wie der Rangee NL50GU sind mit top-aktuellen Hardware-Komponenten bestückt und kommen auch mit anspruchsvollen Anwendungen zurecht. Die Nutzer müssen bei der Leistung keine Abstriche machen und nutzen beispielsweise problemlos die für Homeoffice beziehungsweise Remote Work wichtigen Videokonferenztools. Ohne Lüfter und Festplatten arbeiten die Geräte flüsterleise und sind leichter und ausdauernder als Notebooks vergleichbarer Größe. Der NL50GU mit 15,6 Zoll wiegt etwa nur 1,6 Kilogramm und hält im Akkubetrieb zehn Stunden durch. Und das alles kombiniert mit hoher Sicherheit und guter Verwaltbarkeit sowie niedrigen Anschaffungskosten. Solche Geräte sind genau das, was Unternehmen und Mitarbeiter für die neue Arbeitswelt brauchen.

Weiterführende Informationen:
https://rangee.com

Smarte Mobilität

Mobility-as-a-Service (MaaS) bezeichnet das Konzept, mehrere Mobilitätsangebote zu bündeln und kompakt als Mobilitäts-Servicedienstleistung anzubieten. MaaS hat das Potenzial, entscheidend zur Verkehrswende beizutragen. Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Technologieprojekt Smart MaaS aus den Smart Service Welten werden die technologischen und strukturellen Voraussetzungen für eine so gestaltete smarte Mobilität entwickelt und erprobt.

Das Corona-Virus setzt nicht nur Menschen zu. Auch der für die Verkehrswende so wichtige ÖPNV rutscht seit Ausbruch der Pandemie immer tiefer in die Krise. Der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rechnet für 2021 bereits mit Einnahmeverlusten von rund 3,5 Milliarden Euro. Die Zahl der Fahrgäste des ÖPNV sank 2020 in manchen Monaten um rund die Hälfte. Zwar gehört das umweltfreundliche Fahrrad zu den Gewinnern der Krise, doch wollen laut einer Befragung der Beratungsfirma PwC Strategy 31 Prozent der Deutschen das eigene Auto künftig häufiger nutzen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie des DLR-Instituts für Verkehrsforschung, die das Alltags- und Reiseverhalten der Menschen seit dem Corona-Ausbruch untersuchte: Demnach sind im Lockdown nicht nur mehr Menschen auf das Auto umgestiegen, der Trend zur Autonutzung hat sich im Laufe des Jahres 2020 auch bereits verfestigt. Der Mobilitätsforscher Andreas Knie warnte im Spiegel bereits vor der Gefahr, dass die öffentlichen Verkehrsmittel als Hauptträger der Verkehrswende ausfallen könnten. Er gibt dabei zu bedenken, dass künftig durch verstärktes Arbeiten aus dem Home-Office rund 20 Prozent der Fahrten im ÖPNV entfallen könnten. Die Öffentlichen müssten sich daher künftig stärker um die Bedürfnisse ihrer Kunden bemühen. Das gelinge aber nur, „wenn es digitale, einfach buchbare Tickets für den gesamten Weg von Tür zu Tür gäbe.“ Das Netz an Bussen und Bahnen sollte also ergänzt werden um Angebote wie Car-Sharing, Ride-Sharing, E-Scooter und Leih-Fahrräder. Das Projekt Smart MaaS vereinfacht die Einbindung derartiger Servicemodule zur Bereitstellung smarter und integrierter Mobilitätslösungen.

Offene, modulare Service-Plattform für Mobilität

Bereits heute bieten in Deutschland viele Metropolen und Regionen ihren Fahrgästen die Möglichkeit, per App zwischen verschiedenen Transportmitteln zu wechseln. Diese Angebote bleiben jedoch stets auf die dem jeweiligen Verbund angeschlossenen Mobilitätssysteme beschränkt. Das macht zum einen die Streckenplanung über mehrere Verkehrsverbünde hinweg umständlich, zum anderen werden nicht alle auf der Strecke zur Verfügung stehenden Mobilitätsangebote berücksichtigt. Daher kann bislang nicht sichergestellt werden, dass die Fahrgäste möglichst immer die beste und schnellste Verbindung zu ihrem jeweiligen Ziel erhalten.

Mobilität als Service aus einer Hand

Das Projekt Smart MaaS entwickelt daher eine offene, modulare und dienstorientierte Plattform, über die Mobilität als smarter Service angeboten wird. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen oder Kommunen, über eine App die jeweils relevanten Verkehrsmittel zu verknüpfen, so dass Nutzer diese buchen, freischalten und zahlen, um sich den schnellsten, besten und günstigsten Weg zum Zielort zu sichern. Die erste Meile kann dabei beispielsweise mit dem Leihrad zur S-Bahn zurückgelegt werden, während für die letzte Meile vom Bahnhof zum Ziel ein E-Roller oder ein E-Auto zur Verfügung steht. All diese Mobilitätslösungen werden den Nutzern über eine App zur Verfügung gestellt, ganz so, als handle es sich um ein geschlossenes Service-Produkt eines Anbieters.

Erweiterbares Mobilitätsangebot nach dem Baukastenprinzip

Die Smart-MaaS-Plattform integriert dabei unterschiedliche Anbieter. Kleine Taxiunternehmen können ihre Dienste ebenso anbieten wie große Verkehrsverbünde, die bereits eigene Plattformen und Lösungen betreiben. Im Ergebnis entsteht für die Fahrgäste ein smartes Mobilitätsangebot, durch das sie auf die Anschaffung eigener Verkehrsmittel wie Auto, E-Bike oder Fahrrad verzichten können. Das schont nicht nur Ressourcen und Umwelt, auch die Städte und Ballungsgebiete gewinnen an Lebensqualität, da Staus vermieden werden und weniger Platz für parkende Autos und Fahrräder benötigt wird.

Praxisbeispiele

In der Region Aachen wird bereits mit einem sogenannten Mobilitybroker „movA“ ein nahtloser, digitaler Mobilitätsservice zur Verfügung gestellt. Das Angebot ist erreichbar über PC, Laptop oder Smartphone, und verknüpft den ÖPNV mit anderen Mobilitätsanbietern, sodass neben Bussen und Bahnen auch zahlreiche Sharing-Angebote wie E-Scooter, Pedelecs oder Taxis als On-Demand-Lösungen zur Verfügung stehen. Das Smartphone wird so zum digitalen Schlüssel, das den Zugang zu Mobilität zeit- und ortsunabhängig gewährt. Notwendig ist lediglich eine einmalige Registrierung. Die Abrechnung der genutzten Angebote erfolgt dann jeweils zum Monatsende.

Für Unternehmen besonders interessant ist das Angebot „Mobility Broker for Business“, das eine optimale Auslastung der eigenen Flotte sicherstellt. Die Fahrzeuge des Fuhrparks können dabei beispielsweise mit anderen Unternehmen oder der Öffentlichkeit geteilt werden. Zugleich besteht die Möglichkeit, die Unternehmensflotte mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ergänzen. Mitarbeiter können so unkompliziert zwischen verschiedenen Mobilitätslösungen wechseln. Die Abrechnung erfolgt über das Firmenkonto.

Das von Smart MaaS geschaffene Plattformkonzept kann auch genutzt werden, um zusätzliche Anreize zur Nutzung umweltschonender Verkehrsangebote zu schaffen. Städte, Gemeinden oder auch Unternehmen können so etwa bei einer erhöhten Feinstaubbelastung in der Region Boni, Vergütungen oder eine Reduzierung der Fahrkosten für diejenigen in Aussicht stellen, die Fahrgemeinschaften nutzen oder auf das Fahrrad umsteigen. All diesen Beispielen gemeinsam ist, dass nicht mehr die Nutzung oder gar Anschaffung einzelner Verkehrsmittel gefördert und unterstützt wird, sondern Mobilität digital und smart so gestaltet wird, dass sie bedarfsgerecht zur Verfügung steht.

Über den Autor

Detlef Olschewski ist der Verbundkoordinator im Smart-MaaS-Projekt und Geschäftsführer der Cleopa GmbH. Gemeinsam mit den Partnern DFKI, Fraunhofer IESE, FIWARE und regioIT / bettermobility GmbH wurde das Angebot entwickelt. Das Projekt Smart MaaS wird im Rahmen des Technologieprogramms Smart Service Welten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Weitere Informationen

Erklärvideo zum Projekt Smart Maas

„Banken brauchen eine Digitalstrategie“

Wir sprachen mit Anton Taubenberger, Partner und Sector Lead Banking, Q_PERIOR, zu Chancen der Banken im Digitalzeitalter. Banken werden sich im Vertrieb öffnen müssen und Fragen nach der Digitalstrategie werden drängender.

Banken hinken im Wettbewerb besonders technologisch deutlich hinterher. An den Regularien alleine kann es nicht liegen. Welche bemerkenswerten Ergebnisse hat Ihre Studie in diesem Zusammenhang gebracht?
Sowohl die Studie als auch unsere Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass sich Banken durchaus mit neuen Technologien und Zukunftsthemen befassen. Bei vielen Finanzinstituten spielen etwa KI- und Robotik-Anwendungen oder Blockchain-Lösungen bereits eine Rolle. Woran es vielen Banken jedoch noch mangelt ist eine ganzheitliche Strategie. Digitalisierung wird noch viel zu häufig als operatives IT-Thema verstanden und nicht in die Gesamtstrategie der Bank eingebettet.

Anton Taubenberger

Welche Schlüsse sollten nun daraus gezogen werden?
IT ist ein wichtiger Enabler zur Erreichung meiner Strategie. Technologie bleibt ohne klare Vision aber oftmals hinter ihren Möglichkeiten zurück. Digitalisierung in Banken muss mehr sein als reine Prozessoptimierung und die Automatisierung von wiederkehrenden Geschäftsvorgängen. Es geht darum, eine klare langfristige Strategie zu entwickeln, wie ich mich als Bank in Zukunft am Markt positionieren möchte. Hier sprechen wir dann schnell von grundsätzlichen Fragen der Plattformökonomie – also der Frage nach der Positionierung meines Hauses. Möchte ich selbst in offene Architekturen investieren und eine Vertriebsplattform für eigene Produkte und Angebote Dritter aufbauen oder als Nutzer einer solchen Plattform auftreten? Beide Möglichkeiten eröffnen neue Vertriebschancen und steigern die Kundenreichweite, was durch den zunehmenden Wettbewerbsdruck elementar für die Überlebensfähigkeit einer Bank sein wird.

Wie könnte eine Bank mit „teurem“ Filialgeschäft einen Nutzen aus der Verbindung zwischen Präsenz vor Ort und „Geschäft im Netz“ ziehen? Oder fehlt die Sensibilisierung hinsichtlich des „Kundenverlustes“ Ihrer Meinung nach noch?
Vor dem Aspekt des drohenden Kundenverlustes wird der Ausbau der Kundenschnittstelle natürlich zunehmend wichtiger. Aktuell profitieren Banken noch von einer stabilen Ertragslage aus langlaufenden Kundenverträgen. Für die Zeit danach gilt es passende Lösungen zu finden. Damit sich das teure Filialgeschäft auch lohnt, müssen Banken ihr Geschäftsmodell neu analysieren und überprüfen, wie man durch eine tragfähige Omnichannel-Strategie wirkliche Mehrwerte für das Kundenerlebnis schaffen kann. Als reine Vertriebsplattform für standardisierte Finanzprodukte hat die Filiale ausgedient. Als zusätzlicher Service- und Touchpoint hat das „Vor-Ort-Geschäft“ gerade bei beratungsintensiven Produkten aber auf jeden Fall Zukunft. Tech-Unternehmen machen dabei vor, wie eine gute Kundenansprache über verschiedene Kanäle hinweg aussehen kann. Denken Sie nur an Apple, die den Onlinevertrieb durch eigene Stores perfekt ergänzen und einen echten Mehrwert für das Kundenerlebnis schaffen.

Wie sehen dann „Vertriebsstrategien von morgen“ für Banken aus?
Unsere Studie hat ergeben, dass die befragten Finanzinstitute auch in Zukunft die Vernetzung analoger und digitaler Services forcieren und diese punktuell um digitale Mehrwertdienste erweitern möchten. Das ist aus meiner Sicht auch der logische und richtige Schritt. Dennoch werden Banken nicht daran vorbeikommen, sich die eingangs erwähnte Frage zur strategischen Ausrichtung zu stellen: Möchte ich als Plattformanbieter auftreten oder Teil einer Plattform werden? Egal wie man sich entscheidet: Finanzinstitute müssen sich vertrieblich öffnen und bereit sein, Kooperationen mit Drittanbietern einzugehen. Aus meiner Sicht müssen alle angebotenen Produkte nicht immer zwingend auf einer eigenen Lösung basieren. Wichtig ist es, dem Kunden am Ende ein stimmiges und individuell zugeschnittenes Gesamtpaket bieten zu können.

Sie haben in Ihrer Studie strategische und taktische Handlungsfelder für 2025 ausgemacht. Wie sind Sie vorgegangen bzw. welche Insights sollten besonders zu denken geben?
Die Handlungsfelder haben sich aus unserer langjährigen Arbeit mit Finanzinstituten ergeben. Dabei haben wir einen guten Einblick bekommen, welche Themen bei Banken auf der Agenda stehen aber auch wo Probleme bei der Umsetzung auftreten. Natürlich hat jede Bank individuelle Herausforderungen, die es in Zukunft zu bewältigen gibt. Wirklich zu denken gegeben haben uns aber die Studienergebnisse in Hinblick auf die Selbsteinschätzung der Banken. Zwei Drittel der Finanzinstitute sehen den Verlust der Kundenschnittstelle und die Wechselbereitschaft ihrer Kunden nicht als Herausforderung für die Zukunft. Das kann sich jedoch schnell rächen, wenn Wettbewerber aus dem Technologiesektor verstärkt damit beginnen, eigene Finanzprodukte nahtlos in ihre Ökosysteme zu integrieren.

Weitere Informationen unter:
www.q-perior.com

Biometrische Kontaktloskarten

Warum biometrische Kontaktloskarten bald der neue Standard sein werden

Elektronisches Bezahlen soll schnell, bequem und sicher sein. Biometrische Kontaktloskarten erfüllen diese Anforderungen in jeder Hinsicht und gehen sogar darüber hinaus. Giesecke+Devrient (G+D) nennt fünf wesentliche Gründe, warum die Zukunft kontaktloser Transaktionen biometrischen Zahlungskarten gehört.

Besitzer biometrischer Karten profitieren gleich in zweierlei Hinsicht: Sie genießen den Komfort des kontaktlosen Bezahlens per „Tap and Go“ und können sich dabei auf das hohe Sicherheitsniveau einer starken Authentifizierung verlassen. Die Tap-and-Go-Lösung erfordert lediglich, dass Nutzer den in die Karte eingebetteten Fingerabdruckleser berühren. Dadurch wird der Vergleich mit dem ursprünglich registrierten Fingerabdruck des Kartenbesitzers aktiviert, der sicher auf der Karte gespeichert ist. Das Ergebnis des Abgleichs – die Bestätigung oder die Ablehnung – wird anschließend via Funk an das Kassenterminal gesendet und gibt den Bezahlvorgang frei oder sperrt ihn. 

„Sicherheitsstandards werden erhöht, ohne den Komfort zu beeinträchtigen.“

Mikko Kähkönen

Solche biometrische Bezahlkarten werden bald Einzug in die Brieftaschen von Otto Normalverbraucher halten, prognostiziert das Unternehmen – denn sie können mit unschlagbaren Vorteilen punkten:

Bei der Tap-and-Go-Lösung müssen Besitzer lediglich den Finger für die Authentifizierung auf die Karte legen.
(Quelle: G+D)

1. Sicherheit und Datenschutz: Die gespeicherten biometrischen Daten verlassen niemals die eigene Karte. Sie werden an kein externes System übertragen und in keiner zentralen Datenbank gespeichert. Niemand außer dem Eigentümer selbst kann damit Bezahlvorgänge autorisieren. Hacker und Diebe haben das Nachsehen.

2. Erhöhter Komfort: Der Bezahlvorgang gestaltet sich äußerst schnell und unkompliziert. Die Nutzer müssen keinen PIN eintippen oder eine Unterschrift hinterlassen. Stattdessen fallen beim Tap-and-Go-Vorgang dieselben Handgriffe an wie bei normalen kontaktlosen Karten, die bereits zur Gewohnheit geworden sind.

3. Befreiung von restriktiven Transaktionslimits: Die Bezahlung mit herkömmlichen Kontaktloskarten unterliegt üblicherweise Limits. Nicht so bei biometrischen Bezahlkarten. Durch ihr hohes Sicherheitsniveau sind keine Einschränkungen erforderlich.

4. Erweiterter Hygiene-Standard: Inhaber haben nur physischen Kontakt mit ihrer eigenen Karte. Fremde PIN-Pads oder Touchscreens müssen nicht berührt werden. Gerade in Zeiten wie diesen ist das eine äußerst attraktive Option.

5. Universelle Anwendbarkeit: Die biometrischen Karten funktionieren mit allen Point-of-Sale (POS)-Lesegeräten, die für kontaktloses Bezahlen geeignet sind und Near Field Communication (NFC) unterstützen. Demnach sind sie mit der überwiegenden Mehrheit der weltweit vorhandenen Lesegeräte kompatibel.

„Die Zukunft gehört Zahlungslösungen, die einfach zu bedienen und gleichzeitig sicher sind“, sagt Mikko Kähkönen, verantwortlich für das Card-Products-Portfolio bei G+D. „Wie unsere Pilotprojekte mit mehreren Geschäftsbanken weltweit zeigen, gilt dies insbesondere für biometrische Zahlungskarten. Dabei gelingt eine bemerkenswerte Leistung: die Sicherheitsstandards werden erhöht, ohne den Komfort zu beeinträchtigen. Normalerweise widersprechen sich diese beiden Eigenschaften, doch hier müssen sich Kartenbesitzer nicht länger zwischen ihnen entscheiden.“

Mehr Informationen zu biometrischen Zahlungskarten finden sich hier.

Weitere Informationen: www.gi-de.com.

Ihr Kontakt

Giesecke+Devrient
Christoph Lang
Pressesprecher
Corporate Communications
Tel: +49 89 4119-2164
E-Mail: christoph.lang@gi-de.com
PR-COM
Andrea Alton
Senior Account Manager
Tel: +49 89 59997-705
E-Mail: andrea.alton@pr-com.de

Lizenz:
Dies ist eine Pressemitteilung von G+D

Serviceware-Prognosen für 2021

Digitale Dienstleistungen, Kostentransparenz und kluge Entscheidungsfindung: In welchen Bereichen Führungskräfte 2021 aktiv werden müssen.

Es war ein Jahr des Umbruchs und der Unsicherheit – mit Ereignissen, die enorme Auswirkungen auf Unternehmen, Budgets und Entscheidungsträger hatten. Laut Forrester [1] hat „COVID-19 die Mängel der Technologiestrategien vieler Unternehmen aufgedeckt“, wobei sich Firmen teilweise blindlings technischer Modernisierung, Vereinfachung, Konsolidierung – gelähmt durch einen Mangel an technologischer und wirtschaftlicher Reife – zugewandt haben.

Das kommende Jahr wird deshalb risikoreich werden, der Wettbewerb in den nächsten Monaten hart sein. Viele Führungskräfte haben sich 2020 hauptsächlich auf die Brandbekämpfung konzentriert. Doch gerade jetzt ist es dringend notwendig, in die Zukunft zu blicken und nicht nur temporär reines Wachstum sicherzustellen.

Experten und Partner von Serviceware [2] geben einen Ausblick über Herausforderungen und Chancen, die das Jahr 2021 zu bieten hat.

Worauf Geschäftsverantwortliche im kommenden Jahr ihr Augenmerk legen sollten

Für Dirk Martin, Chief Executive Officer bei Serviceware, liegt die größte Priorität 2021 im Bereich digitaler Dienstleistungen für Unternehmen und den damit verbundenen Finanzen. „Das zurückliegende Jahr hat, angesichts seiner außergewöhnlichen Herausforderungen, viele Unternehmen dazu motiviert, ihre digitalen Transformationsinitiativen zu beschleunigen, während andere sich eher dafür entschieden haben, Investitionen in diesem Bereich auf Eis zu legen. Das richtige Maß zu finden, Service-Levels zu verbessern und gleichzeitig Kosten zu senken, wird für Unternehmen entscheidend sein, um auch in schwierigen Zeiten wachsen zu können. In diesem Jahr haben wir gesehen, dass der Cashflow Firmen entscheidend daran hindert, Stabilität, Gewinnprognosen und Wachstum aufrechtzuerhalten. Die Zukunft von Unternehmen wird von ihrer hohen Motivation, einen herausragenden Kundenservice zu bieten, und ihrer Anpassungsfähigkeit abhängen. Nur so können 2021 nachhaltig Geschäftserfolg und Profit erzielt werden.”

„Die Fähigkeit, mittel- bis langfristige Wachstumsstrategien und die damit verbundenen Investitionen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den kurzfristigen Cashflow sowie die grundlegende Gesundheit des Unternehmens sicherzustellen, wird eine der größten Herausforderungen für Unternehmen im nächsten Jahr sein“, kommentiert Ronnie Wilson, Group Executive Vice President bei Serviceware weiter. „Obgleich interne Faktoren hierbei eine große Rolle für das Geschäftswachstum spielen, haben auch externe Rahmenbedingungen entsprechende Auswirkungen. So könnte etwa das regierungsseitige Ansinnen, durch Steueranpassungen die Kosten der Corona-Krise zu decken, unternehmerische Ausgaben durchaus beeinflussen. Die Folge wären Budgetkürzungen, die Innovationen, Investitionen und Wachstum ersticken“, ergänzt Rob Walker, Director bei Coeus Consulting [3].

Auch wird der Brexit ein externen Einflussfaktor für Unternehmen im nächsten Jahr sein, der Unternehmensinnovationen bremsen könnte. Der Austritt Großbritanniens aus der EU wird 2021 enorme Auswirkungen auf Unternehmen aller Branchen haben. „Bestehende Handelsbeziehungen und Lieferkettenprozesse werden neu definiert werden müssen“, kommentiert Claudia Blümle, Sales Director bei Serviceware Performance [4]. „Neue Herausforderungen in der Logistik, bei der Preisgestaltung und den Tarifen werden dazu führen, dass die Kundenzufriedenheit in Bezug auf Lieferung und Werthaltigkeit sinkt.“ Die hierbei am stärksten betroffenen Wirtschaftszweige – etwa die Fertigungsindustrie – werden neue Strategien, IT-Anwendungen und damit verbundene Prozesse entwickeln und umsetzen müssen, um diese Herausforderungen zu meistern. Der Finanz- und Bankensektor ist in der Pflicht, neue Finanzanwendungen bereitzustellen, um Unternehmen eine detailliertere Analyse ihrer Ausgaben zu ermöglichen. Auf diese Weise können Unternehmen finanziell besser unterstützt werden.“

Flexible Anpassungsfähigkeit an neue Marktbedingungen erfolgsentscheidend

Personalabbau und Entlassungen haben Mitarbeiter weltweit hart getroffen. Entscheidungsträger mussten sich, um ihre finanzielle Situation bestmöglich in den Griff zu bekommen, zwischen der reinen Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs und dem Wohlergehen ihres wichtigsten Aktivpostens – der Belegschaft – entscheiden. Doch auch wenn viele froh sind, das vergangene Jahr endlich abschließen zu können, gibt es auch 2021 keinen Reset-Knopf, der alle Problemstellungen relativiert. Auch das kommende Jahr wird strenge Auswahlkriterien, starke Nerven und kluge Entscheidungen erfordern.

„Eine Konzentration auf herrschende Nachfrage und maximale Flexibilität, insbesondere um eigene strategische Ziele in Zeiten ständiger Ungewissheit anzupassen, sollten für Geschäftsführer die wichtigsten Prioritäten im nächsten Jahr sein. Es ist essenziell, sich schnellstmöglich neuen Marktbedingungen anzupassen und sicherzustellen, dass die eigenen Mitarbeiter diesen Prozess mittragen“, betont Rob Walker von Coeus Consulting. „Kostensenkung, Marktentwicklung, Innovation, Führung und der Einsatz von Digitaltechnik werden entscheidend sein“, unterstreicht Kevin Bell, Partner bei Centigo [5].

Auch gibt es im nächsten Jahr noch einige Wachstumshindernisse, deren Überwindung Geschäftsführer aufgrund minimaler Ressourcen vor große Herausforderungen stellen wird. „Vereinfacht gesagt, müssen Unternehmen mit weniger mehr erreichen. Das heißt mehr aus den Budgets herausholen, die aktuellen Service-Levels aufrechterhalten und verbessern und gleichzeitig in neue zukunftsfähige Digitalisierungsprojekte mit dem gleichen oder einem kleineren Budget investieren“, ergänzt Ronnie Wilson von Serviceware. „Die größte Aufgabe für Unternehmen wird es sein, ein Angebot zu schaffen, das einheitlich und bequem maximal skalierbar ist, sich aber so anfühlt, als wäre es für jeden einzelnen Kunden maßgeschneidert“, prognostiziert Nicolas Gascard, Sales Director Commercial bei Serviceware PMCS.

Strategischen Mehrwert durch technische Innovationen generieren

Mehr denn je sind robuste IT-Infrastrukturen und technische Innovationen mit einem hohen Effizienzgrad für Unternehmen entscheidend. Gerade in diesem Jahr hat die Pandemie zu einem spürbaren Technologieschub und Wachstum geführt. So nahm die Cloud-Nutzung 2020 massiv zu, da durch geänderte Geschäftsabläufe Flexibilität, Skalierbarkeit und eine schnelle Bereitstellung unbedingt erforderlich waren. Aber wie wichtig wird dies 2021 sein und worauf müssen Unternehmen achten?

Das Analystenhaus Forrester prognostiziert, dass die Pandemie bei etwa 30 Prozent der Unternehmen, die sich für bestmöglichen Kundenservice, die Umsetzung ihrer Cloud-First- und Plattformstrategien einsetzen und die sich zurzeit bietenden Chancen bestmöglich nutzen, ein glückliches Ende nehmen wird. Die Forrester-Studie zeigt hier, dass Unternehmen, die dieser Strategie folgen, bis zu 3,5-mal schneller wachsen könnten als der Durchschnitt ihrer Mitbewerber. 

„Der Trend auf Cloud- und Plattform-Technologien zu setzen – klassischerweise der strategische Weg von Softwareanbietern – wird immer bedeutender. Migrationspläne werden fast immer von finanziellen Bedenken begleitet. Es geht dabei um die unmittelbaren Kosten der Migration selbst, zusätzlich zu den langfristigen finanziellen Risiken einer geringen oder langsamen Akzeptanz und Schulungsaufwendungen nach deren Abschluss“, erklärt Claudia Blümle von Serviceware Performance. „Die Akzeptanz der Cloud wird nur zunehmen, wenn die Lösungen niedrigere Betriebskosten bieten“, ergänzt Rob Walker. „Die Herausforderungen für die Kunden werden sich um die Kontrolle der gespeicherten und genutzten Daten hinsichtlich bestehender Richtlinien drehen. Ein ähnliches Szenario wie in der Vergangenheit, als Speicherkapazitäten erschwinglich und Unternehmen im Hinblick auf die Kontrolle ihrer eigenen Datenbestände zunehmend nachlässig wurden.“

Im nächsten Jahr und darüber hinaus wird sich – losgelöst von der Cloud – die Art und Weise, wie Unternehmen Back-Office-Funktionen in den Bereichen IT und Finanzen betrachten, stark verändern“, betont Ronnie Wilson von Serviceware. „Back-Office-Funktionen sollten als Wert-Zentren und nicht als Kosten-Zentren eines Unternehmens angesehen werden, die nur geringen oder keinen Mehrwert für die Firma haben. IT- und Finanzleiter müssen erkennen, dass alte Muster über Bord geworfen und neue Pläne und Ansätze entwickelt werden müssen, die dem Unternehmen helfen, Ergebnisse zu optimieren und dabei proaktiv zu sein. Leider ist diese Denkweise bei CFOs und CTOs noch nicht so weit entwickelt, wie sie sein müsste. „Der CEO kann und muss dies jedoch von seinem C-Level-Team erwarten können, um diese Stoßrichtung als Kernbotschaft innerhalb des Unternehmens deutlich kommunizieren zu können.“ Kevin Bell von Centigo stimmt dem zu: „Die Backoffice-Funktionen müssen optimiert, weiterentwickelt und zu Wertschöpfungszentren, nicht zu Kostenstellen werden.“

Während es noch völlig unklar ist, was das neue Jahr für die Unternehmen bringen wird, ist eines sicher: Kostenkontrolle wird auch in Zukunft ein wichtiger Faktor sein. Transparente Daten und Transparenz in allen Bereichen des Unternehmens, sei es in der IT oder im operativen Bereich, werden in den kommenden Monaten die Grundlage für genaue und effektive Entscheidungen sein. Diejenigen Unternehmen, denen hochwertige Daten zur Verfügung stehen, sind im Hinblick auf den bevorstehenden Wettbewerb gerüstet und dadurch in der Lage, das eigene Wachstum voranzutreiben – 2021 und darüber hinaus.

Dezentralisierung der IT – Trend oder Buzzword? 

Es wurde in der Fachwelt und den Medien viel über die Dezentralisierung der IT gesprochen. Es gilt hierbei jedoch eigene Vorteile und dadurch entstehende Herausforderungen abzuwägen. Einige Experten sind diesem Konzept gegenüber eher ablehnend eingestellt. „Ich erachte die Dezentralisierung der IT nicht als einen Trend. Selbst die Cloud führt zu einer Zentralisierung von IT-Aufgaben in Unternehmen“, kommentiert Nicolas Gascard von PMCS. Doch einige Behörden sehen hier Vorteile. „Dazu gehört, dass dezentralisierte Lösungen passgenauer und zielgerichteter sind, unkompliziert implementiert werden können und den Endanwendern schneller einen Nutzen bringen. Nachteile sind eine fehlende Verantwortlichkeit für IT-Ausgaben und ein proaktives Qualitätsmanagement der eingesetzten Anwendungen. Konsequenz der damit verbundenen Kosten sind höhere Aufwendungen für den Support und ein fehlender Skalierungseffekt bei der Beschaffung. Außerdem ist fraglich, ob die IT-Governance bei einem dezentralen Ansatz hinsichtlich geltender Richtlinien korrekt umgesetzt wird“, betont Ronnie Wilson ab.

Rob Walker von Coeus stimmt zu, dass die Dezentralisierung der IT viele Vorteile, aber eben auch Bedenken mit sich bringen kann. „Ich war schon immer Fan einer zentralen Strategie und Governance mit zentraler Kontrolle der Unternehmensinfrastruktur plus Konzernanwendungen. Die Hauptvorteile sind eine besser zugeschnittene und höhere Qualität der Dienstleistungen für das Unternehmen und den Endkunden. Zu den Herausforderungen gehören die Beschaffung, die Kostenkontrolle und die Fähigkeit der internen Organisation, ein hybrides Modell zu betreiben.“

Während es noch völlig unklar ist, was das neue Jahr für die Unternehmen bringen wird, ist eines gewiss: Kostenkontrolle wird auch in Zukunft ein wichtiger Faktor sein. Umfassend nachvollziehbare Daten und Transparenz in allen Bereichen des Unternehmens, sei es in der IT oder im operativen Sektor, werden in den kommenden Monaten die Grundlage für genaue und effektive Entscheidungen sein. Diejenigen Unternehmen, die auf hochwertige Daten zurückgreifen können, sind in der Lage wettbewerbsfähig zu bleiben und das eigene Wachstum voranzutreiben – im Jahr 2021 und darüber hinaus.

Weitere Informationen unter:
www.serviceware-se.com

[1] https://go.forrester.com/

[2] https://serviceware-se.com/de/unternehmen/partner

[3] https://www.coeus.consulting/de/

[4] https://serviceware-se.com/de/solutions/produkte/cubus-outperform

[5] https://www.centigo.co.uk/

[6] https://serviceware-se.com/de/produkte/pmcs

Outlook 2021: Mehr Komplexität lässt Cyberrisiken wachsen

Dies ist ein Gastbeitrag von Vitor de Sousa, Regional Director DACH bei Auth0

Auf den pandemie-bedingten Digitalisierungsschwung folgten zahlreiche Cyberangriffe. Diese Entwicklung hat bei vielen Entscheidern das Bewusstsein für die Verwundbarkeit des eigenen Unternehmens-Netzwerkes und dessen Daten so richtig geschärft. Daher stellt sich für das laufende Jahr die Frage, worauf Unternehmen jetzt konkret achten müssen, wenn sie ihre Daten schützen wollen. Ein Blick auf die häufigste Angriffsform sowie die aktuellen Datenschutzbestimmungen gibt konkreten Aufschluss.

Cyberattacken entwickeln sich seit dem Aufkommen von Online-Transaktionen vor fast 25 Jahren rasant weiter. Angreifer bauen ihre Techniken fortlaufend aus und verfeinern sie, um ihre illegalen Einkommensströme zu schützen. Heute können Cyberkriminelle sich aus einer Fülle von ausgeklügelten Tools bedienen, die alle darauf ausgelegt sind, Schutzmechanismen der Unternehmen auszuhebeln. Dass die Angreifer damit erfolgreich sind, zeigt eine Studie des deutschen Digitalverbands Bitkom. Ihr zufolge haben bereits 2019 an die 70 Prozent der Unternehmen in Deutschland Schäden durch digitale Angriffe erlitten. Eine besondere Rolle spielten dabei Attacken auf Passwörter und Anmeldedaten. Ihr Anteil stieg von 18 Prozent (2017) auf 25 Prozent (2019). Damit belegte diese Angriffsform den ersten Rang, noch vor Phishing und dem Infizieren von IT-Systemen mit Schadsoftware. Mit solchen und ähnlichen Cyberangriffen werden sich Unternehmen und Behörden auch 2021 verstärkt auseinandersetzen müssen. Insbesondere auf die Themen Datenschutzregelungen und deren Zunahme sowie Credential Stuffing sollten die Entscheider ein besonderes Augenmerk legen.

Die Erweiterung der Datenschutz-Grundverordnung: E-Privacy-Verordnung (ePVO)

Welche Veränderungen und Auswirkungen die Datenschutzregelungen bereits mit sich gebracht haben, verdeutlicht ein kurzer Rückblick: Seit dem 25. Mai 2018 findet die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die im Jahr 2016 von der EU angenommen wurde, Anwendung und regelt für alle Unternehmen, die in der EU tätig sind, die Verarbeitung personenbezogener Daten. Des Weiteren ergab sich daraus die Meldepflicht von Datenpannen, die für die Betroffenen mit Risiken verbunden sind. Kurze Zeit später folgte ein Bußgeldregen und Meldungen zu Datenverstößen großer Konzerne, wie Marriott International Inc., British Airways und Google. Auch Deutschland war betroffen:

Eine Umfrage des Handelsblatts unter Datenschutzbeauftragten der Bundesländer zeigte im Dezember 2019, dass insgesamt 225 Bußgelder seit Gültigkeit der DSGVO verhängt wurden. Kaum trat die DSGVO in Kraft, da nahm die Debatte um die ePVO an Fahrt auf. Die Verordnung soll die alte ePrivacy-Richtlinie aus 2002 aktualisieren und erweitern sowie eine Form des digitalen Briefgeheimnisses schaffen, das insbesondere Anrufe und Nachrichten über internetbasierte Kommunikationsdienste genauso vor kommerzieller Auswertung schützt wie normale Telefonanrufe.

Auch wenn der Ausgang der ePVO-Debatte noch unklar ist, wird deutlich, dass die Überlegungen um weitere Regelungen zunehmen. Die dadurch wachsende Komplexität basiert vor allem auf der beschleunigten Digitalisierung von Interaktionen: Unternehmen und Endnutzer steuern ihre Abläufe immer mehr mit Systemen und Software. Es gibt eine ganze Reihe von Geräten, Apps und dazugehöriger Accounts, die privat als auch beruflich Teil unserer täglichen Routine sind. Die Anbieter dieser Systeme benötigen zur Authentifizierung die Information, wer der Zugriffsberechtigte ist, was mit personenbezogenen Daten einhergeht. Die Pandemie gab dieser Entwicklung den entscheidenden Ruck, sodass die Menge an zu schützenden Daten und das daraus resultierende Problemfeld in seiner Komplexität explodiert. Herkömmliche und bisher erlernte Wege der Lösungsfindung funktionieren nicht mehr.

Balance aus Datensicherheit und Benutzererfahrung

Von Unternehmen wird erwartet, dass sie mit diesem Digitalisierungswandel Schritt halten. Angesichts der schnellen, pandemie-induzierten Verschiebung vieler Tätigkeiten ins Internet, ist und bleibt der Datenschutz oberstes Gebot. Gleichzeitig müssen Unternehmen eine Balance aus Datensicherheit und Benutzererfahrung finden. Der ironische Silberstreif am Horizont ist, dass Datenschutzverletzungen das Bewusstsein der Nutzer für den Wert ihrer persönlichen Daten geschärft haben. Für Unternehmen bedeutet dies, Datenschutz in erster Linie als eine Verpflichtung zu betrachten. Gleichzeitig erwarten Nutzer von Unternehmen aber auch eine reibungslose Benutzererfahrung mit schneller Authentifizierung, die nur in seltenen Momenten durch zusätzliche Abfragen unterbrochen wird – etwa wenn sie eine Zahlung tätigen oder sensible Gesundheitsdaten weitergeben müssen.

Die Frage, wie viele Daten gesammelt und gespeichert werden sollen und wann die Nutzererfahrung mit einer zusätzlichen Überprüfung bewusst unterbrochen werden sollte, ist nicht trivial. Ein wichtiges Element des Datenschutzes ist, nur die kontextbezogenen Daten zu sammeln und zu verarbeiten. Das reduziert den potenziellen Schaden, den ein Datenleck oder ein Hacker-Angriff verursachen kann. Daher ist auch von einem „Bunkern“ zusätzlicher persönlicher Daten von Kunden und Interessenten abzuraten, die ein Unternehmen eventuell später verwenden möchte. Zudem muss transparent sein, auf welche Weise und zu welchem Zweck die Informationen erfasst werden.

Der Wert einer digitalen Identität In die virtuelle Haut eines anderen schlüpfen

Credential-Stuffing-Angriffe basieren häufig auf gestohlenen Anmeldedaten (Benutzername und Kennwort) aus einem früheren Datenverstoßes, die werden verwendet, um unbefugten Zugriff auf Benutzerkonten auf einer anderen Website zu erlangen. Diese Form des Cyberangriffs gilt weiterhin als „einfachster Angriff“ im Internet. Denn Millionen von Passwort-Varianten werden – meist automatisiert per Botnetze- durchprobiert. Die Hacker profitieren davon, dass User aus Bequemlichkeit ähnliche oder dieselben Zugangsdaten für mehrere Services nutzt. Mit den gestohlenen Anmeldedaten können Cyberkriminelle gutes Geld verdienen.

Zwei Beispiele

Im Darknet hat sich ein schwunghafter Handel mit den Zugangsinformationen zu Streaming-Diensten, Online-Gaming-Plattformen und Rabattprogrammen von Einzelhändlern entwickelt. Auch der Handel sollte daher 2021 den Schutz von Benutzerkonten ausbauen. Wer das nicht tut, geht ein hohes Risiko ein. Das zeigt das Beispiel einer Supermarkt-Kette in Großbritannien. Sie musste im Frühjahr 2020 die Onlinekonten von 620.000 Inhabern von Clubkarten sperren, als Hacker deren Nutzernamen und Passwörter entwendeten. Die Angreifer lösten die Bonuspunkte ein, welche die rechtmäßigen User durch ihre Einkäufe erworben hatten. Es kam wie es kommen musste: verärgerte Kunden sowie ein finanzieller Schaden und ein Reputationsverlust für den Händler.

Im Gegensatz zu solchen Angriffen besteht jedoch die „hohe Kunst des Datendiebstahls“ darin, gezielt die digitale Identität von Managern und anderen Führungskräften zu stehlen. Diese Form von Cyber-Attacken dürfte sich 2021 und darüber hinaus zu einer der größten Gefahren des Digitalzeitalters entwickeln. Auch dabei gibt Credential Stuffing Hilfestellung. Denn wer sich mithilfe dieses Ansatzes beispielsweise Zugang zu Bewerbungsportalen und Business-Communitys verschafft, bekommt die berufliche Vita von Führungskräften quasi frei Haus geliefert. Als Ergänzung dienen private Details, die auf den Facebook- oder Instagram-Accounts der Betreffenden zu finden sind. Auf diese Weise kann ein Krimineller die digitale Identität eines Opfers kopieren.

Was Unternehmen tun können

Um Risiken durch das Kompromittieren von Nutzerkonten und den Verlust von sensiblen Daten zu verringern, ist es künftig unverzichtbar, dass Unternehmen Konzepte für Data-Privacy und den Datenschutz erstellen und umsetzen. Darin ist unter anderem festgelegt, welche Abteilungen und Mitarbeiter für die Umsetzung der Vorgaben verantwortlich sind. Notwendig ist zudem, regelmäßig die Umsetzung der Konzepte zu überprüfen. Diese Aufgabe übernehmen häufig der Datenschutzbeauftragte, Chief Security Officer (CSO), Chief Data Officer (CDO) oder Chief Compliance Officer. Allerdings sollten alle Mitarbeiter regelmäßig auf die zentrale Rolle des Datenschutzes und der Datensicherheit hingewiesen werden und Hilfestellung dabei erhalten, entsprechende Vorgaben umzusetzen.

Damit sich Data-Privacy-Konzepte durchführen lassen, müssen Unternehmen allerdings zunächst ermitteln, welche kritischen Daten bei ihnen vorhanden sind, wo diese lagern, wer darauf Zugriff hat und auf welche Weise diese Informationsbestände vor Missbrauch und Verlust geschützt sind. Außerdem ist es notwendig, den Zugang zu sensiblen Informationen strikt auf den dazu autorisierten Personenkreis einzugrenzen.

Rollen entscheiden über Datenzugriff

Hilfestellung geben dabei Lösungen für das Identity and Access Management (IAM). Sie übernehmen die Authentifizierung der Nutzer und verhindern, dass nicht dazu autorisierte Personen auf Informationen zugreifen, die sie nichts angehen. Wer Zugang zu bestimmten Daten erhält, lässt sich mithilfe von Rollen und Regelwerken („Policies“) für Nutzer und User-Gruppen steuern, etwa Mitglieder der Geschäftsführung, Marketing-Fachleute und das HR-Team.

So erhält beispielsweise nur die Geschäftsführung Zugang zu Finanzdaten und den Reports der Vertriebsabteilung. Der Logistikabteilung wiederum ist es vorbehalten, mithilfe von GPS-Daten den Einsatz der Transportfahrzeuge zu optimieren.

Adaptive Multifaktor-Authentifizierung einführen

Weiterhin sollten Unternehmen und Organisationen die Authentifizierungsverfahren überdenken, die ihre Beschäftigten, Kunden und die Mitarbeiter von Partnerfirmen für den Zugang zu IT-Diensten, Online-Shops und Datenbanken nutzen. Denn klassische Ein-Faktor-Verfahren, etwa durch Eingabe von Nutzername und Passwort, sind nicht mehr sicher genug. Eine Alternative ist die sogenannte Multifaktor-Authentifizierung. Mittlerweile verwenden viele Online-Portale dieses Verfahren: Der User gibt Log-in-Name und Passwort ein. Der zweite Faktor, beispielsweise ein PIN-Code, wird ihm per SMS oder E-Mail übermittelt.

Der Nachteil dieses Ansatzes: Er ist nicht gerade benutzerfreundlich, denn der User muss sich zweimal ausweisen. Benutzerfreundlicher sind adaptive MFA-Lösungen, die je nach Situation, ihren Registrierumfang anpassen. Sie erstellen einen Risikofaktor für Anmeldeversuche und legen anhand dieses Wertes fest, wann ein Multi-Faktor-Verfahren nötig ist und wann ein Faktor ausreicht.

Ein Beispiel: Loggt sich ein Nutzer immer etwa zur selben Zeit von einem privaten Notebook aus bei seinem Konto ein, verzichtet eine adaptive MFA auf den zweiten Faktor. Erfolgt der Anmeldeversuch jedoch von einem fremden System in Fernost aus, schrillen bei der Lösung die Alarmglocken. Denn das kann bedeuten, dass ein Hacker die Nutzerdaten entwendet hat und nun Zugang zum Netzwerk erhalten will. In diesem Fall greift die Multi-Faktor Authentifizierung.

Fazit

Ein Rückblick auf jüngste Entwicklungen in der Gesellschaft und Technologie zeigt deutlich, dass sich die Anzahl an Systemen, auf die sowohl zu privaten als auch für berufliche Zwecke zugegriffen wird, geradezu explodiert. Diese rasante Zunahme, steigert gleichzeitig den Wert schutzbedürftiger personenbezogener Daten im Netz. Unternehmensentscheider sollten daher dem Thema digitale Identitäten noch mehr Bedeutung beimessen und einen entsprechenden Datenschutz gewähren. Denn auch wenn der Datenschutz in erster Linie eine Verpflichtung darstellt, kann dieser auch als Chance betrachtet werden. Unternehmen, die transparent und offen ihren Datenschutz kommunizieren, gewinnen am ehesten das Vertrauen ihrer Nutzer, welches sie benötigen, um personifizierte Services anbieten zu können.

Weitere Informationen unter:
https://auth0.com/de/

Über den Autor

Als Regional Director DACH verantwortet Vitor de Sousa das lokale Markenwachstum von Auth0 und unterstützt seine Kunden bei der Zielerreichung im Bereich Identity and Access Management. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Konsumgüterindustrie sowie im Technologie- und Softwarevertrieb erarbeitet Vitor de Sousa strategisch kluge und kreative Lösungen für das Zusammenspiel aus Identitätsauthentifizierung und Customer Experience in Hinblick auf aktuelle Herausforderungen im Datenschutz.

Digitaler Arbeitsplatz: Revolution, Evolution oder Bedrohung?

Der digitale Wandel stellt tradierte Muster der Arbeitswelt auf den Kopf. Seit einigen Jahren geistert dafür ein Begriff durch Medien, Konferenzen und Vorstandsetagen: „New Work“. Dieser Ansatz gilt als Antwort auf die Frage, wie Arbeit in Zukunft aussehen kann. Dahinter verbirgt sich aber auch die Überzeugung, dass der klassische „Nine to five“-Arbeitstag ebenso der Vergangenheit angehört wie Manager, die sich hinter Türen und Vorstandsdamen verschanzen, oder eine Firmenstruktur, in der die eine Abteilung im Organigramm nicht weiß, an was die andere arbeitet.

Auch der lange gepflegten Anwesenheitskultur erteilt der „New Work“-Gedanke eine klare Absage. Die Covid-19-Pandemie hat Letzteres sogar deutlich vorangetrieben: Plötzlich stellten gezwungenermaßen sogar die Führungskräfte Präsenzarbeit in Frage, die sich früher vehement dagegen gewehrt haben. Zuletzt startete sogar eine politische Diskussion rund um das Recht auf Homeoffice. Das zeigt mehr denn je, wie sehr die ehemals verpönte Heimarbeit im Zuge der Pandemie salonfähig geworden ist.

Natürlich ist ein digitaler Arbeitsplatz weit mehr als Homeoffice. Es geht vielmehr darum, wie Digitalisierung Arbeitsbereiche und -prozesse effizienter macht, monotone Aufgaben übernimmt und dem Menschen mehr Freiraum für kreative, anspruchsvolle oder strategische Tätigkeiten gibt. Wie das aussehen kann, hat die Bundesregierung in Gestalt von Andrea Nahles bereits im Jahr 2015 in ihrem „Grünbuch“ Arbeiten 4.0 auf den Punkt gebracht: „Sitzt der LKW-Fahrer von heute auf seiner Route morgen zwar nicht am Steuer, aber als Pilot in seinem Führerhaus und überwacht die elektronischen Instrumente? Hat er übermorgen seinen Platz in einem Logistikzentrum, von wo aus er mehrere selbstfahrende LKW aus der Ferne kontrolliert? Oder kann er das vielleicht von zu Hause aus erledigen? Hat er dabei mehr Freizeit als früher, kann er gesünder leben, seine Familie häufiger sehen, sich die Arbeit mit seiner Frau teilen?“ So weit sind wir zwar noch nicht, aber schon heute sind viele Arbeitsbereiche ohne Digitalisierung und schwacher Künstlicher Intelligenz nicht mehr denkbar.

„Für mich ist Digitalisierung keinesfalls eine Bedrohung, auch längst keine Revolution mehr, sondern eine natürliche Evolution – mit der einen oder anderen Herausforderung.“

Kai Grunwitz

Mit der Digitalisierung geht dabei eine starke Vernetzung einher, die die Arbeit ortsunabhängiger macht. Produktionsmitarbeiter beispielsweise können mithilfe eines Laptops und Internet-Zugang die Produktion überwachen und steuern, egal wo sie sich aufhalten. Die Anwesenheit des Menschen in den Hallen ist lediglich für Wartungen und Reparaturen, die aus der Routine fallen und damit nicht in der Programmierung der Maschinen hinterlegt sind, unbedingt nötig. Die Menschen bedienen die Roboter, arbeiten mit ihnen Hand in Hand, reagieren flexibel auf Kundenwünsche und Trends und entwickeln effizientere Prozesse.

Gleichzeitig hat uns Corona eindrucksvoll den Spiegel vorgehalten, was falsch läuft. Der digitale Unterricht ist das derzeit wohl am meisten diskutierte Beispiel für eine fehlgeschlagene Strategie. Es gibt den Virtual Classroom, der mit digitaler Tafeloberfläche, Video-Übertragung und vielfältigen Teilhabemöglichkeiten den Präsenzunterricht ersetzen kann – seinen Weg in die Schulen hat er allerdings nicht wirklich gefunden.

Fakt ist, digitale Arbeitsplätze setzen eine moderne und intelligente Infrastruktur mit übergreifenden Daten-Plattformen und hohen Sicherheitsvorkehrungen voraus – gerade wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden. Und sie erfordern Manager, die Empathie für die Ängste der Mitarbeiter zeigen, lebenslanges Lernen fördern und den traditionellen Führungsstil hinterfragen. Es wäre falsch, die Veränderung hin zum digitalen Arbeitsplatz ausschließlich durch eine rosarote Brille zu betrachten und mögliche Bedrohungen zu ignorieren. Wo Maschinen Aufgaben abnehmen, werden ganze Berufsbilder überflüssig – gleichzeitig entstehen zahlreiche neue Aufgabengebiete.

Deshalb müssen unbedingt die erforderlichen Rahmenbedingungen für lebenslanges Lernen von Politik und Wirtschaft geschaffen werden. Digitalisierung bedeutet aber auch „New Leadership“. Es ist einfach nicht mehr sinnvoll, von oben Aufgaben zu verteilen und damit das stark hierarchische Modell, bei dem alle Entscheidungsgewalt bei einer Person liegt, zu leben. Es braucht vielmehr ein Miteinander, ein agiles Arbeiten, ein Team mit zur jeweiligen Aufgabe passenden Expertisen und Eigenschaften.

Der digitale Arbeitsplatz ist bereits heute Realität, obgleich die Potenziale der digitalen Technologien noch längst nicht ausgeschöpft sind. Für mich ist Digitalisierung keinesfalls eine Bedrohung, auch längst keine Revolution mehr, sondern eine natürliche Evolution – mit der einen oder anderen Herausforderung.

Autor:

Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland

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Innovativ sein heißt auch Verantwortung zu übernehmen

Dies ist ein Gastbeitrag von Sonja Scott, Country Manager American Express Deutschland

2020 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr: Die Pandemie wälzte die Gesellschaft und Wirtschaft vielschichtig um. Mittlerweile hat die neue Normalität in vielen Bereichen Einzug gehalten. So fordert sie auch Unternehmen heraus, die eigenen Geschäftsfelder disruptiv zu betrachten und neu zu denken. KundInnen sollen weiterhin auf zuverlässige und leicht zugängliche Produkte und Dienstleistungen zählen können. Neben der Verantwortung gegenüber ihren KundInnen haben Unternehmen auch ihren MitarbeiterInnen und der Gesellschaft gegenüber einen klaren Auftrag für 2021: Die neue Normalität innovativ, rücksichtsvoll und mit Wert zu gestalten.

Das vergangene Jahr hat uns zweifellos eines vor Augen geführt: wie schnell die Pandemie von uns – Unternehmen, MitarbeiterInnen wie VerbraucherInnen – ein Umdenken erfordert hat. Die vorherrschende Präsenzkultur wurde durch digitale Modelle ersetzt, der Großteil der Unternehmen musste von jetzt auf gleich seine MitarbeiterInnen ins Homeoffice überführen. Produkte und Prozesse mussten so schnell wie möglich digitalisiert oder sogar neu aufgesetzt werden. In den Hochphasen der Lockdowns waren und sind mehr denn je Produkte und Dienstleistungen gefragt, die produktiv, kostengünstig, schnell und jederzeit überall verfügbar sind. Nicht zuletzt boomte deshalb 2020 das Geschäft von Liefer- und Streaming-Diensten oder im E-Commerce. Und schon jetzt ist klar: Die Nachfrage wird auch über die Pandemie hinaus bestehen bleiben. Die Zeit „vor Corona“ wird so nicht mehr zurückkommen.

Denn KonsumentInnen gewöhnen sich immer mehr an digitale und flexibel einsetzbare Angebote. Und sie erwarten diese auch von Finanzdienstleistern. Das kontaktlose Bezahlen per Karte oder Smartphone beispielsweise hat im Laufe der Zeit stark zugenommen, weil es einfach, sicher und bequem ist. Auch haben One-Click-Checkouts in Online-Shops, Voice-Shopping und Self-Checkouts in Supermärkten den Bezahlvorgang zu einer ganz neuen Erfahrung gemacht. Diese Trends, die die Erwartungshaltung der KundInnnen widerspiegeln, werden zu einer noch schneller fortschreitenden Digitalisierung des Bezahlens führen. Eines Tages werden wir wahrscheinlich ganz nebenbei mit dem eigenen Fingerabdruck oder per Gesichtserkennung bezahlen können.

Die Veränderung hin zu neuen, einfachen Zahlungsoptionen steht beispielhaft für einen gesamtheitlichen Wandel. Im Zuge der Krise stieg die Bedeutung digitaler Kanäle und Angebote erheblich. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, haben es Unternehmen in der Finanzbranche einfacher, die ihre Schnittstellen bereits vor der Krise digitalisiert haben. Beispielsweise können unsere KundInnen schon seit 2014 die Amex Finance App nutzen. Ob es darum geht, Transaktionen in Echtzeit einzusehen, Händlerangebote einzulösen, Zusatzkarten zu beantragen oder Reisen zu buchen: All das passiert bei uns digital. Und trotzdem mussten auch wir im Frühjahr 2020 schnell umdenken und bestehende Geschäftsfelder neu ausrichten. Wir wurden vor besondere Herausforderungen gestellt: So profitieren PrivatkartenkundInnen bei uns seit jeher von umfassenden Vorteilen und besonderen Erlebnissen – von Vergünstigungen für Reisen bis hin zur exklusiven Teilnahme an Konzerten oder Gourmetveranstaltungen. Gerade die Teilnahme an Vor-Ort-Events wurde durch Corona komplett ausgehebelt. Reisen konnten nur noch in einem sehr eingeschränkten Rahmen oder überhaupt nicht mehr stattfinden. Wir mussten uns deshalb schnell umstellen und Konzepte in einer immer mehr vernetzten Welt umsetzen.

Sonja Scott: „Die neue Normalität können wir nur gemeinsam gestalten und das schaffen wir am besten, wenn wir aufeinander Acht geben und Verantwortung übernehmen – für MitarbeiterInnen, KundInnen und die gesamte Gesellschaft.“

Ob Oper, Konzerte, Weinprobe oder Kochkurs: Mit unserem überarbeiteten Programm American Express Experiences und der dazugehörigen App konnten unsere KundInnen all das während des Lockdowns und darüber hinaus nicht mehr wie bislang vor Ort, sondern nun virtuell erleben. Was nach einer konventionellen Idee klingt – reale Events in digitale zu überführen – kann sich nachhaltig auf die KundInnenbeziehung auswirken. Denn mit unserer schnellen Reaktion haben wir unseren KundInnen gezeigt, dass sie auch in Krisenzeiten nicht auf Service verzichten müssen, wir jederzeit für sie da sind und ihnen abwechslungsreiche Erlebnisse bieten.

Auch in diesem Jahr werden wir Innovationen vorantreiben. Es ist für Unternehmen essenziell, aus der Perspektive der KundInnen zu denken und ihre Bedürfnisse in das Zentrum ihrer Strategie und ihres Handelns zu stellen. Es darf weniger das Produkt an sich als Ausgangsbasis für neue Entwicklungen gesehen werden. Die Bindung zu und der Ausbau mit (Bestands-)KundInnen wird einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen: Wer seine KundInnen versteht und ihnen maßgeschneiderte Lösungen anbietet, kann langfristig auf sie zählen. Es sollte Unternehmen zukünftig weniger darum gehen, in kürzester Zeit so viele NeukundInnen wie nur möglich dazu zu gewinnen, sondern in bereits bestehende Produkte und digitale Ökosysteme zu investieren und sie so zu optimieren, dass sie eine rundum angenehme und nahtlos verlaufende Customer Journey bieten. Dabei darf aber eines nicht vergessen werden: Zwar sollen Standardanliegen einfach online bedient werden können. Aber KundInnen werden zunehmend von Unternehmen das Beste aus beiden Welten erwarten: Sie müssen für ihre KundInnen trotzdem jederzeit persönlich ansprechbar bleiben. Denn gerade bei komplexen Fragestellungen ist es wichtig, dass AnsprechpartnerInnen am anderen Ende der Leitung zur Verfügung stehen, die sich voll und ganz auf die KundInnnen einlassen, um eine Lösung in ihrem Sinne zu finden.

Neben der Notwendigkeit des wirtschaftlichen Umdenkens und der Anpassung des Produktportfolios spielen auch die eigenen MitarbeiterInnen eine bedeutende Rolle. Eine diverse, inklusive Unternehmenskultur ist die Basis für den Erfolg, Fortbestand und die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens. Ohne die Leistung unserer MitarbeiterInnen weltweit hätten wir die durch die Pandemie entstandenen Herausforderungen so nicht meistern können. Seit Generationen ist der Schlüssel zu unserem Erfolg die Stärke unserer KollegInnen auf der ganzen Welt und der Service, den sie unseren KundInnenTag für Tag bieten – und das seit Ausbruch der Pandemie aus dem Homeoffice. Dass es dabei um mehr als nur die Verlagerung des Arbeitsortes geht, haben wir alle in den vergangenen Monaten gespürt. Die gesamte Arbeitskultur verändert sich: Wie stimmen wir uns ab, wie arbeiten wir weiterhin in Teams zusammen und treffen Entscheidungen? Und wie kommen wir mit der teilweisen Verschmelzung von Privat- und Arbeitsleben zurecht? Mithilfe neuer Konzepte innerhalb unserer bereits bestehenden Healthy Living und Healthy Minds Programme helfen wir unseren KollegInnenhierbei auf vielfältige Weise – von praktischen Arbeitshilfen im Home Office über Angebote für körperliche Fitness und mentale Unterstützung. Die Entwicklung neuer Benefits für Teams und die Unterstützung des Wohlbefindens jedes und jeder Einzelnen sollte für alle Unternehmen in diesem Jahr mit an oberster Stelle stehen. In der Wirtschaft und Gesellschaft werden sich so neben noch flexibleren Arbeitszeitmodellen auch die Gestaltung neuer Bürokonzepte durchsetzen. Unternehmen sollten spätestens jetzt umdenken und innovativer werden.

Denn die Wirkung, die ein Unternehmen durch sein Handeln auf die Gesellschaft hat, ist nicht zu unterschätzen. Es ist unabdingbar, dass Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe und im Rahmen ihrer Möglichkeiten, einen Teil zur Gesellschaft beitragen und Verantwortung übernehmen. American Express hat im vergangenen Jahr beispielsweise kleine HändlerInnen und Restaurants, die durch die Lockdowns besonders gelitten haben, unterstützt. Im Rahmen einer „Shop Small“ Kampagne haben wir den lokalen Einzelhandel und KartenkundInnen zusammengebracht. KarteninhaberInnen kauften bewusst in kleinen Geschäften in ihrer Nachbarschaft ein und wurden dafür mit einer Cashback-Aktion belohnt. Parallel hat American Express ein spezielles Angebot für HändlerInnen entwickelt, damit diese ihre Bekanntheit steigern. Ohne den gesellschaftlichen Zusammenhalt, Solidarität und die gegenseitige Unterstützung während der herausfordernden Krisenzeit, ist ihre Überwindung sehr schwer machbar.

Ob Digitalisierung der Bezahlungen, virtuelle Erlebnisse oder ganz neue Dienstleistungen. Eines sollte immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden: Die neue Normalität können wir nur gemeinsam gestalten und das schaffen wir am besten, wenn wir aufeinander Acht geben und Verantwortung übernehmen – für MitarbeiterInnen, KundInnen und die gesamte Gesellschaft. Denn nur wer ganzheitlich denkt und verantwortungsbewusst handelt, kann langfristig Erfolg haben.

Weitere Informationen unter:
https://www.americanexpress.com/de/

Der langfristige Erfolg liegt im Wandel

Zum Jahresbeginn wartet das FIR an der RWTH Aachen mit einer neuen Fachveranstaltung auf: Der Aachener Business Transformation Summit 2021 widmet sich am 4. Februar 2021 in einer ganztägigen, hybrid angelegten Veranstaltung topaktuellen Fragestellungen zu Potenzialen und Erfolgsfaktoren der strategischen Transformation.

Unter dem Motto „The Infinite Game: Realizing Return on Transformation” erhalten die Teilnehmer in Vorträgen und Diskussionen wichtige Einblicke in die Ausgestaltung technischer, organisatorischer und kultureller Veränderungsmaßnahmen, Experten zeigen erfolgreiche Wege in die digitale Zukunft.

Obwohl die weltweiten Ausgaben im Bereich der digitalen Transformation laut IDC im Jahr 2023 voraussichtlich 6,8 Billionen US Dollar erreichen werden, scheitern immer noch 70% aller Transformationsvorhaben. Die Gründe dafür liegen in der Komplexität der Aufgabe sowie in fehlenden Erfahrungswerten und Unsicherheiten, die sowohl die Herangehensweise als auch die Auswirkungen neuer Wertschöpfungs- und Organisationsmodelle betreffen. Dabei sollte die stetige Veränderung Hauptbestandteil einer Unternehmung sein, mit der Perspektive sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Der Aachener Business Transformation Summit stellt die Chancen organisationaler Veränderungen durch den „Return on Transformation“ in den Mittelpunkt. Die Teilnehmer erfahren, wie sie den Übergang zum digitalen, selbstlernenden Unternehmen mit agilen Prozessen und Abläufen erfolgreich gestalten, wie sie langfristig Veränderungsfähigkeiten implementieren und eine positive Rendite aus den Investitionen und Ressourcen erzielen.

Aktuelle Veränderungen fordern strategische Entscheidungsträger stärker als jemals zuvor, ihr Unternehmen in eine Zeit mit sich immer schneller wechselnden Bedingungen zu führen. Der Wandel zur nachhaltigen Wertschöpfung, z. B. durch den Einsatz erneuerbarer Ressourcen, der Generationenwechsel, oder der akute Umbruch durch die weltweite Corona-Pandemie sind hier nur drei Beispiele, die die Notwendigkeit zur Veränderungsfähigkeit besonders deutlich zeigen. Doch nicht allein die Anpassung an neue Gegebenheiten sollte im Fokus stehen, sondern vielmehr die aktive Gestaltung einer zukunftsfähigen Organisation. Dabei avancieren Veränderungsfähigkeit und Innovationskraft mit zunehmender Dynamik der Märkte zu entscheidenden Wettbewerbsfaktoren. Der Weg dorthin stellt einen enormen Kraftakt für Unternehmen dar, denn eine Transformation umfasst sie in ihrer Gesamtheit: ihre Geschäftsmodelle, ihre Produkte, ihre Prozesse, ihre Mitarbeiter und ihre Kultur. Sie hat das Potenzial, Organisationen komplett umzuformen und in allen Bereichen grundlegend zu verändern.

Der Aachener Business Transformation Summit bietet ein Forum, um sich gemeinsam mit Führungskräften aus unterschiedlichen Bereichen über Strategien und Ideen zu den verschiedenen Dimensionen der Transformation auszutauschen. Der Dialog wird auf der Basis aktueller Veränderungen geführt mit dem Ziel, die derzeitigen Chancen und
Herausforderungen erfolgreich zu adressieren, um so mit neuen Lösungsansätzen einen Return on Transformation zu generieren.

Die Fachtagung bietet Führungskräften und Managern, die Veränderungen in ihren Unternehmen aktiv gestalten, praxisrelevante Impulse für den erfolgreichen Übergang in die Transformation. Neben Vorträgen und Praxisworkshops haben die Teilnehmer Gelegenheit zum ausführlichen Austausch. Die Teilnahme am Aachener Business Transformation Summit 2021 ist sowohl digital als auch vor Ort im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus möglich. Interessenten können sich noch bis zum 08.01.2020 zum Frühbuchertarif anmelden.

Weitere Informationen und Anmeldung: Aachener Business Transformation Summit 2021

TREND: Digitale Zutrittssysteme für Unternehmen

Erst kommt der Griff in die Tasche, dann der Schock – Schlüssel vergessen. Das ist zumindest die Hoffnung, an die man sich auf dem Weg nach Hause klammert, um der Panik vor einem Verlust oder Diebstahl nicht zu viel Raum zu geben.

Akquisition zu Jahresbeginn

Matrix42 übernimmt FastViewer, einen führenden Anbieter für Remote Access, Remote Support und Collaboration-Lösungen, um Kunden noch besser im vorherrschenden Remote-Working-Trend unterstützen zu können.  Der langjährige Partner von Matrix42 ist mit seiner Fernzugriff- und Fernwartungs-Plattform für PC’s, Laptops, mobile Geräte, Server und Cloud Workload bereits in die Matrix42 Produkte integriert und ist somit die perfekte Ergänzung für das bestehende Portfolio. Mit der FastViewer Akquisition baut der Frankfurter Softwarehersteller für Digital Workspace Management zusätzlich sein Angebot für Edge-, IoT-Computing und Cloud Management aus.

„Die COVID-19-Pandemie ist die Beschleunigung der Beschleunigung für den digitalen Arbeitsplatz“, sagt Oliver Bendig, CEO von Matrix42. „Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage* arbeiten aktuell 45% der Arbeitnehmer überwiegend im Homeoffice bzw. außerhalb des klassischen Büros. Zuverlässiger und sicherer Fernzugriff und die Fernwartung von mobilen Arbeitsplätzen sowie Edge- und Cloud-Computing sind somit für viele Unternehmen ein wichtiger Faktor geworden, um erfolgreich durch die Pandemie zu kommen. Mit dem Zukauf von FastViewer können wir unseren Kunden und deren Mitarbeiter noch einfacher und sicherer im Support von Homeoffice-Szenarien unterstützen.“

Die FastViewer Platform ermöglicht den einfachen und sicheren Fernzugriff auf alle Varianten digitaler Arbeitsplätze und alle gängigen Betriebssysteme, um Störungen zu beheben. Es kann problemlos vom Homeoffice aus auf die Unternehmensinfrastruktur zugegriffen werden. Hierbei bietet FastViewer eine sehr hohe Flexibilität und passt sich an die Sicherheitsanforderungen der Kunden an. Die Lösung steht sowohl in der Cloud als auch on-premise zur Verfügung. FastViewer ist weltweit bei 2.000 Kunden im Einsatz und bereits heute vollständig in die Matrix42 Produkte Enterprise Service Management und Secure Unified Endpoint Management integriert.

FastViewer wurde 2006 im bayerischen Neumark i. d. Oberpfalz gegründet und ist seit 2012 Teil des Atos Unfiy Konzerns. Matrix42 kauft FastViewer vom französischen IT-Dienstleister Atos und wird im Zuge der Akquisition die weltweite Vertriebs- und Technologiepartnerschaft mit Atos ausbauen, um gemeinsamen Kunden eine ganzheitliche Digital Workspace Platform bereitzustellen.

„Durch die Kombination von Matrix42 und FastViewer haben Kunden eine einzigartige IT-Management-Lösung, um ortsunabhängige digitale Arbeitsplätze bereitzustellen, abzusichern und aus der Ferne zu warten. So hält man Mitarbeiter in der COVID-19-Krise weiter produktiv“, sagt Charles-Henry Duroyon, COO bei Atos Unify und CEO der FastViewer GmbH.

Wir freuen uns sehr, das Team von FastViewer jetzt bei Matrix42 begrüßen zu können“, sagt Oliver Bendig. „Mit FastViewer akquirieren wir nun bereits das zweite Unternehmen innerhalb von sechs Monaten. Mit den getätigten Zukäufen verfolgen wir konsequent und entschlossen unser Ziel, digitales Arbeiten für unsere Kunden so einfach und sicher wie nur möglich zu gestalten. Mit der Integration von FastViewer in unsere Plattform kommen wir unserem Ziel, Marktführer im Bereich Digital Workspace Management zu sein, einen deutlichen Schritt näher.

 Zusätzliche Informationen finden Sie in diesem Video.

Weitere Informationen unter:
www.matrix42.com/de

*Bitkom Research Studie 2020 Digitalisierung der Arbeitswelt 

Digital Leader müssen sich 2021 neu erfinden

Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten, grundlegend verändert. Das hat auch einen gravierenden Einfluss auf die Rolle von Führungskräften. Folgende Trends werden den Bereich Digital Leadership in 2021 prägen.

Von Shabnoor Shah, Open Leadership Global Lead und Coach, Open Innovation Labs, Red Hat

Covid-19 hat die Digitale Transformation beschleunigt – sie ist keine Kür mehr, sondern eine absolute Notwendigkeit. Digitalisierung bedeutet aber nicht nur Technologie, vielmehr müssen Firmen, um erfolgreich zu sein, die Mitarbeitenden ins Boot holen. Die Pandemie stellt deshalb die Unternehmenskultur ebenfalls auf die Probe. Das Virus wirkt dabei wie eine Art Katalysator, klassisch hierarchische Ansätze in der Zusammenarbeit werden immer stärker zurückgedrängt. In Zeiten von Remote-Arbeiten müssen sich Führungskräfte vielmehr folgende Fragen stellen: Wie können sie die Verbundenheit der Einzelnen mit ihrem Team, aber auch mit der Firma stärken? Auf welche Weise können sie die Unternehmenswerte pflegen und leben? Wie werden sie zum Enabler, der eine agile Denkweise, Lernbereitschaft und Offenheit für Fehler fördert? Folgende Punkte sind dabei wichtig:  

  • Kommunikation digitalisieren. Eine gute Kommunikation im Unternehmen ist entscheidend für den nachhaltigen Geschäftserfolg. Um alle Mitarbeitenden immer und überall zu erreichen – ganz egal an welchem Ort sie arbeiten –, ist die interne Kommunikation idealerweise digitalisiert. Social Intranets bieten sich als Kanal an: Sie sind nicht nur einfach und intuitiv in ihrer Handhabung, sondern erlauben analog zu den bekannten sozialen Netzwerken allen vollumfänglich zu partizipieren. Die Mitarbeitenden können Inhalte erstellen, teilen, kommentieren, ergänzen oder liken. Communities bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich als Abteilung oder Projektgruppe virtuell zusammenzufinden, um sich hierarchieübergreifend auszutauschen und somit effizient zusammenzuarbeiten. Auch für Führungskräfte ist das Social Intranet die ideale Plattform, um Botschaften zu vermitteln, wichtige Impulse zu erhalten und näher an ihr Team zu rücken. Sie sollten zudem die Kommunikation untereinander aktiv anregen und fördern, denn das signalisiert den Mitarbeitenden, dass eine Partizipation über alle Ebenen hinweg erwünscht ist.
  • Nähe trotz Distanz schaffen. Trotz physischer Trennung ist der zwischenmenschliche Austausch essentiell und zentraler Ausdruck einer lebendigen, offenen Unternehmenskultur. Digitale Tools schaffen dafür Abhilfe, doch auch private Themen dürfen beim Remote-Arbeiten nicht zu kurz kommen. Auch dafür bietet ein Social Intranet Raum, so können beispielsweise Gruppen aufgesetzt werden, in denen virtuelle Treffen zum Feierabend vereinbart werden. Solche Maßnahmen stellen das Gemeinschaftsgefühl wieder her, das vorher wie selbstverständlich durch die Nähe im Büro vorhanden war.
  • Neue Methoden für die Mitarbeitermotivation etablieren. Führungskräfte, die es gewohnt waren, in einer traditionellen Büroumgebung zu arbeiten, müssen nun aus der Ferne agieren. Dieser Wandel erfordert andere Fähigkeiten und neue Ansätze, denn Menschen über den Bildschirm zu motivieren, ist ungleich schwerer: Emotionen müssen stärker transportiert werden, es braucht mehr Dialog, Interaktion und Motivation. Umso stärker ist eine Führungskraft gefordert, die Empathie zeigt, nachfragt, zuhört, proaktiv unterstützt und sich für die Lösungsfindung anbietet. 
  • Einen virtuellen Führungsstil annehmen. Damit virtuelle Teams erfolgreich sind, ist eine gute Führung genauso wichtig wie in präsenten Teams – wahrscheinlich sogar noch wichtiger. Ein virtueller Führungsstil setzt zunächst einmal Transparenz und Vertrauen voraus, denn durch die Distanz verlieren die Verantwortlichen ein Stück weit die Kontrolle. Regelmäßige Feedback-Gespräche mit den Mitarbeitenden sind Grundvoraussetzung, um rechtzeitig Konflikte oder Schwierigkeiten zu erkennen. Auch außerhalb davon sollten Führungskräfte für ihr Team erreichbar sein. Der zweite Punkt ist Partizipation: Die Mitarbeitenden sollten in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Partizipation generiert Wissen und motiviert alle Beteiligten, die gemeinsam erarbeiteten und getragenen Lösungen auch umzusetzen. Mitbestimmung, Entfaltungsmöglichkeiten und Autonomie sind Grundbedürfnisse des Menschen und tragen zur Zufriedenheit bei. Bei einem virtuellen Führungsstil wird der Manager zum Enabler, der jedem eine Stimme gibt. 
  • Trainingsinhalte ausbauen. Die Umstellung auf digitales Arbeiten hat viele Lücken in den technischen Fähigkeiten aufgezeigt. Die Mitarbeitenden müssen die entsprechenden Schulungen erhalten, um sicherzustellen, dass sie die unterschiedlichen Tools und Technologien auch effektiv nutzen können. Da sich die Arbeitswelt kontinuierlich weiterentwickelt, werden laufend neue Jobrollen und Fähigkeiten benötigt. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter immer wieder neu qualifizieren, um sie auf die neuen Positionen vorzubereiten. Neue Technologien und Arbeitsweisen lösen aber oftmals Widerstand bei den Mitarbeitenden aus – Menschen stehen Veränderungen eher zögerlich oder sogar ablehnend gegenüber. Das liegt daran, dass sie als überraschend, unbequem und teilweise sogar bedrohlich wahrgenommen werden. Daher ist es genauso wichtig, in entsprechenden Schulungen und Workshops diese Ängste zu adressieren, sie ins Positive zu wandeln und dadurch Widerstände zu minimieren. 
  • Schaffung eines gerechten Arbeitsplatzes. Ein Trend, der an Zugkraft gewonnen hat und es weiter tun wird, ist die Unterstützung von Diversity und Inclusion. Mitarbeiter erwarten von ihren Unternehmen, dass sie sich gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit einsetzen. Organisationen müssen ihre Unternehmenskultur entsprechend hinterfragen und notwendige Veränderungen vornehmen. Dazu gehört die Überprüfung der Unternehmenswerte, der Einstellungskriterien, der Führungsdemografie und der Karrieremöglichkeiten innerhalb der Organisation. Die Förderung von Mitarbeiter-Ressourcengruppen und Diversity Councils kann die unterschiedlichsten Stimmen zusammenbringen und die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen beeinflussen.

Weitere Informationen unter:
https://www.redhat.com/de

2021: Sieben Trends im Online-Marketing

Neues Jahr, neue Entwicklungen: 2021 verändert sich vieles im Online-Marketing – von den Suchmaschinen über Social Media bis zu den Browsern. Ein Ausblick auf die sieben wichtigsten Trends liefert Timo von Focht in seinem Gastbeitrag.

Trend 1: Suchmaschinen

2021 wird das Jahr der alternativen Suchmaschinen – aufgrund der anhaltenden datenschutzrechtlichen und kartellrechtlichen Bedenken gegenüber Google schauen sich immer mehr Nutzer nach Alternativen um. Ecosia erfreut sich in Europa immer größerer Beliebtheit. DuckDuckGo gewinnt vor allem in Nordamerika an Marktanteilen und wird voraussichtlich in 2021 von Apple geschluckt, da der Apple-Deal mit Google als Standardsuche auf dem iPhone platzte. Apple muss die entstandene Lücke schließen und will dabei das eigene Datenökosystem stärken. Gleichzeitig wachsen asiatische Suchmaschinen wie zum Beispiel Baidu, die in China als Marktführer gilt.

Hinzu kommt: Im Suchmaschinenmarkt spielen sogenannte No-Click-Suchen eine immer wichtigere Rolle. Dabei handelt es sich um Bild- und Textinformationen im oberen Bereich der Suchergebnisse, in denen sich bereits alle Infos finden. Dadurch müssen die User nicht mehr auf die Ergebnisse klicken, um die gewünschten Daten zu erhalten. Noch bequemer wird das Ganze für Nutzer, die ihre Suchanfragen per Spracheingabe tätigen – digitale Assistenten beziehungsweise Spracherkennung machen es möglich. Inzwischen sucht laut TheeDigital beinahe jeder dritte Internetnutzer auf diese Weise.

Trend 2: Browser

Im neuen Jahr übernehmen die Browser mehr Kontrolle. Dank DSGVO und Adblockern nehmen Browser wie Google Chrome, Safari oder Mozilla Firefox inzwischen eine Schlüsselrolle in der Interaktion mit dem Online-Nutzer ein. Denn sie entscheiden, ob ein Tracking der User möglich ist oder nicht – und damit, welche Informationen beispielsweise Werbetreibende noch über ihre Nutzer sammeln können. Falls der Browser Third-Party- und mehr und mehr auch First-Party-Cookies unterdrückt, fällt eine Erfolgsmessung von digitalen Kampagnen über Drittanbieterlösungen oder auf Publisher-Websites immer schwerer. Die geplante Privacy Sandbox von Google bewirkt, dass nur noch derjenige seine Nutzer im Google-Ökosystem nachverfolgen kann, der die anderen Google-Lösungen einsetzt.

Trend 3: Social Media

Noch etwas ändert sich: 2021 wird das Jahr der Micro-Influencer. Nachdem manche der bekanntesten Influencer inzwischen so viel Reichweite wie ein mittelgroßer Medienverlag aufgebaut haben und ihren Erfolg entsprechend vermarkten, nimmt die Zielgenauigkeit der Werbemaßnahmen bei solchen Trendsettern ab. Werbetreibende setzen in Zukunft also mehr auf kleinere Blogger und Social-Media-Experten, die ihrem Produktangebot nahestehen. Auf diese Weise versuchen sie, sich ein Netzwerk an Micro-Influencern aufzubauen, die sich thematisch nah an der eigenen Produktpalette bewegen. Gleichzeitig sehen wir mehr und mehr sogenannte „Shoppable Posts“ in den sozialen Netzwerken: auf die Anzeige klicken, Zahlungsdaten eingeben und Produkt kaufen.

Trend 4: Analytics und Tracking

2021 werden sich die Lücken im Nutzer-Tracking aufgrund von Consent-Erfordernissen der DSGVO, Browser Tracking Prevention und Adblocker-Entwicklungen vergrößern. Dies verändert das gesamte Online-Marketing-Ökosystem. Wir sehen schon jetzt eine Vielzahl an Änderungen beim Tracking. Über die Facebook-API steht eine rein serverseitige Datenintegration für das Kampagnen-Tracking zur Verfügung, da Cookies nicht mehr funktionieren. Weitere solcher APIs folgen. Nicht umsonst versucht Google hier gerade, den Rückstand im Bereich serverseitiges Tag Management und Tracking gegenüber den großen Wettbewerbern im Markt (etwa TagCommander oder Tealium) mit einer Bezahllösung im serverseitigen Tag Management aufzuholen.

Auch das Schrems-II-Urteil schiebt Google hier einen Riegel vor, da sich der Konzern nicht mehr auf das EU-US Privacy Shield als Grundlage für die Datenverarbeitung bei einem US-Unternehmen berufen kann. Hier gibt es inzwischen viele Klagen – es könnte sein, dass Marketingverantwortliche, die hauptsächlich auf Google Analytics/Google 360 für die Datenerhebung setzen, bald ihre bestehenden Datens(ch)ätze löschen müssen, da diese nicht datenschutzkonform erhoben wurden. Ein ähnliches Schicksal dürfte denen drohen, die bei CRM-, DMP- und CDP-Lösungen auf US-Anbieter setzen. Hier werden per Definition personenbezogene Daten verarbeitet und übergreifende Nutzerprofile gebildet, für die es oft keine Nutzereinwilligung und noch seltener eine tragbare Rechtsgrundlage für die Speicherung auf Servern der US-Anbieter gibt.

Trend 5: Depersonalisierung

Nachdem nun seit 15 Jahren das Mantra der Personalisierung im Marketing vorherrscht (bis hin zur Hyperpersonalisierung), experimentieren mehr und mehr Marketingverantwortliche und Plattformen mit einer Depersonalisierungsstrategie. Mal ehrlich: Einerseits ist es zwar toll, dass derjenige, der einen Gartengrill sucht, Minuten später Grills von 20 Anbietern in 100 Shops angezeigt bekommt. Andererseits kann sich der Kunde bei einer so großen Auswahl auch schnell überfordert fühlen. Dann schwindet der Kaufanreiz, weil die Botschaft – so relevant und personalisiert sie auch sein mag – nicht mehr ankommt. Viele Marketer werden 2021 dazu übergehen, Kampagnen personalisiert und depersonalisiert auszuspielen und per A/B-Test zu vergleichen, welche Maßnahme für welches Produkt und in welcher Zielgruppe den meisten Erfolg (sprich: Deckungsbeitrag) erzielt.

Trend 6: CDP – ein neuer Hauptfaktor im Marketing-Stack

Seit ein paar Jahren kommen für die Personalisierung sogenannte Customer-Data-Plattformen (CDP) zum Einsatz, die einen 360-Grad-Kundenblick ermöglichen. Sie können

Kampagnen produkt-, geräte- und kanalübergreifend auf einen Kunden zugeschnitten und automatisiert ausspielen (oder eben auch nicht, wenn in der jeweiligen Vergleichsgruppe ein höherer Deckungsbeitrag oder Customer Value erzielt wird). CDP-Lösungen haben zudem den Vorteil, dass sie unstrukturierte Daten in der Regel aus allen Bereichen erheben und über APIs, First-Party und serverseitige Integrationen zusammenführen können. Klassische DMPs (Data-Management-Plattformen) sind hingegen vor allem auf Daten aus Third-Party-Cookies angewiesen. Das bewirkt, dass im Jahr 2021 mehr CDP-Anbieter um Marktanteile kämpfen. Vor allem Webanalyse-Anbieter, E-Mail-Marketing-Lösungen und DMPs versuchen, hier auf den Zug aufzuspringen.

Trend 7: Übergreifende Customer-Value-Optimierung

Die CDP avanciert 2021 zur zentralen Lösung innerhalb der Marketing-Suite und kundenzentrischen Lösungsarchitektur. Durch die Konvergenz der Lösungen hin zur CDP werden viele Best-of-breed-Lösungen in ihr aufgehen. Gleichzeitig ermöglichen Machine Learning und KI-Ansätze in Kombination mit Kampagnen-Management innerhalb der CDP mehr und intelligentere Automation in der Kundenansprache. Im Zusammenspiel mit dem Data Warehouse und CRM kommt es dann dazu, dass sich neue, noch größere Lösungen bilden, die auf einer großen Datenbasis schnittstellenbasiert Nutzer-Interfaces für die unterschiedlichsten Marketinglösungen anbieten. Die Echtzeit-Datenbank (SQL oder NoSQL) wird immer robuster und leistungsstärker, wodurch sie weitere Aufgaben übernehmen kann. Dadurch wachsen die unterschiedlichen Disziplinen Webanalyse, Marketing Analytics, Business Intelligence und Kundendatenmanagement weiter zusammen.

2021 wird sich als das Jahr erweisen, in dem Marketing-Verantwortliche viele Erfolge auf Basis von Customer-Value-Optimierungsprogrammen erzielen. Gleichzeitig werden sie den Wert einer integrierten CDP- und Consent-Managment-Lösung erkennen, da nur so die rechtlichen Vorgaben erfüllt werden. Auf diese Weise können auch saubere Prozesse bezüglich Datenlöschanfragen sowie plattform- und kanalübergreifendes Consent-Management gewährleistet werden.

Über den Autor

Timo von Focht ist seit Anfang 2015 als Country Manager DACH bei Commanders Act für den Aufbau des Münchener Büros und die deutschsprachigen Kunden zuständig. Zuvor war er Senior Enterprise Account Manager für die strategischen Kunden von Adobe in Deutschland.

Weitere Stationen lagen im Bereich Website Optimierung und Analytics. Er beschäftigt sich seit 15 Jahren mit den Themen Data Driven Marketing, Analyse und datenschutzkonforme Datenstrategien und ist Autor von Fachbuch- und Presseartikeln zu diesen Themen. Er steht regelmäßig als Konferenzsprecher oder -Moderator vor Fachpublikum und leitet Datenstrategie-Workshops.

Weitere Informationen unter:
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Die neuen Eckpfeiler der IT-Leadership

Dies ist ein Gastbeitrag von Brian Dawson

Unabhängig von der Branche ist eine gute Leitung von entscheidender Bedeutung für das Wohlergehen und das reibungslose Funktionieren einer Organisation. Ohne diese kann selbst die beste Idee schlecht oder gar nicht ausgeführt werden. Aber was sind die wichtigsten Grundlagen der Führungskompetenz in der IT und wie hängen sie mit dem Software Delivery Management zusammen?

Über drei Eckpfeiler für erfolgreiche IT-Leadership besteht weitgehende Einigkeit: Umfassende Automatisierung, Konnektivität und Resilienz. Diese bilden das Fundament einer wirksamen Führungsstrategie in IT-Unternehmen. Sie gehen Hand in Hand mit weiteren Prinzipien, die zum einen wichtig für IT-Leadership und zum anderen für das Software Delivery Management besonders relevant sind.

IT-Leadership und Iteration

Der ehemalige U.S. Navy SEALs-Offizier und Motivationsredner Jocko Willink argumentierte auf einem globalen Event für Entwickler, IT-Führungskräfte und DevOps-Spezialisten in seiner Präsentation mit dem Titel „Taking Extreme Ownership of your DevOps Transformation“, dass auf Führungsebene bisweilen der kleinstmögliche Schritt in eine bestimmte Richtung zu einem Ergebnis führen kann. Wenn dieser mit Erfolg gekrönt ist, sollte diese Richtung weiterverfolgt werden; wenn nicht, dann müssen Richtung und Strategie angepasst werden. Was Willink hier beschreibt, ist ein iterativer Entscheidungsprozess. Bei der iterativen Entscheidungsfindung geht es darum, schnell Entscheidungen zu treffen, mit dem Vorbehalt, dass diese Entscheidungen klein sein müssen. So lässt sich, sobald eine neue Vorgehensweise festgelegt wurde, der Fortschritt sofort überprüfen. Der iterative Entscheidungsprozess geht Hand in Hand mit dem agilen IT-Konzept des „Fail Fast“, einer Philosophie, die auf der Verwendung inkrementeller Entwicklung basiert, um den Wert einer Idee oder das Ergebnis eines Projekts zu beurteilen. Um Entscheidungen iterativ zu treffen und schnell zu scheitern, ist es wichtig, sich einer Denkweise zu bedienen, die eine schnelle Entscheidungsfindung fördert. Diese betrachtet Irrtümer als Gelegenheiten für Veränderungen und Lerneffekte, ohne sich zu lange mit dem bitteren Gefühl des Scheiterns aufzuhalten, damit Fortschritte gemacht werden und das gewünschte Ergebnis schnell erreicht werden kann.

Iteration ist ein bedeutendes Prinzip für die drei wichtigsten Eckpfeiler der IT-Leadership:

  • Allumfassende Automatisierung bedeutet, eine Reihe von Automatisierungswerkzeugen und -prozessen anzuwenden und mit unterschiedlichen Teams zusammenzuarbeiten, um den Wert, den Nutzen oder die Anforderungen der Automatisierung zu ermitteln. Es bedeutet auch, diese Tools und Prozesse permanent zu hinterfragen und die Möglichkeit zu ergreifen, die strategische Richtung zu ändern, falls nötig.
  • Umfassende Konnektivität bedeutet, dass alle Teams zusammenarbeiten und alle Tools miteinander verbunden sind, um gemeinsame Daten und Erkenntnisse zu gewinnen, die allen Beteiligten zur Verfügung stehen. Es bedeutet auch, den Prozess regelmäßig zu überprüfen und sicherzustellen, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden, auch wenn eine Änderung erforderlich ist.
  • Allumfassende Resilienz bedeutet, Stabilität, Durchhaltevermögen und eine ruhige Hand mitzubringen – das ist das Herzstück der Iteration.

IT-Leadership und Verantwortlichkeit für die drei Eckpfeiler

Iteration nimmt in der IT-Leadership eine zentrale Rolle ein, aber Verantwortlichkeit ist entscheidend, um Iteration zu ermöglichen. Ohne eine Verantwortungskultur übernehmen Einzelpersonen, Teams und Organisationen keine Verantwortung für ihre Entscheidungen oder Handlungen. Ohne Verantwortlichkeit kann Leadership nicht stattfinden. Verantwortlichkeit bedeutet auch, nicht mit dem Finger zu zeigen, wenn etwas schiefläuft, und offen für Feedback zu sein. Der Verantwortliche eines Produkts oder Projekts unterstützt jedes einzelne Teammitglied, indem er Aufgaben delegiert bzw. Verantwortung überträgt. Verantwortlichkeit in der IT ist aufgrund der hohen Anzahl an Entscheidungen, die getroffen werden müssen, der vielen Personen, die von den Entscheidungen betroffen sind, des schnellen Tempos und der sich ständig ändernden Anforderungen des Marktes, entscheidend. Führungskräfte in der IT müssen bewusst handeln und entscheiden, da dies nicht nur Auswirkungen auf Mitarbeiter sowie Teammitglieder, sondern auch auf die Kunden hat. Verantwortlichkeit in der IT bedeutet auch, Teil eines komplexen Wertschöpfungskreislaufs zu sein, der sowohl das gesamte Unternehmen als auch die Außenwirkung dieses Unternehmens auf Kunden und sogar die Welt umfasst.

Genauso wie Iteration ist Verantwortlichkeit ein Konzept, das für alle drei Bereiche der IT-Leadership gilt:

  • Umfassende Automatisierung bedeutet, die Signifikanz der Automatisierung anzuerkennen, in Automatisierungsprozesse zu investieren und sicherzustellen, dass die ausgewählten Tools einen Mehrwert für den Wertschöpfungskreislauf bieten. Sie sollten Freiraum und Fokus erlauben und dadurch die Mitarbeiter zu erhöhter Aktivität ermutigen.
  • Umfassende Konnektivität bedeutet, die Notwendigkeit der Vernetzung aller Tools, Prozesse und Menschen zu erkennen und entsprechend zu agieren. Das auf alle Mitarbeiterköpfe in und außerhalb des Unternehmens verteilte Wissen sollte an einem zentralen Ort systematisiert und gemeinsam genutzt werden, um eine gemeinsame Sprach- sowie Informationsgrundlage zu schaffen.
  • Umfassende Resilienz bedeutet, diese auf alle Aspekte des eigenen Aufgabenbereichs anzuwenden. Es ist unerlässlich, trotz sich auftuender Hindernisse proaktiv und standhaft zu agieren und danach zu streben, zuverlässig und schnell das bestmögliche Ergebnis zu liefern.

IT-Leadership stellt Verbindungen her

Wenn wir daran denken, dass alles zusammenhängt, ist die Vernetzung von Tools, Prozessen und Akteuren nur ein Teil des großen Ganzen. Der andere Teil ist die Vervollständigung des gesamten Puzzles. Dazu müssen Führungskräfte Verbindungen schaffen: zwischen der Gegenwart und der Zukunft, zwischen den verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens, wie Marketing, Vertrieb und Software-Entwicklung, und zwischen internen sowie externen Akteuren. Eine Methode, dies zu erreichen, ist die Einführung von Software Delivery Management als zentralem Unternehmensprozess.

Unternehmensführung ist naturgemäß auf die Zukunft ausgerichtet. Eine Führungsposition zu bekleiden erfordert, Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen, die sich auf die Zukunft des eigenen Teams, des gesamten Unternehmens und der Kunden auswirken werden. Allerdings sollte sich die Unternehmensführung, insbesondere zurückblickend auf das Jahr 2020 und vorausschauend auf die kommenden Monate, noch mehr darauf konzentrieren, die Gegenwart mit der Zukunft zu verbinden. IT-Teams arbeiten schon seit längerem mit Tools, die den Austausch von Daten und Informationen ermöglichen. Diese Tools sind heute noch wichtiger, da sich eine Vielzahl von Menschen im Homeoffice befindet und sich die globale Wirtschaft – vor allem im Dienstleistungssektor – an eine neue Art des Arbeitens anpasst. Ebenso wichtig ist die Arbeitskultur dieser Teams, da die Mitarbeiter offen für zeitversetzte Kommunikation sowie Zusammenarbeit sein sollten und sich auf die besten Tools sowie Prozesse verlassen müssen, um so ihre Aufgaben zu erledigen, Ergebnisse zu liefern und letzten Endes die Kunden zufriedenzustellen.

Aufgrund der aktuellen Herausforderungen entwickelt sich die Welt schneller als erwartet in eine technologieorientierte Richtung. Dies sollte dazu führen, dass IT-Unternehmen und ihre Führungskräfte sich darauf konzentrieren, ihre IT-Teams und -Abteilungen mit dem Rest des Unternehmens zu verknüpfen und Software Delivery Management zu einer Kerngeschäftsfunktion zu machen. Auf diese Weise hat das gesamte Unternehmen Zugriff auf Informationen zum Kerngeschäft: die Entwicklung und Bereitstellung von Software. Absolute Transparenz des Softwarebereitstellungsprozesses, Verbindung aller Akteure und integrierte Tools ermöglichen eine bessere Planung und Zusammenarbeit – im gemeinsamen Büro ebenso wie zu Hause.

Das Rezept für zukunftssichere IT-Leadership ist eine unternehmensweite Zusammenarbeit, um ein Informationssystem zu schaffen, das unabhängig von Ort und Zeit Zugriff gestattet. Die Fähigkeit, die Organisation intern sowie mit den Kunden und dem Rest der Welt zu verbinden, wird für eine gute, agile und belastbare IT-Führung von größter Bedeutung sein.

Über den Autor

Brian ist DevOps-Evangelist und -Experte bei CloudBees. Er unterstützt die Open-Source-Community und CloudBees-Kunden bei der Implementierung von Continuous Integration (CI), Continuous Delivery (CD) und agilen DevOps-Methoden. Vor CloudBees war Brian über 22 Jahre lang als Software-Profi in verschiedenen Bereichen tätig, darunter Qualitätskontrolle, Entwicklung und Management. Zuletzt leitete er ein Beratungsunternehmen für agile Transformation, das kleinen und großen Unternehmen bei der Implementierung von CI, CD und DevOps zur Seite stand. (Bildquelle: Cloudbees)

Weitere Informationen unter
https://www.cloudbees.com/

Quelle Aufmacher: Photo by Hunters Race on Unsplash

„Die Ungleichheit ist verschärft worden“

Adrian Ash, Director of Research von BullionVault, einem Großhändler für Gold, wagt einen Blick auf das Jahr 2021. Auch wenn nach wie vor die Pandemie ganz oben in den Schlagzeilen ist, plädiert Ash dafür, den Blick für wichtige Themen wie Fiskalpolitik und deren vor allen soziale Nachhaltigkeit nicht zu verlieren. Mit Sorge beobachtet er nämlich, dass die Förderungen wegen Covid19 die Ungleichheit in der Gesellschaft verstärkt.

Herr Ash, ganz ab von Corona: Was gehört aus Ihrer Sicht unbedingt auf die „Manager-Watchlist 2021“?
Die Geld- und Fiskalpolitik muss ganz oben auf der Liste stehen, gefolgt von der Politik. Anders als im kommunistischen China ist der „freie Markt“ im Westen aus Angst die Wirtschaft nach dem Lockdown zu zerstören, abhängig von staatlichen und zentralbankgestützten Stimuli geworden. 
Diese massive Form des Helikoptergeldes hat es nicht nur geschafft, einen Absturz von Aktien und Immobilien zu verhindern, sondern sie sogar auf neue Höchststände zu treiben. Und all das zu einem Zeitpunkt als die Weltwirtschaft ihren schlimmsten Einbruch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte. Dieser Boom bei den Vermögenspreisen hat die Ungleichheit verschärft, und die Ersparnisse, die von Arbeitnehmern mit höherem Einkommen angehäuft wurden, werden es sehr schwer machen, den Familien mit niedrigerem Einkommen eine Rückkehr zur selbstauferlegten Sparsamkeit zu verkaufen. Spaltung und Konfrontation sind auch geopolitisch ein großes Risiko, da jede Regierung und Zentralbank versucht, einen größeren Anteil am Aufschwung zu gewinnen, indem sie ihre inländischen Konjunkturprogramme ausweitet und ihre Währungen schwächt, um die Exporte ihres Landes zu steigern.

Immer deutlicher wird der Trend hin zu nachhaltigen Geldanlagen und Impact Invest. Nehmen Sie das auch wahr und inwiefern beeinflusst das Ihr Geschäft?
Nachhaltigkeit spielt im Goldhandel und auch bei BullionVault eine große Rolle. Wir sind ein vollwertiges Mitglied der London Bullion Market Association und des Londoner Platin- und Palladiummarktes. Dadurch, dass wir nur mit den LBMA/LPPM-Mitgliedsbarrenbanken und nur in Form von London Good Delivery (LGD)-Barren handeln, stellen wir sicher, dass alle Gold-, Silber- und Platinbarren, die unsere Kunden kaufen und verkaufen, den strengsten heutigen Standards für Sorgfaltspflicht, Ethik und Menschenrechte in der Edelmetalllieferkette entsprechen.
Unsere Kunden können darauf vertrauen, dass ihr raffiniertes Edelmetall keine Konflikte finanziert oder Geldwäsche ermöglicht hat. Neben der Verpflichtung zu strengeren ethischen und ökologischen Verhaltenskodizes geben die 25 Mitglieder des Word Gold Councils (auf die inzwischen rund 60% der weltweiten Minenproduktion entfallen) immer mehr Geld für Infrastruktur- und Wohlfahrtsprojekten in den oft armen, abgelegenen Gebieten aus, in denen neue Projekte angesiedelt sind.

Inwiefern können aus Ihrer Sicht digitale Geschäftsmodelle die Wettbewerbsfähigkeit unterstützen?
Das vergangene Jahr und die Corona-Pandemie haben noch einmal die Wettbewerbsstärke von digitalen Geschäftsmodellen deutlich gemacht. BullionVault wurde zwar nicht vor dem Hintergrund der Krise entwickelt, bietet sich aber an, um finanzielle Transaktionen – auch in Zeiten wie diesen – sicher abzuwickeln. BullionVault ermöglicht es Kunden, physische Goldbarren bequem von zu Hause zu jeder Tages- und Nachtzeit zu kaufen und zu verkaufen, ohne dafür jemanden zu treffen, anrufen oder etwas erledigen zu müssen.
Eine Herausforderung für traditionelle Edelmetallhandelshäuser ist neben der Umstellung auf Online-Service auch das Angebot. Selbst wenn eine Münzhandlung in der Lage ist, einen Liefer- oder Zwischenlagerdienst zu betreiben, wird es schwierig sein, neue Bestände zu finden. Die „Einzelhandels“-Goldindustrie erlebte 2020 die weltweit schwächste Nachfrage seit über einem Jahrzehnt. Das bedeutete, dass die Raffinerien und Münzprägeanstalten nicht mehr viele neue Bestände produzierten. Was zunächst verfügbar war, war schnell weg als die Münzkäufer bei Ausbruch der Krise wieder aktiv wurden. Durch das Virus wurden inzwischen Raffinerien und Münzprägeanstalten geschlossen, sodass diese nicht in der Lage sind, neue Bestände herzustellen und zu liefern. Dieser „Goldrausch“ bedeutet, dass skrupellose Verkäufer sehr hohe Gewinnmargen verlangen können, die über den tatsächlichen Goldbarrenwert einer Münze oder eines kleinen Barrens hinausgehen – eine Marge, die potenzielle Käufer nicht zurückerhalten, wenn sie verkaufen (falls sie überhaupt verkaufen können!).
Im Vergleich dazu sieht die Situation auf dem Großhandelsmarkt für Good-Delivery-Goldbarren folgendermaßen aus: Durch Probleme in der Lieferkette läuft der globale Fluss von Goldbarren mit 400 Unzen nicht so reibungslos wie normal. Aber das Metall wird gehandelt und ist verfügbar, insbesondere in den globalen Zentren London und Zürich. Das bedeutet, dass BullionVault angesichts der stärksten Nachfrage seit der Finanzkrise 2008/2009 in der Lage ist, seiner Plattform neue Lagerbestände hinzuzufügen. Kunden können diese zu sehr günstigen Großhandelspreisen kaufen – im Gegensatz zu Münzen und kleinen Barren mit ihren hohen „supply-squeeze“-Margen.

Welche Änderungen aber auch vielleicht welche Potenziale ergeben sich Ihrerseits durch den Brexit?
Wir haben durch den Brexit keine Veränderungen in unserem Geschäft gesehen und erwarten auch keine großen Auswirkungen. BullionVault ist in London registriert und operiert von dort aus, wurde aber seit dem Start im Jahr 2005 von mehr als 90.000 Menschen aus über 175 Ländern weltweit genutzt. Das Vereinigte Königreich hat kein EU-ähnliches „Binnenmarkt“-Abkommen mit den Vereinigten Staaten, Japan, Australien, Südafrika, Brasilien oder einem der anderen Staaten, in denen unsere Kunden leben. Für die Versorgung mit Großhandelsbarren ist London das Herz des weltweiten physischen Edelmetallmarktes und bietet ein Handels- und Lagervolumen, das nirgendwo sonst erreicht wird. Nur ein sehr geringer Teil des weltweiten Edelmetallhandels läuft über einen der übrigen 27 EU-Staaten in denen es an Einrichtungen, straffen Preise und der Liquidität mangelt, die nötig sind, um ein solches Geschäft anzuziehen. Höchstwahrscheinlich wird der Brexit daher keine Änderung für die anderen globalen Zentren des Marktes bedeuten, die alle mit London zusammenarbeiten und sich auf dessen Standards in Bezug auf Qualität und ESG sowie auf Benchmark-Preise und Liquidität verlassen.

Wenn Sie einen Wunsch für 2021 frei hätten…
Das Ende der Pandemie, natürlich. Gefolgt von einem weltweiten Beginn ruhigen, klaren Denkens darüber, wie Kooperation und freier Handel zum Nutzen aller funktionieren kann.

Weitere Informationen unter:
https://gold.bullionvault.de/

Zehn Schritte zum sicheren Homeoffice

Homeoffice ist mehr als nur der Firmenrechner im heimischen Wohn- oder Schlafzimmer. Da die Systeme sich nicht innerhalb der geschützten Büroinfrastruktur befinden, müssen Unternehmen besondere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Rangee erklärt die wichtigsten Schritte zur Absicherung der neuen Arbeitswelt.

In zahlreichen Unternehmen ist Homeoffice inzwischen Alltag und wird es voraussichtlich auch bleiben, da viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Heimarbeit auch über Corona hinaus gerne in der einen oder anderen Form beibehalten möchten. Höchste Zeit, sich um die Sicherheit zu kümmern, nachdem es im ersten Lockdown oft nur darum ging, die Arbeit von zu Hause überhaupt erst zu ermöglichen. 

Im Homeoffice sind Rechner stärker gefährdet als im gut geschützten Unternehmensnetzwerk – das haben Cyberkriminelle schnell erkannt und bereits in den ersten Tagen der Pandemie ihre Angriffsbemühungen intensiviert. Unternehmen stehen dem aber nicht machtlos gegenüber, sondern können einige grundlegende Maßnahmen umsetzen, um Systeme außerhalb der eigenen IT-Infrastruktur besser abzusichern. Der deutscher Hersteller von Thin Clients und Zero Clients, erklärt, welche das sind:

Homeoffice ist mehr als nur der Firmenrechner im heimischen Wohnzimmer – Unternehmen müssen besondere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.
(Quelle: istockphoto)

1. Keine privaten Geräte
Weil in der Corona-Anfangszeit viele Mitarbeiter kurzfristig ins Homeoffice umziehen mussten und es in vielen Firmen an Mobilgeräten fehlte, arbeiteten einige Beschäftige zu Hause einfach an ihren privaten PCs – und tun das teilweise immer noch. Auf diesen Geräten können Unternehmen allerdings keine Sicherheitsrichtlinien durchsetzen und müssen sich auf die vom Mitarbeiter eingerichteten Schutzmaßnahmen verlassen. Daher sind solche „pragmatischen“ Lösungen ein Risiko und sollten dringend abgelöst werden.

2. Regelmäßiges Patchen
Das Haupteinfallstor für Cyberkriminelle sind heute Software-Schwachstellen – fast jede Malware versucht, Sicherheitslücken in Betriebssystemen oder Anwendungen auszunutzen, um ein System zu infizieren. Die schnelle Installation aller verfügbaren Sicherheitsupdates und Patches ist daher die Grundvoraussetzung für eine sichere Arbeit im Homeoffice und lässt viele Attacken ins Leere laufen.

3. Aktueller Endpoint-Schutz
Auf alle Heimarbeitsrechner gehört ein moderner Endgeräteschutz, der verschiedene Erkennungsmechanismen kombiniert, um fortschrittliche Malware abzuwehren. Natürlich müssen Unternehmen auch diese Sicherheitssoftware regelmäßig aktualisieren, damit sie bestmöglichen Schutz bietet.

4. Zwei-Faktor-Authentifizierung
Die klassische Anmeldung an Systemen, Anwendungen und Online-Diensten mit einem Benutzernamen und Passwort ist heute nicht mehr zeitgemäß, weil Cyberkriminelle mittlerweile ziemlich gut darin sind, auch lange Passwörter zu erraten – oder sie bei Malware- und Phishing-Angriffe erbeuten. Komplexere Passwörter erhöhen das Schutzniveau kaum und verleiten Mitarbeiter nur dazu, für mehrere Zugänge dasselbe Passwort zu verwenden. Sicherer ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der zusätzlich zum Passwort noch ein weiterer Faktor benötigt wird, etwa eine Smartcard, ein Security-Token oder eine aufs Handy geschickte PIN. Das Passwort allein ist dann für einen Angreifer wertlos.

5. VPN-Verbindung ins Firmennetz
Für viele Aufgaben benötigen Mitarbeiter einen Zugriff auf Daten oder Anwendungen im Firmennetzwerk. Diesen stellen sie über ein VPN her – einen verschlüsselten Kommunikationstunnel zwischen dem Arbeitsgerät und der Firmeninfrastruktur. Auf diese Weise verhindern Unternehmen, dass Außenstehende Daten auf dem Übertragungsweg abgreifen oder manipulieren. Überdies tun sie sich auch leichter, Sicherheitsrichtlinien anzupassen sowie Updates zu installieren als bei Systemen, die über keine Verbindung zum Firmennetz verfügen.

6. Kontrolle von USB-Geräten
Um das Risiko einer Malware-Infektion zu reduzieren und zu verhindern, dass Firmendaten auf privaten Speichern landen, können Unternehmen die USB-Ports der Heimarbeitsrechner zumindest für externe Speichermedien wie USB-Sticks und Festplatten sperren. 

„IT-Sicherheit mag bei der Einführung von Heimarbeit im vergangenen Frühjahr nicht immer die höchste Priorität gehabt haben, doch die unsicheren Homeoffice-Provisorien dürfen jetzt nicht zur Dauerlösung werden“

Ulrich Mertz, Gründer und Geschäftsführer von Rangee

7. Verschlüsseltes WLAN
Viele Mitarbeiter nutzen zu Hause ein drahtloses Netzwerk. Damit Firmendaten geschützt sind, sollten sie eine sichere WLAN-Verschlüsselung mit WPA2 oder WPA3 aktivieren – die älteren Verschlüsselungsstandards WEP und WPA bieten schon lange keinen ausreichenden Schutz mehr. Die WLAN-Verschlüsselung stellt sicher, dass Angreifer die übertragenen Daten nicht abfangen können, was gerade dann wichtig ist, wenn Mitarbeiter kein VPN nutzen oder nur bestimmte Verbindungen durch den VPN-Tunnel geleitet werden.

8. Sicheres Router-Passwort
Auch der Router selbst muss vor unbefugten Zugriffen geschützt werden, damit Cyberkriminelle ihn nicht kapern und alle Datenübertragungen mitlesen können. Ein sicheres Passwort für den Zugang zur Router-Konfiguration ist daher Pflicht – insbesondere, weil die einfachen Default-Passwörter vieler Router-Modelle weit bekannt sind. Die komplexeren Standard-Passwörter, die manche Hersteller jedem Gerät individuell zuweisen, sind zwar sicherer, aber auch nicht ideal, da sie in der Regel auf dem Gerät aufgedruckt sind. Gäste, Handwerker oder andere Besucher könnten sie sich in einem unbeobachteten Moment notieren.

9. Sorgsame Auswahl von Cloud-Diensten
Mit dem Homeoffice haben Unternehmen häufig neue Cloud-Services und Online-Dienste für den Datenaustausch und die Kommunikation eingeführt. Hier sollten sie nun evaluieren, ob diese tatsächlich den eigenen Sicherheits- und Datenschutzanforderungen genügen, etwa ob sie eine sichere Verschlüsselung nutzen, ob und wo sie Daten speichern oder wie sie sich in die bestehende Sicherheitsinfrastruktur des Unternehmens integrieren lassen.

10. Klare Vorgaben für Mitarbeiter
Mit klaren und verbindlichen Vorgaben zum Umgang mit Daten, Anwendungen und Geräten im Homeoffice verhindern Unternehmen, dass Mitarbeiter aus Unwissenheit die IT-Sicherheit gefährden oder gegen den Datenschutz verstoßen. Sie sollten auch Kommunikationswege und Ansprechpartner absprechen, damit Abläufe klar geregelt sind und Mitarbeiter nicht auf Betrugsversuche wie Scam-Anrufe vermeintlicher Support-Mitarbeiter hereinfallen. Spezielle Awareness-Schulungen können überdies helfen, das Bewusstsein für Cybergefahren weiter zu schärfen.

„IT-Sicherheit mag bei der Einführung von Heimarbeit im vergangenen Frühjahr nicht immer die höchste Priorität gehabt haben, doch die unsicheren Homeoffice-Provisorien dürfen jetzt nicht zur Dauerlösung werden“, mahnt Ulrich Mertz, Gründer und Geschäftsführer von Rangee. „Unternehmen sollten die Absicherung von Geräten und Datenübertragungen dringend angehen, um das Risiko von Sicherheitsvorfällen zu minimieren. Als Alternative zu Notebooks und PCs mit Windows, die stark gefährdet sind, eignen sich dabei Thin Clients mit Linux. Diese sind nicht anfällig für Malware und benötigen nur sehr selten Sicherheitsupdates, was IT-Abteilungen die Arbeit erleichtert und auch die oft stark beanspruchten VPN-Verbindungen entlastet.“

Weiterführende Informationen unter

https://rangee.com/

Ansprechpartner

PR-COM GmbH
Franziska Fricke
Account Manager
Tel.: +49 89 59997 707
franziska.fricke@pr-com.de

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Bild von Bella H. auf Pixabay

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Dies ist eine Pressemitteilung von Rangee

Circular Economy

Die TREND-REPORT-Radaktion präsentiert Lösungen, den Ressourceneinsatz, die Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen zu minimieren.

Smart Services und IoT

Spannend: Bereits 2014 war die Green Economy zweitgrößtes Gründungsfeld in Deutschland – direkt nach dem Handel. Relativ neu ist die Verbindung nachhaltiger Ansätze mit Konzepten wie dem Internet of Things oder Artificial Intelligence.