Daten löschen für den Umweltschutz

Wir sprachen mit Roman Eckschlager von aparavi über den CO2-Fußabdruck und welche Einsparpotenziale in der IT liegen. Das fängt dann z.B. bei so simplen Dingen an, dass nicht jede Textrevision gespeichert werden muss. Er wirbt viel mehr für ein intelligentes Datenmanagement, das neben CO2 dann natürlich auch Geld spart durch nicht mehr benötigte Kapazitäten.

„Unternehmen sollten darüber nachdenken, ihre Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit aktiv ihren Stakeholdern und der Öffentlichkeit gegenüber zu kommunizieren. Bislang erstellt laut unserer Studie jedoch nur gut jedes zweite Unternehmen einen ESG (Environmental, Social and Governance)-Report oder eine ähnliche Dokumentation“, so Roman Eckschlager.

Wie ernst nehmen Verantwortliche die Rolle der IT bei der Verringerung des
Unternehmen wird langsam bewusst, dass sie besonders in der Verantwortung stehen und einfach mehr für den Umwelt- und Klimaschutz leisten müssen. In einer aktuellen Studie von Aparavi unter deutschen IT-Entscheidern bestätigen beispielsweise immerhin knapp zwei Drittel (63 Prozent), dass die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei ihnen Priorität genießt. Denn gerade im Hinblick auf den stetig steigenden Energieverbrauch spielen die IT und die fortschreitende digitale Transformation natürlich eine große Rolle. Aber hier bieten sich auch verschiedenste Maßnahmen an, mit denen Unternehmen dem entgegenwirken und ihren Verbrauch nachhaltig senken können.

Welche Einsparpotenziale haben Sie diagnostiziert und wo bieten sich noch Stellschrauben?
Vielen Menschen ist wahrscheinlich gar nicht so bewusst, wie viel Energie ihre Daten verbrauchen. Das gilt vor allem für Unternehmen, die auf immer größer werdenden Datenbergen sitzen. Bei mehr als jedem Vierten (27 Prozent) nehmen die Daten heute schon über 5.000 Terabyte an Speicherplatz ein. Und davon sind bis zu 40 Prozent redundant, veraltet oder schlicht unnötig. Wieso löschen wir zum Beispiel nicht alte Versionen von Texten oder Präsentationen? Schaut sich die wirklich irgendjemand nach einer Woche oder einem Monat nochmal an? Ich bin überzeugt die Antwort ist ein klares „nein“. Wer seine Daten einmal gründlich bereinigt, spart einiges an Energie.
Darüber hinaus können Unternehmen schon bei der Anschaffung von Soft- und Hardware darauf achten, dass sie unter nachhaltigen Bedingungen entwickelt wurden, ressourcenschonend sind und eine hohe Langlebigkeit haben. Außerdem sollten Systemressourcen optimal und energieeffizient genutzt werden, indem beispielsweise IT-Prozesse automatisiert werden. Was vielleicht offensichtlich klingt, aber oft genug übersehen wird: Geräte wie Drucker und Scanner in den Energiesparmodus versetzen und Laptops, Bildschirme, etc. am Ende des Tages tatsächlich ausschalten.

Was macht man dann am besten mit dem entstandenen IT-Overhead?
Wenn die Overhead-Daten wirklich nicht mehr benötigt werden, löschen und den Speicherplatz frei machen für wirklich relevante und kritische Unternehmensdaten. Diese Daten zu finden, ist allerdings oft die größte Herausforderung, denn manuell lassen sich diese in den vorhandenen Mengen an Daten nicht so leicht und gänzlich aufspüren. Stattdessen können Unternehmen Lösungen einsetzen, die diesen Prozess vollständig automatisieren und Daten selbst an vergessenen Orten finden.

Wie lassen sich die Einsparungen im CO2-Budget am besten an die Stakeholder transportieren?
Unternehmen sollten darüber nachdenken, ihre Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit aktiv ihren Stakeholdern und der Öffentlichkeit gegenüber zu kommunizieren. Das schafft Transparenz und Glaubwürdigkeit. Bislang erstellt laut unserer Studie jedoch nur gut jedes zweite Unternehmen einen ESG (Environmental, Social and Governance)-Report oder eine ähnliche Dokumentation. Dabei können hier natürlich auch IT-Maßnahmen, wie das Löschen von Daten um den CO2-Fußabdruck senken, einen prominenten Platz einnehmen. Zudem dient ein ESG-Bericht nicht nur dazu, den Status quo zu überprüfen, sondern öffnet auch den Blick, um weitere Handlungsoptionen für mehr Nachhaltigkeit zu identifizieren.

Weitere Informationen unter:
https://aparavi.eu/de

Unicorn-Status für Domestika

Domestika erreicht mit 110 Millionen Funding Unicorn-Status und eröffnet Produktionsstudio für deutsche Kreativkurse in Berlin  

Domestika, die weltweit am schnellsten wachsende Kreativ-Community, baut nach einer erfolgreich abgeschlossenen Finanzierungsrunde in Höhe von 110 Millionen US-Dollar (97,48 Millionen Euro)  das eigene Angebot im europäischen Markt weiter aus und eröffnet ein Produktionsstudio in Berlin.

Mit dem Abschluss seiner Series-D erreicht Domestika eine Gesamtbewertung von 1,3 Milliarden US-Dollar (1,15 Milliarden Euro) – und damit den Unicorn-Status. Das Investment wird von Zeev Ventures,  GSV Ventures und anderen Privatinvestoren angeführt.

Mit dem frischen Kapital sollen die lokalen Aktivitäten weltweit ausgebaut und beispielsweise mehr Kurse in deutscher Sprache angeboten werden. Die globale Kreativ-Community wird von führenden Kreativ-Experten und -Expertinnen unterstützt, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten via in den Domestika-Studios professionell produzierten Online-Kursen weitergeben.

Globale Kreativ-Community

Domestika bringt gleichgesinnte kreative Amateure, Hobbyisten und Profis zusammen und ermöglicht ihnen, zu lernen, zu kreieren und sich mit anderen auszutauschen. Die Kurse decken ein breites kreatives Spektrum von Illustration, über Design und Handwerk bis hin zu digitalem Marketing ab. Seit 2021 bietet Domestika auch erste Kurse mit Kreativ-Experten und Expertinnen aus dem DACH-Raum an. Zusätzlich sind alle Kurse mit Untertiteln versehen und in Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Polnisch und Niederländisch verfügbar.

„Domestika hilft kreativen Köpfen weltweit, ihr Potenzial zu entfalten, indem sie von den besten Experten und voneinander lernen. Lernen ist sozial und unsere Community von Natur aus global. Wir ermöglichen es Kreativen, zu lernen und Ideen auszutauschen, wo immer sie auch gerade sind“, erklärt Julio G. Cotorruelo, Mitbegründer und CEO von Domestika. Dass Domestika nun auch in Berlin ein Team hat und wöchentlich neue Kurse auf Deutsch produziert, ist ein Gewinn für die deutsche Kreativ-Szene, ergänzt Jan Bohnhorst, Domestika Country Manager für Deutschland: „Wir legen Wert auf hochwertige Produktionen mit Experten und Expertinnen, von denen die Nutzer und Nutzerinnen lernen möchten. Ich freue mich sehr, dass wir nun auch am Standort Berlin Fahrt aufnehmen und der Community bald noch viel mehr spannende Kurse “Made in Germany” anbieten können!”

Vielfältige Kursangebot

Schon heute ist das deutsche Kursangebot vielfältig. Interessierte finden hierzulande beispielsweise einen Kurs mit Multimedia Artist und Designerin Josephine Rais, der Gewinnerin des About You Awards. Ganz aktuell steht für den Bereich Design eine Produktion mit Prof. Lars Harmsen,  CD und Partner der Münchner Agentur Melville Brand Design, Gründer und Herausgeber von Slanted und Professor für Design und Typografie an. Für die Kategorie Architektur und Innenarchitektur wird Monika Lepel ihre Expertise im Bereich Office Design teilen, mit der sie bereits New Work Vorreiter wie Google, Microsoft und E&Y begeisterte. Zudem plant Domestika im  Bereich Fotografie in Kürze eine Zusammenarbeit mit einem Fotografen aus dem German Roamers Kollektiv.

Insgesamt bietet Domestika aktuell rund 2.000 Kurse an, die weltweit mit über 1.300 Kreativ-Experten und -Expertinnen produziert wurden. Monatlich werden mehr als 110 neue Kurse hinzugefügt und bis heute haben Nutzer bereits mehr als 13 Millionen Kurse absolviert. Mit Studios in zwölf Ländern in Europa sowie Nord- und Südamerika werden alle Inhalte intern produziert und kuratiert, um die beste Lernerfahrung zu gewährleisten. Mit der Expansion im vergangenen Jahr kamen zu den Studios in Spanien, Großbritannien, den USA und Lateinamerika nun Deutschland, Frankreich, Italien neu hinzu.

Die in der aktuellen Finanzierungsrunde eingesammelten Mittel werden dazu eingesetzt, Domestikas starken Wachstumskurs der Community weiter zu beschleunigen und in zusätzlichen Märkten Fuß zu fassen: „In einer Zeit, in der es für Menschen noch nie so wichtig war, ihren Leidenschaften zu folgen und ihre Kreativität zu nutzen, hat Domestika nun die Möglichkeit, mit seinem einzigartigen Ansatz Millionen kreativer Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen“, sagte Oren Zeev, Founding Partner bei Zeev Ventures. „Julio und sein Team haben hervorragende Arbeit bei der Umsetzung ihrer Vision geleistet, sinnvolle soziale Lernerfahrungen zu schaffen und neugierige Köpfe aus aller Welt zusammenzubringen. Ich freue mich darauf, das Team bei seinen weiteren Innovationen und seinem Wachstum zu unterstützen.“

Über Domestika

Domestika ist die am schnellsten wachsende Kreativ-Community, in der die besten Kreativ-Experten und Kreativ-Expertinnen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in professionell produzierten Online-Kursen teilen. Die Mission ist, neugierige Köpfe aus der ganzen Welt zusammenzubringen, um ihr kreatives Potenzial voll ausschöpfen zu können. Die globale Kreativ-Community von Domestika umfasst mehr als 8 Millionen Menschen, die mit Leidenschaft neue kreative Fähigkeiten erlernen möchten. Domestika wählt die Kreativ-Experten und Kreativ-Expertinnen sorgfältig aus und produziert alle Kurse intern in seinen Produktionsstudios in 12 Ländern weltweit, um ein qualitativ hochwertiges Online-Lernerlebnis zu gewährleisten.

Dies ist eine Pressemitteilung von Domestika

Flexibilität beim Cross-Border-Versand

Informationsvorsprung und Kundenkommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Die Coronapandemie hat es gezeigt: Um am Wachstum des E-Commerce-Marktes zu partizipieren, ist eine hohe Flexibilität in der Logistik notwendig. Nur so können E-Tailer auf regional wechselnde Bestimmungen und Einschränkungen bei der Lieferung umgehend reagieren. Seven Senders, die führende Delivery-Plattform für den Cross-Border-Versand in Europa, unterstützt Onlinehändler dabei, den Versand flexibel zu gestalten und sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu sichern. Thomas Hagemann, Gründer und Co-CEO von Seven Senders, informiert.

Herausforderungen beim Cross-Border-Versand

Onlinehändler mit dem Ziel, international zu expandieren, unterschätzen oft den damit verbundenen Aufwand. „Beim Cross-Border-Versand kommen auf E-Tailer ganz neue Faktoren zu, die sie berücksichtigen müssen. Das können zum Beispiel Brexit-Regelungen beim Versand nach Großbritannien oder pandemiebedingte Einschränkungen sein“, erläutert Thomas Hagemann.

Um diese und zukünftige Herausforderungen zu managen, empfiehlt er Onlineshops, sich flexibel aufzustellen. Nur so können sie kurzfristig auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Gegebenheiten reagieren.


„Es ist nicht nur wichtig, die Einschränkungen zu kennen, Onlinehändlern müssen auch in der Lage sein, schnell darauf zu reagieren – und das unter Umständen in jedem Zielland gleichzeitig.“


Thomas Hagemann, Gründer und Co-CEO, Seven Senders

Situation im Zielland im Blick haben

Auch nach über zwei Jahren Covid-19 ändern sich Regelungen und Beschränkungen in den europäischen Ländern regelmäßig – oft im Wochenrhythmus. Aktuell ist die Virusvariante Omikron auf dem Vormarsch und ihre Auswirkungen auf den E-Commerce-Markt lassen sich bisher nicht abschätzen.

Ändert sich die Situation in einem Zielland, ist die Paketlieferung dorthin unter Umständen vom einen auf den anderen Tag nicht mehr wie geplant möglich.

„Umso wichtiger ist dann eine schnelle Reaktion, um die korrekte Zustellung weiter zu gewährleisten“, so der Gründer von Seven Senders. „Dafür ist eine genaue Analyse der Carrier-Daten sinnvoll.“

Die Delivery-Plattform von Seven Senders unterstützt Onlinehändler mit automatischen Alerts. Bei Unregelmäßigkeiten ist zudem ein frühzeitiger Wechsel des Carriers möglich.

Auf der speziell eingerichteten Covid-19-Website des Unternehmens finden E-Tailer regelmäßige Updates zur aktuellen Situation in ihrem jeweiligen Zielland.

Ein Ansprechpartner für den internationalen Versand

Es ist nicht nur wichtig, die Einschränkungen zu kennen, Onlinehändlern müssen auch in der Lage sein, schnell darauf zu reagieren – und das unter Umständen in jedem Zielland gleichzeitig.

Wer dann erst eine lange Liste mit Kontakten durchtelefonieren muss, verliert wertvolle Zeit. Und im schlimmsten Fall Kunden, wenn sich die Zustellung verzögert.

Onlinehändler mit einem zentralen Ansprechpartner für alle Länder sind hier klar im Vorteil: Ein Partner wie die Delivery-Plattform von Seven Senders ermöglicht es, Logistik-Abläufe zentral zu steuern.

Kundenwünsche erfüllen

Onlinehändler, die in ein neues Land expandieren, wählen in der Regel vor Markteintritt einen einzigen Carrier für die Zustellung aus. „Das Problem: Erwartungen und Wünsche der Kunden an den Paketversand sind innerhalb Europas extrem unterschiedlich“, sagt der Seven Senders Co-CEO.

Alle Kundenwünsche zu erfüllen, bedeutet für E-Tailer einen großen Aufwand und hohe Kosten. Mit der Anbindung an die Delivery-Plattform von Seven Senders haben Onlinehändler Zugriff auf ein Netzwerk von über 100 lokalen Carriern in Europa. So können sie nicht nur genau den Carrier wählen, der am besten zu den nationalen Kundenerwartungen passt, sondern diesen auch schnell wechseln, sollten sich die Anforderungen ändern.

Kundenkommunikation sorgt für Transparenz

Eine Verzögerung bei der Paketzustellung kann nicht immer vermieden werden – selbst wenn der Onlinehändler frühzeitig über Unregelmäßigkeiten im Lieferprozess informiert ist. Umso wichtiger ist es daher, auch die Kundenkommunikation flexibel an die jeweilige Situation anzupassen.

Mit einem kurzen Update zum Versand-Status wie „Derzeit kann es aufgrund der aktuellen Situation zu Verzögerungen bei unserem Zusteller kommen. Wir bitten um Verständnis!“ bleiben Kunden immer auf dem neuesten Stand. „Über die Delivery-Plattform werden die Benachrichtigungen automatisch erstellt und an die Kunden versendet“, so Hagemann.

Das reduziert Anfragen beim Kundenservice und erhöht die Kundenzufriedenheit sowie die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder beim selben Shop kaufen.

Weitere Informationen finden sich unter www.sevensenders.com/de.

Aufmacherbild / Quelle: iStock


Dies ist eine Pressemitteilung von Seven Senders

Fünf Schlüsselstrategien für Compliance Management im Personalbereich

Bei der Suche nach fähigen Mitarbeitern spielt die Nationalität immer weniger eine Rolle. Belegschaften werden zunehmend internationaler und arbeiten über verschiedene Standorte und Ländergrenzen hinweg. Für die Personalverantwortlichen international agierender Unternehmen ergeben sich daraus eine Reihe von Herausforderungen. Compliance-Bestimmungen im Bereich HR und Workforce-Management unterscheiden sich oft deutlich von Ort zu Ort und können sich auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten ändern. Die Einhaltung dieser Vorgaben hängt von der Fähigkeit einer Organisation ab, schnell auf Änderungen an bestehenden Gesetzen und Vorschriften zu reagieren – oder sie sogar zu antizipieren – um dann entsprechende Maßnahmen und Anpassungen umzusetzen. HCM-Experte SumTotal zeigt auf, wie die Priorisierung von fünf strategischen Ansatzpunkten dabei hilft, das Management komplexer internationaler Compliance-Anforderungen in den Griff zu bekommen.

1. Aufbau eines effektiven Datenmanagementsystems

Die Grundlage für die Einhaltung von Compliance-Vorgaben auf internationaler Ebene ist die Erfassung präziser Daten. Um Personaldaten effektiv zu organisieren und Lücken in Ihren Aufzeichnungen zu erkennen, empfiehlt sich eine Einteilung der Daten in folgende Kategorien:

  • Personalstammdaten: Allgemeine Mitarbeiterinformationen zu Alter, Grundgehalt, Wohnort, Ausbildung und Leistung
  • Informationen zu Gehaltsbestandteilen: Aufzeichnungen über Boni, Leistungen und Zulagen
  • Dokumente: Unterschriebene Unterlagen wie vertragliche Vereinbarungen und andere rechtsverbindliche Unterlagen
  • Personalverwaltungsdaten: Informationen zu Zeitplänen, Anwesenheit und Abwesenheiten

Aristoteles Kabarganos sieht noch immer viel Potenzial für verbesserte Compliance im HR-Bereich.

Die Datenspeicherung ist ein weiterer Kernpunkt für die Datenintegrität. Bei internationalen Betrieben ist die manuelle Speicherung sensibler Mitarbeiterdaten an mehreren Standorten zu unsicher. Das ist ein Problem, mit dem sich viele Organisationen konfrontiert sehen. Ganz zu schweigen davon, dass diese Art von Speichersystem es oft fast unmöglich macht, Mitarbeiterinformationen zeitnah abzurufen. Moderne Cloud-Technologie – beispielsweise als Teil eines LMS oder Workforce-Management-Systems – kann die Datensicherheit steigern und effizientere Prozesse ermöglichen. Wenn das System einen Audit-Trail von Datenänderungen bereitstellt, lassen sich Eingriffe in die Daten revisionssicher nachvollziehen. Idealerweise sollte ein solches System konfigurierbare Funktionen bieten, die an die Prozesse eines Unternehmens angepasst werden können. So lässt sich ein sicheres, standortübergreifendes Datenmanagementsystem aufbauen, auf das alle Verantwortlichen zugreifen können.

2. Implementieren eines stabilen Workflow-Prozesses

Die Einrichtung eines effizienten Workflows hilft, nationale und internationale Compliance-Verpflichtungen zu konsolidieren und die Arbeit an jedem Standort zu rationalisieren. Die daraus resultierenden Vorteile umfassen:

  • Verbesserte Koordination und Kommunikation zwischen Niederlassungen und lokalem Support in jedem Land
  • Klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten, die allen Teammitgliedern helfen zu wissen, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist
  • Sicherstellen, dass die Arbeit zwischen globalen Teams konsistent ist und auf Kurs bleibt
  • Reduzierung von betrieblichen Ineffizienzen, Inkonsistenzen und Qualitätsproblemen

Wenn Teams auf der ganzen Welt einen klaren Einblick in den Compliance-Status des Unternehmens haben, können sie die Daten besser verwalten und deren Integrität sicherstellen.

3. Verständnis für die Gesetze und Vorschriften jedes Landes entwickeln

Unternehmen erwarten, dass ausländische Organisationen ihre Gesetze und Vorschriften einhalten. Jeder Markt hat dabei andere Herausforderungen. Ein wesentlicher erster Schritt bei der Navigation in diesen Gewässern besteht darin, die lokalen Vorschriften zu verstehen.

Erstellen Sie dazu zunächst eine Liste der inländischen Gesetze, die Ihre Organisation einhält, und identifizieren Sie dann die entsprechenden Gesetze in Ihren ausländischen Märkten. Kennzeichnen Sie Vorgaben, die nur in diesen Märkten existieren. Im Zweifelsfall ist die Zusammenarbeit mit einem lokalen Experten eine gute Möglichkeit sicherzustellen, dass Sie alle Gesetze und Vorschriften erfasst haben, die sich auf den Betrieb in diesem Land beziehen.

Um weltweit die Compliance mit allen Vorgaben zu gewährleisten, müssen Sie den Bereich verstehen, in dem Ihr Unternehmen tätig ist. Das bedeutet, dass Sie auf lokale Gesetze und Kulturen achten, um ein tiefes Verständnis dafür zu gewährleisten, welche Vorgaben bestehen und um Strategien zu implementieren, um Ihre Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen. Dazu gehört auch, aktuelle Ereignisse im Auge zu behalten und im Hinblick auf die Beteiligung Ihres Unternehmens zu bewerten.

4. Compliance-Schulungen lokal anpassen, um Mitarbeiter anzusprechen

Die Führung von Mitarbeitern auf globaler Ebene erfordert Expertise auf lokaler Ebene. Wenn es um die Umsetzung von Compliance-Schulungen geht, ist dies der sicherste Weg, um Zustimmung oder echte Beteiligung der Mitarbeiter zu erhalten. Organisationen sollten daher Programme aufbauen, die der lokalen Kultur, den lokalen Arbeitsmärkten und den Bedürfnissen der lokalen Geschäftseinheiten entsprechen.

Moderne Systeme wie Lernmanagementsysteme (LMS) oder eine neue Generation von Learning Management Experience Plattformen (LMXP) helfen dabei, effizient auf Trainingsherausforderungen zu reagieren. Durch die Systematisierung und Automatisierung verschiedener Aspekte des Trainings können globale Standards etabliert werden und es entsteht eine zentrale Plattform für die Umsetzung der Programme.

5. Lernpfade für bessere Annahme von Trainings und effizientere Auswertung

Die Entwicklung einer technischen Lösung ist nur ein Teil des Puzzles bei Personal- und Compliance-Schulungen. Wenn der Prozess vollständig automatisiert ist, fühlen sich Mitarbeiter häufig nicht persönlich angesprochen und sind weniger motiviert. Eine Individualisierung stärkt und vermittelt das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse in ihrem eigenen Umfeld berücksichtigt werden. Aus diesem Grund ist es für die Entwicklung globaler Schulungsprogramme, die gut angenommen werden und auf echtes Engagement stoßen, wichtig, sich mit den lokalen Märkten, Kulturen und Bedürfnissen der Mitarbeiter, vertraut zu machen.

Mit einer geeigneten LMS-Lösung können Sie spezialisierte Lernpfade einrichten, um Mitarbeitern auf Basis ihrer Aufgabenbereiche und Standorte optimal zugeschnittene Trainings und Inhalte anzubieten.

Auch wenn es um die Nachverfolgung des Trainingsabschlusses geht, bieten solche Lernpfade eine gute Möglichkeit die Trainingserfolge auszuwerten, da sowohl die Teilnehmer als auch die Trainer eine klare Momentaufnahme der Leistung erhalten. Anstatt Daten aus mehreren Berichten manuell kombinieren und analysieren zu müssen, aggregieren die im Lernpfad integrierten Tools automatisch Daten aus allen Schulungen in einem einzigen Bericht. Das macht die Auswertung von Mitarbeiterschulungen wesentlich effizienter.

„Die Qualität der Lernpfade, die Sie Ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, hängt natürlich stark vom eingesetzten LMS oder LMXP ab“, erklärt Aristoteles Kabarganos, Sales Direktor Zentraleuropa bei SumTotal Systems. „Aus diesem Grund sollte man bei der Wahl einer Lösung unbedingt prüfen, ob diese über die passenden Funktionen verfügt, um die Funktionalität an die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens anzupassen.“

Weitere Informationen unter:
https://de.sumtotalsystems.com

Services als Erfolgsfaktor für die Geschäftskundenbindung

Durch den verstärkten Wettbewerb im B2B-Onlinehandel verlieren Lieferantenbeziehungen an Relevanz. Wie Großhändler dieser Entwicklung begegnen können, zeigt die neue Studie von ECC KÖLN und Adobe. Ergebnis: Services sind auch im Geschäftskundenumfeld ein wichtiges Kundenbindungsinstrument.

Wer kriegt die Kund:innen – und wie? Die fortschreitende Digitalisierung verschärft den Wettbewerb auch im B2B-Umfeld. Lieferantenbeziehungen sind heute weniger eng als noch vor zwei Jahren und was im B2C-Handel schon länger beobachtet wird, erreicht nun auch das Geschäftskundenumfeld: Für Anbieter wird es zunehmend schwieriger, nur mit Produkten zu begeistern. Im dritten Teil der Studienreihe „Der moderne B2B-Einkauf“ untersuchen das ECC KÖLN und Adobe daher, inwiefern (digitale) Services als Katalysator in der Kundenbindung dienen können. Fazit: Richtige Kundenbindungsmaßnahmen können in Zukunft erfolgsentscheidend werden. Dabei sollte insbesondere auf Verbundenheit – also die freiwillige wiederholte Entscheidung der Kund:innen für einen Anbieter – gesetzt werden.

Service sells – immer und überall

Verbundenheit und positive Kundenerlebnisse können in allen Phasen der digitalen Customer Journey geschaffen werden. Während Beschaffer:innen während der Vorkaufphase insbesondere durch Verfügbarkeitsanzeigen online oder im Geschäft sowie Produktfinder überzeugt werden können, punktet die Möglichkeit einer Schnellbestellung innerhalb der Kaufphase bei Einkäufer:innen aller Generationen. Übergreifend bewerten sie zudem einen Chat mit Mitarbeiter:innen des Kundenservices als relevant. Ein Blick auf die verschiedenen Generationen offenbart zudem, dass jüngere Einkäufer:innen der Generationen Y und Z* weiteren, innovativeren Services sowie Automatisierungen eine größere Relevanz zuschreiben.

B2C setzt Maßstäbe

Das private Einkaufsverhalten hat einen großen Einfluss auf das geschäftliche Beschaffungsverhalten – nicht nur in den Generationen Y und Z, die Teil zwei der Studienreihe schwerpunktmäßig unter die Lupe genommen hat. Beruflich genutzte Kundenportale werden (un)bewusst mit jenen aus dem privaten Umfeld verglichen. Insbesondere beim Vergleich mit Amazon bemängeln 65 Prozent der Beschaffer:innen, dass ihr privater Kundenbereich beim Onlineriesen mindestens doppelt so viele Informationen bietet, wie die beruflich genutzten Kundenportale.

„Alte Bestellungen anschauen, Zahlungseinstellungen ändern, Abobestellungen anpassen oder alternative Versandadressen hinzufügen – für Kund:innen von Amazon selbstverständlich. Und auf digitale Services und Informationen, die im privaten Umfeld tagtäglich nutzbar sind, möchten auch im beruflichen Kontext die wenigsten Kund:innen verzichten. Der Kundenanspruch, effektiv und frustfrei Bestellungen zu verwalten, wird von B2B-Herstellern und -Händlern aber noch viel zu wenig erfüllt. Für die nachhaltige Kundenbindung von B2B-Einkäufer:innen ist der einfache Zugang zu Informationen und Services jedoch essentiell“, ordnet Michael Mertens, Projektmanager & B2B Commerce Expert, die Ergebnisse der Studie ein.



Ausblick: Künstliche Intelligenz

Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein möchten, sollten auf künstliche Intelligenz (KI) setzen – so die Einschätzung von fast dreiviertel der im Rahmen der Studie befragten Beschaffer:innen (73 %). Der Einsatz von KI wird aus Sicht der überwiegenden Mehrheit der Befragten (79 %) insbesondere den Beschaffungsprozess von häufig benötigten Produkten mit niedrigerem Warenwert innerhalb der nächsten fünf Jahre stark automatisieren. Ob KI den Beschaffungsprozess auch revolutionieren und als Gamechanger fungieren wird, bleibt abzuwarten.

„Erwartungen aus dem Consumer-Bereich halten Einzug in den digitalen B2B-Beschaffungsprozess. Mit unserer Studie geben wir Händler:innen konkrete Empfehlungen an die Hand, was Kund:innen von einer überzeugenden B2B Customer Journey erwarten. Schnellbestellungen, Chats mit dem Kundenservice und personalisierte Ansprachen zählen zu den wichtigsten Erwartungen an einen Onlineshop“, erklärt Melissa Fröhlich, Solutions Consultant bei Adobe.

Über die Studienreihe

In der dreiteiligen Studienreihe „Der moderne B2B-Einkauf“ untersuchen das ECC KÖLN und Adobe das Informations- und Beschaffungsverhalten im beruflichen Umfeld sowie die Auswirkungen von digitalen Dienstleistungen auf den B2B-Einkauf. Hierfür wurden 529 (Mit-)Entscheider:innen aus verschiedenen Branchen beim Einkauf von eher häufig benötigten Produkten mit niedrigerem Warenwert und unregelmäßigem Bedarf aus unterschiedlichen Produktkategorien online befragt. Teil drei widmet sich dabei dem Schwerpunktthema „Services als Kundenbindungsinstrument“.

* Zur Generation Y zählen in dieser Studie die Jahrgänge 1980 bis 1994 (aktuelles Alter zwischen 27 und 41 Jahren; zur Generation Z die Jahrgänge 1995 bis 2010 (aktuelles Alter zwischen 11 und 26 Jahren). Das Mindestalter der Generation Z liegt in dieser Studie bei 18 Jahren.

Download:

Die Ergebnisse der Studie stehen hier zum Download zur Verfügung.

ECC KÖLN

Mehr unter: www.ecckoeln.de

Über Adobe Commerce

Weitere Informationen unter https://adobe.ly/3jjoi7J

Die größten Stolpersteine bei Cloud-Transformationen

Bei vielen Unternehmen verläuft die Cloud-Transformation schleppender als geplant und der gewünschte Erfolg bleibt aus. Was machen Unternehmen dabei falsch? Der Business- und IT-Dienstleister CGI nennt die sechs größten Stolpersteine.

Die Modernisierung der Infrastruktur und Applikationsplattformen steht bei den meisten Unternehmen an oberster Stelle auf der IT-Agenda. Immer wichtiger werden dabei Cloud-Plattformen und -Services, die eine hohe Innovationskraft, Effizienz, Agilität und Skalierbarkeit versprechen. Viele Unternehmen schlagen deshalb den Weg in die Cloud ein. Der Erfolg einer Cloud-Transformation hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Wichtig sind vor allem eine strukturierte Vorgehensweise und die Vermeidung typischer Fehler. CGI nennt die sechs größten Stolpersteine, die ein Scheitern des Cloud-Projekts zur Folge haben können.

1. Fehlende Cloud-Strategie

Ein Grundproblem bei Cloud-Transformationen ist oft die fehlende Strategie. So werden die mit einer Cloud-Nutzung verbundenen Ziele von Unternehmen oft nur unzureichend definiert. Solche Ziele können etwa eine Effizienzsteigerung, Kostensenkung oder der Einsatz neuer Funktionalitäten und Technologien sein. Es empfiehlt sich, bereits im Vorfeld Anwendungen zu bestimmen, die in die Cloud verlagert werden sollen, sodass die nötigen Anforderungen in die Strategie einfließen.

Konkret geht es auch um die Klärung folgender Fragen: Welches Cloud-Modell passt am besten: Private, Public, Hybrid oder Multi-Cloud? Welcher Cloud-Service wird benötigt: IaaS (Infrastructure-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) oder SaaS (Software-as-a-Service)? Soll ein Vendor-Lock-in vermieden werden? Außerdem sollte die Strategiephase immer auch eine Business-Case-Betrachtung mit detaillierter ROI-Berechnung beinhalten. Nicht zuletzt ist festzulegen, wie eine Exit-Strategie aussieht – und gerade dieser Punkt wird meistens völlig außer Acht gelassen.

2. Click-Click-Cloud-Vorgehen

Häufig anzutreffen ist eine Click-Click-Cloud-Vorgehensweise. Viele Cloud-Provider offerieren Portale, über die einfach und schnell Services buchbar sind. Anwender untersuchen dabei allerdings oft nicht, ob das Angebot sowohl von der Funktion als auch hinsichtlich der Integrationsmöglichkeit in die Applikationslandschaft überhaupt optimal für das eigene Unternehmen passt. Auch die Kosten, eigene regulatorische Vorgaben oder Datenschutzaspekte werden bei einem Click-Click-Cloud-Prozess in aller Regel unzureichend berücksichtigt.

So entstehen schnell unübersichtliche Cloud-Umgebungen, die später nur schwer zu kontrollieren sind und keine gewünschten Kosteneinsparungen mit sich bringen. In manchen Fällen erhöhen sich Ausgaben durch unüberlegt gebuchte Tools sogar noch.

3. Fehlendes Change Management

Jede Cloud-Transformation hat unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe, die Organisation und Administration. Trotzdem übersehen viele Unternehmen die Notwendigkeit eines Change Management. Wird die Cloud-Nutzung zum Beispiel nur als reines IT-Thema betrachtet, ist ein Scheitern des Projekts quasi vorprogrammiert

Cloud-Transformation betrifft immer das gesamte Unternehmen und damit die verschiedensten Fachbereiche von der IT über das Controlling und Procurement bis hin zu Human Resources. Cloud-Transformationen sind daher immer auch ein strukturelles Thema, das die Anpassung von Unternehmensprozessen und damit auch ein aktives Change Management erfordert. Vielfach unberücksichtigt bleibt oft, dass die Cloud-Nutzung ein adäquates Mitarbeiter-Know-how erfordert und gegebenenfalls Trainingsmaßnahmen ergriffen werden müssen. 


„Bereits ein einzelner Stolperstein, der übersehen wird, kann ein ganzes Projekt erheblich verzögern oder sogar zum Scheitern bringen.“

Eric Berg, Vice President Consulting Expert bei CGI Deutschland

4. Transition als Transformation

Es ist ein Trugschluss, Transition mit Transformation gleichzusetzen. Eine Cloud-Transformation beinhaltet mehr als die Auslagerung eines Servers an einen Hyperscaler. Dadurch kann ein Unternehmen zwar die Hardware im eigenen Rechenzentrum entlasten oder einer alternden Infrastruktur entkommen, doch einen signifikanten Mehrwert stellt eine solche Transition nicht dar. Eine zielführende Transformation hingegen geht über ein reines Hosting hinaus und nutzt die eigentlichen Cloud-Vorteile wie Economies of Scale oder Time-to-Market.

Vor allem aber geht es dabei auch um den Einsatz neuer Technologien und Services, die den technologischen Wandel unterstützen. Beispiele dafür sind die Cloud-native Applikationsentwicklung und -bereitstellung, die IoT-Einbindung oder Anwendungen in den Bereichen KI und ML (Maschinelles Lernen). 

5. Tool-Wirrwarr

Nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel: Bei Cloud-Transformationen setzen Unternehmen eine Vielzahl von Tools ein, von Cloud-Readiness- über Migrations- bis hin zu DevOps-Tools. Ein solches Toolset wird in den wenigsten Fällen nach einer fachlich-technologischen Bewertung ausgewählt. Es wird oft nicht überprüft, ob für die Nutzung überhaupt das erforderliche Mitarbeiter-Know-how vorhanden ist.

Ohne ein stringentes und unternehmensweit abgestimmtes Vorgehen beim Tool-Einsatz, das die konkreten Anforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten des eigenen Unternehmens in den Vordergrund stellt, wird eine Cloud-Transformation eher erschwert als erleichtert.

6. Fehlende Governance

In vielen Unternehmen fehlt eine Governance-Strategie – auch für die Cloud-Nutzung. Ein umfassendes und durchgängiges Governance-Konzept ist für den Erfolg einer Cloud-Transformation aber unverzichtbar. Es beinhaltet die exakte Definition, Etablierung und Überwachung von Regeln, die die Umsetzung der Unternehmensstrategie unterstützen und eine hohe Sicherheit bieten.

Konkret geht es dabei etwa um das Berechtigungsmanagement mit der unternehmensweiten Festlegung von Rollen und der Regulierung von Anwenderzugriffen. Ein wichtiger Governance-Aspekt ist zudem die Einhaltung von Compliance-Regularien, die sich etwa aus der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) ergeben. Es liegt auf der Hand, dass das richtliniengesteuerte Identitätsmanagement und die Erfüllung von Compliance-Anforderungen gerade im Cloud-Kontext zwingend erforderlich sind.  

„Bei Cloud-Transformationen gibt es viele Fallstricke. Mit unseren sechs größten Stolpersteinen wollen wir Unternehmen eine erste Hilfestellung geben, worauf sie unbedingt achten sollten. Dabei muss eines klar sein: Bereits ein einzelner Stolperstein, der übersehen wird, kann ein ganzes Projekt erheblich verzögern oder sogar zum Scheitern bringen“, betont Eric Berg, Vice President Consulting Expert bei CGI Deutschland.

„Jede Cloud-Transformation ist ein anspruchsvolles Projekt und erfordert ein strategisches und strukturiertes Vorgehen für eine erfolgreiche Durchführung. Angesichts der Komplexität der Herausforderungen kann es für ein Unternehmen daher hilfreich sein, auf externe Unterstützung zurückzugreifen. Voraussetzung ist, dass der Dienstleister auch die entsprechende Expertise vorweisen und belegen kann.“ 

Weiterführende Informationen:
www.de.cgi.com

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Photo by 은 하 on Unsplash

Eine offene Kultur braucht keine Quoten

Autor: Miriam Bressan, Manager Solution Architecture bei Red Hat

Kommt das Gespräch auf das Thema Gleichstellung, verläuft die Debatte schnell hitzig: Von Quotenfrauen und Männerclubs ist die Rede, von Geschlechterkampf und alten weißen Männern. Fakt ist, Frauen sind motiviert, leistungsstark und vor allem hochqualifiziert. Trotzdem erleben wir immer noch eine strukturelle Diskriminierung: Frauen bleiben in Positionen stecken, die unter ihrem Kompetenzlevel liegen. Und das nicht nur knapp unter der berühmten gläsernen Decke, sondern auf allen Jobebenen. Wie kann es also gelingen, Führungspositionen und überhaupt Jobs gerechter zu verteilen? Diese Frage beschäftigt unsere Gesellschaft seit Jahren. Manche Arbeitgeber setzen sich freiwillig Ziele, für börsennotierte Konzerne und ihre Aufsichtsräte hat die Politik 2016 eine 30-prozentige Geschlechterquote gesetzlich festgeschrieben.

Eine offene Kultur wird sich gegen eine Quote durchsetzen, sagt Miriam Bressan

Nun kann man über Quoten geteilter Meinung sein – völlig inakzeptabel ist es allerdings, wenn Politikerinnen als „Mutti” bezeichnet werden und junge Kolleginnen sich sexistische Sprüche anhören müssen. Irritierend finde ich es aber auch, dass gerade in männerdominierten Branchen wie der IT die Tatsache, dass eine Frau als Developer oder Consultant arbeitet, lobend erwähnt wird. Warum eigentlich? Ich habe noch nie den Spruch gehört „toll, dass wir so viele Männer im Team haben“. Aus Sicht der Frauen erfährt durch diese Denkweise ihre Leistung nicht die Wertschätzung, die sie verdient. Wir haben den Job nicht bekommen, weil wir weiblich sind, sondern weil wir gut darin sind. Und dieses Argument gilt nicht nur für das Geschlecht, sondern auch für alle anderen Diversity-Kriterien wie Alter, Herkunft, Religion oder sexuelle Orientierung.

Gelebte Diversität oder wenigstens die Diskussion darüber ist inzwischen in vielen Unternehmen kein Feigenblatt mehr, sondern intrinsische Motivation, um eine gleichberechtigte und respektvolle Kultur zu schaffen. Eine solche Kultur ist offen für verschiedene Ideen, Ansätze und Blickwinkel. Denn ganz gleich, ob es um Entscheidungsfindungen oder Konfliktlösungen geht, das Wissen über die unterschiedlichen Denk- und Verhaltensmuster sowie das Verständnis für die komplementäre Kraft dieser Diversität können die Arbeit grundlegend verändern und zu völlig neuen Ergebnissen führen. Innovationen entstehen nämlich erst, wenn man „out of the box“ denkt. Ein möglichst diverses Team bringt dafür die besten Voraussetzungen mit: Es arbeitet insgesamt kreativer, durchbricht Gedankenmauern und hinterfragt etablierte Denkmuster. Und deshalb sollte es auch immer egal sein, von wem eine Idee stammt. Jeder soll sich frei fühlen, Vorschläge einzureichen, niemand aufgrund seiner Position bevorzugt werden und alle Beteiligten offen über Ideen sprechen können. Eine positive Fehlerkultur gehört ebenfalls dazu – nur so entsteht Raum für Innovationen. Dieses Prinzip einer inklusiven Unternehmenskultur ist typisch für die Open-Source-Welt und lässt sich parallel dazu auf die Bewerberauswahl münzen: Den Job sollte derjenige bekommen, der am besten dafür qualifiziert ist.

Damit Frauen und andere Gruppen aber nicht schon gleich zu Beginn ausgeschlossen werden, müssen Unternehmen unbewusste Muster aufbrechen. Wir alle kennen es nur zu gut, dass Entscheidungen über Besetzungen nicht allein auf objektiv messbaren Kriterien basieren, sondern wir immer gerne Menschen auswählen, die so sind wie wir selbst. Unternehmen kommen deshalb nicht umhin, ihre Managementriege in puncto Unconscious Bias zu trainieren, damit diese vorurteilsfreie Entscheidungen treffen. Aber auch durch die Wortwahl in Stellenausschreibungen werden Stereotype transportiert. Adjektive, die geforderte Eigenschaften wie analytisch oder durchsetzungsstark beschreiben, lassen Bilder in unseren Köpfen entstehen, die abschreckend wirken – selbst dann, wenn sie vermeintlich geschlechtsneutral sind. Wer die besten Talente will, sollte auf seine Sprache achten. Unabhängig davon, müssen natürlich die Rahmenbedingungen stimmen: Das fängt bei flexiblen Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodellen an, geht über Eingliederungsmodelle für Eltern oder Team-Mitglieder mit Behinderung und beinhaltet auch auf den ersten Blick so profane Dingen wie Ruheräume, um persönlichen oder religiösen Bedürfnisse nachzukommen.

Wandel beginnt im Kopf, wie es so schön heißt. Und ich denke, wir sind bei Red Hat auf einem guten Weg. Ein Grund dafür liegt sicherlich in der Open-Source-Kultur. Und von der können alle Branchen lernen.

Weitere Informationen unter:
www.redhat.com

Forecast 2022: 5G, Datensouveränität und Customer Experience

Wir haben mit Führungskräften, Trendsettern und Meinungsführern gesprochen und um Statements für die kommenden Monate gebeten. Die Gemeinsamkeit in allen Teilen ist klar: Sicherheit spielt bei allen Geschäftsmodellen eine übergeordnete Rolle – zumindest sollte das so sein.


5G verändert unser Leben

Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland

Unabhängig davon, ob es um vernetzte Fabriken, autonome Fahrzeuge oder die intelligente Versorgung von Alten und Kranken geht – alle Bereiche der Wirtschaft profitieren von mobilen Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit geringer Latenz. Deshalb wird 5G über kurz oder lang das zentrale Nervensystem aller Industriezweige und dadurch unsere Gesellschaft, unser Leben verändern. Bereits 2022 werden viele Unternehmen private 5G-Netze aufbauen, um sich für zukünftige Herausforderungen zu rüsten und digitale Innovationen eigenständig und unabhängig voranzutreiben.


Digitale Souveränität vorantreiben

Tobias Gerlinger, CEO und Managing Director von ownCloud

„Was Politik, Wirtschaft und Gesellschaft immer stärker umtreibt, ist die Digitale Souveränität. Auch die neue Bundesregierung räumt diesem Thema im Koalitionsvertrag einen hohen Stellenwert ein und erklärt ihre Absicht, die Digitale Souveränität zu sichern. Dabei zeigt sie auch gleich den einzig richtigen Weg auf: nämlich den verstärkten Einsatz von Open-Source-Software. Die Open-Source-Ecosysteme sind unsere einzige Chance, eine eigene leistungsfähige Digitalwirtschaft und damit echte Alternativen zu den großen US-amerikanischen und chinesischen Hyperscalern zu schaffen.“


Sicherheit für Kubernetes

Kirsten Newcomer, Director, Cloud and DevSecOps Strategy bei Red Hat

Wenn es um Container-Orchestrierung geht, spielt Sicherheit auch im kommenden Jahr eine übergeordnete Rolle. Um Security-Aspekte zu adressieren, werden Anbieter zukünftig immer mehr Sicherheitsfunktionen direkt in ihre Kubernetes-Distributionen integrieren. Dieser Ansatz verbessert einerseits die Gesamtsicherheit der jeweiligen Distribution, was zu weniger Ausfällen führt. Andererseits können Nutzer so auch die Kosten für die Sicherung ihrer Kubernetes-Deployments maßgeblich senken.


Customer Experience wird zum Schlüsselfaktor für Geschäftserfolge

Suvish Viswanathan, Head of Marketing bei Zoho Europe

Kunden begegnen Marken über eine Vielzahl von Endgeräten und Kanälen. Unternehmen müssen der Omnichannel Customer Experience (CX) daher besondere Aufmerksamkeit schenken, wollen sie langfristig erfolgreich sein. Moderne, umfassende und KI-gestützte CX-Plattformen führen Daten aus verschiedenen Quellen zusammen und bilden die Grundlage für ein fundiertes Verständnis der Customer Journey. Der Schutz von Kundendaten muss dabei ständig gewahrt sein, um langfristiges Vertrauen aufzubauen. Dies ermöglicht eine bessere Personalisierung, die sich positiv auf die Kundentreue und das Umsatzwachstum auswirkt.


Die weiteren Teile der Serie:

Forecast 2022: Mehr Intelligenz für das ganze Unternehmen

Forecast 2022: Resilienz, Lieferketten und Managed Platforms

Forecast 2022: Automatisierung, Cyberangriffe und Kryptografie

Forecast 2022: New Work, Mindset und neue Gefahren

Valtech verkündet die Akquisition von Absolunet

Nach einer Reihe von Übernahmen im Jahr 2021 hat Valtech nun die Akquisition von Absolunet, einem professionellen Dienstleistungsunternehmen, das sich auf eCommerce und digitale Transformation spezialisiert hat, bekannt gegeben.

Mit mehr als 300 Mitarbeiter:innen und fünf Niederlassungen in Nordamerika und Europa unterstützt Absolunet Marken, Hersteller und Händler dabei, ihre digitale Transformation zu beschleunigen und eine führende Rolle im Handel zu übernehmen. Mit dieser Übernahme festigt Valtech seine Position als dominierender Global Player im Bereich eCommerce. Valtech unterstützt Unternehmen bei der Beschleunigung ihrer End-to-End-Commerce-Aktivitäten – sei es bei der Konzeption ihrer Direct-to-Consumer-Strategie, bei der Umsetzung von Omnichannel-Commerce, bei der Neuerfindung der Zukunft des Handels oder sogar bei der Kreation von innovativen Geschäftsmodellen, wie z. B. der Generierung von Einnahmen über digitale Dienstleistungen in vernetzten Autos.

Mit dem Beitritt von Absolunet stärkt Valtech seine Führungsposition auf vielen der wichtigsten Commerce-Plattformen im Markt – darunter Adobe, Salesforce, commercetools, Optimizely, SAP und VTEX. Darüber hinaus vertieft Valtech seine Expertise bei der Skalierung von eCommerce-Kanälen. Hierzu gehören die Bereiche Customer-Experience-Strategie, Marketing-Automatisierung, Kundendaten-Plattformen, Datenanalyse, Personalisierung, Merchandising, Product Information Management (PIM), Order Management (OMS), Digital Asset Management (DAM) und die Orchestrierung von Mediennetzwerken.


Omnichannel-Commerce ist ein wichtiger Teil dieser Entwicklung. Zusammen mit dem exzellenten Team von Absolunet sind wir bestens gerüstet, um die Geschäfte unserer Kunden auf ein neues Niveau zu heben.

Olivier Padiou, Chief Executive Officer von Valtech

Olivier Padiou, Chief Executive Officer von Valtech

„Wir sind begeistert, dass das Team von Absolunet zu Valtech kommt“, erklärt Olivier Padiou, Chief Executive Officer von Valtech. „Ihre Erfahrung im Bereich eCommerce, ihr Innovationsgeist und ihre technische Expertise sind eine hervorragende Ergänzung zu unseren bestehenden Talenten und Fähigkeiten. Unternehmen aller Branchen müssen ihre Geschäftsabläufe innovativ gestalten. Omnichannel-Commerce ist ein wichtiger Teil dieser Entwicklung. Zusammen mit dem exzellenten Team von Absolunet sind wir bestens gerüstet, um die Geschäfte unserer Kunden auf ein neues Niveau zu heben.“

„Heute geht es beim eCommerce darum, die Customer Journey zu verstehen und relevante Handelserfahrungen auf jeder Ebene anzubieten“, sagt Charles Desjardins, CEO von Absolunet und neuer EVP, Nordamerika bei Valtech. „Eine eCommerce-Strategie muss alle Bereiche eines Unternehmens durchdringen, vom Einkauf über das Marketing und den Vertrieb, bis hin zum Kundenservice und darüber hinaus.

Gemeinsam bieten Valtech und Absolunet eine Antwort für Unternehmen, die sich mit der Komplexität von Customer Experience Design, der Ausführung von Handelsgeschäften und dem organisatorischem Wandel auseinandersetzen wollen.“

Weitere Informationen über Absolunet: https://www.absolunet.com/en/

Weitere Informationen über Valtech: valtech.com/de-de

Auf dem Weg zur erstklassigen Customer Experience

Live-Online-Event „Transforming to Empower with Grundfos“

Valtech lädt ein zu einem Live-Online-Event mit Jesper Olesen, Group Senior Director, Digital & Customer Excellence bei Grundfos, ein.

Als einer der Key Stakeholders für Grundfos´digitale Transformation wird er Ihnen einen Blick hinter die Kulissen gewähren und über Erfahrungen berichten, die das Unternehmen in den letzten Jahren durchlebt hat, um eine erstklassige Customer Experience zu kreieren.

Stehen Sie vor dem Beginn Ihrer Reise in die digitale Transformation? Profitieren Sie von Jesper´s wertvollen Tipps und Erfahrungen.

Paneldiskussion:

Wie lässt sich ein solch umfangreiches CX-Transformationsprojekt umsetzen?
Was ist aus technologischer, prozessualer und organisatorischer Sicht erforderlich?
Welche Art von Messrahmen kann einen nachgewiesenen ROI liefern?

Speakers:

Jesper Olesen – Group Senior Director, Digital & Customer Excellence at Grundfos
Samantha Brook – Senior Digital Strategist at Adobe
Nicolai Munch Andersen – Senior Product Strategist at Siteimprove
Søren Lyager Thingholm – Sales Director at Valtech

Gäste erhalten die Möglichkeit, den Referenten Ihre Fragen zu stellen.

Fakten zur Veranstaltung:

Live-Online-Event

Datum: Mittwoch 26 Januar 2022,

Uhrzeit: 10.00 – 11:00 Uhr (CET)

Zur Anmeldung:


https://www.valtech.com/events/digital-transformation-at-grundfos/

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz

Photo by Damir Kopezhanov on UnsplashDesign captivating, responsive websites.

Von der Theorie in die Praxis: Die Stunde der Netzwerkautomatisierung

Dirk Schuma ist Sales Manager Europe bei Opengear. Für uns beschreibt er in einem ausführlichen Beitrag, wie sich nicht nur die IT-Technologien weiter entwickeln werden, sondern auch das Netzwerkmanagement gefordert ist. Hier hat sich eine IT der zwei Geschwindigkeiten breit gemacht: auf der einen Seite werden immer mehr Technologien entwickelt, die datenbasiert arbeiten und die hohen Komfort bieten, sodass sie gerne eingesetzt werden. Auf der anderen Seite gehen alle diese Technologien durch den gleichen Flaschenhals: das Netzwerk. Warum das nicht so bleiben kann und wo jetzt aufgeholt werden muss:

Für Dirk Schuma ist Netzwerkautomatisierung eine Basistechnologie für den digitalen Wandel.

Während sich IT-Technologien in der Regel ständig weiter entwickeln, hat sich das Netzwerkmanagement über die Jahrzehnte hinweg nur wenig verändert. Nach wie vor nehmen Unternehmen notwendige Konfigurationen, Aktualisierungen, aber auch das ganz allgemeine Management manuell vor. Dieses händische Verfahren ist nicht nur langsam und ineffizient – ein kurzfristiges Reagieren auf neue Workload-Anforderungen lässt sich nun einmal nicht so nebenbei umsetzen. Zudem ist es fehleranfällig, etwa wenn ein Administrator einen Switch falsch konfiguriert und damit das Netz lahmlegt. Dabei gibt es eine Lösung: Durch die Automatisierung des Managements von Netzwerkressourcen und -services können Netzwerkteams agiler und flexibler neue Geschäftsanforderungen unterstützen beziehungsweise umsetzen. Netzwerkautomatisierung oder NetOps ist längst kein Marketing-Schlagwort mehr, auch wenn viele Unternehmen erst über Umwege – wenn beispielsweise neue Netzwerkkomponenten angeschafft werden – über den Einsatz nachdenken. Gerade in den heutigen komplexen IT-Umgebungen, wo Anwendungen und Systeme an mehreren Standorten gehostet werden, hilft NetOps Unternehmen, ihre Ressourcen zu bündeln und damit Zeit und Geld zu sparen. Aufgaben wie das manuelle Provisioning können mit der entsprechenden Lösung automatisiert und fehleranfällige Prozesse, die normalerweise die Skalierbarkeit und Stabilität des Netzwerks einschränken, abgelöst werden. Der notorisch unter Personalmangel leidenden IT-Abteilung bleibt somit mehr Zeit, um sich um wichtigere Dingen wie der strategischen Weiterentwicklung zu kümmern.

So verwundert es nicht, dass die Investments in NetOps zunehmen, wie unsere letzte Studie zu dem Thema zeigt. 87 Prozent der befragten Netzwerkmanager, -architekten und -Engineers aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA haben Gelder für die Netzwerkautomatisierung bereitgestellt; fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer hat das Investitionsvolumen sogar um mindestens 50 Prozent erhöht. Als treibende Kraft für NetOps wurde die Digitale Transformation identifiziert, gefolgt von Faktoren wie eine bessere Performance, Geschäftskontinuität und Kosteneinsparungen. Die Pandemie hat eindeutig den Markt beflügelt, da Netzwerkingenieure keine Standorte besuchen konnten und ganze Teams im Homeoffice arbeiten mussten. Hinzu kommt, dass moderne Konsolenserver, die mit x86-Prozessoren ausgestattet sind, die gängigen NetOps-Tools wie Docker-Container oder Python-Skripte nutzen und damit ein smartes OOB (Out-of-Band)-Management und Netzwerkautomatisierung in einer Hardware vereinen. Durch ein Upgrade beziehungsweise die Erweiterung der bestehenden Landschaft können Netzwerkingenieure diese Funktionalitäten mit modernen Automatisierungsroutinen für jeden einzelnen Standort bis an den Rand des Netzwerks ausdehnen. Die Appliance ermöglicht einen sicheren Zugriff auf Remote-IP-Devices, auch wenn das Netzwerk ausfällt, und automatisiert Prozesse wie das Bereitstellen und Konfigurieren von Netzwerkkomponenten. Gleichzeitig stellt sie die notwendigen Layer für die Programmierung und Automatisierung des Netzwerkmanagements bereit. Das heißt, lediglich für den physikalischen Einbau eines Geräts und dessen Verkabelung muss noch jemand vor Ort sein. Alle weiteren Tätigkeiten – von der Konfiguration über das Deployment bis zur Fehlerbehebung und dem Neustart nach einem Ausfall – erfolgen remote.

Netzwerkautomatisierung oder NetOps ist längst kein Marketing-Schlagwort mehr

Dirk Schuma

Diese Vorteile müssen sich Unternehmen gerade im Fertigungsbereich beziehungsweise bei Edge Computing ganz allgemein zunutze machen. Eine sensorgesteuerte Überwachung des Produktionsprozesses, an den tatsächlichen Verschleiß angepasste Wartungszyklen und präzise aufeinander abgestimmte Prozesse lassen sich nur umsetzen, wenn das Netzwerk reibungslos funktioniert. Es ist heute das Rückgrat für den Einsatz von IoT im industriellen Umfeld: Kommt es hier zu Störungen, sind die Kosten für einen Produktionsausfall beträchtlich. Allerdings ist die Netzwerkarchitektur in vielen Betrieben nicht auf den massenhaften Einsatz vernetzter Geräte vorbereitet – gerade im Produktionsumfeld wurden sie meist isoliert geplant. In der Folge sind heterogen aufgebaute Architekturen entstanden, deren Erweiterung, Absicherung und Verwaltung zu einer komplexen Aufgabe geworden ist. Ein über Edge-Standorte verteiltes Netzwerk hat zudem von Natur aus mehr Schwachstellen und ist damit anfälliger für Cyber-Angriffe und Störungen des Betriebs. Mit der zunehmenden Durchdringung des schnellen Mobilfunkstandards 5G und der Einrichtung von Campusnetzen rückt deshalb Netzwerk-Resilienz immer stärker in den Mittelpunkt. Die Implementierung einer Lösung zur Netzwerkautomatisierung unterstützt nicht nur das Monitoring und hilft den Verantwortlichen, trotz komplexer werdender Infrastrukturen den Überblick zu behalten. Sie ist darüber hinaus in der Lage, Störungen automatisiert zu beheben oder zumindest entsprechende Schritte einzuleiten.

Fakt ist: Moderne Netzwerke erfordern neue Denkweisen und Lösungsansätze, um der Komplexität der Infrastrukturen Rechnung zu tragen. Automatisierung ist hier ein ganz wesentlicher Faktor.

Weitere Informationen unter:
https://opengear.com/

„Telekommunikation muss zur Grundversorgung gehören“

Wir sprachen mit Gerhard Kesting von CommScope zur Bedeutung von Kommunikationsnetzen für uns als Gesellschaft und für die Wirtschaft.

Herr Kesting, die Flut im Juli im Ahrtal hat gezeigt, wie anfällig die Kommunikationsnetze sind, und wie angewiesen wir gleichzeitig auf verlässliche Kommunikationsmittel sind. Wie sollten wir uns aufstellen, um Kommunikation im Krisenfall resilient zu machen?
Mobilfunknetze sind wegen ihrer begrenzten Reichweite, die oft nicht von einem Masten zum nächsten reicht, problematisch. Wenn einige Netze aufgrund einer Katastrophe ausfallen, können größere Gebiete zumindest vorübergehend nicht mehr abgedeckt werden. Genau das ist im Juli in Deutschland passiert. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten, die Kommunikationskanäle zuverlässiger zu machen: Wenn zum Beispiel Polizei, Feuerwehr und andere Rettungsdienste unterschiedliche Funksysteme verwenden – ein neues digitales und ein älteres analoges System – sind sie nicht kompatibel. Im Allgemeinen entscheiden lokale Behörden selbst, welches System sie verwenden wollen. Das kann aber auch schief gehen: Wenn in einem Gebiet zu viele verschiedene Systeme eingesetzt werden, kann es zu großen Kommunikationsproblemen kommen. Bei einem Hochwasser wie im Juli beteiligen sich auch Einsatzkräfte aus anderen Gebieten an den Rettungseinsätzen. Wenn sie unterschiedliche Systeme verwenden, ist die Kommunikation zwischen den Teams oft schwierig, weil das Mobilfunknetz wegen dem Hochwasser nur teilweise oder gar nicht funktioniert.
Da Mobilfunknetze in Krisensituationen eine entscheidende Funktion erfüllen, müssen wir für eine bessere Abdeckung im ganzen Land sorgen. Lokale Anbieter spielen bei dieser Expansion eine Schlüsselrolle. Diese müssen aber auch zu Investitionen ermutigt werden – dafür brauchen wir eine offene Systemarchitektur, die es Netzbetreibern ermöglicht, die Infrastruktur nach ihren eigenen Bedürfnissen und Zielen zu gestalten. Anbieter sollten in der Lage sein, die geeignetste Technologie zu wählen, um in dieser Umstrukturierungsphase flexibel und anpassungsfähig arbeiten zu können. Ein einfacher Zugang zu Technologien, die auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten und angepasst werden können, ist von entscheidender Bedeutung.

Was können Sie dafür leisten?
Bei CommScope sorgen wir dafür, dass alle Netzwerksysteme ihre Aufgabe so sicher und zuverlässig wie möglich erfüllen können. Letztlich kommt es auf die Planung und Implementierung einer zuverlässigen Netzinfrastruktur an, d. h. auf Vermittlungsstellen, die über mehr als eine Netzanbindung verfügen. In schwerwiegenden Fällen (vollständiger Ausfall einer Vermittlungsstelle) ist ein Katastrophenmanagementansatz erforderlich, um eine mobile Vermittlungsstelle mit eigenem ODF (Optical Default Frame) und eigener Stromversorgung einzurichten. Hier kommt das Fachwissen von CommScope ins Spiel, das die Einsatzkräfte über ein flexibles und zuverlässiges ODF mit der Leitstelle und den Endgeräten vernetzt. So werden die mobilen Einheiten mit der bestehenden Telekommunikationsinfrastruktur in der Region verbunden.

Gerhard Kesting ist Senior Account Manager bei CommScope

Auch die Unternehmen sind angewiesen auf störungsfreie Kommunikation, der Schwerpunkt verlagert sich hier aber zunehmend auf Daten. Was raten Sie Unternehmen für die Zukunft?
Zunächst müssen sich Unternehmen einen Überblick über die Situation verschaffen. Sobald sie diese beurteilen können, sollten sie die notwendigen Prozesse starten, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer Systeme zu gewährleisten. Das Management muss die erforderliche Einrichtung und die damit verbundenen Kosten in Kauf nehmen, wobei Cloud-basierte Systeme eine Schlüsselkomponente darstellen. Damit die Umsetzung funktioniert, muss der Zugang zu den Informationen schnell, sicher und zuverlässig sein. Niemand hat Zeit, auf langsame Systeme zu warten: Eine Informationsverzögerung (Latenz) kann viele Prozesse in den Produktionsanlagen stören.
Zu den beliebtesten Anwendungen gehört das selbstfahrende Auto, bei dem übermäßige Latenzzeiten ein großes Sicherheitsrisiko für alle Beteiligten darstellen. CommScope hilft dabei, zuverlässige Glasfasernetze bereitzustellen. Das Single-Fiber-Management-System von CommScope setzt den Maßstab für alle ähnlichen Systeme und bietet die zuverlässigsten Glasfasersysteme auf dem Markt.

Auch die Zukunftstechnologien 5G, IoT, Analytics und KI werden über die Netze abgewickelt. Wie viel „Luft ist eigentlich noch im System“?
Die sich ständig verändernde Netzwerkinfrastruktur wird dies auch in absehbarer Zukunft tun. Während der Covid-Pandemie haben viele Menschen angefangen, im Homeoffice zu arbeiten, was zu einem Anstieg des Netzverkehrs um 30 bis 50 Prozent geführt hat. Zu diesem Zeitpunkt wurde den Menschen klar, wie sehr sie auf das Internet angewiesen sind. Obwohl sich die digitale Welt um Verbraucher dreht, würde sie ohne die Telekommunikationsnetze, die die nötige Infrastruktur für die Verbindung aller bereitstellen, nicht existieren.
Meiner Meinung nach müssen wir akzeptieren, dass die Telekommunikationsinfrastruktur zusammen mit Strom, Wasser und Abwasser zu einer Grundversorgung geworden ist, die jeder braucht. Außerdem betrifft dieses System nicht nur das Äußere von Gebäuden, sondern auch ihr Inneres. Vor kurzem habe ich erfahren, dass es jetzt ein spezielles Dokument für Architekten gibt, in dem beschrieben wird, wie diese Anforderungen in das Wohnumfeld neuer Gebäude integriert werden können. Dies ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt, auf dessen Grundlage viele weitere Anwendungen möglich sein werden, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Für all diese sind jedoch Systeme erforderlich, die auf eine feste und mobile Telekommunikationsinfrastruktur angewiesen sind.
Während des Lockdowns wurde ein weiteres Problem deutlich: die Notwendigkeit, unsere Schulsysteme auf den gleichen technologischen Stand zu bringen. Dazu gehören die Modernisierung der Verwaltungsverfahren, die Schulung von Lehrkräften im Umgang mit digitalen Geräten zur Erleichterung des Fernunterrichts, sowie die Ausstattung von Lehrkräften und Schülern mit der entsprechenden technischen Ausrüstung.

Die Landwirtschaft ist ein extrem gutes Beispiel datenbasierter und hoch automatisierter Prozesse – Traktoren fahren nach GPS-Signalen, Melkroboter arbeiten präzise und selbstständig. Auch Werke, die viel Platz brauchen, sitzen meistens weit außerhalb, Industrieparks werden natürlich gerne „auf der grünen Wiese“ ausgewiesen. Wie bereits ausgeführt sind alle auf verlässliche Datenkommunikation angewiesen. Das Stahlwerk sicher mehr als der Bauernhof – und doch: können zukünftige Standards helfen, die Datenübertragung als solche „smarter“ zu machen?
Ihre Frage weist auf ein zentrales Problem hin: Wenn die Telekommunikationsinfrastruktur als unverzichtbares Instrument betrachtet wird, müssen wir dafür sorgen, dass sie auch überall zugänglich ist – in ländlichen Gebieten ebenso wie in Großstädten. Die von Ihnen erwähnten landwirtschaftlichen Anwendungen sind ein guter Ausgangspunkt für die Einführung dieser Technologien. Ein weiteres interessantes Beispiel ist die „connected cow“ – eine von der britischen 5G-Initiative RuralFirst entwickelte Anwendung, die es Landwirten ermöglicht, Informationen über ihre Tierhaltung in Echtzeit zu verfolgen. So können sie beispielsweise überwachen, wie ihre Kühe fressen und schlafen. Diese Daten können dann mit Tierärzten oder Ernährungswissenschaftlern geteilt werden, um die Gesundheit der Tiere zu verbessern.
Zuverlässige drahtlose Verbindungen sind der Schlüssel zu jedem Entwicklungskonzept für den ländlichen Raum – sei es für die Landwirtschaft oder die Industrie. Daher ist es essentiell, dass sie sowohl für landwirtschaftliche Maschinen, als auch für Busse und Autos, sowie viele andere Anwendungen verfügbar sind. Dieser Prozess erfordert jedoch gewisse Standardisierungen: Wir gehen davon aus, dass 2022 weitere Verträge ausgehandelt werden, um die Netzwerkarchitektur und Industriestandards zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei die langfristige Planung, wobei dem O-RAN (Open Radio Access Network) als Konzept für 4G besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. In der Zwischenzeit werden Anbieter neue Strategien in Erwägung ziehen, z. B. wie sie neue Standards für die 5G-Einführung, insbesondere in Europa, implementieren können. Fünf der führenden europäischen Telekommunikationsunternehmen, darunter die Deutsche Telekom, Orange, Telecom Italia (TIM), Telefónica und Vodafone, haben 2021 Empfehlungen zum Aufbau eines Open-RAN-Ökosystems abgegeben. Letztendlich wird das Ziel von O-RAN darin bestehen, mehr Innovation zu fördern: Mobilfunkbetreiber werden in der Lage sein, flexiblere Dienste anzubieten, wenn Dritte neue KI-gesteuerte Anwendungen entwickeln.

Weitere Informationen unter:
https://www.commscope.com/

Forecast 2022: Digitalisierung und Smarthome

Wir haben mit Führungskräften, Trendsettern und Meinungsführern gesprochen und um Statements für die kommenden Monate gebeten.Das schlaue und intelligente Zuhause wird in den kommenden Jahren verstärkt Einzug halten. Denn auch auf diesem Gebiet ist intelligente Technik notwendig, um z.B. im Rahmen des Carbon Footprint noch deutliche Einsparungen erreichen zu können.
Ein Statement von Gregor Stegen, Director Business Development Europe bei Plume:

Gregor Stegen fokussiert bei Plume die Anwenderfreundlichkeit des Smart Homes. Bildquelle: foto di matti

„Der Trend zum Smarthome und zu immer mehr Funktionalitäten im Heimnetz ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten Entwicklungen der kommenden Jahre. Der neue Standard WiFi 6E bietet eine Menge Potenzial für eine noch bessere parallele Nutzung zahlreicher IoT-Geräte im Heim-WLAN. Elementar wichtig ist eine intelligente Verwaltung des Heimnetzwerks. Von einem sicheren und schnellen Internetzugang auf jedem Endgerät hängt insbesondere durch den Homeoffice-Boom sehr viel ab. Privatnutzern sollte die Einrichtung und Optimierung so einfach wie möglich gemacht werden. Genau dafür bieten wir entsprechende Services aus der Cloud: Ein adaptives WLAN, das sich an die Nutzungsgewohnheiten anpasst und zusätzlichen Mehrwert bietet, zum Beispiel in Form eines Contentfilters für Kinder oder Cybersicherheit für sämtliche mit dem Heimnetzwerk verbundenen Geräte. Damit trägt Plume nicht nur zu einem leistungsstarken und sicheren Smarthome bei, sondern hilft auch, die Notwendigkeit von Technikern vor Ort um bis zu 67 Prozent zu reduzieren.“

Nischenmarkt mit Milliarden-Potenzial

Das Biotech-Pharma-Startup ProFem steht für Spitzenforschung in der Frauenmedizin. Das Unternehmen wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und erhielt nun das nächste US-Patent für seine bahnbrechende Forschungstätigkeit zu einer der häufigsten gynäkologischen Infektionen weltweit. Das Patent erhöht einmal mehr die Chance auf die erwartete durchschnittliche Verzinsung von 23,52 Prozent p.a. über die Crowd-Investing-Kampagne auf Conda. Die Kampagne wurde aufgrund der großen Nachfrage von Klein- und Großanlegern letztmalig bis 12. Februar verlängert.

Das Expertenteam rund um die Gründerin Marion Noe, Biochemikerin sowie Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, entwickelt das erste schnell und nachhaltig wirksame Medikament gegen chronischen Scheidenpilz (RVVC[1]), eine der häufigsten gynäkologischen Infektionen, die jede Frau treffen kann. Das innovative Medikament Candiplus befindet sich in der letzten Phase vor der Zulassung. Weitere therapeutische Ansätze sind bereits in der Pipeline. Das revolutionäre Know-how für das erste Produkt ist durch eine weltweite Patentfamilie bis 2037 vor Nachahmern geschützt.

Erste Innovation seit fast 40 Jahren

Das Marktpotenzial für die Nische der Frauenmedizin bewegt sich in Milliardenhöhe. Obwohl etwa 150 Millionen Frauen weltweit von RVVC betroffen sind, gibt es bis dato kein Medikament, um chronische Verläufe schnell und nachhaltig zu behandeln. Die letzte echte Innovation auf diesem Gebiet gab es vor fast vierzig Jahren. Die Patente des derzeitigen Goldstandard Fluconazol sind abgelaufen und Preise und Marktanteile enorm eingebrochen. „Mit einem innovativen, patentgeschützten Produkt mit deutlich verbesserter Wirksamkeit ergeben sich enorme Marktchancen“, ist Karin Vilsmeier, Gesellschafterin und CFO von ProFem, überzeugt. Candiplus soll durch Auslizenzierung von Vertriebs- und Produktionsrechten an einen oder mehrere Partner weltweit über Apotheken verfügbar sein.

Crowd-Investing über Conda letztmalig bis 12. Februar verlängert

„Wir von ProFem haben es uns zum Ziel gesetzt, mit der Crowd-Investing-Kampagne möglichst viele Personen anzusprechen und auf das Thema Frauengesundheit aufmerksam zu machen“, so Marion Noe. Der bisherige Erfolg gibt ihr recht: Für die finanzielle Absicherung des verbleibenden Entwicklungsprogramms von Candiplus bis zur Zulassung konnte mit 16. Jänner 2022 die wichtige 700.000-Euro-Marke erreicht werden. „Aufgrund des großen Interesses bei Klein- und Großanlegern aus dem DACH-Raum haben wir uns dazu entschieden, die Kampagne bis 12. Februar zu verlängern“, ergänzt Noe und bedankt sich gleichzeitig bei den bisherigen Investoren für das Vertrauen in die Expertise von ProFem.

Die Eckdaten des Investments mit Milliarden-Potenzial

  • Investitionen ab EUR 100 in EUR 100er-Schritten
  • Basiszinssatz von 6,0 % p.a.
  • Erwartete Ø Verzinsung von 23,52 % p.a.

Der Unternehmenswert vor Beteiligung liegt bei 19 Mio. Euro. Für 2023, das Jahr der geplanten Zulassung von Candiplus, liegt die Umsatzprognose noch bei EUR 2,95 Mio., für 2028 bereits bei über EUR 31 Mio.

Quantensprung in der Therapie von Frauenkrankheiten

Das Team von ProFem hat es sich zum Ziel gesetzt, eine führende Rolle im Bereich der Entwicklung von Medikamenten, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind, einzunehmen und sich weltweit als Marktführer für die Behandlung vaginaler Pilz- und Mischinfektionen zu etablieren.

Weitere Informationen unter:
https://www.conda.at/startup/profem/

[1] Rezidivierende (wiederkehrende) Vulvovaginalcandidose oder auch Chronischer Scheidenpilz

 

Aufmacher: Foto von MART PRODUCTION: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-sitzung-technologie-computer-7088485/

Atom und Erdgas: Eine Änderung der Taxonomie ist wahrscheinlich

Maren Schmitz kommentiert die aktuellen Bestrebungen der EU-Taxonomie in Bezug auf Nachhaltige Geldanlagen

Maren Schmitz ist Partnerin bei KPMG (Quelle: KPMG)

Mit der EU-Taxonomie sollen Kapitalströme in nachhaltige Investitionen umgelenkt werden, was für „grüne“ Technologien ein Geldregen, für „braune“ Unternehmen dagegen die finanzielle Trockenlegung bedeuten würde. Mehr sogar: Laut EU-Aktionsplan könnte nicht-nachhaltigen Finanzprodukten in Zukunft nicht nur der Geldhahn zugedreht, sondern könnten ihnen auch finanzielle Sanktionen auferlegt werden. Nur verständlich, dass sich Frankreich um seine Kernkraftwerke und Deutschland um seine Erdgas-Verstromung sorgt, mit denen beide Länder jeweils den Brückenschlag in eine klimaneutrale Zukunft schaffen wollen. Und auch andere EU-Staaten sind auf die derzeit so umstrittenen Energieträger angewiesen, um ihre Klimabilanzen kurzfristig aufzubessern. Eine Ablehnung des neuen Taxonomie-Entwurfs, für den es die Unterstützung von etwa 20 Mitgliedsstaaten bräuchte, scheint deshalb unwahrscheinlich.

Wie die Finanzmärkte auf eine solche Ausweitung des „grünen“ EU-Labels reagieren würden, ist noch unklar. Sicher ist dagegen, dass ein „grünes“ Label allein nicht ausreicht, um über die Schwächen der beiden Technologien hinwegzutäuschen. So sind Kernkraftwerke schon heute der mit Abstand teuerste Energieträger und könnten ohne staatliche Subventionen und Unterstützung bei der Atommüllentsorgung kaum mehr am Markt bestehen. Zumindest nicht, wenn es um den Ausbau neuer Kapazitäten geht. Gleiches gilt für die Verstromung von Erdgas, die angesichts eines steigenden CO2-Preises ebenfalls ein stark risikobehaftetes Investment darstellt.

Für Anleger dürften Investitionen in Erneuerbare, die in den vergangenen zehn Jahren eine historische Kostendegression durchlaufen haben, also auch mit der Umwidmung die attraktivste Option darstellen, wenngleich das ESG-Label dafür sorgen würde, dass EU-Sanktionen bei Erdgas- und Atom-Investitionen auch in Zukunft ausbleiben. Das wiederum dürfte dazu führen, dass die Abwanderung von Kapital aus diesem Sektor sich zumindest verlangsamt und der Handlungsdruck im Change-Prozess für investierte Anleger deutlich abnimmt. Ein Effekt, der dem Gesetzeszweck der EU-Taxonomie eigentlich entgegensteht. Allerdings könnte genau hier auch eine Chance liegen, da „braune“ Unternehmen den Weg Richtung Dekarbonisierung nur mit einer finanziellen Unterstützung werden antreten können. Davon unabhängig ist allerdings auch klar: Wird das Label auf Kernkraft und Erdgas ausgeweitet, leidet die Glaubwürdigkeit am Markt.

Maren Schmitz ist Partnerin bei KPMG und leitet in Financial Service den Consulting Bereich für Banking, Asset Management und Real Estate in Deutschland. Sie ist Expertin für „Sustainable Finance“, „digital Assets“ und „digitale Transformation“ und bringt langjährige Expertise in der Prozessoptimierung mit. Mit Ihrer Future of Asset-Management- Story teilt sie nicht nur Ihre Vision von der Branche, sondern manifestiert auch ein klares Statement: „Zukunft gestalten!“

Der digitale Kunde transformiert das Marketing

Die Vielzahl der Kanäle zur Kundenkommunikation hat zugenommen. Auf welchen der Kunde erreicht werden kann, bestimmt er stärker als jemals zuvor selbst.

Die Digitalisierung verändert alles. Wie wir leben, wie wir arbeiten und nicht zuletzt die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kund*innen kommunizieren. Nichts hat das Marketing jemals so sehr verändert wie die digitale Transformation unserer Gesellschaft. Durch die Explosion an digitalen Kanälen, Plattformen und Endgeräten hat sich die Customer Journey gravierend verändert – und mit ihr die Komplexität in der Konsumentenansprache. In dieser immer komplexer werdenden Medienlandschaft nicht die Nähe zu den Kund*innen zu verlieren, die eigene Zielgruppe zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu erreichen und darauf aufbauend den richtigen Marketingmix auszuwählen, stellt Unternehmen zunehmend vor Probleme. Welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet, um effektiv mit (potentiellen) Kund*innen zu kommunizieren, zeigt Simon Kramm, Geschäftsführer bei der Mediaagentur Wavemaker.

Marketingstrategie heute: Marketing in einer digitalen Welt

Die ungebremste Bewegung von Klassik zu Digital zeigt sich bereits daran, wo wir im Alltag überall auf Werbung treffen: überwiegend mobil (z.B. auf dem Smartphone oder Tablet), auf Nachrichtenwebsites in Form von Videos oder Bannern, auf Social Media wie Instagram, Facebook oder TikTok in Form von Videos oder bezahlten Partnerschaften mit Influencer*innen, bei der Onlinesuche, in Webshops, aber auch auf Streaming-Plattformen oder digitaler Außenwerbung bspw. in Innenstädten. Laut aktuellem Industriereport von GroupM, dem weltweit größten Mediaagentur-Netzwerk, hat Digitalwerbung 2021 einen Anteil von über 64 Prozent an den Gesamtwerbeausgaben erreicht (TYNY, Global End of Year Forecast December 2021). In Deutschland, dem fünftgrößten Werbemarkt der Welt, hat sich das Volumen für digitale Werbeträger und -mittel zwischen 2006 und 2020 auf rund 10,2 Mrd. Euro nahezu versechsfacht (IAB AdEx 2020). Allein aus diesen Zahlen wird deutlich: Ohne Digital sind Marketingstrategien nicht mehr denkbar. Und das auch, weil sich Funk, Fernsehen und Print ebenso zunehmend digitalisieren, etwa in Form von Streaming-Angeboten. Um sich hier einen Überblick zu Formaten und Funktionen einzelner Maßnahmen zu verschaffen, ergibt es Sinn, digitale Werbung entlang der Consumer Journey zu betrachten. Also entlang eines Kaufentscheidungsprozesses, den Käufer*innen eines Produktes bis zum Kaufabschluss durchlaufen.

Frühzeitig die Markenpräferenz der Konsument*innen lenken

Der Kaufprozess der Konsument*innen beginnt in der Regel zu einem Zeitpunkt, an dem sie meist noch gar kein Bedürfnis haben, ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Nehmen wir zum Beispiel das Smartphone. Solange der Mobilfunkvertrag nicht kurz vor Verlängerung steht oder das alte Gerät noch einigermaßen funktioniert, gibt es noch keinen dringenden Informationsbedarf. Dennoch bilden Smartphone-Käufer*innen bereits vor der Notwendigkeit eines Neukaufs eine Präferenz für das nächste Modell, die durch Werbung (Branding) beeinflusst werden kann. In dieser Phase (bei Wavemaker nennen wir sie Priming-Phase) setzen Markenhersteller auf Bewegtbildformate, mitunter eine Kombination von (digitalen) TV-Spots mit PreRolls- und MidRolls (Videos, die auf Webseiten, Social Media oder Video- bzw. Streaming-Plattformen vor oder während des Zugangs zum gewünschten Content platziert sind) oder Story Ads (hochformatige Bewegtbildwerbung bspw. auf Instagram). Aber auch Webradio-Spots oder großflächige Displaywerbung auf reichweitenstarken Webseiten helfen dabei, die Markenpräferenz zu beeinflussen. Viele Marken nutzen zusätzlich bekannte und einflussreiche Influencer*innen, die das Produkt bei ihren Followern pushen, bspw. über TikTok, Instagram oder auch einen eigenen (Video-) Blog. Der Vorteil des Influencer Marketings liegt natürlich auf der Hand: Influencer*innen genießen in der Regel ein gewisses Vertrauen bei ihren Followern, das im besten Fall auf das beworbene Produkt abstrahlt. Die Kommunikation in dieser Phase könnte man im weitesten Sinne auch als Push-Kommunikation bezeichnen.

Sichtbarkeit im Auswahlverfahren erzeugen

Zurück zum Handykauf: Sobald das alte Modell seinen Geist aufgegeben hat (oder es jetzt eben einfach ein neues Gerät sein soll), beginnt die aktive Phase. Nun geht es für die Konsument*innen darum, sich eingehender mit Marken, Modellen, Leistung und Design zu beschäftigen. Das oberste Ziel ist es hier nun, im Auswahlprozess der potenziellen Käufer*innen ganz oben auf die Liste zu kommen. Dafür werden den Interessierten zahlreiche Informationen bereitgestellt, etwa über Suchmaschinenmarketing (SEM). Die klassischen Suchanzeigen (SEA) decken dabei nur einen Teil des Suchvolumens ab, wenn auch nach wie vor einen signifikanten. Über Suchanzeigen können Werbetreibende Kaufinteressierte auf ihre Webseite leiten. Diese Seiten sind im besten Fall Suchmaschinen-optimiert, sodass ein Suchalgorithmus sie auch in den organischen Suchergebnissen (also den nicht bezahlten Suchtreffern) möglichst weit oben listet (SEO). Doch nicht alle Konsument*innen starten ihre Produktrecherche bei einer Suchmaschine. Manche schauen auch nach Herstellervideos auf Videoplattformen oder auf Social Media nach Videos einschlägiger Influencer*innen, die als Kompetenzträger gelten. Immer häufiger werden die Informationen zudem direkt über die Suche bei einem Webshop gefunden. Dabei gehen Suchanfragen zunehmend auch über Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant ein. Voice Marketing wird für die Konsument*innen-Ansprache entsprechend immer wichtiger.

Der richtige Content macht den Unterschied

Egal, über welchen Kanal: In jedem Fall geht es darum, Interessierten über den eigenen Content überzeugende Informationen an die Hand zu geben. Dieser kann auf Webseiten oder in Apps, Sprachassistenten, in Bewegtbildformaten (mit oder ohne Influencer*innen), Podcasts oder redaktionellen Beiträgen ausgespielt werden. Dabei fokussiert sich Content Marketing mitunter auf weit mehr als nur auf die bloße Vermittlung von Produktinformationen. Mit den richtigen Inhalten laden sich Produkte auch emotional auf, z.B. durch die Positionierung eines Produktes in einem bestimmten Kontext, einem Wert oder einer Emotion. Im besten Fall ist die Produktion so impact-stark, dass sie von Rezipient*innen aktiv geteilt wird – und das ganz kostenlos. Dieses virale Marketing ist allerdings in Reinform selten, meistens wird die Verbreitung durch sogenannte Seeding-Maßnahmen angeschoben (etwa die bezahle Positionierung über Influencer*innen). Auch auf Social Media können Werbeformate genutzt werden, um in der Active Phase mehr Informationen zu vermitteln (bspw. Carousel Ads, die sich durch einen Minikatalog verschiedener Farben eines Modells swipen lassen).

Digitale Targeting-Lösungen unterstützen bei der Zielgruppenansprache

Durch Targeting-Lösungen können Marken schließlich ganz gezielt jene Konsument*innen identifizieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bald ein neues Smartphone kaufen werden. Hierfür lassen sich bspw. in der programmatischen Ausspielung von Werbung (also beim automatisierten, datenbasierten Einkauf von Werbeflächen) spezifische Datensegmente nutzen, die von Datenanbietern bereitgestellt werden (z. B. In-Market Segmente, mit denen Nutzer*innen angesprochen werden, die verstärkt kaufrelevante Informationen über Smartphones bei Onlinehändlern gesucht haben). Targeting ist übrigens in allen Stufen des Entscheidungsprozesses möglich und teilweise auch für digitale Out of Home-Flächen verfügbar. Je näher dabei ein Nutzer an einem potenziellen Kauf ist, umso direkter kann die Weiterleitung eines Werbemittels sein, z.B. auf die Produktdetailseite in einem Webshop (bspw. bei Google Shopping Anzeigen oder bei Anzeigen innerhalb eines Webshops). Hierbei spricht man auch von Pull-Kommunikation, oder auch Performance Marketing. Dazu gehören neben SEA bspw. auch Affiliate-Links, die etwa in Texten oder Videos (von Publishern und/oder Influencer*innen) platziert werden können. Diese Links leiten in der Regel auf eine Conversion, also im besten Fall den Kauf eines Produktes. Kommt es dazu, erhält ein Affiliate eine prozentuale Beteiligung.

Nach dem Kauf ist vor dem Kauf

Wenn der Kauf schließlich getätigt ist, können Marken ihre Käufer*innen erneut ansprechen. Dies geschieht bspw. in Form von CRM-Maßnahmen, z.B. Newsletter Marketing oder Discounts für registrierte Webshop-Nutzer*innen. Zusätzlich können bekannte Nutzer*innen programmatisch auch per Retargeting angesprochen werden, damit im besten Fall auch das nächste Smartphone von der eigenen Marke im eigenen Shop (Direct to consumer, D2C) oder bei einem Onlinehändler gekauft wird.

„Alle Technologie ist schon da“

Was macht eine „digital erwachsene Organisation“ aus? Dieser Frage sind wir im ausführliche Interview mit Felix Kugler von Atlassian nachgegangen. Ausgangspunkt war die Studie Collaboration Maturity Survey, in dem sich Atlassian die Frage gestellt hat, warum einige Unternehmen so digital erfolgreich arbeiten, während es andere nicht schaffen.

Herr Kugler, verkürzt und leicht abgewandelt könnte man das Ergebnis Ihrer Collaboration Maturity Survey auch so formulieren: Alle Technologie ist da, wird aber nicht eingesetzt. Welche Hauptgründe haben Sie ausgemacht?
Seit dem Beginn der Pandemie sind Unternehmen bestrebt, ihrer Belegschaft Tools an die Hand zu geben, damit selbst eine verteilte Workforce effizient digital zusammenarbeiten kann. Unsere Umfrage hat gezeigt, dass sie dafür in zahlreiche Lösungen für Projekt- und Wissensmanagement sowie Kommunikation und Kollaboration investiert haben und auch künftig investieren werden. IT-Entscheider sind sich mehrheitlich zwar sicher, dass sie bereits erstklassige (Cloud-basierte) Lösungen erfolgreich in ihre IT-Landschaft implementiert haben. Dennoch erkennen sie mehr und mehr, dass die Kollegen diese mangelhaft nutzen und ihr Mehrwert im Hinblick auf digitale Zusammenarbeit dadurch eingeschränkt bleibt.
Das kann mehrere Gründe haben: Oftmals fehlt es den Mitarbeitern am nötigen Verständnis der Technologie – was kann ich alles mit Projektmanagement- oder Kollaborationstools umsetzen? Wie gehe ich am besten vor? Diese Kompetenzlücken entstehen entweder durch mangelnde Akzeptanz von Seiten der Mitarbeitenden oder das Fehlen eines zentralen Kompetenzmanagements, das sich allein auf die digitale Zusammenarbeit konzentriert. Gleichzeitig herrscht laut den von uns befragten IT-Entscheidern ein Mangel an Zeit und finanziellen Ressourcen, um Umstrukturierungen vorzunehmen. Ungeklärte Zuständigkeiten spielen ebenfalls eine Rolle. Führungskräfte müssen nichts desto trotz ihren Teams ein geschütztes Arbeitsumfeld und sichere Strukturen bieten sowie die Möglichkeit zur fundierten Auseinandersetzung mit neuen Tools, besonders im Homeoffice. Auch muss sich die Unternehmenskultur entsprechend anpassen, sodass diese Tools als ganz normale Arbeitsmittel gesehen werden, die selbstverständlich genutzt werden.

Welche Rolle spielen dabei Gewohnheitsmechanismen und welche eine etwaige Diskrepanz zwischen den Prozessen und der geplanten Lösung?
Selbstverständlich müssen Tools auch immer mit entsprechenden Arbeitsprozessen korrelieren. Sind letztere aber veraltet, müssen Unternehmen dringend einen Wandel unterstützen. Nicht nur, damit moderne IT-Lösungen ihr volles Potential entfalten, sondern auch, damit die dahinterliegenden (veralteten) Prozesse entsprechend angepasst werden. IT-Entscheider haben erkannt, dass viele Prozesse nicht mehr mit dem IT-Stack mithalten können und dadurch nur langsam voranschreiten. Zudem entsteht dadurch Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern: Zwar gilt natürlich grundsätzlich, dass die Tools der jeweiligen Kultur und Arbeitsweise eines Unternehmens angepasst sein sollten. Sind diese aber nicht mehr effizient und behindern moderne Arbeitsweisen eher als sie zu unterstützen, brauchen Mitarbeiter modernere Werkzeuge in ihrem Arbeitsalltag. Unternehmen müssen daher die Kluft zwischen den gewohnten Prozessen und der modernen, sich weiterentwickelnden IT-Umgebung schließen.
Gewohnheitsmechanismen spielen insofern eine Rolle, als dass sie oft diesen Veränderungen und folglich den potenziellen Chancen im Weg stehen. 30 Prozent der von uns befragten IT-Entscheider gaben an, dass sie bei der Umsetzung von Digital-Collaboration-Projekten auf geringe Akzeptanz von Seiten der Belegschaft stießen. Lässt sich ein großer Teil der Belegschaft nicht auf Optimierungen bzw. Veränderungen ein, geraten Prozesse weiterhin ins Stocken. Die Folgen sind Produktivitäts- und auf lange Sicht auch finanzielle Verluste.

Ganz klar verbauen sich die Unternehmen mit der „Nicht-Nutzung“ moderner Tools Chancen auch im Hinblick auf ihre Agilität und künftige Geschäftsprozesse. Das Problem ist aber ja nicht neu. Wie könnten CIOs noch besser kommunizieren, damit die Tools auch eingesetzt werden?
Die Investitionen müssen über die Anschaffung und Installation moderner IT-Lösungen hinausgehen und darauffolgende effektive Nutzung dieser Lösungen mit einbeziehen. An Zeit und Budget sollten Unternehmen hier nicht sparen, da sich dies langfristig negativ auf Produktivität und Performance auswirkt. Man stelle sich vor, dass sich ein Mitarbeiter die Funktionen eines Tools erst selbst beibringen muss oder – im Worst-Case-Szenario – aus Frustration auf Tools zurückgreift, die von der IT nicht überprüft wurden und somit ein Sicherheitsrisiko darstellen. Schließlich kann die IT-Abteilung nichts schützen, von dem sie nichts weiß und Kriminellen wird möglicherweise Tür und Tor ins interne Netzwerk geöffnet.
Im Gesamtkontext kosten dem Unternehmen diese Produktivitätsverluste mehr Zeit und Geld als die Vorbereitung und Einarbeitung. Die Teams, ihre individuellen Arbeitsrealitäten sowie das Schaffen von Transparenz über Status Quo und Fortschritte stehen hier im Mittelpunkt und sind die eigentlichen Treiber von kulturellem Wandel – das sollten CIOs anerkennen und unterstützen.

Wie wirken Ihrer Umfrage nach die Begriffe Agilität, Prozessautomatisierung, Unternehmenskultur und Digital Mindset überhaupt zusammen? Ist das mittlerweile so verstanden worden, dass allem ein Kulturwandel vorausgehen muss?
Die meisten Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass sie diesen Kulturwandel forcieren müssen, um in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein und um Mitarbeitern und Talenten ein modernes, digitales und produktives Arbeitsumfeld bieten zu können. Laut einer McKinsey-Studie hat die Pandemie den digitalen Wandel weltweit um mehrere Jahre beschleunigt und die Unternehmen dazu gebracht, in die Cloud zu wechseln, verteilte Arbeitsmodelle einzuführen und ihre Angebote zu digitalisieren. Kulturwandel und digitale Umstrukturierung bedingen sich also gegenseitig, und zwar auf allen Ebenen – es spielt vorrangig keine Rolle ob es dabei um agilere Prozesse geht oder die um Automatisierung.
Für viele Teams – und vor allem für jeden einzelnen Mitarbeiter reicht der Einsatz moderner digitaler Lösungen allein nicht aus. Vielmehr muss der Wandel die individuelle Situation und Arbeitsweise jedes einzelnen Mitarbeiters und jedes Teams berücksichtigen. Dies schließt unter anderem flexible Arbeitszeiten sowie individuell präferierte Kollaborationslösungen und Vorgehensweisen genauso mit ein wie die Notwendigkeit, auch als Team zu funktionieren und gemeinsam gesteckte Ziele zu erreichen.
Deshalb verändert sich die Rolle der IT-Entscheider momentan: Für sie reicht es nicht mehr aus, nur über Wissen in ihrem Fachgebiet zu verfügen. Stattdessen müssen sie heute technisches Know-how mit Strategie und Führungsqualitäten in Einklang bringen und mit anderen Teams im Unternehmen zusammenarbeiten.

Wie können Sie auf dem Weg Ihren Kunden helfen?
Da wir bei Atlassian Remote Work und Digital Collaboration fest in unserer Unternehmenskultur verankert haben, wollen wir unseren Kunden mit gutem Beispiel vorausgehen. Im Zuge eines Projektes übergeben wir ihnen nicht nur unsere Kollaborationslösungen und lassen sie auf sich allein gestellt. Gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden setzen wir alles daran, die Lösungen entsprechend ihrer Use Cases zu implementieren. Dabei legen wir sehr viel Wert darauf, nicht nur unsere technologische Expertise zu vermitteln, sondern Kunden bestmöglich in Sachen Tool-Nutzung und Prozessoptimierung zu beraten. In unserem Remote Work Hub stellen wir darüber hinaus hilfreiche, auf Expertenwissen basierende Best Practices für verteilte Teams kostenfrei zur Verfügung. Außerdem bieten wir für Teams mit einigen wenigen Mitgliedern kleine, schnell verfügbare Cloud-Einstiegspakete für unsere Werkzeuge, damit sie diese direkt ausprobieren und den möglichen Mehrwert dieser Tools erfahren können.

Weitere Informationen unter:
https://www.atlassian.com/de

Kündigungswelle kann aufgehalten werden

Die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern ist hoch wie nie. Woran das liegt, erklärt Janet Haupka, Geschäftsführerin der Personalberatung DONE!Berlin. Darüber hinaus gibt sie Tipps, was Unternehmen jetzt tun können, um ihre Fachkräfte und Talente zu halten.

In den USA sind Kündigungen bereits auf Rekordhoch. Auch in Deutschland bewegt sich der Arbeitsmarkt. Laut Jobwechsel-Kompass wuchs die Anzahl derjenigen, die sich aktuell einen Unternehmenswechsel vorstellen können, von 6 auf 62 Prozent vom Sommer bis Herbst 2021. Eine aktuelle Umfrage von EY unter 1.500 Angestellten zeichnet ein ähnliches Bild: Danach ist fast die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland auf dem Sprung.

Arbeitnehmer entwickeln neue Werte und Bedürfnisse

Warum sind Mitarbeiter derzeit nur so wechselwillig? Ein Grund ist sicherlich, dass viele Beschäftigte ihr Kündigungsvorhaben durch die Pandemie aufgeschoben haben. Jetzt gewinnt ihre Karriereplanung nach fast 2 Jahren wieder an Bedeutung und die Wechselbereitschaft steigt dadurch insgesamt überproportional. Darüber hinaus haben Unternehmen aufgrund der unsicheren, wirtschaftlichen Lage Weiterbildungsmaßnahmen und Gehaltserhöhungen eingeschränkt oder eingefroren. Auch das sind Gründe, warum Angestellte wechselbereit sind. Ein besseres Gehalt ist für die meisten ausschlaggebend, um zu einem neuen Arbeitgeber zu gehen.

Doch das allein erklärt die besorgniserregenden Umfrageergebnisse nicht. Der erste Lockdown im März 2020 hat etwas ins Rollen gebracht: Ad hoc wurden Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. Dort arbeiteten sie auf einmal flexibel, selbstständiger, agiler und digitaler. Diese neue Arbeitsweise lernten Beschäftigte zu schätzen. Mittlerweile wünschen sich jedoch viele Unternehmen, dass ihre Mitarbeiter zurück ins Büro kommen. Das finden nicht alle gut.

Homeoffice hat aber auch seine Schattenseiten: Oft fehlt die Abgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben. Es mangelt an ungestörten Arbeitsplätzen. Dadurch nahm der Stresslevel bei vielen zu. Auch tun sich einige mit der neuen digitalen Arbeitsweise schwer. Sie fühlen sich vom Team abgehängt oder isoliert. Manchen fehlen die persönlichen und sozialen Kontakte. Die Müdigkeit rund um digitale Meetings nimmt zu. Darüber hinaus wurden Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Dadurch kamen neben Überforderung und Frust auch Sorgen und Ängste um die berufliche Zukunft hinzu.

Zwar erlebt jeder durch seine individuelle Situation die neue Arbeitswelt anders, doch sie hat etwas in Bewegung gebracht: Heute sehen sich Arbeitgeber mit Wünschen nach flexiblen Arbeitszeiten und selbstständiger Arbeit, nach mehr Work-Life-Balance oder nach psychischer und physischer Gesundheit konfrontiert. Diese Entwicklung an sich birgt allein kein Wechselpotential. Nur wenn sich Organisationen nicht mit den neuen Werten ihrer Mitarbeiter auseinandersetzen und wenn Manager ihren Führungsstil nicht an die neuen Bedürfnisse anpassen, dann sorgt das für innerliche Kündigungen.

Unternehmen sollten Kulturlücken schließen

Es ist unumstritten, dass eine gesunde Firmenkultur für Zufriedenheit sorgt. Ihre Basis sind Werte, die von Mitarbeitern und dem Management geteilt werden. Wenn sich nun die Bedürfnisse innerhalb der Belegschaft verändert haben, sollten Organisationen herausfinden, welche das sind. Im ersten Schritt hilft dabei ein Assessment in Form von Einzelinterviews und einer umfassenden Mitarbeiterumfrage. Dabei geht es um die Bestandsaufnahme der durch die Krise geprägten neuen Werte, deren Stärken und Schwächen.

Anhand der Daten wird analysiert, inwieweit die vor Corona gelebte Firmenkultur mit den jetzt gewünschten Bedürfnissen und Werten übereinstimmt. Aus der Vision und Mission des Unternehmens und den aktuellen Ergebnissen entwickelt sich dann eine Art neue Zielkultur. Bevor diese verabschiedet wird, sollte sie noch einmal offen diskutiert werden. Nach dem finalen Feedback entsteht ein Maßnahmenplan, damit die transformierte Kultur optimal umgesetzt und gelebt wird.

So stärken Organisationen die Bindung zu ihren Mitarbeitern, denn sie hören ihnen zu, wertschätzen sie und sorgen so für eine Arbeitsatmosphäre, die von der Mehrheit – möglichst allen – gewünscht wird. Das schafft zufriedene, motivierte und produktive Mitarbeiter und ist ein erfolgreicher Hebel gegen die derzeitige Wechselbereitschaft.

Führungskräfte brauchen neue Qualitäten

Menschlichkeit, Empathie, Verständnis und Fürsorge sind Führungsqualitäten, um die neuen Bedürfnisse innerhalb des Teams zu erkennen und dafür passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei ist es entscheidend, dass die Führungskraft die persönlichen und strukturellen Voraussetzungen jedes einzelnen kennt und weiß, ob die jetzige Arbeitssituation für sie geeignet und motivierend ist oder sich Frust im Team aufstaut.

Nur mit einem tiefen Verständnis rund um die eigenen Mitarbeiter können Unstimmigkeiten aus dem Weg geräumt, Teammitglieder den richtigen Projekten zugeordnet und benötigte Schulungen initiiert werden. Gemeinsam sucht das Team nach optimalen Arbeitslösungen. Denn jedes Teammitglied ist entscheidend für die Bewältigung der Arbeit und der damit verbundenen Herausforderungen geworden. Dabei werden die Mitarbeiter ihre Ziele nur durch unterschiedliche Meinungen und einen offenen Austausch erreichen. Dazu braucht es eine Führung, die autonomes, kreatives und innovatives Denken fördert.

Umfragen zeigen leider, dass viele Manager immer noch kleinteilige Vorgaben machen, stark kontrollieren und ihren alten Stil beibehalten wollen. Ein solches Verhalten läuft konträr zu den neuen Bedürfnissen der Mitarbeiter und leistet seinen Beitrag zu der aktuellen Stimmung auf dem Arbeitsmarkt. Führungskräfte sind oft mitverantwortlich, wenn Mitarbeiter kündigen wollen.

Unternehmen sollten aus diesem Grund nicht nur ihre Kultur unter die Lupe nehmen, sondern besonders ihren Führungskräften helfen, die neue Arbeitsrealität und die damit verbundenen Herausforderungen anzunehmen. Sie müssen lernen, persönlich, individuell, eigenverantwortlich und ergebnisorientiert auf Distanz führen zu können. Darüber hinaus sollten sie ihre Weiterbildungsmaßnahmen und Karriereförderungen überprüfen, ob sie noch den aktuellen Anforderungen der Belegschaft und ihrer Talente entsprechen. Auch hier liegen wichtige Hebel, um möglichen Kündigungen zuvorzukommen.

Über die Autorin

Janet Haupka ist HR-Expertin. Sie baut als Interim Head of HR in vielen Unternehmen interne Teams und Prozesse auf, implementiert neue Software-Systeme und berät das C-Level-Management. Sie ist eine von zwei Geschäftsführerinnen bei DONE!Berlin – einer Berliner Personalberatung für schnell wachsende Unternehmen. Zu den Kunden zählen airbnb Europe, Knauf Digital, N26, Volocopter, Gorillas, Doctolib und viele mehr. www.doneberlin.com

Knappe Ressourcen und Lieferengpässe in der Elektronikindustrie: Führt das zu nachhaltigerem Konsum?

Die Meldungen zum Mangel an Chips und Rohstoffen wie Stahl, Aluminium oder auch Kunststoffen und den damit verbundenen Lieferengpässen bei Herstellern in vielen Branchen reißen nicht ab. Das hat einen großen Einfluss auf das laufende Geschäft und das Konsumverhalten. Viele Kunden sind dabei nicht gewillt, die langen Lieferzeiten in Kauf zu nehmen und suchen bereits gezielt nach Alternativen. Eine neue Dynamik ist insbesondere in der Verbraucherelektronik-Branche zu spüren, wo nun nachhaltige Produkte auf dem Vormarsch sind. Maurizio Hein, Country Manager Germany bei Swappie, schildert im Gastbeitrag, wie die Ressourcenknappheit in der Elektronikindustrie zu nachhaltigem Konsumverhalten führt und welche Rolle refurbished Elektronik dabei spielt.

Beispiel Smartphone-Herstellung: Was die Lieferkrise für Verbraucher bedeutet

Für die Lieferengpässe ist es auch in naher Zukunft kein Ende in Sicht: Eine Befragung des Instituts der Deutschen Wirtschaft von rund 2.800 Unternehmen zeigt, dass knapp ein Viertel der Unternehmen Einschränkungen bis ins Jahr 2023 erwartet. Rund ein Drittel rechnet zudem in der zweiten Jahreshälfte 2022 mit weiteren Produktionsausfällen. Eine der am stärksten betroffenen Branchen bleibt die Consumer Electronics Industrie. Ob Computer, Tablets oder Smartphone – die Herstellung all dieser Geräte benötigt die derzeit raren Chips und weitere Elektronikkomponenten. Allein im Jahr 2020 belief sich der weltweite Smartphone-Absatz auf rund 1,30 Milliarden Geräte, der geschätzte Absatz in Deutschland für das Jahr 2021 lag bei 22,1 Millionen Geräten (Quelle: Statista). Kein Wunder also, dass die andauernde Chipkrise selbst großen Herstellern wie Apple oder Samsung in die Quere kommt und die Umsätze drückt.

Was bedeutet das für Verbraucher? Zum einen erhöht sich der Preis der Elektronikware. So planen 67 Prozent der von dem Rohstoffmangel und den Lieferengpässen betroffenen Unternehmen Preiserhöhungen an ihre Kunden weiterzugeben (Quelle: DIHK). Zum anderen verlängert sich die Wartezeit auf Wunschprodukte erheblich. Doch darauf wollen sich viele Konsumenten nicht einlassen. Eine aktuelle Umfrage* zeigt, dass mehr als ein Viertel (27 %) der deutschen Verbraucher nicht gewillt ist zu warten, bis das gewünschte Smartphone-Modell lieferbar ist. Wiederum wären nur sechs Prozent bereit, eine Lieferzeit bis zu acht Wochen in Kauf zu nehmen.

Stattdessen schauen Verbraucher nach Alternativen und es muss nicht immer das neueste Gerät oder Modell sein: Zwar würden Viele, nämlich 29 Prozent, im Falle eines Warenmangels auf ein ähnliches und verfügbares Smartphone-Modell des gleichen Herstellers setzen, aber immerhin entscheidet sich rund jeder sechste (17 %) mittlerweile für ein generalüberholtes oder gebrauchtes Modell – denn diese sind von den aktuellen Lieferengpässen nicht betroffen. Doch nicht nur verzögerte Lieferketten oder Preiserhöhungen spielen eine Rolle für das steigende Interesse an generalüberholter Elektronik. Vielmehr setzen immer mehr Verbraucher auf Nachhaltigkeit – und wenn Neuware Mangelware ist, dann wird dieser Trend nur beschleunigt.

Spürbare Marktverschiebung

Dass es eine Marktverschiebung in Richtung nachhaltiger Elektronik gibt, zeigt auch die IDC Smartphone-Gebrauchtmarkt-Prognose 2020-2024: Bis 2024 sollen global rund 351,6 Millionen gebrauchte sowie generalüberholte Smartphones ausgeliefert werden. Für die Jahre 2019 bis 2024 entspräche das einer jährlichen Wachstumsrate von ca. 11 Prozent. Schaut man sich mal das Verhältnis von Neu- zu Gebrauchtware allein bei Apple im zweiten Halbjahr 2020 an, wird das Potenzial sehr deutlich: der globale Anteil von Apple-Produkten am Gebraucht- und Refurbished-Markt lag bei über 44 Prozent. Zum Vergleich: Neue Smartphones von Apple machten im selben Zeitraum weltweit nur knapp über 13 Prozent aus.

Konsumenten zeigen vermehrt Interesse an nachhaltiger Elektronik und dieser Trend wird sich auch in Zukunft halten. So ergab eine aktuelle Meinungsumfrage**, dass insgesamt 61 Prozent der Deutschen beim künftigen Smartphone-Kauf ein generalüberholtes Handy in Betracht ziehen würden. Dabei muss das Handy für 53 Prozent der Deutschen deutlich günstiger sein als ein Neugerät. Doch für die Hälfte (50 %) ist auch Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor, ein generalüberholtes Smartphone einem Neugerät vorzuziehen.

Warum überzeugt der Refurbished Markt als nachhaltige Alternative?

Refurbished Elektronik sind gebrauchte Geräte oder Komponenten, die professionell repariert, aufgewertet und für den Weiterverkauf „fit“ gemacht werden. Altelektronik wird quasi ein zweites Leben geschenkt. Von Laptops, Spielkonsolen über Kameras bis hin zu Smartphones findet man auf dem Recommerce-Markt mittlerweile zahlreiche Produktkategorien. Dabei verwerten Refurbished Händler Elektronikbestände von privaten oder gewerblichen Nutzern, die sonst größtenteils als Elektroschrott enden würden. Beim Kauf von generalüberholter Elektronik werden also mindestens der CO2-Außstoß und die hochwertigen, raren Materialien gespart, die bei der Produktion von Neugeräten entstehen.

Um die Größenordnung zu veranschaulichen, bleiben wir beim Beispiel der Smartphone-Herstellung: allein die Produktion neuer Smartphones macht 80 bis 90 Prozent ihres gesamten CO2-Fußabdrucks aus. Für die Herstellung der in Handys erhaltenen Elektronik und die Gewinnung der darin enthaltenen Metalle – wie zum Beispiel Gold, Platin und Silber – wird eine erhebliche Menge an Energie benötigt. Immerhin steckt in einer Tonne alter Smartphones 100 Mal mehr Gold als in der gleichen Menge Golderz (Quelle: Recycling Today).

Während die Elektronikherstellung grundsätzlich die Umwelt belastet, sind Mobiltelefone aufgrund der Häufigkeit, mit der wir auf neue Geräte aktualisieren ein besonderes Problem. Die meisten Nutzer (37 %)** behalten ihre Mobiltelefone zwischen zwei und zweieinhalb Jahren, bevor sie sich ein neues kaufen. Und viele Menschen halten an ihren alten, ungenutzten Geräten fest. Allein in Deutschland verstauben über 200 Millionen ausrangierte Althandys in Schubladen (Quelle: Bitkom). Das Potenzial, diese Geräte in einen nachhaltigen Kreislauf wieder aufzunehmen, ist enorm.

Aus Refurbisher-Perspektive: Oft reichen eine Diagnose und Reinigung der Hardware alter Geräte aus, um ihre volle Leistung wiederherzustellen. Manchmal ist es notwendig, eine Komponente wie den Akku oder den Bildschirm zu ersetzen, alles andere ist jedoch in perfektem Zustand und das Gerät funktioniert wie neu. Die für Reparaturen benötigten Ersatzteile werden oft ebenfalls aus Altgeräten gewonnen und fließen als Einzelteile in den Handy-Kreislauf zurück, sodass in vielen Fällen die Verwendung von neuproduzierten Teilen vermieden werden kann. Damit kein Zweifel, nach dem Motto „Gebraucht ist schlechter“ besteht, sichern die professionellen Händler die Qualität der Reparaturen durch umfangreiche Garantien.

Nachhaltige Elektronik in Unternehmen fördern

Doch es liegt nicht nur an Endverbrauchern, Elektronik nachhaltiger zu nutzen. Ebenso wie private Konsumenten bedarf es auch des Engagements von Unternehmen, die auf umweltfreundliche Elektronik setzen, um ihre Ökobilanz zu verbessern. Man hört oft von den verschiedenen Initiativen, die Verbraucher ergreifen können, um nachhaltiger zu leben – und es geht dabei nicht nur um umweltbewusste Techniknutzung, sondern auch seit langem um Recommerce-Bereiche wie Mode, Autos, Bücher oder Möbel. Im Business-Bereich geht es oft um Digitalisierung und Optimierung von Arbeitsabläufen, doch die Nutzung nachhaltiger Büroausstattung und -technik bleibt leider noch immer im Hintergrund. Dabei existieren mittlerweile verschiedene Modelle, den beruflich bedingten Elektronikkonsum umweltfreundlicher zu gestalten – vom Einsatz von refurbished Geräten bis hin zur Leihtechnik und -Ausstattung, die am Ende ihrer Nutzungsdauer zurückgegeben und in den Elektronikkreislauf zurückgeführt werden können.

Fazit

Die andauernden Lieferverzögerungen bei technischen Konsumgütern führen dazu, dass immer mehr Verbraucher sich mit Alternativen auseinandersetzen – vor allem mit solchen, die einerseits stets verfügbar und günstiger sind, andererseits den eigenen Konsum nachhaltiger machen. Die Neuware-Knappheit ist nur ein Beschleuniger des Trends zum bewussten Elektronikkauf. Sollte der Ressourcenmangel in Zukunft die Preise von neuer Elektronikware weiter in die Höhe treiben, werden generalüberholte Geräte weiter an Beliebtheit gewinnen und von Vielen einem Neugerät vorgezogen – auch der Umwelt zuliebe.

* Die repräsentative Umfrage wurde zwischen dem 3. und 7. Dezember 2021 im Auftrag von Swappie vom Marktforschungsunternehmen Civey durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 2.580 Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland im Alter zwischen 18 und 65+ Jahren.

** Die Daten stammen aus einer von Swappie in Auftrag gegebenen und von Kantar durchgeführten Umfrage. Die Umfrage wurde im Oktober 2021 unter insgesamt 12.000 Verbrauchern aus zwölf europäischen Ländern (inkl. Deutschland) im Alter von 18 bis 74+ Jahren durchgeführt.

Autor:

Maurizio Hein ist Country Manager Germany beim finnischen Re-Commerce Unternehmen Swappie.de. Der gebürtige Würzburger studierte Kultur- und Literaturwissenschaften, sowie interkulturelles Management in Frankreich und Deutschland. In Helsinki begann er im finnischen Start-up Ökosystem tätig zu werden. Seit 2020 unterstützt Maurizio Swappie bei der Internationalisierung, hat Märkte wie Spanien, Polen oder Tschechien aufgebaut und ist inzwischen gesamtverantwortlich für den deutschen Markt und dessen Wachstum. Im Rahmen dieser Arbeit hat er sich eine umfassende Expertise im Bereich Second-Hand-Supply und E-Commerce aufgebaut.

Weitere Informationen unter:
www.swappie.de

Was bringt das Jahr 2022 für die Lieferkette?

Ein Blick in die Glaskugel: Was bringt das Jahr 2022 für die Lieferkette?

Die letzten zwei Jahre waren ein Lehrstück für die Macht von Ereignissen, die die sorgfältig kalibrierte Maschinerie des Welthandels ins Chaos stürzen können. Anfang 2020 waren es Covid und die damit verbundenen weltweiten Stromausfälle, die die Versorgungsketten durcheinander brachten.

Im März 2021 war es das Containerschiff Ever Given, das den Suezkanal, die strategisch wichtigste Wasserstraße der Welt, blockierte.

Laut Christian Lanng, CEO von Tradeshift, müssen sich Unternehmen 2022 vor allem auf das Folgende einstellen:   


„Die Digitalisierung kann die globale Volatilität nicht beheben, aber sie wird den Unternehmen die nötige Agilität verleihen, um effektiv zu reagieren…“


1. Es wird etwas Unvorhersehbares passieren

Meine erste Vorhersage ist daher die einfachste von allen: Es wird ein Ereignis geben, das völlig aus heiterem Himmel kommt und auf das die meisten Hersteller und Zulieferer nicht vorbereitet sein werden. Dieses Ereignis wird die Anfälligkeit der Just-in-Time-Lieferketten weiter verdeutlichen. Damit meine ich das gesamte Modell der Lieferketten im Allgemeinen, bei dem jedes unterbrochene Glied Auswirkungen auf die ganze Welt hat.

Einkäufer und Lieferanten sind sich zunehmend bewusst, dass die Modelle, die sie in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben, nicht mehr zweckmäßig sind. Sie erkennen, dass ein Paradigmenwechsel dringend erforderlich ist, um die robusten, widerstandsfähigen und agilen Lieferketten der Zukunft zu schaffen. 

2. Volatilität ist das neue Normal

Vor der Pandemie bereiteten sich die Unternehmen auf lokale oder höchstens regionale Unterbrechungen vor. Covid war um eine Größenordnung größer als alles, worauf wir uns vorbereitet hatten: Kaum jemand hatte ein solches Szenario durchgespielt oder einen Stresstest in diesem Ausmaß durchgeführt. Wir werden noch jahrelang damit beschäftigt sein, die Auswirkungen von Covid zu begreifen, aber wir können eines der mittelfristigen Ergebnisse vorhersagen, nämlich dass die Volatilität bis weit ins Jahr 2022 hinein ein Merkmal des Welthandels sein wird. 

Das zeigt sich bereits deutlich: Der Index of Global Trade Health Q3-2021 zeigt einen deutlichen Rückgang der Handelsaktivitäten auf unserer Plattform, wobei die Auftragsvolumina um 24 Punkte gesunken sind – der stärkste Rückgang, den wir seit dem Höhepunkt des ersten Lockdowns beobachtet haben. Längere Lieferzeiten, sich verschärfende Engpässe und steigende Rohstoffpreise beginnen das Verhalten der Einkäufer zu beeinflussen. Da es keine zwingenden Anzeichen dafür gibt, dass die Lieferanten begonnen haben, ihren Auftragsbestand zu bewältigen, ist in absehbarer Zukunft mit einer holprigen Fahrt zu rechnen.

3. Die Technologie wird den Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen

Es gibt die Befürchtung, dass die Automatisierung die Arbeitslosigkeit vorantreiben wird, aber in Wirklichkeit ist es genau umgekehrt. Mit der zunehmenden Verbreitung von Robotern und künstlicher Intelligenz wird auch der Bedarf an Menschen steigen, die die von ihnen generierten Informationen analysieren und interpretieren.

Im Jahr 2022 werden sich die Unternehmen in einem Wettlauf um Talente befinden, wie es ihn noch nie gegeben hat. Sie werden schnell erkennen, dass ihre größte Herausforderung im Beschaffungswesen nicht in der Beschaffung von Rohstoffen oder Bauteilen liegt, sondern darin, wie sie sich das Fachwissen sichern können, das sie brauchen, um erfolgreich Innovationen voranzutreiben sowie intelligente, datengestützte Geschäftsentscheidungen zu treffen, um die Stabilität, Integrität und Vielfalt der Lieferantenbeziehungen insgesamt zu erhalten.

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass die Unternehmen, die dies am erfolgreichsten tun, nicht einfach nur Top-Talente einstellen, sondern die Fähigkeiten innerhalb ihres Lieferantennetzwerks nutzen können. Um die Ereignisse des kommenden Jahres zu meistern – seien es veränderte Konsummuster, Revolutionen in der Lieferkette oder veränderte Erwartungen an die Nutzererfahrung – müssen Unternehmen eng mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten. Sie werden ihre Ressourcen, einschließlich der von ihnen gewonnenen Erkenntnisse und Analysen, bündeln müssen, um Lösungen zu entwickeln, die über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Ergebnisse liefern. 

Die Nachfrage nach diesen Fähigkeiten wird in den kommenden Jahren zu einer „Revolution of the Human“ in allen Bereichen führen, von der Personalbeschaffung bis hin zur Bildung, aber ihre Auswirkungen werden zuerst in der Lieferkette spürbar – und sie wird zweifellos eines der bestimmenden Themen des kommenden Jahres sein.

4. Umweltbewusstsein wahrhaftig meinen

In einer Hinsicht wird das Jahr 2022 so sein wie alle Jahre zuvor: Die Unternehmen werden weiterhin ihre Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit betonen und Lippenbekenntnisse zur Rettung des Planeten abgeben. Diese Behauptungen sind oft nicht viel mehr als heiße Luft, denn eine Untersuchung aus diesem Jahr ergab, dass 42 Prozent der „grünen“ Behauptungen von Unternehmen falsch oder irreführend sind.

In den nächsten 12 Monaten wird sich das ändern. Nicht nur, dass sich die Verbraucher mehr Sorgen um den Klimawandel, die Umweltverschmutzung und andere nachhaltige Themen machen. Sie sind auch zunehmend intolerant gegenüber Unternehmen, die von Nachhaltigkeit sprechen, ohne wirkliche Veränderungen herbeizuführen, erkennen so genanntes Greenwashing und prangern es an

Im Jahr 2022 werden die Unternehmen unter Druck stehen, zu beweisen, dass sie sinnvolle Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ergreifen. Es steht außer Frage, dass es im Interesse der Unternehmen liegt, nachweislich grün zu sein. Das Problem ist, dies über komplexe internationale Wertschöpfungsketten hinweg zu messen. Deloitte hat vor kurzem festgestellt, dass 65 Prozent der Unternehmen nur einen begrenzten oder gar keinen Einblick in ihre Lieferanten der ersten Ebene haben. 

Ich prophezeie, dass die effektivsten Standards nicht auf Klimagipfeln oder in den Korridoren der Macht ausgearbeitet werden, sondern sich organisch entwickeln – als Nebenprodukt des anhaltenden Strebens nach Digitalisierung und Transparenz in der gesamten Lieferkette. 

5. Die Hinwendung zu mehr Technologie

Die Digitalisierung kann die globale Volatilität nicht beheben, aber sie wird den Unternehmen die nötige Agilität verleihen, um effektiv zu reagieren – allerdings nur, wenn sie von einer veränderten Denkweise begleitet wird. Anstatt jedes Element der Lieferkette einzeln zu betrachten, müssen wir einen Schritt zurücktreten und sie als Ganzes sehen. Die Unternehmen, die aus dieser Krise den größten Nutzen ziehen, werden diejenigen sein, die herausfinden, wie sie Einkäufer und Lieferanten dynamischer als Teil eines reichhaltigeren, digital ausgerichteten Ökosystems miteinander verbinden können – einer Gemeinschaft, in der die Interkonnektivität einen Netzwerkeffekt erzeugt, der viel stärker ist als jede technische Anwendung.

Die Unternehmen erkennen, wie die Technologie dazu beitragen kann, eine durchgängige Widerstandsfähigkeit zu schaffen, die nicht nur ihre eigenen Interessen, sondern die Interessen des gesamten Ökosystems schützt. Die Innovation wird sich in Bereichen wie der Handelsfinanzierung beschleunigen, die die Lieferanten während der Pandemie nicht ausreichend unterstützt hat. Eine neue Welle digitalisierter Finanzierungsprodukte wird diese Lücke schließen und den Lieferanten einen schnelleren Zugang zu Betriebskapital verschaffen, was sie dazu veranlassen wird, ihre aufgebrauchten Bestände wieder aufzufüllen. 

Auch die Nutzung von B2B-Marktplätzen wird weiter zunehmen, da die Beschaffungsteams flexiblere und vielfältigere Lieferantenbeziehungen aufbauen wollen. Das Modell des kuratierten Marktplatzes spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Einkäufern und Lieferanten dabei zu helfen, sich gegen Störungen zu wappnen, indem die Kapazitäten der Lieferanten auf intelligente Weise gebündelt und auf Bereiche mit hoher Nachfrage abgestimmt werden. 

Weiterführende Informationen:
www.tradeshift.com/de

Quellennachweis: 
–      https://hub.tradeshift.com/research-and-reports/the-tradeshift-index-of-global-trade-health-q3/
–      https://fashionunited.uk/news/fashion/42-percent-of-companies-exaggerate-sustainability-claims-says-new-report/2021020253349
–      https://www.truthinadvertising.org/six-companies-accused-greenwashing/
–      https://www2.deloitte.com/au/en/pages/media-releases/articles/deloitte-finds-leaders-dont-have-visibility-supply-chain-070318.html

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Photo by Reproductive Health Supplies Coalition on Unsplash