Liquidität ohne Risiko

Neben sofort zur Verfügung stehender Liquidität bietet Factoring Wachstumskapital und Risikoabsicherung.

Der addierte Jahresumsatz, den die deutschen Factoringinstitute vorweisen, entwickelt sich seit langem fast kontinuierlich nach oben und erreicht in diesem Jahr eine neue Rekordmarke. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Factoring mittlerweile von vielen Firmenchefs als eine Alternative zum klassischen Bankkredit sowie als sinnvoller Teil der unternehmerischen Finanzstrategie akzeptiert ist. Die Hausbank würdigt durchaus die damit verbundene Verkürzung der Bilanz und die verbesserte Liquiditätssituation. In den Hintergrund treten zugleich frühere Berührungsängste mit dem Finanzierungsinstrument Factoring, das seit 2009 der Kontrolle durch die BaFin untersteht. Die Befürchtung etwa, die eigenen Kunden könnten im Factoring – zu Unrecht – ein Indiz für ein Liquiditätsproblem sehen. Deutlich wahrgenommen werden hingegen die vielen Vorteile, welche mit der Zusammenarbeit mit einem Factoringanbieter verbunden sind. Freilich fallen Gebühren an, dafür bietet das Factoringinstitut aber auch viel mehr als die Hausbank und offeriert ein Bündel begleitender Dienst­leistungen. Hierzu zählt das Debitorenmanagement mitsamt der Bonitätsprüfung der eigenen Kunden und dem allzu oft zeit- und kräftezehrenden Mahn- und Inkassowesen.

Frank Romeike betont: „Unternehmen müssen sich von einer rei­nen Risikobuchhaltung verabschieden und über potenzielle Stress­­szenarien nachdenken.“

Frank Romeike betont: „Unternehmen müssen sich von einer rei­nen Risikobuchhaltung verabschieden und über potenzielle Stress­­szenarien nachdenken.“

Eine wichtige Komponente im unternehmerischen Risikomanagement stellt beim echten Factoring der Delkre­dereschutz dar. Er beseitigt die Furcht vor uneinbringbaren Forderungen, und den eigenen Kunden kann ein längeres Zahlungsziel gewährt werden. Der Unternehmer wird darüber hinaus in die Lage versetzt, die vielen Vorteile des Outsourcing zu nutzen, seine Personalkosten zu senken. Auf diese Weise verbessert er die eigene Finanzsituation. Hilfreich ist schließlich eine Kreditversicherung, wie sie von Atradius angeboten wird. Kurzum: Er nimmt am Markt die Pole-Position ein. Seit einiger Zeit wendet sich die deutsche Factoringbranche gezielter den KMU zu, die oftmals wenig Eigenkapital aufweisen, für dieses Finanzierungs­instru­ment aber aufgrund ihrer geringen Um­sätze nur wenige Anbieter fanden. Dabei darf nicht übersehen wer­den, dass sich nicht alle Branchen und vor allem nicht Firmen in einer akuten Notlage für die Kooperation mit einem Factoringinstitut eignen. Der Cashflow muss vorab durch sinnvolles Handeln sichergestellt werden. „Factoring muss in das unternehmensweite Risikomanagement fest integriert werden und darf nicht als Satellitenlösung umgesetzt werden“, sagt Frank Romeike, Gründer des Kom­petenzzentrums RiskNET und Autor des Standardwerks „Erfolgsfaktor Risiko-Management 3.0“. „In einem ersten Schritt müssen die potenziellen Forderungsausfallrisiken methodisch fun­diert analysiert werden. Leider vergessen viele Unternehmen dabei, dass Risikomanagement keine einmalige Ak­tion ist, sondern als dauer­hafter Prozess im Unternehmen implementiert und gelebt werden muss.“

„Das Factoringbarometer ist derzeit etwas eingetrübt, denn laut diesem Index sehen nur 30 Prozent unserer Mitglieder ein gutes Geschäftsklima für das kommende Geschäftsjahr voraus; 70 Prozent bewerten es nur als befriedigend bzw. ausreichend“, erläutert Dr. Alexander Moseschus, Geschäftsführer des Deutschen Factoring-Verbands in Berlin und Mitautor des im vergangenen Jahr erschienenen „Fac­toring-Handbuchs“. Externe Faktoren beeinflussen das Umfeld für die Tätigkeit der 25 Mitgliedsunternehmen: „Die global zunehmende Vielzahl von Unruheherden, auch geopolitischer Natur, wie auch Finanz- und Währungsprobleme machen sich als wachsende Unsicherheitsfaktoren in der unternehmerischen Praxis bemerkbar. Hinzu kommen kostenintensive Regularien für die Finanzbranche in einem Nullzinsumfeld.“

arvato Financial Solutions in Baden-Baden koordiniert als integrierter Lösungsanbieter für das aktive und wertorientierte Management sämtliche Kundenbeziehungen und Zahlungsflüsse. Angeboten werden „alle Dienstleistungen rund um den Zahlungsfluss“, von der Risikoprüfung des Geschäftspartners bis zur Absicherung und Beitreibung von Forderungen. Hierzu zählen individuell zugeschnittene Strategien im Risikomanagement ebenso wie Factoringkonzepte. Sie werden von der BFS finance GmbH entwickelt, einem der größten in Deutschland aktiven, bankenunabhängigen Factoringinstitute, das bereits 1961 gegründet wurde. Als Anbieter für internationales Forderungsmanagement und weltweit führende Kreditversicherung hat sich Atradius am Markt etabliert. Mit seinen Factoringlösungen sichert das Unternehmen den Cashflow sowie die Liquidität und übernimmt das Forderungsausfallrisiko in vollem Umfang. „Wir begleiten unsere Kunden und expandie­ren dorthin, wo sie neue Geschäftsbeziehungen knüpfen – auch in Schwellenländer“, so Dr. Thomas Langen, Haupt­bevollmächtigter der Kölner Nie­derlassung, einer Tochter der niederlän­dischen Atradius Credit Insurance N.V. Innovative Konzepte – wie Trust’n Pay von arvato oder Insights, mit dem die Kunden von Atradius ihr eigenes Abnehmerportfolio online auf das Risiko von Forderungsausfällen prüfen können –, zeigen die Richtung auf, welche Factoring zunehmend einschlägt.


 

Factoring boomt seit Jahren in einem Umfang wie kaum eine andere Finanzdienstleistung in Deutschland – Factoring-Handbuch, von Thomas Hartmann-Wendels, Alexander M. Moseschus und Magdalena Wessel, 2014. 160 Seiten, broschiert, 17,90 Euro ISBN 978-3-8314-1236-5.Factoring-Handbuch
Factoring boomt seit Jahren in einem Umfang wie kaum eine andere Finanzdienstleistung in Deutschland – Factoring-Handbuch, von Thomas Hartmann-Wendels, Alexander M. Moseschus und Magdalena Wessel, 2014. 160 Seiten, broschiert, 17,90 Euro
ISBN 978-3-8314-1236-5.
Factoring im Netz:
Deutscher Factoring Verband e. V.
www.factoring.deBFM Bundesverband Factoring für den Mittelstand e. V.
www.bundesverband-factoring.de

 

FinTech-Lösungen liegen im Trend und sind Teil unserer vernetzten Gesellschaft. Das Dresd­ner Start-up Rechnung48 bie­tet selbst Freiberuflern und Selbstständi­gen ein Factoringkonzept mitsamt dem vol­len Schutz vor dem Forderungsausfall; die Abwicklung verläuft online. „Das FinTech-Factoring scheint sich zunehmend als Finanzierungsweg für den Mit­telstand zu erschließen“, betont Moseschus, „und unser Verband wird sich hier noch mehr als bisher für mittelständische Unternehmen öffnen.“

Von Jürgen Hermann
j.hermann@trendreport.de

 

Bildquelle Aufmacher: Bildmotiv Copyright: flickr.com / GotCredit, eigene Bearbeitung

Wo digitale und physische Welten aufeinandertreffen

Gastbeitrag von Jim Heppelmann, CEO und President von PTC

Die digitale Technologie formt unsere Welt und bestimmt unser Tun und Denken seit Jahrzehnten – sie prägt die Art, wie wir mit unseren Mitmenschen kommunizieren, wie wir Dinge und Ideen umsetzen. Und mehr noch, inzwischen vermischt sich die digitale Welt mit der Welt der physischen Dinge in einer Weise, die nicht nur unseren Alltag verändert, sondern ganze Wirtschaftsmodelle beeinflusst.
Das Internet der Dinge (IoT ) verbindet Alltagsgegenständen, von Fahrrad und Kühlschrank bis hin zu Stromerzeugern, mit der Cloud. Dies bietet Entwicklern, Herstellern und Dienstleistungsunternehmen Echtzeit-Feedback über die Performance ihrer Produkte sowie Leistungen und ermöglicht eine optimierte Konzeption und Weiterentwicklung. Neue Geschäftsfelder rücken damit in nahe Zukunft.

Produkte erweitern und dem Markt anpassen

PTC investiert in das Geschäft der „Dinge“ seit mehr als drei Jahrzehnten und bietet Unternehmen zukunftsweisende Technologien, wie beispielsweise Computer-Aided Design (CAD), die heutzutage aus der Forschung, dem Prototyping und der Produktentwicklung in vielen Branchen nicht mehr wegzudenken sind.  Allein in den vergangenen drei Jahren hat PTC mehr als 500 Millionen Dollar investiert, um die Konvergenz der physikalisch-digitalen Welt voranzubringen. Unter der Konzernmarke ThingWorx hat PTC eine Reihe von Startups und Technologien erworben, einschließlich der Vernetzungsexperten Axeda und ColdLight. Letztere sind auf automatisierte, vorausschauende Analysen spezialisiert, die auf Feedback der Produkte basieren und auf die entsprechende Kundenberatung.

Um die Kunden dabei zu unterstützen, intelligente und vernetzte Produkte auf den Markt bringen zu können, hat PTC seine bekannten CAD- und PLM-Lösungen Creo und Windchill um spezielle Werkzeuge zur IOT-Entwicklung erweitert. Kernstück des IoT-Technologie-Portfolios ist heute die ThingWorx-Plattform, die Module zur Konnektivität, Geräte-Clouds, Geschäftslogik, Big Data, Analysen und Remote-Service-Anwendungen integriert.

 

Dem Internet der Dinge stellt PTC seine Plattform ThingWorx zur Seite. Auf diese Weise ge­neriert der Soft­ware-Anbieter „Kom­mu­nikationskanäle“ zwischen „realen Dingen“ einerseits und etwa dem Produktdesigner andererseits.

 

Prototypen ohne Performance-Feedback

In der Produktentwicklung beginnt fast alles mit einem 3D-Modul. Mit aktuellster CAD-Software lassen sich Ideen vorab validieren und digitale Prototypen einfach erstellen. Ist der Prototyp einmal in der Fabrik angekommen und rollen die Produkte erfolgreich vom Band endet das Produktzyklusmanagement genau an diesem Punkt. Informationen über die Geräte und deren Performance gelangen meist nicht zurück in die digitale Welt, in der das Produkt einmal entworfen wurde. Auch heutzutage werden immer noch viele Produkte ohne Feedback-Schleife entwickelt. So bleibt den Herstellern meist nichts anderes übrig, als auf gute Performance der Produkte und positives Feedback der Kunden zu hoffen. Entspricht das Produkt nicht den Erwartungen ist es oft bereits zu spät und das Image des Unternehmens dank sozialer Netzwerke schnell geschädigt.

Intelligente Geräte werden vernetzt

Diese einseitige Umsetzung von digitalem Know-How in physische Produkte steht nun vor dem Aus. Einer aktuellen Studie von PTC in Zusammenarbeit mit Prof. Michael Porter der Harvard Business School zufolge hat die Ära der intelligenten Geräte bereits begonnen. Auch in unserem Alltag halten diese „smart devices“ Einzug. Beispiele finden sich in den neusten Autos mit integrierten Software-Anwendungen, die direkt in die Motorsteuerung eingreifen können. Aber auch viele Alltagsgegenstände können bereits ihren Wartungsstatus selbstständig überprüfen.

Der nächste Schritt ist nun die Vernetzung der intelligenten Geräte, um miteinander kommunizieren zu können und gegebenenfalls Daten miteinander auszutauschen. Werden diese Daten in der Cloud gespeichert können sie von jedem beliebigen Ort überwacht und von Computern, Smartphones und anderen Steuerelementen kontrolliert werden.

Zwei Welten verschmelzen zu neuer DNA

In der Cloud lassen sich ganze Produktfamilien mit ähnlichen Elementen zu einem neuen Ecosystem zusammenfassen. Sehr erfolgreich macht das Apple mit seiner Produktpalette: Alle Geräte wie iPad, iPhone oder iMac teilen sich in einer gemeinsamen Wolke die Dienste iCloud, iTunes und den App Store. Dies ist nur möglich, weil sie alle auf gemeinsame digitale Komponenten zurückgreifen.

Software-Anbieter wie PTC ermöglichen Herstellern derartige Ecosysteme zu schaffen, teils physisch, teils digital; Client- oder Server-basiert; vor Ort oder in der Cloud stationiert. Die digitale und die physische Welt verschmelzen miteinander zu einer neuen DNA. Ob medizinische Produkte, Haushaltswaren oder Verkehrsmittel, die beiden Welten sind nicht mehr zu trennen und sie fungieren künftig als eine. Die Vielfalt ist grenzenlos – intelligente Städte, Fabriken und Infrastrukturen werden entstehen.

Ein Mountainbike, halb physisch halb digital

Vernetzte Produkte besitzen nun alle eine Stimme und die Möglichkeit Feedback zu geben. Sie kommunizieren und können Informationen über Performance, Design und Effizienz mit den Herstellern teilen. Diese Stimme ist unerlässlich und sollte Gehör finden. Ein Paradebeispiel kommt aus dem Radsport: Das Santa Cruz V10, ein Full-Carbon Mountainbike, das 2010 den Mountain Bike World Cup gewann. Das Rad wurde auf dem CAD-System Creo von PTC entwickelt und mit einem Raspberry Pi Computer ausgestattet. Das vernetzte Mountainbike konnte somit zahlreiche Charakteristiken wie Radgeschwindigkeit, Trittfrequenz und Federungseigenschaften aufzeichnen und weiterleiten. Es entstand ein Rad, das einen digitalen Zwilling bekam – also halb physisch halb digital existierte. Über tausende von Kilometern entfernt können nun die Produzenten anhand eines Dashboards den digitalen Zwilling nachverfolgen und somit sehen was mit dem „realen“ Mountainbike gerade passiert.

Das Ziel ist jedoch, dass die Informationen nicht nur in eine Richtung – wie am Beispiel des Mountainbikes, von der physischen in die digitale Welt – fließen. Vielmehr müssen Daten beidseitig getauscht werden können und Verwendung finden. Während das Fahrrad dem Computer Daten liefert, kann mittels Augmented Reality auch der Computer sozusagen dem Fahrrad direkt weiterhelfen. Scannt der Fahrradtechniker die Seriennummer des Rades mit seinem mobilen Endgeräte ab, so erhält er auf seinem Display alle wichtigen Daten als digitales Dashboard. Diese können über ein Bild des Fahrrads gelegt werden und zeigen damit alle wichtigen Servicepunkte direkt auf dem Bildschirm an. So kann der Servicemitarbeiter beispielsweise auf seinem Display auf die Bremsen klicken und bekommt angezeigt, wie der Abnutzungsgrad ist und wann ein Austausch der Bremsbelege sinnvoll ist.

Heutige Zukunft: Augmented Reality und Big Data in der Anwendung

Damit können Fehler und Schwachstellen am Gerät direkt vor Ort identifiziert werden. Animierte Simulationen, die direkt über das Bild des Produktes gelegt werden, zeigen Reparatur- und Wartungsschritte an. Solche Anwendungen mit Augmented Reality eignen sich auch für komplexere Gerätschaften wie Stromgeneratoren. Dadurch könnten umständliche schriftliche Dokumentationen ersetzt werden und eine Übersetzung in mehrere Sprachen würde dank grafischer Darstellung entfallen. Die Wartung wäre schneller und einfacher zu handhaben.

Synergien aus digitaler und physischer Welt sind unabdingbar. Holen Hersteller die Daten von Tausenden oder gar Millionen Einzelprodukten ein, so können Big Data Analysen diese Informationen auswerten und in den weiteren Prozess der Produktentwicklung miteinfließen lassen. So können Produktinnovationen vorangetrieben und der Service verbessert werden.
Das Internet der Dinge ist bereits in vollem Gange und es kündigt Visionen einer digitalen vernetzten Zukunft mit bahnbrechenden Geschäftsmodellen an. Verbraucher und Geschäftswelt werden gleichermaßen davon profitieren.

Weitere Informationen unter:
www.ptc.com

Gerd Leonhard über die vernetzte Gesellschaft

Die Redaktion sprach mit Gerd Leonhard, Futurist, Zukunftsberater, internationaler Keynote-Speaker und Strategie-Coach, Autor und CEO von

„The Futures Agency“

über die vernetzte Gesellschaft, der Entwicklung hin zu Hypereffizienz und den damit möglichen Auswirkung auf unser Leben, unser Arbeiten, die Industrie und die Finanzmärkte.

 

Herr Leonhard, wie wird sich das Einkaufen in Zukunft gestalten?
In Zukunft wird zum Großteil alles Computing mobil sein. Ungefähr in fünf Jahren werden 80 Prozent aller Internetzugriffe von mobilen Endgeräten aus erfolgen. Dieser radikale Wandel ist bereits jetzt zu sehen: Diverse E-Commerce-Applikationen wie z.B. bei Amazon lassen das jetzt schon erahnen.

Wo wir heute noch ganz bescheiden, klassische Apps und Search-Engines nutzen um Waren ausfindig zu machen, werden zukünftig sprachgestütze Intelligent Agents für uns aktiv sein. Diese virtuellen Agenten, z.B. google.now oder Siri, denen eine Datenbasis zu Grunde liegt, kennen mich und meine Vorlieben in allen Details. Ob das nun gut oder schlecht ist, liegt im Auge des Betrachters.

Jedoch mit einem einfachen Satz wie, „Was empfiehlst du mir heute?“, findet die künstliche Intelligenz in Form dieser Agents den besten Deal für mich und erledigt meinen Einkauf. Diese Transaktionen werden in naher Zukunft völlig automatisiert ablaufen. Bereits jetzt beginnen alle großen E-Commerce und IT-Firmen in den USA, diese sog. Intelligence Digital Assistants, kurz IDA’s im B2B und B2C -Bereich einzusetzen.

Lassen Sie uns in die nahe Zukunft blicken: Sie sagen zu Siri: „Buche mir ein Ticket nach Mallorca, ein Hotel und den Mietwagen“. 15 Sekunden später ist der beste Deal gemacht! In den nächsten zwei Jahren wird man diese Vorgehensweise punktuell im Einsatz beobachten können und in fünf Jahren wird es Standard sein.

Die Shopping Agents, werden „convenient for consumers“, also angenehm und praktisch für Konsumenten. Der Virtuelle Agent kann eben 5 Millionen Datastreams rasant schnell durch klicken und aussagen, was jetzt gerade angesagt ist.

Wann wird uns die künstliche Intelligenz im täglichen Leben begleiten?
Erst mal muss man zwischen zwei Dingen unterscheiden. Einmal die AI, die Artificial Intelligence und dann die IA, die Intelligence Assistence.

Intelligence Assistence wird heute schon limitiert eingesetzt. Beispielsweise im Tesla; mit der dort eingesetzten IA, können sie sich bereits heute im Stau selbst fahren lassen. Aber nur im Stau und nur auf einer Spur, eben eine eingeschränkte Unterstützung.

Ein weiteres Beispiel für angewandte IA ist Watson von IBM, der z.B. im Krankenhaus eingesetzt wird. Der Arzt nutzt IBM’s Watson wie eine Art Powertool, ein superintelligenter Zeuge, der ihm bei der Diagnosestellung unterstützt.

Auch im B2B Bereich sind z.B. Tools für Banking, die automatisch Daten holen und weiterverarbeiten, heute schon im Einsatz und es werden immer schneller weitere kommen.

Artificial Intelligence hingegen, also richtige künstliche Intelligenz ist noch sehr weit entfernt. Die Art von „Cognitive Computing“, sprich Computer die Entscheidungen treffen können, die über ihre Programmierung hinaus gehen.

Ein Beispiel: Sie fahren mit dem selbstfahrenden Auto in die Eifel und begegnen einem Hasen. Jetzt muss das Auto entscheiden, ob es den Hasen überfährt oder anhält. Hier wird deutlich, dass es in diesem Kontext um viel mehr geht, da es sich um ethische Entscheidungen handelt.

Das benötigt komplexe Zugriffe, um Sprache, Bilder und Gesten zu interpretieren – nicht nur zu lesen, sondern eben auch zu verstehen. In diesem Bereich werden wir frühestens in fünf Jahren erste ernsthafte Produkte und Lösungen sehen. Hinzu kommen ethische Bedenken, ob und in wieweit man Maschinen überhaupt erlauben kann, solche Entscheidungen zu treffen.

Eine andere Problematik zeigt sich am Beispiel Watson. Die menschliche Interaktion ist reduziert auf die vorhandenen Daten, mit denen das System versorgt ist. Soll heißen: Daten die Watson nicht zur Verfügung stehen, kann er auch nicht nutzen und verarbeiten.

Beispielsweise, welche Gefühle habe ich bei dieser Transaktion oder welche anderen Werte habe ich, die evtl. nicht algorhythmisch auszudrücken sind. Gefahr droht auch, wenn wir beginnen, auf Artificial Intelligence Systems zu vertrauen ohne zu Hinterfragen. Ergebnisse und Empfehlungen solcher Maschinen entsprechen nie 100% der Realität.

Beispiel: Wer, genetisch gesehen, könnte mein nächster Heiratspartner werden? Bei der Beantwortung dieser Frage werden menschliche Zusammenhänge jedoch nicht berücksichtigt, da sie nicht gelesen werden können.

Fehlende Daten dieser Art können eine Gefahr für alle möglichen Anwendungen darstellen. Obwohl sich Google und Facebook das Ziel gesetzt haben, selbstständiges Denken mittels der „Global Brain“ zu ersetzten, denke ich, ein Artificial Intelligence System sollte immer unterstützend bleiben.

Wir wird sich das „Internet of Things“ in naher Zukunft auf unsere europäische Gesellschaft auswirken?
Für eine Weile wird sich das IoT sehr positiv auf unsere Gesellschaft auswirken, da es eine Art von „Hypereffizienz“ mit sich bringt. Wenn wir alles vernetzen und dadurch mehr wissen, können wir besser antworten. Wir können schneller reagieren, wir können die Preise senken, wir können einfach effizienter sein. Das ist ganz klar der Fall in den datenintensiven Bereichen der Energie, bei Smart Cities und Transportation. Im B2B, in den Bereichen der Logistik, Transport und Procurement könnten durch Kollaboration und Vernetzung der Logistik-Systeme bis zu 50% der Kosten eingespart werden, ca. 100 Milliarden – eine gigantische Summe.

Aber wir haben natürlich enorme Security- und Safety-Probleme, bei all den vorkommenden Daten, die zum einen unreguliert, zum anderen ohne viel Aufsehens benutzt werden. Ich meine damit nicht die Sicherheit im technischen Sinn, sondern fehlende Standards. Solche Regeln und Normen würden verdeutlichen, wem Daten gehören, wie sie genutzt werden dürfen und wer diese Informationen kontrolliert. Ohne solche Standards sind große Probleme abzusehen.

Darüber hinaus werden wir in ca. 5 – 7 Jahren an den Punkt kommen, wo jegliches Business effizient ist und dadurch nichts besonderes mehr ist. Unternehmen die in Sachen IoT heute die Nase vorne haben und diese technischen Innovationen für sich nutzen, können damit noch punkten.

In 5 – 10 Jahren kann keiner mehr von sich sagen, dass er „effizienter“ oder billiger ist, weil alle diesen Stand erreicht haben werden. Das resultiert in Überfluss! Dieser Überfluss führt zu enormen Preissenkungen und wirkt sich dramatisch auf Firmen und Branchen aus. Deutlich wird das schon heute in der Musikbranche. Mittlerweile wird das Medium CD von Spotify überholt und führte zu Preissenkungen von 95%.

Das ist eine sehr realistische Folge von Hypereffizienz, die es zu beobachten und zu analysieren gilt. Wir müssen uns fragen, welche neuen Werte wir schaffen können, außer nur effizient zu sein, denn diese Eigenschaft wird langfristig nicht mehr zählen.

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Wird das demokratische Unternehmen den Siegeszug antreten?
HR-Bereiche entwickeln sich mehr hin zu einem People-Management. Unternehmen sind dann nicht mehr nur Verwaltungen, sondern setzen mehr auf Science und Bildung. Letztendlich geht es nur um zwei Dinge in der Zukunft: einmal Technologien und Engineering. Aber der andere Aspekt ist Humanity, also grundlegende Themen wie Ethik, Werte, Intuition und Erfindungsgabe.

Arbeitsbereiche werden sich neu verteilen. Es wird Maschinen geben, die einen Großteil der heutigen Arbeit für uns übernehmen werden, wie z.B. logistische, wiederkehrende Prozesse in Unternehmen. Durch diese freigesetzten Potenziale müssen unsere Mitarbeiter einfach kreativer werden, sich weiterentwickeln und vielleicht lateral denken können, nicht mehr nur einfach Techniker sein.

Ein gutes Change-Management wird wichtiger denn je, um Mitarbeiter durch diese kommenden Veränderungen zu lenken und zu führen. Mit Schmerzen und Liebe werden sich diese Änderungsprozesse vollziehen. Schmerzlich, weil ältere Mitarbeiter den Umgang mit neuen Techniken und Tools nicht mehr erlernen können, den Anschluss verlieren und abspringen.

Durch die zunehmende Automatisierung wird der Druck auf alle Mitarbeiter eines Unternehmens enorm anwachsen, schon in den nächsten fünf Jahren. Hat man früher den Mitarbeiter als eine Produktivitätsmaschine gesehen und behandelt, wäre man in Zukunft gut beraten, den Mitarbeiter im Bewusstsein zu stärken, wieder mehr Mensch als Maschine zu sein. Was wir wirklich brauchen werden, sind Leute die Idee haben, die hinterfragen, die kreativ sind, vorausschauend denken, denn das können Maschinen nicht.

Dementsprechend muss ihnen auch der Freiraum hierfür gegeben werden. Wer hier auf Einsparung durch Stellenabbau setzt, verfehlt das Ziel, gewonnenes Potenzial gewinnbringend einzusetzen. Beispielsweise Ärzte, die Watson benutzen um Diagnosen zu stellen und dadurch sehr viel mehr Zeit gewinnen. Wird ihnen jedoch diese gewonnene Zeit nicht für ihre Patienten gegeben, geht ein eigentlich positiver Effekt verloren.

Übrigens: SLACK ist eines dieser neuen Tools, das ich bei einigen Firmen im Einsatz erlebt habe. SLACK bietet Firmen modernes Content-Management, Real-Time-Messaging und Search-Funktionen durch die Teams und Arbeitsgruppen intern kollaborieren.

Wie sieht unser Arbeitsverhalten in Zukunft aus?
Mittel- und langfristig werden wir weniger Arbeiten als heute. Technologien werden uns einerseits befreien, andererseits jedoch mehr Druck erzeugen, da wir menschlich bedeutungsvoller werden. Wahrscheinlich werden insgesamt weniger Menschen in den Firmen beschäftigt sein, eben bedingt durch die Technologien.

Wiederrum werden mehr von ihnen eigene Unternehmungen gründen und selbstständig agieren. Ich denke, es kann durchaus sein, dass wir in zwanzig Jahren dadurch auch zum bedingungslosen Grundeinkommen kommen. Sprich wir verdienen unser Geld ohne dies notwendigerweise von der Arbeit abzuleiten.

Heute definieren wir uns standardgemäß noch durch und über Arbeit und Leistung, allen voran Männer. In 10 – 15 Jahren wird sich dieses Fenster, so glaube ich, schließen. Einfach auf Grund des Überflusses, der dann vorhanden sein wird. Die Bedeutung der Arbeit wird auf einem anderen Wertesystem als Grundlage neu bemessen werden. Das wir zukünftig weniger Arbeiten werden, ist ziemlich sicher. Heute arbeiten wir jedoch noch mehr, auf Grund der Technologie, die eben noch nicht intelligent ist.

Wird nachhaltiges Investieren zum Trend oder ist es schon ein Trend?

Insgesamt sieht man einen Wandel in der Gesellschaft, in der dieser heute extreme Kapitalismus, der nur auf Gewinn ausgerichtet ist, nicht mehr funktionieren wird. Wir sehen heute schon, dass sich der „Circular Approach“, der sogenannten Triple Bottom Line People, dramatisch schnell verbreitet. (Tripple Bottom Line People bezeichnet Menschen und Führungskräfte, die Abkehren von einer reinen Profitorientierung hin zu mehr ökonomischen, ökologischen und sozialen Mehrwerten. Anm. der Redaktion)

Viele Unternehmen, wie z.B. Google, sagen: „Wir müssen darauf achten, dass das, was wir nehmen auch wieder zurückgegeben werden muss.“ Die Börse wird diese Entwicklung in den kommenden Jahren sicher widerspiegeln. Ähnlich wie heute der TecDax, wird es eine Börse geben, die nur nachhaltige, auf Basis dieser Tripple Bottom Line, agierenden Unternehmen zulässt. (Unternehmen, die das Konzept verfolgen, mit ihrem Kerngeschäft zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, die Lebensgrundlage künftiger Generationen sicherzustellen und mehr soziale Gerechtigkeit zwischen Industrieländern und Ländern der Dritten Welt zu bewirken. Anm. der Redaktion)

Eine Börse, die ganz andere Regeln, Grundsätze und Beziehungen von Unternehmen fordert. Bei dieser neuen separaten Börse wird deutlich, dass der heutige Maßstab bezüglich Return und Dividende weit weniger wichtig sein wird, wie an den bisher bestehenden Börsen, die Firmen listen, für die Sustainability an erster Stelle steht. Unternehmen, die sich weiterhin nur nach Profit und Wachstum ausrichten, werden von Investoren bestraft. Das wird in den nächsten 5 Jahren erreicht werden, dass lässt sich jetzt schon abschätzen.

Was halten Sie von Jeremy Rifkins Buch „Ende des Kapitalismus“ und wie sehen Sie zukünftige Entwicklungen in diesem Kontext?
Es gibt keine wirkliche Alternative, aber dieser harte Kapitalismus, Profit und Wachstum, das wird enden. Der vorher erwähnte „Circular Approach“ verbreitet sich sehr schnell.

Ich denke es entwickelt sich hin zu einer Art von“ Sustainable Capitalism“, man sagt auch „Natural Capitalism“, eine Art von Mischform – wie eine Art sozialistischer Grundgedanke.

Grundlagen hierfür sind der zu erwartende Überfluss: alles wird billiger – ergo ist auch weniger Geld notwendig. Die Logik des Systems wird sich auf Grund der Technologie ändern. Ich glaube nicht das es ein Negativum gibt, einfach nur eine grundlegende Änderung des Gesamtbildes des Wirtschaftssystems.

 

Herr Leonhard, vielen Dank für das Gespräch!

http://www.gerdleonhard.de/

Weitere Informationen unter:

Bildquelle Aufmacher: „Futurist Speaker Gerd Leonhard“ (CC BY-NC-ND 2.0) by  gleonhard 

 

 

„Einfacher bezahlen, mehr erleben“

Wie werden aus Einkäufen wieder Erlebnisse? An­dreas Stendera, Senior Vice President International Bu­si­ness bei B+S Card Service, über das Potenzial moderner Retail-Technologien für den stationären Handel.

Mit dem Konsumenten 2.0 steht der stationäre Handel vor einer weiteren Bewährungsprobe. Selbstsicher bewegt sich der moderne Kunde zwischen Online- und Offlinewelt, kauft immer öfter im Internet ein und gibt sich im Laden nicht mehr mit Einkaufserlebnissen von der Stange zufrieden. Auf seinem Weg zum gewünschten Produkt wechselt er nach Belieben die Kanäle und fordert dieses Maximum an Flexibilität auch von seinem Händler (Stichwort: Multichannel).

Verschärfend kommt hinzu: Wo Verbraucher ehemals bereitwillig den Ausführungen des Ladenpersonals Glauben schenkten, sind sie heute kritischer – Smartphone & Co. sei „Dank“. So glauben laut Global-Shop­per-Studie von Zebra Technologies 34 Prozent der Konsumenten, einen besseren Zugang zu Real-Time-Informationen zu haben als der Einzelhandelsmitarbeiter. Der Preisvergleich am Regal oder die Suche nach Aktions- und Bundling-Angeboten bei der Konkurrenz ist z. B. beim Kauf von höherwertiger Mode, Möbeln oder Konsumelektronik zur Routine geworden. Zudem greift rund die Hälf­te der Shopper mittels Bewertungsseiten auf die Erfahrungen anderer Nutzer zurück – was bei einer Vielzahl von negativen Statements erfolgs­kri­tisch oder gar existenzbedrohend für den Anbieter werden kann.

Mit moderner Bezahltech­nologie werden Einzelhan­dels­mitarbeiter wieder zu „ech­ten“ Beratern, sagt Gastautor An­dreas Stendera.

Mit moderner Bezahltech­nologie werden Einzelhan­dels­mitarbeiter wieder zu „ech­ten“ Beratern, sagt Gastautor An­dreas Stendera.

Spielraum für persönliche Beratung

Der Kunde ist also ungeduldiger, anspruchsvoller und fordernder gegenüber dem klassischen Ladengeschäft geworden. Und er fühlt sich vernachlässigt: Laut Roland Berger Strategy Consultants se­hen 70 Prozent ihre Bedürfnisse beim Einkauf im Laden nicht erfüllt. Ihnen fehlt die emotionale Komponente – und damit ist nicht die Shop-Gestaltung gemeint. Die einstigen Paradedisziplinen des stationären Handels – die persönliche Beratung und der individuelle Service – werden ihrem Anspruch gefühlt immer weniger gerecht. Wie gelingt es dem stationären Handel, sich auf seine handwerklichen Stär­ken zu besinnen? Wie kann das Personal mit verlässlichen Informationen, hand­festen Argumenten und Services bei Beratung und Verkauf an den Kunden 2.0 unterstützt werden? Was sich für man­che zunächst wie ein Widerspruch anhört, erweist sich in der Realität immer mehr als Erfolgsfaktor: Es ist moderne Retail-Technologie, die einen entscheidenden Beitrag dafür leistet, dass der Stellenwert des Personals als „echter Berater“ erhöht und die Einkaufstour wie­der zum Erlebnis wird. Voraussetzung: Die Technologie muss dezent und unaufdringlich im Hintergrund wirken.

Erfolgsfaktor Retail-Technologie

Ein Beispiel hierfür sind mobile Karten­lesegeräte, die den Tablet- oder Hand­held-PC des Verkäufers in eine „mobile Kasse“ verwandeln. Das ermöglicht flexible und schnelle elektronische Zah­lungen, wo immer es der Kunde im Laden wünscht – kartenbasiert oder auch per Smartphone. In Kombination mit weiteren Lösungen kann so­gar eine Interaktionsplattform geschaffen werden, mit der das Personal einen Rundum-Service bieten kann:

  • Anbindung an Warenwirtschafts- und Filialsysteme: Statt des berüchtigten „Da muss ich erst ins Lager und nach­schauen“ wird die Produkt­verfüg­bar­keit via Tablet-PC überprüft. Falls nö­tig, können augenblicklich Al­ter­na­tiv­vorschläge unterbreitet werden.
  • Tracking der Kaufhistorie: Basierend auf bisherigen Einkäufen entsteht ein detailliertes Kundenprofil. Der „elek­tronische Spickzettel“ verrät die Präferenzen – so kann das Personal im Gespräch Kaufinspiration bieten, eine relevante Vorauswahl treffen und passgenaue Angebote unterbreiten.
  • Durchführung von Treue- und Prämienprogrammen: Kundendaten für digitale Coupons werden simpel erfasst – statt den Kunden mit der x-ten Bonuskarte zu belästigen.

Händler, die ihr Verkaufspersonal mit derartigen Lösungen ausrüsten, vergrößern dessen Bewegungs- und Handlungsspielraum. Das eröffnet neue Mög­lichkeiten, den Warenkorb zu erhöhen, Spontankäufe anzuregen und die Einkaufsfrequenz zu steigern. Zudem wird der Übergang zwischen Beratungs­gespräch und Kaufabschluss fließend gestaltet: Das Einkaufserlebnis findet durch den vereinfachten und beschleunigten Check-Out bzw. Bezahlvorgang einen positiven Abschluss, der nicht durch nerviges Warten in der Kassenschlange getrübt wird.

Einzellösungen intelligent verbinden

Der strukturelle Wandel im Handel führt zu weiteren tiefgreifenden Veränderungen. Der Kunde 2.0 will umgarnt werden – durch intensive Betreuung und bedarfsgerechte Beratung. Genau darin aber liegt die Chance: So geben fast zwei Drittel der Verbraucher an, z. B. für Mode spontan mehr Geld als geplant auszugeben, wenn sie die Beratung als freundlich und kompetent empfinden (Quelle: Roland Berger).
Moderne Bezahltechnologie leistet hier­für einen entscheidenden Beitrag – sofern sie „richtig dosiert“ und nicht zum Selbstzweck eingesetzt wird. Um sie erfolgreich einzuführen, braucht der Han­del starke und erfahrene Lösungspartner, die die Bedürfnisse aller Beteiligten verstehen und konsequent be­rück­sich­tigen: vom Verbraucher über das Verkaufspersonal bis hin zum Marketing und zur IT. Nur so ent­stehen Lösungen, die gleichzeitig auf Akzeptanz beim Ver­braucher stoßen und sich nahtlos in die bestehende In­frastruktur integrieren las­sen – sodass das oft bemühte Wort vom Mehrwert mit Leben gefüllt wird.

Weitere Informationen unter:
www.bs-card-service.com/multichannel

 

Bild Lizenz Aufmacher: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Autor und Urheber Jorge Franganillo

Spannende Einkaufswelten schaffen

Moderne Kunden sind auf allen Kanälen unterwegs, vergleichen Preise, möchten on- und offline ein echtes Einkaufserlebnis. Handel und Herstel­ler müssen darauf mit gut gemachten, unterhaltsamen und werthaltigen Angeboten reagieren. Damit kommt Content-Commerce, bei dem redaktionelle Inhalte mit E-Commerce-Elementen verbunden werden, eine entscheidende Rolle zu.

Dirk Hörig, Gründer und CEO von commercetools, rät: „Interes­sante und inspirierende Geschichten schreiben, in die die jeweiligen Produkte eingebettet sind.“

Dirk Hörig, Gründer und CEO von commercetools, rät: „Interes­sante und inspirierende Geschichten schreiben, in die die jeweiligen Produkte eingebettet sind.“

Inhalte und Technologie für packende Einkaufswelten gibt es in den meisten Unternehmen. Die Herausforderung ist, E-Commerce-Lösungen und Web-Con­tent-Management-Systeme intelligent zu verknüpfen, um Kunden hochwertige Inhalte in Form von Texten, Bildern, Videos und Musik zu präsentieren und gleichzeitig für ein schnelles Auffinden der gewünschten Produkte sowie einen reibungslosen Verkaufsprozess zu sorgen. „Entscheidend für Unternehmen ist, sämtliche Verkaufskanäle im Rahmen einer Omnichannel-Strategie so zu verzahnen, dass für Kunden ein naht­loses Einkaufserlebnis möglich wird“, sagt Dirk Hörig, Gründer und CEO von commercetools. Dafür hat das Soft­wareunternehmen eine E-Commerce-Plattform entwickelt. Allein nackte Pro­duktdaten zu offerieren, sorgt für kein Einkaufserlebnis. „Vielmehr geht es darum, interessante und inspirierende Geschichten zu erzählen, in die die jeweiligen Produkte eingebettet werden können“, erklärt Hörig.

Etwa indem ansprechendes Foto- und Videomaterial mit hilfreichen Informationen verbunden wird, um Kunden ein unverwechselbares Angebot machen zu können. Hörig: „In einer Welt, in der Einzelhandelsriesen wie Amazon mehr und mehr Marktanteile gewinnen und selbst beliebte Marken zu Massenware werden, gehört eine Content-Commerce-Strategie zu den aussichtsreichsten Maßnahmen, um Aufmerksamkeit zu wecken, sich zu differenzieren und neue Kunden zu gewinnen.“

Ein gutes Werkzeug hierfür ist die commercetools Plattform. Sie ist cloudbasiert und wird in zertifizierten, europäischen Hochsicherheits-Re­chen­zentren nach aktuellen Datenschutzrichtlinien betrieben, so dass sich Händler und Hersteller nicht um den Betrieb kümmern müssen. Die Plattform lässt sich über eine zentrale Anwendung steuern, in der alle wichtigen Daten gespeichert sind.

Eine flexible und gut dokumentierte Programmierschnittstelle (API) bildet den Kern der Plattform. Sie erlaubt auch die Anbindung zukünftiger Endgeräte wie Smartwatches, Wearables und Beacons und bietet damit Investitions­sicherheit. „Durch sie ist es möglich, sämtliche Unternehmensprozesse effizient abzubilden, Lösungen von Dritt­anbietern zu integrieren und auch sehr individuelle Anforderun­gen umzusetzen“, erklärt Hörig. Und das hochflexibel, so dass schnell auf veränderte Marktlagen sowie die komplexe Customer-Journey reagiert werden kann. „Unsere Lösung ist für wachs­tums­orientierte Händler und Hersteller interessant, die ihre Vertriebskanäle miteinander verknüpfen und ihren Kun­den auf allen Endgeräten – von klassischen PCs über Smartphones und Tablets hin zu Smartwatches und dem Internet der Dinge – ein attraktives Ein­kaufs­erlebnis präsentieren möchten“, sagt Hörig. Letztlich führt für keinen Player der Weg an einer auch technisch perfekt umgesetzten Omni­channel-Stra­tegie vorbei.

Weitere Informationen unter:
www.commercetools.com

Erfolg durch Transparenz

Gastbeitrag von Stefan Steudel, Berater bei Bayard Consulting

Neben der fortschreitenden Digitalisierung kennzeichnet der Drang nach mehr Transparenz bei den Produkten die Situation im Handel: Die gesetzlichen Anforderungen stei­­gen, Zulieferer müssen stärker kontrolliert und Sortimente schneller auf den Kunden ausgerichtet werden. Immer öfter fragen Kunden, woher das Produkt kommt, wie es hergestellt wurde oder welche Allergene enthalten sind. Branchenintern spricht man mittlerweile von einer Explosion der Attribute.

Für Stefan Steudel, Gast­­autor, steht immer der ge­schäftliche Er­folg seiner Kun­den im Vordergrund.

Für Stefan Steudel, Gast­­autor, steht immer der ge­schäftliche Er­folg seiner Kun­den im Vordergrund.

Große Handelshäuser bewirtschaften bis zu 1 500 000 Artikel. Da liegt es auf der Hand, dass kein Händler die vielfältigen Attribute für alle Artikel alleine erfassen und aktualisieren kann. Die gesamte Wertschöpfungskette muss diese Leistung erbringen. Jedes Glied dieser Kette hat relevante Informationen: Ein Bauer weiß, unter welchen Bedingungen seine Kuh Milch gibt; die Molkerei weiß, welche Milch sie auf welche Art und Weise zu Käse verarbeitet; der Lebensmittelproduzent weiß, welchen Käse er für seine Tiefkühlpizza verarbeitet; der Händler weiß, welche Tiefkühlpizza er bestellt und dem Kunden anbietet.

Eine erste Abhilfe schafft seit 2003 ein Netzwerk von Produkt-Datenbanken, das Global Data Synchronisation Network. In der Praxis zeigt sich dieser Ansatz häufig als sehr aufwendig und oft zu langsam für den dynamischen Informationsbedarf des Onlinehandels. Zudem hat der Händler einen ganz individuellen Bedarf, den er direkt mit seinem Lieferanten klärt – etwa detaillierte Produktbeschreibungen und Bilder für den Rasenmäher im Onlineshop. Diese Informationen fließen oft nur mit hohem manuellen Aufwand. Der Informationsfluss stockt. Der Kunde fühlt sich unzureichend informiert und unterlässt im Zweifelsfall den Kauf.

Kollaborative Prozesse mit verknüpfbaren Daten

Daher ist es kein Wunder, dass Handel und Industrie immer stärker auf „kollaborativ“ vernetzte Informations­prozesse mit verknüpfbaren Daten setzen, was flexible Technologien zur Beschreibung, Abbildung und Nutzung der Produktdaten erfordert. Hier prägt etwa Google seit einigen Jahren das „Semantic Web“ mit Technologien, die vergleichbar der menschlichen Sprache die Systeme vernetzen können. Wörter sind in der Technik sogenannte Attribute, die durch die Kombination eine Information vergleichbar mit einem menschlichen Satz ergeben. Solche Sätze werden struk­turiert verknüpft und zu einem Ganzen zusammengesetzt. Dadurch kann Google die Informationen im Internet besser verstehen. Auch die Branchenorganisation GS1 zeigt mit GTIN+, wie GS1-Standards in diesem Kontext genutzt werden können. Nun muss der Händler seinen vernetzten Partnern nur noch die richtigen Fragen stellen, und die Systeme beginnen digital miteinander zu reden.

Beispiel Tiefkühlpizza: Die Informationen einer Charge Käse der Molkerei könnten mit der Charge Tiefkühlpizza des Herstellers und dem Verkaufsartikel des Händlers automatisiert ver­knüpft werden. Per Smartphone erhält der Kunde die für ihn relevanten Informationen. Er kann sich nun entsprechend seiner Kriterien für den Kauf der Pizza entscheiden oder dagegen.

Weitere Informationen unter:
presse.bayard-consulting.com/tr1

Zwei Welten verschmelzen zu neuer DNA

Gastbeitrag von Jim Heppelmann, Präsident und CEO von PTC

Die Ära der intelligenten Geräte hat längst begonnen. Der nächste Schritt ist die Vernetzung dieser Geräte mit Alltagsgegenständen. Sie bietet unter anderem Entwicklern, Herstellern und Dienstleistern ein Feedback in Echtzeit über die Performance ihrer Produkte sowie Leistungen, wodurch diese ständig optimiert werden können.

In der Cloud lassen sich ganze Produktfamilien mit ähnlichen Elementen zu einem neuen Ecosystem zusammenfassen. Sehr erfolgreich macht das Apple: iPad, iPhone oder iMac teilen sich in einer gemeinsamen Wolke die Dienste iCloud, iTunes und den App-Store. Dies ist nur möglich, weil sie alle auf gemeinsame digitale Komponenten zurückgreifen. Software-Anbieter wie PTC ermöglichen Herstellern, derartige Ecosysteme zu schaffen, teils physisch, teils digital; client- oder serverbasiert; vor Ort oder in der Cloud stationiert. Die digitale und die physische Welt verschmelzen miteinander zu einer neuen DNA. Ob medizinische Produkte, Haushaltswaren oder Verkehrsmittel, die beiden Welten sind nicht mehr zu trennen und sie werden eins.

Vernetzte Produkte besitzen nun alle eine Stimme und die Möglichkeit, Feed­back zu geben. Sie kommunizieren und können Informationen über Performance, Design und Effizienz mit den Herstellern teilen. Ein aktuelles Beispiel kommt aus dem Radsport: Das Mountainbike Santa Cruz V10 wurde auf dem CAD-System Creo von PTC ent­wickelt und mit einem Raspberry-Pi-Computer ausgestattet. Das vernetzte Fahrrad zeichnet zahlreiche Charakteristiken wie Radgeschwindigkeit, Trittfrequenz und Federungseigenschaften auf und leitet sie weiter. Das Rad bekam einen digitalen Zwilling – es existiert also halb physisch, halb digital. Über tausende von Kilometern entfernt kön­nen nun die Produzenten anhand eines Dashboards den digitalen Zwilling nach­verfolgen und sehen was mit dem „realen“ Mountainbike gerade passiert.

 

Dem Internet der Dinge stellt PTC seine Plattform ThingWorx zur Seite. Auf diese Weise ge­neriert der Soft­ware-Anbieter „Kom­mu­nikationskanäle“ zwischen „realen Dingen“ einerseits und etwa dem Produktdesigner andererseits.

Das Ziel ist jedoch, dass die Informationen nicht nur in eine Richtung von der physischen in die digitale Welt fließen, sondern beidseitig getauscht wer­den können. Während das Fahrrad dem Computer Daten liefert, kann mittels Augmented Reality auch der Computer dem Fahrrad sozusagen direkt weiterhelfen. Scannt der Fahrrad­techniker die Seriennummer des Rades mit seinem mobilen Endgerät ab, erhält er auf seinem Display alle wichtigen Daten als digitales Dashboard. Diese können über ein Bild des Fahrrads gelegt werden und alle wichtigen Servicepunkte direkt auf dem Bildschirm anzeigen. So kann der Fahrradtechniker beispielsweise auf seinem Display auf die Bremsen klicken und bekommt angezeigt, wie der Abnutzungsgrad ist und wann ein Austausch der Bremsbeläge sinnvoll ist. Animierte Simulationen, die direkt über das Bild des Produktes gelegt werden, zeigen Reparatur- und Wartungsschritte an.

Weitere Informationen unter:
www.ptc.com

Finden Sie hier den Beitrag in der langen Fassung.

Künstliche Intelligenz für die Logistik

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Lars Schmermbeck, Regional Channel Manager DACH Region bei Zebra Technologies, und Hans-Jörg Tittlbach, CEO, ICS Group, über zukünftige Wertschöpfungsketten

Alle Experten sind sich einig, dass Industrie 4.0 die Logistik verändern wird. Herr Tittlbach, wie sieht ein Logistikprozess im Industrie-4.0-Zeitalter aus?
Hans-Jörg Tittlbach: Logistik im Zeitalter von Industrie 4.0 basiert im Wesent­lichen auf dynamischen, selbststeu­ern­den Prozessen und intelligenten Sendun­gen und Landungsträgern. Lassen Sie mich das am Beispiel eines Paketes verdeutlichen, das an einen Kunden zugestellt werden soll. Das Paket wird mit Intelligenz ausgestattet; es weiß, wo es ist, und erkennt eigenständig Verzögerungen im Transportablauf. Es kom­mu­ni­ziert seinen Status an Backoffice- und Warenwirtschaftssysteme, wie unser Stra­divari. Diese haben im Falle einer Verzögerung die Chance, redundante Prozesse anzustoßen und das Paket auf alternative Routen oder Versandmög­lich­keiten um­zuleiten – ohne dass ein Mensch eingreift. In wichtigen Fällen wird bei­spiels­weise ein Ersatzpaket auf den Weg gebracht.

Hans-Jörg Tittlbach, CEO, ICS Group

Hans-Jörg Tittlbach, CEO, ICS Group

Welche konkreten Vorteile haben die selbststeuernden Prozesse?
Tittlbach: Durch verbesserte Transparenz und Steuerung werden In-time und On-demand noch viel besser funktionieren als heute. Auf die Paketsendung bezogen: Der Empfänger wird nicht nur wissen, an welchem Tag seine Sendung zugestellt wird, sondern auch in welchem Zeitfenster. Zweite und dritte Zustellversuche werden gar nicht mehr vorkommen, da der Empfänger Einfluss darauf nehmen kann, wann und wo er seine Sendung entgegennimmt. Das sind Prozesse, die es theoretisch schon heute geben könnte.

Warum sind diese Prozesse noch keine Realität?
Tittlbach: Das liegt primär daran, dass es eben in vielen Bereichen keine richtige Standardisierung, Integration und Zusammenarbeit der IT-Systeme gibt. Logistik hat mit sehr vielen Partnern zu tun und mit sehr heterogenen IT-Landschaften. Nötig ist im Prinzip ein Schirm über die gesamte Prozesskette. Hervorzuheben sind die technischen Mög­lichkeiten, die heute Endgeräte und Software-Schnittstellen bereits bieten. Diese müssen einfach nur genutzt, aufeinander abgestimmt und integriert wer­den. Wir als ICS arbeiten mit Hochtechnologie-Partnern wie beispielsweise Zebra Technologies zusammen, die zur Unterstützung solcher Prozesse große Schritte nach vorne getan haben.

Herr Schmermbeck, wie sieht eine Integration von intelligenten Geräten in eine Logistikkette ganz praktisch aus?
Lars Schmermbeck: Das Internet of Things (IoT) im Lager und in der Logistik baut für uns als Hersteller auf drei Hauptfaktoren auf. Das fängt an mit hochleistungs­fähigen kabellosen Netzwerken, die in ständiger aktiver Verbindung mit den Datensystemen im Backoffice sind. Der zweite Faktor sind Smart Sensors wie zum Beispiel RFID-Chips oder entspre­chend angepasste Barcodes, NFC und Bluetooth-Beacons. Sie dienen dazu, als Lokalisierungstechnologie die Erfassung von Artikeldaten, das Überwachen des Warenstatus, das Auffinden von Artikeln und die effizientere Wegeoptimierung in Lagern zu unterstützen. Der dritte entscheidende Faktor ist das integrier­te Backoffice-System, das für eine ver­­einfachte Datenanalyse zur Erzielung vollständiger Transparenz wichtig ist.

Geht es dabei nur um die Position und das Routing der Ware?
Schmermbeck: Keineswegs. Smarte Sen­soren können beispielsweise überwachen, ob die Temperaturanforderungen während des Transports eingehalten wer­den. Es geht auch nicht allein um die Ware. Auch die IT-Infrastruktur überwacht sich selbst. Die in der Logistikkette eingesetzten Geräte wie bspw. Scan­ner und mobile Terminals haben ebenfalls smarte Sensoren und können mit den Backoffice-Systemen kommunizieren. Sie mel­den ihren technischen Zustand – zum Beispiel, ob der Akku geladen ist. Das ist das IoT der heutigen Zeit:  Ich ziehe die Geräte schon aus der Kette heraus, bevor sie nicht mehr funktionieren. So verhindere ich, dass ein Ausfall negativen Einfluss auf die Produktivität hat.

Welche Chancen bietet die Online-Anbindung der Geräte?
Tittlbach: Diese Online-Anbindung der Geräte ermöglicht es, mittels einer Remote- und Managementplattform, Mobile-Device-Management zu betreiben. Man sieht auf der Managementplattform, ob Ge­räte einwandfrei funk­tionieren oder nicht, und kann entsprechend eingreifen. Man kann das sogar noch wei­tertreiben, indem man neue Funktio­nalitäten zentral von einer Stelle auf hunderte oder tausende Geräte bringt. Ein weiterer Entwicklungsschritt sind Managed Services, die es ermöglichen, beispielsweise bei Druckern noch vor Ausfall von Cuttern oder anderen me­chanischen Teilen einzugrei­fen und präventiv eine Wartungsmaßnahme durchzuführen, bevor das Gerät überhaupt ausfällt.
Schmermbeck: Das ist ein wesentlicher Ansatz unserer engen Zusammenarbeit mit der Firma ICS. Mobiles Device-Management oder eine Operational- Visibility-Plattform funktionieren nur, wenn man die Erfahrung eines Lösungsanbieters wie der ICS mit unserer Kompetenz als Hersteller bündelt.

Lars Schmermbeck, Regional Channel Manager DACH Region bei Zebra Technologies

Lars Schmermbeck, Regional Channel Manager DACH Region bei Zebra Technologies

Herr Tittlbach, welche Wettbewerbsvorteile haben Ihre Kunden von den smarten Technologien?
Tittlbach: Unsere Kunden profitieren von einer wesentlich höheren Transparenz über ihre Supply-Chain und einer höheren Zuverlässigkeit in den Lieferprozessen – sowohl vom Lieferanten als auch zum Kunden hin. Die Lieferrisiken lassen sich signifikant senken und der Gesamtprozess besser steuern. Es nützt nichts, wenn man zum Beispiel mit Vorlieferanten On-demand-Belieferungen für Produktionsbänder vereinbart, aber auf Grund einer fehlenden smarten IT keine Dynamik in dem Logistikprozess ist und nicht gegengesteuert werden kann, wenn Störungen auftreten. In diesen Fällen funktionieren normale Prozesse nicht. Lieferstörun­gen verursachen teils sehr hohe Kollateralschäden. Unsere Kunden senken durch den Einsatz von Smart-Technologien in Ver­bindung mit durchgängig intelligenten Prozessen im Stradivari Verlustschäden auf ein Minimum. Erhöhter ROI und steigende Kundenzufriedenheit sind das Ergebnis.

Weitere Informationen unter:
www.ics-group.eu
www.zebra.com

 

Das ausführliche Interview können Sie unter hier abrufen

Dokumente intelligent automatisieren

„Intelligent Automation“ wird in den kommenden Jahren Geschäftsmodelle von Unternehmen nachhaltig ändern. Im Interview mit TREND REPORT stellt Jörg Vollmer, CEO von Swiss Post Solutions, diese Technologie als Hebel vor, um das Dokumentenmanagement künftig wesentlich schneller und effizienter zu steuern.

Herr Vollmer, worum geht es bei Intelligent Automation?
Für zahlreiche Dax-Unternehmen in Deutschland digitalisieren und verarbeiten wir jedes Jahr mehrere Mil­lionen Eingangsrechnungen im Kreditorenmanagement. Die Dokumente werden von uns digitalisiert und im wahrsten Sinne des Wortes in Form gebracht. Dazu setzen wir bereits heute bei der Datenerfassung, der Indexierung oder Ar­chivierung auf teilautomatisierte Prozesse, um die Effizienz zu steigern. Trotz­dem gibt es noch viele repetitive Tätigkeiten in der Dokumentenverarbeitung, die ebenfalls automatisiert werden können. Je schnel­ler die Belege erfasst werden, desto eher erhält beispielsweise der CFO verlässliche Zahlen, die ihm einen Forecast ermöglichen. Intelligent Automation wird diese Prozesse geradezu revolutionieren.

Was bedeutet Intelligent Automation für einen BPO-Anbieter?
Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung im Dokumentenmanagement über­nehmen wir als zweitgrößter BPO-Dienstleister Europas eine Vor­reiterrolle bei der Intelligent Automation und ergänzen damit unser Portfolio auf geradezu ideale Weise. SPS testet derzeit in verschiedenen Pilot­pro­jekten den Einsatz von Intelligent Automation, um den gesamten Prozess der Dokumentenverarbeitung noch schnel­ler und kostengünstiger zu machen. Millionen von Datenpunkten, die hochdimensional mit­­einander verknüpft sind, liefern uns hier eine Informationstiefe, die bisher undenkbar war. Das macht die Prozesse nicht nur schneller und effizienter, sondern steigert signifikant auch die Qualität der bereitgestellten Informationen.

„Intelligent Automation“ wird in den kommenden Jahren Geschäftsmodelle von Unternehmen nachhaltig ändern.

Wo liegen die Schwerpunkte beim Einsatz von Intelligent Automation?
Die Stärke von Intelligent Automation zeigt sich besonders bei sich wiederholenden, manuellen Prozessen – zum Beispiel bei der Datenerfassung oder bei der Validierung. Regelbasierte Entscheidungen fließen hier mit ein und ermöglichen es dem System, daraus eigene Schlüsse zu ziehen. Es verändert sich dynamisch und lernt dauernd neu hinzu.

Lohnt sich heute schon der Einsatz von Intelligent Automation?
Ja, der Einsatz lohnt sich. Die laufenden Kosten sind deutlich niedriger als bei herkömmlichen Lösungen, sodass sich Investitionen in Automatisierung sehr schnell amortisieren. Daher sind wir davon überzeugt, dass sich Intelligent Automation durchsetzt und die Effizienz von Business-Process-Outsour­cing-Lösungen deutlich steigert. Unser Ziel ist es, die teilautomatisierten Prozesse in Zukunft vollständig zu automa­tisie­ren. Erhebliche Potenziale bieten dafür die Eingangsrechnungs­verar­bei­tung für internationale Unternehmen sowie die Back-Office-Automation.

Weitere Informationen unter:
www.swisspostsolutions.com

IoT: Akzeptanz schaffen

Noch ist das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) eine Vision, aber eine, an der bereits heftigst geforscht und gearbeitet wird.

Doch für Martin Winkler, Chief Operating Officer (COO) der LG Electronics Deutschland GmbH (LG) in Ratingen, ist schon jetzt klar: „Das Internet der Dinge wird nur dann auf Verbraucherseite weithin akzeptiert werden, wenn sich IoT-Szenarien unkompliziert nutzen lassen, d. h., wenn für Verbraucher von jedem Endgerät aus – egal ob es sich um einen TV, ein Smartphone, eine Smartwatch, einen Tablet-PC, ein intelligentes Hausgerät usw. handelt – die gleiche Nutzererfahrung gegeben ist.“ Für ihn soll das IoT „das Leben der Menschen durch die Möglichkeiten innovativer Technologien einfacher machen.“ Genau das steckt auch in dem Markenversprechen von LG – Innovations for a better life. Sein Unternehmen sieht er dafür gerätetechnisch gut aufgestellt. Zudem ist es Mitglied der Allseen Alliance, die mit AllJoyn eine offene Plattform für das IoT entwickelt hat.

Martin Winkler hat das Ziel, für alle elektronischen Geräte im Alltag eine gemeinsame Benutzererfahrung zu generieren.

Martin Winkler hat das Ziel, für alle elektronischen Geräte im Alltag eine gemeinsame Benutzererfahrung zu generieren.

In der IoT-Vision von LG übernimmt z. B. das Fernsehgerät, etwa durch App-Erweiterungen und auf Basis intuitiver, unkomplizierter Benutzerplatt­formen, in den Wohnzimmern der Zukunft die Funktion eines zentralen Servers bzw. einer zentralen Steuerungseinheit. Eine Hauptrolle komme in diesem Szenario der innovativen OLED-Technologie zu, ist er sich sicher. „Die OLED-Technologie ist faszinierend“, schwärmt Martin Winkler. „Sie bietet eine überrragende Bild­qualität und die neuesten OLED-TVs von LG sind mit schlanken 4,8 mm mittlerweile dünner als jedes herkömmliche Smartphone.“ Und da Displays in immer mehr Produktgruppen eine immer wichtigere Rolle spielen, komme die OLED-Technologie künftig auch in vielen anderen Geräten zum Einsatz, z. B. auch aus dem Bereich weißer Ware oder bei Wearables. Zu den Vorteilen, die die OLED-Technologie bietet, zählt er die vielfältigen Designmöglichkeiten im Hinblick auf die Form – rund, gebogen, eckig oder sogar flexibel –, die Möglichkeit, besonders dünne Displays zu fertigen – aber natürlich auch ihre Energieeffizienz. Einen Ausblick auf weitere OLED-Entwicklungen gab es auf der IFA. Danach wird es künftig auch „papierdünne und transparente OLED-Displays geben. Auch eine Bespielung sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite ist machbar“, so Martin Winkler.

„Zusätzlich“, macht Martin Winkler deutlich, „hat sich LG mit seiner eigenentwickelten webOS-Plattform be­reits gut für das IoT positioniert.“ webOS ist mit offenen Schnittstellen ausgestattet und mit der Open-Source-Software AllJoyn kompatibel. „Aber nicht nur der Gedanke an die Nutzung neuer Internetdienste über den Fernseher im Wohnzimmer war entscheidend für die Entwicklung“, so Winkler. Ziel war und ist, „alle LG-Geräte so auszustatten, dass ein naht­loses LG-Ecosystem für künftige Alltagsaufgaben entsteht, das über AllJoyn auch mit Geräten anderer Hersteller kommunizieren kann – ohne die Barrieren, die bisher zwischen Betriebssystemen und Produkten verschiedener Hersteller bestanden.“ Eine „beispiellose Freiheit zur Interaktivität“ wäre das Ergebnis.

Weitere Informationen unter:
www.lg.com/de/oled-tv

Drei Fragen an…

Martin Winkler, Chief Operating Officer (COO) der LG Electronics Deutschland GmbH (LG):
Herr Winkler, bisher war die OLED-Produktion mit hohen Verlusten gekennzeichnet. Ist die Technik nun bereit für einen effizienten Roll-Out?
Eine neue Technologie ist in der Anfangsphase ihrer Entwicklung häufig sehr aufwändig und teuer. Hohe Ausschüsse muss man bei der Produktion am Anfang da durchaus mal in Kauf nehmen. Aber da wir bei LG schon immer überzeugt waren und nach wie vor sind, dass unsere OLED-Technologie die Zukunft des Fernsehens ist, haben wir als OLED-Pionier hohe strategische Investitionen in unsere Forschung und Entwicklung getätigt. Ziel war es, diese Anfangsherausforderungen zu bewältigen und unser OLED-Portfolio konsequent auszubauen. LG hat daher sehr viel Geld in den Ausbau der Fertigung investiert, um OLED-Großserien noch wettbewerbsfähiger herstellen zu können.

Was dürfen wir von OLED in Zukunft noch erwarten?
Die OLED-Technologie ist faszinierend. Für OLED-TVs bietet sie z. B. einzigartige Designmöglichkeiten – die neuesten OLED-TVs von LG sind mit schlanken 4,8 mm mittlerweile dünner als jedes herkömmliche Smartphone. Das macht die aktuellen OLEDs natürlich zu einem echten Hingucker in jedem Wohnambiente. Unser aktuelles Spitzenmodell EG9609 etwa hat einen transparenten Fuß und scheint dadurch fast im Raum zu schweben. Da Display-Technologien in immer mehr Produktgruppen eine immer wichtigere Rolle spielen, wird die OLED-Technologie sicherlich künftig auch in vielen anderen High-End-Geräten zum Einsatz kommen – nicht nur in Fernsehern oder Smartwatches, sondern auch in Geräten aus dem Bereich weißer Ware oder bei vielen anderen Wearables.

Wo liegt der Vorteil gegenüber tradierten LEDs?
OLED ist eine echte Revolution im Fernsehbereich. Ohne zu technisch zu werden kann man sagen, dass OLED-Displays im Unterschied zu herkömmlicher TV-Technik ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. LGs OLEDs bringen über selbstleuchtende Pixel zum ersten Mal wirklich perfekte Schwarzwerte und vollendete Farben auf den Bildschirm und sind dabei extrem dünn. Im Gegensatz zu herkömmlichen Flüssigkristallbildschirmen (LCD/LED), bei denen LCD/LEDs nur als farbige Filter für das Hintergrundlicht wirken und so im Schwarzzustand immer noch etwas Licht durchscheinen, emittiert ein ausgeschaltetes OLED Pixel dagegen keinerlei Licht, so dass ein wirklich klares, dunkles, perfektes Schwarz entsteht.

Die ausführlichen Antworten finden Sie hier

Produktiv und effizient – jederzeit und überall

Gastbeitrag von Anne-Marie Ginn, Head of Marketing, Collaboration Group, EMEA at Logitech

Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Der viel zitierte Nine-to-five-Job gehört mehr und mehr der Vergangenheit an. Flexible Arbeitsmodelle bestimmen den Unternehmensalltag und führen dazu, dass heute von über­all und zu jeder Zeit gearbeitet wird.

Befeuert wird dieser Trend mit dem Eintritt der nachrückenden Generation in die Arbeitswelt. Im Jahr 2020 werden die sogenannten Millennials bereits mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte ausmachen. Sie setzen Mobilität, Flexibilität und die entsprechenden Strukturen schlichtweg voraus. Eine Entwicklung, die auch die Meetingkultur und Zusammenarbeit in den Unternehmen verändert und weiter beeinflussen wird.

Gastautorin Anne-Marie Ginn: „Mit der richtigen Kommunikations­lösung ste­hen Videokonferenzen der Face-to-Face-Kommunikation in nichts nach.“

Gastautorin Anne-Marie Ginn: „Mit der richtigen Kommunikations­lösung ste­hen Videokonferenzen der Face-to-Face-Kommunikation in nichts nach.“

Um vor diesem Hintergrund konkurrenzfähig zu bleiben, sind digitale, standortübergreifende Kollaborationen und Videokonferenzen ein entscheidendes Puzzleteil. Sie ermöglichen es, den Mitarbeiter aus dem Home-Office mit den Kollegen im Büro und dem Freelancer aus Übersee virtuell an einen Tisch zu bringen. Mit der entsprechenden Kommunikationslösung und den richtigen Peripheriegeräten stehen diese Kollaborationen der Produktivität und Effizienz einer Face-to-Face-Kommunikation in nichts nach. Sie ermöglichen es den Teilnehmern unter anderem, die Mimik und Gestik des Gegenübers wahrzunehmen und zu le­sen. Missverständnisse können so schneller erkannt und verhindert werden. Die Zusammenarbeit insgesamt wird deutlich effizienter und zielführender.

Entscheidend für den tatsächlichen Erfolg der virtuellen Zusammenarbeit ist aber, dass die verwendeten Videokonferenzlösungen einige wichtige Voraussetzungen erfüllen. Die Periphe­riegeräte sollten mit allen gängigen Unified-Communications- und Videokonferenz-Anwendungen kompatibel sein und sich möglichst unkompliziert per Plug-and-Play in Betrieb nehmen lassen. Die Kamera wiederum sollte ein Full-HD-Bild und auch bei geringerer Übertragungsrate stabile, ruckelfreie Bilder ermöglichen. Gleiches gilt für die Audioqualität: Vor allem bei Meetings in Gruppen ist es wichtig, dass jeder Teilnehmer gleich gut verständlich ist und ebenso gut hören kann. Eine Echo- und Rauschunterdrückung darf deshalb in keiner Lösung fehlen. Mit den Veränderungen in der Arbeitswelt geht außerdem der Trend zu immer kleineren Meetingecken und Mini-Konferenz­räumen einher. Große, raumbasierte und teure Konferenzsysteme sind passé. Um sicherzustellen, dass auch in dieser Umgebung alle Teilnehmer gesehen werden, sollte die Kamera über einen ausreichend weiten Blickwinkel und eine Schwenkfunktion verfügen.

Videokonferenzlösungen der Zukunft, wie zum Beispiel unsere Logitech-ConferenceCam Connect, sind kompakt, por­tabel und vor allem auch für kleine und mittelständische Unternehmen finanzierbar. Damit sind Unternehmen für die Zukunft gerüstet – jederzeit und überall.

Weitere Informationen unter:
www.logitech.com

Vernetzte Mobilität

Die moderne Flotte muss vielen Anforderungen gerecht werden. Mitarbeiter möchten flexibel und schnell mobil sein, für Unternehmen zählen vor allem Effizienz und Nachhaltigkeit. Intelligente Mobilitätsservices ver­knüpfen beide Ansprüche miteinander. Ursula Wingfield, Vorsitzende der Geschäftsführung des Business-Mobility-Anbieters Alphabet in Deutsch­land, erklärt im TREND-REPORT-Gespräch, warum Vernetzung auch im Fuhrpark ein wichtiges Thema ist.

Wie sieht moderne Unternehmensmobilität aus?
Moderne Unternehmensmobilität ist geprägt von Effizienz und Flexibilität. Ein wirtschaftliches und nachhaltiges Fuhrparkmanagement schließt auch zusätzliche Services wie etwa Versicherung, Schadenmanagement und Tankkarte mit ein. Was die Flexibilität angeht, so haben wir als Business-Mobility-Anbieter die gesamte „User- Journey“ im Blick. Um schnell und einfach von A nach B zu kommen – auch ohne eigenen Dienstwagen – lohnt sich etwa der Einsatz von CarSharing. Unsere AlphaCity-Fahrzeuge lassen sich bequem online buchen. Zudem bieten wir Fahrern während ihrer Reise wichtige Services auch digital an. Mit unserer App AlphaGuide haben sie ihren persönlichen Mobilitätsberater immer zur Hand.

Welche digitalen Mobilitätsservices sind gefragt?
Im Vordergrund stehen Funktionen, die die Alltagsplanung vereinfachen. Einen großen Mehrwert bietet die App durch die Verknüpfung mit dem Kalender des Nutzers. Der AlphaGuide erinnert ihn an wichtige Termine und den rechtzeitigen Aufbruch. Dabei bezieht er die Verkehrslage und Verzögerungen mit ein und gibt entsprechende Updates – für Smart-watch-Besitzer auch direkt ans Handgelenk. Über GPS-Suche finden Fahrer schnell umliegende Tankstellen, Ladesäulen, Werkstätten und Service­partner. Auch ein Unfall-Reporting im Schadenfall ist möglich: Fotos der Schäden am Wagen können über den AlphaGuide hochgeladen und die Kontaktdaten des Unfallpartners aufgenommen werden.

Was haben Fuhrparkmanager von der App?
Zeitersparnis. Wenn Fahrer selbständig auf Services wie Servicepartner- und Tankstellensuche oder Schadenreporting zugreifen können, bedeutet dies natürlich weniger Aufwand für den Fuhrparkmanager. Zudem haben Fahrer eines Alphabet Leasingfahrzeugs Zugriff auf ihre Vertragsdaten und sehen auf einen Blick, wann beispielsweise die Fahrzeugrückgabe fällig ist. Auch mit dem Leasingvertrag verbundene Servicedienstleistungen werden transparent dargestellt. Zeitaufwendige Abstimmungsschleifen zwischen Fahrer und Fuhrparkmanager entfallen somit.

Wie geht es in puncto Vernetzung im Fuhrpark weiter?
Die Mobilitätsbedürfnisse treiben die Vernetzung voran. Deshalb entwickeln wir den AlphaGuide kontinuierlich weiter. Noch in diesem Jahr wird die elektronische Führerscheinkontrolle per App möglich sein, weitere Updates erfolgen 2016. Damit gehen wir den nächsten Schritt in die Zukunft vernetzter Mobilität.

Weitere Informationen unter:
alphabet.de/alphaguide

Mehrsprachig zum Erfolg

Armin Hopp ist Gründer und Vorstand von Speexx, einem Anbieter von Blended Learning für Unternehmen.

Armin Hopp ist Gründer und Vorstand von Speexx, einem Anbieter von Blended Learning für Unternehmen.

In einer globalisierten Wirtschaftswelt sind Fremdsprachenkenntnisse unabdingbar – um mit Kunden ins Gespräch zu kommen, um im internationalen Team zu arbeiten und um Missverständnisse zu vermeiden.

Kommunikationsfähigkeiten ent­schei­den heute über wirtschaftlichen Erfolg. Mit der Blended-Learning-Lösung von Speexx können Mitarbeiter schnell und individuell eine Sprache erlernen – zugeschnitten auf ihr Business und ihre Lerngeschwindigkeit.

Abgestimmt auf die Anforderungen im Berufsleben, trainieren die Teilnehmer am Telefon, in einer Lerngruppe im Virtual Classroom oder individuell mit der Cloud-Lösung intensiv ihre Kommunikationsfähigkeit. Der Fokus liegt auf beruflichen Alltagssituationen, wie et­wa dem Verfassen von E-Mails oder Prä­sentationen, sowie intensivem, münd­lichem Konversationstraining.

Das System richtet sich nach den Bedürf­nissen des Unternehmens und lässt sich in jedes bestehende Learning- Management-System (LMS) integrieren. Mehr noch: Durch Big-Data-Analysen lässt sich vorhersagen, wann der Lernende möglicher­weise ins Stocken gerät, sodass der Trainer frühzeitig Hilfe anbieten oder nach den Gründen eines drohenden Abbruchs fragen kann.

So hat Speexx eine Erfolgsquote von knapp 95 Prozent erreicht, während bei klassischen Anbietern ca. 50 Prozent der Teilnehmer ohne Abschluss bleiben. Die Interpretation von Daten­schutz und die damit verbundene An­wendung von Big Data ist international sehr ver­schie­den. In einigen Län­dern ist es notwendig, umfassend über Erfolge zu berichten und detaillierte Einzelanalysen zu liefern – nach euro­päischem Datenschutz undenkbar. Für Länder wie Deutschland gibt es daher eine anonymisierte Schnitt­stelle. „So können wir die Vorteile von Big Data nutzbar machen, ohne die Rech­te einzelner Lerner zu verletzen“, sagt Armin Hopp, Vorstand von Speexx.

Weitere Informationen unter:
www.speexx.com/trendreport

Richtige Zeit, richtiger Ort

Wie gelingt es, operativen Entscheidern die relevanten Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu liefern? Hilfe bietet eine mobile App, mit der sich vordefinierte Abfragen per Messenger versenden lassen.

„Mobile Technologien sind heute Teile unseres Alltags geworden, die wir mit großer Selbstverständlichkeit perma­nent nutzen“, erklärt Wolfgang Seybold, CEO Cubeware Group. „Dem tragen wir bei Cubeware in vielerlei Hinsicht Rechnung – etwa mit unserem neues­ten Produkt Cubeware C8 Snack, einem messangerbasierten Instant-BI- Reporting-Tool.“ Hintergrund ist eine Entwicklungspartnerschaft des BI-Spezialisten mit dem amerikanischen IT-Unternehmen Chiemo. „Die Frage nach einer messengerbasierten Reportinglösung wurde ganz konkret in den USA an uns herangetragen“, berichtet Seybold. Daraufhin habe man mit Chiemo gesprochen und „festgestellt, dass wir die loT-Infrastruk­tur von Chiemo um ein Messenger-Frontend erweitern können, um den Sicherheitsanforderungen der Unternehmen zu entsprechen.“ Auch ein anderer Grund sprach für die Entwicklung einer entsprechenden App: Immer öfter werden Entscheidungen fakten- und nicht bauchbasiert getroffen. Hier gibt es ein strukturelles Problem in vielen Unternehmen, da sich der Personenkreis, der die Informationen abrufen kann, von dem Per­sonenkreis unterscheidet, der die Informationen für seine täglichen Entscheidungen benötigt. Seybold: „Wir wollten die entscheidungsrelevanten Informationen aus dem Elfenbeinturm holen und dorthin bringen, wo sie ihren Nutzen und ihre volle Wirkung entfalten können – zu den operativ entscheidenden Mitarbeitern.“

„Technik ist Mittel zum Zweck“

Dabei gelte es, die unterschiedlichen Anforderungen der Anwender zu berücksichtigen. So werde ein Data-Scientist mit einer mobilen Anwendung kein Auskommen finden, während ein operativ tätiger Mitarbeiter mit einem kompletten Frontend möglicherweise überfordert sei. Daher verfolge Cube­ware den Weg, „dem jeweiligen Anwender das für ihn passende Werkzeug an die Hand zu geben.“ „Die Technik ist immer Mittel zum Zweck, um sicherzustellen, dass der Entschei­der, ob operativ oder strategisch, immer die richtigen Informationen zur Verfügung hat, zu jeder Zeit, an jedem Ort.“ Dabei muss sich der Entscheider, der in der Regel am besten weiß, welche Informationen er in seinem jewei­ligen Umfeld benötigt, mit dem BI-Ver­antwortlichen abstimmen, damit „die Data-Governance gewahrt bleibt.“ Wichtig ist insbesondere die Schnelligkeit der Information. Das Schlüsselwort lautet „Instant“: Die Berichte werden in Echtzeit generiert; der Mitarbeiter kann diese über sein Smartphone beziehen und auf dieser Basis seine Entscheidungen treffen. Und wie steht es um die Sicherheit der Geschäftsinformationen? Kein Problem, versichert Wolfgang Seybold: Jeder Kunde betreibe einen eigenen sogenannten SubMessenger in seiner abgesicherten Unternehmensumgebung, die, durch eine Firewall gesichert, komplett durch den Kunden verwaltet wird. Weder Cubeware noch Chiemo hätten Zugriff auf diese Daten. Zudem nutze man Verschlüsselungstechnologie: „Immer sind die Nachrichten zumindest end-to-end-verschlüsselt.“

Weitere Informationen unter:
www.cubeware.com

Mobile News: Bekannte Player, neue Formate

Gastbeitrag von Jan Webering, Grün­der und Geschäftsführer der Sevenval Technologies GmbH

Die mobile Internetnutzung ist der wichtigste Wachstumstreiber für digitale Geschäfte. Dass die drei großen Player Facebook, Apple und Google alle im gleichen Jahr Lösungen vorstellen, um das mobile Internet für Publisher zu beschleunigen, ist gewiss kein Zufall.

Jan Webering, Geschäftsführer Sevenval Technologies GmbH

Der Wettstreit um den mobilen Internet-Nutzer geht in die nächste Runde: Apple News, Facebook Instant Articles und Googles Accelerated Mobile Pages sind ein neuer Anlauf, um die Ware „Nachrichten“ für mobile Geräte schneller liefern zu können. So weit, so gut.
Im Hintergrund ist es eine strategische Auseinandersetzung: Walled Gardens vs. Open Web. Google steht unter Zugzwang. Die beiden größten Konkurrenten haben mit Apple News und Instant Articles geschlossene Systeme geschaffen, die mobil funktionieren und vom offenen Web unabhängig sind. Beide bleiben damit dem Walled-Garden-Prinzip treu: Apple verdient mit dem für Smartphones geschaffenen App-Store gutes Geld. Facebook hat als effektiver, mobiler Werbeplatzvermarkter mit der Facebook-App seinen Aktienkurs beflügelt.  Nutzer, die ihre Zeit auf diesen Plattformen verbringen, sind für Google ver­loren. Das Unternehmen kann weder Sucherergebnisse zu Inhalten dieser Plattformen anbieten, noch Daten sammeln.
Google profitiert als Suchmaschine und Werbeplatzvermarkter vom offenen Web.

Dementsprechend ist die Antwort ausgefallen: Google bietet mit „Accelerated Mobile Pages“ (AMP) ein Format für das offene Internet. Für den mobilen Nutzer erscheinen AMP- Artikel als Preview-Kästen in einer Galerie unter dem Eingabefeld für die Suche. Mit einem Klick erscheint der gesamte Artikel, eine Ladezeit ist kaum spürbar. Aber: Man bleibt dabei auf Googles Seiten. Die Frage ist, wie viele mobile Leser gewinnt ein Medienhaus dank kürzerer Ladezeiten? Und wie viele verliert es, weil die Nutzer die Google-Plattform nicht mehr verlassen, also dort weiterstöbern und nicht auf den Seiten des Urhebers? Wir empfehlen, das Format zu testen und Erfahrungen für die Nutzer und das eigene Geschäftsmodell zu sammeln. Die Performance-Vorteile sind eindeutig: Mehrere Sekunden Ladezeit schrumpfen zu Millisekunden. Es bedeutet für Publisher erheblichen Aufwand, auf eigene Faust auch nur annähernd ähnlich leistungsfähige Kanäle für die mobile Leserschaft anzubieten.

Der Aufwand für die Formatumwandlung zu AMP und die strategische Abwägung zum Nutzerverhalten, müssen also mit dem Aufwand für eigene, mobile Kanäle abgewogen werden.

Weitere Informationen unter:
www.sevenval.com

 

Unter der Führung von Jan Webering entwickelt Sevenval Software für die schnelle und hoch qualitative Realisierung und Pflege von Webseiten und mobilen Projekten. Sevenval hat bereits mehr als 2 000 Mobile- und Web-Projekte umgesetzt. Die Soft­ware von Sevenval unterstützt die Performance-Optimierung von Websites und vereinfacht die Projektentwicklung.

 

Finanzcommunity für alle

Die alte Welt der Finanzdienstleistungen steckt mitten im digitalen Wandel und erlebt das, was manch andere Branche bereits hinter sich hat: Sie wird neu erfunden. Johann Horch, CEO der Deutschen Software Engineering & Research GmbH (DSER), berichtet, wie Kunden und Marktteilnehmer von dieser Entwick­lung profitieren, was die neue Finanzcommunity niiio hier beitragen kann – und warum Robo-Advisors ohne den Faktor Mensch nicht auskommen.

„Menschen wollen nicht reich werden. Sie wollen schlicht und einfach nicht arm werden“, sagt Johann Horch. Eine Erkenntnis, die den Geschäftsführer des Technologie- und Softwarehauses aus dem sächsischen Görlitz unternehmerisch antreibt. Seit der Gründung 2006 dreht sich bei der DSER alles darum, das Anlegen von Wertpapieren besser, einfacher und vor allem sicherer zu machen. Als Spin-off der Hochschule Zittau / Görlitz bedient sich die DSER des hochkomplexen Rechenkerns munio. „Unsere mitdenkenden Portfoliomanage­ment-Tools und offenen Schnitt­stel­len kommen im B2B-Bereich bei unzähligen Banken und freien Finanzberatern zum Einsatz“, erläutert Horch.

Anlegen mit „Robo-Advice“
Johann Horch, CEO der DSER und ihrer FinTech-Tochter niiio: „Banking musste einfach neu erfunden werden.“

Johann Horch, CEO der DSER und ihrer FinTech-Tochter niiio: „Banking musste einfach neu erfunden werden.“

Fakt ist: Mit der Finanzkrise begann das Vertrauen der Kunden in Banken und Berater zu sinken und die Auswirkungen der Digitalisierung machten neue Erwartungen deutlich. Horch: „Kunden wollen auch in der Geldanlage, was in ihrem Smartphone-Alltag die Benchmark ist: einfache Bedienbarkeit, flexible Services, ausgefeilte Suchfunktionen, passgenaue Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten. Und vor allem wollen sie selbst entscheiden.“ Wieso also nicht eine Finanzcommunity-Plattform schaffen, die all das bietet und auch noch Banken und Beratern neue Wege in die digitale Welt aufzeigt? Die DSER-Toch­terfirma niiio wurde geboren.
„Der Clou von niiio liegt in einer neuartigen Kombination“, glaubt Horch an sein FinTech-Start-up. „Wir stellen unsere bewährten Experten-Tools zur Überwachung und Optimierung von Wertpapierdepots direkt den Endkunden zur Verfügung.“ Robo-Advice und Meta-Suchfunktionen helfen, auf Basis eines Anlegerprofils das richtige Portfolio zu finden. Profis können Musterdepots anlegen, Kunden diesen folgen oder sich bei Bedarf mit „echten“ Menschen – Finanzberatern und anderen Anlegern – persönlich austauschen.

Banking der Zukunft

„Banking musste neu erfunden werden, damit Geldanlegen für Verbraucher endlich zur natürlichsten Sache der Welt werden kann. Mit niiio wollen wir hier unseren Beitrag leisten“, so Horch. Im Verschwimmen alter Markt­grenzen und in der Vernetzung in digitalen Ökosystemen sieht er wichtige Entwicklungen. „Robo-Advice, die algorithmenbasierte Anlageempfehlung, wird künftig eine Riesenrolle spielen, aber den menschlichen Austausch nicht überflüssig machen. Im Gegenteil: Die Roboter erleichtern Anlageanfängern und Profis das Leben und schaffen Raum für Neues.“

 

FinTech-Ökosystem niiio

FinTech-Ökosystem niiio

Weitere Informationen unter:
www.dser.de
www.niiio.de

Wissensaustausch auf allen Kanälen

Gastbeitrag von Jürgen Wiesmaier, Vorstand der compeople AG

Im digitalen Zeitalter verändert der neue Umgang mit Wissen bislang vertraute Denk- und Arbeitsweisen. Wissen wird vor allem im Austausch mit anderen weiterentwickelt und wächst dabei immer schneller. Grund hierfür ist, dass eine zunehmende Zahl an Experten ihr Wissen bereitwillig mit Gleichgesinnten, d. h. an ihren Themen Interessierten teilt.
Insbesondere in der IT-Branche tauschen sich Mitarbeiter immer häufiger auch außerhalb ihres unmittelbaren Arbeitsumfeldes aus. Hierfür nutzen sie neben Social-Media-Plattformen neue Veranstaltungsformate, die sie oft selbst entwickeln und in deren Mittelpunkt der persönliche Austausch sowie die Zusammenarbeit an Themen und Projekten in lockerer Atmosphäre stehen. Hierzu zählen u. a. Bar-Camps und Demo-Camps oder Open-Space-Konferenzen.

Ein noch wenig bekanntes Veranstaltungsformat ist das „Usability-Test­essen“. Hier treffen sich IT-Experten unterschiedlicher Disziplinen aus unterschiedlichen Branchen und Arbeits­­kontexten wie Start-ups, große und kleine Unternehmen, Agenturen sowie Freiberufler. Sie testen zum Beispiel Desktop-Anwendungen, Web­sites oder Mobile Apps auf ihre Gebrauchstauglichkeit hin. Diese stellen einzelne Teilnehmer vor ihrer Veröffentlichung bereit. Es werden mehrere Testrunden durchgeführt, in denen alle Teilnehmer neue Erkenntnisse gewinnen. Die einen erhalten schnelles Feedback, wie sie ihr Produkt optimieren können, die anderen bekommen Anregungen für ihre Projekte. Der Eventrahmen mit gesponsertem Essen und Getränken sorgt für einen lebendigen sowie offenen Austausch miteinander.

Gastautor Jürgen Wiesmaier sieht in der Förderung neuer Event­formate eine große Chance für die compeople AG, ihr Fachwissen im Austausch mit externen Fachexperten weiterzuentwickeln.

Solche neuen Veranstaltungsformate, die das persönliche Miteinander fördern, verbreiten sich schnell und erweitern die bisherigen, virtuellen Austauschmöglichkeiten über Social Media. Es entsteht eine neue Kultur des gemeinsamen Generierens und Teilens von Wissen. Dies haben wir bei der compeople AG, IT-Dienstleister und Experte für innovative Vertriebslösungen für Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche, früh erkannt. Wir nutzen die neuen Formate gezielt für die Intensivierung des bereichs- sowie unternehmensübergreifenden Fachaustauschs. Dieser ist seit jeher in unserer Unternehmenskultur fest verankert. Unsere Mitarbeiter erhalten u. a. zeitliche Freiräume für die Teilnahme an Workshops zu neuen Technologien, das Halten von Vorträgen auf Fachkonferenzen oder ein Engagement in der Open-Source-Community. Mit den neuen Eventformaten bieten sich jetzt zusätzliche Möglichkeiten zum Wissensaustausch. Die compeople AG stellte zum Beispiel für eines der ersten Usability-Testessen in Frankfurt die Räumlichkeiten und Verpflegung bereit. Gleichzeitig motivier­ten wir unsere Mitarbeiter dazu, an die­sem Event teilzunehmen. Durch diese Offenheit für neue Wege, Wissen weiterzuentwickeln und zu verbreiten, gestalten wir bei der compeople AG unseren internen Wissensfluss lebendig und bauen unser Know-how kontinuier­lich aus. Damit sind wir gut aufgestellt, um – eng vernetzt mit externen Fachexperten – unsere Kunden auch in Zei­ten schnellen Wandels als kompetenter IT-Lösungspartner zu unterstützen.

Weitere Informationen unter:
www.compeople.de

Bildquelle: compeople AG

Digitale Evolution: Viel Luft nach oben

Dem Internet und seinen vielfältigen Plattformen gehört die Zukunft. Davon jedenfalls ist Huub van der Riet, leitender Portfolio-Manager des Invest­ment­fonds „NN (L) Global Equity Opportunities“, überzeugt.

Denn die Mensch­heit nutzt die durch das Internet gebotenen Möglichkeiten bei der Be­schaf­fung von Waren und der Abwicklung von Dienstleistungen immer stärker. Dabei muss auch beachtet werden, dass zahlreiche Online-Transaktionen in der Folge direkt Offline-Transaktionen nach sich ziehen. Interessante Op­portunitäten sucht und findet van der Riet mit seinem Team von NN Investment Partners immer wieder, wie die Wertentwicklung des global investierenden themenbasierten Aktienfonds zeigt. Seit Auflegung im Jahr 2006 hat dieser Fonds eine Gesamtrendite von 83,64 Prozent – und damit mehr als die entsprechende Benchmark – erzielt.

Die Experten von NN Investment Part­ners sind bei der Jagd nach Rendite und Performance stets auf der Suche nach interessanten globalen Themen. Der Lebenszyklus neuer Themen und Mega­trends durchläuft in der Regel vier Etappen, nämlich die Entstehungsphase, die Akzeptanz und Auseinandersetzung mit dem Thema, die Reifephase sowie die Phase der Ermüdung und Erschöpfung. Der Fokus des mit einzigartigem Investment-Ansatz aufwar­ten­den „NN (L) Global Equity Oppor­tunities“ ist auf sieben globale Investment-Themen aus­gerichtet: 1 – Wirtschaftswachstum, 2 – technologische und industrielle Innovation, 3 – verändertes Konsumentenverhalten, 4 – veränderte Umwelt, 5 – digitale Revolution, 6 – soziale und politische Veränderungen und 7 – demografische Veränderungen. Es sollte nicht übersehen werden, dass globale Themen und so genannte Megatrends Branchen- und Ländereffekte bei der Kapitalanlage immer stärker überlagern und ersetzen.

Ein wichtiger Schwerpunkt des Fonds-Portfolios ist gegenwärtig auf das bei weitem noch nicht ausgenutzte Poten­zial des Internets ausgerichtet. „Die Wirtschaft im Web hat wesentlich mehr Potenzial als wir bisher geglaubt haben“, begründen die Fach­leute ihr aktuelles Faible für die Cloud-Ökonomie. Die direkten und indirekten Effekte der Internet-Plattformen sind dem generel­len Investment-Thema „Di­gitale Re­vo­lution“ zuzuordnen. Das Potenzial der Nutzung zum Beispiel im elektronischen Handel, bei sozialen Netzwerken, Suchmaschinen, Online-Spielen, Video sowie bei der Digitalisierung der Finanz­welt (Banken und Börsen) ist riesig.

„Dieser Trend hat noch eine lange Wegstrecke zurückzulegen“, sagt van der Riet, der der virtuellen „Cloud-Wirtschaft“ noch sehr viel zutraut. Die Experten setzen in diesem Kontext auch darauf, dass die Innovationskraft im Netz der Netze bei weitem noch nicht erschöpft ist und sich daher in der Zukunft noch zahlreiche neue Geschäftsfelder erschließen dürften. Der Siegeszug der Cloud-Ökonomie ist nicht zuletzt am kräftig steigenden Anzeigenaufkommen abzulesen. Noch im Jahr 2014 lag der Umsatz des globalen Anzeigengeschäfts bei rund 550 Mrd. $, wovon 27 Prozent auf digitale Anzeigen entfielen. Bis zum Jahr 2018 wird ein Anstieg auf knapp 700 Mrd. $ und eine Steigerung des digitalen Anteils auf mehr als 45 Prozent prognostiziert.

Weitere Informationen unter:
www.nnip.com

Bildquelle / Lizenz: flickr.com / Esther Vargas; veröffentlicht unter: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Einfacher Weg zur doppelten Rendite

Georg Schürmann, Geschäftsführer der Triodos Bank N.V. Deutschland, stellt im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion dar, wie Anleger mit ihrem Geld nicht nur eine finanzielle Rendite erzielen.

„Finanzielle Rendite ist nicht das Ziel, sondern die logische Konsequenz aus nachhaltigem Handeln“, so Georg Schürmann.

„Finanzielle Rendite ist nicht das Ziel, sondern die logische Konsequenz aus nachhaltigem Handeln“, so Georg Schürmann.

Herr Schürmann, was muss man sich unter einer Nachhaltigkeitsbank vorstellen?
Im Prinzip gehen wir der ursprünglichsten Aufgabe einer Bank nach. Wir nutzen die uns von unseren Kunden anvertrauten Gelder und investieren diese in Unternehmen, Projekte und Institutionen. Allerdings finanzieren wir ausschließlich in den Bereichen Umwelt, Soziales und Kultur und unterstützen damit den gesellschaftlichen Wandel. Dabei machen wir jede Finanzierung transparent und veröffentlichen die Wirkung, die Anleger mit ihren Einlagen erreichen. Beispielsweise wurden 2014 durch von der Triodos- Gruppe finanzierte Projekte etwa 20 000 Plätze in Senioren- und Pflegeheimen geschaffen und im Bereich er­neu­er­bare Energie genug Strom für den Jahresbedarf von mehr als einer Million europäischen Haushalten erzeugt.

Sie bieten auch Investmentfonds an. Wie stellen Sie in dem Bereich den Nachhaltigkeitsgedanken sicher?
Im Anlagebereich bieten wir nur eigene Produkte an, wie beispielsweise unsere nachhaltigen SRI-Investmentfonds, bei denen wir mit unserem eigenen internationalen Research-Team sehr genau kontrollieren können, dass unsere strengen Anlagerichtlinien und -grundsätze auch umgesetzt sind. Zur Auswahl der Unternehmen, die in unser Anlageuniversum aufgenommen werden, nutzen die Kollegen ein mehr­stufiges System, um zu überprüfen, dass unsere Anforderungen z. B. in den Bereichen Transparenz, Umwelt, Soziales und Governance eingehalten werden.

Müssen Anleger von nachhaltigen Pro­dukten denn auf Rendite verzichten?
Nein, denn wir glauben fest daran, dass finanzielle Rendite nicht das Ziel, sondern die logische Konsequenz aus nachhaltigem Handeln ist. Wichtig ist es dabei, nicht den ausschließlichen Fokus auf der Philanthropie oder den finanziellen Erträgen zu haben, sondern beides miteinander zu kombinie­ren. Die Triodos-Bank und andere Nachhaltigkeitsbanken haben in den letz­ten Jahrzehnten bewiesen, dass dies erfolgreich möglich ist und nachhaltige Geldanlage eine doppelte Ren­dite bringt – gesellschaftlichen Mehrwert und finanzielle Rendite. Ein Beleg dafür, dass dem tatsächlich so ist, zeigt sich an der Entwicklung unserer Bank und unserer Investmentfonds. Unsere SRI-Fonds werden nicht nur für ihre nachhaltigen Kriterien ausgezeichnet, sondern erzielen auch im Bereich der finanziellen Performance nachhaltig gute Ergebnisse.

Nachhaltigkeitsinitiativen und -strategien: Ein neuer Trend im Bankensektor – und eine Antwort auf den Ver­trauensverlust durch die Finanzkrise?
Als Europas führende Nachhaltigkeitsbank haben wir, anders als viele andere Unternehmen, keine spezielle Nach­haltigkeits- oder CSR-Strategie, nach der wir unser Geschäftsmodell angepasst haben. Die Bank ist bereits vor 35 Jahren aus diesem Prinzip heraus entstanden und das komplette Geschäftsmodell ist an diesen Grundsätzen ausgerichtet. So sind wir z. B. ein Pionier im Bereich erneuerbare Energien und haben 1984 das erste Wind­rad in den Niederlanden finanziert.

Weitere Informationen unter:
www.triodos.de

Grüne Geldanlagen: Festverzinslich und flexibel

Etwas für die Umwelt tun und gleichzeitig Rendite erzielen? Flexible Laufzeiten und von hohen Zinsen profitieren? Handelt es sich um die sprichwörtliche Eier legende Wollmilchsau? Nein, es handelt sich um ein seriöses Geschäftsmodell, stellt Georg Hetz, Gründer und Geschäftsführer von UDI UmweltDirektInvest, im Interview mit der TREND-REPORT-Redaktion klar.

Sie bieten mit Ihrem UDI Energie Fest­zins IX eine flexible Ausstiegsmög­lich­keit und zugleich einen jährlichen Zins­satz, der von vier auf 7,5 Prozent steigt?
Das ist richtig. Bisher ließen wir dem Anleger die Wahl zwischen einer „Sprint-Variante“ mit kurzer Laufzeit und einer bewährten UDI-Festzins-Anlage mit Laufzeiten zwischen fünf und elf Jahren. Der UDI Energie Festzins IX verbindet beides, eine lange Laufzeit mit Ausstiegsmöglichkeit nach zwei oder vier Jahren. Der Kunde kann sich also entscheiden, ob er das Geld braucht oder woanders bessere Zinsen bekommt.

Wer sind Ihre Kunden? Und welche Sicherheitserwartungen haben sie?
Mittlerweile haben wir 15 000 Kunden gewinnen können. Die Kundenschicht ist sehr heterogen und spiegelt in dieser Heterogenität mehr oder weniger die Bevölkerung wider. Man könnte von einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung sprechen. Wir haben allerdings mit 5 000 Euro die Mindesthöhe für ein Investment bewusst hoch gelegt. Die Anlage ist nicht für Kleinanleger gedacht, da ein Risiko besteht. Es handelt sich nicht um eine Bankgeld­anlage, das ist unseren Anlegern klar. Das Thema Sicherheit spielt aber natürlich für unsere Kunden eine wichtige Rolle. Dass sie nicht enttäuscht werden, zeigt die Tatsache, dass viele un­serer Kunden nach Erhalt ihrer Gelder Anschlussinvestitionen bei uns tätigen.

Georg  Hetz im TREND-REPORT-Gespräch: „Viele unserer Kunden tätigen Anschlussfinanzierungen nach Erhalt ihrer Gelder.“

Georg Hetz im TREND-REPORT-Gespräch: „Viele unserer Kunden tätigen Anschlussfinanzierungen nach Erhalt ihrer Gelder.“

Wie generieren Sie momentan die hohen Zinsen für Ihre Kunden?
Wir sind bereits seit über 17 Jahren am Markt. Immer wieder erhalten wir, da wir uns durch Fonds positionieren, Anfragen von Projektierern aus den Bereichen Wind, Solar oder Biogas, ob wir die entsprechenden projektierten Anlagen nicht übernehmen wollen. Im Prinzip tun wir das gerne, die Voraussetzung ist aber eine Wirtschaftlichkeitsprüfung: Dabei müssen die Anlagen nicht nur die Zinsmarge von 6,5 Prozent für die Anleger erwirtschaften können, sondern auch zusätzliche Mar­gen für Verwaltungs- und Laufkosten sowie für mögliche Investitionsausfälle. Wir reden also über Größenordnungen von elf oder 14 Prozent pro Jahr. Hält das Projekt der Wirtschaftlichkeitsprüfung stand, übernehmen wir es gerne, stellen die Finanzierung sicher und überlassen den Projektierern die Generalunternehmerschaft.

Wo steht UDI in den nächsten zwei bis drei Jahren?
Wir werden Biogasanlagen fertig bauen. Mein Ziel ist es, das bereits auf der Agenda befindliche Thema Finanzdienstleistungen um das Thema Energieerzeugung zu erweitern. Viele der von uns finanzierten und von den Projektierern gebauten Anlagen werden früher oder später in den Bestand der UDI übergehen. Dann sind wir nicht nur Finanzdienstler, sondern auch Energieerzeuger.

Weitere Informationen unter:
www.udi.de