Smart Contracts

Smart Contracts sind Computerprotokolle, die eine schriftliche Fixierung von
Verträgen überflüssig machen sollen.
Dabei agiert jeder Knoten eines Peer-to-Peer-Netzwerks als Asset-Register und Treuhänder, der Eigentümerwechsel durchführt und automatisch überprüfbare Regeln über diese Transaktionen abbildet.
Alle Transaktionen werden stets an alle anderen Knoten repliziert. Kryptowährungen sind Spezialfälle solcher Register mit digitalem Geld als Asset.

 

Beispiele

Smart Contracts können zum Beispiel in der digitalen Rechteverwaltung Copyright-Lizenzen abbilden oder im Finanzbereich Transaktionen abbilden. Zugangskontrolle, Token-Bucket-Algorithmen und andere Quality-of-service-Mechanismen können dazu genutzt werden, Service-Level-Agreements abzubilden. Einige Peer-to-Peer-Netzwerke benötigen Mechanismen, um sicherzustellen, dass entfernte Partner in gleichem Maße beitragen wie konsumieren, ohne den Overhead von schriftlich vereinbarten Verträgen zu erzeugen.

Geschichte

In den 1970 bis 80er Jahren wurde der Terminus „Agoric Computing“ geprägt, um die Abbildung von Marktmechanismen wie Auktionen und Ressourcenmanagement in Software abzubilden. Inzwischen hat die Public-Key-Kryptografie die Möglichkeiten hierzu revolutioniert.

Der Begriff „Smart Contract“ wurde etwa 1993 durch den Computerwissenschaftler Nick Szabo geprägt, um die Verbindung von hochentwickeltem Vertragsrecht und verwandten Disziplinen mit dem Design von E-commerce-Protokollen zu betonen.[2] Szabo, der von Forschern wie David Chaum inspiriert wurde, erwartete, dass Spezifikationen auf Basis klarer Logik, Verifikation auf Basis kryptographischer Protokolle und andere digitale Sicherheitsmechanismen eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem traditionellen Vertragsrecht bringen könnten, sogar für einige traditionelle Anwendungsbereiche.

Die meisten der oben zitierten Beispiele haben sich jedoch vermutlich unabhängig voneinander und von den oben genannten Entwicklungslinien entwickelt, und in der Tat sehen einige Befürworter Smart Contracts als notwendige Weiterentwicklung vieler unabhängiger Bemühungen, um Transaktionen in verschiedenen Industrien auf Basis digitaler Technologien zu verbessern. Verschiedene formale Sprachen wurden entwickelt oder vorgeschlagen, um Vertragsklauseln in Software abzubilden. Das IEEE hat dazu bereits zwei Workshops[3] über Electronic Contracting abgehalten, die diese Bemühungen unterstützen.

Replizierte Titel und Vertragsausführung

Eine Infrastruktur für Smart Contracts kann durch ein repliziertes Asset-Register und Vertragsausführung über kryptographische Hash-Ketten und fehlertolerante Replikation implementiert werden.

Jeder Knoten in dem Peer-To-Peer-Netzwerk agiert als Register und Treuhänder, der Eigentümerwechsel durchführt und automatisch überprüfbare Regeln über diese Transaktionen abbildet. Alle Transaktionen werden stets an alle anderen Knoten repliziert. Askemos implementierte diesen Ansatz in 2002 mit Scheme als Vertragsabbildungssprache. Kryptowährungen wie Bitcoin haben Spezialfälle solcher Register implementiert; dort ist das Asset Geld. Bitcoin und viele seiner Ableger enthalten Mechanismen, die die Verwaltung von allgemeineren Vermögensgegenständen und Verträgen ermöglichen.[4] Eine replizierte Domain Name Registry ist in Namecoin implementiert; replizierte Titel für beliebige Vermögensarten sind in den Anwendungen Crypti, Ripple, Mastercoin and Ethereum realisiert.[5] NXT[6] implementiert replizierte Eigentumstitel auf Basis von proof-of-stake in der zugrundeliegenden Währung.

 

Quelle: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Smart Contract aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

 

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Buchtipps

https://trendreport.de/alan-trefler-der…digitalen-wandel/

Transparente Logistik in der Cloud

Über neue Formen der Zusammenarbeit und die herausragende Rolle der Software in der Logistik spricht Michael Reichle, CEO von Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics, mit der TREND-REPORT-Redaktion.

Im Zeitalter der vierten industriellen Revolution kann Software nicht länger als Erfüllungsgehilfe für die Logistik verstanden werden. Vielmehr ist sie die treibende Kraft, die verknüpfte Prozesse nachhaltig auf ein durchgehend hohes Leistungsniveau hebt. Dabei muss zukunftsfähige Software in Echtzeit per Click konfigurierbar sein statt aufwendig hartcodiert, um der Volatilität der Märkte und Prozesse Rechnung tragen zu können. Im Hinblick auf das Internet of Things muss die Software große Informationsmengen verarbeiten können, zumal  die komplette Supply-Chain mit ihr hinterlegt und steuerbar sein soll. Mit der Cloud-Plattform AX4 erfüllt Siemens genau  diese Anforderungen.

Michael Reichle berichtet, wie eine Cloud-Plattform Kollaboration und Abwicklung in Logistikketten revolutioniert.

Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten mit Material-Handling-Lösungen an den wichtigsten Umschlagspunkten auf der Weltkarte der Logistik tätig und bietet zudem innovative IT-Lösungen. „Um die Prozesse unserer Kunden maximal effizient und produktiv zu gestalten, kombinieren wir unsere mechatronischen, hochautomatisierten Lösungen mit intelligenter Software. In diesem Bereich haben wir uns 2015 durch die Akquisition der Firma Axit verstärkt“, berichtet Reichle. Zusammen mit der neuen Tochter bietet Siemens eine cloudbasierte Logistik-Plattform zur lückenlosen Verfolgung von Warensendungen gemeinsam mit den Softwarebausteinen zur Prozessoptimierung für Sortierzentren an. „Alle Beteiligten der Logistikkette – von der Fertigung über den Transport mit Lkw, Schiff oder Flugzeug bis ins Logistikzentrum und zur Auslieferung – können nun auf dieselben in der Cloud hinterlegten Daten zugreifen und entsprechend zügig und rechtzeitig reagieren“, erklärt Reichle. Dabei bietet die mobile Variante der Software neben der Integration aller Beteiligten auch höchste Agilität. Die Kunden profi­tieren direkt von Siemens‘ Know-how aus den Bereichen Gepäck-, Cargo-, Paket- und Distributionslogistik, und schon wird durchgängige „Open Collaboration“ ermöglicht.

„Die bisherigen bilateralen Geschäftsbeziehungen werden durch eine fließende Zusammenarbeit vieler Teilnehmer in einem offenen Netzwerk ersetzt“, definiert Reichle den Begriff. Zugrunde liegt die Erkenntnis, dass transparente Vernetzung auf einer offenen Cloud-Plattform die Effizienz in der Logistik revolutionieren kann. „Deshalb ist Kollaboration auch ein Schlüssel für den aktuellen und den künftigen Erfolg eines Unternehmens. Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist eine Software wie AX4, die standortunabhängig verfügbar ist und unternehmensübergreifende Workflows durch einfachste Interfaces ermöglicht“, resümiert Reichle und verweist dabei auf sein Baukastenkonzept, mit dem Kunden selbst IT-Lösungen gestalten können.

Weitere Informationen unter:
www.siemens.com/logistics
www.axit.de

Bildquelle / Lizenz: Siemens AG

„KI“ für das Dokumentenmanagement

Im Dokumentenmanagement, dem Kern­geschäft von Swiss Post Solutions, zeichnet sich die Intelligente Automatisierung von Geschäftsprozessen als Zukunftstrend ab.

Stichworte wie „Robotic Process Automation“ oder „Artificial Intelligence“ sind aus den Strategien vieler internationaler Konzerne nicht mehr wegzudenken. Hier ist Swiss Post Solutions als größte Anbieterin von Lösungen in Deutschland und Nummer zwei in Europa sehr gut positioniert. Der Einsatz neuster Software ermöglicht es, standardisierte Geschäftsprozesse zu automatisieren, sodass sich die Mitarbeitenden auf interessantere Tätigkeiten fokussieren können.

„Genauso wie die Automatisierung in der Industrie den Menschen bei harter körperlicher Arbeit entlastet, hilft intelligente Automatisierung in der Dokumentenverarbeitung dem Mitarbeiter bei der Bearbeitung wiederkehrender und meist eintöniger Vorgänge“, erklärt Michael Auerbach, CEO Deutschland bei Swiss Post Solutions. „Unsere Lösungen digitalisieren eingehende Dokumente, lesen auch unstrukturierte Informationen aus, ordnen und strukturieren sie und speisen sie dann automatisch in die richtigen Geschäftsprozesse ein.“ Dabei sorgt die künstliche Intelligenz (KI) dafür, dass auch unstrukturierte Daten aus frei for­matierten Briefen oder E-Mails genutzt werden können. Wenn die Software die Daten nicht eindeutig zuordnen kann, kommt wieder der Mitarbeiter ins Spiel. „Der Mitarbeiter bekommt dadurch nur noch die Fälle zugespielt, in denen menschliche Intelligenz auch wirklich gefragt ist – ein ganz klares Job-Enrichment“, sagt Auerbach. Aus den Eingaben und Bewertungen des Mitarbeiters lernt die Software hinzu – und entscheidet im Lauf der Zeit bei immer mehr Fällen autonom.

Frank-Michael Pácser, CSO Deutschland bei Swiss Post Solutions, ergänzt: „Jeder Roboter, der mit den Daten aus dem KI-System arbeitet, ist rund um die Uhr im Einsatz und kann dabei im Durchschnitt so viele Dokumente verarbeiten wie acht Mitarbeiter. In unseren Projekten zeigt sich, dass bis zu 75 Prozent der manuellen Tätigkeiten vollständig durch eine intelligente Automatisierung übernommen werden können. Das schafft gewaltige freie Ressourcen, die für komplexere Sachbearbeitung eingesetzt werden können.“ Als weiterer Vorteil gilt die schnelle Implementierung: „In wenigen Wochen ist die KI präzise trainiert. Und der Roboter ist nichts anderes als eine schlanke Software, die dem Mitarbeiter die Eingabe in die richtige Bildschirm-Maske abnimmt – ohne jede technische Integration in bestehende Systeme. Ein Return on Investment in wenigen Monaten ist in Intelligent-Automation-Projekten daher die Regel“, verspricht Pácser.

Gleichzeitig erhöht die intelligente Automatisierung die Flexibilität der Organisation. Die selbstlernenden Systeme können aus einer Cloud bezogen werden und sind daher nahezu beliebig skalierbar – zum Beispiel immer dann, wenn nur zu bestimmten Jahreszeiten ein hohes Volumen zu verarbeiten ist. Für den Endkunden bedeutet dies eine schnellere und fehlerfreie Bearbeitung seiner Dokumente – die wichtigste Grundlage für hohe Kundenzufriedenheit.

Weitere Informationen unter:
www.swisspostsolutions.de

Kurzinterview Michael Auerbach

Wie intelligent können heute Papier- und Dokumentenverarbeitungsprozesse im Kontext der Inhalte gestaltet werden?

Die Dokumentenverarbeitung bietet heute weit mehr Möglichkeiten als die reine Texterkennung. Intelligente Automatisierung nutzte heute künstliche Intelligenz – kurz KI –, um auch unstrukturierte Daten aus frei formatierten Dokumenten erfassen und verarbeiten zu können. Das geht soweit, dass die KI ein Schriftstück richtiggehend versteht. Ein Software-Roboter kann den Fall bearbeiten und eine Antwort liefern oder einen Prozess zur Bearbeitung anstoßen. Nur wenn die Maschine nicht zu einem eindeutigen Ergebnis bei der Erkennung kommt, wird der Fall zur Verifizierung an einen Mitarbeiter übergeben.

Welche Effizienzgewinne sind dadurch für Unternehmen in Zukunft realisierbar? Bitte nennen Sie uns ein Beispiel eines modernen kognitiven Dokumentenworkflows.

Es geht nicht nur um Effizienz, sondern auch um Kundenzufriedenheit. Die steigt, wenn Prozesse fehlerfrei und schnell ablaufen. Unsere intelligente Automatisierung leistet genau das: Sie entlastet den Menschen von wiederkehrenden und eintönigen Tätigkeiten und das mit maximaler Einsatzzeit rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.

Ein Beispiel: Ein Kunde schreibt seiner Assekuranz einen Brief und bittet um den Rückkaufswert seiner Kapitallebensversicherung. Da er in seinem Brief keine einschlägigen Begriffe verwendet, hilft eine einfach Keyword-Suche nicht weiter. Die KI hingegen erkennt das Anliegen des Kunden, gleicht Versicherungsnummer und Personendaten mit der Versichertendatenbank ab und berechnet den aktuellen Rückkaufswert. Nachdem diese Berechnung für den Kunden verbindlich ist, bekommt ein Mitarbeiter den Kundenbrief und die vorbereitete Antwort noch einmal zur Freigabe angezeigt. Der Mitarbeiter bestätigt den Vorgang und das Antwortschreiben wird automatisch auf den Weg gebracht. Ein Vorgang der früher mehrere Minuten gedauert hat, ist damit in wenigen Sekunden erledigt.

Sharing Economy wächst

Tim freut sich! Er ist vorher noch nie mit einem Camper verreist. Ralf und Monika vermieten Tim ihr privates Fahrzeug. Die beiden haben viel Erfahrung mit Camping und bevor es losgeht, geben sie ihm noch Tipps mit auf den Weg. Jetzt ist es soweit – Tim bekommt den Schlüssel und er kann in sein Abenteuer starten. Zwei Wochen Natur und Freiheit warten jetzt auf ihn!

Vor einigen Jahren war es schwer vorstellbar, dass private Wohnmobile an fremde Menschen vermietet werden. Aber Plattformen wie PaulCam­per zeigen, dass ein neues Zeitalter angebrochen ist: Die alte Idee des Teilens wird im digitalen Zeitalter noch einmal neu verpackt.

Geschäftsführer Dirk Fehse von der PaulCamper GmbH

Geschäftsführer Dirk
Fehse von der PaulCamper GmbH

Unsere Gesellschaft konsumiert immer häufiger gemeinsam. Sharing Economy ist auf dem Vormarsch und zieht immer weitere Kreise. Warum auch alles selbst besitzen? So wie auch Tim: Um sein Glück zu erfahren – eine Reise mit einem für ihn passenden Camper – benötigt er kein eigenes Fahrzeug mehr. Ob Camper oder Wohnun­gen, Güter werden vom Konsumgut Einzelner zu einem Zirkulations-Produkt. Ein spannender Kreislauf beginnt: Tim leiht sich einen Camper und genießt damit seinen Urlaub. Ralf und Monika können mit der Vermietung ihre Fixkosten reduzieren und neue Investitionen tätigen.
Ein Wohnmobil hat einen hohen Beschaffungswert, dagegen steht eine verhältnismäßig niedrige Nutzungsdauer pro Jahr. Neben den Anschaf­fungs­kosten entstehen jährliche Erhaltungskosten, für Wartung, Reparatur oder zusätzliche Ausstattung. Dirk, Gründer und Geschäftsführer von PaulCamper, erklärt: „Durch die Vermietung mittels PaulCamper können die jährlichen Kosten, die ein Camper verursacht, erwirtschaf­tet werden. So wird das eigene Hobby nicht zur Kostenstelle, sondern zu einem Refinanzierungsmodell.“

Auch Tim denkt jetzt darüber nach, sich einen Camper anzuschaffen und seinen Traum mit anderen zu teilen.

Weitere Informationen unter:
www.paulcamper.com

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Paul Camper GmbH

Bildquelle / Lizenz Portrait: Saskia Uppenkamp

Mehr Absatz durch Promotion-Tracking

Montagmorgen, die Beilagen-Werbung läuft gerade an, der Geschäftsleiter ist im Markt mit seinem Handzettel unterwegs und prüft den Wareneingang für seine heute abgesprochenen Display-Promotions.

Jetzt muss nur noch die Ware pünktlich auf den richtigen Verkaufsflächen im Markt präsentiert werden. „Doch bis dahin können viele Fehler passieren, die den Erfolg der Promotion gefährden und zu Umsatzeinbußen führen“, weiß Kai Derda von Chep. „Un­tersuchungen haben gezeigt, dass ca. 18 Prozent der Display Promotions am Montagmorgen nicht auf der Verkaufsfläche sind, sieben Prozent landen erst gar nicht in der Filiale und elf Prozent sind im Backstore aber nicht im Frontstore“, so Derda weiter.

Diesem in deutschen Märkten täglich wiederkehrenden Problem be­gegnet die Chep Deutschland GmbH mit einer innovativen Indoor-Location-Lösung, die mehr Transparenz und Agilität in die Lieferkette von Display-Promotions bringt. Dabei spielt das Thema Digitalisierung eine große Rolle. „Mit der Viertelpalette, in der wir Beacons integrieren, gehen wir komplett weg von der Palette als Ladungsträger hin zur Palette als interaktivem Informa­tionsträger. Dadurch generieren wir völlig neue Einsatzmöglichkeiten“, er­klärt Kai Derda. „Hersteller und Handel erhalten eine deutlich verbesserte  Trans­parenz. Das Ergebnis: abverkaufsgerechte Bestellmengen, pünktliche Platzierung, erhöhte Verfügbarkeit sowie verbesserte Übersicht über den Promotion-Status in Echtzeit.“

Gelungene Transformation: TREND-REPORT-Redakteur Bernhard Haselbauer (re.) sprach mit Kai Derda, Country General Manager der Chep Deutschland GmbH, über die Digitalisierung des stationären Handels und die Zukunft von Display-Promotions.

Kunden können auf der von Chep angebotenen webbasierten Benutzer­ober­fläche genau nachverfolgen, zu welchem Zeitpunkt, an welcher Stelle und mit wie vielen „Promotion-Paletten“ der Abverkauf realisiert wird. Be­findet sich eine Palette – z. B. am Montagmorgen zu Promotion-Beginn – nicht rechtzeitig auf der Verkaufsfläche, wird ein entsprechender Alarm ausgelöst. „Wenn die Palette im Lager steht, können Sie keinen Umsatz machen.

Auch im Falle von Out-of-Stock-Situationen haben wir da­mit die passende Risikomanagement-Lösung, um schnell nachzubestellen, parat“, ergänzt Derda. Umsatzverlusten kann so wirkungsvoll begegnet werden. Durch die digitale Vernetzung der Promotion-Palette mit der Ware kann der Kunde im Markt aktiv angesprochen werden: Der Beacon kommuniziert mit des­sen Mobilgerät, sofern er Push-Nachrichten der Payback-App aktiviert hat. Nähert sich der Kunde der Promotion, macht ihn eine Nachricht auf Produkte und verkaufsfördernde Aktionen wie z. B. Rabattaktionen aufmerksam. Derda weiter: „Das ist eine Win-win-Situation für alle – für Payback, die natürlich eine größere Coupon-Einlösequote haben, für Händler und die Industrie, die an der Stelle mehr Umsatz generieren kann. Wir bei Chep freuen uns, dass die abverkaufte Palette wieder schneller in den Umlauf kann. “

Weitere Informationen unter:
www.chep.com

Keine Effizienz im Aufsichtsrat ohne Digitalisierung

Die Digitalisierung treibt die Wirtschaft voran, Entscheidungen müssen oft binnen kürzester Zeit gefällt werden. Auch Aufsichtsräte müssen bei dieser Entwicklung mitziehen, weil eine vernetzte Welt höhere Risiken, aber auch mehr Möglichkeiten birgt. Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Thomas Deutschmann, CEO von Brainloop, zur neuen Vorbildfunktion des „digitalen Aufsichtsrats“.

Herr Deutschmann, welche Compliance-Anforderungen kommen auf die Aufsichtsräte im Zusammenhang der Digitalisierung zu?
Aufsichtsräte arbeiten immer digitaler. Zum einen benötigen sie dafür die nötige Systemunterstützung. Zum anderen können sie so Compliance-Anforderungen erfüllen. Dazu gehören beispielsweise der Deutsche Corporate Governance Kodex oder das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich. Auch sind Aufsichtsräte verpflichtet, vor jeder Entscheidung alle erforderlichen Unterlagen zu prüfen und im Zweifelsfall weitere Informationen anzufordern. Sonst riskieren sie, für etwaige Schäden haftbar gemacht zu werden. Die revisionssichere Protokollierung aller Entscheidungen gewinnt daher stetig an Bedeutung.

Jeder Aufsichtsrat ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ist die Digitalisierung Enabler oder Verhinderer?
Gremienmitglieder kommen mit einer Vielzahl an Unternehmensgeheimnissen in Berührung, die nicht über unsichere Kommunikationswege verbreitet werden dürfen. Eine sichere, cloudbasierte Kommunikationsplattform wie der Datenraum von Brainloop ermöglicht die nahtlose Zusammenarbeit mit allen zur Einsicht berechtigten Parteien. Aufsichtsratsmitglieder können mobil und effizient arbeiten, ohne ihre Verschwiegenheitspflichten zu verletzen oder Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Die Digitalisierung ist also – sofern Sicherheitsstandards und Nutzerfreundlichkeit beachtet werden – ein Enabler, beispielsweise für die Vor- und Nachbereitung sowie Durchführung von Gremiensitzungen des Aufsichtsrates.

Wie schaffen Sie Vertrauen, Qualität und Sicherheit?
Sicherheit und Vertrauen schaffen wir mit umfassenden technischen Maßnahmen und dem Audit durch externe Spezialisten. Die Daten werden im jeweiligen Land gespeichert und Provider und Administratoren sind abgeschirmt. Unser Sicherheitsverständnis entspricht dem Zeichen IT-Security made in Germany. So konnten wir u. a. eine Vielzahl der DAX-30-Unternehmen von unserer Lösung überzeugen.

Die Digitalisierung ist ein Enabler auch für Vorstände, wenn Sicherheitsstandards und Nutzerfreundlichkeit beachtet werden, betont Thomas Deutschmann.

Die Digitalisierung ist ein Enabler auch für Vorstände, wenn Sicherheitsstandards und Nutzerfreundlichkeit beachtet werden, betont Thomas Deutschmann.

Welche weiteren gängigen Arbeitsprozesse deckt Ihre Lösung ab?
Unsere Lösung wird nicht nur bei Aufsichtsräten verwendet. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um vertrauliche Informationen geht. Unsere Kunden nutzen die Lösung für die Kommunikation und den Austausch von Dokumenten in unterschiedlichen Einsatzszenarien, beispielsweise bei der Projektzusammenarbeit oder Due-Diligence-Prüfungen sowie beim Einkauf und im Vertragsmanagement.

Geben Sie uns bitte kurz Ihre Meinung zum Spannungsfeld von Mobilität, Effektivität und Digitalisierung vs. Informationssicherheit und Datenschutz: Wie ist derzeit der Stand der Technik im Kontext von Hochsicherheitslösungen für die Aufsichtsratskommunikation?
Digitalisierung und Informationssicherheit werden häufig als vermeintlicher Widerspruch angesehen. Die Umsetzung beider Aspekte ist jedoch keine Herkulesaufgabe. Aufsichtsräte sind bei ihrer Arbeit mit vertraulichen Daten schließlich auf effiziente und digitale Arbeitsweisen angewiesen. Daher sind Boardroom-Lösungen vor allem darauf ausgelegt, Mobilität und Effizienz sowie einen sicheren Kommunikationsweg zu ermöglichen. Dabei muss eine Boardroom-Lösung höchste Sicherheitsstandards erfüllen und gleichzeitig einfach zu bedienen sein.

Was sind elektronische Boardroom-Lösungen?
Aufsichtsräte arbeiten informations- und dokumentenorientiert. Daher nutzen sie die Boardroom-Lösung für die gesamte Geschäftsprozessunterstützung. So haben sie beispielsweise einen schnellen, umfassenden und vor allem unkomplizierten Zugriff auf Sitzungsmappen, die sie online und offline mit Kommentaren versehen können. Letzte Änderungen vor Sitzungsbeginn fließen in die Sitzungsmappe ein, sodass Gremienmitglieder jederzeit Zugriff auf die aktuelle Dokumentenversion haben. Darüber hinaus sind elektronische Abstimmungen und Beschlüsse möglich. Die revisionssichere Protokollierung und Dokumentation aller Vorgänge gewährleistet die Nachvollziehbarkeit der Informations- und Entscheidungsprozesse. Boardroom-Lösungen bieten also eine durchgängige Prozessunterstützung für Gremien.

Mit welchen Kosten und Implementierungszeiten muss gerechnet werden? Hier im Hinblick auf kapitalmarktnahe Unternehmen?
Die Kosten sind abhängig von der Art der Lösung, Anzahl der User, Laufzeit und Unternehmensgröße. Hinzu kommt die Schulung der Administratoren sowie – je nach Bedarf –Beratung bei der fachlichen Ausgestaltung. In Bezug auf den zeitlichen Rahmen ist die Umsetzung völlig unproblematisch. Da die Lösung Cloud-basiert ist, ist die Bereitstellung innerhalb eines Tages möglich.

Weitere Informationen unter:
www.brainloop.com

Bildquelle / Lizenz Portrait: Brainloop AG

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Innovation Labs

Dr. Michael Kuhndt, Executive Director beim Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH plädiert im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion für Innovation-Labs, die alle Beteiligten zusammenbringen.

Wie beurteilen Sie die Konzepte und Visionen des Grünbuchs Energieeffizienz im Kontext der Nachhaltigkeit? Beobachten Sie hier eine allgemein gestiegenen Akzeptanz für das Thema?
Also erst einmal finde ich es gut, dass ein Wirtschaftsministerium das Thema so aufbereitet und sagt das ist ein Thema und die unterschiedlichen Aspekte , ich sag mal die Energieeffizienz beleuchtet, die eher was damit zu tun haben, wie man Energie nutzt, als jetzt der Aspekt, was steckt denn an Energie in Produkten. Also im Grund genommen finde ich erstmal Konzept und Vision auf ein Themenfeld beschränkt, damit kann man ja auch gerne anfangen, und denke man muss grundsätzlich aber auch das Thema mit verknüpfen, was steckt eigentlich an Energie in all diesen Aspekten die man da vertritt.
Und was die Akzeptanz betrifft: Ich denke die Akzeptanz ist insgesamt gestiegen in der Gesellschaft, ich sage hier gerne, es hat auch was mit unserer Arbeit zu tun. Früher war man Freak in dem Thema, da war man gleich politisch gebunden in einer Partei mit dem Thema. Mittlerweile ist es aber glaube ich in der Breite angekommen, und ich kenne eigentlich wenige Unternehmen oder andere gesellschaftliche Akteure , die das Thema nicht mehr interessiert. Deswegen glaube ich, ist es jetzt mehr eine Frage nicht ob, sondern eine Frage des wie´s – also wie setze ich es um.

Ist das jetzt mehr in Image-Thema oder hat man mittlerweilen begriffen, dass es mehr ein Thema aus sich heraus ist?
Es hat mal als Image-Thema bei manchen Akteuren angefangen, aber ich glaube, auch da sind wir raus. Das ist irgendwo ein gewisser gesellschaftlicher Konsens, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzten muss. Gerade auch Generation Y , wenn die in neuen Unternehmen anfangen, die Generation fragt nach , wie sich mit dem Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Energie auseinandergesetzt wird. Es ist aber auch ein Kostenaspekt, zu sagen, ja, man kann Kosten sparen. Es ist aber auch ein Innovationsaspekt. Also wenn ich mich mit dem Thema Energieeffizienz auseinander setze, entdecke ich neue Ansätze , neue Geschäftsmodelle, die lassen sich heute auch rechnen , da lassen sich auch Märkte dafür finden. Deshalb ist es, sag ich, in der Gesellschaft relativ breit angekommen.

Energieeffizienz – Digitalisierung: Welches Potenzial räumen sie der Energieeffizienz und der Digitalisierung im Kontext der Nachhaltigkeit ein?
Zunächst einmal hilft die Digitalisierung ja auch Transparenz zu bekommen. Also wo brauche ich Energie, was ist an Energie in meine Produkte geflossen, die ich hergestellt habe. Wie kann ich die Kreisläufe schließen und damit Ressourcen erhalten, also die ganze Notierung der Circular Economy. Wichtig ist es ja auch zu sehen, das ein Energieeffizienzthema alleine , also in der die Nutzenphase ein Aspekt ist, aber wenn ich das z.B. schon in der Kreislaufwirtschaft sehe, dann habe ich eine direkte Schnittstelle zur Digitalisierung. Also wenn ich Energie möglichst effizient halten möchte, muss ich die Rohstoffe effizient halten, d.h. ich muss einen Kreislauf führen, sonst muss ich das Aluminium zehnmal produzieren, so kann ich das Aluminium im Kreislauf führen, habe es einmal produziert und muss es dann weiterverarbeiten – und dazu brauche ich die Digitalisierung. Ich muss Transparenz haben, wo sind die Warenströme, wo geht es hin, wo kommt das her, was steckt an Materialien darin, kann ich das wieder verwerten. Da entstehen momentan mannigfaltig neue Geschäftsmodelle.

Die Wirtschaft hat in diesen Fällen auch die Sharing Economy hervorgebracht. Spielen solche Aspekte und Konzepte in ihrem Beratungsalltag eine Rolle, so dass sie sagen würden, Unternehmen machen sich verstärkt über digitale Geschäftsmodelle Gedanken und dann nutzen sie auch die Möglichkeiten der Konzepte wie z.B. eben Sharing Economy?
Ja es spielt eine Rolle. Wir sind aktiv gewesen bei dem Weltwirtschaftsforum, wo auch auf dem Economic Forum in Davos auftritt…für das Weltwirtschaftsforum haben wir eine Studie gemacht. Das haben die Großen angefragt. Die sehen das Thema Sharing Economy als „Emerging Trend“ , also es wächst , es entsteht, genauso wie die Digitalisierung . Die Frage ist ja, wie sieht unsere Zukunftsgesellschaft aus , welche Produkt-Dienstleistung-Systeme erstellen wir.
Schauen sie sich Philips an , die sagen wir stellen nicht mehr die Lampe her, sondern, wir verkaufen Licht, wir verkaufen Helligkeit. Das andere also sagen können, ok, Philips kommt doch bitte in unser Büro herein, und stellt sicher, dass die Dienstleistung „ausgeleuchtete Arbeitsplätze“ sichergestellt wird. Wir als Kunden wollen gar nicht die Produkte selbst kaufen – das wird interessant. Diese Entwicklung geht weg von „haben“ hin zu dem ganzen Begriff des „nutzen“. Und da steckt ja eigentlich hinter der Sharing Economy, zu sagen, ich muss eigentlich nur noch Sachen nutzen, ich muss sie nicht unbedingt haben. Ein anderes Beispiel ist ja dann das Car-Sharing. Früher ganz klein gewesen. Mittlerweilen sind alle großen Automobilhersteller in dem Bereich unterwegs. Früher war es ein Nischenthema, mittlerweile skaliert sich das ganze, es wächst riesig in China.
Das heißt, wenn wir konkret mit Unternehmen arbeiten, ist das genau auch ein Aspekt, wo sie darüber sprechen wollen. Egal ob Tourismusbranche, …wir haben jetzt ein Gespräch mit einem Textilhersteller. Muss man Textilien immer wieder neu kaufen? Oder kann man nicht sagen, weil sich das Gewicht oder der Geschmack verändert hat, geben wir Textilien zukünftig eine „Nutzenphase“? Nicht nur wir bringen ein solches Thema an, sondern eben auch konkrete Nachfragen von Großunternehmen, auch vom Handel, der sagt auch bei Möbel, muss ich das immer verkaufen…? Täte es meinem Geschäft nicht viel besser – „Modell Better“ , wenn ich das tatsächlich nur nutzen lasse und ich bekomme es dann wieder zurück?

Analyse der Datenanalyse

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Tom Becker, Senior Director bei Alteryx, über die wachsende Bedeutung von Self-Service-Data-Ana­lytics für den Geschäftserfolg.

Herr Becker, welche wichtigen Erkenntnisse förderte Ihr Business-Grammar-Bericht zutage?
Der Großteil der deutschen Unternehmen überlässt traditionell die Datenanalyse der IT-Abteilung, doch ändert sich die Rollenteilung derzeit deutlich. Laut einer von Alteryx beauftragten Studie bewerten deutsche Manager Fertigkeiten im Umgang mit Daten höher als Zweisprachigkeit – ein überraschendes Ergebnis. Der Business Grammar-Bericht befragte über 500 europäische Geschäftsführer und kam zu dem Schluss, dass für 59 % der europäischen Manager Daten- und Analysefertigkeiten zu den beiden wichtigsten Kompetenzen neuer Mitarbeiter zählen, verglichen mit lediglich 28 % für Mehrsprachigkeit. Auch das Business Application Research Center (BARC) weist Self-Service Datapreparation als Trend für 2017 aus.

Wie sieht in diesem Kontext der europäische Vergleich aus?
Bereits ein Drittel der deutschen Unternehmen nutzen Analysetools. Das ist verglichen mit anderen EU Ländern ein hoher Wert, allerdings berichten nach wie vor die Hälfte der Befragten davon, dass Entscheidungen über Datenzugriff, -integration und -analyse beim IT-Team liegen. Da sind uns die Dänen weit voraus, die generell entspannter mit dem Thema umgehen, einfach, weil sie schon länger moderne BI Konzepte verfolgen. Als Warnung sollten daher in Deutschland die 40 % der Entscheidungen dienen, die nur unzureichend durch Daten unterfüttert sind. Genauso wie die 47% der Befragten, die als Analysetool Excel verwenden statt einer Datenanalyseplattform.

Wie entscheidend ist die Datenanalyse schon heute für den Geschäftserfolg?
Wir sehen ganze Geschäftsfelder vor dem Umbruch durch Daten. Neue Unternehmen zeigen sehr erfolgreich, wie man ohne eigene Mitarbeiter und Produktionsmittel Daten zum neuen Produktionsfaktor machen kann. Und der Traum von der einen Datenquelle ist ausgeträumt, jedes 2. Unternehmen muss mehr als fünf Quellen zur Entscheidungsfindung heranziehen, über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg. Die Datenanalyse gilt als derart wichtig für den Geschäftserfolg, dass sich 88 % der befragten deutschen Manager dafür aussprechen, diese als Pflichtfach in MBA-Studienprogramme aufzunehmen. 39% der Manager sprechen davon, dass Datenanalyse bereits in zwei Jahren in ihrem Bereich unumgänglich sein wird.

Welche Vorteile haben Unternehmen, die bereits heute Ihren Mitarbeitern Self-Service-Datenanalysetools bieten?
Alle Welt spricht von der digitalen Transformation, oftmals vertrauen die Unternehmen bei der Auswertung aber noch auf Prozesse und Software von vor 25 Jahren. Mehr als 58% der Analysen basieren noch auf Excel, dabei sind unvollständige Daten in Deutschland mit 53% das größte Problem. Daten müssen gesäubert, repariert oder neu organisiert werden, bevor sie zur Analyse verwendet werden können. Genau dafür sind Self-Service-Datenanalysetools konzipiert, und bereits heute strömen gut ausgebildete Mitarbeiter in die Unternehmen, die damit Analysen durchführen können. Und bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass auch die bestehenden Mitarbeiter mit den Werkzeugen zurecht kommen.

Tom Becker berichtet, dass 40 Prozent der Entscheidungen in Unternehmen nur unzureichend mit Daten unterfüttert sind.

Tom Becker berichtet, dass 40 Prozent der Entscheidungen in Unternehmen nur unzureichend mit Daten unterfüttert sind.

Wie wird sich laut Ihrer Studie die Entscheidungskompetenz hinsichtlich der Datenanalyse verschieben?
Die Erwartungshaltung des Mangaments hat sich deutlich verschoben. 72% haben in den letzten 3 Jahren mehr Daten auswerten müssen, 39% sprechen sogar von drastischen Zunahmen. Und die digitale Transformation wird dabei angefacht von neuen Marktteilnehmern, die ohne Balast und mit Self-Service Analysetools ausgestattet, viel agiler und risikofreudiger aus Daten Werte schaffen können. Mit der Geschwindigkeit eines IT Regelprozesses ist diesem Wettbewerb nicht Herr zu werden. Natürlich werden auch weiterhin Datenflüsse durch die IT aufbereitet, daher wird es eine Koexistenz geben mit sinnvoller Arbeitsteilung. Wir werden eine ähnliche Entwicklung sehen wie auch bereits bei den Visualiserungstools wie Tableau und Qlik.

Wären europäische Geschäftsführer dazu bereit, für datenkompetente Mitarbeiter, im Gegensatz zu Datenlaien, mehr Geld auszugeben?
Die Manager benötigen schnellere und flexiblere Einsichten. Der Schritt zur digitalen Transformation geht dabei über Self-Service sowohl für die Visualisierung aber insbesondere die Datenaufbereitung und Datenanalyse. Und sie sind bereit dafür zu zahlen – die große Mehrheit der Manager entlohnen datenkundige Personen besser; sie gewähren dem richtigen Kandidaten ein um bis zu 36 % höheres Gehalt. In Dänemark, wo wir bereits eine höhere Datenkompetenz sehen, sind es sogar 41%. Wir haben eine ähnliche Steigerung auch bei den Data Scientisten gesehen. Während dort lange Ausbildungszeiten und limitierte Ausbildungsplätze das Angebot jedoch stark begrenzen, kann ich mit einer Self-Service Datenanalyse Plattform wesentlich schneller eigene Mitarbeiter zu Datenanalysten ausbilden.

Welche Herausforderungen verbleiben im Kontext der zukünftigen Datenanalyse in den Unternehmen?
Wenn wir von Self-Service Datenanalyse sprechen, wird damit oftmals die Datenintegration und –aufbereitung gemeint. Darüber hinaus bieten diese Werkzeuge jedoch unermessliche Analysemöglichkeiten. Nach Angaben eines führenden Marktforschers nutzen z.B. nur 23 Prozent der Organisationen intelligente Lokalisierungsfunktionen für ihre Geschäftsentscheidungen. Durch Datenanalyse im Fachbereich können zukünftig Ideen zu diesem Thema direkt verprobt und Entwicklungszyklen massiv verkürzt werden – die Komplexität kann in Analysetools gekapselt werden und der kreative Prozess wird durch das Werkzeug unterstützt. Es ist die Aufgabe des Unternehmens Top down eine solche (Big) Data Analytics Kultur zu etablieren, klare Erwartungen und Ziele zu definieren und den Erfolg zu messen, z.B. ROI, Churn Rate, Retention, Margen oder Umsatzsteigerung. Dabei muss es erlaubt sein zu scheitern. Und Daten müssen für die Datenanalyse von der IT freigegeben werden.

Weitere Informationen unter:
www.alteryx.com/de

Bildquelle / Lizenz Aufmacher:

Bildquelle / Lizenz Portrait: Alteryx Deutschland

Eine Karte sagt mehr als tausend Daten

Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts – aber nur, wenn Unternehmen sie gewinnbringend verwerten. Immer mehr Firmen erkennen deshalb den Wert location-basierter Lösungen.

Wie vermeiden Städte trotz steigender Zuzüge künftig den Verkehrsinfarkt? In welchen Einzugsgebieten machen für Händler neue Niederlassungen Sinn? Und wie lassen sich in diesem Kontext Transportrouten optimieren – wenn möglicherweise schon bald Lkws autonom über die Straßen rollen? Die Digitalisierung setzt an vielen Baustellen an. Sie betrifft alle Branchen und Lebensbereiche zugleich. Die meisten Unternehmen stehen jedoch noch ganz am Anfang dieser entscheidenden Pha­se. Denn trotz immer besserer Sensoren reicht es heute nicht, Daten einfach nur zu sammeln. Unternehmen, die nicht den Anschluss verlieren wollen, müssen vor allem einen gewinnbringenden Nut­zen aus ihren Datenschätzen ziehen.

Schnelle Entscheidungen gefragt

Einen solchen Nutzen ermöglichen location-basierte Lösungen. Sie beschleunigen – in einer zunehmend mobilen und vernetzten Welt – Analysen und Entscheidungen, indem sie Antworten auf komplexe Fragestellungen in eine konsumgerechte visuelle Form bringen.
Die nebulöse Datenwelt der Digitalen Transformation bekommt so ein vertrautes Gesicht – in Form von smarten Karten. Wie ein Sieb trennen sie Wichtiges von Unwichtigem, stellen Komplexes übersichtlich dar und visuali­sieren Entscheidungsträgern – auf Wunsch sogar in Echtzeit – welche neuen Trends und Zusammenhänge für sie von Bedeutung sind.

Ein Beispiel aus der Praxis

Um herauszufinden, an welchen Stand­orten Packstationen entlang der San Francisco Bay Area auf interessierte Kunden treffen, nahmen Analysten die Stationen des öffentlichen Nahverkehrs ins Visier. Verschiedene Variablen – wie das Shoppingverhalten im Netz, Pendelrouten oder frequentierte Bahnhöfe – wurden mit Hilfe der Analyseplattform ArcGIS von Esri ausgewertet.

Das Ergebnis ist eine interaktive Karte, die Logistikanbietern auf Anhieb elementare Fragestellungen, wie „An welchen Stationen steigt die kauffreudigs­te Online-Kundschaft ein?“, beantwortet. Wer sich von der Visualisierungsstärke intelligenter Karten selbst überzeu­gen möchte und sich detaillierter für das Projekt interessiert, sieht unter arcg.is/2efqSMI wie anwender­orientiert Analysen heute ablaufen.

Weitere Informationen unter:
www.esri.de

Bildquelle / Lizenz: Esri Deutschland

Geheimwaffe für mehr Effizienz

Gastbeitrag von Bastian Nominacher, Mitgründer und Geschäftsführer von Celonis

Effizienz, Transparenz, Compliance – Begriffe, die Unternehmen heute umtreiben, und Ziele, die sich nur mit sauberen Prozessen umsetzen lassen. Und die hat doch jeder, oder?

In der Theorie ja, aber die Realität hat mit den Vorgaben von Managern und Unternehmensberatern oft wenig zu tun. Doch die Abweichungen zwischen SOLL- und IST-Prozessen zu finden, war bislang eine undankbare, langwierige Arbeit. Inzwischen ist es ein Job, der vollkommen automatisch im Hintergrund ablaufen kann – die richtige Software vorausgesetzt. Process-Mining verfolgt die digitale Spur von Prozessen in den IT-Systemen. In Echtzeit wird die Realität so visualisiert, dass man das ganze Bild im Auge behalten kann, aber auch die Schwachstellen bis in jeden Arbeitsschritt hinein verfolgen kann: Mit Zoom-in / Zoom-out kann der Anwender selbst entscheiden, wie tief er bohren möchte.

Endlose Möglichkeiten in der Praxis

Fertigt ein Unternehmen beispielsweise mehrere Millionen Stücke eines bestimmten Produkts, macht Process- Mining jede Station der Lieferkette und jeden einzelnen Bearbeitungsschritt transparent. Oder es visualisiert jeden Schritt in der langen Kette der Beschaf­fung. Sichtbar werden dann übersprun­gene Genehmigungsstufen, überflüssige Transportwege, Bottlenecks, über­flüssige Abstimmungsschleifen und viele andere Ineffizienzen. Transparent wird auch, wie oft und wo das passiert ist oder wie viel Umsatz davon betroffen ist. Weiß man erst, wo die Probleme und Potenziale liegen, wird es einfacher, am richtigen Punkt mit Optimierungsmaßnahmen anzusetzen.

Unsere Technologie des Process-Minings wird heute in über 15 Branchen von mittelständischen sowie globalen Firmen eingesetzt. So macht unsere Lösung für Siemens unter anderem die Gründe in verzögerten Auslieferungen sichtbar oder unterstützt bei Com­pliance-Fragen. RWE analysiert damit Kundenbeziehungen und Vodafone verbessert die Finance-Prozesse.

„Je mehr Prozesse in einem Unternehmen ablaufen, desto mehr lohnt der Blick auf die Realität“, erläutert Bastian Nominacher, Mit­gründer und Geschäftsführer des Process-Mining-Anbieters Celonis.

Dafür greifen wir auf die „digitalen Fußspuren“ aus ERP-, CRM-, SCM- oder anderen IT-Systemen live zu. Die Daten werden anschließend durch die speziellen Algorithmen in Relation zueinander gesetzt und die realen Prozessabläufe sichtbar gemacht. Ändern sich die Basis-Informationen, wird in Echtzeit aktualisiert. Datenflut ist dabei kein Problem – im Gegenteil: Je mehr Prozesse in einem Unternehmen ablaufen, desto mehr lohnt der Blick auf die Realität. Und die Software skaliert mühelos für jede Unternehmensgröße, Branche, IT-Landschaft und alle möglichen Prozesse.

 

Effizienz, Transparenz, Compliance – Begriffe, die Unternehmen heute umtreiben und Ziele, die sich nur mit sauberen Prozessen umsetzen lassen. Und die hat doch jeder, oder?

In der Theorie ja, aber die Realität hat mit den Vorgaben von Managern und Unternehmensberatern oft wenig zu tun. Doch die Abweichungen zwischen SOLL und IST-Prozessen zu finden war bislang eine undankbare, langwierige Arbeit. Inzwischen ist es ein Job, der vollkommen automatisch im Hintergrund ablaufen kann – die richtige Software vorausgesetzt.

Process Mining verfolgt die digitale Spur von Prozessen in den IT-Systemen. In Echtzeit wird die Realität so visualisiert, dass man das ganze Bild im Auge behalten kann, aber auch die Schwachstellen bis in jeden Arbeitsschritt hinein verfolgen kann: mit Zoom-in/Zoom-out kann der Anwender selbst entscheiden, wie tief er bohren möchte.

Endlose Möglichkeiten in der Praxis

Eine beispielhafte Gründer-Story

Entwickelt wurde die Technologie von Martin Klenk, Bastian Nominacher und Alexander Rinke auf der Grundlage von Forschungsergebnissen, an denen sie als Studenten der Informatik, des Finance and Information Managements und der Mathematik an der TU München mitgearbeitet hatten. Wollten sie prozessanalytische Fragen beantworten, stießen die späteren Gründer schnell an ihre Grenzen: jede neue Anfrage musste in den bisher gängigen Analytics Systemen neu aufgesetzt werden. Die Idee für Process Mining lag nahe: Klenk, Nominacher und Rinke wollten eine dedizierte Softwarelösung für die Analyse von Prozessdaten schaffen.

Das Konzept bewährte sich schnell: Schon kurz nach der Gründung 2011 klopften die ersten namhaften Kunden an. Heute ist das Start-up bereits Weltmarktführer im Bereich Process Mining. Firmen aus vielen Branchen und Ländern gehören zu den Kunden, darunter global agierende Großunternehmen. Auch Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten: zu den aktuellsten zählen der Deloitte Fast50 Award als schnellst wachsendes Tech Unternehmen in Deutschland, der SAP HANA Award oder der KfW Gründerchampion Award.

Eine Erfolgsgeschichte, die umso bemerkenswerter ist, als die Unternehmensgründer ihr Wachstum aus eigener Kraft finanzierten – aus einem Startkapital von gerade einmal 12.500 Euro wurde innerhalb von fünf Jahren ein Umsatz von über 10 Millionen Euro. Zusätzlichen Schwung gab eine Vertriebspartnerschaft mit SAP – eine Kooperation, die Celonis den ersten Schritt in viele europäische Märkte und nach Asien und Amerika ermöglichte. Für weiteres Wachstum kamen seit dem Sommer 2016 finanzstarke Partner dazu: Die US Venture-Capital-Fonds Accel und 83North (vormals: Greylock IL) investierten in Celonis.

Bastian Nominacher auf der SAP Sapphire 2015

„Der Markt für Process Mining ist riesig, denn es gibt massiven Bedarf an mehr Transparenz und Effizienz in Unternehmen. Mit Process Mining haben wir eine neue Kategorie von Big Data Analytics Software geschaffen –und nun gilt es Unternehmen weltweit effizienter zu machen“, so Gründer und Co-CEO Bastian Nominacher.

 

Weitere Informationen unter:
www.celonis.com

Lizenz Aufmacherbild: Celonis GmbH

Weitere Bildlizenz: „Bastian Nominacher präsentiert auf der SAP SAPPHIRE 2015 Orlando, FL“ (CC BY-SA 3.0 DE) by Julian Baumann

Virtual Promoter

Interview: Dr. Johannes Tröger, Chief Evangelist und Head of Sales bei der ameria GmbH erläutert, wie der stationäre Handel mittels digitaler Technologien Kunden am PoS begeistern kann.

 

Herr Tröger, was muss sich im stationären Handel ändern, damit die Kunden wieder eine „wirkliche“ Customer Journey erleben?

 

Hier und da lassen sich die Veränderungen ja schon beobachten. Zumindest ist erkannt worden, dass Kunden heute im stationäre Handel Digitalisierung im weitesten Sinne erwarten. Auf dieser Erkenntnis muss das Design der Customer Journey von heute und morgen aufbauen.

Eine Reihe von Händlern experimentiert schon mit der Digitalisierung der Fläche, versucht, ihre Kunden auf eine neue Art anzusprechen. Mit Konzepten wie Click & Collect wird die Verbindung von Webshop und stationärem Geschäft hergestellt, Verkaufspersonal wird mit Tablets ausgestattet, um Kunden noch mehr Informationen liefern zu können, Beacons sollen auf mittlere Sicht eine echte Personalisierung von Angeboten erlauben.Insgesamt stehen wir aber noch am Anfang, vieles ist heute schon technisch möglich, wartet aber noch auf die Umsetzung.

Entscheidend für den Erfolg auf diesem Weg ist das Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden an den verschiedenen Berührungspunkten. Im stationären Geschäft suchen Kunden Inspiration, die wollen Produkte erleben, sich unterhalten und inspirieren lassen. Gleichzeitig erwarten sie aber auch hier individuelle Angebote und eine personalisierte Ansprache. Durch Digitalisierung lässt sich das mittlerweile erreichen. Die Systeme müssen dafür aber noch intelligenter und interaktiver werden.

 

 

Wie genau funktioniert Virtual Promoter und wo am PoS kann er eingesetzt werden?

 

Alles fängt am Schaufenster an. Das Schaufenster ist für den stationären Handel die wichtigste Fläche – oder war es zumindest lange Zeit. Schaufenster bedeuteten für den Händler Aufmerksamkeit, hier konnte er seine Expertise in der Auswahl der Produkte darstellen, Kunden und Passanten inspirieren und zum Betreten des Geschäfts bewegen. Mit der klassischen Schaufenstergestaltung lässt sich dieser Effekt allerdings heute nicht mehr erzielen. Der „Schaufensterbummel“ hat seine Attraktivität als Unterhaltung und Erlebnis für die Besucher der Innenstädte verloren. Menschen erwarten heute, in einer ganz anderen Weise involviert zu werden, sie wollen Inhalte selbst wählen können, so wie sie es aus dem Internet und auf ihren Smartphones gewohnt sind.

Virtual Promoter erreicht dies, indem das Schaufenster digitalisiert und interaktiviert wird. Stellen sie sich vor, sie kommen an einem Schaufenster vorbei und werden plötzlich von einer lebensgroßen Dame angesprochen, die zur Interaktion einlädt. Nun haben sie die Möglichkeit durch einfache Gesten Inhalte anzusteuern, Produkte zu entdecken, Gutscheine zu gewinnen oder sich einfach unterhalten zu lassen. Die Aufmerksamkeit entsteht durch den 85“-Bildschirm, den wir durch Rückprojektion direkt in der Scheibe erzeugen, und den Sound, den wir auf die Straße bringen. Über die Cloud können Händler regelmäßig neue Inhalte erstellen und in das System einspeisen und ihre verschiedenen Installationen kontrollieren.

Im Geschäft selbst taucht Virtual Promoter als interaktiver, gestengesteuerter 84“-Flatscreen, der zur Unterstützung der Beratung, zur Erklärung komplexer Produkte oder zur Unterhaltung der Kunden eingesetzt werden kann. Darüber werden die Angebote durch die Verbindung mit anderen Systemen personalisiert, das heißt, die Inhalte können sich an den Bedürfnissen des Nutzers orientieren.

 

Wie unterstützt Virtual Promoter das Customer Relationship Management?

 

Virtual Promoter schafft Aufmerksamkeit und lädt Menschen ein, sich mit Produkten und Marken zu beschäftigen. Durch die Interaktion sammelt Virtual Promoter eine Vielzahl verschiedener Daten, die allgemein Aufschluss über Interessen von Kunden geben.

Natürlich interessieren sich Händler und Hersteller besonders für personalisierte Daten. Hier kommt Virtual Promoter als erster Berührungspunkt mit dem Konsumenten ins Spiel. Er/Sie funktioniert als Tor zur digitalen Welt auf der stationären Fläche. Die Promoterin incentiviert das Herunterladen einer Smartphone App, sei es durch besondere Angebote, Rabatte oder durch die Vermittlung der spannenden Möglichkeiten, die eine App zum Beispiel in Verbindung mit Beacons bietet. Hier ist dann die direkte Verbindung zum CRM gegeben.

 

 

Forschung und Innovation: Auf welche Partnerschaften konnten Sie im Kontext Ihrer Forschungsarbeiten zurückgreifen?

 

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Dr. Johannes Tröger, Chief Evangelist und Head of Sales, ameria GmbH

Zunächst haben wir Virtual Promoter intern entwickelt. Die Weiterentwicklung war dann auch getrieben von den Erfahrungen, die wir mit unseren ersten Kunden wie E-Plus und LEGO gemacht haben. Bei grundsätzlichen Fragen lohnt es sich, entsprechende Forschungskooperationen einzugehen. Als besonders fruchtbar hat sich hier das Zusammenarbeit mit der Hochschule Mannheim, der TU Dresden, der CAS AG und der Firma 3M5 erwiesen. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einem hohen Betrag geförderten Projekts „Sysplace“ können wir neue Erkenntnisse Systemen für gemischte Interaktionsräume gewinnen. Hier geht es um die nahtlose Verbindung verschiedener Systeme, letztlich also um das Abbauen von Hürden und Schwellen für den Nutzer. Das ist natürlich auch für unsere Kunden aus Handel und Industrie besonders spannend, die ihren eigenen Kunden ein optimales Erlebnis ohne Stolpersteine bieten wollen.

 

 

Wie konnten Sie die hohen Investitions- und Entwicklungskosten bestreiten?

 

Man hört ja oft, dass es in Deutschland sehr schwierig sei, Innovationen zu finanzieren. Die Erfahrung haben wir so nicht gemacht. Letztlich kommt es darauf an, mit viel Einsatz den richtigen Finanzierungsmix zu entwickeln. Die Grundlage hatten wir bereits durch unser sehr profitables Geschäft mit Softwareindividualentwicklung für eine Reihe großer Kunden. Hinzu kamen die in Deutschland nicht zu unterschätzende öffentliche Förderung durch die KfW und der Einstieg der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, deren Unterstützung wir sehr schätzen. Wichtig war uns aber auch, schon früh unsere ersten Prototypen im Markt zu platzieren und so nicht nur Umsätze zu generieren, sondern auch schnell zu verstehen, in welche Richtung wir mit der Produktentwicklung gehen müssen.

Im nächsten Schritt ging es uns darum, die hohe Entwicklungsgeschwindigkeit nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern noch einmal zuzulegen. Da bot sich als innovative Finanzierungsmöglichkeit das Crowd-Investing an. Über eine Kampagne auf der Plattform Companisto konnten wir 1,1 Millionen Euro einwerben. Der große Erfolg bei Companisto hat natürlich auch andere Investoren auf uns aufmerksam gemacht. Kürzlich ist so die CEMA AG aus Mannheim mit ihrem Gründer und Vorstandsvorsitzenden Thomas Steckenborn bei ameria mit einer knapp siebenstelligen Summe eingestiegen.

 

 

Welches Geschäftspotenzial sehen Sie für Virtual Promoter in Zukunft?

 

Die letzten ein, zwei Jahre haben gezeigt, dass der stationäre Handel auch in Zukunft eine gewichtige Rolle spielen wird, weil er den Kunden eine ganz andere Form von Erlebnis bieten kann als der E-Commerce. Es wird sich nicht eine Form des Handels gegen alle andere durchsetzen, vielmehr kommt es darauf an, Kunden und zukünftige Kunden, dort zu treffen und anzusprechen, wo sie sich aufhalten. Viele E-Commerce-Anbieter wir Amazon und Zalando, aber auch Spezialisten wie Shoepassion.com haben das längst erkannt und entwickeln mittlerweile stationäre Konzepte. Gleichzeitig verstehen aber auch die klassischen Händler, dass sie auf die veränderten Gewohnheiten ihrer Kunden mit Digitalisierung reagieren müssen.

Angesichts dieser Entwicklung ist das Potential von Virtual Promoter und den Technologien, die wir mittlerweile damit verbinden, nur als riesig zu betrachten. Der Handel ist ja bei weitem nicht der einzige Ort, den es zu digitalisieren gilt, um noch mehr Personalisierung und Interaktivität zu schaffen. Hinzu kommt die Einbindung in das Backend der Händler, die es  zu gewährleisten gilt, was ebenso riesige Potenziale birgt.

Zudem sehen wir mittlerweile, dass der Handel bei weitem nicht das einzige Einsatzgebiet ist. Messen und Events, öffentliche Einrichtungen, Museen, Behörden, aber auch zum Beispiel Fitnessstudios sind ideale Einsatzorte für unsere Technologie.

 

 

Welche strategischen Partner konnten Sie bereits gewinnen?

 

Von Anfang an war uns bewusst, dass wir unseren Anspruch, Technologien für den Handel weltweit anzubieten und eine umfassende Plattform zu schaffen, nicht ohne strategische Partnerschaften erreichen können. Die Digitalisierung der physischen Welt hält ihre eigenen Herausforderungen bereit. Von der Installation bis zum kontinuierlichen Service ist die Präsenz vor Ort notwendig. Das war der Grund, warum wir die Partnerschaft mit einem global agierenden Unternehmen wie Diebold Nixdorf entwickelt haben. Hier haben wir genau die richtige Mischung aus Erfahrung in dieser Hinsicht und den erklärten Willen, die digitale Zukunft mit zu gestalten, gefunden.

Die zweite Herausforderung ist die Entwicklung von lokal und regional passgenauen Konzepten und Inhalten. Die kulturellen Unterschiede, die bestimmen, welche Formen der Interaktion von den Konsumenten gewünscht werden, sind schon in innerhalb Europas unterschiedlicher als man vielleicht annimmt. Sobald es in den Mittleren Osten oder nach Asien geht, sind die Voraussetzungen noch einmal ganz andere. Hier setzen wir auf ein globales Netzwerk aus Partnern wie die tschechische Agentur ppm factum, die sich vor Ort auskennen und eine optimale Umsetzung sicherstellen können.

 

 

Vision: Wo „steht“ Virtual Promoter in naher Zukunft?

 

Virtual Promoter als interaktiver Screen wird in Zukunft überall im Handel zu finden sein, sowohl in der Variante als Schaufenster als auch direkt in den Geschäften und dort als erster Anlaufpunkt für Kunden dienen, die sich informieren, inspirieren oder unterhalten lassen wollen. Er wird aber auch an vielen anderen Orten wie Museen, Behörden, auf Messen und Veranstaltungen zu finden sein. Technisch wird Virtual Promoter Teil eines Systems sein, dass die Digitalisierung im öffentlichen und halböffentlichen Raum vorantreibt. In Verbindung mit Beacons, Smartphone Apps, Angeboten in den Bereichen Augmented und Virtual Reality und die Einbindung in Systeme wie SAP hybris Marketing wird Virtual Promoter Teil eines umfassenden digitalen Erlebnisses für Kunden und Besucher sein. Händler, Herstellern und Veranstaltern wird so ermöglicht, auf die Bedürfnisse der Konsumenten im stationären Bereich immer besser einzugehen.

 

 

weiterführende Informatione: ameria GmbH

 

Bild / Quelle:

Personenfoto / Quelle ameria GmbH

Taktgenaue Supply-Chain

Heutige Produktionsprozesse bestehen aus dem Ineinandergreifen vieler komplexer Arbeitsschritte. Der Ausfall einer einzigen sensib­len Komponente kann sehr hohe Kosten verursachen. Spezialisierte Dienst­leister reduzieren dieses Ri­siko: die Hochverfügbarkeits-Logistiker.

GO! zählt zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen im Bereich der Hochverfügbarkeits-Logistik. Vor allem Unternehmen aus den Bereichen Medizin, Pharma oder IT nutzen diesen Service zunehmend. „Bei vielen Kunden sind wir direkt in die Service-Kette eingebunden,“ erläutert Ulrich Nolte, Geschäftsführer von GO! Express & Logistics (Deutschland) GmbH. „Das bedeutet, wir sind so gut in die Abläufe des Kunden integriert, dass wir Ersatzteile in unseren Stationen vorhalten und sofort reagieren können. Wir liefern rund um die Uhr in einem vorher festgelegten Zeitfenster an den Verwendungsort und fügen uns in die erforderlichen Betriebsabläufe ein.“ Durch die europaweit über 100 GO!-Stationen sind Reaktionszeiten von 30 bis 120 Minuten möglich.

„Bei vielen Kunden sind wir direkt in die Service-Kette eingebunden,“ erläutert Ulrich Nolte.

Doch das Dienstleistungsportfolio entwickelt sich immer weiter und endet schon längst nicht mehr mit der Ablieferung der Ware. Speziell geschulte Technische Kuriere übernehmen bereits den Austausch defekter Komponenten vor Ort. Dieser hohe Grad der Einbindung in die Supply-Chain-Prozesse macht eine IT- und Schnittstellenkompetenz zwi­ngend erforderlich, um den heutigen Anforderungen an Express- und Logistikleistungen entsprechen zu können.
Dennoch ist der persönliche Kontakt ein ebenso wichtiger Faktor. „Mitarbeiter und Kunden erreichen jederzeit einen fachkundigen Mitarbeiter in der jeweiligen Station, um Antworten oder Hilfestellung zu erhalten,“ erläutert Nolte. „So fühlt sich jeder nicht nur gut aufgehoben, es spart unter dem Strich auch jede Menge Zeit.“

Weitere Informationen unter:
www.general-overnight.com

Abwasser wird zur neuen Ressource

Wassermanagement in der Industrie ist ein Thema, das mitunter viel Expertise benötigt. Daher kann es sinnvoll sein, diese Aufgabe im Rahmen einer Betriebsführung an ein spezialisiertes Unternehmen zu übergeben.

Ein solches ist die EnviroChemie. Deren Spektrum an Dienstleistungen reicht von der einfachen Betriebsführung bis zum Contracting. Zugleich ist der Dienstleister auch in der Forschung aktiv. Zum Beispiel entwickelte EnviroChemie ein Verfahren zur Entfernung von Aluminium aus stark alkalischen Waschlaugen.

Das Geschäftsmodell des Contracting basiert darauf, dass der Dienstleister eine Anlage baut und finanziert, um sie anschließend zu betreiben. Der Kunde bezahlt – wie auch bei der Betriebsführung – einen Grund- und Men­­genpreis und gewinnt dadurch Planungssicherheit. Für einen lebensmittelverarbeitenden Betrieb habe man die Abwasserbehandlungsanlage im Rahmen einer Betriebsfüh­rung umfas­send optimiert. „Durch die optimierte Prozessführung konnte das Unternehmen den Strom­verbrauch um mehr als 55 Prozent und die zu entsorgende Schlammmenge um die Hälfte reduzieren“, so Claudia Müller, Projektmanagerin Geschäftsentwicklung bei EnviroChemie.

Wassermanagement muss an verschiedenen Stellen ansetzen.

Wassermanagement muss an verschiedenen Stellen ansetzen.

Denn aus den Abwas­serinhaltsstoffen wird Biogas erzeugt, das im Unternehmen an Stelle von fos­silem Erdgas zur Dampferzeugung ein­gesetzt wird. Kernstück der Optimierung ist der Biomar ASBx-Anaerobreaktor, über den Biogas aus Abwasser gewonnen werden kann. Im Jahr 2015 konnten so ca. 310 000 Nm³ Biogas aus Abwasser gewonnen und im Unternehmen statt fossilem Erdgas zur Dampferzeugung eingesetzt werden. „Grund­sätzlich sind Prozessoptimierungen im Bereich der industriellen Wasser- und Abwasserbehandlung in jeglichen Branchen mit entsprechendem produktionsbedingten Wasserbedarf möglich. In der Regel gibt es jedoch keine Lösung von der Stange. Je nach Branche, Standort sowie vorhandener Infrastruktur und Randbedingungen werden individuelle Konzepte erarbeitet“, erläutert Müller.

Notwendig sei die Beschäftigung mit dem Thema vor dem Hintergrund der neuen Regelungen zum Energiemanagement in jedem Fall. „Größere Unternehmen werden jedes Jahr Potenziale zum Energiesparen aufzuzeigen haben. Dies kann ebenfalls eine Motivation sein, in ein nachhaltiges industrielles Wassermanagement zu investieren. In vielen Fällen kann über Wärmerückgewinnung aus Abwasser ein entsprechendes Einsparpotenzial aufgezeigt werden“, stellt Müller dar. Neben den wirtschaftlichen Überlegungen zählt für die Auftraggeber oft auch noch ein anderes Argument: Ein externer Dienstleister kennt sich auch in allen rechtlichen Belangen aus, achtet auf die Einhaltung der relevanten Vorschriften und übernimmt alle behördlich notwendigen Prüfungen und Dokumentationen. Die Unternehmen minimieren damit ihr Haftungsrisiko.

Weitere Informationen unter:
www.envirochemie.de

 

Bildquelle / Lizenz: EnviroChemie

Open Source trifft Erfahrung

Individualität geht vor Technik: Michael Heuer, Country Manager Central Europe (DACH) bei Acquia in München, erläuterte im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion auf der diesjährigen dmexco, wie „Open Source“ Unternehmen bereichert.

Mehr denn je stellt Open Source eine Alternative im Enterprise-Segment dar. Dabei ist Open-Source-Software aber nicht automatisch gleichzusetzen mit „umsonst“. Vielmehr hat sie den Vorteil, dass man sich nicht von einem Dienstleister oder Softwareanbieter abhängig macht. Zudem ermöglicht sie, Technologien schneller zu nutzen und damit Innovation und Transformation voranzutreiben. Wie bei jeder Software kommt es hier darauf an, einen erfahrenen Partner an der Hand zu haben, der mitdenkt und hilft, die richtigen Weichen zu stellen.

Michael Heuer: Wichtig sind tragende Konzepte für eine optimale Individualisierung.

Michael Heuer: Wichtig sind tragende Konzepte für eine optimale Individualisierung.

„Die Bandbreite für Open Source ist sehr groß. Beispielsweise existiert Drupal als Web-Content-Management-System seit 15 Jahren. Über 30.000 Entwickler arbeiten permanent daran – das sind mehr, als jeder andere Softwareproduzent besitzt“, erklärt Michael Heuer. So hat Hubert Burda Media jüngst etwa das auf Drupal 8 basierende CMS fürs Publishing weiterentwickelt. Dieses Potenzial gilt es erst einmal richtig einzuschätzen und dann zu nutzen. „Unser Ansatz sieht folgendermaßen aus: Wir nehmen das Web-Content-Management-System Drupal und veredeln dieses als sichere Plattform-as-a-Service-Umgebung für unsere Kunden,“ so Heuer weiter. Der Beweis, dass dieser Ansatz funktioniert, zeigt sich in Kunden wie Pfizer, Syngenta oder Burda. Dabei geht es nicht darum, ein Produkt auszutauschen: „Wir ersetzen kein SAP-System oder den E-Commerce-Shop. Unser Ansatz ist es, diese Lösungen so zu verknüpfen, dass letztlich digitale ‚Experiences’ entstehen, die einen tatsächlichen Einfluss auf das Geschäft haben.“ Technik ist dabei nicht mehr das Limit, vielmehr die Frage: Wie will ich an den Markt? Was ist die beste Customer Experience? „Im Fokus“, so Heuer, „muss die Individualität stehen – und nicht mehr Konzepte wie B2B oder B2C.“ Customer Experience ist für ihn dann erreicht, „wenn die Individualität erlebbar wird. Wir skalieren das dann ins Enterprise.“

Weitere Informationen unter:
www.acquia.com

Bildquelle / Lizenz Portrait: Acquia GmbH

Indoor-Navigation

Im Interview schildert Gründer und Geschäftsführer Giorgios Karachos Kundennutzen und sinnvolle Einsatzgebiete von Indoor-Navigation

Herr Karachos, für welche Anwendungsszenarien im Einzelhandel eignet sich Indoor-Lokalisierung?

Grundsätzlich eignet es sich für die Nutzung in einem Shoppingcenter, besonders wenn es eine gewisse Größe hat. Daneben aber auch in Filialketten. In einem Shopping Center gibt es vielfältige Anwendungen, dazu zählt primär die Navigation des Kunden zu diversen Zielen, wie z.B. Shops, Stellplatz des eigenen Autos im Parkhaus, Service-Points. Im nächsten Schritt können die Kunden dann ebenfalls in den Shops zu bestimmten Bereichen geleitet werden.

Damit ist das Center in der Lage dem Kunden ein neues Erlebnis, nämlich die durchgehende Führung vom Betreten des Shoppingcenters bis zum Produkt zu ermöglichen. Der Kunde wird damit in die Lage versetzt, seinen Center Besuch z.B. zu Hause am PC vorzuplanen und sich über sein Smartphone anhand dieser Route bis zum Produkt durch das Center navigieren zu lassen.

Daneben ist auch die Navigation der Facility Management und Maintenance-Mitarbeitern zu bestimmten Wartungspunkten ein wichtiges Anwendungsszenario, da so auch Externe schnell und eindeutig zu Ihren Arbeitsstellen geführt werden können ohne komplizierte Pläne oder Personal des Centers nutzen zu müssen.

Diese Dienste können in angepasster Form auch von Filialketten angeboten werden. So können auch innerhalb der Shops Marketingflächen definiert werden und diese für gezielte Produkt-Werbung verwendet werden. Ganze Einkaufsstraßen können sich auch zusammenschließen und dem Kunden ein Shopping-Center ähnlichen Service anbieten

Neben diesen Dienstleistungen, die dem Kunden angeboten werden um seine Zufriedenheit zu erhöhen bieten sich unseren Kunden, hier stellvertretend dem Center, die Möglichkeit durch moderne Analyseverfahren das Kundenverhalten und die Kundenbewegungen zu verstehen und damit zu optimieren.

 

Wie könnten stationäre Einzelhändler dies in ihre Wertschöpfungskette integrieren, um bestmögliche Kundenbindung zu erzeugen?

Der Betreiber des Shopping Centers sowie die jeweiligen Einzelhändler können anhand genauer Analysen der Kundenbewegungen eine vergleichsweise sichere Aussage über die Vorlieben und Verhaltensmuster des Kunden im Shoppingcenter treffen. Dies hilft, das Angebot besser auf den Kunden einzustellen, Stärken und insbesondere Schwachstellen zu identifizieren und die Effizienz von Marketingmaßnahmen einzuschätzen.

In Verbindung mit diversen Daten aus der geografischen und geschäftsspezifischen Umgebung des Objektes lässt sich deren Einfluss auf das Kaufverhalten, die Verweildauer des Kunden und die Umsätze der Retailer feststellen.

 

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Indoor-Navigation versetzt Center in die Lage Ihren Kunden ein neues Erlebnis, nämlich die durchgehende Führung vom Betreten des Shoppingcenters bis zum Produkt zu ermöglichen“.

Aus der Betrachtung mehrerer diesbezüglicher Zyklen lässt sich hier eine nützliche Prognose ableiten, die Mittel- und langfristig eine Optimierung der Prozesse und Logistik des Retailers erlaubt.

Darüber hinaus lässt sich in Verbindung mit einer entsprechenden Applikation auf mobilen Endgeräten die Kundenbindung erhöhen, wenn im Austausch mit dem Vorteil der Navigation eine Bereitschaft des Kunden, seine Präferenzen und etwaige persönliche Daten mitzuteilen, eingetauscht werden kann. Auf diese Weise können Produkte und Dienstleistungen gezielt beworben werden.

Dies insbesondere, wenn ein Shoppingcenter mittels der Lokalisierung in Marketingflächen eingeteilt werden kann auf denen Kunden mit personalisierter Werbung angesprochen werden.

Ein zusätzlicher, nicht zu vernachlässigender Nebeneffekt für den Shoppingcenter-Betreiber ist hier die Möglichkeit, diese Marketingflächen an interne und externe Retailer und Dienstleister zu vermieten und somit die Investitionen in das System refinanzieren zu können.

Was für einen konkreten Nutzen hat der Endkunde von den Anwendungen – wie hilft ihm die Lösung?

Der Endkunde kann zunächst auf einfache Art und Weise seine bevorzugten Shops und gewünschte Servicepoints im Shoppingcenter finden. Ganz besonders positiv wird der Kunde diese Funktionalität insbesondere in größeren und unübersichtlichen Shopping-Centern empfinden.  Der spielerische Effekt dürfte dabei besonders die männlichen oder Technik-interessierten Kunden ansprechen.

Desweiteren ist die Möglichkeit gegeben, in Parkhäuser, die größtenteils nur noch schwer zu unterscheidende Bereiche aufweisen, sein Auto schnell und unkompliziert wiederzufinden. Ein Vorteil, den jeder Kunde insbesondere nach der ersten Erfahrung einer längeren Suche nach seinem Fahrzeug in einem großen Parkhaus zu schätzen wissen wird.

Darüber hinaus können die Kunden oder der Kunde in Verbindung mit einer entsprechenden Applikation auf seinem Smartphone oder Tablet ganz gezielt auswählen, welche Werbung und welche Benachrichtigungen über etwaige Sonderaktionen sie oder er erhalten möchte und wo im Center das geschehen soll.

Wie verläuft die konkrete Implementierung vor Ort?

Im ersten Schritt nehmen wir die Anforderungen des Kunden auf und spezifizieren gemeinsam das komplette System. Unter Umständen sind dabei auch Anpassungen an bereits vorhandene IT-Systeme des Kunden notwendig. Danach planen wir die Infrastruktur für die Lokalisierung mit Funkplanungs-Software basierend auf den Genauigkeits-Anforderungen. Schließlich erfolgt die Installation der benötigten Infrastruktur. Parallel zu diesen Schritten wird eine eigene mobile App für den Kunden erstellt oder eine bereits bestehende erweitert.

Nach einer Qualitäts-Überprüfung des kompletten Systems und natürlich auch der Genauigkeit kann der Kunde das System übernehmen. Zusätzlich bieten wir die vollständige Wartung oder auch den Betrieb des Systems an.

Die virtuelle Plastikkarte

Sie gilt gemeinhin als Statussymbol: die individualisierte Kreditkarte, vor­zugsweise in Gold- oder Platin-Ausführung. Doch Firmen wie Mastercard stellen angesichts Online-Shoppings und mobilem Bezahlens die Weichen längst Richtung Zukunft. Mit David Klemm, Head of Acceptance Development Germany bei Mastercard, sprach die TREND-REPORT-Redaktion darüber, wohin die Reise im Bezahlen vor dem Hintergrund der digitalen Transformation geht.

Kreditkarten der nächsten Generation werden vor allem digitale Versionen in Smart Devices sein. Dessen ist sich David Klemm sicher: „Momentan zeich­nen sich zwei Szenarien ab“, erklärt er. „Der Kunde bezahlt über die App eines der Giganten Google, Apple & Co. Oder er setzt mobile Apps seiner Bank bzw. seines Kartenemittenten ein. Mas­tercard-Lösungen unterstützen beide Varianten.“

Das Technologieunternehmen ermög­licht Unternehmen, mehr digitale Services anzubieten und die Digitalisierung aktiv und attraktiv zu gestalten. Verbraucher fragten verstärkt digitale Lösungen nach, beobachtet Klemm; ihnen will Mastercard dabei helfen, dass diese einfach zu nutzen sind und dabei ein Höchstmaß an Sicherheit ge­währleisten. Die Zukunft des Bezahlens sei demnach auch nicht mehr zu trennen von der Zukunft des Einkaufserlebnisses. Die Automatisierung z. B. täglicher Versorgungseinkäufe werde zu einem neuen Bezahlverhalten führen – für das der Technologieführer die geeigneten Methoden bereitstellt.

David Klemm berichtet über die Kreditkarten der nächsten Ge­neration und die Vorteile beim Bezahlen per Selfie.

Mastercard sitzt im Zentrum der Abwicklung von Online-Transaktionen im Han­del. Als solches treibt das Unternehmen die Forschung voran, um einerseits die Akzeptanz von Kartenzah­lungen zu erhöhen und andererseits den angeschlossenen Händlern neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. In eigens geschaffenen weltweiten „Mas­tercard-Labs“ werden für regional diver­gierende Gebräuche und Vorlieben beim Bezahlen unterschiedliche Methoden und Technologien entwickelt. Chief In­novation Officer Garry Lyons hat im ge­samten Unternehmen einen wahren Innovationsschub etabliert und macht Mastercard damit zu einem Vorreiter der digitalen Transformation. Die Qkr-Plattform ist eine solche neu entwickelte Möglichkeit des mobilen Bezahlens. Mit ihr kann der Kunde etwa im Fußballstadion seine Bratwurst bequem auf der Tribüne bestellen, anstatt sich in der kurzen Pause in eine lange Schlange einzureihen. Das System ist häufig in der Systemgastronomie anzutreffen, in Europa besonders in England, wo der Kunde am Tisch selbststän­dig seine Bestellung über eine App tätigen und auch gleich bezahlen kann.

Bequemlichkeit und Sicherheit

Das Thema Sicherheit steht im Kontext mobiler Anwendungen und Zahlungs­verfahren ganz oben auf der Agen­da. Hier haben diese Verfahren gegenüber der Karte mit Unterschrift oder Geheim­zahl sogar noch einen Vorteil, denn es kann dabei umfänglich Biometrie zum Einsatz kommen. Geschieht die Authen­tifizierung per Selfie oder Fingerabdruck, ist dies zum einen einfacher und auch der Sicherheitsgrad ist höher. Innerhalb von Millisekunden werden Hun­derte einzigartiger Variablen ab­ge­glichen. Hierzu hat Mastercard erst An­fang Oktober sein Angebot einer App für biometrische Bezahlverfahren ohne Passworteingabe beim Online-Shopping vorgestellt, die die Banken ihren Karteninhabern anbieten können, um eine sichere, einfachere und bequemere Alternative zu Passwörtern zu haben, die man entweder ständig vergisst oder die unsicher sind, weil zu häufig die gleichen benutzt werden.

Weitere Informationen unter:
www.mastercard.de

 

lesen Sie mehr: Das ausführliche Interview mit Herrn David Klemm

Testen Sie sich!

Der Industrie-4.0-Check -up des Fraunhofer IFF hat einen branchenunabhängigen
Test auf Basis eines digitalen Reifegradmodells entwickelt, der Verantwortlichen hilft ihre individuelle Situation zu prüfen und Digitalisierung exakt zu planen.

 

INDUSTRIE 4.0 CHECK-UP

Dipl.-Ing. Holger Seidel

 

1 Einleitung

Mittels Cyber-Physischer Systeme (CPS) soll es in Zukunft möglich sein, die Individualisierung der Produktion voran­zutreiben, um mit den bisherigen Effizienzmaximen kun­den- und auftragsflexibel zu agieren. Planungs- und Steuerungsinformationen sollen fortan nicht mehr nur über unternehmensinterne Netzwerke kommuniziert werden, sondern zusammen mit Betriebs- und Kundendaten die interne Effektivität weiter erhöhen und neue Geschäfts­modelle ermöglichen. Die eigentlichen Produkte, deren Werkstücke und Bauteile, Maschinen, Anlagen und Infrastruktureinheiten tauschen relevante und situationsge­rechte Informationen aus und nehmen somit direkten Einfluss auf ihre Produktions- und Logistikprozesse. Intel­ligente – auf Massendaten und Mustererkennung basie­rende – Prognosesysteme sollen vorausschauend Probleme und Chancen identifizieren und Unternehmensprozesse in Summe schneller, sicherer und effizienter ablaufen lassen. Teilautonome Arbeitssysteme synchronisieren sich eigen­ständig. Die Arbeitswelt, so wie der Mitarbeiter sie derzeitig kennt, wird sich wandeln. Automatisierung und intelligente Assistenzsysteme erhalten Einzug und unterstützen den Mitarbeiter in den direkten aber auch in den indirekten Unternehmensbereichen [1].

Im Ergebnis könnten kundenindividuelle Produkte bedeu­tend günstiger produziert werden, als es heute der Fall ist. Denn Unternehmen erhalten ein Mehr an Flexibilität, wenn beispielsweise instandhaltungsbedingte Ausfälle besser und vernetzt prognostizierbar sind oder sich an­dernorts z. B. Lieferantenausfälle abzeichnen. Der Funkti­onsumfang einer Maschine wird sich mehr und mehr durch das steuerungstechnische Know-how auszeichnen. Redundanzen werden sich weitreichend erübrigen, sodass sich die Produktivität weiter steigern lässt. Durch die Etablierung von stark vernetzten, dezentralen und selbst­organisierenden Regelkreisen werden langfristig zentrale Steuer- und Planungssysteme abgelöst [2].

Die wesentliche technologische Hürde liegt in der durch­gängigen Verknüpfung der verschiedenen Prozessebenen und der dadurch erforderlichen Synchronisation aller wesentlichen Prozessdaten. Da zukünftig auch der kun­denindividuelle Entwicklungsprozess am Anfang eines Produktlebenszyklus zunimmt und ressourcenschonende Konzepte zur Wiederverwertung und Verwendung am Lebenszyklusende an Bedeutung gewinnen, muss diese Datenintegration über den eigentlichen Herstellungspro­zess hinausgehen. Doch bereits hier scheitert heute die breite Mehrheit in der Industrie, wenn es darum geht, die Informationskette, beginnend bei der Verarbeitung der Auftragseingänge, über das gesamte Ressourcenma­nagement der eigenen Produktion und der erforderlichen Zulieferprozesse, bis hin zur Auslieferung des fertigen Endprodukts durchgängig abzubilden und aussagekräftig als Steuerungs- und Optimierungsbasis zu nutzen. Hard- und softwareseitige Schnittstellenprobleme und fehlende Kommunikationsstandards machen den Unternehmen genauso zu schaffen wie die nachhaltige Problemfindung, Analyse und Ableitung essentieller Ursache-Wirkungs­Beziehungen zur Konzeption und Implementierung ge­kapselter, selbststeuernder Regelkreise. Doch die durch­gängige IT-unterstützte Abbildung dieser Regelkreise gilt als Erfolgskriterium für die Industrie 4.0. Da auch voran­gegangene Bestrebungen wie der Supply Chain Ma­nagement-Ansatz aus den 2000er Jahren mithilfe der damals verfügbaren SCOR-Modelle (Supply-Chain­Operations-Reference) nicht im Stande war, derart kom­plexe Abläufe hinreichend onlinefähig und in Echtzeit abzubilden, sind noch viele Forschungsfragen unbeant­wortet [3]. Der Schwerpunkt der maßgeblichen acatech­Studie obliegt der Standardisierung auf ‚Shopfloor’- Ebene. Im Fokus stehen sichere Informationskanäle, die die Anforderungen an den Quality of Service, d. h. La­tenzzeiten, Bandbreiten, aber auch entsprechender Neut­ralisierungs- und Verschlüsselungstechnologien und Stan­dards erfüllen und neben der Handhabung auch das Vertrauen für eine unternehmensübergreifende Zusam­menarbeit und Integration bilden. Bis dato fehlt es an einem dem USB-Konzept (Universal Serial Bus) vergleich­baren, etablierten Standard, wenngleich die Ansätze des IIC (Industrial Internet Consortium) mit der MTConnect­Standardisierung in die richtige Richtung zeigen.

Doch wie kommt ein Unternehmen mit der Zielstellung ‚Industrie 4.0‘ nun zur ‚Fabrik der Zukunft‘? Ist es in sei‑

ner Branche, mit seinem Produkt und seinen Fabrikstruk­turen überhaupt für diese visionären Konzepte geeignet oder sind die Potenziale z. B. durch Massenproduktion, kontinuierliche oder hochautomatisierte Prozesse eher gering? Selbst die Kenntnis über die prinzipielle Eignung ist für Unternehmer wenig zielführend, da die Implemen­tierung eines ‚weiteren IT-Systems von der Stange‘ per se ebenso wenig zur erhofften Revolution führt, wie der Kauf multisensorischer Automatisierungslösungen als ‚Pseudo-CPS‘.

2 Evolution statt Revolution

Statt der beschworenen Revolution in Form eines abrup­ten und grundlegenden Strukturwandels des Unterneh­menssystems wird es eine Evolution sein, die eine für alle Beteiligte nachvollziehbare, allmähliche Systemverände­rung ermöglicht. Der Weg zur ‚Fabrik der Zukunft‘ kann im Brownfield-Umfeld gewachsener Strukturen nur schrittweise in Form eines Stufenmodells erfolgen. Doch auf welcher Stufe von Industrie 4.0 befindet sich ein Unternehmen? Womit sollte begonnen werden? Welche Auswirkungen zieht Maßnahme X auf Funktion oder Bereich Y nach sich? Mit dem durch das Fraunhofer IFF Magdeburg entwickelten »Industrie 4.0-CheckUp« kön­nen diese Fragen schnell beantwortet werden. Die Analy­sen des Instituts untersuchen dabei grundlegend zwei thematische Schwerpunkte. Auf Unternehmens- und Bereichsebene sind technologische und organisatorische Fragestellungen vordergründig, während auf Arbeitsplat­zebene die ergonomischen Rahmenbedingungen der Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen.

Wichtig ist zunächst die Schaffung der entsprechenden Daten- und Informationsbasis. Mittels verschiedener Vor­Ort-Analysen und persönlich geführter Interviews erfolgt im Rahmen des »Industrie 4.0 CheckUp’s« die strukturier­te Herangehensweise und Lösungsentwicklung. Die Do­kumentation und Integration des Prozess-Know-hows der langjährig tätigen Meister und Werker ist genauso rele­vant wie das planerische Wissen und die technologischen Einschätzungen der Ingenieure. Als top-down-initiiertes Management-Konzept zur Etablierung neuer Strukturen und Technologien (Business Process Reengineering) ver­spricht ein darin bottom-up-seitig integrierter kontinuierli­cher Verbesserungsprozess (KVP) eine hohe Umsetzungs­chance, da Lösungen durch die breite Belegschaft mit­entwickelt und akzeptiert werden. Angepasst an das jeweilige Unternehmen wird die Begriffswelt Industrie 4.0 mit den Spezifika des Unternehmens logisch verknüpft, anschaulich dargestellt und dadurch als Thema für die Mitarbeiter greifbar.

Auf Basis der entwickelten Potenzialanalyse zur Einfüh­rung und Umsetzung von Technologien für eine vernetzte Produktion, werden z. B. folgende Bereiche betrachtet:

– Produktion, Logistik, Information und Kommunikation

– Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie

– IT-Management, -Service und -Sicherheit

– Energie- und Ressourcenmanagement

3  Schritt für Schritt zur Industrie 4.0

 

check-up

Abbildung 1: Integrationsstufen zur Fabrik der Zukunft. © Fraunhofer IFF

Mittels der Basisanalysen erfolgt die Einordnung des betrachteten Unternehmens in die Integrationsstufen von Industrie 4.0. Diese Unternehmenseinstufung gibt genaue Auskunft, wo das Unternehmen hinsichtlich der Anforde­rungen von Industrie 4.0 steht. Durchgeführte Industrie 4.0-CheckUp’s in Unternehmen haben gezeigt, dass es Unternehmensbereiche gibt, in denen intuitiv und iterativ mehr Aktivitäten und Projekte durchgeführt wurden als in anderen Bereichen. Das kann dazu führen, dass innerhalb eines Unternehmens verschiedene Integrationsstufen von Industrie 4.0 existieren. Medienbrüche und Schnittstellen­probleme unterschiedlicher Technologiegenerationen äußern sich als Verbesserungshemmnis. Diesen Konstruk­ten aus Inseloptima fehlen dann zumeist die interdiszipli­nären und prozessorientierten Gesamtkonzepte. Die Aufgabe besteht nun darin, auf dieser erarbeiteten Grundlage Innovationstreiber zu identifizieren und zu priorisieren, konkrete Maßnahmen je Bereich abzuleiten und in den Gesamtfokus zu stellen, verschiedene Handlungsalternativen inkl. Erfolgsprogno­sen zu betrachten, Reifegradermittlungen und Aufwand-Nutzen­Abschätzungen durchzuführen und Entscheidungsunterstützungen bei möglichen Investiti­onsvorhaben zu geben, um alle Bereiche auf die gleiche Integrationsstufe anzuheben.

Hierbei gehören Sensibilisierungs- und Qualifizierungs­maßnahmen der Mitarbeiter und darauf aufbauend die Erörterung der Lösungskonzepte in den Detailfragen gleichermaßen dazu wie Prozess- und Technologieände­rungen bzw. -anpassungen, um aus der Vision Industrie 4.0 Schritt für Schritt Wirklichkeit werden zu lassen.

4 Überschaubar im Aufwand – bewährt in der Anwendung

Die Bearbeitung des »Industrie 4.0-CheckUp’s« muss durch ein erfahrenes Team aus Technologie- und Prozess­gestaltern unter Einbeziehung der Unternehmensmitar­beiter durchgeführt werden. Bewährte Methoden, angepasst an die Anforderungen und Belange von Industrie 4.0, wie z. B. Technologie-Scouting, Aufwand-/Nutzen­Analysen, SWOT-Analysen, Szenario-Technik und daten­bankbasierte Toolsets kommen zum Einsatz. Je nach Größe und Komplexität des Unternehmens erfordern die Untersuchungen ca. ein bis drei Monate zeitlichen Auf­wand. Eine gewerke- und querschnittsorientierte Analyse gewährt dabei eine aussagekräftige Einschätzung zum Reifegrad des Unternehmens.

Mit dem »Industrie 4.0-CheckUp« lassen sich die ersten Hürden auf dem Weg zu Industrie 4.0 unkompliziert überwinden. Darüber hinaus lassen sich weiterführende potenzielle Effizienzsteigerungen und Kostenreduzierun­gen identifizieren, die der Wahrung der Innovationskraft als Wettbewerbsvorteil dienen.

Die industrielle Revolution hat Fabriken und Fabrikinfra­strukturen zum Inbegriff und Mittelpunkt industriellen Wirtschaftens gemacht. Die fortschreitende Globalisie­rung und die zunehmende Ressourcenverknappung ha­ben im 20. Jahrhundert zu einem enormen Wettbewerb aus Kosten- und Innovationsdruck geführt. Doch die bisherigen konventionellen Wertschöpfungsparadigmen, mit der vorrangigen Erzielung von Skaleneffekten zur Kostenminimierung, widerstreben den hohen Anforde­rungen zunehmend urbanisierter Gesellschaften. Neben dezentralen Produktionsstrukturen, bedarf es deshalb wandlungsfähiger, vernetzter und ressourceneffizienter Fabriken. Der Mensch im Spannungsfeld zwischen demo­grafischem Wandel, wechselnden Qualifizierungsanforde­rungen und dynamischen Migrationsentwicklungen benö­tigt eine sowohl erfüllende als auch nutzbringende Rolle im Gesamtkonstrukt, ohne dabei aber weiteren Produkti­vitätssteigerungen im Weg zu stehen. Wie sich diese Rolle in Anbetracht der Vision ‚Industrie 4.0‘ verändert und welche Erfordernisse dieser Wandlungsprozess für Mensch und Maschine im vernetzten und geteilten Ar­beitsraum mit sich bringt, sollen die Forschungen in Mag­deburg zeigen. Denn die Vielfalt produktions- und infor­mationstechnischer Realisierungsmöglichkeiten auf der einen Seite und die differenziert zu betrachtenden Wer­kerprofile im Rahmen komplexer werdender Arbeitsplätze auf der anderen Seite lassen keine pauschalisierte Emp­fehlung oder Tendenz zu. Der »Industrie 4.0-CheckUp« soll hier unternehmensindividuell Aufschluss bringen und die nächsten nötigen Schritte entscheiderfreundlich auf­zeigen.

Es bedarf letztlich anwendungserprobte, situative und mitarbeiterindividuelle Konzepte, die dem Menschen dort intelligent und smart assistieren, wo dessen Tätigkeit in der Produktion von morgen wertschöpfend und gefähr­dungsfrei sinnvoll ist. Zu solchen Konzepten zählen virtu­elle Assistenz- und Steuerungssysteme durch Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen (VR/AR) zur Beherrschung komplexer, sich schnell wandelnder Arbeitsabläu­fe gleichermaßen wie die physische Unterstützung durch Roboter.

5  Der Mensch im Mittelpunkt des CheckUp`s

Der Mensch derzeitiger Produktion ist permanent ge­stresst, körperlich beansprucht, oft unfallgefährdet und unkonzentriert. Daher liegt ein Forschungsbestreben des Fraunhofer IFF Magdeburg darin, den Menschen so in die Produktion zu integrieren, dass eine gesunderhaltende und wertschöpfende Arbeit in allen Phasen des Berufsle­bens unter der fortschreitenden Automatisierung im Rahmen von ‚Industrie 4.0’ möglich ist. Einsatzfelder für Assistenzsysteme in der Produktion bietet die Mensch­Roboter-Kollaboration im geteilten Arbeitsraum, die eine Überschneidung der Arbeitsräume von Robotern und Werkern nicht mehr durch Schutzzäune ausschließt, sondern gar erfordert. Denn die gleichzeitige Bewegung des Roboters und des Werkers und ein damit verbunde­ner Kontakt sind als physische Assistenz konsequenter­weise erwünscht. Konzepte wie das «Robot Farming« [4] ermöglichen zunehmend enttaktete Fertigungen, wohin­gegen Roboter andernorts dem Werker beispielsweise komplizierte Handhabungen und Montagevorgänge schwerer Teile erleichtern. Physische und visuelle/optische Assistenz manueller Tätigkeiten kann damit einen direk­ten Beitrag zur Verbesserung der Ergonomie und Sicher­heit leisten. Fehlervermeidende, zeitoptimierte und folg­lich produktivitätssteigernde Abläufe erhöhen darüber hinaus das Qualitätsniveau. So wird der Investitionsbedarf für ein intelligentes Arbeitssystem nicht allein durch die erzielte Unfallverhütung und Vermeidung von Langzeit­schädigungen begründet, sondern betriebswirtschaftlich durch Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen gerechtfer­tigt.

6   Ausblick

Das Fraunhofer IFF Magdeburg bietet mit dem Ebenen­übergreifenden CheckUp ein gesamtheitliches Werkzeug- und Methodenset, das eine schrittweise Integration zur Umsetzung von Industrie 4.0 ableitet. Ob in der überge­ordneten Fabriksicht, in den Teilbereichen und Quer­schnittsfunktionen oder aber auf Ebene der Arbeitsplatz­gestaltung des Werkers in einer zunehmend stattfinden­den Mensch-Maschine-Kollaboration: Die Zielstellung der Analysen liegt stets in der fundierten und bewertbaren Empfehlung konkreter Handlungsalternativen. Doch um Schritt zu halten, ergänzt und vertieft das For­scherteam den CheckUp stetig. Neue Fertigungstechno­logien in Verbindung mit neuen (Verbund-)Werkstoffen, wie etwa Carbon, verändern kontinuierlich die Rahmen­bedingungen, die dann wieder adäquat in den Entschei­dungsprozess involviert werden müssen. Fabriken und ihre Infrastrukturen, Arbeitsplätze und ihre Qualifizierungsanforderungen werden sich abhängig und im Einklang mit der Weiterentwicklung der IT-unterstützten Logistik- und Steuerungsprozesse auch in Zukunft wan­deln. Mit dem Fortschreiten von Industrie 4.0 aller Vo­raussicht nach noch schneller und vielfältiger. Die Kon­zepte zur räumlichen Anordnung ganzer Maschinenfol­gen und Produktionslinien, inkl. dessen Ver- und Entsor­gungsprozessen, stehen im Vordergrund verstärkter Flexi­bilitätsanalysen. Denn ist ein Produktionssystem in Bezug auf Qualität, Durchlaufzeit und Kostenbilanz stimmig, ergeben sich vielerlei Potenziale einer volatilen Produkti­on. Diese kann nachfrage- und gewinnorientiert an den Zukunftsmärkten für produzierte Endprodukte agieren, gleichzeitig aber auch Ressourcen und Energie schonen und weiterführende Dienstleistungen generieren.

7          Literatur

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung: Neue Technologien, Informationsgesellschaft, IKT2020, Industrie 4.0; Zukunftsbild «Industrie 4.0«.
  • Schenk, M. : Instandhaltung technischer Systeme. Methoden und Werkzeuge zur Gewährleistung eines sicheren und wirtschaftlichen Anlagenbetriebs. Berlin Heidelberg 2010.
  • Holweg, M.; Pil, F. K.: The Second Century – Recon­necting Customer and Value Chain through Build-to­ Cambridge 2004.
  • Daimler AG – Mercedes-Benz Cars: Pressemitteilung zum Produktionskonzept Robot Farming, Online: http://media.daimler.com/dcmedia/0-921-656186-49- 1708460-1-0-0-0-0-0-0-0-0-1-0-0-0-0-0.html. Zugriff: 03.2016.

 

Quelle: http://www.iff.fraunhofer.de/content/dam/iff/de/dokumente/publikationen/iff-wissenschaftstage-2015-digital-engineering-tagungsband-fraunhofer-iff.pdf#page=15

 

Lizenz Aufmacherbild: Fraunhofer IFF

InsurTech

Laut einer McKinsey-Studie könnte in den nächsten zehn Jahren jeder vierte Arbeitsplatz in der westeuropäischen Versicheungsbranche verloren gehen.

Die zunehmende Automatisierung in der Branche wird einige Stellen in Zukunft schlicht weg überflüssig machen. Besonders hart trifft es dabei die Verwaltung, wo fast die Hälfte der Vollzeitjobs ersetzt oder zusammengelegt werden könnten. Die Profiteure der Automatisierung sind die InsurTechs, die für immer mehr Wirbel in der Assekuranz sorgen. Sie setzten von vornherein auf hochautomatisierte Lösungen und verzichten auf Geschäftsstellen. Die Folge: Sie können oft sowohl effizienter als auch kostengünstiger arbeiten als klassische Versicherer und bieten häufig innovative Zusatzlösungen an. Zu den populärsten Innovationen zählen, die Spotversicherungen – Kurzzeitversicherungen für ein bestimmtes Ereignis, wie eine Probefahrt oder ein Stadionbesuch – und die Peer-to-Peer-Versicherungen. Hierbei schließen die Kunden über eine Plattform eine Versicherung ab und bilden mit anderen Kunden ein kleines Netzwerk. Innerhalb dieses Netzwerks unterstützt man sich bei kleineren Schäden finanziell und nur bei größeren Schäden wird tatsächlich die Versicherung eingeschaltet. Das spart den Versicherungen Geld, wodurch die Versicherten im Schadensfreifall am Ende des Jahres einen Teil der Beiträge zurückerhalten.

Unter besonderer Kritik stehen Vermittlerportale bei denen häufig auch per App der günstigste Tarif abgeschlossen werden kann. Hier wird vor allem die Transparenz beklagt, da das auf Provisionen beruhende Geschäftsmodell für den Kunden oft nicht erkennbar ist. Zusätzlich findet der Vergleich oft nicht über die Qualität des Produkts und den tatsächlichen Bedarf des Kunden statt, sondern ausschließlich über den Preis.

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Kollegen sind wichtiger als Geld

Ein Beitrag von Ute Riester, Field Product Manager Client Solutions bei Dell in Frankfurt am Main, zur Future Workforce Study über die Beschäftigten in einer sich verändernden Arbeitswelt.

Die Digitale Transformation verändert auch die Arbeitswelt massiv. In der Studie „Future Workforce“ haben Dell und Intel die Stellung der Mitarbeiter zu ihrer Arbeit erneut untersucht. Die Beschäftigten sind zwar alles andere als „technikfeindlich“, aber sie ziehen in ihrer Arbeit herkömmliche Formen der Kommunikation doch vor.

Die Digitale Transformation verändert nicht nur Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle, sondern auch die Arbeitswelt grundlegend. Dabei unterscheiden sich die aktuellen Veränderungen von denen früherer Dekaden, etwa der 80er-Jahre im Zuge der Einführung der PC-Technologie. Der nun durch die Digitalisierung initiierte Wandel ist umfassender, denn er betrifft alle Branchen und alle Berufsgruppen: Banken und Versicherungen, den Handel, die Industrie, die Medien oder das Gesundheitswesen. Anders als früher sind jetzt auch alle Ebenen der Arbeitsprozesse betroffen. Intelligente Tools, vernetzte, selbstlernende Systeme oder „künstliche Intelligenz“ können Prozesse auf breiter Front automatisieren und effizienter organisieren. Und es werden nicht mehr nur wie bisher Routi-netätigkeiten automatisiert, sondern auch qualitativ hochwertigere Aufgaben von Wissensarbeitern, beispielsweise von Lehrern, Journalisten, Bibliothekaren, Anwälten oder Ärzten. Ihre Tätigkeiten können von intelligenten Systemen unterstützt oder in Teilbereichen sogar übernommen werden.

Dadurch entstehen neue Modelle des Arbeitens. Traditionelle Arbeitsstrukturen lösen sich in vielen Sektoren langsam auf oder werden zurückgedrängt. So arbeiten die Beschäftigten immer öfter in virtuellen Teams, die unabhängig von festen Orten für Projekte aus wechselnden Mitgliedern zusammengestellt werden. Andere Mitarbeiter arbeiten flexibel im Homeoffice, wieder andere als Freelancer mal für dieses, mal für jenes Unternehmen.
Die Strategen der Digitalisierung berücksichtigen solche Entwicklungen meist nur am Rande. Dabei müssen alle Veränderungen der Digitalen Transformation letzten Endes von den Beschäftigten umgesetzt werden: Die Arbeit wird sich zwar verändern, aber sie wird nicht verschwinden. Ob und wie weit die Mitarbeiter für die Digitalisierung tatsächlich bereit sind, bleibt in der Regel außerhalb der Betrachtung. Dabei besteht darin eine ganz wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Transformationsprozess.

Ute Riester: „Flexible Arbeits- und Lebenszeitmodelle müssen ebenso entwickelt werden wie neue Formen der Zusammenarbeit.“

Ute Riester: „Flexible Arbeits- und Lebenszeitmodelle müssen ebenso entwickelt werden wie neue Formen der Zusammenarbeit.“

Future Workforce Study

In der Studie „Future Workforce“ haben Dell und Intel die Stellung der Mitarbeiter zu ihrer Arbeit vor dem Hintergrund der dafür eingesetzten Technologien, aber auch auf Basis psychologischer Aspekte wie der generellen Einstellung zur Arbeit untersucht. Für die Studie wurden im Mai 2016 rund 3.800 Beschäftigte in den USA, in Großbritannien, Frankreich, Brasilien, Indien, China, Japan, Südafrika und Kanada befragt; in Deutschland umfasste die Untersuchung 400 Beschäftigte über 18 Jahre aus unterschiedlichen Branchen, die mindesten 35 Stunden pro Woche arbeiten.

Einstellung zur Arbeit

Für die Zufriedenheit mit dem aktuellen Job ergaben sich in der Studie sehr hohe Werte: 89% sind zufrieden, 36% davon sogar sehr. Bei den Beschäftigten, die nicht im Unternehmen arbeiten (remote employees), lag der Wert mit 94% sogar noch höher. Man kann also davon ausgehen, dass die Mitarbeiter im Allgemeinen sehr motiviert sind.
Wichtig sind den Befragten in erster Linie der Kontakt mit den Kollegen, den 33% als für die Zufriedenheit als besonders wichtig einstufen, der Arbeitsinhalt (26%) und die Work-Life-Balance (22%). Überraschend weit zurück liegt hier das Einkommen mit 15%.
Trotz einer großen Zufriedenheit bei der Arbeit legen die Beschäftigten in Deutschland großen Wert auf ihr Privatleben: 65% geben an, dass die Arbeit Bestandteil der eigenen Identität sei, aber nur 31% stimmen der Aussage „Work is life“ zu. 69% meinen, dass das Leben nach der Arbeit beginnt, und 54% sind außerdem der Auffassung, dass ihr soziales Leben ein von der Arbeit getrennter Bereich sei.

Die Mehrheit favorisiert die traditionelle Face-to-Face-Kommuni¬kation gegenüber Telefon oder Video

Die Mehrheit favorisiert die traditionelle Face-to-Face-Kommunikation gegenüber Telefon oder Video

Zusammenarbeit und Kommunikation

Der hohe Stellenwert, den die Befragten dem Kontakt mit den Kollegen einräumen, schlägt sich auch in den bevorzugten Kommunikationsformen nieder. Dabei favorisieren 72% die traditionelle Face-to-Face-Kommunikation gegenüber Telefon oder Video; weltweit sind es nur 57%. 88% sehen die persönlichen Beziehungen als unverzichtbar für eine produktive Arbeit. Dementsprechend meinen nur 32%, dass die zunehmende Rolle von Remote-Teams und bessere Kommunikationstechniken die Face-to-Face-Kommunikation obsolet machen werden – weltweit dagegen 51%.

Organisation und Technologie

Die Studie lässt erkennen, dass bei den Beschäftigten die im Zuge der Digitalisierung anstehende Neuorganisation der Arbeitswelt noch nicht durchgängig angekommen ist. Auf die Frage, wo sie am besten arbeiten können, nennen 53% das traditionelle Büro, jedoch nur 14% das Homeoffice. Ebenfalls 14% geteilte Arbeitsräume (Shared Office Space) und immerhin 8% „outdoor“. In der flexiblen Wahl des Arbeitsorts – auch das ist ein wesentlich Punkt der digitalen Arbeitswelt – sehen die Befragten vor allem folgende Vorteile: man kann sich besser konzentrieren (37%), es erlaubt eine bessere Work-Life-Balance (32%) und es erspart das Pendeln zum Arbeitsplatz (27%).

 

Deutsche Arbeitnehmer sind mit überwältigender Mehrheit zufrieden mit ihrem Job

Deutsche Arbeitnehmer sind mit überwältigender Mehrheit zufrieden mit ihrem Job

Generell ist die Zufriedenheit mit der technischen Ausstattung am Arbeitsplatz aber hoch: 83% sind zufrieden, darunter 28% sogar sehr zufrieden. In der digitalen Ära ein Unternehmen zu verlassen, wenn sie mit veralteten Technologien arbeiten müssten, ziehen aber immerhin 20% der Mitarbeiter in Betracht.
Die technische Ausstattung, die die Befragten zu Hause haben, ist besser als die in den Betrieben; ein Ergebnis, das im Zuge des schon seit Jahren zu beobachtenden Trends zur „Consumerisation“ eigentlich nicht mehr überraschen kann: 50% verfügen zu Hause über bessere IT- und Kommunikationstechnik, bei 28% ist sie gleich und nur bei 19% schlechter. Bemerkenswert ist, dass sowohl im Unternehmen als auch zu Hause die eher traditionellen Technologien wie Festnetztelefon oder E-Mail dominieren.
55% der in Deutschland Befragten halten es für nicht wahrscheinlich, dass in ihrem Umfeld in den nächsten fünf Jahren das Konzept des intelligenten Arbeitsplatzes („Smart Office“) realisiert wird, lediglich ein Drittel (36%) halten das für wahrscheinlich oder für sehr wahrscheinlich, weltweit sind das 57%.

Von einer ablehnenden Haltung gegenüber neuen Technologien kann bei den Beschäftigten in Deutschland keine Rede sein: eine deutliche Mehrheit erwartet sich davon mehr Produktivität, allerdings in der Regel nur, soweit es sich um sehr konkrete Vorhaben handelt. So erreichen schnelleres Internet (63%), moderne Geräte (63%) und besseres Messaging (51%) hohe Zustimmung, während die Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung durch künstliche Intelligenz (38%) oder durch Augmented Reality (32%) noch nicht ganz so Wert geschätzt werden. Dennoch nennen immer noch knapp ein Drittel der Befragten auch diese Technologien.

Wichtig ist den Befragten in erster Linie der Kontakt mit den Kollegen

Wichtig ist den Befragten in erster Linie der Kontakt mit den Kollegen

Die Studie zeigt, dass für die Beschäftigten in Deutschland die „weichen Faktoren“ eine zentrale Rolle spielen: Kontakt und direkter Austausch mit Kollegen sind sehr wichtig. Nicht zuletzt davon hängen die hohen Werte für die Zufriedenheit mit dem aktuellen Job ab, die wiederum eine Voraussetzung für hohe Produktivität ist. Es wird in der Digitalen Transformation wesentlich darauf ankommen, dieses Zufriedenheitsniveau auch über die anstehenden Veränderungen hinweg zu erhalten. Nur im Rahmen einer expliziten „Mission Mitarbeiter“ können Unternehmen den Wettbewerb um die besten Köpfe gewinnen.

Weitere Informationen unter:
http://futurereadyworkforce.dell.com/

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: 110529-O-ZZ999-010 U.S. Navy photo by Kristopher Radder/Released

Bildquellen Portrait und Grafik: Dell, Frankfurt am Main