Securing Smart Societies

Kommen Sie am 4. und 5. Juni 2019 zur ISW nach Frankfurt, treffen Sie die besten IT-Experten und erfahren Sie, wie Sie Schwachstellen rechtzeitig eliminieren und mögliche Bedrohungen frühzeitig entdecken können.

Die intelligente Cloud ermöglichen

„Die intelligente Cloud ermöglichen“, unter diesem Motto stand in 2018 das QCT-Summit in Düsseldorf. Wir sprachen dazu mit Maurizio Riva, dem neuen Vice President von Quanta Cloud Technology (QCT).

Künstliche Intelligenz braucht ethische Leitlinien

Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz (KI) ist nicht aufzuhalten. Ihre Nutzung ist mit Chancen, aber auch mit Risiken verbunden. Ohne ethische Rahmenbedingungen besteht die Gefahr einer unkontrollierten Entwicklung.

Bei der Analyse, Bewertung und Entscheidungsfindung auf der Grundlage umfangreicher Datensätze schafft KI bereits in unzähligen Szenarien Mehrwert, etwa bei Spracherkennungsalgorithmen, die Alexa und Siri unterstützen, oder bei der Bilderkennung, die von vernetzten Autos verwendet wird, um potenzielle Gefahren zu identifizieren. Die Vorteile von KI sind unbestritten, sie zeigen sich vor allem in Bereichen, in denen große Datenmengen analysiert und bewertet werden müssen. KI-Systeme sind besser in der Lage als der Mensch, massive Datenmengen zu analysieren, mit unterschiedlichsten Referenzpunkten zu korrelieren und damit bessere Entscheidungsgrundlagen zu schaffen. Die Folge ist, dass der Mensch schnellere und fundiertere Entscheidungen treffen kann.

Doch die KI-Nutzung ist gleichzeitig mit Gefahren verbunden. Es besteht das Risiko, schnell in Abhängigkeit zu geraten, da die Ergebnisse und Entscheidungen von KI aufgrund der Komplexität und analysierten Datenvolumina nicht mehr nachvollziehbar sind. Umso wichtiger ist auch das richtige Anlernen der Maschinen, um letztlich Algorithmen vertrauen zu können. Schließlich hängt die Qualität der KI immer von der Qualität der Daten während des Lernprozesses ab. Schlechte oder manipulierte Daten führen zwangsläufig zu merkwürdigen, unrealistischen oder sogar gefährlichen Ergebnissen.

Es gibt zum Beispiel bereits Fälle, in denen Vorurteile der Vergangenheit dazu geführt haben, dass die KI falsch angelernt wurde und im Recruiting Maschinen in der Vorauswahl Frauen ausgeschlossen haben. Es wurden einfach die alten Vorurteile der menschlichen Recruiter übernommen beziehungsweise erlernt.

Spezielle Vorsicht ist bei besonders kritischen Prozessen mit gravierenden Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft geboten, etwa in der medizinischen Diagnostik, wo immer der Arzt das letzte Wort haben sollte. KI kann zwar regelbasiertes Wissen und analytische Exaktheit – vorausgesetzt die Datenbasis ist ausreichend – beisteuern, aber nicht die in der Medizin ebenso wichtigen Aspekte Intuition, Kreativität und Empathie.

Auch die Energieversorgung zählt zu den kritischen Infrastrukturen. Stellen wir uns vor, eine KI kommt zu dem Ergebnis, dass ein massiver Cyber-Angriff bevorsteht. Die Empfehlung lautet, alle Systeme vom Netz zu nehmen. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft – etwa ein vollständiger regionaler Stromausfall – sind der KI aber nicht beigebracht worden. Sie ist Experte für nur eine einzige Sache: das Erkennen von Cyber-Angriffen.

Vor allem auch das Autonome Fahren kann die mit der KI-Nutzung verbundenen Herausforderungen in aller Drastik verdeutlichen. Eine KI, die in einer Unfallsituation über Leben und Tod entscheidet, ist keine Zukunftsmusik mehr. Bevor es aber soweit kommen darf, müssen zahlreiche juristische und ethische Fragen geklärt werden. Außerdem stellt sich dabei die Frage, wer letztlich die von den Automobilherstellern entwickelten selbstlernenden Algorithmen kontrolliert.

 

„Ziel muss sein, klare Regelungen für den künftigen KI-Einsatz zum Wohl von Gesellschaft und Wirtschaft zu finden.“

 

Diese Beispiele zeigen zum einen die Begrenztheit und das Risiko eines isolierten und unkontrollierten KI-Einsatzes. Und zum anderen verdeutlichen sie die Notwendigkeit, gesellschaftliche, ethische und moralische Maßstäbe zu berücksichtigen. Doch wer setzt diese Maßstäbe und definiert entsprechende Regeln – in den Unternehmen wie in der Gesellschaft? Gefordert ist hier zunächst die Politik, sie muss die adäquaten Rahmenbedingungen schaffen, um einen sicheren KI-Einsatz zu gewährleisten und eine unkontrollierte Entwicklung und nicht mehr zu kontrollierende Dynamik zu verhindern.

Für den häufig anzutreffenden Skeptizismus im Sinne einer KI-Dystopie besteht aktuell noch kein Anlass, denn die KI-Problematik ist inzwischen in Politik, Wissenschaft und Unternehmen durchaus angekommen. So wurde 2018 von der Bundesregierung die Datenethikkommission eingesetzt, die für ethische Fragen rund um Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Algorithmen und Datenpolitik zuständig ist. Bis Herbst 2019 soll sie Handlungsempfehlungen geben und Regulierungsmöglichkeiten vorschlagen.

Und auch Unternehmen und Wissenschaft greifen das KI-Ethik-Thema verstärkt auf. Erst Anfang 2019 hat zum Beispiel Facebook angekündigt, das neue Institute for Ethics in Artificial Intelligence der Technischen Universität München (TUM) mit 6,5 Millionen Euro zu unterstützen. Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, die ethischen Implikationen der KI zu erforschen.

Die Diskussion, wie wir zu einem ethischen, moralischen und besonnenen Umgang mit KI kommen, ist somit in vollem Gange und sie wird uns noch für einige Zeit beschäftigen. Ziel muss sein, klare Regelungen für den künftigen KI-Einsatz zum Wohl von Gesellschaft und Wirtschaft zu finden.

* Kai Grunwitz ist Senior Vice President EMEA bei NTT Security

 

 

 

Buchtipp: Recruiting Mindset

Frank Rechsteiner´s Recruiting Mindset – Personalgewinnung in Zeiten der Digitalisierung

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Das Zeitalter der digitalen Transformation macht auch vor der Personalsuche nicht Halt. Für Headhunter sind moderne Recruitingtools, wie Matching, SEO oder Algorithmen, jedoch keine Jobkiller. Vielmehr bieten sie Chancen, die Erfolgsquoten zu steigern und Unternehmen das zu liefern, was sie brauchen: qualifizierte Fachkräfte, die hundertprozentig richtig auf ihrer Position sitzen.

Bessere Willkommenskultur für internationale Fachkräfte

Wenn Deutschland ausländische Fachkräfte für sich gewinnen will, sollten sie hier auch so gesehen werden: als Gewinn. Expert Hunter Bernd Wenske fordert von der Politik, leichtere Bedingungen für ihre Zuwanderung zu schaffen und das Thema in der Gesellschaft zu setzen.

Cyber-Kriminalität: 43,5 Milliarden Euro Wirtschaftsschaden

Digitalsicherheit in Deutschland: Jedes zweite Unternehmen wurde zwischen 2016 und 2018 gehackt. Weitere Wirtschaftsdaten in diesem Artikel.

Schluss mit Zögern, Zaudern und Zuschauen!

Warum riskieren manche Unternehmen also, in einer zunehmend digitalisierten Geschäftswelt ins Hintertreffen zu geraten? Die Zeit des Zögerns sei vorbei, sagt Dinko Eror von DellEMC in seinem Kommentar.

Arzt-Kollegen ohne weißen Kittel?

Wie neue Technologien die Gesundheitsbranche umkrempeln werden

Sind Immobilien 2019 noch ein lohnendes Investment?

Wer nur auf klassische Bankprodukte setzt, verliert Kaufkraft. Gleichzeitig suchen viele Kleinanleger nach sinnvollen Anlageformen, die ihnen ohne fünfstellige Mindestsummen offen stehen.

Geschäftsmodelle mit der Blockchain

Die Blockchain motiviert wie kaum eine andere Technologie der letzten Jahre die Entwicklung in der IT-Branche. Viele junge Unternehmen setzen darauf, ihr Produkt mit der Blockchain kompatibel zu machen. In manchen Fällen führt das aber zu der Frage, warum das Produkt überhaupt eine lückenlose Dokumentation braucht. Offensichtlich benötigt nicht jede Anwendung ein fälschungssicheres Protokoll.

Regeln und Kooperation erhöhen Open Source Security

Kaum ein Unternehmen kann auf Open-Source-Komponenten verzichten. Der Rückgriff auf Open Source-Bibliotheken (OSB) verkürzt die „Time to Market“ und ist häufig günstiger als Eigenentwicklungen. Das macht sie zunehmend relevant für Cyber-Kriminelle.

Mit der Blockchain die Nachhaltigkeit der Lieferketten verbessern

Die Blockchain soll sicherstellen, dass die globalen Beschaffungs- und Vertragspraktiken den strengen Anforderungen von Mercedes-Benz Cars an Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Umweltschutz, Sicherheit, Geschäftsethik und Compliance entsprechen. Icertis hat eine entsprechende Lösung umgesetzt.

EU-Worker bereichern den deutschen Arbeitsmarkt

Die Orizon GmbH ermittelte in einer Umfrage den Stellenwert verschiedener Qualifikationen von potenziellen Arbeitnehmern aus dem EU-Ausland. Die wichtigste Einsatzvoraussetzung für EU-Bürger ist aus Sicht der Personalverantwortlichen eindeutig fortgeschrittenes Deutsch.

Der Kampf um die Zukunft des Autos spitzt sich zu

Das M&A-Beratungs- und Tech-Investmentunternehmen GP Bullhound veröffentlicht heute seinen neuesten Report „Autotech: The Mother of All Tech Battles“.

Die Generation Z tickt anders als erwartet

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Auf Du und Du mit dem Kunden

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„Die Generation Z liebt das Individuelle“

Wie tickt nun die Generation Z? Sie kam ab 2000 zur Welt und ist die erste, die ein Leben ohne Internet nicht mehr kennt. Diese Generation gilt als neugierig auf technologische Entwicklungen und nimmt spielerische Elemente begeistert auf. Mathias Bork, CEO von QVC Deutschland, spricht im Interview über die Erwachsenen von übermorgen.

Digitale Transformation zwingt Führungskräfte zum Umdenken

Entscheidend für den Erfolg der digitalen Transformation sind die Mitarbeiter. Ihre umfassende Einbindung in die Transformationsprozesse erfordert in den meisten Unternehmen eine Anpassung von Kultur und Führungsstil.

Die digitale Transformation ist allgegenwärtig. Sie treibt den Wandel der Städte zu Smart Cities voran, ermöglicht Verbesserungen in der klinischen Versorgung und wird von manchem Politiker sogar als der Heilige Gral für den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt gepriesen. Allerdings bringt sie auch Risiken mit sich, etwa für Unternehmensmitarbeiter, deren Kenntnisse und Fähigkeiten vermeintlich nicht mehr benötigt werden. Sie fürchten daher verständlicherweise die Folgen der Digitalisierung. Für Führungskräfte ergeben sich dadurch konkrete Herausforderungen. Sie müssen die berechtigten Bedenken der Mitarbeiter aufgreifen und dahingehend die Unternehmensstruktur und auch ihren Führungsstil anpassen.

Der Mitarbeiter-Fokus

Die Mitarbeiter sind die wichtigste Komponente für eine erfolgreiche digitale Transformation. Die Führungsebene muss sich daher fragen: Was muss geändert werden, um alle Mitarbeiter für die digitale Reise abzuholen? Klar ist, dass die Digitalisierung neue Wege der Zusammenarbeit und einen gänzlich veränderten Geschäftsbetrieb erfordert. Das bedeutet, dass die Überprüfung und Infragestellung traditioneller Strukturen und Kulturen unvermeidlich ist. Vor allem muss berücksichtigt werden, dass sich die Bedürfnisse heutiger Mitarbeiter stark verändert haben: Zum einen streben sie nach mehr Selbstständigkeit und -organisation und zum anderen nach einer verstärkten agilen Zusammenarbeit im Team. Moderne Unternehmen wie Google, Amazon oder Tesla sind heute Vorbilder für eine solch kollaborative Kultur. Sie nehmen damit eine Vorbildfunktion ein, wie es vor einigen Jahrzehnten vielleicht bei HP der Fall war.

Die große Aufgabe für das Management ist somit die Etablierung einer Unternehmenskultur und eines Führungsstils, die Autonomie  und aktives Engagement fördern. Es ist allerdings keineswegs ausreichend, in innovative Technologien für die Forcierung der digitalen Transformation zu investieren. Vielmehr ist die „People first“-Maxime wichtiger als jemals zuvor, um eine von Motivation und Kreativität geprägte Arbeitsumgebung zu schaffen.

Die digitale Führung

Die drei zentralen Eckpunkte eines erfolgreichen Wandels von Unternehmenskultur und Führungsstil lauten: Vertrauen, Handlungsfähigkeit und Verantwortlichkeit. Wenn ein Unternehmen alle drei Komponenten berücksichtigt, hat es eine große Chance, eine Kultur der Autonomie, Kreativität und Selbstmotivation zu schaffen. In vielen Unternehmen dominiert allerdings nach wie vor eine traditionelle hierarchische Struktur, in der ein Mikromanagement gang und gäbe ist und Mitarbeiter kontrolliert werden, anstatt dass man ihnen vertraut.

Wenn ein Manager etwa eine Aufgabe delegiert und dann mit dem Mikromanagement beginnt, wird Frustration beim Mitarbeiter unweigerlich die Folge sein. Er wird sich Fragen stellen wie: Vertraut mir mein Vorgesetzter nicht? Warum hat er mir diese Aufgabe gegeben, wenn ich nicht in der Lage bin, meinen Job richtig zu machen? Dies kann zum Verlust wichtiger Mitarbeiter führen, die essenziell für die digitale Transformation sind.

Das Manager-Profil

Führungskräfte müssen unter Umständen auch akzeptieren, brillante Mitarbeiter um sich herum zu haben, die oft sogar eine größere Kompetenz besitzen. Führungskräfte sollten folglich eher als Trainer statt als Spieler agieren und ihre Aufgabe darin sehen, das richtige Team zusammenzustellen. Ebenso wichtig ist allerdings, dass sie ihren Teams eine klare Vision und Strategie an die Hand geben –  und sie realistisch an die Zukunft heranführen: die Jobanforderungen und -beschreibungen werden sich kontinuierlich ändern. Darin besteht eine große Chance für Mitarbeiter und Führungskräfte, ständig zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Digital Natives, Innovatoren und Change Agents wollen mit Menschen zusammenarbeiten, die sich für die Zukunft begeistern. Das bedeutet auch, dass Manager das vorleben müssen, was sie vorgeben – sie müssen auf jeden Fall authentisch bleiben und ihre eigene Flexibilität zeigen. Die digitale Führungskraft ist Teil der Transformation und die Speerspitze der Teams. Kurz gesagt: Ihr Stellenprofil hat sich geändert. Der Wert einer Führungskraft wird nicht mehr an der Anzahl der Personen in der direkten Berichtslinie bemessen, sondern an der Fähigkeit, das Überleben des Unternehmens im digitalen Zeitalter zu sichern.

Die digitalen Skills

Das wichtigste Kapital auf dem Weg der digitalen Transformation ist die Kompetenz der Mitarbeiter. Der richtige Führungsansatz und die adäquate Unternehmensstruktur werden sicherlich dazu beitragen, die Mitarbeiter zu motivieren und Widerstände gegen den digitalen Wandel zu beseitigen. Allerdings erfordert die Weiterentwicklung digitaler Skills auf Mitarbeiterseite auch einen proaktiveren Ansatz von Führungskräften und Bildungseinrichtungen als in der Vergangenheit.

Zum einem sind Fortbildungen und Umschulungen ein wichtiger Weg, um das Potenzial der Mitarbeiter auszuschöpfen. Sie können nicht nur ein sehr kosteneffizienter Ansatz sein, um Talente in wachsenden Geschäftsbereichen des Unternehmens einzusetzen, sondern sie fördern auch die Loyalität der Mitarbeiter. Zum anderen müssen aber auch Schulen und Universitäten ihre Bildungsprogramme für Digital Natives anpassen, damit die nächste Generation, die in den Arbeitsmarkt eintritt, entsprechend qualifiziert ist.

Gleichzeitig gilt es, die menschlichen Fähigkeiten wieder in den Vordergrund zu stellen, die, gemäß der aktuellen Arbeitsmarktstudie der Royal Bank of Canada „Humans Wanted“, gerade im Zeitalter der Technologisierung immer wichtiger werden. Als Voraussetzung für die Jobs von morgen werden aktives Zuhören, Reden und kritisches Denken in dieser Studie jeweils mit rund 50 Prozent deutlich höher bewertet als das reine Monitoring, das nur für 28 Prozent der Befragten vorrangig ist.

Herausragende Technologien mögen die Schlagzeilen beherrschen, aber wenn es um eine erfolgreiche digitale Transformation geht, läuft alles auf Investitionen in Menschen hinaus. Je schneller Führungskräfte dies erkennen, desto eher können sie einen nachhaltigen Erfolg erzielen.

* Kai Grunwitz ist Senior Vice President EMEA bei NTT Security