Die neuen digitalen Gebäude-Experten

Frank Krause, Ge­schäftsführer (CSO) von Caverion Deutschland, unterhielt sich mit der TREND-REPORT-Redak­tion über die Digitali­sierung des Gebäude­­ma­nage­ments und die Gebäudeleittechnik der Zukunft.

Und da sind sie, die „digitalen Anzeichen“ dafür, dass sich der FM-Markt in einem zunehmend dynamischeren Umfeld befindet. Aber wie wird das zukünftige Facility-Management im Kon­text von Smart Citys und intelligenten Gebäuden in den nächsten Jahren aussehen?

Erste Antworten darauf fanden wir in un­serem gemeinsamen Hintergrundgespräch mit Frank Krause von Caverion, der gleich am Anfang auf die Grundlagen der digitalen Transformation im Kontext seiner „Digitalen Inventur“ hinwies. „Viele unserer Kunden wissen gar nicht genau, welche verschiedenen Techniken alle in ihren Gebäuden verbaut sind. Genau hier setzen wir an und erfassen erst einmal den kompletten Bestand der Gebäudetechnik. Wir nennen dies die ‚Digitale Inventur‘“, so Frank Krause. „Alle Daten werden in Echtzeit auf unserem Server abgespeichert und können hier jederzeit vom Kunden eingesehen werden. Bereits hier erhält der Kunde ohne Papieraufwand ein exaktes und gezieltes Bild der Abläufe seiner Gebäudeleittechnik-Anlage. Erste Schwachstellen lassen sich schon in diesem Stadium erkennen“, ergänzt Frank Krause noch.

Auf unsere nächste Frage hin, wo die gewonnenen Daten gespeichert und zu­sammenlaufen würden, erklärte uns Frank Krause, dass die Gebäudeleittech­nik (GLT) der Kunden per Fernwartung über das neue Operational Center in München angeschlossen ist und erfah­rene Energieingenieure die komplette GLT der Gebäude überprüfen. Präventiv werden hier Fehler erkannt und auch teilweise direkt über das Operational Center behoben. Frank Krause fügte hinzu: „Das ‚Caverion Operational Center‘ erfüllt alle Sicherheitsstandards nach VDMA.“ Und fährt fort: „Als zusätzlichen Service bieten wir neueste IoT-Technik zur Überwachung und Optimierung von Gebäuden an. So installieren wir Sensor- und Zähltechnik, um das komplette Raumklima in Gebäuden aufzunehmen und die Daten an das Operational Center weiterzuleiten. Mit entsprechenden Ein­stellungen kann hier immer ein optimaler Zustand gewährleistet werden, der sich insbesondere positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter in den Räumen auswirkt und mit dem Energiekos­ten eingespart werden können. Unsere Kunden haben per Internet über unser Client-Net rund um die Uhr Zugriff auf die erhobenen Daten ihrer Gebäude. Für eine hohe Transparenz können hier bspw. auch die Wartungsprotokolle eingesehen werden. Durch das Monitoren des Gebäudes können wir so exakt wie nie zuvor die Gebäudetechnik analysieren und entsprechend steuern und mit unseren Energieeinspar-Contracting-Angeboten sparen wir unseren Kunden bereits heute im Durchschnitt 36 Prozent der Energiekosten.“

Frank Krause erklärt der TREND-REPORT-Re­daktion die Aufgaben und Ausstattung des neuen Caverion Operational Center zur Fernüberwa­chung von Gebäudetechnik in München.

Frank Krause erklärt der TREND-REPORT-Re­daktion die Aufgaben und Ausstattung des neuen Caverion Operational Center zur Fernüberwa­chung von Gebäudetechnik in München.

Der FM-Dienstleister verbessert und optimiert mit seinen digitalen Dienstleistungen nicht nur bestehende Gebäude, sondern auch Neubauten können von den erhobenen Daten profitieren. Frank Krause betont dabei: „In Zukunft möchten wir die Daten auch für den Zweck anbieten, Neubauten mit dem Wissen und den Schlüssen aus diesen Daten besser und energiesparender zu bauen. Bei Caverion gibt es bereits heute in den Unternehmensstrukturen eine enge Ver­bindung zwischen den Sparten FM, Energie und Digitalisierung.“

Der Anbieter für technische Gebäudeausrüstung in allen Gewerken, Facility Services und Industrial Maintenance beschäftigt an mehr als 20 Standorten rund 2 300 Mitarbeiter in Deutschland. Frank Krause schildert Trends, die kurz- und mittelfristig als Innovationstreiber auch im FM wirken. Durch „Big Data“ steht eine „vorrausschauende Wartung“ rou­tinemäßig zur Verfügung. Mehrere Da­tenquellen, die bisher nicht miteinander in Verbindung gebracht wurden, könn­ten auf einer Smart-Data-Plattform in Zukunft vernetzt werden, um Probleme frühzeitig zu erkennen und bspw. vorausschauend instand zu halten.

Auf unsere letzte Frage hin, wie „smart“ unsere Gebäude dann wirklich in Zukunft sein werden, wusste Frank Krause: „Besonders mit der neuesten IoT-Sensorik sind und werden Gebäude smart und somit auch nachhaltiger sein. Gebäude werden mehr und mehr zu fühlenden Objekten werden, die sich tages­aktuell auf die Bedürfnisse der Menschen einstellen. Unsere Sensorik erkennt bereits heute, wie viel Menschen sich in einem Raum befinden und regelt entsprechend das Raumklima. Auch die Lichtverhältnisse werden automatisch erkannt und optimal eingestellt. Neben einer enormen Senkung der Kosten wird sich diese smarte Technik auch positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirken. Besonders wenn man bedenkt, dass wir durchschnittlich ca. 80 Prozent unseres Lebens in Gebäuden verbringen. Spannend wird es natür­lich auch, wenn smarte Gebäude in Zu­kunft untereinander vernetzt sind und miteinander ‚reden‘ und sich austauschen. Dieser Weg hin zu einer Smart City rückt mehr und mehr in greifbare Nähe.“

Weitere Informationen unter:
www.caverion.de