Der Roboter – besser als jeder Honorarberater?
Ein Gastbeitrag von Salome Preiswerk
Digitale Geldanlage: Sind Robo-Advisor die wahren unabhängigen Finanzberater?
Honorarberater – eigentlich sollten sie die Heilsbringer für Anleger und Sparer werden. Denn spätestens im Zuge der letzten Finanz- und Bankenkrise wurde vielen klar: Bankberater verkaufen mehr als dass sie beraten. Banker bieten ihren Kunden Finanzprodukte vor allem deswegen an, weil sie Provisionen für den Abschluss dieser Geschäfte bekommen. „Verkauft und verraten“ titelten seinerzeit die Medien.
Ein Heilsbringer wurde ausgemacht: Der Honorarberater – unabhängig von Produktanbietern und deren Provisionen, ausschließlich im Dienst des Kunden. Aber abgesehen von vereinzelten Verbraucherschützern, wer spricht heute noch von Honorarberatern? Offenbar sind nicht viele bereit, für die unabhängige Finanzberatung einen Stundensatz von 150 Euro oder mehr zu bezahlen.
Das Angebot- und Nachfrageprinzip
Allein am Honorar liegt es nicht. Welche Gründe gibt es noch? Da wäre einerseits die Nachfrageseite. Zwar bekommt der Berater keine Kickbacks von Produktanbieter oder Bank. Doch Unabhängigkeit alleine macht noch keine gute Beratung aus. Oft sind die Honorarberater genau wie ihre provisionsgetriebenen Kollegen reine Vermittler von Einzelprodukten. Mit einer umfassenden Dienstleistung im Sinne einer Vermögensverwaltung hat das nichts zu tun. In einem „Portfolio“ ist es zudem die Zusammensetzung der Anlageklassen, die je nach Studie für bis zu über 90% des Anlageerfolgs zuständig ist. Kann der Honorarberater ein – noch dazu idealerweise globales – Portfolio mit System zusammenstellen? In der Regel nicht. Kommt hinzu, dass für den Ottonormalanleger schwer zu erkennen ist, welche Kompetenzen der Honorarberater tatsächlich hat. Kennt er sich mit Assetallokation aus? Welche Erfahrung hat er mit Finanzprodukten oder Risikomanagement? Zu guter Letzt muss sich der Kunde des Honorarberaters selbst um die Umsetzung seines Investments kümmern – ein Schritt, der Zeit und etwas Wissen erfordert.
Andererseits besteht ein Defizit auf der Angebotsseite. So viele Honorarberater gibt es nämlich gar nicht. Das ist kaum verwunderlich – lässt sich doch mit Provisionen deutlich mehr Geld verdienen. Es bleibt dabei: Der Honorarberater kommt hierzulande nicht an.
Die Geldroboter kommen
Statt Honorarberater erobern heute Robo-Advisor die Welt der Privatanleger. In den vergangenen Jahren kamen finanzaffine Start-ups – sogenannte FinTechs – auf die Idee, der breiten Anlegerschaft professionelle Anlagemodelle digital zugänglich zu machen.
Man könnte die Robo-Advisor gar als die neuen Honorarberater bezeichnen – nur eben digitalisiert. Fast alle sind unabhängig und kassieren keine Kickbacks. Außerdem sind sie kostengünstiger und einfach zu bedienen. Aber Computer können doch die persönliche Anlageberatung eines leibhaftigen Menschen nicht ersetzen! So lautet jedenfalls häufig das Gegenargument. Eines vorab: Menschen komplett durch Maschinen zu ersetzen wird (hoffentlich) ein Traum bleiben. Dennoch gilt auch – oder gerade – bei Menschen die Weisheit: Trau, schau, wem! Und eigentlich muss es auch nicht bei einem „entweder – oder“ bleiben.
Auch hinter den digitalen Anbietern stecken immer noch Menschen. Doch sind nahezu alle Modelle so aufgesetzt, gerade das „menschliche“ Element aus der Geldanlage zu verbannen. Denn die Psyche des Anlegers – auch der Profis – ist in der Regel die größte Gefahr für einen nachhaltigen Anlageerfolg. Ebenfalls scheint das Argument, der Robo-Advisor könne nicht auf permanent ändernde Lebensumstände der Kunden eingehen, fadenscheinig. Denn: Der Honorarberater muss – genau wie sein digitaler Kollege – über die Lebenssituation des Kunden unterrichtet werden. Ob dies nun in einem persönlichen Gespräch stattfindet oder über die digitale Kommunikation spielt keine entscheidende Rolle. Der Robo-Advisor kann Änderungen genauso verarbeiten wie der Honorarberater aus Fleisch und Blut.
Genau hinschauen
Sind Robo-Advisor also die besseren Anlageberater? Ganz so einfach ist es leider nicht. Wer sich für die digitale Geldanlage interessiert, sollte genauer hinschauen. Der große Teil der Robo-Anbieter unterliegt lediglich der Gewerbeaufsicht – und nicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Das Thema Haftung und Anlegerschutz nehmen einige nicht sehr ernst.
Zudem bekommt man bei den meisten lediglich ein starres Portfolio – mit etwa einer festen Quote von 50% Aktien und 50% Anleihen – ganz ohne Risikomanagement. Eigentlich derart, wie man es auch bereits umsonst bei Wirtschaftsmedien oder Finanzplattformen beziehen kann.
Online-Vermögensverwalter mit Bafin-Lizenz hingegen verwalten das Kapital im wörtlichen Sinne. Sie stellen sicher, dass sie Anlage geeignet ist und übernehmen die Haftung. Darüber hinaus bieten sie ein hochqualitatives Portfolio- und Risikomanagement. Letzteres ist eigentlich das wichtigste Element beim Thema Geldanlage. Angesichts dessen, dass alle Robo-Advisor ungefähr gleich teuer, bzw. günstig, sind, kann man getrost sagen, dass man bei den Vermögensverwaltern mit BaFin-Lizenz mehr fürs gleiche Geld bekommt.
Fazit: Der bankenunabhängige Bafin-lizensierte Robo-Advisor ist die Weiterentwicklung des seriösen Honorarberaters. Er trumpft auf mit geringen Kosten, einfachem Handling und nicht zuletzt einem hochwertigen Portfolio- und Risikomanagement.
Salome Preiswerk hat ihr gesamtes Berufsleben in der Finanzdienstleistungsindustrie verbracht. Sie ist Mitgründerin von Whitebox, dem ersten bankunabhängigen Online-Vermögensverwalter mit BaFin-Lizenz. Bei Whitebox geht es jedoch nicht nur um Fairness und Transparenz, sondern v.a. um Qualität. Den Anlageansatz hat Whitebox gemeinsam mit dem für seine proprietäre Forschung mehrfach ausgezeichneten Partner Morningstar Investment Management / Ibbotson entwickelt. Der Ansatz verbindet das Beste aus zwei Welten: Aktiv wo nötig – passiv wo möglich. Dabei zielt ein ausgeklügeltes, bewertungsorientiertes Risikomanagement auf die Erreichung besserer risikoadjustierter Renditen ab. Kunden erhalten bei Whitebox Zugang zu einer hochwertigen Vermögensverwaltung, die bislang nur institutionellen Investoren oder wenigen ganz Reichen vorbehalten war.
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