Globale Zahlungsabwicklungslösungen mit SAP
Interview mit Gabriel Dixon, Gründer & CEO des Zahlungsdienstleisters Novalnet AG
Die Novalnet AG ist ein deutsches Zahlungsinstitut und spezialisiert auf die Zahlungsabwicklung über insolvenzsichere Treuhandkonten mit Zahlungsgarantie. Mit dem SAP Digital Payments Add-On sind die Lösungen des Full-Service-Anbieters jetzt auch für global tätige Unternehmen wie Hilti Group, Sansibar, Bauerfeind, Airbus Group, Caritas, oder CGM einfach in SAP-Systeme und angebundene externe Systeme zu integrieren, um komplexe, international verstreute Zahlungsstrukturen zu konsolidieren und dadurch die operative Effizienz deutlich zu steigern.
Wer seinen Kunden und Geschäftspartnern reibungslose Zahlungstransaktionen ermöglicht, schafft Vertrauen, stärkt seine Marktposition und bleibt wettbewerbsfähig. Wenn es um die einheitliche Darstellung, Anbindung und Abwicklung geht, wird das für komplexe SAP-Systeme schnell herausfordernd. Die Lösung: ein globaler Zahlungsanbieter für alle Kundentypen (B2C wie B2B), alle Vertriebskanäle (online und offline) sowie für die Automatisierung aller Prozesse in SAP (von der Bestellung über Rechnungsstellung und Geldeingang bis hin zur Buchhaltung).
Herr Dixon, digitale Zahlungen sind längst Standard, im B2C- ebenso wie im B2B-Bereich. Sind integrierte Zahlungslösungen für internationale Unternehmen, die SAP nutzen, nicht längst auch eine Selbstverständlichkeit?
Das wäre schön – ist aber leider nicht die Realität. Viele Unternehmen setzen auf SAP-Systeme, arbeiten aber gleichzeitig mit fragmentierten Zahlungsprozessen und verschiedenen Drittanbietern, insbesondere mit ausgelagerten manuellen Workflows. Gerade groß und mittelständige Unternehmen, besonders, wenn sie international aktiv sind, müssen eine Vielzahl von Zahlungsarten, Währungen, Geschäftsprozessen und regulatorischen Vorgaben bewältigen – und das oft mit Insellösungen. Eine vollständig in SAP integrierte Payment-Plattform wie die von Novalnet sorgt für Konsistenz und Effizienz: Sie deckt alle Vertriebskanäle ab – ob online oder offline, ob B2C oder B2B – und automatisiert über die gesamte Wertschöpfungskette vom Auftrag über die Zahlungsabwicklung, Rechnungsstellung und den Geldeingang bis hin zur Zuordnung der Transaktionen in der Buchhaltung. So wird aus einem oft unterschätzten Teilprozess ein Treiber für mehr operative Exzellenz und ein echter Erfolgsfaktor für die Performance.
Gabriel Dixon: „Ein All-in-one-Zahlungsanbieter wird für Unternehmen zum strategischen Partner.“
Wenn die Novalnet-Plattform implementiert ist, wovon profitieren Unternehmen ganz konkret zuerst? Was sind die „Quick Wins“ einer integrierten Payment-Lösung innerhalb von SAP?
Die größten Soforteffekte sehen wir in der Optimierung von Geschäftsprozessen, also konkret: in einer höheren Zahlungsakzeptanz, der Digitalisierung von Bestellung und Abwicklung sowie in der komplett automatisierten Zuordnung von Zahlungen in der Buchhaltung. Unternehmen sparen enorm viel Zeit, wenn Zahlungseingänge auf einmal automatisiert zugeordnet und verbucht werden – etwa über unsere virtuellen IBANs, die eindeutig einem bestimmten Kunden oder Vorgang zugeordnet sind. Auch Mahn- und Inkasso-Prozesse lassen sich über uns automatisieren und auslagern. Gleichzeitig bieten wir eine Zahlungsgarantie, die Unternehmen das Risiko von Zahlungsausfällen abnimmt – zum Beispiel bei Rückbuchungen, SEPA-Lastschriften oder Rechnungskauf. Der Cashflow wird exakt planbar, weil Zahlungen zuverlässig und pünktlich eintreffen, mit Garantie.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Einführung einer zentralen Zahlungsplattform in bestehenden SAP-Systemen?
Die liegen meist in der Historie: Unternehmen haben über Jahre gewachsene Strukturen, unterschiedliche Anbieter und Verträge, teils auf Landesebene. Das zu konsolidieren, bedeutet eine tiefgreifende Prozessveränderung. Genau hier setzen wir an: Mit unserer Lösung können Unternehmen alle Zahlungsprozesse zentralisieren – und das bei höchster Flexibilität. Wir automatisieren nicht nur die Zahlungen, sondern auch alle angrenzenden Bereiche – inklusive Mahnwesen, Buchhaltung und Compliance. Und das vollständig integriert in SAP und die angebundenen externen IT-Systeme. Viele unserer Kunden starten mit einer Pilotregion oder einem einzelnen Geschäftsbereich – und skalieren dann schnell auf andere Einheiten oder Ländergesellschaften.
Welche weiteren Vorteile bietet die Novalnet-Plattform Nutzern außerhalb von reinen Geldtransaktionen?
Unsere SAP-Integration geht weit über die reine Zahlungsanbindung hinaus. Durch die enge Partnerschaft mit SAP bieten wir fertige Plug-ins, die sich direkt in Module wie S/4HANA, Commerce Cloud, SAP Hybris oder andere SAP-Systeme integrieren lassen. Besonders spannend: Unsere Lösung bietet Zugang zu mehr als 150 Zahlungsarten in über 120 Währungen – über eine einzige API der Novalnet Plattform. Und da wir sämtliche Services wie zum Beispiel Acquiring, Risiko-Management, Betrugsprävention oder Inkasso direkt mitliefern, entfallen für SAP-Kunden mehrere separate Vertragsbeziehungen mit unterschiedlichen Dienstleistern und Vertragslaufzeiten. Alles läuft über ein System, einen Vertrag – mit klaren Gebührenstrukturen. Das ist effizient, sicher und jederzeit skalierbar.
Funktioniert Ihre Lösung nur mit SAP oder gibt es auch Anbindungen an andere Systeme?
SAP ist ein wichtiger Fokusbereich für uns, speziell zur Digitalisierung der Zahlungsabwicklung von mittleren und großen Unternehmen im nationalen sowie internationalem Umfeld. Unsere Plattform ist bereits an über 150 Systeme angebunden und bietet darüber hinaus Anbindungsmöglichkeiten für jegliche weitere Systeme inkl. Eigenentwicklungen. Neben SAP bieten wir fertige Plugins für mehr als 150 Systeme wie Salesforce, Intershop, Spryker, Shopware, Magento, odoo, Woocommerce, etc. um nur ein paar zu nennen. Viele unserer Kunden nutzen unsere Lösung auch in hybriden IT-Landschaften – zum Beispiel mit SAP in der Zentrale und anderen IT-Systemen bei den Tochtergesellschaften. Unsere Plattform erlaubt es, alle Zahlungen zentral zu steuern und dabei systemübergreifend agieren zu können. Diese Flexibilität ist einer der Gründe, warum sich zunehmend große internationale Unternehmen für uns als strategischen Partner entscheiden wie etwa Hilti Group, Sansibar, Bauerfeind, Airbus Group, Caritas, CGM und viele mehr.
Welche Rolle spielen moderne Payment-Lösungen über reine Finanztransaktionen hinaus?
Eine moderne Full-Service-Payment-Provider ist weit mehr als eine Bank oder ein klassischer Zahlungsanbieter, der die Gelder von A nach B bewegt und alle anderen Verantwortungen inkl. des Ausfallrisiko beim Händler lässt. Novalnet wird zum strategischen Partner – durch Erhöhung der Zahlungsakzeptanz für jegliche Kundensegmente sowohl im Online- und auch im Offline-Bereich, mit integrierte Betrugsprävention in Echtzeit, intelligentem Forderungsmanagement, analytischen Auswertungen sowie vollautomatisierter Zuordnung in Buchhaltungssystemen. Unsere Plattform ist modular aufgebaut und problemlos skalierbar. Wir unterstützen Unternehmen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen, Kundenverhalten zu analysieren und Zahlungsprozesse kontinuierlich zu optimieren. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern verbessert auch die Konversionsrate und stärkt die Kundenbindung. Die einfache Skalierbarkeit ist besonders für global wachsende Unternehmen ein echter Wettbewerbsvorteil.
Wie sieht es mit der Sicherheit und dem Datenschutz aus?
Das Thema Sicherheit ist für uns ein Kernelement. Wir sind ein BaFin-reguliertes Zahlungsinstitut mit Sitz und Rechenzentrum in Deutschland – das schafft Vertrauen, gerade im Enterprise-Umfeld. Unsere gesamte Infrastruktur erfüllt höchste Standards, darunter PCI DSS, DSGVO und die DORA-Vorgaben. Darüber hinaus setzen wir auf modernste Verschlüsselung und Tokenisierung. Der Clou: Unsere Kunden brauchen sich nicht selbst um all diese Vorgaben zu kümmern – wir übernehmen das als Full Service Payment Provider. Wir wissen, dass es eine Menge ausländische Zahlungsdienstleister gibt, die ihre Dienste in Deutschland anbieten und alles über Cloud-Systeme abwickeln. Diese birgt verschiedene Risiken für den Datenschutz. Ein zentrales Risiko ist die Datensicherheit. Cyber-Angriffe wie Hacking oder Phishing können dazu führen, dass personenbezogene Daten kompromittiert werden. Hier kann schnell ein Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz vorliegen. Cloud-Anbieter sind häufig ein attraktives Ziel für solche Angriffe, da sie große Mengen sensibler Daten speichern. Wir gehen bei sensiblen Daten auf Nummer sicher und nutzen ausschließlich unsere eigene Server-Infrastruktur, die komplett in einem Rechenzentrum in Deutschland gehostet ist, sozusagen “Payment Solutions and Compliance as a Service – Made and Maintained in Germany“.
Welche Entwicklungen sehen Sie für den Payment-Sektor in den kommenden Jahren?
Die Zukunft liegt ganz klar in der Automatisierung und der intelligenten Vernetzung von Zahlungsprozessen. Künstliche Intelligenz wird nicht nur in der Betrugsprävention, sondern auch im Liquiditäts- und Risiko-Management eine noch größere Rolle spielen. Außerdem werden KI-Agenten künftig weitgehend autonom einkaufen und dabei ihren Nutzern nicht nur Produkte und Angebote empfehlen, sondern diese sogar selbstständig bezahlen können. In digitalen Geschäftsprozessen werden Embedded Payments – also tief integrierte, sowie voll automatisierte Zahlungslösungen – zum neuen Standard. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung von Datenschutz und digitaler Souveränität weiter zu. Europa hat hier eine echte Chance, sich weltweit als sicherer Digitalstandort zu positionieren – mit hoher Integrität und digitaler Resilienz. Novalnet leistet als deutsches Zahlungsinstitut seinen Beitrag dazu – zu allen angesprochenen Themen.
Weitere Infos unter: www.novalnet.de