Sichere Rückkehr ins Office

ROOMZ neue Generation der digitalen Arbeitsplatz- und Raumverwaltung macht Offices intelligenter und sorgt für eine sichere Zusammenarbeit nach der Rückkehr.

Der Spezialist für intelligentes Raummanagement, bietet eine neue Generation seiner umfassenden Verwaltungslösung an. So können die neuen kabellosen Displays zur Organisation von Meeting- und Arbeitsräumen ab sofort auch über die zunehmend beliebtere 5 GHz Frequenz – statt bisher 2,4 GHz – in das WLAN eingebunden werden. Während das ROOMZ-Display mit zwei Jahren Batterie-Laufzeit vor allem maximale Transparenz an der Konferenztür mit sich bringt, offeriert die Verwaltungssoftware gerade in Kombination mit optionalen Desk- und Huddle-Space-Sensoren bei der Arbeitsplatzorganisation viele Vorteile und Übersichtlichkeit für die Mitarbeiter. Hardware-unabhängig können Belegungs- und Reservierungspläne über einen webbasierten Zugang oder über einen eingebundenen Smart-TV eingesehen werden.

Webbasierter Zugang
Eingebundener Smart-TV

Gerade in Zeiten der Corona-Krise leistet das System eine praktikable Hilfestellung. Denn wegen der weiterhin geltenden Abstandsregeln können Gebäude beim Wiedereintritt der Belegschaft häufig nicht voll genutzt werden. Je weniger Ressourcen zur Verfügung stehen, desto besser müssen diese verwaltet werden. ROOMZ innovative Funktionen unterstützen Unternehmen dabei, die Rückkehr ihrer Mitarbeiter ins Büro sicher und stressfrei zu organisieren. So können maximale Kapazitäten, Belegung sowie Dichte in Gebäuden und Etagen über ROOMZ definiert und eingesehen werden. Arbeitsbereiche und einzelne Arbeitsplätze können nicht nur generell blockiert werden, um die Einhaltung der Abstandsregeln ohne großen Aufwand zu ermöglichen. Über individuell definierbare Buchungsregeln lässt sich dies auch automatisieren, so dass wenn gewünscht beispielsweise bei Reservierung eines Arbeitsplatzes gleichzeitig auch der Nachbarsplatz blockiert wird.

Darüber hinaus stehen dem Facility Management durch die integrierte Analyse wichtige Angaben und Reportings zur Verfügung. Beispielsweise auch, um Reinigungs- und Desinfektionseinsätze sinnvoll planen und koordinieren zu können. Das Reinigungspersonal wiederum sieht über den ROOMZ Viewer, auf einen Blick welche Schreibtische besetzt sind und wo gereinigt oder desinfiziert werden kann.

Neue Raumkonzepte fordern neue Verwaltungslösungen

ROOMZ Gründer und CEO
Roger Meier

Die moderne Arbeitswelt braucht ein intelligentes Steuerungssystem von Arbeitsumgebungen, sonst ist das Chaos vorprogrammiert – gerade jetzt, wenn die Mitarbeiter nach einer langen Zeit im Homeoffice allmählich wieder zurück in die Büros kommen. ROOMZ Gründer und CEO Roger Meier bestätigt: «Technologische Entwicklungen, die globale Vernetzung und demografische Einflüsse haben unsere Arbeitskultur verändert. Nicht zuletzt haben die Erfahrungen aus der Zeit des Lockdowns diese Transformation in vielen Fällen beschleunigt oder gar zu einer Neuausrichtung der Arbeitsweise geführt. Das Management von Arbeitsbereichen wird dadurch zunehmend zu einer Schlüsselkompetenz. Dabei gilt es, neue Arbeitsformen wie Desksharing, Homeoffice, Remote Work, Co-Working-Spaces oder projektbezogene Teams zu berücksichtigen. Genau hier setzt ROOMZ an. Unsere Lösung basiert auf der Sensortechnologie und verbindet auf intelligente Weise Räume und Arbeitsplätze mit jenen Menschen, die sie brauchen.»

Die Lösung besteht aus dem bewährten Display und einer Managementsoftware, die sich einfach in eine bestehende IT-Infrastruktur – zum Beispiel über Office 365 oder Google Calendar – integrieren lässt. Sie bildet das Herzstück zwischen Buchungssystem, Displays und optionalen Desk- sowie Raumsensoren. Reservierungen von einzelnen Arbeitsplätzen können über die Buchungssoftware getätigt und wieder aufgehoben werden. Bei Räumen ist dies zusätzlich über die ROOMZ Displays möglich. Bei Besprechungsräumen oder nicht buchbaren Huddle Rooms zum störungsfreien Telefonieren, prüft der Raumsensor mithilfe eines passiven Infrarot-Bewegungsmelders die momentane Belegung und gibt nicht belegte Sitzungszimmer oder Räume nach einer vordefinierten Zeit wieder frei.

Mit der neuen Hardware-unabhängigen Generation der ROOMZ-Lösung lassen sich auch Arbeitsplätze optimal verwalten und managen. Mitarbeiter*innen können über das Buchungssystem flexibel und effizient ihren Arbeitsplatz buchen. Dank der integrierten Grundriss- und der Floorplan-Funktion, lässt sich wahlweise die Nutzung der Fläche pro Stockwerk oder der einzelnen Arbeitsplätze anzeigen. Alternativ bietet sich der Desksensor zur Verwaltung nach dem »First-Come-First-Serve-Prinzip« an. Beide Möglichkeiten dienen der Anzeige von belegten und freien Arbeitsplätzen in Echtzeit – eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Desksharing.

ROOMZ Analytics – klare Signaletik und wertvolle Analysen

Die meisten Anwender nutzen die Möglichkeit, die Raum- und Arbeitsplatzbelegungen auch auf zentral platzierten Infoscreens zu publizieren.

Roger Meier über die zusätzlichen Mehrwerte: «Die Visualisierungen erhöhen als wertvolles Instrument der Signaletik die Mitarbeiterzufriedenheit und die Besucherführung. Zudem lassen sich sämtliche Belegungsdaten nach Gebäude, Stockwerk und Arbeitsplatz auswerten.»
Diese Ressourcenanalyse liefert wertvolle Informationen über den produktiven Einsatz von Räumen und Arbeitsplätzen mit Blick auf benötigte Kapazitäten. Zugleich dient sie als Grundlage für die Planung von Reinigungseinsätzen, deren Frequenz sich in der aktuellen Situation häufig erhöht und sich an der quantitativen Nutzung orientiert.

Ein Demozugang zu MyROOMZ finden Sie unter
https://demo-my.roomz.io/.

Kontakt für die Presse:

PR KONSTANT
Nadine Konstanty, nadine@konstant.de
Niederkasseler Straße 2
40547 Düsseldorf
Tel:        0211-730 633-60
Fax:       0211-730 633-89
www.konstant.de

Lizenz:
Dies ist eine Pressemitteilung von roomz.io

Wie die Pandemie den Alltag verändert

In Europa und den USA blieb bisher kaum jemand von den teils drastischen Auswirkungen der COVID-19-Krise auf den Alltag verschont. Eine Analyse fasst anhand von Online-Trends zusammen, wie sich der Lebensstil mitunter nachhaltig wandelt. Unternehmen müssen sich auf neue Bedürfnisse der Konsumenten einstellen und Veränderungen genau beobachten, die durch die aktuellen Lockerungen und den Neustart des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens entstehen.

Der kontinuierlich aktualisierte COVID-19-Report von Reply untersucht die Effekte der Pandemie auf verschiedene Bereiche der Wirtschaft in den betroffenen Ländern. Diese Ausgabe beleuchtet die Auswirkungen auf den Alltag auf Basis von fünf Personengruppen (Personas): Eltern, Risikogruppen wie Ältere, Schüler und Studenten, systemrelevante sowie nicht-systemrelevante Arbeitnehmer. Hierfür werden Daten und Umfragen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien sowie den USA analysiert.

Eltern: Fokus auf Familie und Zukunft

Die Persona der Eltern setzt sich aus Vätern, Müttern und Betreuern von Kindern unter 16 Jahren zusammen, die während der Ausgangsbeschränkungen Kinderbetreuung, Erziehung und Arbeit in Einklang bringen mussten. Kurzfristig waren sie stark von den Anti-Corona-Maßnahmen betroffen; das Corona-Risiko und die langfristige Beeinflussung sind jedoch eher gering.

Insgesamt ist für Eltern die Zeit zuhause mit den Kindern weniger mit familiärer Romantik als mit Sorgen und zusätzlicher Arbeit verbunden. So geben einer aktuellen Gallup-Umfrage zufolge 42 Prozent der befragten Eltern an, angesichts von Corona Sorgen um die zukünftige Bildung und mentale Gesundheit ihrer Kinder zu haben. Für Haushaltsarbeiten müssen Frauen im Durchschnitt pro Woche 15 Stunden mehr aufwenden als noch vor der Pandemie.

Risikogruppen: Weniger Krankenhausaufenthalte bereiten Sorgen

Zu den Risikogruppen zählen ältere Menschen sowie Menschen mit Vorerkrankungen, die im Falle einer Corona-Infektion ein erhöhtes Risiko tragen. Das Infektionsrisiko sowie ihre kurz- und langfristige Beeinflussung wegen der ergriffenen Maßnahmen im Rahmen des Infektionsschutzes sind hoch.

Risikogruppen waren bereits vor der Pandemie in ihrer Mobilität und ihren sozialen Kontakten häufig eingeschränkt. Sie könnten noch stärker als andere Personengruppen unter den Folgen der Lockdowns für Psyche und Gesundheit leiden. Einer Studie der Privaten Fachhochschule (PFH) Göttingen zufolge haben fünfmal mehr Deutsche während der Lockdowns bestätigt, depressive Symptome zu haben. In einer amerikanischen YouGov-Umfrage gaben 49 Prozent der Befragten an, während der Pandemie depressive Symptome zu zeigen. Das ist ein Anstieg um 12 Prozent im Vergleich zur Situation vor COVID-19.

Schwerwiegend ist auch der Rückgang an Krankenhausaufenthalten aufgrund der Ansteckungsgefahr. Eine Studie aus Spanien ermittelte, dass die Anzahl der Herzkatheterisierungen während des Lockdowns um 40 Prozent unter das Normalniveau gefallen ist. Eine amerikanische Studie gibt einen ähnlichen Rückgang von 35 Prozent an.

Für Optimismus sorgt der deutliche Zuwachs an Interesse für Nachbarschaftshilfe-Apps, die oft genutzt werden, um sich gegenseitig zu unterstützen. Gegenüber 2019 sind die Google-Suchen nach solchen Apps um 24 Prozent gestiegen.

Schüler und Studenten: Sehnsucht nach sozialen Kontakten, finanzielle Engpässe

Die Persona der Schüler und Studenten besteht aus Abiturienten und Hochschulstudenten zwischen dem späten Teenageralter und Anfang zwanzig, die während der Schließung von Bildungseinrichtungen auf Fernunterricht umsteigen mussten. Ihr Infektionsrisiko war bislang gering, die aktuelle und langfristige Beeinflussung durch die Lockdowns moderat.

Während der Zeit des Shutdowns mussten Schüler und Studenten größtenteils auf Treffen mit Freunden verzichten. Verglichen mit dem Vorjahr wurde zu 61 Prozent häufiger nach den Begriffen “Ich vermisse meine Freunde” und „Ich vermisse Schule” gegoogelt. Gleichzeitig stiegen die Suchen nach Lösungen für virtuelle Zusammenkünfte um das 24-fache an. Der positive Trend bleibt weiterhin bestehen. Auch die Suchanfragen nach Online-Studentenjobs (plus 57 %) und Online-Lerninhalten (plus 44 %) wuchsen im Vergleich zu 2019 deutlich.

Als Folge des Wegfalls zahlreicher Teilzeitjobs ist das Interesse der Studenten für finanzielle Kompensation in Form von Darlehen und Krediten – verglichen mit dem Vorjahr – um 18 Prozent gestiegen. Gleichzeitig wuchs das Interesse für Online-Studentenjobs um 57 Prozent.

Systemrelevante Arbeitnehmer: Sorgen nicht nur um eigene Gesundheit

Zur Persona der systemrelevanten Arbeitnehmer zählen Berufstätige im Gesundheitswesen oder anderen Berufen, die für die Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind. Systemrelevante Arbeitnehmer haben ein hohes Infektionsrisiko. Von den kurz- und langfristigen Infektionsschutzmaßnahmen sind sie moderat beeinflusst.

Eine britische Umfrage zeigte auf, dass sich mit rund achtzig Prozent die Mehrheit der Berufstätigen im Gesundheitswesen um ihre eigene Gesundheit sowie der Menschen in ihrem Umfeld sorgen. Systemrelevante Berufstätige hoffen daher auf Respekt für ihre Arbeit und Wertschätzung seitens der Gesellschaft auch nach der Pandemie. In der Anfangszeit der europäischen Ausgangssperren gab es ein stark gestiegenes Online-Interesse für solidarische Aktionen wie „Clap for Heroes”, das in den letzten Wochen jedoch nachgelassen hat.

Viele Firmen bieten systemrelevanten Arbeitnehmern exklusive Angebote wie Bikesharing an. Im Vergleich zu 2019 konnte bei Google-Suchen nach Bikesharing-Themen ein Zuwachs von beachtlichen 144 Prozent beobachten werden, mit weiterhin positiver Tendenz.

Nicht-systemrelevante Arbeitnehmer: bleibende Trends

Die Persona der nicht-systemrelevanten Arbeitnehmer umfasst alle Arbeitnehmer, die während der Ausgangssperren und zum Teil auch weiterhin von Zuhause aus arbeiten. Daher gibt es ein neu entdecktes und unverändert hohes Interesse an Kochen, Backen sowie Lebensmittelboxen. Auch beim Interesse für Heimwerken, Kleingärtnerei und Wohnungsprojekte konnte gegenüber dem Vorjahr ein starkes Plus von 41 Prozent beobachtet werden.

Nennenswert ist der Anstieg von 54 Prozent an Interesse für alle Themen, die die Eigenverantwortung betreffen, darunter mentale Ausgeglichenheit und Work-Life-Balance. Auch hier deutet der Kurvenverlauf auf einen anhaltenden Trend an.

Digitales Leben auf dem Vormarsch

Insgesamt betrachtet, beschleunigt COVID-19 die Digitalisierung von Unternehmen, Bildung und Alltag. Ältere Menschen, die nicht mit der digitalen Welt vertraut waren, nutzen digitale Medien, um den Kontakt zu Freunden und Familie halten zu können. Der selbstverständliche Umgang mit Online-Tools wird nachhaltig bleiben.

Der Weg von Schulen und Hochschulen in die Online-Welt bringt Vorteile und Herausforderungen mit sich. Viele benötigen zusätzliche Unterstützung – auch außerhalb digitaler Vorträge. Eine Mischung von Online- und Präsenzunterricht könnte dazu beitragen, das Bildungswesen in die Zukunft zu führen.

Marken werden den veränderten Bedürfnissen Rechnung tragen, so wie sich die Prioritäten der Menschen in Zeiten der Pandemie ausrichten. Auch langfristig wird ein langsamerer Lebensrhythmus sowie der stärkere Fokus auf Familie, Eigenverantwortung, Beziehungen über Social Media/Online und Selbstversorgung an Bedeutung gewinnen.

Weitere Informationen unter:
https://www.reply.com/de/one-day-in-the-life-during-covid-19

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Process-Mining-as-a-Service: Durchblick im Prozessdschungel

Die datenbasierte Analyse der Geschäftsprozesse hilft dabei, Schwachstellen, Engpässe und Compliance-Verstöße aufzudecken.

Ein Gastbeitrag von Thomas Faß, Geschäftsführer bei der Alter Solutions Deutschland GmbH

Daten sind der Rohstoff der Zukunft. Und bei so gut wie allen Unternehmen liegt eine große Datenmenge vor – die Schwierigkeit besteht meist in der Auswahl der für die Problemstellung relevanten Daten. Sobald diese erfolgt ist, lässt sich mit Hilfe von spezifischen Analysemethoden eine Prozesstransparenz schaffen, welche wiederum nach Implementierung entsprechender Maßnahmen zur Prozessverbesserung führt. Dabei kommt die Process-Mining-Technologie als Bindeglied zwischen Data Mining und Business Process Management zum Einsatz. Denn diese Technologie macht es möglich, systemseitige Prozessinformationen zu extrahieren, digital abzubilden und bislang verborgenes Prozesswissen zu analysieren. Die Mischung aus Data Mining und klassischem Business Process Management macht so detaillierte Einsichten über die Entscheidungsprozesse im Unternehmen sichtbar und zeigt Wege zur Verbesserung auf.

Process Mining ist für alle Unternehmensbereiche interessant, in denen ERP-Systeme und diverse andere Datenquellen Vorgänge digital erfassen. Besonders nützlich ist die Technologie bei komplexen Prozessstrukturen mit großem Datenvolumen – beispielsweise beim Einkaufsprozess oder der Verwaltung von Support-Anfragen über ein Ticketsystem. Die Technologie kann die erforderlichen Daten liefern, um wichtige Fragen im Unternehmen zu beantworten: Welche Bereiche arbeiten ineffizient und wie ist das Problem behebbar? Wie lässt sich durch die Priorisierung von Aufgaben meine Gesamtleistung verbessern? Und inwiefern trägt Transparenz dazu bei, kostspielige Fehler frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, werden zur Prozessanalyse sogenannte Event-Logs – in IT-Systemen gespeicherte Aktivitäten (Zeitstempel, Anwender, ID etc.) – zu einzelnen Prozessschritten herangezogen. Auf Log-Dateien und Bewegungsdaten angewendete, spezielle Data-Mining-Algorithmen helfen so dabei, Trends und Muster zu identifizieren. Generell lassen sich drei Process-Mining-Techniken unterscheiden: Die Discovery-Methode (Erkennung) kommt zum Einsatz, um Prozesse zu erkennen und diese in entsprechenden Modellen abzubilden. Die Übereinstimmungsprüfung (Conformance Check) ermöglicht eine Beurteilung der Konformität durchgeführter Prozessaktivitäten zu internen und externen Compliance-Vorgaben. Und die Enhancement-Technik (Erweiterung) wird eingesetzt, um bestehende Prozessmodelle zu erweitern. Alle drei Techniken haben das gleiche Ziel – die Kernprozesse des Unternehmens hinsichtlich Kosten, Qualität, Zeit und Transparenz zu verbessern.

Signifikante Einsparpotenziale im Einkaufsprozess identifizieren

Um im bereits erwähnten Einkaufsprozess signifikante Einsparpotenziale zu identifizieren und dem Unternehmen zu Nutze zu machen, stehen an erster Stelle die Überprüfung der Prozesskonformität (Einhaltung der SOLL-Prozessschritte, Segregation of Duties, Maveric Buying etc.) und eine Kontrolle hinsichtlich der optimalen Nutzung der Zahlungsbedingungen. Im nächsten Schritt wird eine betriebswirtschaftliche Detailanalyse von Lieferanten und Warengruppen durchgeführt. So lassen sich unnötige manuelle Aktivitäten oder Nacharbeiten herausarbeiten und zeitaufwendige Prozess-Bottlenecks, wie zum Beispiel Payment Blocks oder Falschlieferungen, vermeiden. Nach diesem Muster lassen sich außerdem sowohl der Salesprozess transparenter gestalten als auch die Customer Experience steigern: Die Identifizierung systematischer Überschreitungen von Zahlungszielen einzelner Kunden und die Gründe für Lieferverzögerungen führen dazu, abgelehnte oder geblockte Bestellungen zu minimieren.

Mit Process Mining einen Mehrwert für das Internal Audit schaffen

Von der Vorbereitung bis zur Berichterstattung hilft Process Mining im Internal Audit dabei, die Prozessausführung zu bewerten und den wesentlichen Fokus der Prüfung festzulegen. Mit dem Ziel, Prozesse zu verbessern und Geschäftsrisiken zu vermeiden, lassen sich mit der Technologie eine Reihe von Faktoren optimieren:

  • Reduzierung von Compliance-Kosten: Versteckte Ineffizienzen und Engpässe werden aufgedeckt, was Compliance- und Prüfungskosten senken kann.
  • Erhöhung der Geschwindigkeit: Dank proaktiver Erkenntnisse und schneller Ursachenanalyse erhalten Unternehmen Zugriff auf Echtzeitüberwachung von Geschäftstransaktionen.
  • Task Mining durch den Task Recorder: Visualisierung von Aktivitäten, Anwendungen oder Aktionen aus verwendeten ERP-Systemen (z.B. Salesforce). Dabei werden OCR Technology, Natural Language Processing und Clustering-Machine Learning-Algorithmen verwendet, um eine konkrete Kategorisierung von strukturierten oder unstrukturierten Daten vorzunehmen.
  • Automatisierung von Risk Assessments durch ML-Klassifizierungen.
  • Trigger-Funktion: Automatische Action Trigger im Prozess etablieren, um wiederkehrende Handlungen im ERP-System beim Eintreten von bestimmten Bedingungen mittels Process Automation zu erleichtern.
  • Fallübereinstimmung: Matching-Kriterien werden durch vorherige Datenstrukturierung in ein Process-Datenmodell übertragen. Dabei verwendet Celonis, führender Anbieter von Process Mining Software,  Prozesskettenfunktionen.
  • Automatisierung von Revisionsberichten: Durch Dashboard-Einbindung in offengelegten API-Schnittstellen können dynamische Revisionsberichte geschaffen werden.
  • Automatisierte Empfehlungen durch Compliance-Check: Ausreißeranalyse (z.B. Benford Analyse) ist direkt im Dashboard Report integrierbar.
  • Segration of Duties: Monitoring von Funktionskonflikten, die als KPI in das Dashboard integriert werden können.
  • Fraud Detection: Geldströme analysieren und nicht wirksame Kontrollen identifizieren.

Spezialisierte Partner für die Projektdurchführung

Wer ein PMaaS-Modell implementieren möchte, sollte sich einen spezialisierten Partner suchen, der das Projekt von Anfang bis Ende begleitet. Alter Solutions Deutschland unterstützt seine Kunden von der ersten Beratung bis zur ganzheitlichen Umsetzung und entsprechender Absicherung. Die Düsseldorfer Digitalisierungsberatung definiert mit seinem Angebot die Analyse und das Monitoring von Geschäftsprozessen vollständig neu und reduziert den initialen Aufwand zur Nutzung der Technologie auf ein Minimum. Dabei geht das Beratungsunternehmen bei der Implementierung entsprechender Lösungen in drei Schritten vor: Als erstes definieren die Berater relevante Fragestellungen für den zu untersuchenden Geschäftsprozess. Bezogen auf den bereits erwähnten Einkaufsprozess kann das beispielsweise die Überprüfung betriebswirtschaftlicher Detailanalysen einzelner Lieferanten und Waren sein, oder auch die Kontrolle der Zahlungsbedingungen. Anschließend werden die notwendigen Daten aus dem Quellsystem entsprechend aufbereitet, um die eigentliche Analyse durchzuführen. Zum Schluss übermittelt die Beratung die Analyseergebnisse inklusive Handlungsempfehlungen dem Kunden.

Das Process-Mining-as-a-Service ermöglicht es Unternehmen, eine durchgehende Prozessexzellenz und ein kontinuierliches Monitoring relevanter KPIs in allen Unternehmensbereichen umzusetzen. Alter Solutions Deutschland versetzt Organisationen aus jeder Branche in die Lage, von den Vorteilen der Process-Mining-Technologie zu profitieren – und das ohne Investments in Lizenzkosten oder zusätzliche Aufwände in der IT-Abteilung. Denn das Service-Modell – einmalig oder periodisch – beinhaltet nach erfolgreicher Durchführung der Prozessanalyse auch die Einführung eigener Lizenzen für den späteren Gebrauch von Process Mining im Unternehmen.

Über den Autor:

Thomas Faß leitet seit Gründung in 2017 als Managing Director das DACH-Geschäft der Düsseldorfer Digitalisierungsberatung Alter Solutions Deutschland GmbH. Er ist zudem Mitglied des internationalen Management Board der französischen Muttergesellschaft Alter Solutions Group.

Weitere Informationen unter:
https://alter-solutions.de/process-mining

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Bild von Arek Socha auf Pixabay

Digitalisierung ja, aber richtig

von Andreas Gladis

Der Maschinenbau leidet unter den Folgen von COVID-19, doch die wahren Ursachen für die Probleme der Branche liegen tiefer. Die jüngste Studie des Aachener Optimierungsspezialisten INFORM verrät die Details. 

Wenn es eine Vorzeigebranche in Deutschland gibt, dann ist es der Maschinen- und Anlagenbau: Er ist der größte industrielle Arbeitgeber, exportstark und glänzt durch seine unvergleichliche Innovationskraft. Die Branche fertigt komplexe Produkte mit höchster Präzision. Tausende Arbeitsschritte sind dafür nötig, hängen von reibungslosen Lieferketten und dem empfindlichen Zusammenspiel von Rohstofflieferungen, Bauteileverfügbarkeit, Maschinenkapazitäten und qualifizierten Mitarbeitern ab. Die kleinste Störung hat das Potenzial, eine Kettenreaktion auszulösen und den gesamten Fertigungsprozess zu gefährden. Bedroht sind dann auch die verbindlichen Liefertermine, die anspruchsvolle Kunden nicht selten unter Androhung empfindlicher Konventionalstrafen diktieren. Diesen Balanceakt zu beherrschen war schon immer eine schweißtreibende Mammutaufgabe. Dann kam Corona.

Der Infektionsschutz verschärft den Auftragsrückgang

Schon 2019 hatte die Branche nach zehn Jahren ungebrochenen Wachstums einen Wendepunkt erfahren und einen Auftragsrückgang von sieben Prozent verkraften müssen, maßgeblich bedingt durch den allgemeinen konjunkturellen Abschwung, den Handelskonflikt zwischen den USA und China und den EU-Austritt Großbritanniens. Der zusätzliche Faktor Infektionsschutz, der 2020 hinzugekommen ist und die operative Planung jedes einzelnen Unternehmens über den Haufen geworfen hat, hat die Sachlage noch erheblich komplizierter und die Stimmung in der Branche trüber gemacht.

Ein genaues Stimmungsbild zur wirtschaftlichen Situation des Maschinen- und Anlagenbaus wollte INFORM im Rahmen einer Studie in Erfahrung bringen. Schnell war klar, dass die Digitalisierung der IT dabei eine essenzielle Rolle spielen würde.

Unternehmen bekämpfen Symptome statt Ursachen

Tatsächlich haben die Ergebnisse der Studie Trendreport 2020 für den Maschinen- und Anlagenbau: Eine zukunftssichere Branche in Deutschland? (1) die Vermutung bestätigt: Bei über der Hälfte (57%) aller Unternehmen ist Digitalisierung das Thema, das die wirtschaftliche Situation beherrscht. Erfreulich ist, dass sich die befragten Unternehmen insgesamt sehr optimistisch über die Potentiale der digitalen Transformation gezeigt haben – wie die Verbesserung der Produktionsplanung (92%) und Termintreue (86%), die Reduzierung von Durchlaufzeiten (79%), die Vermeidung von Materialengpässen (68%) oder die Kosteneinsparungsmöglichkeiten insgesamt (79%). Ja, diese Potentiale lassen sich nutzen, um den aktuellen Schwierigkeiten gegenzusteuern.

Allerdings ist immer wieder der Eindruck entstanden, dass bei der Digitalisierung an der falschen Stelle angesetzt wird: Unternehmen bekämpfen oft Symptome statt Ursachen. Beispielsweise tragen viele Technologien aus dem Bereich Business Intelligence zwar dazu bei, das in den Unternehmensdaten gesammelte Wissen übersichtlich zu visualisieren und zusammenzufassen. Es bleibt aber die Aufgabe der Verantwortlichen, aus diesem Wissen einen Mehrwert für ihren Betrieb zu generieren. Warum staut sich vor einer bestimmten Maschine immer wieder Material und verzögert die Produktion? Konkrete Handlungsempfehlungen, was zur Lösung dieses Problems zu tun ist, liefern die meisten Systeme nicht. Die Folge ist, dass 62% der Befragten mit den Prozessen ihrer Produktionsplanung nicht zufrieden sind.

Algorithmen verzögern absichtlich Aufträge – und Unternehmen profitieren

Also alle Abläufe schneller und schlanker gestalten? Das ist ein Anfang, löst aber das Problem nicht: Zu komplex und vielschichtig ist eine ganzheitliche Produktionsplanung, die tausende, manchmal konkurrierende Prozesse und hunderte Ressourcen abstimmen muss. Dafür ist ein System notwendig, das die Gesamtheit dieser Prozesse einbezieht und alle Arbeitsgänge und Aufträge in der richtigen Reihenfolge ordnet; nur dann ist ein Unternehmen in der Lage, die Gesamtplanung zu optimieren und angemessen auf jede Situation zu reagieren.

Die Fertigungsreihenfolge ist also entscheidend, und nur mathematische Algorithmen sind in der Lage, sie zu berechnen. In der Coronakrise müssen sie zum Beispiel mit knappen Materialien und Mitarbeitern umgehen und sie Aufträgen zuordnen. Algorithmen könnten dann vorschlagen, einzelne Aufträge absichtlich zu verzögern. Das widerspricht völlig unserer Intuition, die Berechnung ergibt aber, dass ein Unternehmen mit diesem Schritt insgesamt mehr Aufträge termingerecht abschließen kann als mit der linearen Abarbeitung der anstehenden Bestellungen.


Gegenüber einer isolierten lokalen Steuerung verringert eine bereichsübergreifende Steuerung die Durchlaufzeiten und verbessert damit die Termintreue.
(Quelle: INFORM GmbH)

Intuitiv würde man als Mensch mit den beiden priorisierten Aufträgen beginnen (A und B). Damit kommt man aber zu dem schlechten Ergebnis. Nur ein Auftrag kommt pünktlich.
Der Algorithmus würde kontraintuitiv mit A und C starten und damit ein insgesamt besseres Ergebnis erreichen.

Möglich sind solche Erkenntnisse nur, weil die Algorithmen in der Lage sind, sämtliche Aspekte und Abhängigkeiten der Prozesskette und die Gesamtheit aller Kundenaufträge zu erfassen und sie bei Berechnungen mit einbeziehen. So etwas ist allein mit Excel natürlich nicht zu schaffen. Warum Excel? Weil in vielen Abteilungen außer Excel so gut wie keine Werkzeuge für die Fertigungsplanung zur Verfügung stehen, wie die Ergebnisse der Studie zeigen. Wenn Unternehmen über Digitalisierung nachdenken, müssen sie auch hier ansetzen.

Raus aus der Krise

Jetzt ist jedenfalls die richtige Zeit zum Lernen. Unternehmen sollten analysieren, wo in jüngster Zeit Schwierigkeiten aufgetreten sind: Sind Lieferketten in der Corona-Krise kollabiert? Arbeitet das Risikomanagement effektiv? Ist es sinnvoll, den Eigenfertigungsanteil zu erhöhen? Lassen sich die komplexen Prozesse mit den vorhandenen Ressourcen bewerkstelligen? Auch diese Überlegungen sind wichtig, um sich in Zukunft resilienter aufzustellen.

Wenn sich der traditionsreiche Maschinen- und Anlagenbau bei all dem internationalen, konjunkturellen und operativen Druck neu erfindet, bleibt er in Deutschland eine zukunftssichere Branche. Er wird sich dafür aber deutlich mehr als in der Vergangenheit bewegen müssen, um seine vollen Potenziale auszuschöpfen. Einer der Königswege heißt Digitalisierung.

Die wichtigsten Ergebnisse der INFORM-Studie

  1. Zukunftssicherheit in Gefahr? Bereits vor der Corona-Krise sahen sich über die Hälfte der befragten Unternehmen externem Druck ausgesetzt: wegen politischer Faktoren wie dem Handelsstreit zwischen China und den USA oder dem Brexit (62%), internationalem Wettbewerb (57%) oder der Gefahr einer Rezession (52%).
  2. Verbesserungsbedarf: Die digitale Transformation beherrscht die wirtschaftliche Situation in mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen (57%). Es folgen Prozessoptimierung und Automatisierung (53%) sowie Termintreue und Liefergeschwindigkeit (50%).
  3. Digitale Transformation: Sie ist in den meisten Unternehmen (97%) in vollem Gange. Zwar sieht sich noch kein Unternehmen bereits am Ziel angekommen. Doch die Stimmung ist optimistisch: Fast drei Viertel der Befragten (71%) schätzen die Erfolgsaussichten ihrer Digitalisierungsmaßnahmen als gut ein. Dennoch gelten fehlender Wille zur Digitalisierung (57%) und Schwierigkeiten bei der Implementierung neuer Prozesse (53%) zu den größten Hürden einer erfolgreichen Umsetzung.
  4. Mehrwerte: Die Befragten sehen die Digitalisierung einheitlich optimistisch für verschiedene Bereiche. Ein Großteil der Unternehmen sieht hohes oder sehr hohes Verbesserungspotenzial für das Produktionsmanagement (95%), die Produktionsplanung (92%), die Termintreue (86%), Kosteneinsparungen sowie eine Reduzierung der Durchlaufzeiten (jeweils 79%).
  5. Stellhebel Produktionsplanung: Fast zwei Drittel der Befragten (62%) sind mit dem Ablauf und der Organisation ihrer Produktionsplanung unzufrieden. Mangelnde Termintreue ist dabei das häufigste Problem. Essenzielle Hilfen wie ein Fertigungsleitstand oder ein Feinplanungssystem fehlen den meisten Unternehmen (65% beziehungsweise 79%).
  6. Technologietrends: Passend zum Bedarf an Prozessoptimierung misst die Mehrheit der Befragten (62%) Big Data und Datenanalyse großen Einfluss auf den zukünftigen unternehmerischen Erfolg bei. Es folgen die „Smart Factory“ (55%), Künstliche Intelligenz und der Digitale Zwilling (jeweils 48%).

(1) Zur Durchführung der vorliegenden Untersuchung wurden 120 Fach- und Führungskräfte aus deutschen Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus von Dezember 2019 bis März 2020 befragt. Die Teilnehmer wurden mittels einer systematischen Stichprobenziehung ermittelt. Die Befragung erfolgte anonymisiert von Ende Dezember 2019 bis Anfang März 2020. 40% der Befragten arbeiten in Betrieben mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. 27% der Unternehmen beschäftigen 250 bis 1.000 Mitarbeiter und 33% bis zu 250 Mitarbeiter. Die vollständige Studie steht hier zur Verfügung.

Über den Autor

Andreas Gladis ist Geschäftsbereichsleiter Produktion
beim Aachener Optimierungsspezialisten INFORM

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Digitalisierung: Weg mit dem Papier!

Dies ist ein Gastbeitrag von Willhelm Gassner, PFU EMEA Ltd.

Der Begriff des papierlosen Büros kam um 1978 erstmals auf. Dabei ist das Konzept vor allem in unserer modernen Digital-First-Umgebung des 21. Jahrhunderts sinnvoll. Es reduziert die Ausgaben für physische Dokumente und den für deren Aufbewahrung erforderlichen Platz, schont die Umwelt und hält zugleich Daten in digitalen Formaten zugänglich. Aber auch nach mehr als 40 Jahren ist das papierlose Büro weit von jeder Realität entfernt. Tatsächlich belegen Studien, dass ein Arbeitnehmer in den USA, Japan und Europa jedes Jahr durchschnittlich 250 – 300 Kilogramm Papier verbraucht. Der nach wie vor hohe Papierverbrauch ist zum Teil psychologisch bedingt, entscheiden sich doch 80,5 Prozent der Arbeitnehmer bewusst dafür, Notizen auf Papier statt digital anzufertigen.

Diese anhaltend intensive Nutzung von Papier ist in vielen Branchen verbreitet. So benötigen beispielsweise Rechts- und Finanzunternehmen immer noch Papierversionen von Verträgen und Rechnungen als Nachweis bei Gericht. Auch im Gesundheitssektor sind die meisten Patientenakten papierbasiert, während selbst neu gegründete Unternehmen Papier zur Verwaltung von Firmenauszügen, Rechnungen und Versicherungsunterlagen verwenden. Papier ist somit in nahezu allen Unternehmen institutionalisiert. Damit Organisationen effizienter und robuster werden können, sind Veränderungen erforderlich.

Das Problem mit Papier

Es ist wenig überraschend, dass die Vision des papierlosen Büros noch nicht verwirklicht ist. Papier wurde vor gut 2.000 Jahren erfunden. Die Menschheit benutzt Papier schon so lange, dass die Organisation von Gesellschaften weltweit auf Papier basiert. Dabei fördert die traditionelle Büroeinrichtung aktiv die Verwendung von Papier. Vom Einreichen von Rechnungen bis hin zur Unterzeichnung von Verträgen wird Papier als die einzige Möglichkeit angesehen, ein offizielles Dokument zu erstellen. Digitale Techniken scheinen hingegen nicht legitim. Genau diese Denkweise muss sich ändern.

Ein weiteres Problem ist, dass die Technologie, die papierloses arbeiten ermöglicht, im Vergleich zu Papier nur seit einer sehr kurzen Zeit existiert – eine Änderung von Gewohnheiten erfordert allerdings Geduld und Ausdauer. Ein realistischerer Ansatz besteht daher darin, zwei Dinge zu untersuchen: Wie kann Papier effizienter genutzt und wie können gleichzeitig digitale Initiativen zur Reduzierung des Gesamtvolumens eingeleitet werden, die einen schrittweisen Übergang zu einer teilweise statt einer vollständig papierlosen Umgebung ermöglichen? Nach Angaben des Quocirca-Berichts „Print 2025“ glauben 81 Prozent der Verantwortlichen in KMU, dass die Digitalisierung papierbasierter Prozesse eine wichtige Rolle bei der Förderung ihrer digitalen Transformation bis 2025 spielen wird. Dennoch setzen nur 50 Prozent der Befragten bereits auf Dokumentenerfassung und andere Workflow-Mechanismen. Die Diskrepanz zwischen Ziel und Status Quo ist ein aufschlussreiches Beispiel dafür, warum ein teilweise papierloser Ansatz realistischer ist, als ein vollständig papierloser.

Rechtzeitig veränderte Bedürfnisse erkennen

Reseller und Dienstleister der Informationserfassung müssen erkennen, dass Veränderungen nicht von heute auf morgen umsetzbar sind. Vielmehr sucht ein Großteil der Endanwender einen schrittweisen Prozess, der Anpassungen im Wunschtempo ermöglicht. Anstelle des papierlosen Büros sollte der Schwerpunkt darauf liegen, den Anwendern zu helfen, Fortschritte zu erzielen und intelligentere Arbeitsweisen zu finden – mit dem Ziel, das Potenzial digitalisierter Dokumente für das Unternehmen zu nutzen.

Resellern bietet sich die Möglichkeit, Unternehmen mit Projekten und Lösungen zu begleiten. Der erste Schritt könnte zum Beispiel ein Projekt zur Aktualisierung der IT-Systeme sein, dass es ermöglicht, Archivdokumente zu sichern und virtuell zu speichern. Ein Folgeprojekt setzt dann die Verarbeitung und Extraktion der Daten aus den digitalen Kopien um. Auch dabei handelt es sich um einen vermeintlich langsamen Prozess, bei dem Unternehmen verstehen müssen, dass Zeit und Investitionen dafür notwendig sind.

Intelligente Geschäftsentscheidungen treffen

Viele Unternehmen arbeiteten in der Vergangenheit papierintensiv und legten die Dokumente in Archiven ab, ohne notwendigerweise die Bedeutung der darin enthaltenen Informationen zu berücksichtigen. Genau diese Informationen müssen digitalisiert werden, um für die Organisation von Wert zu sein. Aber die manuelle Eingabe der Daten in Tabellenkalkulationen und Datenbanken kann sehr zeitaufwendig sein. Daher ist es wichtig, einen gewissen Grad an Automatisierung zu implementieren. Dies könnte beispielsweise durch Robotische Prozessautomatisierung (Robotic Process Automation, RPA) umgesetzt werden. RPA erlaubt es, manuelle Aufgaben zu automatisieren, so dass sich die Mitarbeiter auf andere Aktivitäten konzentrieren können. Sie lässt sich beispielsweise in Lösungen zur optischen Zeichenerkennung (OCR) integrieren, um eine Datenbank automatisch zu füllen, die die Teams dann analysieren und nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen, die sich wiederum positiv auf die Entwicklung des Unternehmens auswirken.

Genauso wichtig wie die Durchführung von Projekten ist es, dass Unternehmen nachweisbare Vorteile erkennen, und zwar nicht nur diejenigen, die direkt mit den einzelnen Aktivitäten betraut sind. Vor, während und nach jedem Projekt müssen alle, die von einer neuen IT-Implementierung betroffen sein könnten, erkennen, wie ihre Papier- und Datenverarbeitung mit jedem Schritt effizienter oder für den Arbeitsablauf vorteilhafter wird. Dies ermutigt Mitarbeiter, sich für künftige Projekte zu engagieren.

Obwohl es von manchen noch immer als ultimative Errungenschaft für Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt prophezeit wird, ist das papierlose Büro ein zerplatzter Traum. Der Schwerpunkt sollte vielmehr darauf liegen, Unternehmen schrittweise an ihr Optimum heranzuführen. Für Reseller ist dies ein perfekter Zeitpunkt, bei diesem Ansatz neue Geschäftsmöglichkeiten zu entwickeln. Hier können sie Lösungen schaffen, die es den Endbenutzern ermöglichen, ihr Potenzial auszuschöpfen und die Arbeit smarter zu verrichten.

Über den Autor:

Als Director International Sales von PFU (EMEA) Ltd. verantwortet Wilhelm Gassner das gesamte Scanner-Geschäft des Fujistu-Tochterunternehmens in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie den Baltischen Staaten. Vor seiner Zeit bei PFU war Wilhelm Gassner in unterschiedlichen Positionen im Vertrieb und dem Consulting tätig. Zu seinen Stationen gehören Fujitsu, Fujitsu Siemens, Logica, Digital Equipment und Softlab.

Weitere Informationen unter:
https://www.pfu.fujitsu.com/en/

Digitalisierung in Zeiten von Corona

von Peter Benthake

Wenn nicht jetzt, wann dann: der wichtige Schritt in die Agilität

Corona hat die (Business-)Welt weiter im Griff, die Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft sind noch nicht absehbar. Für die Versicherer mit ihren langfristigen Geschäftsmodellen verläuft die Krise bisher glimpflich, konstatiert etwa der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.¹
Im Gegenteil steigt gerade jetzt das Bedürfnis von Verbrauchern und Unternehmen nach mehr Vorsorge. Trotzdem: Auch wenn die Corona-Pandemie bisher keine gravierenden wirtschaftlichen Folgen für die Branche hat, so sind natürlich auch die Versicherer zu weitreichenden strukturellen Veränderungen gezwungen. Wie überall musste auch hier der Arbeitsalltag innerhalb kürzester Zeit neu organisiert werden. So spielen Homeoffice und digitales Arbeiten plötzlich eine sehr zentrale Rolle.

Auch erwarten Kunden gerade jetzt passende Versicherungsangebote, unkomplizierte Workflows bei Abschlüssen, schnelle Reaktionszeiten und die zügige Bearbeitung von Schadensfällen, vor allem online – letzteres ist in Zeiten von Negativzinsen ohnehin im Interesse des Versicherers. Der Bedarf an Agilität und reibungslosem Service ist größer denn je. Und so sollten Versicherer die Krise nutzen und sich jetzt agil(er) aufstellen. Der Zeitpunkt ist gut, um Veränderungen im eigenen Unternehmen durchzusetzen – als Investition in die Zukunft, um auch langfristig im Wettbewerb zu bestehen.

Versicherer müssen digitaler werden

Dass die Versicherungsbranche insgesamt digitaler werden und ihre Online-Präsenz deutlich verstärken muss, war schon lange vor Corona klar. Es ist keine neue Entwicklung, dass Verbraucher und Unternehmen online auf die Suche nach attraktiven Versicherungsprodukten gehen. Fündig werden sie oft bei branchenfremden Anbietern, auf digitalen Marktplätzen wie Amazon oder auf Vergleichsportalen. Spätestens jetzt, da in Zeiten von Kontaktsperren traditionelle Verkaufskanäle wie das persönliche Gespräch mit dem Versicherungsmakler wegfallen, ist es wichtiger denn je, dass Versicherer einen starken Online-Auftritt hinlegen.


„Der Zeitpunkt ist gut, um Veränderungen im eigenen Unternehmen durchzusetzen – als Investition in die Zukunft,
um auch langfristig im Wettbewerb zu bestehen.“

Peter Benthake

Bisher geben die großen digitalen Player wie Amazon oder Paypal den Takt vor. Sie aktualisieren ihre Angebote im Minutentakt und setzen damit ihre Wettbewerber aber auch alle anderen Marktteilnehmer unter großen Druck. Diese Angebote sind neue Softwareprodukte und Services die permanent und mit schnellen Innovationszyklen in Lösungen für Datenspeicherung, Datenverarbeitung und digitale Marktplätze eingespielt werden.

Die schnelle Adaption ist vordergründig die Sache der IT-Abteilungen. Doch damit Versicherer sich dauerhaft auf den digitalen Marktplätzen durchsetzen können, müssen auch die Fachabteilungen wie Vertrieb, Service, Produktentwicklung und Produktion in die Lage versetzt werden, schnell und integriert zu arbeiten. Allerdings tun sich vor allem die traditionell aufgebauten Konzerne mit ihren langjährig gewachsenen Unternehmens- und IT-Strukturen noch schwer mit der Transformation in flexible, kreative und agil arbeitende Organisationen.

In agile Prozesse einsteigen

Was kann Agilität im Versicherungskontext bewirken? Zunächst einmal, dass Linienorganisation und Projekte nicht mehr strikt voneinander getrennt sind, sondern miteinander verknüpft werden. Der Grundgedanke „erst die Idee und dann das Projekt“ ist überholt. Stattdessen muss es darum gehen, permanent im Innovationsmodus zu sein, flexibel an neuen Produkten und optimierten Services zu arbeiten und den Mut zu haben, Angefangenes ständig neu zu hinterfragen und wenn nötig auch rechtzeitig wieder zu verwerfen. Das kann nur funktionieren, wenn Hierarchien flacher werden, Entscheidungsketten abgespeckt und damit Entscheidungen beschleunigt werden. So kommen Versicherer in einen permanenten Erneuerungsprozess.

Ohne Kulturwandel geht es nicht

Bei all dem schwingt immer eine wichtige Frage mit: Welchen Grad der Agilität kann ein Unternehmen vertragen, wo liegen die Grenzen? Agile Prozesse müssen daher mit Augenmaß eingeführt werden, um Organisation und Mitarbeiter nicht zu überfordern. Deshalb lässt sich die Frage, wann die agile Transformation vollbracht ist, mit einem klaren „Es kommt darauf an“ beantworten. Wann genau das ist, lässt sich gerade bei großen, komplexen Organisationen nur schwer feststellen. Sicher ist, es handelt sich hier um einen langen Prozess. Menschen neigen dazu, schnell wieder in alte Muster zurückzufallen. Deshalb braucht es langfristige Begleitung durch agile Coaches, damit die einmal erreichten Verhaltensveränderungen sich auch langfristig in den Köpfen festsetzen und im besten Fall zu einer Haltungsänderung werden. Denn Agilität ist mehr als die Methodik, sie ist eine Einstellung. Daher geht es hier am Ende um nicht weniger als echten Kulturwandel.

Deshalb ist die aktuelle Situation aus meiner Sicht günstig, die agile Transformation jetzt anzupacken: Denn wer in Zeiten von Corona ohnehin zur Veränderung gezwungen ist, tut sich insgesamt leichter damit, Neues und Ungewohntes zu erproben. Gerade jetzt zeigt sich, wie viel in der Not möglich wird – und auch schneller erledigt werden kann, was vorher als unmöglich galt. Und entpuppt sich am Ende als wichtiger Schritt in eine neue, moderne Arbeitswirklichkeit.


________________________
¹ GDV – Die deutschen Versicherer, „Corona-Krise: Fol­gen für den Ver­si­che­rungs­schutz“, 27. März 2020 (https://go.fischerappelt.de/e/304191/-den-versicherungsschutz-58378/qz5kv/436240525?h=PThEW4_re06YsmRKyotkMNn03fGSk_RsoJYGNrZtWJU)

Über den Autor

Peter Benthake ist Partner bei der international tätigen Unternehmensberatung Q_PERIOR mit Schwerpunkt Management- und IT-Beratung. Er ist als Sector Lead für Projekte und Kunden in der Versicherungsbranche verantwortlich und leitet groß angelegte Projekte im CFO- und Vertriebsbereich bei großen Versicherern.
Hierzu gehört auch die Implementierung agiler Prozesse in Unternehmen.
Q_PERIOR hat einen eigenen Ansatz entwickelt, wie sich jedes Unternehmen individuell in sechs Schritten zu einer agilen Organisation entwickeln kann.
q-perior.com/blog/roadmap-fuer-die-agile-transformation/

Zum Unternehmen
Q_PERIOR ist eine inhabergeführte Business- und IT-Beratung mit Standorten in Deutschland, Schweiz, Österreich, England, USA, Kanada, Rumänien und Bosnien-Herzegowina. Q_PERIOR unterstützt Großunternehmen und große Mittelstandsunternehmen mit integrierter Fach- und IT-Kompetenz.
Neben der Spezialisierung auf die Branchen Versicherungen, Banken, Touristik, Transport & Logistik, Automotive, Energie & Industrie und öffentlicher Sektor bietet Q_PERIOR ein branchenübergreifendes Beratungsspektrum in den Bereichen Audit & Risk, Business Intelligence, Finanzen & Controlling, Kundenmanagement, Projekt- & Implementierungsmanagement, Strategisches IT-Management, Supply Chain Management und Technologie. Über alle Bereiche hinweg setzt Q_PERIOR erfolgreich Projekte um, die Unternehmen in Zeiten der Digitalen Transformation wettbewerbsfähiger machen.

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Mit 3D-Virtual-Events Kunden begeistern

Mit 3D-Virtual-Events Kunden begeistern

Im Interview mit der Redaktion erläutert Danielle McConnell, Director Marketing bei Virtway den einfachen Einstieg für Unternehmen in „3D VIRTUAL EVENTS“.

Frau McConnell, wo liegen die Unterschiede zwischen Videos und Virtual Reality Erlebnissen?

Die Interaktion der Teilnehmer ist sicherlich der größte Unterschied, da sie die Erlebnisse gegenüber herkömmlichen Videokonferenzen verbessert. Jeder Teilnehmer erstellt einen Avatar, wodurch er sich wie in der realen Welt verhalten (bewegen, sprechen etc.) kann. Die Nutzer sind in diesem Fall viel engagierter sowie „präsenter“ und können mitmachen, anstatt nur zuzuschauen, was zu erheblich höheren Teilnahmequote und Kundenbindung führt.

Was bedeutet Immersion bzw. immersiv im Umfeld von VR bzw. 3D?

Unsere Plattform arbeitet mit virtueller 3D-Technologie, die eindrucksvolle Erlebnisse und eine Möglichkeit zur Kommunikation bietet. Gegenwärtig arbeiten wir noch nicht an einer VR-Version unserer Technologie, da es dazu bisher noch keine Nachfrage gibt. Sie ist jedoch verfügbar und einsatzbereit, sobald sich VR-Headsets immer mehr verbreiten.

Wie bereits erwähnt, verfügt jeder Benutzer über einen eigenen Avatar und macht so eine realitätsnahe Erfahrung. Die Kommunikation ist mit räumlichem 3D-Audio und VoIP in unserer Technologie integriert. Das System funktioniert ähnlich wie ein Walkie-Talkie: Durch Drücken der Sprechtaste kommunizieren die Benutzer über ihr Mikrofon, und alle um sie herum können hören, was sie sagen.

Die Kombination dieser Faktoren erzeugt die Wahrnehmung, physisch anwesend zu sein, obwohl man eigentlich über eine virtuelle Plattform verbunden ist.


„Jeder Benutzer vefügt über einen eigenen Avatar und macht so eine realitätsnahe Erfahrung.“

Danielle McConnell

Wie gestaltet sich der Einstieg für ein Unternehmen in „3D VIRTUAL EVENTS“ konkret?

Im Grunde ist es ganz einfach. Wir haben eigene virtuelle Szenarien erstellt, welche die Unternehmen vollständig an ihre Marke anpassen können. Dies wäre der Einstieg für Unternehmen.

Unternehmen können die Plattform für ein bestimmtes, einmaliges Ereignis buchen oder einen virtuellen Raum erstellen, den sie häufiger nutzen können.

Heutzutage kombinieren wir interaktive Business-Events mit ansprechenden Social-Events, um ein vollständiges Online-Event-Erlebnis zu schaffen, das einem Live-Event so nahe wie möglich kommt. Die Plattform unterstützt viele zusätzliche Arten von Aktivitäten wie Teambuilding-Sitzungen, Escape Rooms, Konzerte, Mottopartys usw.

Wie wird die Integration multimedialer Daten realisiert? Was ist möglich bzw. wird benötigt?

Die Plattform erlaubt das Hochladen aller verschiedenen Arten von Multimediadaten über unser Content Management System und deren Nutzung innerhalb unserer virtuellen Plattform. Bilder, Videos, Präsentationsfolien, Audiodateien. URLs und soziale Netzwerke können auch innerhalb der virtuellen Plattform verlinkt und darüber hinaus auch geöffnet werden, ohne dass dafür ein separates Fenster oder ein Browser benötigt wird.

Content-Elemente können über Plakate, Rollups, Präsentationsfolien, Billboards, an den Wänden der virtuellen Stände und an einer Vielzahl anderer Informationspunkte angezeigt werden.

Welche Interaktionsszenarien sind möglich?

Wir bieten verschiedene Bereiche wie Sitzungssäle, Auditorien, Expo-Hallen, die alle so groß sind, dass verschiedene Konferenzen und Präsentationen während einer Veranstaltung perfekt stattfinden können.

Wir verfügen auch über eine Vielzahl von Ausstellungsflächen, auf denen Unternehmen ihre Messestände mit ihrem Markenzeichen aufstellen und audiovisuelle Elemente wie Videos, PowerPoints, Kontaktformulare, virtuelle Assistenten usw. hinzufügen können.

Bei einigen gesellschaftlichen Veranstaltungen haben wir außerdem Pausenbereiche für Networking- oder Teambuilding-Aktivitäten, Spiele, Bühnen für Live-Musik oder Konzerte sowie Escape Rooms für etwas Spaß nebenbei. Darüber hinaus finden Sie je nach Thema eine lange Liste weiterer interaktiver Aktivitäten, welche Sie der Veranstaltung hinzufügen können.

Mit welchen softwaretechnische Herausforderungen muss gerechnet werden?

Unsere Technologie wurde darauf ausgelegt, sämtlichen Endgeräten zu unterstützen: Androiden mit mittlerer Reichweite, iPhones, Tablets, PCs, Macintosh-Computern usw. (Die wichtigste technische Einschränkung besteht darin, dass Macintosh-Benutzer über die neueste Version von Catalina verfügen müssen). Nutzer können sich von überall auf der Welt und von jedem Gerät aus verbinden, solange diese mindestens über eine 3G-Internetverbindung verfügen. Sobald sie sich in der Software befinden, können die Benutzer ihren Avatar sowie ihr Profil anpassen und können anschließend die virtuelle Welt entdecken.

Die Installation und der Onboarding-Prozess sind für Nutzer aller verschiedenen Profile recht einfach.

VR-Strategien: Wie unterstützen Sie Unternehmen im Kontext geplanter 3D-Events, Öffentlichkeitspräsentation und Marketing?

Mit unserem Partnerprogramm können wir Unternehmen mit zertifizierten Event-Organisatoren auf der ganzen Welt in Verbindung bringen. Unsere Partner durchlaufen einen umfangreichen Schulungsprozess, durch den sie zu Experten in unserer Technologie werden. Je nach Veranstaltungsform, Sprache, Zeitzonen usw. können wir Unternehmen mit unseren zuverlässigen Partnern in Verbindung bringen, die sich um alle Aspekte zur Umsetzung eines virtuellen Events kümmern.

Jeder Fall ist anders, je nach den Bedürfnissen des Unternehmens und der Veranstaltung, aber die Partner sind so geschult, dass sie dem Kunden sowohl bei der Vor- als auch bei der Nachbereitung eines Events beraten und unterstützen können. Jede Veranstaltung ist einzigartig, weshalb wir immer intern Rücksprache halten bevor wir einer Kundenanfrage zusagen können. Als nächstes definieren wir gemeinsam mit dem Kunden die Ziele seiner Veranstaltung und stellen somit klar, was genau erreicht werden soll. Darüber hinaus lässt sich unsere Plattform individuell anpassen: So können wir Markendesign und 3D-Elemente entsprechend dem Corporate Design und den Wünschen des Unternehmens implementieren. Unser höchstes Ziel ist schließlich, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Veranstaltung nach ihren Vorstellungen zu gestalten, und wir helfen ihnen bei jedem Schritt auf diesem Weg.

Was die Marketingmaßnahmen anbelangt, so sind alle PR-Aktivitäten außerhalb der Plattform vergleichbar mit denen jeder realen Veranstaltung. Doch in unserer virtuellen Welt gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten des Sponsorings, die während eines Events integriert und mit entsprechenden Headlines versehen werden können.

Welche weiteren VR-Szenarien sind denkbar?

Wie bereits erwähnt, kann die Virtway-Plattform problemlos so implementiert werden, dass sie mit VR-Headsets zugänglich ist. Es sollte ursprünglich Bestandteil unseres Geschäftsmodells sein und wird es wohl auch werden, aber derzeit sind VR-Headsets noch schwer zu bekommen. Unser Hauptanliegen ist es im Moment, unsere Plattform für ALLE Arten von Nutzern auf der ganzen Welt so zugänglich wie nur möglich zu gestalten und ihnen gleichzeitig eine fantastische Benutzererfahrung zu bieten.

Beschränken wir unsere Plattform nur auf Nutzer mit einem VR-Headset, wird die Mehrheit der Teilnehmer nicht in der Lage sein, an einer internationalen Konferenz teilzunehmen. Die Mehrheit der Menschen hat zu Hause immer noch keinen Zugang zu einem VR-Headset.

www.virtwayevents.com

Netzwerken im immersiven 3D-Event

von Danielle McConnell

Die Corona-Krise leistet virtuellen Veranstaltungen Vorschub.

Netzwerken in Zeiten des Social Distancings – eine echte Herausforderung! Wenn wir uns schon nicht mehr oder nur noch deutlich distanziert treffen dürfen, wie sollen dann Produktpräsentationen, Events und Messen, aber auch der gewohnte Business-Austausch und wichtige Geschäftsabschlüsse realisiert werden? In diesen Wochen der großen Einschnitte durch die Corona-Pandemie, denen allein in Deutschland fast 500 Messen zum Opfer gefallen ist, steigt die Nachfrage nach digitalen Alternativen.

Ähnlich wie Videokonferenz-Tools boomen und zur neuen Normalität im Homeoffice geworden sind, nutzen schon heute viele Unternehmen, Eventveranstalter oder auch Bildungsorganisationen interaktive 3D-Event-Technologien, um den Ausfall von realen Veranstaltungen zu kompensieren. Wir bei Virtway beispielsweise verzeichnen in diesen Wochen eine um fast 600 Prozent gestiegene Nachfrage. Was wir bereits aus Anwendungen für Virtual Reality-Umgebungen oder der Gaming-Welt kennen, führen wir in neuen Szenarien mit simulierten Umgebungen und dem Konzept von Avataren weiter – und das ohne VR-Brillen, um den Zugang so einfach wie möglich zu gestalten: Teilnehmer schlüpfen in die Rolle eines individuell ausgewählten Avatars, die mit vielen realitätsnahen Funktionen bestückt durch die 3D-Eventszenarien wandern. Dabei können die Kunstfiguren Emotionen zeigen, durch Winken auf sich aufmerksam machen, Vorträge anhören, mit anderen Avataren kommunizieren, sich Produkte virtuell präsentieren und erklären lassen und vieles mehr.

Virtway: Workshop

Mit eigens erschaffenen 3D-Welten, die durch die eingesetzten Avatare Interaktion und Sprachkommunikation in Echtzeit ermöglichen, wird ein immersives Erlebnis erreicht, das dem realen Leben weitgehend ähnelt und die persönliche Nähe der Beteiligten verstärken soll. Denn darum geht es vielen Event-Besuchern: Sie wollen nicht nur Produkt- und Markenwelten digital präsentiert bekommen, sondern Interaktion und sozialen Austausch erleben. Auf der Virtway-Plattform können Online-Messen, Lehrveranstaltungen und Seminare bis hin zu Mitarbeiter-Events, Workshops und Incentives eingesetzt werden, auf denen Hunderte von Teilnehmern zeitgleich im selben Raum zusammenkommen und interagieren, während Tausende in der identischen, digitalen Umgebung aktiv sind. Der Einstieg ist dabei sehr niedrigschwellig: Die Teilnahme ist über alle Android- und iOS-fähigen Endgeräte möglich. Dass die Teilnehmerzahl weltweit unbegrenzt ist und allenfalls durch Sprachbarrieren eingeschränkt wird, ist ein wesentlicher Vorteil.

Darüber hinaus kommt insbesondere für große Veranstaltungen und Messen noch ein weiterer Aspekt hinzu, der mit Sicherheit auch nach den Corona-bedingten Reise- und Kontaktbeschränkungen relevant bleiben wird: die Kosten. So liegen die Ausgaben für den Auf- und Abbau eines realen Messestands, der Deko-Materialien, der Technik sowie den Reiseaufwendungen der Mitarbeiter weit über den Kosten eines virtuellen Auftritts. Hinzu kommt die schlechte Ökobilanz eines realen Events mit hohem Reiseaufkommen, Produktion und Abfällen, aber auch der große Zeitfaktor, den eine Messe für die Teilnahme an Personal benötigt. Sieht man die teils hohen Reichweiten, die virtuelle Veranstaltungen erreichen können, steht die Effizienz einer realen Messe durchaus in Frage.

Ganz ersetzen werden die virtuellen 3D-Konzepte das reale Business-Treffen oder die klassische Messe jedoch nicht. Zu wichtig sind nach Ansicht vieler Aussteller die Möglichkeit zum Networking, die persönlichen Kontakte, die Gespräche, oft auch nach der Messe am Abend, „off the records“, aber auch der haptische Kontakt zu innovativen Produkten. Eine Keynote kann man auch virtuell verfolgen, potentielle Geschäftspartner werden sich jedoch weiterhin bei wichtigen Abschlüssen in die Augen schauen und – nach der Corona-Krise – auch wieder die Hand geben können.

Eine Zukunftslösung können sogenannte Hybridmessen sein, die analoge und digitale Veranstaltungsformate kombinieren und die Vorteile beider Konzepte zu einem Gesamtbild miteinander vereinen: Aufwändig geplante Event- und Marken-Inszenierungen mit Live-Charakter und zugleich die Partizipation für ein weit größeres Publikum, das sich von überall digital zuschalten kann. Marketingorientierte 3D-Spezialisten können hier den Veranstaltern und Markenartiklern die virtuelle Verlängerung bieten. Der Schub durch die Corona-bedingten Event-Ausfälle wird daher von Dauer sein und digitale, immersive Formate in einigen Jahren zum Alltag gehören.


Erfahren Sie im Interview mit Danielle McConnell mehr über Virtway´s interaktive 3D-Event-Technologien
https://www.trendreport.de/mit-3d-virtual-events-kunden-begeistern

Über die Autorin

Danielle McConnell, Director Marketing bei Virtway, ist seit mehr als sechs Jahren im VR/Technologiesektor tätig. Das in Spanien beheimate Technologieunternehmen Virtway entwickelt seit über zehn Jahren eigene Anwendungen und eine immersive Plattform, die virtuelle 3D-Online-Erlebnisse wie Konferenzen, Messen und Schulungen bietet. Zu den Kunden zählen internationale Unternehmen wie Roche, Accenture, AstraZeneca, Naturgy sowie viele Bildungseinrichtungen. Virtway verfügt über vier Standorte in Oviedo, Madrid, New York City sowie Malmö und bietet seine Plattform jetzt auch in Deutschland an.

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Das Einkaufserlebnis auf dem Prüfstand: Basics zählen mehr als Virtual Reality

Dies ist ein Gastbeitrag von Oliver Bogatu, General Manager DACH bei Bloomreach

Das Kaufverhalten von Konsumenten und Business-Einkäufern hat sich mit der Corona-Pandemie grundlegend verändert. Wie genau, zeigt jetzt die Studie „The State of Commerce Experience“ von Bloomreach und Forrester. Eine zentrale Erkenntnis: Worauf Unternehmen beim Online-Erlebnis Wert legen, deckt sich nicht immer mit dem, was den Kunden wichtig ist. Diese wünschen sich vor allem, dass die Basics in Sachen Customer Experience stimmen – und werden dabei oft enttäuscht.

Die Corona-Pandemie ist für die meisten Marken und Händler die größte Herausforderung, die ihr Geschäft je gesehen hat. Bloomreach, ein führender Anbieter von Commerce Experience-Lösungen, hat jetzt gemeinsam mit Forrester Consulting in einer globalen Umfrage untersucht, wie es um den Handel steht – und was sich durch Covid-19 verändert hat. Aufgrund von Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen war zu erwarten, dass Onlineshopping an Auftrieb gewinnt. Die Studie bestätigt das: 46 Prozent der Unternehmen beobachten einen Anstieg des digitalen Geschäfts. 38 Prozent der befragten E-Commerce-Entscheider verzeichnen ein erhöhtes Suchvolumen auf ihren Online-Kanälen, 36 Prozent einen höheren Online-Traffic und 34 Prozent sehen mehr Online-Bestellungen. Zudem setzen 32 Prozent verstärkt auf Marktplätze wie Amazon, um ihre Online-Umsätze schnell zu steigern. Und ebenso viele betrachten die digitalen Kanäle als überlebenskritisch für ihr Geschäft.

Online-Kauf mit Hindernissen

Dieser Befund spiegelt sich auch auf Seiten der Käufer wider: Die Hälfte der Konsumenten bestellen seit den Pandemie-Beschränkungen Produkte im Web, die sie vorher nur im Ladengeschäft gekauft haben. Das betrifft am häufigsten Lebensmittel, Haushaltswaren und Spielzeug. Doch Einkäufe übers Internet sind keineswegs immer so unkompliziert, wie man es heutzutage meinen sollte. 72 Prozent der deutschen Käufer – sowohl End- als auch Unternehmenskunden – hatten bereits Schwierigkeiten, als sie Waren online recherchieren und ordern wollten: von unbefriedigenden Suchergebnissen über fehlende Informationen, wie etwa Produktbilder, Bewertungen oder Lieferdetails, bis hin zu nicht vorrätiger Ware. Außerdem war die letzte Online-Erfahrung bei nicht einmal 20 Prozent der Kunden vollständig personalisiert. Nur Namen und Geburtsdaten von Kunden zu kennen, ist für eine konsequente Personalisierung nicht ausreichend. Relevante Inhalte und Angebote sind aber unverzichtbar. Immerhin hat Content auf der Shop-Website für 33 Prozent der Kunden den Anreiz zum Kauf gegeben. Bedenklich ist auch, dass die Customer Experience ausgerechnet auf der eigenen Marken-Website und Mobile-App zu wünschen übrig lässt: Nur 30 beziehungsweise 24 Prozent der Kunden waren hier mit dem Einkaufserlebnis zufrieden – im Gegensatz zu 47 Prozent beim Online-Marktplatz. Unternehmen vertun somit die Chance, auf den eigenen Kanälen gegenüber Amazon und Co. zu punkten. Gerade in diesen Zeiten wäre dies ein deutlicher Wettbewerbsvorteil. Stattdessen geht die Unzufriedenheit der Käufer so weit, dass 37 Prozent bereit wären, für eine bessere Kundenerfahrung mehr Geld auszugeben – für die im internationalen Vergleich als besonders preissensibel geltenden Deutschen ein beachtlicher Wert. Unter den Business-Einkäufern ist die Bereitschaft mit 56 Prozent sogar noch höher.

Es fehlt an den Grundlagen

Erwarten die Kunden möglicherweise zu viel? Setzen sie eine hypermoderne Customer Experience mit allen Gimmicks voraus, die neue Technologien in petto haben? Die Studie zeigt, dass dem nicht so ist. Käufer vermissen keine anspruchsvollen interaktiven Inhalte oder ausgefallenen Features im Webshop. Vielmehr sorgen grundlegende Aspekte der Kundenerfahrung für Frust. So berichten 29 Prozent der Käufer, dass ein Produkt, das sie kürzlich online bestellen wollten, nicht auf Lager war. 21 Prozent konnten auf eine oder mehrere Fragen keine Antwort finden. Und 16 Prozent haben das Einkaufserlebnis nicht als intuitiv empfunden. Solche Defizite betreffen nicht nur einen Bereich, sondern ziehen sich durch alle Phasen der Customer Journey. Diese negativen Erfahrungen haben Kunden in den letzten drei Monaten vor der Befragung gemacht:

  • Produktsuche
    41 Prozent erhalten Treffer, die nicht zu ihrer Suche passen; 28 Prozent können die Suchergebnisse nicht filtern; 27 Prozent vermissen im Suchfeld eine Textvervollständigung.
  • Produktinformationen
    43 Prozent berichten von fehlenden oder schlechten Produktbildern; 36 Prozent bemängeln lückenhafte oder unpräzise Produktinformationen; bei 28 Prozent sind die Angaben zum Preis verwirrend oder fehlen ganz.
  • Unterstützender Content
    33 Prozent vermissen Bewertungen oder Rezensionen von Verbrauchern, 23 Prozent solche von Fachleuten; 26 Prozent fühlen sich bezüglich der Anwendung des Produkts nicht ausreichend aufgeklärt.
  • Check-out und Lieferung
    32 Prozent der Käufer können ihre bevorzugte Bezahlart nicht nutzen, weil sie nicht angeboten wird; 28 Prozent empfinden die Versandkosten als hoch oder die Lieferzeit als lang; 25 Prozent monieren die fehlende Möglichkeit, den Status der Lieferung zu verfolgen.

Kundenwünsche nicht im Fokus

Die Ergebnisse offenbaren auch einen der Gründe, warum es Unternehmen nicht gelingt, allen Kunden ein zufriedenstellendes Einkaufserlebnis zu verschaffen. Viele Aspekte der Customer Experience werden von Käufern einerseits und Händlern andererseits ganz unterschiedlich gewichtet. Beispielsweise sind für 82 Prozent der B2C-Kunden Suchergebnisse, die ihnen die passenden Produkte anzeigen, ein wichtiges oder sogar kritisches Kriterium – während nur 45 Prozent der Händler die Möglichkeit bieten, Suchergebnisse nach Kategorien wie Preis, Marke, Stil etc. zu filtern. Ebenso legen 76 Prozent der Kunden Wert auf eine einfache Navigation im Webshop, die jedoch nur 46 Prozent der Händler aktiv anstreben. Im Gegenzug wollen 64 Prozent der Händler eine visuelle Suche anbieten. Kunden laden dabei zum Beispiel ein Foto eines T-Shirts hoch und bekommen ähnliche Produkte angezeigt. Dieses Feature erachten allerdings nur 34 Prozent der Käufer aktuell als wichtig. Die Diskrepanzen verdeutlichen: Händler schätzen häufig falsch ein, was ihre Kunden beim Onlineshopping wirklich benötigen. Sie fokussieren Elemente der Customer Experience, die für Kunden zweitrangig sind, und vernachlässigen gleichzeitig, was für ein gelungenes Einkaufserlebnis unverzichtbar ist.

Die richtigen Prioritäten setzen

Dabei ist es denkbar, dass Händler den Käufern hier und da einen Schritt voraus sind. Manche Features spielen vielleicht heute noch keine große Rolle, werden aber in Zukunft relevanter sein. So sind beispielsweise Produktvideos nur für 26 Prozent der Kunden, aber für 53 Prozent der Händler ein wichtiges Kriterium. Insofern ist es kein Fehler, wenn Händler auch auf Videocontent setzen, um die Merkmale und Funktionsweise von Produkten zu erläutern. Mit neuartigen Features zu experimentieren, darf aber keinesfalls auf Kosten der Basics geschehen. Zu letzteren zählt etwa die Angabe von detaillierten Produktinformationen. Diese sind für 80 Prozent der Kunden wichtig, doch gerade einmal 24 Prozent der Händler haben sie auf ihrer Agenda. Wenn die Grundlagen nicht stimmen, hat dies fatale Folgen. Der Preis für schlechte Einkaufserlebnisse ist hoch: Die Hälfte der befragten B2C- und B2B-Kunden sehen es als unwahrscheinlich an, dass sie nach einer schlechten Erfahrung noch einmal bei demselben Händler kaufen würden. Und sogar noch mehr, nämlich 56 Prozent, würden mit großer Wahrscheinlichkeit anderen davon erzählen. Somit leidet nicht nur die Konversion, sondern auch die Reputation der Marke.

Neue Technologien gezielt nutzen

Was bedeuten diese Erkenntnisse für Unternehmen? In Folge von Corona richten E-Commerce-Treibende ihre Strategie neu aus. Der Fokus verlagert sich von Offline zu Online. 20 Prozent der Händler wollen in den nächsten zwölf Monaten die Investitionen in ihre stationären Ladengeschäfte kürzen. Gleichzeitig soll mehr in die eigene Website und die eigene Mobile-App investiert werden – 64 beziehungsweise 58 Prozent erhöhen hier das Budget. Außerdem planen 68 Prozent der Unternehmen, mehr für entsprechende Commerce-Technologien auszugeben. Dazu gehören etwa KI-basierte Experience- und Personalisierungs-Tools, Lösungen für Konversionsoptimierung und Produktinformationsmanagement (PIM) sowie vernetzte Services. Seit Corona führen KI-Tools, verbesserte Suchmöglichkeiten und Direct-to-Consumer-Modelle die Liste der geplanten Investitionen an. Individuelle, auf die persönlichen Vorlieben abgestimmte Online-Erlebnisse zu bieten, zahlt sich aus: Unter den Händlern, die bereits KI zur Personalisierung einsetzen, verzeichnen 96 Prozent einen höheren durchschnittlichen Wert des Warenkorbs. Ebenso viele sehen Verbesserungen während der Customer Journey.

Was Händler jetzt tun sollten

Neue Technologien wie KI oder Virtual Reality sind wichtig und werden den zukünftigen Standard der digitalen Customer Experience mitbestimmen. Bevor sich Unternehmen damit befassen, sollten sie jedoch aktuelle Defizite in Sachen Kundenerfahrung identifizieren und beheben. Von zentraler Bedeutung sind effiziente Suchmöglichkeiten, eine intuitive Seitennavigation sowie übersichtliche Angaben zum Produkt und zum Kaufvorgang. Kunden wollen das passende Produkt schnell finden und auf einen Blick alle relevanten Informationen erhalten: Ist der Artikel in der gewünschten Ausführung vorrätig? Wie lange dauert die Lieferung? Kann ich per Rechnung bezahlen? Etc. Erst wenn der Onlineshop dahingehend dem State of the Art entspricht, ist es an der Zeit, innovativere Features aufzugreifen. Darüber hinaus ist es wichtig, Kunden entlang der gesamten Customer Journey mit interessanten, personalisierten Inhalten zu versorgen. Käufer von heute wünschen sich unterhaltende und nützliche Interaktionen mit ihren Lieblingsmarken – und keine bloßen Shopping-Transaktionen. Händler, die nicht nur als Bestellannehmer agieren, sondern ihre Commerce-Strategie konsequent vom Kunden her denken, haben den wichtigsten Schritt zum Erfolg schon gemacht.

Über den Autor

Oliver Bogatu ist General Manager DACH bei Bloomreach (www.bloomreach.com), einem internationalen Anbieter im Bereich Commerce Experience. Er verantwortet die Aktivitäten des Softwareherstellers im deutschsprachigen Markt, beaufsichtigt die Beziehungen zu Kunden und Partnern und kümmert sich um das Business Development. Bogatu verfügt über langjährige Erfahrung im B2B- und B2C-E-Commerce. Er ist Experte für digitale Plattformstrategie und -technologie sowie für den Vertrieb komplexer SaaS-Commerce-Lösungen.

Den vollständigen Studienbericht mit weiteren Ergebnissen finden Sie hier zum kostenfreien Download unter  www.bloomreach.com/de/TheStateofCommerceExperience.

Digital Asset Management

Die TREND REPORT-Redaktion hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung digitaler Assets für Unternehmen zu beleuchten.

Die vernetzte Gesellschaft

Die letzten Wochen und Monate waren wie ein Schnelldurchlauf in Sachen Digitale Transformation und Themen wie Slack, Zoom und Teams engültig im Alltag angekommen.

Digitale Geschäftsmodelle: Banken brauchen Daten-DNA

von Christian Wolfangel

Sechs von sieben Verbrauchern in Deutschland sind grundsätzlich einverstanden damit, dass Unternehmen persönliche Daten sammeln und auswerten. Die große Mehrheit ist sogar bereit, den Blick auf das eigene Konto mit anderen zu teilen. 78 Prozent vertrauen dabei der eigenen Hausbank am meisten. Das Problem: Viele Institute wissen damit kaum etwas anzufangen. Das zeigen zwei Umfragen von Senacor Technologies.

83 Prozent der Institute sagen von sich, dass sie zwar verstanden haben, wie wichtig Daten für ihr künftiges Angebot sind. Vor allem die Umsatzdaten halten sie für interessant. 73 Prozent wollen die Daten nutzen, um ihre Produkte zu verbessern oder neue zu entwickeln (vgl. Abb. 1). Zwei Drittel sehen diese Chancen auch bei den von ihnen angebotenen Dienstleistungen. Zudem gelten der Vertrieb über Partner sowie Cross- und Upselling als lohnend, wenn es darum geht, Kundendaten auszuwerten und daraus etwas zu machen. Allerdings sind die Institute noch weit davon entfernt, auf Daten aufbauende Angebote in größerem Stil zu starten.


Abb. 1: Banken wollen mit Daten vor allem Produkte und Services besser machen. Quelle: Senacor.

Vorsichtige Planlosigkeit regiert

Gerade mal ein Viertel der Banken sagt von sich, dass sie kurz davor stehen, ein oder gar mehrere digitale Angebote zu launchen. 21 Prozent sind soweit, dass sie einen ersten Prototypen zu einem vollwertigen Dienst ausbauen wollen und magere 19 Prozent sagen von sich, zumindest mit einem ersten Projekt angefangen zu haben. Vielmehr stecken die Institute noch den in Vorbereitungen fest, um digital durchstarten zu können. 30 Prozent der Banken entwickeln beispielsweise gerade erst die Regelsysteme, um Daten systematisch zu analysieren. Jede dritte baut eine eigene Abteilung auf, die mit Daten arbeiten soll. 42 Prozent erschaffen einen zentralen Data Lake, weil die Informationen auf zu vielen IT-Systemen verteilt sind. Viele wissen aber auch noch gar nicht, was genau sie mit den Daten machen wollen.

Fast jede dritte Bank stellt fest, dass sie noch gar keinen Anwendungsfall für ihre Daten hat. Die Hälfte beschäftigt sich derzeit damit, Kunden danach zu fragen, was sie für digitale Diente haben wollen. Ausgerechnet das dürfte aber für einige Ernüchterung sorgen. Die Bundesbürger wissen zwar, dass ihre Daten viel wert sind. 62 Prozent erwarten deshalb, dass sie etwas dafür bekommen, wenn sie Informationen über sich preisgeben (vgl. Abb. 2). Was das aber genau sein soll, ist vielen Verbrauchern genauso schleierhaft wie den Banken selbst. Von günstigeren Versicherungen über eine persönliche Ansprache zu besonderen Lebensereignissen bis hin zu einer laufend aktualisierten Kreditlinie – nichts davon überzeugt die Deutschen stark genug, als dass sie dafür ihre Kontodaten auswerten lassen würden. Jeder Zweite freut sich noch über einen besseren Schutz vor Betrügern.


Abb. 2: Die Deutschen wollen ihre Daten nicht einfach verschenken. Quelle: Senacor.

Banken sollten sich mehr trauen

Die eigenen Kunden werden den Instituten also kaum verraten, was sie mit ihren Daten anstellen sollen. Darauf müssen sie selbst kommen – und das überrascht eigentlichen auch nicht. Hätte man vor etwas mehr zwanzig Jahren gefragt, ob die Bürger Geld per E-Mail verschicken wollen, wäre Paypal vermutlich nie entstanden. Heute nutzen weltweit mehr als 270 Millionen Menschen den digitalen Bezahldienst, um einzukaufen, Rechnungen mit Freunden zu teilen und sich gegenseitig Geld zu senden. Und das, obwohl 63 Prozent der Deutschen Tech-Firmen misstrauen und, genau wie bei Apple Pay und Google Pay, der Anbieter alle Transaktionen sehen kann. Diese Zweifel verfliegen offenbar, wenn das Angebot nur einfach genug ist und den Alltag erleichtert.

Bedenklich stimmt deshalb eine aktuelle Finastra-Umfrage, nach der in Deutschland zwar gut drei Viertel der Institute auf offene Schnittstellen (API) setzen, jedoch nur 40 Prozent ein „Must Have“ im Open Banking sehen. Weil sie wegen PSD2 ihre Datenspeicher aber trotzdem öffnen müssen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis findige Unternehmen in die Kunde-Bank-Beziehung einbrechen und auf den freigegebenen Kontodaten ein Geschäft aufsetzen. Wie wahrscheinlich das ist, lässt ein Blick auf die deutsche Startup-Szene erahnen. Allein 900 Fintechs zählen Comdirect und Barkow Consulting in ihrer jüngsten Fintechs-Studie allein in Deutschland. Hinzu kommen etwas mehr 130 Insurtechs, die den Versicherungsmarkt aufmischen wollen.

Fazit

Deutsche Banken haben erkannt, wie wichtig Daten für das eigene Geschäft sind und dass sich dieser Trend sogar noch verstärkt. Sie müssen jetzt lernen, sich in eine Rolle einzufinden, die über das klassische Banking hinausreicht. Konkret bedeutet das: sie müssen sich von einem Provider zu einem Innovator entwickeln. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind weiterhin gefragt. Doch sie sollten digital mehr riskieren und sich aktiv darauf einlassen, selbst Ideen auszuprobieren und sich nicht auf Kontodiente und eine Trading-App beschränken. Zwar lassen sich viele Dienste auch gemeinsam mit Technologiepartnern umsetzen. Darauf bereiten sich viele Banken inzwischen vor, indem sie APIs entwickeln – und das ist gut. Noch attraktiver ist aber, selbst den Takt vorzugeben, mit eigenen Digitaldiensten Kunden zu binden und dadurch auch die in den letzten Jahren immer stärker in Mitleidenschaft gezogene Cost-Income-Ratio bei den Einnahmen wieder stärker positiv zu beeinflussen.

Über die Umfrage

Anfang 2020 hat Senacor Technologies 1.000 Verbraucher und 100 Fach- und Führungskräfte aus Banken online über Datendienste im Finanzbereich befragt. Banken können die Ergebnisse unter dem Stichwort Trendreport kostenfrei per Email anfordern: research@senacor.com.

Über den Autor





Christian Wolfangel ist Partner bei Senacor Technologies und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Beratung. Der diplomierte Informatiker hat sich auf die digitale Transformation von Banken und Versicherern spezialisiert. Zu seinen Schwerpunkten zählt zudem die digitale Prozess- und Produktentwicklung. Senacor unterstützt die PSD2-Arbeitsgruppe der Berlin Group, um offene Standards im Zahlungsverkehr voranzutreiben.

Mehr darüber: www.senacor.com und www.berlin-group.org.

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„Die Zeit für reine Expertenlösungen ist vorbei“

„Die Zeit für reine Expertenlösungen ist vorbei“

Erfolgsentscheidend für die digitalisierte Wertschöpfung wird es zunehmend sein, datenbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ein wichtiger Punkt dabei sind stets aktuelle Informationen über die unternehmenseigene IT-Infrastruktur. Aber die Unternehmen werden keine Zeit mehr haben, diese mühsam zu sammeln, wie André Christ im Interview betont. Der Grund dafür liegt nicht zuletzt auch in der digitalen Transformation und dem Wandel zu Produktorganisationen. Hier kommen Enterprise-Architekten ins Spiel. Ihre Rolle erläutert der CEO der LeanIX GmbH.

„Remote first“ scheint das Gebot der Stunde zu sein – und Enterprise-Architekten rücken in der Covid-19-Krise in ihren Unternehmen verstärkt in den Fokus. Warum?
Unsere Kunden beschreiben aktuell drei große Herausforderungen: Sie müssen den Zugang aller Mitarbeiter zur notwendigen Software sicherstellen, sie stehen einem gestiegenen Kostendruck gegenüber und sie sollen dafür sorgen, das Geschäftsmodell robuster zu machen und Innovationen zu ermöglichen. Enterprise-Architekten nehmen jetzt eine Schlüsselrolle ein, weil sie mit einer guten Datenbasis direkte Antworten liefern können. Zum Beispiel bei der Einsparung von Kosten: Verschiedene Studien zeigen, dass 20 bis 30 Prozent der Software-Lösungen in Unternehmen redundant sind. Mit einer systematischen Betrachtung lassen sich solche Applikationen schnell rationalisieren oder zusammenlegen.

Hat sich die Rolle von Enterprise-Architekten in den Unternehmen denn nun verändert?
Sagen wir es so: Es wird jetzt wahrgenommen, welche Bedeutung ihre Arbeit hat und welch umfassenden Beitrag sie für das Unternehmen leisten können. Enterprise-Architekten sitzen mittlerweile wirklich in höchsten Entscheidungsgremien mit am Tisch, wenn es zum Beispiel um den Einkauf wichtiger Lösungen geht. Als Unternehmen habe ich in der Krise einfach nicht mehr die Zeit, Infos über meine IT, über meine Prozesse und deren Verknüpfung mühsam zusammenzutragen. Auch Kopfmonopole – also das Wissen in wenigen Köpfen – können sich Unternehmen nicht mehr erlauben. Transparente und verlässliche Informationen auf Knopfdruck spielen eine wichtige Rolle für datengetriebene Entscheidungen. Und das ist es, was Enterprise Architecture Management leisten kann.

Wie begegnet eine EA-Lösung wie Ihre den Bedürfnissen der Unternehmen?
Unser Fokus liegt genau darauf, diese schnellen datengetriebenen Entscheidungen zu ermöglichen. Wir setzen in unserer EA-Lösung auf einen kollaborativen Ansatz, der die Zusammenarbeit aller Stakeholder fördert. IT-Anwendungen werden nicht isoliert betrachtet, sondern immer im Hinblick auf die Geschäftsfähigkeiten. Besonders wichtig ist uns, dass mit dem LeanIX-Datenmodell schon nach kurzer Zeit belastbare Ergebnisse zur Verfügung stehen – und für die Unternehmen eine schnelle Wertschöpfung möglich ist. Ich verdeutliche mal an einem Fall aus der Praxis, warum Mitarbeiter in der IT mehr als je zuvor zusammenarbeiten müssen: So gibt es zum Beispiel die Fachbereiche „Strategische Anwendungsplanung“ und „Servicemanagement“. Bislang schauten beide jeweils durch ihre eigenen Anwendungen auf eine unterschiedliche Datenbasis und unterschiedliche Funktionalitäten – mit entsprechenden Redundanzen. Wir bieten die entsprechenden Tools, die von beiden Seiten genutzt werden können. So entsteht eine gemeinsame Datenbasis mit allen Vorteilen einer zentralen Datenhaltung.

Wie und warum kann eine moderne Enterprise-Architecture-Plattform die digitale Transformation beschleunigen? Welches sind die zentralen Herausforderungen?
Es reicht nicht mehr, nur die IT-Infrastruktur anzuschauen, ohne sie mit Produkten zu verknüpfen. Eben das kann eine moderne EA-Lösung und wirkt darum wie ein Katalysator beim Wandel einer Projekt-Organisation in eine Produkt-Organisation. Ähnlich wie bei der Apple Time Machine sollte ich als Unternehmen den Stand meiner IT-Landschaft zu jedem beliebigen Zeitpunkt auch in der Zukunft betrachten können, um rechtzeitig notwendige Änderungen anzustoßen. Eine der bedeutendsten Fragen für Unternehmen ist dabei sicherlich, wie sie den Weg in das Thema Cloud Computing schaffen. 

Und wie können Unternehmen zukünftig auch Multicloud-Umgebungen optimal für sich nutzen – und dabei zentrale Fragen zu Compliance und Governance berücksichtigen?
Man muss die Mechanismen der Cloud verstehen, um sie für sich nutzbar zu machen. Es geht darum, die Geschwindigkeit der Cloud nicht zu verlieren – und trotzdem sicher damit zu arbeiten. Viele unserer Kunden sind börsennotierte Unternehmen, die sich nicht nur darauf verlassen können, dass einzelne Mitarbeiter sämtliche Regeln einhalten. Mit unserer Cloud Native Suite kann man eine sehr einfache Governance aufsetzen, die es trotzdem ermöglicht, Geschwindigkeit in die Transformation zu bringen. So behalten Unternehmen auch über die Clouds verschiedener Hyperscaler hinweg den Überblick, können automatisiert die dort vorhandenen Services auflisten, diese analysieren und dadurch schnellere Entscheidungen treffen. Aktuell unterstützen wir AWS, Microsoft Azure und Google Cloud. Wir haben Pläne, weitere Anbieter wie Alibaba zu ergänzen – auch um im asiatischen Markt stärker zu wachsen. Grundsätzlich helfen wir Unternehmen mit unserer Cloud-Lösung dabei, einen Vendor-neutralen Überblick zu bekommen über das, was sie in der Cloud effektiv nutzen.

Was meinen Sie: Hat die aktuelle Lage die digitale Transformation in den Unternehmen beschleunigt?
Ich glaube, dass mehrere Jahre digitaler Transformation in wenigen Wochen zusammengeschoben worden sind. Wenn man sich zum Beispiel anschaut, dass Themen wie Zoom im privaten Leben mittlerweile extrem gut verstanden werden. Ohne die tägliche Konfrontation damit wäre das nicht denkbar gewesen. Allein der Einsatz von modernen Arbeitsmechanismen hat dafür gesorgt, dass die digitale Transformation beschleunigt wurde. Dem muss sich bei den Unternehmen jetzt aber auch ein neues Bewusstsein anschließen. Welche neuen Führungsmechanismen brauche ich? Wie gehe ich mit Transparenz in der Erreichung von Zielen und bei der Führung von Mitarbeitern um? Diese Fragen müssen wir uns verstärkt stellen.

„Wir bieten Unternehmen einen echten Mehrwert und schreiben damit unsere eigene Erfolgsgeschichte“ führt André Christ im Interview aus.

Welche Lehren sollten die Unternehmen noch aus der Krise ziehen?
Ich muss es als Unternehmen ermöglichen, dass Daten einem großen Teil der Mitarbeiter im Unternehmen zur Verfügung stehen. Die Zeit für reine Expertenlösungen ist vorbei. Man hat in den letzten Jahren viel über Customer Experience gesprochen. Meiner Meinung nach wird das Thema Employee Experience zukünftig immer wichtiger werden. In der Krise wurde für viele Unternehmen schmerzhaft deutlich, wenn diese positive Employee Experience gefehlt hat und wichtige Bereiche einfach stillgestanden haben. Nur Lösungen, die gerne genutzt werden, werden von den Mitarbeitern auch kontinuierlich zum Wohl des Unternehmens eingesetzt.

Sie bewegen sich mit innovativen Produkten im dynamischen IT-Markt. Ist es ein Nachteil, dass das Unternehmen in Bonn und nicht im Silicon Valley sitzt?
Wir haben LeanIX im Jahr 2012 gegründet – genau 40 Jahre nach SAP. Seitdem schreiben wir an unserer eigenen Erfolgsgeschichte „made in Germany“. Derzeit arbeiten wir mit mehr als 280 Unternehmen auf der ganzen Welt zusammen. Ein Drittel unseres Umsatzes generieren wir schon heute im US-Markt – zum Beispiel mit so renommierten Software-Firmen wie Dropbox oder Atlassian. Wir sind in der Branche anerkannt und werden im aktuellen Gartner Magic Quadrant für EA-Tools als Visionär gelistet. Also nein, ich kann keinen Standort-Nachteil erkennen. Es ist ja nicht zwingend so, dass jede Innovation aus den USA kommen muss.

Seit einigen Jahren veranstalten Sie mit den EA Connect Days ein bedeutendes internationales Branchenevent. Wie meistern Sie das mit den besonderen Rahmenbedingungen im Jahr 2020?
Wir haben Ende Mai die Premiere unseres ersten virtuellen EA Connect Days gefeiert – und konnten rund 1.700 Teilnehmern ein spannendes Programm anbieten. Die kommenden EA Connect Days am 2. und 3. September sollen als kostenfreies, hybrides Event stattfinden: Unter Berücksichtigung der dann gültigen Hygienemaßnahmen freuen wir uns über Besucher in Bonn – im World Conference Center, dem ehemaligen Plenarsaal des deutschen Bundestages. Wir werden aber diese ganze Konferenz auch live übertragen. Wir starten morgens mit Inhalten speziell für australische Enterprise Architekten, dann geht es weiter über Asien und Europa bis hin zu den USA am Abend. So bringen wir die Enterprise Architekten aus aller Welt zusammen – immer genau darauf zugeschnitten, was diese in ihren Regionen interessiert. Dazu stellen wir eine ganze Reihe von Expertenvorträgen auf die Beine. Ergänzend dazu haben wir mittlerweile wahrscheinlich die größte Slack Gruppe, in der sich Enterprise Architekten austauschen. Es ist großartig zu sehen, wie intensiv Fachleute aus der ganzen Welt in diesem Kanal miteinander kommunizieren.

Wo soll die Reise für LeanIX hingehen?
Wir glauben daran, dass wir mit LeanIX ein eigenständiges großes Technologie-Unternehmen aufbauen können, das eine weltweite Relevanz hat. Mit unseren beiden Produkten können wir die Reise der Unternehmen in der digitalen Transformation komplett unterstützen – beginnend mit unserer EA-Lösung bis hin zum nativen Cloud-Management. Wir sind überzeugt, dass am Ende nicht alles in der Cloud sein wird, aber eben auch nicht mehr alles on premises. Insofern bieten wir CIOs, CTOs und auch CDOs in der Digitalisierung eine umfassende Lösung an, um diesen Wandel sinnvoll zu steuern.

Weitere Informationen unter:
www.leanix.net

Alles automatisch?

Geschäftsprozesse richtig automatisieren

Ein Gastbeitrag von Carolin Jackermeier für die Wemakefuture GmbH

“ Zeit spart Geld“ – Der Satz klingt abgedroschen und doch bleibt er der Kern des Wirtschaftens. Möglichst effizient arbeiten und möglichst wenig Zeit mit langweiligen, monotonen und lästigen Aufgaben zu verbringen, die einfach erledigt werden müssen – das wünscht sich wohl jede Selbstständiger. Wer möchte schon stundenlang Zahlen in eine Excel-Tabelle kopieren? Und trotzdem finden in vielen Unternehmen immer noch unzählige Prozesse manuell statt.

Digitalisierung vs. Automatisierung

Die Corona-Pandemie zwingt Firmen in eine rapide digitale Transformation: Videokonferenzen statt Geschäftsreisen, Online-Shops statt Vor-Ort-Verkauf und zeitlich flexibleres Arbeiten von Zuhause. Eine Blitz-Digitalisierung.

Doch ein Unternehmen zu digitalisieren, heißt nicht einfach nur, eine Website oder einen Online-Shop zu haben und per Mail erreichbar zu sein. Ein wichtiger – wenn nicht sogar der für das effiziente Arbeiten wichtigste – Teilbereich der Digitalisierung ist die Automatisierung. Zu digitalisieren sollte also gleichzeitig auch heißen, zu automatisieren.

Die Krise kann für Unternehmern auch eine riesige Chance sein. Sie können die Zeit nutzen ihre Prozesse zu automatisieren und effizienter zu werden.

Automatisieren bedeutet nicht etwa die Menschen aus der Firma zu drängen und sie durch Roboter zu ersetzen. Auch wenn kurzfristig Stellen wegfallen, ist es wichtig langfristig die soziologische Perspektive nicht zu vergessen: Die Menschen müssen mitgenommen und geschult werden. Automatisieren heißt monotone, wiederkehrende Routineaufgaben loszuwerden und sich auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich wichtig für das eigene Geschäft sind.  Aus einer Studie der Unternehmensberatung PwC geht hervor, dass 70 Prozent der Befragten überzeugt sind, dass neue Technologien ihre Arbeit verbessern werden. Davon profitieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Spart ein Mitarbeiter nur 30 Minuten Zeit am Tag, an 250 Arbeitstagen im Jahr, entspricht das jährlich mehr als 120 Stunden.

Automatisierung kann bei einfachen Aufgaben beginnen: Push-Benachrichtigungen zum Lagerbestand, das automatische Ausfüllen einer Tabelle oder eine Registrierungs-Mail an die Kunden. Am Ende können die gesamte Buchhaltung, der Vertrieb oder das Marketing automatisiert werden.  Unternehmen können sich darauf konzentrieren, Beziehungen zu ihren Kunden auszubauen und die Qualität ihrer Dienstleistung zu steigern.


Intelligente Prozessautomatisierungsplattformen (IPA) können komplizierte Prozesse erlernen,
die eigentlich von Menschen erledigt werden müssen.


Cloud-Lösung vs. lokale Software

Um überhaupt automatisieren zu können, ist es für Unternehmen von Vorteil, sich schon beim Server für eine cloud-basierte Software zu entscheiden. Sogenannte Legacy-Softwares werden nur lokal oder intern auf Computern installiert und laufen meist nicht schnittstellenbasiert. Auf sie kann also nicht von außen zugegriffen werden. Entscheiden sich Unternehmen bei der Digitalisierung für eine lokale Software, ist es eine große Herausforderung sie anschließend zu automatisieren. Das Potenzial von Cloud-Plattformen hingegen kann mit Hilfe von Automatisierung voll ausgenutzt werden.

Die Cloud ist die Technologie der Zukunft: 2020 überholt sie laut Statista Digital Economy Compass lokale Software. Innerhalb der kommenden fünf Jahre soll der Anteil  cloud-basierter Speichermedien bei 64 Prozent des weltweiten Datenaufkommens liegen. Der Cloud-Monitor der Unternehmensberatung KPMG zeigt, dass schon heute 73 Prozent der befragten deutschen Unternehmen Clouds nutzen. Die zukunftsorientierte Strategie heißt also: Cloud-First.

RPA vs. iPaaS

Um verschiedene Automatisierungsaufgaben zu lösen, sind diverse Technologien mit unterschiedlichen Ansätzen entstanden. Theoretisch könnte für jede Automatisierung eine benutzerdefinierte Integration geschrieben werden. Das ist allerdings teuer, fehleranfällig und zeitaufwändig. Zielführender ist es eine bestehende Integrationslösung zu nutzen.  Mit iPaaS (Integration Platform as a Service) können Unternehmen einsetzbare Vorlagen für verschiedene Anwendungen konfigurieren und in ihre Prozesse integrieren.

Ein anderer Ansatz ist die robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA). Sie kann einfache Prozesse modellieren, indem sie menschliche Aktionen gegen eine Benutzerfläche aufzeichnet und emuliert. So kann sie zum Beispiel bei Formulareingaben oder der Pflege von Kundendaten hilfreich sein. Allerdings ist RPA weniger flexibel als iPaaS. Die Technologien können sich ergänzen. Während RPA-Plattformen für eine bestimmte Aufgabe schnell zu implementieren sind, können Schnittstellen-basierte Anwendungen, wie iPaaS, komplexere Integrationen mit großen Datenmengen lösen und leichter auf Änderungen reagieren. RPA eignet sich für Legacy-Systeme, während iPaaS flexibler, zukunftssicher und passend für cloud-basierte Software ist.

Ein weiterer Schritt ist das Hinzuziehen einer Künstlichen Intelligenz: Intelligente Prozessautomatisierungsplattformen (IPA) können komplizierte Prozesse erlernen, die eigentlich von Menschen erledigt werden müssen. Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey zeigt, dass Unternehmen mit IPA bis zu 70 Prozent ihrer Aufgaben automatisieren können.

Automatisierung vs. Datenschutz

Noch sind deutsche Unternehmen größtenteils abhängig von Cloud-Dienstleistern aus den USA. Daten, die amerikanische IT-Dienstleistern speichern, fallen seit 2018 unter den sogenannten Cloud-Act. Nach diesem Gesetz können US-Behörden auch auf Daten zugreifen, die US-Dienstleister im Ausland gespeichert haben. Es spielt keine Rolle, ob die Daten dabei in einem Datenzentrum oder in einer Cloud liegen.

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union beschreibt das Herausgeben von personenbezogenen Daten an Behörden eines außereuropäischen Landes ohne ein Rechtshilfeabkommen allerdings als rechtswidrig.

Fazit

Die Chance durch Automatisierung effizienter zu arbeiten, sollten Unternehmen jedoch nicht verstreichen lassen. Unternehmen, die jetzt in eine effiziente Prozessautomatisierung investieren, können langfristig profitieren. Sie arbeiten nicht nur generell kostengünstiger, sondern können sich auch für die nächste Krise rüsten.

„Ein Unternehmen muss heute fünf bis zehn Prozent der Mitarbeiterkosten in Software-as-a-Service, Cloud-Software, Migrationen und Schulung investieren, sonst wird es langfristig nicht erfolgreich sein.“


Sebastian Heye, Geschäftsführer der Automatisierungsberatung Wemakefuture

Den strukturellen Wandel können wir technisch nicht stoppen, aber wir können ihn richtig angehen und in Change-Management investieren, um neue Perspektiven zu schaffen.


https://wemakefuture.com/

Über die Autorin:

https://www.torial.com/carolin.jackermeier

Digital Workforce as a Service

Robert Aksan erläutert in seinem Gastbeitrag die IPA as a Service Journey von BOTFORCE.

Alle reden vom Menschen 4.0. Der sei kreativ, selbstverantwortlich und eigeninitiativ – aber in Wirklichkeit werden wir hart dressiert und im Tagesgeschäft von Prozessorientierung und Dauerkontrollen gequält. Die Großsysteme haben die Menschen robotisiert. Und dann sollen eben dieselben innovativ und neugierig sein?“, moniert Gunter Dueck in seinem Buch „Heute schon einen Prozess optimiert?“.

Nun – egal ob Industrie, Handel, Banken, Versicherungen oder Wirtschaftsverbände, sicher ist, dass die Arbeitswelt durch unvorhersehbare Ereignisse wie die Corona-Krise nicht so bleibt, wie sie einmal war. Sie wird sich rasant verändern und dadurch auch den Weg für Robotic Process Automation (RPA) ebnen. Will man zudem als Arbeitgeber attraktiver sein, unterstützt RPA dabei, Mitarbeiter weg von repetitiver manueller Arbeit hin zu qualifizierten Aufgabenbereichen zu führen. Jetzt ist es an der Zeit, dass Unternehmen und Organisationen den Überlebensmodus verlassen und die Beschleunigung der digitalen Transformation nutzen.

„Jetzt ist es an der Zeit, dass Unternehmen und Organisationen den Überlebensmodus verlassen und die Beschleunigung der digitalen Transformation nutzen.“

Robert Aksan

Bei der Umsetzung der digitalen Transformation wird den Unternehmen jedoch viel abverlangt. Denn nicht nur die bestehende Flexibilität der Organisation muss hinsichtlich der geforderten Leistungsfähigkeit kritisch hinterfragt werden. Eindringlicher denn je, stellen sich hier auch die Fragen nach Datenqualität und Automatisierungspotential der Prozesse, die als Basis zur Erfüllung der zukünftigen Digitalisierungsanforderungen zwingend erforderlich sind.

Doch wie schafft man diesen Herausforderungen mit raschen und nachhaltigen Time2Market, Zero Technology Lock-in, Access to Capability, minimale CAPEX Strategien am sinnvollsten zu bewältigen?

Intelligente Prozessautomatisierung

Um Unternehmen schneller voranzutreiben – und in die Lage zu versetzen mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten – ist es unabdingbar das diese sich mit intelligenter Prozessautomatisierung beschäftigen. Leider bleiben aufgrund der erforderlichen Investments für die Operationalisierung (OPEX) diese Initiativen bei vielen mittlere und kleine Unternehmen auf der Strecke und kommen nicht über ein Proof-of-Concept hinaus, weil es für Unternehmen schwierig ist, alle verbundenen Ausgaben zu TCO zu tracken: RfP/RfI, Infrastruktur, IT-Support, Betrieb, Wartung, Schulungen, Governance, Lizenzen, Software Assets, klare Zuordnung der Aufwände an Change-, Run- oder Transform-Projektportfolio.



BOTFORCE hat diese Handlungsfelder erkannt und bietet – mit einem unkomplizierte RPA as a Service Pay per Use Modell – eine End-2-End-Automation (#Hyperautomation) – die sonst für Unternehmen sehr langwierig und kostspielig ist. Das Abonnement als neues Preismodell für Prozessautomatisierung as a Service erfordert keine Vorlaufkosten, Risiken oder Ausbildungskosten.

RPA as a Service – eine ideale Lösung für Unternehmen, die sich zum Beispiel durch das Outsourcing weiterhin auf eigentliche Kernfaktoren konzentrieren können. Unternehmen, die auf die Lösung als interimistische Strategieentscheidung setzen, bis ein eigenes Know-how intern aufgebaut wurde, profitieren ebenso.




Abbildung 1: UiPath™ Automation Hub / UiPath™ Studio Pro

Einführung und Umsetzung

Die Einführung und Umsetzung erfolgt für den Kunden in wenigen Tagen und ist zudem von den Kosten sehr überschaubar.  Dadurch können mit minimalem Budget Ihre ersten Prozesse zeitnah und unkompliziert robotisiert werden.  Als Basis hierfür dient das Auffinden von Potentialen, um den Unternehmen bzw. Verantwortlichen ein Verständnis zu geben, welche Potentiale bereits in den vorhandenen Strukturen und Prozesse stecken.

Wichtig ist in Zeiten der Digitalisierung das gesamte Unternehmen im Blick zu haben und somit das Zusammenspiel zwischen den Prozessen, Daten und zuständigen Personen in ihren unterschiedlichen Reifegraden. Hier gilt es durch Optimierung manuelle Prozesse besser an die Automatisierung anzubinden, wo diese (noch) nicht ersetzt werden können und dadurch die Gesamtstrecke nicht unnötig in die Länge zu ziehen bzw. auch Fehler zu vermeiden.

Schnittstellen einzusetzen um die Datentransformationen ohne Informations- und Qualitätsverluste in die notwendigen Systeme zu bringen und somit eine Datenkonsistenz ab dem Point-of-Entry zu garantieren. Diese Aspekte sind bei der Umsetzung von RPA steht’s im Fokus, um Unternehmen über die gesamte Systemlandschaft hinweg zu unterstützen. Im Speziellen zählen dazu auch die Bewertung und Verbesserung von Prozessen, die Analyse der Datenqualität, technisch wie auch fachlich, sowie die Kontrolle von Datenschnittstellen und deren Verarbeitungen.

Für eine Umsetzung besteht das erforderliche Invest im ersten Jahr aus Lizenzkosten, Umsetzung und aliquote Wartung bis Jahresende. Im 2. Jahr wird für den gleichen Prozess nur die Wartung verrechnet (monatlich oder jährlich). Wenn ein zweiter Prozess robotisiert wird, dann werden keine weitere Lizenzkosten verrechnet, weil diese für den ersten Prozess bereits verrechnet wurden – sofern die verfügbare Kapazität des Roboters noch nicht ausgeschöpft ist. Je mehr Prozesse automatisiert werden, desto kostengünstiger kann die Umsetzung je Prozess erfolgen. Das agile und flexible Handeln wird bei der Umsetzung als auch bei der laufenden Wartung sichergestellt.

Von der Analyse, über die Entwicklung bis hin zur Wartung und Betreuung des laufenden Betriebs – Unternehmen profitieren von der ganzheitlichen Lösungskompetenz sowie der Umsetzung aus einer Hand und erhalten eine konsistente, als auch kostengünstige Automation Experience as a Service.

Über die Autoren

Robert Aksan hat mehr als 20 Jahre Berufserfahrung, im Finanz-, Beratungs- und IT-Umfeld in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Er ist Founder von Botforce, und hat excellente Kenntnisse in Automation, Data, Analytics, Prozess-, und Projektmanagement, Data Management, Data Quality, Corporate Governance, Business und IT Architektur.

Robert Aksan (CEO / Founder)
robert.aksan@botforce.at

Co-Autor
Nikolaus Pfeiffer
Manager bei BOTFORCE

Über BOTFORCE

BOTFORCE ist UiPath Partner Silver. Die Mitarbeiter des Unternehmens sind erfahrene, qualifizierte, zertifizierte RPA Entwickler, Business Analysten, Solution Designer & Architekten, DataScientists und Projektleiter mit einem beeindruckende Track-Record aus der Industrie als auch der Versicherungs- und Finanzbranche. Von der Analyse, über die Entwicklung bis hin zur Wartung und Betreuung des laufenden Betriebs steht ein sehr erfahrenes Team mit unterschiedlichen technischen-, fachlichen-, prozessualen und branchenspezifischen Kompetenzen zur Verfügung. Botforce entwickelt Roboter, die zum Geschäftsmodell eines Unternehmens passen – heute und auch in Zukunft. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern bietet das Unternehmen einen fairen und ehrlichen Automatisierungsansatz ohne Vorlaufkosten.

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Bild von Tony Coffield auf Pixabay

Warum ‟Made in Germany” ein Revival erleben wird

Dies ist ein Gastbeitrag von Arasch Jalali, Gründer und CEO, Profishop

Die Coronakrise verändert unsere Wirtschaft. Für den Verbraucher begannen sich die Grundbedingungen vor allem zunächst im Bereich der Hygiene- und Gesundheitsartikel zu verändern. Insbesondere bei Atemschutzmasken, Einweghandschuhen und Desinfektionsmittel waren die Auswirkung des erhöhten Bedarfs deutlich zu sehen, denn zu Beginn der Pandemie konnte diese Nachfrage nur schwer gedeckt werden.

Problematisch wurde die Lage spätestens dann, als Medikamente teilweise knapp wurden, da diese bis dato oft in China und Indien hergestellt werden. Ebenfalls im Gedächtnis bleiben die teils leeren Regale im Supermarkt und der außergewöhnliche Ansturm auf bestimmte Lebensmittel oder Hygieneprodukte. Der Grund hierfür, war eine Zunahme von Hamsterkäufen, die dafür sorgten, dass alltägliche Waren wie Toilettenpapier oder Teigwaren schlagartig zu den beliebtesten Produkten der Deutschen avancierten. Zeitweilig konnten die Lieferanten und Hersteller diese erhöhte Nachfrage nicht bedienen.

Corona belastet globale Lieferketten

Doch die Pandemie lähmt auch andere Teile der Weltwirtschaft. Grund hierfür ist die Globalisierung und ihre vernetzten Waren- und Wirtschaftsmärkte, die in Zeiten von Grenzschließungen nicht mehr aufrecht zu erhalten sind. Ohne Frage brachte dieses Weltwirtschaftssystem großen Fortschritt, Freiheiten und Wohlstand. Jedoch offenbart die Krise auch die andere Seite der Medaille. Nämlich die Abhängigkeiten, nicht funktionierende Lieferketten und somit Engpässe sowie Preissteigerung. Die aktuelle Situation ist also Anlass genug, um den bisherigen Status Quo zu hinterfragen und eine Bilanz zu ziehen. Kann unsere Wirtschaft auch unter nachhaltigen Aspekten funktionieren?

Denn aus den Lieferengpässen und dem damit verbundenen Mangel an bestimmten Waren resultieren zeitweise Preissteigerungen für sonst erschwingliche Produkte wie Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel, aber auch Lebensmittel sind durch die Pandemie teurer geworden. Durch die Engpässe und Preisschwankungen ist die Diskussion über die Verlagerung der Produktionsstätten aus Asien in den europäischen, also dem Schengenraum, beflügelt worden. Denn im Gegensatz zum internationalen Raum kann der Handel mit dem europäischen Ausland auch in Krisenzeiten, in einem bestimmten Maße, aufrechterhalten und garantiert werden.

Produktionssicherheit wird wichtiger als Effizienz

Für viele Unternehmen ist dieser Schritt durchaus vorstellbar. Laut einer EY-Befragung zu globalen Lieferketten planen 36 Prozent der Konzerne, die eigenen globalen Lieferketten zu verändern, 58 Prozent müssen die aktuelle Situation erst neu bewerten. Nun, da in Deutschland die erste Welle der Pandemie abklingt, stellt sich die Frage nach den wirtschaftlichen sowie geopolitischen Auswirkungen. Denn Fakt ist: unsere Realität wird nach Corona eine andere sein wird als zuvor. In diesem „New Normal” könnte etwa die Produktionssicherheit wichtiger sein als es die Effizienz bisweilen war. Schließlich ist die Unabhängigkeit von internationalen Produktionsstätten in globalen Krisensituationen ein erheblicher Vorteil. Dies könnte bedeuten, dass Europa und Deutschland als Produktionsstandorte aufgewertet werden. Der weltberühmte Claim “Made in Germany”, der in der reinen Form fast keine Umsetzung mehr findet, könnte somit eine Art Revival erleben. 

Das Momentum nutzen

In zukünftigen Pandemien, Kriegen oder anderen unvorhersehbaren Szenarien, die vor allem der höheren Gewalt unterliegen, könnten Unternehmen mit einer solchen Rückverlagerung die externen Einflüsse auf ihre Geschäftstätigkeit minimieren. Anders gesagt, gewährleistet diese Maßnahme die Produktion auch in Krisenzeiten. Denn im Falle einer Krise wie der aktuellen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer termingerechten Lieferung. Vorteilhaft ist zudem, dass die hergestellten Produkten eben den heimischen bzw. europäischen Qualitätsstandards unterliegen, die meist höher sind als in Asien.

Positiver Effekt wäre zudem, dass Arbeitsplätze entstehen würden. Aber es gibt einen weiteren Punkt, der die Diskussion um das Thema Deglobalisierung vorantreibt. Schon lange vor der Krise hat sich ein Trend abgezeichnet, doch durch den Ausbruch von Covid-19 erfährt er ein Momentum: Menschen sind aktuell bereiter als zuvor für nachhaltig produzierte Produkte mehr zu zahlen. 44 Prozent der Deutschen sind laut Statista bereit, mindestens 10 Prozent mehr für nachhaltig produzierte Waren zu zahlen. Diese Bereitschaft würde der Verlagerung der Produktionsstätten nach Europa zugute kommen. Schließlich bedeutet eine Herstellung in Europa allein durch das Wegfallen der weiten Transportwege mehr Nachhaltigkeit. Aber auch stellt man sich somit problematischen Themen wie der unfairen Bezahlung von Angestellten in Dumpinglohnländern, die unter schlechten Bedingungen arbeiten müssen sowie der Schädigung der Umwelt aufgrund fehlender Auflagen.

Die derzeitige Krise verdeutlicht uns einmal mehr die Grenzen, unserer Art zu wirtschaften. Sie zeigt, was passiert, wenn wir uns auf die Globalisierung verlassen und nur Dumpingpreise für hiesige Dienstleistungen oder eben auch für Produkte aus Niedriglohnländern zahlen wollen. Die aktuelle Situation  kann also auch als Chance gesehen werden und Grund für ein Umdenken sein. Die Maxime “Qualität hat ihren Preis” erhält damit endlich einen höheren Stellenwert. Gleiches gilt auch für die Produktionssicherheit, die für uns alle wesentlich ist. Die Krise kann daher hoffentlich eine Initialzündung sein, die dafür sorgt, dass Produktionsstätten zurück nach Deutschland oder in die EU-Zone verlegt werden.

Über den Autor

Arasch Jalali, 1985 als Sohn einer Deutschen und eines Iraners in Teheran geboren und in Deutschland aufgewachsen, ist Founder und CEO bei PROFISHOP. Der studierte Diplom-Wirtschaftsingenieur und Absolvent der Universität Bremen sammelte seine ersten kaufmännischen Praxiserfahrungen in Führungspositionen bei verschiedenen mittelständischen Unternehmen.

Weitere Informationen unter:
www.profishop.de

Bildquelle / Lizenz Aufmacher: Photo by Ehimetalor Akhere Unuabona on Unsplash

Wie Banken neue Technologie integrieren und ihre Altlasten hinter sich lassen

Dies ist ein Gastbeitrag von Vilve Vene, CEO und Mitgründerin von Modularbank

Wie in allen Branchen gilt auch für das Bankwesen: Technologie ist entscheidend. Bereits im Jahr 1983 startete die Bank of Scotland den Service „Homelink“, der heute als Vorreiter des Online Bankings gilt. Im Jahr 2020 – 37 Jahre später – basieren noch immer viele Banken auf einem Kernbanksystem, das deutlich früher und mit einem anderen Schwerpunkt entwickelt wurde. Im letzten Jahrhundert mussten Banksysteme vor allem sicher und zuverlässig sein, und das sind die Systeme auch heute noch. Viele Banken funktionieren monatelang, manche gar jahrelang ohne einen Ausfall.

Durch das Aufkommen von Cloud Computing und neuen Systemarchitekturen verändern sich auch die Anforderungen in der digitalen Bankenwelt. Von Banken wird heute erwartet, dass sie Transaktionen in Echtzeit ausführen und neue Finanzprodukte oder Partnerschaften innerhalb von Wochen entwickeln. Gerade in Zeiten, die schnelle Lösungen erfordern, ist das eine große Herausforderung.

Eine kürzlich von Modularbank durchgeführte Umfrage zeigt, dass für 85 Prozent der deutschen Verbraucher eine effektive Technologie bei der Wahl ihrer Bank wichtig ist. Doch viele Banken sind noch abhängig von ihren technologischen Altlasten. Es gibt drei unterschiedliche Möglichkeiten, wie Banken das Problem angehen können.

  1. Weiterhin auf das etablierte System vertrauen

Der bequemste Weg für das Management ist beim alten System zu bleiben. Doch das führt spätestens mittelfristig zu verschiedenen Problemen: Die Aufrechterhaltung der Systeme ist teuer, so verbraucht eine mittelgroße Bank etwa zwei Drittel ihres Digitalisierung-Budgets nur für die Herausforderungen, die durch die alte Code-Basis entstehen. Der Code besteht aus vielen unterschiedlichen Schichten, die nicht nach heutigen Standards dokumentiert wurden. Das Ergebnis ist ein Spaghetti-Code: Eine unübersichtliche Struktur mit vielen Verwirrungen, die keiner mehr überblicken kann. Die ursprünglichen Programmierer sind in der Regel schon lange in Rente, zusätzlich gibt es für alte Programmiersprachen wie Cobol fast keinen Nachwuchs. Unter diesen Voraussetzungen kann ein Unternehmen unmöglich agil handeln.

  1. Zu einem neuen System wechseln

Statt beim alten System zu bleiben, könnten Banken das komplette System auf einen Schlag modernisieren. Das klingt nach einer logischen und praktikablen Lösung. Leider ist der Prozess durch die hohe Komplexität des Systems extrem aufwendig. Deshalb ist zunächst eine ausgeklügelte Strategie nötig. Was soll das neue System überhaupt können? Welche Architektur sollte es haben? Zudem ist der Prozess extrem teuer, so hat zum Beispiel die Apobank einen dreistelligen Millionenbetrag in den Wechsel investiert. Und die Umstellung ist langwierig – die Apobank hat mit Vorlauf rund vier Jahre gebraucht. Die Krux: Während dieser Umstellung tritt die Bank technologisch auf der Stelle. Innovationen sind unmöglich bis die Umstellung abgeschlossen ist.

  1. Schrittweiser Wechsel zu einem neuen System

Statt das komplette Kernbanksystem auf einmal umzustellen, können Banken ihre Dienste nach und nach zu einem neuen System verlagern. Im ersten Schritt können Banken zum Beispiel nur alle neuen Dienste auf Basis einer neuen Plattform entwickeln. Dabei können sie erste Erfahrungen mit dem neuen System machen. Wenn der erste Schritt erfolgreich verläuft, können Banken nach und nach nicht nur neue, sondern auch ihre bestehenden Dienste übertragen. Sobald alle Dienste auf dem neuen System laufen, kann das alte abgeschaltet werden. Dieser Prozess dauert ebenfalls mehrere Jahre, aber durch den modularen Aufbau moderner Systeme ist es günstiger und flexibler. Die Bank profitiert sofort von der Umstellung und verliert keine Zeit.

Gleichzeitig können Banken aus den besten Systemen auf dem Markt wählen, ohne dabei eine Abhängigkeit zu einem Anbieter zu entwickeln, denn die Module von verschiedenen Anbietern kommunizieren über Schnittstellen miteinander und sind dadurch in der Regel miteinander kompatibel – mit verhältnismäßig wenig manueller Arbeit.

Mehr als Technologie

Die digitale Transformation ist aber nicht allein ein technologisches Problem. Mindestens genauso wichtig ist die Unternehmenskultur, also die Menschen, die Struktur und der Führungsstil. Das ganze Unternehmen muss bei einer so tiefgreifenden Veränderung involviert sein, ein Projektteam reicht nicht aus. Dafür sind in allen Bereichen Führungspersönlichkeiten erforderlich, die sich mit dem Wandel auseinandersetzen, sich bestenfalls mit Technologie auskennen und eine gewisse Neugierde für neue Entwicklungen mitbringen. Neben den Eingriffen in die IT, müssen zum Beispiel alte Richtlinien überarbeitet werden. Häufig ist bei großen Finanzinstituten im Einkauf festgeschrieben, wie groß ein Dienstleister mindestens sein muss, damit die Bank mit ihm zusammenarbeiten darf oder es ist in einem Handbuch beschrieben, wie eine Technologie funktionieren muss. Wie die Kernbanksysteme stammen auch diese Richtlinien häufig aus einer anderen Zeit.

Über Vilve Vene

Vilve Vene ist CEO und Mitgründerin von Modularbank, einem neuen Fintech-Unternehmen aus Estland, das eine flexible Banking-Plattform anbietet. Seit mehr als 25 Jahren bringt Vilve Vene Technologie in die Finanzwelt. Lange bevor „Fintech“ ein gängiger Begriff wurde, entwickelte sie bereits innovative Finanztechnologie.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Wie sich die Weltwirtschaft 6 Billionen Dollar jährlich spart

Dies ist ein Gastbeitrag von Morten Brøgger, CEO von Wire

Die Zukunft, auf die die Arbeitswelt zusteuert, zeichnet sich bereits seit Längerem ab: In Anbetracht der voranschreitenden Digitalisierung ist Flexibilität gefragter denn je. Modelle, bei denen die Arbeit außerhalb der vier Wände des Unternehmens verlegt wird, traten deshalb immer stärker in den Fokus. Homeoffice sowie das Arbeiten aus einem externen Büro bringen eine Vielzahl von Vorteilen mit sich – und zwar für beide Seiten. Dass die Zukunft jedoch so plötzlich und ohne Vorwarnung eintreten würde, damit konnte niemand rechnen. Und so standen viele Unternehmen den Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, vollkommen unvorbereitet gegenüber – vor allem, was den Schutz der unternehmensinternen Daten betrifft.

Wenn die Zukunft über Nacht beginnt und digitale Methoden unabdingbar macht

Die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen zwangen viele Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit an den Ort, der bis dahin nur in der Theorie als Arbeitsplatz in Betracht kam – nämlich in die heimischen vier Wände. Was für die breite Masse vor wenigen Wochen noch als Zukunftsmusik galt, wurde quasi über Nacht zur neuen Realität. Die interne Kommunikation sowie den Datentransfer und den Kontakt zu Kunden aufrecht zu erhalten, war das oberste Gebot der Stunde. Bei dem abrupten Umzug ins Homeoffice wurde allerdings auch deutlich, wer seine Hausaufgaben gemacht hat und wer nicht. Während einige Firmen bereits im Vorfeld in Cloud-Datenbanken und Kommunikationstools investiert hatten und deshalb beinahe nahtlos weitermachen konnten wie bisher, scheiterten andere schon am Montagsmeeting via Videoanruf. Oft fiel bei Letzteren die Wahl auf das nächstbeste Tool, das den Anforderungen gerecht zu werden schien. Was in vielen Fällen dabei nicht hinlänglich bedacht wurde, war die Frage nach ausreichender Sicherheit und Datenschutz. Welche Schwachstellen innerhalb der verschiedenen Tools tatsächlich bestehen, trat bei vielen erst ins Bewusstsein, als diese medienwirksam aufgedeckt wurden.

Die Unachtsamkeit bei der Wahl der passenden Tools war und ist im Falle der Corona-Krise vor allem der mangelnden Zeit geschuldet. Doch auch im Allgemeinen gehen immer noch viel zu viele Unternehmen zu unbedarft mit ihren Daten um. Was dabei vergessen wird: Geistiges Eigentum und proprietäre Daten sind heutzutage das wertvollste Kapital. Da die Systeme immer stärker miteinander vernetzt werden und die Arbeit zunehmend dezentralisiert stattfindet, wächst aber auch das Risiko stetig an, dass diese datenbasierten Vorteile schamlos ausgenutzt werden. Immer mehr Hacker sind darauf aus, jede noch so kleine Sicherheitslücke aufzuspüren, um daraus Kapital zu schlagen.

In Krisensituationen trennt sich die Spreu vom Weizen

Cyberangriffe sind die am schnellsten wachsende Kriminalitätsform des 21. Jahrhunderts. Prognosen zufolge wird das Ausnutzen bestehender Sicherheitslücken die Weltwirtschaft sechs Billionen Dollar jährlich kosten. Und das nicht irgendwann – sondern bereits ab dem Jahr 2021. Wenn es um die Zukunft der Arbeitswelt geht, wird sich deshalb über kurz oder lang eine Zweiteilung innerhalb der Unternehmen herauskristallisieren: Auf der einen Seite werden jene stehen, die einen Digitalisierungsprozess vorantreiben, der auf der Grundlage eines „Security First‟-Ansatzes gebaut ist. Auf der anderen Seite finden sich Unternehmen, die wie in einer Art Schockreaktion schnellstmöglich nach einer Lösung suchen, ohne dabei aber alle wichtigen Faktoren im Auge zu behalten. Sie werden schnell das Nachsehen haben – entweder weil sie bemerken, dass der eingeschlagene Weg doch nicht alle Anforderungen erfüllen kann, oder weil bereits unbemerkt Profit aus ihrer Unachtsamkeit geschlagen wurde. Das verdeutlicht: Mit derartigen Schnellschüssen werfen Unternehmen sich unnötig selbst Sand ins Getriebe, was auf lange Sicht eine erneute Umstrukturierung nötig macht. Das kostet nicht nur doppelt Zeit und Geld, sondern kann letztlich sogar der ausschlaggebende Faktor sein, warum sie auf Dauer den Anschluss an die Konkurrenz verlieren.

Ein Perspektivwechsel, der bares Geld wert ist

Um die schwindelerregende Summe von sechs Billionen Dollar jährlich auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, bedarf es innerhalb der Weltwirtschaft einen nachhaltigen Paradigmenwechsel. Unternehmen, die die Entwicklung der Arbeitswelt aktiv mittragen und -gestalten wollen, müssen die Art und Weise, wie Daten in einem großen Maßstab verwaltet und verschlüsselt werden, völlig neu denken – und zwar so, dass weder die Mobilität noch die Produktivität ihrer Teams darunter leiden. Das genaue Gegenteil ist möglich: Wer es schafft, die Perspektive zu wechseln und das Thema Sicherheit nicht mehr als reines Pflichtprogramm zu betrachten, der bekommt die Möglichkeit, den Vermögenswert seiner Daten zu erkennen – genauso wie das unschätzbare Potenzial, das bei einer zukunftsorientierten Handhabung darin verborgen liegt.

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Einfach, flexibel und sicher mobil arbeiten

Herr Machat, welche Ergebnisse brachte Ihre aktuelle „Trouble at the Top“-Studie ans Licht?

Unsere Studie hat unter anderem gezeigt, dass C-Level-Führungskräfte in Unternehmen besonders anfällig für Cyberattacken sind. Über Dreiviertel der befragten IT-Entscheidungsträger gaben an, dass dabei vor allem Phishing-Attacken zum Einsatz kommen. Trotzdem fordern C-Level-Entscheider oft lockere Sicherheitsrichtlinien für ihre Business-Mobilgeräte. Das gilt zum Beispiel für den Netzwerkzugriff mit nicht autorisierten Geräten, die Umgehung der Multi-Faktor-Authentifizierung oder den Zugang zu Geschäftsdaten mittels einer nicht unterstützten Anwendung. Die zentrale Botschaft der Studie lauter daher, dass mobile Sicherheit transparent und benutzerfreundlich sein muss. Dabei ist entscheidend, dass niemand in seiner Produktivität eingeschränkt wird, das Gefühl hat unter Beobachtung zu stehen oder sich um die eigene Privatsphäre sorgen muss.

Welche Fragen müssen sich Unternehmen im Kontext von „Business Continuity“ jetzt stellen?

Die Pandemie und die damit verbundenen Gesundheitsschutzmaßnahmen sind eine Herausforderung für die Business Continuity von Unternehmen. Wie erhält man den Geschäftsbetrieb aufrecht, wenn ein Großteil der Angestellten von zu Hause aus arbeitet? Mitarbeiter greifen im Homeoffice mit unternehmenseigenen oder privaten mobilen Endgeräten auf Firmennetzwerke zu. Dadurch vergrößert sich die Angriffsfläche für Cyberattacken immens. Die wichtigste Frage, die sich ein Unternehmen zum Thema Business Continuity stellen muss, lautet daher: Wie sicher sind die Remotezugriffe auf meine Netzwerke, Anwendungen und Daten?

Die Umstellung auf eine „Remote Workforce“ stellt den Betrieb schon auf eine harte Probe, weil vieles daheim nicht gleich so funktioniert wie im Büro. Ein Cyberangriff, der beispielsweise eine Schwachstelle auf einem privaten Laptop oder Tablet ausnutzt, kann ein Unternehmen tage- oder wochenlang außer Gefecht setzen. Aus diesem Grund müssen IT-Abteilungen darüber nachdenken, wie die Nutzerlogins, Anwendungen, Endgeräte und VPNs einheitlich geschützt und überwacht werden können, ohne es für den Anwender kompliziert zu machen.

Was empfehlen Sie Unternehmen, die aktuell und schnell ihre Collaboration- und Mobile-Infrastruktur ausbauen mussten?

Gerade jetzt zeigt sich, wie praktisch die Cloud für die Zusammenarbeit über verteilte Standorte ist. Unternehmen müssen aber dafür sorgen, dass die Nutzung möglichst bequem und gleichzeitig sicher ist. Diese Kriterien erhält man zum Beispiel durch mobilgeräte-basierte Multi-Faktor-Authentifizierung, passwortlose Single Sign-on-Authentifizierung und Cloud-Security-Lösungen, die sich in vielgenutzte Dienste wie Office 365 einfach integrieren lassen. Hauptursache für Datenschutzverletzungen sind immer noch gehackte Passwörter. Um das Risiko eines Datenverlusts durch moderne Endgeräte, Apps und Cloud-Dienste zu senken, müssen Unternehmen eine nahtlose, intelligente, kontextabhängige Sicherheit gewährleisten, die in mehreren Stufen Mobilgeräte und Netzwerke vor ausgeklügelten Angriffen schützt. Diese Maßnahmen sollten auf jeden Fall bedacht werden.

Zusätzlich müssen Unternehmen diejenigen Mobilgeräte umfassend schützen und verwalten können, mit denen Mitarbeiter auf das Firmennetzwerk und Unternehmensinformationen zugreifen. Nur so können sie auf globalem Level interne und externe Regularien durchsetzen, Anwendungen installieren und verwalten sowie den Zugriff auf kritische Unternehmensdaten sicher umsetzen.

„Es wird keine komplette Rückkehr in die bisher gewohnte Arbeitswelt geben.“

Peter Machat, MobileIron

Auf welche Gefahren müssen sich Unternehmen einstellen, die Open-Source-Collaboration-Tools im Zuge der Krise schnell in ihre Infrastruktur implementiert haben?

Unternehmen standen unter enormen Zeitdruck und mussten improvisieren. Als Collaboration-Apps nutzen sie deswegen Privatanwender-Tools mit erheblichen Sicherheitsmängeln, die häufig einen Backend-Datenaustausch mit Dritten durchführen. Mittlerweile ist bekannt, dass kostenlose Kommunikations-Apps hohe Datenschutzrisiken bergen. Die Reputation einer Organisation steht auf dem Spiel, zudem drohen beachtliche juristische Konsequenzen und finanzielle Schäden, wenn geschäftskritische Nachrichten, Videos oder vertraulichen Informationen unrechtmäßig veröffentlicht werden. MobileIron empfiehlt deshalb dringend professionelle Anwendungen, die alle Datenschutz- und Compliance-Vorgaben erfüllen. Damit die Mitarbeiter diese auch einheitlich und umgehend auf ihren mobilen Geräten verwenden können, ist ein globaler Roll-Out und zentralisiertes Endpoint-Management entscheidend.

Wie kann die Vorbereitung auf eine Zeit nach der Krise aussehen?

Es wird keine komplette Rückkehr in die bisher gewohnte Arbeitswelt geben. Die Pandemie hat den digitalen Wandel enorm beschleunigt. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass ihre Angestellten ganz oder teilweise zuhause oder unterwegs arbeiten. Die Frage ist dann, ob die Teams Privatgeräte nutzen oder flächendeckend mit unternehmenseigenen mobilen Endgeräten ausgestattet werden. In beiden Fällen bietet sich ein einheitliches Endpoint Management-System an, das alle Geräte mit Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk integriert. Ein weiterer Vorteil so eines Systems ist die Integrität aller mobilen Anwendungen, die schnell auf allen Geräten installiert und aktualisiert werden können. Zudem sollten IT-Abteilungen eine zuverlässige Software speziell gegen mobile Cyberattacken einführen, die alle relevanten Nutzergeräte miteinschließt.

Wenn die Arbeit mobiler wird, dann müssen Unternehmen auch dafür ihre Daten und Netzwerke schützen. Pandemien in der Größenordnung von Corona können zudem immer wieder kommen, mit solchen Lösungen ist ein Unternehmen darauf bestens vorbereitet.

Wie unterstützen Sie Unternehmen in ihren Bemühungen, den Ansprüchen eines „Modern Workplace“ umfassend gerecht zu werden?

Die moderne Arbeit wird hauptsächlich durch die „Mobile first“- und „Cloud first“-Ansprüche der Unternehmen bestimmt. Wir bieten für beide Strategien Lösungen, die nahtlos ineinandergreifen. Unsere Kunden können ihren Mitarbeitern ein sicheres, bequemes und flexibles Nutzererlebnis bieten. Es heißt oft, dass New Work ein starkes Gewicht auf Kreativität, Produktivität, Teamwork und Work-Life-Balance legen wird. Damit all diese Faktoren berücksichtigt werden, muss das Arbeiten mit mobilen Endgeräten und Cloud-Anwendungen einfach und gleichzeitig sicher sein.

Die Erfahrung im Lockdown hat gezeigt, dass Passwörter unpraktisch sind. Dass sie zudem ein enormes Sicherheitsrisiko darstellen, bestätigen zudem die Erfahrung und eine Vielzahl an Studien. Wird das Mobilgerät stattdessen zur ID, ist die Schwachstelle Passwort Geschichte.

Weil New Work von Unternehmen eine komplexe Einrichtung verschiedener Technologien verlangt, statten wir sie mit einer umfassenden Produkt-Suite aus, die allen Herausforderungen gerecht wird. Durch die umfangreiche Abwehr von Phishingattacken und den optionalen sicheren Einsatz passwortloser Mechanismen zur Autorisierung führen wir den Markt mit diesem Portfolio an.


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