KI – Datenschutz ist nicht verhandelbar

Neil Thacker erläutert in seinem Gastbeitrag, wie Unternehmen Transparenz und Kontrolle über SaaS-Anwendungen wie ChatGPT im gesamten Unternehmen erreichen.

 

Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt. In Unternehmen verbreitet sie sich immer weiter. Das Ziel ist die Optimierung alltäglicher Aufgaben und damit die Steigerung der Produktivität für die gesamte Belegschaft.

Laut dem „Cloud & Threat Report: KI im Unternehmen 2024“ von Netskope Threat Labs setzen inzwischen 96 % der Unternehmen generative KI ein – eine Verdreifachung in den letzten zwölf Monaten. ChatGPT und Microsoft Copilot sind die beliebtesten Apps und im Durchschnitt nutzen Organisationen jetzt fast zehn genAI-Apps, im letzten Jahr waren es noch drei. Das oberste 1 % der Unternehmen nutzt bis zu 80 Apps, was das Wachstum der verfügbaren KI-Dienste verdeutlicht. Mehr als ein Drittel der sensiblen Daten, die mit KI-Tools ausgetauscht werden, sind regulierte Daten, zu deren Schutz Unternehmen gesetzlich verpflichtet sind – wie z. B. durch bestehende GDPR-Vorschriften der EU.


Gastautor: Neil Thacker, CISO von Netskope EMEA, verdeutlicht:

„Zweifellos bringen KI-Apps Unternehmen viele Vorteile. Organisationen müssen jedoch erkennen, dass sie ein potenzieller Weg für Datenexfiltration sind und daher eine robuste Datenschutzpolitik benötigen.“

Neil Thacker verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der IT-Security-Branche. Er ist Beiratsmitglied der Cloud Security Alliance (CSA) und ehemaliger Berater der EU-Agentur für Cybersicherheit ENISA. Thacker ist CISSP-, CIPP/E- und CEH-zertifiziert, er spricht und veröffentlicht häufig zu Themen rund um Cybersicherheit, Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre.


 

KI-Plattformen und sensible Daten
Zweifellos bringen KI-Apps Unternehmen viele Vorteile. Organisationen müssen jedoch erkennen, dass sie ein potenzieller Weg für Datenexfiltration sind und daher eine robuste Datenschutzpolitik benötigen. Es besteht ein doppeltes Risiko. Erstens könnten Mitarbeiter Daten mit unsicheren KI- Apps von Drittanbietern austauschen. Zweitens entwickeln und verbessern sich die Algorithmen, die KI-Plattfor- men antreiben, auf der Grundlage der ihnen zugeführten Daten. Ohne sich dessen bewusst zu sein, stellen Unternehmen möglicherweise ihre Daten zur Verfügung, um noch intelligentere KI-Plattformen zu trainieren, die Wettbewerbern Vorteile verschaffen können. Unternehmen müssen kontinuierliche Datenschutzrichtlinien und-Tools einsetzen, um sich zu schützen.

Chief Information Security Officers (CISOs) sollten eine Bestandsaufnahme der in ihrem Unternehmen genutzten KI-Dienste machen und die relevanten Dienste festlegen. Eine anschließende Überprüfung aller Plattformanbieter inkl. der Bewertungen ihrer Datenrichtlinien sowie ein Check, ob sie von Drittanbietern unterstützt werden, ist unerlässlich. Mit der KI-Technologie sind hohe Kosten verbunden. Es liegt nahe, dass kostenlose oder günstige Anbieter ihre Einnahmen auf andere Weise generieren – z. B. durch den Verkauf von Daten. Hier ist eine gründliche Prüfung der Geschäftsbedingungen für CISOs un- umgänglich, um den Schutz sensibler Daten und der Privatsphäre zu gewährleisten. Viele Unternehmen wissen nicht, dass beliebte KI-Apps oft private Abonnements anbieten, bei denen ge- gen eine Gebühr die Kundendaten nicht zur Aktualisierung des öffentlichen Modells verwendet werden. Angesichts der großen und wachsenden Zahl von Plattformen, die in Unternehmen genutzt werden, wäre es jedoch kostspielig und unpraktisch, dies für jede einzelne App zu tun, ohne die künftigen Risiken auszugleichen.

Risiken minimieren

Data-Loss-Prevention (DLP)-Tools müssen eingesetzt werden, um die Sicherheitslücken zu schließen. Ein Beispiel dafür ist SkopeAI für genAI von Netskope, das ein proprietäres System verwendet, um sicherzustellen, dass keine sensiblen Informationen in Eingabeabfragen für KI-Anwendungen ohne die Nutzerzustimmung verwendet werden. Unternehmen sollten binäre „Erlauben oder Sperren“- Richtlinien vermeiden. Stattdessen sollten sie ihre KI-Richtlinien datenorientiert gestalten und sich an „Zero Trust”- Grundsätzen orientieren, indem sie die Nutzung auf Basis von Nutzeridentität, Anwendung, Aktion und Datentyp erlauben. SkopeAI wird selbst von KI betrieben und lernt, sensible Daten auf der Grundlage der persönlichen Präferenzen eines Unternehmens zu erkennen und in Echtzeit zu identifizieren. Unternehmen können neben dem Datenschutzsystem auch ein Just-in-Time- Coaching für ihre Mitarbeiter einführen, das ihnen hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn z. B. ein Risiko erkannt wird, könnte eine Pop- up-Meldung erscheinen, die den Mitarbeiter über die Risikostufe der verwen- deten App informiert. Studien zeigen, dass der verhaltensorientierte Ansatz für die Datensicherheit sehr effektiv ist, da unglaubliche 95 % der Vorfälle im Bereich der Cybersicherheit auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Neben technologischen Tools sind die kontinuierliche Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter unabdingbar.

In Zukunft sicher

Mit der fortschreitenden digitalen Transformation von Unternehmen wird KI enorme Vorteile in Bezug auf Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Nutzererfahrung bieten. Die Absicherung von genAI bedarf weiterer Investitionen und größerer Aufmerksamkeit, da sich die Nutzung von KI-Tools in Unternehmen durchsetzt und schnell wächst. Unternehmen müssen beachten, dass genAI-Outputs ungewollt sensible Informationen preisgeben, Fehlinformationen verbreiten oder sogar bösartige Inhalte einschleusen können. Das erfordert einen starken Risi- komanagement-Ansatz, um Daten, Ruf und Geschäftskontinuität zu schützen. Die 2012 gegründete Netskope-Plattform bietet Zugangskontrolle und Sicherheit für alle Daten – unabhängig vom Speicherort und der Zugriffsart. Basierend auf maschinellem Lernen und KI, hilft der datenzentrierte Sicherheits- und Netzwerkansatz von Netskope Unternehmen dabei, Zero- Trust-Prinzipien anzuwenden, um Da- ten zu schützen und sich gegen Cyberbedrohungen zu wehren – im Web, in der Cloud und bei privaten Apps.

 

https://www.netskope.com/de/

Digital Adoption: das Geheimrezept für die erfolgreiche Digitale Transformation

Die Einführung neuer Software allein genügt nicht, um die Digitale Transformation erfolgreich zu gestalten. Entscheidend ist, dass Mitarbeitende die Technologien effizient nutzen. Digital Adoption Plattformen (DAPs) zeigen CIOs und IT-Entscheidern auf, wo es klemmt und steigern so die Produktivität und maximieren den ROI von neuen Tools.

Digitale Transformation ist längst kein „nice-to-have“ mehr. In vielen Branchen entscheidet sie über den langfristigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Ein wichtiger Baustein einer jeden Digital-Strategie sind Softwarelösungen. Allerdings reicht die bloße Einführung neuer Tools bei Weitem nicht aus. Entscheidend für den Erfolg solcher Investitionen, ist, dass die Mitarbeitenden die Technologien in ihren Arbeitsalltag integrieren und produktiv einsetzen können. An dieser Stelle kommt Digital Adoption ins Spiel – ein oft übersehener, aber kritischer Aspekt der Digitalen Transformation.

Gastautor Hartmut Hahn, Geschäftsführer von Userlane, erklärt: „Digital Adoption beschreibt den Prozess, durch den Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden neue Technologien und Softwarelösungen erfolgreich nutzen können. „

 

Was bedeutet Digital Adoption?

Digital Adoption beschreibt den Prozess, durch den Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden neue Technologien und Softwarelösungen erfolgreich nutzen können. Denn die Devise lautet: Je besser Mitarbeiter Software anwenden können, desto größer wird der Nutzen für das Unternehmen sein. Genau das ist jedoch eine Herausforderung für viele      Unternehmen. In einer Umfrage des Münchener Software-as-a-Service-Unternehmen Userlane in Zusammenarbeit mit PwC gaben 93 Prozent der befragten IT-Entscheidungsträger an, dass ihr Unternehmen mit der Digital Adoption zu kämpfen habe. Woran liegt das? Die Ursache liegt häufig darin, dass Unternehmen den Fokus zu sehr auf die Auswahl der richtigen Software und zu wenig auf die eigentliche Nutzung durch die Mitarbeitenden legen.

Software-Investitionen müssen sich lohnen

Große Unternehmen tätigen im Durchschnitt fünf größere Softwarekäufe pro Jahr mit Kosten von über 2,1 Millionen Euro. Das geht aus dem Digital Adoption Report aus dem Jahr 2022 hervor (Userlane CIO Report 2022). Trotz dieser Investitionen bleibt der erwartete ROI häufig aus – nur knapp die Hälfte der Softwareprojekte erreicht die gesteckten Ziele. IT-Entscheidungsträger sollten das als deutliches Zeichen für eine zu schwach ausgeprägte Digital Adoption im Unternehmen deuten.

Digital Adoption Plattformen (DAP) befähigen Mitarbeitende zur Tool-Nutzung

Digital Adoption Plattformen (DAP) schaffen Abhilfe. Diese Plattformen bieten Echtzeit-Hilfe direkt auf der Software-Oberfläche. Mit kontextbezogenen Schritt-für-Schritt-Anleitungen können Mitarbeitende Wissenslücken schnell schließen und Probleme selbstständig lösen. Das steigert die Produktivität und spart Kosten, denn der IT-Support wird entlastet.

Diese Hilfen sind jedoch nicht starr, sondern passen sich an die jeweilige Nutzungssituation und das Nutzungsverhalten des Mitarbeitenden an. Auf diese Weise bieten DAP Unterstützung dort, wo sie gebraucht wird: direkt in der Anwendung. Ein Wechseln des Fensters oder Ähnliches ist nicht nötig. Auf diese Weise steigt die Akzeptanz neuer Tools im Unternehmen und Frust im Umgang mit Software wird wesentlich reduziert.

Möglich macht das eine KI-gestützte Analyse des Nutzungsverhaltens. Userlane hat das erste weltweit standardisierte Modell für Digital Adoption entwickelt. Dieses Modell bewertet die Nutzung von Software anhand von fünf Kriterien: Happiness (Zufriedenheit), Engagement (wie aktiv User mit der Anwendung interagieren), Adoption (Umfang der Nutzung), Retention (wie häufig User zur Anwendung zurückkehren) und Task Success (Erfolg bei der Aufgabenerfüllung). Ergänzend dazu werden Umfragen durchgeführt, um die Zufriedenheit der Nutzer zu erfassen.

Anhand dieser Informationen können Entscheider und CIOs nachvollziehen, wie Mitarbeitende mit der Software interagieren, welche Funktionen sie nutzen und welche Probleme dabei auftreten. Die Daten ermöglichen es, einen Überblick über die gesamte Softwarenutzung im Unternehmen zu bekommen und den Grad der Digital Adoption zu bewerten und messbar zu machen. Verantwortliche können anschließend gezielte Maßnahmen zur Verbesserung treffen. Zudem lassen sich durch die Analyse ungenutzte Potenziale aufdecken und überflüssige Lizenzen kündigen, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann.

Warum Digital Adoption der Schlüssel zum Erfolg ist

Eine schlechte Digital Adoption kann weitreichende negative Folgen haben. Wenn Mitarbeitende neue Software nicht richtig nutzen, leidet nicht nur die Produktivität, sondern es entstehen auch höhere Kosten für Schulungen und IT-Support. Zudem kann es dazu führen, dass Unternehmen teure Softwarelösungen ersetzen, weil sie nicht die gewünschten Ergebnisse liefern. Das bringt einen großen und teuren Aufwand mit sich.

Im Gegensatz dazu sorgt eine erfolgreiche Digital Adoption für mehr Effizienz, Produktivität und höhere Rentabilität. DAP stellen sicher, dass neue Softwarelösungen von Beginn an effektiv genutzt werden und das Innovationspotenzial voll ausgeschöpft wird. Dies wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus und entlastet gleichzeitig den IT-Support, da weniger Schulungsbedarf und technische Probleme auftreten.

Die langfristigen Vorteile von Digital Adoption

Eine erfolgreiche Digital Adoption bedeutet nicht nur kurzfristige Effizienzgewinne, sondern legt auch den Grundstein für den zukünftigen Erfolg eines Unternehmens. Durch die transparente Analyse der Softwarenutzung können CIOs fundierte Entscheidungen treffen, die den ROI maximieren und sicherstellen, dass Investitionen in neue Technologien auch langfristig Früchte tragen. Besonders für große Unternehmen, die oft eine Vielzahl von Softwarelösungen im Einsatz haben, sind DAP durch die KI-gestützte Nutzungsanalyse unverzichtbar.

Fazit: Digital Adoption als Erfolgstreiber

CIOs und IT-Leiter müssen im Angesicht von Effizienzsteigerungen und Digitalisierung schwierige Entscheidungen treffen: Es geht nicht nur um die Auswahl geeigneter Tools, sondern vor allem darum, Mitarbeitende zu befähigen, mit neuer Software richtig umzugehen.  Digital Adoption Plattfformen bieten strategische Vorteile für CIOs und IT-Leiter, indem sie Einblicke in die Nutzung und Effektivität von Softwareanwendungen bieten und Hilfe in der Anwendung bereitstellen. Auf diese Weise tragen DAP dazu bei, dass Unternehmen technologisch auf dem neuesten Stand bleiben. Nur so können Unternehmen die digitale Zukunft erfolgreich gestalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität langfristig sichern.

Weitere Infos unter:
https://www.userlane.com/

PSD3 und PSR – Der Verbraucherschutz hat für die EU absolute Priorität

Interview mit Dr. Ernst Stahl, Head of Payments bei NTT DATA DACH.

 

Die aktuellen Regulierungsvorhaben der Europäischen Kommission – die PSD3 (Payment Service Directive 3) und PSR (Payment Service Regulation) – sollen den digitalen Zahlungsverkehr verbraucherfreundlicher und sicherer machen. Vor allem der Betrugsbekämpfung durch Social Engineering wird dabei viel Platz eingeräumt. Dr. Ernst Stahl, Head of Payments bei NTT DATA DACH, beantwortet die wichtigsten Fragen.

 

Was ist die PSR?

Die geplante Payment Services Directive 3 (PSD3) und die Payment Services Regulation (PSR) werden die bestehende Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) sowie die E-Geld-Richtlinie (EMD2) ablösen. Vor dem Hintergrund, dass sich der Markt seit dem Inkrafttreten der PSD2 stark verändert hat und Anpassungen zwingend notwendig waren, hat die EU die alte Vorgabe gesplittet. Der direkt regulierte Teil, die PSR, führt zu unmittelbar geltendem Recht in allen EU-Staaten. Die PSD3 hingegen muss noch in nationales Recht umgesetzt werden.

Derzeit hat der sogenannte Trilog begonnen. An diesen übergreifenden Verhandlungen nehmen Vertreter des Europäischen Parlaments, des EU-Rates und der Europäischen Kommission teil. Sobald sich diese drei Institutionen geeinigt haben, was voraussichtlich Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 der Fall sein wird, werden die aktuellen Fassungen von PSD3 und PSR im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. 20 Tage später treten sie in Kraft und es beginnt eine Frist von 18 Monaten, bis die PSR gilt beziehungsweise die PSD3 umgesetzt werden muss.

Welche Ziele verfolgt die EU mit PSD3 und PSR?

Die Digitalisierung hat die Finanzmärkte verändert. Die EU will diesem Wandel gerecht werden, indem sie die Auflagen verschärft und neue Risiken berücksichtigt. Die PSD3 beinhaltet die aufsichtsrechtlichen Vorgaben für Zahlungsinstitute einschließlich der Erlaubniserteilung. Die PSR hingegen umfasst alle zivilrechtlichen Bestimmungen, beispielsweise zum Verbraucherschutz, zu Fristen und Haftungsfragen. Generell hat sich die EU das Ziel gesetzt, die Sicherheit von Zahlungsvorgängen zu erhöhen, den Wettbewerb zu fördern und den Zahlungsverkehr innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums zu harmonisieren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Verbraucherschutz und das Verbrauchererlebnis gelegt. Die Eindämmung von Betrugsrisiken, die mit dem technologischen Fortschritt einhergehen, und der sichere Datenaustausch, um von einem erweiterten Dienstleistungsangebot profitieren zu können, stehen daher im Mittelpunkt.

Eine besondere Rolle wird bei der PSR in diesem Zusammenhang der viel diskutierte Artikel 59 spielen, wenn er wie geplant umgesetzt wird. Dieser sieht eine Haftung der Zahlungsdienstleister vor, um die Verbraucher vor den Folgen von Betrug mittels speziellem Social Engineering zu schützen. Dies trifft beispielsweise zu, wenn sich Betrüger am Telefon als Mitarbeiter des Zahlungsdienstleisters ausgeben, um eine Autorisierung zu erhalten. Die Kriminellen haben sich oft schon durch Phishing-Attacken Zugang zum Konto verschafft – ihnen fehlt aber die starke Authentifizierung, um „höhere“ Beträge (in der Regel ab 30 Euro online) überweisen zu können oder digitale Kartendubletten des Kunden (zum Beispiel in Apple und Google Pay) auf ihrem betrügerischen Smartphone korrekt aktivieren und nutzen zu können. Daher versuchen sie, am Telefon eine Freigabe zu erhalten. Um solche böswilligen Transaktionen einzudämmen, werden die Banken nun stärker in die Pflicht genommen. Genau genommen überträgt die EU den Finanzinstituten die Verantwortung für solche Betrugsfälle gegenüber Verbrauchern. Nur wenn diese böswillig, betrügerisch oder grob fahrlässig handeln und den Schaden nicht bei der Polizei und ihrem Zahlungsdienstleister angezeigt haben, ist die Bank von der Haftung befreit.

Dr. Ernst Stahl betont: „Die PSR hingegen umfasst alle zivilrechtlichen Bestimmungen, beispielsweise zum Verbraucherschutz, zu Fristen und Haftungsfragen. Generell hat sich die EU das Ziel gesetzt, die Sicherheit von Zahlungsvorgängen zu erhöhen, den Wettbewerb zu fördern und den Zahlungsverkehr innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums zu harmonisieren.“

 

PSD2 und PSD3 – wo liegt der Unterschied?

Der Unterschied liegt zunächst einmal in der Aufteilung der PSD2 in die PSD3 und PSR. Bei der PSR steht, wie bereits erwähnt, der Verbraucherschutz im Vordergrund. So werden einerseits die Anforderungen an die Transaktionsüberwachung und die Gefährdungshaftung der Banken ausgeweitet, andererseits soll der Kunde besser vor Betrug aller Art geschützt werden. In diesem Zusammenhang ergänzt die bereits in Kraft getretene Instant Payment Regulation (IPR) die PSR, bei der auch eine neue Sanktionslistenprüfung im Vordergrund steht. Zahlungsdienstleister müssen regelmäßig, zumindest täglich ihre Kunden mit einer zentralen, einheitlichen Sanktionsliste abgleichen. Damit soll sichergestellt werden, dass es sich bei einem Zahlungsdienstnutzer nicht um eine Person oder Einrichtung handelt, die gezielten finanziellen Restriktionen unterliegt.

Was wird sich mit der PSR (und der PSD3) ändern?

Mit der neuen PSD3/PSR wird sich einiges ändern – die EU hat die Regelungen in einer Vielzahl von Punkten noch einmal verschärft. Das schließt unter anderem die Haftung für Zahlungsdienstleister (Art. 59 PSR) oder die Einrichtung eines Dashboards für die Verbraucher, um ihre erteilten Datenzugriffsrechte an Kontoinformationsdienstleister und Zahlungsauslösedienstleister zu überprüfen und bei Bedarf zu widerrufen, ein. Für Banken sind die wichtigsten Änderungen nicht mehr in der PSD verankert – hier geht es vor allem um die Zulassung als Zahlungsinstitut und aufsichtsrechtliche Vorgaben –, sondern in der PSR. Die PSR ist damit ein logischer weiterer Schritt des Regulators, um die Verbraucherrechte zu stärken, aber auch um das Thema Open Banking weiter voranzutreiben und bestehende Hürden abzubauen. So müssen die kontoführenden Zahlungsdienstleister grundsätzlich dedizierte Schnittstellen (APIs), die europäischen oder internationalen Standards entsprechen, für den Datenaustausch mit Kontoinformationsdienstleistern und Zahlungsauslösedienstleistern zur Verfügung stellen. Darüber hinaus dürfen sie weiterhin keine Gebühren für den Kontozugang erheben, weder vom Kontoinhaber noch vom Zahlungsauslösedienstleister oder Kontoinformationsdienstleister. Eine starke Kundenauthentifizierung ist nur für den erstmaligen Zugriff auf die Zahlungskontodaten vorgeschrieben, danach genügt eine entsprechende Authentifizierung alle 180 Tage.

Wie wirkt sich die neue EU-Richtlinie PSD3/PSR auf Verbraucher aus?

Das Ziel der neuen PSR ist es, den Verbraucher bestmöglich zu schützen. Gleichzeitig sollen die Interessen aller EU-Bürgerinnen und -Bürger gestärkt werden. Und hier kommen auch andere geplante Gesetze ins Spiel, etwa zum Thema Bargeldakzeptanzpflicht. Einerseits streben die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) aus Souveränitätsgründen den digitalen Euro an. Andererseits wollen sie vor dem Hintergrund, dass rund 30 Millionen EU-Bürgerinnen und -Bürger kein eigenes Bankkonto haben, auch das Bargeld ergänzend stärken beziehungsweise verhindern, dass es irgendwann ganz verschwindet. Denn dann wären viele Menschen vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen.

Inwieweit wird damit die Sicherheit elektronischer Zahlungsdienste verbessert?

Die Hoffnungen sind groß und die PSR sieht zahlreiche Maßnahmen für die Sicherheit elektronischer Zahlungsdienste vor. Das war auch dringend notwendig, denn mit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz und neuerdings generativer KI (GenAI) haben sich für Cyberkriminelle völlig neue Möglichkeiten eröffnet, ihre Angriffstechniken zu verfeinern. Tools wie ChatGPT sind wie eine „Steroidpille“ für Betrüger – schlimmer noch, sie erleichtern den Einstieg in kriminelle Machenschaften aller Art. So lassen sich relativ schnell und einfach Phishing-Mails und -Websites – neuerdings auch physische Briefe mit einem Phishing-QR-Code – erstellen, die von einer echten Servicemeldung an den Bankkunden nicht mehr zu unterscheiden sind. Aus Sicht der Betrüger ist KI auch ein nützliches Werkzeug für den sogenannten „unfreiwilligen“ Betrug. Das bedeutet, dass die Kunden selbst den Hackern Tür und Tor öffnen, indem sie beispielsweise eine manipulierte Kartendublette in einer Wallet wie Apple oder Google Pay aktivieren. Geschicktes Prompting, also der Einsatz von GenAI-Tools, ist aber nur ein Aspekt – ein anderer ist der digitale Identitätsbetrug. Mit KI lassen sich Fake-Accounts mit synthetischen Identitätsattributen und Fotos erstellen und durch Bots extrem skalieren. Gleichzeitig garantiert eine variierende Tarnung die notwendige Ablenkung. Diesen Möglichkeiten, die KI den Kriminellen bietet, will die EU verstärkt einen Riegel vorschieben und auch die Zahlungsdienstleister stärker in die Verantwortung nehmen, da diese in ihren Augen Betrugsmuster und -versuche leichter erkennen können als ein „normaler“ Verbraucher. Eines darf man aber nicht vergessen: Der Kampf gegen die Verbrecher aus dem Cyber-Raum ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit, denn auch die Hacker rüsten ständig nach.

Wie sollten sich Plattformen, Finanzdienstleister und Unternehmen auf PSD3/PSR vorbereiten?

Banken und Zahlungsdienstleister müssen frühzeitig und proaktiv handeln, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen und damit auch ihre Wettbewerbsfähigkeit abzusichern. Das schließt die unterschiedlichsten Maßnahmen in den einzelnen vom Gesetz betroffenen Bereiche ein und damit die Anpassung der bestehenden Systeme und Prozesse. Was genau wie umgesetzt werden muss, hängt letztendlich davon ab, welche Vorgaben konkret verabschiedet werden. Gerade in Bezug auf Artikel 59 werden die Banken aller Voraussicht nach noch stärker darauf achten müssen, den Zahlungsverkehr zu kontrollieren, um Betrugsmuster zu erkennen und so ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen. Das Thema „Fraud“ wird deutlich an Dynamik gewinnen. Wie umfangreich die umzusetzenden Maßnahmen sein können, zeigt beispielhaft die Verification of Payee (VOP) im Rahmen der im Frühjahr in Kraft getretenen Instant Payment Regulation (IPR): Die Finanzinstitute müssen das Frontend für alle Einreichungskanäle – einschließlich Automaten – so anpassen, dass die Ergebnisse der IBAN-Namensprüfung angezeigt werden und der Kunde gegebenenfalls eine Entscheidung für oder gegen die Freigabe treffen kann. Die IBAN-Namensprüfung bedeutet, dass der Absender vor der Freigabe einer Überweisung – unabhängig davon, ob es sich um eine Standardüberweisung oder eine Echtzeitüberweisung handelt – von der Empfängerbank eine Rückmeldung darüber erhält, ob der Name mit der Kontonummer übereinstimmt. Darüber hinaus müssen sie den Zahler bei festgestellten Diskrepanzen DSGVO-konform benachrichtigen. Und das sind nur ein paar der notwendigen Maßnahmen.

Gleichzeitig sollten Banken und Finanzdienstleister einige grundlegende Fragen für sich klären: Wie lassen sich die Systeme beziehungsweise Workflows anpassen, um bei weiter steigenden Transaktionszahlen Performance und Stabilität sicherzustellen? Wie sieht eine Fallback-Lösung aus, wenn Instant Payment oder ein VOP-Service nicht erreichbar ist? Wie werden Downtimes bei Releasewechsel ausgeschlossen, um jederzeit rund um die Uhr verfügbar zu sein? Welche Neben- und Umsysteme sind von den Anforderungen betroffen? Sind die Systeme darüber hinaus bereits auf kürzere Verarbeitungszeiten als zehn Sekunden ausgelegt, da ein solches Limit mit Blick auf die Zukunft nicht auszuschließen ist?

Was bedeutet die PSR-Evolution fürs Open Banking?

Die Banken werden verpflichtet, mehr Informationen mit den Zahlungsdienstleistern auszutauschen und die Infrastruktur für das Open Banking zu verbessern, um die verbleibenden Hindernisse für die Bereitstellung zu beseitigen und so den Markteintritt neuer, innovativer Dienstleistungen zu erleichtern. Bislang funktioniert das etwa bei der Öffnung der Schnittstellen nicht immer reibungslos und kundenfreundlich. Gerade beim Thema Login mit einer entsprechend starken Authentifizierung wird nachgebessert werden. Mit der PSR wird es auch hier Änderungen geben, die EU erhofft sich mehr Innovationen durch mehr Wettbewerb. Im Prinzip kann man die Entwicklung mit der Deregulierung im Telekommunikationssektor vergleichen: Früher gab es nur wenige marktbeherrschende Teilnehmer in ganz Europa. Durch die Öffnung profitieren wir heute beispielsweise vom kostenlosen Roaming. Mit der PSR sollen Bankkunden analog dazu künftig noch einfacher neue, innovative Dienstleistungen nutzen können.

Zum Autor:
Autor: Dr. Ernst Stahl (*1973) ist Head of Payments bei NTT DATA und beschäftigt sich rund um das Thema Zahlungsverkehr. Dabei steht im Zentrum, wichtige Zahlungsverkehrstrends zu verfolgen und strategisch zu bewerten. Davor war er viele Jahre Director und Gesellschafter von ibi research. Die Beratungs- und Projektschwerpunkte von Dr. Ernst Stahl sind: Zukunft des Zahlungsverkehrs im Spannungsfeld von Innovation (CDBC und CBMT, ISO 20022, RTP, ZV-Trends) und Regulierung (z. B. PSD & RTS, PSR und RPS) sowie strategisches Management. Dr. Ernst Stahl ist ferner Autor einer Vielzahl von Veröffentlichungen, Moderator und Referent zahlreicher Veranstaltungen und Kongresse sowie Dozent und Lehrbeauftragter an zahlreichen Bildungsakademien im Bereich Zahlungsverkehr.

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Kanzleien wollen in Prozess-Automatisierung investieren

Europäische Anwaltskanzleien geben verstärkt Geld für den Wechsel in die Cloud und die Automatisierung ihrer Arbeitsprozesse aus.

 

Karlsruhe,  Oktober 2024 – Die meisten europäischen Anwaltskanzleien sehen in der Cloud eine wichtige Zukunftstechnologie, in die sie investieren wollen. Etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) der befragten Kanzleien nannten die Cloud-Migration als eine der Top-3-Prioritäten für Technologieinvestitionen. Das hat eine internationale Umfrage, der Legal Tech Report von stp.one, einem führenden Anbieter von Legal-Tech-Komplettlösungen, herausgefunden.

Aber auch die Verbesserung bestehender Workflows steht auf der Investitionsagenda. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der 1.250 in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Benelux, Italien, Frankreich und Spanien befragten Kanzleien gab an, in die Automatisierung von Arbeitsabläufen zu investieren. Damit möchten die Anwaltskanzleien einerseits dem Fachkräftemangel etwas entgegenstellen und sich gleichzeitig für zukünftige Herausfoderungen wappnen. Etwa ein Drittel (36 Prozent) sagte, bis 2028 vorrangig in die Automatisierung der Dokumenten- und Vertragserstellung zu investieren. Und das soll erst der Anfang sein, denn langfristig können sich viele Kanzleiveranwortliche sogar vorstellen ein CRM-System einzuführen, um ihren Mandanten noch bessere Dienstleistungen bieten zu können. Hinzukommt, dass laut Legal Tech Report immer mehr Rechtsanwälte auf den Einsatz von BlockChain- und Smart-Contract-Technologien setzen wollen.

Cloud first

Voraussetzung für all das ist, dass die Anwaltskanzleien in einem ersten Schritt in die Cloud wechseln. In der Befragung gaben 90 Prozent der kleinen Kanzleien an, dass die Cloud-Migration bei ihnen auf der Prioritätenliste ganz vorne stehe. Anders sieht das bei den Großkanzleien aus. Bei ihnen priorisieren nur 20 Prozent den Wechsel in die Cloud, was damit zusammenhängen kann, dass in größeren Kanzleien schon länger auf Cloud-Technologie gesetzt wird. Geht man bei der Frage nach den geplanten Legal-Tech-Investitionen weiter in die Tiefe und in den Ländervergleich, zeigt sich, dass sich die Prioritäten international ähneln – es gibt nur wenige Ausnahmen. So wollen in eine automatisierte Konfliktprüfung 43 Prozent der deutschen Anwälte investieren, gegenüber durchschnittlich 30 Prozent. 37 Prozent der Kanzleien in Deutschland haben zudem vor, für die Datensicherheit und Verschlüsselung Geld auszugeben – das sind 10 Prozent mehr als der Durchschnitt.

Die Schweiz setzt auf Sicherheit – Österreich auf Zusammenarbeit

46 Prozent der Schweizer Kanzleien sagten, dass Investitionen in die IT-Sicherheit von zentraler Wichtigkeit sind und 24 Prozent sahen in der Datensicherheit und Verschlüsselung eine große Priorität. In Österreich wollen 34 Prozent der Kanzleien in die IT-Sicherheit investeren – hier spielt das Dokumentenmanagement mit 38 Prozent eine wichtigere Rolle. Aber auch die Investition in Cloud-Lösungen, die die Zusammenarbeit mit den Mandanten verbessern, steht bei den Österreichern (42 Prozent) und Schweizern (32 Prozent) auf der Agenda.

Mehr Informationen zum Legal Tech Report unter: Legal Tech Report 2024 (stp.one)

Über die STP Informationstechnologie GmbH

Die stp.one, mit Hauptsitz in Karlsruhe, ist einer der führenden Anbieter von Legal-Tech-Komplettlösungen, welche die Digitalisierung von Kanzleien, Insolvenzverwaltern und Rechtsabteilungen vorantreiben. Das Unternehmen bietet eine vollständig integrierte Legal-Tech-Plattform, die Workflow-Automatisierung, KI-basiertes Dokumentenmanagement, ERP-Software, Daten-Management sowie spezialisierte, softwaregestützte Outsourcing-Dienstleistungen umfasst. Contract Lifecycle-, Matter- und Knowledge-Management Lösungen gehören ebenfalls zum umfangreichen Portfolio, das tief in die Rechtsberatung, Insolvenz- und wirtschaftsrechtlichen Ökosysteme eingebettet ist.

stp.one beschäftigt über 375 Mitarbeiter an 10 Standorten und versorgt mehr als 7.000 Kunden mit Software und relevanten Dienstleistungen für ihren täglichen Arbeitsablauf.

Mehr Informationen unter: stp.one

Insolvenzen 2020 bis 2024: Wo steht die deutsche Wirtschaft aktuell?

Lübeck, Oktober 2024. Viele Meldungen berichten von Insolvenzen und erwecken den Eindruck, 2024 sei an Unternehmensaufgaben kaum zu überbieten. Aber ist dem so? Wirtschaftsinformationsanbieter databyte verfolgt die Entwicklungen am deutschen Markt, vergleicht die im Handelsregister verzeichneten Insolvenzen der Jahre 2020 bis heute und ordnet ihnen Bundesländer und Branchen zu.

 

Von Jahr zu Jahr
Die ersten drei Quartale 2024 verzeichneten bereits mehr Insolvenzen als die gesamten Jahre 2021 oder 2022: Bisher verbucht dieses Jahr 8.552 Konkurse, 2021 7.899 und 2022 8.170. Voraussichtlich zieht 2024 mindestens gleich mit 2020 und seinen insgesamt 9.526 Insolvenzen. Es bleibt abzuwarten, ob 2023 mit 10.477 Firmenpleiten seinen Platz als Rekordjahr dieses Jahrzehnts verteidigt.

Bundeslandvergleich

Die größten Bundesländer mit den meisten Unternehmen weisen verständlicherweise auch die meisten Konkurse auf: Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg verzeichnen in dieser Reihenfolge die meisten Insolvenzen. Von 2020 bis zum dritten Quartal 2024 verbucht NRW 10.628, Bayern 6.460 und BaWü 4.610 Konkurse, wobei Niedersachsen mit 4.039 nahe an das Treppchen heranreicht. Die wenigsten Bankrotte der letzten knapp vier Jahre erfasst das Saarland mit nur 491 Unternehmensaufgaben.

Interessante Entwicklungen durchlief beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern, das von 2021 auf 2022 einen Insolvenzanstieg von 78 % hinnehmen musste. Auch das darauffolgende Jahr steigerte seine Konkurszahlen, 2024 jedoch könnten die Insolvenzen wieder sinken. Positiv steht es weiterhin für Bremen. Aktuell verbucht das Handelsregister hier 45 % weniger Illiquidität im Vergleich zum letzten Gesamtjahr. Ähnlich sieht es auch für das Saarland und Schleswig-Holstein aus mit einem Minus von je 33 %.

Nach Branchen

Auch im Branchenvergleich bestimmt die Größe die Anzahl der Insolvenzen. So beansprucht der Großhandel bei den Insolvenzen die Pole Position. Auf Platz zwei folgen vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe. Auf Position drei und vier nah beieinander: Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben inklusive Unternehmensberatungen sowie der Einzelhandel. Die letzten beiden Branchen zählten noch vor zwei Jahren weit unter 1.000 Insolvenzen pro Jahr, 2024 sind es bereits 1.079 und 1.048.

Um frühzeitig auf Veränderungen am Markt reagieren zu können und mit entsprechenden Angeboten zu unterstützen, greifen Unternehmen auf Lösungen zurück, die möglichst aktuell das Marktgeschehen abbilden. Die Business Engine beispielsweise zeigt sowohl Neugründungen als auch Insolvenzen einzelner Unternehmen, aber auch ganzer Branchen. So bleiben Unternehmenslenker und Beobachter stets informiert.

www.databyte.de

 

DVR startet Aufklärungskampagne zu Cannabis im Straßenverkehr

„High lässt fahren“ mit prominenter Unterstützung

 

High fährt nicht – high lässt fahren. Das ist der Appell der neuen Präventionskampagne des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), die am 09. Oktober 2024 in Berlin gestartet ist. Die Kampagne richtet sich insbesondere an die Hochrisikogruppe junger Verkehrsteilnehmender, um sie über die Gefahren von Cannabis im Straßenverkehr aufzuklären. Denn laut einer aktuellen DVR-Umfrage kennt die Hälfte der 18-24-Jährigen das absolute Konsumverbot für junge Fahrende nicht. 40% der Befragten geben an, aufgrund der Legalisierung mehr kiffen zu wollen.

Dazu sagt Manfred Wirsch, Präsident des DVR: „Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Cannabis-Konsumenten und damit auch Verkehrsunfälle unter Cannabis-Einfluss zunehmen werden. Der Anteil junger Menschen an schweren Verkehrsunfällen liegt schon heute über dem Durchschnitt, so wie auch der Konsum von Cannabis. Umso besorgniserregender ist ihre Wissenslücke bei den gesetzlichen Regeln und der Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit. Unsere Kampagne soll einen Beitrag zur dringend notwendigen Aufklärung leisten.“

Die Kampagne startet mit prominenter Unterstützung: Schauspieler Wotan Wilke Möhring, der sich für den medizinischen Einsatz von Cannabis engagiert, erklärte heute zum Kampagnenauftakt: „Nach der Legalisierung von Cannabis ist es zu einer großen Verunsicherung gekommen – Darf ich kiffen und dann Autofahren? Wie lange soll ich mit dem Fahren warten, wenn ich gekifft habe? Hier fehlte in der Öffentlichkeit eine klare Linie und diese Präventionskampagne vermittelt sie.“

Weitere prominente Fürsprecher der Kampagne sind der Content-Creator Jonas Ems, der die Kampagne aktiv mit Social-Media-Inhalten begleiten wird, und Schauspielerin Kristin Meyer, die den Audiospots ihre Stimme verliehen hat.

Den dringenden Aufklärungsbedarf belegt eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des DVR. Demnach weiß die Hälfte der 18-24-Jährigen nicht, dass während der Führerschein-Probezeit und unter 21 Jahren ein absolutes Konsumverbot gilt. Zudem kennt eine Mehrheit von rund 60 Prozent der Befragten die empfohlene Wartezeit von 24 Stunden zwischen Cannabis-Konsum und Verkehrsteilnahme nicht. Damit fehlt dieses Wissen rund 3,7 Millionen jungen Menschen.

Die Kampagne wird mit Unterstützung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) umgesetzt. Weitere Partner sind der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen e. V. (bdo) und der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS e. V.). Die Kampagneninhalte werden online und auf Social Media sowie bundesweit im Kino, Hörfunk und auf digitalen Plakaten veröffentlicht. Die Kampagne selbst ist vorerst für eine Laufzeit von zwei Jahren angelegt.

Weiterführende Informationen

Steuerbare Verbrauchseinrichtungen sind der Schlüssel zur Dekarbonisierung

PRESSEMITTEILUNG

Will Deutschland klimaneutral werden, gibt es besonders in den Sektoren Gebäude und Verkehr erhebliche Herausforderungen. In Deutschland sollen fossile Heizungen und Kraftfahrzeuge durch elektrische Systeme ersetzt werden. Damit die Niederspannungsnetze nicht überlasten, werden Wärmepumpen und Wallboxen, also private Kfz-Ladestationen, zu steuerbaren Verbrauchseinrichtungen. Was das bedeutet, zeigt Martin Brandis, Experte von der Energieberatung der Verbraucherzentrale, mit einem Überblick.

Was bedeutet steuerbare Verbrauchseinrichtung?

Bei einer erheblichen Zunahme elektrischer Verbraucher in den örtlichen Verteilnetzen muss verhindert werden, dass die Netze zeitweise überlastet werden. Deshalb dürfen örtliche Verteilnetzbetreiber im Notfall Zugriff auf steuerbare Verbrauchseinrichtungen nehmen. Und zwar aus der Ferne. Schon bei bisherigen Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen durfte der Netzbetreiber zwar die Stromzufuhr zeitweise unterbrechen. Neu bei den Regelungen zu steuerbaren Verbrauchseinrichtungen ist aber, dass die Stromzufuhr nur noch reduziert, aber nicht mehr unterbrochen werden darf. „Die Bundesnetzagentur hat Regelungen für steuerbare Verbrauchseinrichtungen festgelegt, um diese sicher, aber auch schnell ins Stromnetz zu integrieren“, erläutert Martin Brandis. Auch die Interessen der
Verbraucherinnen und Verbraucher spielen bei den Regelungen eine Rolle.

Die neuen Regelungen fasst Martin Brandis im Kern zusammen:

  • Verzögerungsfreier Netzanschluss: Netzbetreiber dürfen den Anschluss von Wärmepumpen oder privaten Ladeeinrichtungen für Elektroautos nicht mehr mit Verweis auf mögliche lokale Überlastungen ablehnen oder verzögern.
  • Temporäre Reduzierung der Stromzufuhr: Bei drohender Überlastung kann der Netzbetreiber den Strombezug steuerbarer
    Verbrauchseinrichtungen temporär “dimmen”. Eine Mindestleistung von 4,2 Kilowatt bleibt dabei aber stets verfügbar: Wärmepumpen können bei niedrigerer Leistung weiter betrieben und Elektroautos in aller Regel in zwei Stunden für etwa 50 Kilometer Strecke nachgeladen werden.
  • Wallbox und Wärmepumpe dürfen auch mehr beziehen, wenn dieser Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage kommt.
  • Neben Wärmepumpen und Wallboxen zählen außerdem Klimaanlagen und stationäre Batteriespeicher zu den steuerbaren
    Verbrauchseinrichtungen, deren Stromzufuhr aus den örtlichen Stromnetzen gedimmt werden darf. Der normale Haushaltsstrom ist
    von den Regelungen aber nicht betroffen.
  • Verbraucherinnen und Verbraucher müssen weniger Netzentgelte bezahlen. Die Reduzierung erfolgt pauschal oder prozentual als
    verringerter Strompreis. Ab April 2025 kann in Kombination mit der pauschalen Reduzierung des Netzentgelts ein zeitvariables Netzentgelt gewählt werden. Wer dann z. B. das Laden seines Elektroautos in die Nachtstunden mit weniger Netzauslastung verschiebt, spart dadurch Geld. Netzentgeltreduzierungen müssen beim Netzbetreiber beantragt werden.Martin Brandis geht davon aus, dass das Fernsteuern der Netzbetreiber nur selten und temporär erfolgt, und viele Haushalte davon keine Einschränkungen merken werden. Zudem verfügen Wärmepumpenheizungen über Wärmespeicher, und Wallboxen laden lediglich langsamer.Damit die betreffenden Anlagen als steuerbare Verbrauchseinrichtungen funktionieren, bedarf es Änderungen an den elektrischen Anlagen. So müssen diese mit intelligenten Messsystemen, Smart Meter genannt, ausgestattet werden. Außerdem bedarf es einer Steuerbox, auf die der Verteilnetzbetreiber zugreifen kann. Die Ausstattung mit der notwendigen Technik wird beim Netz- oder Messstellenbetreiber beauftragt.Haushalten mit mehreren steuerbaren Verbrauchseinrichtungen, z. B. Wärmepumpe und Wallbox oder mit Eigenerzeugung von Strom aus einer Photovoltaikanlage empfiehlt Martin Brandis den Einsatz eines Heim – Energiemanagementsystems, das Verbrauch, Speicherung und Erzeugung im Haus überwacht und steuert.

    Martin Brandis weist abschließend darauf hin, dass diese Regelungen für alle Wärmepumpen, Wallboxen, Klimaanlagen und Batteriespeicher mit mehr als 4,2 Kilowatt elektrischer Leistung und mit Inbetriebnahme nach dem 1. Januar
    2024 gelten. Für Anlagen, die schon davor als steuerbare Verbrauchseinrichtungen in Betrieb waren, ändert sich für die betreffenden
    Haushalte zunächst nichts. Nach einer Übergangsfrist, die spätestens am 31. Dezember 2028 endet, müssen auch diese Anlagen den neuen Regeln für steuerbare Verbrauchseinrichtungen folgen. Anlagen, die vor 2024 mit Haushaltsstrom versorgt wurden, müssen auch später den Regeln für steuerbare Verbrauchseinrichtungen nicht folgen und können auch nicht gedimmt werden.

    Haushalte können freiwillig bestehende Wärmepumpen oder Wallboxen beim Netzbetreiber als steuerbare Verbrauchseinrichtungen anmelden und so das geringere Netzentgelt beanspruchen.

    Wer nicht weiß, wer der zuständige Netzbetreiber in seiner Gemeinde ist, findet diese Information auf der gemeinsamen Plattform der Verteilnetzbetreiber www.vnbdigital.de.

 

www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

KI revolutioniert die Arbeitswelt

Die KI-Revolution in der Arbeitswelt ist in vollem Gange. Doch wie können Unternehmen sicherstellen, dass die Transformation für alle Beteiligten zum Erfolg wird? Ein Gastbeitrag von Kate Field, Global Head Human and Social Sustainability bei der British Standards Institution, beleuchtet die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Er zeigt auf, wie KI-Tools die Produktivität steigern, flexibleres Arbeiten ermöglichen und die Unternehmenskultur stärken können. Gleichzeitig betont er aber auch die Bedeutung von Transparenz, ganzheitlicher Betrachtung und umfassenden Schulungsprogrammen.

Autorin: Kate Field, Global Head Human and Social Sustainability, BSI

 

 

Eine neue Studie der internationalen Normierungsorganisation British Standards Institution (BSI), zeigt, dass fast neun von zehn Führungskräften in Deutschland (86 %) die Veränderung von Bürojobs durch KI erwarten. Vier Fünftel (79 %) gehen sogar davon aus, dass solche Tätigkeiten komplett ersetzt werden. Gleichzeitig herrscht ein weit verbreiteter Optimismus über die positiven Auswirkungen von KI-Tools auf die Produktivität. 84 % der Befragten erkennen an, dass Unternehmen einen Wettbewerbsnachteil haben werden, wenn sie nicht in diese Tools investieren. Die KI-Transformation ist also bereits in vollem Gange, doch wie kann sichergestellt werden, dass sie sich zu einer fortschrittlichen Kraft für Einzelpersonen, Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes entwickelt?

KI-Tools können den Mitarbeitenden auf verschiedene Weise zugutekommen, was wiederum dazu beiträgt, Unternehmen zu stärken und Produktivität und Leistung zu steigern.

Leistungsmanagement einer der ersten Bereiche beim Einsatz von KI-Tools

Einer der ersten Bereiche, die es beim Einsatz von KI-Tools zu berücksichtigen gilt, ist das Leistungsmanagement. 73 % der Führungskräfte in Deutschland sagen, dass KI bereits zur Unterstützung in diesem Bereich eingesetzt wird. KI-Tools könnten ein umfassendes Bild der Arbeit eines Mitarbeitenden liefern und das Feedback von Kolleg*innen fortlaufend sammeln und analysieren. Sichtbareres und unmittelbareres Feedback könnte einen Kulturwandel vorantreiben. So können beispielsweise Leistungsveränderungen in Echtzeit eingeführt werden, anstatt nur bei jährlichen Bewertungen.

Neben den Vorteilen gilt es aber auch wichtige Überlegungen zur Transparenz zu vollziehen: Es muss für die Mitarbeitenden nachvollziehbar sein, welche Plattformen überwacht werden und wie Aspekte wie der Ton einer E-Mail oder die Häufigkeit des Versendens von Nachrichten berücksichtigt werden. Es besteht ansonsten die Gefahr, es könnte negative Auswirkungen auf die Unternehmenskultur und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden haben, wenn jedes Wort und jede Nachricht von einer KI analysiert wird. Der daraus entstehende Druck wäre enorm. Schließlich machen viele Mitarbeitenden sporadisch auch mal einen Fehler oder versenden eine unüberlegte E-Mail. Aber nicht jeder Fehltritt erfordert eine Eskalation, der Kontext ist entscheidend. Neurodivergente Arbeitnehmer, also Menschen mit beispielsweise Autismus oder ADHS, verwenden möglicherweise Sprache auf eine andere Weise. Arbeitnehmende, die eine Fremdsprache nutzen, könnten außerdem benachteiligt sein. Deshalb ist es wichtig sicherzustellen, dass ein auf Grundlage aktueller demografischer Profile trainiertes KI-System solche Dinge berücksichtigt.

Zweitens könnte KI eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines flexiblen Arbeitsplatzes spielen. Auch die Neugestaltung von Tätigkeiten abseits des traditionellen 9-bis-5-Jobs wäre denkbar. Das bedeutet, KI zu nutzen, um zu untersuchen, wie Aufgaben erledigt werden und ob es bessere Möglichkeiten gibt, diese zu erfüllen. Verschiedene Unternehmensbereiche wie Marketing, Kundenservice und Vertrieb könnten beispielsweise besser miteinander verknüpft werden. So ließe sich ein effektiverer Informationsaustausch erreichen, anstatt jedes Mal von vorne zu beginnen.

KI könnte zwar eintönige oder untergeordnete Aufgaben übernehmen, hätte aber zur Folge, dass den Menschen die anspruchsvollsten Komponenten überlassen bleiben. Ihre Arbeitsbelastung würde somit eher intensiviert als reduziert. Um das Wohlbefinden bei der Arbeit zu unterstützen und Burnout oder Stress zu vermeiden, muss ganzheitlich darüber nachgedacht werden, wie KI den gesamten Job verbessern kann. Ziel sollte es sein, einen zukunftsfähigen Arbeitsplatz zu gestalten, an dem sich alle weiterentwickeln können.

Upskilling als Basis der KI-Transformation

Die Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit KI-Tools ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Derzeit sagen 83 % der Führungskräfte in Deutschland, dass ihr Unternehmen Lern- und Entwicklungsprogramme für KI-Schulungen anbietet. Aber weniger als die Hälfte (38 %) gibt an, dass sie von einem nennenswerten Umfang an formellen oder informellen Schulungen wissen, die von ihrem Unternehmen angeboten werden, um die Mitarbeitenden bei der sicheren, ethischen und effektiven Nutzung von KI-Tools zu unterstützen. Zweifellos ist es wichtig, Mitarbeitende im Umgang mit einem Tool zu schulen, das sie verwenden oder mit dem sie interagieren werden. Ein umfassendes Schulungsprogramm kann dazu beitragen, KI auf positive Weise einzuführen, sodass sie den Menschen und ihrer Arbeit zugutekommt. Bemerkenswert ist, dass 89 % der Führungskräfte in Deutschland sagen, dass KI-Schulungen für Mitarbeitende wichtig sind – eine viel höhere Zahl als tatsächlich umgesetzt wird. Diese Lücke zu schließen, wird für die Transformation entscheidend sein.

Gleichzeitig bleibt zu berücksichtigen, dass eine Schulung nicht gleich der tatsächlichen Kompetenz ist. Ein umfassendes Programm würde einbeziehen, wo KI im Unternehmen eingesetzt wird. Es würde in verschiedenen Formaten angeboten, um unterschiedlichen Lernstilen und Zugänglichkeitsanforderungen gerecht zu werden. Außerdem sollte es die Mitarbeitenden einbinden, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Wenn Schulungen nur zum Abhaken durchgeführt werden, bleiben die erhofften Vorteile meist aus. Da sich KI rasant entwickelt, ist kontinuierliches Lernen wichtig. Nur so können neue Fähigkeiten entwickelt und die Tools selbst verbessert werden.

KI-gestützte Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie gearbeitet wird, in allen Branchen und Märkten zu verändern. Sie werden beeinflussen, wie Unternehmen Mitarbeitende einstellen, Leistung managen, Angestellte schulen und vieles mehr. Effektiv eingesetzt, hat KI das Potenzial, Unternehmen vielfältiger zu machen, die direkte Führung von Mitarbeitenden zu transformieren und flexibleres Arbeiten zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen darüber nachgedacht werden, wie menschliche Kreativität, Einfallsreichtum, kritisches Denken und Zusammenarbeit beibehalten werden können. KI kann genutzt werden, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Wenn sie mit menschlicher Einsicht, Empathie und Mitgefühl kombiniert wird, können die Unternehmenskultur gestärkt und Innovationen gefördert werden.

 

 

Neuer Verhaltenskodex für Allzweck-KI

Das Europäische Büro für künstliche Intelligenz (KI-Büro) beginnt mit der Ausarbeitung des ersten Verhaltenskodex für künstliche Intelligenz für allgemeine Zwecke im Rahmen des KI-Gesetzes. Fast 1.000 Teilnehmende, auch Anbieter von Allzweck-KI-Modellen, nachgelagerte Anbieter, Industrie, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und unabhängige Experten, werden an der Online-Sitzung teilnehmen, um bei der Entwicklung des Verhaltenskodex mitzuwirken.

Das KI-Büro wird auch erste Ergebnisse der Konsultation zum Verhaltenskodex vorstellen, bei der fast 430 Beiträge eingegangen sind. Die Veröffentlichung aller Ergebnisse ist für den Herbst geplant.

Vier Arbeitsgruppen kommen zusammen

Der Verhaltenskodex soll die ordnungsgemäße Anwendung der Regeln des AI-Gesetzes für Allzweck-KI-Modelle erleichtern, einschließlich Transparenz- und urheberrechtsbezogener Regeln, Risikobewertung und Minderungsmaßnahmen. Im Rahmen des Verfahrens zur Erstellung des Verhaltenskodex werden vier Arbeitsgruppen dreimal zusammenkommen, um die Entwürfe zu besprechen. Dieser Prozess wird von Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden geleitet. Diese unabhängigen Expertinnen und Experten wurden nach dem Aufruf zur Interessenbekundung ausgewählt. Unter ihnen sind auch Expertinnen und Experten aus Deutschland.

Die endgültige Fassung des Verhaltenskodex wird voraussichtlich im April 2025 veröffentlicht und in einer abschließenden Plenarsitzung vorgestellt.

Weitere Informationen:

Daily News vom 30.9.2024

Informationen über die Entwicklung des ersten Verhaltenskodex für KI für allgemeine Zwecke

 

Nikola John, Tel.: +49 (30) 2280 2410. Mehr Informationen zu allen

Glücklich mit dem Job?

 

Ergebnis

Die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden von Beschäftigten, und in der Konsequenz auch für die Produktivität von Unternehmen. In den letzten Jahren hat die Arbeitsplatzzufriedenheit jedoch einen signifikanten Rückgang erfahren. Während 2013 noch mehr als drei Viertel aller Arbeitnehmenden mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden waren, sind es aktuell nur noch gut die Hälfte. Besonders unzufrieden sind hierbei Beschäftigte mit einem geringen Einkommen – von diesen ist lediglich jeder Dritte glücklich mit seinem Job. Bei den Besserverdienenden sind es dagegen mehr als doppelt so viele.

Gründe

Die Veränderungen der Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren, insbesondere durch die Digitalisierung und Automatisierung, die Globalisierung und nicht zuletzt auch die Coronapandemie, haben die Zufriedenheit zweifellos beeinflusst. Vielerorts ist eine stärkere Fokussierung auf Effizienz und Produktivität spürbar und insbesondere im Niedriglohnsektor erfahren die Beschäftigten eine wirtschaftliche Unsicherheit.

Neben finanziellen Gründen spielen jedoch auch die Führungsart sowie Anerkennung eine zentrale Rolle. Mitarbeiter bleiben eher in einem Angestelltenverhältnis, wenn sie zwar mit ihrem Job unzufrieden, aber mit ihrem Vorgesetzten zufrieden sind. Umgekehrt sind Kündigungen trotz eines guten Jobs für viele Arbeitnehmende denkbar, wenn der Vorgesetzte nicht passt.

Als weitere Gründe können eine fehlende Work-Life-Balance und die Unternehmenskultur genannt werden, sowie individuelle und persönliche Jobmerkmale wie Anforderung, Sinnhaftigkeit und Zielvorgaben.

Prognose

Um die Arbeitsplatzzufriedenheit wieder zu steigern, sollten Arbeitgeber auf eine Bandbreite unterschiedlicher Maßnahmen setzen. Die Schulung von Führungskräften in Soft Skills und Mitarbeiterführung spielt hierbei eine zentrale Rolle, da gute Führungskräfte die Zufriedenheit maßgeblich beeinflussen. Zudem können gezielte Weiterbildungsprogramme, eine gute Work-Life-Balance und transparente Karrieremöglichkeiten dazu beitragen, die Zufriedenheit, insbesondere in den niedrigeren Einkommensgruppen, zu erhöhen. Die Höhe des Mindestlohns wird zukünftig regelmäßig hinterfragt werden und die Zufriedenheit entsprechend beeinflussen.

Zukünftig werden immer mehr Unternehmen die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden in den Fokus der Personalarbeit stellen. Denn eine zufriedene Belegschaft führt nicht nur zu weniger Fehltagen, einer besseren Unternehmenskultur und weniger Kündigungen, sondern kann auch eine Lösung für den Fachkräftemangel sein. Und wen nur die harten Fakten interessieren: glückliche Mitarbeitende sind um 12 Prozent leistungsfähiger als ihre weniger glücklichen Kollegen. Zufriedenheit verbessert demnach nicht nur das Wohlbefinden, sondern steigert auch die Produktivität.

Podcast unter:
https://audio.podigee-cdn.net/1610034-m-b34735d420000d780d1d68593b08e1d6.mp3?source=feed

 

Was tun, wenn das Finanzamt kommt?

So klappt’s mit der Betriebsprüfung

Jedes zweite Unternehmen muss Steuern nachzahlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle PwC-Studie. Bei 54 Prozent der befragten Betriebe kam es zu einer steuerlichen Mehrbelastung. Zwar lässt sich insgesamt ein Rückgang bei der Anzahl der Feststellungen beobachten, allerdings gibt es weiter Nachzahlungen in Millionenhöhe. So wurde für 2022 vom Bundesfinanzministerium ein Mehrergebnis von rund 10,8 Milliarden Euro festgestellt. Projiziert auf den aktuellen Haushaltsplan für 2025 entspricht das in etwa jeweils dem gesamten Jahresetat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (10.280.316 Euro), des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (10.257.525 Euro) oder des Bundesministeriums der Finanzen (10.140.929 Euro). Kein Wunder, dass in fast jedem Unternehmen die Nervosität steigt, wenn die Prüfer des Fiskus vor der Tür stehen. Die Besucher stellen nicht nur bohrende Detailfragen, sondern nehmen interne Unterlagen kritisch unter die Lupe. All das kostet Zeit, Nerven und nicht selten sehr viel Geld. Eine gründliche Vorbereitung schafft hier Abhilfe.

Betriebsprüfung: die Basics

Um sicherzustellen, dass Unternehmen ihre Abgaben innerhalb eines bestimmten Zeitraums ordnungsgemäß und in korrekter Höhe ans Finanzamt abführen, machen Betriebsprüfer Stichproben. 2022 waren es rund 150.000[1], was einer Prüfungsquote von durchschnittlich 1,8 Prozent entspricht. Dabei variiert die Häufigkeit der Kontrollen je nach Umsatzgröße. Bei Großunternehmen ist der Anteil mit 17,5 Prozent deutlich höher[2]. Mehr noch: Wie die PwC-Studie zeigt, können vor allem bei umsatzstärkeren Betrieben die Steuernachzahlungen höher ausfallen. Nur 19 Prozent der befragten Betriebe gaben an, dass sie keine nennenswerten Mehrbelastungen oder sogar Rückerstattungen erhalten haben. Die meisten davon sind kleinere Unternehmen der Umsatzgrößenklasse von 500 Millionen Euro und weniger (25 Prozent). Dem gegenüber stehen Organisationen ab einer Umsatzgrößenklasse von 500 Millionen Euro, bei denen höhere Mehrbelastungen auftraten. Auffällig ist, dass 5 Prozent der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro oder mehr angaben, dass sie bei der letzten Betriebsprüfung zusätzliche Steuerlasten von mindestens 50 Millionen Euro tragen mussten. Solche unvorhergesehenen und potenziell kostspieligen Steuernachzahlungen können in einer ohnehin angespannten Situation den Druck auf die finanziellen Ressourcen empfindlich erhöhen. Entsprechend wichtig ist die lückenlose Dokumentation aller geschäftlichen Ausgaben – und das in jedem Steuerjahr. Die Lösung liegt hier in der Implementierung einer klaren Dokumentationsrichtlinie und der Nutzung digitaler Tools zur einfachen Erfassung und Archivierung von Belegen. Zudem gilt es festzulegen, welche Qualitätsstandards eingehalten werden müssen. Das erfordert eine umfassende Analyse der Geschäftsstrukturen und eine Anpassung der Aktivitäten.

Prüfungsangst kommt nicht von ungefähr

Unregelmäßigkeiten bei Umsatz, Gewinn und Kosten, Vermögenszuwachs ohne die erforderlichen Einnahmen oder starke Umsatzschwankungen – Gründe für eine Betriebsprüfung kann es viele geben. Eine Auffälligkeit in den Zahlen in einem Jahr führt in aller Regel noch zu keiner formellen Prüfungsanordnung. Häufen sich die Unstimmigkeiten und eine unübersichtliche Aufstellung der Zahlen erschwert den Vergleich mit den Vorjahren, erregt das die Aufmerksamkeit der Sachbearbeiter. Kommen dann noch fehlende Quittungen für Büromaterial oder Taxifahrten, lückenhafte Reisekostenabrechnungen der Mitarbeitenden oder Bewirtungsbelege über 200 oder 300 Euro ohne Angaben zum betrieblichen Anlass des Arbeitsessens dazu, sollten sich Firmen nicht wundern, wenn sich die involvierten Behörden melden. Dabei stehen ihnen heute ganz andere digitale Hilfsmittel zur Verfügung als früher. So lassen sich riesige Datenmengen mit Analyseprogrammen automatisch auswerten und Durchschnittswerte für Branchen ermitteln. Entsprechend schnell und präzise stellen die Prüfer fest, welche Firmen von der Norm abweichen. Das gilt auch für Fälle, wo Daten aus Steuererklärung und E-Bilanz nicht übereinstimmen.

 

Gründlichkeit im Vorfeld

Besteht ein konkreter Verdachtsfall, melden sich die Prüfer des Finanzamts oft schon per Telefon, um ihren Besuch mündlich und noch vor der offiziellen schriftlichen Anordnung anzukündigen. Dann haben Firmen etwa zwei bis vier Wochen Zeit, alle steuerrelevanten Aufzeichnungen und Belege so zu ordnen, dass sie während der Prüfung schnell auffindbar sind. Im Idealfall haben sie zuvor eine klare Dokumentationsrichtlinie implementiert und nutzen digitale Tools zur einfachen Erfassung und Archivierung von Belegen oder sogar ganzheitliche Tax-Compliance-Management-Systeme, die einen transparenten 360-Grad-Überblick über sämtliche Daten ermöglichen. Bei einer Betriebsprüfung werden normalerweise die letzten drei zusammenhängenden Jahre geprüft. Hier muss man eine absolut lückenlose Dokumentation vorweisen können. Das gilt nicht zuletzt auch für weitere Daten- und Informationsanforderungen. Vor allem bei global tätigen Organisationen kann das neben einer Verrechnungspreisdokumentation und der E-Bilanz etwa auch eine steuerliche Verfahrensdokumentation nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoBD) sein.

Relevanter Prüfungsstoff

Besonders beliebte Aspekte, die das Finanzamt gerne unter die Lupe nimmt? Neben Kleinstbetragsrechnungen, Betriebsausgaben (besonders Bewirtungsbelegen) und den Angaben der gesetzlichen Sozialversicherungen werfen Kontrolleure gerne auch kritische Blicke auf Vorsteuerabzug, Umsatzsteuer, Investitionsabzugsbeträge, Sonderabschreibungen, Schuldzinsen und die private Nutzung von Firmengütern, insbesondere von Dienstwagen. Die Schwerpunkte bei einer Betriebsprüfung können je nach Unternehmen variieren. So zeigt die PwC-Studie, dass vor allem bei größeren Unternehmen der Umsatzklasse ab 500 Millionen Euro Mehrergebnisse im Gebiet des Bilanzsteuerrechts erzielt wurden. Bei kleineren Firmen trifft es hingegen den Bereich der laufenden Abschreibung. Und mit den Themen „Absetzbarkeit von Betriebsausgaben“ und „Bilanzierung des Umlaufvermögens“ haben Organisationen aller Umsatzgrößenklassen zu kämpfen. Entsprechend empfiehlt es sich, vor allem Belege zu diesen Angaben gezielt gemeinsam mit dem eigenen Steuerberater vorzubereiten. Fehlen Dokumente, wie Kontoauszüge, Rechnungen, Verträge oder andere steuerliche Unterlagen, müssen Firmen mit empfindlichen Sanktionen rechnen. Denn die Prüfer haben nicht nur die Möglichkeit, den Betriebsausgaben- und Vorsteuerabzug zu kürzen und bestimmte Beträge zum erklärten Gewinn hinzuzurechnen oder gar zu schätzen, sondern in bestimmten Fällen auch ein Verzögerungsgeld von mindestens 2.500 Euro zu verhängen. Damit die Kontrolleure zum Start des Prüfungszeitraums alle relevanten Unterlagen möglichst schnell erhalten und sichten, sollte das Unternehmen eine Ansprechperson bestimmen, die Auskünfte erteilen darf. Am besten geeignet sind hierfür neben geschulten Angestellten auch Steuerfachleute, die für Fragen zur Verfügung stehen. Beendet ist die Prüfung offiziell nach der Schlussbesprechung bzw. mit dem Abschlussbericht, der als Basis für neue Steuerbescheide dient. Je nach Größe des Unternehmens kann das bereits nach wenigen Tagen der Fall sein oder erst nach mehreren Wochen.

Mehr dazu unter: https://www.juhn.com/fachwissen/betriebspruefung-einspruch-klage/betriebspruefung-uebersicht/

Über den Autor

Prof. Dr. Christoph Juhn ist Professor an der FOM Hochschule Bonn, Steuerberater und geschäftsführender Partner bei der JUHN Partner GmbH. Seine Schwerpunkte: Umwandlungen und Umstrukturierungen, Unternehmen- und Konzernsteuerrecht, internationales Steuerrecht und Unternehmenstransaktionen.

[1] PwC Deutschland. „Studie zur Praxis der Betriebsprüfung in Deutschland“: Zusätzlich wurden über 6.000 Prüfungen in „sonstigen Fällen“ vorgenommen, etwa bei Steuerpflichtigen mit bedeutenden Einkünften beziehungsweise bei Verlustzuweisungsgesellschaften oder Bauherrengemeinschaften.

[2] Bundesfinanzministerium „Ergebnisse der steuerlichen Betriebsprüfungen der Länder 2022

Neue Studie zur KI-Integration in Unternehmen

München, 30. September 2024. Künstliche Intelligenz hat im Geschäftsalltag massiv an Bedeutung gewonnen. Insbesondere Generative AI (GenAI)1 ist nicht mehr nur Spielwiese für einzelne IT-Fachleute, sondern bereits fest in der Strategie deutscher Unternehmen verankert. Diesen Trend stützt auch die neue Studie, die Ascent, ein führendes europäisches Unternehmen für KI- und digitale Dienstleistungen, in Zusammenarbeit mit der techconsult GmbH (Heise Group) durchgeführt hat. Demnach berücksichtigen neun von zehn deutschen Großunternehmen GenAI in ihrer strategischen Ausrichtung, um effizient agieren zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Studie zeigt insbesondere auf, welche Herausforderungen es bei der Integration gibt und wie cloudbasierte Lösungsansätze im Zusammenspiel mit externen Partnern dazu beitragen können, Unternehmen „GenAI ready“ zu machen.  

Im Zuge der Studie wurden Entscheider von 201 deutschen Unternehmen ab 250 Beschäftigen oder einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro befragt. Mit dem eindeutigen Ergebnis: Die Zeiten, in denen einzelne Mitarbeiter an KI-Lösungen tüfteln, ist vorbei. Bereits mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Unternehmen nutzt GenAI als strategisches Element für das gesamte Unternehmen. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gab an, GenAI werde in einzelnen Unternehmensbereichen verwendet. Das Aufwärtspotential bei Kundenbetreuung und Support wird als besonders groß erachtet. Dahinter könnte GenAI-Einsatz in den Bereichen Beschaffung und Einkauf sowie eigene Produkte und Services den größten Bedeutungszuwachs erfahren.

Noch sind Unternehmen bei der Integration von GenAI mit der Bewältigung verschiedener Herausforderungen beschäftigt. Unternehmen mit bereits bestehender GenAI-Strategie identifizieren fehlende Expertise und Fachkenntnisse (36 Prozent), fehlende finanzielle Mittel und einen unsicheren Return of Investment (34 Prozent) als wesentliche Herausforderungen. Unternehmen ohne GenAI-Strategie haben mit Basics wie fehlenden und unklaren Zuständigkeiten (50 Prozent) oder einem Mangel an zur Verfügung stehenden Kapazitäten (39 Prozent) zu kämpfen.

Strategie und passende Infrastruktur als Wegbereiter 

Neben der strategischen Berücksichtigung von GenAI ist es wichtig, dass auch die IT-Architektur und Infrastruktur des Unternehmens auf die Bedingungen vorbereitet sind. Hier haben die meisten Unternehmen noch wesentliche Hausaufgaben zu bewältigen. Nur sechs Prozent der Unternehmen weisen eine optimal auf Anforderungen von KI-Projekten ausgelegte IT-Architektur und Infrastruktur auf. Der Rest bringt keine Voraussetzungen mit (13 Prozent), stößt auf Herausforderungen hinsichtlich Ressourcen, Technologie oder Integration (30 Prozent) oder ist nur begrenzt für die Anforderungen gerüstet (51 Prozent).

Zwei wichtige Hebel zur erfolgreichen und zeitintensiven Umsetzung von GenAI in Unternehmen sind die Nutzung von Cloudinfrastruktur und die Beratung durch externe Partner.

42 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Cloud „AI Enabler“ ist, sprich erst den Zugang zu leistungsfähigen KI-Modellen ermöglicht. 39 Prozent erwarten sich durch ihre Nutzung eine erhöhte Kosteneffizienz und knapp ein Drittel eine Steigerung des Nutzengedankens durch Netzwerkeffekte.

Externe Partner erleichtern KI-Integration 

Die bestehenden Herausforderungen lassen sich insbesondere durch gezielte Partnerschaften bewältigen. Bereits jedes zweite Unternehmen mit einer GenAI-Strategie setzt auf externe Partner. Unternehmen ohne GenAI-Strategie sind hier etwas zurückhaltender (33 Prozent). Sie sind mangels Verantwortlichkeiten unentschlossen und setzen häufiger auf den Erwerb von Standardlösungen oder Lizenzlösungen. Dabei lassen sie neben dem Kosten-Nutzen-Verhältnis außer Acht, dass ebenso technisches Know-how erforderlich ist, um diese Lösungen möglichst effektiv in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren.

Externe Partner wie Ascent können bei der Integration von GenAI Fachwissen und Erfahrung einbringen und dabei auf Best-Practice-Beispiele zurückgreifen. Sie leisten wichtige Vorarbeit, etwa in Form von Machbarkeitsanalysen, Roadmaps und Strategieberatung. Sie haben Erfahrung mit Cloud-Technologie und unterstützen dabei, eine professionelle Data Governance im Unternehmen, Kontrollsysteme sowie ein ISO-zertifiziertes „AI Management System“ aufzubauen. Sie leisten auch Unterstützung in Datenschutz- und Compliance-Fragen wie etwa in Zusammenhang mit dem AI Act und können die Mitarbeiter im Umgang mit GenAI schulen.

Unsere Studie zeigt, dass Entscheider verstanden haben, dass GenAI-Anwendungen den größten Mehrwert bringen, wenn sie Teil einer unternehmensweiten Strategie sind. Das ist der erste Schritt zum sinnvollen GenAI-Einsatz. Bei der Umsetzung ist eine Vielzahl an Faktoren zu beachten, von der technischen Infrastruktur, der Entscheidung zwischen individuellen Lösungen oder Standardlösungen über Cybersecurity, Data Governance bis hin zu Compliance- und Regulatorik-Themen. Erfahrene und zertifizierte externe Dienstleister wie Ascent leisten wertvolle Unterstützung bei der effizienten Integration und können dabei helfen, Unternehmen ‚GenAI ready‘ zu machen“, sagt Christoph Platzer, Managing Director von Ascent DACH.

Alle Details finden Sie in der vollständigen Studie.


1 Künstliche Intelligenz, die darauf ausgelegt ist, neue Texte, Bilder, Musik oder andere Inhalte zu generieren, die zuvor nicht explizit in den Trainingsdaten enthalten waren.


 

Profitabilität statt Wachstum um jeden Preis

Neben Software-Abonnements forcieren Anbieter verstärkt nutzungsbasierte Preismodelle bei der Monetarisierung, um Marktanteile zu gewinnen und die Kundenbindung zu erhöhen

 

Hamburg, 26. September 2024 — Revenera, Anbieter von Lösungen für Software-Monetarisierung, Open-Source-Compliance und Installation, hat den Monetization Monitor 2025 Outlook zu „Software Monetization Models and Strategies“ vorgestellt. Die Umfrage unter 418 Anbietern legt dabei unter anderem die momentanen Herausforderungen der Softwarebranche offen.

 

Die größten Kopfzerbrechen bereiten demnach Verzögerungen bei der Markteinführung neuer Produktfeatures (46%) sowie die Kundengewinnung (43%). Um im stark umkämpften IT-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben und die jährlichen wiederkehrenden Einnahmen zu steigern, setzen die Anbieter daher verstärkt auf neue Preismodelle.

Dem Bericht von Revenera zufolge sieht sich die Branche in den nächsten 12 bis 18 Monaten bei den Monetarisierungsmodellen einem deutlichen Anstieg von ergebnisbasierten Modellen (60%), nutzungsbasierten Modellen (59%) sowie Concurrent-User-Lizenzmodellen (53%) gegenüber. Noch ist jedoch das Software-Abonnement der Liebling von Softwareanbietern: 88% der Hersteller setzen zumindest im geringen Umfang auf das Abo, bei 29% ist es sogar das bevorzugte Modell. Und auch unbefristete Lizenzen halten sich beharrlich und finden sich bei 80% der Hersteller zumindest im kleinen Umfang noch im Preiskatalog.

Neue Monetarisierungsmodelle wie Pay per Use, Pay per Outcome oder Floating Lizenzen scheinen für die Anbieter vor allem deshalb attraktiv zu sein, da sie die nötige Flexibilität bieten, um individuelle Kundenanforderungen schnell zu erfüllen und damit die Profitabilität von Softwareprodukten zu sichern. So wird die geplante Umstellung auf neues Preismodell angetrieben vom Wunsch, intelligente Geräte besser zu unterstützen (49%), die Gewinnmarge zu verbessern (41%), auf das dynamische Wettbewerbsumfeld besser reagieren zu können (40%) und den Kunden-Mehrwert über nutzungsbasierte Modelle zu steigern (37%).

Zeit ist dabei ein entscheidender Faktor. Die Einführung eines neuen Monetarisierungsmodells gestaltet sich von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich lang – von einem schnellen Sprint bis hin zu einer langen Reise. Nur 18% der befragten Unternehmen sind nach eigener Aussage dazu in der Lage, in weniger als drei Monaten zum neuen Modell zu wechseln. Bei fast der Hälfte (46%) dauerte die Implementierung mehr als sechs Monate.

Auch wenn es um die Bereitstellung der Software geht, ist Flexibilität gefragt. Wenig überraschend hält sich SaaS an der Spitze: Rund drei Viertel der Befragten (73%) haben mehrere Produkte von On-Premises auf SaaS umgestellt. Im Vorjahr waren es noch 67%. SaaS ist zudem mit 86% immer noch das am weitesten verbreitete Bereitstellungsmodell. Zunehmend Konkurrenz bekommt SaaS jedoch durch die Private Cloud. So ist der Anteil an Anbietern, die bei der Bereitstellung im großen Umfang die Private Clouds nutzen, von 20% im Vorjahr auf ein Drittel angestiegen (33%, +13%).

Angesichts der steigenden Kosten für den Betrieb von Software in der Cloud richten auch hier Softwareanbieter ihren Fokus stärker auf die Profitabilität ihrer Produkte. Hinzu kommt, dass sie das wachsende Angebot rund um GenAI und KI-Features in ihr Portfolio integrieren und monetarisieren müssen. Ein tiefer Blick in die Softwarenutzung durch die Anwender stellt sicher, dass die neuausgerollten Produkte, Funktionen und Updates beim Kunden auf das erhoffte Interesse stoßen und ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Fast jedes Unternehmen (98%) sammelt inzwischen Softwarenutzungsdaten. Ziel ist es, Upselling-Möglichkeiten zu identifizieren (68%), das Risiko von Umsatzeinbußen (Churn) zu minimieren (61%) und Entscheidungen hinsichtlich der Produkt-Roadmap zu priorisieren (45%).

Software Usage Analytics bleibt jedoch eine Herausforderung. Gerade einmal ein Drittel (36%) berichtete von einer am Kunden vollständig ausgerichteten Preisgestaltung. So fehlt es unter anderem am Einblick in die User Personas (50%) sowie an einem zentralen System für eine einheitliche Kundenansicht (49%).

„Die Kosten für Cloud und KI treiben die Betriebskosten bei Anbietern derzeit stark in die Höhe. Produktteams suchen nach Wegen, diesen Kostendruck über Veränderungen beim Pricing und Packaging abzumildern. Die gute Nachricht: Anbieter wissen dank Software Usage Analytics mittlerweile sehr gut, wie Anwender ihre Produkte nutzen und welchen Mehrwert sie erhalten“, erklärt Nicole Segerer, General Manager bei Revenera. „Technologieunternehmen haben damit die Chance, neue Monetarisierungsmodelle am Markt einzuführen, die nicht nur den aktuellen Kaufpräferenzen der Kunden entgegenkommen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Wachstumspotential eröffnen.“

Der vollständige Report „Monetization Monitor 2025 Outlook: Software Monetization Models and Strategies“ steht hier zum Download bereit. 

 

Methodologie

Im Rahmen seiner Monetization Monitor Outlook Serie führte Revenera von Mai bis Juli 2024 eine weltweite Branchenumfrage unter Softwareanbietern durch. Ziel war es, Trends in der Softwareindustrie hinsichtlich Geschäftsmodellen, Preisgestaltung, Monetarisierung und Lizenzierung offenzulegen. Die 418 Befragten setzen sich aus Geschäftsleitern und C-Level-Verantwortlichen (23%), IT Director (44%), SVP/VP (17%), Managern und Teamleitern (15%) sowie Einzelpersonen (1%) zusammen. Der vorliegende Report konzentriert sich auf Software-Monetarisierungsmodelle und -strategien; nachfolgende Berichte der Reihe befassen sich mit Softwarepiraterie & Compliance sowie Software-Usage-Analytics.

Die Funktionsweise der Telemedizin und ihre Vorteile

In einer zunehmend digitalisierten Welt wird der Zugang zu medizinischer Versorgung immer einfacher und bequemer. Ein positives Beispiel für diese Entwicklung ist die telemedizinische Praxis, die Patienten den Weg in die Praxis erspart und die Behandlung bequem von zu Hause aus am Computer, oder sogar unterwegs vom Handy aus ermöglicht. Ein erfolgreiches Beispiel in diesem Bereich ist ein medizinisches Abnehmprogramm, das mithilfe einer Web-App Patienten direkten Zugang zu Fachärzten, Ernährungsberatern und Medikamenten bietet.

 

Die Funktionsweise der Telemedizin

Die Telemedizin erlaubt es Ärzten und Patienten, sich über digitale Plattformen wie beispielsweise Doctolib zu vernetzen. Der gesamte Prozess, von der Terminbuchung bis zur Diagnose und Behandlung läuft online ab. Besonders in Zeiten knapper Arzttermine und überfüllter Wartezimmer zeigt sich die Effizienz dieser neuen Art der Betreuung.

Ein typisches Szenario am Beispiel des Abnehmprogramms Lighter.me: Der Patient meldet sich über die Website von Lighter.me beim Programm an. Hier hat er die Möglichkeit, sofort einen Termin bei einem Facharzt, oder einer Ernährungsberaterin zu buchen, oder ein Rezept für sein Medikament, zum Beispiel Wegovy™ oder Mounjaro™ zu bekommen. Das geht ganz ohne Warteschlangen oder langes Warten auf einen Termin. Die professionelle Arzt-Plattform Doctolib unterstützt diesen Prozess und stellt sicher, dass alle relevanten Informationen gebündelt und für den Arzt jederzeit zugänglich sind.

Vorteile für die Patienten

Die Vorteile dieser telemedizinischen Praxis sind vielfältig:

Zeiteffizienz: Dank der Online-Terminbuchung können Patienten ohne lange Wartezeiten einen Termin bei einem Spezialisten bekommen. Gerade im Bereich des medizinisch betreuten Abnehmens ist eine regelmäßige Betreuung entscheidend für den Erfolg. Mit Lighter.me können Patienten sich sofort über die App mit ihrem Facharzt oder Ernährungsberater austauschen. Auch die Verschreibung eines Medikaments, wie der sogenannten Abnehmspritze kann auf diese Weise telemedizinisch erfolgen.

Flexibilität: Da die gesamte Kommunikation über Smartphone, Tablet oder PC abläuft, können Patienten die Beratung bequem von überall wahrnehmen, sei es zu Hause, im Büro oder sogar im Urlaub. Lighter.me-Patienten profitieren davon, dass sie jederzeit und ohne physische Einschränkungen auf ihr Abnehmprogramm zugreifen können.

Individuelle Betreuung: Auch wenn die Konsultationen online stattfinden, bedeutet das nicht, dass die Betreuung unpersönlich ist. Durch die direkte und regelmäßige Kommunikation mit Ärzten und Ernährungsberaterinnen wird sichergestellt, dass jede Behandlung individuell erfolgt. Die App liefert zusätzlich maßgeschneiderte Inhalte, die auf die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten abgestimmt sind.

Transparenz und Kontrolle: Alle Daten, wie Gewichtsverläufe, Ernährungstagebücher oder Laborwerte, können vom Patienten in der App erfasst und direkt an den behandelnden Arzt übermittelt werden. Das erleichtert die kontinuierliche Überwachung des Gesundheitszustands und gibt Patienten volle Kontrolle über ihre Fortschritte, aber auch die Daten.

Positive Patientenrückmeldungen: Die Telemedizin bietet nicht nur Flexibilität, sondern führt auch zu einer höheren Patientenzufriedenheit. Viele Patienten berichten, dass sie sich durch die kontinuierliche Betreuung und die einfache Terminvereinbarung besser betreut fühlen. Die unmittelbare Verfügbarkeit von Fachärzten, Ernährungsberatung, Rezeptverschreibung und die nahtlose Kommunikation tragen maßgeblich zu ihrem Erfolg bei.

Die Zukunft der Medizin: Digital und persönlich

Die telemedizinische Betreuung, wie sie beispielhaft im Abnehmprogramm praktiziert wird, zeigt eindrucksvoll, wie die Zukunft der Gesundheitsversorgung aussehen kann: Digital, effizient und trotzdem persönlich. Die Kombination aus einfachen, digitalen Prozessen wie der Online-Terminbuchung über eine Plattform wie Doctolib und einer maßgeschneiderten, fachärztlichen Betreuung macht die telemedizinische Praxis zu einem echten Gewinn, vor allem auch für die Patienten.

Dank Telemedizin und diesen innovativen Programmen wird der Gang zum Arzt in vielen Fällen überflüssig – die Praxis kommt direkt zum Patienten. Für viele Menschen ist das nicht nur bequemer, sondern auch eine echte Chance, ihre Gesundheitsziele mit professioneller Unterstützung zu erreichen.

Agentur YPR

Keine Angst vor der KI im Klassenzimmer

Pressemitteilung
Heute [24.09.2024] Verleihung des Deutschen Gründerpreises im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin

  • „fobizz“ der 101 Skills GmbH, Hamburg: Nominiert für den Deutschen Gründerpreis 2024
  • Über 400.000 Nutzer: Führende deutschsprachige Plattform für Fort- / Weiterbildungen für Lehrkräfte

Jede zweite Lehrkraft in Deutschland nutzt fobizz! Mit über 400.000 Nutzern ist es die führende deutschsprachige Plattform für Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte. Als Anbieter von digitalen und KI-gestützten Tools für Lehrer:innen und Schulen setzt fobizz Maßstäbe in der digitalen Bildungslandschaft. Aktuelles Top-Thema: Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer. Dafür wurde fobizz für den Deutschen Gründerpreis nominiert. Welcher der Finalisten in den Kategorien „Aufsteiger“ und „StartUp“ die begehrte Trophäe gewinnt, erfahren die Kandidaten bei der Preisverleihung heute [24.09.2024] im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin. Das ZDF überträgt die Verleihung ab 20.00 Uhr im Livestream in der ZDF-Mediathek (als App oder über zdf.de) und im Internet unter deutscher-gruenderpreis.de. Die Moderation der Verleihung übernimmt Barbara Hahlweg.

 

fobizz – angelehnt an die unter Lehrkräften übliche Abkürzung „FoBi“ für Fortbildung – ist nicht ein einzelnes Produkt, sondern eine umfangreiche Palette an Fortbildungen, die auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte zugeschnitten sind. Von allgemeinen Themen wie digitalem Unterricht bis hin zu fachspezifischen Angeboten und Materialien für verschiedene Schulformen findet jede Lehrkraft die passende Weiterbildung. Ganz oben auf der Fortbildungsliste: das Thema Künstliche Intelligenz (KI), sowohl als Fortbildung für Lehrkräfte als auch zur Integration in den Unterricht.

„Unsere Fortbildungen werden von Lehrkräften für Lehrkräfte erstellt. Wir sind eine Plattform, die ihnen hilft, ihr Wissen mit anderen zu teilen“, erläutert Dr. Diana Knodel (42), gemeinsam mit Frederik Dietz (46) Gründer und Geschäftsführer der 101 Skills GmbH, die fobizz entwickelt hat und betreibt. „Es kann doch nicht sein, dass wir quer durch Deutschland fahren, um acht oder zwölf Lehrkräfte fortzubilden“, erinnert sich Dr. Knodel an die Anfänge. „Wir kommen aus der digitalen Produktentwicklung, lass uns doch alles online stellen.“ Die Idee für fobizz war geboren. Das Ziel: Eine digitale Lernplattform zu schaffen, die Lehrkräften hochwertige Fortbildungen zur Verfügung stellt – rund um die Uhr, überall dort wo es Internet gibt.

„Bei der Digitalisierung geht es darum, zu zeigen, wie man digitale Tools und Künstliche Intelligenz nutzt, um das Lehren und Lernen zu verbessern und dabei die Kreativität zu fördern“, erläutert Dr. Knodel. „Es ist wichtig, dass Schüler:innen und Lehrkräfte lernen, KI richtig einzusetzen und ihre Grenzen zu kennen. Kreative Aufgaben können mit KI unterstützt werden, aber bei faktenbasierter Arbeit ist Vorsicht geboten. Es ist Teil des Lernprozesses, zu verstehen, wann und wie KI sinnvoll genutzt werden kann.“

Das Leitungsduo sind Experten, die sowohl tief in der digitalen Produktentwicklung als auch im Bildungsbereich verwurzelt sind. CTO Frederik Dietz, ein Informatiker aus Mannheim, brachte seine umfangreiche Erfahrung aus der Webentwicklung und der Gründerszene ein. Er war einer der ersten Entwickler bei XING. Ihn und Dr. Knodel verbindet nicht nur ihre süddeutsche Herkunft, sondern auch die Leidenschaft für Bildung und Technologie. Dr. Knodel hatte bereits erfolgreich Non-Profit-Organisationen im Bildungsbereich aufgebaut. Diese Erfahrungen flossen in die Gestaltung und Entwicklung von 101 Skills ein.

101 Skills hat sich schnell als führender Anbieter von Online-Fortbildungen im Schulsektor etabliert. Das Unternehmen hat während der Corona-Pandemie einen enormen Anstieg an Anfragen erlebt, da Schulen dringend nach digitalen Lösungen suchten. Auch nach der Pandemie wächst das Angebot weiter: Lehrkräfte haben die Vorteile der Online-Weiterbildung erkannt und verinnerlicht.

Mit Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zählen bereits sogar drei Bundesländer zu den Kunden von 101 Skills. Die Internationalisierung steht bei 101 Skills ebenfalls ganz oben auf der Agenda. Es gibt bereits erste Kunden und viele Anfragen aus dem englischsprachigen Ausland, erste Kurse und Tools werden inzwischen in englischer Sprache angeboten.

Die Finalisten in der Kategorie StartUp, ein- bis maximal dreijährige Unternehmen, die ihre Geschäftsidee besonders erfolgreich am Markt etabliert haben, sind:

  • BLUU Seafood GmbH, Hamburg: Fisch, der an Land gezüchtet wird! Mit innovativer Biotechnologie hat BLUU eine nachhaltige Alternative zur industriellen Fischerei geschaffen. Aus Fischzellen von atlantischem Lachs und der Regenbogenforelle werden Fischprodukte hergestellt, die sowohl in Geschmack als auch den Nährwerten konkurrieren können; eine tierethische Alternative für Konsumenten, ohne die natürlichen Ressourcen zu überlasten.
  • AI GmbH, Würzburg: Zerkratzt, zerdrückt, verschmutzt? Trotzdem bleibt kein Joghurt-Becher in der Abfalltrennung unerkannt. Die KI von WeSort.AI unterscheidet über sieben Millionen verschiedene Produkte, kann etwa von einer PET-Flasche die Marke auslesen, das Volumen berechnen und das Gewicht bestimmen. Die Sortierung ist schnell und fast 100 Prozent genau. Menschliche Sortierer brauchen fünf Mal länger und erreichen gerade einmal die Hälfte bei der Genauigkeit.

In der Kategorie Aufsteiger werden Unternehmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und bereits ein außerordentliches Wachstum erreicht haben. Nominiert sind in diesem Jahr:

  • Dermanostic GmbH, Düsseldorf: Die digitale Hautarztpraxis dermanostic bietet eine unkomplizierte und schnelle dermatologische Behandlung. Per Smartphone-App werden drei Fotos der Hautveränderung gemacht und einige Fragen beantwortet – die sogenannte Anamnese. Wenig später übermittelt der dermanostic-Hautarzt per App die Diagnose, nicht in „Arzt-Latein“, sondern in verständlicher Sprache. Bei Bedarf wird ein Rezept direkt an die gewünschte Apotheke oder nach Hause geschickt.
  • E-Lyte Innovations GmbH, Kaiserslautern: Elektrolyte sind das Herzblut moderner Energiespeicher. E-Lyte Innovations setzt auf Forschung, Entwicklung und die enge Zusammenarbeit mit führenden Automobilherstellern und Zellproduzenten, hat sich so als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Elektrolyten etabliert. Maßgeschneiderte Elektrolyt-Lösungen und -Rezepte sind das Herzstück der Unternehmensstrategie.
  • „fobizz“ der 101 Skills GmbH, Hamburg: Jede zweite Lehrkraft in Deutschland nutzt fobizz! Mit über 400.000 Nutzern ist es die führende deutschsprachige Plattform für Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte. Als Anbieter von digitalen und KI-gestützten Tools für Lehrer:innen und Schulen setzt fobizz Maßstäbe in der digitalen Bildungslandschaft. Aktuelles Top-Thema: Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer, sowohl als Fortbildung für Lehrkräfte als auch zur Integration in den Unterricht.Alle Finalisten erhalten eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung durch die Porsche Consulting. Zudem übernehmen Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für jeden Finalisten und stellen ihr Know-how und ihre Erfahrungen zur Verfügung. Die Unternehmen erhalten außerdem ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises.Vorgeschlagen wurden die Unternehmen von den rund 300 Expert:innen des Deutschen Gründerpreises. Sie stammen aus renommierten Unternehmen, Technologiezentren, Ministerien, Gründungsinitiativen und der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Expert:innen verfügen über jahrelange Erfahrungen mit Unternehmensgründungen und sehr gute Branchenkenntnisse. Zudem hatten Unternehmen die Möglichkeit, sich initiativ zu bewerben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis.Ausführliche Unternehmensporträts der Finalisten und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.deutscher-gruenderpreis.de.

 

Über den Deutschen Gründerpreis:
Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer:innen und einer der renommiertesten Wirtschaftspreise in Deutschland. Er wird 2024 bereits zum 22. Mal vergeben. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche Gründer:innen und ihre Unternehmen sichtbar zu machen und durch die vielfältige Unterstützung noch erfolgreicher. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen. Außergewöhnliche Unternehmerleistungen können mit einem Sonderpreis gewürdigt werden. Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche, die sich bereits seit 1997 für die Förderung des Unternehmertums und der Gründungskultur engagieren. Der Deutsche Gründerpreis wird durch ein hochkarätiges Kuratorium unterstützt, das Patenschaften für die Finalistinnen und Finalisten und Preisträger:innen übernimmt. Förderer des Deutschen Gründerpreises sind die Bertelsmann SE & Co. KGaA, die Gruner + Jahr GmbH, die Süddeutsche Zeitung und die Versicherungen der Sparkassen. Kooperationspartner ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

 

Wie viel Trinkgeld geben die Deutschen?

Ergebnis

Beim Essen gehen, im Taxi, beim Friseur oder auch auf vielen Toiletten – Trinkgeld zu geben ist für die meisten Deutschen selbstverständlich. Doch wie viel Trinkgeld halten die Bürger für angemessen, wenn sie für ein Abendessen im Wert von 50 Euro die Rechnung begleichen? Im Durchschnitt werden 4,50 Euro für passend erachtet. 2014 waren es noch 3,50 Euro oder anders formuliert, 22 Prozent weniger. Dies entspricht ziemlich genau der Inflation des letzten Jahrzehnts. Innerhalb der Bevölkerung gibt es jedoch auch unterschiedliche Vorstellungen: Jeder sechste würde zwischen 1-2 Euro geben, zwei Drittel sehen 3-5 Euro als passend an, und jeder Zehnte neigt dazu, mehr als fünf Euro Trinkgeld zu hinterlassen.

 

Gründe

Die Gründe für ein Trinkgeld sind vielfältig und reichen von Höflichkeit bis zur Anerkennung guter Leistung. Auch ist ein Trinkgeld oft eine Form der Wertschätzung für den Service, das gute Essen sowie eine kleine Belohnung für besondere Freundlichkeit oder Effizienz. Einige möchten sich zudem großzügig zeigen oder sich einfach für die gute Bewirtung bedanken. Der soziale Aspekt spielt ebenfalls eine Rolle: Trinkgeld zu geben, wird als höflich angesehen und nährt die Hoffnung, einen positiven Eindruck zu hinterlassen, um bei zukünftigen Besuchen einen (noch) besseren Service zu erhalten.

 

Prognose

Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und der Verbreitung bargeldloser Zahlungsmethoden, die oftmals vorgegebene Trinkgeldbeträge in verschiedenen Abstufungen auf dem Display vorschlagen, wird Trinkgeld geben in Zukunft selbstverständlicher. Die automatisierten Vorschläge führen dazu, dass viele Kunden den mittleren Betrag wählen, da sie sich durch die Beobachtung anderer Gäste oder Mitarbeiter unter Druck gesetzt fühlen (sogenanntes „guilt-tipping“). Gleichzeitig führt die gegenwärtige Ausweitung der Trinkgeldforderungen auf neue Bereiche wie Selbstbedienungsgeschäfte oder das Sparschwein in Arztpraxen, Hotelrezeptionen und Büchereien, bei einigen Bürgern auch zu einer sogenannten „tip fatigue“ (Trinkgeldmüdigkeit), bei der sie bewusst weniger oder gar kein Trinkgeld geben. Parallel hierzu wird die Diskussion über eine fairere Bezahlung der Mitarbeitenden zunehmen, was langfristig dann zu einer Reduzierung der Trinkgeldpraxis führen könnte.

Weitere Infos unter:
https://www.stiftungfuerzukunftsfragen.de/

Ab in die Wüste – Dubai zwischen Körperschaftsteuer und Buchhaltungspflicht

Seit Jahren zieht Dubai Investoren und Selbstständige an – vor allem wegen des attraktiven Steuersystems. Jetzt erhebt der Staat Steuern und macht eine Steuererklärung und die Buchhaltung zur Pflicht. Was genau heißt das für deutsche Unternehmen?

Was haben BASF, Miele und Meyer Burger gemein? Sie alle zieht es in die Ferne. Meldungen von deutschen Unternehmen, die ihren Fokus vermehrt ins Ausland verlagern, nehmen zu. Das bestätigt auch eine Frühsommerumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) – mehr als ein Drittel der mittelständischen Unternehmen investieren lieber in neue Standorte im Ausland. Der Grund: Dort sind die Kosten geringer. Insbesondere das Steuerparadies Dubai gilt als Traumziel fürs Abwandern. Sicher wird ab 2024 die Körperschaftsteuer von 9 Prozent Realität, aber wer sich rechtzeitig darauf vorbereitet, hat nichts zu befürchten.

Im Land der Freiheit und des Reichtums?

Glaubt man dem Ease of Doing Business-Ranking der World Bank, rangieren die VAE regelmäßig unter den Top 20. Bei der Antwort auf die Frage, wie einfach es ist, ein Unternehmen zu gründen und zu führen, erreichen die Emirate aktuell Platz 16 von 190. Nicht nur das: Laut dem Global Cities of the Future-Bericht von FDI Intelligence gilt speziell Dubai als eine der führenden Städte für ausländische Direktinvestitionen weltweit. Und auch die Prognosen des Internationalen Währungsfonds zeichnen ein insgesamt positives Bild. Bereits für 2024 sagten die Experten ein reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,5 Prozent voraus und erwarten für 2025 einen weiteren Anstieg auf 4,2 Prozent. Treiber dieses Trends ist hauptsächlich eine höhere Ölproduktion, wobei die VAE auch von steigenden Konsumausgaben, dem Aufschwung im Tourismussektor, einer zunehmenden regionalen Vernetzung und einem Investitionsboom profitieren. Ein starker Kontrast zu den trüben Aussichten hierzulande: Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank zuletzt auf 86,6 Punkte, wobei nicht nur die schlechte Auftragslage, die wachsende Arbeitslosigkeit und der mangelnde politische Reformwille auf die Stimmung drücken. Wie eine Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie zeigt, werden in kaum einem anderen Industrieland Unternehmen so stark vom Fiskus zur Kasse gebeten wie in der BRD.

2023 betrug die nominale Steuerbelastung durchschnittlich 29,9 Prozent. In der gesamten EU hingegen lag die durchschnittliche Steuerbelastung von Kapitalgesellschaften mit 21,1 Prozent deutlich niedriger. In der Folge glauben viele Firmen nicht mehr an eine Zukunft in Deutschland, sodass 37 Prozent der Industriebetriebe erwägen, ihre Produktion einzuschränken oder sie ins Ausland zu verlagern. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Kein Wunder also, dass es vor allem Unternehmen in den Bereichen Maschinenbau, Bauwirtschaft, Logistik, Automobil, Energietechnik oder Finanzdienstleistungen an den Golf zieht. Laut der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer (AHK) sind etwa 1.000 deutsche Unternehmen in den VAE aktiv, wobei der Großteil davon Dubai als Hub nutzt, um in die gesamte Region und den Nahen Osten zu expandieren.

Steuern! Auch in Dubai?

Durch eine gezielte Steuer- und Wirtschaftspolitik erarbeiteten sich die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) den Ruf eines Steuerparadieses. Rund 40 steuerbefreite Freihandelszonen sollen ausländische Investoren anziehen. Zahlreiche Doppelbesteuerungsabkommen verhindern, dass Einkünfte, die im Land am Golf erwirtschaftet werden, in anderen Staaten ein zweites Mal besteuert werden. Es gibt keine Beschränkungen des Kapitaltransfers. Und im Gegensatz zu vielen anderen Ländern erhebt die Regierung auch keine Abgaben auf das Gehalt oder andere persönliche Einkünfte. Ab den 2010er-Jahren haben die VAE allerdings damit begonnen, die lockere Steuerpolitik zu überdenken. Um die Abhängigkeit vom Öl zu verringern und die Staatseinnahmen zu diversifizieren, führte die Regierung 2018 eine Mehrwertsteuer auf Konsumgüter und Dienstleistungen in Höhe von 5 Prozent ein. 5 Jahre später, im Juni 2023, folgte mit der Körperschaftsteuer eine erste Abgabe für Unternehmen. Firmen, die im Mainland angesiedelt sind und hier Gewinne machen, die den Freibetrag von 375.000 AED (etwa 93.421 Euro) überschreiten, müssen auf diesen Teil des Einkommens 9 Prozent Körperschaftsteuer zahlen.

Von Büchern, Bilanzen und anderen Pflichten

Anders als bisher ist nun eine lückenlose Dokumentation von Geschäftsvorgängen wichtig, denn jeweils zum 30. September des Folgejahres wird eine Steuererklärung fällig. Wer dies versäumt, riskiert Strafen von bis zu 10.000 AED (circa 2.500 Euro). Es ist also ratsam, frühzeitig mit der Umstellung auf eine vollständige Buchführung zu beginnen. Dafür empfiehlt die Regierung der VAE die Implementierung von international anerkannten Standards und Verfahren zur Bilanzierung. Als naheliegendste Wahl gilt die Anwendung des IFRS-Verfahrens, da es eine global anerkannte Grundlage für Jahresabschlüsse darstellt und für eine transparente Finanzberichterstattung sorgt. Der Vorteil: Informationen über die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage sind aussagekräftig und vergleichbar. Wer es in den vergangenen Geschäftsjahren mangels Nachweispflicht versäumt hat, Bücher zu führen, muss sich die Frage stellen, wie die Eröffnungsbilanz für die Körperschaftsteuer aussehen soll und wie sie über die vergangenen Jahre hinweg rekonstruiert werden kann. Insbesondere solchen Unternehmen ist dringend geraten, sich kompetente Steuerberater vor Ort zu suchen. Sie sind in der Lage, auf der Basis der im Land vorherrschenden Vorschriften und Gegebenheiten die individuelle Situation besser einzuschätzen und entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Denn Firmen in Dubai stehen künftig nicht zuletzt auch in der Pflicht, eine Gewinn- und Verlustrechnung zu erstellen und Kapitalgesellschaften müssen sich zudem einer jährlichen Wirtschaftsprüfung unterziehen, wobei das erste Geschäftsjahr frei wählbar ist und zwischen 6 und 18 Monaten lang sein kann.

Weitere Informationen unter https://www.juhn.com

Zum Autor:
Prof. Dr. Christoph Juhn ist Professor für Steuerrecht, Steuerberater und besitzt einen Master of Laws. Seine Schwerpunkte in der Gestaltungsberatung liegen auf Umwandlungen und Umstrukturierungen, Unternehmen- und Konzernsteuerrecht, internationalem Steuerrecht, Unternehmenstransaktionen (M&A), Beratung für Berater sowie der laufenden Steuerberatung. Nachdem er 2011 seinen LL.M. an der Universität zu Köln erwarb, wurde er 2013 zum Steuerberater bestellt. Im Jahr 2020 promovierte er zum Dr. jur. im internationalen Unternehmen- & Umwandlungssteuerrecht und wurde noch im selben Jahr zum Professor für Steuerrecht an der FOM Hochschule Bonn berufen. Parallel dazu gründete er – nach Anstellungen in zwei Steuerberatungsgesellschaften – im Jahr 2015 die JUHN Partner GmbH und 2017 die JUHN BESAU GmbH.

 

Mit Hybrid Deployment können Unternehmen Datenpipelines in jeder Umgebung auf einer Plattform betreiben

München, 18. September 2024 – Fivetran, der weltweit führende Anbieter von Data Movement, präsentiert Hybrid Deployment: Mit der neuen Lösung können Unternehmen Datenpipelines in ihrer eigenen Umgebung sicher über die Fivetran-Plattform betreiben und eine einzige Kontrollebene für die Verwaltung aller Datenquellen bereitstellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Cloud-basierte SaaS-Anwendungen oder um Legacy-Datenbanken handelt, die aus rechtlichen oder anderen Compliance-Gründen streng kontrolliert und verwaltet werden müssen. Zudem bietet Fivetran die branchenweit umfangreichste Auswahl an Konnektoren, Destinationen und Funktionen. So können Unternehmen eine effiziente, zuverlässige und sichere Zentralisierung von Daten erreichen sowie gleichzeitig Governance- und Compliance-Anforderungen einhalten und von einem 24/7-Support profitieren.

Unternehmen, die mit sensiblen Daten oder in regulierten Branchen agieren, stehen beim Aufbau datengetriebener Prozesse oft vor großen Herausforderungen. Ein nahtloser Datenzugriff ist entscheidend, um die Effizienz zu steigern, KI-gestützte Analysen durchzuführen und zuverlässige Datenprodukte zu erstellen. Die Zentralisierung von Daten kann jedoch zu komplexen, kostspieligen Systemen führen, die die Entwicklerteams belasten. Und traditionellen SaaS-Tools fehlen oft die nötigen Kontrollmöglichkeiten und die Sicherheit, so dass Unternehmen gezwungen sind, umständliche Lösungen zu nutzen. Do-it-yourself- oder selbst gehostete Lösungen lassen sich dann selten effektiv skalieren, vor allem wenn sich die Datenprioritäten in der KI-Ära ständig weiterentwickeln. Das führt zu Ineffizienzen und einem dringenden Modernisierungsbedarf. Hier kommt Hybrid Deployment von Fivetran ins Spiel und vereinfacht den Prozess des Data Movement: Unternehmen können ihre Daten sicher zentralisieren und für KI und Machine Learning aufbereiten, während sie die Kontrolle über sensible Informationen behalten.

„Die Einführung eines hybriden Cloud-Deployment-Modells für die Fivetran-Plattform eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Unternehmen jeder Größe“, so George Fraser, CEO von Fivetran. „Unternehmen müssen sich nicht mehr zwischen Automatisierung oder Datenkontrolle entscheiden. Sie können jetzt Daten aus allen wichtigen Quellen wie Salesforce, Workday, Oracle, SAP sowie anderen Cloud- und On-Premises-Datenbanken und ERP-Systemen sicher in ein Data Warehouse oder einen Data Lake verschieben und dabei die Kontrolle über diese Daten behalten. Das ist besonders wertvoll für Branchen wie Gesundheitswesen, Biowissenschaften und Finanzdienstleistungen. Denn hier sind sichere, rechtskonforme und zuverlässige Daten wirklich entscheidend.“

So funktioniert Hybrid Deployment

Beim Hybrid Deployment bleiben sensible Daten während der Nutzung der Management- und Monitoring-Tools von Fivetran in der Umgebung des Kunden. Ein lokaler Konnektor überträgt die Daten sicher. Die benutzerfreundliche Schnittstelle von Fivetran sorgt für die einfache Konfiguration und Überwachung – alles über eine einzige Kontrollebene.

„Die neue Hybrid-Deployment-Option von Fivetran ist ein Game Changer. Durch die Möglichkeit, die Kontroll- und Datenebene zu trennen, können Kunden jetzt alle ihre Daten unabhängig von Sicherheits- oder Compliance-Anforderungen zentralisieren“, erklärt Vinay Kumar Katta, Managing Delivery Architect bei Capgemini. „Anwender werden die Best-in-Class-Plattform von Fivetran zu schätzen wissen. Denn sie gibt ihnen die Flexibilität zu wählen, wie und wo ihre Pipelines laufen. Wir freuen uns darauf, unsere Partnerschaft mit Fivetran weiter auszubauen und noch mehr Unternehmen bei der Modernisierung ihrer Dateninfrastruktur zu unterstützen.“

Die getrennte Architektur von Kontroll- und Datenebene stellt sicher, dass die Daten die sichere Umgebung des Kunden nie verlassen. So hat das Unternehmen die vollständige Kontrolle darüber, wie die Daten bewegt werden. Gleichzeitig profitiert es von der vollständig verwalteten Fivetran-Plattform. Diese Lösung automatisiert und zentralisiert den Data-Movement-Prozess und bietet Unternehmen zudem folgende Vorteile:

  • Vollständige Transparenz: Monitoring aller Pipelines über eine einzige Schnittstelle
  • Datensicherheit: Zugriffskontrolle, Maskierung sensibler Daten und Bewegungstracking für garantierte Compliance
  • Kompatibilität über verschiedene Umgebungen hinweg: AWS, Microsoft Azure, Google Cloud und lokale Umgebungen
  • Einfache Einrichtung: Schnelle Installation, keine komplexe Wartung
  • Flexibilität: Skalieren und Anpassen von Pipelines mit Integrationen für APIs und Tools wie Terraform
  • Kostenmanagement: Reporting-Tools für die Nutzungsnachverfolgung und Budget-Kontrolle

„phData freut sich über die neue Hybrid-Deployment-Option von Fivetran. Damit können unsere Kunden in stark regulierten Branchen, wie z. B. Gesundheitswesen, Biowissenschaften und Finanzdienstleistungen, die Konfiguration und Aufnahme hochsensibler Datensätze auf einer selbstverwalteten Infrastruktur skalieren“, sagt Troy Fokken, Chief Architect bei phData. „Dieser Ansatz rationalisiert die Datenpipeline-Prozesse. Denn Unternehmen müssen jetzt keine Software mehr selbst hosten oder DIY-Pipelines erstellen, um Daten sicher von den Quellsystemen zum Ziel zu bewegen.“

Vorschriften wie DSGVO, HIPAA und CCPA werden weiter verschärft und neue werden hinzukommen. Deshalb konzentrieren sich Unternehmen zunehmend darauf, sicherzustellen, dass deren Umgang mit Daten strengen Sicherheits- und Compliance-Standards entspricht. Selbst erstellte oder selbst verwaltete Pipelines können jedoch Schwachstellen mit sich bringen, vor allem weil aufgrund schnell sich ändernder Datenschemata häufig Aktualisierungen nötig sind. Das erhöht das Risiko von Fehlern, die zu Datenverletzungen führen können. Hybrid Deployment von Fivetran minimiert diese Risiken. Denn es bietet einen Managed Service, der in der sicheren Umgebung des Kunden läuft und die Einhaltung von Vorschriften gewährleistet, während er übliche Fehlerquellen eliminiert.

„Das einfache Management ist der größte Vorteil von Hybrid Deployment“, so Ajay Bidani, Data and Insights Manager bei Powell Industries. „Denn ich kenne den Status unserer Pipelines und kann Cloud-basierte und lokale Pipelines direkt von einer Plattform aus starten und managen. Angesichts unserer Erfahrungen mit On-Premise-Anwendungen kann ich sagen, dass die Ausfälle und Neustarts von Pipelines ziemlich mühsam waren. Hybrid Deployment ist anders: Die Einfachheit des Monitorings und der Wartung von Pipelines zeigt sich sofort. Die Option, Hybrid Deployment schnell für das Data Movement vor Ort einzurichten und gleichzeitig über eine einfache, vertraute Cloud-basierte Kontrollebene zu verwalten, ist ein großer Mehrwert.“

Die Komplexität für Entwickler reduzieren

Hybrid Deployment verringert den Aufwand für die manuelle Einrichtung und Wartung, so dass sich Entwicklerteams auf die Realisierung datengestützter Lösungen konzentrieren können. So hilft Fivetran Unternehmen, den Wert ihrer Daten zu nutzen, ohne sich um eine brüchige DIY-Infrastruktur kümmern zu müssen. Ein aktueller Bericht von IDC zeigt, dass Unternehmen durch die Umstellung auf die Managed-Data-Movement-Lösung von Fivetran einen durchschnittlichen jährlichen Produktivitätsgewinn von 1,5 Millionen Dollar erzielen können.

Die Plattform zur Datenintegration von Fivetran ermöglicht hochvolumiges Change Data Capture aus Datenbanken und bietet über 500 vorgefertigte Konnektoren für eine Reihe von SaaS-Anwendungen, Events, Dateien, ERPs, Data Warehouses und Data Lakes. Sie repliziert Daten mit minimaler Auswirkung auf die Quellsysteme, niedriger Latenz und hohem Durchsatz. Mehr als 6.300 Kunden weltweit verlassen sich auf die Fivetran-Plattform. Mit der umfangreichsten Palette an technischen Funktionen aller Data-Ingestion-Tools deckt Fivetran ein breites Spektrum an Anwendungsfällen für die Datenintegration ab.

Interessenten können eine kostenlose Hybrid-Deployment-Testversion unter Fivetran.com starten.

Weitere Informationen im Fivetran-Blog und im Fivetran-Newsroom oder hier.

Über Fivetran: Fivetran, der weltweit führende Anbieter für Data Movement, unterstützt Kunden bei der Nutzung ihrer Daten für KI-Anwendungen, ML-Modelle, Predictive Analytics und operative Workloads. Die Fivetran-Plattform zentralisiert zuverlässig und sicher Daten aus Hunderten von SaaS-Anwendungen und Datenbanken in jede beliebige Destination – on-premise, in der Cloud oder in einer hybriden Umgebung. Tausende von globalen Unternehmen, darunter Autodesk, Condé Nast, JetBlue und Morgan Stanley, vertrauen Fivetran, um ihre wertvollsten Datenbestände zu bewegen, Analysen zu verbessern, die betriebliche Effizienz zu steigern und Innovationen voranzutreiben.

Der deutschsprachige Markt wird aus dem Büro in München betreut. Zu den Kunden in Deutschland zählen DOUGLAS, Hermes, Lufthansa, Merck, Siemens und VW Financial Services. Weitere Informationen unter Fivetran.

Anstehender Streik in den US-Häfen könnte die globale Logistik erheblich beeinflussen

 

Die Tarifverhandlungen zwischen der International Longshoremen’s Association (ILA) und der United States Maritime Alliance (USMX) erreichen einen kritischen Punkt. Das könnte zu erheblichen Störungen im Hafenbetrieb und weitreichenden Auswirkungen auf globale Lieferketten führen. Sollte bis zum Ablauf des aktuellen Vertrags am 30. September keine Einigung erzielt werden, könnte ein Streik bereits am 1. Oktober 2024 beginnen. Daher arbeitet C.H. Robinson mit seinen Kunden bereits daran, Importe vorzeitig abzuwickeln, Fracht auf die Westküste zu verlagern und weitere Notfallpläne zu erstellen.

Durch die vernetzte Struktur des globalen Handels haben Störungen in einer Region weitreichende Auswirkungen haben. Sollte der erwartete Streik tatsächlich stattfinden, würde er zu einem erheblichen Engpass in den US-Häfen führen, die als zentrale Transitpunkte für internationalen Güterverkehr fungieren. Aufgrund der engen Verflechtung des Welthandels wären selbst kurzfristige Unterbrechungen in diesen US-Häfen weltweit spürbar. In der Vergangenheit hat eine einwöchige Schließung von Häfen zu einer geschätzten einmonatigen Verzögerung im Schiffsverkehr geführt.

Deutsche Häfen und Wirtschaft wären ebenfalls betroffen

Die Diskussionen über einen möglichen Streik in den Häfen an der Ost- und Golfküste intensivieren sich vor allem in den USA, doch die Auswirkungen eines solchen Ereignisses würden weltweit zu spüren sein, einschließlich erheblicher Auswirkungen auf Häfen und Industrie in Deutschland. Für Exporteure in ganz Europa und insbesondere in Deutschland könnte dies zu erheblichen Überlastungen an wichtigen Drehkreuzen wie dem Hamburger Hafen führen, die die Infrastruktur belasten und möglicherweise Engpässe bei der Ausrüstung verursachen. Die deutschen Ausfuhren in die USA machten 2023 einen Wert von 158 Milliarden Euro aus.[1]  Schlüsselsektoren wie die Automobilindustrie und Maschinenbau wären beide durch Verzögerungen im Frachtverkehr stark beeinträchtigt.

Auch in den auf Importe angewiesenen Bereichen wie Pharmazie würde eine Unterbrechung des US-Transports die bestehenden Herausforderungen in der Lieferkette noch verschärfen. Gleichzeitig sehen sich die deutschen Häfen bereits mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert, darunter die Notwendigkeit größerer Investitionen in die Infrastruktur und die Digitalisierung. Da Deutschlands neue Nationale Hafenstrategie darauf abzielt, die Effizienz seiner Häfen zu verbessern, ist der Zeitpunkt dieser Investitionen entscheidend für die Abschwächung weiterer Unterbrechungen. Die Situation unterstreicht die Bedeutung der globalen Kooperation und den Bedarf an widerstandsfähigen, anpassungsfähigen Lieferketten.

„Der Streik würde sich über die Ost- und Golfküste erstrecken, wo sich fünf der zehn verkehrsreichsten Häfen Nordamerikas befinden. Keine Branche oder Region bliebe von den weitreichenden Auswirkungen dieser massiven Störung verschont“, erklärte Mia Ginter, Direktorin für den Seefrachtexport Nordamerika bei C.H. Robinson. „Versender mit Fracht aus Europa, Ozeanien und Asien, die für die USA bestimmt ist, werden die Folgen besonders stark spüren. Diese würden sich auf den Frachtfluss in den USA, Kanada und Mexiko ausweiten. Wie wir bereits bei anderen globalen Störungen der Lieferketten erlebt haben, führt dieser Dominoeffekt zu längeren Transitzeiten und höheren Kosten. Es ist daher wichtig, sich frühzeitig mit Ihrem Logistikanbieter in Verbindung zu setzen, um alternative Routen zu planen.“

C.H. Robinson hat Notfallpläne erstellt

Angesichts eines drohenden Streiks hat C.H. Robinson die Situation aktiv beobachtet und mit den Verladern flexible Notfallpläne entwickelt. Das bedeutet, dass die Pläne je nach Marktveränderungen flexibel gestaltet werden können, um lange Verspätungen auf beliebten Ausweichrouten abzufedern. Wenn die Häfen geschlossen werden und ein großer Teil des Volumens an die Westküste der USA verlagert wird, könnten Verspätungen und Rückstände schnell ansteigen, so dass kanadische Häfen die richtige Alternative sein könnten. Andere Ausweichmöglichkeiten wie Luftfracht oder die Nutzung von Umladungen im Hafen werden ebenfalls in Betracht gezogen, um die Beförderung kritischer Güter zu beschleunigen.

Für Deutschland bedeutet diese Situation nicht nur eine Belastung für die Effizienz der Häfen, sondern auch ein Risiko für seine exportorientierte Wirtschaft. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Handelspartnern und globalen Logistikanbietern wie C.H. Robinson wird entscheidend sein, um die Auswirkungen auf die deutsche Industrie zu minimieren und den Warenfluss über den Atlantik aufrechtzuerhalten.

Über C.H. Robinson

C.H. Robinson löst einfache bis hochkomplexe Logistikprobleme für Unternehmen auf der ganzen Welt und über alle Branchen hinweg. Mit einem verwalteten Frachtvolumen von über 28 Milliarden US-Dollar und 20 Millionen Sendungen pro Jahr sind wir eine der größten Logistikplattformen der Welt. Unser globales Dienstleistungsangeot beschleunigt den Handel und ermöglicht, um die Produkte und Waren, die die Weltwirtschaft antreiben, nahtlos zu liefern. Durch die Kombination unseres multimodalen Transportmanagementsystems und unseres Fachwissens nutzen wir unseren Informationsvorsprung, um intelligentere Lösungen für unsere 100.000 Kunden und unsere 85.000 Vertragsspediteure bereitzustellen. Unsere Technologie wird von und für Supply-Chain-Experten entwickelt, um schnellere und sinnvollere Verbesserungen für die Unternehmen unserer Kunden zu erzielen. Als verantwortungsbewusster globaler Bürger sind wir auch stolz darauf, Millionen von Dollar zur Unterstützung von Projekten beizutragen, die unserem Unternehmen, unserer Stiftung und unseren Mitarbeitern am Herzen liegen. Für weitere Informationen besuchen Sie uns unter www.chrobinson.com (Nasdaq: CHRW).

Warnung vor Zahlungsbetrug: Experten geben Insidertipps

Beim Online-Einkauf sind die Kunden nicht die einzigen, die Opfer von Betrügereien werden können. Viele Betrügereien zielen stattdessen auf Unternehmen und Verkäufer ab. Daher muss jeder, der Waren online verkauft, wissen, wie er es vermeiden kann, Opfer eines Betrugs zu werden, und was zu tun ist, wenn sein Unternehmen betroffen ist.

Laut Business Wire ist die Zahl der Zahlungsbetrugsversuche gegen US-Unternehmen im Jahr 2023 um 71 % gestiegen – eine Statistik, die verdeutlicht, wie wichtig es für Online-Verkäufer ist, sich vor Praktiken in Acht zu nehmen, die ihre Dienstleistungen untergraben und finanzielle Schäden verursachen könnten.

Vor diesem Hintergrund hat Dennis Pederson, CEO von PayFasto, eine Liste mit fünf häufigen Zahlungsbetrügereien zusammengestellt, die Online-Verkäufer kennen sollten, und erklärt, wie sie sich verhalten sollten, wenn sie unglücklicherweise betroffen sind.

 

Phishing-Betrug

Bei Phishing-Betrügereien versuchen Kriminelle, Menschen dazu zu bringen, ihre sensiblen Daten wie Kreditkartendaten und Passwörter preiszugeben. Dies geschieht in der Regel durch das Versenden gefälschter SMS oder E-Mails, die auf eine Website eines Drittanbieters führen, die einem seriösen Unternehmen ähnelt. Nachdem sie auf den Link geklickt haben, werden die Benutzer aufgefordert, ihre persönlichen Daten einzugeben.

Phishing schadet nicht nur den Kunden, auch Unternehmen werden oft zur Zielscheibe, was die Privatsphäre und die Sicherheit von Verbrauchern und Interessengruppen gefährden kann. Sie können finanzielle Verluste und Datenverluste verursachen und dazu führen, dass die Öffentlichkeit das Vertrauen in das Unternehmen verliert, was zu einem beschädigten Ruf und weiteren finanziellen Verlusten führt.

Um Phishing-Betrügereien zu erkennen, ist es wichtig, dass die Verkäufer sich über die roten Fahnen von Phishing informieren und ihre Mitarbeiter regelmäßig darin schulen, diese zu erkennen. Dazu gehören unerwartete Anfragen nach persönlichen Daten, Rechtschreib- und Grammatikfehler, unbekannte oder verdächtige Absender und ein Gefühl der Bedrohung oder Dringlichkeit in der Korrespondenz. Die Empfänger sollten es vermeiden, auf unbekannte Websites zu klicken und Anhänge herunterzuladen, denen sie nicht trauen.

Es gibt noch weitere Maßnahmen, die Unternehmen und Verkäufer ergreifen können, um das Risiko, von Phishing-Betrug betroffen zu sein, zu verringern, z. B. fortschrittliche E-Mail-Filter-Tools und eine gründliche Bewertung der Kommunikation mit Dritten. Außerdem ist es ratsam, den Zugang zu sensiblen Daten durch eine mehrstufige Authentifizierung zu beschränken und digitale Systeme und Software immer auf dem neuesten Stand zu halten.

Rückbuchungsbetrug

Chargeback-Betrug – auch als freundlicher Betrug bekannt – liegt vor, wenn ein scheinbar gutwilliger Kunde einen Kauf mit seiner Kreditkarte tätigt und dann die rechtmäßige Abbuchung bei seiner Bank bestreitet. Diese Personen beantragen eine Rückbuchung, nachdem sie ihre Bestellung erhalten haben, und behaupten in der Regel, dass sie den Artikel nicht erhalten haben oder dass die Zahlung nicht autorisiert war, um eine Rückerstattung zu erhalten.

Dies unterscheidet sich von echtem Betrug, bei dem ein bösartiger Dritter eine Transaktion mit gestohlenen persönlichen Daten durchführt und der echte Karteninhaber eine Rückbuchung für einen nicht genehmigten Kauf beantragt – diejenigen, die freundlichen Betrug begehen, erscheinen ansonsten vertrauenswürdig. Diese Betrügereien können für Internet-Händler verheerend sein, da sie einen Großteil der Verluste tragen müssen, wenn eine Bank den Streitfall akzeptiert.

Gute Kommunikation ist der Schlüssel zur Verhinderung von Betrug. Es ist wichtig, dass Online-Unternehmen Händlernamen und Transaktionsdetails in Banking-Apps angeben, um Verwirrung bei den Kunden zu vermeiden, und dass E-Mail-Bestätigungen unverzüglich nach dem Kauf verschickt werden.

Verkäufer sollten eine Paketverfolgung und Lieferaktualisierungen ermöglichen, um sicherzustellen, dass die Verbraucher ihre Waren erhalten. Internet-Verkäufer sollten einen guten Kundenservice bieten und die Empfänger über Verzögerungen informieren. Darüber hinaus ist es ideal, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für Zahlungen einzuführen und verdächtig erscheinende Einkäufe (z. B. große Bestellungen) vor dem Versand zu überprüfen.

 

Rückgabebetrug

Rückgabebetrug ähnelt dem Rückbuchungsbetrug und tritt auf, wenn ein Kunde versucht, durch Manipulation des Rückgabeverfahrens des Verkäufers eine Rückerstattung zu erhalten. Dazu kann es gehören, dass er einen anderen Artikel zurückschickt, behauptet, das Produkt sei defekt angekommen, oder die Bedingungen der Rückgabebedingungen ausnutzt. Sie bitten um eine Rückerstattung, obwohl sie keinen gesetzlichen Anspruch darauf haben.

Diese Betrüger verwenden die Artikel möglicherweise für ein einmaliges Ereignis – z. B. eine hochwertige Kamera, die sie mit in den Urlaub nehmen, oder ein teures Kleid, das sie auf einer Hochzeit tragen. Sie könnten diese Artikel unter der Behauptung zurückschicken, sie seien unbenutzt, und so die Rückgabebedingungen missachten, indem sie eine Erstattung verlangen.

Um das Risiko eines Rückgabebetrugs zu verringern, sollten Verkäufer klare, nicht verhandelbare Rückgaberichtlinien aufstellen und weitergeben und diese bei der Bearbeitung von Rückgaben stets befolgen. So sollten beispielsweise Artikel, die nicht in ihrem Originalzustand zurückgegeben werden, keine Etiketten tragen oder benutzt zu sein scheinen, nicht erstattet werden.

Es sollten strenge Kontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Kunden den richtigen Artikel in einwandfreiem Zustand erhalten und zurücksenden, und es sollten Maßnahmen wie eine Sendungsverfolgung eingeführt werden, um sicherzustellen, dass Bestellungen nicht verloren gehen. Es wird auch empfohlen, Transaktionen auf ungewöhnliche Aktivitäten und verdächtige Kundenmuster zu überwachen.

 

Händlerbetrug

Als Händlerbetrug werden Betrüger bezeichnet, die sich als echte Unternehmen ausgeben, um ihre Kunden zu täuschen und illegale Gewinne zu erzielen. Sie können gefälschte Online-Shops einrichten, in denen die Verbraucher unwissentlich Einkäufe tätigen, oft zu verlockend niedrigen Preisen. Anschließend versenden sie möglicherweise ein gefälschtes oder minderwertiges Produkt oder gar kein Produkt. Während dies direkt auf die Verbraucher abzielt, werden auch die Unternehmen geschädigt.

Händlerbetrug kann dem Ruf eines Unternehmens schaden und finanzielle Verluste durch Rückbuchungen und andere finanzielle Verpflichtungen nach sich ziehen. Wenn sich herausstellt, dass das Unternehmen es versäumt hat, angemessene Maßnahmen zur Betrugsprävention zu ergreifen, kann dies rechtliche Konsequenzen haben, wie z. B. Gerichtsverfahren und Geldstrafen. Wenn die Betrugsrate in einer bestimmten Branche hoch ist, können die Unternehmen aufgrund des erhöhten Risikos mit höheren Gebühren für die Zahlungsabwicklung konfrontiert werden.

Eine wichtige Maßnahme, mit der Unternehmen und Verkäufer dagegen vorgehen können, besteht darin, sicherzustellen, dass der Firmenname, das Logo und die Transaktionsdetails auf den Kontoauszügen erscheinen, um legitime Käufe von betrügerischen Transaktionen in gefälschten Geschäften zu unterscheiden und Rückbuchungen zu verhindern.

Klare Geschäftsbedingungen, sichere Zahlungsmethoden und eine Multi-Faktor-Authentifizierung signalisieren den Verbrauchern außerdem, dass das Unternehmen im Falle eines Händlerbetrugs vertrauenswürdig bleibt. Darüber hinaus ist es ratsam, sich über die besten Möglichkeiten der Betrugsprävention zu informieren und sicherzustellen, dass Maßnahmen und Software zur Betrugsprävention auf dem neuesten Stand sind.

 

Überweisungsbetrug

Beim Überweisungsbetrug verleitet ein Betrüger jemanden dazu, Geld per Banküberweisung zu senden. Sie können sich als vertrauenswürdige Personen und Organisationen ausgeben, z. B. als Lieferanten oder als Geschäftsführer des Unternehmens. Sie erstellen gefälschte Rechnungen und fordern das Opfer auf, Geld zu überweisen, wobei sie oft mit dessen Gefühlen spielen und den Druck ausnutzen, unter dem es möglicherweise steht. Diese Szenarien können sehr realistisch und überzeugend sein, und die Opfer überweisen das Geld oft in aller Eile, um die Situation zu bereinigen.

Dieses Geld wird sofort überwiesen und kann von den Unternehmen nur sehr schwer wieder eingezogen werden. Betroffene Verkäufer sollten sich so schnell wie möglich mit ihrer Bank in Verbindung setzen, um den Abschluss der Transaktion zu verhindern. Am besten ist es natürlich, dies ganz zu verhindern. In der Regel sollten Verkäufer niemals ungeplant und unerwartet Geld senden, und Transaktionen sollten immer von mehreren Personen genehmigt werden.

Unternehmen und Mitarbeiter sollten es vermeiden, private Unternehmensdaten an Dritte weiterzugeben. Die Verbesserung von Cybersicherheitsprotokollen ist im Allgemeinen ein guter Weg, um Überweisungsbetrug zu verhindern; verwenden Sie sichere Passwörter, schützen Sie die Bankdaten des Unternehmens oder des Verkäufers und setzen Sie eine mehrstufige Authentifizierung durch, wenn Sie sich in das Unternehmensnetzwerk einloggen.

Schließlich müssen sich Verkäufer und Mitarbeiter ständig daran erinnern, unerwartete Geldrechnungen zu ignorieren – im Zweifelsfall immer eine zweite Meinung einholen und die Gültigkeit der Anfrage bestätigen, bevor sie erfüllt wird.

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