Kantar-Untersuchung: China attraktiver als Deutschland bewertet

Kantar-Untersuchung: China attraktiver als Deutschland bewertet – Länder-Favorit außerhalb Europas sind die USA

Jedes zweite Unternehmen im produzierenden Gewerbe hält China für einen attraktiven Standort (sehr attraktiv: acht Prozent). Das sagt über Deutschland nur eine Minderheit (38 Prozent, sehr attraktiv: vier Prozent). Der Länder-Favorit außerhalb Europas: die USA. Dort will jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) mit Expansionsplänen investieren. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Marktforschungsinstituts Kantar Public im Auftrag der Unternehmensberatung FTI-Andersch.

 

Key Facts

  • Insgesamt planen 40 Prozent der befragten Unternehmen mit konkreten Plänen ihr Produktionsnetzwerk in Asien auf- oder auszubauen
  • Trend zu Diversifikation: 58 Prozent arbeiten am Ausbau des Lieferantennetzwerks auch außerhalb Chinas
  • 38 Prozent wollen aufgrund des Inflation Reduction Acts der USA Investitionen in Deutschland und Europa erneut überprüfen

 

Weniger als die Hälfte (40 Prozent) der Unternehmen, bei denen konkrete Planungen bereits begonnen haben, wollen in ihr Produktionsnetzwerk in Deutschland investieren. Bei denjenigen, die nicht unmittelbar einen Ausbau planen, können sich nur 33 Prozent eine weitere Investition in Deutschland vorstellen.

Die größte Gruppe derjenigen, die jetzt außerhalb Deutschlands planen zu expandieren, wollen dies in Asien tun (insgesamt 40 Prozent, 15 Prozent direkt in China). Es folgen mit jeweils 35 Prozent Ost- sowie Mittel- und Westeuropa und mit 32 Prozent Nord-, Mittel- und Südamerika – davon zwei Drittel direkt in den USA.

„Der Standort Deutschland hat für viele Unternehmen deutlich an Attraktivität verloren“, sagt Mike Zöller, Senior Partner und Vorstand von FTI-Andersch, der auf Restrukturierung, Business Transformation und Transaktionen spezialisierten Beratungseinheit von FTI Consulting in Deutschland. „Auch weltweit sehen wir Verschiebungen: China ist nach wie vor für die Mehrheit deutscher Unternehmen ein attraktiver Standort. Und auch andere asiatische Länder und vor allem die USA werden gerade wieder interessanter. Wir beobachten eine Neuordnung von Produktionsstandorten und -netzwerken weltweit.“

China bleibt starker Partner, Diversifizierung im asiatischen Raum nimmt gleichzeitig zu

China ist für deutsche Unternehmen des produzierenden Gewerbes nach wie vor einer der wichtigsten Standorte. 84 Prozent der jetzt schon in China tätigen Unternehmen haben angegeben, dies auch weiterhin zu tun. 73 Prozent schließen zudem aus, Teile ihres Produktionsnetzwerks aus China zu verlagern – mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) will in Asien künftig stärker diversifizieren und arbeitet gerade an einem dezentraleren Produktionsnetzwerk.

Insgesamt 58 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten daran, ihr Lieferantennetzwerk auch in anderen Ländern Asiens auszubauen, 50 Prozent wollen ihre europäischen Lieferketten resilienter machen. Mike Zöller sagt: „Die asiatischen Märkte haben sich vielfach weiterentwickelt. Ob Vietnam und Indonesien im südostasiatischen Raum oder Bangladesch: Nicht nur Kostenvorteile, zum Beispiel bei den Lohnkosten, machen die Länder für Direktinvestitionen immer attraktiver. Vielfach wurde in der letzten Dekade auch massiv in Infrastruktur sowie Know-how der Arbeitskräfte investiert. Das führt dazu, dass sich deutsche Unternehmen in Asien immer breiter aufstellen.“

Chancen des Inflation Reduction Act der USA müssen jetzt geprüft werden

Außerhalb Asiens sind vor allem die USA gerade besonders attraktiv für Investitionen. 21 Prozent der Unternehmen schreiten mit konkreten Planungen voran und wollen dort jetzt investieren. Ganz konkret haben bereits zwölf Prozent damit begonnen, diese Planungen umzusetzen. Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) arbeitet an neuen Kooperationen oder Akquisitionen mit Zugang zum US-Markt.

„In den USA finden die Unternehmen ein Land mit großem Absatzmarkt, niedrigeren Energiekosten sowie mit liberaler Marktwirtschaft“, sagt Florian Warring, Experte für Einkauf und Supply Chain Management bei FTI-Andersch und Leiter der vorliegenden Untersuchung. „Der Inflation Reduction Act der aktuellen Biden-Administration wirkt zudem wie ein großes Subventionsprogramm für ausländische Direktinvestitionen. Wir raten Unternehmen mit Expansionsplänen explizit zu prüfen, welche Optionen sich ihnen dadurch aktuell in den USA bieten.“

Tatsächlich haben, unabhängig von bereits getroffenen Entscheidungen oder jetzt vorliegenden konkreten Planungen über Expansion und Investitionen, 38 Prozent der Unternehmen angegeben, auf Basis des Inflation Reduction Act (IRA) mögliche Investitionen in Europa und/oder Deutschland neu zu bewerten. 41 Prozent planen aufgrund des IRA ihre Lieferantenstrukturen anzupassen. „Unternehmen müssen sich darum jetzt damit beschäftigen, welche Chancen dieses vielleicht auf absehbare Zeit einmalige Programm für sie bietet“, sagt Florian Warring.

Hier geht es zum ausführlichen Supply Chain Barometer 2023

 

Über die Untersuchung von Kantar Public:

Das Marktforschungsunternehmen Kantar Public hat im Auftrag der Unternehmensberatung FTI-Andersch im Rahmen der Studie ‚Supply Chain Barometer 2023‘ 150 Unternehmen in Deutschland aus dem Bereich ‚Produzierendes Gewerbe‘ mit den Schwerpunkten Automobilzulieferer, Maschinen- und Anlagenbau und Konsumgüter telefonisch zu aktuellen Themenstellungen um Standorte, Produktionsverlagerungen, Kostensteigerungen und weiteren Supply-Chain-Themen befragt.

Der Umsatz der Unternehmen beträgt mindestens 50 Mio. Euro. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen erwirtschaften im Jahr mehr als 500 Mio. Euro. Die prozentualen Angaben wurden anhand ihres Anteils am produzierenden Gewerbe nach Sub-Branchen gewichtet. Zeitraum der Befragung ist das zweite Quartal 2023.

 

 

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KI und Cloud-Power: Das sind die Gaming-Trends der Zukunft

Zum Auftakt der Gamescom hat DE-CIX, weltweit führender Betreiber von Internetknoten, in einer repräsentativen Umfrage untersucht, an welche Gaming-Trends die Deutschen glauben.

Key Facts

  • Fast zwei Drittel der Deutschen spielen digitale Spiele.
  • Befragte sehen Entwicklungen in den Bereichen KI (28 %) und Cloud (21 %) auf dem Vormarsch.
  • Nur mit einer latenzarmen und bandbreitenstarken Internet-Infrastruktur setzen sich diese Trends durch.

Eine repräsentative Umfrage* des Internetknoten-Betreibers DE-CIX zeigt, dass fast zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) in ihrer Freizeit in die virtuellen Welten der digitalen Spiele abtauchen. Dabei gewinnt das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) auch für deutsche Gamer zunehmend an Bedeutung. Mehr als ein Viertel der Deutschen (28 Prozent) sieht das Zukunftspotenzial der Branche in diesem Bereich. Das Abrufen von Spielen über Abo-Modelle, äquivalent zu der Entwicklung in der Filmbranche, erwarten 16 Prozent. Fast ein Viertel (24 Prozent) sieht Virtual-Reality-Brillen im Kommen, während lediglich 15 Prozent noch bei Augmented-Reality-Anwendungen Durchsetzungsvermögen erkennen. 29 Prozent gehen davon aus, sich künftig völlig vom klassischen Ladengeschäft zu Gunsten von digitalen Downloads zu verabschieden.

„Ob digitale Vertriebskanäle, Cloud Gaming oder KI-Anwendungen: All diese Entwicklungen benötigen eine hochleistungsfähige Internet-Infrastruktur, die darauf ausgelegt ist, Inhalte latenzarm und mit ausreichender Bandbreite für den Endnutzer bereitzustellen“,

Spielspaß der Zukunft braucht die entsprechende Infrastruktur

21 Prozent der Befragten glauben an die Cloud als Zukunftsthema für digitale Spiele. Nichtsdestotrotz nutzen bisher lediglich sieben Prozent der Befragten Cloud-Gaming-Angebote von Herstellern wie beispielsweise Nvidia, Xbox oder PlayStation. Obwohl das Streamen von Games über das Internet als schnelle und flexible Alternative zur lokalen Installation angeboten wird, klagen in der Praxis fast alle dieser Cloud-Spieler (94 Prozent) über Internetprobleme.

 

Dr. Thomas King, CTO bei DE-CIX

„Ob digitale Vertriebskanäle, Cloud Gaming oder KI-Anwendungen: All diese Entwicklungen benötigen eine hochleistungsfähige Internet-Infrastruktur, die darauf ausgelegt ist, Inhalte latenzarm und mit ausreichender Bandbreite für den Endnutzer bereitzustellen“, erklärt Dr. Thomas King, CTO bei DE-CIX. „Wartezeiten beim Spielen und Verzögerungen bei der Eingabe beeinträchtigen das Spieleerlebnis. Neben dem fortschreitenden Breitbandausbau kann die direkte Verbindung von Gaming-Netzen mit Endnutzer-Zugangsnetzen, sogenanntes ‚Peering‘, die Spielerfahrung deutlich verbessern. Technik soll den Spielspaß ermöglichen, statt ihm im Weg zu stehen.“

 

 

38 Prozent der Deutschen widmen sich digitalen Spielen mehrmals pro Woche oder täglich. Auch in der Generation der Babyboomer spielt fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten digitale Spiele.

Während mobile Geräte wie Smartphones und Tablets eindeutig die beliebtesten Plattformen (62 Prozent) für den digitalen Zeitvertreib mit Spielen sind, finden auch Klassiker wie der PC (39 Prozent) oder die Spielkonsole (32 Prozent) ihren festen Platz in den Wohnzimmern der Republik.

*Methodik:
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2045 Personen zwischen dem 09. und 11.08.2023 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

 

Weitere Informationen unter www.de-cix.net.

 

 

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Gaia-X versunken

Gaia-X versunken im Sumpf aus Desinteresse, Unfähigkeit und Pseudoaktionismus

Warum die „Euro-Cloud“ Gaia-X ein exemplarisches Trauerspiel ist.

Von Alain Blaes*

* Alain Blaes ist Geschäftsführer der Kommunikationsagentur PR-COM in München.

Zur DNA guter PR-Arbeit gehört das Prinzip: „Tue Gutes – und rede darüber“ Nimmt man es als Maßstab, dann muss es um Gaia-X traurig bestellt sein. Denn die Funkstille, die sich rund um dieses einstige „Leuchtturm-Projekt“ breit gemacht hat, kann man durchaus als Indiz dafür werten, dass es eben nichts Substantielles zu berichten gibt. Weder hört man ermutigende News, noch sieht man greifbare Ergebnisse. Die Nachrichtenlage vermittelt eher den Eindruck, dass Gaia-X im Gremien-Labyrinth angekommen ist: Ein Arbeitskreis hier, ein Sekundärprojekt da, von einem großen Entwurf oder gar konkreten Resultaten ist keine Spur zu sehen. Die beflissene Kleinarbeit gipfelt dann in so erhebenden Befunden des tief im Gaia-X-Projekt involvierten Bitkom wie: „Die zunehmende Relevanz des Edge Computings ist ein relevanter Markttrend.“ Ein Satz, den man sich bei vollem Bewußtsein einmal auf der Zunge, respektive im Ohr zergehen lassen muss, auch wenn´s weh tut. In der Zeitspanne für diesen Erkenntnisgewinn hat ein Google-Entwickler wahrscheinlich bereits einen neuen Cloud-Service aufgesetzt.

Derweil ziehen die Hyperscaler immer weiter davon. Während Google nach Jahren milliardenschwerer Verluste erstmals Gewinn vermeldet, verharrt Gaia-X im Stadium interner Diskussionen. Damit sind wir beim Kern des Problems. Globale Cloud Provider wie Amazon, Alibaba, Google, Microsoft und deren Kapitalgeber machen mit Megainvestitionen, strategischem Weitblick, atemberaubender Geschwindigkeit und brutaler Rücksichtlosigkeit ihr eigenes Ding. Gouvernementale deutsch-europäische Initiativen dagegen treten in lähmendem Konsensdialog und Kompetenzgerangel auf der Stelle.

Beide Ansätze sind ungefähr so vergleichbar wie eine Marsrakete mit einem Papierflieger. Und der verzweifelte Versuch, die Großen mit ins Boot, pardon Flugzeug zu holen, hat daran nichts geändert. Die können im Gegenteil jetzt noch besser ihr eigenes Ding machen und gleichzeitig ihre eigene Konkurrenzveranstaltung im Auge und unter Kontrolle halten. Diese Strategie – wenn man den Begriff in diesem Kontext überhaupt in den Mund nehmen darf – wäre höchsten dann sinnvoll, wenn man Naivität für eine Tugend hält. Stattdessen tendiert die Praxisrelevanz von Gaia-X ebenso gegen Null wie die Furcht der Hyperscaler vor potenzieller Konkurrenz aus Europa. Zu deren Stimmungslage passt ein grinsendes Smiley viel besser.

Übertrieben? Keineswegs. Wie die Situation in der Praxis tatsächlich aussieht, beschreibt treffend Christine Serrette, Technische Vizedirektorin des ITZBund, der die bereits real existierende Bundescloud als IT-Dienstleister des Bundes betreibt. Sie fordert die partielle Auslagerung von Bundescloud-Services in die Public Cloud weil es unmöglich sei, mit der technischen Entwicklung der großen Anbieter mitzuhalten und dieselben Services und Sicherheitsstandards vorzuhalten. Wenn dieser Befund richtig ist, und nichts spricht dagegen, dann gilt er um so mehr für Gaia-X. Im Gegensatz zur Bundescloud stellt dieses Projekt ja noch immer keine nutzbaren Services bereit. Dabei wäre gerade in der aktuellen Goldgräber-Stimmung rund um KI und ML eine unabhängige deutsche, oder besser europäische Cloud-Infrastruktur so wichtig. Aber auch hier nur Stillstand. Und was sagt der Bitkom zum Thema Regulatorik und Compliance? „Im Fokus in diesem Zusammenhang stehen politische Positionierungen & der Austausch zu diesen mit der Politik.“

 

„Die praktische Umsetzung technischen Fortschritts funktioniert im turbokapitalistischen Umfeld à la USA genauso wie unter dem staats- und parteimonopolitistischen Dirigismus nach Peking-Art. Es ist halt eine Frage der Priorität, wofür einhundertmilliardenschwere Sonderschulden herhalten sollen, die ja so gerne als „Sondervermögen“ vernebelt werden: für die Hardware-Träume des letzten Jahrhunderts oder für die digitalen Schlachtfelder der Zukunft.“

 

Aha! Statt sich um den Aufbau einer souveränen Euro-Cloud zu kümmern, werden politische Positionierungen mit der Politik erörtert. Willkommen in Absurdistan! Silicon Valley krümmt sich vor Lachen. Die diskutieren nicht, die machen. Besser könnte man den amerikanischen, chinesischen und sonstigen Cloud-Playern nicht in die Hände spielen. Während dort die Post abgeht, beschäftigen wir uns immer noch mit langatmigen Entscheidungsfindungs- und Abstimmungsprozessen, um den kleinsten gemeinsamen Nenner im Polit-Dschungel zu finden. Doch bevor wir jetzt aus gegebenem Anlass ins Bashing-Fahrwasser geraten: Die EU hat mit dem AI Act doch gezeigt, wie bewundernswert schnell, praxisnah und vorbildhaft sie auf komplexe Technologiefragen reagieren kann. Wieso nicht auch bei Gaia-X? Weil es dafür mehr als nur versierte Juristen braucht?

Das sind übrigens keine Systemfragen: Die praktische Umsetzung technischen Fortschritts funktioniert im turbokapitalistischen Umfeld à la USA genauso wie unter dem staats- und parteimonopolitistischen Dirigismus nach Peking-Art. Es ist halt eine Frage der Priorität, wofür einhundertmilliardenschwere Sonderschulden herhalten sollen, die ja so gerne als „Sondervermögen“ vernebelt werden: für die Hardware-Träume des letzten Jahrhunderts oder für die digitalen Schlachtfelder der Zukunft. Beides zusammen können wir uns nicht leisten. Dabei zeigen die russischen Aggression in der Ukraine und das chinesische Säbelrasseln in Sachen Taiwan überdeutlich, wie sich die Machttektonik gerade verändert. Wir sind uns doch weitgehend einig, dass nicht Panzer, Kanonen und Haubitzen, sondern Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Machine Learning die wichtigsten Wirtschafts- und Machtfaktoren von morgen sind. Oder etwa nicht? Weder Deutschland noch Europa sind da konkurrenzfähig aufgestellt. Offensichtlich sind wir mit unserer verkrusteten, überbürokratisierten Klientelpolitik dazu gar nicht mehr fähig. Wir kümmern uns lieber um gesteuerten Konsens für die „richtigen“ Werte, als um die Relevanz harter Fakten. Insofern ist Gaia-X nur ein weiteres trauriges Indiz für systematische Realitätsverweigerung. Pippi Langstrumpf lässt grüßen.

Sind sich die Macher (ok, auch dies in diesem Zusammenhang ein sehr euphemistischer Begriff) von Gaia-X eigentlich bewußt über die Tragweite ihres Versagens? Es gefährdet die Grundlagen unserer Prosperität im globalen Wettbewerb genauso wie die geopolitische Bedeutung Europas in einer sich abzeichnenden multipolaren Welt. Stichwort: Digitale Souveränität. Wir alle werden in absehbarer Zukunft den Preis für die selbstgefällige Mischung aus Desinteresse, Unfähigkeit und Pseudoaktionismus bezahlen müssen. Der Begriff „Nachtwächterstaat“ bekommt in diesem Kontext eine ganz neue Bedeutung. Heinrich Heine müsste seine trüben Nachtgedanken aktuell sinngemäß abwandeln in: „Denk´ ich an Deutschland – und seine digitale Zukunft – in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“ Schlaftabletten können scheinbar auch paradoxe Effekte haben.

 

 

 

 

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Einen KI-konformen Lebenslauf für den ersten Job erstellen

Wie sehen KI-konforme Bewerbungsunterlagen aus?

Künstliche Intelligenz: Genial und begrenzt zugleich

Vergleich mit menschlicher Intelligenz „hinkt“

Künstliche Intelligenz (KI) weist heute schon in zahlreichen Anwendungsbereichen ihre Fähigkeiten nach: unter anderem in der Industrie bei der Steuerung von Geräten und Maschinen, in der Robotik, bei Automatisierungsprozessen bis hin zur Medizin, wo sie Ärzte insbesondere in der Diagnostik wertvolle Unterstützung bietet. Oder in Form von Gesundheits-Apps, die für manche Menschen bereits zum Lifestyle gehören. Gleichzeitig nehmen die Diskussionen über die Grenzen, aber auch die Risiken von KI weiter Fahrt auf.

In einem viel beachteten Essay in der aktuellen Ausgabe 619 der Fachzeitschrift ‚Nature‘ diskutiert Celeste Biever, wie KI-basierte LLMs (large language models) an vergleichsweise einfachen Aufgaben aus standardisierten Intelligenztests scheitern. Für Aufsehen sorgt, dass Modelle, die mühelos Aufnahmeprüfungen renommierter Hochschulen bestehen und komplizierte Anforderungen in vielen Bereichen in Rekordzeit bewältigen, regelmäßig bei einfachen Abstraktionsaufgaben versagen. Ihr Plädoyer vor diesem Hintergrund: „Wir müssen grundsätzlich verstehen, was sie können und wo sie scheitern.“ Im Hintergrund steht hier die Frage danach, ob KI-Systeme als unbeschränkt „genial“ einzustufen sind oder ob die Fähigkeiten Künstlicher Intelligenz nicht doch begrenzt sind?

Beides, meint Prof. Marco Barenkamp, KI-Experte und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Gründer der auf die Anwendung von KI in der Industrie spezialisierten LMIS AG in Osnabrück.

ChatGPT vom US-Start-up OpenAI oder Bard von Google, aber auch andere LLM beherrschen so manche Fähigkeit, die noch vor wenigen Jahren als Meilenstein der Künstlichen Intelligenz (KI) gefeiert worden wäre, macht Prof. Barenkamp die Bedeutung dieser Entwicklung deutlich: Eloquent beantworten die Bots Fragen, bestehen akademische Prüfungen mit Bravour und verblüffen mit erstaunlichem Allgemeinwissen. Allerdings bereiten dem Transformermodell „Chat Generative Pre-trained Transformer“, so die ausgeschriebene Bezeichnung von ChatGPT, bereits einfache visuelle Logik-Rätsel erhebliche Schwierigkeiten, während Menschen solche Aufgaben meist mühelos meistern.

Wie KI realistisch bewerten?

Vor diesem Hintergrund rätseln Wissenschaftler derzeit, wie die Fähigkeiten von ChatGPT realistisch zu bewerten sind. Prof. Barenkamp verweist hierzu auf eine Studie, die jüngst in der akademischen Welt einige Aufmerksamkeit erregte und auch Grundlage des Essays von Celeste Biever ist: Ein Team um Melanie Mitchell vom Santa Fe Institute hatte dem Sprachmodell GPT 4 Aufgaben vorgelegt, bei denen farbige Blöcke in einem Raster anzuordnen waren. Aus mehreren Beispielen sollte auf die zugrunde liegende Regel geschlossen und vorhergesagt werden, wie sich die Blöcke als nächstes verändern. „Die meisten Menschen lösen solche Aufgaben mühelos“, erklärt Prof. Barenkamp. GPT 4 hingegen schaffte nur ein Drittel in einer Kategorie richtig und erreichte in anderen teils nur 3 Prozent. Andere KI-Systeme, die speziell für solche Rätsel entwickelt wurden, kamen demnach zwar auf bessere, aber immer noch deutlich schlechtere Ergebnisse als Menschen.

Die Studie zeige, dass es den künstlichen Systemen aktuell noch schwerfalle, zugrunde liegende Konzepte zu erkennen und daraus zu lernen, resümiert Experte Barenkamp. Eines der Kennzeichen menschlicher Intelligenz sei aber gerade die Fähigkeit zur Abstraktion und zum Transfer auf neue Situationen, betont er.

KI lernt anders

So weit, so gut. Aber woran liegt es denn nun, dass KI-Systeme den Menschen in solchen Basisfähigkeiten noch so deutlich unterlegen sind, während sie in Konversationen zum Teil mit überraschender Eloquenz verblüffen? Zur Erklärung führt Prof. Barenkamp an, dass KI-Anwendungen eben anders lernen als Menschen. So werden große Sprachmodelle wie GPT 4 zum Beispiel mittels Durchforsten gewaltiger Mengen an Texten trainiert. Dabei erkennt die KI statistische Korrelationen zwischen Wörtern, wie Prof. Barenkamp erläutert, um bei einer Eingabe das wahrscheinlich nächste Wort zu ermitteln. Menschen hingegen erleben schon als Kind konkrete Erfahrungen mit Objekten und Situationen, bauen ihr eigenes Abbild (Repräsentation) der Welt auf und entwickeln kognitive Fähigkeiten wie Abstraktionsvermögen und logisches Denken.

Dies kann aus Sicht von KI-Experte Barenkamp erklären, warum GPT 4 zwar Texte, wie von Menschen verfasst, in hoher Qualität auszugeben in der Lage ist, aber an einfachen visuellen Tests scheitert: Weil das Training in diesem Fall ausschließlich auf Sprache beruht und nicht auf realen Erfahrungen sowie dem notwendigen Verbinden von Sprache mit konkreten, erlebten Dingen. Manche Forscher vermuten daher, dass KI-Systeme Wörter auch nicht so „verstehen“ wie wir Menschen, da sie dadurch keine echte Begrifflichkeit der Welt entwickeln können.

 

Recherche-Tipp der Academic Society for Artificial Intelligence – Studiengesellschaft für Künstliche Intelligenz e.V.

– Eine Initiative der LMIS AG

 

 

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Academic Society for Artificial Intelligence – Studiengesellschaft für Künstliche Intelligenz e.V. – Eine Initiative der LMIS AG

 

Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit gehören zusammen

EV-Driver Report – Firmenflotten als Vorreiter der Mobilitätswende

E-Fahrzeuge sind zunehmend in Firmenflotten im Einsatz: Wie werden sie genutzt und welche Rolle können Unternehmensflotten bei der Wende hin zur E-Mobilität spielen?

Der aktuelle EV-Driver-Report von Shell Recharge Solution hat es deutlich gezeigt – fast 100% der E-Fahrzeuge in Firmenflotten sind Neuwagen. Diese Zahlen zeigen, dass Firmenflotten und deren Management eine Vorreiterrolle beim Umstieg auf E-Mobilität zukommen könnte.

Für die steigende Zahl an Neuzulassungen bei den E-Fahrzeugen spricht auch der neueste Report der European Automobile Manufacturers´ Association (acea). Die Analyse der ACEA zeigt, dass im Juni 2023 europaweit zum ersten Mal mehr E-Autos als Dieselfahrzeuge neu zugelassen worden sind. Obwohl Benzin-Verbrenner immer noch Platz eins belegen, liegen Hybrid-Fahrzeuge mit 24% nur noch 8% dahinter.

Die Nutzung von E-Autos als Firmenfahrzeuge

Interessant sind auch die weiteren Ergebnisse des EV-Driver-Reports 2023 zur Nutzung elektrischer Flottenfahrzeuge: 67% der Fahrer gaben an, dass sie mit ihrem Fahrzeug vorwiegend berufsbezogen fahren. Und entgegen der landläufigen Meinung, dass sich E-Fahrzeuge nicht für Geschäftsreisen eignen, nutzen 32% der befragten Nutzer von Flotten-E-Fahrzeugen ihre Wagen bereits dafür.

Wie muss in Zukunft die Weichenstellung aussehen, damit die notwendige Elektrifizierung von Flottenfahrzeugen vorangetrieben werden kann?

Die Elektrifizierung des Fuhrparks ist ein wichtiger Bestandteil zur Senkung von Emissionen im Transport-Bereich. Laut Transport & Environment (T&E) hatten 2022 in Deutschland gewerbliche Fahrzeuge einen Anteil vom 76% des CO2-Ausstosses aller Neuwagen.

Um dies zu ändern, müssen neben dem konsequenten weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur auch gezielte Anreize für Mitarbeitende geschaffen werden. Das kann zum einen durch das Flottenmanagement erfolgen, indem Unternehmen Mitarbeitenden E-Fahrzeuge zur Auswahl anbieten, die in Reichweite und Ausstattung auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind und zum anderen, indem die Industrie dem steigenden Bedarf and E-Neuwagen entspricht und somit die Lieferzeiten kürzer werden.

Fest steht, dass es einer Gesamtanstrengung bedarf, um den wichtigen Umstieg auf E-Mobilität in allen gesellschaftlichen Bereichen weiter voranzutreiben.

Hierzu sagt Florian Glattes, Vizepräsident für E-Mobility Solutions bei Shell:

Die Wachstumskurve bei der Einführung von E-Fahrzeugen ist aus den Daten klar ersichtlich und es ist ermutigend zu sehen, dass viele Fahrer ihre Erfahrungen als positiv empfinden. Wenn wir jedoch weiterhin
so schnell wachsen wollen, muss die Industrie auf die Bedürfnisse der E-Autofahrer eingehen und übergreifend zusammenarbeiten, um Eintrittsbarrieren zu beseitigen und das Fahrererlebnis weiter
zu verbessern.“

 

 

[1] ACEA: New car registrations: +17.8% in June, battery electric 15.1% market share, 19. July 2023

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter: Ladestationen Und Ladelösungen Für Elektroautos | Shell Recharge DE

 

 

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„Wir müssen Leitplanken setzen, damit KI den Menschen dient“

KI-Experte Alois Krtil plädiert für mehr Selbstverpflichtung der Unternehmen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz und implementiert einen Code of Conduct bei PINKTUM. Das Unternehmen für digitale Personalentwicklung gehört so zu den Vorreitern im selbstregulierten Umgang mit KI.

KI drängt rasend schnell in unser Alltagsleben vor, teilweise ohne dass sich die Menschen dessen bewusst sind und die Daten rechtskonform verwendet werden. Diese unkontrollierte und ungerichtete Ausbreitung ist auch für Unternehmen riskant, meint Alois Krtil, einer der führenden Experten und Dozent auf dem Gebiet Künstlicher Intelligenz. Viele Entwickler:innen wünschen sich Regeln, um den starken Hebel, den KI bietet, abgesichert einzusetzen und gleichzeitig im internationalen Wettbewerb schrittzuhalten: „Wir müssen Leitplanken setzen, damit KI den Menschen dient und wir die Chancen dieser Schlüsseltechnologie verantwortlich ausschöpfen können“, so Krtil. Ohne Verlässlichkeit in Bezug auf Ethik, Governance, Transparenz, Datensicherheit und Robustheit der Systeme bliebe KI häufig im Prototypen-Status stecken, oder würde erst gar nicht als Lösungsansatz betrachtet.

PINKTUM unter den Vorreitern der Selbstverpflichtung

Noch bevor die KI-EU -Verordnung in Europa spätestens 2026 in Kraft treten soll, empfiehlt der Experte Organisationen, die ihre Leistungen mit Hilfe von KI ausbauen wollen, eine Selbstverpflichtung. „Insbesondere unter Digitalunternehmen mit ersten Referenzen in der Entwicklung und Nutzung von KI, gebe es Vorreiter. Dazu zählt PINKTUM, wo Krtil im April 2023 zum CTO berufen wurde.

PINKTUM hat einen Code of Conduct veröffentlicht, der zehn Punkte umfasst.Der erste Punkt heißt „Sicherheit“ und gibt Datenschutz höchste Priorität, weshalb jede Anwendung eine Risikoanalyse durchläuft. „Transparenz“ folgt dem Grundsatz, dass maschinelle Prozesse nachvollziehbar sein müssen. „Fairness“ bedeutet, dass die KI-Modelle keine diskriminierenden Ergebnisse liefern. Unter „Datensparsamkeit“ verpflichtet sich PINKTUM, personenbezogenen Daten nur dann zu verwenden, wenn sie im Dienste der Lernenden stehen. Nicht alles, was technologisch geht, ist notwendig und sollte gemacht werden.

„Wir müssen Leitplanken setzen, damit KI den Menschen dient“

Joachim Pawlik, CEO PINKTUM: „Regeln und Leitplanken für KI müssen Teil der Kultur werden. Daher haben wir den Code of Conduct mit einer bereichsübergreifenden Gruppe von Mitarbeitenden entwickelt und machen ihn in allen Unternehmensbereichen zum Teil unserer internen Aus- und Weiterbildung. Jede:r wird in der Lage sein, unsere Selbstverpflichtung zu überprüfen und kritisch zu hinterfragen. Das wird ein fortlaufender Prozess.“

PINKTUM implementiert einen Code of Conduct für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz.
Bildrechte: PINKTUM

Hier finden Sie den Code of Conduct von PINKTUM 

 

 

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Wir setzen auf Diversität

Eine Erfolgsgeschichte für Chancengleichheit in der iGaming-Branche – Gamomat setzt auf Diversität

Eines der führenden deutschen Entwicklungsstudios für iGaming Produkte, Gamomat, treibt die eigene Kulturentwicklung auf beeindruckende Weise voran. Unter der visionären Leitung von Managing Director Dr. Alexandra Krone und Founder & Managing Director Dietmar Hermjohannes, setzt das Unternehmen auf Diversität.

Vielfalt ist hier keine Besonderheit, sondern eine Selbstverständlichkeit. Damit schafft das Berliner Unternehmen  unter der visionären Leitung von Managing Director Dr. Alexandra Krone und Founder & Managing Director Dietmar Hermjohannes, eine wegweisende Kultur und zeigt, dass der Schlüssel zum Erfolg schlicht in der Anerkennung von Persönlichkeiten liegt.

Die Unternehmensleitung verfolgt eine klare Vision für Diversität. Das Unternehmen hat sich erfolgreich zum Vorreiter für positive Veränderungen in einer mit tradierten Rollenbildern behafteten Branche entwickelt. Mit einem engagierten Fokus auf Chancengleichheit hat die Firma eine Arbeitsumgebung geschaffen, die Menschen ganz unabhängig von jeglichen demografischen Merkmalen und Facetten willkommen heißt.

„Unsere Unternehmenswerte formulieren unseren hohen Anspruch an eine direkte Kommunikation, an die persönliche Entwicklungsbereitschaft sowie an Respekt, Weltoffenheit und Toleranz. Diese Wertebasis ist für uns nicht verhandelbar.“

Managing Director Dr. Alexandra Krone erklärt: „Diversität steht bei uns für ein konstruktives, weltoffenes Menschenbild. Wir suchen Menschen, die diese Sichtweise mit uns teilen. Mitarbeiter:innen mit unterschiedlicher Prägung bringen auch unterschiedliche Perspektiven ein, was wir als große Bereicherung, als Ressource in der Entscheidungsfindung sehen. Lösungen werden so einfach vollständiger gedacht. Das ist ein großer Mehrwert für jedes Unternehmen.“

Bei all der Vielfalt setzt GAMOMAT als Arbeitgeber in einem Punkt allerdings ganz bewusst auf Beständigkeit: „Unsere Unternehmenswerte formulieren unseren hohen Anspruch an eine direkte Kommunikation, an die persönliche Entwicklungsbereitschaft sowie an Respekt, Weltoffenheit und Toleranz. Diese Wertebasis ist für uns nicht verhandelbar. Darüber hinaus kann bei uns jede:r so sein, wie sie oder er ist. Das bietet allen ein psychologisch sicheres Umfeld – ganz besonders denjenigen, die zu einer Gruppe zählen, die überdurchschnittlich häufig von Diskriminierung betroffen ist“, stellt Dr. Krone fest.

Weil alle anders sind

Diversität ist in dem Berliner Unternehmen in den Grundwerten verankert und daher ein wichtiger Teil der Arbeitgebermarke. Dass das auch wirklich gelebt wird, zeigen die Ergebnisse der letzten Great Place to Work®-Befragung. Als externe Instanz ist Great Place to Work weltweit einer der führenden Anbieter von Mitarbeitendenbefragungen. Fragen zur Fairness in Bezug auf jegliche demografische Merkmale erhielten bei GAMOMAT durchgängig Zustimmungswerte zwischen 96 und 100 Prozent. Die Vielfalt des Gamomat-Teams ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines sehr gezielten, professionellen und werteorientierten Recruitings. Durch strukturierte Bewerbungsinterviews stellen die Verantwortlichen sicher, dass sich die Personalentscheidungen unabhängig von anforderungsirrelevanten Merkmalen gestalten. Ethnische Herkunft oder Nationalität, Alter oder Geschlecht, sexuelle Identität, sozialer Hintergrund, Religionszugehörigkeit oder andere Facetten finden keine Beachtung. Persönlichkeit hingegen sehr wohl. Die Werte, die das Unternehmen vertritt, müssen mit denen der Bewerbenden übereinstimmen. Fachliche Fähigkeiten sind natürlich essentiell. Aber: Der Cultural-Fit ist ein Muss-Kriterium. Fehlt er, sieht das Unternehmen auch bei vorhandener Fachkompetenz von einer Zusammenarbeit ab. Das wird im Unternehmen konsequent gelebt. Auch wenn es dazu führt, dass der Personalrekrutierungsprozess zuweilen länger dauern kann. Dr. Alexandra Krone betont: „Unser Fokus liegt nicht darauf, schnellstmöglich jemanden einzustellen, sondern die passenden Kandidat:innen zu finden. Unser Fokus liegt auf der Persönlichkeit der Menschen. Das führt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass einfach alle anders sind. Diesem Verständnis folgend zahlt auch ein weißer, heterosexueller cis-Mann auf Vielfalt ein“, verdeutlicht Dr. Krone und fasst weiter zusammen: „Normalität und Normen sind gesellschaftlich konstruiert. Aus meiner Sicht sollten Führungskräfte aktiv am Abbau von Stereotypen mitarbeiten und das selbst vorbildhaft leben.“

Ausgezeichnete Unternehmenswerte

Für ihr herausragendes Engagement zur Förderung von Gleichberechtigung und Vielfalt am Arbeitsplatz wurde Dr. Alexandra Krone jüngst als Führungskraft ausgezeichnet: Bei den Women in Gaming Diversity Awards 2023 erhielt sie den Titel Leader of the Year. Für die GAMOMAT und ihre Philosophie ist das nur eine von vielen Anerkennungen als Arbeitgebermarke, die eine visionäre, werteorientierte Unternehmenskultur lebt. Diversität ist hier ein Baustein des Erfolges. „Und selbst wenn wir dadurch nicht erfolgreicher würden, würden wir nichts an unserer Haltung zur Vielfalt ändern – hier geht es um eine tiefe Überzeugung, also um eine Herzensangelegenheit“, so Dr. Alexandra Krone.

 

https://gamomat.com/

 

 

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Foto von Thirdman: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-und-frau-halten-sich-als-team-gegenseitig-an-den-handen-5256816/

EMEA-Studie: Sieben von zehn Marketingverantwortlichen entscheiden allein

EMEA-Studie: Sieben von zehn Marketingverantwortlichen entscheiden allein

 

Studie von HubSpot und LinkedIn, durchgeführt von Nielsen, zeigt Strategien für erfolgreiches Marketing in EMEA

70 Prozent der Marketingverantwortlichen im EMEA-Raum entscheiden über Marketingservices und -strategien ihres Unternehmens allein. Das zeigt die Studie „Die Zukunft des Marketings im EMEA-Raum“, die Nielsen im Auftrag von HubSpot und LinkedIn durchgeführt hat. Dafür wurden insgesamt 2.016 Entscheidungstragende im Marketing zu ihren Herausforderungen und Prioritäten befragt, 640 davon aus dem DACH-Raum. Hier liegt der Anteil der Alleinentscheider sogar bei 73 Prozent.

Der Trend zu Silo-Entscheidungen hat sich zuletzt durch große Umschichtungen des Arbeitsmarkts verschärft, da Jobwechsel und Kündigungen zu längeren Vertriebszyklen und niedrigeren Gewinnquoten führen. „Die Studienergebnisse zeigen, dass Marketingentscheider unter zunehmendem Leistungsdruck stehen. Ressourcen- und Zeitmangel erschweren es, eine Full-Funnel-Marketingstrategie zu entwickeln – doch genau das ist für Marken das Gebot der Stunde, um im Gedächtnis zu bleiben“, erklärt Henrik Ihlo, Director Enterprise Solutions Group DACH bei LinkedIn.

Software-Auswahl ist keine Team-Entscheidung

Auch der Anteil der alleinigen Entscheidungsverantwortung beim Kauf von Software zur Kundenkommunikation und zum Kundendatenmanagement ist relativ hoch: 57 Prozent der Befragten aus dem EMEA-Raum bestimmen in erster Linie allein. Gerade einmal ein Fünftel bezieht bei der Entscheidungsfindung andere Abteilungen wie den Vertrieb, die Werbe- oder die Finanzabteilung mit ein.

Beim Softwarekauf entscheidet der Preis

Der Preis einer Software ist für knapp sechs von zehn Marketingverantwortlichen in EMEA (59 Prozent) der wichtigste Faktor für ihren Erwerb. In Deutschland sind es 48 Prozent. Hierzulande spielt der Faktor Datenschutz (41 Prozent) eine deutlich wichtigere Rolle als im untersuchten EMEA-Raum (34 Prozent). Das Gleiche gilt für Kundenstimmen als Entscheidungskriterium: In Deutschland sind sie für 35 Prozent der Marketingentscheidenden beim Softwarekauf relevant.

Bildquelle HubSpot

Kunden besser verstehen: Nur vier von zehn Befragten nutzen Analytics-Tools 

Marketingverantwortliche im EMEA-Raum stehen vor großen Herausforderungen: Sie müssen bestehende Kundinnen und Kunden halten (39 Prozent) sowie ansprechenden und relevanten Content für die potenzielle Kundschaft erstellen (37 Prozent).

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es wichtig, die Kundschaft zu analysieren. Jedoch zeigt die Studie, dass lediglich vier von zehn Befragten (38 Prozent) Analytics-Tools und Dashboards dazu nutzen. Dies gilt insbesondere für größere Unternehmen ab 100 Mitarbeitenden. Software für Marketingautomatisierung wird von einem Drittel genutzt (31 Prozent). Weitere 29 Prozent geben an, dass sie CRM-Software verwenden, um das Verhalten von Kundinnen und Kunden besser zu verstehen. Auffällig ist: In Märkten wie Irland (34 Prozent), UK (33 Prozent) und Frankreich (30 Prozent) ist der Anteil der Marketingfachleute, die CRM-Software zur Kundenanalyse verwenden, höher als in der DACH-Region (25 Prozent).


„Marketingverantwortliche sollten sich der Bedeutung valider Daten bewusst sein. Jeder Aspekt der technischen Marketing-Infrastruktur eines Unternehmens hängt von exakten Kundendaten ab. Es ist Zeit, Daten und Datenanalyse zu priorisieren.“


Josephine Wick Frona, Head of Marketing DACH bei HubSpot Bildquelle HubSpot

Josephine Wick Frona, Head of Marketing DACH bei HubSpot, gibt anlässlich dieser Zahlen zu bedenken: „Marketingverantwortliche sollten sich der Bedeutung valider Daten bewusst sein. Jeder Aspekt der technischen Marketing-Infrastruktur eines Unternehmens hängt von exakten Kundendaten ab. Es ist Zeit, Daten und Datenanalyse zu priorisieren. Zudem kommt noch die große Herausforderung, Künstliche Intelligenz für sich nutzbar zu machen, um weitere Insights zum Kundenverhalten und den Kundenbedürfnissen zu gewinnen.“

Im EMEA-Raum nutzen 27 Prozent der Befragten bereits KI-gestützte Tools, um Erkenntnisse über ihre Zielgruppe oder Kundschaft zu gewinnen. Allerdings sehen die Befragten die Implementierung eines KI-Modells durch den Einkauf von Tools als herausfordernd an. Diese Einschätzung ist in DACH signifikant niedriger (15 Prozent) als in Irland (25 Prozent) und UK (21 Prozent).

Umfang der Nutzung von Datenquellen variiert stark

Um Marketingentscheidungen zu treffen, greifen Verantwortliche auf unterschiedliche Datenquellen zu. Verkaufsdaten aus dem Vertrieb (47 Prozent), Daten von der Unternehmenswebsite (38 Prozent) und intern erfasste Daten aus Umfragen und Marktforschung (36 Prozent) – das sind die drei am meisten verwendeten Datenquellen im EMEA-Raum. Die DACH-Region ist bei der Nutzung von Datenquellen häufig das Schlusslicht. Ein Beispiel: Lediglich 22 Prozent der Marketingverantwortlichen nutzen die Social-Media-Accounts ihres Unternehmens als Datenquellen, um informierte Entscheidungen zu fällen. In UK, Irland und Frankreich hingegen sind es jeweils mehr als 40 Prozent.

Um Marketingentscheidungen treffen zu können, nutzen 36 Prozent der Marketingverantwortlichen in der EMEA-Region eigene Daten (DACH: 34 Prozent). 54 Prozent (DACH: 59 Prozent) setzen auf eine Mischung aus eigenen und Drittanbieter-Daten.

 

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Studiensteckbrief

Die Studie „Die Zukunft des Marketings im EMEA-Raum“ wurde im März 2023 von Nielsen im Auftrag von HubSpot und LinkedIn durchgeführt. N=2.016 Entscheidungstragende im Marketing wie Chief Marketing Officers, Marketing-Vizepräsidentinnen und -präsidenten, Marketingdirektorinnen und -direktoren, Marketingführungskräfte, CEOs und andere Entscheidungstragende aus B2C- (44 %), B2B- (27 %) und B2B2C-Unternehmen (30 %), davon n=675 in UK, n=100 in Republik Irland, n=601 in Frankreich,  n=500 in Deutschland, n=80 in Österreich, n=60 in der Schweiz (zusammengefasst als DACH mit n=640).

Die Studie umfasste folgende Themen: 

  • genutzte Marketingkanäle
  • Herausforderungen, Prioritäten und Wachstumsbereiche
  • Beteiligung von verschiedenen Stakeholdern an der Budgetierung
  • Softwarenutzung
  • Datenquellen für Marketingentscheidungen
  • Faktoren für den Kauf von Software/Tools

 

 

 

Die Studie kann gegen Kontaktdaten heruntergeladen werden.

 

 

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Holger Hanselka tritt Amt als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft an

Findungskommission eingerichtet – in der Übergangszeit vertritt Oliver Kraft das KIT nach innen und außen

Am 15. August 2023 wird der scheidende Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Professor Holger Hanselka, seine neue Aufgabe als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft aufnehmen. Hanselka war seit Oktober 2013 Präsident des KIT. In seine Amtszeit fielen unter anderem der Erfolg des KIT in der Exzellenzstrategie sowie das Inkrafttreten des zweiten KIT-Weiterentwicklungsgesetzes. Bis zum Amtsantritt einer neuen Präsidentin oder eines neuen Präsidenten wird Professor Oliver Kraft, Vizepräsident Forschung des KIT, das KIT nach innen und außen vertreten.

„Der Abschied vom KIT fällt mir keineswegs leicht. Nach zehn Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit bin ich dem KIT, seinen Beschäftigten und Studierenden eng verbunden. Wir haben gemeinsam sehr viel erreicht – dafür bin ich wirklich dankbar“, sagt der scheidende Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. Das KIT sei eine einzigartige Einrichtung und für die Zukunft sehr gut aufgestellt. „Dennoch freue ich mich nun auch sehr auf ganz neue Aufgaben und spannende Herausforderungen“, so Hanselka.

Zur Findung der künftigen Präsidentin oder des künftigen Präsidenten hat der Aufsichtsrat des KIT bereits eine Findungskommission eingesetzt. „Die Wahl des Präsidiums ist eine der wichtigsten Aufgaben des Aufsichtsrates und wir werden uns dieser deshalb in den kommenden Wochen und Monaten intensiv widmen“, so der Vorsitzende des Aufsichtsrats des KIT, Professor Michael Kaschke. „Das KIT ist für seine aktuellen und kommenden Aufgaben sehr gut vorbereitet. In der Übergangszeit liegt die Leitung des KIT bei Oliver Kraft und damit in erfahrenen Händen. Holger Hanselka danken wir sehr für sein außerordentliches Engagement in den zurückliegenden zehn Jahren und wünschen ihm viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben.“

Klare strategische Ausrichtung – Synergien in Forschung, Lehre und Innovation voll ausschöpfen

Holger Hanselka war seit 1. Oktober 2013 Präsident des KIT und Vizepräsident für den Forschungsbereich Energie der Helmholtz-Gemeinschaft. In den vergangenen zehn Jahren setzte er sich insbesondere dafür ein, das KIT strategisch klar auszurichten und weiter zu einer Einheit zu formen. Ziel seines beim Amtsantritt vorgelegten 10-Punkte-Plans war es insbesondere, Synergiepotenziale noch stärker zu nutzen. Bereits 2014 konnte die „Gemeinsame Satzung des KIT“ verabschiedet werden. Die von Hanselka und seinen Kolleginnen und Kollegen im Präsidium entwickelte Dachstrategie KIT 2025 war unter anderem Grundlage für wichtige Erfolge in der Spitzenforschung: So gewann das KIT im Jahr 2019 den Titel „Exzellenzuniversität“ zurück und ist mit großen Zukunftsthemen auch in der Programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft sehr gut aufgestellt.

Das KIT noch mehr zu einer Einheit zu formen, um Stärken und Synergien in Forschung, Lehre und Innovation noch besser im nationalen und internationalen Wettbewerb ausspielen zu können, war ein weiteres großes Ziel in Hanselkas Amtszeit. Ein wesentlicher Schritt war das zweite KIT-Weiterentwicklungsgesetz, das am 1. Januar 2023 in Kraft trat. Die Novelle stärkt die forschungsorientierte Lehre, das Potenzial für die Spitzenforschung sowie den Transfer und baut zahlreiche administrative Grenzziehungen ab. Darüber hinaus setzte sich Hanselka für das Einwerben von Spitzenprofessuren und das 100-Professuren Programm ein, nicht zuletzt engagierte er sich für die konsequente Förderung von Chancengleichheit und Diversität.

Holger Hanselka – zur Person

Professor Holger Hanselka, Jahrgang 1961, studierte Allgemeinen Maschinenbau an der Technischen Universität Clausthal. 1988 ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und spezialisierte sich dort auf die Themen Leichtbau und Faserverbundstoffe. Nach einer Professur an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg folgte er 2001 dem Ruf nach Darmstadt als Direktor des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit und Leiter des Fachgebiets „Systemzuverlässigkeit und Maschinenakustik“ an der TU Darmstadt. Von 2006 bis 2012 war Hanselka Mitglied des Präsidiums der Fraunhofer Gesellschaft und hatte das Amt des Vizepräsidenten der TU Darmstadt seit 2010 bis zu seinem Wechsel nach Karlsruhe inne.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

 

 

 

Lizenz:
Pressemitteilung:
https://www.kit.edu/kit/pi_2023_059_holger-hanselka-tritt-amt-als-prasident-der-fraunhofer-gesellschaft-an.php

Warum an einer starken Geschäftsresilienz kein Weg mehr vorbeiführt