KI birgt neue Herausforderungen & Chancen für die IT-Sicherheit  

Schulungen helfen IT-Security Teams KI zu nutzen, um KI-gestützt Cyberangriffe zu bekämpfen und gleichzeitig die gesamte Belegschaft für die Gefahren zu sensibilisieren

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Art, in der wir arbeiten. Das gilt auch für den Bereich IT-Sicherheit – und zwar auf Seiten der Angreifer sowie auf Seiten der Sicherheitsverantwortlichen in Unternehmen. Die Nutzung von KI-Tools eröffnet neue Sicherheitsrisiken. Gleichzeitig senkt Generative KI die Hürde für den Einstieg in die Cyberkriminalität, da sie beispielsweise auch weniger technisch versierten Kriminellen hilft, erschreckend effektive Phishing-Angriffe zu starten und neue Malware-Stämme zu entwickeln. Aus diesem Grund sind Schulungen zur Sensibilisierung in Bezug auf die neuen Cybergefahren für die gesamte Belegschaft sowie vertiefende Trainings für IT-Sicherheits-Teams heute wichtiger denn je. Eine aktuelle Bitkom-Studie zeigt jedoch, wie wenig Wert aktuell in den meisten Unternehmen auf solche Schulungsangebote gelegt wird. Digital Learning Experte Skillsoft zeigt auf, welche Schritte Unternehmen gehen können, um einerseits die gesamte Belegschaft in Bezug auf Sicherheitsrisiken zu informieren und andererseits IT-Security und Technik- Teams zu helfen, KI auch für den Kampf gegen KI-gestützte Angriffe einzusetzen.

Faktor Mensch

Laut Bitkom schult nur ein Drittel der Unternehmen alle Mitarbeitenden in Grundlagen der IT-Sicherheit. Ein großer Teil dieser Firmen bietet Schulungen jedoch nicht regelmäßig an. Nur etwa jeder vierte Betrieb (24 Prozent) führt nach eigenen Angaben mindestens einmal im Jahr Schulungen durch. Bei 23 Prozent der Betriebe werden die Mitarbeiter bei Bedarf und bei der Einstellung geschult. 15 Prozent der Unternehmen führen überhaupt keine IT-Sicherheitsschulungen durch. Dabei ist der Mensch nach wie vor das größte Sicherheitsrisiko in Unternehmen.

Hinzu kommt, dass Generative KI es immer schwieriger macht, Echtes von Fälschung zu unterscheiden. Die Technologie hilft Angreifern dabei, überzeugende und hochgradig personalisierte Nachrichten zu erstellen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Opfer erfolgreich dazu zu verleiten, vertrauliche Informationen preiszugeben oder auf bösartige Links zu klicken. Die Bitkom-Studie zeigt auch, dass in 42 Prozent der Unternehmen in den letzten 12 Monaten versucht wurde, mit Hilfe von Social Engineering – also dem Ausspionieren von sensiblen Informationen wie Passwörtern, Softwareinformationen oder Namen von Mitarbeitenden durch soziale Interaktion – Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage vorzubereiten.

„Der beste Schutz gegen solche Angriffe sind gut informierte und geschulte Mitarbeitende.“

Der beste Schutz gegen solche Angriffe sind gut informierte und geschulte Mitarbeitende. Denn wer weiß, wie Angreifer vorgehen, fällt nicht so leicht auf deren Tricks rein, erkennt Angriffe früher und kann so den Schaden für das Unternehmen begrenzen. Außerdem ändern sich die Angriffsmethoden heute so häufig, dass regelmäßig Schulungen notwendig sind.

Wettrennen um technisches Wissen

Neben der allgemeinen Aufklärung und Sensibilisierung der gesamten Belegschaft, konzentrieren sich IT-Sicherheitsverantwortliche auf die Implementierung neuer Tools, um Bedrohungen schneller zu erkennen. Auch bei diesen kommen fortschrittliche Algorithmen für maschinelles Lernen zum Einsatz, um Anomalien und potenzielle Angriffe zu erkennen. Unternehmen können die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Cyberangriffe auch minimieren, indem sie KI nutzen, um Muster und Verhaltensweisen genau unter die Lupe nehmen und bei Bedarf verdächtige Aktivitäten oder Kommunikation kennzeichnen.

Zudem hilft KI Sicherheitsanalysten auf Cyberangriffe zu reagieren. Wenn Sicherheitskontrollen eine mögliche Bedrohung melden, alarmieren sie in den meisten Unternehmensumgebungen das Security Operations Center (SOC). Ein SOC-Analyst muss dann feststellen, ob die Bedrohung real ist, wie schwerwiegend sie ist und was dagegen zu tun ist. Um Cybervorfälle zu beurteilen, müssen Analysten Daten aus unterschiedlichen internen und externen Quellen abrufen, zusammenstellen und analysieren. Dieser Prozess braucht Zeit. Hochkomplexe oder gut getarnte Bedrohungen können stundenlange Untersuchungen erfordern. Selbst wenn Analysten nur 10 oder 15 Minuten benötigen, können Hacker in diesem Zeitraum sensible Daten stehlen und Malware installieren, um in der IT-Umgebung zu verbleiben und den Angriff voranzutreiben. Zudem können Cyberkriminelle KI nutzen, um mit weniger Aufwand mehr Angriffe zu starten, sodass es sich die Einsatzkräfte nicht leisten können, mehr Zeit als nötig mit der Untersuchung von Cyberbedrohungen zu verbringen.

KI kann aber auch in Unternehmen genutzt werden, um besonders zeitaufwändige Schritte der Vorfalluntersuchung zu automatisieren – beispielsweise das Sammeln und Zusammenstellen relevanter Daten aus Sicherheitskontrollen, Netzwerkanalysen und sogar externen Quellen für Bedrohungsinformationen. Einige Generative KI-Tools können die Daten sogar analysieren und einen Großteil der Vorbereitungsarbeit einsparen, indem sie wichtige Punkte hervorheben, Warnungen priorisieren und mögliche Abwehrmaßnahmen vorschlagen. Auf diese Weise können sich Sicherheitsanalysten auf höherwertige Aufgaben wie das Abfangen und Beseitigen von Cyberbedrohungen konzentrieren, ohne auf genaue und gründliche Untersuchungen verzichten zu müssen.

Cybersicherheitsexperten müssen daher heute genau verstehen, wie KI funktioniert und auf welche Angriffsmethoden sie sich einstellen müssen. Gleichzeitig benötigen sie genauso regelmäßig Trainings in Bezug auf neue Sicherheitstools und Best Practices, die unter anderem auch KI zum Kampf gegen KI nutzen.

„Mit der Weiterentwicklung der KI werden sowohl Angreifer als auch Verteidiger diese Tools immer häufiger nutzen. Angesichts KI-gestützter Cyberbedrohungen ist auch die gemeinschaftliche Investition in KI-gestützte Abwehrmaßnahmen unerlässlich. Neben technischen Tools umfasst dies auch regelmäßige Trainings für die Spezialisten sowie Aufklärung und Sensibilisierung aller Anwender“, erklärt Andreas Rothkamp, Vice President DACH-Region bei Skillsoft. „Der beste Schutz besteht in einer Kombination von Maßnahmen, die klare Richtlinien für die KI-Nutzung mit zielgerichteten und personalisierten Schulungen verbinden.“

Drei Maßnahmen, um KI-gestützten Cyberangriffen entgegenzuwirken

1.  Einführung verbindlicher KI-Richtlinien

Unabhängig davon, ob Ihr Unternehmen Generative KI offiziell eingeführt hat oder nicht, verwenden Ihre Cybersicherheitsanalysten sie wahrscheinlich bereits – allerdings tut dies auch der Rest Ihrer Belegschaft, was neue Sicherheitsrisiken eröffnen kann. Um sicherzustellen, dass Mitarbeiter Generative KI (GenAI) ordnungsgemäß nutzen, ist es unerlässlich verbindliche Richtlinien zur Nutzung einzuführen. Solche Richtlinien oder Policies sollten angegeben, welche KI-Tools genutzt werden dürfen, in welchen Situationen sie verwendet werden können und wie KI-Tool besonders effektiv eingesetzt werden können. Sie sollten außerdem explizit darlegen, welche Arten von Unternehmensdaten mit KI-Tools geteilt werden dürfen und welche nicht.

2. Schulungen, abgestimmt auf das Nutzungsprofil

In den meisten Fällen sind Insider Theats, also intern verursachte Sicherheitslücken, unbeabsichtigt. Das Versenden einer E-Mail an die falsche Person oder das Klicken auf einen Phishing-Link können jedoch verheerende Folgen für die Sicherheit haben. Und KI trägt dazu bei, dass Phishing und Co immer weniger offensichtlich erkennbar sind. Daher sollte die gesamte Belegschaft in Bezug auf wachsames Verhalten im Internet, KI-gestütztes Social-Engineering und Phishing-Taktiken geschult und sensibilisiert werden.

Sicherheitsanalysten und -experten sollten zusätzlich vertiefte Schulungsmöglichkeiten erhalten. Denn besonders sie müssen verstehen, wie die KI-Tools funktionieren und wie sie KI zur Bekämpfung von Cyberbedrohungen einsetzen können. Je besser sie mit Generativer KI vertraut sind, desto geschickter könne sie diese auch zur Verteidigung des Unternehmens einsetzen.

Generative KI ist äußerst beeindruckend, aber alles andere als perfekt. Das gilt auch für KI-Tools, die für die IT-Sicherheit eingesetzt werden. Die Rolle der Sicherheitsverantwortlichen und -analysten besteht darin, quasi als Vorgesetzte der KI zu fungieren: Sie geben Anweisungen, bewerten die Ergebnisse und bringen ihr Fachwissen ein, wenn die Situation es erfordert. Je nach Situation wird es auch einmal erforderlich sein, die Vorschläge einer KI zu optimieren oder ganz zu ignorieren. Letztlich eignet sich Generative KI am besten als Werkzeug zur Produktivitätssteigerung und nicht als Werkzeug, um Menschen zu ersetzen.

3. Traditionelle Schutzmechanismen nicht vernachlässigen

KI ist ein Werkzeug mit hohem Potenzial im Kampf gegen Hacker, aber die bisher eingesetzten Kontroll- und Schutzmechanismen sollten nicht vernachlässigt werden. Auch sie müssen weiterhin regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht bzw. gehalten werden, da auch sie zum Schutz gegen KI-fähige Gegner beitragen. Beispielsweise kann die Multifaktor-Authentifizierung (MFA) Hacker von den Benutzerkonten fernhalten. Selbst wenn Cyberkriminelle ausgefeilte Phishing-Methoden einsetzen, um Benutzeranmeldeinformationen zu stehlen, können sie nicht eindringen, wenn ein zweiter (oder dritter) Authentifizierungsfaktor verwendet wird. Ebenso stellt eine konsistente Patch-Management-Praxis sicher, dass die Systeme auf dem neuesten Stand damit und vor der am weitesten verbreiteten Malware, einschließlich KI-generierter Stämme, geschützt sind. Diese Abwehr- und Verzögerungsmaßnahmen reichen oft aus, um potenzielle Angreifer abzuschrecken, insbesondere die Neulinge, die gerade erst durch KI in das Spiel der Cyberkriminalität eingestiegen sind.

 

Weitere Informationen zu Schulungen und Lernmaterial rund um IT-Security gibt es auch unter
https://www.skillsoft.com/subject/security-07bfee91-d9aa-4aea-a8fc-7025c6ef6423

 

 

 

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Mit Rentenpunkten freiwillig in die gesetzliche Rente einzahlen: Lohnt sich das im Jahr 2023?

In 2024 ist mit einer weiteren Kostensteigerung für Rentenpunkte zu rechnen 

Neben den gesetzlich festgelegten Rentenbeiträgen können Arbeitnehmer:innen in Deutschland unter besonderen Umständen auch freiwillige Sonderzahlungen leisten und damit sogenannte „Rentenpunkte“ erwerben. Diese dienen in Deutschland als Maßeinheit für die Berechnung von Rentenansprüchen der gesetzlichen Rentenversicherung. Der Wert eines Rentenpunktes wird jedes Jahr neu festgelegt und orientiert sich am Durchschnittsentgelt aller Versicherten.

Der Anspruch auf eine gesetzliche Rente wird durch die Einzahlung der Versichertenbeiträge erworben. Mit einer freiwilligen Sondereinzahlung in die gesetzliche Rentenkasse kann ein Nachteil ausgeglichen werden – beispielsweise ein Zeitraum, in dem eine Berufsausbildung durchlaufen wurde. Ebenso sind Ausgleichszahlungen möglich, wenn ein früherer Rentenbeginn gewünscht ist, ohne dabei Abschläge bei der Altersrente hinnehmen zu müssen. Der Kauf von Rentenpunkten ist auf Arbeitnehmer:innen beschränkt, die mindestens 50 Jahre alt sind und seit mindestens 35 Jahren gesetzlich rentenversichert sind. Wer sich später trotz eingezahlter Sonderzahlungen gegen einen früheren Renteneintritt entscheidet, erhält die zu viel gezahlten Rentenbeiträge für erworbene Rentenpunkte nicht zurück, sondern profitiert im Alter von einer höheren Rente.

Rentenpunkte mit sicherer Rendite

Die Anzahl der Rentenpunkte, die zum Ausgleich von Nachteilen erworben werden können, ist ebenso beschränkt. Um zu erfahren, welche Anzahl Rentenpunkte mit Sonderzahlungen erworben werden können, muss eine „besondere Rentenauskunft“ bei der Deutschen Rentenversicherung beantragt werden. In dieser Auskunft wird aufgeschlüsselt, inwieweit der Kauf von Rentenpunkten im Einzelfall möglich ist. Durch Rentengarantien und zukünftige Rentenanpassungen ist das Investment auf diese Weise gesichert und verzeichnet eine durchschnittliche Rendite von ein bis zwei Prozent pro Jahr. Daher kann der Kauf von Rentenpunkten für viele Erwerbstätige Sinn machen – allerdings waren die Kosten dafür im Jahr 2022 wesentlich niedriger als in diesem Jahr.

Preise für Rentenpunkte sind gestiegen

Die Finanzexperten der Allianz zeigen, wie sich die Kosten für Rentenpunkte in den letzten Jahren entwickelt haben. So lagen die Kosten im vergangenen Jahr – 2022 – eher niedrig, in 2023 hingegen höher als in den Vorjahren. Die Ursache dafür liegt im Lohnniveau in Deutschland. Die Kosten für Rentenpunkte errechnen sich aus dem Durchschnittseinkommen aller Rentenzahler in Deutschland. Während der Wert eines Rentenpunktes schon zu Beginn eines Jahres feststeht, können die tatsächlichen Löhne erst am Ende des Jahres ermittelt werden. Eine Prognose wird verwendet, um ein „voraussichtliches Durchschnittsgehalt“ durch die Deutsche Rentenversicherung (DVR) festzulegen. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass sich die Löhne im kommenden Jahr so verändern werden, wie die Entwicklung vom vorletzten auf das letzte Jahr stattgefunden hat. Auf dieser Basis haben sich die durch die Corona-Pandemie reduzierten Löhne aus dem Jahr 2020 erst im Jahr 2022 auf den Wert von Rentenpunkten ausgewirkt. 2021 stabilisierten sich die Löhne wieder – die Folge: Im Jahr 2023 stiegen die Preise für Rentenpunkte, und für das kommende Jahr werden weitere Steigerungen erwartet.

Vorgehen zum Kauf von Rentenpunkten

Seit dem Jahr 2020 gibt es keine Vorgaben mehr dazu, wie oft und wann eine Teilzahlung geleistet wird. Frühestens ab dem 50. Lebensjahr und spätestens bis zum Erreichen des Rentenalters dürfen die Raten frei eingeteilt werden. Daher spricht zunächst nichts dagegen, in 2023 keine Sonderzahlung zu leisten. Damit verfällt allerdings der Steuervorteil in diesem Jahr. Außerdem ist nicht zu erwarten, dass die Kosten für einen Rentenpunkt 2024 sinken werden.

Steuervorteile bei Kauf in 2023

Neben den weiter steigenden Kosten für Rentenpunkte sprechen auch Steuervorteile für einen Kauf noch in diesem Jahr: Denn Sonderzahlungen in die gesetzliche Rente als Vorsorgeaufwendungen können bis zu einem Höchstbetrag von 26.528 Euro von der Steuer abgesetzt werden. In diesem Jahr ist es zum ersten Mal möglich, 100 Prozent der gezahlten Summe abzusetzen. Im Jahr 2022 konnten nur 94 Prozent abgesetzt werden. Wird also der Höchstbetrag für 2023 maximal ausgeschöpft, reduziert sich das zu versteuernde Gesamteinkommen. Zudem erwarten Rentenexperten für das kommende Jahr 2024 noch weitere Steigerungen. Die Kosten für einen Rentenpunkt sind in den letzten Jahren um durchschnittlich 1 bis 3 Prozent gestiegen. Auch für das Jahr 2024 ist eine Steigerung in dieser Größenordnung zu erwarten. Rentenexperten nennen bereits konkrete Zahlen, die ungefähr bei 8.500 Euro liegen. Interessierte Erwerbstätige sollten sich daher umfassend informieren, ob der Kauf von Rentenpunkten noch in diesem Jahr sinnvoll und möglich ist.

 

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Multi-Währungs-Debit Mastercard für Unternehmen

Amnis Europe AG, ein europäisches Fintech-Unternehmen mit dem Ziel, internationale Bankgeschäfte für KMU zu vereinfachen, hat die erfolgreiche Einführung der Multi-Währungs-Debitkarte für Geschäftskunden bekanntgegeben. Diese strategische Ergänzung zur All-in-One-Banking-Lösung ermöglicht Unternehmen jeder Grösse, ihr internationales Spesenmanagement zu optimieren und ihre Buchhaltung zu vereinfachen.

Amnis bietet kleinen und mittleren Unternehmen ein integriertes Tool für effiziente Auslandsüberweisungen, Währungswechsel und den Erhalt von Zahlungen auf einer einzigen, kostengünstigen Plattform.  Die Einführung der neuen Debitkarte erweitert nicht nur die amnis Banking-Lösung, welche bereits IBANs in der Eurozone, dem Vereinigten Königreich sowie lokale Konten in den USA und Kanada beinhaltet, sondern ermöglicht auch die Erschliessung neuer Märkte.

Dank seiner Lizenz als Zahlungsinstitut in Liechtenstein ist das Fintech bereits in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Österreich und Tschechien, tätig und kann seine Dienstleistungen nun auch auf grössere Unternehmen mit Bedarf an umfassenden Karten- und Spesenlösungen sowie auf Firmen mit einem hohen Online-Zahlungsvolumen in verschiedenen Währungen ausweiten.

Seit dem Launch Ende August 2023 hat amnis eine bemerkenswerte Nachfrage verzeichnet: Mehr als 300 Unternehmen haben bereits Karten für ihre Mitarbeiter bestellt. Ab heute sind alle Debitkarten- und Ausgabenmanagement-Funktionen uneingeschränkt verfügbar und offiziell für alle Kunden zugänglich.

„Unsere Debit Mastercard ist ein bedeutender Schritt hin zu einem All-in-One-Banking-Tool für KMUs.“

Michael Wüst

Michael Wüst, Co-Founder und CEO von amnis, sagt: „Unsere Debit Mastercard ist ein bedeutender Schritt hin zu einem All-in-One-Banking-Tool für KMUs. Sie ermöglicht es Unternehmen, intelligenter auszugeben und erhebliche Zeit für die Verwaltung zu sparen. In Kombination mit unseren Multi-Währungskonten ist die Karte die perfekte Ergänzung zu unserer internationalen Banking-Plattform.“

Amnis bietet flexibles Kartenmanagement mit benutzerdefinierten Limits und Einschränkungen, die eine Echtzeit-Kontrolle ermöglichen und jederzeit über die amnis WebApp angepasst werden können. Debitkarten-Transaktionen werden direkt über das Multi-Währungskonto von amnis abgewickelt, um unnötige Fremdwährungs- und Transaktionsgebühren zu vermeiden. So können Unternehmen mit internationalen Transaktionen 3-5 % ihres Zahlungsvolumens sparen. Cash-Management Automatisierungen, Vorklassifizierung von Transaktionen, Datei-Export-Funktionen und papierlose Belegerfassung optimieren den gesamten Prozess, vom Spesenmanagement bis hin zur Buchhaltung. Darüber hinaus bietet amnis eine öffentliche API für die Ausgaben-Verfolgung in Echtzeit an und arbeitet an einer nahtlosen Integration mit Buchhaltungssoftware.

Amnis stellt eine unlimitierte Anzahl virtueller Karten und zehn physische Karten bereits im kostenlosen Paket zur Verfügung. Die kostenpflichtigen Pakete umfassen bis zu 250 physische Karten. Diese Preisstruktur richtet sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse von Unternehmen und Teams jeder Grösse.

Dank der Zusammenarbeit mit Mastercard geniesst die amnis Debit Mastercard weltweite Akzeptanz und konnte mit Monavate, dem Manager des Kartenprogramms, reibungslos eingeführt werden. Andreas Spengel, Senior Vice President Fintech, Platforms and New Verticals bei Mastercard über die Zusammenarbeit: „Mastercard unterstützt innovative Banking-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen. Wir freuen uns, mit amnis zusammenzuarbeiten, um KMU die Möglichkeit zu bieten, Geld ins Ausland zu transferieren und zu empfangen, Währungen zu tauschen und internationale Zahlungen mit einem einzigen Tool abzuwickeln. Diese Lösung passt perfekt zu unserem Angebot für den Zahlungsverkehr, das sichere Transaktionen auf globaler Ebene ermöglicht.“

 

Amnis wird ausserdem eine mobile App als Ergänzung zur bestehenden WebApp auf den Markt bringen, um das Debitkarten-Management für unterwegs noch komfortabler zu gestalten.


 

Weiterführende Informationen unter: https://amnistreasury.com/de/

 

 

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„Tech-Schuldenfalle“ bremst Wachstum bei fast jedem zweiten Unternehmen weltweit

DXC-Umfrage Leading Edge „Embracing modernization“

DXC Technology (NYSE: DXC), ein weltweit tätiges Fortune-500-Technologieunternehmen, hat eine aktuelle Umfrage unter 750 C-Level-Führungskräften zu Tech-Kosten veröffentlicht. Das Ergebnis: Knapp die Hälfte der Entscheider berichten, dass Verbindlichkeiten aus Tech-Verträgen – so genannte „Tech-Debt“ – die Fähigkeiten zu Innovation und Wachstum ausbremsen.

„Tech-Debt-Kosten entstehen, wenn durch die Wahl einer vermeintlich schnellen aber mangelhaften Lösung später nachgearbeitet werden muss, um eine passgenaue Technologie herzustellen“, sagt Jacqueline Fechner, DXC General Manager für die Region Central, Northern & Eastern Europe. „Mit anderen Worten: Eine kurzsichtig gewählte Investition mag zwar für den Augenblick funktioniert haben, stellt sich aber langfristig als untauglich heraus.“

Tech-Schuldenfalle

Solche Tech-Debt-Kosten sind in der Regel die Folge einer Reihe von Kompromissen, die zu einer Suboptimierung führen und immer schwerer rückgängig zu machen sind. Sie unterscheiden sich zwar von klassischen Abschreibungseffekten, können aber bei den meisten Großunternehmen Kosten in Milliardenhöhe verursachen und weitreichende Auswirkungen haben: Unternehmen verlieren Talente, die Produktivität sinkt, das Sicherheitsrisiko steigt und in Summe wirken sich diese Entwicklungen negativ auf den Erfolg und den Aktienkurs eines Unternehmens aus.

Verantwortungslücke in den Unternehmen

Der Umfrage zufolge gibt es eine Verantwortungslücke, wenn es um Tech-Schulden geht. 99 Prozent der befragten Führungskräfte bestätigen, dass Tech-Debt ein Risiko für ihr Unternehmen darstellt. Gleichzeitig glauben drei von vier immer noch, dass allein die IT-Leitung die Verantwortung für die Behebung des Problems tragen sollte.

Die Experten vom DXC-Leading-Edge-Team empfehlen, Tech-Schulden nicht mehr als Problem zu betrachten, das isoliert gelöst werden muss. Künftig geht es darum, das Thema im Rahmen der Modernisierungsbemühungen eines Unternehmens anzugehen. DXC hat herausgefunden, dass Unternehmen durch den Abbau von Tech-Debt 39 % der Kosten einsparen und gleichzeitig 37 % der überflüssigen Anwendungen aus dem Verkehr ziehen können.

Vier-Stufen-Plan 

Die Experten legen folgenden Vier-Stufen-Plan vor, um die heutigen Tech-Schulden abzubauen und sie in Zukunft zu vermeiden:

1. Schulden in Modernisierung umschreiben

Klar festzustellen wie die eigene Organisation sich verschuldet hat öffnet den Weg, um eine Vision für den Modernisierungspfad festzulegen. Mit einem Perspektivwechsel auf die Zukunft zu fokussieren ist von entscheidender Bedeutung. Damit wird ein Anlass für offene Gespräche mit den Führungskräften geschaffen, um die Bestandsaufnahme der vorhandenen Ressourcen vorzunehmen.

2. Möglichkeiten definieren

Der erste Schritt bei der Definition von Modernisierungsmöglichkeiten besteht darin, den Kreis über die IT-Verantwortlichen hinaus zu erweitern. Der CIO und der CTO werden die Modernisierung anführen – für den Erfolg ist aber das gesamte Führungsteam verantwortlich. Die Koordination zwischen der geschäftlichen und der technischen Seite des Unternehmens ist entscheidend. CTOs und CIOs sind in einer einzigartigen Position, um mit Unterstützung des CFO den Schuldenstand der Organisation gegenüber der Führungsebene und weiteren Stakeholdern effektiv zu kommunizieren. Im nächsten Schritt sollten die Führungskräfte den Fall klar und überzeugend darstellen, um eine effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen.

3. Hindernisse beseitigen

Jede Branche hat ebenso wie jede Organisation ein einzigartiges Profil. Daher müssen die organisatorischen Hindernisse auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme definiert werden (Wardley Maps). Das Branchenprofil dient dabei als Grundlage, um an die speziellen Bedürfnisse der eigenen Organisation angepasst zu werden.

4. Umsetzung organisieren

Nachdem die Diskussion in Gang gesetzt ist, die Hindernisse definiert und eine gemeinsame Sicht erreicht werden konnte, konzentriert sich das Unternehmen auf die gewünschten Ziele und Auswirkungen der Aktivitäten. Die Modernisierung ist ein fortlaufender gemeinschaftlicher Prozess, an dem nicht nur die IT-Abteilung, sondern die gesamte Organisation beteiligt ist. Wenn es richtig gemacht wird, sind die Vorteile überall spürbar.

Von Kosteneinsparungen über die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes bis hin zur Vereinfachung des Arbeitslebens der Mitarbeiter – in jedem Bereich eines Unternehmens gibt es einen Business Case zu finden. Wenn die Schulden der Organisation klar erfasst und vollständig benannt werden, können sie als Teil der Bilanz eines gesunden Unternehmens verstanden, verwaltet und verringert werden.

Tech-Debt-Audit von DXC Technology

Die Experten von DXC bieten ein Tech-Debt-Audit an, das Führungskräfte sofort durchführen können, um das Ausmaß der Tech-Schulden in ihrem Unternehmen zu verstehen und herauszufinden, wo ihre Hindernisse bei der Bewältigung der Tech-Schulden liegen.

 

Weiterführende Informationen finden Sie unter:

● DXC Technical Debt page: Reframing Technical Debt

● DXC Leading Edge research report: Embracing modernization: From technical debt to growth

Über die Studie
DXC Leading Edge hat die Umfrage „Embracing modernization: From technical debt to growth“ unter 750 globalen IT-Führungskräften durchgeführt. Die Umfrage umfasst eine Gruppe von Führungskräften, von denen 50 % CIO oder CTO sind. Die andere Hälfte sind Führungskräfte der VP-Ebene oder höher. Die Umfrage ist global angelegt und umfasst Unternehmen mit einer Größe von 1 Milliarde US-Dollar bis zu 10 Milliarden US-Dollar oder mehr Umsatz. Die Befragten sind breit über die Branchen Banken und Kapitalmärkte, Versicherungen, Luft- und Raumfahrt und Verteidigung, Technologie, Medien und Telekommunikation, Reisen, Transport und Gastgewerbe, Energie, Versorgungsunternehmen, Öl und Gas, Gesundheitswesen, Automobilbau, Konsumgüter und Einzelhandel sowie öffentlicher Sektor verteilt: Embracing modernization from technical debt to growth (dxc.com)

 

 

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Charging made EZE

Ladesäulenbetreiber eze.network sichert sich frisches Kapital vom DeepTech & Climate Fonds und privaten Investoren

Die eze.network GmbH ist einen erfolgreichen Schritt in Richtung ihrer geplanten Series-A-Finanzierungsrunde in dreistelliger Millionenhöhe gegangen. Der DeepTech & Climate Fonds (DTCF) hat sich gemeinsam mit Privatinvestoren mit einem mittleren einstelligen Millionenbetrag an einer Zwischenfinanzierungsrunde des Unternehmens beteiligt. Das frische Kapital ermöglicht es eze.network, die laufende Series-A Finanzierungsrunde in Ruhe abzuschließen und parallel seinen Weg in Richtung schnelles Wachstum fortzuführen, auf dem man seit 2021 erfolgreich unterwegs ist.

eze.network ist ein Münchner Unternehmen, dessen Mission es ist, Deutschland zu einem Vorreiter im Bereich öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität zu machen. Mit kommunalen Partnern wurden in sechs Metropolregionen Deutschlands knapp 1.000 Standorte für EZE-Ladesäulen festgelegt und davon bereits mehr als 250 Standorte in Betrieb genommen. So stehen beispielsweise in Stuttgart 120 EZE-Ladesäulen zur Verfügung, aber auch in Frankfurt, Hamburg und Berlin wird das Netz immer dichter. Ziel ist es, das Laden von E-Autos immer dort zu ermöglichen, wo man gerade parkt.

Einfaches Laden von E-Autos, dort, wo man ohnehin gerade parkt

Entscheidende Faktoren für den Einstieg des DeepTech & Climate Fonds waren das innovative Geschäftsmodell von EZE, der erfolgreiche Betrieb des stark wachsenden Netzwerkes, sowie eine gefüllte Pipeline mit hunderten attraktiver Standorte.

Tobias Faupel, Co-Geschäftsführer des DTCF, sagt: „EZE passt perfekt in das technologiegeprägte Portfolio unseres Fonds, der ja ein besonderes Augenmerk auf Climate Tech legt. Wir ermöglichen es dem Unternehmen, einen ausschlaggebenden Beitrag zum Aufbau der angestrebten 1 Mio. Ladepunkte in Deutschland zu leisten. Mehr als 18 Monate erfolgreicher Betrieb mit hoch attraktiven Performance-Zahlen haben uns die Entscheidung schließlich leicht gemacht, EZE zu unterstützen. Wir stehen auch für eine Beteiligung an der Hauptfinanzierung zur Verfügung.“

Nancy Valentine-Urbschat, Co-CEO von EZE: „Wir waren immer davon überzeugt, dass mit einem Fokus auf Operational Excellence ein Betrieb von öffentlicher AC-Ladeinfrastruktur wirtschaftlich nachhaltig möglich ist. Natürlich freuen wir uns sehr, dass unsere Finanzzahlen dies widerspiegeln und die Investoren überzeugt haben.“

Mit dem frischen Kapital soll der Auf- und Ausbau des Unternehmens nun deutschlandweit beschleunigt werden. Neben bestehenden Büros in München, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Berlin plant EZE in 2024 seine Präsenz auf alle deutschen Metropolregionen auszuweiten.

Michael Valentine-Urbschat, Co-CEO von EZE: „Wir danken dem Konsortium aus Privatinvestoren und DTCF für dieses wichtige Vertrauenssignal. Die Zahlen der Bundesnetzagentur belegen, dass wir das am schnellsten wachsende AC-Ladeinfrastruktur-Unternehmen in Deutschland sind. Dabei sind wir erst am Anfang unserer Skalierungsphase. Dieser Erfolg und die hohe Zufriedenheit unserer Standortpartner und Nutzer mit der Art und Weise, wie wir unser Netzwerk aufbauen und betreiben, motivieren uns enorm, diesen Weg konsequent weiterzuverfolgen.“

Michael Valentine-Urbschat

Nancy Valentine-Urbschat

Charging made EZE

Der Fokus von EZE liegt auf dem Ausbau der Normal- bzw. AC-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Ziel ist es, dass Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos ihren Pkw dort laden können, wo sie sich in ihrem täglichen Mobilitätsprofil aufhalten – sei es während des Einkaufens im Stadt- oder Einkaufszentrum, vor dem Fitnessstudio oder in der Seitenstraße bei Freunden oder Geschäftspartnern. So soll der Ladevorgang zur unauffälligen Nebensache werden. Lästige und teure Besuche einer meist weiter entfernten Schnell- bzw. DC-Ladestation oder „Tankstelle“ entfallen.

Auch technologisch möchte EZE seine führende Position am Markt weiter ausbauen. Mittels einer selbst entwickelten Software gelingt es, ideal geeignete Ladestandorte zu identifizieren. Dieses Wissen teilt EZE mit den Kommunen und privaten Flächeneigentümern und kann innerhalb von wenigen Monaten die Inbetriebnahme der Ladesäulen umsetzen. In Verbindung mit der Bedienungsfreundlichkeit seiner Ladesäulen will EZE zum kundenfreundlichsten Anbieter von Ladeinfrastruktur in Deutschland werden. „Charging made EZE \[ˈiːzi]“ soll zum Synonym für einfaches und überall verfügbares Laden werden.

Eine umfassende und faire Zusammenarbeit mit den Standortpartnern ist ebenfalls Teil des innovativen Geschäftsmodells. EZE liefert dazu alles aus einer Hand: Aufbau der Ladeinfrastruktur, Betrieb, Vermarktung, Abrechnung. Zudem übernimmt EZE fast immer das komplette wirtschaftliche Risiko und hilft so, Investitionen zu ermöglichen, die viele Kommunen oder private Standort-Partner alleine nicht stemmen könnten.

 

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.eze.network

Weitere Informationen zum DeepTech & Cimate Fonds unter https://dtcf.de/

PiNCAMP

Mobilitätsclubs bündeln ihre Kräfte zum Ausbau ihrer digitalen Campingaktivitäten. Mit der gemeinsamen Buchungsplattform PiNCAMP werden künftig 27 Millionen Mobilitätsclub-Mitglieder erreicht.

 

Der ADAC, der niederländische ANWB und der Touring Club Schweiz fusionieren ihre bestehenden digitalen Camping-Aktivitäten in einer gemeinsamen Gesellschaft. Dazu beteiligen sich der ANWB und der TCS an der ADAC Camping GmbH, welche ab Januar 2024 in PiNCAMP GmbH umbenannt wird. Der ADAC bleibt mit 52,5 Prozent Anteilen der Mehrheitsgesellschafter, der ANWB hält 42 Prozent, der TCS 5,5 Prozent. Die Gesellschafter investieren 6,6 Millionen Euro, um den Zusammenschluss und das weitere Wachstum in anderen europäischen Märkten sicherzustellen.

Im 2. Quartal 2024 wird das bestehende Campingportal von ANWB Camping durch die Portal-Technologie von PiNCAMP ersetzt, das überarbeitete Angebot wird weiterhin unter www.anwbcamping.nl erreichbar sein. Weitere Länderversionen von PiNCAMP in Englisch, Französisch und Italienisch werden in Kürze folgen. Mit dem direkten Zugang zu 27 Millionen Mitgliedern der Automobilclubs entsteht mit PiNCAMP eines der reichweitenstärksten Campingportale Europas.

Die Zusammenlegung der digitalen Campingaktivitäten aller drei Mobilitätsclubs schafft wertvolle Vorteile für die Campingwirtschaft und Camper. Deutsche, niederländische und schweizerische Camper verbringen jedes Jahr über 130 Millionen Nächte auf Campingplätzen. Durch die Schaffung eines gemeinsamen Portals auf den drei verschiedenen Domains anwbcamping.nl, pincamp.de und pincamp.ch bietet die neue PiNCAMP GmbH der Campingwirtschaft ca. 30 Prozent der Nachfrage des Gesamtmarktes aus einer Hand. Diese Vereinfachung erleichtert die Abläufe und reduziert die Verwaltungskosten für die Campingplätze. Aufgrund der unterschiedlichen Ferienzeiten in den drei Ländern sorgt PiNCAMP auch für eine gleichmäßigere Auslastung der Campingplätze, insbesondere in der Nebensaison.

Bessere Auswahl für Camper – Mehr Umsatz für Campingplätze

Uwe Frers, Campingexperte

Auch für die Camper hat der Zusammenschluss der drei Mobilitätsclubs entscheidende Vorteile, erläutert Uwe Frers, Campingexperte und Geschäftsführer der neuen PiNCAMP Plattform: “Durch den Camping-Boom der letzten Jahre ist die Nachfrage nach Camping nochmals gewachsen. Immer mehr Menschen wollen auf Campingplätzen übernachten. Das größte Problem dabei für Camper: Sie wissen nicht, wo noch ein freier Platz zu finden ist. Mit der Darstellung von Preisen und Verfügbarkeiten von mehr als 3.000 online buchbaren Campingplätzen lösen wir mit PiNCAMP das Problem der Camper. Und wir schaffen einen echten Mehrwert für die Campingplätze: Wir bringen Umsatz für noch freie Campingplätze, die ansonsten wahrscheinlich gar nicht gefunden worden wären. Das ist eine enorme Chance, auch für kleine bis mittlere Betriebe, die sich keine Werbung leisten können.”

Camping spielt für die drei Mobilitätsclubs schon seit über 70 Jahren eine wichtige Rolle. Der ANWB veröffentlichte seinen ersten Campingführer 1933, der TCS startete 1949 mit seinen ersten Campingplätzen und einem Campingführer, der ADAC 1955. Im Laufe der Zeit haben sich vertrauensvolle und langfristige Beziehungen zwischen den Mobilitätsclubs und der Campingbranche entwickelt. Mit der gemeinsamen Plattform schaffen sie eine langfristige Basis, um diese enge, historisch gewachsene Partnerschaft auch in der digitalen Welt fortzusetzen.

Mahbod Asgari, Vorstandsmitglied der ADAC SE, erläutert, warum der ADAC sich im Campingbereich international engagiert: „Die Campingbranche wird zunehmend durch Risikokapital, Übernahmen und globale Hotelbuchungsplattformen verändert. Mit unserem gemeinsamen Engagement verfolgen wir einen anderen Ansatz: Als ADAC SE haben wir das Campingportal 2018 gegründet und von Anfang an international ausgerichtet. Als zweitgrößter Automobilclub der Welt beteiligen wir nun unsere Partner ANWB und TCS, um nachhaltig wachsen zu können und das Unternehmen in eine stabile Zukunft zu führen“.

Uwe Frers, Geschäftsführer der Einheit, die unter dem Dach der PiNCAMP GmbH in Berlin zusammengeführt wird: „ADAC, ANWB und TCS sind seit jeher nicht nur verlässliche Partner der Campingwirtschaft, sondern auch Wegbegleiter und Entwickler des Campings. Wir werden auch den Zukunftsmarkt Internet gemeinsam mit der Campingwirtschaft entwickeln, nicht gegen sie. Die Digitalisierung der Campingwirtschaft ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine große Chance. Diesen großen Schritt können wir nur gemeinsam gehen.“

 

 

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PiNCAMP

Familienunternehmer warnen vor SPD Leitantrag

Ostermann: Das ist ein Plan zum Zerbröseln unseres Zusammenhalts

Die SPD droht laut Leitantrag zum Parteitag unter anderem die Schuldenbremse zu lockern und über eine Krisenabgabe auch das Firmenkapital von Familienunternehmen zu beschneiden.

Marie-Christine Ostermann                   Bildquelle: Anne Großmann

 

Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer:

„Dieser Leitantrag hat es in sich. Das ist ein Leidantrag mit weichem „d“, in dem knallharte Gefahren für unseren Wohlstand stecken. Hinter schönen Bildern wie einer „Gesellschaft des Respekts“ propagiert der SPD-Vorstand brandgefährliche Ideen, die nicht zur Stärkung, sondern zum Zerbröseln unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts führen können.

Die SPD will die Schuldenbremse beseitigen und an der Steuerschraube drehen, indem sie die Erbschaftssteuer verschärft und eine Krisenabgabe einführt. Sie begründet dies damit, dass Deutschland zu wenig in seine Zukunft investiert. Das Papier nennt einen Bedarf von sage und schreibe 100 Milliarden Euro an zusätzlichen Mitteln bis 2030. Doch das Bild des sich kaputt sparenden Deutschlands ist grundlegend falsch: Wir haben absolut kein Einnahmenproblem, sondern historisch gesehen sogar Rekordsteuereinnahmen. Deutschland schnauft nicht wie ein abgemagerter Leidender unter fehlender Medizin, sondern wie ein Vulkan kurz vorm Ausbruch unter überproportional gestiegenen Ausgaben. Es ist keine Frage des „Wieviel“ sondern des „Wofür“.

Statt massiv in die Zukunft investieren zu können, bedient der Bundeshaushalt größtenteils konsumptive Ausgaben. Und diese werden mehr und mehr, auch, weil alle drei Koalitionspartner ihr Wählerklientel mit Geschenken beglücken. Das Wohl des Landes aber darf nicht zum Gegenstand des Wahlkampfes verkommen.

Die SPD hat richtig erkannt, dass in unserem Land zu wenig investiert wird. Das Problem aber ist die gesunkene Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Bei den Familienunternehmen ist sie sogar niedriger als zur Zeit der Corona-Lock-downs. 41 Prozent planen nicht einmal mehr Ersatzinvestitionen, was bedeutet: in Deutschland deindustriealisieren nicht allein relativ wenige energieintensive Unternehmen, die Deindustrialisierung hat bereits die Breite der Wirtschaft ergriffen, die Substanz unserer Volkswirtschaft schrumpft. Doch dies ist kein Grund, die Schuldenbremse in dem Irrglauben zu beseitigen, sie sei in unserem Land die Wachstumsbremse. Das Unternehmertum und damit das Wachstum in Deutschland leidet stattdessen unter miserablen Standortfaktoren, von der zu teuren Energieversorgung, der überbordenden Bürokratie, zu langsamen Digitalisierung bis hin zum eklatanten Fachkräftemangel. Diesem gärenden Giftgemisch jetzt mit neuen Steuern in Form einer Krisenabgabe noch einen Katalysator hinzuzufügen, grenzt an Sadismus gegenüber den Unternehmern, weil dies alles nur noch schlimmer macht. Mehr ist aus uns Familienunternehmern nicht herauszupressen.

Gut, dass der Kanzler sich bei Schlüsselthemen komplett gegen die Pläne seiner Partei stellt. Denn allein durch seine innovativen Unternehmer war Deutschland immer ein überaus erfolgreicher Wirtschaftsstandort. All deren Kräfte gilt es zu hebeln statt zu brechen. Kanzler Scholz versteht die Zusammenhänge – seine SPD dagegen beschleunigt den Weg in die Staatswirtschaft.

Statt das Land immer tiefer in die Schuldenfalle des Zins- und Zinseszinses zu manövrieren, wäre es viel wirksamer, jeden Cent in grundlegende Strukturreformen zu investieren. Neben der substanziellen Verbesserung der Fachkräftezuwanderung und Weiterbildung müssen wir auch an eine Erhöhung des Arbeitszeitvolumens ran. Deutschland sitzt auf einem schlummernden Schatz von Frauen, Älteren, Erwerbslosen und von Migranten, die bei guter Qualifikation wunderbar in unserem Arbeitsmarkt zu integrieren sind. Das stärkt wirklich den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und zwar nachhaltig.“

 

Weiterführende Informationen unter:

www.familienunternehmer.eu

 

 

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Diese ChatGPT-Aktionen sollte man sich am Arbeitsplatz besser verkneifen

ChatGPT und Co. sind tolle Helferlein am Arbeitsplatz – und ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Der IT-Security-Spezialist Forcepoint erklärt, welche Aufgaben man besser immer noch selbst erledigt.

Fragen beantworten, Texte schreiben und sogar Quellcode erstellen: Generative KI-Tools wie ChatGPT, Bard und Copilot haben erstaunliche Fähigkeiten und erfreuen sich auch am Arbeitsplatz großer Beliebtheit. Kein Wunder, denn sie erleichtern die Arbeit und können für einen pünktlichen Feierabend sorgen.

Was vielen nicht bewusst ist: Diese Tools stellen ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Ihre Anbieter verwenden nämlich nicht nur Informationen, die im Internet frei verfügbar sind, um ihre KI-Modelle zu trainieren und den Output der Tools zu erzeugen, sondern auch die Eingaben der Nutzer. Daten, die man selbst eingibt, könnten so den Weg in die Antworten anderer Nutzer finden.

„…wofür sie generative KI-Tools bei der Arbeit besser nicht nutzen sollten.“

Unternehmen und Mitarbeiter sollten sich deshalb zweimal überlegen, welche Aufgaben sie ChatGPT und Co. übertragen. Forcepoint erläutert, wofür sie generative KI-Tools bei der Arbeit besser nicht nutzen sollten.

Antworten auf Kundenanfragen oder Support-Tickets schreiben. Solche Texte enthalten fast immer persönliche Informationen über Kunden und geistiges Eigentum des eigenen Unternehmens. Es droht die Gefahr, der Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen und Ärger mit den Datenschutzbehörden zu bekommen.

Inhalte für eine Produkteinführung oder andere wichtige Unternehmensankündigungen erstellen. Die neueste Akquisition ist noch supergeheim und muss unter Verschluss gehalten werden bis alle Unterschriften da sind? Durch den Prompt eines Dritten könnte sie in dessen Antwort auftauchen und so den Weg in die Öffentlichkeit finden.

Preise, die finanzielle Performance oder Budgets des eigenen Unternehmens analysieren. Wenn ein Mitbewerber nach Informationen über die finanzielle Situation des Unternehmens sucht, könnte er so fündig werden. Deshalb besser ein lokal gespeichertes Tool oder einen Taschenrechner benutzen.

Code debuggen oder neuen Code schreiben. Erstellt generative KI einen Code, kann er Schadsoftware oder eine Hintertür enthalten. Verwendet man sie zum Debugging, wandert der eigene Code unter Umständen in die Hände anderer Programmierer.

Personenbezogene Inhalte wie Lebensläufe oder unternehmensinterne Präsentationen und Dokumente zusammenfassen. Solche Inhalte haben bei ChatGPT und Co. nichts verloren. Zumal die Betreiber dieser Tools selbst das Opfer einer Datenpanne werden könnten und sensible Daten dann unter Umständen auch auf diesem Weg abfließen.

„Generative KI-Tools bergen große Sicherheitsrisiken. Deshalb einfach im Büro den Zugriff zu sperren, schießt aber über das Ziel hinaus und ist oft zwecklos. Solche Tools machen die Mitarbeiter zweifellos produktiver und diese greifen ohnehin häufig von außerhalb des Unternehmensnetzwerks darauf zu“, erläutert Fabian Glöser, Team Lead Sales Engineering bei Forcepoint in Deutschland. „Besser ist es, die Mitarbeiter für die Risiken zu sensibilisieren und sie mit Data-Security-Lösungen vor folgenschweren Unachtsamkeiten im hektischen Arbeitsalltag zu schützen.“

 

Weiterführende Informationen unter: www.forcepoint.com/de

 

 

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Vollzeitbeschäftigte wünschen sich kürzere Arbeitszeiten

 

Vollzeitbeschäftigte würden gern kürzer arbeiten, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).  Im Jahr 2021 wollten 49 Prozent der Frauen und 58 Prozent der Männer ihre Arbeitszeit reduzieren. Insgesamt sind die gewünschten Arbeitszeiten über die Jahrzehnte aber bemerkenswert stabil geblieben.

Vollzeitbeschäftigte Frauen würden gern ihre tatsächliche Arbeitszeit von 40,9 Stunden um 6,2 Stunden reduzieren. Vollzeitbeschäftigte Männer hatten eine durchschnittliche tatsächliche Arbeitszeit 42,3 Stunden und würden diese gern um 5,5 Stunden reduzieren. Bei teilzeitbeschäftigten Frauen gab es bis zur Coronapandemie einen Aufwärtstrend bei den Arbeitszeitwünschen. 2021 wollten teilzeitbeschäftigte Frauen mit 25 Stunden 2 Stunden länger arbeiten als noch vor 20 Jahren.

Enzo Weber, Leiter des Bereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB betont: „Beim Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten müssen auch die veränderten Erwerbskonstellationen in den Familien berücksichtigt werden.“ So gehöre das männliche Alleinernährermodell der Vergangenheit an. „Nicht jedes Arbeitsmodell ist in jeder Lebensphase gleich gut geeignet. Die Arbeitszeitwünsche fächern sich immer weiter auf. Deshalb sollten Arbeitszeiten individuell angepasst werden können“, empfiehlt Weber. „Das Potenzial mehr Arbeitsstunden zu mobilisieren ist bei den Arbeitszeitwünschen begrenzt. Wenn aber die Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung, Mobilarbeit und Erwerbsanreize verbessert würden, dürften auch die Arbeitszeitwünsche nach oben gehen“, erklärt Ökonom Weber.

In der IAB-Studie haben die Forschenden auch untersucht, wie sich die Arbeitszeitwünsche in den verschiedenen Altersgruppen entwickeln. Ein Trend zu mehr Freizeit wird oft an den Wünschen der jüngeren Generationen festgemacht. Bei Frauen unter 25 Jahren, die zur sogenannten Generation Z gehören, sind die Arbeitszeitwünsche seit dem Jahr 2009 um sieben Stunden zurückgegangen. Es zeigt sich allerdings, dass dies auf einen deutlich gestiegenen Anteil von Minijobberinnen und Studentinnen unter den jungen Frauen zurückgeht. „Eine Sonderrolle der angeblich arbeitsunwilligen Generation Z gibt es nicht“, erklärt IAB-Forscher Weber.

Die IAB-Studie beruht auf Daten des Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), einer jährlich durchgeführten Befragung von 30.000 Personen.

Der IAB-Forschungsbericht ist online abrufbar unter: https://doku.iab.de/forschungsbericht/2023/fb1623.pdf.

 

 

 

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Wettbewerbsvorteil durch digitale Compliance

Digitale Compliance-Lösungen

Gastbeitrag von Von Ulrich Palmer, Business Development Manager und Compliance-Experte bei otris software

Compliance Management haftet häufig das Image an, der wirtschaftlichen Entfaltung eines Unternehmens im Wege zu stehen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Fehlende Compliance gefährdet Wachstum und Entwicklung. Digitale Lösungen sind der Schlüssel, wenn es darum geht, Wirtschaftlichkeit, Rechtssicherheit und Risikosteuerung unter einen Hut zu bekommen.

Compliance hat die Regelkonformität eines Unternehmens zum Ziel. Dazu zählen die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen (rechtliche Compliance) sowie das Befolgen selbstauferlegter Richtlinien, Kodizes und ethischer Standards (unternehmerische Compliance). Sowohl die rechtliche als auch die unternehmerische Compliance gewinnen an Bedeutung. Zum einen tragen neue Gesetze wie das Hinweisgeberschutzgesetz oder das Lieferkettengesetz dazu bei. Zum anderen gibt es den Trend, dass Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, Handelspartner, Investoren, Banken, Lieferanten) erwarten, dass ein Unternehmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Die Einhaltung von Compliance-Vorschriften trägt dazu bei, dass Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und verschafft einen besseren Zugang zu globalen Märkten und qualifizierten Arbeitskräften.

Ohne funktionierende Compliance, keine zukunftsfähige Entwicklung – das haben insbesondere international agierende Unternehmen seit langem verinnerlicht. Doch an den vielen kleinen und großen Skandalen der jüngeren Vergangenheit wird deutlich, dass das Compliance-Management von Unternehmen nicht immer effektiv ist. Was trägt dazu bei, dass ein Compliance-Management-System (CMS) funktioniert?

 

Gastautor Ulrich Palmer betont: „Ohne funktionierende Compliance, keine zukunftsfähige Entwicklung – das haben insbesondere international agierende Unternehmen seit langem verinnerlicht.“

 

Voraussetzungen für Wirksamkeit

Compliance-Management betrifft unterschiedliche Geschäftsbereiche und Prozesse. Es gibt somit viele „Schnittstellen“, an denen ein CMS verankert werden muss. Unabhängig davon, wie die konkrete, operative Umsetzung aussieht, müssen drei Grundvoraussetzungen für ein wirksames Compliance-Management erfüllt sein:

Engagement: Ohne Unterstützung und „Rückendeckung“ durch die Unternehmensleitung funktioniert kein wirksames Compliance-Management. Die Initiative zum Auf- und Ausbau des Compliance-Managements und des Compliance-Programms muss „Top Down“ erfolgen.

Verantwortlichkeit: Jede Compliance-Organisation braucht klar definierte Zuständigkeiten: Wer ist im Unternehmen für welche Compliance-Themen verantwortlich und welche Kompetenzen hat sie/er.

Kultur: Eine positive Compliance-Kultur fördert das Verstehen, Befolgen und Respektieren der Unternehmens-Richtlinien. Ist eine Compliance-Kultur im Unternehmen etabliert, trägt sie dazu bei, dass Werte, Überzeugungen, Normen und Verhaltensweisen verinnerlicht und im Alltag gelebt werden.

Digitale Lösungen

Engagement, Verantwortlichkeit und Kultur sind zwar Grundvoraussetzung aber nicht Garant dafür, dass ein Compliance Management System funktioniert. Die operative Umsetzung des besten Compliance-Programms scheitert, wenn Prozesse nicht klar definiert werden. Dazu zählen zum Beispiel:

Kommunikation und Information: Ein klar definierter Prozess sorgt dafür, dass Mitarbeiter zeitnah und umfassend über Compliance-Angelegenheiten informiert werden. Hier kann zum Beispiel ein digitales Richtlinienmanagement mit Empfangsbestätigungsfunktion unterstützen.

Dokumentation: Alle Compliance-Aktivitäten müssen sorgfältig dokumentiert werden. Vorgangsbearbeitung, Maßnahmen, Analysen und Bewertungen werden durch die Dokumentation transparent und nachvollziehbar. Darüber hinaus hilft die Dokumentation als Nachweis im Falle von Audits oder Untersuchungen. Da Dokumentationsarbeit einen bedeutenden Teil der Compliance-Aktivitäten ausmacht, sollte eine Compliance-Software immer auch gute Dokumenten-Management-Features mitbringen.

Beispiel: digitales Hinweisgebersystem

Wie können digitale Lösungen konkret dabei unterstützen, Compliance-Anforderungen umzusetzen? Als Beispiel sollen die Anforderungen des Hinweisgeberschutzgesetzes dienen, die zurzeit viele Unternehmen beschäftigen. Das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) fordert von betroffenen Unternehmen, dass sie hinweisgebenden Personen einen sicheren, identitätsschützenden Meldekanal anbieten. Eingehende Meldungen müssen innerhalb festgelegter Fristen bestätigt und inhaltlich beantwortet sowie dokumentiert werden. Als „analoge“ Lösung bietet sich für diese Anforderungen eine Ombudsperson an, die Hinweise vertraulich entgegennimmt, bearbeitet und dokumentiert. Die Alternative: Ein digitales Hinweisgebersystem, das Identitätsschutz auf technischem Wege sicherstellt und Administrations- sowie Dokumentations-Aufgaben automatisiert. Gute, digitale Hinweisgebersysteme erfüllen die gesetzlichen Anforderungen des HinSchG sowie der DSGVO über technische Eigenschaften wie hochsichere Verschlüsselungsalgorithmen. Darüber hinaus vereinfacht Spezialsoftware den Bearbeitungs- und Dokumentationsprozess durch Automatisierung: Das System versendet eine Empfangsbestätigung bei Hinweis-Eingang, erinnert den Bearbeiter an Fristen und zeigt fällige Maßnahmen an. Zu jedem Vorgang protokolliert das System automatisiert Aktivitäten, Kommunikation und Bearbeitungsfortschritt – revisionssicher und mit konfigurierbarem Löschkonzept.

Digitales Hinweisgeberschutzsystem: https://www.otris.de/produkte/hinweisgebersystem-software/

Welche Lösung ist sinnvoll?

Ob ein digitales Hinweisgebersystem oder eine analoge Lösung (z.B. Ombudsperson) sinnvoll ist, muss jedes Unternehmen individuell entscheiden. Das gilt nicht nur für das Hinweisgebersystem, sondern für sämtliche digitale Lösungen, die Compliance-Aspekte abdecken. Dazu zählen Systeme für das Richtlinienmanagement ebenso wie Lösungen für das Datenschutzmanagement oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Die Ziele, die Unternehmen durch digitale Lösungen erreichen möchten, sind unabhängig vom eingesetzten System ähnlich: Haftungsreduzierung, Effizienzsteigerung, bessere Erreichbarkeit der Mitarbeiter, erhöhte Revisionssicherheit, Qualitätsverbesserung und gleichzeitig Komplexitätsreduzierung der Compliance-Arbeit. Um zu entscheiden, ob die Ziele durch Systemeinsatz erreichbar sind, ist vor allem eins wichtig: Ein Digitalisierungspartner, der die unternehmenseigenen organisatorischen und prozessualen Faktoren versteht und in der Lage ist, seine Softwareprodukte den individuellen Gegebenheiten anzupassen.

Zum Unternehmen:

otris software vereinfacht Verantwortung
Mit otris-Fachlösungen digitalisieren Unternehmen Prozesse in den Bereichen Legal und Compliance. Für bessere Transparenz, mehr Rechtssicherheit und übersichtliche Risikosteuerung. Alle otris-Fachlösungen funktionieren nach einem bewährten System: Im Mittelpunkt stehen digitale Akten, die Vorgänge und Dokumente strukturieren. Auf diesem Fundament entwickelt otris Fachlösungen, die Unternehmen für vielfältige Aufgaben nutzen: von standardisierten Verwaltungsvorgängen bis hin zu Abbildung und Steuerung komplexer Compliance-Organisationen.

Weitere Informationen:

Digitales Hinweisgeberschutzsystem: https://www.otris.de/produkte/hinweisgebersystem-software/

LkSG-Beschwerdemanagement: https://www.otris.de/produkte/lksg-sorgfaltspflichtenmanagement-software/

 

Über den Autor:

Ausgehend von seiner früheren Tätigkeit in der Wirtschaftsprüfung beschäftigt sich Ulrich Palmer seit über 20 Jahren mit der softwaregestützten Gestaltung von GRC-Prozessen. Bei der otris software AG verantwortet er gemeinsam mit dem Produktmanager die fachliche Weiterentwicklung der angebotenen Compliance-Lösungen.

 

 

 

 

 

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Bildrechte bitte gesondert überprüfen.

Textlizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de
Autor: Ulrich Palmer

 

 

 

 

Allgemeine Informationen zum Hinweisgeberschutzgesetz

 

Das Hinweisgeberschutzgesetz – jetzt handeln!

Die neuen Regeln verpflichten Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten, ein internes Hinweisgebersystem einzurichten. Für Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeitende beschäftigen, gilt für die Umsetzung eine „Frist“ bis zum 17. Dezember 2023.

Das deutsche Hinweisgeberschutzgesetz trat am 2. Juli 2023 in Kraft (§ 41 am 3. Juni 2023) und setzt die Richtlinie (EU) 2019/1937 (Hinweisgeberrichtlinie) in nationales Recht um. Es ist Art. 1 des Gesetzes für einen besseren Schutz hinweisgebender Personen sowie zur Umsetzung der Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden vom 31. Mai 2023.[1]

Durch das Hinweisgeberschutzgesetz werden Hinweisgeber (Whistleblower) geschützt und einheitliche Standards zur Meldung von Missständen und zum Schutz der Meldenden vorgeschrieben. Externe Meldestellen bearbeiten auch anonym eingehende Meldungen.

Beschäftigte in Unternehmen und Behörden nehmen Missstände oftmals als erste wahr und können durch ihre Hinweise dafür sorgen, dass Rechtsverstöße aufgedeckt, untersucht, verfolgt und unterbunden werden. Hinweisgeber übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft und verdienen daher Schutz vor Benachteiligungen, die ihnen wegen ihrer Meldung drohen und sie davon abschrecken können.[2]

Meldestellen

Es gibt interne und externe Meldestellen. Die internen Meldestellen (§§ 12 bis 18 HinSchG) sind in Unternehmen vorzuhalten. Die externen Meldestellen werden von der öffentlichen Hand existieren (§§ 19 bis 31 HinSchG). Eine zentrale externe Meldestelle wurde beim Bundesamt für Justiz (BfJ) eingerichtet,[3] ihre Arbeitsweise ist in der HEMBV[4] geregelt. Daneben werden die bestehenden Meldesysteme bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie beim Bundeskartellamt[5] in externe Meldestellen überführt. Zudem gibt es externe Meldekanäle der Europäischen Kommission, des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (OLAF), der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA), der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (AESA), der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) und der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

Einzelnachweise

https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2023/03_07_2023_HinschG.html

Basisdaten
Titel: Gesetz für einen besseren Schutz hinweisgebender Personen
Kurztitel: Hinweisgeberschutzgesetz
Abkürzung: HinSchG
Art: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland
Erlassen aufgrund von: Art. 74 GG
Rechtsmaterie: Wirtschaftsrecht
Fundstellennachweis: 450-34
Erlassen am: Art. 1 G vom 31. Mai 2023
(BGBl. 2023 I Nr. 140)
Inkrafttreten am: überw. 2. Juli 2023, § 41 schon am 3. Juni 2023 (Art. 10 G vom 31. Mai 2023)
Weblink: Text des Hinweisgeberschutzgesetzes
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten.Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hinweisgeberschutzgesetz

Der Text ist unter der Lizenz „Creative-Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

Digitalkompetenzen erfolgreich vermitteln – so geht´s!

Azubis in der Digitalfalle:  „Unternehmen müssen in Ausbildung investieren!“

Die Zahlen sind alarmierend: 68.868 Ausbildungsstellen konnten 2022 nicht besetzt werden, rund 50.000 Jugendliche verlassen bundesweit die Schule ohne Abschluss. Es wird erwartet, dass bis 2035 rund sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen werden, da die Babyboomer in Rente gehen. Die Wirtschaft muss jetzt endlich Verantwortung übernehmen und in zeitgemäße Ausbildung investieren, appellieren Azubi-Bildungsexperte Mike Joszko, Geschäftsführer von Talent2Go, und Digitalbildungsexpertin Simone Stein-Lücke, Geschäftsführerin der BG3000.

Wird der dramatische Mangel an Fachkräften zum Untergang des Wirtschaftsstandortes Deutschland führen?
Wie bewerten Sie die aktuellen Statistiken?

Mike Joszko: Ich sehe noch sehr viel ungenutztes Potenzial auf dem Feld der Fachkräftegewinnung und -sicherung. Wenn endlich an den richtigen Stellschrauben gedreht wird, kann ich wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Mit der Nachwuchsförderung sollten Unternehmen bereits im Schulumfeld ansetzen. Und dann bei ihren Azubis schauen, dass möglichst viele ihre Ausbildung abschließen und als Fachkräfte übernommen werden können. 8,2 Prozent aller Auszubildenden scheitern derzeit an der Abschlussprüfung. Das sind aus meiner Sicht viel zu viele potenzielle Nachwuchskräfte, die durchs Raster fallen und dem Arbeitsmarkt verloren gehen. Das können wir uns nicht leisten. Wir müssen die Übernahme- und Bestehensquote erhöhen.

Simone Stein-Lücke: Der Arbeitsmarkt ist kein Schlaraffenland. Wer ernten möchte, muss zunächst säen, denn qualifizierte Fachkräfte fallen nicht vom Himmel. Wenn das die deutsche Wirtschaft endlich kapiert, haben wir noch eine Chance. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, weiter auf die Bildungspolitik zu hoffen. In der digitalen Transformation ist Personalentwicklung so wichtig wie nie. Wer auch morgen fähige Fachkräfte braucht, sollte sich heute intensiv um seinen Nachwuchs kümmern.

„Wer ernten möchte, muss zunächst säen, denn qualifizierte Fachkräfte fallen nicht vom Himmel.“

Simone Stein-Lücke, Geschäftsführerin der BG3000

Wie können Arbeitgeber den Erfolg ihrer Auszubildenden beflügeln? In welchen Bereichen hapert es am meisten an jobrelevanten Kompetenzen?

Mike Joszko: Die Digitalisierung macht es Arbeitgebenden möglich, ihre Auszubildenden ganz individuell und adäquat zu begleiten. Beispielsweise bietet meine Firma mit dem Produkt Talent2Go eine All-in-One-Lösung an, das Recruiting, Organisation und Lernen extrem erleichtert. Die Ausbilderinnen und Ausbilder können die Fortschritte und Herausforderungen ihrer Azubis auf einen Blick sehen und rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren. Die Azubis haben auf der Lernplattform die Möglichkeit, sich in ihrem eigenen Tempo optimal auf ihre Prüfungen vorzubereiten.

Simone Stein-Lücke: Neben fachlichen Kompetenzen mangelt es den meisten Azubis auch an elementaren Digitalkompetenzen. Digital Natives sind routinierte Internetnutzer, doch vielen fehlt das grundlegende Verständnis für IT, Algorithmen, die Herausforderungen der sozialen Medien oder das Internet als Wirtschaftsraum. Den meisten Unternehmerinnen und Unternehmern ist immer noch nicht bewusst, dass ihre Auszubildenden in der digitalen Welt ohne das notwendige Knowhow unterwegs sind. Deshalb ist eine zeitgemäße Digitalbildung sowohl für die jungen Talente als auch für ihre Unternehmen so wichtig: Social Media-Pannen, Datenschutzverstöße oder IT-Sicherheitsvorfälle können einen immensen Schaden anrichten. Bedauerlicherweise treten die meisten jungen Erwachsenen aus dem schulischen Umfeld ohne nennenswerte digitale Fähigkeiten in die Arbeitswelt ein.

„Die Digitalisierung macht es Arbeitgebenden möglich, ihre Auszubildenden ganz individuell und adäquat zu begleiten.“

Mike Joszko, Geschäftsführer von Talent2Go

Aber haben die Schulen nicht in der Corona-Zeit digital ganz schön aufgeholt?

Simone Stein-Lücke: Im Grunde ist das Gegenteil der Fall. Viele Lehrerinnen und Lehrer haben das Homeschooling-Chaos in schlechter Erinnerung und sind froh, dass endlich alles wieder beim Alten ist. Leider werden die notwendigen Digitalkompetenzen immer noch nicht systematisch in der Schule vermittelt. Der Digitalpakt kam aufgrund hoher bürokratischer Hürden für die Schulen nur sehr schleppend in Gang. Die Bundesländer fürchten derzeit sogar einen Ausstieg des Bundes aus dem Programm und fordern ein Bekenntnis zur weiteren Finanzierung. Millionen Tablets, Laptops, digitale Tafeln und Server würden andernfalls ab 2024 nicht mehr gewartet, modernisiert oder ersetzt. Ein politisches Armutszeugnis! Statt den Digitalpakt konsequent auszubauen und neben Mitteln für notwendige IT-Infrastruktur auch Mittel für zeitgemäße digitale Fortbildungen zur Verfügung zu stellen, dokumentiert vielleicht demnächst ein Haufen IT-Schrott in den Schulen das bildungspolitische Versagen auf ganzer Linie.

Mike Joszko: Ja, das ist echt traurig. Eine schlechte Voraussetzung, um junge Menschen bereits in der Schule für MINT-Berufe zu begeistern. Und genau das müsste geschehen, denn in den MINT-Bereichen ist ja der Fachkräftemangel am größten, wie mir auch meine Talent2Go-Kunden tagtäglich spiegeln.

Sie sagen, dass sich die Wirtschaft nicht weiter auf die Bildungspolitik verlassen sollte. Wie können sich Unternehmen denn im Umfeld Schule engagieren?

Mike Joszko: Unternehmen können eng mit den Schulen zusammenarbeiten. Ganz besonders Sinn macht das im Bereich der Dualen Ausbildung. Wir von Talent2Go entwickeln unsere Plattform im engen Austausch mit Unternehmen, IHKs und Berufsschulen.

Simone Stein-Lücke: Das innovative ein- bis dreitägige Fortbildungsformat „Smart Camp“ meines Unternehmens BG3000 können wir Schulen kostenlos anbieten dank engagierter Kooperationspartner aus der Wirtschaft. Gerade erhalten wir großen Zuspruch für unser Modellprojekt „IT-Ersthelfende“ in Kooperation mit dem IT Systemhaus Bechtle. Dieses Projekt haben wir gerade sehr erfolgreich in der Südwestpfalz pilotiert. Vom 11. bis 13. September wurden 60 Schülerinnen und Schüler für einen ersten schnellen IT-Support in Klassenzimmern trainiert – und für MINT-Berufe begeistert. Geplant ist ein bundesweiter Roll-out. Wir freuen uns darauf, mit interessierten Unternehmen ins Gespräch zu kommen und das „IT-Ersthelfenden“-Training bald flächendeckend möglich zu machen.

 

 

 

 

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Generative KI und der Faktor Mensch

Gastbeitrag von: Christoph Drebes, Geschäftsführer der Mystery Minds GmbH

Immer mehr Unternehmen setzen auf generative KI, um langfristigen Mehrwert zu schaffen. Viele entwickeln sogar maßgeschneiderte Lösungen. Dabei geht es nicht nur darum, eine effektive Zusammenarbeit zwischen KI und Mitarbeitern zu ermöglichen. Es ist ebenso wichtig, dass Experten und Führungskräfte aus verschiedenen Abteilungen auf realer Ebene zusammenarbeiten. HR-Profis spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Grundlagen dafür schaffen. Insbesondere gilt es, Silodenken abzubauen.

Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Technologien kennt KI oft keine Abteilungsgrenzen. Vielmehr ist die Beteiligung verschiedener Fachabteilungen bei der Implementierung generativer KI-Lösungen entscheidend. Da Silomentalität dem entgegenstehen gilt es mehr denn je, diese aufzulösen. Eine Unternehmenskultur, die interdisziplinäres Arbeiten fördert, ist dabei von entscheidender Bedeutung – deshalb kommt HR-Profis hier eine Schlüsselrolle zu. Es ist ratsam, möglichst viele Kontaktpunkte zwischen Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen zu ermöglichen – etwa im Rahmen von Veranstaltungen. Doch auch „zufällige“ Begegnungen, sei es in der realen oder der virtuellen Kaffeeküche, können dazu beitragen, Zusammenarbeit zu stärken. Darauf basierend kann es schließlich gelingen, interdisziplinäre Teams aufzubauen, die KI-Lösungen beispielsweise mit Blick auf die folgenden Aufgaben implementieren:

Information Management: ChatGPT und ähnliche KI-Tools können die Art und Weise, wie Mitarbeiter Informationen suchen und austauschen, erheblich verändern. Der Zugang zu Wissen und Daten wird erleichtert, wenn verschiedene Datenquellen miteinander verknüpft sind. So wird es möglich, Informationen zwischen Abteilungen zu teilen. KI ist in der Lage, relevante Daten von irrelevanten zu unterscheiden, diese entsprechend zu priorisieren und sie darüber hinaus eigenständig zu präsentieren. Die KI kann ferner automatisiert und bedarfsgerecht Meetings einstellen und diese ohne manuelles Zutun protokollieren. Damit die KI dazu beiträgt, Know-how effizienter auszutauschen, braucht es einen strukturierten Implementierungsprozess mit Beteiligung von IT und Fachabteilungen.

Personalisierung: KI ist in der Lage, Empfehlungen und Inhalte zu erstellen, die auf individuellen Bedürfnissen und Interessen basieren. Sie erlernt dabei eigenständig, welcher Content den benötigten Mehrwert schafft. So wird etwa die Kommunikation personalisierbar, indem Nachrichten priorisiert, gefiltert und sortiert werden: Damit ist sicherzustellen, dass Mitarbeiter nur die für sie relevanten Informationen erhalten. Überlastung und Ablenkung lassen sich so reduzieren. Unter dem Strich können die Motivation und das Engagement der Beschäftigten erhöht werden. Insbesondere wird die Effizienz erhöht, wenn die Erstellung von Inhalten, etwa in Textform oder auch von Bildern, automatisiert wird. Im Idealfall werden Kollegen durch KI-basierte Personalisierung auch ermutigt, enger zusammenzuarbeiten.

Analyse von Teamdynamik: Mit KI sind Führungskräfte in der Lage, die Dynamiken innerhalb von Teams auf Grundlage der Erfassung von Daten zur Kommunikation und Zusammenarbeit zu analysieren. Dadurch wird dazu beigetragen, Probleme schneller zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zu ergreifen. Die KI kann selbst konkrete Maßnahmen vorschlagen, etwa Besprechungen einstellen oder zu einem Workshop animieren. Eine zentrale Herausforderung dürfte in der Akzeptanz technologiegestützter Analysen in einem Bereich liegen, der zwischenmenschliche Aspekte betrifft. Daher müssen es gerade hier die Menschen sein, die entsprechende Kommunikation auf Basis von KI-Bewertungen in die Wege leiten. Empathische Führungskräfte, die über Abteilungen hinweg zusammenarbeiten, sind an dieser Stelle mehr denn je gefragt.

Customer Journey: KI kann viele Schritte auf der Customer Journey umfassen: Von der Auftragsverwaltung über die interne Dokumentation bis zur Kundenkommunikation. Mithilfe von KI können Unternehmen ihre Kunden entlang der Kundenreise intelligent durch personalisiertes Marketing begleiten und zum Kaufabschluss führen. Basierend auf Daten ist die Technologie in der Lage aufzuzeigen, welche Kommunikation erfolgen sollte und welche Informationen für den potenziellen Kunden jeweils relevant sind. In der Kommunikation können Chatbots zum Einsatz kommen, wo das sinnvoll ist. Aufgrund der elementaren Bedeutung von Kundenbeziehungen für jede Firma ist es notwendig, Akteure aus allen Bereichen, die mit Customer Relations zu tun haben, in die KI-Entwicklung einzubeziehen. Dazu gehören auch beispielsweise die Produktentwicklung oder das Marketing.

Mitarbeiterentwicklung: KI kann das Verhalten und die Lernmuster von Mitarbeitern analysieren und darauf basierend Lerninhalte sowie -empfehlungen bereitstellen. Auch bei Bewertung und Feedback unterstützt Automatisierung – etwa mittels Tests, Aufgaben oder Simulationsübungen, die detailliertes Feedback sogar in Echtzeit geben. Dadurch können Mitarbeiter ihre Stärken und Schwächen besser verstehen und gezielt an ihrer Entwicklung arbeiten. Auch ein Matching von Lerninhalten mit individuellen Fähigkeiten, Aufgaben und Karrierezielen ist möglich. KI ist ferner in der Lage, mithilfe von Daten aus der Vergangenheit und anderen Variablen zu prognostizieren, welche Fähigkeiten in Zukunft benötigt werden könnten. Dies erlaubt es Unternehmen, frühzeitig auf diese Anforderungen zu reagieren.

Data Governance: KI-Systeme analysieren enorme Mengen an Daten – dies unterstützt einen einfachen Zugang zu Wissen und Daten. Doch je mehr KI in Workflows eingebettet ist, desto wichtiger wird eine Data Governance, die verantwortungsvolle Entscheidungen ermöglicht. Im Lauf der Zeit geschieht dies auf Basis von Software-Automatisierung. Doch zunächst muss die KI lernen, welche Risiken bestehen und welchen regulatorischen Anforderungen zu genügen ist. Anfänglich und auch im weiteren Verlauf sind daher Entscheidungen durch menschliche Akteure notwendig: Sie entwickeln und überprüfen Prozesse – im Regelfall in Zusammenarbeit über mehrere Abteilungen hinweg.

 

Autor Christoph Drebes erklärt, wie KI die Zusammenarbeit verändert.

Über den Autor

Christoph Drebes ist Geschäftsführer der Mystery Minds GmbH. Das HR-Tech-Unternehmen ermöglicht innovatives Matchmaking für Firmen und Organisationen. Die SaaS-Lösungen von Mystery Minds unterstützen dabei, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern – durch mehr Kollaboration und persönliche Kontakte. Mehr unter www.mysteryminds.com

 

* Aufgrund der besseren Lesbarkeit verwendet Mystery Minds das generische Maskulin. Es sind immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung einbezogen.

 

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Foto by geralt: pixabay

Textlizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de

 

KI-Tools steigern die Arbeitsproduktivität und sorgen für mehr Kreativität

Macaw-Studie zeigt: KI-Tools steigern die Arbeitsproduktivität und sorgen für mehr Kreativität

Mehr als die Hälfte aller befragten deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzt ChatGPT im Berufsalltag – so das Ergebnis einer KI-Studie des Digital-Dienstleisters Macaw, an der 212 Personen aus den Bereichen IT, Finanzen, Wissenschaft, Logistik und dem öffentlichen Sektor teilgenommen haben. Für die Mehrheit der Befragten sind KI-Tools ein echter Booster im Arbeitsalltag: Sie führen zu einem höheren Arbeitsoutput, verbessern die Arbeitsprozesse und sorgen für ein kreativeres Arbeitsumfeld.

Die Mehrheit der Befragten in den Unternehmen und Institutionen steht dem Thema KI positiv gegenüber. Zwei Drittel der Befragten stimmten der Aussage zu, dass sie die Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools kennen. Zudem bestätigte der Großteil der Befragten, dass der Arbeitgeber die berufliche Nutzung von KI-Tools erlaubt (64 Prozent), die Belegschaft darüber informiert (55 Prozent) und Richtlinien für die Verwendung festgelegt hat (50 Prozent).

KI ist bereits Teil des Arbeitsalltags

Zu den am häufigsten genutzten Tools gehören Übersetzungs-Dienste wie Google Translate (77 Prozent), Chatbots wie ChatGPT (56 Prozent) und Lösungen zur Grammatikprüfung wie Grammerly (30 Prozent). Weniger verbreitet sind Tools zur Erstellung von Content, Bildern und Videos sowie zur 3D-Modellierung, die nur von jedem vierten Befragten genutzt werden.

Die geschlechterspezifischen Unterschiede innerhalb der Befragtengruppe sind minimal, einzig das Bildgenerierungstool Midjourney (12 Prozentpunkte Differenz) und ChatGPT (9 Prozentpunkte Differenz) werden häufiger von männlichen als von weiblichen und diversen Berufstätigen genutzt.

Mit steigender Unternehmensgröße nimmt auch der Einsatz von KI-Tools zu. In Kleinstunternehmen (weniger als 10 Mitarbeitende und Jahresumsatz von maximal 2 Millionen Euro) ist der Anteil der Mitarbeitenden, die keine KI-Tools nutzen, über alle Tools hinweg am höchsten. So ist beispielsweise ChatGPT bei Mitarbeitenden von kleineren und mittleren Unternehmen mehr als doppelt so häufig im Einsatz wie bei Kleinstunternehmen (64 Prozent zu 25 Prozent).

KI ist ein Generationenthema

Bei der Nutzung von KI-Tools zeigen sich deutliche Altersunterschiede. Je jünger die Befragten sind, umso häufiger geben sie an, KI-Tools im Arbeitsalltag zu verwenden. Besonders signifikant zeigt sich dies bei den 22- bis 29-Jährigen, die durchschnittlich mehr als dreimal so häufig KI-Tools nutzen wie die über 50-Jährigen (zum Beispiel Bard: 32 zu 10 Prozent und Grammerly: 55 zu 4 Prozent). Die 22- bis 29-Jährigen sind in der Befragung die führende Altersgruppe bei der Nutzung der Tools.

Zudem zeigt sich, dass die Alterseffekte umso deutlicher ausfallen, je kürzer die Tools auf dem Markt sind. Während etablierte Tools wie beispielsweise Google Translate in allen Altersgruppen intensiv genutzt werden, sind neue Tools zur Content-, Bild- und Video-Generierung sowie zur 3D-Modellierung bei jüngeren Arbeitnehmern signifikant häufiger im Einsatz und bei den über 50-Jährigen noch nicht im Arbeitsalltag angekommen (circa 80 Prozent verneinen Nutzung).

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KI als Booster für die Arbeitsproduktivität

Wenn Mitarbeitende KI-Tools in ihrem Arbeitsalltag einsetzen, verbessert das den Arbeitsoutput, die Arbeitsprozesse und das Arbeitsumfeld. Die Befragten bestätigten, dass sich durch den Einsatz von KI-Tools die Quantität (54 Prozent), die Qualität (51 Prozent) und der Zeitaufwand (62 Prozent) für die Erbringung der Arbeitsleistung verändert haben. Nur jeder Fünfte gab an, dass KI-Tools keinen Einfluss auf den Umgang (20 Prozent), das Sammeln (17 Prozent) und die Nutzung von Informationen haben. Für die Mehrheit der Befragten verbessert KI auch das kreative Potential des Arbeitsumfelds.

Die Genauigkeit und Transparenz des Outputs werden jedoch häufig angezweifelt. So sehen es 47 Prozent als Nachteil an, dass die Qualität der Informationen nicht verlässlich beurteilt werden kann und 46 Prozent, dass die Quellen nicht bekannt sind. Nur 9 Prozent geben an, dass sie Informationen von Chatbots immer für die Wahrheit halten. 45 Prozent sehen bei KI-Modellen das Problem, dass die erzeugten Antworten von den Eingabedaten abhängen. Fast jeder Dritte äußerte ethische Bedenken und ist unsicher, ob die KI-Systeme gesetzeskonform sind.

„Die Ergebnisse der Umfrage decken sich eindeutig mit den Erfahrungen, die wir bei unseren Kunden gemacht haben. KI ist Teil des Unternehmensalltags geworden und ermöglicht eine echte Verbesserung der Arbeitsprozesse und der Produktivität“, erklärt David Hefendehl, Business Consultant bei Macaw. „Es zeigt sich aber auch, dass es Zweifel an der Qualität und Transparenz der von KI generierten Informationen gibt. Diese Zweifel lassen sich aus dem Weg räumen, wenn Unternehmen Chatbots einsetzen, die für ihre Zwecke entwickelt und mit unternehmensinternen Daten trainiert wurden.“

 

Die Infografik als PDF


 

 

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.macaw.de.

 

 


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Neue ESG-Zertifizierung auf UNO-Level

Zertifizierung für Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) gemäß den globalen Kriterien der Vereinten Nationen

Die UNO-Denkfabrik Diplomatic Council und die Steinbeis Augsburg Business School haben erstmals ein für europäische Unternehmen gültiges ESG-Zertifikat aus der Taufe gehoben, das den Anforderungen der Vereinten Nationen (UNO) entspricht. Hang Nguyen, Secretary General des Diplomatic Council, das zum engsten Beraterkreis der UNO gehört (UN Consultative Status), erklärt: „In Zeiten der Globalisierung sind Unternehmen gut beraten, sich an den weltweiten Maßstäben für Umwelt, Soziales und Führungs­verantwortung zu orientieren und dies auch zu dokumentieren“. Andreas Renner, Geschäftsführer und Akademischer Direktor der Steinbeis Augsburg Business School ergänzt: „Die globale ESG-Ausrichtung ist nicht nur für internationale Konzerne, sondern auch für mittelständische Unternehmen von hoher Bedeutung, weil deren Liefer- und Vertriebsketten in der Regel ebenfalls eine weltweite Reichweite aufweisen.“ Die neue ESG-Zertifizierung wurde auf dem von Steinbeis organisierten „ESG Forum 2023“ in Augsburg vor über 120 Experten erstmals der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

ESG steht für Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) und dient als Rahmen für nachhaltige und verantwortungsvolle Geschäfts­praktiken. Das ESG-Konzept basiert auf der Erkenntnis, dass es für Unternehmen nicht nur wichtig ist, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch die Umwelt zu schützen, soziale Verantwortung zu übernehmen und Firmenentscheidungen transparent nachvollziehbar zu machen.

Von der UNO bis zur EU

Der Begriff und das Konzept der ESG-Kriterien wurden 2004 erstmalig von den Vereinten Nationen eingeführt. Dahinter verbirgt sich ein Regelwerk an Normen, das auf den „Six Principles for Responsible Investment“ (PRI) der UNO basiert. Diese sechs Prinzipien richten sich an die Eigentümer von Unternehmen und Führungskräfte sowie Investoren, und legen diesen folgende Selbstverpflichtungen auf:

Prinzip 1: Wir werden ESG-Aspekte in unsere Investitionsanalysen und Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Prinzip 2: Wir werden ESG-Themen aktiv in unsere Firmenpolitik und -praxis einbeziehen.
Prinzip 3: Wir werden uns um eine angemessene Offenlegung von ESG-Themen durch die Unternehmen bemühen.
Prinzip 4: Wir werden die Akzeptanz und Umsetzung der ESG-Grundsätze fördern.
Prinzip 5: Wir werden zusammenarbeiten, um unsere Effektivität bei der Umsetzung der ESG-Grundsätze zu erhöhen.
Prinzip 6: Wir werden über unsere Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der ESG-Grundsätze berichten.

 

Aus den sechs Grundsätzen der Vereinten Nationen sind zahlreiche gesetzliche Regelwerke erwachsen, darunter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Richtlinie über die nichtfinanzielle Berichterstattung (NFRD) und die EU-Taxonomie-Verordnung (2020/852/EU). Während die NFRD nur für große, kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten gilt, wird mit der CSRD der Kreis der Firmen, die Informationen darüber offenlegen müssen, wie sie mit Themen wie Umweltschutz, Menschenrechten und Vielfalt umgehen, erheblich erweitert, indem die Kapitalmarktorientierung als Kriterium entfällt. Andreas Renner erklärt: „Die ESG-Gesetzgebung wird im Laufe der Zeit mehr oder minder alle Unternehmens­formen und Firmengrößen treffen. Darauf sollte sich jeder Unternehmer und jeder Entscheider aus der Wirtschaft rechtzeitig einstellen.“

Hang Nguyen erläutert: „Immer mehr Kunden, B-to-B und B-to-C, sowie Mitarbeitende, Aktionäre und andere Stakeholder setzen die Erfüllung von ESG-Kriterien als Selbstverständlichkeit voraus. Aus diesem Grund haben wir den UN Consultative Status des Diplomatic Council mit Steinbeis als weltweit anerkannter Marke für unternehmerischen Wissenstransfer verknüpft, um auf Grundlage der originären Idee der Vereinten Nationen ein ESG-Zertifikat zu entwickeln, das den höchsten Standards im Weltmaßstab genügt. Unternehmen, die sich dieser weltweit einzigartigen ESG-Prüfung unterziehen, dürfen mit Fug und Recht stolz sein, wenn ihnen nach erfolgreicher Evaluierung das Premium Global ESG Certificate des Diplomatic Council und der Steinbeis Augsburg Business School verliehen wird. Es ist der globale Gold-Standard für verantwortungs­volles Unternehmertum.“

Das Diplomatic Council verknüpft einen globalen Think Tank, ein weltweites Business Network und eine Charity Foundation in einer einzigartigen Organisation mit Beraterstatus bei den Ver­einten Nationen.

Die Steinbeis Augsburg Business School zählt zu den führenden C-Level-Kaderschmieden für Führungs­kräfte im deutschsprachigen Raum. Der Schwerpunkt liegt auf praxisnaher Know-how- Vermittlung durch gestandene Praktiker („Betriebspraxis statt ex cathedra“).

 

 

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Zeit für Veränderung: Personalabteilungen im Kampf gegen den Fachkräftemangel

Quantentechnologien: Tiefer Blick in die Dunkle Materie

Wolfgang Wernsdorfer erhält ERC Synergy Grant – Sechsjähriges internationales Projekt DarkQuantum nutzt Quantentechnologien zum Nachweis der Existenz von Axionen

Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat das internationale Projekt „Quantum Technologies for Axion Dark Matter Search“, kurz DarkQuantum, zur Förderung mit einem ERC Synergy Grant ausgewählt. An dem Projekt ist der Physiker Professor Wolfgang Wernsdorfer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als leitender Forscher beteiligt. DarkQuantum zielt darauf, mithilfe von Quantentechnologien die Existenz von Axionen experimentell nachzuweisen. Diese bisher hypothetischen Elementarteilchen gelten als vielversprechende Kandidaten für die Dunkle Materie.

Sie durchdringt unser Universum und stellt die Forschung vor große Herausforderungen: die Dunkle Materie. Weil sie kein Licht und auch keine andere elektromagnetische Strahlung aussendet, ist sie unsichtbar. Die Dunkle Materie zeigt sich zwar in vielen astrophysikalischen und kosmologischen Beobachtungen; ihre teilchenphysikalische Beschaffenheit ist aber noch ungeklärt. Nach einer überzeugenden Hypothese besteht die Dunkle Materie aus leichten und mit gewöhnlicher Materie schwach wechselwirkenden Axionen. Dabei handelt es sich um bisher hypothetische Elementarteilchen von geringer Masse. Innerhalb eines starken Magnetfeldes können sich Axionen, so die Hypothese, in elektromagnetische Wellen umwandeln und umgekehrt. In der Theorie spricht vieles für Axionen als Kandidaten für die Dunkle Materie. Der experimentelle Nachweis ihrer Existenz steht allerdings noch aus.

Quantengestützte Haloskope suchen nach Axionen

Nach Axionen zu suchen und ihre Existenz nachzuweisen, ist Ziel des europäischen Projekts DarkQuantum. Professor Wolfgang Wernsdorfer vom Physikalischen Institut des KIT (PHI) fungiert als einer der leitenden Forscher in dem Projekt, das vom Europäischen Forschungsrat mit einem Synergy Grant gefördert wird. „Die Natur der Quantenphänomene zählt zu den großen, ungeklärten und damit besonders faszinierenden Forschungsfragen. Die Arbeit an diesem Thema ist aber auch ein Paradebeispiel für die institutionenübergreifende und internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft. Ich freue mich sehr, dass Wolfang Wernsdorfer und seine Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland gemeinsam einen der renommierten ERC Synergy Grants einwerben konnten“, sagt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident Forschung des KIT.

DarkQuantum nutzt Quantentechnologien und kombiniert sie mit Infrastrukturen der Teilchenphysik am CERN und am DESY, um Axionen im galaktischen Halo, das heißt in der äußeren Milchstraße, ausfindig zu machen. Supraleitende Qubits ermöglichen Instrumente, die extrem empfindlich auf winzige Mengen elektromagnetischer Strahlung reagieren, mit einem viel geringeren Hintergrundrauschen als herkömmliche Technologien. Geplant ist, zwei quantengestützte Haloskope zu bauen. Diese Sensoren können die Axionen mit bisher nicht gekannter Empfindlichkeit und Reichweite über ihre Wechselwirkungen mit elektromagnetischen Feldern aufspüren.

Nachweis würde Verständnis der Wirklichkeit grundlegend beeinflussen

„Die Axion-Haloskope verfügen über eine stark heruntergekühlte Vakuumkammer, in der ein starkes Magnetfeld erzeugt wird. In diesem Hohlraum müssten sich Axionen in Photonen umwandeln und über die dadurch erzeugten Oszillationen im elektromagnetischen Feld mithilfe von hochsensitiven Detektoren nachweisen lassen“, erklärt Professor Wernsdorfer. Der Aufbau quantengestützter Instrumente für die Teilchenphysik erfordert eine enge Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten verschiedenster Bereiche der Physik von der Tiefsttemperaturkryogenik über Quantenschaltkreise bis zur Teilchenphysik. „Wenn es mit den neuen Strategien des Projekts DarkQuantum gelingt, Axionen experimentell nachzuweisen, wäre dies ein Durchbruch in der Physik, der unser Verständnis der Wirklichkeit grundlegend beeinflussen würde“, sagt Wolfgang Wernsdorfer.

An dem Projekt DarkQuantum sind insgesamt acht europäische Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligt. Die Universidad de Zaragoza in Saragossa/Spanien fungiert als Koordinator; von ihr sowie vom KIT, vom Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Frankreich und von der Universität Aalto in Finnland kommen die leitenden Forschenden. Das Projekt ist auf sechs Jahre angelegt. Die Fördersumme beträgt 12,9 Millionen Euro, davon erhält das KIT rund zwei Millionen Euro.

Zur Person

Professor Wolfgang Wernsdorfer studierte Physik an der Universität Würzburg und an der École normale supérieure de Lyon, promovierte am CNRS in Grenoble und habilitierte an der Université Joseph Fourier in Grenoble. 2004 wurde er Forschungsdirektor am Institut Néel des CNRS in Grenoble. 2016 erhielt er eine Humboldt-Professur am KIT. Er leitet Forschungsgruppen am Physikalischen Institut sowie am Institut für QuantenMaterialien und Technologien des KIT und befasst sich unter anderem mit Quantenbauteilen, basierend auf Halbleitern, Supraleitern und magnetischen Molekülen. Wolfgang Wernsdorfer hat bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, unter anderem einen ERC Advanced Grant für ein Projekt am KIT.

 

 


ERC Synergy Grants

Der Europäische Forschungsrat fördert mit Synergy Grants vielversprechende Teams von Forschenden. Die Projekte sollen nur in Zusammenarbeit der benannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möglich sein. Sie sollen zu Entdeckungen an den Schnittstellen zwischen etablierten Disziplinen und zu wesentlichen Fortschritten an den Grenzen des Wissens führen. Für die Ausschreibung 2023 waren insgesamt 395 Anträge eingegangen; 37 Projekte wählte der ERC für einen Synergy Grant aus. Deutschland ist in 27 der ausgewählten Projekte und damit mit Abstand am stärksten vertreten. An Forschende des KIT geht der prestigeträchtige ERC Synergy Grant nun bereits zum dritten Mal.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

 

 

Dies ist eine Pressemitteilung:

https://www.kit.edu/kit/pi_2023_087_quantentechnologien-tiefer-blick-in-die-dunkle-materie.php

 

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Studierende und Mitarbeiter der FH Münster recyceln Bagasse zu nachhaltigem Kunststoff

recyceln Bagasse zu nachhaltigem Kunststoff

European Accomodation Barometer 2023

Statista präsentiert in Partnerschaft mit Booking.com den European Accomodation Barometer 2023:
Einer guten Sommersaison folgt Ungewissheit

  • 7 von 10 deutschen Hoteliers berichten von einer guten oder sehr guten Geschäftsentwicklung in den letzten sechs Monaten
  • Verbraucher buchen kürzere Aufenthalte und entscheiden sich für günstigere Zimmer, um ihr Budget zu schonen
  • Der Anteil der deutschen Hoteliers, die in der Besteuerung eine Herausforderung für ihr Geschäftswachstum sehen, hat sich im Vergleich zur Sommerwelle fast verdoppelt und liegt nun bei 68 %.
  • Jeder fünfte deutsche Hotelier nutzt mittlerweile KI-Technologien wie Chatbots und dynamische Preisgestaltung.

Die deutschen Hoteliers haben ein weiteres starkes Halbjahr hinter sich. Doch ihr Optimismus und ihre Hoffnungen auf künftiges Wachstum haben einen Dämpfer erhalten. Einerseits ist der Aufschwung der Reise- und Tourismusbranche in ganz Europa zu spüren, andererseits wird für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 ein Rückgang von 0,4 % prognostiziert. Die Ungewissheit im Zusammenhang mit dem Auslaufen der Entlastungsmaßnahmen (ermäßigter Mehrwertsteuersatz für Speisen und Getränke) nach dem Ende der Corona-Pandemie trägt zur Beunruhigung im deutschen Gastgewerbe bei.

Die dritte Ausgabe des European Accommodation Barometer basiert auf einer Umfrage unter 1.040 Führungskräften und Managern im europäischen Hotelgewerbe. Es wird gemeinsam von Booking.com und Statista erstellt. Im Barometer wurden die Antworten von 80 Befragten aus Deutschland berücksichtigt.

Aufschwung in der Tourismusbranche wird von Personalproblemen und wirtschaftlicher Unsicherheit überschattet. 

Fast die Hälfte der befragten Beherbergungsbetriebe (49 %) bezeichnete ihre derzeitige wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut. Das vermittelt für sich genommen ein solides Gefühl von Optimismus, jedoch nicht, wenn man es mit dem Durchschnitt von 70 % in den übrigen vom Barometer erfassten EU-Ländern vergleicht. Neben den hohen Energiepreisen, die die Betriebskosten in die Höhe treiben, stehen auch der Personalmangel und die Personalkosten ganz oben auf der Liste der Sorgen deutscher Hoteliers.

Wachstum der Beherbergungsbranche in Deutschland liegt unter dem europäischen Vergleichswert. 

Zum zweiten Mal in Folge gaben 7 von 10 deutschen Hoteliers an, dass ihre Geschäftsentwicklung in den letzten sechs Monaten gut oder sehr gut war, und übertrafen damit erneut die Erwartungen der vorherigen Umfragewelle. Dennoch rechnet nur eine Minderheit von Hoteliers mit anhaltendem Wachstum: knapp ein Drittel (32 %) der Beherbergungsbetriebe gab an, davon auszugehen, dass sich ihr Geschäft in den nächsten sechs Monaten positiv entwickeln würde, verglichen mit 59 % der europäischen Beherbergungsbetriebe insgesamt.

Eine positive Entwicklung der Auslastung und der Zimmerpreise scheint sich zu verlangsamen. 

Während der Anteil der Hoteliers, die ein positives ADR-Wachstum (durchschnittliche Tagesrate) verzeichneten, um 12 % sank, gab es keinen erkennbaren Anstieg des Anteils der Hoteliers, die ein negatives ADR-Wachstum verzeichneten. Der Anteil der deutschen Beherbergungsbetriebe, die einen Anstieg ihrer Auslastungsrate meldeten, blieb mit 57 % gegenüber 60 % in der vorherigen Umfragewelle relativ konstant.

Fast ein Viertel (24 %) der Betriebe gibt an, dass der Zugang zu Kapital schwierig oder sehr schwierig sei, und mehr als ein Drittel (36 %) plant, in den nächsten sechs Monaten weniger zu investieren, verglichen mit nur 10% der Hotelbetriebe europaweit.

Inflation und die höheren Lebenshaltungskosten treffen Verbraucher und Hoteliers gleichermaßen. 

Hoteliers haben beobachtet, dass die Verbraucher kürzere Aufenthalte buchen und sich für günstigere Zimmer entscheiden, um ihr Budget zu schonen. Die Gewinnung von mehr inländischen Reisenden hat für 77 % der Hoteliers weiterhin oberste Priorität, während die Gewinnung von internationalen Besuchern an Bedeutung verloren hat.

Die Mehrwertsteuer für die Gastronomie soll steigen. Zusätzlich zum Kostendruck hat sich der Anteil der befragten deutschen Hoteliers, die sich Sorgen um die Besteuerung machen, 2023 zwischen der Sommer- und der Herbstwelle fast verdoppelt und liegt nun bei 68 %. In der Folge ist die Einschätzung, dass die Regierungspolitik in den nächsten sechs Monaten negative oder sehr negative Auswirkungen haben werde, von 35 % der Hoteliers im Sommer 2023 auf 50 % gestiegen.

EU-weite Trends

Kleine und unabhängige Beherbergungsbetriebe in ganz Europa verlieren seit Jahren an Boden gegenüber größeren Hotelketten. Erstere schnitten bei mehreren Kriterien schlechter ab, darunter Auslastung und ADR-Entwicklung, Geschäftsklima, Investitionspläne, Zugang zu Finanzierung und Kapital sowie Zukunftsaussichten usw.

Ein sprunghafter Anstieg der KI-Anwender seit der letzten Umfragewelle.

In der Umfragewelle im Sommer 2023 gaben lediglich 9 % der deutschen Hoteliers an, dass sie KI nutzen. Inzwischen hat sich dieser Wert jedoch mit 20 % etwas mehr als verdoppelt. Diejenigen, die sich für KI interessieren, gaben außerdem an, dass die dynamische Preisgestaltung das führende KI-Tool (62 %) sei, dessen Implementierung sie in den nächsten sechs Monaten in Betracht ziehen würden.

 

Weiterführende Informationen:
www.gce-agency.com

 

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