ONEKEY, die führende europäische Product Cybersecurity & Compliance Plattform

PwC Deutschland investiert in die ONEKEY GmbH mit Hauptsitz in Düsseldorf. Die ONEKEY-Plattform identifiziert automatisch Compliance- und Sicherheitslücken bei intelligenten Produkten, wie z.B. IoT-Geräten aller Art und ermöglicht es Anwendern nationale und internationale Compliance-Anforderungen zu erfüllen.

 

Die PwC Holdings Germany GmbH, die Beteiligungsgesellschaft von PwC Deutschland für industrielles Wachstumskapital, beteiligt sich im Zuge einer Minderheitsbeteiligung gemeinsam mit eCAPITAL zur Wachstumsfinanzierung an der ONEKEY GmbH mit Hauptsitz in Düsseldorf.

ONEKEY wurde in den letzten Monaten mehrfach, auch international, ausgezeichnet und ist die führende europäische Product Cybersecurity & Compliance Plattform. Sie vereinfacht und beschleunigt für Hersteller die Prüfung und das Management bestehender und zukünftiger Cybersecurity & Compliance Produktanforderungen.

Die Plattform überprüft und identifiziert automatisch kritische Sicherheitslücken in eingebetteter Software, insbesondere bei Internet-of-Things-Geräten, und übernimmt deren Überwachung und Management über den gesamten Produktentwicklungszyklus hinweg. Dazu zerlegt sie Binärcodes auch mittels einer zum Patent angemeldeten, proprietären Technologie, scannt die zerlegte Software auf Schwachstellen und priorisiert die Scannergebnisse. Mit dem neuen, ebenfalls zum Patent angemeldeten, Compliance Wizard TM können Hersteller schnell und einfach aktuelle und zukünftige gesetzliche Complianceanforderungen wie IEC62443, EU Cyber Resilience Act und viele andere überprüfen, im Dialog online managen und vollautomatisiert überwachen. Durch die integrierte Software-Supply-Chain Analyse (SBOM) werden auch Softwarekomponenten in Minutenschnelle identifiziert.

Die Plattform ist weltweit online verfügbar. International führende Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Automotive, Telekommunikation, Infrastruktur u.a. profitieren bereits heute von der automatisierten Prüfung, Management und Überwachung ihrer smarten Produkte.

Jan Wendenburg, CEO der ONEKEY, erläutert dazu: „Wir freuen uns sehr, dass die PwC Holdings Germany GmbH, die Beteiligungsgesellschaft von PwC Deutschland für industrielles Wachstumskapital, das Potenzial unseres Teams, unserer Plattform und des Marktes erkannt hat und dies durch ein direktes Investment in unser Unternehmen honoriert. Wir werden die zusätzlichen Mittel nutzen, um Hersteller weltweit dabei zu unterstützen, Product Cybersecurity & Compliance einfacher, schneller und mit weniger Aufwand zu erreichen.“

Matthias Odrobina, Geschäftsführer der PwC Holdings Germany GmbH, kommentiert: „Die Beteiligung an der ONEKEY GmbH ist in unserem Portfolio das erste Investment im Bereich IoT-Cybersicherheitskompetenz. Die Resilienz in diesem Segment wird in einer Welt, in der zunehmend Cyberangriffe stattfinden, zum immer wichtigeren Erfolgsfaktor.“

Cyberkriminalität ist eine der drängendsten Herausforderungen für zahlreiche Unternehmen aus nahezu allen Branchen, nicht zuletzt aufgrund steigender regulatorischer Anforderungen.

 

Weiter Informationen zu ONEKEY: https://onekey.com/

Über PwC: www.pwc.com/structure.

 

 

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UNO-Denkfabrik: Abkehr von fossiler Energie gelingt am besten mit globaler Methanolwirtschaft 

Blaupause dafür steht im Buch des Wissenschaftsjournalisten Jean Pütz: „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue, Klimarettung ja! – Deindustrialisierung nein!“

Die auf der Klimakonferenz COP28 in Dubai geforderte globale Abkehr von fossilen Brennstoffen kann nur dann in einem überschaubaren Zeitraum gelingen, wenn es durch sogenanntes „grünes Methanol“ (regeneratives Methanol) als Weltenergieträger ersetzt wird. Diese Einschätzung vertritt der globale Think Tank Diplomatic Council, der zum engsten Beraterkreis der Vereinten Nationen gehört, in seinem jüngsten Buch „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue“ (Verlag Diplomatic Council Publishing, ISBN 978-3-98674-084-9). Hingegen hat die großflächige Umstellung der Weltwirtschaft von Kohle, Erdöl und Gas auf elektrischen Strom, der mittels Sonne, Wind und Wasserkraft erzeugt wird, auf viele Jahrzehnte hinweg keine Chance der Realisierung, heißt es im Werk der UNO-Denkfabrik.

„Grünes Methanol“ wird mittels Elektrolyse aus Wasserstoff gewonnen, wobei der dazu notwendige elektrische Strom durch Photovoltaik bereitgestellt wird. Dieses Verfahren trägt nach Einschätzung des Think Tank im doppelten Sinne zur Klimaverbesserung bei: Erstens wird der Strom aus Solarenergie bezogen und zweitens wird dabei im Herstellungsprozess der Atmosphäre das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) entzogen. Allerdings erfordert die Elektrolyse einen hohen Energieaufwand, so dass die Methanolproduktion nur im Sonnengürtel rund um den Äquator sinnvoll ist, wo die Intensität der Sonnenstrahlung ganzjährig hoch ist. Dem gegenüber steht der Vorteil der leichten Transportfähigkeit: Methanol ist bei Normaltemperatur flüssig und kann über die gleichen Infrastrukturen wie Öl befördert werden: Tankschiffe, Pipelines, Kesselwagenzug und Tanklastwagen.

Methanol besser als Strom, Wasserstoff und Ammoniak

Wie eine globale Methanolwirtschaft von der Produktion über den Transport bis zum Verbrauch funktionieren könnte, hat die UNO-Denkfabrik in dem aktuellen Buch „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue“ beschrieben, das der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz verfasst hat. In dem Werk wird darauf verwiesen, dass die dazu notwendigen Technologien von Unternehmen wie der österreichischen Obrist Group serienreif entwickelt wurden, um einen kurzfristigen Umstieg zu ermöglichen. Am Rande der COP28 fanden den Angaben zufolge Gespräche mit zahlreichen Ländern über diesen klimafreundlichen Technologiewechsel statt. In dem Buch werden auch häufig diskutierte alternative Energiekonzepte auf Basis von Elektrizität, Wasserstoff und Ammoniak berücksichtigt, jedoch für ungeeignet befunden.

Strom lasse sich nur mit hohen Verlustleistungen über weite Strecken hinweg transportieren. Die dazu notwendigen weltweiten Stromtrassen könnten bestenfalls mit hohem Aufwand über Jahrzehnte hinweg errichtet werden. Die Stromspeicherung in Batterien ist mit heutigem Stand der Technik noch nicht weit genug fortgeschritten, um damit ganze Volkswirtschaften am Laufen zu halten, mahnen die UNO-Denker. Weiter heißt es: Die Speicherung und der Transport von Wasserstoff stellen ebenso große Hürden dar. So ist Wasserstoff bei Normaltemperatur ein leicht flüchtiges und ab einer Konzentration von 4,1 Prozent in der Luft hochexplosives Gas. Für den Transport muss er entweder unter hohem Druck (mindestens 700 bar) gehalten oder verflüssigt werden, was eine dauerhafte Kühlung auf mindestens minus 252 Grad Celsius erfordert. Beides – Druck und Verflüssigung – macht die Speicherung und den Transport von Wasserstoff technisch aufwändig, führt zu Energieverlusten von bis zu 30 Prozent durch die Umwandlung, birgt neue Gefahrenpotenziale und bedarf der Errichtung neuer Infrastrukturen, etwa in Form spezieller Wasserstofftanker. Aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten räumt die Denkfabrik Diplomatic Council einer globalen Wasserstoffwirtschaft „auf absehbare Zeit wenig Chancen“ ein.

Der Geldbeutel ist wirksamer als die Moral

In dem Buch aus der Denkfabrik wird empfohlen, statt mit Verboten für fossile Energien, die von vielen Staaten nicht oder erst nach Jahren oder Jahrzehnten der Verzögerung akzeptiert werden, auf marktwirtschaftliche Mechanismen zu setzen. Dazu heißt es: „Regenerative Energieträger werden sich zügig auf dem Weltmarkt durchsetzen, sobald sie preiswerter sind als fossile Brennstoffe. Der Geldbeutel ist häufig wirksamer als die Moral.“

Als „Königsweg“ hierzu wird „grünes Methanol“ empfohlen. Der zur Herstellung notwendige hohe Energieaufwand kann durch Photovoltaik aus der Sonnenstrahlung gewonnen werden, der bei Normaltemperatur flüssige Energieträger lässt sich einfach und kostengünstig über die für fossile Brennstoffe wie Erdöl bereits errichteten Infrastrukturen transportieren. Als Alternative wird synthetisches Ammoniak diskutiert, das ähnlich wie Methanol ohne Kühlung transportiert werden kann. Allerdings ist es giftig und korrosiv, so dass eine Beförderung per Pipeline oder Kesselwagenzug nicht infrage kommt, weil diese dadurch rasch zerstört würden.

Falsche Energiepolitik gefährdet die Demokratie

Die UNO-Denkfabrik erklärt zu dem Buch des Wissenschaftsjournalisten Jean Pütz: „Die Politik macht es sich zu einfach, auf einer internationalen Klimakonferenz das Ende des fossilen Zeitalters zu proklamieren, ohne brauchbare Alternativen für den Energiebedarf der Welt zu benennen, die technisch beherrschbar und wirtschaftlich tragfähig sind. Eine ganze Reihe von Ländern haben sich auf der COP28 für Kernkraft als Alternative zu fossilen Brennstoff ausgesprochen. Wenn man diesem Weg nicht folgen will, bietet sich grünes Methanol als Ersatz für Kohle, Erdöl und Gas an. Aber Länder, die keinen dieser Wege gehen wollen, muten ihrer Bevölkerung Wohlstandsverluste in einem Ausmaß zu, das staatsgefährdend ist. Für Deutschland bedeutet dies, dass ein Großteil der Bevölkerung den wirtschaftlichen Abstieg des Landes nicht einfach so hinnehmen, sondern sich politische Ventile suchen wird, die die Demokratie gefährden.“

 

 

ANFORDERUNG VON REZENSIONSEXEMPLAREN FÜR JOURNALISTEN

Journalisten können Rezensionsexemplare per E-Mail an presse@diplomatic-council.org anfordern. Wir bitten um Verständnis, dass diese ausschließlich als E‑Book zur Verfügung gestellt werden. Um eine Nachricht mit dem Link zur Veröffentlichung an presse@diplomatic-council.org wird höflichst gebeten.

 

 

 

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Haushaltssperre: Unklarheit bei Fördermillionen – Mittelstand muss handeln

Die Haushaltssperre legt das Wachstumschancengesetz auf Eis und hat nun unter anderem auch zum Bewilligungs-Stopp des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM). Dabei benötigen Unternehmen diese Gelder dringend, um durch Forschung und Entwicklung (F&E) stärker aus der Wirtschaftskrise zu kommen. Ohnehin haben viele Firmen derzeit Probleme, Kredite zu bekommen oder diese sind sehr teuer. Doch es gibt seit 2020 mit der Forschungszulage eine attraktive Alternative. Diese ist jedoch immer noch zu unbekannt oder es gibt Missverständnisse. Die Fördermittelberater von EPSA Deutschland appellieren daher an den Mittelstand.

Forschungszulage nicht betroffen

Die Forschungszulage ist als F&E-Steuervergünstigung aktuell nicht von der Haushaltssperre betroffen. Im Ranking der größten Steuervergünstigungen des Bundes liegt die Forschungszulage mit geplanten Steuermindereinnahmen des Bundes für das Kassenjahr 2024 von 543 Mio. € aktuell lediglich auf Platz 12 und damit weit hinter den budgetierten Erwartungen von 2,5 Mrd. € pro Jahr. Sprich: Von den jährlichen 2,5 Mrd. € aus dem Topf der Forschungszulage rechnet das Bundesfinanzministerium damit, dass im Kassenjahr 2024 nur 543 Mrd. € abgerufen werden (Quelle: Haushaltsplan 2024 der Bundesregierung, Stand: 03. Juli 2023). Die Forschungszulage ist damit mit ihren Möglichkeiten noch nicht in der Industrie-Praxis angekommen. Zudem gibt es oft das Missverständnis, man müsse neue Produkte erfinden, um die Forschungszulage zu bekommen.

Es müssen keine Produkte neu erfunden werden

Es ist nicht erforderlich, ein vollständig neues Produkt zu erfinden, das auf dem Markt noch nicht existiert. Vielmehr geht es darum, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die über die routinemäßigen Tätigkeiten im Unternehmen hinausgehen und dabei die Umsetzung von Branchen-Neuheiten (z.B. neue Prozesse, Technologien, Materialien) ermöglichen. Wenn Unternehmen unsicher sind, ob ihr F&E-Projekt förderfähig ist, sollten sie sich an Fördermittelberater wenden.

Förderfähige Vorhaben müssen Grundlagenforschung, industrielle Forschung oder experimentelle Entwicklung sein. Darüber hinaus müssen die Projekte alle fünf F&E-Kriterien des Frascati-Handbuchs erfüllen: Neuheit, Kreativität, Ungewissheit hinsichtlich des Ergebnisses, systematische Vorgehensweise und Übertragbarkeit / Reproduzierbarkeit.

Appell an den Mittelstand: Der frühe Vogel…

Duran Sarikaya, CEO EPSA Deutschland, wendet sich an die Unternehmen: „Das Thema Fördermittel ist sowieso schon für viele Unternehmen kaum zu durchschauen. Jetzt kommt auch noch das Haushalts-Chaos dazu. Umso wichtiger ist es, sich neben dem Steuerberater und Wirtschaftsprüfer heute schon den passenden Fördermittelberater für eine ganzheitliche Förderoptimierung zu suchen, um die noch bestehenden Möglichkeiten optimal zu nutzen und sich für die von der Haushaltssperre betroffenen Förderprogramme frühzeitig in Stellung zu bringen.“

 

 

Weiterführende Informationen unter: https://www.epsa-deutschland.de/

 

 

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Stabilität, Resilienz und Nachhaltigkeit sind die Netzwerktrends 2024

Im Jahr 2024 werden eine hohe Netzwerkresilienz und stabile Netzwerkverbindungen wichtiger denn je: Sie sind die zentralen Enabler für moderne IT-Infrastrukturen und sorgen sogar für mehr Nachhaltigkeit. Opengear, Anbieter von Out-of-Band-Managementlösungen zum Schutz kritischer Infrastrukturen, hat vier Trends rund um das Thema Networking analysiert.

Das Netzwerk, unendliche (Band-)Breiten – und ähnlich wie das Universum dehnen sie sich immer weiter aus. Damit bilden sie die Grundlage unseres digitalen beruflichen und privaten Alltags. Damit sie diesem Anspruch gerecht werden können, also stabil und zuverlässig bleiben, müssen Unternehmen sie allerdings auch pflegen.

Dirk Schuma, Sales Manager Europe bei Opengear, hat die vier wichtigsten Netzwerktrends für Sie identifiziert. (Quelle: Opengear)​

Die vier wichtigsten Netzwerktrends für das kommende Jahr:

1. Netzwerkresilienz und Business Continuity

Kaum ein IT-Problem ist für ein Unternehmen schlimmer als ein Netzwerkausfall. Stabilität und Resilienz sind daher das Gebot der Stunde. Da Unternehmen Downtimes, die auf Geräteausfälle oder physisch gekappte Leitungen zurückgehen, nicht vollständig ausschließen können, benötigen sie ein smartes Out-of-Band-Netzwerk. Über das parallel zum Produktivnetzwerk laufende Servicenetzwerk können Administratoren während einer Downtime – im Zweifel über das Mobilfunknetz – auf Router, Switches und andere Netzwerkgeräte zugreifen und sie warten, konfigurieren oder managen. Je nach Netzwerkinfrastruktur und Konsolenserver ist es sogar möglich, den Traffic über LTE oder 5G temporär umzuleiten. Auf diese Weise können die Mitarbeiter unterbrechungsfrei weiterarbeiten, während sich das IT-Team um das Troubleshooting kümmert.

2. Nachhaltigkeit und Work-Life-Balance

Ein weiterer wichtiger Trend, der die gesamte Menschheit beschäftigt, ist die Nachhaltigkeit. Auch wenn dieses Thema auf den ersten Blick nichts mit Netzwerken zu tun hat, sorgen Out-of-Band-Lösungen indirekt für eine bessere CO2-Bilanz: Da Administratoren bei einer Downtime remote auf die Komponenten im Netzwerk zugreifen können, müssen sie nicht zwangsläufig mit dem Auto oder bei weiten Anfahrtsstrecken mit dem Flugzeug anreisen. Die Möglichkeit, im Homeoffice das Netzwerk zu betreiben, verbessert zudem die Work-Life-Balance der Administratoren – ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterbindung.

3. Automatisierung lindert den Fachkräftemangel

Die Work-Life-Balance ist auch in anderer Hinsicht ein essenzieller Faktor für Unternehmen: Während viele Netzwerkadministratoren in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand gehen, gibt es immer weniger Nachwuchs in der Branche. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Aufgaben im Networking-Bereich stetig zu und damit auch die Belastung im Arbeitsalltag. Unternehmen werden sich daher im kommenden Jahr dringend mit dem Thema Automatisierung auseinandersetzen müssen. Indem sie redundante Aufgaben, wie das Aufspielen von Patches auf Netzwerkkomponenten, automatisieren, können sie Administratoren entlasten und ihnen mehr Zeit für wertschöpfende Aufgaben geben. Auf diese Weise steigern sie die Mitarbeiterzufriedenheit und gleichen zusätzlich den aktuellen „Talent Gap“ aus.

4. AIOps für zuverlässigere Netzwerke

Der Hype um Künstliche Intelligenz könnte aktuell kaum größer sein: Gefühlt jedes Unternehmen nutzt praktische Helfer wie Chatbots. Für den Betrieb von KI-Anwendungen ist ein stabiles Netzwerk unumgänglich. Die Large Language Models (LLM), die die Grundlage für solche Apps darstellen, brauchen Zugriff auf eine Vielzahl von Daten. Diese liegen jedoch oft zentral auf Servern oder – sofern es sich nicht um personenbezogene oder sensible Daten handelt – in der Cloud. Fällt das Netzwerk aus, funktionieren auch die KI-Anwendungen nicht mehr. Im Jahr 2024 werden Unternehmen aber auch KI einsetzen, um das Netzwerk zu betreiben. Das Themengebiet AIOps wird 2024 richtig Fahrt aufnehmen und die vorausschauende Wartung und automatisierte Verwaltung der Netzwerkinfrastruktur verbessern.

„Netzwerke bleiben im kommenden Jahr nicht nur wichtig, sie werden immer wichtiger“, betont Dirk Schuma, Sales Manager Europe bei Opengear. „Unser Alltag wird von Netzwerktechnologie bestimmt: vom Homeoffice über Remote Work bis hin zum Lebensmitteleinkauf im Laden: Fällt das Netzwerk aus, geht nichts mehr. Stabilität und Resilienz herzustellen – etwa über Out-of-Band-Lösungen – ist auch 2024 das Gebot der Stunde.“

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.opengear.com.

 

 

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VDI-Ökobilanzstudie: Erst die grüne Batterie macht die E-Mobilität klimafreundlich

E-Autos werden klimafreundlicher: VDI analysiert die Ökobilanz von E-Autos, Plug-in-Hybriden und konventionell angetriebenen Fahrzeugen 
 

  • E-Autos und Plug-in-Hybride schneiden im Langzeittest bei der Klimabilanz am besten ab.
  • Ab 90.000 Kilometer Laufleistung sind E-Autos der Kompaktklasse klimafreundlicher als Verbrenner.
  • Ökologischer Rucksack: Die tatsächliche Ökobilanz von Autos hängt von zahlreichen Faktoren ab: neben dem Produktionsstandort und dem verwendeten Energiemix bei der Fahrzeugherstellung kommt es auf die Antriebsart sowie den verwendeten Strommix beim Fahren an.
  • VDI stellt sieben Handlungsempfehlungen für den Umbau zum klimafreundlichen Mobilitätsland vor.

Wann wird Autofahren grün? Die Transformation der Automobilwirtschaft in Deutschland zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist in vollem Gange. Das interdisziplinäre Expertengremium Antriebe der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik hat in einer umfangreichen Studie die Ökobilanz von E-Autos, Plug-in-Hybriden (Benzin/Diesel) sowie konventionell angetriebenen Autos (Diesel/Benzin) verglichen.  Die VDI-Ökobilanzstudie hat dabei den Umwelteinfluss verschiedener Pkw-Antriebskonzepte von Kompaktklassefahrzeugen (z. B. VW ID.3, Ford Focus, Toyota Corolla Hybrid, VW Golf) untersucht. Kernergebnis: E-Autos dieser Fahrzeugklasse sind ab einer Laufleistung von 90.000 Kilometern klimafreundlicher als solche mit konventionellen Antrieben. In der Langzeitbetrachtung, die die VDI-Ingenieure und Ingenieurinnen in Zusammenarbeit mit dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT) durchführten, schneiden bei einer Fahrzeug-Laufleistung von 200.000 Kilometern E-Auto und Hybrid-Fahrzeuge in ihrer Klimabilanz am besten ab, gefolgt von Diesel- und Benziner-PKW, die mit fossilen Kraftstoffen betankt werden.

„Bekanntlich hängt bei Autos die genaue Ökobilanz von zahlreichen Faktoren ab – dem Produktionsstandort, dem Energiemix bei der Produktion von Fahrzeug und Komponenten sowie dem genutzten Antrieb auf der Straße und der dabei verwendeten Energie. E-Autos und Hybridfahrzeuge starten durch die ressourcenintensive Herstellung der Antriebstechnologie bei ihrer Ökobilanz mit einem ökologischen Rucksack, da die Batterieproduktion heutzutage fast ausschließlich noch in Asien stattfindet. In der Langzeitbetrachtung setzen sich bei der Ökobilanz dann E-Autos und hybridbetriebene Fahrzeuge dauerhaft durch“, sagt Dr. Joachim Damasky, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik. „Für die klimafreundlichere Mobilität brauchen wir in Deutschland dringend den Ausbau der Erneuerbaren Energien, den Aufbau einer grünen Batterieproduktion, aber auch nachhaltig erzeugte Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge. Erst die grün produzierte Batterie und ihre Vormaterialien reduziert deren ökologischen Fußabdruck und macht die E-Mobilität wirklich klimafreundlich.“

Trotz ökologischem Rucksack: E-Autos und Plug-in-Hybride schneiden im Langzeitbetrieb am besten ab

Im Ökobilanz-Vergleich der Ingenieure und Ingenieurinnen schneiden bei einer angenommenen Laufleistung von 200.000 Kilometern, die das Fahrzeug auf der Straße fährt, E-Autos am besten ab. Sie verursachen im betrachteten Gesamtzeitraum – von der Fahrzeug- und Antriebsproduktion bis zum Ende der gefahrenen Kilometer – 24,2 Tonnen CO2. Auf Rang 2 liegen Plug-in-Hybride (wie der Toyota Corolla Hybrid) mit einem unwesentlich mehr CO2-Emissionen von 24,8 Tonnen. Diesel- und Benzinerfahrzeuge der Kompaktklasse (wie der Ford Focus, VW Golf) folgen mit deutlichem Abstand auf den Plätzen 3 und 4 und sind beim Betrieb mit 100 % fossilen Kraftstoffen für Treibhausgas-Emissionen von 33 Tonnen CO2 (Diesel) bzw. 37 Tonnen CO2 verantwortlich.

Der VDI untersuchte in der umfassenden Ökobilanz-Studie verschiedene Szenarien der Stromnutzung. Ab einer Fahrleistung von 90.000 Kilometern sind E-Autos der Kompaktklasse (wie der VW ID.3) in Deutschland klimafreundlicher als Autos mit konventionellen Kraftstoffen. Würde man in Deutschland künftig – wie von der Bundesregierung geplant – ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien für den Fahrzeugantrieb nutzen, wären E-Autos mit heutigem Standard im Jahre 2035 schon ab 60.000 gefahrenen Kilometern klimafreundlicher als Diesel- oder benzinbetriebene Fahrzeuge. Wird ein E-Auto mit fossil erzeugtem Strom betrieben, verschiebt sich der Wert auf 160.000 gefahrene Kilometer. „Wir müssen uns bei der Ökobilanz die Treibhausgasemissionen von Produktion, Laufzeit und Entsorgung anschauen. Erst die grün produzierte Batterie und ihre Vormaterialien macht die E-Mobilität klimafreundlich. Hier hat die Industrie in Zukunft einen großen Hebel für eine klimafreundlichere Mobilität, der heute leider noch nicht genutzt wird. Wir brauchen daher mehr Batterieproduktion Made in Germany, ein besseres Batterierecycling sowie den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien – sowohl in Form von grünem Strom als auch grünen Kraftstoffen. Die Ökobilanzstudie zeigt, dass es zu kurz gedacht ist, nur über den Verbrauch der Fahrzeuge zu reden“, sagt VDI-Fahrzeugexperte Joachim Damasky.

Zum Studiendesign: VDI-Ökobilanzstudie 2023

Die Ökobilanzanalyse analysiert den Umwelteinfluss verschiedener Pkw-Antriebskonzepte am Anwendungsfall von 2021 produzierten Kompaktklassefahrzeugen (z. B. VW ID.3, Ford Focus, Toyota Corolla Hybrid, VW Golf). Analysiert wurden die Treibhausgasemissionen, wenn das Auto in Deutschland fährt. Die angenommene Laufleistung je Fahrzeug beträgt 200.000 Kilometer unter Verwendung des Mittelwertansatzes (mittlerer Strommix) und des WLTP-Testverfahren („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“).

Die VDI-Studie wurde durchgeführt vom interdisziplinären Expertengremium Antriebe des VDI-Fachbereichs Kraftfahrzeugtechnik in der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik und durch das Karlsruhe Institute of Technologie (KIT) unterstützt. Die Methodik und Ergebnisse wurden einem Review-Verfahren durch das unabhängige Paul Scherrer Institut (PSI) unterzogen.

Mobilitätsland Deutschland: VDI-Handlungsempfehlungen für eine klimafreundliche Zukunft

„Die Ergebnisse zeigen, dass wir in vielen Bereichen einen erheblichen Handlungsbedarf haben. Aus Klimagesichtspunkten wird die Notwendigkeit unterstrichen, grüne Energieträger für die Produktion und den Betrieb von Kraftfahrzeugen zu nutzen. Zudem müssen wir im globalen Vergleich wieder stärker in Wertschöpfung in Deutschland und Europa investieren, insbesondere im Bereich der Batterie- und Zellfertigung“, so VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein. Um in Zukunft eine klimafreundliche Mobilität zu gewährleisten, hat der VDI auf Basis der Ökobilanzstudie sieben zentrale Handlungsempfehlungen für eine klimafreundliche Zukunft der Mobilität formuliert.

Die Handlungsempfehlungen im Überblick: 

Ohne grünen Strom keine grüne E-Mobilität

Wir brauchen für eine klimafreundlichere Mobilität in Deutschland den Ausbau der erneuerbaren Energien. Allein der Umstieg auf Elektroautos und Hybridfahrzeuge wird nicht ausreichen, wenn der Strom „dreckig“ produziert wird. Der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft ist wichtig und wird die Klimabilanz der Elektroautos in der Nutzungsphase spürbar verbessern.

Erst grüne Batterien ermöglichen grüne E-Mobilität 

Die Batterieproduktion für Elektroautos muss zwingend mit regenerativer elektrischer Energie erfolgen, um Treibhausgasemission bei der Produktion gering zu halten. Die Studie zeigt, dass die Emissionen von batterieelektrischen Fahrzeugen entscheidend durch die Produktion der Batterien bestimmt werden. Hierbei spielt der jeweilige Produktionsort eine zentrale Rolle.

Standort D stärken: Batterien müssen in Deutschland und Europa mit erneuerbarem Strom nachhaltig produziert werden

Eine Batterieproduktion in Deutschland und europäischen Ländern mit hohem erneuerbarem Energieanteil sorgt neben einer europäischen Wertschöpfung für eine bessere CO2-Bilanz der Autos. Die Studie zeigt, dass gerade Batterien aus China mit hohen Treibhausgasemissionen durch die Produktion belastet sind. Aber auch Produktionsstandorte in Europa mit einem hohen fossilen Stromerzeugungsanteil verursachen eine signifikante CO2-Belastung der Batterie.

E-Fuels sind ein wichtiger Technologiebaustein

Wir leben in einer Zeit der Transformation. In dieser sind E-Fuels ein wichtiger Technologiebaustein für eine klimaneutrale Mobilität der Zukunft. Zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele im Verkehrssektor ist die Nutzung von klimaneutralen Kraftstoffen für die Bestandsflotte unabdingbar. Hierfür müssen umgehend die regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Industrie in eine entsprechende Skalierung der nachhaltigen Kraftstofferzeugung investiert.

Plug-in-Hybride leisten bei hohem elektrischen Fahranteil einen positiven Beitrag

Um möglichst emissionsarm zu fahren, müssen Autofahrende auf den bestimmungsgemäßen Betrieb von Plug-in-Hybriden achten. D.h. sie müssen ihre Plug-in-Hybride prioritär und regelmäßig elektrisch laden, um einen hohen elektrischen Fahranteil zu erreichen.

Eine neue leichtere Fahrzugklasse M0 bietet für den urbanen Bereich zusätzliches Potenzial

Eine neu zu schaffende Elektro-Kleinfahrzeug-Klasse M0 für den urbanen Bereich mit entsprechend kleinen Batterien, niedrigem Gewicht und geringer Stellfläche, aber keinen Abstrichen bei der Sicherheit, kann viele Mobilitätsbedarfe erfüllen.

F&E von Batterie-Recycling muss weiter vorangetrieben und zielgerichtet gefördert werden

Um den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu stärken, muss in Deutschland verstärkt produziert und rezykliert werden. Die Studie sieht neben bereits erfolgten regulatorischen Vorgaben einen verstärkten Handlungsbedarf hinsichtlich des Recyclings der Traktionsbatterien von Elektroautos, insbesondere in der Forschung und Entwicklung sowie einer Skalierung auf einen industriellen Maßstab. Mit Blick auf Materialbedarf und -verfügbarkeit wird dem Thema Recycling künftig eine immer wichtigere Rolle zukommen.

 

Die Langfassung der VDI-Ökobilanzstudie 2023, das VDI Factsheet mit den Handlungsempfehlungen sowie Grafiken und weitere Informationen zum Studiendesign finden Sie hier: www.vdi.de/oekobilanz-studie 

 

 

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Studie „The Global State of Industrial Cybersecurity 2023”

Claroty-Studie: 75 Prozent der Industrieunternehmen wurden im vergangenen Jahr Opfer eines Ransomware-Angriffs

 Drei von vier Industrieunternehmen weltweit wurden im vergangenen Jahr Opfer eines Ransomware-Angriffs. Dies ist eines der Ergebnisse des neuen Reports „The Global State of Industrial Cybersecurity 2023: New Technologies, Persistent Threats, and Maturing Defenses“ von Claroty, Spezialist für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS). Dieser basiert auf einer weltweiten, unabhängigen Befragung von 1.100 Sicherheitsexperten, die in kritischen Infrastrukturen und Industrieunternehmen für Informationstechnologie (IT) und Betriebstechnik (OT) verantwortlich sind. Die Studie zeigt dabei die Herausforderungen, mit denen die Sicherheitsverantwortlichen im vergangenen Jahr konfrontiert waren, ihre Auswirkungen auf OT-Sicherheitsprogramme und die Prioritäten für die Zukunft.

Der neue Report zeigt, dass Ransomware-Angriffe immer häufiger Auswirkungen auf OT-Umgebungen haben. Gemäß der letzten Studie aus dem Jahr 2021 betrafen 32 Prozent der Ransomware-Angriffe nur die IT, während 27 Prozent sowohl die IT als auch die OT erfassten. 2023 beschränkten sich 21 Prozent der Ransomware-Angriffe auf die IT, während 37 Prozent sowohl die IT als auch die OT betrafen. Dies entspricht einem signifikanten Anstieg von 10 Prozentpunkten innerhalb der letzten zwei Jahren und verdeutlicht die wachsende Angriffsfläche und das steigende Risiko von Betriebsstörungen, die mit der IT/OT-Konvergenz einhergehen.

Neben den zunehmenden betrieblichen Auswirkungen von Ransomware sind auch die finanziellen Auswirkungen nach wie vor beträchtlich. 69 Prozent der im vergangenen Jahr von Ransomware-Angriffen betroffenen Unternehmen haben dabei das geforderte Lösegeld bezahlt, was bei mehr als der Hälfte zu finanziellen Einbußen von über 100.000 USD geführt hat. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Cyber-Versicherungen: Eine große Mehrheit (80 %) der Unternehmen hat eine Cyber-Versicherung abgeschlossen, wobei sich etwa die Hälfte (49 %) für eine Police mit einer Deckungssumme von einer halben Million Dollar oder mehr entschieden hat.

Kosten von Sicherheitsvorfällen und Prämien für Cyber-Versicherungen steigen

Neue Technologien wie generative KI werden zunehmend auch in OT-Umgebungen eingesetzt

Verstärkt wird der zunehmende Druck bei der Bekämpfung von Bedrohungen und die Gefahr finanzieller Verluste durch die Integration neuer Technologien in OT-Umgebungen. So nutzen derzeit 61 Prozent der Befragten Sicherheitstools, die generative KI verwenden. Bei jedem zweiten (47 %) steigen hierdurch jedoch die Sicherheitsbedenken.

Angesichts dieser Herausforderungen, die durch die Bekämpfung von Ransomware und die Integration neuer Technologien entstanden sind, wächst die Notwendigkeit von Branchenvorschriften und -standards, welche die Prioritäten und Investitionen im Bereich der OT-Sicherheit bestimmen. 43 Prozent der befragten deutschen Unternehmen gaben an, dass die TSA-Sicherheitsrichtlinien den größten Einfluss auf die Sicherheitsprioritäten und -investitionen des Unternehmens haben, gefolgt von ISA/IEC-62443 (40 %) und NERC CIP (37 %). Die im nächsten Jahr in Kraft tretende NIS2 spielt bei lediglich 30 Prozent eine entscheidende Rolle.

„Unsere Studie zeigt, dass es sicherlich keinen Mangel an Herausforderungen gibt, mit denen sich OT-Sicherheitsexperten konfrontiert sehen. Wir haben aber auch festgestellt, dass es ein enormes Potenzial und einen großen Willen gibt, die Sicherheitslage in industriellen Umgebungen zu verbessern“, sagt Yaniv Vardi, CEO von Claroty. „Die meisten Unternehmen arbeiten daran, ihre Maßnahmen zur Risikobewertung, zum Schwachstellenmanagement und zur Netzwerksegmentierung zu verstärken, um ihre cyber-physischen Systeme proaktiv zu schützen.“

Auch wenn die Implementierung generativer KI derzeit Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt, sind einige Fortschritte und Weiterentwicklungen zu verzeichnen, um Prozess- und Technologielücken zu schließen:

  • Netzwerksegmentierung ist für die Reduzierung der lateralen Bewegung von Cyberangriffen (einschließlich von IT zu OT) von wesentlicher Bedeutung. 77 Prozent der Befragten bezeichnen ihren Ansatz hierfür als „angemessen“ oder „ausgereift“.
  • Schwachstellen- und Risikomanagement: 78 Prozent der Befragten bezeichnen ihren Ansatz zur Identifizierung von Schwachstellen als „angemessen“ oder „äußerst“ proaktiv – ein deutlicher Anstieg gegenüber 66 Prozent im Jahr 2021. Die Geschwindigkeit, mit der Schwachstellen aufgedeckt und Patches veröffentlicht werden, übersteigt jedoch die Fähigkeit der Unternehmen, diese zu beheben. Daher verwenden die Unternehmen eine Reihe von Risikobewertungsmethoden, um eine Priorisierung vorzunehmen. Die gängigsten Methoden sind das Common Vulnerability Scoring System (CVSS), das von 52 Prozent der Befragten weltweit verwendet wird, gefolgt von den Risikobewertungen bestehender Sicherheitslösungen (49 %), dem Exploit Prediction Scoring System (EPSS) (46 %) und dem Known Exploited Vulnerabilities (KEV) Catalog (45 %).
  • Geplante Maßnahmen: Die wichtigsten OT-Sicherheitsinitiativen, die die Befragten im nächsten Jahr umsetzen wollen, sind Risikobewertung (43 %), dicht gefolgt von Asset-, Change- und/oder Lifecycle-Management (40 %) und Schwachstellenmanagement (39 %).

 

Report „The Global State of Industrial Cybersecurity 2023”

Der komplette Report „The Global State of Industrial Cybersecurity 2023” mit umfassenden Ergebnisse und Analysen kann hier heruntergeladen werden.

 

 

Methodik

Claroty beauftragte Pollfish mit der Durchführung einer Umfrage unter 1.100 Sicherheitsexperten für Informationstechnologie (IT) und Betriebstechnik (OT) in Nordamerika (500), Lateinamerika (100), EMEA (250) und Asien-Pazifik (250). An der Umfrage nahmen nur Personen teil, die hauptberuflich im Bereich IT-Sicherheit, OT-Sicherheit oder als OT-Ingenieur/Techniker tätig sind. Mehr als ein Dutzend Branchen sind dabei vertreten, wie die Automobilindustrie, Chemie, Stromversorgung, Lebensmittel- und Getränke, Öl- und Gas, Pharmazeutik und Biotechnologie, Transportwesen, Wasser- und Abfallwirtschaft, Konsumgüter, Bergbau und Werkstoffe, IT-Hardware sowie Forstwirtschaft, Zellstoff und Papier. Die Umfrage wurde im November 2023 abgeschlossen.

 

 

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Sustainable Economy Barometer

Sustainable Economy Barometer bestätigt Transformationswillen der Wirtschaft – Rückenwind für starke Nachhaltigkeitspolitik

Das erste Sustainable Economy Barometer  eine repräsentative CIVEY-Studie von Entscheider:innen aus der Wirtschaft – zeigt, dass die Mehrheit der befragten Entscheider:innen in deutschen Unternehmen davon überzeugt ist, dass nachhaltige Geschäftsmodelle Treiber für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. Die Studie zum Stellenwert von Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen zeigt nicht nur den Transformationswillen der Unternehmen auf, sondern priorisiert auch das Spektrum der politischen Instrumente, die die Transformation unterstützen können.  

„Die Ergebnisse des ersten Sustainable Economy Barometers sind erfreulich und bestätigen aus meiner Sicht zweierlei: Nachhaltigkeit und ökonomischer Erfolg gehen zunehmend Hand in Hand. […] Nachhaltige Geschäftsmodelle sind die Bedingung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Dabei kommt den Unternehmen selbst eine wichtige Rolle zu“, kommentiert Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, vorab die Ergebnisse des Sustainable Economy Barometers. Diese werden heute im Rahmen des Sustainable Economy Summits vorgestellt. Robert Habeck spricht beim Transformationsgipfel in seiner Rolle als Schirmherr.

„Fast jeder zweite Entscheider aus deutschen Unternehmen ist der Meinung, dass Unternehmen ohne Nachhaltigkeitsstrategie nicht wettbewerbsfähig sein können – das zeigt, dass die Wirtschaft sehr wohl auf Transformationskurs ist“, stellt Dr. Katharina Reuter, BNW-Geschäftsführerin, fest. Mehr als die Hälfte der Entscheider:innen ist zudem davon überzeugt, dass nachhaltige Geschäftsmodelle Treiber für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. „Unternehmen schreiben der Wirtschafts­transformation zu mehr Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle zu. Das ist wichtiger Rückenwind für die Politik der Bundesregierung, hier ambitionierte Leitplanken für die sozial-ökologische Transformation aufzustellen“, unterstreicht Dr. Katharina Reuter.

„Nachhaltige Geschäftsmodelle sind die Bedingung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie des Wirtschaftsstandorts Deutschland.“

Die Ergebnisse des Barometers zeigen auch: Mit Blick auf den Wirtschaftsstandort Deutschland wird die politische Unterstützung von nachhaltigem Wirtschaften als besonders wichtig erachtet. Konkrete politische Maßnahmen, die die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise am besten unterstützen würden, sind aus Sicht der befragten Entscheider:innen:

  • eine geringere Besteuerung nachhaltiger Produkte
  • der Abbau klimaschädlicher Subventionen 
  • sowie die Förderung nachhaltiger Maßnahmen

Besonders interessant dabei, dass staatliche Regulierung generell Zustimmung erhält: Rund die Hälfte der Befragten gibt an, dass staatliche Regulierung allein oder in gleichem Maße wie Innovationen der Klimakrise entgegenwirken kann.

Der Großteil der Unternehmen ist von der eigenen Vorbildfunktion der Wirtschaft beim Thema Nachhaltigkeit überzeugt: „Die Wirtschaft spielt eine wichtige gesellschaftliche Rolle: Unternehmen müssen proaktiv und konstruktiv Verantwortung übernehmen und Lösungen für die komplexen Probleme unserer Zeit anbieten“, betont Dr. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin VAUDE Sport GmbH & Co. KG und BNW-Vorständin. So wie VAUDE engagieren sich inzwischen knapp 700 Unternehmen bundesweit im BNW.

Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft bietet seit mehr als 30 Jahren zahlreiche Angebote, die die Unternehmen fit machen für die nachhaltige Transformation. „Mich besorgt, dass das Barometer belegt, dass Kammern und klassische Wirtschaftsverbände die Unternehmen nicht ausreichend bei der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise unterstützen – nur 13,3% der Befragten geben an, hier ausreichend Unterstützung zu finden. Daher braucht es in den Kammern und klassischen Wirtschaftsverbänden einen Booster für diese Themen“, fordert BNW-Geschäftsführerin Reuter abschließend.

Die gesamte Studie finden Sie unter folgendem Link.

 

Das Sustainable Economy Barometer 2023
Das Sustainable Economy Barometer zeigt klare Trends deutscher Unternehmen in Hinblick auf die Wirtschaftstransformation. Es ist eine repräsentative CIVEY-Studie unter Entscheider:innen in deutschen Unternehmen, die von der Sustainable Economy gGmbH beauftragt wurde. Hinter der Sustainable Economy gGmbH stehen Unternehmensverbände wie der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V., International Federation for the Economy for the Common Good e.V. und Bioland e.V..

Civey hat für den Sustainable Economy Summit vom 03.11.2023 bis 05.12.2023 online branchen- und größenübergreifend 2.500 privatwirtschaftliche Entscheider:innen in Unternehmen mit über 50 Mitarbeitenden befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,4 bis 3,5 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie >> hier.

Sustainable Economy Summit
Der Sustainable Economy Summit, der vom 11. bis 13.Dezember 2023 in Berlin erstmalig stattfindet, ist der Ort für nachhaltige Lösungen, ökologische Innovationen und soziale Leuchtturm-Ansätze aus der Wirtschaft. Der Summit findet alle zwei Jahre auf C-Level statt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Getragen wird der Summit vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft BNW e.V. und 12 weiteren transformativen Wirtschaftsverbänden. https://sustainable-economy-summit.org/.

 

 

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Vertrauenswürdige KI gezielt fördern: appliedAI Initiative startet Zusammenarbeit mit CertifAI

Europas größte Initiative für die Anwendung vertrauenswürdiger KI, appliedAI, startet die strategische Zusammenarbeit mit CertifAI, einem europäischen KI-Test- und Zertifizierungsunternehmen. Gemeinsam ermöglichen sie Unternehmen ein reibungsloses Verfahren für die Zertifizierung von KI-Systemen.

Der EU AI Act soll klare Richtlinien für die Verwendung von KI festlegen. Unternehmen, die KI-Technologien entwickeln oder verwenden, stehen vor der Herausforderung, ihre Praktiken an die neuen Vorschriften anzupassen und die Compliance sicherzustellen. Die Zusammenarbeit der appliedAI Initiative und CertifAI bietet Unternehmen künftig einen einheitlichen Prozess für die Zertifizierung von KI-Systemen.

CertifAI, ein strategisches Joint Venture von DEKRA und PwC, ist auf die Prüfung und Zertifizierung von KI-Systemen spezialisiert. Vereint mit appliedAIs Expertise, vertrauenswürdige KI in Unternehmen zu bringen und zu fördern, entsteht eine synergetische Partnerschaft, die alle notwendigen Schritte der Prüfung von KI-Systemen beinhaltet – von der Sicherstellung der Compliance bis hin zur Zertifizierung.

„Die Kollaboration mit CertifAI ist der nächste sinnvolle Schritt, um den Prozess der Implementierung von KI-Systemen für Unternehmen effizienter zu machen. Mit der Bündelung unserer Stärken können wir unseren Kunden eine umfassende Lösung für die Prüfung ihrer KI-Lösungen bieten“, sagt Andreas Liebl, CEO und Gründer der appliedAI Initiative.

Dr. Robert Kilian, CEO von CertifAI ergänzt: „Die Etablierung sicherer KI-Entwicklungsstandards ist nicht nur horizontal und sektoral gesetzliche Pflicht, sondern sollte in jedem Unternehmen Teil der Qualitätssicherung sein. Dabei spielen Testing und Zertifizierung der Anwendungen eine zentrale Rolle. Wir sind stolz darauf hier mit der appliedAI Initiative passgenaue Dienstleistungen im Rahmen der KI-Absicherung anbieten zu können.“

Gemeinsam werden appliedAI und CertifAI zukünftig potenzielle KI-Anwendungsfälle ermitteln und bewerten. So können sie eine ordnungsgemäße Nutzung von KI-Systemen in den verschiedensten Wirtschaftssektoren, wie der Automobilindustrie oder dem Finanzwesen, effizient vorantreiben.

 

Über die appliedAI Initiative

https://www.appliedai.de/.

 

Über CertifAI

CertifAI, Joint Venture von PwC und DEKRA, ist der globale Partner über den gesamten Lebenszyklus komplexer KI-Lösungen. Wir bieten KI-Test- und Zertifizierungsdienstleistungen entlang der sich schnell verändernden regulatorischen Landschaft an, um unseren Kunden den globalen Marktzugang zu gewährleisten, Sicherheitsrisiken zu mindern und das Vertrauen der Verbraucher in Anwendungen zu gewinnen.

 

 

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5 Top-Software-Security-Trends 2024

Julian Totzek-Hallhuber, Solution Architekt bei Veracode, gibt einen Ausblick auf die möglichen Cybersecurity-Trends 2024.

 

1. Angreifer setzen für den Einbau subtiler Schwachstellen in Open Source Software auf GenAI.

Angreifer, die es auf die Software-Lieferkette abgesehen haben, werden GenAI nutzen, um subtile Schwachstellen in Open Source Software-Projekte (OSS) einzubauen. Die Schwachstellen sind dabei so konzipiert, dass sie durch eine menschliche Codeüberprüfung nicht aufgedeckt werden können. Das könnte zu weitreichenden Angriffen auf Software-Lieferketten führen, wenn Unternehmen die kompromittierten OSS-Pakete in ihrer eigenen Software verwenden.  


2. Ein von generativer KI geschriebener Code führt zu höherer Anfälligkeit.

Im Jahr 2024 ist damit zu rechnen, dass ein von generativer KI geschriebener Code anfälliger ist und von Angreifern in hohem Maße ausgenutzt wird. Insbesondere große Unternehmen dürften dafür ins Visier der Angreifer geraten. Dabei werden Hacker vor allem auf die Offenlegung von Kundendaten abzielen. Die Schwachstelle wird wahrscheinlich eine OS Command Injection oder eine andere Schwachstelle aus den CWE Top 25 sein.

   „Hacker werden vor allem auf die Offenlegung von Kundendaten abzielen.“

3. Ransomware-Angreifer setzen börsennotierte Unternehmen zusätzlich mit Meldepflichten unter Druck, um Lösegeld zu erhalten.

Ransomware-Angreifer, die immer auf der Suche nach neuen Erpressungsmustern sind, werden vor allem bei börsennotierten Unternehmen neue Strategien anwenden können und sich die gesetzliche Meldepflicht von Sicherheitsverletzungen zu Nutze machen, um noch mehr Druck auszuüben. Sie könnten die Daten also nicht nur entwenden und dafür Lösegeld verlangen, sondern zusätzlich gestohlene Daten nach außen dringen lassen und damit drohen, die SEC oder andere Aufsichtsbehörden zu benachrichtigen, wenn nicht bezahlt wird. Diese neue Erpressungstaktik setzt vor allem darauf, dass das Opfer gegen behördliche Vorschriften zur Meldung von Sicherheitsverletzungen verstoßen hat. Je nach Wirksamkeit könnte sich diese Strategie in den nächsten Monaten auch andere Arten von gesetzlichen Meldepflichten zu Nutze machen. 

 

4. DORA (Digital Operational Resilience Act) bringt bestimmte Branchen in Zugzwang.

Die DORA-Verordnung der Europäischen Kommission verpflichtet Finanzunternehmen, Versicherer und Betreiber von kritischen Infrastrukturen sowie IKT-Dienstleister (Informations- und Kommunikations-Technologien) bis Januar 2025 ihre Widerstandsfähigkeit in der IT zu erhöhen. Dementsprechend werden sich ab 2024 viele Unternehmen bemühen, die Vorschriften umzusetzen. DORA schafft im europäischen Raum einen einheitlichen Rahmen zur Minimierung von IT-Risiken und Cyberangriffen. Betroffene Unternehmen sind verpflichtet, kritische IKT-Systeme und -Anwendungen jährlich durch unabhängige Prüfer auf Mängel und Sicherheitslücken überprüfen zu lassen. Schwerwiegende Mängel und Sicherheitsvorfälle müssen künftig umgehend an die zuständigen Aufsichtsbehörden gemeldet werden.  

 

5. Die Vermeidung von Schwachstellen im Code wird wichtiger als das Finden und Beheben von Schwachstellen im Software-Code

Vor allem wird der Fokus künftig darauf liegen, dass Schwachstellen nicht in die Code-Basis oder in Quell-Code Repositories gelangen. Dazu wird sich das Cybersecurity-Umfeld in folgenden Bereichen weiterentwickeln: 

  • Prävention: Ziel ist es, zu verhindern, dass Libraries oder vorübergehende Abhängigkeiten, die bekannte Schwachstellen haben, in Open Source Libraries importiert werden. So können Security-Verantwortliche darauf vertrauen, dass durch den Einsatz von Open Source Software nicht neue Schwachstellen entstehen.  
  • Infrastructure-as-Code: Die intelligente Interpretation von Code-Fragmenten und ihrer möglichen negativen Auswirkung auf die Sicherheit ist entscheidend, damit Entwickler Code-Fragmente sicher verwenden können.  
  • Container Images: Ein umfassender und intelligenter Detection-Mechanismus wird entscheidend sein, um den Einsatz von unsicheren Container Images zu verhindern, die zu potenziellen ‚All Access Exploits‘ führen könnten, wenn sie produktiv gehen. Nur künftige Weiterentwicklungen in diese Richtung ermöglichen es Entwicklern, schnell und sicher zu coden.  

 

 

Mehr Informationen unter: https://www.veracode.com/

 

 

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Generative AI Radar 2023 – Europe

Infosys Studie: Europäische Unternehmen schöpfen wenig Wert aus generativer künstlicher Intelligenz (KI) – verdoppeln 2024 aber ihre Ausgaben
Ethik, Befangenheit und regulatorische Bedenken bremsen Firmen

 Das Ergebnis eines neuen Reports des Infosys Knowledge Institute (IKI), dem Forschungsarm von Infosys: Europa wird seine Investitionen in generative KI verdoppeln. Die Studie prognostiziert, dass europäische Unternehmen ihre Investitionen im nächsten Jahr um 115 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar steigern.

Das Investitionstempo in Europa ist langsamer als in Nordamerika, wo Ausgaben in Höhe von fast sechs Milliarden US-Dollar erwartet werden. Diese vorsichtigere Herangehensweise ist größtenteils auf Bedenken hinsichtlich Ethik und Voreingenommenheit der KI-Modelle zurückzuführen, die durch den stärker regulierten, europäischen Markt bedingt sind. Europäische Unternehmen sind jedoch weiterhin optimistisch, was die Auswirkungen generativer KI auf ihr Geschäft angeht. Zudem sind sie deutlich zuversichtlicher, was ihre Fähigkeit angeht, Talente auszubilden und einzustellen sowie generative KI-Systeme zu verwalten und zu kontrollieren.

Das IKI befragte für den Generative AI Radar 2023 – Europe 1.000 Teilnehmer aus Unternehmen in elf westeuropäischen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Island, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Schweden und Vereinigtes Königreich). Dabei wird die Studie auch durch Interviews mit Unternehmensleitern und KI-Fachleuten gestützt.

 

Die wichtigsten Erkenntnisse im Einzelnen:

Frankreich und Deutschland an der Spitze bei Ausgaben und Akzeptanz

  • Es wird erwartet, dass sich die Ausgaben für generative KI in Frankreich und Deutschland in den nächsten zwölf Monaten verdoppeln werden, auf fast 730 Millionen US-Dollar in Frankreich und knapp 610 Millionen US-Dollar in Deutschland.
  • In beiden Ländern haben etwa 50 Prozent der Unternehmen generative KI entweder implementiert oder einen geschäftlichen Nutzen daraus gezogen – verglichen mit etwa 40 Prozent in dem Vereinigten Königreich, den Benelux-Ländern und den nordischen Ländern.
  • Prognostiziert wird zudem, dass Großbritannien in den nächsten zwölf Monaten an Benelux vorbeizieht und den dritten Platz einnimmt, indem es seine Ausgaben auf fast 510 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelt.
  • Laut Radar werden die nordischen Unternehmen ihre Ausgaben in den nächsten zwölf Monaten am stärksten erhöhen – um mehr als das 2,5-fache ihrer derzeitigen Ausgaben auf mehr als 470 Millionen US- Dollar.

 

Europäische Unternehmen setzen generative KI ein, jedoch haben sie kaum geschäftlichen Mehrwert damit geschaffen

  • Trotz zahlreicher Experimente und Implementierungen mit generativer KI haben nur sechs Prozent der europäischen Unternehmen mit ihren generativen KI-Anwendungsfällen einen geschäftlichen Nutzen erzielt.
  • Frankreich, Deutschland und das Vereinigte Königreich sind führend in der Region: Hier sagen etwa zehn Prozent der Unternehmen, dass ihre generativen KI-Projekte einen Mehrwert geschaffen haben.

Europäische Unternehmen konzentrieren sich stärker auf Ethik und sind befangen, aber auch zuversichtlicher bei der Verwaltung und Kontrolle von generativer KI als nordamerikanische Unternehmen

  • Europäische Unternehmen nannten Ethik und Voreingenommenheit von KI-Modellen als zweitgrößte Herausforderung, nach Datenschutz und Sicherheit. Nordamerikanische Unternehmen sind weniger besorgt über diese beiden Punkte: Für diese war es nur die viertgrößte Herausforderung hinter Themen wie Datenschutz, unbrauchbaren Daten und fehlenden Fähigkeiten.
  • In europäischen Unternehmen sind auch mehr Vorstände in die generative KI-Politik involviert, was ihre Bedenken bezüglich der Vorschriften widerspiegelt. In Europa legen die Vorstände in mehr als 30 Prozent der Unternehmen Vorschriften und Richtlinien fest und sind in fast 20 Prozent der Fälle die Hauptverantwortlichen.
  • Mehr als 70 Prozent der europäischen Befragten haben Vertrauen in die Fähigkeiten des generativen KI-Managements.

 

 

Balakrishna D. R. (Bali), Executive Vice President, Global Head of AI and Industry Verticals, Infosys, sagte: „Generative KI treibt eine beispielslose Transformation in allen Branchen voran, die Investitionen erfolgen in rasantem Tempo. Vor dem Hintergrund einer sich ständig weiterentwickelnden regulatorischen Landschaft müssen Unternehmen verantwortungsvolle KI-Techniken einsetzen, um nicht nur die Datenqualität und das Datenmanagement zu verbessern, sondern auch ethische und voreingenommener KI-Risiken effektiv zu managen. Unsere Studie zeigt, dass europäische Unternehmen ein KI-zentriertes Betriebsmodell entwickeln und ausbauen. Dieses stellt die geschäftliche Transformation und die Entwicklung von Fähigkeiten in den Vordergrund mit dem Ziel, das menschliche Potenzial zu maximieren, um einen geschäftlichen Nutzen zu erzielen.“

 

Den vollständigen Bericht in englischer Sprache finden Sie frei verfügbar hier.

 

 

 

 

Bildquellen: Infosys

Alle Grafiken: Quelle: Infosys Knowledge Institute

Die Trends 2024 – ein Versuch

Die Entwicklung in und rund um KI läuft momentan so schnell ab, dass es schwierig ist, überhaupt Prognosen abzugeben. Statt der Trends für 2024 stellt sich eher die Frage:  Woher kommt dieses irre Tempo? Die Experten beim Graphdatenbanken-Anbieter Neo4j werfen dazu einen Blick auf aktuelle Treiber, die spürbaren Folgen auf das KI-Ecosystem und die noch zu lösenden KI-Hürden.  

 

#1: Investitionsboom bleibt ungebrochen 

Die KI-Branche boomt. Unternehmen stecken zwar nicht erst seit diesem Jahr viel Geld in die Technologie. Die Zahlen verblassen jedoch im Vergleich zu den Beträgen, die Tech-Konzerne in den letzten 12 Monaten in Startups und Lösungen investierten. Selbst die großen Analystenhäuser kommen mit ihren Prognosen kaum noch hinterher. Gartner zum Beispiel ging noch im Sommer von mehr als 10 Mrd. $ Investitionen in KI-Startups bis 2026 aus. Bereits im Herbst kann diese Schätzung angesichts der massiven Investitionen – zum Beispiel von beispielsweise Amazon und Google in das KI-Startup Anthropic (ca. 4,5 Mrd. $) – bereits als veraltet gelten.

 

#2: Begrenzte Kapazitäten heizen KI-Wettrennen an

Die Investitionen befeuern nicht nur die KI-Forschung, sondern ziehen das gesamte KI-Ecosystem mit sich – von der Cloud über Datenbanksysteme bis hin zur Halbleiterindustrie. Das Training von Machine Learning(ML)- und Large Language-Modellen(LLM) erfordert hohe Rechenleistungen und Speicherkapazitäten. Neue Prozessor-Serien und Super-GPUs verschieben die Grenzen des Machbaren zwar deutlich nach oben. Doch die Anlagen von Chip-Herstellern wie Nvidia sind über Jahre ausgebucht und die Preise steigen exorbitant. Im Kampf um realisierbare KI-Spitzenleistung werden Software Tech-Riesen wie Microsoft in den nächsten Jahren deshalb verstärkt selbst im Halbleitergeschäft aktiv.

 

#3: Schneeballeffekt bei Developer- und IT-Tools

Der KI-Hype wird nicht nur von außen angeheizt. KI treibt als inhärente Automatisierungs-Technologie ihre eigene Entwicklung selbst voran. KI-Modelle helfen, bessere KI-Modelle zu erstellen. Developer delegieren zeitraubende Aufgaben an die Systeme, lassen automatisch Code generieren und verkürzen damit Innovationszyklen massiv. Nach Schätzungen von McKinsey können Entwickler mit Unterstützung von GenAI ihre Leistung bei der Code-Generierung um bis zu 45% steigern. Smarte Management-Tools in der IT wiederum optimieren die Rechenleistung in der Cloud und im eigenen Rechenzentrum für den KI-Betrieb im Enterprise-Umfeld. Damit potenziert sich die KI-Technologie momentan ungebremst weiter.

 

#4: KI für alle: Data Democratization

Neben der Automatisierung und Optimierung verändert KI zudem die Nutzung von Daten – insbesondere in der Kombination von LLMs und Natural-Language User Interface (LUI, NLUI). Anwender gelangen via Chatbots und Search Generative Experience (SGE) so einfach wie noch nie an Informationen. Was früher Data Scientists vorbehalten war, steht heute dank API theoretisch jedem Mitarbeitenden im Unternehmen zur Verfügung. Abteilungsspezifische Anwendungen werden zukünftig einer zentralen, sprachmächtigen KI-Lösung Platz machen, die auf kuratierten Unternehmens-Daten basiert, relevante Antworten in beliebigen Formaten (Schrift, Bild oder Sprache) ausgibt und dabei Zugriffsrechte und Datenschutzbestimmungen berücksichtigt.

 

#5: Von Graphen und Vektoren: Datenbanken

Die Datendemokratisierung setzt spezielle Ansätze zum Speichern, Vernetzen, Indizieren und Abfragen von Daten voraus. Vektordatenbanken und ihre Fähigkeit, hochdimensionale Daten effizient zu speichern, gehörten dabei zu den meistdiskutierten KI-Themen in 2023. Die Vektordatenbanken stehen laut Analysten zwar noch am Beginn ihres Hype-Zyklus. Die Vektorsuche ist mittlerweile jedoch auch in einer Vielzahl an Datenbanken als Standard-Feature integriert.

 

Als KI-Enabler weiter etabliert haben sich zudem Graphdatenbanken. Knowledge Graphen verknüpfen heterogene Daten zu einem semantischen Kontext, in dem sie Daten und Datenbeziehungen als gleichwertig behandeln. Das schafft ein optimales Umfeld für Netzwerkanalysen, Deep und Machine Learning sowie KI. An der Seite von LLMs setzen Graphen beispielsweise notwendige Grenzen und Prioritäten, um KI-Ergebnisse genauer, erklärbar und nachvollziehbar zu machen.

 

#6: Responsible AI im Alleingang

Die KI-Blackbox aufzubrechen, gewinnt angesichts der – teilweise amüsanten, teilweise verstörenden – KI-Fails an Dringlichkeit. KI-Halluzinationen und Indirect Prompt Injections sind nur einige Beispiele, wie KI-Lösungen manipulieren und sich manipulieren lassen. Mit zunehmender Implementierung stellt sich zudem die Frage nach der Verantwortlichkeit: Wer ist für die KI-generierten Entscheidungen, Prognosen und Inhalte letztendlich verantwortlich? Gesetzliche Auflagen (z. B. EU Artificial Intelligence Act) werden frühestens in zwei bis drei Jahren greifen. Unternehmen können das nicht aussitzen und werden verstärkt selbst Sicherheitsmechanismen und Leitplanken integrieren.

 

#7: Mehr als nur Chatbot

KI gilt als Querschnittstechnologie: Sie besitzt hohe technologische Dynamik und ist branchenübergreifend einsetzbar. Damit geht ihr Potential weit über das eines LLM-KI-Agenten wie ChatGPT hinaus. Chatbots waren im letzten Jahr zwar das Aushängeschild von KI. Laufende KI-Projekte sind jedoch deutlich vielseitiger – von Prognosen über das Weltklima (GraphCast) bis hin zur Aufdeckung von Proteinstrukturen im menschlichen Körper (AlphaFold). Selbst in deutschen Unternehmen kommt KI schneller und umfassender zum Einsatz als vielfach erwartet. So arbeiten nach einer Cisco-Umfrage bereits 42% mit KI. Und 8% haben sogar bereits eigene KI-Lösungen entwickelt.

 

#8: Blick auf die Hype-Kurve 2024

Dass KI angesichts dieser Entwicklungen längst noch nicht an Geschwindigkeit verliert, zeigt sich im Gartner Hype Cycle for Emerging Technologies 2023. GenAI erhielt hier den prominentesten Platz auf dem Gipfel und steigt damit nach Ansicht der Analysten wohl bald in das „Tal der Ernüchterung“ hinab. Dahinter reihen sich jedoch schon neue KI-Ansätze und -Lösungen ein, um den nächsten Hype in den kommenden Jahren loszutreten (z. B. AI Augmented). So gesehen ist Hype auch nichts Negatives, sondern eine zentrale Phase, um die vielfältigen Dimensionen einer Technologie auszuloten.

 

KostenlosesNeo4j Webinar

Mehr über KI-Hype, graphbasierte LLMs und Graphdatenbanken erfahren Sie im kostenlosen Neo4j Webinar

Neo4j: A Fireside Chat: Graph Innovations in GenAI, LLMs, and What’s Ahead“ am 19. Dezember 2023, 11 Uhr.

 

Energiewende in Kommunen: Strom, Wärme und Verkehr gemeinsam denken

Wi-Fi 7 steht in den Startlöchern

Schneller, höher, weiter: Das bringt Wi-Fi 7 in Büro- und Industrienetzwerken

Mit Wi-Fi 7 alias IEEE 802.11be steht der Nachfolger des aktuellen WLAN-Standards Wi-Fi 6E in den Startlöchern. Er soll voraussichtlich im kommenden Jahr verabschiedet werden und den Datendurchsatz in Funknetzen noch einmal deutlich erhöhen. Doch auch über die reine Geschwindigkeit hinaus bringt Wi-Fi 7 zahlreiche Verbesserungen, die den Standard zum Rückgrat modernder Büro- und Industrienetzwerke machen. NTT Ltd., ein führendes IT-Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen, gibt einen Überblick:

  • Höherer Datendurchsatz: Wi-Fi 7 erhöht den Datendurchsatz auf bis zu 46 Gigabit pro Sekunde, unter anderem durch die gleichzeitige Nutzung aller drei Frequenzbänder (2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz) mittels Multi-Link Operation (MLO), breitere Funkkanäle und ein verbessertes Modulationsverfahren. Solche hohen Geschwindigkeiten sind ideal für Netzwerke, in denen sehr viele Geräte unterwegs sind und Daten übertragen. Das ist sowohl in modernen Büroumgebungen als auch in modernen Industrieumgebungen der Fall. In den Büros funken inzwischen nicht mehr nur die Rechner und Smartphones der Mitarbeitenden, sondern auch IoT-Geräte wie Smartboards und Konferenzsysteme sowie Sensoren zur Überwachung von Temperatur, Luftqualität und Energieverbrauch. In der Industrie wiederum überwachen und steuern neue Sensoren und IoT-Geräte zunehmend die Produktions- und Logistikprozesse.
  • Weniger Störungen: Wo viele Geräte gleichzeitig aktiv sind, drohen in Funknetzen schnell Störungen, weil sich die Geräte gegenseitig behindern. Wi-Fi 7 soll das durch verbessertes MU-MIMO (Multi-User Multiple Input, Multiple Output) und OFDMA (Orthogonal Frequency-Division Multiple Access) verhindern. MU-MIMO erlaubt es nun, einzelne Geräte über bis zu 16 Antennen zielgerichteter anzusteuern, während OFDMA die Funkkanäle aufteilt, um mehr Geräte parallel zu bedienen. Auf diese Weise stellt der neue Standard sicher, dass Sensoren und IoT-Geräte alle Daten korrekt erfassen und übertragen können. Darüber hinaus reduziert Wi-Fi 7 die Interferenzen zwischen benachbarten Funkzellen mittels BSS Coloring, was in großen Infrastrukturen mit vielen Access Points wichtig ist.
  • Geringere Latenz: Die gleichzeitige Nutzung von drei Frequenzbändern erhöht nicht nur den Datendurchsatz, sondern senkt auch die Latenz. Dadurch ist eine nahezu verzögerungsfreie Kommunikation möglich, auf die insbesondere Echtzeit-Anwendungen angewiesen sind. Zu diesen zählen neben Videokonferenzen, VoIP-Telefonaten und vielen Tools für Remote Collaboration auch zahlreiche Industrieanwendungen, die beispielsweise Prozesse sofort anpassen oder stoppen müssen, wenn sich Fertigungsparameter ändern oder ein Mensch versehentlich den Arbeitsbereich eines Fertigungsroboters betritt. MU-MIMO und OFDMA tragen ebenfalls zu den Latenzverbesserungen von Wi-Fi 7 bei, indem sie Störungen in stark genutzten WLANs verhindern.
  • Niedrigerer Stromverbrauch: Wi-Fi 7 unterstützt mit TWT (Target Wake Time) eine Funktion, die es WLAN-Clients erlaubt, sich zwischen Datenübertragungen schlafen zu legen. Dadurch müssen sie nicht ständig empfangsbereit sein, was den Stromverbrauch reduziert. Davon profitieren vor allem batteriebetriebene Clients wie Sensoren und Aktoren, die häufig nur alle paar Sekunden oder Minuten einen Messwert übermitteln oder eine Anweisung empfangen und deren Batterien möglichst lange halten sollen, um den Wartungsaufwand zu minimieren.
  • Hohe Sicherheit: Wi-Fi 7 unterstützt den aktuellen WLAN-Sicherheitsstandard WPA3, der fortschrittliche Verschlüsselungs- und Authentifizierungsmethoden verwendet, um Daten besser zu schützen. Damit wird verhindert, dass sich Dritte in die Kommunikation einklinken und Daten abgreifen oder manipulieren. Dass Wi-Fi 7, wie noch vor einigen Monaten angenommen, auf den Nachfolger WPA4 setzt, ist inzwischen eher unwahrscheinlich, da sich dieser noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet.

 

„…der Standard erlaubt eine schnellere und zuverlässigere Datenübertragungen  – selbst wenn sehr viele Geräte gleichzeitig im Funknetz aktiv sind.“

Steffen Göpel, Principal Solution Architect Networking, Team Lead Germany bei NTT Ltd. (Quelle: NTT Ltd.)

„Wi-Fi 7 kann die Benutzererfahrung in smarten Büros und die Automatisierung in modernen Industrieumgebungen erheblich verbessern, weil der Standard schnellere und zuverlässigere Datenübertragungen erlaubt – selbst wenn sehr viele Geräte gleichzeitig im Funknetz aktiv sind“, erläutert Steffen Göpel, Principal Solution Architect Networking, Team Lead Germany bei NTT Ltd.

„Es ist jedoch wichtig, die spezifischen Anforderungen und Ziele der Umgebung zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Einführung von Wi-Fi 7 tatsächlich sinnvoll und effektiv ist. Um Probleme zu vermeiden, sollten Unternehmen zudem warten, bis der Standard im kommenden Jahr verabschiedet wird, auch wenn erste Anbieter bereits mit Pre-Standard-Geräten vorpreschen.“

 

 

 

 

 

 

 


 

Weitere Informationen unter services.global.ntt sowie services.global.ntt/de-de/newsroom

 

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Wi-Fi 7 verbessert die Automatisierung in modernen Industrieumgebungen erheblich. (Quelle: NTT Ltd.)

Keine Bank informiert Kunden verständlich

Banken in der EU müssen Verbraucher ab Mitte 2025 verständlich informieren. Ein Ranking zeigt den Status Quo: Wie steht es um kundenfreundliche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz?

EU-Gesetz für Einfache Sprache: Banken im DACH-Raum schlecht vorbereitet

Der European Accessibility Act verpflichtet Banken, Informationen für Verbraucher bis Mitte 2025 verständlich zu gestalten. Das Sprachniveau B2 und die ISO-Norm für Einfache Sprache werden für die Branche verbindlich. WORTLIGA untersuchte die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der größten Banken im DACH-Raum. Fazit: Keine Bank scheint auf das nahende Gesetz vorbereitet zu sein. Die verständlichsten AGB finden Bankkunden in der Schweiz. In Bedingungen aus Österreich gibt es die meisten Probleme.

Pflicht zur Verständlichkeit ab 2025: Druck auf Banken wächst

Auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) möchte bei Banken ein Problembewusstsein für ihre Sprache schaffen. Der Verein, der unter anderem den Redaktionsstab beim Deutschen Bundestag bildet, schreibt: „Unternehmen wie Banken, Versicherungen und Online-Händler stehen aktuell vor der großen Herausforderung, hochkomplexe verwaltungssprachliche Texte in komplexitätsreduzierte Alltagssprache zu überführen.“ Für die Verbesserung von Banktexten empfiehlt die GfdS das kostenfreie Software-Tool Wortliga Textanalyse. Diese Software verwendeten die Studienautoren auch für die Analyse der Bankbedingungen.

Österreich mit besonders schwer lesbaren Bedingungen, Schweiz auf gutem Weg – Deutschlands Schlusslicht ist die Deutsche Bank

„Keine der untersuchten AGB macht es Verbrauchern leicht, die Informationen zu verstehen. Sie kommunizieren fast durchweg auf dem Sprachniveau C2 und bewegen sich damit auf dem Level von Fachbeiträgen“, sagt Gidon Wagner von WORTLIGA. Nicht nur die Sprachniveaus nach dem gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen untersuchten die Sprachexperten mit ihrer Software. Sie ermittelten für jede AGB ihren Lesbarkeitsindex von 0 bis 100. Die bestplatzierte Raiffeisen Schweiz erreichte darin 30 Punkte – den letzten Platz belegte die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien mit 9 Punkten.

„Rechtliche Texte können nicht das verständliche Niveau von journalistischen Artikeln erreichen. Aber die Komplexität der Bedingungen von Banken im DACH-Raum sprengt jedes Maß. Von Verbrauchertexten kann man hier nicht sprechen – doch an Verbraucher richten sich die Bedingungen maßgeblich“, fährt Wagner fort.

Von 37 Banken erreicht nur eine C1-Niveau – keine informiert auf B2

Die Landwirtschaftliche Rentenbank schaffte es in ihren Bedingungen immerhin auf ein Sprachniveau von C1, eine Stufe über dem geforderten B2-Niveau. Sie erreichte in der Gesamtwertung den sechsten Platz.

Aus einem langen Satz werden zehn kurze – wie Banken Verständlichkeit sicherstellen

Für Banken und alle Unternehmen, die ihre Dokumente und Kommunikation in Einfache Sprache übersetzen möchten, entwickelt WORTLIGA seit diesem Jahr das KI-Tool “Plain”. Es hilft, wo die Masse an schweren Texten von Hand nicht mehr zu bewältigen ist. Sätze mit 90 Wörtern sind in den untersuchten Bedingungen keine Ausnahme. Dabei wäre die Vereinfachung mit Software leicht. Aus einem AGB-Satz mit 89 Wörtern formt das KI-Werkzeug eine verständliche Version mit zehn Sätzen – auf Sprachniveau B1. Menschen sollten die per KI verbesserten Texte weiterhin prüfen.

Das Ranking finden Sie unter: https://wortliga.de/bankenbericht-2023/

 

 

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