Können Sprachmodelle „tief durchatmen“?

ASAI Recherche-Tipp #28

Optimization by PROmpting (OPRO)

Die zunehmende Verbreitung von Sprachmodellen wie ChatGPT hat auch einen für Nicht-Fachleute vielfach neuen Begriff mit sich gebracht: Prompting. Die Psychologie versteht darunter einen Denkanstoß, ein Signal für den Abruf von Gedächtnisinhalten. In der Verhaltenstherapie wird so ein Konditionierungsverfahren bezeichnet, um mithilfe von bestimmten Signalen gezielt Handlungen zu veranlassen. Und was hat das nun mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu tun?

Nun, Sprachmodelle wie ChatGPT sind letztlich ausführende Maschinen. Sie führen Handlungsanweisungen in Form konkreter Vorgaben aus. Das heißt, der Mensch interagiert mit der Maschine, indem er präzise Anweisungen formuliert, wie etwa, dass ChatGPT einen Text kurz zusammenfassen soll. Zu diesem Zweck raten Fachleute, Prompts, also die Anweisungssignale, möglichst klar zu formulieren. So sollten beispielsweise Füllwörter in der Eingabe weitestgehend vermieden werden. Ein gut formulierter Prompt ist somit eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Mensch-Maschine-Interaktion, für eine zielführende Kommunikation zwischen Benutzer und KI-System.

Davon ausgehend sollte ein erfolgversprechender Prompt eigentlich nicht so lauten: „Und nun, meine liebe KI, atme tief durch und streng dich einmal richtig an!“ Solche motivierenden Aufforderungen kennen wir Menschen typischerweise nur in unserer Interaktion untereinander. Sie können als aufmunternde Worte eines Vaters daherkommen, der seinen Sohn noch einmal anregen möchte, sein Bestes zu geben, oder als Mahnung eines wohlwollenden Mathelehrers, der seinen Schülern die Gelegenheit geben will, noch einmal gründlich über die Lösung einer Aufgabe nachzudenken. Aber in einem Dialog mit einem Sprachmodell, wie kann das sein?

Großer Einfluss auf Ergebnisse von KI

Hierzu verweist Prof. Dr. Marco Barenkamp, Gründer, langjähriger Vorstandsvorsitzender und seit 2023 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der auf KI-Entwicklungen spezialisierten Osnabrücker LMIS AG, auf Untersuchungen von Googles KI-Schmiede Deepmind, in denen es darum geht, wie sich große Sprachmodelle mithilfe von speziellen Prompts in natürlicher Sprache optimieren lassen. Die Studie zeige, dass bestimmte Phrasen, wie „atme tief durch und arbeite Schritt für Schritt an dem Problem“ einen signifikanten Einfluss auf die Qualität der Ergebnisse von KI-Modellen haben könnten, berichtet der KI-Experte.

Dieser Ansatz erscheine auf den ersten Blick unlogisch, räumt Prof. Barenkamp ein, da KI-Modelle weder atmen noch im klassischen Sinne denken können, er erweise sich jedoch als überraschend effektiv. Insbesondere bei der Lösung von Mathematikproblemen führt demnach die Verwendung dieser Phrase zu deutlich besseren Ergebnissen. Ohne die Phrase erreichten die Modelle nur einen Score von 34 Prozent, während sie mit der Phrase über 80 Prozent erreichten, zitiert Barenkamp aus der Studie.

Wie er erläutert, nutzt dieser Ansatz, der als Optimization by PROmpting (OPRO) bezeichnet wird, die Fähigkeiten von großen Sprachmodellen (Large Language Models – LLMs), Optimierungsaufgaben zu lösen, die in natürlicher Sprache beschrieben werden. Die Kernidee besteht demnach darin, dass das LLM neue Lösungen basierend auf zuvor generierten Lösungen und deren Bewertungen erzeugt, die anschließend evaluiert und für den nächsten Optimierungsschritt in den Prompt integriert werden.

Aus Sicht des KI-Fachmannes bietet die Deepmind-Studie einen guten Einblick in die technischen Aspekte von OPRO: Dazu gehören das Design von sogenannten Meta-Prompts, also verbesserten Prompts, um das Beste aus der KI herauszuholen, sowie das Generieren von Lösungen. Darüber hinaus kann OPRO demnach viel zur Optimierung der Leistungsfähigkeit des LLMs durch die Suche nach dem idealen Kompromiss zwischen altbewährten und neuen Optionen, dem sogenannten Exploration-Exploitation-Trade-off, beitragen.

„…das Hinzufügen der Phrase „denke wie ein erfahrener Mathematiker“ verbessert die Fähigkeit eines KI-Modells zur Lösung komplexer algebraischer Probleme.“

Prof. Dr. Marco Barenkamp, Gründer, langjähriger Vorstandsvorsitzender und seit 2023 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der LMIS AG

Interaktion in natürlicher Sprache

Einer der Schwerpunkte des Papers sei die Fähigkeit von LLMs, komplexe Optimierungsaufgaben zu bewältigen, die traditionell als herausfordernd gelten, erläutert Prof. Barenkamp. Denn die Autoren zeigen auf, wie LLMs durch ihre Fähigkeit, in natürlicher Sprache zu interagieren, die Lösungsfindung in einer intuitiveren und zugänglicheren Weise ermöglichen. Dieser Ansatz biete potenziell einen neuen Weg zur Lösung von Problemen in verschiedenen Disziplinen und könnte dazu beitragen, die Grenzen traditioneller Optimierungsmethoden zu erweitern, erklärt der KI-Experte.

Des Weiteren verdeutlicht die Studie aus seiner Sicht die Abhängigkeit der KI von der Qualität der Eingabedaten und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Gestaltung der Prompts, um effektive Lösungen zu generieren. Als einen weiteren wichtigen Aspekt der Untersuchung hebt Prof. Barenkamp die Untersuchung des Potenzials von LLMs hervor, menschenähnliche Lösungen zu generieren. Denn dies eröffne neue Möglichkeiten für die Mensch-Maschine-Interaktion, insbesondere in Bereichen, in denen menschliches Urteilsvermögen und Kreativität gefragt seien, stellt er fest. Folgerichtig betonten die Autoren die Bedeutung von LLMs als Werkzeuge zur Unterstützung menschlicher Entscheidungsfindung, anstatt sie als Ersatz für menschliche Intelligenz zu betrachten, betont Barenkamp.

Aber wie können Sprachmodelle „tief durchatmen“? Nach Einschätzung des Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats der Studiengesellschaft für Künstliche Intelligenz e.V. ist die Wirksamkeit dadurch gegeben, dass große Sprachmodelle durch die Erwähnung solcher Phrasen gezielt aus einem bestimmten Teil ihres Wissensschatzes schöpfen, der möglicherweise auf Anleitungen und Hilfestellungen aus dem Internet basiert. So könne man mittlerweile festhalten, dass das Hinzufügen der Phrase „denke wie ein erfahrener Mathematiker“ die Fähigkeit eines KI-Modells zur Lösung komplexer algebraischer Probleme verbessere, berichtet Prof. Barenkampt. Hier scheine das Modell durch die Prompt-Modifikation Zugriff auf fortgeschrittenere Berechnungsmethoden und Problemlösungsstrategien zu erhalten, die es sonst wohl nicht verwendet hätte, folgert er.

Kreative Denkweisen anregen

Als ein weiteres plastisches Beispiel führt der Experte die Verwendung von Prompts an, die spezifische kreative Denkweisen anregen, wie etwa „stelle dir vor, du bist ein preisgekrönter Romanautor“. Forschungsarbeiten hätten gezeigt, dass solche Anweisungen die Kreativität und Originalität der von KI-Modellen generierten Texte deutlich steigern können, schildert Barenkamp. Insgesamt deutet dies nach seiner Einschätzung darauf hin, dass die Modelle offenbar in der Lage sind, verschiedene „Denkstile“ oder „Kreativitätsmodi“ zu aktivieren, basierend auf den ihnen gegebenen Hinweisen.

Zusammenfassend stellt Prof. Barenkamp fest, dass die Bedeutung der sorgfältigen Gestaltung von Prompts enormen Einfluss auf die Ergebnisse besitzt. Hierzu führt er eine Studie zur Sprachübersetzung an, in der beispielsweise beobachtet wurde, dass das Hinzufügen von Anweisungen wie „übersetze dies so präzise und fließend wie möglich“ zu Übersetzungen führte, die sowohl genauer als auch natürlicher klangen, verglichen mit Ergebnissen ohne diese spezifischen Anweisungen.

Dies alles mache deutlich, wie bereits subtile Nuancen in der Formulierung von Prompts entscheidende Auswirkungen auf die Funktionsweise und Effizienz von KI-Modellen haben könnten, betont der KI-Fachmann. Denn sie unterstreichen die Notwendigkeit eines guten und tiefen Verständnisses darüber, wie KI-Modelle Sprache verarbeiten und interpretieren, und wie man dieses Wissen nutzen kann, um ihre Leistung in verschiedenen Anwendungsbereichen zu maximieren.

Nur weil etwas barrierefrei und intuitiv zu nutzen ist, wie etwa ChatGPT,  muss dies nicht bedeuten, dass nicht fundiertes Wissen über die Funktionsweise notwendig ist, um die Potenziale vollständig auszuschöpfen, betont Prof. Barenkamp.

 

 

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Mautänderungen 2024 – Ist Ihr Unternehmen vorbereitet?

Ratgeber von Shell Fleet Solutions

Ab Juli 2024 gelten in Deutschland zahlreiche neue Regeln für die Maut auf Bundesstraßen und Autobahnen. Statt wie bislang nur Fahrzeuge über 7,5 Tonnen Gewicht, sind künftig auch Fahrzeuge über 3,5 Tonnen betroffen. Viele Betriebe sind dann zum ersten Mal von dieser Thematik betroffen. Zahlreiche verschiedene Mautsätze und Regeln, wie diese berechnet werden sowie mehrere Ausnahmen von der Maut machen es jedoch schnell schwierig, den Überblick zu behalten. Betriebe und Flottenmanager brauchen Lösungen, um den Aufwand und die Kosten gering zu halten.

Die Maut wird ab 2024 zum relevanten Thema. Grundsätzlich gilt sie ab dann für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht. Das bedeutet höheren Verwaltungsaufwand und höhere Kosten unter anderem für Unternehmen mit kleineren Transportern, gemischten Flotten, Paketdienste, Speditionen oder auch Lieferdienste. Vielzählige Ausnahmen und verschiedene Mautstufen sowie europaweit verschiedene Regelungen erschweren die Kostenplanung dabei enorm.

Zahlreiche Unternehmen waren bisher nicht vom Thema Maut betroffen und müssen sich nun zum ersten Mal mit den damit einhergehenden Abläufen und Regularien auseinandersetzen. Sie benötigen Informationen, Aufklärung und einfache Lösungen von erfahrenen Partnern.

Ausnahmen für emissionsarme Fahrzeuge und verschiedene Gewerbe

Die Mautsätze setzen sich künftig aus vier Tarifparametern zusammen. Dies sind Kosten für Infrastruktur (1), Luftverschmutzung (2), Lärmbelastung (3) sowie CO2-Ausstoß (4) der betroffenen Fahrzeuge. Je höher der CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs, desto höher auch die Maut. Diese neuen Regelungen sollen den Umstieg zu einer nachhaltigeren Mobilität gezielt vorantreiben.

Um emissionsarme Fahrzeug mit der neuen Maut zu fördern, sind elektrische Fahrzeuge vorerst komplett befreit, sogar solche über 7,5 Tonnen. Dazu zählen reine Batterie-Elektrofahrzeuge, Hybridfahrzeuge sowie Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzelle. In Deutschland sind auch Fahrzeuge von Handwerksbetrieben, deren Gewicht unter 7,5 Tonnen liegt, weiterhin von der Maut befreit. Außerdem befreit sind unter anderem Fahrzeuge von Feuerwehr, Polizei, gemeinnützigen Organisationen, Busse, Wohnwagen und Campingfahrzeuge.

Den Überblick behalten mit digitalen Lösungen

Die neuen Mautgebühren werden über ein elektronisches System erfasst. Dabei empfiehlt es sich, eine On-Board-Unit (OBU) im Fahrzeug zu verbauen, die die relevanten Daten erhebt. Für die einfache Mautabwicklung auf deutschen und europäischen Straßen bietet Shell Fleet Solutions verschiedene Abrechnungslösungen, wie die Shell EETS-Box an. Alle Mautgebühren werden dabei bequem über eine OBU erfasst und über die Shell Card abgerechnet. Die Mautabwicklung für Flottenmanager wird dadurch deutlich erleichtert. Dies senkt den Aufwand beträchtlich und verhindert versehentliche Überzahlungen. Als Alternative bietet sich auch die Zahlung mit der Shell Card in Verbindung mit einer On-Board Unit (OBU) von Toll Collect an. Hierbei profitieren Unternehmer von einem vorteilhaften Abrechnungszyklus, der im Vergleich zu sofort fälligen Abrechnungen bei der direkten Nutzung über Toll Collect zu einem Liquiditätsvorteil führt.

Einen Ratgeber zur neuen Maut sowie Hilfestellungen, wie Sie im Tarifdschungel den Überblick behalten, finden Sie auf: https://www.shell.de/geschaeftskunden/mobilitaet/shell-card/shell-card-blog/maut-ueber-3-5-tonnen-2024.html

 

Weiter Informationen finden Sie unter: Shell Fleet Solutions

Brainergy Park Jülich

Brainergy Park Jülich ist deutschlandweit vorn beim Thema Wasserstoff

„Der Brainergy Park Jülich ist ein großes Vorbild für die gesamte Region.“ Das erklärte Bodo Middeldorf, der Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, bei der Jahrespressekonferenz der Brainergy Park Jülich GmbH am 16. Januar 2024: „Von hier geht eine Impulswirkung für die Themen Wasserstoff und Erneuerbare Energien aus.“ Die beiden Geschäftsführer des Brainergy Park Jülich, Frank Drewes und Prof. Dr.-Ing. Bernhard Hoffschmidt, berichteten über den aktuellen Stand der Entwicklung des „Gewerbeparks der Energiewende“ und über bevorstehende Meilensteine im Jahr 2024.

Im Brainergy Park Jülich gelang die Ansiedlung des Helmholtz-Cluster für nachhaltige und infrastruktur-kompatible Wasserstoffwirtschaft (HC-H2). Das HC-H2 entwickelt sich gerade zum Zentrum der deutschen Wasserstoffforschung. 2023 wurde eine erste Technikumshalle errichtet und dem HC-H2 zur Nutzung übergeben. Drei weitere Hallen und ein S1-Labor werden von der Immobiliengesellschaft des Brainergy Park Jülich für das Cluster gebaut. Bodo Middeldorf lobte die Konsequenz und den Mut, mit dem die Entwicklung des Gewerbeparks vorangetrieben werde. Dazu gehöre auch viel Ausdauer, um sich mit bürokratischen Prozessen auseinanderzusetzen.

4.000 Arbeitsplätze im Brainergy Park Jülich sind ein realistisches Ziel

Geschäftsführer Frank Drewes untermauerte die positive Einschätzung mit Fakten: Gut ein Viertel der 42 Hektar großen Gewerbefläche wurde bereits veräußert. Ein knappes Viertel sei noch verfügbar. Der Rest der Fläche sei entweder für die Ansiedlung von Unternehmen reserviert oder für Eigenentwicklungen der GmbH wie zum Beispiel den
Brainergy Hub oder den Mobility Hub vorgesehen. „Die Nachfrage nach Flächen im Brainergy Park Jülich ist wirklich sehr groß, und zwar nicht nur aus der Region, sondern aus ganz Deutschland und dem Ausland“, erklärte Drewes. Er betonte, die meisten Unternehmen kämen aus dem produzierenden Gewerbe.

Ein vorrangiges Ziel des Brainergy Park Jülich ist es, Arbeitsplätze zu schaffen.
„Aktuell sind wir noch bei 200 Arbeitsplätzen“, erläuterte Drewes, „doch die Unternehmen, die sich bereits angesiedelt haben oder im Lauf des Jahres bei uns Flächen erwerben wollen, haben uns ihre Zahlen zu geplanten Arbeitsplätzen übermittelt. In fünf Jahren werden wir demnach bei 1.670 Arbeitsplätzen angekommen sein und in zehn Jahren bei 2.920 Arbeitsplätzen.“ Nimmt man die Arbeitsplätze hinzu, die durch Eigenprojekte der Brainergy Park Jülich GmbH entstehen, werden in zehn Jahren wirklich 4.000 Menschen im „Gewerbepark der Energiewende“ arbeiten. Diese Zahl hatte Axel Fuchs, der Bürgermeister der Stadt Jülich und Aufsichtsratsvorsitzender der Brainergy Park Jülich GmbH, vor einem Jahr als Ziel für den Gewerbepark ausgegeben.

Fuchs betonte die große Bedeutung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern der anderen beiden Trägerkommunen, Frank Rombey (Niederzier) und Jürgen Frantzen (Titz) für die positive Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets Brainergy Park Jülich. Rombey freute sich, wie gut man im Brainergy Park Jülich vorankomme: „Wir schaffen hier viele Arbeitsplätze für die Region.“ Frantzen erklärte das Jahr 2024 zum „Jahr der Kräne“. Nun werde nicht mehr nur geplant, sondern konkret gebaut: „Wir werden viele Grundsteinlegungen und Einweihungen sehen.“

 

 

„Jeder Forschungsarbeitsplatz, der geschaffen wird, zieht anderthalb nicht akademische Arbeitsplätze im Gewerbe oder der Verwaltung nach sich.“

Axel Fuchs, der Bürgermeister der Stadt Jülich und Aufsichtsratsvorsitzender der Brainergy Park Jülich GmbH

Fachkräfte aus der Region in der Region halten

Alle Teilnehmer der Jahrespressekonferenz betonten, dass es wichtig sei, Fachkräfte, die etwa an der RWTH Aachen studierten oder aus dem Forschungszentrum Jülich heraus ein Unternehmen gründen wollten, in der Region zu halten. Sie dürfen nicht in die Metropolen abwandern.
Neben Gründungen aus dem Hochschulumfeld ist dem Aufsichtsratsvorsitzenden Axel Fuchs aber auch die Förderung der Handwerkerberufe für eine gute Entwicklung der Stadt Jülich und des Brainergy Park Jülich sehr wichtig: „Jeder Forschungsarbeitsplatz, der geschaffen wird, zieht anderthalb nicht akademische Arbeitsplätze im Gewerbe oder der Verwaltung nach sich“, so Fuchs.

Elektrolyseur für Grünen Wasserstoff

Nicht nur die Forschung, sondern auch die Anwendung von Wasserstoff als Energieträger schreitet voran, und zwar direkt neben dem Brainergy Park Jülich. Der Kreis Düren wird noch im ersten Halbjahr 2024 mit dem Bau eines Elektrolyseurs mit einer finalen Leistung von 40 MW beginnen. Dieser aus Sonnenenergie gewonnene grüne Wasserstoff soll in das nationale Pipeline-Netz eingespeist werden, aber auch von Abnehmern aus der Region genutzt werden. Der Kreis Düren wird damit zum Beispiel seine mit Wasserstoff betriebenen Busse versorgen, erläuterte Wolfgang Spelthahn, der Landrat des Kreises Düren. Mit dem Bau des Elektrolyseurs soll noch vor den Sommerferien 2024 begonnen werden und bereits Anfang kommenden Jahres wird das erste Modul grünen Wasserstoff für die Region liefern. Wolfgang Spelthahn betonte: „Der Brainergy Park Jülich ist das wichtigste Symbolprojekt des Strukturwandels.“

EON und die Brainergy Park Jülich GmbH gründen gemeinsame Energie-GmbH

„Es gibt jetzt eine Brainergy Park Energie GmbH“ (BPE), erläuterte Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Bernhard Hoffschmidt in Bezug auf die Entwicklung der vergangenen Monate beim Thema Energieversorgung. Die BPE wurde zunächst von EON allein gegründet, das eine Förderung von 19,3 Millionen Euro für den Aufbau des Energienetzes im Brainergy Park Jülich erhielt. Dies deckt 40 Prozent der nötigen Investitionen von 48,2 Millionen Euro ab. Die Brainergy Park Jülich GmbH wird am 31. Januar 2024 Mitgesellschafter der Energie GmbH und hält dann einen Anteil von 50 Prozent am Unternehmen. Die BPE wird das Niedrigenergie-Netz zur Heizung und Kühlung aller Gebäude im Brainergy Park Jülich errichten und betreiben, und dies zu marktüblichen Preisen, erklärte Hoffschmidt.

Spatenstich für den Brainergy Hub steht im 4. Quartal 2024 an

Ein wichtiger Meilenstein für den Brainergy Park Jülich wird der Baubeginn des Zentralgebäudes sein, des sogenannten Brainergy Hub. Bernhard Hoffschmidt: „Wir wollen mit dem Brainergy Hub attraktiv für Deutschland sein. Das wird sich auch in der Architektur widerspiegeln. Der kreisrunde Hub wird etwas Besonderes sein, ein Leuchtturm für die Region.“ Der Brainergy Hub wird zum Großteil für das Arbeiten im Open Space-Bereich genutzt werden. Der Bau des Hub-Gebäudes wird mit 67,53 Millionen Euro aus Strukturwandelmitteln finanziert. Das Gebäude soll Ende 2026 soll fertiggestellt und im Lauf des Jahres 2027 bezogen werden.

Im zweiten Quartal des Jahres 2024 erwartet die Brainergy Park Jülich GmbH noch die gebündelte Förderzusage für diverse weitere Projekte. Dieses umfassen den Bau von drei neuen Technikumshallen (7,56 Mio. Euro). Außerdem wird ein S1-Labor (10,35 Mio. Euro), ein modernes Parkhaus (Mobility Hub, 2,2 Mio. Euro) in Holz-Hybrid-Bauweise und ein Strukturwandel-Campus (2,2 Mio. Euro) errichtet. Außerdem können 1,84 Mio. Euro zur Erweiterung des Startup Village eingesetzt werden.

Das Startup Village wird im Mai eingeweiht

Das Zentralgebäude des Startup Village befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Die in Holz-Hybridbauweise errichteten Module für das Village werden noch im Januar 2024 angeliefert und im März bezogen. Die Eröffnungsfeier im großen Rahmen ist für Mai vorgesehen. Das Startup Village wird von Beginn an mit Leben gefüllt: Elf Gründungsteams wurden bereits mit im Jahr 2023 im Rahmen eines sogenannten „Accelerator“-Programms fit für die Selbständigkeit als nachhaltiges Technologie-StartUp. Mitte Januar 2024 wurde der Aufruf für ein zweites Accelerator-Programm veröffentlicht. In jedem Jahr sollen zwei Accelerator-Programme durchgeführt werden, erläuterte Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Bernhard Hoffschmidt. Auch das Forschungszentrum Jülich wird interne Technologietransfer-Programme in das Startup Village auslagern.

Die Brainergy Park Jülich GmbH hat vier Gesellschafter: Die Stadt Jülich, die Gemeinde Niederzier, die Landgemeinde Titz und den Kreis Düren. Gegründet wurde die Gesellschaft 2014 – seinerzeit noch unter dem Namen Entwicklungsgesellschaft Campus Merscher Höhe mbH – mit dem Ziel, auf der Merscher Höhe ein 52 ha großes, interkommunales Gewerbegebiet, den Brainergy Park Jülich, mit einem rund 7 ha großen innovativen Spezialgebiet zu den Themenfeldern „Neue Energien“ und „Energiewende“ zu entwickeln. Außerdem soll eine Simulationsfläche und Demonstrationsplattform für das Energiemanagement der Zukunft entwickelt werden, dessen Herzstück ein rund 9.700 m² großer Zentralbau – der Brainergy Hub – bildet.

 

 

 

www.brainergy-park.de

 

 

Quelle: Text und Bildmaterial von Brainergy Park Jülich

Studie: Deutsche Städte reden an ihren Bürgern vorbei

Über 40 Prozent der städtischen Informationen sind kaum zu verstehen

Unverständliche Sprache richtet große Schäden an: Vermeidbare Rückfragen und Missverständnisse durch Beamtendeutsch verursachen Kosten in Millionenhöhe. Menschen werden von Informationen ausgeschlossen. Wie bürgerfreundlich kommunizieren deutsche Städte? Eine Wortliga-Studie prüfte die Websites von 19 Mittel- und Großstädten, mit Informationen an rund 14 Millionen Einwohner. 194 der untersuchten 475 Online-Texte waren schwer verständlich. 173 der untersuchten Texte zu Themen wie Corona, Familie oder Wohnungssuche waren besonders kompliziert: etwa durch Schachtelsätze, komplexe Begriffe und Passiv-Formulierungen.

Deutschland macht Menschen das Lesen schwer

Verwaltungen, Behörden und Ämter müssen seit dem Jahr 2020 eine stark vereinfachte Version ihrer Internetseite in “Leichter Sprache” anbieten. Das hilft zum Beispiel Menschen mit Lernbehinderungen. Aber wie steht es um die Informationen für alle anderen? „Bürger müssen sich mit unnötig komplizierten und schwer verständlichen Texten auseinandersetzen. So verfehlen viele Städte ihr Ziel, nämlich Informationen bereitzustellen, mit denen Menschen gute Entscheidungen treffen können“, sagt Studienleiter Gidon Wagner von Wortliga.

Großteil hat Schwierigkeiten mit Kommunikation von Ämtern

Die meisten Menschen sind von komplizierter Sprache überfordert. Im Jahr 2009 führte die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) eine Studie durch. Das Ergebnis war, dass 86 Prozent der Deutschen Probleme damit haben, die Texte von Ämtern und Behörden zu verstehen. Das galt nicht nur für Personen mit einfacher Schulbildung, sondern auch für 81 Prozent der Befragten mit Abitur oder Studium.1 Die Nielsen Norman Group fand im Jahr 2017 zudem heraus, dass alle Menschen verständliche Informationen bevorzugen, auch Experten.2

Bildquelle: WORTLIGA Tools GmbH

Städte verschwenden Geld mit schwerer Sprache

Eine klare und einfache Kommunikation ist nicht nur ein Gebot der Inklusion, sondern steigert die Effizienz von Ämtern, Behörden und Unternehmen. Forschungen belegen zum Beispiel, dass Behörden durch verständlichere Informationen Zeit und Geld sparen, weil Bürger weniger Rückfragen haben.3

Schwer verständliche Informationen: Risiko für Gesundheit und Wohlstand

Für die Studie analysierte die Wortliga Tools GmbH pro Stadt fünf Themenkomplexe mit jeweils fünf Texten. Die Themen waren: Wohnungssuche, Informationen zu COVID-19, Mobilität und Verkehr, Barrierefreiheit sowie Unterstützung von Familien. Die Autoren verwendeten dafür ihre Software „Wortliga Textanalyse“ und bestimmten damit das Sprachniveau. Außerdem berechneten sie den Lesbarkeitsindex, ein Wert von 0 bis 100. Der Wert von 100 bedeutet die höchste Verständlichkeit.

Die durchschnittliche Punktezahl der städtischen Websites lag bei nur 38. Das bescheinigt den Städten dringenden Nachholbedarf: Verständliche Informationen nehmen Einfluss auf wichtige Entscheidungen jedes Einzelnen, etwa bei gesundheitlichen Fragen. 4

Exklusion der Mehrheit: Bürger müssen sich durch Behördendeutsch mühen

„Deutsche Städte, Ämter und Behörden erfüllen mit ihren Angeboten in “Leichter Sprache” den gesetzlichen Pflichtteil. Diese Sprache aus der Behindertenhilfe eignet sich aber nicht für alle. Bürgerfreundliche Kommunikation bedeutet, dass ein Großteil der Bevölkerung die Inhalte versteht und gern liest“, sagt Gidon Wagner.

Städte wie Nürnberg, Hamburg und München sind bereits auf einem guten Weg, wie die Studie zeigt. Auch kleine Städte wie Coburg geben sich beim Informieren ihrer Bürger sichtbar Mühe und übertreffen damit so manche Metropole in Bezug auf Klarheit. Die meisten anderen Städte – darunter Berlin – haben noch viele Löcher zu stopfen, um die Mehrheit auf Augenhöhe zu informieren.

Das Ranking der Städte finden Sie hier: https://wortliga.de/verstaendlichkeit-deutsche-staedte/

 

Checklist für Behörden

Diese Checkliste hilft Behörden dabei, ihre Texte verständlicher und ansprechender zu gestalten:

  • Überlegen Sie sich vor dem Schreiben, welche Fragen Ihre Leser haben und klären Sie diese Fragen im Text
  • Schreiben Sie keine zu langen Sätze, keine Schachtelsätze und wenige Nebensätze (Richtwert: 9 bis 15 Wörter pro Satz)
  • Verwenden Sie eher kurze Wörter (bis zu drei Silben)
  • Verwenden Sie Wörter, die Ihre Leser kennen
  • Schreiben Sie aktiv und nicht passiv
  • Sprechen Sie Leser persönlich an
  • Verwenden Sie keine Abkürzungen (Stunden statt Std.).
  • Nutzen Sie viele Verben und vermeiden Sie den Nominalstil (Verbessern statt Verbesserung)

 

 

Zur Studie

Messmethode: So untersuchten wir die Websites für rund 14 Millionen Bürger

Mit Textanalyse-Software untersuchten wir für jede Stadt fünf Themenkomplexe, bestehend aus jeweils fünf Texten. Die Themenbereiche umfassten Wohnungssuche, Informationen zu COVID-19, Mobilität und Verkehr, Barrierefreiheit sowie Unterstützung von Familien. Wir setzten unsere Software „Wortliga Textanalyse“ ein, um das Sprachniveau dieser Texte zu bestimmen. Zudem berechneten wir den Lesbarkeitsindex, der Werte von 0 bis 100 annimmt, wobei 100 die höchste Verständlichkeit repräsentiert.

So schlägt sich das Sprachniveau auf das Ranking nieder: Wir untersuchten pro Stadt 25 Texte und vergaben je nach Komplexität Punkte. Texte auf B1-Niveau erhielten drei Punkte, B2-Texte erhielten zwei Punkte, C1-Texte einen Punkt. Texte auf C2-Niveau erhielten keinen Punkt. Die Gesamtpunktzahl entschied über die Platzierung der Stadt. Bei Gleichstand der Punktezahl zogen wir die Lesbarkeit hinzu.

Der Lesbarkeitsindex der WORTLIGA Textanalyse errechnet sich unter anderem aus der durchschnittlichen Satz- und Wortlänge eines Textes sowie dem Anteil schwer verständlicher Formulierungen, wie Passiv- und Perfekt-Konstruktionen und Substantivierungen. Dieses Verfahren ist vergleichbar mit dem international anerkannten Flesch-Reading-Ease.

 

Quellen:

1 gfds.de/wp-content/uploads/2014/08/Umfrage_Rechts-_und_Verwaltungssprache.pdf
nngroup.com/articles/plain-language-experts/
plainlanguage.gov/resources/articles/the-bottom-line/
4 degruyter.com/document/doi/10.1515/pubhef-2016-2148/html?lang=de

 

 

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Alex Frei wird Teilhaber und Verwaltungsrat der ältesten Uhrenfabrik der Schweiz

 

Fussballer, Trainer und Rekordtorschütze der Schweizer Nationalmannschaft, Alex Frei, beteiligt sich ab sofort an der Uhrenmarke DuBois et fils, die Ihren Sitz seit 2012 in Basel hat. Er nimmt Einsitz im Verwaltungsrat und unterstützt das Management beim Ausbau der Geschäftstätigkeiten.

«Was mich an DuBois et fils begeistert, ist diese einzigartige Verbindung von Tradition und Innovation», verrät Alex Frei. DuBois et fils ist eine der ältesten Uhrenmarken der Schweiz und wurde 1785 in Le Locle gegründet. Heute werden stark limitierte Kollektionen und Einzelstücke hergestellt. Jede Uhr ist mit einem historischen Schweizer Uhrwerk aus dem letzten Jahrhundert ausgestattet.

«Es fasziniert mich, wie hier traditionelle Uhrmacherkunst mit moderner Technologie verknüpft werden. Diese Uhren haben das gewisse Etwas!»

Alex Frei

Luxusuhren mit einem gewissen Etwas

Alex Frei ist es ein grosses Anliegen, dass die Geschichte der Schweizer Uhrenindustrie wertgeschätzt wird, wie wichtig es ihm jedoch ist, dabei ungewohnte Wege zu beschreiten. Aus diesem Grund ist der neue Teilhaber auch auf DuBois et fils aufmerksam geworden: «Es fasziniert mich, wie hier traditionelle Uhrmacherkunst mit moderner Technologie verknüpft werden. Diese Uhren haben das gewisse Etwas!»

Bei DuBois et fils sind alle Zeitmesser in einer Blockchain registriert. Damit können Informationen und Daten zur Uhr gespeichert und rückverfolgt werden. «Hier wird die Geschichte jeder Uhr in einer separaten, digitalen Chronik gespeichert. Diese ungewöhnliche Herangehensweise überzeugt mich und macht das Tragen dieser eleganten, zeitlosen Uhren zu einem besonderen Erlebnis», erklärt Alex Frei.

Uhren mit digitalen Tagebüchern

DuBois et fils hat in der Digitalisierung neue Standards gesetzt und sich an die Spitze der Schweizer Luxusuhrenindustrie katapultiert. Seit einem Jahr werden auch Uhren angeboten, deren Chroniken von bekannten Persönlichkeiten kuratiert werden.

In so genannten «NFT-Diaries» haben zum Beispiel João Cancelo vom FC Barcelona oder Cristian Romero von Tottenham dreissig Tage aus ihrem Leben dokumentiert. Persönliche Tagebucheinträge existieren unter anderem auch von Alexandra Kosteniuk, Schachweltmeisterin, oder Amandine Albisson, Danseuse Étoile an der Pariser Oper.

Alex Frei hat eine grosse Karriere im Fussball hingelegt. Bei seinen Vereinen übernahm er stets viel Verantwortung und war dank seines grossen Einsatzes für jede Mannschaft unverzichtbar.

Thomas Steinemann, CEO von DuBois et fils, freut sich über seine Beteiligung an der ältesten Uhrenfabrik der Schweiz: «Dass Alex Frei nicht einfach ein Investor ist, sondern auch im Verwaltungsrat der Philippe DuBois & Fils SAVerantwortung übernimmt und am Geschäftsausbau interessiert ist, macht die Verbindung zu etwas ganz Besonderem».

 

 

Weitere Auskünfte: Thomas Steinemann, CEO DuBois et fils, info@duboisfils.swiss,

300 Millionen Flaschen Champagne

Comité Champagne: Knapp 300 Millionen Flaschen Champagne im Jahr 2023 weltweit ausgeliefert

Der weltweite Absatz von Champagne im Jahr 2023 beläuft sich auf 299 Millionen Flaschen. Das ist ein Rückgang von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach drei außergewöhnlichen Jahren kehrt die Champagne damit zu einem Absatz wie vor der Covid-Pandemie zurück.

„…mit einem stabilen Umsatz blickt die Champagne optimistisch in die Zukunft, trotz des geopolitischen Kontextes und der Entwicklung der Weltwirtschaft.“

David Chatillon, Präsident der Union des Maisons de Champagne und Co-Präsident des Comité Champagne

Von 297,3 Millionen Flaschen im Jahr 2019 waren die Verkäufe im Pandemie-Jahr 2020 um 18 Prozent zurückgegangen. Danach stieg der Champagne-Absatz innerhalb von zwei Jahren um 33 Prozent und erreichte 2022 über 325 Millionen Flaschen.

Frankreich verzeichnet 2023 mit 127 Millionen verkauften Flaschen einen Rückgang um 8,2 Prozent. Der Heimatmarkt leidet stärker als die Exportmärkte unter der Inflation, die die Verbraucher ganzjährig belastete.

Der Export geht 2023 ebenfalls um 8,2 Prozent zurück, übertrifft jedoch mit 172 Millionen Flaschen deutlich das Niveau von 2019 (156 Millionen Flaschen) und macht nun mehr als 57 Prozent des Gesamtabsatzes aus, gegenüber 45 Prozent vor zehn Jahren. Der Aufbau von Lagerbeständen durch Händler im Jahr 2022, aus Angst vor Engpässen, erklärt diesen Exportrückgang teilweise.

Trotz des Absatzrückgangs steigt die Nachfrage nach höherwertigen Cuvées, vor allem im Export. Dadurch gelingt es den Winzern und Häusern der Champagne, ihren weltweiten Umsatz über 6 Milliarden Euro zu halten.

Maxime Toubart, Präsident des Syndicat Général des Vignerons und Co-Präsident des Comité Champagne, freut sich: „Dies ist die Rückkehr zur Normalität. Champagne ist eine Ursprungsbezeichnung, die in einem fest abgegrenzten Gebiet erzeugt wird und strengen Regeln unterliegt. Dies ermöglicht uns kein dauerhaftes Mengenwachstum.“

David Chatillon, Präsident der Union des Maisons de Champagne und Co-Präsident des Comité Champagne sagt: „Der Absatzrückgang wurde von uns erwartet. Aber mit einem stabilen Umsatz blickt die Champagne optimistisch in die Zukunft, trotz des geopolitischen Kontextes und der Entwicklung der Weltwirtschaft.“

 

Der Comité Champagne

champagne.de

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Comité Champagne

TÜV-Umfrage: Mehrheit sieht in Künstlicher Intelligenz eine Gefahr für die Demokratie

TÜV-Verband Umfrage: Deepfakes verunsichern viele Menschen. Umsetzung des europäischen AI Acts vorbereiten. Künstliche Intelligenz das zentrale Thema des World Economic Forum 2024 in Davos. TÜV AI.Lab im „AI House Davos“ vertreten.

 

Eine relative Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist der Meinung, dass Künstliche Intelligenz (KI) eine Gefahr für die Demokratie darstellt: 46 Prozent der Bundesbürger:innen stimmen dieser Aussage zu. Auf der anderen Seite sehen 43 Prozent diese Gefahr derzeit nicht und 11 Prozent antworten mit „weiß nicht“. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.008 Personen ab 16 Jahren ergeben. „Künstliche Intelligenz ist als Technologie eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, anlässlich des World Economic Forum in Davos.

„Neben den großen Chancen in Bereichen wie der Medizin, der Mobilität oder der Robotik entstehen neue Risiken unter anderem für unser Mediensystem und die Demokratie.“ Das vergangene Jahr habe gezeigt, dass generative KI-Systeme wie ChatGPT enormes Potenzial bei der automatisierten Erstellung und Verbreitung von Inhalten und so genannten Deepfakes haben. Laut Umfrage sind 91 Prozent der Befragten der Ansicht, dass kaum noch erkennbar sein wird, ob Fotos oder Videos echt oder gefälscht sind. Auch der Wahrheitsgehalt von mit Hilfe von KI erzeugter Texte sei nicht mehr nachvollziehbar, sagen 83 Prozent. Und 81 Prozent glauben, dass KI die Verbreitung von „Fake News“ massiv beschleunigen wird. Bühler: „KI-Systeme können dafür genutzt werden, Desinformation zu verbreiten und die Polarisierung der Gesellschaft weiter zu verstärken. Im Superwahljahr 2024 stehen in den USA und auch in Europa wichtige Wahlen an. KI darf dabei nicht zur Achillesferse der Demokratie werden.“

Die Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz sind ein wichtiges Thema auf dem diesjährigen World Economic Forum, bei dem Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Davos zusammenkommen. Neben den wirtschaftlichen Chancen werden dabei auch die globalen Rahmenbedingungen für die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Anwendungen eine zentrale Rolle spielen.

„In Europa kommt es jetzt darauf an, ein Ökosystem zu schaffen, in dem sichere innovative KI-Anwendungen entwickelt werden können.“

Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands

„Mit der Einigung auf den AI Act hat die EU bei der KI-Regulierung vorgelegt“, sagte Bühler. So werden KI-Anwendungen mit inakzeptablen Risiken wie Social Scoring verboten. KI-Systeme mit hohem Risiko müssen grundlegende Sicherheits- und Transparenzanforderungen erfüllen. Dazu zählen Anforderungen in Bezug auf Nachvollziehbarkeit, Risikomanagement oder Cybersecurity. „Doch bis die Regelungen wirksam werden, wird es noch einige Jahre dauern“, so Bühler. „In Europa kommt es jetzt darauf an, ein Ökosystem zu schaffen, in dem sichere innovative KI-Anwendungen entwickelt werden können.“ Dazu gehören auch entsprechende Test- und Prüfverfahren für die KI-Systeme. Zu diesem Zweck haben die TÜV-Unternehmen das „TÜV AI.Lab“ gegründet, das mit Forschungseinrichtungen, Verbänden und Normungsinstituten zusammenarbeitet.

TÜV AI.Lab im AI House Davos vertreten

Das TÜV AI.Lab wird während des World Economic Forums im „AI House Davos“ vertreten sein. Hier kommen Vertreter:innen aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Medien und anderen Institutionen zusammen, um sich über das Thema vertrauenswürdige KI auszutauschen. „Wir wollen den globalen Dialog vorantreiben und ein gemeinsames Verständnis darüber entwickeln, wie wir mit dem rapiden Fortschritt der KI-Technologie umgehen müssen“, sagte Franziska Weindauer, Geschäftsführerin des TÜV AI.Labs. „Wir wollen unsere Erkenntnisse mit anderen Experten darüber teilen, wie man KI testet und zertifiziert, welche Herausforderungen damit verbunden sind und wie diese Prozesse bei einer digitalen Technologie wie KI völlig neu gedacht werden müssen.“

 

Weitere Informationen unter: www.tuev-verband.de/digitalisierung/kuenstliche-intelligenz, www.tuev-lab.ai und www.aihousedavos.com

 

 

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Die Verlagerung zur verteilten Cloud: Die nächste Ära der Cloud-Infrastruktur

Die Verlagerung zur verteilten Cloud: Die nächste Ära der Cloud-Infrastruktur

Technologien entwickeln und wandeln sich kontinuierlich. In diesem Kontext hilft Cloud Computing als transformative Kraft den Unternehmen, sich in einem noch nie dagewesenen Tempo anzupassen, zu skalieren und Innovationen zu realisieren. Die hohe Rechenleistung der riesigen, zentralisierten Rechenzentren, die den aktuellen Status überhaupt erst möglich gemacht haben, ist weiterhin notwendig.

Gleichzeitig treibt die Notwendigkeit, ein immer besseres Erlebnis zu bieten, die Cloud kontinuierlich weiter an die Edge. Dafür braucht es ein neues und zukunftsorientiertes Cloud-Modell – eines, das eher dezentral und Cloud-nativ ist statt zentralisiert und an bestimmte Plattformen gebunden.

Akamai hat diese anstehende Veränderung wissenschaftlich validiert – und zwei globale Studien in Auftrag gegeben: zum einen „Distributed Cloud: Technology’s Next Act“ von ClearPath Strategies, für die insgesamt 425 IT-Führungskräfte befragt wurden, und zum anderen „Developer Perceptions of Distributed Cloud“ von SlashData mit 700 professionellen Cloud-Entwicklern. Ziel ist die Untersuchung der Wahrnehmung und des Interesses an dieser Entwicklung unter besonderer Beachtung der damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. Die Ergebnisse beider Studien zeigen, dass die Entwicklung hin zu einer verteilten Cloud bereits weit fortgeschritten ist.

„Aus gutem Grund haben die Unternehmen die verteilte Cloud als Bestandteil ihrer Infrastruktur eingeführt: Sie bietet eine überlegene Skalierbarkeit, Leistung und Flexibilität, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen – ein echter Multiplikator zur Erfüllung aller Anforderungen moderner Anwendungen.“

John Garrett, Gründer und Partner von ClearPath Strategies

Treiber und Vorteile der verteilten Cloud: Einblicke von IT-Führungskräften und Entwicklern

ClearPath Strategies fand heraus, dass zwei Drittel der IT-Entscheidungsträger von einer Zunahme ihrer Nutzung verteilter Cloud-Dienste in den nächsten 12 Monaten ausgehen. Dabei gab mehr als ein Drittel an, dass vor allem die Vorteile der verteilten Cloud für ihre IT-Strategie entscheidend sind. Als Hauptgründe für diesen Anstieg identifizierte die Studie die Erhöhung der Workload-Sicherheit und die Verbesserung der Zuverlässigkeit.

Dazu John Garrett, Gründer und Partner von ClearPath Strategies: „Unsere Untersuchung macht deutlich, dass die Entwicklung der führenden Cloud-Anbieter neue Lösungen erfordert. Diese müssen über die Hyperscaler und die traditionellen Cloud-Lösungen hinausgehen oder sie ergänzen. Aus gutem Grund haben die Unternehmen die verteilte Cloud als Bestandteil ihrer Infrastruktur eingeführt: Sie bietet eine überlegene Skalierbarkeit, Leistung und Flexibilität, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen – ein echter Multiplikator zur Erfüllung aller Anforderungen moderner Anwendungen.“

SlashData registrierte eine ähnliche Reaktion. Entwickler wurden nach ihrer Vertrautheit mit verteilten Clouds befragt. Mehr als die Hälfte (55%) gab an, verteilte Cloud-Dienste in irgendeiner Form zu nutzen.

Dabei sind es nicht nur Vertrautheit und Nutzungsgrad, die als Treiber für die Dynamik der verteilten Cloud verantwortlich sind. Führende IT-Entscheider in Unternehmen, in denen die verteilte Cloud eine entscheidende Rolle in der IT-Strategie spielt, berichten von bedeutenden Wettbewerbsvorteilen in den Bereichen wie erhöhte Sicherheit (53%), Kundenzufriedenheit (48%), Skalierbarkeit der Ressourcen (45%), Kosteneinsparung (34%) und Abrechnungstransparenz (30%). Weitere Vorteile der verteilten Cloud, die für Entwickler eine zentrale Rolle spielen sind eine optimierte Nutzererfahrung durch geringere Latenzzeiten (38%), mehr Flexibilität bei der Skalierung in verschiedenen geografischen Gebieten (34%) sowie eine größere Kapazität für die Verarbeitung datenintensiver Anwendungen (33%). Ein Drittel der IT-Entscheider nannte Sicherheit und Zuverlässigkeit als Hauptmotive für die geplante verstärkte Nutzung der verteilten Cloud.

Darüber hinaus ergab die Studie von ClearPath Strategies, dass die Sicherheit auch zentraler Faktor bei der Wahl des Anbieters einer verteilten Cloud ist – und zwar über die gesamte Bandbreite der Anbieter hinweg.

Strategische Rolle der verteilten Cloud in verschiedenen Sektoren – Vorteile in verschiedenen Regionen

Die Umfragen ergaben überdies eine Übereinstimmung von IT-Entscheidungsträgern und Entwicklern hinsichtlich der wichtigsten Anwendungsfälle für die verteilte Cloud. IT-Führungskräfte sehen die Vorteile in den Bereichen Big Data/Analytik (56 %) und KI/ML-Workloads (47 %). Entwickler betonen den Nutzen in Big Data und Analytik (47 %) sowie Echtzeitanwendungen (42 %) und KI/ML (39 %). Die potenziellen Vorteile der verteilten Cloud werden dabei über alle geografischen Grenzen hinweg erkannt.

Wettbewerbsvorteile durch die Einführung der verteilten Cloud 

Unternehmen und Entwickler, die alle Potenziale der verteilten Cloud nutzen, können sich Wettbewerbsvorteile durch höhere Leistung, bessere Sicherheit und größere Skalierbarkeit verschaffen – und damit letztendlich eine bessere Erfahrung für ihre Anwender bewirken.

Um einen Gesamtüberblick der Antworten der IT-Entscheidungsträgern zu erhalten, können Sie sich das Whitepaper von ClearPath Strategies Distributed Cloud hier herunterladen: The Next Act of Technology herunter.

Wenn Sie mehr über die Antworten der Entwickler zu ihren Ansichten über die verteilte Cloud erfahren möchten, laden Sie den Bericht „Developer Perceptions of Distributed Cloud“ von SlashData herunter.

 

Weiterführende Informationen finden Sie unter akamai.com/de und akamai.com/de/blog

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Finanzinstitute und der Kryptohandel

Infrastruktur und Regulierung – Entscheidende Treiber für Banken im Bereich Digital Assets

Gastautor ist Andy Flury, CEO von Wyden

Nach den Negativschlagzeilen des letzten Kryptowinters – von FTX und Celsius bis Silvergate und Signature – hat sich der Markt für Kryptowährungen gedreht und es kam zu einem fulminanten Neustart. Vor allem der Bitcoin hat stark an Wert zugelegt und ist seit Jahresbeginn um rd. 150 % gestiegen (Stand: 15.12.2023). Wie kam es dazu?

Neben einer allgemeinen Markterholung und dem anstehenden Halfing (der planmäßigen Veränderung der Vergütung von Bitcoin-Mining) dürften für das Wiederaufblühen des Kryptomarktes vor allem folgende Faktoren eine Rolle spielen: die zunehmende Regulierung, in der Europäischen Union mit der Markets in Crypto Assets Regulation (MiCA), und die damit einhergehende Rechtssicherheit für Institutionelle, was sich insbesondere in immer mehr bankeigenen Kryptoangeboten niederschlägt; sowie die ständig wachsende Zahl an Anträgen für die Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA.

Doch welche Lehren sollten Banken und andere institutionelle Investoren aus dem Kryptowinter ziehen? Welche Regeln gibt es bei der Anbindung an den Kryptohandel zu beachten, um im Kontext von MiCA dem Endkunden eine optimale und sichere Lösung bieten zu können, welche dem etablierten Bankenstandard entspricht?

Vom Wilden Westen zur zivilisierten Handelsgemeinschaft

Bei der Marktentwicklung des Bitcoins lief vieles konträr zu den üblichen Entwicklungen auf dem Finanzmarkt. Diesmal waren es nicht Institutionelle Anleger, die einen Trend setzen. Vielmehr waren es Privatanleger, die den Markt entdeckten. Dementsprechend ist der Handel noch immer extrem fragmentiert und die Handelsinfrastruktur noch nicht ausgereift. Doch Kryptowährungen etablieren sich nun immer mehr bei professionellen Investoren, die eine entsprechende professionelle Infrastruktur nach Bankenstandard erwarten. In Deutschland haben die größten Privatbanken des Landes, die Deutsche Bank und die Commerzbank, 2023 Lizenzen für die Verwahrung von digitalen Assets für ihre institutionellen Kunden erhalten. Auch die als eher konservativ geltenden Genossenschaftsbanken zeigen sich offen für Kryptoangebote: gemäß einer Umfrage des Genossenschaftsverbands erwägt jede zweite Genossenschaftsbank, gar ihren Privatkunden den Handel mit Kryptowährungen zu ermöglichen.

Chinese Walls sollten bei Kryptobörsen etabliert sein

Auch wenn die Professionalisierung des Kryptohandels voranschreitet, finden sich bei einigen Kryptobörsen noch Strukturen vor, die den Grundsätzen des Risikomanagements widersprechen. So wurden beispielsweise bei FTX sämtliche Dienstleistungen wie Handel, Verwahrung oder Brokerage zusammengeworfen und nicht wie bei Banken in verschiedenen Abteilungen strikt voneinander getrennt. Dieser Umstand erhöht im Falle von Missbrauch und korruptem Verhalten die potentielle Schadenshöhe enorm und bewirkte bei FTX den Kollaps des Instituts und den Totalverlust für Anleger. Deshalb sollten nur Kryptobörsen an ein professionelles Handelssystem angeschlossen werden, die gemäß einer vernünftigen Governance über die Aufteilung und klare Trennung („Chinese Walls“) der verschiedenen Unternehmensfunktionen verfügen.

Counter-Party-Risiko minimieren

Wie die FTX-Pleite gezeigt hat, kann es sich für Anleger fatal auswirken, wenn ihre Transaktionen nur über einen einzigen Handelsplatz ausgeführt werden, mag dieser auch noch so groß und bekannt sein, wie es bei FTX einst war. Deshalb ist es bei der Anbindung an den Kryptohandel ratsam, mehrere Handelskontrahenten einzubeziehen. Zwar erhöht das für eine Bank die Komplexität und auch die Liquiditätskosten. Doch im Sinne der Risikostreuung sollten nie alle Eier in einen Korb gelegt werden, um einen Totalverlust der Assets zu vermeiden. Dabei sollte jede Kryptohandelsplattform einer ausführlichen Due Diligence-Prüfung unterzogen und Haftungsfragen geklärt werden. So stellt sich beispielsweise bei der Insolvenz einer Kryptobörse die Frage, ob der Broker oder die Kryptobörse gegenüber dem Anleger haftet.

Smartes Cash-Management umsetzen

Im Zuge der Pleiten der Kryptobörsen entstand die Nachfrage nach Smart-Cash-Management-Lösungen, die den Transfer der Assets zwischen den Banken und den Kryptobörsen flexibilisieren und das bei den Kryptobörsen hinterlegte Geld für Transaktionen auf ein Minimum reduzieren.  Unglücklicherweise waren es gerade die beiden kollabierten US-Banken Signature und Silvergate, die hier den Marktstandard gesetzt hatten. Dieser Wegfall verstärkte die Krise im Krypto-Winter weiter. Echte Alternativen haben sich noch nicht etabliert. An den US-Dollar gekoppelte Stablecoins wie Tether oder USDC weisen bisher noch Verzögerungen bei Transaktionen auf und können unter Umständen hoch volatil sein. Eine Möglichkeit für die sofortige Liquiditätsbereitstellung auf Euro-Basis stellt SEPA Instant dar. Doch hier liegt die Krux für institutionelle Investoren in der mangelnden Marktdurchdringung und in der begrenzten Transaktionshöhe. Der von der Federal Reserve seit Juli 2023 bereitgestellte Instant Payment Service FedNow kann bisher nur von US-Bankinstituten genutzt werden. Zumindest ist es in der Lage, das langsamere ACH- oder SWIFT-Netzwerk in Bezug auf Sofortzahlungsdienstleistungen abzulösen. Darüber hinaus könnten sich die Lösungen für außerbörsliche Abwicklung (off-exchange settlement) über Anbieter wie Copper Clearloop oder Fireblocks als marktdominierende Lösung für das smarte Cash Management etablieren.

Für die erfolgreiche Implementierung eines smarten Cash-Managements ist es für Banken unerlässlich, den Cash-Managementprozess durch die Automatisierung einzelner Funktionen wie dem Rebalancing oder dem Zahlungsausgleich zu optimieren. Zudem kann über dynamische Cash-Transfers erreicht werden, dass die bei den Kryptobörsen hinterlegten Geldmengen je nach Handelszeit verringert oder erhöht werden können. Hier zeichnen sich jetzt Lösungen ab, die bei Marktteilnehmern aus dem etablierten Bankenmarkt durchaus für Sicherheit und Vertrauen sorgen, auch wenn das System noch nicht perfekt ist. Die Risiken sind erkannt und werden Schritt für Schritt reduziert.

Krypto-Regulierung als wichtiger Treiber und Chance für Banken

Auch wenn es zwingend geboten ist, aus dem vergangenen „Krypto-Winter“ zu lernen, so sind es doch die regulatorischen Rahmenbedingungen, wie MiCA in Europa, die in den Mittelpunkt rücken. Dies stellt eine einzigartige Gelegenheit für Banken und andere Finanzinstitute dar, beim institutionellen Kryptohandel eine Führungsrolle zu übernehmen. Die Infrastruktur für ein fortschrittliches und integriertes Handelsökosystem ist bereits vorhanden. Jetzt sind die Banken gefordert, diese Technologien rasch zu adaptieren, angetrieben durch die bevorstehende regulatorische Sicherheit, die MiCA bringen wird – sowie den sich bietenden Chancen auf dem Markt für digitale Vermögenswerte.

In diesem immer noch jungen Markt ist die Rolle der Regulierung entscheidend für die Strategie einer Bank im Bereich Digital Assets. Dieses Szenario ist eine Aufforderung zum Handeln, insbesondere für europäische Banken. Denn nun kennen die Banken die Rahmenbedingungen und können entsprechende lukrative Geschäftsmodelle umsetzen, die ihren Millionen Kunden einen gewohnt stabilen Zugang zu den Kryptomärkten gewährleisten.

 

 

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Mobiles Arbeiten erhöht die Gefahr von Cyberangriffen in Unternehmen

TÜV-Verband Umfrage: Jedes vierte Unternehmen berichtet von Problemen mit der IT-Sicherheit beim mobilen Arbeiten. Ursachen sind private Nutzung, Software-Wildwuchs und fehlender persönlicher Kontakt. Zwei von drei Unternehmen ermöglichen Mitarbeitenden Homeoffice und mobiles Arbeiten – jedes fünfte sogar „Workation“ im Ausland.

Homeoffice und mobiles Arbeiten führt in vielen Unternehmen zu Problemen mit der Cybersicherheit: Gut jedes vierte Unternehmen in Deutschland stimmt der Aussage zu, dass mobiles Arbeiten erhebliche IT-Sicherheitsprobleme verursacht (26 Prozent). Die Größe der Unternehmen spielt dabei eine untergeordnete Rolle. 25 Prozent der kleinen Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitenden, 28 Prozent der mittleren und 24 Prozent der großen Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden berichten von IT-Sicherheitsproblemen. Das sind Ergebnisse einer Forsa-Umfrage unter 500 Unternehmen ab 10 Mitarbeitenden im Auftrag des TÜV-Verbands. „Homeoffice und mobiles Arbeiten haben sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der Arbeitswelt etabliert“, sagt Marc Fliehe, Fachbereichsleiter Digitalisierung und Bildung beim TÜV-Verband. „Für Arbeitnehmer gilt mobiles Arbeiten als ein Segen, für die IT-Sicherheit des Arbeitgebers können die daraus resultierenden Risiken aber eine Herausforderung sein: Die Gefahr eines IT-Sicherheitsvorfalls steigt.“

Die Unternehmen bestätigen in der Umfrage, dass mobiles Arbeiten die Wahrscheinlichkeit von IT-Sicherheitsvorfällen erhöht. So stimmten 73 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass die Anfälligkeit für Cyberangriffe steigt, wenn Endgeräte des Arbeitgebers auch privat genutzt werden. Sind die Beschäftigten mit den Geräten im heimischen oder in öffentlichen Netzwerken unterwegs, erhöht dies ebenfalls das Risiko eines Angriffs (71 Prozent). Eine wachsende Anzahl an Tools und Anwendungen erhöht für 63 Prozent der Unternehmen die Komplexität und das IT-Sicherheitsrisiko. Und etwas weniger als die Hälfte der Unternehmen (44 Prozent) befürchtet mehr Angriffe durch Social Engineering, weil sich die Mitarbeitenden nicht mehr persönlich kennen. „Remote-Work erweitert die Angriffsfläche für Cyberkriminelle“, sagt Fliehe. „Es ist daher unerlässlich, dass Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken und ihre Mitarbeitenden kontinuierlich für Risiken sensibilisieren.“ Vielen Unternehmen scheint das nicht zu gelingen: Immerhin ein Drittel (33 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass es schwierig ist, das Bewusstsein für Cybersicherheit bei mobil Arbeitenden aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Und 23 Prozent geben an, dass es schwierig ist, den mobil arbeitenden Mitarbeiter:innen bei IT-Problemen zu helfen.

Homeoffice und mobiles Arbeiten hat sich in deutschen Unternehmen etabliert

Trotz der IT-Risiken, die mit der Arbeit außerhalb der Büros oder Betriebsstätten des Arbeitgebers verbunden sind, hat die Mehrheit der befragten Unternehmen eine Homeoffice-Regelung: 65 Prozent der Unternehmen ermöglichen ihren Angestellten mobiles Arbeiten. Insbesondere für große Unternehmen (87 Prozent) und mittlere Unternehmen (79 Prozent) ist Homeoffice mittlerweile Standard. Bei kleineren Unternehmen mi 10 bis 49 Mitarbeitenden bietet immerhin rund jedes zweite (53 Prozent) seinen Beschäftigten die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten an.

Deutliche Unterschiede zeigen sich aber bei der Frage, wie viel Zeit die Mitarbeitenden außerhalb des Betriebs tätig sein dürfen. Bei knapp einem Drittel (29 Prozent) sind nur ein bis zwei Tage Homeoffice pro Woche erlaubt. Drei bis vier Tage sind es bei 12 Prozent und zeitlich unbegrenzte Telearbeit ist ebenfalls bei 12 Prozent der Unternehmen möglich. In den meisten Fällen gibt es keine unternehmensweite Vereinbarung, sondern die einzelnen Abteilungen regeln, wie viele Tage pro Woche Homeoffice möglich sind (45 Prozent).

Fast jeder dritte Arbeitgeber ermöglicht Workation

Deutlich weniger Zustimmung als das Homeoffice erhält die sogenannte Workation, also die Möglichkeit, für einen längeren Zeitraum fernab des eigentlichen Standortes in einer anderen Stadt innerhalb Deutschlands oder auch im Ausland zu arbeiten. Immerhin knapp jedes dritte Unternehmen (29 Prozent) ermöglicht seinen Beschäftigten einen längerfristigen Arbeitsplatzwechsel innerhalb des Landes. Bei einem Fünftel ist das Arbeiten in einem anderen Land sogar für längere Zeit möglich (20 Prozent). Zwei Drittel der Unternehmen (69 Prozent) hingegen erlauben ihren Angestellten nicht, aus einer anderen Stadt oder einem anderen Land zu arbeiten (2 Prozent machen keine Angabe).

Hinweise für hohe Cybersicherheit beim mobilen Arbeiten

Mit den folgenden Tipps können Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Cybersicherheit beim mobilen Arbeiten verbessern:

  • Sicherheitsrichtlinie festlegen und befolgen: Um die Informationssicherheit zu gewährleisten, sollten Arbeitgeber explizite Regelungen für mobiles Arbeiten aufstellen und schriftlich festhalten. Es muss festgelegt werden, welche Aufgaben und Informationen außerhalb des Unternehmens bearbeitet und transportiert werden dürfen. Hierfür sind Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, die von den Mitarbeitenden einzuhalten sind. Darüber hinaus muss festgelegt werden, welche Kommunikationskanäle unter welchen Bedingungen bei der mobilen Arbeit genutzt werden dürfen.
  • Arbeitnehmer sensibilisieren: Mobil arbeitende Beschäftige müssen für Cybersicherheit sensibilisiert und mit den geltenden Sicherheitsrichtlinien vertraut gemacht werden. Dazu gehören zum Beispiel der Umgang mit sensiblen Informationen, die fachgerechte Vernichtung von Daten und Datenträgern, der sachgemäße Transport von Arbeitsmaterialien und die sichere Kommunikation. Schulungen helfen, die Mitarbeitenden in die Sicherheitsmaßnahmen einzuweisen und beispielsweise für gezielte Cyberangriffe wie Phishing-Attacken zu sensibilisieren.
  • Sicheren Remote-Zugriff durch VPN ermöglichen: Um ihre Aufgaben zu erledigen, müssen Mitarbeitende regelmäßig auf interne Ressourcen des Unternehmens zugreifen. Werden dabei unsichere Protokolle genutzt, kann es zu so genannten MITM-Angriffen (Man-in-the-Middle) kommen, bei denen sensible Informationen abgegriffen und manipuliert werden. Damit mobil Arbeitende sicher auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen können, muss der Arbeitgeber einen sicheren Fernzugriff einrichten zum Beispiel durch kryptografisch abgesicherte „Virtual Private Networks“ (VPN). So genannte VPN-Tunnel sorgen dafür, dass Daten verschlüsselt übertragen werden.
  • IT-Systeme und Datenträger verschlüsseln: Werden firmeninterne Informationen unbefugt gelesen, gestohlen oder veröffentlicht, kann dies schwerwiegende Folgen für das Unternehmen haben. Daher muss der mobile Arbeitsplatz und damit der Zugriff auf vertrauliche Informationen bestmöglich abgesichert werden. Tragbare IT-Systeme wie Laptops oder Diensthandys sollten deshalb unbedingt verschlüsselt werden. Zudem sollten die Mitarbeitenden dafür sorgen, dass vertrauliche Dokumente und Unterlagen nicht in die Hände Dritter gelangen können.
  • Bildschirmschutzfolien verwenden: Mobiles Arbeiten bedeutet oft auch Arbeiten im Zug, am Flughafen oder an anderen öffentlichen Orten. Dabei besteht die Gefahr, dass Dritte an vertrauliche Daten wie Kundendaten oder Passwörter gelangen können, indem sie den Mitarbeitenden „über die Schulter schauen“. Auch videoüberwachte Bereiche können ein Problem darstellen. Mitarbeitende sollten daher Bildschirmschutzfolien nutzen, die den seitlichen Einblick auf den Monitor verhindern. Trotzdem sollten sie immer abwägen, welche Tätigkeiten an öffentlichen Orten durchgeführt werden sollten und welche nicht.

 

Methodik-Hinweis: Grundlage der Studienergebnisse ist eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands unter 501 Unternehmen ab 10 Mitarbeitenden in Deutschland. Befragt wurden Verantwortliche für IT-Sicherheit, darunter leitende Cybersecurity-Expert:innen, IT-Leiter:innen und Mitglieder der Geschäftsleitung.

Die Fragen lauteten: Im Vergleich zur Arbeit im Büro bzw. in den Gebäuden des Unternehmens: Führt mobiles Arbeiten Ihrer Meinung nach zu (eher) großen oder eher kleinen / keinen IT-Sicherheitsproblemen? Inwiefern stimmen Sie den Aussagen zur Cybersicherheit beim mobilen Arbeiten zu? Bietet Ihr Unternehmen Ihren Mitarbeitenden mobiles Arbeiten an? An wie vielen Tagen dürfen die Mitarbeitenden innerhalb einer Woche mobil arbeiten? Ist es in ihrem Unternehmen möglich, dass Mitarbeitende auch abseits ihres eigentlichen Standorts für längere Zeit in einer anderen Stadt und/oder in einem anderen Land arbeiten?

Hier geht es zur Studie

 

Weitere Informationen unter: https://www.tuev-verband.de/studien/cybersicherheit-in-deutschen-unternehmen

 

 

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Führen in der hybriden Arbeitswelt: Erkenne dich selbst!

Tipps von Psychologin Dr. Annelen Collatz 

Dr. Annelen Collatz ist Diplom-Psychologin, arbeitet und lebt in Essen/Ruhr. Sie hat das Deep Work Coaching entwickelt – aus ihrem großen Erfahrungsschatz bestehend aus dem Coaching von Wirtschaftschefs, Spitzensportlern sowie einer wissenschaftlichen Laufbahn. Collatz begleitet neben diversen Führungskräften in den Vorstandsetagen der deutschen Wirtschaft auch die deutsche Ruder-Nationalmannschaft („Deutschland-Achter“) und im Einzel-Coaching u.a. Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler. Sie ist Autorin und Co-Autorin von fünf Büchern – und gibt Antworten auf die drängendsten Fragen zur Führung in einer hybriden Arbeitswelt, beginnend mit der Selbsterkenntnis.

Die Pandemie ist vorbei. Geblieben ist eine Arbeitswelt, die wir als hybrid bezeichnen dürfen – mit Herausforderungen für Führungskräfte, die komplexer nicht sein könnten. Büros, die wegen Homeoffice immer noch halb leer sind. Videokonferenzen, bei denen Mitarbeiter die Kamera ausschalten. Individuelle Lösungen sind gefragt und gefordert, weil Wertschätzung inzwischen das große Thema ist. Wo also anfangen? Zuallererst bei sich selbst.

 

„Nur wer sich seiner selbst bewusst ist, wird in der Lage sein, diese Herausforderungen zu meistern. Warum? Führen ist immer eine Interaktion zwischen mindestens zwei Menschen. Das bedeutet, dass jeder selbst einen Anteil daran hat. Dies sollten wir uns immer wieder bewusst machen – und damit die Voraussetzung schaffen, sich auf mein Gegenüber einzulassen.“

Dr. Annelen Collatz

„Dieser erste Schritt lässt sich mit dem Begriff der Selbsterkenntnis am besten zusammenfassen. Darunter verstehen wir die Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen an uns selbst. Unter der Selbsterkenntnis lassen sich diverse Begriffe zusammenfassen:

 

  • Die Selbsterforschung beginnt, in dem ich mir dafür Zeit nehme – allein oder in externer professioneller Begleitung in einem Coaching. Es geht darum herauszufinden: Was tut mir gut, was nicht? Was triggert mich? Eine externe Begleitung hilft, schneller in die Erkenntnis zu kommen. Der Coach fragt und führt. Sein Ziel ist es, in die Tiefe zu gelangen und Erkenntnisse zu erlangen. Er ist ein guter Spiegel für die eigene Wirkung.
  • Sich seiner selbst bewusst werden, bedeutet: sich im Klaren zu sein, welche Fähigkeiten, Stärken und Schwächen ich habe. Ich bin mir meiner selbst bewusst, mit allen Ecken und Kanten. Wir sprechen vom Selbstbewusstsein. Je mehr ich mir bewusst bin, wie ich bin, was ich brauche und wie ich wirke, umso besser kann ich das auch einsetzen: um meine Ziele zu erreichen und wertschätzend zu führen.
  •  Um mein Ziel zu erreichen, braucht es auch ein Selbstvertrauen: Ich vertraue mir selbst. Ich traue mir und vertraue darauf, meine Fähigkeiten angemessen einsetzen zu können. Ich weiß, was ich brauche, um raus aus der Komfortzone zu gehen. Ich kann mich gut einschätzen. Wer kein Selbstvertrauen hat, ist in der Regel ängstlich. Wir wissen allerdings auch: Die Überschätzung des Selbstvertrauens kann kontraproduktiv sein. Es braucht von beiden immer eine gute Balance.
  • Führen kann die Führungskraft besser, die um die eigene Wertigkeit weiß. Unabhängig der Führungsebene. Ich weiß, wofür ich stehe, wo meine Grenzen sind und in welchen Situationen ich bereit bin, anderen entgegen zu kommen. Das hat etwas mit dem eigenen Wert zu tun. Dann reden wir vom Selbstwertgefühl.
  • Es bleibt für die Selbsterkenntnis noch ein letzter relevanter Begriff. Es ist die Selbstwirksamkeit: Ich bin mir bewusst, welche Wirkung ich habe und was ich bewirken kann. Was kann ich wie und in welcher Zeit erreichen?“

 

„Führung in der hybriden Arbeitswelt beginnt bei jeder Führungskraft selbst, indem sie sich mit sich selbst beschäftigt und sich klar wird über ihre Selbsterkenntnis, Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl. Diese Themen sollte jeder für sich definieren – gern auch in einem Coaching. Das ist die Basis für eine wertschätzende Führung in einer hybriden Arbeitswelt. Nur dann kann ich mich auf andere einlassen.“

 

Zum Reinhören:

Zum Thema spricht Dr. Annelen Collatz auch in ihrem Podcast „Finde den Kern“ – abzurufen unter https://ac-campus.de/podcast/. Das Gespräch dauert 30 Minuten.

 

 

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Roboter: Deutsche Industrie weltweit auf Rang drei

Die weltweite Roboterdichte hat einen neuen Höchststand erreicht.

Deutschland zählt zu den top-automatisierten Volkswirtschaften weltweit: Die Roboterdichte stieg im verarbeitenden Gewerbe auf 415 installierte Industrie-Roboter pro 10.000 Arbeitnehmer. Damit rangiert die deutsche Wirtschaft hinter Südkorea (1.012 Einheiten) und Singapur (730 Einheiten) auf Platz drei. Das sind Ergebnisse aus dem World Robotics 2023 Bericht der International Federation of Robotics.

„Die Roboterdichte ist eine wichtige Kennzahl, um den aktuellen Stand der Automatisierung messbar zu machen – Regionen und Länder lassen sich so miteinander vergleichen“, sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. „Das Automationstempo ist beeindruckend: Mit 151 Robotern pro 10.000 Beschäftigte hat die durchschnittliche Roboterdichte weltweit einen historischen Höchststand erreicht und das Ergebnis von vor sechs Jahren mehr als verdoppelt.“

Roboter: Deutsche Industrie weltweit auf Rang drei

 

„Die Roboterdichte ist eine wichtige Kennzahl, um den aktuellen Stand der Automatisierung messbar zu machen – Regionen und Länder lassen sich so miteinander vergleichen.“

Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics

Roboterdichte nach Regionen

Asien verzeichnet eine Roboterdichte von 168 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte in der verarbeitenden Industrie. Aus der Region zählen die Volkswirtschaften von Südkorea, Singapur, Japan, Festlandchina, Hongkong und Taiwan zu den Top-10 der automatisierten Länder weltweit. Die Europäische Union weist eine Roboterdichte von 208 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte auf, wobei Deutschland, Schweden und die Schweiz zum internationalen Top-10-Spitzenfeld zählen. Die Roboterdichte in Nordamerika liegt bei 188 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte. Die Vereinigten Staaten gehören auf Platz zehn ebenfalls zu den führenden Roboteranwendern in der Fertigungsindustrie.

Top-Länder

Die Republik Korea belegt den Spitzenplatz bei der Nutzung von Industrie-Robotern. Die koreanische Wirtschaft profitiert von zwei großen Anwenderbranchen – einer starken Elektronikindustrie und einer ausgeprägten Automobilindustrie.

Singapur folgt auf Rang zwei mit 730 Robotern pro 10.000 Beschäftigten – hat aber insgesamt eine vergleichsweise geringe Anzahl von Arbeitnehmern in der verarbeitenden Industrie.

Deutschland (415 Roboter pro 10.000 Beschäftigte) liegt weltweit an dritter Stelle. Die Roboterdichte Europas größter Volkswirtschaft ist seit 2017 um durchschnittlich 5 % pro Jahr gestiegen.

Japan folgt auf Rang vier (397 Einheiten). Die Roboterdichte des größten Herstellerlandes von Industrie-Robotern stieg im Durchschnitt jedes Jahr um 7 % (2017-2022).

China ist vor zwei Jahren auf den fünften Platz vorgerückt und kann diese Position 2022 halten. Die massiven Investitionen des Landes in die Automatisierungstechnik führen zu einer hohen Roboterdichte von 392 Robotern pro 10.000 Beschäftigte – trotz einer riesigen Zahl von rund 38 Millionen Beschäftigten in der Fertigungsindustrie.

Die Roboterdichte in den Vereinigten Staaten stieg von 274 Einheiten im Jahr 2021 auf 285 im Jahr 2022. Das Land steht damit weltweit an zehnter Stelle.

 

Weltweite Roboterdichte nimmt zu

 

 

VIDEO 
Fakten zu Robotern – das weltweite Automationsrennen in Zahlen: https://www.youtube.com/watch?v=mtxMYJz4v2Y

 

Über die IFR

Die International Federation of Robotics ist das Sprachrohr der weltweiten Robotikindustrie. IFR vertritt nationale Roboterverbände, Forschungseinrichtungen sowie Roboterhersteller aus mehr als zwanzig Ländern. IFR wurde 1987 als nicht gewinnorientierte Organisation gegründet.

Weiterführende Informationen: www.ifr.org

 

 

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State of Mobile Report 2024 – TikToks Siegeszug und die deutsche Spiel- und Shoppinglust

Zum Jahresbeginn veröffentlicht data.ai, die führende Plattform für Mobile Analytics, ihren mit Spannung erwarteten State of Mobile Report 2024, der die globale App-Economy untersucht.

Neben der üblichen Top-Kategorie „Games“ traten im letzten Jahr vor allem Kurzvideo- und Social-Media-Apps in den Vordergrund. Die Monetarisierungsmaßnahmen des chinesischen Social-Media-Kanals TikTok trugen Früchte und katapultierten die Shortvideo-Plattform auf den Top-Rang bei den Konsumausgaben der Userinnen. Lediglich hinsichtlich der aktiven App-Nutzer:innen lagen hierzulande die etablierten Angebote aus dem Hause Meta vorne. Im Jahr 2023 wurden weltweit fast 490.000 Apps pro Minute heruntergeladen, ein neuer beeindruckender Höchststand.

Mobile Apps in a Nutshell – die wichtigsten Entwicklungen und Ergebnissen der App-Branche:  

  • TikTok revolutioniert die App-Monetarisierung und setzt einen Trend
  • 1,34 Milliarden Stunden Shopping, allen voran in der chinesischen App Temu
  • Swifties und Beyhive-Fans treiben Nutzung von Ticketing-Apps in die Höhe

Mit TEMU auf Platz 1 der deutschen Downloads 2023 wird auch in Deutschland der Einfluss chinesischer Shopping-Apps deutlich. Zudem wuchs das Interesse an Reise- und Event-Apps nach den Pandemiejahren – nicht zuletzt durch die Konzerthighlights von Taylor Swift und Beyoncé. data.ai präsentiert in seinem Bericht detaillierte Einblicke in die verschiedenen Zweige der mobilen Ökonomie und beleuchtet Trends und Entwicklungen, die die Branche prägten und weiter prägen werden.

Temu dominiert deutsche Download-Charts, während Nutzer:innen mehr und mehr Geld in TikTok ausgeben und die meiste Zeit auf WhatsApp verbringen. © data.ai

 

TikTok triumphiert und ermöglicht neue Monetarisierung

Im Bereich der Social-Media-Anwendungen ist die Zahl der monatlich aktiven User:innen in Deutschland 2023 bei fast allen Applikationen gewachsen. Besonders beliebt waren dabei Kurzvideos und Diskussionsplattformen. Nur Microblogging-Dienste wie X, ehemals Twitter, haben im vergangenen Jahr Nutzer:innen verloren. Im Vergleich zum Vorjahr sind die deutschen Nutzungszahlen von Kurzvideo-Apps um 3,2 Millionen gestiegen. TikTok schaffte es als erste Non-Gaming-App, die 10-Milliarden-Dollar-Grenze bei den weltweiten Verbraucherausgaben zu überschreiten. Theodore Krantz, Chief Executive Officer von data.ai, ist sich sicher: „2024 wird TikTok die Spiele-Giganten überholen und sich die Position als umsatzstärkste App der Geschichte sichern“.

„2024 wird TikTok die Spiele-Giganten überholen und sich die Position als umsatzstärkste App der Geschichte sichern“

Hierzulande ist der Konkurrent Instagram jedoch noch immer relevanter als die chinesische Videounterhaltungsplattform. Was die monatliche Nutzung angeht, belegten die drei Meta-Angebote WhatsApp, Facebook und Instagram die ersten Ränge der hiesigen Jahrescharts. Während Instagram in den USA bei den Werbeausgaben 2023 weit oben mitspielte, liegt im nationalen Wettbewerb um die beste Monetarisierung weiterhin TikTok vorne. Besonders die neu eingeführte „Tips“-Option katapultierte TikTok an die Spitze. Meta könnte mit einem ähnlichen Modell 2024 nachziehen.

Apps für Kurzvideos und Diskussionen dominieren die Nutzungsstatistiken und werden von Jahr zu Jahr beliebter. © data.ai

 

Back to real life – Swifties und Beyhive-Fans entfachen Konzertfieber und Reiselust

Im vergangenen Jahr erlebte die Welt der Travel-Apps einen fortwährenden Aufschwung und hinsichtlich Downloads und Nutzungsdauer in Deutschland einen neuen Höchststand. Mit 85,5 Millionen heruntergeladenen Applikationen, allen voran die mobilen Angebote der Deutschen Bahn und die Buchungsplattform Booking.com, knackte die Reise-Branche erneut Rekorde. Die Downloads von Apps für Hotelbuchungen stiegen seit 2019 um 83 Prozent und im Transportsektor um 52 Prozent an. Sie spiegeln den ungebrochenen Reisewunsch hierzulande wider, der sich auch in steigenden Ausgaben widerspiegelt.

Genauso setzten die Event-Apps ihren Erfolg im Jahr 2023 fort. Der Wunsch nach Real-Life-Events ist unübersehbar, denn die Buchung von Veranstaltungen boomt. Insbesondere die Konzert-Highlights von Beyoncé und Taylor Swift erfreuten sich großer Beliebtheit und trugen zu diesem Triumph bei. Beide Künstlerinnen schafften es, einen regelrechten Hype rund um ihre allumfassenden Konzerttouren auszulösen. Die Anwärterinnen auf den Platz der „Queen of Pop“ füllten nicht nur die größten Stadien dieser Welt, sondern auch die Kinosäle. Die Nachfrage nach Ticketing-Apps stieg in 2023 um 31 Prozent, angetrieben von den beiden Pop-Highlights, was einen Anstieg von 66 Prozent gegenüber dem Vor-Pandemie-Niveau darstellt.

Die Reiselust der Deutschen erreichte in den App-Stores 2023 einen neuen Höhepunkt nach der Zeit der Pandemie © data.ai

 

 

Shopping Revolution aus China eroberte deutsche Smartphones

Chinesische Shopping-Apps wie Temu und SHEIN haben im vergangenen Jahr den Westen im Sturm erobert und weltweit eine atemberaubende Wachstumsrate von 800 Prozent verzeichnet. Ihr Erfolg erreichte auch Deutschland, wo sie im letzten Jahr einen triumphalen Einzug hielten. Obwohl die Deutschen 2023 im Vergleich zu den Vorjahren weniger Zeit mit mobiler Kaufsoftware verbrachten, kamen bei den Usern dennoch 1,35 Milliarden Einkaufsstunden in den Apps zusammen. Besonders Temu und SHEIN lockten die Verbraucher:innen in ihre Shops und führten dabei nicht nur die Rangliste der monatlich aktiven Nutzer:innen souverän an, sondern belegten auch die ersten beiden Plätze in der Kategorie der Downloads. Weltweit verzeichnen die beiden Apps ein Wachstum von 140 Prozent. Temu führt die Downloadspitze in 125 Märkten an. Mit den mobilen Anwendungen von REWE, Lidl und mein dm folgten Angebote von deutschen Unternehmen auf den darauffolgenden Platzierungen hierzulande.

Temu stieg im Jahr 2023 in vielen europäischen Ländern sowohl bei den Downloads als auch den monatlichen aktiven User:innen auf Platz eins. © data.ai

 

Ausgaben-Boom im Mobile Gaming

Nach den rückläufigen Ausgaben zwischen 2021 und 2022 konnte die Mobile-Gaming-Branche im vergangenen Jahr wieder zulegen. Mit mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar stiegen die Nutzerausgaben 2023 auf einen neuen Höchststand. Strategie- und Match-Spiele führten mit 422 beziehungsweise 282 Millionen US-Dollar die Rangliste an. Das mobile Game „Coin Master“ nimmt den Spitzenplatz in der Kategorie Consumer Spend ein. Hinsichtlich Downloads dominierten 2023 Hypercasual-Games den deutschen Markt mit über einem Viertel aller heruntergeladenen Inhalte. Das am häufigsten geladene Spiel war das Puzzlespiel „Royal Match“. Dieser Trend wird sich auch 2024 weiter durchsetzen. Die Expert:innen von data.ai, erwarten, dass Hypercasual-Spiele dieses Jahr höheres Engagement bekommen werden.

2024 Trends – KI wächst in allen Bereichen und Umsätze steigen kontinuierlich

Die Entwicklungen des letzten Jahres zeigen eine Richtung auf, in die sich die App-Branche auch in diesem Jahr bewegen wird: Die Nutzerausgaben steigen. Hauptfaktor hierfür ist die Monetarisierung von Social Apps, die sich aktuell im Wandel befindet. Der Wunsch nach direkter Interaktion mit den Content Creator wirkt sich massiv auf die Einnahmen von sozialen Applikationen aus. TikTok hat 2023 gezeigt, wie erfolgreich diese Monetarisierung sein kann. So werden die Ausgaben für mobile Werbung weltweit voraussichtlich 362 Milliarden Dollar erreichen, was einem Anstieg von 8 Prozent entspricht. Außerdem boomt die Nachfrage nach Reisen, Live- und Sportveranstaltungen. Verbraucher:innen suchen und sehnen sich nach Real-Life-Events und haben dafür stets ihr Handy parat. Hierbei spielt auch die Nutzung von KI-Anwendung eine große Rolle. Der zunehmende KI-Trend wird sich nur fortsetzen.

 

„KI ist die Basis aller Anwendungen, durchdringt alle Branchen und ebnet den Weg für eine neue Welle digitaler Innovationen.“

Theodore Krantz, CEO von data.ai

„KI ist die Basis aller Anwendungen, durchdringt alle Branchen und ebnet den Weg für eine neue Welle digitaler Innovationen“, prognostiziert Theodore Krantz, CEO von data.ai, für dieses Jahr.

2024 wird zeigen, welche Branchen die neu entstehenden Möglichkeiten bestmöglich umsetzen und davon profitieren.

 

Weitere Informationen über data.ai finden Sie unter: https://www.data.ai/de/ und https://www.data.ai/en/

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Diese fünf Trends werden Retail Media 2024 revolutionieren 

Immer mehr Retailer und Markenhersteller entdecken das riesige Potenzial von Retail Media für sich – egal ob On-Site, Off-Site oder ganz analog über physische Werbeflächen. CitrusAd wirft einen Blick voraus auf die Themen und Trends, die den Bereich Retail Media 2024 bestimmen werden.

Ob die gezieltere Ansprache der wirklich relevanten Zielgruppen, eine starke Kundenbindung oder maßgeschneiderte Angebote dank fortschrittlicher Personalisierung: die Vorteile von Retail-Media-Maßnahmen überzeugen auch in Europa und Deutschland immer mehr Markenhersteller und Retailer.

Gestützt wird die starke Nachfrage von technologischen Innovationen, die aus klassischen Kampagnen ganzheitliche Omnichannel-Marketingstrategien mit interaktiven und zugeschnittenen Elementen machen – und die Hersteller in die Lage versetzen, ihre Produkte gleichzeitig im stationären Handel zu vermarkten. CitrusAd, führender Anbieter einer Retail-Media-Plattform, nennt die fünf entscheidenden Trends, die dabei für das Jahr 2024 wichtig werden.

  1. Die Zahl der Kooperationen steigt. Einzelhändler haben das volle Potenzial von Retail Media verstanden und werden ihre Kooperationen zukünftig auch auf Marken und Inhalte ausweiten, die nicht mit ihrer eigenen Produktpalette in direkter Verbindung stehen. Die Aufnahme dieser nicht-endemischen Brands in die eigene Retail-Media-Strategie führt dabei nicht nur zu höheren Umsätzen, sie nutzt auch bestehende strategische Verbindungen. So könnten beispielsweise Autohäuser Anzeigen für Versicherungen schalten oder Videospielehersteller Werbekooperationen mit Energy-Drink-Marken eingehen.
  2. Der Markt will neue Formate. Die Zeiten simpler Bannerwerbung auf Webseiten sind vorbei, die große Nachfrage nach interaktiven Rich-Media-Angeboten nimmt stetig zu und wird zu einer Erweiterung des Portfolios von unterschiedlichen Formaten führen. Neben Video- und Audio-Inhalten wird dabei vor allem die Interaktion mit den Kunden über Social-Media-Kanäle eine große Rolle spielen.
  3. Marken setzen auf ganzheitliche Strategie. Ladengeschäfte stellen einen konzentrierten Sammelpunkt der relevanten Zielgruppe dar, weshalb sich immer mehr Marken für einen holistischen Retail-Media-Ansatz entscheiden, der neben On- und Off-Site auch Produktplatzierungen in physischen Läden beinhaltet. Während Ladenbetreiber mit der Vermietung von Werbeflächen und Bildschirmen eine konstante Einnahmequelle erschließen, komplettieren Werbetreibende einen lückenlosen Kreislauf an Online- und Offline-Maßnahmen, um zielgerichtet das richtige Publikum anzusprechen.
  4. KI treibt das Wachstum von Retail Media voran. Mit Künstlicher Intelligenz steht Retailern und Markenherstellern ein leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung, um mit effizient genutzten Kundendaten ihre Kampagnen präziser auszurichten, Websites zu optimieren und Analysen zu erstellen. Ein Trend, der 2024 verstärkt in den Fokus rücken wird, ist der Einsatz von KI für Prognosen – etwa zur Identifikation von Nutzungsmustern, zur Vorhersage von Kundenverhalten und zur passgenauen Ansprache von Zielgruppen. In Verbindung mit dem Einsatz generativer KI zur schnelleren Erstellung personalisierter Werbung wird dieses KI-gestützte Targeting Unternehmen in die Lage versetzen, die richtigen Kunden zur richtigen Zeit anzusprechen.
  5. Retail-Media-as-a-Service gewinnt an Bedeutung. Retail Media boomt – und während viele Unternehmen mit Inhouse-Lösungen versuchen, einen möglichst großen Mehrwert für sich herauszuziehen, erreichen nicht wenige dabei schnell ihre Grenzen. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Anbietern von Retail-Media-Plattformen wird 2024 auch deswegen zunehmen, weil die für die Steuerung komplexer Strategien benötigten Tech-Stacks und Analysen bereits auf dem Markt bestehen. Aber auch die notwendige Expertise zur strategischen Planung und Umsetzung von erfolgreichen Kampagnen wird dazu führen, dass sich mehr und mehr Unternehmen für Retail-Media-as-a-Service entscheiden.

„Wir sehen riesige Fortschritte im Bereich Retail Media, die vor allem angetrieben von Künstlicher Intelligenz völlig neue Möglichkeiten bieten“, sagt Alban Villani, Regional CEO EMEA bei CitrusAd. „Retailer und Werbetreibende haben das bisher ungenutzte Potenzial von ganzheitlichen Retail-Media-Strategien erkannt. Auch deswegen wird 2024 ein spannendes Jahr, denn angesichts der neuen Technologien und strategischen Konzepte verspricht die Zukunft Großes – bisher haben wir nur an der Oberfläche gekratzt.“

 

Weitere Informationen unter citrusad.com

 

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Gamechanger für die Entwicklung von Fahrzeugsoftware

Stellantis, BlackBerry QNX und AWS bringen ein virtuelles Cockpit auf den Markt 

  • Stellantis führt das erste virtuelle Cockpit seiner Art als Schlüsselkomponente der Stellantis Virtual Engineering Workbench (VEW) ein
  • Die branchenweit erste Lösung ihrer Art beschleunigt die Entwicklungszyklen von Infotainment-Technologien von Stellantis um das bis zu Hundertfache und verkürzt daher die Auslieferung an die Kunden 
  • BlackBerry QNX kündigt Start des Early Access von QNX Hypervisor in der Cloud auf dem AWS Marketplace an. Die Lösung beschleunigt die Entwicklung von Embedded-Anwendungen mit unterschiedlichen funktionalen Sicherheitsanforderungen und mehreren Betriebssystemen

Der globale Automobilhersteller Stellantis N.V. entwickelt mit seiner Stellantis Virtual Engineering Workbench (VEW) die weltweit erste virtuelle Cockpit Plattform. Sie ermöglicht es, Infotainment-Technologien bis zu hundertmal schneller bereitzustellen. Die neue Plattform nutzt den QNX Hypervisor in der Cloud von BlackBerry, der ab sofort über den AWS Marketplace im Rahmen des QNX Accelerate Portfolios cloudbasierter Tools als Early Access Release verfügbar ist. Stellantis ist nun in der Lage, realistische Versionen von Fahrzeugsteuerungen und -systemen, die sich wie in einem realen Fahrzeug verhalten, virtuell zu erzeugen. Dabei ist es jedoch nicht mehr erforderlich, die Hauptsoftware zu verändern, auf der sie laufen. Dadurch verkürzt sich die Entwicklungszeit von mehreren Monaten auf bis zu 24 Stunden.

Der Zugang zu QNX Hypervisor über den AWS Marketplace versetzt Stellantis in die Lage, eine High Performance Compute (HPC)-Simulation für ein virtuelles Cockpit in ihre digitale Zwillings-Cloud-Umgebung einzubinden, und zwar mit einem frühzeitigen Zugang zu QNX Hypervisor über AWS Marketplace. Diese branchenweit erste Plattform für die Entwicklung eingebetteter Anwendungen mit unterschiedlichen funktionalen Sicherheitsanforderungen und mehreren Betriebssystemen umfasst QNX Hypervisor Amazon Machine Images (AMI) und Hardware-Schnittstellen nach Industriestandard, wie sie im VirtIO-Standard Trout v1.2 definiert sind. Mit Tools zur Virtualisierung von Grafik, Audio und Touchscreen- oder Maus- bzw. Tastatureingaben lässt sich kaum ein Unterschied zwischen der Ausführung von QNX Hypervisor-basierten Systemen in der Cloud und auf physischer Hardware ausmachen.

Software ist ein zentraler Faktor für die Bereitstellung guter, sicherer und erschwinglicher Mobilität durch Stellantis, wie im Strategieplan Dare Forward 2030 dargelegt, und die treibende Kraft hinter den KI-gestützten Technologieplattformen STLA Brain, STLA SmartCockpit und STLA AutoDrive. Im Jahr 2022 wählte Stellantis AWS als bevorzugten Cloud-Anbieter für Fahrzeugplattformen aus und die Unternehmen begannen mit der Arbeit an der eigens von Stellantis entwickelten VEW.

Mit einem softwaregesteuerten Ansatz und dem Einsatz des QNX Hypervisors in der Cloud können Feedback-Zyklen beschleunigt und mit minimalem Aufwand das Cockpit eines bestimmten Fahrzeugs und einer bestimmten Marke nachgebildet werden. Änderungen zur Optimierung des Fahrerlebnisses können in Echtzeit vorgenommen werden. Dieses Echtzeit-Feedback, unterstützt durch den latenzarmen Zugriff auf die Cloud, ermöglicht es Stellantis, für die Entwicklung zukünftiger Infotainment-Funktionen und -Anwendungen wertvolle Rückmeldungen von seiner Kunden- und Entwicklerbasis einzuholen.

 „Mit unserem virtuellen Cockpit verändern wir nicht nur unseren Arbeitsansatz, sondern auch den unserer Zulieferer und Partner in der Branche.

Yves Bonnefont, Chief Software Officer bei Stellantis

„Da Software in Fahrzeugen zunehmend an Bedeutung gewinnt, müssen wir die Art und Weise, wie wir sie entwickeln und testen, innovativ gestalten“, so Yves Bonnefont, Chief Software Officer bei Stellantis. „Mit unserem virtuellen Cockpit verändern wir nicht nur unseren Arbeitsansatz, sondern auch den unserer Zulieferer und Partner in der Branche. Die Technologie versetzt uns in die Lage, näher an die Bedürfnisse unserer Kunden zu rücken, mit kürzeren Entwicklungszyklen, schnelleren Feedback-Schleifen und einer schnelleren Bereitstellung der Technologie, die sie nutzen und schätzen. Das ist ein großer Schritt in Richtung kundenorientierte Innovation und Effizienz in der Automobilbranche.“

„Wir freuen uns, unsere bewährte QNX-Hypervisor-Plattform frühzeitig in der Cloud verfügbar zu machen und dabei den hersteller- und plattformneutralen VirtIO-Standard zu nutzen, den QNX seit Langem wegen seiner Bedeutung für eine praxisorientierte virtuelle Entwicklungsumgebung für eingebettete Software unterstützt“, sagt Mattias Eriksson, President, BlackBerry IoT. „Die Zusammenarbeit mit Stellantis dient dem Ziel, den weltweit ersten kommerziellen Hypervisor in der AWS-Cloud auf den Markt zu bringen, und trägt dazu bei, Komplexität zu reduzieren, Innovationen zu beschleunigen und die Kosten für die Entwicklung von In-Car-Software während des gesamten Produktlebenszyklus zu senken.“

„Software-Virtualisierung und Abstraktion in der Cloud sind entscheidend, um Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und sicherzustellen, dass die Funktionsbereitstellung mit der Kundennachfrage Schritt hält“, sagt Wendy Bauer, Vice President und General Manager, Automotive and Manufacturing, AWS. „Mit dem QNX Hypervisor von BlackBerry auf dem AWS Marketplace kann Stellantis auf effiziente Weise die Leistung der Cloud nutzen, um Forschungs- und Entwicklungsprozesse neu zu gestalten, aufschlussreichere Wege zur Einholung und Integration von Feedback zu entwickeln und Funktionen schneller als bisher bereitzustellen, die Fahrer begeistern und die Branche voranbringen.“

Standard-VirtIO-Schnittstellen werden bereits von zahlreichen Partnern in der Automobilindustrie eingesetzt, um ihre Angebote über OEMs hinweg zu skalieren und Plug-and-Play in der OEM-Landschaft zu ermöglichen. AWS erkennt die Vorteile und unterstützt den VirtIO-Branchenstandard für die Cloud-Simulation von Cockpit-HPCs vollständig.

BlackBerry QNX präsentierte QNX Accelerate erstmals im Januar 2023. Das Portfolio umfasst zunächst QNX Neutrino RTOS 7.1 und das QNX OS for Safety 2.2.3, die jeweils als Amazon Machine Images bereitgestellt werden. Damit können Kunden QNX OS nativ auf AWS-Cloud Hardware betreiben. Die Early-Access-Version von QNX Hypervisor in der Cloud ist ab sofort verfügbar, die allgemeine Verfügbarkeit wird im Lauf des Jahres 2024 bekannt gegeben.

Eine markenunabhängige Demonstration der Technologie ist auf der Consumer Electronics Show (CES) vom 9. bis 12. Januar 2024 im Las Vegas Convention Center verfügbar. Besuchen Sie BlackBerry am Stand #4224 in der West Hall.

 

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Künstliche Intelligenz wird zum dritten Arm des Menschen

5 Thesen zur KI in 2024

Die neue Generation von KI-Anwendungen wird jeden Aspekt unseres Alltags durchdringen, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. In fünf Thesen erläutern die Experten von Lufthansa Industry Solutions, welche Veränderungen 2024 auf uns zukommen und wie wir uns optimal darauf vorbereiten können.

„ChatGPT hat einen ersten Eindruck vom Potenzial der Künstlichen Intelligenz (KI) vermittelt. Aber das ist nur der Anfang. In Zukunft werden sich die Anwendungsmöglichkeiten drastisch erweitern und neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion ermöglichen“, sagt Max Pillong, Director AI & Data Analytics bei Lufthansa Industry Solutions (LHIND). Die Digitalisierungsexperten des IT-Dienstleisters und Beratungsunternehmens erläutern in fünf KI-Thesen, wie sich unser Berufs- und Alltagsleben ab 2024 grundlegend wandeln wird:

  1. KI unterstützt und ergänzt Fähigkeiten und Kompetenzen. Sie wird die Menschen in die Lage versetzen, sowohl in der Freizeit als auch im Beruf neue Grenzen zu überschreiten.
  2. Mit KI-Unterstützung werden neue Produktivitätsschübe erzielt, denn sie ist das ideale Werkzeug, um die riesigen Datenmengen der Digitalisierung sinnvoll auszuwerten.
  3. KI wird von globalen US-Konzernen in die Unternehmen und Haushalte getrieben. Aber es sind lokale Dienstleister, die für Rechtssicherheit sorgen und die Einführung begleiten.
  4. KI wird in allen Lebensbereichen Einzug halten. Deshalb darf sie nicht eine Domäne von Experten bleiben, sondern muss gezielt in die Öffentlichkeit getragen werden.
  5. KI belohnt diejenigen, die den Mut zur Veränderung haben: Ein offener und verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie fördert kreative Lösungen und hilft, künftige Herausforderungen zu meistern.

KI ist weder Datenräuber noch Datenschleuder

„Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. Sukzessive werden immer mehr Anwendungen freigegeben und eingesetzt“, so Bernhard Kube, Vice President AI & Data Analytics bei LHIND. Dabei zeige sich auch, dass vorschnelle Vorurteile gegenüber der Technologie nicht haltbar seien: „KI ist weder ein Datenräuber noch eine sorglose Datenschleuder. Aber sie sollte mit Bedacht und unter Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien eingesetzt werden. Gerade für sensible Unternehmensbereiche eignen sich Anwendungen, die in einem geschlossenen Datenraum arbeiten. Die neue durch den EU-AI-Act beschlossene KI-Regulierung trifft deutsche Unternehmen nicht unvorbereitet. Es gibt viele Bereiche, in denen der Mehrwert von KI schnell, sicher und gesetzeskonform erreicht werden kann.“

Michael Koch, Director AI & Data Analytics bei LHIND, rät davon ab, aus Sicherheitsbedenken oder Angst vor dem Verlust menschlicher Autonomie auf neue KI-Technologien zu verzichten: „In den Unternehmen haben sich riesige Datenmengen angesammelt. Diese bremsen den Menschen im Alltag, weil sie einfach zu groß und zu komplex sind. In Zeiten des Fachkräftemangels reicht der Kollege mit dem Expertenwissen als zentraler Ansprechpartner nicht mehr aus. Wir brauchen diese neuen Werkzeuge, um direkte Antworten zu generieren, anstatt wertvolle Zeit auf die Suche und Quellenrecherche im Dokumentensumpf zu verschwenden. Die aktuelle Suchkultur wird sich dramatisch ändern.“

Die kommenden Jahre werden nach Ansicht von Lars Schwabe, Business Director Digital Strategy & IoT bei LHIND, zunehmend vom digitalen Wandel geprägt sein und die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, stärker denn je beeinflussen. Der Smart Assistant oder Copilot wird ein Alltagswerkzeug werden: „Es entstehen immer mehr Verknüpfungen zwischen der digitalen und der realen Welt. KI wird in diesem Netz als zentrales Verbindungselement fungieren und verstärkt Routinetätigkeiten übernehmen. Sie wird quasi zum dritten Arm des Menschen heranwachsen. Gerade weil die Technologie unser ständiger Begleiter wird, ist ein umfassender Kompetenzaufbau notwendig. Künftig benötigen wir den digital mündigen Nutzer, der sich mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzt und sich bewusst damit beschäftigt.“

 

Lufthansa Industry Solutions

Hier finden Sie weitere Infos rund um das Thema Künstliche Intelligenz.

 

Rentenreform jetzt beginnen

DIE JUNGEN UNTERNEHMER zu Rekord-Erwerbstätigkeitszahlen

Thomas Hoppe: „Rentenreform jetzt beginnen“

 

Laut dem jüngsten Bericht der Bundesagentur für Arbeit lag die Erwerbstätigkeit im Dezember 2023 bei 46,22 Millionen und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei 35,12 Millionen Menschen – beides Rekordwerte. Dennoch reicht die hohe Erwerbstätigkeit nicht aus, um die Finanzierung der gesetzlichen Rente stabil zu halten. Zur Finanzierung der Rente sind weiter steigende Steuerzuschüsse geplant.

„Wenn das Rentensystem auch bei so hohen Beschäftigungszahlen nicht finanzierbar ist, sehe ich schwarz für künftige Generationen. Das Problem ist nicht nur die heutige Finanzierungslücke sondern auch die demographische Entwicklung.“

Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER, fordert daher endlich eine umfassende Rentenreform auf den Weg zu bringen:

„Wenn das Rentensystem auch bei so hohen Beschäftigungszahlen nicht finanzierbar ist, sehe ich schwarz für künftige Generationen. Das Problem ist nicht nur die heutige Finanzierungslücke sondern auch die demographische Entwicklung. Viele Menschen der älteren Jahrgänge verabschieden sich rapide in die Rente. Auf der anderen Seite kommen aber nicht adäquat viele Junge in den Arbeitsmarkt nach. Während die heutigen Baby-Boomer noch Einzahler in die Rente sind, werden sie demnächst Leistungen aus der gesetzlichen Rente erhalten.

Daher: Die Bundesregierung darf sich auch mit Blick auf die Haushaltsdebatte nicht länger vor einer echten Rentenreform drücken. Es fließen bereits ein Viertel des gesamten Bundeshaushaltes in die Rentenkasse, Tendenz steigend. Damit unser Rentensystem durch weniger Beitragszahler und mehr Rentenbezieher nicht implodiert, müssen jetzt Reformen begonnen werden.“

Hintergrund: Die Erwerbstätigkeit in Deutschland wird zu einem großen Teil durch die fortgeschrittene und ältere Generation getragen. Laut Mikrozensus 2021 entfallen auf die Altersgruppe 50-59 Jahre rund 11,3 Millionen Erwerbstätige. Auf die Altersgruppe 40-49 Jahre 8,9 Millionen Erwerbspersonen. Die Altersgruppen unter 25 Jahre wiederum befinden sich zwar zum Teil noch in Ausbildung oder im Studium. Würde man diese Altersgruppen aber vollumfänglich für den Arbeitsmarkt aktivieren, so kämen sie dennoch nur noch auf 8,4 Millionen Erwerbspersonen.

 

DIE JUNGEN UNTERNEHMER sind das Forum für junge Familien- und Eigentümerunternehmer bis 40 Jahre. Unter dem Motto Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung bezieht der Verband klar Stellung für eine wettbewerbsorientierte und soziale Marktwirtschaft sowie gegen überflüssige Staatseingriffe. Die Verbandsmitglieder sind Inhaber oder Gesellschafter eines Unternehmens.

 

 

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Sony Corporation entwickelt System zur Erstellung räumlicher Inhalte

Sony Corporation entwickelt System zur Erstellung räumlicher Inhalte, bestehend aus einem hochwertigen XR Head-Mounted Display und Controllern zur Interaktion mit 3D-Objekten

Metaverse-Technologien und Hardware sollen Ersteller*innen von 3D-Inhalten unterstützen

Die Sony Corporation hat die Entwicklungeines Systems zur Erstellung immersiver räumlicher Inhalte bekannt gegeben. Das System umfasst ein XR Head-Mounted Display mit hochwertigen 4K-OLED-Mikrodisplays[2]  und Video-See-Through-Funktion sowie zwei Controller, die für die intuitive Interaktion mit 3D-Objekten und präzises Zeigen optimiert sind. Das neue System soll Kreative bei der Erstellung anspruchsvoller 3D-Inhalte unterstützen. Sony plant die Zusammenarbeit mit Entwicklern von 3D-Produktionssoftware in verschiedenen Bereichen, wie etwa Unterhaltung und Industriedesign. Zum Launch arbeitet Sony exklusiv mit Siemens zusammen, einem führenden Anbieter von Industrietechnik, um eine neue Lösung für immersives Design und kollaborative Produktentwicklung einzuführen, bei der Software aus der offenen digitalen Business-Plattform Siemens Xcelerator zum Einsatz kommt.

Das neue System wird im Laufe des Jahres 2024 verfügbar sein. Sony und seine Partner werden zu gegebener Zeit weitere Details bekannt geben, etwa zu technischen Daten, dem Termin und den Regionen für die Markteinführung, Preisen, Vertriebskanälen und der Softwarekompatibilität.

Ausgestattet mit einem XR Head-Mounted Display mit 4K-OLED-Mikrodisplays und der proprietären Rendering-Technologie von Sony, ermöglicht es das neue System, Texturen von 3D-Objekten und menschliche Mimik in Echtzeit hochauflösend und realistisch zu rendern. Neben einer Video-See-Through-Funktion und räumlicher Erkennung mit insgesamt sechs Kameras und Sensoren verfügt das System über einen Ring-Controller, mit dem die Benutzer*innen Objekte im virtuellen Raum intuitiv bewegen können, sowie einen Pointing-Controller, der präzises Zeigen ermöglicht. So können Kreative mit Controllern und Tastaturen im virtuellen Raum arbeiten, während sie das Head-Mounted Display tragen. Dabei können sie nicht nur auf dem hochauflösenden Display 3D-Modelle in einer Extended Reality (XR)-Umgebung in realem Maßstab sehen, sondern in dieser Umgebung auch 3D-Modelle erstellen und verändern. Dank Integration mit Drittanbieter-Anwendungen zur 3D-Erstellung unterstützt das System auch Echtzeit-Fernüberprüfungen zwischen verschiedenen Standorten. Kreativen steht damit ein intuitives und immersives Tool zur Verfügung, das den gesamten Prozess der Erstellung räumlicher Inhalte abdeckt.

Das System arbeitet mit dem Snapdragon XR2+ Gen 2, dem neuesten XR-Prozessor von Qualcomm Technologies, Inc. Dieser Prozessor schöpft die Leistung der 4K-OLED-Mikrodisplays aus, um eine atemberaubende Bildqualität zu gewährleisten, ermöglicht Benutzer- und räumliches Tracking für nahtlose XR-Erlebnisse und bietet damit eine leistungsstarke Plattform für den kreativen Workflow.

Sony hat bereits eine Reihe von Technologien eingeführt, die die Arbeitsabläufe und Ergebnisse bei der Erstellung räumlicher Inhalte verbessern und den Einsatz von 3D-Computergrafik in verschiedenen kreativen Bereichen erleichtern. Das mobile Motion-Capture-System „mocopi“, das hauseigene Technologien von Sony nutzt, ermöglicht mithilfe kleiner, leichter Sensoren und einer speziellen Smartphone-App eine vollständige Erfassung von Körperbewegungen. Spatial Reality-Displays liefern bei der Content-Erstellung und -Überprüfung hochrealistische, dreidimensionale Inhalte, ohne spezielle Brillen oder Virtual Reality (VR)-Headsets zu erfordern. Mit der Einführung des neuen Systems und der Zusammenarbeit mit Anbietern von 3D-Design-Software möchte Sony den Entwickler*innen räumlicher Inhalte zusätzlich helfen, die Grenzen zwischen der physischen und der virtuellen Welt zu überwinden, um noch intensivere kreative Erlebnisse zu schaffen.

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„Siemens arbeitet mit Sony zusammen, um immersives Engineering zu ermöglichen, ein wichtiger Baustein für das industrielle Metaverse. Gemeinsam schaffen wir eine Umgebung, in der es möglich sein wird, die Realitäten der Physik ohne die Grenzen der Zeit zu erleben, um die Arbeitsweise und Zusammenarbeit unserer Kunden grundlegend zu verbessern“, so Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Siemens Digital Industries.

„Wir haben unseren Snapdragon XR2+ Gen 2 Prozessor darauf ausgelegt, 4K-Displayauflösung, hochmoderne Grafik und eine unvergleichliche Leistung zu unterstützen, damit Kreative innovative räumliche Inhalte erstellen können, die alle Sektoren positiv verändern werden“, sagt Said Bakadir, Senior Director, Product Management, Qualcomm Technologies, Inc. „Es ist spannend zu sehen, wie Sony mit seinem System zur Erstellung räumlicher Inhalte in den Enterprise-Bereich geht und die Snapdragon XR-Technologien nutzt, um realistischere, detailliertere und präzisere Mixed Reality-/Virtual Reality-Erlebnisse zu ermöglichen, die Entwickler*innen und Kreativen helfen werden, eine noch immersivere Zukunft voranzutreiben.“

Die wichtigsten Merkmale

Herausragendes XR-Erlebnis für kreative Anwendungen

Das Head-Mounted Display verfügt über große 1,3-Zoll OLED-Mikrodisplays mit 4K-Auflösung und einem großen Farbbereich, der bis zu 96 % des DCI-P3-Farbraums[3]&[4] abdeckt. Dank detailliertem, realistischem Rendering von Texturen von 3D-Objekten und menschlicher Mimik können Entwickler*innen mit dem Head-Mounted-Display den gesamten Prozess von der Modellierung bis zur Überprüfung durchlaufen.

Das System unterstützt Split-Rendering[5], bei dem die Rendering-Last auf Computer und Head-Mounted-Display verteilt wird. Dadurch können auch große 3D-Modelle stabil und hochauflösend gerendert werden.

Dank seiner Kooperation mit Qualcomm Technologies, Inc. ist Sony eines der ersten Unternehmen, die die neueste Snapdragon XR2+ Gen 2 Platform einsetzen. Dieser Prozessor schöpft die Leistung der 4K-OLED-Mikrodisplays aus, um eine atemberaubende Bildqualität sicherzustellen. Zudem ermöglicht die On-Chip-KI ein verbessertes Benutzer- und räumliches Tracking für nahtlose XR-Erlebnisse, bei denen physische und digitale Räume verschmelzen, um eine einfache Navigation und intuitive Interaktion innerhalb der XR-Kreativräume zu gewährleisten.

Controller zur intuitiven Erstellung räumlicher Inhalte

Zum System gehört ein Ring-Controller, mit dem die Benutzer*innen Objekte im virtuellen Raum intuitiv bewegen können. Außerdem ist ein Pointing-Controller vorhanden, der stabiles, genaues Zeigen im virtuellen Raum ermöglicht und hinsichtlich Form und Tastenlayout für eine effiziente und präzise Bedienung optimiert ist. Wenn die Benutzer*innen das Head-Mounted Display tragen, den Pointing-Controller in der Führungshand halten und den Ring-Controller an den Fingern der anderen Hand anbringen, können sie mit den beiden Controllern und einer Tastatur 3D-Objekte modellieren.

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Komfortables Design für nahtlose XR-Kreativ-Erlebnisse

Bei der Gestaltung des Head-Mounted Displays wurden sein Schwerpunkt sowie das Design und Material der direkt am Kopf anliegenden Polster exakt abgestimmt, um den Komfort und die Stabilität zu gewährleisten, die für eine längere kreative Nutzung erforderlich sind. Darüber hinaus ermöglicht der Mechanismus zum Hochklappen des Display-Teils ein leichtes und nahtloses Wechseln zwischen physischen und virtuellen Räumen, ohne dass das Gerät immer wieder abgenommen und anschließend neu kalibriert werden muss.

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Immersives kreatives Erlebnis dank Integration mit 3D-Design-Software

Sony strebt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Entwicklern von 3D-Produktionssoftware an, sowohl im Entertainment-Bereich als auch im Industriedesign. Zum Launch wird Sony exklusiv mit Siemens zusammenarbeiten, um durch Integration mit der neuen NX Immersive Designer-Software – einer Produktentwicklungslösung aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio für Industriesoftware – innovative immersive Engineering-Funktionen für die Fertigungsindustrie bieten zu können. Die Integration von leistungsfähiger Hardware und Software ermöglicht die Bereitstellung immersiver Tools für Design, Prüfvorgänge und Kollaboration, um Entwickler*innen in den Bereichen Industriedesign und Produktengineering wirksam zu unterstützen. Das Video, welches die immersive Erstellung räumlicher Inhalte demonstriert, die durch diese Partnerschaft ermöglicht wird, ist hier verfügbar (offizieller Youtube-Kanal von Siemens Digital Industries Software):https://www.youtube.com/watch?v=jiikr42fQUE

 

Weitere Informationen unter: www.sony.net

 


[1] Die gezeigten Abbildungen dienen nur der Veranschaulichung und stellen das Endprodukt möglicherweise nicht exakt dar.

[2] Als Funktion des Geräts. Die tatsächliche Auflösung hängt von der Anwendung und der Art der Nutzung ab.

[3] DCI-P3: Ein RGB-Farbraum-Standard, der von Digital Cinema Initiatives festgelegt wurde, einem amerikanischen Verband, der sich der Standardisierung von digitalen Kinosystemen widmet.

[4] Der tatsächlich nutzbare Farbraum hängt von der Anwendung und der Art der Nutzung ab.

[5] Funktioniert nur mit kompatiblen Anwendungen bei Verwendung im Tethered-Modus (kabelgebunden und kabellos). Auflösung, Bildfrequenz und Farbraum können je nach Anwendung variieren.

 

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XR Head-Mounted Display und Controller[1]

Die fünf häufigsten SASE-Irrtümer im Faktencheck

Hinter den vier Buchstaben SASE verbirgt sich die Antwort auf die neuen Anforderungen an die IT-Sicherheit – doch noch immer ranken sich viele falsche Annahmen und Missverständnisse um SASE und das damit verbundene As-a-Service-Konzept. Open Systems, ein führender Anbieter von nativen, gemanagten SASE-Lösungen, räumt mit den fünf größten SASE-Mythen auf.

Remote-Arbeit, Cloud-Nutzung, IoT und der Einsatz von mobilen Endgeräten sind nur einige Beispiele dafür, wie sich die Arbeitswelt verändert hat. Hand in Hand mit dieser neuen Realität geht die Frage, wie Unternehmen die Sicherheit in dezentralen und cloudbasierten Umgebungen sicherstellen können. Die Antwort gibt der As-a-Service-Ansatz für SASE (Secure Access Service Edge), der Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen in einer Cloud-nativen Architektur vereint. Weil sich immer noch hartnäckige Mythen rund um das Thema halten, unterzieht Open Systems die fünf größten Vorurteile einem Faktencheck.

  1. SASE ist gleich SD-WAN. Nicht ganz, SASE kombiniert SD-WAN und SSE in einer integrierten Lösung. SASE stellt eine Neudefinition von Cloud-Networking dar, wobei der Schwerpunkt auf dem Least-Privilege-Prinzip beim Zero-Trust-Ressourcenzugang liegt, der als skalierbares Servicemodell bereitgestellt wird. Managed SASE ist eine ganzheitliche Sicherheitsarchitektur, die SSE zu den Fähigkeiten von SD-WAN mit Komponenten wie Zero Trust Network Access (ZTNA), Secure Web Gateway (SWG) und Cloud Access Security Broker (CASB) hinzufügt.
  2. SASE ist ein reiner Cloud-Service. Falsch, das Konzept beruht auf einer Cloud-nativen Architektur, die sowohl in der Cloud als auch on-premises einsetzbar ist. Aus diesem Grund eignen sich SASE-Strategien bestens für hybride Netzwerkinfrastrukturen.
  3. SASE allein reicht aus. Angesichts der schieren Menge an Bedrohungen und der sich ständig verändernden Natur von Cyberangriffen ist auch diese Aussage falsch. Das SASE-Konzept ist jedoch die Grundlage für eine der fortschrittlichsten Methoden der IT-Sicherheit, XDR (Extended Detection and Response). Wie der Name schon andeutet, ist Prävention nie zu 100 Prozent wirksam und setzt immer einen erfolgreichen Angriff voraus. Für die regelbasierte Analyse werden komplexe KI-Tools verwendet, für die SASE Ausgangsdaten liefern kann.
  4. SASE kann jeder verwalten. Eine der häufigsten Fehleinschätzungen. Die Wahrheit sieht anders aus, denn SASE ist niemals eine Einheitslösung, sondern erfordert eine kontinuierliche Feinabstimmung sowie eine Vielzahl an Konfigurationen, die sich an den einzelnen Netzwerken und Anforderungen orientieren. Der grassierende Fachkräftemangel im Bereich Cybersecurity ist dabei für viele Unternehmen einer der Hauptgründe, warum sie sich für SASE-Lösungen als Managed Service entscheiden.
  5. SASE ersetzt schnelle Verbindungen. Obwohl eine SASE-Architektur klare Vorteile in Bezug auf Konnektivität und Sicherheit bietet, hängen diese immer noch weitgehend von der Leistung der physischen Netzwerkverbindungen ab. Eine SASE-Strategie allein kann zwar keine Wunder bewirken, aber sie ermöglicht Unternehmen, die Vorteile fortschrittlicher und unkonventioneller Konnektivitätskonzepte zu nutzen und sich von traditionellen Typen wie MPLS oder VPN zu lösen.

„Die erfolgreiche Implementierung einer Managed-SASE-Lösung hängt von der Architektur und dem Verständnis der völlig neuen Denkweise ab, die das Konzept mit sich bringt.“

Stefan Keller, Chief Product Officer bei Open Systems

Stefan Keller, Bildquelle Open Systems

„Die erfolgreiche Implementierung einer Managed-SASE-Lösung hängt von der Architektur und dem Verständnis der völlig neuen Denkweise ab, die das Konzept mit sich bringt“, sagt Stefan Keller, Chief Product Officer bei Open Systems. „Aber nur wenn wir wissen, was SASE im Kern bedeutet, was die Best Practices sind und wo wir an Grenzen stoßen, können wir das Konzept auch mit dem größtmögliche Mehrwert umsetzen – dafür müssen wir mit Irrtümern aufräumen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen finden sich unter https://www.open-systems.com/de/.

 

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Technologiestandard omlox

Am Fraunhofer-Institut in Lemgo wurde im November 2023 das weltweit erste omlox-Prüflabor akkreditiert.

Lemgo erfüllt demnach alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen und verfügt über das Know-how, um eine omlox-Komponente auf Konformität zum Standard zu überprüfen. Die Akkreditierung wurde von der PROFIBUS Nutzerorganisation vorgenommen. Fraunhofer möchte die zukünftigen wissenschaftlichen Erkenntnisse des Prüflabors für die technologische Weiterentwicklung des Standards einsetzen, um dadurch die Technologiestandorte Deutschland und Europa nachhaltig zu stärken.

„omlox“ – dieser Standard ermöglicht erstmals eine technologie- und herstellerunabhängige Bereitstellung von Lokalisierungsinformationen (www.omlox.com) in Produktionsumgebungen. Verschiedene Lokalisierungstechnologien wie z. B. Ultrabreitbandfunk (kurz UWB, welcher bei Lokalisierungssystemen aufgrund seiner Robustheit weit verbreitet ist), 5G, RFID, QR-Codes oder GPS können in einem omlox-System gemeinsam und mit einheitlichen Schnittstellen genutzt werden. Außerdem gewährleistet der Standard, dass sogenannte omlox-Satelliten (Bestandteile der Lokalisierungsinfrastruktur in einem Gebäude) mit den omlox-Tags (Geräte, die über Signale lokalisiert werden) herstellerunabhängig interagieren können. Der Technologiestandard wird vom PROFIBUS Nutzerorganisation e.V.  betreut.

„Mit dem Prüflabor möchten wir unseren Teil dazu beitragen, dass die Voraussetzungen für einen funktionierenden, interoperablen Standard gegeben sind und somit das Vertrauen für eine breite Marktdurchdringung geschaffen wird.“

omlox-Laborleiter Harry Fast

Durch diese Eigenschaften gilt omlox in Fachkreisen als wegweisender Lokalisierungsstandard mit Schlüsselfunktionen für die fortschreitende Digitalisierung in der Industrie und Logistik. Sein breites Anwendungsspektrum adressiert wesentliche Herausforderungen und schafft zukunftsrelevante Veränderungsperspektiven für Unternehmen. Im Fokus stehen dabei mehrere zentrale Einsatzbereiche, die maßgeblich zur Effizienzsteigerung und Optimierung industrieller Prozesse beitragen:

  1. Tracking von Produkten, Werkzeugen, Aufträgen, Fahrzeugen und Personen: omlox ermöglicht nicht nur das einfache Tracking von statischen Ressourcen wie Produkten und Werkzeugen, sondern bietet auch die Möglichkeit, dynamische Elemente wie Fahrzeuge und Menschen zu lokalisieren – selbstverständlich DSGVO-konform. Dies schafft Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette, erleichtert das Management von Inventar und fördert die Sicherheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
  2. Automatische Buchung und Dokumentation von Prozessfortschritten: Durch die Integration von omlox in Produktions- und Logistikprozesse wird eine effiziente automatische Buchung und Dokumentation von Prozessfortschritten ermöglicht. Dies ist besonders in Zeiten einer sich digitalisierenden Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung, da Unternehmen dadurch nicht nur die Papiernutzung und -kosten reduzieren, sondern auch genaue, zeitnahe Einblicke in den Fortschritt ihrer Prozesse gewinnen.
  3. Ortsbezogene Information und Steuerung: Die Zusammenführung von Positionsdaten durch den omlox Hub eröffnet Unternehmen die Möglichkeit zur präzisen Steuerung von Maschinen und zur effektiven Wartung in industriellen Umgebungen. Dies trägt dazu bei, Produktionsabläufe zu optimieren, Ausfallzeiten zu minimieren und die Gesamteffizienz zu steigern.
  4. Autonomer Transport: In der Ära der Industrie 4.0 spielt omlox eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung autonomer Transportlösungen. Die genaue Lokalisierung und Koordination von Fahrzeugen und Robotern ermöglicht eine nahtlose Integration in den innerbetrieblichen Werksverkehr. Dies führt zu optimierten Materialflüssen, reduziertem Ressourcenverbrauch und insgesamt effizienteren Produktionsprozessen.
  5. Sicherheitsrelevante Anwendungen: Ein besonderer Schwerpunkt von omlox liegt auf sicherheitsrelevanten Anwendungen, insbesondere im Bereich des Alleinarbeiterschutzes in der Prozessindustrie. Die präzise Lokalisierung von Mitarbeitern ermöglicht es Unternehmen, schnell auf potenzielle Gefahren zu reagieren und die Sicherheit der Arbeitsumgebung zu erhöhen.

Zertifizierung von omlox-Komponenten

Eine Hersteller-unabhängige Technologie wie omlox wird in ihrer Funktion und in Ihren Schnittstellen durch Standards beschrieben. Damit die Komponenten (Hardware und Software) verschiedener Hersteller miteinander in einem System funktionieren, müssen die Komponenten exakt gemäß den Standards implementiert werden. Ist dies der Fall, spricht man von Konformität. Diese muss überprüft werden, um für Anwender eine hohe Systemqualität und Nutzbarkeit gewährleisten zu können. Im weltweit ersten Prüflabor wird diese Konformität ab sofort getestet und bestätigt, damit Komponenten eine omlox-Zertifizierung erhalten können.

 

Forschung im Themenfeld Lokalisierung bei Fraunhofer in Lemgo

Die Fraunhofer-Experten sind auch in den omlox-Gremien an der aktiven Weiterentwicklung des Standards beteiligt:

–      Mitwirken bei der Entwicklung der Testspezifikationen

–      Durchführen von Interoperabilitätstests

–      Analysen der Positioniergenauigkeit

–      Umsetzung und Analyse von Use-Cases

Des weiteren werden neue Ansätze wie z. B. die Realisierung von Anwendungen mit der Anforderung an funktionale Sicherheit oder die Lokalisierung von Personen und Assets mit Videosystemen und Sensordecken erforscht.

omlox-Partner-Netzwerk

Der omlox Standard wird von Unternehmen und Vereinen wie z. B. der Firma Trumpf, Flowcate und SynchronicIT sowie der PROFIBUS Nutzerorganisation vorangetrieben. Darüber hinaus beteiligen sich auch Unternehmen, wie z. B. AWS (globaler Cloud Computing Anbieter), T-Systems (Herstellerübergreifender Digitaldienstleister), Sick AG (Anbieter sensorbasierter Lösungen), Pepperl+Fuchs oder die Siemens AG. Das Fraunhofer-Institut in Lemgo freut sich darauf, nun als Partner mit dem neuen Labor einen Beitrag leisten zu können.

Was sagen die verantwortlichen Wissenschaftler bei Fraunhofer?

omlox-Laborleiter Harry Fast freut sich über die erfolgreiche Akkreditierung und die bevorstehenden Aufgaben: „Wir sind davon überzeugt, dass ein Standard wie omlox für die Lokalisierung im industriellen Kontext längst überfällig ist. Mit dem Prüflabor möchten wir unseren Teil dazu beitragen, dass die Voraussetzungen für einen funktionierenden, interoperablen Standard gegeben sind und somit das Vertrauen für eine breite Marktdurchdringung geschaffen wird.“ Der stellvertretende Laborleiter Florian Hufen ergänzt: „Die Weiterentwicklung des omlox-Standards, der Testumgebungen und der Applikationen ist in vollem Gange. Bei Fraunhofer erforschen wir u. a. neue Prüf- und Schnittstellenkonzepte. In unserer SmartFactoryOWL prüfen wir Komponenten und ganze Systeme auch in der realen Anwendung.“ Dr. Holger Flatt leitet bei Fraunhofer in Lemgo den Bereich, zu dem das neue Labor gehört: „Lokalisierung ist eine der technischen Lösungen, die noch viel Effizienzgewinn in einer Produktion verspricht – dieser Schatz kann aber nur gehoben werden, wenn die Systeme sich interoperabel in Industrie 4.0-Umgebungen integrieren lassen. Hier haben wir Ideen wie man das schaffen kann!“

 

 

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