Synergien zwischen Tradition und Innovation
Die TREND-REPORT Redaktion sprach mit Andreas Mang, CEO von easyfolio, über die Vorteile, die sich aus dem Zusammenschluss mit Hauck & Aufhäuser für beide Unternehmen ergeben.
Wie einfach kann heute die Geldanlage durch die Möglichkeiten neuer Technologien sein?
Digitale Plattformen erleichtern die Geldanlage ungemein. Dabei sind es nicht nur die durchgehende Erreichbarkeit und damit verbundene Convenience der Robo Advisor, die immer mehr Kunden auf der ganzen Welt begeistern, sondern auch die Vereinfachung des Anlageprozesses selbst. Denn in der Regel ist Asset Allocation mit einem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden, insbesondere bei der Zusammenstellung des Portfolios. Zudem erfordert die selbstständige Geldanlage eben ein gewisses Maß an Finanzexpertise. Diese Aspekte treten bei der Geldanlage mit Hilfe eines Robo Advisors zumindest partiell in den Hintergrund.
Denn digitale Anlageplattformen übernehmen und automatisieren den gesamten Anlageprozess – von der Asset Allocation, also der Auswahl der für das jeweilige Portfolio geeigneten ETFs, bis hin zur regelmäßigen Anpassung des Portfolios an die strategische Zielgewichtung. Anleger können sich daher ganz auf ihre Anlagemethode, zum Beispiel einen Sparplan, sowie ihre individuellen Anlageziele, beispielsweise Rente, konzentrieren. Gleichzeitig ist durch das Internet, in Verbindung mit dem Zuwachs an digitalen Finanzdienstleistern, eine breite öffentliche Wissensbasis entstanden, die jedem Anleger zur Verfügung steht. Dadurch wird Geldanlage im Zuge der Digitalisierung nicht nur einfach, sondern auch transparent.
Welche Anlagestrategien auf ETF-Basis ermöglichen Sie Ihren Kunden?
Anleger haben die Möglichkeit, passend zu ihrer individuellen Risikoaffinität zwischen insgesamt vier Anlagestrategien zu wählen. Mit easyfolio 30, 50 und 70 entscheiden sich Anleger für eine feste Aktien- bzw. Anleihenquote. easyfolio flex verfolgt hingegen einen dynamischen Anlageansatz und passt sich stärker an das jeweilige Marktumfeld an.
Dabei setzen wir auf das Zusammenspiel regionaler Wirtschaftskräfte, das über eine ETF-basierte Asset Allocation abgebildet wird. Hierbei wird das Anlagekapital nach Bruttoinlandprodukt (BIP-Methode), gewichtet. Diese hat den Vorteil, dass sie – im Gegensatz zur Gewichtung nach reiner Marktkapitalisierung – die Wirtschaftsleistung einer Region umfassend berücksichtigt. Dadurch erhalten gerade aufstrebende Schwellenländer eine höhere Gewichtung, so dass Anleger vom hohen Wirtschaftswachstum in diesen Regionen profitieren können.
Wie passt easyfolio zur Unternehmenskultur einer klassischen Privatbank wie Hauck & Aufhäuser?
Hauck & Aufhäuser versteht sich als traditionelle und zugleich zukunftsorientierte Privatbank. Daher lag die Erweiterung des Geschäftsmodells um einen weiteren, digitalen Vertriebskanal sehr nahe. Hauck & Aufhäuser verfügt als etabliertes Haus über einen großen Erfahrungsschatz. Vor diesem Hintergrund war schnell klar, dass sich beide Geschäftsmodelle optimal ergänzen müssen.
Welche strategischen Vorteile brachte der Merger beiden Unternehmen?
Betrachtet man zuerst die Entwicklung easyfolios seit der Übernahme durch Hauck & Aufhäuser, so wird rasch deutlich, dass die lange Tradition und damit verbundene starke Reputation des Bankhauses in gewissem Maße auf das Unternehmen einwirkt. So konnten wir nach der Übernahme einen deutlichen Einlagenzuwachs vernehmen.
Denn wir haben wie gesagt unser Angebot unmittelbar nach Aufnahme der Zusammenarbeit mit Hauck & Aufhäuser um ein neues Anlageprodukt erweitert: easyfolio flex. Diese Strategie wird über den H&A Asset-Allocation Fonds umgesetzt und verfolgt einen dynamischen Anlageansatz. Anleger müssen sich demnach nicht für eine festgelegte Aktienquote entscheiden, sondern überlassen diese Entscheidung dem erfahrenen Investment-Team von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers. easyfolio-Anleger können dadurch erstmals von der langjährigen Anlageexpertise der Privatbank profitieren, die ansonsten den vermögenden Privatkunden des Bankhauses vorbehalten ist.
Heute liegt unser gesamtes Portfoliomanagement in der Verantwortung von Hauck & Aufhäuser. Wir können uns darauf konzentrieren, die Customer Journey und somit das Kundenerlebnis stetig zu optimieren. Mit anderen Worten: Jeder fokussiert sich auf jene Teile der Wertschöpfungskette, in denen er am meisten Expertise hat.
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