Sustainable Supply-Chain-Management

Zum Tag der Logistik am 15.04.2021 öffnet auch das FIR seine Türen und lädt zusammen mit Exclusive-Partner PSI Logistics ein zum digitalen FIR-Thementag „Sustainable Supply-Chain Management“. Die ganztägige Veranstaltung aus dem Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus zeigt, wie Unternehmen ihre Supply-Chains zukunftsfähig ausrichten und worauf es bei der Gestaltung eines nachhaltigen Wertschöpfungsnetzwerks ankommt. Die Teilnahme an der Fachtagung ist kostenfrei.

Unternehmen sind heute Teil komplexer Netzwerke mit vielen Akteuren und Lieferketten, in denen Produktion und Logistik wie ein Uhrwerk ineinandergreifen müssen. Gleichzeitig bewegen sie sich in hochdynamischen, zunehmend globaler werdenden und aktuell von weltweiten Krisen herausgeforderten Märkten. Vor diesem Hintergrund bietet die Ausrichtung von Wertschöpfungsnetzwerken auf ökonomische, ökologische und soziale Ziele Unternehmen die Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern und langfristig im Markt erfolgreich sein.

In Fachvorträgen betrachten Referenten aus Industrie und Forschung aktuelle Aufgabenstellungen und Erfolgsfaktoren zur Gestaltung nachhaltiger Wertschöpfungsnetzwerke, etwa Lieferkettentransparenz, Stakeholder-Management und die Quantifizierung von Nachhaltigkeitskriterien.  Im Fokus stehen Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit von Wertschöpfungsnetzwerken, zum Mehrwert nachhaltiger Technologien für eine leistungsfähige Supply-Chain sowie zu den Gestaltungsprinzipien einer durchgängig nachhaltigen Produkterzeugung. Interaktive Workshops geben den Teilnehmern Gelegenheit, sich zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen auszutauschen und Lösungswege für die Realisierung einer wertschöpfenden Supply-Chain zu diskutieren.

Die Teilnehmer dürfen sich auf einen spannenden Tag mit Insights zu neuesten Trends, Erkenntnissen und relevanten Informationen aus der unternehmerischen Praxis freuen, präsentiert und moderiert von namhaften Referenten aus Wirtschaft und Forschung. Mit dabei sind u. a. Dr.-Ing. Giovanni Prestifilippo Geschäftsführer PSI Logistics, mit einem Vortrag zur Verwundbarkeit der Supply-Chain, Dr. Alexander Skorna, Leiter Business Development Funk Gruppe, nimmt Stellung zum geplanten Lieferkettengesetz und seinen Auswirkungen und Prof. Volker Stich, Geschäftsführer des FIR e. V. an der RWTH Aachen, stimmt mit der Keynote auf die Topics des FIR-Thementags ein.

Weitere Informationen unter:
https://fir-thementag.de/

Warum ein Global Digital Headquarter die Zukunft der modernen Unternehmenskultur ist

Weltweit ist für viele Beschäftigte die Arbeit aus dem Homeoffice aufgrund der Corona-Pandemie zum Alltag geworden. Kommunikation, Vernetzung und Wissensaustausch finden seitdem überwiegend digital statt. Dies stellt Arbeitnehmer:innen, aber auch Führungskräfte vor neue Herausforderungen: Wie können Unternehmen virtuell eine Dynamik aufbauen, die mit der des analogen Büros mithalten kann? Wie wird bei Mitarbeiter:innen weiterhin ein Gefühl der Zugehörigkeit erreicht? Digitalisierungsexperte Kevin Hähnlein von Unily erklärt, warum das Digitale Headquarter ein Lösungsansatz sein kann.  

Von der Präsenzpflicht zum Hybridmodell

Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass es sich lohnt, eine langfristige Strategie für den hybriden Arbeitsalltag zu entwickeln. Ein hybrides Arbeitsmodell bedeutet, dass Beschäftigte ihre Arbeitszeiten zwischen dem Büro und dem Homeoffice flexibel aufteilen und somit eine ortsunabhängige Zusammenarbeit möglich sein muss. Dies klingt im ersten Schritt simpel. Jedoch haben die vergangenen Monate gezeigt, dass Unternehmen standortübergreifende Plattformen und jede Menge Übung benötigen, um Remote Work langfristig und vor allem erfolgreich umzusetzen. Mit einer entsprechenden Strategie können digitale Plattformen wie Intranets schließlich zum Digitalen Headquarter weitergedacht werden.

Was ist ein Digitales Headquarter?

Wir bei Unily empfehlen, den Fokus des Hybriden Arbeitens auf das Digital Headquarter, also das digitale Unternehmenszentrum, zu legen. Grund dafür ist die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt, weshalb der Knotenpunkt der Belegschaft auch langfristig digital sein wird. Entsprechend benötigen Unternehmen eine Zentrale, die nicht mehr auf einen einzelnen Standort beschränkt ist. Durch das Digitale Headquarter entwickelt sich genau das, was traditionellen Büroräumen fehlt: Es entsteht ein anpassbares, allumfassendes Zuhause für Mitarbeiter:innen, die jederzeit und von überall auf das Wissen des Unternehmens zugreifen und mit den kulturellen Werten in Kontakt kommen können. Jedoch soll das physische Büro durch dieses Modell nicht komplett ersetzt werden. Vielmehr dient das Digitale Headquarter als Ergänzung der umfassenden Employee Experience und ist allgegenwärtig. Ob auf dem Laptop, Tablet oder Smartphone der Mitarbeiter:innen oder auf Bildschirmen in der Caféteria des echten Headquarters – die wichtigsten Informationen sind omnipräsent und können zudem zielgruppenspezifisch ausgespielt werden. 

Welche Rolle spielt zukünftig ein Unternehmenssitz angesichts der digitalisierten Zusammenarbeit?

Im Gegensatz zum herkömmlichen Intranet, das nichts weiter als eine digitale Unternehmenszeitung darstellte, kann eine Employee Experience-Plattform somit zum digitalen Headquarter und zur tragenden Säule des hybriden Arbeitsalltags werden. Aus einem reinen Top-Down-Informationskanal entsteht für die Belegschaft zudem die Möglichkeit, aktiv an der Unternehmenskommunikation teilzunehmen: Dies ist zum Beispiel in Form von Blogbeiträgen, Umfragen, internen Ideenportalen sowie mit  Gamification-Funktionen möglich.

Welche Vorteile bietet die digitale Zusammenarbeit?

Ein erheblicher Vorteil, den viele Unternehmen bereits jetzt spüren konnten, ist die Zeit- und Kostenersparnis durch berufsbedingte Reisen, die aufgrund der digitalen Zusammenarbeit obsolet werden. Darüber hinaus können die verschiedenen relevanten Arbeitsprogramme mit einer Employee Experience Plattform integriert werden, sodass alltägliche Arbeitsprozesse erheblich vereinfacht werden. Häufige Wechsel zwischen zahlreichen Tools oder die endlose Suche nach Dokumenten entfallen, was zur Steigerung von Konzentration sowie Produktivität führt und letztlich die Komplexität von Arbeitsprozessen reduziert. Darüber hinaus ermöglicht eine Employee Experience Plattform den Mitarbeitenden, sich aktiv in die Unternehmensgestaltung und -kommunikation einzubringen. So entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit zum Unternehmen, ebenso wie eine standortübergreifende Intensivierung des Kontakts und des Wissenstransfers unter Arbeitskolleg:innen. Natürlich kann eine solche interne Plattform die herkömmliche Bürokultur und Vorzüge der persönlichen Face-to-Face-Kommunikation nicht vollends ersetzen – auch in Zukunft wird das Büro also seine Bedeutung als Ort der Zusammenkunft beibehalten, jedoch wichtige Prozesse an das digitale Headquarter auslagern müssen.    

Zusammenfassung und Ausblick: So gestaltet sich die Arbeitswelt von morgen

Durch die Pandemie hat sich in vielen Unternehmen die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich digitale Unternehmensstrukturen durchaus in der Arbeitswelt etablieren können. Diejenigen Firmen, die noch damit hadern, werden nachjustieren müssen, um langfristig konkurrenzfähig zu sein. Zudem werden Arbeitnehmer:innen Ort und Zeit ihrer Arbeit zunehmend individuell bestimmen wollen. Damit könnte langfristig auch eine deutliche Reduzierung der gemieteten Büroflächen einhergehen, was sich bereits in einigen Ankündigungen verschiedenster Unternehmen andeutet, die das Homeoffice zur Regel erklärt haben. 

Da sich die Arbeitsbedingungen dauerhaft geändert haben, ist es für Unternehmen aus wirtschaftlicher sowie aus strategischer Sicht essentiell, auf den Ausbau ihres hybriden Arbeitsalltags zu setzen. Künftig wird es immer mehr darauf ankommen, Mitarbeiter:innen sowohl in den Büros als auch im Homeoffice gleichermaßen einbinden zu können. Das Global Digital Headquarter dient hierbei als verbindendes Element und steht nicht nur für Technologie, sondern auch für nachhaltige Transformation und kulturellen Wandel. 

Über den Autor

Ich bin seit knapp fünf Jahren in der Welt des Digitalen Arbeitsplatzes tätig, die ich neben meinem Politik- und Wirtschaftsstudium als Consultant bei der T-Systems kennenlernen durfte. Ich hatte das Glück, in meiner Zeit als Consultant namhafte deutsche Unternehmen in spannenden Digitalisierungsprojekten zu begleiten und dabei viele Technologien, Methoden und Netzwerke kennenzulernen. Heute bin ich bei Unily (www.unily.com) als Sales Engineer für die DACH-Region verantwortlich.

Ein Innovations-Zentrum mit Fokus auf Nachhaltigkeit

Die Be Factory in Trentino ist Inkubator für grüne Unternehmen

Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Green Technology. Das sind die Buzzwords unserer Zeit. Eine Zeit, in der nicht nur aus Sicht vieler KonsumentInnen dringend in eine grüne Zukunft, in grüne Technologien und damit in grüne und nachhaltige Perspektiven investiert werden sollte. Es sind auch immer mehr Unternehmen, die sich um das Thema Nachhaltigkeit und damit um einen vorzeigbaren ökologischen Fußabdruck bemühen. Viele Start-ups, die heutzutage gegründet werden, widmen sich mit ihren grünen nachhaltigen Produkten oder Dienstleistungen einer besseren Welt – unserer Zukunft.

Das Trentino ist mit seinen sechs Business Innovation Centers (BIC) DER Innovations-Hub für grüne und nachhaltige Unternehmen. Eines dieser BIC ist die „Be Factory – Green Innovation“ in Rovereto; kurz: „Be Factory“. Mit einem Fokus auf grüne Innovationen und Nachhaltigkeit bietet das maßgeschneiderte Zentrum im Herzen Europas eine ideale Möglichkeit zur Gründung, Expansion oder Neuorganisation von etablierten Unternehmen sowie Start-ups. So gibt die Be Factory unter anderem Unterstützung bei der Forschung und Entwicklung neuer Produkte. Mit einer finanziellen Förderung von bis zu 80 Prozent der Kosten bei Neuentwicklungen und Produktinnovationen, Zugang zu einem Netzwerk an hochqualifizierten Fachkräften sowie der hervorragenden Lebensqualität in der alpennahen Bio-Region liefert der Standort Trentino sowohl jungen Unternehmen als auch der etablierten Industrie aus Deutschland attraktive Argumente.

Ein Standort als Netzwerk für grüne Innovationen – auch in Krisenzeiten

Eine mit der „Be Factory – Green Innovation“ vergleichbare Einrichtung existiert in Deutschland in dieser speziellen Form nicht. Der Standort ist zugleich Inkubator, Investor und Initiator bei der Förderung grüner Technologien. Derzeit sind 140 Unternehmen, Start-ups und Forschungszentren mit über 800 Beschäftigten Teil der sechs Business Innovation Center von Trentino. Entgegen der wirtschaftlichen Entwicklungen, haben sich im Jahr 2020 31 Unternehmen dort angesiedelt. Eine Steigerung um knapp 20 Prozent zum Vorjahr. 16 der Unternehmen und Start-ups haben sich im BIC der Be Factory niedergelassen. Im Vergleich zum Jahresanfang 2020 ergibt sich hier sogar eine Steigerung um fast 30 Prozent – und das im Jahr einer weltweiten Pandemie.

Das mit 32 Jahren niedrige Durchschnittsalter des Innovations-Zentrums Be Factory spiegelt Orientierung am Zeitgeist und Innovationswillen wider. Abgesehen vom gemeinsamen Nenner der Nachhaltigkeit sind die Schwerpunkte der beteiligten Unternehmen dabei vielfältig: Sie reichen von erneuerbaren Energien über grünes Bauen bis hin zu nachhaltiger Mobilität und Sporttechnologien.

Innovation hat in der norditalienischen Bergregion Trentino Tradition

Innovation hat im Trentino Tradition. Die im Jahr 1854 als Tabakfabrik gegründete „Manifattura Tabacchi“ stand mit der ersten Gewerkschaft und der ersten Betriebskinderkrippe der Region für soziale Innovation. Heute ist das vollständig renovierte Gebäude der alten Fabrik Teil des Innovationszentrums der Be Factory. Zusammen mit der anderen Hälfte, einem kohlenstoffarmen, hochmodernen Produktionsbereich, bettet sich das Gelände reibungslos in die Landschaft ein. Modulare Büros von 280m² bis 1.000m² schaffen auf insgesamt ca. 25.000m² Möglichkeiten für Unternehmen jeder Größe.

Inmitten einzigartiger Natur und Landschaft – zentral in Europa

Das Trentino ist als durch und durch von seiner Natur geprägte Region für Nachhaltigkeit prädestiniert. Die regionale Landwirtschaft profitiert bei ihrem reichhaltigen Angebot an Bioprodukten von Fleisch und Käse bis hin zu Oliven und Wein vom mild-mediterranen Klima, das für beste Anbaubedingungen sorgt. Dazu ziehen rund 300 Seen, zahlreiche Flüsse und die beeindruckende Berglandschaft Naturliebhaber und Freizeitsportler in ihren Bann. Die grünen Technologien aus der Be Factory sollen dabei helfen, nicht nur diesem Standort seine Lebensqualität auch in der Zukunft zu erhalten.

Die Vorzüge der Be Factory auf einen Blick:

  • Finanzielle Förderung
    • Bis zu 80% Übernahme von Kosten für Forschung, Marketing, Anschaffungskosten
    • 2 Accellerator-Programme für die Bereiche Green Economy und Sports Technology
    • Trentino Investors Club mit 80 Business Angels
  • Promotion
    • Unterstützung bei Marketing-Maßnahmen und Messeauftritten
    • Qualifizierter Support bei der Internationalisierung
  • Kollaboration
    • Vor-Ort-Netzwerk aus Spezialisten im selben Feld
    • Kooperative Forschung und Möglichkeit zum Technologietransfer
  • State-of-the-art
    • TESS-Lab Laborverbund aus 5 Forschungslaboren
    • Mentoring und Weiterbildungen für Unternehmen und Mitarbeiter
    • Hochmoderne Arbeitsplätze und Infrastruktur
  • Das Trentino
    • Einmalige Work-Life Balance für Mitarbeiter
    • Hervorragende Anbindung nach ganz Europa durch zentrale Lage in Norditalien

Weitere Informationen unter:
https://www.investintrentino.it/de/warum-trentino

Biomasse – Rohstoff der Zukunft

Erdöl ist der wichtigste fossile Energieträger. Es wird vor allem als Treibstoff sowie zum Heizen und Kühlen genutzt. Außerdem kommt es als industrieller Rohstoff zum Einsatz, zum Beispiel in der Kunststoffproduktion. Die Erdölvorräte sind jedoch begrenzt und ihre Nutzung bringt zusätzliche Treibhausgase in die Atmosphäre ein – mit schädlichen Folgen für das Klima.

Vielversprechende Alternativen sind rezyklierte Materialien, Rohstoffe auf Basis von CO2 – und pflanzliche Biomasse: Auch diese liefert das Element Kohlenstoff und damit den Basisbaustein für Kunststoffe. Als nachwachsender Rohstoff schont sie jedoch fossile Ressourcen und ermöglicht die Herstellung nachhaltigerer Produkte.

Biomasse ist auf dem Vormarsch. Rund ein Prozent aller Kunststoffe weltweit werden daraus hergestellt, bis 2025 mit einem geschätzten Wachstum von acht Prozent pro Jahr[1]. In der Industrie der Europäischen Union beträgt der Biomasseanteil sogar schon 14 Prozent[2]. Die wichtigsten Quellen sind „klassische“ und damit effiziente Futterpflanzen wie Mais, Raps oder Zuckerrüben. Zunehmend rücken auch Rohstoffe der zweiten und dritten Generation in den Blick, zum Beispiel Stroh, Holz, Algen oder Sägespäne, die in großen Mengen zur Verfügung stehen, zum Teil als Abfall. Eine weitere wichtige Ressource sind Bioabfälle wie zum Beispiel Essensreste. Bis zu ihrer industriellen Nutzung ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten, aber diese neuen Alternativen bieten ein enormes Potenzial und erweitern das bisherige Produktportfolio erheblich.

Kunststoffbausteine, die aus Biomasse hergestellt wurden, können die gleiche Struktur haben wie die konventionellen Bausteine und diese somit 1:1 ersetzen (drop-in). Hier kann die Massenbilanzierung ein schneller Weg sein, um biobasierte drop-in-Lösungen unmittelbar in die Wertschöpfungskette zu integrieren, ohne dass große Investitionen oder Anpassungen der vorgelagerten Infrastruktur und Prozesse notwendig sind. Darüber hinaus bietet Biomasse als neue Rohstoffquelle auch Zugang zu Kunststoffbausteinen mit neuartigen Strukturen, die interessante Eigenschaften bei den Kunststoffen bewirken können.

„Biomasse bietet als neue Rohstoffquelle auch Zugang zu Kunststoffbausteinen mit neuartigen Strukturen, die interessante Eigenschaften bei den Kunststoffen bewirken können.“

Dr. Vera Eßmann

Kohlenstoff im Kreis fahren

Werden Kunststoffe nach ihrer Nutzung recycelt, dann wird der darin enthaltene Kohlenstoff im Kreis geführt. Das trägt zum Klimaschutz bei und ist der Grundgedanke der Kreislaufwirtschaft, die zum globalen Leitprinzip werden muss. Die Nutzung alternativer Rohstoffe ist eine wichtige Säule des strategischen Programms, mit dem sich Covestro voll auf die Kreislaufwirtschaft ausrichten und schließlich selbst zirkulär werden will. Deshalb nutzt das Unternehmen schon seit Jahren biobasierte Ausgangsstoffe für die Entwicklung und Herstellung seiner Produkte und reagiert auch auf das wachsende Verbraucherinteresse an nachhaltigen Erzeugnissen.

Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Herkunft der verwendeten Rohstoffe. Das Unternehmen will fossile Bausteine zunehmend durch nachwachsende ersetzen. Die Biomasse bindet bei ihrer Entstehung CO2 und kann damit den ökologischen Fußabdruck zusätzlich senken. Voraussetzung für eine erfolgreiche Markteinführung ist jedoch auch, dass biobasierte Produkte mindestens die gleichen guten Eigenschaften zeigen wie vergleichbare Erzeugnisse auf petrochemischer Basis und diese in der laufenden Produktion nahtlos ersetzen können.

Breites Produktportfolio

Zum Portfolio zählt etwa ein Lackrohstoff, dessen Kohlenstoffgehalt zu 70 Prozent auf Biomasse basiert. Er wird in anspruchsvollen Anwendungen wie zum Beispiel Autolacken eingesetzt und wurde bereits in einem Klarlack unter seriennahen Bedingungen erfolgreich getestet. Covestro hat auch verschiedene Vorprodukte für wässrige Holz- und Möbellacke entwickelt, die zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Hinzu kommen Rohstoffe für die Textilbeschichtung sowie für Kosmetika, außerdem Produkte eines TPU-Kunststoffs. Eine teilweise biobasierte Folie aus dem Hochleistungskunststoff Polycarbonat rundet das Angebot ab. Sie kann in der Automobil-, Elektro- und Konsumgüterindustrie verwendet werden.

Auch die verstärkte Nutzung massenbilanzierter Rohstoffe gehört zur schrittweisen Umstellung der Produktion auf alternative Quellen. Erst kürzlich wurden die Standorte Antwerpen und Krefeld-Uerdingen nach dem ISCC Plus-Standard zertifiziert. Damit erfüllen nun die kompletten rückwärts gerichteten Wertschöpfungsketten für die Produktion von Polycarbonat und MDI die hohen Nachhaltigkeitsanforderungen dieses international anerkannten Standards. MDI ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Polyurethan-Hartschaum, der für eine effiziente Wärmedämmung von Gebäuden und Kühlgeräten sorgt. Covestro kann seinen Kunden nun große Mengen dieser Produkte in gleich guter Qualität wie ihre fossil-basierten Pendants anbieten. Kunden erhalten damit Zugang zu drop-in-Lösungen, die sie ohne technische Umstellung sofort in ihren bestehenden Herstellprozessen einsetzen können.

Unser Autorin Dr. Vera Eßmann

Dr. Vera Eßmann war seit 2018 bei Covestro zunächst als R&D Manager für biobasierte Rohstoffe tätig und ist nun Laborleiterin für Polyurethan-Dispersionen im Segment Coatings, Adhesives, Specialties. Im strategischen Kreislaufwirtschaftsprogramm des Unternehmens koordiniert sie den Einsatz biobasierter Rohstoffe. Vera Eßmann wurde nach dem Studium der Biochemie in Bochum, Stockholm und Lund bei Prof. Schuhmann im Bereich Elektrochemie promoviert.

Covestro Deutschland AG, Leverkusen

Internationale Forschungskooperationen

Aber die Nachfrage steigt und damit auch der Wunsch nach neuen Produkten, die in einer Vielzahl weiterer Anwendungen und Branchen eingesetzt werden können. Hier arbeitet das Unternehmen in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. So wurde gemeinsam mit Partnern ein völlig neues Verfahren entwickelt, um den wichtigen Kunststoffbaustein Anilin komplett aus pflanzlicher Biomasse zu gewinnen. Nach erfolgreichen Laborversuchen geht es nun darum, die Herstellung in den technischen und schließlich industriellen Maßstab zu überführen.

Außerdem hat das Unternehmen und elf weitere Partner aus acht europäischen Ländern in dem von der EU geförderten Forschungsprojekt PERCAL zusammengearbeitet. Ziel war es zu untersuchen, wie sich organische Bestandteile von Siedlungsabfällen als Rohstoffe nutzen lassen. Für Covestro ging es darum, die wichtige Chemikalie Bernsteinsäure zu gewinnen. Daraus werden Bausteine für Polyurethan-Dispersionen – sogenannte Polyole – hergestellt. Die Dispersionen könnten wiederum in Textilbeschichtungen verwendet werden.

Die EU-Förderprojekte SMARTBOX und BioCatPolymers beschäftigen sich mit der Verwertung nachwachsender Rohstoffe wie Lignin, Cellulose und Biomasseabfällen. Dabei erforschen Unternehmen und akademische Einrichtungen, wie daraus hochwertige Produkte gewonnen werden können. Vorprodukte zur Herstellung von Polycarbonat und von TPU stehen hier im Mittelpunkt des Interesses.


[1] For the first time: Growth rate for bio-based polymers with 8 % CAGR far above overall polymer market growth – Bio-based News – (bio-based.eu)

[2] Piotrowski, S., Carus, M. and Carrez, D. (2018). European Bioeconomy in Figures 2008 – 2015, 2.

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Wer fragt gewinnt!

Datengestützte Entscheidungen auf Basis von Erhebungen

Durch Befragungen gewonnene Markt- und Standortdaten einzelner Filialen bringen Transparenz und fördern durchdachte Geschäftsentscheidungen. Kommen Kunden mit dem neuen Onlineshop zurecht? Am besten wissen das die Kunden selbst – Antworten erhält nur, wer Fragen stellt. Klarheit über die aktuelle Personalsituation von Verbandsmitgliedsunternehmen verdeutlicht potentiellen Handlungsbedarf und legt Kostensituationen offen.

Befragungen fördern in puncto Business und Belegschaft strategische Handlungsempfehlungen für Konzerne, Einzelhandel und Verbände zutage. Doch der Aufwand, den die Beauftragung namhafter Institute und Statistiker erfordert, bremst oftmals den Schwung. Selbst gefragt ist halb gewonnen: Komplexe Datenerhebungen in Echtzeit führen Wissbegierige mit der schnittstellenoffenen Web-Applikation EP-Stat eigenständig und so oft sie wollen durch. Die Daten gehören ihnen. Sie gewinnen grafisch aufbereitete, am Rechner oder Handy abrufbare Ergebnisse, die geschäftliche Entscheidungen unterfüttern.

Kettenreaktion

Ein Franchisegeber liebäugelt mit Expansion. Mit Hilfe des agilen Statistik-Tools und seines mit dem Tool vertrauten Admins fragt der CIO In- und Auslandumsatz der Filialen ab und berechnet automatisch deren Nettoumsatz. Zusätzlich ermittelt er Marktanteile und Kumulationen. Faktenbasiert ermuntern die Zahlen zur Ausdehnung oder liefern triftigen Grund zum Bremsen. Gefühlte Verkaufsschlager stellen sich der Realität: Welchen Staubsauger-Typ verkaufen wir wie oft? Lohnt sich ein Aufstocken der Trocken-Nasssauger? Läuft ihm der Beutellos-Sauger den Rang ab und in welcher Preisklasse? Erzeugerpreisindizes, Produktions- oder Außenhandelszahlen, Auftragsbestand, prozentualer Anteil bestimmter Schlüsselprodukte am Umsatz, Standortvergleiche, Auftragsvolumina – nur ein Auszug wertvoller Marktdaten, die vernetztes Denken befeuern.

Nach innen liefern zum Beispiel Anzahl der Azubis, Reklamations-Aufkommen, bezahlte Überstunden, Personalkostensummen oder psychische Belastung der Crew Handlungsempfehlungen. Wie hoch ist die Überstunden- und Auftragsrate? Rechnen sich alternative Personalmodelle und Investitionen in Auszubildende? Zur Steigerung des Mitarbeiterengagements lohnt ein Blick hinter die Kulissen. Interne Interviews bringen Licht ins Dunkel und reflektieren die Wirkung von Personalmaßnahmen. Eine aktuelle Befragung ergab: 33 % der deutschen Angestellten fühlen sich in der Corona-Situation vom Vorgesetzten emotional allein gelassen1. Anbindungen bestehen zu ERP-, BI-, HR-, Sales- oder Konstruktions-Systemen und erweitern den Horizont; SOAP und REST Schnittstellen erlauben auch den Datenaustausch mit SAP-Systemen. Das integrierte Datenmanagement erleichtert die Kontaktaufnahme zu Befragten und erinnert diese gleichzeitig an die Teilnahme – mühsames Nachhaken und Antwort-Eintreiben entfällt.

Was gefragt wird, bestimmen Unternehmen frei: Administratoren erstellen selbständig Eingabemasken und geben Formeln und Funktionen zur Berechnung von Werten vor. Im Handumdrehen errechnen sich dann die Ergebnisse selbst.

Eng verbunden

Die Initialzündung für EP-Stat lieferte die Anfrage eines großen Verbandes, der seine regelmäßigen statistischen Erhebungen kartell- und datenschutzrechtlich durchführen wollte; Softwarehaus Dr. Eckhardt + Partner entwickelte das gewünschte Statistik-Tool und brachte es 2020 zur breiten Marktreife für alle, die datengestützte Entscheidungen auf Basis regelmäßiger Erhebungen treffen möchten.

Für Verbände spielen monatlich, quartalsweise oder jährlich erhobene, kartellrechtlich geprüfte Kennziffern aus Mitgliedsfirmen eine wichtige Rolle. Vor den Mitgliederbefragungen machen Administratoren machen Vorgaben, um kartellrechtliche Vorschriften einzuhalten: Beispielsweise wird eine Statistik erst dann veröffentlicht, wenn eine Mindestzahl von Rückmeldungen eingegangen ist, um zu verhindern, dass Rückschlüsse auf Teilnehmende gezogen werden können. Die gewonnenen Daten liefern Prognosen zur Branchenentwicklung, gestatten konjunkturelle Branchenbewertungen, geben Aufschluss über Liquidität und Auftragsvolumina oder regen zu neuen Vertriebswegen an. Ihren Mitgliedern stellen Verbände die tagesaktuellen Daten in einer Branchenstatistik zur Verfügung, die unterschiedliche Kostenpositionen zwischen Mitgliederfirmen verdeutlichen. Sie ziehen Vergleiche zwischen Produktionsstandorten und Standortbedingungen oder teilen Auftragseingänge übersichtlich in Sparten auf. Die automatische grafische Umsetzung der Ergebnisse hilft Anwendern aktuelle Auftragsvolumina und Trends mit einem Blick zu verstehen. Wer mag, wandelt Reports automatisch in eine Druckdatei fürs Mitgliedermagazin um.

Unser Autor:

Lutz Wolf ist Geschäftsführer für Marketing & Produktmanagement beim IT-Beratungs- und Softwarehaus Dr. Eckhardt und Partner.

Kundentreue festigen – regionale Handelsverbünde

Kundenumfragen stärken die Kundenbindung, zollen Klienten Respekt und beugen Shitstorms vor. Im regelmäßigen Dialog mit Kunden erfahren Händler aus erster Hand, in welchem demografischen und technischen Rahmen sich ihre Kundschaft bewegt, was Rückschlüsse auf Sortiment und Marketing erlaubt. Findet sie im Laden, was sie braucht? Und, heute von höherer Relevanz denn je, gefällt der neue Onlineshop? Sollte das „Sie“ dem „Du“ weichen, oder nimmt uns das niemand ab? Umfragen legen beliebte und vernachlässigte Produkte offen und den Finger auf Dienstleistungen, die schmerzlich vermisst werden. In Verbindung mit Loyalitätsprogrammen sammeln Kunden für die Abgabe ihrer Votings Punkte, die sie vor Ort einlösen können. Das erhöht die Bereitschaft mitzumachen und verleiht ein Gefühl der Wertschätzung. Die Interviewten antworten mit Freitext, kreuzen an, setzen Häkchen in einer Liste oder füllen Multiple-Choice-Felder aus. Fragen wie Wie gut ist unser Geschäft Ihrer Meinung nach bestückt? Wie schnell haben Sie in unserem Geschäft gefunden, was Sie suchten? oder Wie zufrieden waren Sie mit der Produktinformation im Online-Shop? bringen gewünschte Ergebnisse. Unternehmer, die das Potenzial von Befragungen entdeckt haben, erkennen Trends und minimieren Fehlentscheidungen. Doch Achtung: Umfangreiche Fragebögen bringen zwar großen Erkenntnisgewinn, senken aber mit steigender Fragenanzahl die Teilnahmebereitschaft. Die empfohlene Ausfüllzeit einer Online-Umfrage beträgt höchstens 15 Minuten. Die Bearbeitungszeit hängt vom Fragetyp ab: Ja/Nein-Fragen verlangen dem Ausfüllenden weniger Zeit ab als Ranking-Skalen oder offene Antwortmöglichkeiten, wetzen aber bei eher kommunikativen Menschen das Mitteilungsbedürfnis ab.

Auch Befragungen von Lieferanten dienen reibungslosem Geschäftsablauf. Denn Lieferanten, die ähnlich ticken wie man selbst, legen sich mehr ins Zeug. Die Repliken der Lieferanten werfen eventuell Fragen über das Fortdauern bestehender Beziehung auf, regen aber auch zu neuen Verbindungen an. Darüber hinaus werden Kunden Engagement und Wissensdurst ihres Händlers zu schätzen wissen, denn immer mehr Konsumenten möchten heute erfahren, mit wem sie es zu tun haben und wer hinter Produkten steckt.

Weiterführende Informationen:

https://www.epgmbh.de/

Quelle: 1 https://www.cebra.biz/news/praxis/06-01-2021-jeder-dritte-arbeitnehmer-fuehlt-sich-mit-corona-sorgen-allein-gelassen/) (06.01.2021)

Ein bisschen digitalisieren reicht nicht!

Die Pandemie leistet der Digitalisierung Vorschub. War das der Startschuss für eine Aufholjagd gegen die internationale Konkurrenz? Trendreport sprach mit VMware-Chef Armin Müller über den aktuellen Stand der digitalen Transformation in Deutschland.

Armin Müller, Vice President & Country Manager Germany bei VMware

Herr Müller, wie steht es hierzulande um das Thema Digitalisierung?

Deutschland war schon vor der Pandemie im weltweiten Vergleich digital nicht besonders gut aufgestellt. Enttäuschend ist aber, dass die meisten Unternehmen den Erwartungen und Vorstellungen ihren Kunden selbst jetzt noch nicht gerecht werden wollen oder können. Und das, obwohl ganz offensichtlich ist, dass uns die Digitalisierung gerade vor noch größerem Schaden bewahrt. Denken Sie an die vielen Kommunikations- und Kollaborationslösungen in den Home Offices, die den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten.

Aber das reicht nicht?

Nein, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, aus der Not heraus geboren. Wir haben eine Umfrage unter 1.000 deutschen Konsumenten ins Leben gerufen. Das Ergebnis war ernüchternd. Nur 23 Prozent der befragten Verbraucher sind der Meinung, Unternehmen böten aktuell eine bessere digitale Erfahrung als vor der Pandemie. Anbietern ist es noch immer nicht gelungen, das Interesse von Kunden nachhaltig zu wecken. Das zieht sich im Übrigen durch fast alle Branchen in unserem Land.

Können Sie konkrete Anwendungsbeispiele nennen?

Im Einzelhandel stottert die Umstellung auf Kartenzahlung. Online-Nachverfolgungen von Lieferungen auf ihrem Weg vom Warenlager bis nach Hause sind Mangelware. Es fehlt an Apps, die den Bestellvorgang individualisiert auf die Bedürfnisse von Kunden zuschneiden. Schauen Sie sich Instagram an. Die Plattform hatte im Oktober vergangenen Jahres eine neue Shop-Funktion eingeführt. Sie ermöglicht es jetzt, Wunschlisten zu erstellen und sogar Einkäufe per Smartphone zu tätigen. Kunden sind solchen digitalen Technologien gegenüber durchweg aufgeschlossen. Rund 57 Prozent der Interviewten in unserer Erhebung haben sich dahingehend geäußert.

Oder nehmen Sie das Beispiel Digital Pay. Schon heute ist das Mobiltelefon für 21 Prozent der Verbraucher wichtiger als die Brieftasche. Bei den zwischen 18- und 24-Jährigen sind es sogar 42 Prozent. Apps werden zur neuen Bankfiliale. Die neue niederländische Bank Bunq will Fintech revolutionieren und bezeichnet sich selbst als „das Schweizer Taschenmesser des Geldes“. Sie bedient Markttrends wie Öko-Bewusstsein, stillt das Bedürfnis nach digitalen Socialising-Funktionen und nach Funktionen für das Tracking von Finanzen und erlaubt es, Ausgaben zu kategorisieren. Die wohl wichtigste Erkenntnis aber ist, dass mehr als ein Drittel der Konsumenten zu einem Konkurrenten wechseln würde, wenn das digitale Erlebnis nicht ihren Erwartungen entspricht. Das sollte ein Weckruf für Unternehmen sein.

Was geht da schief? Liegt es am fehlenden Engagement oder am fehlenden Know-how für die digitale Transformation?

Viele Unternehmen treffen den Nerv der Zeit nicht. Andere haben in den vergangenen zwölf Monaten mit viel Aktionismus versucht, das aufzuholen, was jahrelang nicht genügend Priorität erfahren hatte. Und trotzdem begeistern viele der digitalen Konzepte die Kunden (noch) nicht. Es reicht einfach nicht mehr aus, sporadisch digitale Verbesserungen vorzunehmen oder die Digitalisierung halbherzig anzupacken. Sie muss im Zentrum der Unternehmensstrategie stehen, um Kunden eine echte und umfassende digitale Erfahrung bieten zu können.

Dazu passt ein weiteres Resultat unserer Studie: Nur 29 Prozent der Befragten zeigen sich nachsichtig, wenn Testläufe für neue digitale Dienstleistungen schiefgehen. Das Interesse an digitalen Pionieren steigt. Verbraucher merken, ob ein Unternehmen vorangeht oder nur mitläuft. Marken laufen Gefahr, an Relevanz zu verlieren, während andere die Chance nutzen. Mehr als ein Drittel der Verbraucher sind bereit, ihre Markentreue aufzugeben und zu einem Wettbewerber zu wechseln, wenn ihr digitales Erlebnis nicht den Erwartungen entspricht und nur 21 Prozent würden loyal bleiben. Das sollte zu denken geben.

„Mehr als ein Drittel der Verbraucher sind bereit, ihre Markentreue aufzugeben und zu einem Wettbewerber zu wechseln, wenn ihr digitales Erlebnis nicht den Erwartungen entspricht.“

Amin Müller

Was genau fordern Kunden denn von Anbietern? Mit einem attraktiven Webauftritt dürfte es ja nicht erledigt sein, oder?

Nein, genau da liegt ein Hauptproblem. Viele Unternehmen verwechseln Digitalisierung mit hübschen Online-Auftritten. Die digitale Welt umfasst wesentlich mehr. Dazu gehört ein hohes Maß an Sicherheit und Datenschutz – ein besonders in Deutschland wichtiger Punkt. Hinzu kommen eine unkomplizierte Nutzung über sämtliche Geräte hinweg und schnelle Serviceleistungen. Aber auch Faktoren wie das Verhalten von Unternehmen gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft spielen eine wichtige Rolle. Fast ein Viertel der Befragten achtet auf diesen Punkt. Um den Forderungen der Verbraucher zu entsprechen benötigen Unternehmen eine digitale Grundlage, um Anwendungen überall bereitstellen zu können. Und eine Plattform, um neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) oder Machine Learning nutzen zu können.

Was erwarten Sie in Sachen Digitalisierung für die Zukunft?

Ich erhoffe mir, dass Unternehmen in Deutschland endlich aufwachen. Wir dürfen uns in Belangen der digitalen Transformation nicht abhängen lassen. In technologischer Hinsicht werden neue Innovationen das Leben für Verbraucher einfacher machen. Nehmen Sie das Beispiel Virtual Reality. Visuelle Darstellungen in Echtzeit und in einer in Computer-generierten, interaktiven virtuellen Umgebung bergen völlig neue Möglichkeiten der Interaktion. Konsumenten könnten sich beispielsweise im Laden per Virtual Reality darüber informieren, wie Produkte in ihrem Zuhause aussehen würden.

Ein abschließender Tipp für Anbieter?

2020 war das Jahr des digitalen Wandels. Viele Unternehmen haben noch Welpenschutz genossen. Es ist höchste Zeit, die passive Haltung hinter sich zu lassen und digitale Services so zu gestalten, dass sie den Erwartungen und Vorstellungen von Verbrauchern entsprechen. Es reicht nicht mehr aus, ein bisschen zu digitalisieren. Unternehmen müssen digital denken und digital handeln.

Unser Interviewpartner:

Armin Müller ist seit September 2018 Vice President & Country Manager Germany bei VMware. In dieser Position trägt er die Gesamtverantwortung für VMware in Deutschland sowie für die lokale Unternehmensstrategie. Ziel ist es, gemeinsam mit Technologiepartnern aus dem VMware-Ökosystem Kunden auf dem Weg der digitalen Transformation zu begleiten und mit Lösungen aus den Bereichen Rechenzentrum, Cloud, Mobility, Netzwerk und Security zu unterstützen.

https://www.vmware.com/de.html

Häufige Fehler bei der Digitalisierung des B2B-Vertriebs

Der digitale Handel und Endkundenvertrieb haben sich durch den Druck der Corona-Pandemie erneut deutlich weiterentwickelt. Der digitale Vertrieb zu Geschäftskunden (B2B) wirkt dagegen vielfach wie aus der Zeit gefallen. Das liegt daran, dass gerade in der mittelständischen, Ingenieur-dominierten Industrie Digitalisierung vor allem mit Technologie und Effizienzgewinn gleichgesetzt wird. Kunden genauso wie interne Anwender stehen nur selten im Mittelpunkt.

Dr. Johannes Ihringer, Managing Director der Strategieberatung TTE Strategy, beschreibt die häufigsten Fehler, die er in den Initiativen zur Digitalisierung des B2B-Vertriebs beobachten konnte – und was Unternehmen tun können, um diese künftig zu vermeiden.

Dr. Johannes Ihringer, Managing Director der Strategieberatung TTE Strategy

Fehler 1: Unternehmensführung stößt maßgebliche Veränderungen an – und weder Organisation noch Mannschaft sind schon bereit dafür

Viele Unternehmen stoßen Veränderungen an, bevor sie überprüft haben, ob sie dazu überhaupt schon reif sind. Dies führt vielfach zu einer Überlastung der eigenen Organisation, dem Aufbau von Widerstand innerhalb der Mannschaft und schlussendlich einer deutlichen Verzögerung im Projektfortschritt – oder gar zum Scheitern. „Einen Gelegenheitssportler schickt man auch nicht gleich zum Iron Man auf Hawaii“, sagt Johannes Ihringer, Managing Director bei TTE Strategy. „Top-Sportler setzen sich ambitionierte, aber auch erreichbare Ziele. Sie trainieren Schritt um Schritt, um besser zu werden. Bei Unternehmen musste ich immer wieder feststellen, dass eine Geschäftsführung oder ein Vorstand von heute auf morgen den Hebel Richtung Digitalisierung gleich ganz umlegen will. Das ist betriebswirtschaftlich wie psychologisch nachvollziehbar, aber trotzdem oft der falsche Weg.“ Stattdessen ist es von entscheidender Bedeutung, den eigenen Reifegrad zu überprüfen und auf der Basis realistische Ziele und Zeitvorgaben zu setzen. Johannes Ihringer sagt: „Kultur, Prozesse, individuelle Fortbildungen. Das ist je nach Reifegrad der erste Investitionsschritt in Digitalisierung. Nicht die Entwicklung neuer Software.“

Fehler 2: Digitalisierung wird ausschließlich als Effizienzgewinn betrachtet – und geht mit Qualitätseinbußen für den Kunden einher

 „Unternehmen im B2B-Umfeld mit qualitativ sehr hochwertigen und gefragten Produkten werden oft von Ingenieuren und Betriebswirten geführt, Marketing und Absatz spielen eine untergeordnete Rolle. Darum stößt in den meisten Fällen die kaufmännische Ebene den Digitalisierungsprozess an – um Kosten zu sparen. Doch gerade eine so eindimensionale Ausrichtung von Digitalisierungsprozessen führt langfristig eher zu sinkenden Erträgen“, sagt Johannes Ihringer. „Das Kriterium Service-Qualität spielt deutlich seltener eine Rolle, als man vermuten würde.“ Aus diesem Grund werden B2B-Digitalisierungsinitiativen häufig aus der falschen Perspektive heraus aufgesetzt. Sie führen immer wieder an einem zusätzlichen Kundennutzen vorbei. Johannes Ihringer sagt: „Es steht außer Frage, dass über digitale Vertriebsprozesse auch Effizienzen entstehen. Sie müssen sich aber in einer Balance zum verbesserten Kundenerlebnis halten. Ich habe viele Projekte gesehen, wo die CFO-Denkrichtung deutlich zu ausgeprägt war. Hier hätte es im Vorfeld eine klare Ausbalancierung der internen Interessen geben müssen. Sonst wenden sich Kunden langfristig eher ab.“

Fehler 3: Neue Produkte und Prozesse werden Kunden präsentiert – und gehen deutlich an deren Erwartungen und Bedürfnissen vorbei

Johannes Ihringer sagt: „Zu viele Unternehmen denken, sie wüssten schon, was ihre Kunden wirklich brauchen. Aber das ist selbst bei den Organisationen oft nicht der Fall, die wirklich eng an ihren Kunden dran sind.“ Auf diesem Wissen entwickeln Unternehmen dann digitale B2B-Plattformen und -Prozesse, die vielfach an den Bedürfnissen ihrer Kunden vorbei gehen. „Doch dann ist das Geld schon ausgegeben, die internen Strukturen wurden umgestellt. Der Kunde genauso wie die eigene Organisation müssen damit leben. Dabei hätte sich dieses Problem relativ einfach umgehen lassen.“ Der Experte von TTE Strategy rät darum dazu, vor dem Beginn eines Digitalisierungsprojekts zunächst die Kunden strukturiert zu befragen. Wo würde ihnen ein digitaler Prozess das Leben erleichtern? Welche zusätzliche Dienstleistung benötigen sie, für die sie vielleicht sogar bereit sind, mehr Geld auszugeben? In welchen Bereichen sehen sie keinen Veränderungsbedarf oder bevorzugen nach wie vor eine analoge Lösung? „Wie so oft im Leben gilt: Wer fragt, bekommt auch Antworten. Vorauseilende Fürsorge geht meistens nicht gut aus“, sagt Johannes Ihringer.

Fehler 4: Anforderung formuliert, Technik beauftragt – und die fertige Lösung passt danach gar nicht in die reale Welt

Ein übliches, jahrelang tradiertes Vorgehen bei der Implementierung technischer Lösungen: nachdem ein Projekt geplant wurde, werden die Anforderungen formuliert, es wird an die Technik übergeben – und das fertige Produkt wird anschließend abgenommen. „Das funktioniert heute so aber gar nicht mehr“, sagt Johannes Ihringer. „Das liegt zum einen daran, dass die Welt nicht stehen bleibt. Zum anderen daran, dass die Lösungen immer komplexere Prozesse abbilden müssen. Das führt dazu, dass in der Planungsphase schon mal elementare Punkte schlicht nicht gesehen und damit vergessen werden. Trotzdem gehen viele Unternehmen heute nach wie mit einem sehr starren Modell vor. Und müssen hohe Investitionen tätigen, um ihre Lösung im Anschluss anzupassen.“ Stattdessen sollte technologische Entwicklung nicht mehr abgekoppelt von den Anforderungsträgern sein. Die Empfehlung: Die Entwicklung der Lösung in Teilziele aufspalten, ständige Feedbacks von der Business-Seite, unmittelbare Adaptierung und Behebung von Fehlern und Problemen noch im Entwicklungsprozess. „Erprobte Management-Tools wie Design Thinking oder SCRUMM können helfen, diese Prozesse neu zu gestalten.“

Fehler 5: Kunden wurden im besten Fall einmal befragt – und müssen nachher mit ihren Antworten leben, obwohl sich die Rahmenbedingungen verändert haben

Was für Einbindung in die technologische Entwicklung gilt, sollte auch grundsätzlich für die Einbindung von Kunden in den Gesamtprozess gelten. „Eine initiale Befragung hinsichtlich Erwartungen und Bedürfnissen darf kein Alibi für eine nicht ausreichend Kunden-zentrierte Lösung sein“, sagt Johannes Ihringer. „Nach dem Motto: Aber ihr habt doch vor zwölf Monaten in unserer Untersuchung gesagt, dass es das ist, was ihr wolltet.“ Auch die Welt der Kunden entwickelt sich beständig weiter. Auch Kunden sehen einige Wochen nach der Befragung vielleicht Anforderungen plötzlich ganz anders, weil sie die Lage anders einschätzen. Johannes Ihringer sagt: „Und genau darum müssen Kunden beständig in die Entwicklung der Technologie und der dahinterliegenden Prozesse eingebunden werden. Einige Unternehmen denken, dass die Entwicklung sich dadurch verlangsamen würde. Und das stimmt in vielen Fällen, die ich beobachtet habe, übrigens. Es ist aber ein vertretbarer Aufwand im Vergleich zu den Fällen, wo den Kunden eine Lösung vorgesetzt worden ist, die sie nicht nutzen können oder wollen. Dann wird es oft richtig teuer bei gleichzeitig steigender Frustration auf beiden Seiten. Das sollte unbedingt vermieden werden.“


Weit
ere Informationen unter:
www.tte-strategy.com

Bild von algedroid auf Pixabay

Software-Technologie und Sicherheit entscheiden den Wettstreit um automatisierte Fahrfunktionen

Dies ist ein Gastbeitrag von Théo Tamisier, Senior Consultant und Philipp Kurmann, Consultant bei Q_PERIOR

Automatisiertes Fahren ist eine Revolution für den gesamten Mobilitätssektor. Bereits vor einigen Jahren haben viele OEMs angekündigt, dass sie im nächsten Jahrzehnt selbstfahrende Fahrzeuge anbieten werden. Mittlerweile wird jedoch immer deutlicher, dass die damit einhergehenden umfangreichen technologischen Herausforderungen noch lange nicht bewältigt und einige Aspekte, insbesondere in der Transformation der Softwareentwicklung, unterschätzt oder sogar missverstanden wurden. Klar ist, es muss eine neue Herangehens- und Denkweise etabliert werden, um Effizienz- sowie Sicherheitsaspekte gleichermaßen abzudecken.

Automatisiertes Fahren ist ein Traum, dessen Erfüllung wir in den vergangenen Jahren immer nähergekommen sind. Die Möglichkeit, den Menschen als Fahrer in Zukunft vollständig zu ersetzen, würde viele neue Anwendungsfälle für die Mobilität eröffnen. Dieses Szenario kann jedoch nur unter bestimmten Bedingungen erreicht werden. Während bei bestehenden Fahrzeugen mit inkrementellen Innovationen das SAE-Level 3 (menschliche Straßenüberwachung vorausgesetzt) umgesetzt werden kann, erfordern selbstfahrende Fahrzeuge (Level 4 und 5) komplexe Algorithmen und eine leistungsstarke Softwaretechnologie. Daher ist es für Automobilhersteller essenziell, eine hohe Softwareentwicklungskompetenz zu haben. Der VW-Vorstandsvorsitzende Herbert Diess betonte dies im September des vergangenen Jahres in der Wirtschaftswoche: „Heutige Autos sind Softwareprodukte.“

Entwicklung effizienter Software für autonomes Fahren

Der Wechsel von hardware- zu softwarezentrierten Produkten bringt vor allem eine wichtige Voraussetzung mit sich: Die Hardware muss die Software unterstützen und nicht umgekehrt. Das bedeutet, dass die Fahrzeugplattform von Beginn an ausreichend (1) Rechenleistung, (2) Redundanz und parallele Systeme sowie (3) Konnektivitätskapazitäten zur Verfügung haben sollte, damit fortschrittliche Softwarefunktionen ausgeführt werden können – sowohl jetzt als auch in Zukunft.

Théo Tamisier, Senior Consultant bei Q_PERIOR

Der umfangreiche Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Umgebungsmodellierung und Entscheidungsfindung impliziert, dass ausreichend (1) Rechenleistung im Fahrzeug bereitgestellt werden muss, um Ergebnisse nahezu in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Diese Investition zahlt sich mittelfristig aus, denn nur so können die Fahrzeuge mit zukünftigen Technologien Schritt halten. Die Architekturen der Fahrzeuge müssen zudem (2) ein paralleles System, den sogenannten „Shadow Mode“, beinhalten, um Funktionen unter realen Bedingungen in der Praxis testen zu können. Zudem ist die (3) Konnektivität der Fahrzeuge für die Sammlung der enormen Datenmengen (Videoszenen, Radarsignale) notwendig, welche zur Verbesserung der Algorithmen beitragen. Dem gegenüber stehen technologische Limitierungen wie geringe Bandbreite und Kapazitäten bei der Datenspeicherung.

Es reicht nicht aus, bestehende Systeme evolutionär weiterzuentwickeln. Es wird eine neue Architektur benötigt, um beispielsweise neue IT-Technologien, API-basierte Plattformen, Automotive Ethernet, Virtualisierung oder Micro-Services nutzen zu können. Da sich Fahrzeuge zunehmend zu „Computern auf Rädern“ entwickeln, werden sie zukünftig oftmals die gleiche Art von Komponenten verwenden, wie sie bereits in der klassischen IT vorzufinden sind (beispielsweise Domain-Controller oder Gateways). Die derzeitigen proprietären, verteilten und zahlreichen „Electronic Control Units (ECU)“ werden durch zentralere und modularere Komponenten ersetzt. Diese enthalten keine Low-Level-Binärsoftware mehr, sondern ausführbare, auf einem mehrschichtigen Betriebssystem basierende On-Demand-Funktionen. Nur wer es schafft, sein Produktangebot entsprechend anzupassen, wird langfristig am Markt überleben.

Software für autonomes Fahren zu entwickeln ist gut – sie in der Praxis zu betreiben ist besser. Die Entwicklung von KI-basierten Softwarekomponenten für das pilotierte Fahren benötigt ein frühzeitiges Testen der Funktionalität in Realsituationen. Hier zeigt sich, dass das Testen mit dem oben genannten Shadow Mode in der gesamten Fahrzeugflotte von Vorteil ist – quasi ein Betreiben in einer gesicherten Umgebung direkt in der Praxis. Zudem ist die Entwicklung der Software nicht mehr mit Auslieferung des Fahrzeugs abgeschlossen. Die kontinuierliche Verbesserung der Algorithmen und der Aufbau einer automatisierten Software Continuous Integration und Testing Plattform bedeutet einen starken langfristigen Wettbewerbsvorteil für OEMs. Hier kann der Time-to-Market deutlich reduziert werden.

Es braucht Sicherheit. Auch in unerwarteten Szenarien.

Automatisierte Fahrfunktionen eröffnen neue Perspektiven, gleichzeitig gehen mit ihnen aber auch neue Bedrohungen einher. Deshalb müssen Risiken (wie die Manipulation der Bremsfunktion oder der Fahrzeugsteuerung) in der Entwicklungsphase so früh wie möglich berücksichtigt werden. Die Software und die Sicherheitsfunktionen müssen durch klassische Unit- und Systemtests, Penetrationstests sowie virtuelle Simulationsumgebungen und Shadow-Mode-Funktionen getestet werden. Des Weiteren können einige Standards – wie die ISO-Norm 21434 „Cyber Security for Road Vehicles“ – hilfreich sein, um robuste Systeme zu entwerfen. Auch die ISO-Norm 21448 „Safety of the Intended Functionality“ wird ein wichtiger Teil von automatisiertem Fahren sein. Diese fokussiert sich auf die Gewährleistung von Sicherheit in Situationen, in denen die Sensoren zwar funktionsfähig sind, aber Objekte wie beispielsweise Fußgänger nicht richtig erkannt werden.

Philipp Kurmann, Consultant bei Q_PERIOR

Zudem treten auch unerwartete Ereignisse auf. Am häufigsten lassen sich diese auf Softwarefehler oder Cyber-Angriffe auf Basis von Zero-Day-Schwachstellen (eine dem Anbieter unbekannte Schwachstelle) zurückführen.

Für diese Szenarien werden in der Regel Erkennungs- und Ausfallsicherheitsfunktionen eingebaut, die beispielsweise ein automatisches Anhalten auf dem Seitenstreifen ermöglichen. Diese fehlertoleranten Systeme sowie Open Source Software Frameworks und Architektur-Modelle (Adaptive AUTOSAR, ROS) werden im Rennen um selbstfahrende Fahrzeuge eine Schlüsselrolle spielen.

Neben der Konzeption von Sicherheitsfunktionen können Cyber-Angriffe durch eingebettete Intrusion Detection Systeme erkannt und abgewehrt werden. Hier werden Signale im Fahrzeug analysiert und Anomalien an zentrale Security Operation Center zur Cyber-Abwehr weitergegeben. Zudem müssen die für das automatisierte Fahren genutzten Machine-Learning-Algorithmen gegen Bedrohungen, wie Adversarial-Attacken geschützt werden. Da diese Algorithmen einen hohen Komplexitätsgrad aufweisen und aufwendig in der Bewertung sind, müssen sie in der Risikobeurteilung ausreichend behandelt werden.

Wenn Daten das neue Öl sind, dann ist die Software der Motor, der benötigt wird, um aus den Daten Mehrwert zu generieren. Dieses gilt auch für das autonome Fahren. Klassische Autohersteller müssen sich daher vom Hardware-Hersteller zu einem Tech-Unternehmen entwickeln. Das Aufgabenspektrum ist umfangreich, die Transformationen sind tiefgreifend und komplex. Mit der Entwicklung einer neuen technologischen Architektur und unter Berücksichtigung relevanter Sicherheitsaspekte sowie einer ausgeprägten Software-Mentalität können die Herausforderungen des autonomen Fahrens jedoch erfolgreich gestaltet werden.

Weitere Informationen unter:
https://www.q-perior.com/

Wie die Digitalisierung auf den Bildungssektor Einfluss nimmt

Dies ist ein Gastbeitrag von Roland Kastner, Channel Development Manager bei PFU (EMEA) LIMITED

Im vergangenen Jahr mussten sich sowohl Lehrende als auch Lernende ohne Wahlmöglichkeit und in kürzester Zeit auf ein digitales Lernmodell einstellen, das nur mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen funktioniert. Und während dies als unerwünschte Herausforderung angesehen werden könnte, hat die globale Pandemie in Wirklichkeit als Beschleuniger für die digitale Transformation der Bildung gewirkt. Man könnte auch sagen, dass die digitale Transformation als Nebenprodukt der Abschwächung der Pandemieauswirkungen in diesem Jahr dazu beigetragen hat, die Kontinuität des Bildungswesens langfristig zu sichern.

Zwar ist der direkte Beitrag des Bildungswesen zum Bruttoinlandsprodukt in Deutschland eher gering, doch ist das Bildungswesen langfristig eine der wichtigsten Säulen der wirtschaftlichen Entwicklung der Staaten. „Bildung stellt für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine der wichtigsten aktuellen und zukünftigen Ressourcen dar. Ein hohes Bildungsniveau ist ein elementarer Baustein für zukünftiges und nachhaltiges Wachstum, einen hohen Beschäftigungsstandard, die Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand Deutschlands“, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium.

Doch die globale Covid-19-Krise zeigt auf, dass es, gerade wenn es um die digitale Zukunft geht, durchaus Nachholbedarf im deutschen Bildungswesen gibt. Das betrifft einerseits die Inhalte. So zeigt der Informatik-Monitor 2021 der Gesellschaft für Informatik, dass nach wie vor viele Bundesländer das zentrale Thema Informatik nahezu stiefmütterlich behandeln. So ist beispielsweise der Informatikunterricht in der Sekundarstufe längst nicht in allen Bundesländern Pflicht. Dabei wäre ein tiefgreifendes Verständnis für IT von hoher Bedeutung.

Aber auch beim Ausbau der digitalen Ausstattung der Schulen muss einiges getan werden. Zwar wurden über den Digitalpakt den Schulen etwa fünf Milliarden Euro zur Investition in den Ausbau der digitalen Infrastruktur bewilligt, doch die Umsetzung erfolgt schleppend. Dabei ist gerade der Aufbau digitaler Kompetenzen, der nicht nur über das Elternhaus erfolgt, ein entscheidender Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit.

Berücksichtigt man dabei zudem, dass – nach Erhebung der Initiative D21 – die Nutzung des Internets bei Menschen mit höherer formaler Bildung 98 Prozent bei den Männern und 97 Prozent der Frauen erreicht, die gleichen Werten bei Menschen mit niedriger formaler Bildung jedoch nur 79 bzw. 61 Prozent, wird deutlich, dass dringend gegengesteuert werden muss. Dies betrifft sowohl die Bildung allgemein als auch spezielle Förderung von Frauen.

Der Einsatz digitaler Medien in der Schule wird auch als solide Grundlage für das spätere Erlernen digitaler Schlüsselkompetenzen angesehen. Wenn Kinder von klein auf mit der digitalen Welt vertraut sind, besteht die Hoffnung, dass sie mit zunehmender Bildung auch einen Beitrag dazu leisten, die wachsende IT-Fachkräftelücke in Deutschland zu schließen.

Sowohl der Einsatz digitaler Lernmittel als auch der richtige Umgang mit ihnen und entsprechendes Hintergrundwissen sind somit wichtige Faktoren, im globalen Wettbewerb. Nach Angaben des Fujitsu Organisational Intelligence Research Report 2020 sehen immer noch 27 Prozent der Unternehmen mangelnde Kenntnisse als einen großen Hemmschuh bei der digitalen Transformation. Entsprechend muss die Verbesserung des digitalen Lernens und die Vermittlung der Lerninhalte für jede Bildungseinrichtung ein wichtiger Antrieb sein.

Durch die digitale Transformation ist es möglich, sowohl die Verwaltungsprozesse zu verbessern als auch das Lernen zu optimieren. Um Barrieren für die Digitalisierung zu überwinden, ist jedoch auch die Schulung von Pädagogen erforderlich, und diese muss oft von Dritten kommen. In der Geschäftswelt wenden sich 80 Prozent der Unternehmen an externe Experten, um ihre Teams zu schulen und sie bei der digitalen Transformation zu unterstützen; warum sollten Pädagogen das nicht auch tun?

Roland Kastner schreibt über die Möglichkeiten der Digitalisierung im Bildungssektor.

An dieser Stelle ist ein schrittweises Vorgehen sinnvoll. Dafür sollten die Verantwortlichen in den Kultusministerien und den Schulen passende Experten identifizieren, die die Pädagogen unterstützen können. Diese Experten sollten dabei sowohl Schulungen anbieten als auch Wissen und unschätzbare Erfahrungen weitergeben können.

Vielfach haben sie den Prozess schon mehrfach durchlaufen und werden daher die richtigen Fragen stellen, um die aktuelle Situation vollständig zu bewerten und sicherzustellen, dass entscheidende Phasen des Prozesses nicht übersehen werden.

Umgekehrt sollten die Schulen und Ministerien aber der Versuchung widerstehen, nur um die Öffentlichkeit, Eltern und gegebenenfalls Vorgesetzte zu beruhigen, unkoordiniert sofort mit der Implementierung komplexer Technologie zu beginnen. Besser ist es, mit einfachen Investitionen zu beginnen, um auf deren Basis eine schnelle, solide Dynamik zu schaffen.

So könnte die Bild- und Informationserfassung mit einem Dokumentenscanner für viele Schulen ein logischer erster Schritt auf dem Weg zur digitalen Transformation sein. Es reduziert Papierprozesse, was dazu beiträgt, das Schulsystem schlanker, agiler und produktiver zu machen, da die Nutzung von Datenprozessen ein effizienterer Weg ist, um den Zugang zu Arbeit und Ressourcen zu ermöglichen. Die Umwandlung von physischen Informationen in digitale Daten ist auch ein sicherer Weg, um sensible Schülerdaten zu speichern. Darüber hinaus können die Betriebsdaten, die eine Schule im Laufe der Zeit sammelt, den effektiven Einsatz von noch fortschrittlicheren IT- und Analyselösungen in zukünftigen Phasen ihrer digitalen Transformation ermöglichen.

Obwohl die Lernkurve im Jahr 2020 steil ist, bedeuten die langfristigen Vorteile der digitalen Transformation, dass die Tatsache, dass der Transformationsprozess im Bildungswesen begonnen hat, trotz aller Herausforderungen positiv ist. Es ist wichtig, dass der Bildungssektor nicht zu weit hinter der Geschäftswelt zurückbleibt, denn die Führungskräfte von morgen sind die Schüler von heute.

Weitere Informationen unter:
https://www.pfu.fujitsu.com/en/

Wie Machine Learning die HR-Branche verändern kann

Es folgt ein Gastbeitrag von Adrian von Nostitz, CMO Directeur Commercial bei givve

Machine Learning ist aus modernen Businesses nicht mehr wegzudenken. Für Unternehmen bietet die selbsterlernende Technologie die Chance, wertvolle Insights aus dem eigenen Unternehmen zu gewinnen – und das effizienter, schneller und kreativer. So auch im Personalmanagement, wo das Thema zwar noch in den Anfängen steckt, jedoch zunehmend Einzug erhält.

Das A und O ist eine agile Lösung, die deutlich schneller und sinnvoller eingesetzt werden kann und echte Benefits fürs Unternehmen liefert: So steigt aus HR-Perspektive die Attraktivität als Arbeitgeber und aus Business-Sicht kann die Digitalisierung von HR-Prozessen aktiv getrieben werden. Fakt ist: in der digitalen Transformation von HR-Management liegt die Zukunft für Arbeitgeber. Gepaart mit attraktiven Benefit- und Loyalty-Programmen haben Unternehmen, die bewusst auf technologiestütze HR-Lösungen setzen, entscheidende Wettbewerbsvorteile. Fakt ist aber auch: Um Machine Learning sinnvoll einzusetzen, ist der Mensch aktuell (noch) nicht wegzudenken. Damit maschinelles Lernen funktioniert und ML-basierte Software Entscheidungen sinnvoll treffen kann, muss ein Mensch den Algorithmus initial trainieren. Mit Beispieldaten kann dieser so Zusammenhänge leichter erkennen und quasi selbst lernen.

Die Algorithmen haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Sie umfassen Entscheidungsbäume, induzierte Logikprogramme, Clustering, Verstärkungslernen und bayessche Netze. Mit dem passenden Algorithmus kann man unter anderem Folgendes erzielen:

  • Vorhersage von Werten aus Basis der analysierten HR-Daten treffen,
  • Berechnung von Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Ereignisse im Personalbereich,
  • Erkennen von Gruppen und Clustern in einer Datenbasis für die gesamte Belegschaft,
  • Reduktion von Dimensionen ohne großen Informationsverlust,
  • Erkennen von Zusammenhängen in Sequenzen,
  • Optimierung von HR-Management und strategischen Personal- und Businessprozessen.

Gerade bei der Optimierung des HR-Managements sehen wir bei givve uns als Vorreiter, der Personalabteilungen im Bereich Loyality- und Benefitprogramme voranbringt. Unsere KI-gestützte App für digitale Essensmarken givve Lunch spart nicht nur Zeit, sondern reduziert Papierkram und Versandkosten enorm. Wie funktioniert givve Lunch? Das Mittagessen kommt nach Hause oder der Arbeitnehmer kauft sich etwas im Supermarkt, fotografiert den Beleg und reicht ihn über die App unkompliziert beim Arbeitgeber ein. Mit der nächsten Lohnabrechnung wird der Essenszuschuss dann ausgezahlt – pro Tag können bis zu 6,57 Euro abgerechnet werden.

Die Datenverarbeitung hinter der givve Lunch App funktioniert über bereitgestellte Dienste von Google – beispielsweise zur Erkennung von Bildinhalten und Texten in Bildern. Die Daten werden durch OCR (optical character recognition) erkannt und im Anschluss analysiert und ausgewertet. Je mehr Daten das System erkennt, desto genauer sind die Aussagen – die Verlässlichkeit der Informationen steigert sich somit kontinuierlich. Die Wissensbasis des Programms besteht aber vor allem in „Wenn-dann-Beziehungen“. Mit Hilfe eines solchen Systems auf Basis von Machine Learning können große Datenmengen in kurzer Zeit verarbeitet werden. Durch die intelligente Belegprüfung in Echtzeit ist eine Effizienzsteigerung in Personalabteilungen möglich und im Gegensatz zur Abwicklung mit Essensmarken aus Papier garantiert givve Lunch zudem eine rechtssichere Anwendung, die volle Kontrolle und eine genaue Abrechnung sowie Archivierung.

Unternehmen wird zusätzlich die Möglichkeit geboten, eine eigene API-Schnittstelle einzurichten, um das System zur Verwaltung der Essenszuschüsse direkt in die eigene Lohnbuchhaltung zu integrieren. Das ermöglicht eine einfache und flexible Administration. Der hohe Grad an Automatisierung und eine nutzerfreundliche Verwaltungsplattform ersparen Aufwand und Kosten für Unternehmen.
Außerdem ist die Interpretation der Ergebnisse eine Herausforderung – der Algorithmus muss zunächst trainiert werden, diese nach den Bedürfnissen des Programms korrekt auszulesen. Am Ende lohnt sich jedoch die Mühe und das System hilft dabei, präzisere Auswertungen und Vorhersagen erstellen zu können. Denn die Vorteile überwiegen langfristig eindeutig: Gerade im Bereich Human Resources lassen sich Trends und Muster anhand großer Datenmengen im Sinne eines effizienten und zukunftsgerichteten Personalmanagements leichter identifizieren. So verbessert sich der Algorithmus kontinuierlich und sammelt Erfahrungen, die nicht nur im Bereich Incentivierung nutzbringend verwertet werden können. Machine Learning kann beispielsweise auch bei Recruiting-Prozessen helfen oder dabei unterstützen, Team-Performances in Bezug auf gesetzte Ziele auszuwerten. Mit zunehmender Datenmenge lernt der Algorithmus dann, genauere Vorhersagen zu treffen. Machine Learning kann so die richtigen Bedürfnisse der Personalabteilungen bedienen und wirklich unterstützen.

Mit hochtechnologischen Finanzprodukten wie Prepaid-Karten oder digitalisierten Essensgutscheinen via App können Unternehmer Machine Learning also bereits jetzt erfolgreich im HR-Bereich einsetzen und ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Auf diese Weise positionieren sie sich nicht nur als modernen, attraktiven Arbeitgeber, sondern optimieren auch ihre Geschäftsprozesse im Personalbereich nachhaltig.

Über den Autor:

Adrian von Nostitz ist CMO Directeur Commercial bei givve und für Marketing, Sales und Partnermanagement zuständig. Zuvor war er, nach einigen anderen Stopps, als Key-Account-Manager für die Edenred Deutschland GmbH und als Sales Manager für Hubert Burda Media zuständig

Nachhaltige Beschaffung

Die Planungen für das Wiederhochfahren von Industrie und Dienstleistungen laufen auf Hochtouren: Neben den ökonomischen Aspekten müssen bei den anstehenden Investitionen auch die nächsten Schritte für mehr Ökologie und Digitalisierung gemacht werden. Nachhaltige Beschaffung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Von Louise Koch

Das Jahrhundert-Virus eröffnet der Welt auch eine Jahrhundert-Chance: Fast alle Wirtschaftszweige haben während der Pandemie stark gelitten, und in vielen Branchen haben Modernisierungsdefizite und strukturelle Versäumnisse der Vergangenheit eine effiziente Krisenbewältigung behindert. Die während der Pandemie zutage getretene Lieferkettenproblematik ist das vielleicht offensichtlichste Beispiel dafür. Weltweit wächst der Druck auf Regierungen und öffentliche Institutionen, die Weichen für die ökonomische Erneuerung zu stellen und die entsprechenden Investitionen, Mittel, Programme und Werkzeuge dafür bereitzustellen. Gleichzeitig sorgt die Pandemie ungewollt für die Riesenchance, dass in den letzten Jahren verschleppte Initiativen für mehr Ökologie und Digitalisierung in allen Lebensbereichen einen unerwarteten Schub erhalten. Für den nachhaltigen Wandel braucht es sowohl ein aktives Engagement der Unternehmen, als auch eine unterstützende Regierungspolitik.

Kein Zurück in die Zukunft

Eine Rückkehr in die alten Zeiten vor der Pandemie wäre in jedem Fall fatal. Die staatlichen Wiederaufbauprogramme für die Nach-Corona-Zeit müssen ökonomisch sinnvoll und zugleich grün und digital sein. Die vielzitierte, aber bislang nur marginal umgesetzte „Harmonie von Ökologie und Ökonomie“ kann und muss nun Priorität eingeräumt werden, und die Digitalisierung ist einer der entscheidenden Motoren dafür. Bei der Investition in grüne Technologien ist eine nachhaltige Beschaffung ein Schlüsselfaktor. Ansätze wie „Total-Cost-of-Ownership“, ein verantwortungsvolles End-of-Life-Management, „As-a-Service“-Bereitstellungsmodelle und global anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierungen helfen Unternehmen dabei, sowohl ihre ökologischen als auch ihre ökonomischen Ziele zu erreichen. Und dies gilt nicht nur für die Privatwirtschaft, sondern auch für den öffentlichen Sektor.

Gastautorin:
Louise Koch, Corporate Sustainability Director, International Region, Dell Technologies (Quelle: Dell Technologies)

Die Öffentliche Hand als Schlüsselinvestor und Vorbild

Öffentliche Institutionen müssen die Wirtschaft in ihrer ökologischen Modernisierung unterstützen – und viel mehr noch: Sie müssen selbst eine tragende Säule der grünen und digitalen Erneuerung werden. Ihnen kommt eine Vorreiterrolle und Vorbildfunktion zu. Die Regierungen, ob EU, Bund, Länder oder Kommunen, sind hier Herr im eigenen Haus und können die entsprechenden Impulse geben. Der Nachholbedarf ist riesig, beispielsweise im Bildungsbereich und im Gesundheitswesen. Behörden und Verwaltungen stehen für rund 20 Prozent des jährlichen IT-Umsatzvolumens, was ihnen eine gewichtige Stimme und den nötigen Nachdruck bei der Durchsetzung ökologischer Vorgaben gibt.

Ähnliches gilt auch für öffentliche Auftraggeber, die die Auftragsvergabe für Projekte als Steuerungsfunktion nutzen können, um die Leitplanken für ein nachhaltigeres Wirtschaften über alle Branchen und Wirtschaftszweige hinweg zu setzen. Immerhin ist der Public Sector der größte Auftraggeber in Deutschland und damit prädestiniert, ökologische Standards durchzusetzen und digitale Innovationen voranzutreiben. Mit einem Call to Action (2) hat Dell Technologies bereits 2019 die europäischen und nationalen Institutionen dazu aufgerufen, die Rahmenbedingungen für die Anschaffung von IT-Equipment umweltfreundlicher zu gestalten. Der Preis allein darf nicht mehr eine so wichtige Rolle spielen. Vielmehr müssen auch strikt definierte ökologische und soziale Kriterien in die Pflichten- und Lastenhefte der Ausschreibungen einfließen, um so den Weg frei zu machen für die Beschaffung nachhaltigerer Produkte. Im Sog dieser Entwicklung werden privatwirtschaftliche Unternehmen und Organisationen von dem Preisdruck befreit, der ressourcenschonend kaum zu erfüllen ist.

„Diese Chance gilt es jetzt zu nutzen, um dem Ziel einer durch verstärkte Digitalisierung getriebenen Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie deutlich näher zu kommen.“

Louise Koch

Die Verantwortung der IT-Unternehmen

Gleichzeitig sind sie auch selbst gefordert, mehr ökologische und damit auch soziale Verantwortung zu übernehmen. In den Produktions- und Lieferketten können eine ganze Reihe von Optionen zur Reduzierung der Umweltbelastungen umgesetzt werden. So wurden bei Dell Technologies umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, um den Energieverbrauch über das gesamte Produktportfolio und die gesamte Lieferkette hinweg deutlich zu senken, umweltfreundlichere Materialien einzusetzen und Recyclingprozesse aufzusetzen. Seit 2012 sank der Energieverbrauch des Geräteportfolios um knapp 70 Prozent, und wegen der durch den geringeren Stromverbrauch deutlich reduzierten Energiekosten war und ist das für die Kunden auch ökonomisch sinnvoll. Die Geräteproduktion selbst wurde unter anderem durch die Nutzung recycelter Plastikflaschen für Monitorgehäuse und den Verzicht auf Quecksilber, Bromide und Blei sowie die starke Reduzierung von Phtalaten umweltverträglicher. Dell Technologies hat die ersten Verpackungen der IT-Industrie vorgestellt, die aus recyceltem Plastikmüll aus den Weltmeeren hergestellt wurden. Im Rahmen des Programms „Progress Made Real“ (3) hat sich das Unternehmen für die Zukunft noch ehrgeizigere Ziele gesetzt: So sollen bis 2030 beispielsweise mehr als 50 Prozent der Produkte und 100 Prozent aller Verpackungen aus recycelten oder erneuerbaren Materialen bestehen, der Ausstoß von Treibhausgasen um 50 Prozent reduziert sowie der Energieverbrauch der Geräte noch weiter gesenkt werden. Zudem wurden mit dem Dell CSR Procurement Guide (4) und dem Practical Guide to Transparency in Public Procurement (5) Leitfäden für die nachhaltige Beschaffung veröffentlicht.

Die Voraussetzungen für die nachhaltigere Beschaffung und den umweltschonenderen Betrieb von IT-Equipment sind damit gegeben. Diese Chance gilt es jetzt zu nutzen, um dem Ziel einer durch verstärkte Digitalisierung getriebenen Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie deutlich näher zu kommen.

Quellenangaben:
https://www.bitkom.org/klimaschutz-digita
https://www.delltechnologies.com/en-us/blog/driving-sustainability-public-procurement-better-tomorrow
https://corporate.delltechnologies.com/de-de/social-impact/reporting/fy20-progress-made-real-report.htm#overlay=/content/dam/delltechnologies/assets/corporate/pdf/progress-made-real-reports/delltechnologies-fy20-progress-made-real-report.pdfhttps://www.delltechnologies.com/resources/en-us/asset/briefs-handouts/solutions/csr-procurement-guide.pdf
http://www.responsiblebusiness.org/publications/rba-practical-guide-to-transparency/

Unternehmensübergreifende Zusammenarbeit sicher gestalten

Der Austausch von Dateien spielt bei der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Mit dem richtigen Betriebsmodell und den richtigen Funktionen lässt sich das Teilen von sensiblen Dateien umfassend absichern.

Dies ist ein Gastbeitrag von Ingo Schildt, Director Distribution Channel bei ownCloud

Der Steuerberater, der Zulieferer oder die Einkaufsabteilung eines Konzerns: Immer mehr Unternehmen vernetzen sich digital mit ihren Dienstleistern, Partnern und Kunden, um eine effiziente unternehmensübergreifende Zusammenarbeit zu realisieren. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei Lösungen zur Speicherung und zum Austausch von Dateien. Hierbei kommen häufig die Public-Cloud-Dienste der großen US-amerikanischen Hyperscaler zum Einsatz. Sie sind aber nicht für sicherheits- und datenschutzrelevante Dateien geeignet.
Als Ergänzung zu diesen Diensten bieten sich deshalb Alternativen an, mit denen Unternehmen beim Austausch sensibler Daten Sicherheit und Compliance gewährleisten können. Solche Alternativen finden sich vor allem in der Open-Source-Community. Ein Beispiel dafür ist die Digital-Collaboration-Plattform ownCloud. Sie gewährleistet durch ihr Betriebsmodell und ihre Funktionen sowohl Datenhoheit als auch Datensicherheit. Zudem sorgt sie für Komfort, Effizienz und Produktivität bei der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit.

Volle Kontrolle über sensible Daten

Unternehmen können die Software entweder auf ihren eigenen Servern oder im Rechenzentrum eines IT-Dienstleisters ihrer Wahl betreiben. Dadurch haben sie jederzeit die volle Kontrolle über ihre sensiblen Daten. Eine Reihe an Funktionen helfen, gleichzeitig produktiv und sicher über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten.

So ermöglicht es die Software, über föderierte Server hinweg Dateien und Ordner adressiert freizugeben. Diese Freigaben per Federated Cloud ID können nicht nur an Kontakte erfolgen, die in ihrer Organisation ebenfalls ownCloud einsetzen, sondern an alle mit der Open Cloud Mesh API kompatible Dateiclouds. Solche adressierten Freigaben bewähren sich nicht nur bei der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit, sondern auch bei der Kollaboration zwischen mehreren Niederlassungen einer Organisation, in denen unterschiedlichen Rechtsordnungen gelten.
Für die Zusammenarbeit mit wiederkehrenden Kontakten ohne kompatible Cloud steht eine Gastnutzer-Funktion zur Verfügung. Sie ermöglicht es den Gästen, wie reguläre Nutzer mit dem Desktop-Client oder der mobilen App von ownCloud auf ihre Freigaben zuzugreifen. Für lediglich sporadische Kontakte hält die Lösung die Möglichkeit bereit, so genannte Drop Folder anzulegen. Das sind passwortgeschützte Ordner, in den Personen oder Gruppen außerhalb der Organisation zwar Dateien hochladen, dessen Inhalt sie aber nicht einsehen können. Auch für diese Ordner lassen sich Upload-Regeln definieren und die Uploads werden ebenfalls per File-Firewall und Virenscanner geprüft.

Hochgeschützter Datenraum

Mit dem Feature Secure View bietet die ownCloud zudem einen speziellen, hochgeschützten Datenraum. Besonders schutzbedürftige Dokumente lassen sich zur Ansicht durch ein ausgesuchtes Publikum freigeben und werden dafür mit Wasserzeichen sowie effektiven Nutzungsbeschränkungen versehen. Die Dokumente werden nur als Grafiken im Browser angezeigt und verbleiben jederzeit auf dem Server. Dieser Datenraum gibt Unternehmen ein Höchstmaß an Kontrolle und vereinfacht das Einhalten von Compliance-Richtlinien bei der digitalen Zusammenarbeit an kritischen Daten.

Für alle Freigabe-Funktionalitäten der Software gilt: Durch Ablaufdaten kann verhindert werden, dass Freigaben in Vergessenheit geraten und dadurch Compliance-Debakel verursachen. Das Lifecycle Management der Lösung unterstützt Unternehmen zudem dabei, Daten nur solange vorzuhalten, wie sie benötigt werden. Ein Activity Stream, der sämtliche Datei- und Ordneraktionen auflistet, und ein Auditing-Feature, das alle User- und Admin-Aktionen aufzeichnet, geben Organisationen einen umfassenden Überblick über die Interaktionen mit ihren Dokumenten. Zudem haben sie die Möglichkeit, Dokumente anhand von Policies automatisiert zu klassifizieren und entsprechende Freigabeeinstellungen zuzuweisen.

Durch dieses Betriebsmodell und diese Funktionen erhalten Organisationen eine umfassend sichere Lösung für die digitale Kollaboration – sei es intern oder extern mit anderen Unternehmen. Das macht sie zu einer sinnvollen Ergänzung der günstigen Public-Cloud-Dienste, die für die Zusammenarbeit an sensiblen Dateien und geistigem Eigentum nicht in Frage kommen.

Weitere Informationen unter:
www.owncloud.com

Nachhaltigkeit bei Banken: Wenn, dann richtig

Von Dr. Carsten Wengel

Mit dem Thema Nachhaltigkeit können sich Banken wertvolle Wettbewerbsvorteile verschaffen. Dazu müssen sie sich aber Glaubwürdigkeit verdienen und umfassende Nachhaltigkeitslösungen schaffen. Wie das geht, zeigt das Beispiel Bezahlkarten.

Die Geschäftsmodelle der traditionellen Banken geraten derzeit von gleich zwei Seiten unter Druck. Auf der einen Seite von den immer zahlreicheren Fintechs, die vor allem mit ihrer Expertise für User Experience glänzen können; und auf der anderen Seite von Tech-Riesen wie Google, Amazon, Facebook oder Apple. Sie begeben sich mit ihren Payment-Services immer stärker auf das klassische Terrain der Banken und können dabei auf ein schier unerschöpfliches Reservoir an Kundendaten zurückgreifen. Das ermöglicht ihnen, hochpersonalisierte Dienste anzubieten.

Autor: Dr. Carsten Wengel leitet den globalen Vertrieb für das digitale und kartenbasierte Payment Business bei Giesecke+Devrient (G+D)

Eine hervorragende Möglichkeit, sich gegenüber diesen Playern Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, bietet Banken das Thema Nachhaltigkeit. Umweltschutz und Ökologie zählen häufig nicht zu den zentralen Stärken der Fintechs und Tech-Giganten, sind aber sowohl der Generation Z als auch den Millenials wichtig – und damit zwei ganz entscheidenden Zielgruppen. Die Generation Z war es, von der die ersten Impulse für ökobewusstes Konsumieren ausging, und die Millenials sind es jetzt, die den Wandel dazu herbeiführen. Sie befinden sich in ihren besten Arbeitsjahren, geben das meiste Geld aus, und zeigen fast dieselbe Bereitschaft wie die Generation Z, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen.

Erste Schritte sind bereits getan

Erste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit sind viele Banken bereitsgegangen. So bieten sie ihren Kunden mittlerweile oft umweltfreundliche Bezahlkarten an. Dazu gehören Karten, die aus biobasierten Materialien, aus recyceltem PVC oder sogar aus Ozeanplastik – also aus recycelten Kunststoffabfällen, die in maritimen Umgebungen eingesammelt wurden.

Das alleine reicht aber heute nicht mehr aus. Um ihre Zielgruppen mit dem Thema Nachhaltigkeit erfolgreich anzusprechen, müssen die Banken dabei eine Führungsrolle einnehmen. Die öko-innovativen Karten sollten die Nachhaltigkeitsstrategie einer Bank verstärken und widerspiegeln. Zusätzlich sollten sie mit anderen Initiativen für ökologische oder soziale Verantwortung zusammenspielen. Das kann etwa die Finanzierung von Baumpflanzungen sein oder ein CO2-Fußabdruckrechner für Verbraucher. Nur wenn Banken umfassende nachhaltige Lösungen entwickeln, können sie glaubhaft kommunizieren, dass sie nicht nur kommerzielle Interessen verfolgen, sondern sich dem höheren Ziel des Umweltschutzes und der Rettung unseres Planeten verschrieben haben.

Nachhaltigkeit über den kompletten Lebenszyklus

Bei Bezahlkarten beispielsweise bedeutet das: Die Nachhaltigkeit darf sich nicht nur auf die Verwendung umweltfreundlicher Materialen für ihre Herstellung beschränken, sondern sollte sich über ihren kompletten Lebenszyklus erstrecken: von der Produktion und Personalisierung über die Auslieferung an die Endkunden und ihre Aktivierung bis hin zu ihrem Lebensende.

So können beispielsweise umweltfreundliche Verfahren bei der Herstellung der Karten zum Einsatz kommen und für Verpackungen oder Willkommensbriefe lässt sich klimaneutrales Papier verwenden. Indem auf den herkömmlichen Ansatz beim Druck von Trägerbriefen, Beilagen oder anderen Materialien verzichtet wird, lassen sich außerdem Abfälle reduzieren. Bei diesem traditionellen Ansatz werden große Mengen vorproduziert und dann bei Bedarf personalisiert und an die Endkunden verschickt. Bei einem speziellen Print-on-Demand-Service dagegen wird immer nur die exakt nötige Menge an Materialien gedruckt, personalisiert und für die Endverbraucher fertiggestellt.

Auch der Einsatz digitaler Tools ermöglicht es Banken, Abfälle zu vermeiden. Ein Beispiel dafür ist der ePIN-Service. Die Endkunden erhalten die PIN für ihre Bezahlkarte nicht durch einen separaten Brief per Post, sondern papierlos per mobiler App oder SMS. Durch die Integration von QR-Codes und Augmented-Reality-Lösungen in die Trägerbriefe der Karten lassen sich darüber hinaus auch Vertriebs- und Marketing-Inhalte, die üblicherweise gedruckt werden, auf digitalem und damit papierlosem Weg bereitstellen.

Ein kollaborativer Ansatz ist erforderlich

Die Realisierung solcher umfassenden Nachhaltigkeitslösungen erfordert einen kollaborativen Ansatz. Banken müssen dafür zahlreiche Partner an Bord holen, darunter Payment-Scheme-Anbieter, Kartenhersteller, Verpackungsproduzenten, Logistikunternehmen oder Recyclingspezialisten. Besonders wichtig ist außerdem die Einbindung von Umweltbewegungen, -organisationen und -netzwerken wie etwa Parley for the Oceans. Sie verfügen über die erforderliche Expertise, die es für die Schaffung echter nachhaltiger Lösungen und verleihen ihnen die erforderliche Glaubwürdigkeit.

Diese Partnernetzwerke aufzubauen, zu pflegen und zu steuern und gemeinsam mit ihnen nachhaltige Lösungen zu implementieren, ist ein aufwändiges und komplexes Unterfangen. Am besten können Banken diese Herausforderung meistern, wenn sie mit einem Payment-Partner zusammenarbeiten, der diese Aufgaben für sie übernehmen kann. Er sollte im Zentrum des kollaborativen Modells stehen und Banken aus einer Hand einen Zugang zu Expertise, Fertigungsstätten, Services, Reputation und weiterreichenden Nachhaltigkeits-Ökosystemen eröffnen. Und nicht zuletzt sollte dieser Payment-Partner natürlich auch selbst dem höheren Ziel der Nachhaltigkeit verpflichtet sein. Das kann er etwa unter Beweis stellen, indem er seine Produkte und Services so gestaltet, dass sie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützen und fördern.

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Fördermittel – Das kluge Finanzinstrument

Noch immer nutzen zu wenige Unternehmen die verschiedenen Subventionen und Finanzierungsmöglichkeiten der Europäischen Union, dem Bund und der Bundesländer. Während Konzerne schon zunehmend eigene Abteilungen einrichten, um gezielt Fördermittel zu akquirieren, wissen kleine und mittlere Unternehmen oftmals noch nicht einmal von ihren Möglichkeiten, staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen. 

Förderung muss keine einmalige Sache sein

Unternehmen haben die Wahl zwischen, Bürgschaften, Haftungsfreistellungen, zinsverbilligten Darlehen, (staatlichem) Beteiligungskapital und Zuschüssen. Fördermittel gibt es für nahezu alle Branchen und für Unternehmen jeder Größe. Besonders gefördert werden aber kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Unternehmen, die Fördermittel für sich erkannt haben, nutzen diese Möglichkeit regelmäßig. Wichtig zu wissen: Ein Fördermittelzuschuss muss keine einmalige Sache sein!

Investitionen in neue Produktionsstandorte oder Entwicklungsvorhaben strapazieren das Unternehmensbudget oft bis zum Limit. In einer offenen, globalen Wirtschaft hängt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen von ihrer Fähigkeit ab, hochwertige Erzeugnisse zu entwickeln und zu produzieren.

Ein neuer Roboter, ein innovatives Leichtbaukonzept oder ein revolutionäres Bildgebungsverfahren für die medizinische Diagnostik – innovative Ideen gibt es zuhauf. Der Weg bis zum Serienprodukt ist jedoch häufig lang und steinig. Daher beklagen viele Unternehmen, dass sie durch hohe Entwicklungskosten und Risiken daran gehindert werden, ihre Ideen auf die Straße zu bringen. Öffentliche Fördermittel können eine interessante Alternative zu klassischen Finanzierungsmöglichkeiten darstellen und helfen, das finanzielle Risiko überschaubar zu machen.  

Vor allem nicht rückzahlbare Zuschüsse nutzen

Vor allem die nicht rückzahlbaren Zuschüsse verpassen den Unternehmen einen ordentlichen Finanzboost. Technologieorientierte Förderprogramme bezuschussen F&E Vorhaben von Unternehmen in der Regel bis ca. 50 Prozent. Bei EU-Programmen ist eine Förderung sogar bis zu 100 Prozent möglich. Für jedes Projekt darf nur ein Fördermittelantrag gestellt werden, mehrfache Beantragung ist strafbar. Sie können jedoch parallel Anträge zu verschiedenen Vorhaben stellen.

Das richtige Förderprogramm finden

Der erste und sehr zeitraubende Schritt auf dem Weg zum Zuschuss besteht darin, das richtige Programm für Ihr Unternehmen und Ihr Projekt zu finden. Auf der Homepage der Bundesregierung gibt es eine sehr gute Übersicht der Förderprogramme: www.foerderinfo.bund.de. Hilfreich ist auch die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: www.foerderdatenbank.de. Hier können Sie über die Schnellsuche die Eckdaten Ihres Unternehmens und Ihres Projektes eingeben. So erhalten Sie eine Auswahl der Förderprogramme, die für Ihr Vorhaben in Frage kommen und vor allem eine nützliche Kurzübersicht zum jeweiligen Programm. Aber auch IHK, regionale Wirtschaftsverbände, Förderlotsen oder Fördermittelberater können hier eine wertvolle Hilfe sein.

Timing bei der Antragstellung beachten

Wichtig bei allen Förderprogrammen ist es, das Timing zu beachten. Denn bei nahezu allen Programmen muss die Bewilligung abgewartet werden, bevor mit dem Vorhaben begonnen werden darf (einzige Ausnahme: das Forschungszulagengesetz). Für die Antragstellung und Bewilligung müssen Sie eine Vorlaufzeit von ca. 6 Monaten bis zum Projektstart einplanen.

Antragstellung auslagern

Unternehmen, die Fördermittel für ihre Vorhaben nutzen, sind klar im Wettbewerbsvorteil. Häufig fehlt im Alltag jedoch die Zeit, um wochenlang über Antragsformularen und Programmrichtlinien zu sitzen. Die Richtlinien zu den einzelnen Förderprogrammen sind umfangreich, nicht immer auf den ersten Blick verständlich und daher oft abschreckend. Speziell die ersten Anträge kosten Zeit und Nerven und lassen viele Antragsteller verzweifeln. Die Alternativen sind, entweder auf die Fördergelder zu verzichten oder sich Unterstützung von einem externen Fördermittelprofi zu holen. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob ein Outsourcing der Antragstellung nicht sinnvoller ist.

Aktueller Tipp: Jetzt rückwirkend Forschungszulage für F&E Projekte beantragen

Zum 1. Januar 2020 trat das Forschungszulagengesetz in Kraft. Konkret bedeutet das, Unternehmen können rückwirkend eigenbetriebliche Forschung und Entwicklung, externe Forschungsaufträge und sogar F&E Eigenleistungen von Einzelunternehmern fördern lassen, die nach dem 01.01.2020 gestartet wurden. Es werden 25 % aus max. vier Mio. Euro Projektsumme pro Jahr und Unternehmensgruppe gefördert. In Summe bedeutet das eine max. Förderung in Höhe von einer Million Euro pro Jahr. Alle in Deutschland steuerpflichtigen Unternehmen im Sinne des Einkommensteuer- und Körperschaftsteuergesetzes sind förderfähig, unabhängig von Unternehmensgröße und Branchenzugehörigkeit.

Über die Hentschel Fördermittelberatung

Sabine Hentschel ist Expertin für Fördermittel im Bereich Forschung und Innovation und unterstützt mittelständische Unternehmen und Konzerne dabei, Zuschüsse erfolgreich zu beantragen. Sie und ihr Team können durch langjährige Erfahrung im Engineering punkten.

www.hentschel-foerdermittel.de

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Inventur im Vorbeiflug

Dies ist ein Gastbeitrag von Christian Floerkemeier, ist CTO und Mitgründer von Scandit

Computer Vision und Barcode-Scanning helfen dabei, viele Prozesse in der Lagerlogistik und im Einzelhandel zu automatisieren, etwa bei der Erfassung von Beständen oder der Kommissionierung von Aufträgen. Dabei muss die Technik nicht immer in spezialisierten Lagerrobotern stecken, sondern kann beispielsweise auch in vorhandene Putzroboter, Lagerfahrzeuge oder Drohnen integriert werden, die dann eine Inventur im Vorbeifahren beziehungsweise im Vorbeifliegen vornehmen.

In vielen großen Lagern sind bereits heute autonome Lagerroboter unterwegs und suchen kleine oder mittelgroße Produkte und Teile zusammen. Diese bringen sie zu einem Mitarbeiter, der sie für den Versand verpackt oder sie in Verkaufs- und Fertigungsbereiche weiterleitet. Der Mitarbeiter kann Aufträge dadurch viel schneller abarbeiten, weil der zeitaufwändigste Arbeitsschritt bei der Kommissionierung – das Zurücklegen von Wegstrecken im Lager – für ihn wegfällt. Andere Roboter übernehmen das Einsortieren von Waren und Paketen in Regale und Ablagefächer oder führen selbständig Inventuren durch, indem sie auf vordefinierten Routen durch Gänge patrouillieren und Bestände erfassen.

Die Schlüsseltechnologien dafür sind Computer Vision und Barcode-Scanning, mit denen die kleinen Helfer verschiedenste Barcode-Typen erkennen, mehrere Barcodes in einem Rutsch scannen und auch Versandaufkleber und Etiketten auf Paletten verarbeiten können – und das selbst bei schlechten Lichtverhältnissen oder wenn die Aufdrucke verwischt oder beschädigt sind. Auf diese Weise identifizieren sie Produkte und Teile zuverlässig und unterstützen Unternehmen bei der Automatisierung vieler Lagerprozesse. Zudem liefern sie eine kontinuierliche Rückmeldung an Lagerverwaltungs- und ERP-Systeme, sodass Unternehmen stets über ihre aktuellen Lagerbestände informiert sind.

Lagerfahrzeuge übernehmen neue Aufgaben

Christian Floerkmeier, CTO und Mitgründer von Scandit, sieht in der Automatisierung von Lagerlösungen noch riesiges Potenzial – aber auch die Notwendigkeit, Prozesse noch weiter zu integrieren.

Allerdings müssen für die Verbesserung von Lager- und Inventurprozessen nicht ausschließlich spezialisierte Roboter zum Einsatz kommen – Computer Vision und Barcode-Scanning lassen sich auch in viele Systeme integrieren, die Unternehmen bereits im Lager oder auf Verkaufsflächen nutzen. Dazu zählen im Lager beispielsweise Transportfahrzeuge und Gabelstapler, die ohnehin den ganzen Tag zwischen den Regalreihen unterwegs sind. Unternehmen können sie mit Kameras und Einplatinenrechnern wie Nvidia Jetson oder Asus Tinker bestücken und mit Hilfe von Software Development Kits von Spezialanbietern wie Scandit für Scan-Aufgaben fitmachen. Anschließend übernehmen sie die Erfassung von Lagerbeständen im Vorbeifahren.

Ebenso sind Drohnen gut für Inventuraufgaben geeignet, da sie viele Bereiche einfacher und schneller als Menschen erreichen, etwa in Hochregallagern. Im einfachsten Fall steuert sie ein Mitarbeiter, doch inzwischen können Spezialdrohnen wie Inventurroboter am Boden auch selbständig eine vorgegebene Route abarbeiten, entlang der sie Warenbestände präzise erfassen. Weil es sich bei einem Lager um einen nicht-öffentlichen Luftraum handelt, dürfen Drohnen dort auch autonom fliegen, ohne menschlichen Bediener. Ein GPS-Signal benötigen sie dafür dank einer hinterlegten Karte des Lagers und intelligenten Funktionen zur Ermittlung der eigenen Position nicht. Um den Lagerbetrieb nicht zu stören, können die Drohnen ihre Arbeit autonom in den Nachtstunden verrichten, sodass zum morgendlichen Schichtbeginn die aktuellen Bestände im Lagerverwaltungs- beziehungsweise ERP-System erfasst sind.

Exakte Warenbestände verbessern Omnichannel-Services

In Verkaufsräumen, wo Transportfahrzeuge und Drohnen eher unüblich sind, können Unternehmen dagegen Reinigungs- und Verkaufsroboter für den Scan von Regalen und Waren einspannen. Allerdings sind Verkaufsroboter, die Kunden mit Produktinformationen versorgen und den Weg zu gesuchten Produkten weisen, aktuell noch nicht allzu verbreitet und es bleibt abzuwarten, wie sie von Kunden angenommen werden. Die regelmäßigen Scans würden Händlern allerdings helfen, die hohe Bestandsgenauigkeit sicherzustellen, die sie für neue Services wie Click and Collect oder Ship from Store benötigen. Bei Click and Collect bestellt der Kunde online und holt die Ware im Laden ab, bei Ship from Store versendet der Händler die Bestellung direkt aus seinem Ladengeschäft. Beides funktioniert nur zuverlässig, wenn der Händler seinen Warenbestand kennt und Verfügbarkeits- und Lieferzeitzusagen einhalten kann.

Weil die smarten Helfer nicht nur Barcodes scannen, sondern dank Computer Vision auch Objekte erkennen, sind sie in der Lage, Lücken in der Regalbestückung zu entdecken und Mitarbeiter zu informieren, dass ein Produkt nicht mehr vorrätig ist und das Regal aufgefüllt werden muss. Ebenso können sie Mitarbeiter auf schlecht platzierte Produkte oder von Kunden an der falschen Stelle abgestellt Waren hinweisen und damit sicherstellen, dass alle Regale immer gut gefüllt sind und alle Produkte optimal präsentiert werden – so wie es im Planogramm des Händlers festgelegt ist.

Fest installierte Kameras in Lagern und Verkaufsräumen könnten Unternehmen für ähnliche Aufgaben nutzen. Da sie in erster Linie für Überwachungszwecke installiert sind, haben sie üblicherweise wenig tote Winkel und Einblick in alle Bereiche, in denen sich Waren befinden. Das Bildmaterial ließe sich mit Machine Vision auswerten, um leere Regalflächen zu identifizieren oder falsch abgestellte Paletten. Für eine richtige Inventur mit Barcode-Scans eignen sie sich dagegen nicht, weil sie nicht mobil sind – allerdings können sie durchaus Barcodes erkennen. Ein möglicher Anwendungsfall wären hier Zugangskontrollen, bei denen beispielsweise ein Lieferant oder Abholer einen vorab auf sein Smartphone geschickten Code vor die Kamera hält, um eine Tür zu öffnen oder ein Ablagefach zu entriegeln.

Alle diese Szenarien zeigen, dass in Lagern und Verkaufsräumen eine stärkere Integration vorhandener Fahrzeuge, Roboter und Systeme möglich und notwendig ist, um weitere Prozesse zu automatisieren, insbesondere bei der Bestandserfassung und Bestandskontrolle. Viele existierende Lösungen werden dabei neue Aufgaben übernehmen und Menschen von zeitaufwändigen, repetitiven und fehlerträchtigen Aufgaben wie Inventuren befreien und Unternehmen kontinuierlich mit genaueren Bestandsdaten versorgen.

Weitere Informationen unter:
www.scandit.com

Nachhaltig helfen: Urban Gardening

Gastbeitrag

Der Klimawandel als humanitäre Herausforderung

Von oben betrachtet erscheint Amman als ein Wirrwarr grauer Häuser und Straßen inmitten einer kargen Wüstenlandschaft. Vier Millionen Menschen leben in der jordanischen Hauptstadt, darunter mehr als 200.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien. Die Versorgung all dieser Menschen mit Lebensmitteln und Wasser ist in der extrem heißen und trockenen Region eine enorme Herausforderung – und eine Chance für innovative Projekte.

Ein Land ohne Wasser

Während der rasanten Urbanisierung Ammans hatten Parks und Grünanlagen keine Priorität. Asphalt und Beton dominieren die Stadt – mit dramatischen Folgen für das urbane Klima. Im Sommer staut sich die Hitze und macht das Leben fast unerträglich. Staub und Abgase erschweren das Atmen, ohne Pflanzen werden kaum Schadstoffe aus der Luft gefiltert. Zudem finden viele Tiere keine Rückzugsorte mehr, die verbliebene Artenvielfalt ist stark unter Druck.

Eine grünere Stadt hätte viele Vorteile, jedoch fehlt es an einer wichtigen Ressource: Wasser. Jordanien ist eines der trockensten Länder der Welt, rund 80 Prozent des Staates sind von Wüste bedeckt. Infolge des Klimawandels droht sich der Wassermangel sogar noch zu verschärfen. Eine besorgniserregende Entwicklung, vor allem für die Landwirtschaft. Schon heute können jordanische Agrarbetriebe nur rund 19 Prozent des Nahrungsmittelbedarfs decken. Die meisten Lebensmittel werden aus dem Ausland importiert. Das hat hohe Preise für Lebensmittel zur Folge, die sich insbesondere arme Familien kaum leisten können.

Urban Gardening: Die Stadt erblüht

Ausgerechnet auf einem Flachdach mitten in Amman wächst die Hoffnung auf eine grünere und gerechtere Zukunft. Pflanzkästen gefüllt mit Brokkoli, Fenchel und Salbei stehen hier, daneben ein Gewächshaus mit Erbsen, Tomaten und Erdbeeren. Es riecht nach Erde und Holz. Die 47-jährige Jasina ist gerade dabei, die reifen Früchte zu ernten: „Als ich den Garten das erste Mal betrat, erinnerte ich mich sofort an meine Vergangenheit in Syrien. Mein Onkel besaß eine große Farm und ich liebte es, ihm beim Anbau von Gemüse und Obst zu helfen.“

Bereits 16 qm² reichen aus, um 250 kg Erträge zu erzielen.

Jasina arbeitet fast jeden Tag in der „Urban Gardening“-Anlage, die hier von „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ errichtet wurde. Die Bonner Hilfsorganisation verwandelt seit 2018 Dächer von Mehrfamilienhäusern, Schulen und sozialen Einrichtungen in blühende Oasen. Bedürftige Familien erhalten so die Chance, mitten in Amman Gemüse, Obst und Kräuter anzubauen und kostengünstig frische Lebensmittel zu produzieren.

Technologien wie Tröpfchen-Bewässerung und Hydrokultur-Systeme sorgen dafür, dass die Anbauweise deutlich effizienter und wasserschonender ist als bei herkömmlichen Farmen. Bereits 16 qm² reichen aus, um 250 kg Erträge zu erzielen. Die urbanen Gärten von Help tragen zudem positiv zum Stadtklima bei. Die Pflanzen reduzieren den CO2-Ausstoß und den Wärmeinsel-Effekt, verbessern die Luftqualität und bieten dringend benötigten Lebensraum für Insekten.

„Das Projekt in Jordanien folgt dem Prinzip, das Help im Namen trägt – Hilfe zur Selbsthilfe.“

Julius Burghardt

Mit der Natur wachsen

„Eine solche Idee war dringend nötig. Dieser Garten ist ein echter Hingucker für die ganze Nachbarschaft und ist eine Quelle des Glücks und der frischen Luft!“, bestätigt Zahra. Ebenso wie Jasina ist die junge Mutter vor dem Krieg in Syrien ins Nachbarland Jordanien geflohen. Wie die meisten Flüchtlinge fand sie bisher in Amman keine Arbeit und musste oft in der Nachbarschaft um Geld und Essen betteln, um zu überleben. Dank der Urban Gardening-Anlage hat sie nun Zugang zu frischen Lebensmitteln und kann sich durch den Verkauf von Kräutern und Gemüse ein kleines Einkommen sichern.

Am meisten freut sich Zahra darüber, wieder einer sinnvollen Arbeit nachgehen zu können. Wie viele Flüchtlinge leidet sie unter Ängsten und psychischen Problemen aufgrund der Erfahrungen, die sie im Krieg und auf der Flucht gemacht hat. Der Garten ist für sie ein sicherer Rückzugsort, an dem sie zusammen mit anderen Menschen aus ihrer Heimat Hoffnung und Vertrauen neu lernen kann: „Ich bin davon überzeugt, dass dieser Garten in uns die Liebe zur Zusammenarbeit und Geduld wecken wird. Das beste im Leben ist es, am Ende des Tages zu sehen, was man mit den eigenen Händen geschaffen hat.“

Unterstützung auf Augenhöhe

Das Projekt in Jordanien folgt dem Prinzip, das Help im Namen trägt – Hilfe zur Selbsthilfe. Die Menschen werden in die Lage versetzt, ihre Lebensumstände selbstbestimmt und aus eigener Kraft zu verbessern. Für Help ist dieser Ansatz essentiell, wenn ein Projekt langfristig Erfolg haben soll. Die 1981 gegründete Organisation begegnet den Menschen vor Ort auf Augenhöhe und bezieht sie als gleichwertige Partnerinnen und Partner aktiv in die Projektarbeit mit ein.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Vorgehensweise ist es, das Gespräch mit den Menschen zu suchen und Sorgen ernst zu nehmen. Ein Thema, das hierbei immer häufiger zur Sprache kommt, ist das veränderte Klima. „Für uns humanitäre Hilfsorganisationen ist der Klimawandel ein zentrales Thema, weil seine Folgen vor allem die ärmsten Menschen treffen“, erklärt Jonas Espeter, der als Administrator für die Help-Projekte im Nahen Osten zuständig ist. „Sie verhungern etwa während Dürreperioden, flüchten vor Ressourcenkonflikten oder verlieren ihre Existenzgrundlage aufgrund von Naturkatastrophen. Humanitäre Hilfe wird hier immer wichtiger. Wir unterstützen die Menschen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen und auf diese besser vorbereitet zu sein.“

Innovative Projekte für Klima und Umwelt

Bei Help gehen Klimaschutz und Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand. Die Bonner Organisation fördert verstärkt klimafreundliche Strategien und Technologien, um Menschen und Umwelt nachhaltig zu helfen. Wie diese Unterstützung konkret aussieht, ist je nach Region sehr unterschiedlich. Im Osten des Tschad beispielsweise, einer von extremer Armut und Trockenheit geprägten Region, engagiert sich Help für den Bau solarbetriebener Brunnen und errichtet Flussschwellen. Während der Regenzeit stauen die Anlagen Wasser, das langsam versickern kann, anstatt einfach abzufließen. Fruchtbares Land entsteht und der Grundwasserpegel steigt. Instandgehalten werden die Brunnen und Stauanlagen von Komitees, die von Help ins Leben gerufen und ausgebildet wurden.

In Indonesien widmet sich Help dagegen dem Kampf gegen Plastik. Jedes Jahr werden in dem Inselstaat rund 3,22 Millionen Tonnen Plastikmüll unkontrolliert entsorgt. Ein Großteil davon gelangt in die Weltmeere. Um den bereits bestehenden Plastikmüll zu reduzieren, hat Help mit einer lokalen Partnerorganisation Abfallbanken gegründet, die in Indonesien als „Bank Sampah“ bekannt sind. Menschen können hier ihren Plastikmüll gegen einen kleinen Geldbetrag eintauschen. Auf diese Weise tragen sie zum Schutz der Umwelt bei und können sich gleichzeitig etwas Geld dazuverdienen. Knapp 3 Tonnen Plastikmüll konnten so bereits gesammelt werden.

Aus Not wird Perspektive

Der Schutz der Umwelt ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Folgen von Erderwärmung und Naturzerstörung gefährden das Zusammenleben und die Existenz von zukünftigen Generationen weltweit. Insbesondere arme Länder sind bedroht, obwohl sie bislang am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. Die Betroffenen verfügen meist weder über ausreichend Wissen noch über Kapital, um sich an die Veränderungen anzupassen. Sie benötigen internationale Unterstützung – und frische Ideen.

Help – Hilfe zur Selbsthilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Entwicklungszusammenarbeit und Klimaschutz zu verbinden. Mit innovativen Konzepten wie Urban Gardening, Flussschwellen oder Abfallbanken zeigt Help Menschen in Entwicklungsländern, wie sie sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen und aus eigener Kraft ihre Lebensbedingungen verbessern können. Doch damit diese Projekte erfolgreich sein können, ist weitere Unterstützung nötig. Wir müssen den Menschen in armen Ländern bei der Anpassung an den Klimawandel zur Seite stehen. Insbesondere Unternehmen sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und ihrer Verantwortung beim Klimaschutz gerecht werden. Gemeinsam können wir Menschen weltweit dabei helfen, ihre wirtschaftliche und ökologische Zukunft in die Hand zu nehmen.

Weitere Informationen

https://www.help-ev.de/themen/klimaschutz-und-entwicklungszusammenarbeit

Über den Autor

Julius Burghardt ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Bildung bei der internationalen Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“. Bei Infoveranstaltungen an Schulen informiert er regelmäßig über die Folgen des Klimawandels und die Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit. Die Inbetriebnahme der ersten Urban Gardening-Anlage in Amman hat er vor Ort medial begleitet.

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RPA & Automatisierung: Was können Softwareroboter?

Was, wenn Mitarbeiter mehr Zeit hätten?

Böden sind unsere Lebensgrundlage

Gastbeitrag von Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel

Der Strukturwandel von einer erdölbasierten hin zu einer biobasierten Wirtschaft fordert uns, Strategien für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen zu entwickeln.

Der Boden ist eine solche Ressource, spielt aber in der gesellschaftlichen Debatte bislang kaum eine Rolle. Völlig zu Unrecht, denn Böden sind unsere Lebensgrundlage. Wir produzieren auf ihnen über 90 Prozent unserer pflanzlichen Nahrungs- und Futtermittel sowie nachwachsende Rohstoffe für Industrie und Energiegewinnung. Böden stehen damit am Anfang vieler bioökonomischer Wertschöpfungsketten.

Darüber hinaus erfüllen Böden weitere wichtige Funktionen für Mensch und Umwelt: Sie speichern Wasser und versorgen uns durch den Abbau von Schadstoffen mit sauberem Trinkwasser. Außerdem sind Böden Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen. Dass es unter der Bodenoberfläche eine größere Artenvielfalt gibt als darüber, ist kaum bekannt. Vor allem Kleinstlebewesen wie Algen, Pilze und Bakterien wandeln tote organische Substanz in Humus und Pflanzennährstoffe um und sind somit von grundlegender Bedeutung für den globalen Stoffkreislauf und die Bodenfruchtbarkeit. Damit verbunden ist eine weitere wichtige Fähigkeit von Böden: Sie speichern Kohlenstoff und zwar, global betrachtet, dreimal mehr als die oberirdische Biomasse. Ob diese Fähigkeit zu- oder abnimmt ist eine Stellschraube für die Klimaentwicklung.

„Die stärkere Ausrichtung der Wirtschaft auf biologische Ressourcen in Rahmen der Bioökonomie lässt eine weitere Intensivierung der Bodennutzung erwarten, zumal der Bedarf an Nahrungsmitteln weiterhin zunimmt und die globale Ernährungssicherung auch in Zukunft immer an erster Stelle stehen muss!“

Bearbeitung von Ackerfläche mit Pflügen
Böden sind unsere Lebensgrundlage

Die stärkere Ausrichtung der Wirtschaft auf biologische Ressourcen in Rahmen der Bioökonomie lässt eine weitere Intensivierung der Bodennutzung erwarten, zumal der Bedarf an Nahrungsmitteln weiterhin zunimmt und die globale Ernährungssicherung auch in Zukunft immer an erster Stelle stehen muss!
In der Vergangenheit konnte die Produktivität von Böden durch die Industrialisierung der Landwirtschaft (u.a. durch den Einsatz Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln) erheblich gesteigert werden. Die Steigerungsraten wurden in den letzten Jahren aber immer kleiner und wir stoßen hier an harte Grenzen. Außerdem ist der Preis dafür beträchtlich: Bodenerosion, Humusabbau und Kohlenstofffreisetzung sowie Biodiversitätsverluste sind nur einige der Folgen. Weltweit sind inzwischen schätzungsweise 25 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Böden dauerhaft geschädigt (degradiert).

Gleichzeitig geht immer mehr fruchtbarer Boden durch Versiegelung verloren. Im vergangenen Jahr lag der tägliche Flächenverbrauch in Deutschland bei etwa 56 Hektar pro Tag (!) und das obwohl sich die Bundesregierung in ihren Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt hatte, diesen Wert bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen. Der Druck auf die begrenzte Ressource Boden steigt stetig und wir müssen auf immer weniger Fläche immer mehr produzieren.

„Eine Leistungssteigerung bei gleichzeitiger nachhaltiger Nutzung ist eine enorme Herausforderung für Landwirtschaft, Bodenforschung und Ökonomie.“

Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel

Eine Leistungssteigerung bei gleichzeitiger nachhaltiger Nutzung ist eine enorme Herausforderung für Landwirtschaft, Bodenforschung und Ökonomie. Diese Entwicklung zu gestalten und neue Nutzungsstrategien zu entwickeln, ist ein Ziel der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Förderinitiative „BonaRes“ (steht für „Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie“).

Seit 2015 erforschen Wissenschaftler*innen unterschiedlichster Fachrichtungen das System Boden. Das Ziel ist, neue Strategien und Handlungsoptionen für eine nachhaltigere Landwirtschaft zu entwickeln. Grundlage dafür ist ein besseres Verständnis der komplexen Prozesse in Böden. Diese sind zu einem großen Teil biologisch, werden aber durch die physikalischen Bedingungen, die sich durch die Wetter und Klima kurz- und langfristig ändern, stark beeinflusst. Das ist eine enorme wissenschaftliche Herausforderung!

Citizen-Science-Aktion „Expedition Erdreich“

Eine weitere wichtige Aufgabe der Bodenforscher*innen in BonaRes ist, auf die Bedeutung der Böden für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen und Bodenbewusstsein zu schaffen. Deshalb ist das BonaRes-Zentrum für Bodenforschung zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wissenschaftlicher Partner der Citizen-Science-Aktion „Expedition Erdreich – Mit Teebeuteln den Boden erforschen“. Die Aktion findet im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020/21 – Bioökonomie statt.

Deutschlandweit untersuchen Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen wichtige Bodeneigenschaften wie pH-Wert und Körnung mit vereinfachten Methoden an selbstgewählten Standorten. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Zersetzung organischen Materials, die mit dem sogenannten Tea-Bag-Index gemessen wird.

Auch wenn es zunächst lustig klingt, den Boden mit Teebeuteln zu untersuchen, handelt es sich hierbei um eine standardisierte, wissenschaftliche Methode die weltweit angewendet wird. Mit ihr kann die Zersetzungsrate von organischer Substanz im Boden bestimmt werden, die Rückschlüsse auf die biologische Aktivität zulässt. Da die Zersetzungsrate von vielen Faktoren abhängt, untersuchen die Citizen Scientists auch die Bodenart und den pH-Wert. In die Auswertung wird auch die Art der Bodennutzung einbezogen. Die erhobenen Daten geben Aufschluss über das Zusammenspiel zwischen biologischer Aktivität und standortspezifischen Bodeneigenschaften und können dazu beitragen, den Zustand unserer Böden flächendeckend zu erfassen.

„Eine solche Citizen-Science-Aktion zum Thema Boden ist in der Bundesrepublik bisher einmalig.“

Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel

Die Bürgerwissenschaftler*innen werden von der Probenvorbereitung, über die Durchführung der Versuche und die Dokumentation der Ergebnisse bis hin zur Datenauswertung wissenschaftlich begleitet und erhalten so einen Einblick für die wissenschaftliche Arbeitsweise. Die Teilnehmer*innen geben ihre Messdaten über die Aktionswebsite in eine Datenbank ein und erhalten ein ausführliches Feedback. Außerdem können sie ihre Ergebnisse online mit denen aller Anderen vergleichen. Mit der Aktion sollen möglichst unterschiedliche Zielgruppen für Böden begeistert werden und das Bodenbewusstsein in der Bevölkerung gestärkt werden.

Eine solche Citizen-Science-Aktion zum Thema Boden ist in der Bundesrepublik bisher einmalig. Für die Forschung ist Citizen Science eine Chance große Datenmengen in kurzer Zeit zu erheben. Wir wollen testen, inwieweit sich die bürgerwissenschaftlich erhobenen Bodendaten auswerten und z.B. für die Erstellung von Bodenfunktionskarten oder die Modellierung von Bodenverhältnissen in Deutschland weiterverwenden lassen. Im Anschluss an das Projekt werden alle wissenschaftlich verwertbaren Datensätze „open access“, also kostenfrei, für weitere Forschungsprojekte auf der ganzen Welt zur Verfügung gestellt.

Das bundesweite Interesse an der „Expedition Erdreich“ hat bisher alle Erwartungen übertroffen, weshalb aktuell keine Aktions-Kits mehr bestellt werden können. Wer sich trotzdem über die Aktion informieren möchte, findet alle Hintergründe und Details auf der Website www.expedition-erdreich.de. Unser wissenschaftliches Team ist nun mehr als gespannt auf die ersten Ergebnisse der Bürgerforscherinnen und -forscher und freut sich auf die gemeinschaftliche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft.

Über Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel:

Prof. Dr. Hans-Jörg Vogel, Departmentleiter Bodensystemforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Der Agrarwissenschaftler leitet das Department Bodensystemforschung am UFZ-Standort in Halle und ist Inhaber der Professur für Bodenphysik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er befasst sich mit dem Wasser- und Stofftransport in Böden und mit der Modellierung von Bodenprozessen und ihren Wechselwirkungen. Zudem leitet er das BonaRes-Zentrum für Bodenforschung als Koordinationsprojekt der BMBF-Fördermaßnahme BonaRes (Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie), die bis 2024 laufen wird. Mit 10 Verbundprojekten und 50 Forschungsinstitutionen bringt BonaRes die gesamte deutsche Bodenforschung für eine nachhaltige Bodennutzung zusammen.

https://www.ufz.de/

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Ohne dauerhaftes flexibles Arbeiten gehen Arbeitskräfte verloren

Wir sprachen mit Oliver Ebel, Area VP bei Citrix. Er engagiert sich stark für alle Themen rund um die neue Arbeitswelt. Das Unternehmen hat dazu erst kürzlich eine Umfrage gestartet. Die Quintessenz daraus ist, dass Unternehmen, die nicht flexibel genug rund um Mitarbeiter agieren, für Fachkräfte nicht mehr attraktiv sein werden.

Oliver Ebel: „In der Zukunft wird es eine entscheidende Rolle spielen, wie gut es Unternehmen gelingt, ihre hybrid arbeitende Belegschaft einzubinden. Die Unternehmenskultur wird ein immer wichtigeres Kriterium werden, um sich auf dem Arbeitsmarkt von der Konkurrenz abzuheben.“

Das Recht auf Homeoffice wird bleiben – und ohne die notwendige Flexibilität bereit zu stellen werden Unternehmen ihre Fachkräfte verlieren. Was sagen Ihre Studienergebnisse dazu?
Von den Teilnehmern unserer Studie denken 71 Prozent, dass Home Office und flexible Arbeitsmodelle auch nach der Pandemie häufiger vorkommen werden. 50 Prozent denken, dass Unternehmen nicht attraktiv für Arbeitnehmer sind, wenn sie derartige Optionen nicht anbieten. 46 Prozent würden sogar ein Stellenangebot ausschlagen, wenn es keine flexiblen Optionen oder Möglichkeiten zur Heimarbeit gäbe. Ein gesetzlich verankertes Recht auf Home Office wünschen sich übrigens 51 Prozent der Befragten.
Diese Zahlen zeigen, welchen Stellenwert Remote Work mittlerweile unter deutschen Arbeitnehmern hat. Unternehmen, die diese Entwicklung nicht mitgehen, riskieren Fachkräfte zu verlieren. Setzen sie hingegen auf umfangreiche Remote-Arbeit vergrößert sich ihr Talent-Pool schlagartig, da nun auch Arbeitnehmer aus entfernteren Regionen, die nicht umziehen wollen oder können, in Frage kommen.

Der Mensch ist trotz allem ein soziales Wesen. Homeoffice und auch Arbeit als solche bestehen nicht nur aus Technologie – auch wenn diese sinnvoll unterstützen kann. Welche Instrumente sind aus Ihrer Sicht dazu geeignet und vor allem, wie müssen Sie eingesetzt werden, um Homeoffice sinnvoll zu gestalten?
Das ist richtig, auch abseits der Technik verlangt uns die neue Situation einige Umstellungen und Anpassungen ab. Es ist wichtig, die eigene Unternehmenskultur weiterzuentwickeln und mit alten – zum Teil ungeschriebenen – Regeln der Präsenzkultur zu brechen. In einigen Branchen galt es bis vor kurzem zum Beispiel noch als unangebracht, vor dem Chef das Büro zu verlassen. Doch wenn Mitarbeiter hier nur Zeit absitzen, gewinnt dabei niemand. Verteiltes Arbeiten zwingt regelrecht zu anderen Kriterien für die Beurteilung von Produktivität. Hier zählt viel mehr der tatsächliche Output als die erbrachte Zeit. Das hat Vorteile für Mitarbeiter, die sich ihre Zeit freier einteilen und selbstständiger arbeiten können. Auf der anderen Seite müssen jetzt vielleicht auch Prozesse erst definiert werden, die vorher eher nebenbei abliefen – denken wir ans Großraumbüro, wo vieles noch per Zuruf geregelt wurde. Da brauchen wir in der jetzigen und zukünftigen Situation natürlich andere Lösungen. Das kann aber auch eine Chance sein, althergebrachte Abläufe effizienter zu gestalten
Eine gewisse soziale Komponente der Büroarbeit kann auch abhandenkommen, wenn Mitarbeiter dauerhaft zuhause arbeiten. Kurze Gespräche in der Teeküche oder gemeinsame Mittagspausen können dann schon fehlen. Unternehmen können ihre Mitarbeiter beispielsweise dazu ermutigen, dass sie sich virtuell zu einer kurzen Kaffeepause verabreden. Wenn sich hybride Arbeitsmodelle auf lange Sicht etablieren, werden wir sicherlich auch einen Wandel des Büros erleben. Dort werden Mitarbeiter zusammenkommen, wenn sie kollaborative Aufgaben erledigen müssen. Dadurch, dass viele Kollegen überwiegend oder dauerhaft von zuhause arbeiten werden, werden in den Büros auch Flächen frei, die sich für neue Gemeinschaftsarbeitsbereiche nutzen lassen.

Letzte Frage: Wie könnte die aktuelle Situation vom Reagieren ins Agieren übersetzt werden und Potenziale zum Wachstum entfaltet werden können?
Im letzten Jahr mussten sich die meisten Unternehmen darauf konzentrieren, zu überleben, Wachstum war da selten ein Thema. Natürlich hoffen wir immer noch alle auf eine möglichst baldige Rückkehr zur Normalität. Allerdings hat sich mittlerweile auch ein gewisser Gewöhnungseffekt an die ungewöhnliche Lage eingestellt. Das sollte es Unternehmen erlauben, den Fokus nicht mehr nur auf die rein operative Seite ihres Geschäfts zu legen, sondern an ihren Strategien für eine Zeit nach der Pandemie zu arbeiten. In dieser Zukunft wird es eine entscheidende Rolle spielen, wie gut es Unternehmen gelingt, ihre hybrid arbeitende Belegschaft einzubinden. Die Unternehmenskultur wird ein immer wichtigeres Kriterium werden, um sich auf dem Arbeitsmarkt von der Konkurrenz abzuheben. Nur Unternehmen, die schon heute beginnen, sich auf diese post-pandemische neue Arbeitswelt vorzubereiten, werden auf lange Sicht wettbewerbsfähig bleiben.

Die Erfolgsgeschichte des Dienstfahrrads: das Statussymbol auf zwei Rädern?

Deutschland ist das Land der E-Bikes! In keinem anderen europäischen Land erfreut sich das futuristische Elektrorad so großer Beliebtheit. Da verwundert es nicht, dass auch Arbeitnehmer*innen vermehrt auf den willkommenen grünen Trend aufsteigen und anstelle eines Dienstwagens lieber ein Dienstrad fahren (wollen).