Upgrade für das Smarthome & Home Office – über den Mehrwert neuer innovativer Services

Dies ist ein Gastbeitrag von Gregor Stegen, Director Business Development Europe bei Plume

Der Smarthome-Markt wächst rasant. Die Experten von Statista gehen von einem zweistelligen jährlichen Wachstum aus – von 2021 bis 2025 jährlich um circa 12 Prozent. Nach Angaben der Statista-Experten wird das Marktvolumen in Deutschland bereits in diesem Jahr fast 5,5 Mrd. € erreichen. Für viele steht dabei die intelligente Wasch- oder Kaffeemaschine, die smarte Heizung oder das aus der Ferne bedienbare Licht im Fokus dessen, was sie unter Smarthome verstehen. Diese Applikationen und Services helfen, das Leben daheim einfacher und sicherer zu gestalten und haben dabei eine Sache gemeinsam – sie basieren auf WiFi. Insbesondere während der Pandemie ist das heimische WiFi zur tragenden Säule des täglichen Lebens avanciert: WiFi als Rückgrat des vernetzten Zuhauses wird für die Arbeit, das Homeschooling, und das soziale Leben benötigt. Im Sinne des Familienfriedens müssen Videokonferenzen, Streaming-Dienste und Spielekonsolen zeitgleich einwandfrei funktionieren. Kunden von Telekommunikationsanbietern sind daher mehr denn je auf eine stabile Verbindung und ein leistungsstarkes Heimnetzwerk angewiesen.

Ein erster enormer Anstieg der WiFi-Nutzung zu Hause war von März bis Mai 2020 zu beobachten, ein zweiter Anstieg zum Jahresende, als in vielen Ländern neue Stay-at-Home-Richtlinien galten. In Deutschland stellte Plume, ein im Silicon Valley gegründeter und mittlerweile weltweit agierender Anbieter von Smarthome Services, fest, dass die Online-Aktivitäten in Haushalten mit der Plume-Software in diesem Zeitraum um 108 Prozent anstiegen, während die Internetgeschwindigkeit zum Router gleich blieb. Diese dramatisch gestiegene Nutzung stellt für die Internetanbieter eine enorme Herausforderung dar und erfordert effektive und langfristige Lösungen, um den gestiegenen Kundenansprüchen gerecht zu werden und gegenüber den Angeboten der großen Tech-Rivalen bestehen zu können. Einen Vorteil haben hier insbesondere die Internetanbieter, die ihren Kunden sehr zeitnah neue, innovative Dienste anbieten können.

Zusätzliche Sicherheitsangebote können Anwender entlasten

Ein Aspekt ist beispielsweise die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit. Zweifellos liefern heutzutage alle Anbieter gewisse Sicherheitseinstellungen und -Funktionen. Allerdings ist es selbst für versierte Anwender nicht immer einfach, die optimalen Einstellungen für eine gleichzeitig sichere und zuverlässige Verbindung zu wählen. Eine automatisierte Einstellung je Endgerät und Nutzungsverhalten entlastet die Anwender und schützt sie optimal vor ebenfalls stark steigender Cyberkriminalität. Durch eine solche Verbesserung des Angebots steigt die Kundenzufriedenheit – diese belohnen das mit weniger Anrufen im Service-Center und letzten Endes mit Vertragstreue. Gleichzeitig haben die Anbieter die Option, mit der Erweiterung des Service-Portfolios den durchschnittlichen Umsatz je Kunde (ARPU) zu erhöhen.

Sichere Kommunikation – auch bei Smart Devices

Intelligente Dienste sorgen für mehr Transparenz bei der digitalen Sicherheit im Smarthome.

Dazu ein Beispiel: Smarthomes sind ein beliebtes Ziel für digitale Angriffe. Aufgrund der Vielzahl der Geräte, die mit dem privaten Netzwerk verbunden sind – PCs, Laptops, Tablets, Smartphones, Drucker, Smart-TV, Lautsprecher, Smartwatches, Kaffeemaschinen, Stromzähler, Lampen etc. – hat sich auch die potenzielle Angriffsfläche für kriminelle Hacker vervielfacht. Denn jedes dieser Geräte bildet ein Einfallstor für Angriffe. Dies gilt umso mehr, da in der überwiegenden Anzahl der Fälle Produkte von verschiedenen Herstellern zum Einsatz kommen und diese nicht nur mit einem Kontrollserver in der Cloud in Verbindung stehen. Weitere sicherheitsrelevante Aspekte, die es zu beachten gilt, sind unter anderem schwache oder wiederverwendete Passwörter, veraltete Software, und Geräte mit dem Standardpasswort der Werkseinstellung.

Ist ein Gerät erst einmal kompromittiert, ist die Hürde zur Übernahme weiterer Geräte nicht mehr hoch. Zwar kann man versuchen, jedes mit dem Heimnetzwerk vebundene Endgerät einzeln zu schützen, eine umfassende und nachhaltige Verbesserung der Sicherheit erfordert jedoch eine zusätzliche Lösung zur Überwachung des gesamten IP-Datenverkehrs im Heimnetzwerk. Der US-Anbieter Plume realisiert dies beispielsweise bei seiner Smarthome Software „HomePass“ mit Hilfe eines integriertem, auf Künstlicher Intelligenz basiertem Cyber-Schutzprogramms. Dessen Funktionen blockieren automatisch als riskant identifizierte IP-basierte Interaktionen zu und von mit dem Heimnetzwerk verbundenen Geräten. Die Lösung überwacht jede Verbindung ins Haus und gleicht die IP-Adresse des externen Servers mit einer Datenbank ab. Gleiches gilt auch für ausgehenden IP-Verkehr. Wird die Verbindung als riskant eingestuft, erfolgt automatisch die Blockade des Datenflusses und bewahrt somit das Heimnetzwerk vor Schaden. Eine innovative Lösung wie HomePass ist ferner in der Lage, Anomalien in Bezug auf einzelne Smarthome-Geräte zu erkennen und falls notwendig zu sperren. In einem solchen Fall kann die Software betroffene Geräte innerhalb des Netzwerks isolieren, sodass der Internet-Zugang aller anderen Geräte bestehen bleibt. Die Nutzer erhalten über eine dazugehörige App entsprechende Informationen sowie Zugriff auf eine Vielzahl relevanter Daten und Konfigurationsoptionen.

Darunter sind nicht nur die bereits erwähnten Sicherheitseinstellungen zu verstehen, sondern auch die Möglichkeit, Nutzerprofile (z.B. mit begrenztem Zugang für Kinder oder Jugendliche) und Gastzugänge anzulegen und zu verwalten. Innovative Lösungen, wie z.B. Plumes HomePass App, beinhalten darüber hinaus auch WLAN-basierte Bewegungserkennung. Ist man beispielsweise im Urlaub und Einbrecher verschaffen sich Zutritt in das Haus, schlägt die App Alarm – ganz ohne für die Einbrecher sichtbare Kameras.

Daraus wird ersichtlich, dass integrierte Services nicht nur für Internetanbieter zusätzliches Umsatzpotenzial bieten, sondern auch die Anwender durch eine ganze Reihe praktischer und sinnvoller Dienste den Komfort ihres intelligenten Heims weitaus besser genießen können.

Über den Autor:

Gregor Stegen ist Director Business Development Europe bei Plume. Er verantwortet das Business Development in Europa sowie den globalen Deal Desk.

Weitere Informationen unter:
https://www.plume.com/de/

Smartes ERP und die Stadt der Zukunft


ERP-Systeme als Teilchenbeschleuniger der Stadt der Zukunft

Digital unterstütztes Arbeiten bedeutet weniger Fahrten in die Innenstadt, weniger Stau und weniger Parkplatzsorgen. Smarte ERP-Systeme erlauben nämlich nicht nur „New Work“, sondern unterstützen auch die klimafreundliche Stadt der Zukunft.

Alexander Gewiese,
Director Existing Business DACH, Unit4

„Wow, ist das ruhig hier – fast wie auf dem Land!“ Für viele Menschen war das einer der wenigen Lichtblicke der Corona-Pandemie: Der urbane Raum zeigte sich endlich so, wie sich viele die Stadt der Zukunft wünschen. Wo immer möglich, wurde zu Hause gearbeitet und nicht mehr in den Innenstädten. Das Ergebnis: Kein Feierabendverkehr, keine Luftverschmutzung, kein überfüllter Nahverkehr. Nun sinken die Covid-Inzidenzen und das Aufatmen ist fast hörbar – doch Zurück zum Status quo ante will keiner. Der Slogan heißt stattdessen:
Weniger ist mehr. Weniger Pendeln und Ressourcenverbrauch, aber mehr Freiheit, Lebensqualität und Selbstbestimmung im Job.

Ohne smarte Technologie geht es nicht

Viele Organisationen haben begriffen, dass kollaborative Tätigkeiten, mehr Freiraum für kreative Mitarbeiter und nahtlos verdrahtete internationale Zusammenarbeit die Zutaten sind, mit denen sich die Aufbruchsstimmung des „New Work“ auch dauerhaft nutzen lässt. Eine breit einsetzbare Technologie schafft dafür die Voraussetzung:
Enterprise Resource Planning oder kurz ERP. Konkret geht es um ein System, dass die Menschen und nicht Büros oder Konferenzräume in den Mittelpunkt stellt.

Denn liegt der Fokus auf dem individuellen Mitarbeiter und seiner Leistung, bekommen die Unternehmen die Option, Prozesse neu zu gestalten. Das trifft heute auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter, die vielfach auch nach der Pandemie gerne zwei Tage die Woche zu Hause arbeiten wollen. So sagten laut einer Studie der DAK unter rund 7000 Arbeitnehmern vom vergangenen Sommer 76,9 Prozent der Beschäftigten, sie möchten auch in Zukunft – zumindest teilweise – dezentral arbeiten. 56 Prozent gaben zudem an, sie seien im Homeoffice produktiver als im Büro.

Folgerichtig gehen viele Experten davon aus, dass die Unternehmen auch nach Corona auf eine Mischung von Büro-Präsenz und Homeoffice setzen. Das Schlüsselwort dabei heißt „smart“. Erfolgreiche Teams auch im Homeoffice sinnvoll zu steuern, bedeutet mit smarter Technologie die Segnungen der Digitalisierung zu nutzen.
ERP-Systeme machen es möglich – und werden so nicht nur zum Teilchenbeschleuniger der digitalen Produktivität, sondern unterstützen auch die klimafreundliche Stadt der Zukunft.


„Erfolgreiche Teams auch im Homeoffice sinnvoll zu steuern, bedeutet mit smarter Technologie die Segnungen der Digitalisierung zu nutzen.“


Entspannter arbeiten – in nur zehn Sekunden!

ERP bedeutet, einen prüfenden Blick auf sämtliche Workflows eines Unternehmens zu werfen, um dann das schlummernde „Automatisierungs-Potential“ zu wecken. Die Königsdisziplin dabei sind so genannte „Zehn-Sekunden-Erfahrungen“ mit Robotic Process Automation (RPA): Statt Anwendern aufzuerlegen, in 20 verschiedenen Feldern der formularbasierten Dateneingabe zu navigieren, um eine gewünschte Information zu erhalten, erlaubt es RPA dem Nutzer, einfache, natürliche Fragen zu stellen, die das System dann in Echtzeit für sie verarbeitet und beantwortet.

Konkret geht es um „Wanda“, eine Digitale Assistentin, die über natürlich gesprochene Sprache gesteuert wird und mithilfe von Künstlicher Intelligenz lernt. So eine Assistentin ermöglicht, mit dem ERP-System völlig neu zu kommunizieren: Der Nutzer greift mobil auf die benötigten Anwendungen zu, um Jobs zu planen, Aufgaben zu genehmigen oder Fragen zu stellen – jederzeit und überall. Die Kombination aus ERP und RPA hat so das Potential, zu verändern, wie Unternehmensanwendungen künftig benutzt werden: Die vertrauten Systeme wie Slack, Teams, Word oder Excel laufen im Hintergrund – der Nutzer kann arbeiten und sie mit seiner Stimme steuern, ohne die Anwendung explizit aufzurufen.

„Frag mich einfach!“

Microsoft geht bereits davon aus, dass Sprachsteuerung bald Maus und Tastatur ablösen wird. Andere Global Player wie Google und Apple setzen hier bereits an. So stellt macOS Sierra mit dem Slogan vor: „Was dein MAC jetzt alles kann? Frag ihn einfach.“ Die Idee hinter einem digitalen Assistenten ist es, einem Anwender ein virtuelles Erlebnis mit einem menschlichen Gesicht zu geben. Ihm also ein System an die Hand zu geben, dem er vertraut, denn während der persönliche, digitale Assistent seinen Anwender unterstützt, lernt er dazu – versteht also im Zeitverlauf die täglichen Abläufe und Routinen seines Nutzers immer besser. Die Interaktion verläuft zunehmend „stumm“, weil der Assistent die meisten Routinen automatisch ausführt und seinen Nutzer nur fragt, wenn eine Entscheidung notwendig wird oder eine Spracheingabe erfolgen soll.

Der Assistent lernt also, sich an das Anwenderverhalten (menschliche Muster), das Verhalten der Organisation (fachliche Muster) und/oder Anweisungen (Programm) anzupassen. Erreicht wird dies durch Regelprozesse und verschiedene Ebenen der Konfidenz – also definierte Bereiche, in der der Assistent die Entscheidungen treffen kann. Wird eine gewisse Unsicherheitsschwelle erreicht, kommt die Bitte um ein manuelles Eingreifen.

Wanda nutzen statt tippen

Sprachsteuerung ist nichts Neues, Apps wie Siri, Cortana, Voice Access unter Windows, iOS oder Andriod, werden schon vielfach genutzt. „Wanda“ von Unit4 mit dem Language Understanding Intelligent Service (LUIS) von Microsoft basiert auf mehreren Bots (Robot-Dienste) und kann leicht in bestehende Systeme integriert werden. Zum Beispiel in Skype for Business, wo Wanda als Kontakt aufgeführt wird. Wanda lernt mit ihrem bestehenden Funktionsumfang durch jede Aktion hinzu. Zurzeit kann die Zeiterfassung oder der Einkauf mit Sprache gesteuert werden, künftig kommen weitere Aufgaben hinzu: Die Erfassung von Reisekosten, Buchen von Kursen im Trainingsangebot und vieles mehr.

Der Dialog mit Wanda ist einfach und spart mühsames Tippen. Denn Wanda weiß beim nächsten Mal, welche Einträge gemacht werden sollen und schlägt diese selbständig vor. Wandas intelligente Steuerung vermeidet Fehleingaben – Wanda lernt über Machine Learning schnell dazu, individuell bezogen auf ihren Nutzer.

Innovationen wie Wanda sind keineswegs trivial und werden im Markt durchaus positiv bewertet. So hat das Analystenhaus BARC (Business Application Research Center) Unit4 im April dieses Jahres im Bereich Score Integrated Planning & Analytics für die deutschsprachigen Länder (DACH) zum fünften Mal in Folge als Marktführer ausgezeichnet. Unit4 zeigte sich außerdem erneut als Herausforderer (Challenger) im BARC Score Financial Performance Management DACH. Für den BARC Score Integrated Planning & Analytics DACH wurden die Produkte und Lösungen von insgesamt 13 Anbietern untersucht. Der BARC Score Financial Performance Management DACH bewertet 14 Anbieter.

ERP ist tot – lang lebe ERPx

Der Trick, der ERP wirklich smart macht, ist ein vorhandenes ERP-System durch Funktionalitäten aus der Cloud zu erweitern. Bei Unit4 heißt diese „selbststeuernde“ ERP-Lösung ERPx. Die Architektur dieses neuen Produkts basiert auf Mikroservices und unterscheidet sich erheblich von allem, was es bisher gab. Gemeint sind beispielsweise Cloud-Dienste, die es auch Kunden mit einer lokalen Installation ermöglichen, einen digitalen Assistenten mit selbstlernender Sprachsteuerung, eine selbstlernende OCR-Erkennung, eine No-Code/ Low-Code-Implementierung für zusätzliche fachliche Prozesse mit internen Modulen und externen Softwareprodukten (Lokal und Cloud) sowie einen sicheren Datenaustausch zu nutzen.

Die Philosophie dahinter lautet: „Right for your Business“ – dieser Ansatz bietet Kunden die Möglichkeit, den Spagat aus lokal und mobil zu meistern. Standardisierung und Automation bei gleichzeitiger flexibler Anpassung ermöglicht den Kunden eine individuelle Nutzung der ERP-Software.

Damit schließt sich der Kreis vom Unternehmen mit smarter Technologie zur smarten Stadt der Zukunft: Homeoffice und Remote Work werden zunehmend zum zentralen Bestandteil der Arbeitswelt. Büro ist heute überall da, wo nahtloses Arbeiten über Smartphones, Tablets und Laptops möglich ist – im Unternehmen, aber auch zu Hause, in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Auto oder im Café. Das sorgt für Entschleunigung und auch für Freiraum: Entfällt ein Teil des Pendels, entlastet das Mitarbeiter, Verkehrssysteme und Umwelt. Eben einfach smart!

Weiterführende Informationen finden Sie unter:
https://www.unit4.com/de

Gastautor Alexander Gewiese

Alexander Gewiese ist als Bereichsleiter für Bestandskunden seit Juli 2017 Mitglied der Geschäftsleitung bei Unit4 in Deutschland und verantwortet den Endkunden – Bereich für die DACH-Region. Dies umfasst sowohl unsere Kunden auf den internationalen Kernprodukten wie auch den spezifischen Länderprodukten. Seine Ziele sind zum einen die Sicherstellung einer hohen Kundenzufriedenheit und zum anderen der erfolgreiche sowie strategische Ausbau der jeweiligen Kundenlösungen.  

Xing: www.xing.com/profile/Alexander_Gewiese/cv

Mail: Alexander.Gewiese@unit4.com

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Digitale Transformation

Wer erfolgreich sein will, muss Technologie und Mensch zusammenbringen.

New Work: Diversity leben

Mit zunehmender Internationalisierung wächst die Vielfalt im Unternehmen.

Daten selbstständig verwalten, weiterentwickeln und analysieren

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Dr.-Ing. Gerd Staudinger, Geschäftsführer der Stella Systemhaus GmbH, über die branchenunabhängige Software-Technologie „G2“ im Kontext der digitalen Unternehmenskultur.

Gut vorbereitet: Mit der Software-Lösung G2 erhält die Geschäftsführung jederzeit schnell und einfach Zugriff auf alle relevanten Firmenkennzahlen.

Welchen Ansatz verfolgen Sie mit Ihrer Software-Lösung „G2“, und inwiefern kann die digitale Transformation im Unternehmen damit realisiert / unterstützt werden?
Bis 2006 haben wir mit herkömmlicher Technologie Branchenlösungen für Unternehmen entwickelt. Das Problem bestand immer wieder darin, dass die Mitarbeiter unseren Entwicklern ihre Anforderungen nicht lückenlos benennen konnten. Hatten sie aber Angaben vergessen oder noch gar nicht bedacht, mussten unsere IT-Fachleute die Software später anpassen. Damit wurde sie instabiler und letzten Endes auch immer weniger wartbar. Das bewog uns dazu, eine neue Software-Lösung zu entwickeln, die es den Anwendern ermöglicht, ihre Daten unabhängig von uns zu verwalten und weiterzuentwickeln – in kleinen Schritten und ohne aufeinander Rücksicht nehmen zu müssen. Bei „G2“ handelt es sich um eine flexible generische Lösung, die ähnlich wie Excel funktioniert. Doch anders als bei Excel liegen die Firmendaten auf einem sicheren Datenbankserver. Dass unsere Technologie „G2“ tatsächlich sehr gut funktioniert, zeigt sich in den Ministerien des Saarlandes. Die Anwender dort nutzen sie seit 2006 erfolgreich für die komplexe Fördermittelverwaltung.
Datensilos vermeiden: Welche Möglichkeit schafft Ihre Lösung in diesem Kontext, wenn es speziell um die Datenanalyse aus mehreren Quellen geht?
Mit unserer IT-Technologie lassen sich Daten aus allen gängigen Office-Datenquellen (Excel, Access, Text, Zwischenablage, XML), ODBC und Webservices importieren, effizient zusammenführen und analysieren. Damit kann man Daten aus der Finanzbuchhaltung, aus ERP- und CRM-Systemen verknüpfen, mit weiteren Daten anreichern und analysieren.

Was bedeuten Low-code und No-code, und wie können sich dadurch die Unternehmen selbst helfen?
Bei „G2“ handelt es sich um eine No-Code-Technologie. Bei uns muss nichts programmiert werden. In Formularen wird festgelegt, welche Daten zu erfassen sind und welche Eigenschaften diese Daten haben. Die Beziehungen, also die Geschäftsregeln zwischen diesen Daten, werden wie bei Excel in Formeln hinterlegt. Mit „G2“ können beliebig komplexe Formulare gebaut werden.

Wieviel Agilität steckt in Ihrer Lösung?
Agile Software muss den Anwendern in den Unternehmen ermöglichen, schnell und unabhängig auf neue, veränderte Anforderungen zu reagieren. Unsere Technologie verfolgt genau diesen Ansatz. Mit „G2“ sind die Nutzer in der Lage, ihre Lösung binnen Minuten ohne Programmierkenntnisse an die aktuellen Erfordernisse anzupassen, zu verändern und zu erweitern – und zwar exakt so, wie sie sie brauchen. Die Anwender können klein mit einem Formular beginnen und ihre Lösung Schritt für Schritt erweitern. Sie müssen also nicht schon zu Beginn alle Anforderungen im Kopf haben. Dennoch entsteht am Ende eine ganzheitliche Lösung. „G2“ ermöglicht eine Zeiteinsparung von 90 Prozent gegenüber herkömmlicher Software.

Welche Vorteile haben die Mitarbeiter, wenn Sie Ihre Lösung einsetzen?
Aus dem Einsatz in der Praxis werden uns immer wieder zwei Punkte genannt. Zum einen schätzen die Anwender, dass sie mit „G2“ selbstständig und selbstbestimmt arbeiten können. Der zweite Vorteil betrifft unser Reporting. Die Nutzer loben, dass die Daten mit unserer Technologie beliebig kombinier- und analysierbar sind und sie selbst festlegen können, welche Daten sie auswerten möchten.

Wieviel Zeit muss ich ungefähr investieren, um mit Ihrer „G2“-Software arbeiten zu können?
Wenn ein Unternehmen unsere Software einsetzen will, läuft das Prozedere folgendermaßen ab: Wir stellen den Mitarbeitern eine Einstiegslösung in mehreren Varianten zur Verfügung. Diese Formulare dienen als Mustervorlage. Daran können sich die Mitarbeiter orientieren und – das ist das Entscheidende – selbst weitere Formulare entwickeln, verändern und prüfen. Das dauert dann je nach Umfang nur wenige Tage.

Weitere Informationen unter:
www.stella-systemhaus.de

„Heute bestellt, morgen geliefert“

Fallbeispiel:

Leistungsfähiger, schneller, effizienter: Bio-Händler dennree setzt auf KIX

Was hat frisches Gemüse mit IT zu tun? „Sie schafft das Fundament, sie sorgt für eine Vorgehensweise, die präzise funktioniert wie ein Uhrwerk. Die IT muss alle Prozesse im Unternehmen effektiv und effizient machen. So können wir das Unternehmen in seinen Geschäftsprozessen und Zielen optimal unterstützen.“, erklärt Mark-Rüdiger Roth.

Als Leiter Service Management IT-Technologie ist er bei dennree für sämtliche Service Abläufe, bezüglich technischer IT-Aspekte zuständig. Er weiß genau: Frische bedeutet Qualität, zumal das Unternehmen seinen Kunden termintreue Lieferzeiten verspricht: „Heute bestellt, morgen geliefert“. Für dennree ist das besonders wichtig, denn das Unternehmen ist der führende Fachhändler für Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik im deutschsprachigen Raum.

Zur dennree GmbH, die Thomas Greim 1974 im oberfränkischen Töpen gründete, gehören der Fachhändler dennree sowie das eigene Vertriebssystem mit inzwischen knapp 330 Denns BioMärkten. Heute beschäftigt das Unternehmen, das die Interessen von landwirtschaftlichen Erzeugern, Herstellern, Einzelhändlern und Bio-Konsumenten vereint, über 7.400 Mitarbeiter. Mit einem Sortiment aus rund 14.000 Artikeln beliefert dennree rund 1.200 Naturkostfachgeschäfte in Deutschland, Österreich, Italien und anderen europäischen Ländern. Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die Gruppe dabei einen Netto-Umsatz von 1,4 Mrd. Euro. Eine leistungsfähige IT sorgt dafür, dass die einzelnen Unternehmensbereiche reibungslos ineinandergreifen: das kundenorientierte Warenwirtschaftssystem und der Internet-Shop dennit.de, die Lagerung, Kommissionierung, der Wareneingang und -ausgang, der Fuhrpark und das unternehmenseigene Hofgut Eichigt.

Ausgangssituation

Das Ticketsystem der Unternehmensgruppe stützte sich lange auf eine webbasierte Eigenentwicklung. Um es zukunftsfähiger zu gestalten und den Service zu verbessern, beschloss dennree, das bestehende Ticketsystem für den Bio-Fachhandel abzulösen. Ziel war es, die IT-Strukturen nach Gesichtspunkten der Information Technology Infrastructure Library, kurz ITIL, abzubilden. Sie definiert die grundlegenden Prozesse, Rollen und Begriffe einer IT-Service-Organisation. „Wichtig ist uns ein klarer Verantwortungsbereich der Mitarbeiter und Abteilungen, intern und extern, der sich durch Prozessleistungsindikatoren darstellen lässt“, erläutert Roth. Auch soll das neue Ticketsystem Störungen der Geschäftsprozesse minimieren und die qualifizierte, strukturierte Bearbeitung von Anfragen über alle verfügbaren Service Level garantieren. 

„Wir wollen Kommunikationswege effizienter und übersichtlicher gestalten. Mit einem Ticketsystem gelingt uns das, weil alle prozessrelevanten Informationen zu einer bestimmten Anfrage oder Störung übersichtlich erfasst und die Lösungen abgebildet werden. Davon profitiert letztlich jeder Anwender“, so Roth. Von dem neuen Ticketsystem erwartet er einen zusätzlichen Schub für die Serviceorientierung und damit für die Kundenzufriedenheit. Der IT-Fachmann ist sich bewusst, dass eine Systemumstellung selten komplikationslos vonstattengeht, er sagt: „Fundamental wichtig war für uns die schnellstmögliche Wiederherstellung des normalen Service-Betriebes, ohne dass Geschäftsprozesse allzu sehr gestört wird“. Ebenso entscheidend ist für ihn die schnelle Reaktionsfähigkeit des IT-Supports. Einen entsprechenden Partner hat dennree in c.a.p.e  IT GmbH gefunden.

Das Projekt

Im August 2019 entschied sich das Unternehmen für die ITSM zertifizierte Software KIX-OTRS des Chemnitzer IT-Anbieters.

Nach Evaluierung und Freigabe der Geschäftsleitung folgte die technische Umsetzung ab September 2019. Im Mai 2020 war der Prozess der technischen Umsetzung trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie fast punktgenau abgeschlossen. Zwischen Herbst 2019 und Mai 2020 fanden Hintergrund-Trainings und ein Review des Projektes statt, bis am 1. Mai 2020 das Go-Live erfolgte. „Ein permanenter Review ist immer notwendig, um auf die Anforderungen der strategischen Ausrichtung im Unternehmen reagieren zu können“, betont Roth.

Derzeit nutzt dennree die Version KIX 17.14, um – „selbstverständlich in Absprache mit den Fachabteilungen“, konstatiert Roth – ein transparentes Reporting umzusetzen und den Ticketworkflow zu optimieren. Weitere Projekte seien in Planung: „Als nächstes wollen wir den Einsatz der Prozessworkflows auch in Hinblick auf die SAP-Einführung optimieren und die Software mit den betroffenen ITIL Schnittstellen „verzahnen“. 

Fazit

Die Zusammenarbeit laufe nun schon über ein Jahr und entspreche vollauf den Erwartungen, resümiert Mark-Rüdiger Roth. „Die Kooperation ist pragmatisch und sachbezogen, was unserem effizienten und zielorientierten Arbeiten sehr entgegen kommt.“ Mit KIX lassen sich Incidentmanagement, Requestfullfilment und das Problemmanagement über Prozessworkflows integrieren, wenn auch der Konfigurationsaufwand für die Implementierung des Systems „nicht zu vernachlässigen“ sei.

In der täglichen Arbeit erfährt das eingeführte System eine große Akzeptanz bei den Anwendern, berichtet der IT-Leiter Service Management. Dank der fest definierten Ticketvorlagen erhielte zum Beispiel der IT Service Desk gezielte Angaben, was den Zeitaufwand für Rückfragen deutlich reduziere. Somit gestalte sich die Arbeit effektiver. Auch die Agenten schätzen KIX, vor allem die Bedienbarkeit und die Konfigurationsmöglichkeiten. So lassen sich – je nach Service Level – die bereitgestellten Ansichten wie Suchvorlagen, Dashboards oder Kanban-Board in der Pro Version anpassen. Damit sie auch über einen längeren Zeitraum einfach und effektiv zu bearbeiten bleiben, empfiehlt Roth „einen ständigen Wissenstransfer“ auf die Anwender in den Service-Abteilungen. Auch die IT-Mitarbeiter sind aufgrund der konsequenten Dokumentation über alle Schritte und den Status informiert und können unmittelbar reagieren: „Das Reporting rückt die offenen Themen in den Fokus.“

Die Umstellung auf eine strukturierte Ticket-Bearbeitung hat Mark-Rüdiger Roth zufolge, die Erwartungen erfüllt, allen voran eine immense Zeitersparnis: „Bei monatlich etwa 2.300 telefonischen Anfragen, deren Ticketerstellung im Durchschnitt etwa fünf Minuten dauern würden, sparen wir 24 Arbeitstage.“ 

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KIX Expert Days

cape IT: KIX Expert Days statt Anwenderkonferenz

Rico Barth

Cape IT, Entwickler und Dienstleister der Open Source Management-Software KIX, wird in diesem Jahr an Stelle seiner traditionellen Anwender-Konferenz die KIX Expert Days abhalten. Am 15. und 16.06.2021 wird es dabei verschiedene virtuelle Vorträge und Workshops rund um KIX geben. Die traditionelle Präsenzveranstaltung in Chemnitz, die auch immer ein beliebtes Branchentreffen ist, muss pandemiebedingt erneut verschoben werden.

Am ersten Veranstaltungstag stehen die neuesten Entwicklungen und Funktionen rund um KIX im Mittelpunkt. Außerdem gibt es Vorträge über erfolgreiches After Sales Management sowie die Neuerungen zwischen ITILv3 und ITILv4. Am zweiten Tag stehen u.a. Schulungen zu KIX-Konfigurationen auf dem Programm. Anwender können sich hier über die für sie optimalen Einstellungen und Möglichkeiten informieren. Neben Rico Barth, Geschäftsführer von cape IT, und Torsten Thau, Mitgründer und Product Owner von KIX 18, gehören auch Gunter Kröber sowie Rainer Klempien, die Geschäftsführer der emendis GmbH, zu den Referenten.

Im vergangenen Jahr war die Anwenderkonferenz, die Mitte März stattfinden sollte, wegen Corona kurzfristig ins Internet verlegt worden. Über 150 Teilnehmer hatten sich angemeldet, um zwei Tage lang in Chemnitz alles rund um KIX zu erfahren und gleichzeitig zu networken. Durch die beginnende Pandemie hatte das Team um Rico Barth dann innerhalb von vier Tagen das neue Format auf die Beine stellen müssen. Doch auch der interaktive Livestream war ein voller Erfolg.

„Eigentlich hatten wir dieses Jahr wieder auf eine Präsenzveranstaltung gehofft und den Termin deshalb in den Juni verschoben, doch daraus wird leider noch nichts“, so Rico Barth. „Aber zumindest mussten wir uns diesmal nicht in aller Schnelle auf die Situation einstellen. Trotz der widrigen Umstände haben wir damals viel Lob von allen Seiten für unser Format bekommen – vor allem die Möglichkeit, live im Chat Fragen an die Referenten zu stellen, hat den Zuhörern gefallen. Deshalb denken wir, dass auch die KIX Expert Days zu einem interessanten und hilfreichen Event werden. Und im nächsten Jahr können wir dann hoffentlich wieder alle Teilnehmer vor Ort begrüßen.“

Die Teilnahme am ersten Tag ist kostenfrei. Informationen und Preise zu den verschiedenen Workshops gibt es auf kixdesk.com.

Weitere Informationen:

Webseite: kixdesk.com
KIX Expert Days: kixdesk.com/kix-expert-days-2021
Über cape IT:
Die cape IT GmbH ist Hersteller und Dienstleister für die eigene Open Source Service Software KIX, die vielseitigen Einsatz, vor allem im technischen Service & IT Service Management findet. Dabei liegt der Fokus auf der individuellen Unterstützung bei Analyse, Implementierung und Anpassung an kundenspezifische Anforderungen.
Das Unternehmen mit Sitz in Chemnitz wurde 2006 als Spin Off eines international tätigen IT-Systemhauses gegründet. cape IT beschäftigt aktuell über 45 erfahrene, ITIL-zertifizierte Mitarbeiter an 2 Standorten und engagiert sich in den Branchenverbänden der Open Source Business Alliance, BITKOM und itSMF.

Fördermöglichkeiten für Technologieunternehmen

Das Förderangebot der Europäischen Union, dem Bund und der Bundesländer ist breit gefächert. Es gibt mehrere tausend Förderprogramme. Unternehmen haben die Wahl zwischen, Bürgschaften, Haftungsfreistellungen, zinsverbilligten Darlehen, (staatlichem) Beteiligungskapital und Zuschüssen.

Fördermöglichkeiten gibt es für nahezu alle Branchen und für Unternehmen jeder Größe. Aber gerade diese Vielfalt macht es für Unternehmen so schwierig, die begehrten Zuwendungen zu ergattern. Während Konzerne schon zunehmend eigene Abteilungen einrichten, um gezielt Fördermittel zu akquirieren, wissen kleine und mittlere Unternehmen oftmals noch nicht einmal von ihren Möglichkeiten, staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen. Dabei werden besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gefördert.

Nicht rückzahlbare Zuschüsse – Das kluge Finanzinstrument

Ohne Zweifel sind die nicht rückzahlbaren Zuschüsse für jedes Unternehmen am interessantesten. Unternehmen, die Fördermittel für sich erkannt haben, nutzen diese Möglichkeit regelmäßig. Wichtig zu wissen: Förderung muss keine einmalige Sache sein!

Technologieorientierte Programme bezuschussen F&E Vorhaben von Unternehmen in der Regel bis ca. 50 %. Bei EU-Programmen sind Zuschüsse sogar bis zu 100 % möglich. Für jedes Projekt darf aber nur eine Zuwendung beantragt werden. Jedoch können Sie parallel Anträge zu verschiedenen Vorhaben stellen.

Für welche Projekte gibt es Innovationsförderung?

Es gibt eine Vielzahl an Themengebieten, die durch Zuschüsse gefördert werden. Dabei ist völlig gleichgültig, ob Sie komplette Produkte, Werkstoffe, Verfahren oder einzelne Module entwickeln, in erster Linie muss der Innovationsgrad stimmen. Der Innovationsgrad stimmt dann, wenn aus dem beantragten Vorhaben eine Lösung hervorgeht, die bisherige Produkte in ihren Funktionen, Parametern oder Merkmalen und somit den internationalen Stand der Technik deutlich übertrifft.

Vom Bund und den Ländern gibt es sowohl branchenoffene Forschungs- und Innovationsförderung als auch Programme, die auf einzelne Technologiefelder wie Robotik, Künstliche Intelligenz, Mikroelektronik oder sonstige Bereiche beschränkt sind. Eines aber haben alle Förderprogramme gemeinsam: Die Innovation zählt!

Das richtige Förderprogramm finden

Der erste und sehr zeitraubende Schritt auf dem Weg zum Zuschuss besteht darin, das richtige Programm für Ihr Unternehmen und Ihr Projekt zu finden. Das „Zentrale Innovationsprogramm für den Mittelstand“ (ZIM), die Mutter aller Förder­mittel, hat sich in der Vergangenheit besonders bewährt.  Auch die wohl bekannteste Förderung auf europäischer Ebene, „Horizont 2020“ wurde neu aufgelegt und seit Jahresbeginn 2021 unter dem Programm „Horizon Europe“ fortgeführt. Aber auch die einzelnen Bundesländer haben im Punkto Technologieförderung einiges zu bieten.

Auf der Homepage der Bundesregierung gibt es eine sehr gute Übersicht der Förderprogramme: www.foerderinfo.bund.de. Hilfreich ist auch die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: www.foerderdatenbank.de. Hier können Sie über die Schnellsuche die Eckdaten Ihres Unternehmens und Ihres Projektes eingeben. So erhalten Sie eine Auswahl der Förderprogramme, die für Ihr Vorhaben in Frage kommen und vor allem eine nützliche Kurzübersicht zum jeweiligen Programm. Außerdem können IHK, regionale Wirtschaftsverbände, Förderlotsen oder Fördermittelberater hier eine wertvolle Hilfe sein.

Das Timing bei der Antragstellung beachten

Wichtig bei allen Förderprogrammen ist es, das Timing zu beachten. Denn bei nahezu allen Programmen muss die Bewilligung abgewartet werden, bevor mit dem Vorhaben begonnen werden darf (einzige Ausnahme: das Forschungszulagengesetz). Für die Antragstellung und Bewilligung müssen Sie eine Vorlaufzeit von ca. 6 Monaten bis zum Projektstart einplanen.

Antragstellung Outsourcen

Unternehmen, die Fördermittel für ihre Vorhaben nutzen, sind klar im Wettbewerbsvorteil. Häufig fehlt im Alltag jedoch die Zeit, um wochenlang über Antragsformularen und Programmrichtlinien zu sitzen. Die Richtlinien zu den einzelnen Förderprogrammen sind umfangreich, nicht immer auf den ersten Blick verständlich und daher oft abschreckend. Speziell die ersten Anträge kosten Zeit und Nerven und lassen viele Antragsteller verzweifeln. Die Alternativen sind, entweder auf die Fördergelder zu verzichten oder sich Unterstützung von einem externen Fördermittelprofi zu holen. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob ein Outsourcing der Antragstellung nicht sinnvoller ist.

Aktueller Tipp: Jetzt rückwirkend Forschungszulage für F&E Projekte beantragen

Zum 1. Januar 2020 trat das Forschungszulagengesetz in Kraft. Konkret bedeutet das, Unternehmen können rückwirkend eigenbetriebliche Forschung und Entwicklung, externe Forschungsaufträge und sogar F&E Eigenleistungen von Einzelunternehmern fördern lassen, die nach dem 01.01.2020 gestartet wurden. Es werden 25 % aus max. vier Mio. Euro Projektsumme pro Jahr und Unternehmensgruppe gefördert. In Summe bedeutet das eine max. Förderung von einer Million Euro pro Jahr. Alle in Deutschland steuerpflichtigen Unternehmen im Sinne des Einkommensteuer- und Körperschaftsteuergesetzes sind förderfähig, unabhängig von Unternehmensgröße und Branchenzugehörigkeit.

Lesen Sie hierzu https://www.trendreport.de/foerdermittel-das-kluge-finanzinstrument/

Fördermittelberaterin Sabine Hentschel spezialisiert auf F&E Zuschüsse

Über die Hentschel Fördermittelberatung

Sabine Hentschel ist Expertin für Fördermittel im Bereich Forschung und Innovation und unterstützt mittelständische Unternehmen und Konzerne dabei, Zuschüsse erfolgreich zu beantragen. Sie und ihr Team können durch langjährige Erfahrung im Engineering punkten.

www.hentschel-foerdermittel.de

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Personalisierung in einer Welt ohne Cookies

Gastbeitrag von Stefan Blumenthal

In einer Welt ohne Cookies werden die eigenen Kundendaten überlebenswichtig

In einer cookielosen Welt müssen Marken alternative Wege finden, um Nutzer personalisiert anzusprechen. Wenn sie das nicht tun, hat das enorme Auswirkungen auf die Reichweite sowie Zielgenauigkeit ihrer digitalen Werbung, mit Konsequenzen für jede Kennzahl von Kundenakquisitionskosten bis zum Customer Lifetime Value.


„…nach der Data Management Plattform (DMP) und der Customer Data Plattform (CDP) kommt nun die Customer Intelligence Plattform (CIP) – eine Next-Gen CDP.“

Stefan Blumenthal

Im digitalen Raum ist die Menge der Daten ohne Hilfe nicht zu durchdringen

Konsumenten sind immer mehr online unterwegs. Das bringt einerseits Herausforderungen, andererseits auch viele Chancen mit sich. Marken müssen ihre Kunden besser verstehen denn je und sollten Ihre Bestandskunden besonders über digitale Kanäle identifizieren und adressieren können. Dazu haben sie immer mehr Möglichkeiten, denn jeder Kunde hinterlässt seine Spuren im Netz. Dabei müssen sich der berechtigte Schutz der Privatsphäre und eine maßgeschneiderte Kundenansprache nicht ausschließen. Durch den Einsatz der richtigen Softwarelösungen und Tools lässt sich beides miteinander verheiraten. Hier geht die Entwicklung stetig voran: nach der Data Management Plattform (DMP) und der Customer Data Plattform (CDP) kommt nun die Customer Intelligence Plattform (CIP) – eine Next-Gen CDP.

Daten nicht nur sammeln sondern richtig nutzen

Das Problem sind also nicht die Menge der Daten oder auch die DSGVO-konforme Verarbeitung sondern die Organisation dieser teilweise höchst unterschiedlichen Informationsquellen. Innerhalb eines Unternehmens fallen Kundendaten an ganz vielen verschiedenen Stellen an, beispielsweise im Online-Shop beziehungsweise auf der Webseite, beim Kauf in der Filiale, Customer-Service, in verschiedenen Standorten – kurz: sie werden munter erhoben aber kommen dann in voneinander unabhängige Silos. Um diese aufzubrechen nutzt man Customer Intelligence Plattformen (CIP). Im ersten Schritt machen diese die zahlreichen unternehmenseigenen Daten nutzbar. Dazu werden Kundendaten und -kennungen zunächst aus ihren Silos befreit und in 360°-Kundenprofile konsolidiert. Das ist die Voraussetzung dafür, mit Kunden einheitlich und in Echtzeit über verschiedene Kanäle hinweg zu kommunizieren. Sei es durch personalisierte Inhalte auf der Webseite und in der App oder eine über gezielte Ansprache von bestimmten Kundensegmenten auf Premium-Webseiten oder in Social Media.

Im nächsten Schritt werden Konsumentendaten mit 3rd-Party-Informationen, also zusätzlichen Kundenkennungen, demografischen und Interessensdaten, angereichert, um ein tieferes Verständnis des Kunden zu realisieren. So werden Kunden auch dann identifiziert, wenn sie sich online nicht einloggen. Außerdem werden Analysemodelle verbessert und das Konsumentenverhalten quasi vorhersagbar.


„Theoretisch ist das ganz einfach: Alles, was Marken tun müssen, ist, den Nutzern etwas im Austausch für die Durchführung einer bestimmten Aktion anzubieten (beispielsweise die Registrierung ihrer E-Mail).“


Datenschutz an erster Stelle

Um die Fehler der Cookie-Zeit nicht zu wiederholen, also das Vertrauen der Konsumenten nicht erneut zu verspielen und um rechtlich einwandfrei zu agieren, müssen diese Daten durchweg “sauber” sein. Das bedeutet, die Nutzer müssen zu deren Verwendung vorher eingewilligt haben. Doch hier ist Vorsicht geboten: Ein Nutzer kann seine Zustimmung zu bestimmten Verwendungen seiner Daten geben, aber nicht zu anderen – und er kann dies über mehrere Berührungspunkte (Website, E-Mail) getan haben. Ohne die Zustimmung zu beherrschen, kann man nicht richtig mit den Daten arbeiten. Auch hier hilft eine geeignete Customer Data Plattform weiter. Sie  erstellt eine einheitliche Darstellung der Kundendaten, die die verschiedenen Aktionen des Nutzers in einer Ansicht zusammenfasst und berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Zustimmungspräferenzen.

Sonderfall Konsumgüterbranche

Sich stärker auf Kundendaten zu verlassen stellt ein besonderes Problem für die Konsumgüternbranche dar. Denn den Marken fehlt oft der direkte Draht zum Verbraucher. Was können also die Unternehmen aus der Konsumgüterbranche  tun, um in einer völlig veränderten Landschaft zu überleben und zu wachsen? Da die Mehrheit der Konsumgüter-Marken den Point of Sale nicht besitzt, sind es die Handelspartner wie Amazon und Rewe, die die meisten First-Party-Kundendaten haben. Diese Daten sind jedoch oft auf die Plattform des Einzelhändlers beschränkt und lassen die Marken mit einem schwarzen Loch zurück, wenn es um Kauf- und Browsing-Informationen geht.

In Zeiten von Cookies war das noch gerade so verkraftbar. Aber ohne Cookies wird dieser Mangel an First-Party-Daten zu einem echten, spürbaren Problem. Ohne zu wissen, welche Personen die wahrscheinlichsten Kandidaten für einen Kauf sind – oder sogar, welche Nutzer bereits treue Kunden sind – laufen Konsumgüter-Unternehmen Gefahr, ihr Werbebudget zu verschwenden.

Also müssen sich auch Konsumgütermarken um die Beschaffung von First-Party-Daten kümmern. Sie brauchen erfolgreiche Strategien zur Datenerfassung um die besten Kandidaten für Konversion, Cross- und Upselling zu identifizieren und gleichzeitig unnötige Ausgaben zu vermeiden. Aber wie überzeugt man Konsumenten, die es nicht gewohnt sind, direkt mit Marken zu interagieren, ihre persönlichen Daten preiszugeben?

Die Macht der Inhalte

Die erste Option für Konsumgütermarken besteht darin, ihre Bemühungen zur Einbindung der Verbraucher durch Inhalte zu beschleunigen. Theoretisch ist das ganz einfach: Alles, was Marken tun müssen, ist, den Nutzern etwas im Austausch für die Durchführung einer bestimmten Aktion anzubieten (beispielsweise die Registrierung ihrer E-Mail). Das Wichtigste dabei ist einen Mehrwert zu schaffen.

Die Konsumenten direkt ansprechen oder nicht

Die andere Hauptstrategie für Konsumgüterhersteller, die viele First-Party-Daten sammeln möchten, ist die Verbraucher direkt anzusprechen, also “Direct2Consumer” (D2C). D2C-Marken haben einen erheblichen Vorteil gegenüber traditionellen Konsumgüterunternehmen, da sie (wie der Name schon sagt) eine direkte Beziehung zum Verbraucher haben und somit Zugang zu Kaufdaten, Browsing-Daten und anderen Informationen haben, die ihnen ein detaillierteres Verständnis ihrer wichtigsten Zielgruppen geben können.

Fazit

Alle Marken müssen sich Gedanken darüber machen wie sie ohne Cookies überleben. Die eigenen Kunden zu verstehen, indem Daten gesammelt werden ist der erste Schritt. Dabei sollte der Datenschutz an erster Stelle stehen. Die Daten aufzubereiten und zu verarbeiten ist der zweite Schritt. Die Daten sinnvoll einzusetzen und auf diese Weise zu mehr Absatz zu kommen ist der letzte Schritt. Unternehmen die diese Anregungen beherzigen, werden ihre Kunden besser verstehen und personalisiert über verschiedene Kanäle erreichen, um genau die richtigen Angebote zu machen – in Echtzeit. Das hilft beiden Seiten: die Marken verkaufen mehr und die Konsumenten bekommen idealerweise nur noch Dinge angeboten die sie auch interessieren.

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Über den Autor:

Kurzlebenslauf Stefan Blumenthal, Country Manager DACH

Stefan ist ein datenorientierter MarTech-Pionier mit mehr als zehn Jahren Erfahrung im Digitalen Marketing, Programmatic Advertising und Software Sales. Seine Leidenschaft sind intelligente Datenlösungen, die Marketingentscheidungen verbessern und Marken dabei helfen, den Umsatz durch optimierte Strategien zu steigern. Aktuell ist Stefan Country Manager DACH bei der Customer Intelligence Plattform (CIP) Zeotap. Er hilft Werbetreibenden, Agenturen und Publishern dabei, mittels Zeotap’s CIP und der globalen Identity-Lösung ID+ einen besseren Marketing-ROI zu erzielen. Vor seinem Wechsel zu Zeotap war Stefan als Leiter Data- und Programmatic Advertising bei Scout24 Media tätig. Er hat das Data-Driven Advertising und Programmatic-Geschäft von Scout24 Media, einem der wichtigsten Publisher im europäischen Internet, aufgebaut und geleitet. Stefan ist Mitglied des I-COM Germany Advisory Board und des Mobile Marketing Association Advisory Board Germany. Er hat zahlreiche Thought Leadership-Artikel veröffentlicht und bei einer Vielzahl von Veranstaltungen zum Thema digitale Transformation, People-based Marketing und Daten gesprochen.


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Open Source ebnet den Weg für eine bessere KI

Zitatgeber: Dr. Rebecca Whitworth, Associate Manager, Red Hat

Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML) werden unser Leben in einem viel größeren Ausmaß verändern als die meisten denken.

Algorithmen, die beispielsweise radiologische Bilder auswerten, sind nur der Anfang. Quer durch die medizinischen Disziplinen wird KI zum unverzichtbaren Assistenten des Arztes werden. Nicht viel anders sieht es bei Bewerbungen oder Kreditanträgen aus. Wenn allerdings KI-Systeme immer wichtigere Entscheidungen treffen, muss offengelegt werden, wie und warum ein Algorithmus dieses Ergebnis liefert.

„Open Source ebnet den Weg für eine bessere KI“

Dr. Rebecca Whitworth

Ansonsten besteht die Gefahr, dass es zu Fehlern oder diskriminierenden Entscheidungen kommt. Etwa wenn Kandidaten bei einer automatisierten Bewerberauswahl aufgrund einer geschlechtsspezifischen Voreingenommenheit aussortiert oder der Kreditantrag abgelehnt wird.

Bei geschlossenen KI-Systemen, bei denen weder der Quellcode noch die Daten, mit denen das System trainiert wurde, einsehbar sind, muss dem Anbieter blind vertraut werden. Vertrauen ist gut, Offenheit allerdings besser.

Deswegen sollten wir bei KI und ML möglichst nur auf Software vertrauen, die wir auch verstehen. Bei Open-Source-Lösungen kann jeder, der Interesse hat, einsehen, wie das Programm Entscheidungen trifft, mögliche Schwachstellen durch ständiges Testen aufzeigen und so zu einem transparenten Diskurs beitragen. Damit ebnet Open Source den Weg für eine bessere KI.

Digitale Unternehmenskultur & Transformation

Cultural Change: Voraussetzung für Innovationen schaffen

von Andreas Fuhrich

 

Neben künstlicher Intelligenz und Quantencomputing, worauf an anderer Stelle in diesem Heft weiter eingegangen wird, markieren Schlagwörter wie Low-Code und No-Code, Cloud Computing, Mixed Reality (MR), Plattformökonomie, Industrie 4.0 sowie Blockchain den technologischen Fortschritt unserer Zeit. All diese Begriffe – und die Liste ließe sich noch lange fortführen – werden oft unter dem Begriff der Digitalisierung subsumiert. Durch sie sind Informationen und Wissen an jedem Ort und zu jeder Zeit verfügbar. Nicht nur, dass Waren beim Online-Shopping mit nur einem Klick verfügbar sind, digitale Technologien verbessern auch die Logistik und ermöglichen eine Lieferung noch am gleichen Tag. Die Digitalisierung eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten für Konsumenten, im Bereich der Bildung und Ausbildung und vor allem bei der Organisation und Durchführung von Arbeit. Präzise, hoch automatisiert und fehlerfrei übernehmen Maschinen immer mehr menschliche
Aufgaben und teilweise auch ganze Jobs. Die enorm beschleunigten Prozesse verändern dabei auch die Bedürfnisse und Erwartungshaltung der Kunden und der Wettbewerbsdruck steigt. Ein Festhalten am Status quo kommt für Unternehmen daher nicht infrage. Soll die Organisation samt ihrer Mitarbeitenden erhalten bleiben, muss die Flucht nach vorn ergriffen und die digitale Transformation aktiv gestaltet werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil neue Geschäftsmodelle entstehen und alte obsolet werden.

Eine unlängst veröffentlichte Bitkom-Studie, zeigt dabei einen regelrechten Digitalisierungsgraben, der sich durch die deutsche Unternehmenslandschaft zieht und durch Corona noch vergrößert wird. In 47 Prozent der Unternehmen wurden längst überfällige Digitalisierungsvorhaben pandemiebedingt angeschoben, während 52 Prozent angaben, dass Digitalisierungsprojekte auf Eis gelegt wurden. 46 Prozent sehen sich als Vorreiter bei der Digitalisierung der Geschäfts- und Verwaltungsprozess und 50 Prozent als Nachzügler.

Agilität durch Low-Code


Wer bei der Digitalisierung nicht länger hinterherhinken will und träge interne Prozesse erheblich beschleunigen will, ist mit der Einführung einer Low-Code- oder No-Code-Development-Plattform gut beraten. Dabei handelt es sich um Produkte oder Cloud-Dienste für die Anwendungsentwicklung, die statt Programmierung visuelle, deklarative Techniken verwenden. Selbst User mit nur wenig (Low-Code) oder gar keinen (No-Code) Programmierkenntnissen werden so in die Lage versetzt schnell und unabhängig Lösungen zu entwickeln.

Für Dr.-Ing. Gerd Staudinger, Geschäftsführer der Stella Systemhaus GmbH, sind das genau die Eigenschaften, die eine Software agil machen. Mit G2 bietet sein Unternehmen eine No-Code-Technologie an, die speziell auf die Anwendungsentwicklung von Client-Server-Lösungen zur Verwaltung von Daten zugeschnitten ist. Sie stellt Mitarbeitenden nicht nur einen Baukasten an Funktionen und Operationen zur Verfügung, sondern ist durch ihre Server-Anbindung auch in der Lage, aus Excel und anderen Dateien eine eigene professionelle Datenbank zu bauen und zu verwalten. „Bei uns muss nichts programmiert werden. In Formularen wird festgelegt, welche Daten zu erfassen sind und welche Eigenschaften diese Daten haben. Die Beziehungen, also die Geschäftsregeln zwischen diesen Daten, werden wie bei Excel in Formeln hinterlegt“, erläutert Dr. Staudinger. „Die Anwender können klein mit einem Formular beginnen und ihre Lösung Schritt für Schritt erweitern. Sie müssen also nicht schon zu Beginn alle Anforderungen im Kopf haben. Dennoch entsteht am Ende eine ganzheitliche Lösung.“ Im Ergebnis verspricht er damit eine Zeiteinsparung von 90 Prozent gegenüber herkömmlicher Software.

Cloud Computing und das vernetzte Arbeiten

Dass auch das Thema Cloud Computing mit dem Begriff der Agilität eng verwoben ist, machte Covid-19 klar. Unternehmen, die Daten und Services für ihre Mitarbeiter über die Cloud anbieten, konnten wesentlich flexibler und agiler mit der neuen Situation umgehen. Die Cloud entpuppte sich dabei als zentraler Baustein für ein widerstandfähiges Unternehmen. Wer die Cloud optimal nutzen will, muss auch seine Unternehmenskultur daran ausrichten. „Digitale Arbeitsweisen funktionieren nicht in starren Hierarchien und abgeschotteten Silos“, konkretisiert Ertan Özdil den Gedanken. Der Mehrwert der Digitalisierung erschließt sich erst, sobald teamorientiertes Arbeiten in agilen Workflows Erfolgserlebnisse verschafft. „Als Unternehmer werde ich also die Weichen Richtung Teams und schlanke Prozesse stellen und gleichzeitig die digitalen Werkzeuge bereitstellen und verbindlich machen müssen, die es dafür braucht“, so der CEO und Gründer der CRM- und ERP-Plattform weclapp. „Die Plattform lässt sich von Anfang an intuitiv bedienen. Lange Einarbeitungsprozesse, wie wir sie von anderen Systemen her kennen, fallen komplett weg. Das ermöglicht ein schnelles Onboarding und umgehendes Arbeiten mit dem ERP-System. Hohe Investitionskosten am Anfang gibt es ebenfalls nicht.“ Cloud Computing stellt für Özdil so den entscheidenden Schritt in die Zukunft dar: „Insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen sind Cloud-Lösungen eine gute Möglichkeit, kostengünstig Geschäftsprozesse zu digitalisieren, automatisieren und an neusten technischen Entwicklungen teilzuhaben.“

Die zwei Arten der Digitalisierung

Die digitale Transformation lässt sich grob in zwei Bereiche unterteilen: einerseits die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, andererseits die von Geschäftsmodellen. Geschäftsprozesse sind dabei alle Vorgänge, die im Unternehmen bereits stattfinden und durch Digitalisierung und Automatisierung nun optimiert, angepasst oder verändert werden. Das beginnt bei der Bereitstellung schnellerer Systeme und endet bei der Einführung neuer, innovativer Technologien.

„Wir fokussieren uns auf unser über viele Jahre bewährtes Geschäftsmodell der individuellen Zuhauseplanung, die wir technologisch immer weiterentwickeln“, macht Daniel Haberkorn, Managing
Director bei küchenquelle keinen Hehl aus diesem Ansatz. Mit Mixed Reality hat sein Unternehmen jetzt eine neue Technologie in den Beratungsprozess eingeführt und so selbst die Jury des German Innovation Award überzeugt. „Seit jeher revolutionieren wir die Beratung beim Küchenkauf. Mit dieser Technologie sind wir erneut Pionier“, freut sich Haberkorn über die Anerkennung. Als bisher einziger Anbieter auf dem deutschen Küchenmarkt nutzt küchenquelle Mixed Reality, um dem Kunden optimale Planungssicherheit zu geben. „Die MR-Technologie hilft, den Beratungstermin noch anschaulicher zu gestalten – mit echtem Wow-Effekt für die Beteiligten.“

Unternehmen fehlen vor allem Fachkräfte zur Digitalisierung. Nur 54 Prozent glauben, ihr Management verfüge über den nötigen Sachverstand. (2021 erstmals erhoben)

Die zweite Form der Digitalisierung betrifft die Geschäftsmodelle, die ausgeweitet, verändert oder neu erstellt werden. Neue Produkte und Dienstleistungen entstehen, die das gesamte Unternehmen und nicht selten auch den gesamten Markt umkrempeln. Erfolgsbeispiele gibt es vor allem aus dem Bereich der Plattformökonomie. Uber, als Taxiunternehmen ohne eigene Autos, und Airbnb, als Übernachtungsanbieter ohne Immobilien, verdeutlichen das disruptive Potenzial. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat die Digitalisierung für 62 Prozent der Unternehmen in Deutschland Auswirkungen auf das Geschäftsmodell.

Disruptives Potenzial bietet in diesem Zusammenhang auch die Blockchain-Technologie, wie der Deloitte Global Blockchain Survey 2020 belegt. Neben der Finanzbranche offenbart er insbesondere im Manufacturing-Sektor – der Industrie 4.0 – große Potenziale, die über die Steigerung der betrieblichen Effizienz hinausgehen und die Art und Weise der Zusammenarbeit aller Organisationen entlang der Lieferkette nachhaltig verändern können. Zielführende Anwendungsfälle sind bspw. die Schaffung von Transparenz zum Status und der Herkunft einzelner Waren entlang der Lieferkette; die Erleichterung des Rückrufs einzelner Produkte durch eine einfache Nachvollziehbarkeit der gesamten Verarbeitungskette sowie die Nutzung sogenannter „digitaler Zwillinge“ der Produkte und Güter, um Produktpiraterie und Plagiate zu verhindern.

„Mikroversicherungen ohne Versicherer; ein Verkaufsportal wie Amazon, aber von Herstellern gemeinschaftlich geführt; E-Commerce, bei dem keine persönlichen Kundendaten gespeichert
werden; Musiker oder Autoren, die ihre Kunst direkt verkaufen und dabei Tantiemen ohne Verleger oder GEMA automatisiert ausgeschüttet bekommen sowie weiterempfehlende Kunden, die zu Mitverdienern werden“, gibt Gero Grebe, Director Strategy & Consulting der Digitalagentur Valtech, weitere Anwendungsmöglichkeiten aus einer langen Liste zu Protokoll. „Blockchain und Crypto ist ein sagenumwobenes, schwer zu durchblickendes Feld. Da helfen wir unseren Kunden bis hin zu ersten Prototypen. Oder wir vernetzen verschiedene Kunden untereinander. Denn dies ist eine Technologie, die vor allem für den Austausch geeignet ist – nichts, was man als Unternehmen allein im Keller zum Erfolg bringt.“

Innovation ist Trumpf

Ganz gleich ob neue Technologien die Geschäftsprozesse ändern oder gleich ganz neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, eine Innovationen fördernde Unternehmenskultur ist der wohl stärkste Beschleuniger der digitalen Transformation. Eine Vorbildfunktion sowohl für große Konzerne als auch mittelständische Unternehmen nehmen Start-ups ein. Sie gelten als besonders agil und anpassungsfähig. Ideale Voraussetzungen, um in einem dynamischen Marktumfeld auf Veränderungen zu reagieren. Der Cultural Change, lockere Hierarchien und neue Organisationsformen sind hier
gelebte Praxis und bieten ideale Rahmenbedingungen, um Innovationen schnell umzusetzen, neue Geschäftsmodelle hervorzubringen und das Unternehmen so fit für die Zukunft zu machen. Zahlreiche Konzerne haben das Potenzial einer Start-up-Kultur mittlerweile erkannt und gründen innerhalb ihrer Konzernstruktur einzelne Geschäftsbereiche neu aus.

Die rready AG, ein Spin-off der Swisscom AG, ist hierfür ein gutes Beispiel. Aus dem explorativen Ansatz der Kickbox-Methode von Adobe schuf das Start-up die Softwareplattform Getkickbox, womit Innovationsprozesse einfach und effizient skaliert werden können. „Unsere Erfahrung zeigt, dass Mitarbeitende das größte Kapital einer Firma sind. Deshalb bietet rready Softwarelösungen an, um Innovation von Mitarbeitenden zu fördern“, begründet der CEO Dave Hengartner seine Motivation. Silicon-Valley-Unternehmer Mark Randall, Erfinder der Kickbox-Methode und ehemals Chief Strategist und VP of Creativity bei Adobe, ist als Mentor aktiv involviert: „Das rready-Team hat aus der Kickbox-Methode auf beeindruckende Weise eine Innovationslösung für Unternehmen in der ganzen Welt geschaffen.“ Die Lösung bietet Mitarbeitenden einen niederschwelligen Zugang zum unternehmenseigenen Innovationsprozess, der mit der Software strukturiert werden kann: Egal ob ein Gedankenblitz oder eine ausgeklügelte, durchdachte Innovation – alles kann direkt eingespeist werden.


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Innovationen fördern

Um innovative Ideen in neue Technologien zu verwandeln, reichen guter Wille und Arbeitseifer nicht aus. Ohne entsprechende finanzielle Mittel ist jedes Innovationsprojekt von vornherein zum Scheitern verurteilt. „Unternehmerischer Mut, Weitblick und Aufgeschlossenheit für neue Ideen dürfen keine Frage der Unternehmensgröße sein“, heißt es in einem Prospekt des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung. „Doch die Risiken von Forschung und Innovation sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht leicht zu tragen. Ziel der Innovationsförderung der Bundesregierung ist es, größenbedingte Nachteile bei KMU auszugleichen und Entwicklungspotenziale zu erschließen.“ Da es „in der Förderung keine Einheitslösung“ gibt, soll der Prospekt „ein Wegweiser über die vielfältigen Unterstützungsangebote für KMU“ sein. „Aktuell, mit Fördertipps, Checkliste und Weblinks“ wirbt die Titelseite mit einem kleinen Button. De facto ist das Papier allerdings noch auf dem Stand vom April 2018 und wurde lediglich im Februar 2021 unverändert nachgedruckt, wie das Impressum verrät.

In der Förderlandschaft hat sich seither einiges getan. Das 2020 verabschiedete Gesetz zur steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung, kurz Forschungszulagengesetz, schafft nicht nur einen rechtlichen Anspruch auf Förderung, sondern ist auch anders als die meisten der existierenden Förderprogramme nicht gedeckelt. „Mit diesem Gesetz können Unternehmen staatliche Unterstützung für ihre Forschungs- und vor allem auch Entwicklungsaufwendungen erhalten“, erläutert Marcus Arens, Director Sales & Business Development bei Ayming. Gemeinsam mit seinen Kunden analysiert er deren Forschungs- und Entwicklungsprojekte und unterstützt diese bei der Antragstellung. „Das heißt, wir müssen für die Forschungs- und Entwicklungsprojekte das technische Verständnis besitzen, um dieses dann in die Anträge einfließen zu lassen“, präzisiert Arens. „Entsprechend besteht unser Team bei Ayming zum überwiegenden Teil aus technischen Experten, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, die komplexe Zusammenhänge quasi in die Sprache des Fördermittelgebers übersetzen. Sie müssen wissen, dass der Antrag auf die Bescheinigung maximal
4 000 Zeichen beinhalten darf.“

Eine weitere Methode, die vor allem von Start-ups häufig genutzt wird, ist das Crowdfunding, das oft auch als Schwarmfinanzierung bezeichnet wird. Dabei unterstützt eine Vielzahl von Menschen Projekte finanziell. Die Projektinitiatoren wenden sich über eine Plattform direkt an die Öffentlichkeit, um möglichst viele Interessenten für eine gemeinschaftliche Finanzierung zu gewinnen. Häufig werden auf diese Weise auch Projekte realisiert, die weder eine Bank noch einen Venture Capitalist oder Business Angel überzeugten. 2019 konnte dieses wachsende Investmentsegment 292 Unternehmervisionen realisieren. Was die Investoren im Gegenzug erhalten, hängt von den einzelnen Plattformangeboten ab: Spenden, Kredite, oder eine Bevorzugung beim Vorverkauf – alles ist möglich.

So kann es auch bei der Finanzierung von innovativen Projekten helfen, eingetretene Pfade zu verlassen und offen für sich bietende neue Lösungen zu sein. Besagte Offenheit ist so von Anfang an eine wichtige Komponente des viel beschworenen Cultural Change, ohne den eine digitale Transformation im Unternehmen nicht gelingen und Innovationen nur schwer angestoßen werden können.

Dabei sollten sich Unternehmen vor Augen führen, dass sich nicht nur die Erwartungshaltung von Kunden durch neue Technologien ändert, sondern insbesondere auch die der Mitarbeitenden. 97 Prozent der für die digitale Transformation notwendigen Fachkräfte geben laut einer von Step-Stone durchgeführten Studie an, dass ihnen die Unternehmenskultur wichtig ist. Nur Unternehmen, die das passende Cultural Fit bieten, werden entsprechend als Gewinner aus dem digitalen Wandel mit optimierten Prozessen oder neuen Geschäftsmodellen hervorgehen können.

Kundenerlebnis mit Wow-Effekt

Im Hintergrundgespräch mit der Redaktion erläutert Wolfgang Siegel, Direktor Marketing & Sales Performance bei küchenquelle, wie sie KI-Technologien erfolgreich zum Einsatz bringen.

Herr Siegel, welche Bedeutung hat das Digitalmarketing im Kontext Ihres Direktvertriebs / Vertriebsmodell?

Wir wollen den Konsumenten zur richtigen Zeit, im richtigen Kanal mit der für ihn relevanten Botschaft erreichen und nutzen dafür datengetriebenes Marketing mithilfe von Machine Learning. Unser Fokus liegt auf der Generierung von Neukunden. Die Terminanfragen erzielen wir über für uns wichtige digitale Kanäle. Über Online-Kampagnen im Digitalmarketing evaluieren und erreichen wir zielgerichtet für uns spezifische und granulare Zielgruppen, die uns hochwertige Leads bringen. So vermindern wir den Streuverlust und optimieren die Leads mit KI-basierten Algorithmen auf Profitabilität zu optimieren. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesen Daten unsere Budgets wesentlich wirkungsvoller und effizienter einsetzen.

„Wir vermindern den Streuverlust und optimieren die Leads mit KI-basierten Algorithmen.“

Wolfgang Siegel

Wo liegen die Herausforderungen und welche Tools setzen Sie ein?

Herausforderungen sehe ich in der Komplexität des Küchenkaufprozesses, der im Gegensatz zum herkömmlichen E-Commerce in fünf Phasen unterteilt ist. Von der Terminanfrage über die Terminvereinbarung, die Durchführung und das Angebot bis hin zur Kaufentscheidung. Die abgeschlossenen Küchenkäufe müssen wir den Leads und der Herkunftskampagne zuordnen, um Rückschlüsse auf unsere eingesetzten Tools zu ziehen. Ein Netzwerk aus internen und externen SEA und Analyse-Spezialisten hat in intensiver Zusammenarbeit im letzten Jahr bei der „Data Activation“ das Google -Universum mit unseren internen Datenpools verzahnt. Dies macht es möglich, in einem unserer wichtigsten Kanäle – SEA – den Conversion Funnel (vom Lead bis zum Küchenkauf) bis auf Keyword-Ebene zu analysieren. So können wir fundierte strategische Entscheidungen treffen.

Welche Digitalmarketing-Projekte und Aktionen verfolgen Sie zur Zeit?

Nach der erfolgreichen Umsetzung des Projekts „Data Activation“ liegt unser Fokus aktuell darauf, unseren Internetauftritt zu überarbeiten. Wir setzen zum Ende des Jahres unsere Webseite nicht nur inhaltlich, sondern auch technolgisch neu auf, mit verbesserter Customer Journey für unsere Kunden. Wir wollen sowohl persönlich beim Kunden zuhause als auch online das beste Kundenerlebnis bieten – mit Wow-Effekt. Und unsere Kunden sowohl analog als auch digital mit ihren Wünschen erfassen, um für sie ihren ganz persönlichen Küchen(t)raum besser und unkomplizierter denn je zu realisieren.

Welche Tools und Strategien setzen Sie ein und verfolgen Sie, um Ihre Website-Besucher besser kennenzulernen?

Unser Ziel ist, nahezu die komplette digitale Customer Journey auszuwerten. Wir verbinden daher unsere Marktforschung, d.h. die Befragungen von Interessenten und Kunden, mit den Auswertungen der eingesetzten Tools. Die digitalen Tools geben Rückschlüsse auf die Zielgruppe der Leadanfragen.

Inwieweit können Sie sich vorstellen in naher Zukunft vollautomatisierte Kampagnen mit Machine-Learning-Tools zum Einsatz zu bringen? 

Wir nutzen bereits sehr erfolgreich die künstliche Intelligenz der Google-Gebotsstrategien im Tool SA360. Da wir dennoch viel Wert darauf legen, die Kontrolle über unsere Kampagnen nicht vollständig an das Machine-Learning abzugeben, haben wir einen für uns idealen Mix aus intelligenten Tools und manueller Steuerung gefunden, der sehr gute Ergebnisse bringt.

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Viel Luft nach oben – jeder Zweite attestiert seiner Firma KI-Nachholbedarf

KI-Studie 2021 von adesso

Welche KI-Projekte haben Unternehmen schon realisiert, welche Pläne haben sie? Wo sehen sie die größten Hürden in ihrer Firma, und welches Potenzial trauen sie der Technologie zu? Der IT-Dienstleister adesso hat dieses Jahr fast 1.000 Verantwortliche in der D-A-CH-Region zum Thema Künstliche Intelligenz befragt. Zentrales Ergebnis: Die Hälfte ist von den KI-Fähigkeiten der eigenen Firma nicht überzeugt.

Der Einsatz neuer Technologien, allen voran Künstlicher Intelligenz, gehört für Unternehmen zu der wesentlichen Herausforderung, die sie in den nächsten drei Jahren angehen wollen. Mehr als jeder zweite Befragte der neuesten adesso-Studie „Zum Status von KI in D-A-CH – Pläne, Prognosen, Projekte“ hält jedoch die eigene Organisation – im Wettbewerbsvergleich – für mittelmäßig oder sogar schlecht aufgestellt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Immerhin 38 % führen Widerstände gegen KI im eigenen Unternehmen an, und 52 % sind überzeugt, dass gesetzliche Rahmenbedingungen den gewinnbringenden Einsatz verhindern.

Die Mehrheit der Unternehmen schöpft die Potenziale von KI bislang nicht aus – aber viele wollen jetzt in neue Mitarbeitende, Weiterbildung oder externe Berater investieren, um sich Know-how an Bord zu holen. Gerade das Gewinnen qualifizierter Kräfte wird jedoch angesichts des Fachkräftemangels zu einer herausfordernden Aufgabe. Entsprechend ist das Topmanagement gefragt. Und das wird seiner Vorbildfunktion gerecht, indem es sich hinter KI-Themen stellt und sie vorantreibt (66 %). Die Gründe für die Anstrengungen der Unternehmen liegen auf der Hand: 81 % sind davon überzeugt, dass ein Investment mittelfristig für Wettbewerbsvorteile sorgt und einen großen Einfluss auf das eigene Geschäftsmodell hat. 72 % halten KI unverzichtbar für Produktinnovationen.

Prof. Dr. Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE.

„Es ist eine spannende Phase für Unternehmen: Quer durch alle Branchen und Aufgabenbereiche investieren sie grundlegend in KI-Technologien, -Prozesse und -Fachwissen.“

Prof. Dr. Gruhn

Möglichkeiten, soweit das Auge reicht

Der Anteil der Unternehmen, die KI-Projekte bereits umgesetzt haben, hält sich quer durch alle abgefragten Einsatzszenarien in Grenzen. Am weitesten verbreitet sind Anwendungen, die auf dem Erkennen und Verstehen natürlicher Sprache basieren: 22 % nutzen KI bereits dafür, 28 % planen es. Dahinter folgen KI für Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung) mit 20 %, Fraud Detection (Betrugsprävention) mit 18 % und Churn Prediction (Kündigungswahrscheinlichkeit von Kunden) mit 16 %.

Beim Blick auf einzelne Branchen offenbaren sich indes große Unterschiede: So schätzen 60 % der Befragten aus dem Finanzwesen und 54 % in der Automobilbranche die eigene KI-Aufstellung im Vergleich zum Wettbewerb gut oder besser ein. In der Energiewirtschaft und im Gesundheitswesen sind es dagegen nur 33 % beziehungsweise 39 %. Gleichwohl wissen – branchenübergreifend – 84 % der Unternehmensverantwortlichen, dass KI auf immer mehr Themengebieten den Wettbewerb zwischen Unternehmen entscheiden wird.

„Es ist eine spannende Phase für Unternehmen: Quer durch alle Branchen und Aufgabenbereiche investieren sie grundlegend in KI-Technologien, -Prozesse und -Fachwissen“, erklärt Prof. Dr. Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE. „Unsere Studie zeigt: Damit schaffen sie jetzt die Grundlagen, die den zukünftigen Erfolg sichern. Und bei diesem Erfolg wird KI eine wichtige Rolle spielen – auch wenn der Einsatz heute noch in den Anfängen steckt.“

adesso hat gemeinsam mit der Kölner Marktforschungsagentur heute & morgen im Zeitraum von Januar bis Februar 2021 eine Umfrage zum Thema KI durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 956 Unternehmensentscheider sowie 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher unterschiedlichster Branchen und Altersgruppen in der D-A-CH-Region befragt.

Die Studie ist kostenfrei per Download erhältlich: https://ki.adesso.de/ki-studie/

Weitere Informationen unter www.adesso.de sowie:

Ansprechpartner

adesso SE
Eva Wiedemann
Tassiloplatz 25
81541 München
Tel.: +49-89-411117-125
eva.wiedemann@adesso.de
www.adesso.de

PR-Agentur: PR-COM GmbH
Christina Haslbeck
Sendlinger-Tor-Platz 6
80336 München
Tel.: +49-89-59997-702
christina.haslbeck@pr-com.de
www.pr-com.de

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Metakompetenzen für die digitale Welt

Das Zusammenspiel von Big Data, künstlicher Intelligenz und Vernetzung bewirkt, dass maschinelle Prozesse in das menschliche Hoheitsgebiet kognitiver Aufgaben vordringen. Warum Zukunft Angst dennoch nicht nötig ist und welche neuen Anforderungen an Mitarbeitende entstehen, berichtet Lorenz Berg, Head of Consulting Germany bei Aon’s Assessment Solutions im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion.

Herr Berg, worin sehen Sie die Unterschiede von New Work und Smart Work – was bedeutet Smart Work in Zukunft im HR-Bereich für Sie?

New Work ist ein älteres Konzept, welches von Frithjof Bergmann eingeführt wurde. Das Maß der Arbeit und die Sinnerfüllung in der Tätigkeit stehen dabei im Fokus. Das „Wie der Arbeit“ spielte dabei zwar auch immer eine Rolle, rückt aber beim Begriff „Smart Work deutlicher in den Vordergrund. Gerade jetzt in der Corona-Krise geht es viel stärker um das „Wie“. Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Welche Arbeitskonzepte setzen sich in einer post-corona Zeit durch? Sind es Hybridformate? Ist es doch wieder ein Return to Workplace? Werden alle nur noch aus dem Homeoffice oder von remote aus arbeiten? Welche Formen der Zusammenarbeit werden sich durchsetzen, wenn wir mehr Meetings im virtuellen Raum haben? Wie müssen sich Führungskonzepte weiterentwickeln? Stichwort: Führung aus Distanz oder virtuelle Führung. Wie sehen die Bürokonzepte der Zukunft aus, wenn man davon ausgeht, dass Menschen nur noch 50 Prozent ihrer Arbeitszeit im Büro sind und das Konzept des einzelnen Büros oder des festgelegten Schreibtisches obsolet wird? Wir brauchen mehr kollaborative Spaces, also Flächen, wo Menschen spontan oder geplant zusammenkommen können, um an gemeinsamen Ideen und Projekten zu erarbeiten.

Welchen Stellenwert nimmt in Zukunft das Thema Automatisierung ein?

Agilität, Neugier und Lernbereitschaft werden in der zukünftigen Arbeitswelt immer wichtiger, weiß Lorenz Berg.

Der wesentliche Schritt ist, dass sich Maschinen vernetzen und durch diese Vernetzung zusammen mit den Entwicklungen in den Bereichen Datenanalyse, Mustererkennung und künstlicher Intelligenz nun in der Lage bisher typischerweise von Menschen ausgeführte, also kognitive, Aufgaben zu übernehmen. Das hat massive Folgen für die Arbeit, und zwar nicht nur für manuelle Tätigkeiten. Die Dystopen sagen, menschliche Arbeit wird durch Maschinen ersetzt. Wir glauben, dass es mehr Zeit für neue Aufgaben geben wird, die entstehen werden. Neue Rollen entstehen dabei viel schneller als das früher der Fall war. Die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts hat einfach massiv zugenommen. Früher hielt eine berufsbezogene Rolle ein ganzes Leben, zukünftig vielleicht nur noch zwei oder drei Jahre. Man muss also immer schon überlegen, was ist der nächste Schritt und wie komme ich dahin? Wie muss ich mich weiterqualifizieren für meine nächste Rolle oder die Veränderungen in meinem jetzigen Job, um employable zu bleiben. Die Themen Re- und Up-skilling sowie lebenslanges Lernen werden dabei immer wichtiger.

Über welche neuen Skills und technologischen Fähigkeiten müssen die neuen Mitarbeitenden verfügen?

Durch Studien belegt ist, dass die Halbwertszeit von Wissen und Skills durch die Beschleunigung massiv abnimmt. Daher ist es nicht mehr so sinnvoll nach Wissen, Skills und Bildungsbiografie zu rekrutieren, sondern vielmehr nach dem Potenzial von Menschen sich an verändernde Rahmenbedingungen anzupassen. Metakompetenzen wie Neugier, Lernfähigkeit, und Agilität also Anpassungsfähigkeit sind daher wichtiger.

Was bedeutet heute virtuelles Recruiting für Sie und wie kann sichergestellt werden, dass neue Mitarbeitende über das oben genannte Skillset verfügen?

Das virtuelle Recruiting ist eine konsequente Weiterverfolgung der Digitalisierungsstrategie von Unternehmen, welche sich durch Corona massiv beschleunigt hat. Das komplette Recruiting kann virtualisiert werden. Also Anlegen der Bewerber, Online-Assessment, zeitversetztes Videointerview und die Virtualisierung von typischen Präsenzverfahren wie Assessmentcentern. Homeworker, Distant Worker und Clickworker können so besser angesprochen werden. Zudem kann ich, wenn ich bspw. in München sitze, Menschen breiter ansprechen, wenn diese nicht extra dorthin kommen müssen. Wenn ich dann auch noch virtuelle Arbeitsplätze anbiete, erschließe ich eine viel größere Gruppe an potenziellen Menschen, die bei mir arbeiten wollen. Wenn das virtuelle Recruiting und die virtuelle Zusammenarbeit funktionieren, ist das also auch eine Strategie, um auf den Fachkräftemangel zu reagieren.

Welche Möglichkeiten stehen heute zur Verfügung, um die Entwicklung der Mitarbeitenden stetig voranzutreiben und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken?

Wir wissen, dass ein Fachkräftemangel am Markt besteht und wir gar nicht alle Softwareengineeringstellen besetzen können. Deswegen geht es vielmehr darum zu schauen, welches Potenzial ich in meiner Organisation habe und wie ich die Menschen aus ihren Rollen entsprechend ihrer Persönlichkeit und Interessen entwickeln kann, dass sie auch in fünf Jahren eine Rolle einnehmen, die für uns relevant ist. Da helfen Self-Assessments-Tools, also bspw. Persönlichkeitsfragebögen, kognitive Tests, Interessenfragebögen. Dann müssen formale Kriterien wie etwa der Bildungsabschluss überprüft werden, um festzustellen, ob die Möglichkeit eines Studiums in Betracht gezogen werden kann. Ganz oft stellt man dann fest, dass Menschen Interesse an Dingen haben, von denen sie das vorher noch gar nicht wussten. Ganz viele Menschen kennen einen bestimmten Job und denken, das ist genau das richtige für mich, dabei hat man gar keinen Überblick über die große Menge an verfügbaren Berufen oder Studiengängen. Man übersieht vielleicht etwas, das noch viel besser zu einem passt, weil man auf den Juristen festgelegt war oder man unbedingt BWL machen wollte.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden beim Online-Recruiting?

Wir können bei der kompletten Virtualisierung des Recruitings unterstützen. Dabei bieten wir über 70 verschiedene Testverfahren mit Onlinetests und Persönlichkeits-, Wert- und Motivfragebögen, über die man ein erstes Screening machen kann. Das kann man in die HR-Systeme der Unternehmen über APIs integrieren, um einen nahtlosen Workflow zu gewährleisten. Also Step 1: Ich bewerbe mich. Step 2: Ich bekomme sofort eine Einladung zum Online-Assessment, mach drei Tests und Persönlichkeitsfragebögen und die erste Auswahlrunde ist passé. In der zweiten Runde werde ich zu einem zeitversetzen Videointerview eingeladen. Zeitversetzt bedeutet, ich kann es öffnen, wann ich möchte und der Recruiter oder die Recruiterin kann bewerten, wann er möchte. Ich werde aufgezeichnet bei meinen Antworten und das Ganze wird in die Cloud hochgeladen und der Recruiter oder die Recruiterin schaut sich das Video an, wann immer es passt. Neben einer räumlichen Ungebundenheit bringen wir durch das Zeitversetzte auch eine Zeitungebundenheit rein. Wir maximieren die Flexibilität für beide Seiten. Der dritte Schritt könnte die Einladung zu einem virtuellen Assessment-Center sein, wo ich eine Selbstpräsentation habe, eine Casestudy bearbeite, eine Gruppendiskussion habe und ich dann noch in ein Liveinterview gehe. Und dann fällt die positive Entscheidung für einen Kandidaten, eine Kandidatin oder mehrere.

Wie können virtuelle Recruitings am besten das reale Bewerbungserlebnis nachempfinden oder abdecken?
Wir haben mit einem Kunden zusammen ein großes Developmentcenterprojekt gemacht. Wo wir den ersten Teil vor Corona in Präsenz durchgeführt haben und der zweite Teil ins virtuelle Assessment verlagert werden musste. Darüber haben wir dann eine Äquivalenzanalyse gemacht. Wir haben uns also angeschaut, ob es signifikante Unterschiede in der Bewertung der Kandidatengruppen gibt und haben keine Unterscheide festgestellt. 

Über welche Qualifikationen verfügen Ihre Mitarbeiter, die die Tests realisieren und auswerten?

Sowohl in der Produktentwicklung als auch im Beraterteam arbeiten bei uns Wirtschaftspsychologen oder Psychologen. Im Beraterteam sind oder werden Mitarbeitende im Verlauf des ersten Jahres über die DIN 33430 zertifiziert, die die Anforderungen für berufsbezogene Eignungsdiagnostik beschreibt.

Auf welcher Infrastruktur können Ihre Kunden das virtuelle Recruiting erleben?

Das ist eine Software-as-a-Service-Lösung. Das heißt, es reicht ein Internetzugang über einen Browser. Die meisten Tests und Fragebögen und das Videoassessment sind dabei auch auf mobilen Endgeräten verfügbar und es muss nichts installiert werden.

Inwieweit können Sie dabei den Datenschutz berücksichtigen?

Auf der einen Seite schließen wir mit allen Kunden sogenannte Auftragsdatenverarbeitungsverträge, worüber die Themen Datenschutz und Datenverarbeitung geregelt sind. Zudem haben wir als Unternehmen viele eigene Prozesse sowohl auf der organisatorischen als auch auf der technologischen Seite etabliert, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten.  Also die Themen IT-Infrastruktur, IT-Architektur und Sicherheit spielen eine große Rolle. Wir haben konkrete DSGVO-Prozesse installiert und haben externe Datenschutzbeauftragte. Wir sind sehr flexibel in den Einstellungen, so dass wir kundenspezifisch Anpassungen vornehmen können, wann die Daten gelöscht werden sollen.

 

„Wenn die Kandidaten nicht mehr zum Assessment vor Ort kommen, könnte man eine Virtual Reality bauen, die das Center vor Ort nachbaut. Man begibt sich also in das virtuelle Headquarter und kann dort in 3D mit den Menschen interagieren. Das ist nochmal ein anderes Erlebnis als über eine Teams-Konferenz, wie im Moment.“

 

Wo geht die Reise des virtuellen Recruitings in Zukunft in Deutschland hin? Welche Unterschiede können Sie bisher zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland ausmachen? Welche Rolle spielen dabei Automatisierung und KI?

Deutschland oder Europa hinken, was Digitalisierung und Aufgeschlossenheit für digitale Lösungen angeht, immer ein Bisschen hinterher. Wir können zum Beispiel sehen, dass unsere Tests in Deutschland und auch anderen europäischen Ländern größtenteils am Laptop oder Desktop-Computer durchgeführt werden, während in Asien und den USA die Mehrzahl der Tests per Smartphone absolviert werden. Das Thema Gamified Assessment spielt in anderen Ländern eine deutlich größere Rolle als das bei uns der Fall ist. Die Bereitschaft Innovationen anzunehmen ist in anderen Ländern höher, wobei die Digitalisierung in Europa durch Corona einen Schub bekommt. Das letzte, was wir entwickelt haben, war jetzt dieses Tool für das virtuelle Assessment und ich kann mir vorstellen, dass es dort irgendwann eine Weiterentwicklung Richtung Virtual Reality gibt und dort eben auch VR- oder AR-Komponenten eingebaut sein werden. Das ist auch für das Employer Branding interessant: Wenn die Kandidaten nicht mehr zum Assessment vor Ort kommen, könnte man eine Virtual Reality bauen, die das Center vor Ort nachbaut. Man begibt sich also in das virtuelle Headquarter und kann dort in 3D mit den Menschen interagieren. Das ist nochmal ein anderes Erlebnis als über eine Teams-Konferenz, wie im Moment. Das Thema künstliche Intelligenz wird sicher auch in unserem Bereich weiterentwickelt werden. Da gibt es jetzt schon Entwicklungen wie Chatbots, CV-Parsing und die semantische Analyse von Videocontent.

 

Weitere Informationen unter: assessment.aon.de

Dieser Artikel steht unter der Textlizenz CC BY-SA 3.0 De
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland (CC BY-SA 3.0 DE)

 

Digitalisierung und Cultural Change

Im Gespräch mit der Redaktion erläutert Ertan Özdil, CEO und Gründer der CRM- und ERP-Plattform weclapp das Zusammenspiel von Digitalisierung und Cultural Change.

Herr Özdil, warum ist es wichtig, die Digitalisierung als Cultural Change zu verstehen?

Die Digitalisierung bedeutet für Unternehmen eine Herausforderung, da sie die Arbeitswelt grundsätzlich verändert. Nur wer digital aufgestellt ist und sich auf diese Veränderungen aktiv — im Sinne eines Cultural Change — einstellt, ist zukunftsfähig und kann Prozesse effizient gestalten und automatisieren. Unternehmen, die diesen Wandel in ihre DNA, also in die Strukturen aufnehmen, in die Art zu arbeiten, werden ganz klar als Gewinner hervorgehen, und viele zeichnen sich schon heute dadurch aus. Solche Unternehmen haben beispielsweise auch erkannt, dass es keine geheimen Prozesseigner geben darf, sondern Wissen im Unternehmen allgemein verfügbar und abrufbar sein muss.


Wo müssen Unternehmen ansetzen, um den Cultural Change im Hinblick auf eine digitale Unternehmenskultur, erfolgreich zu gestalten?

Beide Aspekte gehen Hand in Hand. Digitale Arbeitsweisen funktionieren nicht in starren Hierarchien und abgeschotteten Silos. Der Mehrwert der Digitalisierung erschließt sich aber auch den Letzten unmittelbar, sobald sie erfahren, wie ihr Leben leichter wird, wie teamorientiertes Arbeiten in agilen Workflows ihnen sofort Erfolgserlebnisse verschafft. Als Unternehmer werde ich also die Weichen Richtung Teams und schlanke Prozesse stellen und gleichzeitig die digitalen Werkzeuge bereitstellen und verbindlich machen müssen, die es dafür braucht. Und hier wiederum stellt Cloud Computing den entscheidenden Schritt in die Zukunft dar. In ein neues befriedigenderes Arbeiten und in eine erfolgreichere Kultur.

„Digitale Arbeitsweisen funktionieren nicht in starren Hierarchien und abgeschotteten Silos.“

Ertan Özdil

 
Warum kann die Unternehmenskultur eigentlich als Beschleuniger der Digitalisierung wirken?

Nehmen wir den Optimalfall an: Die Unternehmenskultur ist bereits agil, jeder einzelne Mitarbeiter besitzt entsprechende Freiheiten und Mitverantwortung. Es wird in autonomen und in übergreifenden Teams gearbeitet. In diesem Fall nutzt die Unternehmenskultur bereits die immensen Chancen der Digitalisierung. In dieser Unternehmenskultur wird der Change-Prozess nicht als störender Faktor empfunden, sondern als echte Bereicherung, als Akzelerator und damit als wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Was können große Konzerne wie auch mittelständische Unternehmen von Startups lernen?

Startups besitzen hinsichtlich der Anforderungen der Digitalisierung bereits ideale Strukturen: Aufgrund ihrer überschaubaren Größe, den lockeren Hierarchien und ihrer flexiblen Organisation der Arbeit — Stichwort New Work — lassen sich Innovationen und Veränderungen zeitnah umsetzen. Startups zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie besonders anpassungsfähig und agil sind. Charakteristisch ist auch das Hinausdenken über den eigenen Tellerrand und die daraus resultierende Kollaboration. Das gilt für jeden einzelnen Mitarbeiter. Der Einzelne ist das Unternehmen, nicht nur im Handeln, sondern auch in der Kommunikation.

Warum ist Cloud-Computing die Zukunft?

Wenn wir New Work leben und international im Team an einem Workflow arbeiten wollen, dann müssen die Daten, mit denen wir arbeiten, und die Prozesse, in die wir eingreifen, eine hohe Verfügbarkeit aufweisen. Cloudbasierte Plattformlösungen wie unsere schaffen es, hohe Sicherheitsstandards mit intuitiver Bedienbarkeit und geringen Hardwarevoraussetzungen zu verbinden Insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen sind Cloud-Lösungen — besonders als Software-as-a-Service (SaaS) — eine gute Möglichkeit kostengünstig Geschäftsprozesse zu digitalisieren, automatisieren und an neusten technischen Entwicklungen teilzuhaben.


Was macht die Cloudlösung von weclapp so erfolgreich?

Wir sind absolute „Cloudnatives“ — unsere ERP-Lösung ist in der Cloud geboren, wir denken und handeln innerhalb der Cloudwelt. weclapp macht aus Mitarbeitern echte Teams. Und besonders wichtig bei sämtlichen Prozessen: die Plattform wächst mit dem Unternehmen ständig mit, sie ist beliebig skalierbar. Wir bilden die technische Entwicklung direkt auf ihr ab und können somit alle Nutzer direkt und ohne Zeitverlust am Fortschritt beteiligen.

Wieso ist sie so innovativ? 

Die weclapp Plattform lässt sich von Anfang an intuitiv bedienen. Lange Einarbeitungsprozesse, wie wir sie von anderen Systemen her kennen, fallen komplett weg. Das ermöglicht ein schnelles Onboarding und umgehendes Arbeiten mit dem ERP-System. Hohe Investitionskosten am Anfang gibt es ebenfalls nicht. Wir setzen als Software-as-a-Service auf ein monatliches, transparentes Zahlungssystem. Zudem sind wir als browserbasierte Plattform systemunabhängig, sprich universell einsetzbar. Als Plattform ermöglichen wir aber auch die direkte Interaktion zwischen unseren Kunden ohne Medienbruch und Umwege. Und last but not least: Es entsteht jetzt sukzessive ein gigantischer übergreifender Datenpool, der die Grundlage für die Entwicklung von KI-Algorithmen und Big Data-Auswertungen bietet.

Welche Unternehmensprozesse lassen sich mit weclapp steuern und für wen ist die Cloudlösung geeignet?

Mit weclapp lassen sich übergreifend alle wesentlichen Geschäftsprozesse abbilden. Wir sind in fast allen Branchen und in fast allen Funktionalitäten vom ersten Klick an einsetzbar. Von Warenwirtschaft über CRM, hin zu Produktion, eCommerce, POS, Verkauf, Auftragsabwicklung und Rechnungswesen — der komplette Workflow kann mit der Cloudplattform in einem digitalen Prozess abgedeckt werden. Alle Daten sind rund um die Uhr und von überall aus verfügbar. Und in Echtzeit jederzeit aktuell. Dies schafft neue Möglichkeiten insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.

Eignet sich die Plattform auch für das Homeoffice?

Da gibt es nichts Besseres. Mit weclapp kann man völlig ortsunabhängig arbeiten. Einzige Voraussetzungen sind ein browserfähiges Gerät und ein Internetzugang.

Wie sicher sind meine Daten in der Cloud?

Unsere Plattform-Lösung ist nach dem internationalen Standard ISO 27001 für Informations- und Datensicherheit zertifiziert. Die Kundendaten und Prozesse liegen in Rechenzentren, die unseren hohen Sicherheitskriterien entsprechen. Und, nebenbei bemerkt: Diese Rechenzentren werden mit Ökostrom betrieben. Unsere Cloud-Lösung läuft vollständig klimaneutral. Das ist uns wichtig.

„In der Zukunft werden digitale Mitarbeiter den Arbeitsalltag erleichtern und Routinen übernehmen.“

Nach den bisherigen ERP 2.0 Lösungen, beschreiten einige Anbieter wie weclapp den Markt für ERP 3.0 Lösungen. Was zeichnet diese Lösungen aus und wo geht die Reise hin?

Die bisherigen ERP 2.0-Lösungen sind sogenannte On-Premises-Lösungen, das bedeutet die Software muss beim Kunden installiert und entsprechend regelmäßig durch Administratoren aktualisiert werden. Unsere ERP 3.0-Lösung ist hingegen cloudbasiert. Langwierige und kostenintensive Installationsprozesse entfallen ebenso wie manuelle Updates.

Der aktuelle Trend geht aber schon hin zu ERP 4.0-Lösungen, die maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Sie unterstützen gezielt bei der Automatisierung. In der Zukunft werden digitale Mitarbeiter den Arbeitsalltag erleichtern und Routinen übernehmen.

Wichtig: Welche Möglichkeiten der Funktionserweiterung stehen zur Verfügung?

Wir verfolgen den API-First-Ansatz, der eine leichte Anbindung anderer Systeme und Anwendungen ermöglicht. API steht für Application Programming Interface — zu Deutsch Programmierschnittstelle. Ein wesentliches Ziel von APIs ist es, die Programmierung durch Modularisierung zu vereinfachen. Und diese Modularisierung, also die Zerlegung komplexer Software in einzelne Programmteile, wird immer beliebter. Denn Programme müssen heute hoch verfügbar, möglichst fehlerfrei und leicht zu warten sein. Auf unserer Community-Seite unter store.weclapp.com stellen Entwickler ihre Schnittstellen zur Hard- und Softwareperipherie zur Verfügung. Von der Cloud-Telefonanlage über die Einbindung von Newslettertools bis hin zum Projektmanagement; aktuell stehen mehr als 100 Partnerlösungen zur Verfügung, die unsere weclapp-Plattform durch Nutzung unserer API erweitern.

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Effizientes HR-Management mit RPA- und KI-Technologien

Wieland Volkert erklärt im Gespräch mit der TREND REPORT Redaktion, wie sich effizientes HR-Management mit RPA- und KI-Technologien erfolgreich realisieren lässt und was es zu beachten gibt.

Welche Prozesse sind prädestiniert in der HR-Abteilung, um mit RPA- und KI-Technologien mehr Effizienz zu erreichen?

Generell gilt bei Robotic Process Automation, dass der Geschäftsprozess wiederholbar sein muss. Das bedeutet, der Vorgang hat immer wieder die gleichen Schritte, es geht also um repetitive Prozesse. Ein gutes Beispiel sind Formulare, die zum Beispiel im Zusammenhang mit Vorgängen wie der Beförderung eines Mitarbeiters zum Einsatz kommen. Oder auch wenn von einer Anwendung in die andere Informationen übertragen werden müssen. Das kann gerade aktuell z.B. im Zusammenhang mit Fusionen und Übernahmen ideal sein: Mit RPA können Teams Prozesse zur Übertragung von Personalakten automatisieren. Es gibt aber noch weitere Beispiele, wo RPA zum Einsatz kommen kann: etwa Dokumente elektronisch zusignieren, z.B. bei Onboarding oder Mitarbeiter-Transfer oder zur besseren Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Compliance, etwa bei der Vermeidung von Deadlines.

Ein gutes Beispiel für einen RPA-Prozess sind Standardmitarbeiteranfragen, die automatisch beantwortet werden, z.B. durch Chatbots. Chatbots sind sehr RPA getrieben, da die unterschiedlichen Prozesse von unterschiedlichen Lösungen von der UX zentralisiert und natürlich technisch verknüpft werden können. Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel geben: Der Mitarbeitende beantragt eine Arbeitgeberbescheinigung über einen Chatbot. Das stößt einen Dokumentengenerierungs-Prozess an, danach einen e-Signature-Prozess und wird automatisch zum elektronischen Schließfach des Mitarbeiters geschickt.

Wie wird RPA denn eigentlich intelligent?
RPA ermöglicht nahtlose Interaktionen und Arbeitsabläufe zwischen einzelnen Applikationen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da ein Unternehmen im Durchschnitt oft mehr als 11 einzelne HR-Systeme einsetzt.

Wieland Volkert

RPA ermöglicht die nahtlose Übernahme zwischen einzelnen Applikationen: Wie funktioniert das genau?
Es gibt es viele systemübergreifende Prozesse im Personalbereich und die HR muss oft die Verknüpfungen legen. Das kann man automatisieren, z.B. durch eine Anpassung im Mitarbeiterprofil in der Core HR-Lösung.

Beispiel Beförderung: Dort muss ein Prozess in einer HR-Service-Delivery-Plattform angestoßen werden und diese Daten müssen im Core HR, im Payroll-Tool oder in der Workforce-Management-Lösung angepasst werden oder sogar neue Aufgaben triggern.

Mit RPA können diese systemübergreifenden Prozesse intelligent automatisiert und verknüpft werden, so dass die HR eine holistische Prozessvorgehensweise hat bei komplexen Prozessen, die sonst über Teams und Abteilungen hinweg viel Zeit und Bürokratie benötigen und bei denen sich unter Umständen beim manuellen Bearbeiten Fehler einschleichen können.

„Unternehmen müssen erst ihre Prozesse verstehen und optimal aufsetzen, bevor sie sie an einen Bot übergeben.“

Warum setzen momentan nur wenige Unternehmen auf RPA-Technologien?

Der vielleicht wichtigste Aspekt ist die Angst vor dem Einsatz und der Implementierung neuer Technologien generell, da dieser untrennbar verbunden ist mit Change-Management-Maßnahmen und Umschulungen. Aber manchmal ist es auch ein eher trivialer Grund: die bisherig verankerten Anwendungen müssen stabil sein. Das heißt, bevor ich einen Chatbot aufsetzen kann, muss die gesamte Prozesskette, die dahinter liegt, komplett laufen. Häufig ist das nicht gegeben und manchmal sind sich Unternehmen gar nicht im Klaren darüber, wie die Prozesse überhaupt funktionieren. Ja, sie müssen sie manchmal überhaupt erst im Detail verstehen. Prozesse mit unstrukturierten Daten sind für viele Chatbots nämlich noch nicht geeignet. Wenn wir darauf zurückkommen, dass viele Unternehmen mit im Schnitt 11 Systemen im HR arbeiten, wird klar, was das für eine Aufgabe ist. Aber nichts tun, ist auch keine Lösung – sonst überholt der Wettbewerb.

Das bedeutet, Mitarbeitende und Unternehmensführung müssen unbedingt die Digitale Transformation in den Unternehmenszielen strategisch verankert – und sie müssen Wissen aufbauen. Denn nur technologisches Wissen und ausreichendes Verständnis über KI-Technologien bietet die Chance, die Potenziale zu erkennen.

Weitere Informationen unter:

https://people-doc.de, https://ukg.com

Mit Smart Contracts in die Zukunft

Gero Grebe ist bei der internationalen Digitalagentur Valtech als „Director Product Strategy“ unter anderem für die Verfolgung von Trends – insbesondere im Hinblick auf den digitalen Kulturwandel zuständig. Zudem ist er am Aufbau der hauseigenen R&DTochter „Valtech Future Studio“ beteiligt. In unserem Interview verrät er uns, welches Potenzial die Blockchain bietet und welche Vorteile „Smart Contracts“ mitbringen.

 

Herr Grebe, wieviel Potential steckt für Unternehmen in der Blockchain und damit im Hinblick auf „Smart Contracts“?

Globale Lieferketten werden zerpflückt und neu zusammengesetzt. Es gibt neue Business Modelle und Machtverhältnisse verschieben sich zugunsten der Wertschaffenden. Unsere digitalisierte, globale Wirtschaft hat machtvolle Unternehmen hervorgebracht, welche Hoheit über Daten, Kundenzugriff oder Ökosystem-Plattformen haben. Ich glaube daran, dass viele dieser Machthaber durch kleine Schnipsel Code ersetzt werden. Mit Blockchain und Smart Contracts können Intermediäre aus der Kette entnommen und Herstellungskosten verringert werden. Spannend, nicht wahr?

Code Schnipsel ersetzen Unternehmen?

Stellen Sie sich vor, dass Transaktionen und Daten einer Lieferkette nicht mehr auf irgendeinem Server eines Unternehmens liegen, sondern auf Tausenden verteilten Computern, sicher verschlüsselt. Wenn sich alle Unternehmen daran beteiligen Ihre Transaktionen auf diese Art und Weise in eine Blockchain zu speichern, sind diese Daten vor jeglicher Manipulation sicher. Es gibt keine zentrale Datenbank und Datenhüter mehr. Auch kleine, kausale Funktionen, quasi automatisierte Abmachungen zwischen Parteien, können so gespeichert werden (Smart Contracts).

Wie verändert das die Zusammenarbeit von Unternehmen?

In globalen Lieferketten wird sich das Gefälle zwischen Mächtigen und Kleinen verringern. Unternehmen brauchen keine Angst zu haben, mit anderen zusammenzuarbeiten, weil keines mehr einen Vorteil durch die Hoheit über Daten haben wird. Blockchain-Transaktionen gehören niemandem und damit allen. Die privaten, sicherungswürdigen Informationen darin können nur von den rechtmäßigen Akteuren eingesehen werden. Smart Contracts sind off en lesbar und können nicht unabgestimmt geändert werden. Daher brauchen wir keine Treuhänder, häufig keine Versicherung
und keine Kontrolleure für einfache, automatisierte Abmachungen. Es wird zu einem „vertrauenslosen“ (englisch „trustless“) System, wo niemand sich gegenseitig miss- oder vertrauen muss, weil alle wissen, was passieren wird und passiert ist.

Würden Sie von einem „digitalen Kulturwandel“ sprechen?

Ja, der Kulturwandel heißt: Vom Verhandlungstisch zu Code. Unternehmen in einer Lieferkette müssen eben nicht mehr über Anwälte oder Drittunternehmen agieren, sondern gemeinsam ein kleines Stück Open Source Code schreiben: „Wenn A B getan hat, dann liefert C D.“ Man kann es so coden, dass keine kommerziellen Beträge offengelegt werden. Aber die Transparenz darüber, wie zusammengearbeitet wird, ist gegeben.


„Unternehmer sollten sich überlegen, wo sie eine automatisierte Art der Zusammenarbeit einrichten können, die zuvor viel Abstimmung benötigte und geheim war. Das spart Kosten. Und Transparenz ist die neue Kundenanforderung.“

Gero Grebe

Welche Wettbewerbsvorteile können generiert werden?

Die größten Vorteile entstehen für diejenigen, die ihre Lieferkette verkürzen können, indem sie Intermediäre, Treuhänder, Vermittler nicht mehr bezahlen müssen. Transparenz ist in Zeiten von Nachhaltigkeit und Kreislaufökonomie auch für Endverbraucher von Vorteil. Bisher mussten sie sich auf traditionelle Kontrollinstanzen verlassen. Zukünftig können sie dem Code vertrauen. Dieser ist weder fälschbar noch belügbar.

Welche neuen Geschäftsmodell wären denkbar?

Mikroversicherungen ohne Versicherer. Ein Verkaufsportal wie Amazon, aber von Herstellern gemeinschaftlich geführt. E-commerce, bei dem keine persönlichen Kundendaten gespeichert werden. Musiker oder Autoren, die ihre Kunst direkt verkaufen und dabei Tantiemen ohne Verleger oder GEMA automatisiert ausgeschüttet bekommen. Weiterempfehlende Kunden werden zu Mitverdienern. Die Liste ist lang.

Und was sollten Unternehmer jetzt wagen?

Mittelgroße Unternehmen mit treuen Käufern profitieren am meisten, da sie die Großen, die daten-besitzenden Intermediäre ausbooten können. Die Großen wiederum erproben leicht panisch Ansätze wie sie trotz dezentralisierter Technologie in einer möglichst zentralen Rolle bleiben. Und die ganz kleinen, die Start-ups, rennen im Crypto Bereich bei den Risikogeldgebern gerade offene Türen ein. Unternehmer sollten sich überlegen, wo sie eine automatisierte Art der Zusammenarbeit einrichten können, die zuvor viel Abstimmung benötigte und geheim war. Das spart Kosten. Und Transparenz ist die neue Kundenanforderung.

Wie ist es um die neue digitale Sicherheit und Transparenz bestellt?

Die Sicherheit der Blockchain-Technologie in der einfachsten Form ist inzwischen sehr sicher. 10 Jahre lang hat es z.B. kein Hacker geschafft Bitcoin zu knacken, obwohl dort Milliarden Euro Anreiz bestehen. Etwas vorsichtiger wäre ich bei den Smart Contracts, weil dort neuer Code mit potenziell neuen Fehlern entstehen kann. Durch eine lange öffentliche Testphase mit Open Source Code, werden aber Schwachstellen ausgemerzt. Je transparenter, desto sicherer das gesamte System.

Also endlich Demokratie und „Power to the People“?

Noch würde ich in Deutschland sagen „Power to the small companies and producers”. Für den normalen Endverbraucher ist der Umgang mit Blockchain Technologie noch etwas umständlich. Das nehmen nur die Teile der Weltbevölkerung auf sich, die keinen Zugang zu Bankkonten, einfachsten Versicherungen haben oder unter Hyperinflation leiden. Dort gilt tatsächlich „Power to the People“. Bezüglich Demokratie: es geht hier nicht um Mitsprache- oder Wahlrecht. Dafür aber vielleicht um Gleichberechtigung: erhöhte Transparenz und Manipulationsschutz bewahrt schwächere Akteure vor Übergriffen (z.B. Musiker, Autoren, Bauern, kleine Hersteller).

Gero Grebe setzt auf nutzerzentrierte Ansätze mit neuen Technologien für Erfolg im digitalen Wandel.

Wie partizipieren die Kunden und wir alle von den neuen Technologien?

Abgesehen von wenigen, technik-affinen Vorreitern, interagieren die meisten Bürger Deutschlands nicht direkt mit der Blockchain. Möglicherweise aber indirekt. Wenn ich ein digitales Echtheitszertifikat erhalte oder ein individuelles Produkt vom Rohstoff bis Wohnzimmertisch verfolgen kann, dann habe ich sehr wahrscheinlich ein Stück Blockchain erlebt. Zum anderen werden wir als Kunden hoffentlich verstärkt durch geringere Preise an den Vorzügen der Blockchain partizipieren.

Welche Plattformen und Crypto-Netzwerke haben sich bereits positioniert?

Noch ist nicht klar welche Plattform der Gewinner sein wird. Am ehesten das bekannteste Smart Contract Netzwerk Ethereum. Vielleicht können Bitcoin und Bitcoin Cash trotz aktuellem Gegenwind zur Ökobilanz aufholen, ihre Marke melken und relevante Smart Contracts Funktionalität nachliefern. Sind es vielleicht andere Ansätze auf einer Ebene darunter, wie Polkadot, wo jeder seine eigene Blockchain in ein größeres Smart Contract System hineinbasteln kann? Bestehende Spezialisten wie VeChain, die bereits erfolgreiche Industriebeispiele vorzuzeigen haben? Oder Cardano mit hoher Marktkapitalisierung, Tezos, geliebt unter Künstlern, Chia, das grünste unter den Netzwerken?

Wo liegen die Risiken?

Unternehmen, die jetzt investieren, Code schreiben, Allianzen schmieden, könnten auf die falsche Plattform setzen. Es ist noch nicht klar, wer von wem überlebt wird. Wir stehen vor einer Entscheidungswelle wie bei der des Internets, wo uns noch Namen wie AOL, Netscape usw untergekommen sind. Auch sind die „Smart“ Contracts noch nicht sonderlich smart. Wenn automatisierende Code Schnipsel Unternehmen ersetzen sollen, ist ggf. etwas mehr Tiefe notwendig. Aber mit der Tiefe steigt auch die Fehleranfälligkeit und Hackbarkeit.

Welche Anforderungen werden an die Unternehmenskultur gestellt und welche Einstellung sollte mitgebracht werden?

Open Source schlägt proprietäres Handeln. Datenbesitz darf kein politisches Machtbestreben mehr sein. Transparenz zu dem, was zwischen Unternehmen passiert, muss ertragen werden (natürlich keine privaten, sicherheitsrelevanten oder kommerziellen Daten). Dass es für gewisse Player keine Daseinsberechtigung mehr gibt, dass ein automatischer Code-Schnipsel den Job eines Unternehmens macht, wird auf viel Widerstand stoßen.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden, die neuen Technologien zum Einsatz zu bringen?


Event: „Future Studio Storm“

Don’t predict the future, create it!
Erfahren Sie bei dem virtuellen Valtech-Event, welche zukünftigen Auswirkungen die Pandemie auf den Handel haben wird und wie Sie Ihr Unternehmen darauf vorbereiten können.

https://www.trendreport.de/future-studio-storm


Wir bringen vor allem das Verständnis, was möglich ist, zu unseren Kunden. Blockchain und Crypto ist ein sagenumwobenes Feld, wo es schwierig ist, durchzublicken. Da helfen wir unseren Kunden bis hin zu ersten Prototypen. Oder wir vernetzen verschiedene Kunden untereinander. Denn dies ist eine Technologie, die vor allem für den Austausch geeignet ist – nichts, was man als Unternehmen alleine in der Werkstatt zum Erfolg bringt.

Wann und wie schnell werden sich die neuen Technologien durchsetzen?

Es gibt ja nicht die eine Technologie wie bei 5G, die im Jahr X ausgerollt wird. Blockchain und Smart Contracts sind facettenreich. Crypto-Währungen setzen sich bereits in Hyperinflationsländern durch. In Deutschland sicher einige Jahre eher nicht. Lieferketten-Blockchains gibt es bereits und es werden stetig mehr, aber derzeit tänzeln noch alle um die potenzielle Gewinnerplattform herum, lassen das ernsthafte Innovationsbudget in der Tasche. Die meisten arbeiten versteckt, damit die Großen und Intermediäre nicht unnötig früh verärgert werden. Ich warte darauf, dass ein Durchbruch in der Customer Experience geschafft wird, um Blockchain furchtbar einfach für den Normalbürger zu machen und wir damit auf neuen Leveln der Datensicherheit schweben dürfen. Dann wird es plötzlich ganz schnell gehen. Aber es ist unklar, ob viele Bewegungen in 2, 5 oder 8 Jahren gleichzeitig passieren werden oder ob wir eines Tages feststellen, dass ja alles auf der Blockchain läuft – hat das jemand bemerkt?

Was wünschen Sie sich von der Politik und wie könnte eine sinnvolle Unterstützung im Kontext der Rahmenbedingungen aussehen?

Ich glaube, dass sich die Technologie von alleine durchsetzen muss. Ich befürchte sogar, dass die Regierung sich bedroht fühlen könnte: Verschlüsselte Daten, über Landesgrenzen hinweg, die sich nicht zensieren oder abstellen lassen, mit Alternativwährungen verbunden – das lässt manche Regierung Angst bekommen. Mein Wunsch ist es, dass die Politik sich ernsthaft mit den verheißungsvollen Möglichkeiten hinsichtlich Markttransparenz, Datenschutz und prozessualem Effizienzgewinn beschäftigt, statt sie aus Angstreflex sofort reglementieren zu wollen.

Weitere Informationen unter: www.valtech.de

„Closed Source führt immer in eine Abhängigkeit“

Andrea Wörrlein, Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug im Gespräch mit der TREND REPORT Redaktion

Welche Tools stehen Ihren Kunden zur Verfügung und wie gestaltet sich Ihr Subscription-Modell für Enterprise-Kunden?

VNC bietet mit VNClagoon eine auf Open Source basierende Suite aus Kommunikations- und Kollaborationstools. Zu dieser zählen unter anderem Anwendungen für Messaging und Videokonferenzen, Groupware sowie Aufgaben- und Projektverwaltung – also alles, was Teams für eine reibungslose Zusammenarbeit brauchen, und das funktional vergleichbar mit den Angeboten von Microsoft, aber mit mehr Datenschutz und höherer Sicherheit. Unsere Kunden können sehr flexibel entscheiden, welche Anwendungen sie einsetzen, wie viele Lizenzen sie buchen und wie lang die Laufzeit ist.

Inwieweit haben Sie in Ihrer kollaborativen Arbeitsumgebung Medienbrüche vermieden? Warum wird dadurch ein Wildwuchs an Kommunikationstools verhindert?

Alle Anwendungen von VNClagoon sind im Frontend und Backend eng miteinander verzahnt. Sie greifen beispielsweise auf einen gemeinsamen Verzeichnisdienst für eine zentrale Benutzer- und Rechteverwaltung zu. Sie nutzen auch einen gemeinsamen Index: Der Anwender muss also nicht überlegen, ob er eine Information via Mail oder Chat erhalten oder in einem Dokument gelesen hat – er findet sie mit der Suche in jeder Anwendung. Zudem kann er in einer zentralen Oberfläche alle neu eintreffenden Mails, Chats und anderen Elemente sichten, filtern und beantworten, ganz ohne zwischen den einzelnen Anwendungen hin und her zu wechseln. Ebenso kann er überall die Interaktion mit einem Kontakt beginnen und zum Beispiel einen Videocall initiieren, einen Chat starten oder eine Aufgabe anlegen.

„Closed Source führt immer in eine Abhängigkeit“

Andrea Wörrlein

Welche Philosophie steckt hinter VNC und VNClagoon?

VNClagoon bietet alle Freiheiten und Garantien von Open Source – von hoher Sicherheit und hohem Datenschutz durch den transparenten Code über Interoperabilität durch offene Schnittstellen bis hin zur schnellen Weiterentwicklung und Fehlerbehebung durch eine weltweite Community. VNClagoon ist aber nicht einfach nur quelloffene Software, denn VNC als Unternehmen lebt und atmet die Werte, für die Open Source steht. Wir verstehen uns als virtuelle und lernende Organisation mit flachen Hierarchien, die offen und fair mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern umgeht und sich für freie Meinungsäußerung und digitale Souveränität stark macht.

Welche Vorteile haben Ihre Kunden durch Open-Source-Software?

Unternehmen haben völlige Transparenz, wie unsere Software arbeitet, wie sie Daten speichert und wohin sie Daten überträgt. Sie können sie jederzeit auditieren und über Schnittstellen auf Daten zugreifen oder andere Anwendungen integrieren – ein Vendor Lock-in wie bei vielen Closed-Source-Lösungen ist ausgeschlossen. Bei Bedarf passen Unternehmen unsere Software an, und sie setzen sie flexibel On-Premises, in einer privaten Cloud oder der Public Cloud ein oder beziehen sie als SaaS von einem unserer Partner. Zudem garantieren unsere Entwickler und die große Open-Source-Community innovative neue Funktionen und liefern unzählige Add-ons und Services, selbst für die ausgefallensten Einsatzszenarien.

Was raten Sie Unternehmen, die Open-Source-Software und -Lösungen im Unternehmensalltag zum Einsatz bringen möchten?

Just do it. Open Source ist nicht schlechter als proprietäre Software – im Gegenteil. Die Lösungen sind innovativ, sicher und benutzerfreundlich. Natürlich sollten Unternehmen quelloffene Lösungen auswählen, hinter denen eine große und aktive Community steht, damit die Anwendungen einen hohen Reifegrad besitzen und sie professionellen Support erhalten. Zudem erleichtern DevOps-Konzepte und Strategien für Continuous Integration und Deployment die Einführung der Anwendungen und die Integration in die bestehende Software-Landschaft.

Welche Vorteile haben Container-Technologien?

Mithilfe von Container-Technologien stellen Unternehmen ihre Anwendungen flexibel und hochautomatisiert bereit – damit entlasten sie ihre Mitarbeiter und machen personelle Ressourcen für andere Projekte frei. Darüber hinaus nutzen Container die Hardware sehr effizient, sodass Unternehmen auch ihre Infrastrukturkosten senken. Und sie erhöhen die Verfügbarkeit ihrer Anwendungen: Ein Container ist in Sekunden geklont und gestartet, um bei gestiegenen Leistungsanforderungen schnell zu skalieren oder den Ausfall eines Containers abzufangen.

Welche Vorteile haben Ihre Kunden im Kontext der TCO im Gegensatz zu den US-Softwaregiganten?

Wir gängeln Unternehmen nicht mit langen Laufzeiten, unflexiblen Anwendungssuiten oder Third-Party-Lizenzen, die sie für die Nutzung der Software erwerben müssen. Sie abonnieren nur die Anwendungen und Module, die sie tatsächlich einsetzen wollen – für ein Jahr oder auch nur für einen Monat. Das ist günstig und gut planbar, und wenn sie den Anbieter wechseln wollen, können sie das problemlos tun. Die meisten Kunden sind allerdings äußerst zufrieden mit VNClagoon und bleiben uns lange treu. Dazu trägt sicher bei, dass unsere Software schlank und ressourcenschonend ist, sodass die Investitionen ins Backend überschaubar bleiben.

Wie kann Open-Source-Software die digitale Souveränität erhöhen und damit die Resilienz im Unternehmen stärken?

Unternehmen müssen selbst über den Umgang mit ihren Daten bestimmen können – wo sie gespeichert sind, wie sie verarbeitet werden und wer auf sie zugreift. Das geht nicht mit proprietärer Software, die wie eine Blackbox agiert, und amerikanischen Cloud-Services, die dem „US Cloud Act“ unterliegen. Nur Open Source bietet die Offenheit und Transparenz, die notwendig sind, damit Unternehmen ihre Plattformen, Anwendungen und alle Datenverarbeitungen kontrollieren und steuern können. Ohne Open Source ist digitale Souveränität daher nicht möglich. Zudem lässt sich Open Source viel besser anpassen und absichern als Closed Source, sodass Unternehmen im Krisenfall oder wenn sie neue Schnittstellen und Funktionen benötigen, selbst aktiv werden können und nicht auf das Wohlwollen eines Software-Anbieters angewiesen sind. Letztlich führt Closed Source immer ein eine Abhängigkeit.

Welche Unternehmenskultur und welches Mindset setzt die digitale Transformation voraus?

Die digitale Transformation ist tatsächlich nur teilweise eine Frage von Technologien und betrifft fast immer auch die Unternehmenskultur. Die große Herausforderung liegt darin, strenge Hierarchien aufzuweichen und agil in Teams zusammenzuarbeiten, in denen Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligt sind und die Freiheit haben, mit neuen Technologien zu experimentieren. Geht etwas schief, dürfen Unternehmen nicht nach Schuldigen suchen, sondern sollten die Verbesserungsmöglichkeiten herausarbeiten. Die klassische Befehls- und Fehlervermeidungskultur muss einem offenen Umgang miteinander weichen, denn sonst bringen Mitarbeiter sich nicht ein und ducken sich lieber weg. Daneben dürfen Unternehmen aber auch keine Berührungsängste gegenüber neuen Technologien haben und benötigen DevOps-Ansätze, um diese schnell zu erproben, zu bewerten und einzuführen.

Natürlich darf die Digitale Transformation nicht zu einem Rückgang der Produktivität – der eigentlichen „globalen Währung“ – führen. Homeoffice ohne moderne, leistungsfähige Werkzeuge im Gleichklang mit neuen Management- und Teamleitungskonzepten ist eher kontraproduktiv, wie sicherlich viele Unternehmen in den letzten Monaten erfahren haben. Wir versuchen, hier einen Beitrag zu leisten, dass dies nicht passiert, sondern im Gegenteil Kreativität, Spaß am digitalen Arbeiten und damit ein Produktivitätszuwachs im harten internationalen Wettbewerb entsteht.

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New Work: Digital Work

Corona offenbart, welche Unternehmen und Mitarbeitenden den Anforderungen des technologischen Fortschritts gewachsen sind.

Eines der aufwendigsten Isolationsexperimente ist HI-SEAS, ein Gemeinschafts­pro­jekt der Universität Hawaii und der NASA. Inmitten einer rötlichen Geröllwüste am Fuße des Vulkans Mauna Loa legen freiwillige Probanden für einige Monate ihre Psyche auf den Seziertisch der Forscher. Was macht eine Isolation mit Menschen, die gezwungen sind, auf kleinstem Raum zusammenzuleben und zu arbeiten? Im Mai 2020, als noch nicht absehbar war, wie lange uns Corona noch beschäftigen würde, suchte die amerikanische Weltraumbehörde zuletzt nach Freiwilligen.

Unfreiwillig war eine Vielzahl von Arbeitnehmern in den letzten Monaten gezwungen, ebenfalls in einer Art Isolation von zu Hause aus zu arbeiten. Zwar konnte man die eigenen vier Wände verlassen, doch Kontakte galt es auf ein Minimum zu beschränken. Für Forscher eine Art unverhoffter großer Feldversuch, und so tauchen nach einem Jahr auferlegtem Homeoffice immer mehr Studien zu diesem Thema auf.

Fazit: Alles nicht so einfach mit der Work-Life-Balance im Homeoffice. 46 Prozent gaben an, jetzt länger zu arbeiten als im Büro und 20 Prozent haben gar ein schlechtes Gewissen, wenn sie eine Pause machen. Da die Arbeitszeit nun weniger überwacht wird, entsteht oft ein Angstgefühl, ohne entsprechende unsichtbare Mehrarbeit der Leistungsanforderung nicht mehr gerecht zu werden. In der Folge fühlen sich zudem 25 Prozent gestresst und in letzter Konsequenz geben 40 Prozent an sich müde und antriebslos zu fühlen. Dass zudem 23 Prozent angeben Privatleben und Beruf nicht mehr trennen zu können, scheint da schon fast vernachlässigbar.

Die Gefahr einer Überbelastung scheint offensichtlich und Vorgesetzte sind in der Pflicht, sollte das Thema Homeoffice eine Zukunft haben. Bisher bieten nur 13 Prozent der Betriebe Schulungen zu diesem Thema an. Selbstmanagement – vor allem Gesundes – muss von vielen erst gelernt werden. Hinzu kommen Fehler in der Büroausstattung des Homeoffice und mangelnde Informationen zu den Themen Sicherheit, Datenschutz und Versicherungsschutz im Falle eines Unfalls. Zu viele wurden ins kalte Becken geschubst und drohen nun zu ertrinken.


Agilität, Neugier und Lernbereitschaft werden in der zukünftigen Arbeitswelt immer wichtiger, weiß Lorenz Berg.

Lesen Sie mehr: Metakompetenzen für die digitale Welt


Die Fähigkeit, sich an neue Umgebungen anzupassen, wird dabei auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft immer wichtiger, wie auch Lorenz Berg, Inhaber eines Masterabschlusses in Psychologie und bei Aon’s Assessment Solutions verantwortlich für die Gestaltung und Implementierung von großen, internationalen Assessment-Projekten, bestätigt. Der Grund für ihn ist dabei vor allem die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts, wodurch immer mehr Arbeit durch Maschinen verrichtet wird und berufliche Rollen nicht länger ein ganzes Leben, sondern nur noch wenige Jahre besetzt werden. „Was durch Studien belegt ist“, so führt Berg aus, „ist tatsächlich, dass die Halbwertszeit von Wissen und Skills durch die Beschleunigung massiv abnimmt.“ Statt Wissen, Skills und Bildungsbiografie sind „Metakompetenzen wie Neugier, Lernfähigkeit und Agilität also Anpassungsfähigkeit wichtiger“. Kompetenzen, die in einem modernen Assessment – in Präsenz oder virtuell – überprüft werden können.


Wie HR-Verantwortliche mit Automatisierung punkten?

Wieland Volkert

Antworten lesen Sie hier:
Neuer HR-Alltag mit intelligenter Prozessautomatisierung


Wie sich durch den technologischen Fortschritt berufliche Rollen ändern, weiß auch Wieland Volkert von UKG. Sein Unternehmen bietet Robotic-Process-Automation(RPA)-Lösungen für die Personalabteilung. „RPA befreit die Personalabteilung von ineffizienten, sich wiederholenden Prozessen“, so der Country Manager Central Europe & Netherlands. „So entsteht mehr Zeit für neue, strategische Initiativen, um die Geschäftsleitung zu unterstützen.“ Obwohl das Potenzial dieser Technologie schon jetzt immens ist, wird es noch von relativ wenig Unternehmen eingesetzt. „Prozesse und Anwendungen müssen stabil sein, damit RPA optimal funktioniert“, erläutert Wieland Volkert. Unternehmen müssen daher ihre Prozesse verstehen und optimal aufsetzen, ehe diese an einen Bot übergeben werden können. „Prozesse mit unstrukturierten Daten sind für viele Bots noch nicht geeignet.“ Hinzu kommt ein nicht ausreichendes Verständnis über KI-Themen sowie die Angst vor dem Einsatz neuer Technologien.

Unzweifelhaft ist jedoch, dass die Digitalisierung ein Miteinander von menschlicher und technologischer Intelligenz schafft. Unternehmen, in denen hier Berührungsängste vorherrschen, drohen mittelfristig auf der Strecke zu bleiben. Führungskräfte sind daher gefragt, jetzt die Weichen zu stellen und ein Mindset zu erschaffen, das innovative Verknüpfungen zwischen Mitarbeitenden, Kunden und Maschinen ermöglicht. Zumal insbesondere die begehrten Fachkräfte technologieaffin sind und auch die Möglichkeiten vernetzter Arbeit aus dem Homeoffice zu nutzen wissen. Auch in den eingangs erwähnten Studien lassen sich nicht nur negative Zahlen finden. Immerhin geben 77 Prozent an, das Homeoffice erleichtere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, und 60 Prozent glauben, ihre Arbeit zu Hause sogar effektiver organisieren zu können. Grund genug also das Arbeiten von zu Hause aus fest in der eigenen Organisationskultur zu verankern.
Eine erste bemannte Marsmission von ein bis drei Jahren visiert die NASA für 2035 an. Statt eines potenziell tödlichen Virus töten uns dort minus 65 Grad, eine Atmosphäre überwiegend aus Kohlendioxid und Weltraumstrahlung garantiert. Die Frage nach einer persönlichen Eignung für einen Ausflug dorthin kann sich nach Corona nun jeder selbst beantworten.

von Andreas Fuhrich

Neue Ideen für das Innovationsmanagement

Dave Hengartner, Co-Founder von rready, spricht mit unserer Redaktion über Innovationsprozesse, digitale Innovationskultur und seinen Lean-Startup-Ansatz.

Herr Hengartner, welche Aufgaben und Ziele hat heute das moderne Innovationsmanagement?

Innovationsmanagement ist eigentlich die falsche Terminologie. Im Gegensatz zu anderen Disziplinen in Unternehmen lässt sich ‚Innovation‘ nicht gleichermaßen managen. Schließlich ist es unmöglich den ROI einer ‚early stage Idee‘ zu berechnen oder ‚Kreativität‘ zu erzwingen. Deshalb sollte es beim ‚modernen Innovationsmanagement‘ darum gehen, kontrollierte Freiräume zu schaffen und datenbasierte Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten. Überzeugend ist die Kombination des klassischen top-down Innovationsansatzes mit einem bottom-up Programm: Der Ideenbriefkasten ist veraltet – es geht dabei nicht um die bloße Sammlung von Ideen, sondern um die weiterbildende Exekution. Die Mitarbeiter werden befähigt, innovativ zu sein, indem sichergestellt wird, dass ihre Beiträge wertgeschätzt und von ihnen selbst umgesetzt respektive auf ihr Potential validiert werden. Dies erhöht die Motivation, bildet die Mitarbeiter aus und ermutigt Mitarbeiter, Projekte zu starten, die ihre Fähigkeiten optimal nutzen.

Dave Hengartner

Wie in der Startup-Welt üblich, müssen viele Ideen getestet (und verworfen) werden. Durch ein hohes Maß an Automation kann dabei Skalierbarkeit erzielt werden; viele Mitarbeiter validieren ihre eigenen Ideen innerhalb des gegebenen Freiraums. So kann nicht nur eine kulturelle Transformation gefördert werden, sondern es wird sichergestellt, dass nicht rohe-, sondern validierte Ideen vom Management beurteilt werden.

Abschließend lässt sich also festhalten, dass modernes Innovationsmanagement einen motivierenden und skalierbaren Innovationsansatz wählen muss, um die Kosten (und somit den ROI) unter Kontrolle zu halten, Mitarbeiter zu motivieren und neue Cases zu schaffen.

Welche Wettbewerbsvorteile können durch den Einsatz einer digitalen Innovationsmanagement-Lösung generiert werden?

Ziele wie ‚Finanzieller Erfolg‘ oder ‚Kulturelle Transformation‘ bedingen ein Mengenspiel; es müssen viele Ideen getestet werden, um die vielversprechendsten Ideen (resp. Innovatoren) zu finden. Durch die Software kann die Effektivität eines Innovationsprogrammes massiv gesteigert werden. Innovation wird in der gesamten Unternehmung ortsunabhängig betrieben und damit sichtbar gemacht. Einzelne Projekte werden sichtbar gemacht, Innovatoren werden automatisiert unterstützt und interne Experten / Sponsoren können aktiv eingebunden werden. Großunternehmen haben extrem viel Wissen und Erfahrung, welches dadurch nutzbar wird. Ein weiterer Vorteil ist: in dem Bereich können Open Innovation – Projekte firmenübergreifend geteilt werden, um Kollaboration zu ermöglichen. Die Software erlaubt externen Dienstleistern den Zugang zu Software-Anwendungen, welche den Innovationsprozess effektiv unterstützen.

Für welche Unternehmen ist Ihre Lösung geeignet und wie skaliert diese?

Unsere Lösung eignet sich vor allem für größere Unternehmen. Die Möglichkeiten können vielfältig sein: Sei es die Herausforderung innerhalb der nächsten Jahre neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln oder die besten Talente zu finden und innerhalb der Organisation weiterzuentwickeln. Solche Unternehmen haben vielleicht schon andere Ansätze ausprobiert, wie Innovationsberater oder eine „Innovationswoche“. Sie entscheiden sich dann oft für die Kickbox-Methode und bleiben dabei. Das hat verschiedene Gründe. Unter anderem ist die Methode dezentralisiert und bezieht jeden einzelnen Mitarbeiter ein, was unglaublich motivierend für die Belegschaft ist und das Potential in den Mitarbeitern aktiviert, welches in jedem Unternehmen schlummert. Das System ist darüber hinaus ausfallsicher und ermöglicht eine gesunde Kultur des Scheiterns. Darüber hinaus ist es skalierbar: Die Methode funktioniert umso besser, je mehr Menschen sich beteiligen. Es gibt einen Multiplikator Effekt, und eine SaaS-Lösung, die die Prozesse automatisiert. Darüber hinaus kann die Kickbox-Methode relativ schnell umgesetzt werden. Sie kann innerhalb weniger Monate zu messbaren Ergebnissen führen, die sich tendenziell verbessern, je länger die Methode konsequent angewendet wird. Durch die Software kann ein Innovationsprogramm effizient innerhalb des Unternehmens skaliert werden.

Welche Beziehungen machen Sie im Kontext zu Ihrem Kickbox-Ansatz und der digitalen Unternehmenskultur aus?

Der Kickbox-Ansatz in Kombination mit der KICKBOX Software hat einen starken Einfluss auf die digitale Unternehmenskultur. Kickbox legt großen Wert auf schnelle, günstige und datengetriebene Validierung von Ideen am Markt mit potentiellen Kunden, um iterativ eine Lösung zu entwickeln. Dieses „Lean Startup“ Vorgehen wurde von Startups und digitalen Unternehmen entwickelt und kann durch KICKBOX in traditionelle Unternehmen gebracht werden. Zudem können alle Mitarbeiter an eigenen Ideen arbeiten und über die Software auf Experten innerhalb der Organisation zugreifen – unabhängig von der Hierarchie – auch dies hilft, eine digitale Unternehmenskultur zu entwickeln.

Was ist das besondere an Ihrer Lösung „KICKBOX“ und wie können Unternehmen diese nutzen?

Mit KICKBOX kann ein Intrapreneurship-Programm in kurzer Zeit gestartet werden, um Geschäftsideen von Mitarbeitern zu finden und zu fördern. Die Methode stammt von Adobe und wurde von dem Silicon Valley-Unternehmer Mark Randall, ehemalig Chief Strategist und VP of Creativity bei Adobe, entwickelt. Er ist bei rready aktiv als Mentor involviert. Mit KICKBOX bieten wir ein Innovationsprodukt an, das „out of the box“ funktioniert und als SaaS-Lösung erhältlich ist, um das Programm in der gesamten Organisation einzuführen. Da jedes Unternehmen einen anderen Innovationsreifegrad besitzt, bieten wir einen modularen Ansatz an, um immer die passenden Instrumente anbieten zu können. Dies umfasst physische Innovations-Toolboxen, Checklisten und Vorlagen zum Betreiben des Programms oder Merchandising, um das Programm innerhalb der Organisation bekannt zu machen. Zudem erhalten unsere Kunden Zugang zum rready Ökosystem mit zertifizierten Coaches und Experten wie Anwälten, Entwicklern oder Designern, welche die verschiedenen Projekte unterstützen. Diese Experten unterstützen mit Know-how zum Beispiel bei der Entwicklung eines Prototyps oder einer Marketingstrategie. Und unsere Community fördert die firmenübergreifende Kollaboration zwischen den Unternehmen. Dafür gibt es bereits erste Beispiele, wie etwa Siemens Energy, die über unsere Software mit Universitäten kollaborieren oder SBB und Schweiz Tourismus, die gemeinsam an nachhaltigen Themen arbeiten. Diese Kombination ist so am Markt einmalig.


„Wir bringen mit unserer Lösung eine ‚Lean-Startup-Methode‘ in die Unternehmen.“

Dave Hengartner

Was bedeutet für Sie „Digitalisierung und Automatisierung von Innovationsprozessen“?

Wir haben die KICKBOX Software ursprünglich für uns entwickelt, als wir das Kickbox Programm bei Swisscom, dem führenden Schweizer IT- und Telekommunikations-Unternehmen ,skaliert haben. Uns war wichtig, dass 10x mehr Kickbox Projekte nicht zu 10x mehr Ressourceneinsatz führt und haben uns auf die Automatisierung der wiederkehrenden Prozessschritte fokussiert: entsprechende Beispiele sind hier das automatisierte Email Coaching, die Verknüpfung von internen Experten mit Projekten oder der Zugang zu externen Dienstleistern. Als wir angefangen haben, die Software anderen Unternehmen anzubieten, haben wir festgestellt, dass wir alle dieselben Herausforderungen und Grundansätze in Bezug auf Innovation haben. Die von uns entwickelten Automatisierungen für Innovationsprozesse funktionieren auch in anderen Unternehmen. Bei der Weiterentwicklung der Software legen wir großen Wert auf die Automatisierung, um den nötigen Ressourcenaufwand für die Betreibung vom Innovationsprogramm minimal ist.

Welche und wie viele Unternehmen arbeiten bereits mit Ihrem Tool?

Wie zuvor erwähnt, haben wir KICKBOX als Team bei Swisscom entwickelt und festgestellt, dass die Software auch anderen Unternehmen einen Mehrwert liefern kann. Da KICKBOX nicht Kerngeschäft von Swisscom ist, haben wir uns als selbstständiges Startup am Markt etabliert. Mittlerweile wird unsere softwareunterstützte Lösung von über 20 Unternehmen eingesetzt, wie beispielsweise Siemens Energy, Roche, Post Luxembourg, Implenia, LGT, Baloise, SBB oder Schweiz Tourismus.

Wie unterstützt Ihre Lösung Unternehmen im Kontext der digitalen Transformation und im Hinblick auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle?

Die Digitalisierung betrifft jedes Unternehmen. Mit dem Kickbox-Ansatz können sich die Mitarbeiter in diesem Bereich selbstständig weiterbilden, indem „Lean Startup“-Methoden am eigenen Projekt angewandt werden. Die Mitarbeiter lernen in einer digitalen Welt zu arbeiten und mit neuen Methoden und Herangehensweisen umzugehen – eine zentrale Herausforderung in der digitalen Transformation. Durch diesen Ansatz können neue Geschäftsmodelle durch alle Mitarbeiter mitentwickelt und effizient am Markt validiert werden. Wir sind stolz auf mehrere neue Geschäftsmodelle blicken zu dürfen, die mithilfe des Kickbox Programmes entstanden sind: diese reichen von voll-automatisierten Kamerasystemen im Breitensport, über IoT-Sensoren im B2B-Kontext bis zu Blockchain-Applikationen.

Kann auch der „Open-Innovation-Ansatz“ mit Ihrer Lösung abgedeckt und umgesetzt werden?

Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft stärker firmenübergreifend arbeiten werden und dass die Grenzen zwischen den Organisationen verschwimmen werden. Unsere Produkte sind so aufgebaut, dass Projekte zwischen Unternehmen geteilt werden können, um Kollaboration zu ermöglichen. So können neue Ideen und Geschäftsmodelle von außerhalb der Organisation entstehen. So arbeiten beispielsweise SBB und Schweiz Tourismus gemeinsam an Ideen im Bereich Nachhaltigkeit. Siemens Energy geht hier einen Schritt weiter und sucht aktiv Ideen zu Problemstellungen an Universitäten über die KICKBOX Software. Unsere Software wird weiter in diese Richtung entwickelt, um „Open Innovation“ zu ermöglichen. Unsere Kunden sprechen alle dieselbe Innovationssprache, nutzen dieselbe Software und sind Teil einer vertrauten Community – diese drei Elemente sind eine gute Grundlage für Open Innovation.

Wie und mit welchen Partnern haben Sie Ihre Lösung entwickelt?

Wir leben was wir predigen. Wir haben das Kickbox Intrapreneurship-Programm bei Swisscom aus dem nichts heraus etabliert. Vorher gab es kein vergleichbares Angebot für die Mitarbeiter, um eigene Ideen zu validieren. Ziel war es, die Innovationskraft der Mitarbeiter zu fördern und Prozesse zu strukturieren. Dank unserer „KICKBOX“-Lösung wurden in den letzten Jahren über 700 Mitarbeiterideen bei Swisscom entwickelt, 80 pilotiert und über 20 auch umgesetzt. Darunter „Help2Type„, womit sich Tasten auf dem Touchscreen selbst von Blinden fühlen lassen, Asport zur automatisierten Videoproduktion für Amateursport oder der Swisscom Drone Spotter, zur Abwehr von Bedrohungen durch Drohnen während Events oder für kritische Infrastrukturen. Die Software wurde initial mit einem Software Partner in Holland entwickelt – mittlerweile haben wir ein internationales Entwicklerteam.

Welche Investoren konnten Sie für Ihre Idee begeistern und wie gestaltet sich Ihre Aktionärsstruktur?

Die Finanzierungsrunde wurde von dem kalifornisch-schweizerischen Venture-Capitalist FYRFLY Venture Partners geführt. Beteiligt waren die beiden institutionellen Investoren Equity Pitcher und Verve Ventures sowie die Unternehmer und Business Angels Felix R. Ehrat, Bernd Schopp, Jürg Stucker und Roland Schönholzer, die alle über eine langjährige Management-Erfahrung in Führungspositionen in diversen Branchen verfügen. Und natürlich war Swisscom daran beteiligt. Das Unternehmen bleibt über Swisscom Ventures als Minderheitsaktionär mit rready verbunden.

Wieviel und welches Know-How bringt Ihr Management-Team mit?

Das Gründerteam arbeitet seit vier Jahren gemeinsam an Kickbox – erst innerhalb der Swisscom, danach in der Kommerzialisierung des Programmes und jetzt als Gründerteam von rready. Alle bringen mehrjährige Startup Erfahrung mit – Dave hat bereits zweimal gegründet und viele Jahre in Startups gearbeitet – unter anderem bei DeinDeal, dem damals schnellst wachsenden Startup der Schweiz. Reto und Ralph haben zuvor gemeinsam gegründet, wo sich Ralph bereits stark mit der Etablierung einer Marke, Sales Prozessen und Business Model Innovation befasst hat. Reto hat sich zuvor selbst als Intrapreneur bei einer internationalen Firma bewiesen und ein Projekt von der Idee bis zur Umsetzung getrieben, bevor er sich im Rahmen seiner akademischen Ausbildung vertieft mit Innovationsmethoden befasst hat. Alle drei bringen einen Master der Universität St. Gallen (HSG) mit. Vinz wiederrum hat seinen Background im Bereich Product Design und zuvor eine eigene Design Agentur gegründet. Seinen akademischen Abschluss hat er an der Stanford Universität und an der Hochschule Luzern erlangt. Das Gründerteam wurde durch Hywel als VP of Finance ergänzt, welcher viel Erfahrung mit dem Aufbau von Finanzabteilungen bei B2B SaaS Startups mitbringt.

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Unsere Vision ist es, mit rready eine Innovations-Plattform aufzubauen und zum Category Leader für Corporate Innovation zu werden. Wir glauben, dass rready in Zukunft als Enabler agieren wird, um stärker firmen- und industrieübergreifend zu arbeiten. Die Kunden nutzen dieselbe Software, sprechen dieselbe Innovations-Sprache und sind Teil einer Community. Das schafft gegenseitiges Vertrauen und ist Grundlage für ein globales Innovations-Ökosystem.

www.rready.com