Sonderbericht über die Förderung des digitalen Wandels

Am Donnerstag, dem 3. April 2025, veröffentlicht der Europäische Rechnungshof einen Sonderbericht über die Förderung des digitalen Wandels in den Mitgliedstaaten mit Mitteln aus der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF).

Hintergrund

Im Februar 2021 richtete die EU die Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) mit einem ursprünglichen Budget von bis zu 724 Milliarden Euro ein. Ziel war, die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID‑19-Pandemie abzufedern und die Volkswirtschaften der Mitgliedstaaten nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen, um sie besser auf die Chancen und Herausforderungen des ökologischen und des digitalen Wandels vorzubereiten. Bis Ende 2024 hatte die Europäische Kommission Mittel in Höhe von 650 Milliarden Euro (359 Milliarden Euro für Finanzhilfen und 291 Milliarden Euro für Darlehen) gebunden.

Die Prüfung erstreckte sich auf den Zeitraum von Februar 2021 bis März 2024, wobei einige zusätzliche Analysen für die Zeit bis Ende 2024 durchgeführt wurden. So konnten die Prüfer die Gestaltung und bei Bedarf auch die Umsetzung der in den nationalen Aufbau- und Resilienzplänen enthaltenen Komponenten zur Förderung des digitalen Wandels bewerten.

Im Rahmen der Prüfung wurde untersucht, ob alle Mitgliedstaaten die Anforderung erfüllten, 20 % ihrer ARF-Mittel für Maßnahmen zur Digitalisierung bereitzustellen. Es wurden außerdem Besuche in fünf Mitgliedstaaten (Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg und Rumänien) durchgeführt. Dabei wurden 27 Digitalisierungsmaßnahmen geprüft, die der Rechnungshof aus den Plänen dieser Länder ausgewählt hatte. Kriterien für die Auswahl dieser Maßnahmen waren ihre Relevanz für den digitalen Wandel, der Umfang der den Maßnahmen zugeteilten Mittel, die Abdeckung verschiedener Bereiche der Digitalpolitik und der Umsetzungsstand der Maßnahmen.

 

  • Der Bericht und die Pressemitteilung werden am Donnerstag, dem 3. April 2025, um 17.00 Uhr (MESZ) auf der Website des Europäischen Rechnungshofs (eca.europa.eu) veröffentlicht.
  • Das für diesen Bericht zuständige Mitglied des Rechnungshofs ist Frau Ildikó Gáll-Pelcz.
  • Infos  unter press@eca.europa.eu.

Zukunftstrends im Tourismus

 

Ergebnis

Reisen bleibt auch in Zukunft ein zentraler Bestandteil im Leben vieler Bürger. Gleichzeitig rücken jedoch touristische Herausforderungen zunehmend ins Bewusstsein, wie z.B. Flight Shaming, der Boom privater Unterkünfte oder die Problematik des Overtourism.

Flight Shaming beschreibt die empfundene Scham, wenn Flugreisen angetreten und dabei die klimaschädlichen Auswirkungen ignoriert werden. Aktuell äußert jeder siebte dieses Schuldgefühl, wobei die Unterschiede zwischen den Altersgruppen oder Einkommensgruppen ebenso gering sind wie zwischen Inlands- und Fernreisenden.

Private Unterkünfte gewinnen in Zukunft an Bedeutung. Aktuell übernachtet etwa jeder zehnte in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus – in Zukunft planen 14 Prozent diese Unterkunftsart häufiger zu nutzen.

Overtourism ist bereits gegenwärtig eine Herausforderung für zahlreiche Destination. Städte wie Venedig oder Barcelona leiden ebenso wie bestimmte Museen, historische Stätten oder empfindliche Ökosysteme unter den Folgen des Massentourismus. Nur eine Minderheit von acht Prozent sieht kostenpflichtige Vorab-Reservierung als sinnvolle Möglichkeit, um Sehenswürdigkeiten zu schützen, Umweltbelastungen zu verringern und Konflikte zwischen Touristen und Anwohnern zu reduzieren.

 

Gründe

Im Bereich des Flugverkehrs zeigt sich eine Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln. Vielen Bürgern sind die klimaschädlichen Auswirkungen des Fliegens bewusst, wollen aber trotzdem nicht auf die Flugreise verzichten (ein Hin- und Rückflug von Berlin nach Buenos Aires verursacht beispielsweise in etwa genauso viele CO₂-Emissionen wie der durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Ausstoß in Deutschland).  Alternativen werden oft als teurer, zeitaufwändig oder schlicht nicht verfügbar angesehen. Zudem überwiegt der Wunsch nach persönlicher Freiheit und Mobilität gegenüber dem Gefühl von Verantwortung für den Klimaschutz zu tragen.

Private Unterkünfte werden vor allem wegen ihrer Authentizität geschätzt: Gäste erhalten direkten Kontakt zu Gastgebern und Einblicke in die lokale Kultur, während sie gleichzeitig von Selbstversorgungsmöglichkeiten und günstigeren Übernachtungskosten im Vergleich zu Hotelpreisen profitieren. Dabei wird die Tatsache ignoriert, dass diese Vorteile oft auf Kosten der lokalen Bevölkerung gehen. So vermieten Eigentümer Wohnungen lieber an Touristen als langfristig an Einheimische. Dieses führt zu steigenden Mietpreisen und Verdrängung der lokalen Bevölkerung. Ebenso führen Kurzzeitvermietungen oft zu Lärmbelästigungen und Konflikten mit Nachbarn, da Touristen andere Bedürfnisse und Verhaltensweisen haben als Anwohner.

Overtourism entsteht vor allem durch die ungebremste Attraktivität beliebter Reiseziele. Die Reisenden wollen die Highlights sehen und erleben und sei es auch gemeinsam mit (sehr, sehr) vielen anderen. Gleichzeitig steigt die Anzahl von Touristen – unabhängig, ob im In- oder Ausland. Eine Besuchersteuerung durch Reservierungen würden zwar viele Gäste begrüßen, jedoch ist die Bereitschaft gering hierfür zu bezahlen, Kompromisse bei den Zeiten einzugehen oder gar bestimmte Strände, Museen oder Innenstädte nicht besuchen zu können – für die Überfüllung sind schließlich stets die Anderen verantwortlich und nicht man selbst.

 

Prognose

Im Bereich des Flugverkehrs werden Innovationen und Investitionen in emissionsfreiere Technologien helfen, den ökologischen Fußabdruck des Fliegens zu reduzieren. Gefördert werden diese Entwicklungen durch strengere Regulierungen sowie höhere Kosten für Flugreisen. Einher geht hiermit jedoch auch die Gefahr einer zunehmenden Spaltung auf Reisen in diejenigen, die höhere Preise bezahlen können und jene, die auf andere Verkehrsmittel und Urlaubsorte ausweichen müssen.

Zukünftig werde immer mehr Städte klare Regeln einführen, um negative Auswirkungen durch private Vermietungen auf den Wohnungsmarkt zu minimieren – etwa durch Begrenzungen bei Vermietungstagen oder höhere Abgaben für Vermieter. Plattformen wie Airbnb selbst könnten Lösungen entwickeln, zum Beispiel eine zusätzliche Abgabe, die dann direkt in lokale Projekte investiert wird, wie in den Bau von bezahlbarem Wohnraum, um die Herausforderungen etwas zu reduzieren.

Im Kampf gegen Overtourism werden langfristig kostenpflichtige Zugangsbeschränkungen für stark frequentierte Attraktionen eingeführt werden. Eine Staffelung der Gebühren nach Tageszeit oder Saison wird helfen Stoßzeiten zu entzerren und gleichzeitig Einnahmen zu generieren, die in den Erhalt von Attraktionen fließen.

Hier geht es zum aktuellen Podcast:
https://spaeter-war-alles-besser-der-zukunftspodcast.podigee.io/

Weitere Infos unter:

Verschenkte Arbeitszeit im Konferenzraum

Studie zur Meetingkultur in Deutschland: Zwei Drittel der Arbeitszeit, die Beschäftigte in Meetings verbringen, sind aus ihrer Sicht vergeudet

Freiburg, März 2025. Geschäftliche Meetings dauern oft zu lange, führen vielfach zu Stress und verursachen Überstunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie, die das HR-Software-Unternehmen HR WORKS in Auftrag gegeben hat. Für die Studie wurden 1.040 Beschäftigte zur Meetingkultur in ihrem Arbeitsalltag befragt. Demnach findet fast die Hälfte der Arbeitnehmenden (48 %), dass Besprechungen im Job mit Kollegen oder Kunden zu lange dauern. Die Hälfte von ihnen verspürt erhöhten beruflichen Stress dadurch. Bei deutlich mehr als einem Drittel (38 %) führen die zeitlich schlecht geplanten Meetings zu zusätzlichen Überstunden. Die Zahlen zu dieser missglückten Meetingkultur in deutschen Unternehmen: Im Durchschnitt haben die Deutschen pro Woche 4,4 Meetings, von denen sie 2,9 für verzichtbar halten. Dafür investieren sie 4,7 Stunden ihrer wöchentlichen Arbeitszeit, von denen sie 3,2 Stunden für verschenkt halten. 26 % der Befragten haben zudem nach dem beruflichen Austausch das Gefühl, dass ihre Teilnahme daran nicht notwendig gewesen wäre.

 

Männer mehr als doppelt so häufig wie Frauen im Meeting

Gut ein Viertel der Beschäftigten (23 %) „meetet“ täglich zu Job-Themen, 13 % sogar mehrfach an einem Arbeitstag. Dabei dominieren interne Meetings: Von 4,4 Besprechungen sind 2,6 unternehmensinterner Natur, während 1,8 mit externen Partnern oder Kunden geführt werden. Besonders hoch ist die Taktung der Meetings für Beschäftigte mit akademischem Hintergrund. Von ihnen berichten insgesamt 33 % von täglichen Treffen. Zudem interessant: Meetings scheinen vielfach ein echter Männersport zu sein. Denn während 32 % der Männer tägliche Besprechungen haben, liegt der weibliche Meeting-Anteil bei nur 14 %. „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen deutlich, dass ineffiziente Meetings nicht nur Zeitfresser sind, sondern auch die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden beeinträchtigen können. Eine klare und zielführende Meetingkultur sollte daher das Ziel für Arbeitgeber sein. Dazu gehören weniger und kürzere Besprechungen mit klaren Agenden und fest definierten Verantwortlichkeiten. So lassen sich nicht nur Überstunden und Stress reduzieren, sondern auch echte unternehmerische Mehrwerte schaffen“, sagt Ivana Baumann, Director HR & Recruiting bei HR WORKS zu den Ergebnissen der Studie. Dazu passt: Jeder vierte Befragte (24 %) klagt darüber, dass die Meetings bei seinem aktuellen Arbeitgeber nie oder selten eine klare Agenda hätten. 31 % geben zudem an, dass keine konkreten Entscheidungen bei solchen Treffen getroffen werden.

 

“Back-To-Office” auch in der Meetingkultur

Hinsichtlich des Meeting-Ortes gilt in vielen Unternehmen das Motto “Back-to-Office“, denn mehr als die Hälfte der Meetings (55 %) findet in Präsenz statt, während 37 % online aus dem Homeoffice abgewickelt werden. Produktiver sind aus Sicht der Arbeitnehmenden ganz klar Konferenzen in Präsenz. Das schätzen 56 % der Befragten so ein, während „nur“ 28 % virtuelle Meetings ergiebiger finden. Wenig überraschend ist indes die Tatsache, dass sich bei 51 % der Beschäftigten die Anzahl der Online-Meetings im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie, also vor etwa fünf Jahren, erhöht hat. Bei sechs von zehn Befragten hat das die Anzahl der Geschäftsreisen reduziert, bei 43 % sogar die Arbeitsbelastung insgesamt. Trotzdem würde mehr als die Hälfte der Befragten – wenn sie zwischen Online- und Präsenzmeetings wählen könnte – immer persönliche Besprechungen im Unternehmen wählen.

 

Über die Studie

Für die Studie zur Meetingkultur in Deutschland befragte das Marktforschungsunternehmen bilendi im Auftrag von HR WORKS 1.040 Beschäftigte. 51 % von ihnen waren weiblich, 49 % männlich. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung im Februar 2025 44,5 Jahre.

 

Interim Manager: Bauwirtschaft wird unterschätzt

Bau- und Immobilienexperte Klaus-Peter Stöppler: „Fehlentwicklungen gefährden den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Aber nicht nur die Politik, die Bauwirtschaft muss sich ebenfalls bewegen.“

München März 2025 – „Die Bauwirtschaft wird häufig unterschätzt“, sagt der Bau- und Immo­bilien­­experte Klaus-Peter Stöppler. Er erklärt: „Bauen steht für rund 2,6 Millionen Arbeitsplätze, 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen, gut ein Drittel des Energie- und die Hälfte des Ressourcenverbrauchs, fast 60 Prozent des Abfall­aufkommens, über 50 Prozent der Flächen­versiegelung und mehr als 80 Prozent der Infrastruktur Deutschlands. Zudem prägen Immobilien maßgeblich unseren sozialen Lebensraum und gefährden bei Fehl­entwicklungen – Stichwort Wohnungsnot – den sozialen Zusammenhalt unserer Gesell­schaft.“

Gemessen am wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Fußabdruck zähle die Baubranche damit neben der Automobilindustrie, dem Gesundheitswesen, dem Maschinenbau und dem Einzel­handel zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Deutschlands. „Kein anderer Wirtschaftszweig beeinflusst Ressourcen, Klima und Flächennutzung so stark“, sagt Klaus-Peter Stöppler, „die Baubranche ist essenziell für Wohnraum und Wirtschaftswachstum.“

Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot

Trotz ihrer hohen Bedeutung werde die Bauwirtschaft von der Politik stiefmütterlich behandelt, beklagt Klaus-Peter Stöppler, der regelmäßig Bauprojekte als Beirat oder als Interim Manager (Führungskraft auf Zeit) begleitet. Er appelliert daher an die neue Bundesregierung, dem Bau­sektor die gebotene Aufmerksamkeit zu schenken, „nicht nur in den Koalitionsvereinbarungen, sondern vor allem in der Umsetzung.“ So müssten schleunigst Maßnahmen ergriffen werden, um die aktuelle Wohnungsnot zu bekämpfen. 2024 waren nur etwa 250.000 statt der geplanten 400.000 neuen Wohnungen fertiggestellt worden. „Wenn sich nichts ändert, ist für 2025 eher ein nochmaliger Rückgang zu erwarten“, befürchtet Klaus-Peter Stöppler.

Der Bau- und Immobilienfachmann gibt Anregungen für Belebungsmaßnahmen: Vereinfachung des Baurechts, höhere Ab­schreibungen, Senkung der Grunderwerbsteuer und eine deutliche Digitalisierung der Bauämter, um Genehmigungs­verfahren zu beschleunigen. Er nennt ein Beispiel: „Eine bundesweite Typen­genehmigung für serielles Bauen würde den Wohnungsbau massiv ankurbeln.“ Serielles Bauen bezeichnet eine Bauweise, bei der standardisierte, vor­gefertigte Bauelemente oder Module in Serie produziert und vor Ort effizient zusammengesetzt werden. „Allein dadurch könnte die Bauzeit um bis zu 50 Prozent verkürzt werden“, ist Klaus-Peter Stöppler sicher.

Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans 2025

Auf der Infrastrukturseite plädiert der Bau- und Immobilienexperte für eine konsequente Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans 2025 und die Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung hierfür. Zudem verweist er auf Schätzungen, wonach sich der Investitionsstau bei den Kommunen auf 186 Milliarden Euro belaufen soll.

„Dieser Stau muss dringend aufgelöst werden, um Deutschland mit einer Infrastruktur aus­zustatten, die unser Land international wieder wettbewerbsfähiger macht“, umreißt Klaus-Peter Stöppler die Bedeutung dieser Maßnahmen weit über die Baubranche hinaus. Er regt an: „Ein Teil des neuen 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens wäre in einer Modernisierungs­offensive bei Brücken, Straßen und Schienen gut angelegt.“

Wirtschaft muss sich ebenfalls anpassen

Nicht nur die Politik, die Bau- und Immobilienwirtschaft muss sich ebenfalls wandeln, um den Herausforderungen gewachsen zu sein, mahnt Klaus-Peter Stöppler an. Als Beispiel nennt er den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bauprojektmanagement. „KI kann die Planung, Überwachung und Ausführung von Bauprojekten signifikant steigern und zugleich die Kosten deutlich reduzieren“, weiß der Interim Manager aus eigenen Erfahrungen. Allerdings sei die KI-Penetration in der Bauwirtschaft derzeit noch „verschwindend gering“, hat er festgestellt.

Klaus-Peter Stöppler sagt: „Die Bauwirtschaft darf jetzt nicht den Fehler machen, auf die staat­lichen Förderprogramme zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, sondern sie muss sich selbst modernisieren, um an Effizienz zu gewinnen.“

Klaus-Peter Stöppler zählt zu den zehn renommiertesten Executive Interim Managern Deutschlands* mit über 35 Jahren Erfahrung in den Branchen Bauwirtschaft, Immobilien, Energie und Industrie. Er begleitet mittelständische Unternehmen als permanenter Beirat oder als Interim Manager auf Zeit. Seine Expertise umfasst Bauprojektmanagement, Unternehmensrettung und strategische Beratung. Klaus-Peter Stöppler ist Mitglied der Denkfabrik Diplomatic Council mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Er gehört zum kleinen Kreis der Verfasser des vielbeachteten „Wirtschafts­report 2025“.

* Laut United Interim, der führenden Community für Interim Manager im deutschsprachigen Raum.

OLG München bestätigt: Kündigungsbutton von Sky ist zu versteckt

 

Verbraucherzentrale NRW klagt erfolgreich vor dem Oberlandesgericht München

  • Sky verstößt mit seiner Platzierung des Kündigungsbuttons gegen gesetzliche Vorgaben
  • Verbraucherzentrale NRW setzt erneut Kündigungsrechte gegen große Unternehmen durch
  • Ab Juni 2026 wird auch der Widerrufsbutton zur Pflicht

Bereits seit Juli 2022 ist der sogenannte Kündigungsbutton gesetzlich vorgeschrieben: Unternehmen, die ihre Vertragsabschlüsse online anbieten, müssen ihren Kund:innen eine einfache, gut sichtbare Möglichkeit zur Online-Kündigung bieten. Doch zahlreiche Anbieter haben diese Vorgabe nicht richtig umgesetzt– darunter auch die Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG. Nachdem die Verbraucherzentrale NRW bereits erfolgreich vor dem Landgericht München I gegen Sky geklagt hatte, ging der Fall in die nächste Instanz. Nun bestätigt das Oberlandesgericht München die Entscheidung in weiten Teilen (21.03.2025, Az.6 U 4336/23 e).

„Das Urteil ist ein wichtiger Sieg für Verbraucher:innen, denn es setzt ein klares Signal: Unternehmen müssen gesetzliche Vorgaben zur Kündigung ernst nehmen. Wer unnötige Hürden aufbaut, handelt rechtswidrig“, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Der Kündigungsbutton auf der Internetseite von Sky war hinter einer Schaltfläche versteckt, die am unteren Bildrand mit der Aufschrift „Weitere Links einblenden“ beschriftet war. Nach dem Klick auf diese Schaltfläche erschienen im oberen Bereich der Webseite eine Vielzahl an Links zu den Themen „Angebote & Pakete“, „Top Unterhaltung“, „Live Sport“ usw.

Unterhalb von diesen insgesamt 58 Links befand sich in kleinerer und grauer Schrift eine Schaltfläche mit der Aufschrift „Kündigen“. Diese Gestaltung widerspricht den gesetzlichen Vorgaben, nach denen der Kündigungsbutton unmittelbar und leicht zugänglich sein mussSky ist nicht das erste Unternehmen, das gegen die klaren Regeln zum Kündigungsbutton verstoßen hat. Die Verbraucherzentrale NRW hat bereits erfolgreich gegen NetCologne, 1&1 Telecom und die Schufa geklagt.

2026 kommt der Widerrufsbutton

Neben dem Kündigungsbutton wird künftig auch der Widerrufsbutton Pflicht. Online geschlossene Verträge sollen ab Juni 2026 nicht nur mit einem Klick gekündigt, sondern auch widerrufen werden können. „Wir werden genau im Blick behalten, ob Unternehmen die neuen Vorgaben korrekt umsetzen“, so Schuldzinski. „Leider zeigt die Erfahrung mit dem Kündigungsbutton, dass viele Anbieter die Rechtslage ignorieren, bis sie abgemahnt oder verklagt werden.“

Weitere Informationen

 

Experte: Wirtschaft unterschätzt Drohnen-Gefahren

Sicherheitsfachmann Kevin Heneka: „Vor allem KRITIS-Unternehmen sind gefährdet. Jedes Unternehmen mit einem Werksgelände sollte über ein Drohnendetektionssystem verfügen.“

Karlsruhe März 2025 – „Unternehmen, die kritische Infrastrukturen betreiben, werden immer häufiger von unidentifizierten Drohnen heimgesucht“, erklärt Kevin Heneka, Inhaber der Sicherheits­firma hensec. Neben dem Ausspähen von verwundbaren Produktionsbereichen auf dem Werksgelände sind für Industriespione beispielsweise auch Informationen über die Menge der Rohstoffe oder der aktuell produzierten Güter auf der Lagerfläche Gold wert. Kevin Heneka sagt: „Wir erhalten zunehmend Anfragen von Industriefirmen, die ihr Werksgelände unter Beobachtung wähnen, ohne genau zu wissen, wer dahintersteckt.“ Er verweist auf Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), wonach Anfang des Jahres über 2.000 KRITIS-Anlagen bei mehr als 1.100 Betreibern registriert waren, viele davon großflächige Einrichtungen. In diesem Zusammenhang hebt das BSI in einem aktuellen Arbeitspapier die steigende Bedrohung durch Drohnen hervor und empfiehlt Unternehmen sowie Organisationen, sich frühzeitig auf die neuen Sicherheitsrisiken vorzubereiten und geeignete Schutzmaßnahmen zu implementieren.

Drohnendetektion ist der erste Schritt

Der Experte weiß aus vielen Gesprächen, dass sich die Sicherheitsverantwortlichen in den Unter­nehmen zwar der Drohnengefahr bewusst sind, aber häufig Unklarheit darüber besteht, wie man sich dagegen wehren kann. „In den Sicherheitsrunden der Wirtschaft wird die Drohnengefahr regelmäßig diskutiert, aber selten kommt es zu umsetzbaren Ergebnissen“, sagt Kevin Heneka. Er weiß auch, warum: „Viele Sicherheitsdebatten drehen sich um rechtliche und technische Fragen, wie Drohnen vom Himmel geholt werden können und stoßen im zivilen Bereich schnell an ihre Grenzen.“ Doch vor der Drohnenabwehr stehe zunächst die Drohnendetektion, gibt der Fachmann zu bedenken. Er erklärt: „Nicht nur KRITIS-Unternehmen, sondern alle Firmen mit Werksgelände sind gut beraten, sich mit Systemen zur Drohnendetektion auszurüsten. Damit lässt sich bei anfliegenden Objekten überhaupt erst einmal feststellen, um welche Art von Drohne es sich handelt, welche Seriennummer sie trägt, wo sich der Operator befindet und vieles mehr. Anhand dieser Informationen kann man die Gefährdung einschätzen und gegebenenfalls im nächsten Schritt Abwehrmaßnahmen in Erwägung ziehen.“

hensec setzt in Projekten regelmäßig Systeme zur Drohnendetektion von deutschen Herstellern ein. Diese sollten in ein umfassenderes Sicherheitskonzept eingebunden werden. Kevin Heneka weiß: „Beim Thema Drohnen wird häufig viel auf die Versprechen manch internationaler Hersteller geschaut, aber es gibt längst sehr gut funktionierende Drohnendetektionssysteme made in Germany auf dem Markt.“ Wichtiger ist es nach den Projekterfahrungen von hensec, die für die jeweiligen Anforderungen beste Technologiekombination zu finden. Bei Werksgeländen handelt es sich in der Regel um komplexe Umgebungen mit Gebäuden, Maschinen und möglichen Störquellen.

So eignen sich Radar- und Passivradar-Systeme besonders für große Gelände mit offenen Flächen, um Drohnen frühzeitig zu erkennen. RF-Sensoren, die die Radiofrequenz (RF) zwischen Drohne und Steuereinheit aufspüren und gegebenenfalls decodieren, werden zur gezielten Überwachung sensibler Bereiche wie Produktion, Lagerhallen oder Forschungsanlagen eingesetzt. Kameraüberwachung hilft bei der Verifikation der Flugkörper und ihrer Payload, wobei nachts auch Infrarotkameras zum Einsatz kommen. In ruhigen Umgebungen können auch akustische Sensoren, also Mikrofone, hilfreich sein. „Die Auswahl, Kombination und Platzierung der Sensoren hat in Abhängigkeit von der firmenspezifischen Situation vor Ort zu erfolgen“, erläutert Kevin Heneka das typische Vorgehen bei Projekten zur Drohnenerkennung. In vielen Fällen empfiehlt sich zudem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Klassifikation und um Fehlalarme etwa durch Vögel oder Flugzeuge zu vermeiden.

Abklärung rechtlicher Aspekte vorab

Zu den Vorbereitungen gehört auch die Klärung rechtlicher Aspekte, die bei hensec bei jedem Drohnenprojekt zum Standardrepertoire gehört. So gibt es Technologien, die in Deutschland gar nicht zugelassen sind, in anderen Ländern aber durchaus zum Einsatz kommen. Zudem muss hierzulande der Datenschutz strikt eingehalten werden. So muss beispielsweise sichergestellt werden, dass optische und akustische Sensoren nicht die Privatsphäre von Mitarbeitern oder Anwohnern verletzen.

Kevin Heneka resümiert: „Drohnendetektion ist längst keine Magie mehr und jedem Unternehmen mit einem Werksgelände zu empfehlen. Aber viele Firmen wollen den zweiten Schritt vor dem ersten gehen und fokussieren sich auf die Abwehr von Angriffen aus der Luft, statt sich zunächst darum zu kümmern, Drohnen überhaupt zu erkennen.“ Bei vielen Beratungsprojekten tritt nach Erfahrungen der Sicherheitsspezialisten von hensec noch ein ganz anderer Aspekt zutage: Der Einsatz werkseigener Inspektionsdrohnen stellt häufig eine sinnvolle Ergänzung im Rahmen umfassender Sicherheitskonzepte dar.

„Ghosting“ im Job: Jedem vierten Betrieb mit unbesetzten Ausbildungsplätzen springen Bewerber ab

„Ghosting“ im Job: Jedem vierten Betrieb mit unbesetzten Ausbildungsplätzen springen Bewerber*innen ab

Immer mehr Betriebe in Deutschland berichten von Problemen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen: Konnten 2013 noch 29 Prozent der Betriebe mit Ausbildungsangeboten nicht alle offenen Ausbildungsstellen besetzen, waren es 2023 bereits 51 Prozent. Als Hauptgrund nennen die befragten Betriebe den generellen Mangel an (geeigneten) Bewerbungen. Doch berichtet inzwischen auch jeder vierte Betrieb mit unbesetzten Ausbildungsplätzen, dass geeignete Bewerber*innen abspringen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Gab 2013 rund jeder dritte Betrieb mit unbesetzten Ausbildungsplätzen an, dass sich nicht genug Personen auf die angebotenen Ausbildungsstellen beworben haben, waren es 2023 mit 57 Prozent mehr als die Hälfte. Dass sich Bewerber*innen anderweitig entschieden haben, wird im Vergleich zum generellen Fehlen von geeigneten Bewerbungen deutlich seltener als Grund genannt. Inzwischen führen ihn aber 27 Prozent der betroffenen Betriebe an; zehn Jahre zuvor waren es 23 Prozent. „Die bereits aus dem Mangel an Bewerbungen entstandene Problematik wird dadurch weiter verschärft und dürfte die betrieblichen Handlungsmöglichkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen teils deutlich einschränken“, so IAB-Forscherin Ute Leber.

Großbetriebe mit 500 und mehr Beschäftigten nennen Absprünge von Bewerber*innen besonders häufig als einen der Gründe für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen. Aber auch 28 Prozent der Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten haben mit dem Phänomen zu tun. 2013 waren es noch 19 Prozent. „Das Phänomen „Ghosting“ kann mit hohen betrieblichen Kosten verbunden sein, da nicht nur bereits in den Rekrutierungsprozess geflossene Investitionen verloren gehen. Es besteht auch die Gefahr, dass zum Beginn des Ausbildungsjahres keine passende Neubesetzung mehr erfolgen kann. Die Ausbildungsstelle bleibt dann unbesetzt und das Potenzial der Fachkräftequalifizierung ungenutzt“, erklärt IAB-Forscherin Barbara Schwengler.

Insbesondere Betriebe aus den Bereichen Finanz- und Versicherungswesen/unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Verkehr, Information und Kommunikation berichteten im Jahr 2023 deutlich häufiger davon, dass Personen nach ihrer Bewerbung abgesprungen sind, als im Jahr 2013. „Die Ergebnisse verdeutlichen, wie sehr sich der Ausbildungsmarkt von einem Anbieter- zu einem Bewerbermarkt gewandelt hat“, ordnet Margit Ebbinghaus, Co-Autorin vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ein.

Die Analyse beruht auf Daten des IAB-Betriebspanels, einer regelmäßigen, repräsentativen Betriebsbefragung. Auf Basis der Daten ist keine Aussage darüber möglich, zu welchem Zeitpunkt im Stellenbesetzungsprozess der Rückzug ausbildungsinteressierter Personen erfolgt ist. Der Beitrag ist abrufbar im IAB-Forum: https://iab-forum.de/doch-lieber-woanders-hin-wenn-geeignete-bewerberinnen-und-bewerber-abspringen-verschaerft-dies-probleme-bei-der-besetzung-von-ausbildungsplaetzen/.

Hohe Preisunterschiede für Stilllegung von Gasanschlüssen

Untersuchung der Verbraucherzentrale NRW zeigt erhebliche Preisspanne bei nordrhein-westfälischen Gasnetzbetreibern

  • Verbraucherschützer fordern gesetzliche Regelung, die den Umgang mit nichtgenutzten Gasanschlüssen vereinheitlicht
  • Einheitliche Bezeichnungen für Stilllegung und Rückbau von Anschlüssen notwendig
  • Gasnetzbetreiber sollen transparenter über Angebote informieren

Private Haushalte steigen immer häufiger auf zukunftsweisende, klimaschonende Heiztechnologien wie Wärmepumpen und Fernwärme um. Haben sie bisher mit Gas geheizt, wird der Anschluss nicht mehr benötigt. Doch bei Kosten und Optionen für die Stilllegung von Gasanschlüssen weisen die Angebote der Gasnetzbetreiber große Unterschiede auf. Um sich ein Bild über die Marktlage zu machen, hat die Verbraucherzentrale NRW alle 115 Gasverteilnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen dazu befragt. Insgesamt 37 Unternehmen, also etwa ein Drittel, haben geantwortet.

Erkundigen sich Verbraucher:innen bei ihren Gasnetzbetreibern über eine mögliche Stilllegung ihres Anschlusses, werden ihnen teilweise hohe dreistellige oder sogar vierstellige Kosten angegeben. „Die Untersuchung bestätigt, dass Netzbetreiber sehr unterschiedlich mit dem Wunsch von Verbraucher:innen umgehen, die dauerhaft kein Gas mehr beziehen möchten“, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. „Wir brauchen eine gesetzliche Regelung, die den Umgang mit nicht mehr genutzten Gasanschlüssen vereinheitlicht und die nötige Rechtssicherheit für Verbraucher:innen schafft.“

Kosten für Stilllegung und Rückbau sehr unterschiedlich

Eine Stilllegung ist bei zwei Dritteln der Netzbetreiber, die geantwortet haben, kostenfrei. Aber bei einem Drittel kostet sie durchschnittlich 930 Euro. Beim Rückbau sieht es ähnlich aus, nur dass die durchschnittlichen Kosten mit
1.750 Euro in etwa doppelt so hoch sind. Ein Netzbetreiber veranschlagt für den Rückbau sogar Kosten in Höhe von 3.000 bis 6.000 Euro. Auch werden die Kosten nicht einheitlich in Rechnung gestellt: Einige Netzbetreiber geben die Kosten an den Gasanschlussnutzer weiter, andere legen sie auf die Allgemeinheit der Gaskund:innen um. Eine dritte Gruppe stellt einen Teil der Kosten individuell in Rechnung, der Rest wird auf alle Netzkund:innen umgelegt. Die Stilllegung des Anschlusses umfasst die Unterbrechung des Netzanschlusses im Gebäude und den Ausbau des Gaszählers. Eine spätere Inbetriebnahme kann möglich bleiben. Beim Anschlussrückbau werden die Gasleitung des Gebäudes sowie alle Anlagenteile komplett entfernt. Dies stellt eine endgültige Maßnahme dar. Damit ist eine erneute Versorgung nur mit einem neuen Anschluss möglich.

Transparenz herstellen und einheitliche Bezeichnungen festlegen

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Gasverteilnetzbetreiber den Rückbau nicht mehr benötigter Gasanschlüsse sehr unterschiedlich organisieren. „Netzbetreiber sollten auf ihren Internetseiten darüber informieren, wie sie mit nicht mehr benötigten Gasanschlüssen umgehen. Um mehr Klarheit zu schaffen, sollte der Gesetzgeber zudem einheitliche Bezeichnungen festlegen“, unterstreicht Wolfgang Schuldzinski.

Ein weiteres Untersuchungsergebnis: Die befragten Netzbetreiber sind sich nicht einig, ob Stilllegung oder Rückbau des Gasanschlusses die geeignete Option ist. Mehrere sprechen sich aufgrund von Sicherheitsbedenken und weiter anfallenden Wartungskosten für den Rückbau aus. Andere Netzbetreiber sehen dagegen kein Sicherheitsrisiko bei der für Verbraucher:innen kostengünstigeren Stilllegung. „Damit scheint auch aus Sicht der Netzbetreiber eine eindeutige gesetzliche Regelung wünschenswert“, so Schuldzinski.

 

Weitere Informationen und Links:

 

Smart Cities und Satelliten: Die Perfekte Kombination für eine Stadtentwicklung

Smart Cities stellen die nächste Stufe der urbanen Evolution dar, in der modernste Technologie nahtlos mit der städtischen Infrastruktur verschmilzt. Diese digitalen Ökosysteme basieren auf dem Internet of Things (IoT) und der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), um essenzielle Dienstleistungen wie Verkehrssteuerung und Energiemanagement zu optimieren. Durch die Nutzung vernetzter Systeme können Städte ihre Funktionsweise überwachen und verbessern, was Effizienz und Nachhaltigkeit gewährleistet.

Eine der leistungsfähigsten Technologien, die diese Transformation vorantreibt, ist die Satellitentechnologie. Mit Zugriff auf Echtzeit- Satellitenbilder erhalten Stadtplaner eine unvergleichliche Perspektive auf städtisches Wachstum, Verkehrsströme und Umweltveränderungen. Diese Erkenntnisse helfen dabei, solide Entscheidungen zu treffen, Betriebskosten zu senken und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Ob bei der Analyse der Luftqualität, der Überwachung von Bauprojekten oder der Verbesserung des Katastrophenmanagements – aktuelle Satellitenbilder spielen eine entscheidende Rolle in modernen Smart Cities.

Wichtige Technologien, die intelligente urbane Umgebungen formen, umfassen:

  • Smart IoT Devices – Sensoren und automatisierte Systeme zur Datenerfassung und -analyse für optimierte Stadtprozesse.
  • Smart Energy – Erneuerbare Energielösungen und intelligente Stromnetze zur Förderung der Nachhaltigkeit.
  • Smart Mobility und Transportation – Intelligentes Verkehrsmanagement und Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs.
  • Smart Buildings – Energieeffiziente und automatisierte Gebäude, die das urbane Leben verbessern.

Durch die Integration von IKT, IoT und Live-Satellitenbilder können Smart Cities den Herausforderungen der raschen Urbanisierung begegnen und den Weg für eine vernetzte und resiliente Zukunft ebnen.

Satellitenbilder: Das Rückgrat Der Smart Cities

Satellitenbilder revolutionieren die Stadtentwicklung, indem sie Echtzeit-Einblicke liefern, die Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz steigern. Da Smart Cities weiter wachsen, spielt der Zugang zu online Echtzeit-Satellitenbildern eine entscheidende Rolle beim Aufbau widerstandsfähiger und gut verwalteter urbaner Räume.

Erhöhung der Sicherheit und Katastrophenbewältigung

Eine der Hauptfunktionen von Satellitendaten ist die Gewährleistung der städtischen Sicherheit. Rettungsdienste verlassen sich auf Echtzeit-Satellitenbilder der Erde, um Katastrophengebiete zu analysieren, die Infrastruktur zu überwachen und Notfalleinsätze zu koordinieren. Diese Erkenntnisse helfen bei der Erkennung von Ölverschmutzungen, der Überwachung des Gefahrguttransports und der Analyse von Kriminalitätsmustern zur Verbesserung der urbanen Sicherheit. Mit Live-Satellitenbildern können Behörden schnell auf Krisen reagieren, Risiken minimieren und Leben retten.

Förderung der Umweltgesundheit und Nachhaltigkeit

Die Überwachung von Stadtlandschaften ist entscheidend für nachhaltige Entwicklung. Hochauflösende Live-Satellitenbilder der Erde helfen dabei, die Luftqualität zu überwachen, urbane Grünflächen zu verwalten und illegale Mülldeponien zu identifizieren. Städte wie Salzburg nutzen Satellitennavigation, um elektrische Oberleitungsbusse effizienter einzusetzen und so Emissionen sowie Verkehrsstaus zu reduzieren. Ebenso unterstützen Live-Satellitenaufnahmen die Beurteilung von Bodenbedingungen und Wasserqualität, wodurch umweltfreundliche Stadtplanungsmaßnahmen gefördert werden.

Optimierung von Infrastruktur und Stadtplanung

Satellitendaten transformieren die Stadtplanung durch detaillierte Erkenntnisse zur Landnutzung. In Montpellier überwachen satellitengestützte Sensoren Bioabfallbehälter und senken so die Betriebskosten. Live-Satellitenbilder der Welt helfen bei der Optimierung von Verkehrsnetzen, der Verbesserung der Energieeffizienz und der nachhaltigen Bauplanung. Von der Bewertung von Grundsteuern bis zur Kartierung unterirdischer Infrastruktur sorgt eine Satellitenbilder-Live-App dafür, dass Städte zukunftsfähig gestaltet werden.

Durch die Integration von Live-Satellitenbildern können Smart Cities urbane Herausforderungen bewältigen und das tägliche Leben sicherer, sauberer und effizienter gestalten

Führende Smart Cities: Wegbereiter Urbaner Innovation

Weltweit setzen Städte auf intelligente Technologien, um Nachhaltigkeit, Effizienz und Lebensqualität zu verbessern. Durch die Nutzung von Echtzeit- Satellitenbildern, IoT-Geräten und KI-gestützten Analysen setzen diese urbanen Zentren neue Maßstäbe für zukunftsfähige Städte.

1. Singapore: Die Smart Nation

Singapur führt regelmäßig die globalen Smart-City-Rankings an, dank seines umfassenden Einsatzes digitaler Technologien. Die Stadt nutzt Echtzeit-Satellitenbilder der Erde, um die städtische Expansion zu überwachen und Grünflächen zu optimieren. Die Smart-Nation-Initiative integriert IoT-Sensoren in die öffentliche Infrastruktur, um den Verkehrsfluss, die Abfallentsorgung und die Sicherheit zu verbessern. Tengah, Singapurs kommende umweltfreundliche Smart City, wird autofrei sein und Live-Satellitenbilder für die Stadtplanung nutzen.

2. Oslo: Nachhaltig und smart

Oslo verbindet Nachhaltigkeit mit Smart-City-Strategien und nutzt Live-Satellitenbilder zur Überwachung von Emissionen und Umweltveränderungen. Die adaptiven LED-Straßenlaternen der Stadt reagieren auf Echtzeitbedingungen und reduzieren so den Energieverbrauch. Zudem ist Oslo führend bei der Einführung von Elektrofahrzeugen und strebt bis 2025 eine vollständig elektrische Fahrzeugflotte an. Die satellitengestützte Verkehrsüberwachung optimiert die Straßennutzung.

3. New York: Datengetriebene Stadtverwaltung

New Yorks Smart-City-Initiativen nutzen aktuelle Live-Satellitenbilder für Stadtplanung, Verkehrsmanagement und Kriminalitätsprävention. Intelligente Sensoren optimieren die Abfallsammlung und die Luftverschmutzungskontrolle, während ein WLAN-fähiges Netzwerk alte Telefonzellen ersetzt und die Konnektivität verbessert. Predictive Policing, das durch Satellitenbilder-Live-Apps unterstützt wird, hilft der Polizei, Verbrechen effektiver zu verhindern.

4. London: Intelligente Infrastruktur und Konnektivität

Londons Smart-City-Plan integriert Live-Satellitenbilder mit 5G-Netzwerken, optimiert den öffentlichen Nahverkehr und fördert nachhaltige Infrastruktur. Ikonische Straßenlaternen dienen nun als Ladestationen für Elektrofahrzeuge und als Sensorknotenpunkte, die den Verkehrsfluss und das Energiemanagement verbessern. Die Civic Innovation Challenge der Stadt fördert durch Technologie-Startups neue urbane Lösungen.

5. Copenhagen: Intelligentes urbanes Leben

Kopenhagen verwendet Online-Satellitenbilder in Echtzeit zur Steuerung von Verkehr, Luftqualität und Energieverbrauch. Seine intelligenten Verkehrssysteme, die mit Echtzeitdaten von Sensoren und Live-Satellitenbildern integriert sind, optimieren den öffentlichen Nahverkehr und das Parkraummanagement. Die von MIT unterstützte smarte Fahrradinitiative der Stadt fördert zusätzlich eine umweltfreundliche Mobilität.

Durch den Einsatz von Live-Satellitenbildern und datengetriebenen Innovationen zeigen diese Städte, wie Smart-Technologien die urbane Zukunft gestalten.

Die Zukunft Der Smart Cities: Eine High-Tech-urbane Revolution

Die Zukunft der Smart Cities wird durch nahtlose Technologieintegration, Nachhaltigkeit und datengestützte Verwaltung geprägt sein. Da bis 2050 voraussichtlich 66 % der Weltbevölkerung in Städten leben werden, setzen Stadtplaner zunehmend auf Echtzeit-Satellitenbilder und IoT-Netzwerke, um Ressourcen effizient zu verwalten.

Die Satellitentechnologie wird eine entscheidende Rolle in der städtischen Entwicklung spielen und mit Live-Satellitenbildern Umweltveränderungen, Infrastrukturprojekte und Verkehrsflüsse in Echtzeit überwachen. Diese Erkenntnisse ermöglichen eine vorausschauende Stadtplanung, reduzieren Staus und optimieren den Energieverbrauch.

Bis 2025 werden Smart Cities ihre Nutzung aktueller Live-Satellitenbilder für Katastrophenprävention, Umweltüberwachung und intelligente Verkehrssysteme weiter ausbauen. Globale Initiativen – von Amsterdams IoT-gesteuerter Abfallwirtschaft bis hin zur Elektrofahrzeug-Infrastruktur in San Francisco – zeigen, wie Technologie das städtische Leben verändert.

Mit Fortschritten in der Live-Satellitenbild-Technologie und KI-gestützten Analysen werden Smart Cities zunehmend anpassungsfähiger, inklusiver und widerstandsfähiger – und damit eine neue Ära nachhaltiger urbaner Entwicklung einläuten.

Food Logging per KI – Kalorien einfach per Foto zählen

Food Logging mit der Zepp App ermöglicht eine schnelle Bewertung der konsumierten Mahlzeiten in Bezug auf Kalorien, Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Die Analysen basieren auf fortschrittlichen KI-GPT-4o-Algorithmen und helfen (nicht nur) SportlerInnen, Ernährung und Training aufeinander abzustimmen.

Und so geht’s:

  • Mahlzeit aus der Zepp-App heraus fotografieren.
    Alternativ können Beschreibungen manuell eingegeben werden.
  • Die neue Zepp App-Funktion „Essen“ berechnet automatisch die Menge und den Nährwert der jeweiligen Mahlzeit.
  • Anhand der KI-basierten Analysen und Empfehlungen können Ernährung und Sportprogramm ideal aufeinander abgestimmt werden.

Top für SportlerInnen: Die Zepp App zeigt nicht nur grundsätzliche Ernährungstrends und -gewohnheiten an, sondern auch Kaloriendefizit oder -überschuss nach dem Training. Dadurch können Menschen, die beispielsweise extreme Kraft- oder Ausdauersportarten (z.B. HYROX, Laufen, Radfahren) betreiben, ihr Gewicht besser kontrollieren und falls nötig sicher reduzieren oder erhöhen. Je nach persönlichem Ziel liefert die Zepp App Vorschläge oder Benachrichtigungen, die beispielsweise vor einer zu kalorienreichen Ernährung warnen.

Die kostenfreie Funktion läuft ab jetzt in der Zepp App, die auch die Trainings- und Erholungsdaten von Amazfit Sportuhren und Smart Rings erhebt und analysiert. Alle Daten aus Alltag, Sport und Regenration fließen auf der Plattform zusammen. Sie liefert das Zepp Health Ökosystem seinen UserInnen ein ganzheitliches Bild.

 

68 neue Genossenschaften im Jahr 2024 – Energiegenossenschaften boomen weiter

68 genossenschaftliche Neugründungen im Jahr 2024 zeigen die unveränderte Attraktivität der genossenschaftlichen Rechtsform. Dies teilte jetzt der Genoverband e. V. zum Auftakt des Internationalen UN-Jahres der Genossenschaften mit.

Der Genossenschaftsverband ist Prüfungs- und Betreuungsverband für seine 2.600 Genossenschaften in 14 Bundesländern (ausgenommen Bayern und Baden-Württemberg) und begleitet sie auch bei der Gründung. Verbandsvorstand Peter Götz sagte: „Genossenschaften stehen für nachhaltiges Wirtschaften, Selbsthilfe und Mitbestimmung. Wir sind stolz auf die Vielzahl an Neugründungen in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen. Unternehmen und Kommunen, aber auch Bürgerinnen und Bürger nutzen die Genossenschaften, um gemeinsame Ideen umzusetzen und ihre Regionen zu stärken.“

29 der genossenschaftlichen Newcomer, also 43 Prozent, sind Energiegenossenschaften, die zeigen, wie vor Ort ökologisch Energie gewonnen werden kann. Weitere Neugründungen sind Genossenschaften der Infrastruktur und Nahversorgung, unter anderem Dorfgaststätten, -kneipen und -läden (9), Wohnungsgenossenschaften (5) sowie eine Genossenschaft, die in Neumünster die hausärztliche Versorgung sicherstellen will. Zusätzliche 24 Genossenschaften wurden in den unterschiedlichsten Branchen gegründet und spiegeln die Vielfalt von Genossenschaften wider. Dazu gehören unter anderem zwei landwirtschaftliche Genossenschaften, die Landwirtschaft Schulze-Dogelin eG in Brandenburg und die Bio-Molkerei eG in Thüringen. In NRW ist die Bürgerwald Münsterland eG an den Start gegangen, die mit Bürgerbeteiligung Waldflächen naturnah bewirtschaften will, aber auch Auf Schalke eG, die erste Fördergenossenschaft eines Fußballprofi-Vereins im Bundesland. In Berlin hat sich beispielsweise die Buchgenossenschaft Hennwack eG gegründet, die ein alteingesessenes Buchantiquariat übernommen hat und plant, es mit einer modernen Buchhandlung und Leseevents zu kombinieren.

Beim Gründungsengagement gab es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern: An der Spitze der Neugründungen liegt Nordrhein-Westfalen mit 29 neuen Genossenschaften, gefolgt von Niedersachsen mit neun Genossenschaften und Hessen und Berlin mit sieben beziehungsweise sechs Genossenschaften. Weitere Genossenschaften unterschiedlichster Branchen verteilen sich auf die beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz (4) und Schleswig-Holstein (4). In den ostdeutschen Bundesländern wurden insgesamt neun Genossenschaften gegründet (Sachsen 3, Thüringen 3, Sachsen-Anhalt 2, Brandenburg 1.)

Mit den Neugründungen von Energiegenossenschaften setzte sich 2024 der Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Energiegenossenschaften ermöglichen die aktive Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern wie auch von Kommunen und Unternehmen an der Energiewende. Gemeinschaftlich setzen sie sich in ihrer Heimat für die Energiewende ein und betreiben in bundesweit rund 950 Energiegenossenschaften mit 220.000 Mitgliedern Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung. “Eine erfolgreiche Energiewende kann nur mit aktiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gelingen“, betonte Verbandsvorstand Peter Götz. “Denn Energiegenossenschaften sorgen mit ihrem demokratischen Beteiligungsmodell für eine zielgerichtete und erfolgreiche Umsetzung der Gemeinschaftsaufgabe Energiewende.“

Die Vielseitigkeit der Energiegenossenschaften ist groß und reicht von Solarstromanlagen und Blockheizkraftwerken bis hin zu Windkraftanlagen und innovativen Wärmenetzen. Darüber hinaus sind Energiegenossenschaften auch als Versorgungsunternehmen tätig und beliefern ihre Mitglieder und Kunden mit Strom und Gas, teilweise betreiben sie sogar das lokale Stromnetz. Vielerorts tragen sie die Energiewende auch in andere Branchen und bieten beispielsweise Glasfaserausbau sowie Ladeinfrastrukturen für E-Autos und Carsharing an.

Informationen zu Genossenschaftsgründungen unter:

Informationen zur Gründung | Genoverband e.V.

 

Reiseverhalten der Deutschen: Wann wird gebucht, und wohin wird es gehen?

 

Ergebnisse

Etwa jeder zehnte Bundesbürger entscheidet sich spontan für ein Urlaubsziel und bucht Last-Minute Reisen. Junge Erwachsene zeigen die mit Abstand höchste Affinität, kurzfristig auf Angebote zu reagieren, während in allen anderen Lebensphasen stärker auf Planungssicherheit gesetzt wird.

 

Gründe

Last-Minute Reisen erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie eine hohe Flexibilität ermöglichen. Spontane Entscheidungen erlauben es, kurzfristig auf äußere Umstände wie Wetter, ein langes Wochenende oder Resturlaubstage zu reagieren. Auch der Wunsch nach kurzfristiger Abwechslung und dem schnellen Entfliehen aus dem Alltag macht spontane Urlaube attraktiv. Ein weiterer Grund sind die finanziellen Vorteile. Restplätze bei Fluggesellschaften oder Hotels werden oft zu reduzierten Preisen angeboten, was Last-Minute Reisen zu einer kostengünstigen Alternative macht. Für viele ist dieses eine Möglichkeit, auch mit begrenztem Budget interessante Reiseziele zu entdecken.

Für junge Erwachsene sind die genannten Gründe besonders wichtig, weshalb sie ein höheres Interesse zeigen. Kurzfristige Entscheidungen passen gut zu ihrem Lebensstil, der von Unabhängigkeit und Spontaneität geprägt ist. Sie verfügen über eine hohe Flexibilität im Alltag durch weniger feste berufliche oder familiäre Verpflichtungen und können so „in letzter Minute“ attraktive Ziele zu erschwinglichen Preisen entdecken. Hinzu kommt noch ihre ausgeprägte Experimentierfreude: Sie reagieren spontan auf aktuelle Trends oder Empfehlungen und verbinden Abenteuerlust mit Freiheit.

Trotz all dieser Vorteile entscheiden sich fast neun von zehn Bürgern gegen eine spontane Buchung. Ein zentraler Grund hierfür ist die fehlende Planungssicherheit. Wer kurzfristig bucht, hat weniger Zeit, sich auf die Reise vorzubereiten, was organisatorische Herausforderungen mit sich bringt. Auch fehlt die Vorfreude, die bei langfristiger Planung entsteht und für viele Reisende ein wichtiger Bestandteil des Urlaubserlebnisses ist. Ein weiterer Nachteil besteht in der eingeschränkten Auswahl. Beliebte Reiseziele oder Unterkünfte sind bei kurzfristigen Buchungen häufig bereits ausgebucht. Entsprechend müssen Kompromisse eingegangen und sich mit Alternativen zufriedengeben werden, die möglicherweise nicht den ursprünglichen Vorstellungen entsprechen. Zusätzlich kann der spontane Charakter von Last-Minute Reisen unnötigen Druck erzeugen. Die Suche nach passenden Angeboten innerhalb kurzer Zeitfenster führt oft zu Stress bei der Reiseplanung. Langfristigere Planungen bleiben daher für viele Bundesbürger die bevorzugte Option, um den Urlaub entspannt und nach individuellen Wünschen gestalten zu können.

 

Prognose

Last-Minute Reisen werden auch in Zukunft eine Option für Kurzentschlossene bleiben, jedoch wird ihre Bedeutung durch technische und wirtschaftliche Entwicklungen neu definiert. Anbieter werden datenbasierte Systeme nutzen, um Auslastungen präziser zu berechnen und Preise noch dynamisch anzupassen. Hierdurch wird es frühzeitig möglich sein aufzuzeigen, welche Angebote verfügbar sind und zu welchen Konditionen gebucht werden kann.

Durch die Einführung dynamischer Preismodelle steuern Anbieter so ihre Kapazitäten effizienter. In Zeiten schwacher Nachfrage sinken die Preise gezielt, um kurzfristig mehr Buchungen zu generieren. Gleichzeitig erhöhen sich die Preise in stark nachgefragten Zeiträumen, wodurch spontane Reisen weniger attraktiv werden. Hierdurch werden Last-Minute-Angebote nicht mehr nur als Schnäppchen wahrgenommen, sondern hängen stärker von der aktuellen Marktlage ab.

Für Reisende und Anbieter ergeben sich hierdurch Vorteile: Eine optimierte Steuerung der Kapazitäten verbessert nicht nur die Auslastung, sondern steigert auch die Wirtschaftlichkeit der Tourismusbranche. Reisende profitieren von einer größeren Transparenz bei der Preisgestaltung, was ihnen eine informierte Entscheidung ermöglicht.

Den Podcast finden Sie unter:
https://spaeter-war-alles-besser-der-zukunftspodcast.podigee.io/

www.stiftungfuerzukunftsfragen.de

Wie Künstliche Intelligenz die Zukunft der Weiterbildung verändert

Gastbeitrag von Peter Gzela, Regional Marketing Lead bei GetResponse.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert zahlreiche Branchen – und auch die Weiterbildung bleibt davon nicht unberührt. Von personalisierten Lernpfaden bis hin zu automatisierten Schulungssystemen: KI ermöglicht effizientere, flexiblere und individuell zugeschnittene Lernprozesse. Doch wie genau beeinflusst sie die Art und Weise, wie wir uns fortbilden? Welche Chancen entstehen für Unternehmen und Einzelpersonen?

KI verändert den Lernbetrieb grundlegend

Schon heute sind KI-Technologien in vielen Bildungsbereichen im Einsatz. Ob an Schulen, Universitäten oder in der beruflichen Weiterbildung – KI sorgt für eine flexiblere, individuellere und effizientere Wissensvermittlung. Besonders in den folgenden Bereichen ist die Veränderung bereits spürbar:

Hausaufgaben und Korrekturen

Lernende greifen zunehmend auf KI-gestützte Schreibprogramme zurück, um Hausaufgaben zu verbessern oder sogar vollständig erstellen zu lassen. Lehrkräfte nutzen im Gegenzug KI-Tools zur automatisierten Bewertung von Aufgaben, was ihnen wertvolle Zeit spart. Diese Entwicklung wirft auch ethische Fragen auf: Wie wird sichergestellt, dass Lernende den Stoff wirklich beherrschen und nicht nur KI-generierte Lösungen abgeben?

Aufsätze und Prüfungen

Das Schreiben von Aufsätzen ist ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung – doch durch KI-Programme wie ChatGPT wird dies zunehmend infrage gestellt. Während einige Bildungseinrichtungen strenge Regeln zum Einsatz solcher Tools aufstellen, setzen andere gezielt auf KI, um Studierende beim wissenschaftlichen Arbeiten zu unterstützen.

Gleichzeitig erleichtert KI die Prüfungskorrektur, indem sie beispielsweise Multiple-Choice-Tests automatisch auswertet oder sogar Argumentationsstrukturen in Texten analysiert.

Tests und adaptive Lernsysteme

Viele Online-Kurse nutzen bereits KI, um Tests individuell auf die Lernfortschritte der Teilnehmenden anzupassen. Adaptive Lernsysteme erkennen, welche Themen eine Person besonders gut oder schlecht beherrscht, und passen den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben entsprechend an. Diese Technik macht das Lernen effizienter, da keine starren Lehrpläne mehr notwendig sind.

Peter Gzela betont: „KI revolutioniert die Weiterbildung durch personalisierte Lernwege, mehr Flexibilität und bessere Zugänglichkeit.“

 

Personalisierung: Lernen nach Maß

Einer der größten Vorteile von KI in der Weiterbildung ist die Möglichkeit, individuelle Lernpfade zu gestalten. So setzen bereits heute viele E-Learning-Plattformen auf adaptive Lernsysteme. Statt eines starren Lehrplans analysieren intelligente Algorithmen das Verhalten der Lernenden, erkennen Stärken und Schwächen und passen die Inhalte automatisch an. Dadurch wird nicht nur der Lernerfolg verbessert, sondern auch die Motivation gesteigert.

Beispielsweise passen sich Kurse je nach Fortschritt der Teilnehmenden an, virtuelle Tutoren geben gezielte Hilfestellungen und Prüfungen werden von KI ausgewertet, um individuelles Feedback zu liefern. Personalisierte Lernangebote können die Abschlussquote von Kursen deutlich erhöhen. Diese Entwicklungen haben nicht nur für Lernende Vorteile. Auch Unternehmen und Einzelpersonen profitieren davon, indem sie maßgeschneiderte Online-Kurse anbieten und mit E-Learning Geld verdienen.

Mehr Flexibilität und Zugänglichkeit durch KI

KI sorgt außerdem für einen barrierefreien Zugang. Automatische Übersetzungen ermöglichen es, dass Inhalte weltweit genutzt werden können, und smarte Assistenzsysteme unterstützen Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen.

Besonders ist das Konzept des On-Demand-Lernens: Anstatt an feste Kurszeiten gebunden zu sein, können Lernende ihre Weiterbildung flexibel in den Alltag integrieren. Dies ist insbesondere für Berufstätige, vielbeschäftigte Menschen oder Unternehmen von Vorteil, die ihre Mitarbeitenden effizient schulen möchten.

Doch nicht nur große Unternehmen setzen auf KI-gestützte Weiterbildungen. Auch Coaches und Trainer nutzen digitale Plattformen, um Online-Kurse zu erstellen und zu vermarkten. In Verbindung mit Marketing-Automatisierung lassen sich so skalierbare Geschäftsmodelle entwickeln.

Gamification: Wenn Lernen zum Erlebnis wird

Ein weiterer Trend in der Weiterbildung ist die Verknüpfung von KI mit Gamification-Elementen. Spielerische Elemente wie Punktesysteme, Ranglisten oder Belohnungen steigern nachweislich die Motivation. Ein Beispiel hierfür sind Sprachlern-Anbieter wie Duolingo: Die App analysiert das Verhalten der Nutzenden und passt Schwierigkeitsgrade automatisch an. Gleichzeitig werden Fortschritte durch spielerische Herausforderungen belohnt.

Auch in der Unternehmensweiterbildung findet Gamification Anwendung. Besonders interaktiv sind Virtual-Reality-Trainings, bei denen KI reale Szenarien simuliert – etwa in der Luftfahrt oder Medizin. Durch KI-gestützte Analysen lassen sich die Erfolge der Lernenden in Echtzeit messen und gezielt optimieren.

Eine E-Learningstudie der Firma Getresponse ermittelte, welche Funktionen die Befragten als besonders hilfreich für eine optimale Lernerfahrung bewerteten. Dazu zählten neben Video-Lektionen und der Messung des Fortschritts, auch interaktive Quizze, Diskussions-Foren und DIY-Aufgaben.

 

Für eine optimale Lernerfahrung bevorzugen die Nutzenden verschiedene Funktionen (© getresponse.com).

Herausforderungen und ethische Fragen

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen: Einer der größten Kritikpunkte ist der Datenschutz. KI-gestützte Lernsysteme sammeln eine Vielzahl an Informationen über die Nutzenden. Unternehmen und Bildungseinrichtungen müssen daher sicherstellen, dass diese Daten sicher verarbeitet und nicht missbraucht werden.

Ein weiteres Problem ist die Gefahr von algorithmischen Verzerrungen (Bias). Wenn KI-Systeme auf unausgewogenen oder voreingenommenen Datensätzen trainiert werden, können sie unbewusst bestehende Diskriminierungen verstärken. Dies kann sich negativ auf die Lernerfahrung auswirken – insbesondere, wenn KI in Bewerbungstests oder Eignungsprüfungen zum Einsatz kommt.

Zudem sollte der Faktor Mensch nicht völlig ersetzt werden. KI kann zwar viele Prozesse effizienter gestalten, doch der persönliche Austausch mit Lehrkräften oder Trainern bleibt in vielen Bereichen essenziell.

KI revolutioniert die Weiterbildung

KI revolutioniert die Weiterbildung durch personalisierte Lernwege, mehr Flexibilität und bessere Zugänglichkeit. Unternehmen profitieren von effizienteren Schulungen und motivierenden Gamification-Elementen. Dennoch bleiben ethische und Datenschutzfragen zentral. KI ersetzt keine Lehrkräfte, sondern dient als unterstützendes Werkzeug. Richtig eingesetzt, bietet sie enorme Vorteile für individuelles Lernen und neue Geschäftsmöglichkeiten.

Über unseren Autor:

Peter Gzela ist Regional Marketing Lead bei GetResponse. Seit ca. 25 Jahren kümmert er sich um die Entwicklung und den Vertrieb von Online-Produkten und kann auf eine solide Berufserfahrung mit SaaS-Angeboten zurückgreifen. Seit 2011 gehört er zur GetResponse-Familie, wo seine Reise in der Produktentwicklung begann. Seit mehreren Jahren kümmert er sich um die Markenbekanntheit von GetResponse in den DACH-Ländern und koordiniert darüber hinaus Marketingaktivitäten in weiteren ausgewählten europäischen Ländern. Peters Fachgebiet sind E-Mail-Marketing, Lead Generation und Brand Awareness Kampagnen. Peter ist Ansprechpartner für alle Themen rund um E-Learning, E-Mail Marketing und Unternehmenswachstum.

Weitere Infos unter:
getresponse.com

Boom in der Beauty-Industrie: Warum sich immer mehr Menschen unters Messer legen

Gastbeitrag von Dr. med. Martin Kürten:

Die Beauty-Industrie erlebt weltweit einen rasanten Aufschwung – und Deutschland ist keine Ausnahme. Schönheitsoperationen und minimalinvasive Behandlungen sind längst kein Tabuthema mehr. Doch welche Faktoren treiben diesen Trend an? Und wie entwickelt sich die Branche im internationalen Vergleich?

Die Zahlen sprechen für sich: Wie stark wächst die Schönheitsbranche?

Der Markt für ästhetische Eingriffe boomt weltweit. Laut der International Society of Aesthetic Plastic Surgery (ISAPS) wurden im Jahr 2023 über 34 Millionen Schönheitsoperationen und minimalinvasive Behandlungen durchgeführt – 5 Jahre zuvor waren es noch knapp über 23 Millionen Eingriffe.

In Deutschland hat sich die Branche ebenfalls dynamisch entwickelt. Zwischen 2019 und 2023 stieg die Nachfrage nach ästhetischen Eingriffen um rund 15 %. Besonders gefragt sind nicht invasive Behandlungen wie Botox und Hyaluron. Auch werden hierzulande jährlich mehr als 500.000 operative Eingriffe vorgenommen, wobei die am häufigsten gewählten Maßnahmen Augenlidstraffungen, Nasenkorrekturen und Fettabsaugungen sind.

Dr. med. Martin Kürten erläutert: „Die Schönheitsbranche steht nie still. Während klassische Eingriffe weiterhin gefragt sind, zeichnen sich neue Entwicklungen ab, die den Markt in den kommenden Jahren prägen werden. Besonders auffällig ist der zunehmende Fokus auf sanfte, nicht invasive Methoden, präventive Ästhetik und personalisierte Behandlungen.“

 

Warum wächst die Nachfrage nach Schönheitsoperationen?

Der starke Anstieg an ästhetischen Eingriffen lässt sich auf verschiedene gesellschaftliche und technologische Entwicklungen zurückführen. Zum einen spielt die steigende Akzeptanz eine Rolle. Während Schönheitsoperationen früher oft als oberflächlich betrachtet wurden, gelten sie heute als legitimes Mittel zur Selbstoptimierung. In vielen Fällen geht es weniger um drastische Veränderungen, sondern darum, kleine Makel zu korrigieren oder den Alterungsprozess zu verlangsamen.

So ergab eine Studie zu Schönheitsoperationen und -behandlungen der Fort Malakoff Klinik in Deutschland, dass die gesellschaftliche Akzeptanz sowie die Erfahrung mit Schönheitsbehandlungen gestiegen sind. Demnach hat etwa die Hälfte der Befragten Bekannte mit Erfahrungen mit Schönheitsbehandlungen. Besonders jüngere Generationen kennen jemanden, der eine Behandlung oder OP durchführen ließ..

 

 

Etwa 2 Drittel der befragten Personen unter 40 kennen jemanden, der “etwas machen hat lassen”.   (© malakoff-klinik.de)

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die zunehmende Sichtbarkeit ästhetischer Behandlungen in den sozialen Medien. Plattformen wie Instagram und TikTok setzen neue Schönheitsstandards und beeinflussen insbesondere junge Menschen. Prominente und Influencer machen Werbung und sprechen mittlerweile offen über ihre Eingriffe, was dazu beiträgt, dass der Wunsch nach „Perfektion“ in der Gesellschaft weiter wächst.

Nicht zuletzt haben Fortschritte in der Medizin die Attraktivität von Schönheitsoperationen erhöht. Moderne Techniken ermöglichen risikoärmere, schnellere Eingriffe mit kürzeren Erholungszeiten. Besonders minimalinvasive Behandlungen wie Botox oder Filler sind beliebt, da sie ohne chirurgischen Eingriff auskommen und nur wenige Minuten dauern.

Die beliebtesten Schönheitsbehandlungen weltweit

Laut der ISAPS-Statistik gehören weltweit folgende Eingriffe zu den häufigsten:

  1. Fettabsaugungen
  2. Brustvergrößerungen
  3. Augenlidstraffungen
  4. Nasenoperationen
  5. Facelifts und Faltenbehandlungen

Auch die Kombination verschiedener Methoden wird immer beliebter: Patienten lassen nicht nur eine einzelne Korrektur durchführen, sondern setzen auf ein ganzheitliches Behandlungskonzept. So werden beispielsweise Fettabsaugungen mit Hautstraffungen kombiniert oder Gesichtsverjüngungen mit minimalinvasiven Methoden ergänzt.

Neue Trends: Wohin entwickelt sich der Beauty-Markt?

Die Schönheitsbranche steht nie still. Während klassische Eingriffe weiterhin gefragt sind, zeichnen sich neue Entwicklungen ab, die den Markt in den kommenden Jahren prägen werden. Besonders auffällig ist der zunehmende Fokus auf sanfte, nicht invasive Methoden, präventive Ästhetik und personalisierte Behandlungen.

Minimalinvasive Techniken auf dem Vormarsch

Viele Patienten wünschen sich natürliche Ergebnisse ohne lange Ausfallzeiten. Deshalb gewinnen minimalinvasive Verfahren immer mehr an Bedeutung. Dazu gehören Fadenliftings, Laserbehandlungen zur Hautverjüngung und Injektionen mit körpereigenen Substanzen wie Eigenblut oder Eigenfett. Beispiele sind sogenannte „Liquid Facelifts” oder das Mikroneedling mit Radiofrequenz.

Präventive Ästhetik: Schönheitserhalt statt Korrektur

Während sich Schönheitsoperationen früher hauptsächlich auf die Korrektur von Alterungserscheinungen konzentrierten, setzen heute viele Menschen auf vorbeugende Maßnahmen. Der Begriff „präventive Ästhetik“ beschreibt diesen Trend: Bereits in jungen Jahren beginnen Patientinnen und Patienten mit Behandlungen, um die Hautalterung möglichst frühzeitig zu verlangsamen.

Ein typisches Beispiel ist das sogenannte „Baby Botox“, bei dem kleinere Mengen Botulinumtoxin gezielt in die Haut injiziert werden, um Mimikfalten vorzubeugen, anstatt sie erst im späteren Alter zu behandeln. Diese Entwicklung spiegelt eine veränderte Einstellung zur Schönheit wider: Statt später aufwendige Eingriffe durchführen zu lassen, setzen viele auf langfristige Pflege und Erhaltung des jugendlichen Aussehens.

Regenerative Verfahren: Die Zukunft der ästhetischen Medizin

Ein weiterer zukunftsweisender Trend sind regenerative Schönheitsbehandlungen, die körpereigene Substanzen nutzen, um die Hautalterung zu verlangsamen oder geschädigtes Gewebe zu regenerieren. Hierzu zählen:

  • Behandlungen mit Eigenfett (Lipofilling): Fettzellen werden aus dem Körper entnommen, aufbereitet und zur Faltenunterspritzung oder zur Brustvergrößerung ohne Implantate verwendet.
  • PRP-Therapie (Vampir-Lifting): Das mit Blutplättchen angereicherte Plasma aus dem eigenen Blut wird in die Haut injiziert, um Zellregeneration und Kollagenbildung anzuregen.
  • Stammzellenforschung: In ersten Studien wird untersucht, wie Stammzellen zur Hautverjüngung oder sogar zum Wiederaufbau von geschädigtem Gewebe genutzt werden können.

Diese Methoden versprechen langfristige Ergebnisse, da sie die körpereigenen Reparaturmechanismen anregen, anstatt nur vorübergehende ästhetische Korrekturen vorzunehmen.

Nachhaltigkeit in der Schönheitschirurgie

Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein Thema in der Mode- oder Lebensmittelbranche – auch die Schönheitsindustrie entwickelt zunehmend umweltfreundliche Lösungen. Immer mehr Kliniken setzen auf biologisch abbaubare Filler, vegane Pflegeprodukte und CO₂-neutrale Operationsmethoden.

Darüber hinaus gewinnt der bewusste Umgang mit Schönheitsbehandlungen an Bedeutung. Während früher oft extreme Veränderungen angestrebt wurden, liegt der Fokus heute verstärkt auf natürlich aussehenden Ergebnissen.

Individualisierung gewinnt an Bedeutung

Ein entscheidender Wandel in der Schönheitschirurgie ist die Personalisierung der Eingriffe. Früher gab es standardisierte Schönheitsideale, heute setzen Ärzte zunehmend auf maßgeschneiderte Lösungen, die sich an der individuellen Anatomie und den persönlichen Wünschen der Patienten orientieren.

Viele Fachärzte sprechen deshalb nicht mehr von „Schönheitsoperationen“, sondern von ästhetischer Medizin, die die natürliche Schönheit betont und subtil optimiert. Besonders in Asien und Europa gewinnt dieser Ansatz an Bedeutung, während in den USA weiterhin auffälligere Ergebnisse gefragt sind.

Fazit: Schönheit als Lifestyle-Trend

Schönheitsoperationen sind längst keine Randerscheinung mehr. Besonders minimalinvasive Eingriffe boomen. Die Zahlen zeigen deutlich: Der Trend zur ästhetischen Selbstoptimierung wird sich weiter fortsetzen. Schönheit ist längst nicht mehr nur ein Ideal – sie ist ein Markt mit enormem Potenzial, wobei die Grenzen zwischen Medizin, Wellness und Kosmetik zunehmend verschwimmen.

 

Über unseren Autor:
Dr. med. Martin Kürten ist ein renommierter Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie und fungiert als Leiter der chirurgischen Abteilung der Fort Malakoff Klinik in Mainz. Seine fundierte Ausbildung und langjährige Praxiserfahrung bilden die Grundlage seines umfassenden Fachwissens, das sich besonders in den Bereichen Brust-, Nasen- und Gesichtschirurgie auszeichnet.

Neuer Leitfaden erleichtert ausländischen Geschäftsleuten das Arbeiten und Leben in China

Frankfurt, 17.03.2025 – Das chinesische Ministerium für Handel hat in Zusammenarbeit mit relevanten Behörden die neueste Ausgabe des „Leitfadens für ausländische Geschäftsleute zum Arbeiten und Leben in China“ (2025-Edition) veröffentlicht. Diese aktualisierte Version soll internationalen Fachkräften und Unternehmern eine erleichterte Orientierung bei ihrem Aufenthalt in China bieten.

Der Leitfaden beinhaltet umfassende Informationen und Tipps zu Themen wie Aufenthaltsregistrierung, SIM-Karten, Bankkonten, Mobil- und Bargeldzahlungen, Visumverlängerung, Arbeitserlaubnis, Sozialversicherung und Steuerpflichten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf neuen Regelungen zu visafreien Transitaufenthalten und zur Verwendung des „Mainland Travel Permit“ für nicht-chinesische Einwohner Hongkongs und Macaus.

Mit der steigenden Zahl internationaler Fachkräfte in China wurde der Leitfaden entsprechend den aktuellen Entwicklungen aktualisiert, um einen reibungslosen Geschäftsbetrieb und eine verbesserte Lebensqualität für ausländische Experten zu gewährleisten. „China setzt sich dafür ein, ein offenes und geschäftsfreundliches Umfeld für internationale Talente zu schaffen“, erklärte ein Sprecher des Ministeriums für Handel.

Der neue Leitfaden steht ab sofort in englischer Sprache zur Verfügung und kann auf den offiziellen Webseiten der beteiligten Ministerien abgerufen werden. Außerdem ist er auch auf der Website von China Tourism zu finden.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Webseite des Ministeriums für Handel oder kontaktieren Sie die zuständigen Behörden.

Zur Weiterbildung steht der Reisebranche 2025 das E-Learning-Programm „China Travel Course“ und

die „Nihao China“- Podcastreihe zur Verfügung.

 

Fremdenverkehrsamt der VR China:

Fremdenverkehrsamt der VR China

Ilkenhansstraße 6

60433 Frankfurt am Main

Tel: 069 – 52 01 35

Fax: 069 – 52 84 90

E-Mail: info@china-tourism.de

Internet: www.china-tourism.de

 

Die digitale Bedrohung: Neue Strategien für die Cybersicherheit in deutschen Unternehmen

Gastbeitrag von Ingo Lalla, Vorstand Vertrieb und Marketing SpaceNet AG

 

Dass Daten das neue Gold darstellen und digitale Infrastrukturen das Rückgrat der modernen Wirtschaft bilden, ist heute so wahr wie nie. Doch gleichzeitig werden in der Digitalisierung immer stärker digitale Königreiche und Kolonien sichtbar. Die EU verliert dabei zunehmend an Einfluss und wird abhängiger von externen Technologien. Das sieht man besonders beim Thema KI: Während wir in Europa noch regulieren, treiben andere Nationen die Entwicklung mit Hochdruck voran. Den technologischen Rückstand, insbesondere bei KI-Chips, werden wir nicht mehr aufholen – und das, bevor KI überhaupt in ihrer vollen Dimension angekommen ist.

Die erschreckende Realität der Cyberbedrohungen: 267 Milliarden Euro Schaden pro Jahr, allein in Deutschland

Die Zahlen sind brutal: Acht von zehn Unternehmen in Deutschland wurden in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cyberangriffen – eine unfassbare Quote. Der wirtschaftliche Schaden? Satte 267 Milliarden Euro. Und doch wird IT-Sicherheit in vielen Unternehmen weiterhin als reines IT-Problem abgetan, statt als existenzielle Bedrohung betrachtet.

Ingo Lalla betont: „Die Macht von Cyberangriffen nimmt zu: Vom einfachen Script Kiddie über professionelle Cyberkriminelle bis hin zu staatlich gesteuerten Angreifern.“

 

Die geopolitische Lage verschärft die Bedrohungslage zusätzlich. Die transatlantische Partnerschaft, die für Technologie und Sicherheit essenziell ist, zeigt Risse – ein klares Commitment bleibt aus. Parallel intensiviert sich der Austausch zwischen den USA und Russland. Die Konsequenz: Wir werden erleben, dass Angriffe auf die EU in Stärke und Frequenz zunehmen. Cyberangriffe erfolgen meist seriell, weil Ressourcen begrenzt sind. Ein aktuelles Beispiel ist die jüngste Angriffswelle auf ÖPNV-Gesellschaften – eine Bedrohung, die wir bei SpaceNet für unsere Kunden erfolgreich abgewehrt haben.

Von Script Kiddies bis zu staatlich gesteuerten Angriffen: Die Eskalationsspirale von Cyberbedrohungen

Die Macht von Cyberangriffen nimmt zu: Vom einfachen Script Kiddie über professionelle Cyberkriminelle bis hin zu staatlich gesteuerten Angreifern. Es dürfte klar sein, wie die Ressourcenverteilung für diese Gruppen aussieht – mit dramatischen Folgen für Unternehmen und kritische Infrastrukturen.

Claudia Plattner, Chefin des Bundesamts für IT-Sicherheit, beschreibt treffend die aktuelle Entwicklung im Handelsblatt: „Wir sehen eine regelrechte Angreifer-Industrie.“ Sie warnt vor immer raffinierteren Angriffsmethoden, die sich systematisch professionalisieren und den Akteuren enorme Ressourcen zur Verfügung stellen. Dabei spiele ein sogenanntes „Russian Playbook“ eine zentrale Rolle, das Muster für groß angelegte Cyberattacken liefere.

 

 

Ein weiteres Beispiel ist der Angriff im Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz, über den der Bayerische Rundfunk berichtete. Prorussische Hacker griffen Behörden an – ein gezieltes politisches Signal. Diese Entwicklungen zeigen, dass Cybersicherheit nicht nur ein technisches Thema ist, sondern eine geopolitische Dimension hat.

Datensouveränität: Warum amerikanische Anbieter keine Garantie sind

Ein Punkt, der oft übersehen wird, ist die Datensouveränität. Viele Unternehmen vertrauen ihre Daten amerikanischen Anbietern an – doch angesichts der aktuellen politischen Lage in den USA ist das ein Risiko. Kann ein amerikanischer Anbieter unter den aktuellen geopolitischen Spannungen wirklich garantieren, dass europäische Daten unangetastet bleiben? Wohl kaum. Umso wichtiger ist es, auf unabhängige, starke Partner zu setzen.

Bewährte Sicherheitskonzepte: Security by Design und Zero Trust

Angesichts der Bedrohungslage reicht es nicht mehr, Sicherheit nachträglich „aufzupfropfen“. Ich plädiere klar für ein radikales Umdenken: Security by Design muss der Standard sein, nicht die Ausnahme.

Ich frage mich oft: Warum bauen wir Burgen mit stabilen Mauern, aber digitale Infrastrukturen mit offenen Türen? Der Zero-Trust-Ansatz ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern sollte die neue Normalität sein – denn Vertrauen ist in der digitalen Welt der Feind der Sicherheit.

Cybersicherheit ist Chefsache – doch das Business ignoriert sie

Seitdem Cyberangriffe erstmals im Allianz Risk Barometer aufgetaucht sind, haben sie sich ununterbrochen in den Top 3 der größten Geschäftsrisiken gehalten. Und doch wird das Thema fast ausschließlich in IT-Abteilungen diskutiert. Geschäftsführungen und Vorstände sehen das Thema oft als erledigt an, wenn ein IT-Sicherheitsbeauftragter oder ein CISO installiert ist. Doch das ist ein fataler Trugschluss.

Ich sehe das immer wieder: Wenn ich über IT-Sicherheit spreche, rede ich nicht mit den Business Ownern oder Geschäftsführern, sondern mit IT-Sicherheitsbeauftragten. Doch das reicht nicht! Security muss von Anfang an in die Geschäftsstrategie integriert werden. Wer IT-Sicherheit nicht zur Chefsache macht, handelt fahrlässig.

Innovative Lösungsansätze für umfassende Sicherheit

Die Wahrheit ist: Viele Unternehmen sind mit der Komplexität von Cybersecurity überfordert. Deshalb brauchen wir Managed Security Service Provider (MSSPs), die rund um die Uhr Bedrohungen überwachen und Sicherheitslücken schließen – bevor sie ausgenutzt werden.

  • 360-Grad-Security-Scans – Wissen Sie wirklich, wo Ihre Schwachstellen liegen?
  • 24/7-Überwachung – Cyberkriminelle schlafen nicht, Ihr Schutz sollte es auch nicht.
  • Threat Intelligence – Wer die Taktiken der Angreifer kennt, kann sich besser verteidigen.
  • Cloud Security – Sicherheit endet nicht an der Unternehmensgrenze.
  • Compliance-Management – Wer Datenschutz nicht ernst nimmt, wird es bald teuer bezahlen.

Der Weg in eine sichere digitale Zukunft

Die Bedrohung durch Cyberangriffe wird nicht verschwinden – sie wird sich weiter verschärfen. Unternehmen, die jetzt nicht investieren, werden später einen hohen Preis zahlen.

Ich bin überzeugt: Sicherheit ist kein Kostenfaktor, sondern die Voraussetzung für Innovation und Erfolg. Wer darauf verzichtet, wird nicht nur Opfer von Cyberkriminellen, sondern auch von der eigenen Nachlässigkeit.

Die Bitkom-Studie ist ein Weckruf – aber hören wir wirklich hin? Wer nicht in Cybersicherheit investiert, wird in der digitalen Wirtschaft nicht bestehen. Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen – für die Sicherheit unserer Unternehmen, unserer Wirtschaft und unserer digitalen Zukunft.

 

Über unseren Autor:

Ingo Lalla kommt vom Cyber Security Spezialisten Myra Security, wo er als Vice President Sales DACH für Kunden aus der Finanzindustrie, dem Gesundheitssektor sowie für kritische Dienstleister und den Government-Bereich verantwortlich war.

Bei SpaceNet wird er als Vorstand Vertrieb und Marketing unter anderem den Ausbau der IT-Security-Sparte sowie der neuen Cloud Services der SpaceNet verantworten. Ingo Lalla hat mehr als 20 Jahre nationale und internationale Vertriebserfahrung für digitale Service Provider verschiedener Branchen mit Fokus auf Cyber Security, Cloud Services, Content Distributions Netzwerke und OTT (Over-the-top content).

Zuvor war er Commercial Director bei deltatre, dem führenden Technologie Provider für Sport und Entertainment, Sales Director CEE beim Content Distributor Limelight Networks (jetzt Edgio) und Vice President IPTV & Platform Services bei arvato mobile GmbH.

 

https://www.space.net/

Report: Deutsche Wirtschaft sollte KI als Chance nutzen

 

  • United Interim Wirtschaftsreport 2025: Künstliche Intelligenz als Schlüssel zu mehr Wachstum
  • Zehn der renommiertesten Interim Manager zeigen auf, wie die deutsche Wirtschaft durch KI aus der Krise finden kann: Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz, Eckhart Hilgen­stock, Jane Enny van Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz Zuerl

Berlin, März 2025 – Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Game Changer für alle Bereiche der Wirtschaft, deren massive Auswirkungen häufig noch unterschätzt wird. Zu diesem Schluss gelangt der „Wirtschafts­­report 2025“ der Management-Community United Interim (www.unitedinterim.com). Bei den Autoren des Berichts handelt es sich um zehn der renommiertesten Interim Manager, die selbst schon bei zahlreichen KI-Einführungsprojekten mitgewirkt haben: Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane Enny van Lam­balgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz Zuerl.

Als Führungskräfte auf Zeit werden die Management-Experten für mehrere Monate in Unternehmen geholt, um Projekte durchzuführen. Sie verfügen daher über deutlich mehr Erfahrung als angestellte Manager, die in der Regel nur einige wenige Jobwechsel im Laufe ihrer Karriere durchleben. Für den Report wurden 550 Interim Manager befragt. Die zehn Autoren haben die Umfrage konzipiert und die Ergebnisse analysiert. „Es gibt wohl keinen Überblick über den KI-Einsatz in der deutschen Wirtschaft mit mehr Praxisnähe“, ist Studienleiter Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer von United Interim, überzeugt.

Kurzfristiger Return on Invest für KI-Projekte

Im Report und vor allem in den Köpfen der Top 10 Interim Manager wimmelt es von praxisnahen Tipps zur KI-Einführung. So sagt beispielsweise Eckhart Hilgenstock: „Man sollte ein KI-Projekt nur dann starten, wenn es einen Break-Even innerhalb von anderthalb Jahren verspricht.“ Das sehen auch 28 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Kollegen so. 51 Prozent räumen immerhin eine maximale Frist von drei Jahren ein. „Die langfristige Perspektive, die bei den meisten IT-Projekten angesagt ist, lohnt sich bei KI aufgrund der raschen Entwicklung derzeit jedenfalls nicht“, erklärt Ulvi Aydin.

„Das stellt keine Empfehlung für einen Blindflug dar“, stellt Jane Enny van Lambalgen klar. So raten 88 Prozent der befragten Interim Manager zu einer frühzeitigen Zielfestlegung bei der KI-Einführung im Unternehmen. Für 80 Prozent (Mehrfachnennungen waren erwünscht) steht die Definition der Anwendungsfälle im Vordergrund – und diese sollten sich kurzfristig lohnen. 79 Prozent empfehlen den Start mit einem Pilotprojekt, das anhand der Ergebnisse optimiert werden sollte (78 Prozent), bevor es in der Organisation größer ausgerollt wird (55 Prozent). In diesem Zuge sollte ein KI-Team im Unternehmen aufgebaut werden, raten 63 Prozent der Führungskräfte auf Zeit.

„Viele Belastungsfaktoren für die Wirtschaft wie die hohen Energiekosten oder die ausufernde Büro­kratie werden auch unter einer neuen Bundesregierung nicht über Nacht verschwinden“, sagt Dr. Bodo Antonić, „aber die Hebelwirkung von KI ist derart groß, dass sie die negativen Einflüsse zumindest teilweise kompensieren kann.“

KI wird viele Branchen durcheinanderwirbeln

Künstliche Intelligenz wird künftig so selbstverständlich werden wie heute Computer und das Internet, sind 94 Prozent der 550 befragten Interim Manager überzeugt. Dadurch wird die Wirtschaft einen kräftigen Produktivitätsschub erhalten, meinen 90 Prozent der Befragten. Über drei Viertel (76 Prozent) gehen fest vom Entstehen völlig neuer Geschäftsmodelle aus.

„Wir stehen vor einer neuen Welle von Firmengründungen durch innovative Unternehmer, die die KI-Chancen erkennen und so manch eine tradierte Branche durcheinander wirbeln werden“, prognostiziert Ruben Faust. „Das schafft viel Marktdynamik, wird aber den einen oder anderen traditionellen Betrieb, der das KI-Potenzial nicht rechtzeitig erkennt oder nicht umzusetzen vermag, aus der Bahn werfen“, befürchtet Karlheinz Zuerl.

Als typisches Beispiel wird im „Wirtschaftsreport 2025“ von United Interim die Bau- und Immobilien­branche genannt, die mit über 2,5 Millionen Beschäftigen einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Deutschlands darstellt. Dort gilt neben den hohen Rohstoff- und Energiepreisen, dem Fachkräfte­mangel und dem wirtschaftlich schwachen Umfeld die mangelnde Digitalisierung als ein Haupt­hemmnis, sagen 57 Prozent der 550 befragten Interim Manager. Roland Streibich mahnt an: „In der Bau- und Immobilienwirtschaft ließe sich die Produktivität allein durch die Digitalisierung aller Planungs­schritte massiv steigern. Künstliche Intelligenz könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen.“ Klaus-Peter Stöppler, der als Beirat für Baufragen viele Unternehmen begleitet, ergänzt: „Die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen durch KI könnte die Wohnungsnot in Deutschland binnen weniger Jahre beheben. Dazu müssten sich neben der Wirtschaft allerdings auch der Staat, sprich die Bauämter, entsprechend umstellen.“

Roland Streibich weist auch auf die Grenzen von KI hin: „KI kann uns sehr viele nützliche Informationen liefern und uns vieles abnehmen, aber wenn es um kreatives Denken, schnelle Wissensverknüpfungen, das vernetzte Denken und Erkennen von Mustern sowie um spontane Ideen geht, bleibt unser menschliches Gehirn unschlagbar.“

Segen für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft

„Künstliche Intelligenz führt zur Massenarbeitslosigkeit“ lautet ein gängiges Vorurteil, das indes nicht einmal ein Zehntel (8 Prozent) der Interim Manager aufgrund ihrer Praxiserfahrungen in den Betrieben unterschreibt. 60 Prozent gehen davon aus, dass der durch den KI-Boom ausgelöste wirtschaftliche Aufschwung mehr Arbeitsplätze schafft bzw. erhält als durch KI vernichtet werden.

„Der große KI-Kahlschlag wird ausbleiben, aber dennoch werden natürlich viele Arbeitsplätze, insbesondere solche, die durch repetitive Tätigkeiten charakterisiert sind, entfallen“, stellt Jane Enny van Lambalgen klar. Vor allem die sogenannte Sach­bearbeitungsebene wird personell ausgedünnt werden, sind 77 Prozent der Fachleute überzeugt. Aber weit weniger als ein Drittel davon (27 Prozent) geht von Massenentlassungen auf dieser Ebene aus. Im mittleren Management erwartet gut die Hälfte (52 Prozent) der Führungskräfte auf Zeit den Abbau von Hierarchien durch KI, aber lediglich 13 Prozent gehen von schmerzhaften Einschnitten aus. „Der beste Weg, den eigenen Arbeitsplatz zu sichern, besteht darin, sich selbst zum KI-Experten zu entwickeln, statt sich dagegen zu stemmen“, rät Ulvi Aydin.

„Der demografische Faktor verhindert ein Desaster am Arbeitsmarkt durch den großflächigen KI-Einsatz“, analysiert Klaus-Peter Stöppler. „Viele der Baby Boomer stehen kurz vor der Rente und werden dann einfach nicht mehr ersetzt“, ergänzt Roland Streibich. Gleichzeitig mildert Künstliche Intelligenz den Fachkräftemangel ab, haben 77 Prozent der Interim Manager bei Projekteinsätzen in der Wirtschaft festgestellt. Gut ein Drittel (34 Prozent) stuft KI-Anwendungen als Ersatz für nicht vorhandene Fachkräfte als „kritisch“ für die deutsche Wirtschaft ein. „Unternehmen, die KI nicht aktiv nutzen, riskieren den Verlust von Aufträgen. Sie verlieren darüber hinaus auch Geschäft, wenn sie mit digitalisierten Wettbewerbern nicht mehr mithalten können“, sagt Ulf Camehn.

„Im Großen und Ganzen ist der KI-Boom ein Segen für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft“, sind sich die zehn Interim Manager einig. Sie begründen: „Ohne KI würde der demografische Faktor die deutsche Wirtschaft lahmlegen, weil schlichtweg nicht genügend qualifiziertes Personal verfügbar wäre.“

Wichtigste Einsatzgebiete für KI

In welchen Abteilungen und auf welchen Fachgebieten rechnet sich der KI-Einsatz für die Unternehmen am schnellsten und am meisten, wollte Studienleiter Dr. Harald Schönfeld von United Interim von den 550 befragten Interim Managern wissen. An erster Stelle steht dabei mit Abstand die Kunden­kommunikation (Customer Service) mit 66 Prozent Zustimmung. „Mit einem KI-gestützten Kunden­service lassen sich drei Vorteile auf einmal erzielen: Prozesse automatisieren, Effizienz steigern und ein außergewöhnliches Kundenerlebnis kreieren“, erklärt Christian Florschütz, der vor wenigen Wochen von der Dachorganisation Österreichisches Interimmanagement (DÖIM) als „Interim Manager des Jahres 2025“ ausgezeichnet wurde.

Auf dem zweiten Platz beim KI-Einsatz liegen Logistik und Supply Chain Management mit 58 Prozent (Mehr­fach­nennungen waren erwünscht). Den dritten Platz teilen sich Geschäftsprozessoptimierung sowie Einkauf und Beschaffung mit 53 Prozent. Auf dem vierten Rang befinden sich Vertrieb und Marketing (52 Prozent). „Im Vertrieb rechnet sich jedes KI-Projekt binnen eines halben Jahres“, weiß Eckhart Hilgenstock von seinen Projekten zu berichten. An fünfter Stelle stehen Forschung und Entwicklung sowie das Kostenmanagement (Controlling) mit 51 Prozent.

KI-Kampf gegen die Firmokratie

Auf dem sechsten Platz liegt die Produktion (43 Prozent); kurz dahinter kommen die Wettbewerbs­fähigkeit und der Abbau der firmeninternen Bürokratie (42 Prozent). „Die von der Gesetzgebung vorgegebene externe Bürokratie ist von den Unternehmen kaum zu beeinflussen, dafür aber die interne Firmokratie umso mehr – und dabei kann KI eine Schlüsselrolle spielen“, sagt Dr. Bodo Antonić. Die firmeninterne Bürokratie ist häufig ähnlich schlimm wie die externe, meinen mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Interim Manager aufgrund ihrer Praxiserfahrung in den Unternehmen. „Die Unter­nehmen wären gut beraten, sich stärker auf die Kundenseite zu konzentrieren und den internen Verwaltungsapparat zu verschlanken“, rät Christian Florschütz, und stellt klar: „KI hilft bei beiden Aspekten.“

Aufmarsch humanoider KI-Roboter

In der Produktion und Logistik erwarten die Interim Manager den Aufmarsch einer neuen Generation humanoider KI-Roboter. „Durch eine dem Menschen nachempfundene Gestalt sind sie flexibel einsetzbar und können dank Künstlicher Intelligenz autonom handeln“, beschreibt Karlheinz Zuerl, was auf die deutsche Industrie zukommt. Zuerl, von United Interim als „Interim Manager des Jahres 2024“ ausgezeichnet, ist hauptsächlich in Asien aktiv und kennt die „neue KI-Roboterwelt“ schon aus den dortigen Fertigungsstätten. In Fernost wächst nach seinen Beobachtungen der Anteil „menschenfreier Zonen“ in der Produktion rasant an. Der Hintergrund: Sobald die Roboter unter sich sind, können sie mit viel höherer Geschwindigkeit arbeiten als in gemischten Zonen, in denen Sicherheitsbelange der Belegschaft zu berücksichtigen sind.

Ulf Camehn zeigt die Entwicklung auf: „Wer heute noch glaubt, humanoide KI-Roboter seien Zukunftsmusik, unterschätzt die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung. In wenigen Jahren werden sie zum festen Bestandteil nahezu aller Branchen gehören.“ Jane Enny van Lambalgen ergänzt: „Über Leasingmodelle wird diese neue Robotergeneration auch für mittelständische Unternehmen erschwinglich werden, so dass auch der Mittelstand von den enormen Produktivitäts- und Kostenvorteilen dieser Entwicklung profitieren kann“. Ruben Faust ist sicher: „Wir werden in den nächsten Jahren eine neue Welle von Industrie-Startups entstehen sehen, die sich die universelle Einsetzbarkeit der KI-Humanoiden zunutze machen.“

KI im Personalwesen

Beim Personalwesen (Human Ressources, HR) verorten 36 Prozent der Führungskräfte auf Zeit einen schnellen Return on Invest in KI. Weitere 49 Prozent halten die KI-Einführung im HR-Bereich auf jeden Fall für sinnvoll, selbst wenn sich der Erfolg nicht ganz so schnell einstellen sollte. „KI-gestützte HR-Prozesse sind längst datenschutzkonform umsetzbar. Die Herausforderung liegt nicht in der Technik, sondern häufig in der Bereitschaft der Unternehmen, sich mit den bestehenden Lösungen auseinander­zusetzen“, weiß Ulf Camehn aus der Betriebspraxis zu berichten. Auffallend: Im Topmanagement stößt der KI-Einsatz nur bei 14 Prozent der befragten Interim Manager auf Gegen­liebe. An der Firmenspitze sind menschliche Köpfe offenbar weiterhin gefragter als „denkende Computer“.

Deutschland kann aufholen

80 Prozent der Interim Manager sehen Deutschland im Rückstand beim KI-Einsatz; 38 Prozent sprechen von einem „sehr deutlichen Defizit“. Bei dem mit KI eng verbundenen Thema Robotik sieht hingegen nicht einmal ein Viertel (24 Prozent) Deutschland stark im Hintertreffen. Für 40 Prozent hinkt die Bundesrepublik bei Robotik allerdings „etwas hinterher“. Zum Vergleich: Die mangelnde Digitalisierung insgesamt stufen 78 Prozent der Führungskräfte auf Zeit als einen schweren Standortnachteil des Landes ein.

„Deutschland hat zwar Nachholbedarf bei KI und Robotik, aber noch sind diese Schlüsseltechnologien nicht verloren“, sagt Ruben Faust mit Verweis auf Studienergebnisse. 40 Prozent der Interim Manager sind nämlich fest davon überzeugt, dass Deutschland den KI-Rückstand bis zum Jahr 2030 aufholen kann. 53 Prozent vertreten dieselbe Ansicht in Bezug auf Robotik. Die Aufholjagd wird bis 2040 dauern, meint ein knappes Drittel (31 Prozent) in Bezug auf KI und gut ein Viertel (26 Prozent) bezüglich Robotik. „Die deutsche Wirtschaft hat alle Chancen auf einen kräftigen Aufschwung, wenn sie zügig in die KI-Umsetzung kommt“, sind sich Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane Enny van Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz Zuerl einig. „Ein erfahrener Interim Manager, der KI-Kompetenz ins Unternehmen bringt, ist häufig ein guter Anfang“, sagt Dr. Harald Schönfeld.

United Interim ist die führende Online-Community für qualitätsgeprüfte Interim Manager in Deutsch­land, Österreich und der Schweiz. Die Reichweite erstreckt sich auf weit über 12.000 Führungskräfte auf Zeit in der DACH-Region. Aus dieser Gruppe heraus haben zehn der erfahrensten und renommier­testen Interim Manager gemeinsam mit United Interim eine Studie über den Stand und die Zukunft der deutschen Wirt­schaft durchgeführt. Diese zehn Elite Interim Manager sind Dr. Bodo AntonićUlvi AydinUlf CamehnRuben FaustChristian FlorschützEckhart HilgenstockJane Enny van LambalgenKlaus-Peter StöpplerRoland Streibich und Karlheinz Zuerl. Die Studienleitung obliegt Dr. Harald Schönfeld und Jürgen Becker als Gründer und Geschäftsführer von United Interim. An der Befragung für die Studie haben über 550 ausgewählte Interim Manager teilgenommen. Interim Management gilt als die „Königsklasse“ im Management, weil die Führungskräfte auf Zeit mehr berufliche Heraus­forderungen in mehr Unter­nehmen bewältigen als Führungskräfte im Angestelltenverhältnis und daher über einen größeren Überblick verfügen. Im Unterschied zu Beratern entwickeln sie nicht nur Konzepte, sondern sorgen für eine bestimmte Zeit im Unternehmen auch für die Umsetzung.

Weitere Informationen: 
www.unitedinterim.com

Rethinking the Economy – Warum wir Wirtschaft neu denken müssen

Stuttgart, März 2025

Wachstum und Nachhaltigkeit können zusammen funktionieren – doch nicht mit den Regeln des alten Systems. Der Circular Design Summit 2025, eine Veranstaltung des German Design Council – Rat für Formgebung, zeigte: Die Transformation zur Kreislaufwirtschaft braucht weit mehr als Recycling. Es braucht ein radikales Umdenken in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

 

Design bestimmt den Wandel – doch Regeln fehlen

Ob Produkte langlebig, reparierbar oder kreislauffähig sind, wird bereits im Design entschieden. „Abfall ist ein Designfehler“ lautete eine zentrale Erkenntnis. Doch die aktuellen wirtschaftlichen Mechanismen belohnen nicht Langlebigkeit, sondern Verschleiß. Hersteller verdienen an Neuverkauf statt an Reparatur. Zirkuläres Design scheitert oft nicht an der Machbarkeit, sondern an fehlenden Anreizen.

Ohne klare gesetzliche Vorgaben bleibt es oft bei freiwilligen Insellösungen. Dabei beweisen alle Perspektiven des Circular Design Summit 2025, dass Kreislaufwirtschaft wirtschaftlich tragfähig ist. Doch statt Greenwashing braucht es neue Systeme: Pfandsysteme statt Subventionen, Produktnutzung statt Besitz, kooperative Wertschöpfung statt linearer Lieferketten. Die Digitalisierung bietet dafür Werkzeuge wie den Digitalen Produktpass, der Transparenz schafft.

 

Die Zeit der kleinen Schritte ist vorbei

Unternehmen, die heute handeln, sichern sich morgen den Marktvorteil. Erfolgreiche Beispiele zeigen: Circular Business ist kein Zukunftsmodell mehr, sondern Wettbewerbsvorteil. Doch es braucht Verbindlichkeit: Wenn Ressourcenverbrauch Kosten verursacht, wird Kreislaufwirtschaft zur Norm. Jetzt ist der Moment, um Wirtschaft neu zu denken – nicht als ökologisches Zusatzprogramm, sondern als wirtschaftliche Notwendigkeit.

 

Klare Forderung:

  • Gesetzliche Anreize für zirkuläre Geschäftsmodelle statt Subventionen für lineare Produktion.
  • Verpflichtende Designrichtlinien für langlebige, reparierbare Produkte.
  • Eine EU-weite Kreislaufwirtschaftsstrategie, die Materialkreisläufe verbindlich reguliert.
  • Wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen, die zirkuläre Geschäftsmodelle umsetzen – durch Steuererleichterungen oder bevorzugte Marktanreize.

 

Politik muss Kreislaufwirtschaft belohnen

Ab 2027 tritt die EU-Ökodesignrichtlinie in Kraft. Sie könnte ein Meilenstein werden – oder zahnlos verpuffen, wenn Unternehmen sie nur als Compliance-Thema behandeln. Ohne politische Anreize für zirkuläre Wertschöpfung bleibt das lineare Wirtschaftsmodell dominierend. „Kreislaufwirtschaft ist nicht nur ein Design- oder Nachhaltigkeitsthema. Sie ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Doch wir müssen uns entscheiden: Wollen wir weiter Ressourcen verschwenden oder schaffen wir ein System, das Wertschöpfung anders definiert?“, sagt Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council.

 

Über den German Design Council

Der German Design Council – Rat für Formgebung ist die Instanz für Design in Deutschland. Seit 1953. Als Thought Leader trägt er eine besondere Verantwortung, das Potenzial von Design für eine nachhaltige Zukunft zu entfalten. Dafür bringt er Wirtschaft und Design zusammen – für Circular Design, Transformation und wirtschaftlichen Erfolg.

KI-Washing – das neue Greenwashing?

Im Zuge des KI-Booms nimmt irreführende Werbung zu.

Das Problem des Greenwashing ist hinlänglich bekannt: Unternehmen versuchen, sich ein „Nachhaltigkeits-Mäntelchen“ umzuhängen, um ihre Produkte als vermeintlich „grün“ besser vermarkten zu können. Dagegen laufen nicht nur die Verbraucherverbände Sturm, auch das Umweltbundesamt nahm sich jüngst in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Freiburger Öko-Institut dieser Täuschungsabsichten an. Tenor: Verbraucher sollen sich darauf verlassen können, dass Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsaussagen zu Produkten ebenso wie zu Dienstleistungen vertrauenswürdig und zutreffend sind. Um dies zu gewährleisten, soll der Staat stärker regulierend und kontrollierend eingreifen, wünscht sich die Mehrheit der Konsumenten.

Jetzt also auch KI-Washing? Eigentlich nicht verwunderlich. Denn das Thema Künstliche Intelligenz ist nicht erst seit ChatGPT in aller Munde. Der Chatbot darf allerdings als Maßstab dafür gelten, wie weit KI bereits in unseren Alltag Einzug gehalten hat. Smarte Geräte zur Automatisierung daheim, die persönlichen Fitness-Tracker, Navigationssysteme, moderne Handys – all das sind Beispiele für Produkte, die ohne KI nicht so leistungsfähig wären, wie wir dies inzwischen gewöhnt sind. Da liegt es nahe, dass auch Hersteller ihre Produkte gern mit dem Attribut KI bewerben, um diese so in den Augen der Konsumenten aufzuwerten. Leider trifft dies auch auf Angebote zu, bei denen die KI nur in den Werbetexten vorkommt.

 

Werbewirksame KI

Dafür hat sich unterdessen der Begriff „KI-Washing“ eingebürgert. Bislang mussten Aufsichtsbehörden, Verbraucherverbände und am Ende nur allzu häufig auch Gerichte darüber wachen, dass Produkte, die als grün, öko, klimaneutral oder natürlich ausgelobt werden, auch tatsächlich so umweltfreundlich bzw. nachhaltig sind wie in der Werbung behauptet. Nun scheint KI in dieser Hinsicht das neue „öko“ geworden zu sein.

Während jüngst noch Werbung mit der Natürlichkeit von Produkten im Trend gelegen habe, stehe nun künstliche Intelligenz im Vordergrund, stellt Rechtsanwalt Dr. Daniel Huber von der Kanzlei IT-Recht fest. Aktuell suggeriere die Werbung bei erstaunlich vielen Produkten, dass sie KI enthalte, obwohl man sich das aufgrund der Art des Produktes manchmal gar nicht so recht vorstellen könne, erklärt der Jurist. Er geht davon aus, dass bei genauer Betrachtung in Wirklichkeit nicht in jedem der so beworbenen Produkte KI im eigentlichen Sinne enthalten ist.

Natürlich lebe Werbung von Übertreibungen und Zuspitzung, woran die Verbraucher gewöhnt seien, räumt Huber ein. Doch auch übertriebene Werbung hat ihre Grenzen. Dazu verweist der Rechtsanwalt auf das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), das in Deutschland im Wesentlichen die rechtlichen Anforderungen an Werbung enthält. Wer gegen das UWG verstößt, handelt demnach unlauter und riskiert rechtliche Konsequenzen.

Das UWG schreibt konkret vor, dass Werbung für ein Produkt, welcher Art auch immer, keine irreführenden Angaben enthalten darf. Laut Anwalt Huber liegt ein Verstoß gegen das Gesetz vor, wenn eine irreführende geschäftliche Handlung dazu führt, dass Verbraucher oder sonstige Marktteilnehmer eine Kaufentscheidung treffen, die sie andernfalls nicht getroffen hätten. Konkret bedeutet das: Wer in der Werbung behauptet oder suggeriert, dass ein Produkt oder Teile eines Produkts Künstliche Intelligenz enthalten, obwohl dies nicht zutrifft, verstößt gegen das UWG und handelt unlauter. Solche Werbung ist demnach unzulässig und verboten.

 

Zu viel Werbung mit Falschem

Dessen ungeachtet, würden einige Unternehmen schon damit werben, dass ihre Produkte KI enthielten, bevor sie diese überhaupt auf den Markt bringen, berichtet die Deutsche Welle (DW). Auch wenn lediglich der Plan bestehe, das Produkt irgendwann einmal mit KI auszustatten, werde es manchmal schon beworben, als enthielte es bereits KI, heißt es in einem Beitrag des Senders zum Thema KI-Washing. „Es wird viel mit Falschem geworben“, zitiert die DW den Rechtsanwalt und zertifizierten KI-Spezialisten Joerg Heidrich aus Hannover.

Bislang sind jedoch noch kaum Fälle bekannt, in denen irreführend Werbeaussagen zu KI hierzulande rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen hätten. Anders sieht es in den USA aus. Dort ermittelt die Federal Trade Commission (FTC), die gegen unlautere und täuschende Geschäftspraktiken vorgeht, nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Capital bereits wegen unlauterer und täuschender Geschäftspraktiken. So unter anderem gegen einen Betreiber von Onlineshops, der seine Produkte als „powered by AI“ bewarb, obwohl der tatsächliche Mehrwert durch KI in diesen Produkten begrenzt gewesen sein soll. Ähnlich gehe die US-Börsenaufsicht SEC gegen Anlageberater vor, die fälschlicherweise behaupteten, ihre Investmententscheidungen würden größtenteils durch KI gesteuert, berichtet Capital.

Experten weisen in dem Zusammenhang auf die Strafzahlungen hin, die bei nachgewiesenem KI-Washing fällig werden können. Die neue EU-KI-Verordnung der Bundesnetzagentur ermögliche, bei groben Verstößen empfindliche Bußgelder zu verhängen – immerhin bis zu sieben Prozent des weltweiten Jahresumsatzes oder 35 Mio. Euro, verdeutlichen die spezialisierten Rechtsanwälte Christoph Werkmeister und Elena Brandt von der Kanzlei Freshfields in Capital. Nicht zu vernachlässigen ist demnach auch das Risiko eines Reputationsverlusts durch enttäuschte Kunden. Aus all diesen Gründen sollten sich Unternehmen also nicht zu KI-Washing verleiten lassen, insbesondere auch im Interesse ihrer Kunden.

 

Weiterführende Informationen:

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/warum-unternehmen-sich-vor-ki-washing-hueten-sollten-35367692.html

https://www.dw.com/de/ki-washing-wie-k%C3%BCnstliche-intelligenz-f%C3%BCr-werbung-missbraucht-wird/a-69809324

https://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaft-ki-washing-wie-kuenstliche-intelligenz-fuer-werbung-missbraucht-wird_id_260190765.html

 

V.i.S.d.P.: Prof. Dr. KLAUS KOCKS Ass.
Fischertwiete 2
20095 Hamburg
Tel + 49 (0) 6439 92990

 

Hinweis: Wir verweisen zur redaktionellen Information in der Regel auf dritte Quellen, wie sie bei einer journalistischen Recherche akzidentiell anfallen; selbstverständlich kann mit dem bloßen Hinweis auf Links kein Urteil über die Qualität des entsprechenden Materials verbunden sein. Bitte prüfen Sie stets wie üblich nach eigenem Ermessen.

Das Bauträgervertragsrecht muss geändert werden!

Berlin. Anlässlich des Internationalen Verbrauchertages am 15. März fordert der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) eine grundlegende Reform des Bauträgervertragsrechts. Der Verbraucherschutz beim Kauf von Wohnimmobilien vom Bauträger sei unzureichend – mit teils gravierenden Folgen für die Käufer. Eine neue Bundesregierung müsse daher dringend handeln und den Schutz der Verbraucher bei verschleppten Bauträgergeschäften deutlich verbessern.

„Wer heute eine Immobilie vom Bauträger kauft, geht enorme finanzielle Risiken ein ohne ausreichende rechtliche Absicherung“, kritisiert BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Hintergrund ist die besonderen Vertragsgestaltung: Beim Bauträgervertrag kaufen Verbraucher Haus oder Wohnung inklusive Grundstück direkt vom Bauträger, Bau und Grundstückskauf sind in einem Vertrag gebündelt. Beim privaten Hausbau auf eigenem Grundstück gehört das Grundstück dem Bauherrn, der selbst ein Bauunternehmen beauftragt. Dabei gilt ein besserer Verbraucherschutz, etwa mit Rücktrittsrechten bei Insolvenz. Diese fehlen beim Bauträgervertrag weitgehend.

Besonders in Zeiten steigender Bauträgerinsolvenzen offenbaren sich die Schwächen des geltenden Rechts. Kommt es zum Baustillstand oder zur Zahlungsunfähigkeit des Bauträgers, geraten Verbraucher schnell in existenzielle Notlagen. Es fehlen insbesondere wirksame Mechanismen zur Rückabwicklung. Die Folge: Käufern drohen langwierige Rechtsstreitigkeiten mit gravierenden Folgen und einer kaum tragbaren Doppelbelastung aus Finanzierungslöchern und unbewohnbarer Bauruine.

„Es ist höchste Zeit, dass das Bauträgervertragsrecht den tatsächlichen Risiken in der Praxis gerecht wird“, so Becker weiter. „Wir brauchen eine gesetzliche Rückabwicklungssicherheit für Verbraucher. Nur so lassen sich lange Rechtsstreitigkeiten und finanzielle Schäden vermeiden.“

Der BSB betont: Wohnungskäufer leisten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Wohnraummangels. Ihr Engagement darf nicht länger durch rechtliche Unsicherheiten und strukturelle Nachteile erschwert werden. „Wer in eine Wohnung investiert, investiert in die eigene Zukunft – und in die Zukunft der Gesellschaft. Deshalb muss der Gesetzgeber endlich handeln und den Verbraucherschutz beim Bauträgervertrag wirksam stärken“, fordert Becker.