Ziel – agiles Unternehmen

Im Interview mit TREND REPORT füllen Christian Konz und Eleonora Weistroffer, von der ibo Beratung und Training GmbH den Begriff agile Organisation mit Inhalt.

 

Agiles Projektmanagement, Herr Konz, wo liegen die wirklichen Benefits und Vorteile zu klassischen Projektmanagement-Methoden?

Meines Erachtens geht es bei der Gegenüberstellung agiler und klassischer Projektmanagement-Methoden nicht darum, agilen Methoden generell den Vorzug vor klassischen zu erteilen. Sind Projektinhalte weitestgehend bekannt und lassen sich diese in Budget und Zeit strukturiert in Teilprojekten abarbeiten, können klassische Wasserfallmodelle nach wie vor gute Dienste leisten. Agile Projektmanagement-Methoden hingegen eignen sich besonders für komplexere Vorhaben, wenn Projektumfang und Projektausgang schwierig zu spezifizieren sind und Lösungen noch nicht auf der Hand liegen. Unter solchen Bedingungen bieten agile Rollen, Sprints und User Stories mehr Transparenz und führen durch das inkrementelle Vorgehen schneller zu sichtbaren, lauffähigen Ergebnissen. Durch die direkte Einbindung des Kunden in den Entwicklungsprozess oder stellvertretend durch den Product Owner kann von Projektbeginn an Overengineering vorgebeugt werden, was sich positiv auf die Entwicklungskosten und die Kundenzufriedenheit auswirkt.

 

Frau Weistroffer, die Nachfrage nach Einführungen in agile Projektmethoden müsste doch momentan sehr hoch sein, oder?

Sie steigt auf jeden Fall stark an, auch außerhalb der Softwareentwicklung. Ich begleite aktuell zwei Industrieunternehmen und auch bei Banken und Versicherungen ist das Interesse groß. Allerdings sind viele noch am Erkunden: Ist das was für uns? Passt das überhaupt zu uns? Wie stark müssten wir die Vorgehensweise anpassen, um nicht unsere ganze Organisationsstruktur verändern zu müssen und kann die Methode dann noch die versprochenen Vorteile bewirken?

 

Frau Weistroffer, wie und welche Inhalte werden vermittelt? Welche Lernziele haben Sie für Ihre Seminarteilnehmer definiert?

Inhaltlich orientieren wir uns stark an Scrum mit kurzen Ausflügen in Design Thinking, Kanban, FDD. Scrum macht als Methode sehr klare Aussagen zu Vorgehen, Rollen und Prinzipien. So können sich unsere Teilnehmer mit den Unterschieden zu ihrer Projektmanagementpraxis auseinandersetzen. Das ist dann auch die Art und Weise, wie wir die zwei Tage unseres Einführungsseminars verbringen: Wir machen die agile Vorgehensweise direkt im Seminar erlebbar und ermöglichen unmittelbaren Transfer in die eigene Arbeit. Die Seminarinhalte sind in kleine, möglichst unabhängige User Stories heruntergebrochen. Die Teilnehmer priorisieren dann gemeinsam. So ist der Ablauf jedes Mal anders. Dann lassen wir sie an ihren echten Projekten üben und diskutieren die Unterschiede zu klassischen PM-Methoden. Neben dem Erleben der neuen Vorgehensweisen und dem Sensibilisieren für den zugrundeliegenden Paradigmenwechsel ist für uns ein wesentliches Lernziel, dass die TN verstehen, was nötig ist, um die Voraussetzungen für agile Zusammenarbeit zu schaffen und welche Elemente – wir nennen sie „Apps“ – auch in einer klassischen PM-Umgebung („Betriebssystem“) funktionieren und wie.

 

Inwieweit haben Sie sich von Ihren Bildungsangeboten anstecken lassen? Sie haben doch bestimmt selbst agile Prinzipien noch vor Ihren Seminaren und Bildungsangeboten in Ihrer Unternehmens- und Führungskultur verankert?

Christian Konz: Ja, das haben wir tatsächlich. Fertig sind wir jedoch noch lange nicht, das liegt wohl in der Natur agiler Prinzipien. Wenn agile Organisation konsequent gedacht und gemacht wird, dann haben agile Coachs einen der sichersten (und einen der spannendsten und abwechslungsreichsten) Jobs der Welt. Denn agile Coachs sind nie fertig. Sobald sich dieser Eindruck verfestigt, gilt es gegenzusteuern. Damit die agile Organisationsentwicklung nicht auf halber Strecke verpufft, braucht es ein sinnvolles Maß an Unterstützung und Begleitung. Das ist wohl auch ein wesentlicher Grund dafür, dass unsere Seminare und Trainings momentan so gut gebucht sind.

Eleonora Weistroffer: wir haben da auch einen Lernweg hinter uns. Begonnen haben wir damit, die Scrum-Prinzipien bei uns umzusetzen. Dabei hat uns vor allem weitergebracht, cross-funktionale Teams zu bilden und unsere verschiedenen Perspektiven zusammenzubringen. Wir haben dadurch viel voneinander gelernt und eine offenere, vertrauensvollere und experimentierfreudigere Kultur entwickelt. Allerdings haben wir auch festgestellt, dass die Scrum-Methodik uns in manchen Aspekten langsamer macht.

Wir sind durch unsere Trainer- und Beratertätigkeit natürlich viel unterwegs und die notwendigerweise sehr häufige persönliche Abstimmung konnten wir nur eingeschränkt leisten. Dadurch sind Dinge liegen geblieben und es war nicht klar: wer kann das jetzt alleine entscheiden und auf den Weg bringen? Jetzt steuern wir an diesen Stellen mit dem holokratischen Prinzip der autonomen, aber vernetzten Rollen nach. Jeder von uns hat Rollen mit klaren Verantwortlichkeiten und Entscheidungsbefugnissen. Damit führen wir uns gewissermaßen jeder selbst und alle gegenseitig. Dieser Schritt fällt uns noch gar nicht so leicht. Um Verbindlichkeit von Kollegen einzufordern, bedarf es einer stabilen Beziehung und einer sehr erwachsenen persönlichen Haltung. Eine hoch spannende Entwicklung. Ich bin richtig stolz, daran teilhaben zu können!

 

Herr Konz, welche Erfahrungen haben Sie bei Ihrer eigenen Transformation zum Agilen Unternehmen gemacht? Und wer hat Sie begleitet?
(Wie wichtig ist die professionelle Begleitung?)

Christian Konz

Agiles Management steht momentan auf jeder Führungskräfte-Agenda. Natürlich auch auf unserer. Und natürlich haben auch wir erstmal einen ‚Kreativ-Raum‘ geschaffen und unsere Küchenzeile offener und heller gestaltet. Auf einmal scheint alles möglich. Freiraum ohne Ende. Einfach machen! Aber so einfach ist das nicht.

Viele agile Initiativen kranken an einer Überdosis verordneter Selbstorganisation und missverstandener Delegation. Agiles Management bedeutet gerade nicht ‚laissez faire‘, Verantwortung einfach auf Mitarbeiter oder Teams zu übertragen, eine ‚Open Door Policy‘ auszurufen oder ab ‚jetzt sofort‘ auf Dress Codes zu verzichten.

Agile Organisation bedeutet vor allen Dingen, Verantwortung zu übernehmen – für das eigene Handeln. Dabei gilt es Selbstorganisation und Teamautonomie so zu dosieren, dass operativer Wildwuchs vermieden und kreative Freiräume geschaffen werden können. Im Grunde geht es schlicht und ergreifend um das Schaffen verbindlicher und akzeptierter Regeln. Einfacher: Es geht um Organisation – verstanden als Werkzeug, also nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Einfacher gesagt als getan. Ohne externe Begleitung, den Blick von außen geht es nicht. Das mussten auch wir uns eingestehen. Wir profitieren von der Begleitung durch die Neuwaldegger Beratergruppe, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie wir.

 

Frau Weistroffer, welche Vorgehensweise schlagen Sie vor, klassische Bereichs- und Teamstrukturen hin zum agilen selbststeuernden Team zu transformieren?

Eleanora Weistroffer

Zuerst muss für alle eindeutig beantwortet sein, warum und wozu das überhaupt sinnvoll ist. Dafür muss das Top Management gewonnen werden. Wir versuchen daher sehr früh im Prozess, die ersten zwei Ebenen in einer Kick-off-Veranstaltung dafür zu sensibilisieren, was ihre Rolle in einer solchen Veränderung ist, die doch für viele hierarchische Unternehmen einen radikalen Wandel darstellt.

Dann ist es wichtig, das Zielbild möglichst klar zu definieren: wie sieht unser Team, unsere Organisation ganz konkret aus, wenn wir agil und selbstorganisiert arbeiten? Was heißt das für die Betroffenen? Was wird anders, was bleibt wie vorher? Daraus werden Botschaften erarbeitet, die immer und immer wieder im Dialog mit den Mitarbeitern kommuniziert werden können.

Das Vorgehen hängt vom Zielbild ab: sollen z.B Scrum-artige Teamstrukturen geschaffen werden, bietet sich ein Veränderungsvorgehen in kurzen Sprints an, begleitet von übergreifenden Schulungen und team- sowie rollenspezifischen Austauschplattformen. Wichtig ist v.a. immer wieder gemeinsam das bereits Erreichte zu betrachten und so nachzusteuern, dass der Veränderungsprozess selbst für alle Betroffenen als transparent und sinnvoll erlebt wird.

 

Stichwort Holacracy: Wie kann mit dem Open Source Modell die Transparenz und die Effizienz eines Unternehmens gesteigert werden? Und wäre das Open-Book-Management-Modell auch geeignet um Mitarbeitenden Partizipation zu ermöglichen?

Eleanora Weistroffer: Stichwort Partizipation: Holacracy geht hier einen radikalen Schritt und verteilt die Macht, Entscheidungen zu treffen, auf alle Schultern. Effizient wird die Entscheidungsfindung dadurch, dass nicht unter vielen Interessensträgern ein Konsens gesucht wird, sondern die Inhaber relativ kleinteilig geschnittener Rollen in ihrer Domäne autokratisch entscheiden dürfen. Ein konsultativer Prozess sorgt dafür, dass wichtige Daten und Fakten integriert werden.

 

Was sind die am weitesten verbreiteten Ansätze und Methodiken um die Organisationsprinzipien zu transformieren?

Christian Konz: Design Thinking, Scrum und Kanban zählen aktuell sicher zu den Spitzenreitern, wenn es um agile Ansätze geht. Dabei ist zu beachten, dass diese Ansätze und Methoden völlig unterschiedliche Fragestellungen adressieren und auf unterschiedlichen organisatorischen Ebenen zusammenspielen. Design Thinking prägt momentan die Innovationslandschaft wie kein anderer Ansatz. Er eignet sich insbesondere für komplexe Fragestellungen auf Geschäftsmodellebene. Design Thinking folgt dabei einem klaren Prozess, setzt auf Perspektivenwechsel, Nutzerbedürfnisse, variable Räume und Wissen eines Teams, nicht einer Einzelperson. Scrum hingegen stellt die agile Projektstruktur bereit, um bspw. Ideen und Ergebnisse aus dem Design Thinking Prozess in User Stories zu überführen und in kurzen Sprints lauffähige Inkremente zu liefern. Kanban ist wiederrum ein Prinzip, um den Arbeitsfluss zu steuern und sicherzustellen. Die meisten nutzen dazu Kanban-Boards als Technik, um Sprints abzubilden und den Erfüllungsgrad von User Stories für alle Beteiligten transparent zu halten, um Störungen im Arbeitsfluss schnell beseitigen zu können.

 

Agiles Management und agile Organisation – Modeerscheinung oder Paradigmenwechsel?

Eleanora Weistroffer: aus meiner Sicht definitiv ein tiefgreifender Paradigmenwechsel. Wir verabschieden uns vom Paradigma der maschinenartigen Steuerbarkeit. Das Wunschbild vom Cockpit mit allen aggregierten Kennzahlen in Echtzeit, in dem das Top Management auf Knopfdruck lenkt und von den auf Effizienz getrimmten Prozessen, in denen die Menschen eine stabile Leistung bei exakt 100% Auslastung erbringen, das lassen wir hinter uns. In der agilen Welt braucht es Redundanz, damit die Menschen mutig Freiräume nutzen und etwas bewegen können. Es braucht Möglichkeiten, Fehler zu machen und daraus gemeinsam zu lernen. Entscheidungen müssen nah am Kunden und schnell getroffen werden. Dazu brauchen alle Mitarbeiter Transparenz über für sie wesentliche Daten und Fakten.

Dafür ist es hinderlich, Personen mit hierarchischen Positionen und diese mit teilweise dramatisch unterschiedlichen Gehältern zu verknüpfen. Wenn das Top Management sich verantwortungsbewusste Mitarbeiter wünscht, muss es ihnen die Entscheidungsfreiräume abtreten und sich auf die Arbeit AM System statt IM System fokussieren. Es muss Plattformen schaffen für das Integrieren von Daten und Fakten in die Entscheidungsfindung und für gemeinsames Lernen aus gegangenen Wegen. So entsteht eine Kultur der Verantwortung, des Mutes und der Offenheit. Andersherum funktioniert es nicht. Man kann nicht in bestehenden Strukturen neue Verhaltensweisen diktieren.

 

Haben Sie Erfahrungswerte, welche Zeit es in Anspruch nimmt, die Organisationstransformation hin zur agilen Organisation umzusetzen?

Eleanora Weistroffer: Wir sind selbst seit 2,5 Jahren damit beschäftigt. In dieser Zeit gab es Höhen und Tiefen, aber mit 3 Jahren Mindestlaufzeit würde ich auf jeden Fall rechnen – bis zu einer agilen Startstruktur, die dann natürlich permanent weiterentwickelt wird:)

Als wir angefangen haben, uns ernsthaft mit Scrum als Organisationsform zu beschäftigen, hatten wir einen Mitbewerber, die WIBAS für eine Weiterbildung und ein Coaching bei uns. Sie haben uns von ihrer eigenen Entwicklung erzählt, die über einige Jahre ging und wir haben uns insgeheim gedacht: wir sind Profis, bei uns geht das schneller. Es war schön zu hören, dass auch die Neuwaldegger Beratergruppe, die uns bei unseren aktuellen Schritten der Transformation begleitet, den gleichen Denkfehler begangen haben. Wir haben gelernt, dass es möglich ist, am offenen Herzen zu operieren. Obwohl die Transformation Kräfte schluckt, erleben wir im Tagesgeschäft Erfolge. Aber selbst und ganz allein am eigenen offenen Herzen operieren, das funktioniert nicht. Es braucht den Blick von außen, auch als Korrektiv für die inneren Kräfteverhältnisse. Wer weiß, hätten wir das von Anfang an richtig gemacht, vielleicht hätten dann 2 Jahre ausgereicht…

ibo Beratung und Training GmbH

Cyberattacken simulieren

Ihren Wert hat Simulationstechnologie in vie­len Bereichen bereits unter Beweis gestellt, z. B. mit Flug- und Fahrsimulatoren. Die Übertragung auf die IT-Sicherheit ist daher ein logischer Schritt. TREND REPORT sprach mit Ralf Kaschow, Leiter des Cyber Trai­ning & Simulation Centers der ESG.

Herr Kaschow, was wird im Cyber Simulation Center simuliert?
Im Fokus des Cyber Simulation Centers steht die Abwehr von Cyber-Angriffen. Dazu können wir die unterschiedlichsten Angriffe auf die IT-Infrastrukturen in Unternehmen und Behörden simulieren. Die entsprechenden IT-Netzwerke bilden wir in der Simulationsumgebung nach. Die Teilnehmer einer Cyber-Abwehr-Übung erleben dabei in Realzeit den Angriffsverlauf und dessen Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Daten und IT-Ressourcen.

Worauf kommt es bei der Cyber-Abwehr besonders an und wie können Cyber-Simulatoren hier helfen?
Überhaupt zu erkennen, dass man angegriffen wird, ist die Grundvoraussetzung für bestmöglichen Schutz. Dies allein stellt in Anbetracht der Komplexität der IT-Infrastrukturen und immer neuer Angriffsmethoden bereits eine Herausforderung dar. Anschließend heißt es, schnellstmög­lich festzustellen, was der Angreifer bereits im Netzwerk angerichtet hat. Die Folgeschritte sind dann: Spuren sichern, überlegt Gegenmaßnahmen einleiten – ohne unnötige Betriebsbeeinträchtigungen zu verursachen – und Schwachstellen schließen. Dies erfordert viel Know-how und praktische Erfahrung, die man aber häufig erst leidvoll aus tatsächlichen Angriffen oder eben durch simulationsgestütztes Training gewinnt.

Was ist der Unterschied von Übungen, bei denen Simulationstechnologie eingesetzt wird, im Vergleich zu konventionellen Übungen?
Simulationsgestützte Übungen sind wesentlich effizienter in Bezug auf Zeit-, Personal- und Kostenaufwand: Wir können die unterschiedlichsten Übungsszenarien quasi aus der Schub­lade ziehen und auf Knopfdruck starten. Außerdem werden komplexe Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Dadurch erzielen wir bei den Übungsteilnehmern ein schnelles und nachhaltiges Verstehen.

Können auch wichtige öffentliche Netzwerk-Infrastrukturen abgebildet werden?
Die Nachbildung derartiger Netzwerke ist einer der wesentlichen Vorteile unseres Cyber Simulation Centers. Wir bieten damit für Betreiber kritischer Infrastrukturen einerseits eine Trainingsplattform, darüber hinaus aber auch eine ideale Testumgebung: IT-Sicherheitskonzepte und -technologien können hier auf realistische Weise getestet werden, ohne auf das eigentliche Netzwerk zurückzugreifen.

Simulationstechnologie wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt. Warum erst jetzt im Cyber-Umfeld?
Die Einführung dieser Technologie zu Trainingszwecken erfolgt in der Regel über einen längeren Zeitraum. Dies ist auch im Cyber-Umfeld nicht anders: Nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, dass IT-Sicherheit nicht nur aus Software und Technik besteht. Nach wie vor ist es der Mensch, der gerade in unvorhersehbaren Situationen entscheiden können muss. Das kann er mit Simulation optimal trainieren.

Weitere Informationen unter:

Cyber Simulation Center
https://www.esg.de/

Kollektive Intelligenz einer agilen Organisation

Gastbeitrag von Jörg Staff, Vorstand Personal, Facilities und Transformation, Fiducia & GAD IT AG

Schon an drei Standorten hat die Fiducia & GAD IT AG zukunftsorientierte Arbeitsumgebungen für ihre Mitarbeiter etabliert: Das Innovationsforum in Münster, die Innovationswerkstatt in München sowie zuletzt die Pilotfläche „Future Work Place“ für den künftigen Karlsruher Campus.

Die drei Office-Areale orientieren sich an erfolgreichen Vorbildern aus der Kreativ- und Gründerszene. Ausgestattet mit neuester Video- und Netzwerktechnik bieten die offen gestalteten Flächen sowohl kollaborative Zonen für spontane Projekt- und Teamaktivitäten als auch kreative Lounge-Bereiche, die sich ideal für ein Brainstorming in kleiner Runde eignen.

Mit dem neuen Office-Konzept will die Fiducia & GAD experimentelle Arbeitsformen losgelöst von der Routine des Tagesgeschäfts fördern. Denn für den IT-Dienstleister der genossenschaftlichen Finanzgruppe steht fest: Echte Innovationskraft kann nur aus der Mitte der eigenen Belegschaft kommen. Tatsächlich ist das unkonventionelle Office-Ambiente nur ein äußerlich sicht­bares Zeichen für einen tiefgreifenden Kulturwandel, der dem interdisziplinären Austausch von Wissen und Ideen unternehmensweit zum Durchbruch verhilft. Ein Baustein dafür ist unter anderem auch die Social-Collaboration-Lösung IBM Connections: Die Plattform erweist sich dabei als ein Katalysator, der bei den Mitarbeitern altes Silodenken aufbricht. Denn aktuelle Informationen zu Markttrends oder laufenden Projekten bleiben nicht länger in irgend­welchen Dokumenten auf den Laptops einzelner Mitarbeiter versteckt, sondern sind in einer abgesicherten Cloud stand­ort- und abteilungsübergreifend jeder­zeit abrufbar. Mitarbeiter arbei­ten in digita­len Communitys zusammen an Prä­sentationen, Tabellen oder Doku­men­ten, können in Blogs und Foren diskutieren oder in Wikis Wissen austauschen. Dies ist übrigens auch ein unschätzbarer Vorzug für das schnelle Zusammen­wachsen zwischen der Fiducia und GAD nach dem Zusammenschluss.

Auf lange Sicht verändert der Social-Network-Gedanke grundlegend die Art und Weise, wie die Mitarbeiter der Fiducia & GAD im Alltag miteinander interagieren. Die gesamte Organisation gewinnt dadurch das, was man als kollektive Intelligenz bezeichnet. Genaugenommen machen Tools wie die Social-Collaboration-Lösung und die neuen Office-Konzepte den Weg dafür frei, dass Mitarbeiter ganz ähnlich agieren können wie die vielen kleinen digitalen Ökosysteme draußen im Social Web. Dort nehmen immer mehr Menschen aktiv an der Wertschöpfung teil, sodass die Grenzen zwischen Konsument und Produzent zusehends verschwimmen – quasi ein digitales Revival der ursprünglichen Genossenschaftsidee, die Produzenten und Konsumenten ja ebenfalls enger zusammenbringt. Intern vollzieht der genossenschaftliche IT-Dienstleister ganz bewusst diese Transformation zu einer „Genossenschaft 2.0“, weil nur so lebendige Innovationen für das Bankgeschäft von morgen entstehen.

Weitere Informationen unter:
www.fiduciagad.de

 

Nachgefragt bei Jörg Staff

Welche Attribute verbinden Sie mit einem „Future Workplace“?

Unser „Future Workplace“ kombiniert eine flexible Arbeitsorganisation mit technisch modernster Infrastruktur. Viele unserer Mitarbeiter werden in Zukunft an allen Standorten losgelöst vom Schreibtisch im Büro und von zu Hause arbeiten, weil sie immer mehr Aufgabe digital erledigen können. Gleichzeitig erhalten sie mehr Freiraum für kreativen Austausch.
Die Digitalisierung schreitet immer schneller voran – das ist unsere tägliche Erfahrung als IT-Dienstleister der Volksbanken Raiffeisenbanken. Dies stellt an unseren Arbeitsalltag hohe Anforderungen, auf die wir jedoch mit unserem neu entwickelten Arbeitsplatz-Konzept gut vorbereitet sind.

Wie sieht das Konzept aus – und welche Überlegungen haben dahin geführt?

Am Standort Karlsruhe fällt Ende des Jahres der Startschuss für den Baubeginn des neuen Campus. Er wird sowohl allgemeine Arbeitstrends als auch die spezifischen und individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigen. Die hohe Flexibilität und Agilität unserer Organisation kann sich dort gut entfalten. Wir werden eine transparente Arbeitswelt verwirklichen und Flächen für spontane und formelle Kommunikation schaffen. Der gesamte Campus wird unsere und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit noch weiter fördern.

Wie haben Sie die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter ermittelt und sie „mit auf Reise genommen“?

Unsere Mitarbeiter haben sich in den letzten Monaten intensiv mit unserer Arbeitswelt und der eigenen Wahrnehmung der Arbeitskultur beschäftigt. Sie haben sich in verschiedenen Projekten zur neuen Arbeitswelt aktiv eingebracht, sie konnten aber auch selbst Hand anlegen. Zum Beispiel im Rahmen kreativer Arbeitstechniken wie Lego Serious Play haben sie Ihre Ideen für unser Unternehmen entwickelt. In solchen Projekten entstanden viele kreative Ansätze. Diese versuchen wir langfristig im Arbeitsalltag umzusetzen.

Welche Strategien verfolgen Sie mit dem Campus langfristig im „War for Talents“?
Der Campus zeigt unsere Anpassungsfähigkeit an die Herausforderungen einer veränderten Arbeitswelt. Er bietet eine herausragende Arbeitsatmosphäre, optimale Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und ein einzigartiges Arbeitsumfeld. Durch die Ideen unserer Mitarbeiter spiegelt der neue Campus unsere Unternehmenskultur wider. Er bietet räumlich und technisch das optimale Umfeld für die individuelle Entwicklung unserer Mitarbeiter. Damit geben wir jedem den nötigen Freiraum, um sich optimal zu entfalten.

Employees first

Die TREND-REPORT-Redaktion im Gespräch mit Christoph Kull, Regional Vice President DACH von Workday.

Herr Kull, auf welche spezifischen Erfahrungen konnten Sie im Kontext der Entwicklung Ihrer HRM-Lösung zurückgreifen?
Wir sind 2005 gegründet worden – von David Duffield, dem gleichen Gründer, der etwa 20 Jahre zuvor PeopleSoft ins Leben gerufen hatte. Er musste sein Unternehmen 2004 an Oracle in einer feindlichen Übernahme verkaufen. 2005 hat er dann gemeinsam mit Aneel Bhusri entschieden, einen Neustart zu wagen und konnte davon profitieren, dass er über 30 Jahre Erfahrung im Personalmanagement und mit Personalmanagementsoftware hatte. Wir sind nun seit 12 Jahren erfolgreich im Markt und natürlich haben wir uns sehr stark weiterentwickelt in den Dingen die HR, die das Personalmanagement benötigt. Wir schätzen uns glücklich, eine unglaublich hohe Kundenzufriedenheit zu haben und eines der zentralen Ziele ist, wirklich gemeinsam mit den Kunden zu arbeiten. Daher sind wir stolz, einige der innovativsten, aber auch der größten und erfolgreichsten Unternehmen zu unseren Kunden zu zählen – und mit diesen entwickeln und designen wir in sogenannten Designgroups unser Produkt weiter.
Warum geht das? Weil alle unserer Kunden auf derselben Software-Version sind. Unsere Kunden nutzen genau dasselbe Produkt – wie wir übrigens auch intern bei Workday – natürlich stark angepasst für die jeweiligen Zwecke und Branchen. Aber letztlich entwickeln wir auf derselben Programmierzeile, wenn man so will, und deswegen können wir uns sehr schnell und sehr stark am Bedarf der Kunden orientieren.

Welcher Philosophie folgen Sie mit Ihrem Ansatz „Employees First“?
Diese Philosophie fußt auf zwei Überzeugungen: Erst einmal ist das Unternehmen aus der Überzeugung gegründet worden, dass zufriedene Mitarbeiter zufriedene Kunden generieren. Deswegen ist unser erster Fokus immer der Mitarbeiter. Der zweite Punkt ist, dass wir unsere Software so entwickeln, dass der Mitarbeiter, der Benutzer, immer als Erstes gesehen wird. Und das ist ein fundamentaler Unterschied zu vielen Wettbewerbern im Markt: denn viele Personalsoftware wurde mit dem HR-Personal-Administrator im Blick entwickelt, damit dieser seine Aufgaben bewältigen kann. Wir haben das umgedreht und gesagt: Genauso, wie der private Nutzer im Consumer-Bereich zum Beispiel seine Bahnreise oder seinen Urlaub bucht, sein Online Banking macht, genauso einfach muss die Verwendung einer Personalsoftware sein. Gerade im Zuge der Digitalisierung muss jeder Mitarbeiter eine Informationsplattform nutzen können, damit er kommunizieren kann, damit sie ihn weiterbringt, damit er im Unternehmen kollaborieren kann – deswegen liegt unser Fokus nicht in erster Linie auf dem Administrator.

Welche Vorteile bietet in dieser Hinsicht die Cloud? Ist sie die Grundlage, dass Ihre Kunden alle auf der gleichen Version arbeiten?
Ein weiteres Design-Prinzip, das 2005 bei unserer Gründung entschieden worden ist: Wir bieten die Lösung nur als Cloud-Lösung an, genau aus den genannten Gründen: Zum einen können wir damit sehr innovativ, sehr schnell entwickeln; wir haben überall Verfügbarkeit, egal, ob auf mobilem Endgerät oder stationärem Browser. Wir können die Performance sehr hoch halten, und ganz wichtig: Keiner wird zurückgelassen auf einer veralteten Version. Alle unsere Kunden erhalten gleichzeitig und automatisch immer wieder Upgrades und kommen in den Genuss der neuesten Verbesserungen, die vielfach auf Kundenanregungen basieren.

Können Sie uns vielleicht noch ein paar Erklärungen geben im Kontext – wie heute z.B. die Agilität im Projektteam durch Ihre Lösung unterstützt wird?
Ja, schauen Sie, wir haben auch hier wieder das Glück, dass wir viele der innovativsten Unternehmen zu unseren Kunden zählen können, wie Netflix, LinkedIn oder salesforce.com. Viele dieser technologisch sehr versierten Unternehmen arbeiten natürlich hauptsächlich in Projektorganisationen. Die Aufbauorganisation existiert zwar auch, aber die führende Organisationsform sind Projektteams. Deswegen haben wir zum einen unser System so skizziert, dass es flexibel an diese verschiedenen Organisationsformen angepasst werden kann. Noch wichtiger ist aber: Wie kann man in diesen Projekten zusammenarbeiten und wie kann man die Projekte mit den besten Mitarbeitern für eben diese Projekte besetzen? Bei beiden Fragestellungen unheimlich interessant: Wenn Sie über Mitarbeiter alle relevanten Informationen haben, also ihre Fähigkeiten, die Kompetenzen und Interessen, die Historie, die Bereitschaft zu Reisen… wenn Sie all das wissen, dann können Sie anhand dessen für ihr Projekt viel besser werben und die geeigneten Mitarbeiter finden. Im konkreten Projektverlauf benötigen Sie dann eine Plattform wo Sie z.B. die Stunden erfassen können, die Teilprojekte, Ziele, Ergebnisse festhalten, wo die Mitarbeiter untereinander kommunizieren können, Feedback geben, wo Leistungsbeurteilung verfestigt werden kann, wo Boni für erfolgreiche Projekte festgehalten werden können usw. Diese Vielseitigkeit der zusammenspielenden Fragestellungen macht unser Produkt einzigartig. Sie benötigen sonst zig verschiedene Systeme und haben dann das Problem, dass Sie auch zig Schnittstellen für den Datenaustausch brauchen.

Wie stellen Sie denn bei diesen komplexen Anforderungen eine einheitliche User-Experience sicher?
Der wohl wichtigste Aspekt ist, dass wir keine Insellösung generieren. Eine unserer Grund-Philosophien war und ist eine technologische Plattform – für eine Lösung aus einem Guss. Wenn Sie ein Datenmodell haben, ein Sicherheitskonzept etc, dann können Sie natürlich eine User Experience sicherstellen, egal ob auf einem mobilen Endgerät, einem iPad, Android- oder einem Windows- Gerät. Zweitens: Dadurch, dass es eben aus einem Guss ist, alles von Workday entwickelt wird und wir keine Akquisitionen integrieren müssen, können wir uns darauf konzentrieren, diese eine Software, diese eine User Experience sehr kongruent zu halten. Wir reden mit unseren Kunden und lernen von deren Nutzer-Erfahrung, die sie bieten. In Teilbereichen haben wir uns z.B. sehr stark an Netflix orientiert. Als wir unser Learning-Produkt entwickelten, haben wir uns gesagt: Das muss wie im Consumer-Bereich sein! Wenn jemand Lerninhalte sucht oder vorgeschlagen bekommen soll, dann muss das multimedial aufbereitet sein. Es muss einfach Spaß machen. So erhöhen Sie die Motivation Ihrer Mitarbeiter, da immer wieder zurück zu kommen und nachzuschauen: Was gibt es denn Neues für mich? Daher orientieren wir uns stark an diesen Companies aus dem Consumer-Bereich, um dieses Erlebnis für Mitarbeiter zu schaffen.

Stichwort Sicherheit und Datenschutz: Wo werden die Daten gehostet?
Inwieweit können Sie den Datenschutz für deutsche Kunden garantieren?
Das ist ein wichtiger Aspekt. Ich rate allen Kunden, frühzeitig darauf zu schauen. Viele Cloud-Lösungen versprechen Datensicherheit, können dieses Versprechen aber nicht halten. Dadurch, dass die Cloud unser einziges Geschäftsmodell ist und wir uns darauf fokussieren, haben wir unsere eigenen Rechenzentren. Alle Daten unserer europäischen Kunden sind ausschließlich in der EU. Wir haben je ein Rechenzentrum in Amsterdam und in Dublin. Zudem arbeiten wir eng mit den Behörden zusammen und waren z.B. auch eines der ersten Unternehmen, die sich selbst zertifiziert haben für Privacy Shield. Wir haben die EU-Standard Vertragsklauseln in unseren Vertragswerken und können uns gar nicht leisten, hier auch nur irgendwie eine Lücke zu lassen.
Wir haben als Kunden Unternehmen, die wie Airbus in der Rüstungsindustrie tätig sind, oder auch große Banken wie die Deutsche Bank – und diese müssen bestimmte Regularien und Compliance-Anforderungen erfüllen. Wenn Cloud richtig gemacht wird, dann ist sie viel sicherer als jedes On-Premise-System, das gar nicht mit dem gleichen Aufwand und Sorgfalt gewartet werden kann, wie wir das als Profis machen können.

Wie erreichen Sie Schnelligkeit trotz der Cloud-Anwendung?
Ich denke, wir hatten hier das Glück der späten Geburt: Wir konnten beobachten, dass schon 2005 Hauptspeicher immer billiger wurde. Deswegen haben wir uns entschieden, unsere Plattform und die gesamte Datenhaltung komplett im Hauptspeicher, also In-Memory, zu halten. Darüber hinaus haben wir ein komplett objekt-orientiertes Datenmodell gebaut – das heißt, wir haben nicht die Nachteile von relationalen Datenbanken, die an dieser Stelle etwa in Verknüpfungen liegen. Der dritte Punkt: Wir konzentrieren uns voll und ganz auf das, was wir tun und haben „keine zusätzlichen Baustellen“. Wir sind Experten, was die Technologie betrifft und haben somit auch einen sehr guten „Rechenzentrumsansatz“. Zum anderen cachen wir keine Daten und unsere Performance wird sogar vertraglich zugesichert. Wir sind der einzige Anbieter, der tatsächlich Antwortzeiten zusichert und wir nehmen da auch potenzielle Strafzahlungen gern auf uns – das ist aber zum Glück noch nie vorgekommen.

Stichwort Manager-Dashboard: Auf welche Analysefunktionen können Führungskräfte zurückgreifen?
Die Frage ist sehr gut, aber ich würde sie gerne erweitern. Es geht uns um die  „Demokratisierung von Inhalten und Informationen“. Das ist für uns ein ganz wichtiger Aspekt. Wenn Sie sich anschauen, wie die Arbeitswelt in der Zukunft aussehen wird, dann werden weiterhin wichtige strategische Entscheidungen von den führenden Köpfen einer Company gefällt. Aber erfolgreiche Unternehmen unterstützen auch das mittlere Management und Mitarbeiter dabei, bessere Entscheidungen zu treffen, in dem sie eben diese Auswertungen der Dashboards demokratisieren und der ganzen Belegschaft an die Hand geben. Natürlich immer mit dem entsprechenden Sicherheits- und Berechtigungskonzept. Entscheidend ist: Für die Entscheidungen, die ich im Mittelmanagement treffen muss, brauche ich doch dieselben Daten, und zwar in Echtzeit und in derselben Güte, wie sie meinem Vorstand zur Verfügung stehen. Genau dieser Aspekt ist für uns sehr wichtig: Analytics-Reporting für alle – und zwar jederzeit. In dem Moment, in dem Sie vielleicht über eine Gehaltserhöhung entscheiden müssen, brauchen Sie auch die Informationen dafür. Sie müssen wissen, am besten mit einem schönen Dashboard aufbereitet: Wieviel hat der Mitarbeiter denn die letzten zwei Jahre an Gehaltserhöhung bekommen? Wie ist seine Leistung? Was zahlt der Markt für vergleichbare Tätigkeiten und Positionen? Dies ist ein weiterer Vorteil unserer Cloud- und In-Memory-Technologie mit unserem einheitlichen Datenmodell: das Thema Reporting ist von uns von vornherein „mit eingebaut“ worden. Analytics gibt es daher bei uns überall und für jeden, der Entscheidungen treffen muss. Natürlich immer ausgerichtet auf seine Aufgaben und seine Berechtigung.

Wie viel Mitbestimmung oder Selbstbestimmung braucht ein Mitarbeiter? Es muss ja selektiert werden: Welche Daten darf er sehen und welche darf er nicht sehen. Ist das nicht recht komplex, was die Rollen und Rechte usw. betrifft?
Es wird dann komplex, wenn Sie verschiedene Datenquellen haben, die sie miteinander verknüpfen müssen und verschiedene Informationsfelder. Wenn Sie tatsächlich diese verschiedenen Daten in einem einzigen Modell vorhalten, dann ist es erheblich einfacher.

Herr Kull, können Sie sich vorstellen, dass in Zukunft vielleicht, sich die Projektteams im Bereich der Entwicklung über Ihre Software zusammenfinden? Dass sie sich hierdrüber einfach unterhalten und so zusammenfinden für bestimmte Projekte?
Ich glaube, das passiert heute schon. Wir sehen das bei vielen Kunden, die Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Karriereziele und Projektinteressen selbst zu verwalten in ihrem eigenen Mitarbeiterprofil. Dann können diese sogar noch einen Schritt weiter gehen und vielleicht an intern frei zugänglichen Projekten mitwirken, wenn sie es wünschen. Dahinter liegen natürlich Business-Prozesse: vielleicht muss das HR-Department noch drüber schauen oder ein Manager, oder der Projektleiter muss sagen: „Ja, der Mitarbeiter hat noch Kapazität, das ist OK!“ Oder: „Da müssen wir ihm helfen, das berücksichtigen wir in seinem Entwicklungsplan, denn dafür werden vielleicht noch weitere Kompetenzen benötigt.“ Diese Vernetzung ist extrem wichtig. Des Weiteren sehen wir absolut den Trend dahin, dass man immer mehr Verantwortung für die eigenen Karriere und das eigene Weiterkommen, das eigene „sich selbst Ausbilden“ an den Mitarbeiter gibt – und dazu braucht man die richtigen Werkzeuge. Im Umkehrschluss ist eine solche Weiterbildung offenkundig überhaupt nicht möglich mittels einer E-Mail-Inbox bei einem Manager, der vielleicht gleich zehn solcher Mitarbeiter hat.
Ich glaube, die Geschwindigkeit dieser Veränderungen der Arbeitswelt, die jetzt noch kommen, wird sich weiter erhöhen. Durch Vernetzung, Demokratisierung von Informationen und mehr Möglichkeiten, die Sie den Mitarbeitern an die Hand geben können, werden auch die Erwartungen immer größer. Mit diesen Erwartungen müssen folglich auch die entsprechenden Antworten immer schneller geliefert werden. Hier sind Unternehmen im Vorteil, die wirklich versuchen, anhand der Kundenbedürfnisse, anhand des Marktes zu entwickeln. Und da sehen wir meiner Meinung nach gerade erst die Spitze des Eisbergs.

Weitere Informationen unter:
www.workday.com

 

Die Matratzenrevolutionäre

Über die Unternehmenskultur in einem schnell wachsenden Start-up spricht Helmut Müller, Geschäftsführer Eve Sleep Ltd., mit der TREND-REPORT-Redaktion.

Herr Müller, welchen Führungsstil praktizieren Sie heute, bzw. welcher Führungsstil wird Ihrem schnellen Wachstum gerecht?

In einem schnell wachsenden Unternehmen mit einem digitalen Geschäftsmodell wie eve sleep ist auf jeden Fall ein situativer Führungsstil geeignet. Durch unser Wachstum von über 20 Prozent pro Monat, wächst auch unser Team ständig. Starre Hierarchien kennen wir nicht, wir sind ein Start-up.  Deshalb sind die Teams bei uns bunt gemischt sind und setzen sich aus Mitarbeitern mit den unterschiedlichsten Backgrounds und Erfahrungen zusammen. Als Teamleiter muss man sich also auf die jeweiligen Mitarbeiter und deren Level einstellen, weil unsere Teams nach Aufgaben und nicht Hierarchien gebildet werden.

Welche Führungsprinzipien sind für Sie wichtig?

Obwohl wir als digitales Start-up das Ziel verfolgen, eine konventionelle Industrie wie die Matratzenindustrie zu revolutionieren und zu digitalisieren, sind auch klassische und bewährte Führungsprinzipien bei uns wichtig. Unser Geschäftsmodell ist stark ergebnisorientiert und das schlägt sich auch im Führungsstil wieder. Ergebnisorientiert heißt bei uns aber nicht, dass es nur um die Erfüllung von Zielvorgaben geht. Viel wichtiger sind Vertrauen, Teamgeist und Engagement. Ohne Vertrauen und Teamgeist kann ich mein Team nicht motivieren, gesteckte Wachstums- und Expansionspläne zu realisieren. Gemeinsamkeit steht bei uns ganz weit oben: Erfolge werden vom ganzen Team gefeiert. Da kann es schon mal vorkommen, dass spontan eine Feier stattfindet oder Applaus im Büro zu hören ist. Oberstes Prinzip ist Motivation und Spaß an der Arbeit.

Wo und wie konnten Sie sich Ihre Management-Kompetenz im Vorfeld aneignen? 

Ich war vorher bei der Unternehmensberatung Roland Berger. Da habe ich eine Menge gelernt, insbesondere habe ich auch im Ausland gearbeitet. Diese interkulturelle Erfahrung nutzt mir jetzt bei eve sleep sehr, denn wir sind ein internationales Team. Außerdem hat mich das Center for Digital Technology und Mangement sehr gut auf das Entwickeln von Startups vorbereitet.

Welche Fähigkeiten sind nötig um die kulturellen Unterschiede in Ihrem Unternehemen zu managen? 

Das Team von eve sleep setzt sich aus vielen unterschiedlichen Nationen zusammen. Da gibt es neben Deutschen und Engländern auch Italiener, Franzosen, Schweizer, Amerikaner oder Belgier. Die nötige Offenheit, um in so einem internationalen Team zu arbeiten, bringen junge Menschen von Haus aus mit. Bei einem Start-up bewerben sich Menschen, die Herausforderungen und Abwechslung suchen und nicht eine 9 to 5 Routine bzw. klar begrenzte und immer wieder gleiche Aufgaben oder ein homogenes Umfeld.

Was macht Ihr Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv?

Bei eve sleep haben Mitarbeiter die Möglichkeit sehr schnell sehr viel Verantwortung zu übernehmen. Das reizt viele. In klassischen Konzernen dauert der Aufstieg oft Jahrelang – bei uns geht das im Turbo-Tempo. Wir trauen unserem Team etwas zu und dieses Vertrauen ist der Nährboden für eine enorme Motivation und Leistung. Viele wollen auch einfach Teil einer Erfolgs- und Wachstumsstory sein oder etwas verändern und bewegen. Diese Möglichkeit bieten wir. Flache Hierarchien ermöglichen, dass sich jeder so einbringen kann, wie es der eigenen Persönlichkeit entspricht. Ein wesentliches Kriterium ist, dass wir unsere Mitarbeiter nicht in Konventionen pressen, z.B. Kleidungsvorschriften. Diese Konformität ist nicht förderlich für eine kreative Arbeitsweise. Wir wollen unsere Mitarbeiter individuell fördern und sie nicht unseren Vorstellungen anpassen.

Wie verkraften Sie das schnelle Wachstum hinsichtlich der Mitarbeitersituation?

Es gibt bei der Einstellung eine No Asshole Policy, so kann man auch in stressvollen Zeiten gut zusammenarbeiten. Darüber hinaus werden neue Mitarbeiter schnell in die jeweiligen Teams integriert und sind nach kürzester Zeit nicht mehr die neuesten. Am wichtigsten ist aber natürlich, dass alle neuen Mitarbeiter eine Arbeit erledigen, die gebraucht wird. Das heißt, alle freuen sich, wenn jemand neues an Bord ist, da man weiß, dass dieser einem das eigene Leben erleichtern wird. Das ist ein sehr positiver Start für alle Mitarbeiter.

Welche Fähigkeiten muss ein Mitarbeiter mitbringen? 

Selbstverantwortung, Motivation, sehr gute Analytik, Selbstvertrauen, positiven Charakter.

Wie schaffen Sie es, die Agilität Ihrer Teams zu fördern?

Das Wachstum an sich schafft ständige Veränderungen. Mitarbeiter, die ein paar Monate dabei sind, bekommen Kollegen für die sie verantwortlich sind und neue Aufgabenbereiche. Im Grunde ändert sich alle 3-6 Monate das Aufgabenprofil.

Nutzen Sie auch Crowdworker?

Nein. Wir nutzen Freelancer für bestimmte Projekte. Crowdworker nutzen wir nicht.

Wie wichtig ist die Digitalisierung und das technische Know-how in Ihrem Unternehmen? 

Bei uns ist Digitalisierung nicht ein Buzz-Word, das auf Führungsebene besprochen wird. Bei uns wird sie gelebt. Jeder unserer Mitarbeiter ist, wenn sie so wollen, ein Digital Native, der mit digitalen Anwendungen und Social Networks aufgewachsen ist. Diese Stärke spüren wir vor allem beim Online Marketing.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, das Matratzengeschäft umzukrempeln?

Jas und James, zwei der Gründer,  waren  schon im Matratzen-Business tätig. Ein lukrativer Markt – aber wenig innovativ. Der Markt bietet stabile Umsätze, deshalb hatten es viele Player einfach nicht nötig, sich zu verändern. Langweilige Matratzenabteilungen, ein viel zu unübersichtliches Angebot und wegen hoher Zwischenhandelsmargen sehr hohe Preise. Matratzenkauf machte wenig Spaß und war nervig. Im Grunde ein ungeliebtes Must. Das muss sich doch ändern können, dachten sich Jas und James. So entstand die Idee zu einer Matratze, die für viele Schlaftypen passt, stylisch ist und die ohne Aufwand bequem im Internet bestellt werden kann.  Wenn man heute durch klassische Matratzenabteilungen geht, hat man das Gefühl, nicht informiert, sondern verwirrt zu werden. Allein schon wegen dieser Unmengen an Pseudo-Fachbegriffen. Diese ganzen unterschiedlichen Matratzenmodelle sind nichts weiter als Marketing. Auf einer guten Matratze können viele unterschiedliche Menschen sehr gut schlafen. Wir holen den Konsumenten ab und bieten Transparenz und Einfachheit an. Mit Simplicity ist auch Apple zum Erfolg gekommen.

Inwiefern unterscheidet sich Ihr Geschäftsmodell generell vom stationären Handel? 

Wir konfrontieren den Konsumenten nicht mit einer Fülle von unterschiedlichen Produkten und Modellen. Die Welt ist doch heute schon kompliziert genug. Wir bieten ein Produkt in jeder Kategorie an – also Matratzen, Bettwäsche oder Kissen. Das ist dann aber das Beste. Einkauf soll kein schwieriger Entscheidungsprozess, sondern einfach sein und Spaß machen. Diese einfachen Grundsätze wurden vom klassischen Handel über Jahre schlicht missachtet. Die Umsätze waren gut, denn jeder braucht eine Matratze. Auch in puncto Service hat man sich nicht gerade viel einfallen lassen. Die größte Angst ist doch, eine falsche Matratze zu kaufen. Ob eine Matratze die richtige ist, finden sie aber nicht bei einem kurzen Probeliegen heraus. Bei uns können sie die Matratze zu Hause hundert Nächte lang probeliegen. Das ist das längste Probeliegen der Welt und schließt einen Fehlkauf aus.

Wie haben Sie es geschafft, den Markt für Matratzen so schnell und dynamisch anzugehen? 

Wir sind mit einem guten Produkt an den Start gegangen und haben uns klar auf den Onlinevertrieb konzentriert. Ein vernünftiger Preis, viel Service und ein gutes Einkaufserlebnis überzeugen. Natürlich bewerben wir unser Produkt auch – aber auf eine sehr viel modernere Art, als es klassische Händler tun.

Wieviel Lifestyle verträgt das Schlafzimmer und welche Lifestyle-Produkte rund ums Schlafzimmer sind in diesem Kontext gerade Ihrerseits in der Mache? 

In welchem Zimmer halten sich die Menschen am meisten auf? Es ist das Schlafzimmer. Und deshalb sollte gerade hierauf sehr viel Wert gelegt werden. Lifestyle und Qualität schließen sich nicht aus. Im Gegenteil. Eine gute Optik ist Teil der Qualität. Matratzen müssen nicht grau und hässlich sein. Sie können genauso stylish sein, wie andere Wohntextilien. Wir arbeiten derzeit am Aufbau einer regelrechten Schlafwelt. Wir haben die Vision, dass Kunden bei uns alles rund um das Thema Schlaf kaufen können – alles im gleichen Design und in der gleichen hochwertigen Qualität. Als junges Unternehmen arbeiten wir auch permanent an der Verbesserung unserer Produkte, so wie Apple und jedes innovative Unternehmen das auch tun.

Wie wichtig ist gute Qualität im Kontext von Empfehlungen für Ihr Geschäftsmodell? 

Empfehlungen machen einen erheblichen Anteil des Neugeschäfts aus. Aber Kunden informieren sich auch im Internet, zum Beispiel bei Trusted Shops. Ohne gute Bewertungen geht nichts.

Wo steht Eve in den nächsten ein bis zwei Jahren?

Klare Nummer 1 in Europa mit hervorragenden Produkten, die es dem Kunden einfach machen sich zu entscheiden, da er weiß, dass er bei eve sleep ein hervorragendes Produkt bekommt, das auch noch gut aussieht.

Welche Wachstumspotentiale hält der Markt noch bereit? 

In allen relevanten europäischen Märkten werden wir Rang 1 oder 2 im Bereich One-fits-all Matratzen. Das Wachstumspotential ist noch riesig. Immer noch kennen sogar im heißumkämpften deutschen Markt viele Konsumenten das Konzept nicht, oder trauen dem Konzept nicht. Dies wird sich ab einer gewissen Marktdurchdringung verändern. Durch die Zunahme der Bedeutung von Schlaf, werden höhere Ausgaben in dem Bereich getätigt werden, so dass der Anteil der Premium Matratzen zunimmt.

Welche Märkte wollen Sie in Zukunft erschließen? 

Wir expandieren in Europa, und haben auch die USA fest im Blick.

Wie ist es Ihnen bisher gelungen die Transportkosten so niedrig zu halten? 

Wir können selbst 200x220cm Matratzen aus einem Kern in einer einzigen Box per Paketdienst (DHL Express) versenden. Das ist übrigens derselbe Service, mit dem auch ein iPhone zugestellt wird.

Weitere Informatiotionen: www.evemattress.de

Twitter: www.twitter.com/Eve_SleepDE

Facebook: www.facebook.com/evemattress.de

Bildlizenz: Eve Sleep

„Der Bedarf an individueller Beratung steigt enorm“

Über die Zukunft des Arbeitsplatzes sprach die TREND-REPORT-Redaktion mit Günter Osterhaus, Leiter Planung und Objektmanagement bei Assmann Büromöbel.

Herr Osterhaus, Stichwort: Agile Arbeitsorganisation – Welche Auswirkungen hat diese auf die Arbeitsplatzgestaltung?
In der Vergangenheit wurden Arbeitsplätze komprimiert, um noch mehr Mitarbeiter auf eine möglichst kleine Fläche zu pressen. Dieser Denkansatz hat sich als wenig sinnvoll erwiesen und der Trend geht eher dahin, Arbeitsgruppen zu bilden, die Arbeitszeit und -ort flexibel selbst gestalten können. Man hat herausgefunden, dass die damit entstehenden spontanen Begegnungen und wechselnden Eindrücke maßgeblich unsere Kreativität und Produktivität beeinflussen und fördern – 80 Prozent der Innovationen entstehen eher spontan als geplant.

Sollten Mitarbeiter in die Planung neuer Arbeitswelten einbezogen werden?
Mitarbeiter haben Vorlieben und Abneigungen. Nehmen wir bspw. den Bürostuhl, auf dem jemand lange gesessen hat. Das ist wie das eigene Bett. Sich jeden Morgen auf einen anderen Stuhl zu setzen, lehnen viele Mitarbeiter ab. Es ist gut, dies zu berücksichtigen, aber man muss natürlich auch auf die Handhabbarkeit schauen. Informationen, Offenheit und Aufklärung, etwa über die Funktionen eines neuen Arbeitsplatzes, sind auf jeden Fall sinnvoll.

Ort der Begegnungen: Der Trend geht hin zu agilen Arbeitsgruppen, die ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort flexibel und selbst gestalten können.

Ort der Begegnungen: Der Trend geht hin zu agilen Arbeitsgruppen, die ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort flexibel und selbst gestalten können.

Wie viel Technologie oder Equipment vertragen heute moderne Büromöbel oder auch Einrichtungsgegenstände?
Immer mehr Technologie. Beispiel Stauraum: Das verändert sich komplett, wird intelligenter – sprich der Trend geht in Richtung mobiler Stauraumlösungen mit möglichst flexibler Ablage. Container haben innen schon eine Steckdose, eine integrierte Beleuchtung und künftig vermehrt auch eine interaktive Tischoberfläche. Wir sehen das heute manchmal in modernen Krimis, dass Folien an einer Glastafel erstellt und weggewischt werden können.

Daran arbeiten Sie?
Ja, gemeinsam mit einem Akku-Hersteller entwickeln wir Möbel mit integrierten Akku-Systemen zum Aufladen: den motorisch verstellbaren Tisch mit Bildschirm, Leuchte, Ladeeinheit für Telefon und Notebook. Alles enthalten in einer Akkuanlage im Container. Der wird abends in eine „Docking-Station“ zurückgeschoben, wo der Akku aufgeladen wird. Das sorgt für hohe Flexibilität ohne den Zwang einer festen Steckdoseneinheit.

„Immer mehr Technologie hält in die Einrichtungsgegenstände Einzug“, stellt Günter Osterhaus, Assmann Büromöbel, fest.

Ihre Arbeit geht aber über die Entwicklung und Konzeption von Büromöbeln hinaus?
Ja. Gerade in unserem Bereich beschäftigen wir uns auch mit der Planung von Büroflächen. Wir beraten unsere Kunden und unsere Fachhändler, die ja letztlich unsere Kunden mit beraten. Hier ist der Bedarf nach individueller Beratung durch Fachleute aktuell sehr groß.

Und manchmal auch die Notwendigkeit, bestehende Flächen zu ändern?
Wir stehen häufig vor dem Problem schmaler Gebäude mit langen Schläuchen, in denen man höchstens in der Mitte einen Flur planen kann. Mehr geht nicht. Das entspricht definitiv nicht unserer modernen Arbeitswelt, in der wir uns bewegen, in der wir Wege und Kreuzungen brauchen. Natürlich sind auch diese Herausforderungen lösbar, allerdings entscheiden sich viele Unternehmen relativ schnell, neue Gebäude zu bauen.

Weitere Informationen unter:
www.assmann.de

Live-Video: Digital, aber persönlich

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit  James Campanini, VP – GM EMEA Sales von BlueJeans, über den Arbeitsplatz der Zukunft und das Thema E-Recruitment per Live-Video.

In den Medien sind derzeit die Begriffe „Modern Workplace“ und „Arbeitsplatz 4.0“ hoch im Kurs. Es findet also ein Umdenken in der Arbeitswelt statt. Und es zeigt auch, dass modernes, flexibles Arbeiten heute eine wesentlich größere Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers spielt als noch vor ein paar Jahren. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, der stark voranschreitenden Digitalisierung und der Generation Y müssen sich Unternehmen den Bedürfnissen der Arbeitnehmer anpassen. Nicht die Unternehmen entscheiden mehr über die Wahl des Arbeitnehmers, sondern der potentielle Arbeitnehmer entscheidet. „Unsere aktuelle Studie ‚LoveLive‘ über die Nutzung und Einstellung gegenüber Live-Video von Arbeitnehmern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA zeigt, dass 48 Prozent der deutschen Arbeitnehmer der Überzeugung sind, ein Arbeitsplatz ohne Live-Video ist für die Generation Y nicht at­traktiv genug“, betont James Campanini.

James Campanini: „Ohne Live-Video ist für die Generation Y der zukünftige Arbeitgeber nicht attraktiv genug.“

James Campanini: „Ohne Live-Video ist für die Generation Y der zukünftige Arbeitgeber nicht attraktiv genug.“

Aber auch für das Recruiting neuer Mitarbeiter ist der Einsatz von Live-Video-Technologien nachhaltig, effizient und zeitgemäß. „Gerade im Bereich HR und insbesondere im Recruiting-Prozess wird Videotelefonie immer beliebter. Wir befinden uns mitten im ‚War for Talents‘. Fachkräfte werden nicht mehr nur in der unmittelbaren Umgebung gesucht, sondern international, um den bestmöglichen Mitarbeiter zu finden. Die Organisation eines Vorstellungsgespräches kann daher sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die im Kampf um qualifizierte Fachkräfte entscheidend sein kann“, führt Campanini weiter an.

Doch welche IT-Infrastruktur und Technologie ist dafür notwendig? Wichtig sei es nach Campanini, dass das Unternehmensnetzwerk oder WLAN eine Videokonferenzlösung unterstützt – diese Voraussetzung muss gegeben sein, damit BlueJeans einwandfrei genutzt werden kann. Deshalb bietet der Live-Video-Anbieter für das Kundennetzwerk einen Evaluierungsprozess an, der Klarheit schafft. „Mit unserer cloudbasierten Videokonferenz-Lösung können sich Teilnehmer per Desktop, Mobilgerät oder Raumsystem einwählen. Dann fehlen lediglich eine Webcam sowie ein Headset oder Lautsprecher und schon kann es losgehen“, erklärt James Campanini. Auf unsere Frage hin, wie denn ein gutes Live-Video-Konferenz-Erlebnis durch BlueJeans garantiert werden könne, gab uns Campanini mit auf den Weg, dass BlueJeans eine stabile Lösung sei, die speziell für die Anforderungen von Unternehmen entwickelt worden ist. „Neben exzellenter Bild­qualität profitieren Anwender auch von leistungsstarker Audio-Qualität. Die Technologie ist vollständig cloudbasiert – es muss also keinerlei Hard- oder Software hinzugekauft, installiert oder verwaltet werden“, erklärt uns James weiter.

Auch die Kapazität lasse sich bei Bedarf einfach durch Hinzufügen von Lizenzen und virtuellen Anschlüssen erweitern und mit dem „Multipoint Control Unit“-Ansatz (MCU) über die Cloud jederzeit skalieren. Campanini betont abschließend: „Wir bieten unseren Kunden für jede Gelegenheit und Anforderung das richtige Produkt – von kleinen Team- und Kundenmeetings bis hin zur Konferenz mit 5 000 Teilnehmern.“

Weitere Informationen unter:
www.bluejeans.com

Arbeitskraftverlust: der finanzielle Super-GAU

Es kann jeden treffen: Plötzlich nicht mehr arbeiten können. Für Betroffene ist dies ein Szenario mit weitreichenden Folgen. Markus Drews, Hauptbevollmächtigter des Lebensversicherers Canada Life Deutschland, stellt im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion Möglichkeiten zur Absicherung vor – für Angestellte, Unternehmen und Familien.

 

Herr Drews, warum ist die Absicherung der Arbeitskraft so wichtig?

Statistisch gesehen wird jeder vierte Deutsche berufsunfähig. Psychische Erkrankungen und Krebs gehören zu den Hauptauslösern – sie können jeden treffen, ganz unabhängig von der beruflichen Tätigkeit.

Auch finanziell gesehen ist das der Super-GAU. Denn die staatliche Absicherung reicht bei weitem nicht mehr aus, um den Lebensstandard zu erhalten. Zur Sorge um die eigene Gesundheit kommt in dieser Situation auch die Furcht um die finanzielle Zukunft der Familie.

Welche Möglichkeiten haben Arbeitnehmer, um sich abzusichern?

Es gibt inzwischen sehr gute Möglichkeiten individuell vorzusorgen. Eine professionelle Beratung, zum Beispiel bei einem Versicherungsmakler, ist daher sehr zu empfehlen. Die bekannteste Lösung ist die Berufsunfähigkeitsversicherung, kurz BU. Der Vorteil bei Canada Life: Wir bieten einen garantierten Beitrag – ein Leben lang! Bei klassischen BU-Tarifen kann der Beitrag hingegen steigen. Da die BU aber nicht für alle Menschen passt, bieten wir ein breites Produkt-Portfolio an: Mit dem Premium Grundfähigkeitsschutz sichert man z.B. wichtige Alltagsfähigkeiten wie Sehen, Gehen, Hände Gebrauchen ab – ideal für Berufe mit Körpereinsatz. Oder mit der Schwere Krankheiten Vorsorge können die finanziellen Folgen von 46 Krankheiten aufgefangen werden.

An wen richtet sich der Premium Grundversicherungsschutz und wofür steht dabei das Premium? (Frage für das Online-Interview)

Er richtet sich in erster Linie an körperlich Tätige und ist für sie häufig deutlich günstiger als eine BU: Hier sind 19 körperliche und geistige Fähigkeiten abgesichert. Der Premium Grundfähigkeitsschutz zahlt schon bei Verlust von nur einer Fähigkeit eine Rente, zudem lässt er sich mit einem Schwere-Krankheiten-Baustein und einem Pflegebaustein erweitern. Daher auch das Premium. Darüber hinaus gibt es noch eine Basisvariante, die noch günstiger und besonders einfach abzuschließen ist.

HR-Risiken im Blick: Können auch Arbeitgeber Führungskräfte bzw. Schlüsselpersonen und -positionen gegen den Ausfall durch schwere Krankheiten absichern?

Wie wichtig die Absicherung der eigenen
Arbeitskraft ist und welche Möglichkeiten es
dazu gibt, erläutert Markus Drews im Gespräch
mit der TREND-REPORT-Redaktion.

Ja, unsere Schwere Krankheiten Vorsorge lässt sich auch als sogenannte Keyperson-Absicherung abschließen. Sie deckt 46 Krankheiten ab und bietet weltweiten Schutz. Erkrankt der abgesicherte Mitarbeiter an einer davon, erhält das Unternehmen im Versicherungsfall die vereinbarte Kapitalleistung. Damit können Kosten, die dem Unternehmen durch den krankheitsbedingten Ausfall entstehen, aufgefangen werden. Und die Beiträge für die Keyperson-Absicherung sind für den Arbeitgeber in der Regel als Betriebsausgaben absetzbar.

Welche Möglichkeiten bieten Sie an, um die ganze Familie abzusichern?

Auch das ist mit der Schwere Krankheiten Vorsorge problemlos möglich. In einem Vertrag lässt sich eine zweite Person einbeziehen, Kinder sind ab dem 30. Tag nach der Geburt bis zum 18. Geburtstag automatisch bis zu einer bestimmten Höhe mitversichert. Ab 30 Euro im Monat lässt sich so die ganze Familie absichern. Zusatzoptionen für den Fall von Erwerbsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit, Berufs- und Arbeitsunfähigkeit sind zudem möglich.

Mit welchen Kosten hat der Versicherungsnehmer zu rechnen?

Das hängt bei allen Tarifen vom Alter der versicherten Person ab; bei BU und Grundfähigkeitsschutz spielen auch die Berufe eine Rolle, bei der Schweren Krankheiten Vorsorge hingegen nicht – ein Vorteil bei Berufen mit Körpereinsatz. Hier ein paar Beispiele: Ein 30-jähriger Schreiner kann mit dem Premium Grundfähigkeitsschutz für etwa 75 € monatlich vorsorgen und bekommt im Ernstfall 2.000 € Rente. Eine BU wäre für ihn wegen seiner körperlichen Tätigkeit wesentlich teurer.

Eine Keyperson-Absicherung für einen 40-jährigen Geschäftsführer mit 250.000 € Kapitalleistung würde gut 180 € im Monat kosten. Eine Familie lässt sich mit der Schweren Krankheiten Vorsorge bereits ab 1 € täglich absichern, also 30 € monatlich. Alle Beispiele gelten für Nichtraucher und laufen bis zum 67. Lebensjahr.

Welche Vorteile bietet der SKV-Tarif dem Versicherten? Wie kann der Versicherte den Vertrag an seine persönlichen Bedürfnisse im Laufe seines Lebens anpassen?

Bei der Schweren Krankheiten Vorsorge erhalten Kunden im Versicherungsfall eine Kapitalleistung ausgezahlt. Darüber können sie frei verfügen. Und das auch, wenn sie nach überstandener Krankheit wieder arbeiten können. Man kann die Police vielseitig einsetzen, etwa als Keyperson-Absicherung im Unternehmen oder als Familienschutz, denn Kinder sind hier automatisch bis zu einer bestimmten Höhe mitversichert. Der Schutz ist zudem flexibel: Bei vielen Gelegenheiten kann man die versicherte Summe erhöhen. Und Kunden können den Schutz jederzeit verlängern – und all das ohne erneute Gesundheitsprüfung.

Wie lange haben Sie schon Versicherungen gegen schwere Krankheiten im Angebot?

Unsere Schwere Krankheiten Vorsorge bieten wir seit 2002 auf dem deutschen Markt an. Canada Life hat diese Art der Absicherung in Deutschland bekannt gemacht. Über die Jahre kamen immer mehr Krankheiten hinzu, die einen Versicherungsfall auslösen. Heute sind es 46, darunter häufige Volkskrankheiten wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Krebs.

Bis zu welchem Eintrittsalter ist eine Absicherung möglich?

Die Schwere Krankheiten Vorsorge lässt sich bis zum 69. Lebensjahr abschließen. Auch ein Pflegeschutz lässt sich dann noch integrieren. Schließt man sie vor dem 50. Lebensjahr ab, ist der BU-Schutz ein interessanter Baustein, der optional dazu gewählt werden kann.

 

Weitere Informatiotionen: Canada Life

Twitter: www.twitter.com/CanadaLifeDE

Bildlizenz: Canada Life

Markenbotschafterin mit „Wir-Gefühl“

Gastbeitrag von Inga Lorenz, Trend und Szene Gastronomie Manager der Warsteiner Brauerei

Ein Leben zwischen Waterkant und Sauerland, zwischen der digitalen und der realen Kneipenwelt – das ist mein Alltag. Seit einem halben Jahr bin ich Teil des Warsteiner Trend- und Szeneteams und dafür verantwortlich, unsere Warsteiner Premiumbiersorten in angesagten Locations der Hansestadt zu platzieren.

Während andere morgens ins Büro fahren, erledige ich meine Büroarbeit von zu Hause und tausche mich mit meinen Kollegen am Hauptsitz in Warstein aus. Welche Neuigkeiten kommen aus dem Sauerland, die ich im Social Web teilen kann? Um die neuesten Food- und Gastronomietrends aufzuspüren, bin ich auf diversen Kanälen wie Instagram, Facebook oder Xing aktiv und folge den wichtigsten Multiplikatoren im Internet. Auch auf Messen oder bei Branchenveranstaltungen bin ich regelmäßig aktiv. Ein gutes Netzwerk ist maßgeblich dafür entscheidend, welcher Szenegastronom Warsteiner ausschenkt oder welches Restaurant unsere Sorten anbietet. Ab mittags tausche ich die digitale Welt gegen das reale Leben: Ich treffe Gastronomen und Barkeeper und positioniere unsere Marke neu. Wie wichtig ein ehrlicher Austausch ist, wird in jedem Gespräch deutlich. Seit mehreren Jahren arbeite ich im Außendienst und kenne von Altona bis Reeperbahn jede Bar, die Nachtschwärmer für sich entdeckt haben. Für die Betreiber zählt die Qualität des Bieres, das sie ausschenken.

Inga Lorenz berichtet über ihren abwechslungsreichen Arbeitsalltag zwischen der digitalen und der realen Welt.

Inga Lorenz berichtet über ihren abwechslungsreichen Arbeitsalltag zwischen der digitalen und der realen Welt.

Die Werte unseres Familienunternehmens wie Weltoffenheit oder Weitblick habe ich, neben Schulungen, von der Personalabteilung in der intensiven Einarbeitungszeit vermittelt bekommen. Meine erste Brauereibesichtigung war für mich dabei ein „Aha-Erlebnis“: Das Brauhandwerk und die Menschen in Warstein zu kennen, hilft mir sehr bei meiner täglichen Arbeit in Hamburg. Dass ich weit weg bin, ändert nichts am „Wirgefühl“ – ein gemeinsames Verständnis von Werten und Zielen prägt die Firmenkultur. Dass ein flexibles Arbeiten gefördert wird und ich mit Software, Informationen und Wissensvermittlung unterstützt werde, ist gelebte Praxis. Ein Blick ins Intranet und regelmäßige Meetings in Warstein gehören dabei ebenso zu meinem Programm wie die Informationen zu Gastronomie-Aktionen, die ich aus der Zentrale erhalte. Die Identifikation mit der Marke ist mir dabei wichtig und neben Laptop und Firmenwagen wird mir auch neue Ware angeboten. Häufig arbeite ich abends, dann wenn andere Feierabend haben. Ein anderer Job ist für mich dennoch unvorstellbar, denn ich gestalte meinen Tag selbst und weiß um meine Verantwortung, die ich als Markenbotschafterin habe. Individualisierung ist für mich das Schlüsselwort – vernetzt, digital und flexibel zu arbeiten, das ist das, was mir gefällt.

Weitere Informationen unter:
www.warsteiner.de

Digital aber per­sönlich: Die Zukunft des Handels

Was macht erfolgreiche Kundenkommunikation im Zeitalter der Digitalisierung aus? Marc Hirtz, Vice President Continental Europe bei Pitney Bowes, sprach mit uns über die Möglichkeiten für den Handel.

Vor fast 100 Jahren begann die Erfolgs­geschichte von Pitney Bowes als Hersteller von Druck-, Kuvertier- und Frankierlösungen. Heute verlässt sich die große Mehrheit der Fortune 500 Unternehmen im Bereich Kundenkommunikation auf die physischen und digitalen Lösungen des globalen Technologieunternehmens. Für Marc Hirtz lässt sich dieser Erfolg auf den richtigen Fokus sprich die hohe Relevanz zurückführen, die jeder einzelnen Endkunden­interaktion dank der Technologien von Pitney Bowes beigemessen wird. „Wir helfen Unternehmen, die Wirksamkeit der gesendeten Aktionen und Botschaf­ten an ihre Kunden kanalübergreifend zu verstehen. So optimieren wir permanent eine personalisierte Kommunikation und passen diese kontextgenau an. Auch bei einem Stamm von mehreren Millionen Kunden.“

Der Kunde bestimmt den Dialog

Der Handel steht heute unter Druck. Traditionelle und vorallem mittelständische Unternehmen sind unter digitalem Zugzwang. Ihre Aufgabe ist es, die Prozesse zu digitalisieren, um ihren Kunden damit einen besseren Service und Dialog auf allen Kanälen bieten zu können. Hier setzt Pitney Bowes an und bietet konsequent neue Lösungen an. Das Produkt-und Beratungsangebot von Pitney Bowes konzentriert sich neben physischen und digitalen Versandlösungen auf Softwareangebote zur Aufbereitung und Anreicherung von Daten. Diese dienen Händlern oder Dienstleistern als Grundlage, um ihre Kunden gezielt ansprechen und fundierte Geschäftsentscheidungen treffen zu können. Dafür müssen zunächst alle relevanten Informationen zusammengetragen werden – laut Hirtz besteht hierin oft die erste Herausforderung. „Informationen zu Kaufverhalten, Zufriedenheit oder Demographie werden in vielen Unternehmen gar nicht oder nur abteilungsintern ausgewertet, obwohl sie essentiell für die Kundenbindung sind.“ Hierfür hat Pitney Bowes einen Lösungsansatz entwickelt, der sich auf drei Säulen Identify, Locate und Communicate stützt – mit dem Ziel, stets eine ganzheitliche Sicht auf den einzelnen Kunden zu erhalten. Hirtz erklärt uns diesen Vorgang: „Im ersten Schritt – Identify – tragen wir Kundeninformationen aus allen vorhandenen Datenquellen zusammen, machen die Daten nutzbar und reichern die Profile bedarfsorientiert an. Das ergibt ein präzises Bild des einzelnen Kunden. Sprich, welche Kommunikationskanäle bevorzugt er und ganz wichtig, wann er bereit ist, um mit uns über welches Thema zu kommunizieren.“

Den Kontext richtig deuten

Hinter Locate verbergen sich Location-Intelligence-Lösungen. Für Hirtz sind diese essentiell, um das Verständnis zu individuellen Kundenbedürfnissen und Präferenzen beim Einkaufen weiter zu schärfen. Durch die Integration der Geoinformationssystem-Software MapInfo ist Pitney Bowes in diesem Bereich bereits vor vielen Jahren zu einem weltweiten Marktführer aufgestiegen. „Wenn ein Unternehmen weiß, wo sein Kunde einkauft oder recherchiert, kann es ihn mit Angeboten gezielt für diesen Standort ansprechen – eine Win-Win Situation“. Unter der Säule Communicate bündelt Pitney Bowes schließlich die verschiedenen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit dem Verbraucher. Dank diesem Omni-Channel-Ansatz kann der Versand transaktionsgebundener Informationen und Marketingbot­schaften orchestriert über alle gängigen Kanäle erfolgen: Brief, Email, SMS, App oder Kundenportale. Hirtz weiß, dass das Wichtigste dabei der richtige Kontext ist. Die Kommunikation muss also zum richtigen Zeitpunkt und unter Berücksichtigung der identifizierten Kundenpräferenzen erfolgen. „Es ist ärgerlich, wenn ich als Kunde dreimal hintereinander ein Angebot erhalte, welches ich bereits zweimal abgelehnt habe. Das gilt es zu vermeiden. So liefern die Kunden mittels ihrer Rückmeldungen und Reaktionen den Impuls für eine immer präzisiere, maßgeschneiderte Ansprache, die in der weiteren Kommunikation berücksichtigt wird.“

Digital aber persönlich mit dem Kunden sprechen

Von digitalen Self-Service Lösungen wird der Handel unter dem digitalen Wandel profitieren. Heute verbringen Verbraucher noch zu viel Zeit in Call-Center Warteschleifen. Das ist frustrierend für den Kunden und teuer für Unternehmen. Pitney Bowes löst diese Probleme mit EngageOne Video, ein personalisiertes Videoformat mit interaktiven Eingriffsmöglichkeiten für den Betrachter. Ein Telekommunikationsunternehmen kann zum Beispiel einen personalisierten Link auf die Rechnung seines Kunden drucken. Tippt der Kunde den kurzen Link in seinen Brow­ser ein oder scannt den QR Code, gelangt er zu einem Video, in dem ihn ein virtueller Service-Mitarbeiter mit Namen anspricht und live durch die eigene Rechnung führt. Telefoniert er zum Beispiel oft ins Ausland, könnte ihm direkt ein Roaming-Paket angeboten werden, das er direkt hinzubuchen kann. In elektronische Rechnungen lässt sich das personalisierte Video elegant einbinden. „Unternehmen können so den Self-Service ihrer Kunden signifikant steigern und gleichzeitig Up-Selling Möglichkeiten ausschöpfen. Eine wirtschaftliche und personalisierte Alternative zum Anruf im Call-Center“, so der VP Continental Europe. Die Personalisierung signalisiert in diesem Fall, dass ein Unternehmen mit seinem Kunden vertraut ist und erleichtert es ihm, Antworten auf seine Fragen zu finden.

Partner für die Internationalisierung

Pitney Bowes bietet nicht nur Werkzeuge für die Informationsaufbereitung, sondern auch umfangreiche Analysen mit eigens generierten Marktforschungsdaten. Zum Bei­spiel Daten zur Demographie oder lokaler Kaufkraft. Dies wird umso wichtiger, je stärker Handelsunternehmen ihre digitale Internationalisierung vorantreiben. Plant ein Händler etwa eine erste Filiale in Tokio, die innerhalb von 20 Minuten aus der Innenstadt erreichbar sein und maximale Kauf­kraft für Elektroartikel oder Luxusgüter anziehen soll, bündelt Pitney Bowes alle hierfür relevanten Daten. Eigene eCommerce-Lösungen können außerdem verbindliche Kalkulationen zu Transportkosten, Zoll und sonstigen Gebühren erstellen, die beim grenzüberschreitenden Handel fällig werden. Somit können Handelsunternehmen einen Großteil der typisch auftretenden Unwägbarkeiten in der Internationalisierung im Vorfeld beseitigen – mit dem Resultat, dass die Waren sicher und zum kalkulierten Preis beim Kunden ankommen. Planungssicherheit und inkonsistente Interaktionen in gezielte, orchestrierte Ansprachen umzuwandeln, sind für Hirtz der Schlüssel zu erfolgreicher Kundenkommunikation im Handel. „Wir sehen unsere Kunden als Partner an. Je zielorientierter unsere Lösungen für sie sind, umso mehr können auch wir uns verbessern.“

Weitere Informationen unter:
www.pitneybowes.com

Schnelles Wachstum aus der Nische

Im Gespräch mit der TREND-REPORT-Redaktion spricht Dr. Adwin Timmer, CEO Qoniac GmbH, über seine Internationalisierungsstrategie und über die schnelle Expansion seiner Company.

Bereits heute arbeiten die technologisch führenden Hersteller mit Strukturen von nur noch 12 bis 14 Nanometern Größe. Um bei zunehmender Miniaturisierung noch auf eine wirtschaftlich vertretbare Ausbeutung zu kommen, bedarf es einer sehr umfangreichen Kontrolle der Prozesse. Hier setzt das Geschäftsmodell der Qoniac GmbH ein. Der Clou: Die Software sammelt eine Vielzahl von Prozessdaten, und wertet sie intelligent aus. Die so gewonnenen Ergebnisse erlauben eine einzigartige dynamische Optimierung im laufenden Produktionsprozess. Tiefgehendes Prozesswissen in Bezug auf die Halbleiterproduktion sowie große Expertise in der Softwareentwicklung bilden die Grundlage des Erfolgs, der sich mit mehr als 2 500 Prozent Wachstum in den letzten vier Jahren sehen lassen kann.
Neue Niederlassungen in Taiwan (2015) und Südkorea (2016) sind mittlerweile Teil der aufstrebenden Unternehmensgeschichte. „Lokale Niederlassungen sind wichtig für unsere Kunden, damit diese die Software mit größtmöglichem Nutzen einsetzen können“, begründet Timmer die Expansionsstrategie. In der Evaluierungsphase ist man mit einer Vielzahl von Spezialisten vor Ort, um den Kunden engmaschig zu betreuen.

Man habe bereits parallel zur Akquisition von Kunden vor Ort Niederlassungen in Taiwan und Südkorea gegründet, berichtet Dr. Adwin Timmer.

Man habe bereits parallel zur Akquisition von Kunden vor Ort Niederlassungen in Taiwan und Südkorea gegründet, berichtet Dr. Adwin Timmer.

Hat sich der Kunde entschlossen, die Software in der Produktion einzusetzen, soll diese Betreuung von der Niederlassung vor Ort übernommen werden. Daher beginnen die Suche nach lokalen Mitarbeitern und der Aufbau der Niederlassung bereits während der Evaluierung. „Die echte Herausforderung dabei ist“, so Timmer, „Mitarbeiter mit dem richtigen Prozesswissen zu finden, die auch ein Gespür für Softwarelösungen haben.“ Glücklicher­weise arbeitet man in Asien durchaus gerne für westliche Arbeitgeber.
Auch wenn sich gerade in der Halbleiterindustrie asiatische Produzenten an europäische Zulieferer gewöhnt haben, muss man sich dennoch auf Eigenarten im Verkaufsprozess und der Verhandlungskultur einstellen. „So ist in China der abge­schlossene Vertrag nicht das Ende des Verkaufsprozesses, sondern nur ein Schritt in der Geschäftsbeziehung“, präzisiert Timmer. „Und auch ein langer Abend mit vielen Getränken gehört in Asien zum Prozess des Kennenlernens von Geschäftspartnern.“

Wie erfolgreich man im Umgang mit der asiatischen Verhandlungskultur ist, verdeutlicht auch die Eröffnung einer weiteren Niederlassung in Japan, die in den nächsten Wochen abgeschlossen sein dürfte. Darüber hinaus konzentriert man sich auf das Nearshoring der Softwareentwicklung und möchte auch Teams in Polen oder Tschechien aufbauen. „Und schließlich planen wir eine Präsenz an der Ostküste der USA“, gewährt Timmer Einblicke in eine wohl ebenso erfolgreiche Zukunft wie Vergangenheit.

Weitere Informationen unter:
www.qoniac.com

Projektmanagement 4.0

Gastbeitrag von Till H. Balser, Geschäftsführer und Inhaber der Tiba Managementberatung GmbH

Industrie 4.0, digitale Transformation und Agilität sind in aller Munde. Wie wirken sich diese Veränderungen auf die Projektarbeit und auf die Anforderungen an das Projektmanagement (PM) in Unternehmen und Organisationen aus?

Die „vierte industrielle Revolution“ ergibt sich aus dem Zusammenspiel intelligenter, vernetzter Systeme und demzufolge integrierter Hard- und Softwareentwicklung. Bisher funktional separat organisierte Arbeitsbereiche und Organisationseinheiten müssen in Projekten und Projektteams eng und erfolgreich verknüpft werden. Hierbei treffen unterschiedliche Arbeitskulturen und -strukturen aufeinander. In Projekten muss zum einen die zunehmende Komplexität gemanagt werden, zum anderen verlangt der Anspruch an Agilität schnelle dezentrale Entscheidungen an den fachlich verantwortlichen Schnittstellen.

Till H. Balser erläutert das Thema Projektmanagement 4.0 als adaptiven Ansatz, der sich aus situativen Kombinationen ergibt.

Till H. Balser erläutert das Thema Projektmanagement 4.0 als adaptiven Ansatz, der sich aus situativen Kombinationen ergibt.

Zielsetzung der Disziplin PM ist von jeher, Komplexität zu managen. Mit steigender Komplexität der Projekte haben sich auch die Konzepte und Methoden des PMs in den letzten 30 Jahren evolutionär weiterentwickelt. War PM vor 30 Jahren noch reduziert auf die Anwendung der „Netzplantechnik“, so ist es heute eine Meta-Disziplin. Der heute vielfach dogmatisch geführte Streit zwischen „klassischem“ und „agilem“ PM widerspricht einer sol­chen evolutionären Betrachtung und ist auch nicht zielführend. Die Disziplin PM ist immer im Fluss und wird in den letzten fünf Jahren – zu Recht – mit agilen Techniken ergänzt, insbesondere bei Forschungs- und Technologieprojekten. Allerdings gewährleistet agiles PM nicht die notwendige Planungssicherheit für Großprojekte, vor allem bei Investitionsprojekten in der Industrie und im öffentlichen Sektor.Till H. Balser erläutert das Thema Projektmanagement 4.0 als adaptiven Ansatz, der sich aus situativen Kombinationen ergibt.

Was nun? Wir sind der Meinung: Es geht nicht um „klassisch“ oder „agil“, vielmehr ist es sinnvoll, das in den Unternehmen bestehende PM mit ausreichend „Agilität“ anzureichern, um dort Agilität zu fordern, wo sie sinnvoll ist, aber gleichzeitig den gesamten Planungshorizont des Projektportfolios eines Unternehmens im Auge zu behalten. Die hohe Kunst modernen und erfolgreichen PMs wird darin bestehen, die Methoden des agilen PMs wie SCRUM oder Design Thinking mit den im Unternehmen vorhandenen Instrumenten und Konzepten zu verknüpfen – auch unter Berücksichtigung der kulturellen und organisationalen Schranken, denn agiles PM verlangt eine offene und dezentrale Unternehmenskultur und -struktur.

Mit dem von Tiba entwickelten Ansatz des „adaptiven Projektmanagements“ oder auch „Projektmanagement 4.0“ bilden wir die notwendige Brücke zwischen „klassischem“ und „agilem“ PM und befähigen Unternehmen dadurch, das für sie und ihre Projekte passende Konzept zu finden und „adaptiv“ anzuwenden.

Klingt zunächst einfach, ist für Unternehmen eine echte Challenge, macht aber viel Spaß und ist in jedem Falle erfolgreich.

Weitere Informationen unter:
www.tiba.de

„New Style of IT“

Wie Cloud-Computing neue Arbeitsmodelle erst ermöglicht, erklärt Khaled Chaar, Managing Director Business Strategy bei den Cloud-Pionieren der Cancom-Tochter Pironet Datacenter AG & Co. KG, der TREND-REPORT-Redaktion.

Aktuell schwebt über allem das Thema Digitalisierung, oft verbunden mit einer „Neuerfindung“ des eigenen Ge­schäfts. Die Arbeitswelt bleibt davon nicht unberührt, wobei die Nutzung eines modernen Cloud-Arbeitsplatzes moderne Szenarien erst ermöglicht. „Mitarbeitermobilität – anywhere, any­time, ‚Bring your own device‘ oder fle­xible Arbeitszeiten“, nennt Khaled Chaar die entscheidenden Schlagworte.

Als Beispiel für den „New Style of IT“ nennt Chaar die Hotelgruppe Motel One, die seit kurzem auf die AHP Enterprise Cloud der Cancom-Gruppe und den Support der Tochtergesellschaft Pironet setzt. Das stark expandierende Unternehmen breitet sich rapide in ganz Europa aus. Ohne Cloud-Anwendungen, die die notwendige Flexibilität und Agilität gewährleisten, kaum vorstellbar. Ge­rade solche Unternehmen, die dezentral in vielen vielleicht kleinen Nie­derlassungen organisiert sind, profitieren dabei besonders vom Wegfall dezentraler IT-Kosten.

Khaled Chaar betont, dass mo­derne Cloud-Arbeitsplätze Mitar­beiter­mobilität und flexible Arbeitszeiten erst ermöglichen.

Khaled Chaar betont, dass mo­derne Cloud-Arbeitsplätze Mitar­beiter­mobilität und flexible Arbeitszeiten erst ermöglichen.

Ein Cloud-Service-Provider stellt alle Anwendungen zentral und automatisiert bereit und hält sie auf dem aktuellsten Stand. Selbst komplexere Anforderungen, wie die Integration bestehender Backend-Anwendungen oder spezieller Nischenprodukte, kann Pironet in diesem Zusammenhang in nur wenigen Wochen realisieren. Grundvoraussetzung hier­für ist ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Kunden. „Wir legen sehr viel Wert darauf, lokal auf Augenhöhe, auf Tuchfühlung zu gehen“, betont Chaar. Als deutscher Anbieter mit deutschen Rechenzentren ist man darüber hinaus in der Lage, klassische Probleme wie Service-Level-Agreement, Datenschutz und ISO-27001-Sicherheitszertifizierung sehr elegant zu beantworten.

Schnellwachsende Unternehmen wie Motel One profitieren zusätzlich von der, wie Chaar sie nennt, „Economies of Scale“. Man expandiert, man stellt neue Mitarbeiter ein und per Mausklick steht schon ein neuer IT-Arbeitsplatz zur Verfügung mit allen notwendigen Applikationen. Der Clou: Er verursacht nur dann Kosten, wenn er auch wirklich genutzt wird, was vor allem bei Geschäftsmodellen, die starken saisonalen Schwankungen unterliegen, ein enormer Vorteil ist.

Wie hoch das tatsächliche Einsparpotenzial ist, verrät seit kurzem der Cloud-Workplace-Kalkulator, den Pironet zusammen mit der Experton Group kostenlos zur Verfügung stellt. „Mit dem Kalkulator wollen wir aufzeigen, wo entsprechende Einsparpotenziale sind“, erläutert Chaar. Der Kalkulator berücksichtigt dabei verschiedene Themen wie Personal-, Wartungs-, Rechenzentrums- und Peripheriekosten und stellt mögliches Einsparpotenzial transparent dar. „Da werden keine Zahlen aus dem Hut gezaubert“, betont Chaar, „sondern das ist alles sehr gut nachvollziehbar.“

Weitere Informationen unter:
cloud-workplace-calculator.com
www.pironet.com

IT-Lösungen für den Arbeitsplatz von morgen

Je mobiler, flexibler und agiler der moderne Büromensch tätig ist, desto größer werden die Anforderungen an seinen Arbeitsplatz. Über genau diese Herausforderungen sprach die TREND-REPORT-Redaktion mit Holger Fischer, Vertriebschef für den deutsch­sprachigen Raum bei Ivanti.

Der Digital Workplace stellt die passenden Rahmenbedingungen für das Arbeiten von morgen bereit: mobile An­wendungen, kontrollierter Zugriff auf Informationen, Einbeziehung aller Sicherheitsregularien. Die technologischen Konzepte dahinter heißen IT-Service-Management, Asset-Management, Uni­fied-Endpoint- und Security-Management.
Auf eben diesen vier Säulen basiert das Lösungsportfolio des Softwareherstellers Ivanti, der im Januar 2017 aus dem Zusammenschluss der Unternehmen Heat Software und Landesk hervorgegangen ist. „Durch den Merger sind wir der einzige Hersteller, der alle für den Digital Workplace erforderlichen Komponenten aus einer Hand anbietet“, erklärt Holger Fischer.  Ivanti verzahnt die Disziplinen UEM, ITSM, Security- und Asset-Management miteinander. Dadurch bleiben Unternehmen Reibungsverluste, Inkompatibilitäten und das kostenintensive Management von Schnittstellen am Übergang von einer Lösung zur nächsten erspart. Unter dem Dach von Ivanti vereinen sich die Talente, Innovationskraft und Expertise von insgesamt acht Unternehmen, die sich in den letzten fünf Jahren zusammengeschlossen haben.

„Durch den Merger sind wir der einzige Hersteller, der alle für den Digital Workplace erforderlichen Komponenten aus einer Hand anbietet“,

erklärt Holger Fischer.

Im Zeitalter des Digital Workspace steht für IT-Abteilungen der Mensch immer stärker im Vordergrund. Die IT ist nicht mehr bloße Service-Abteilung, sondern trägt heute wesentlich zur Wertschöpfung eines Unternehmens bei. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, muss die IT Lösungen anbieten, die dem Endanwender einen möglichst hohen Freiheitsgrad einräumen. Holger Fischer: „Die Flexibilität bei der Geräteauswahl wird künftig noch weiter steigen. Es wird dann nicht mehr vorgegeben, welches Gerät der Anwender zu benutzen hat. Entweder er bringt sein eigenes mit oder er nutzt aus einem relativ großen Portfolio das Gerät, mit dem er bestmöglich arbeiten kann. Darauf muss sich die IT einstellen und benötigt hierzu integrierte und skalierbare Lösungen, die diese Agilität unterstützen.“ In Unternehmen finden sich Teams heute oft flexibel zusammen; gleichzeitig gibt es Anwender mit speziellen Aufgaben. Ivanti stellt deshalb aus der Cloud heraus rollenbasiert  virtuelle Arbeitsplatztypen zur Verfügung. „Dabei gewährleisten wir“, so Fischer, „dass dem Anwender unabhängig davon, welches Endgerät oder Betriebssystem er gerade nutzt, jeweils die gleichen Daten und persönlichen Einstellungen bereitgestellt werden.“

„Mit unserem integrierten Ansatz ermöglichen wir Mitarbeitern maximale Mobilität, Flexibilität und Agilität und versetzen Unternehmen somit in die Lage, das Potenzial des Digital Workplace optimal für sich zu nutzen“, betont Fischer. Die IT kann dadurch zu einem echten Treiber für Produktivi­tät und Geschäftserfolg werden. Das macht sie für Unternehmen zu einem entscheidenden und zukunftskritischen Wettbewerbsfaktor.

Weitere Informationen unter:
www.ivanti.de

Change-Management: Agile Werte leben

Die Zukunft erfordert vor allem eins: Mut. Entscheidungen werden in agilen Teams getroffen, die Führungsebene so wenig wie möglich involviert. Ein Beispiel aus der Praxis.

Platinion begleitet führende Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsplattformen. Sebastian Ley, Associate Director im Kölner Büro, erläutert im TREND-REPORT-Gespräch wie agiles Projektmanagement und die Durchführung agiler Trans­formation gelingen können – Frage­stellungen, denen sich Ley schon von Beginn seiner Tätigkeit an widmet.

Die Innovationszyklen für einzigartige Produkte und Services werden immer kürzer und der Wettbewerbsdruck auf Firmen steigt zusehends. Gerade große Firmen haben dabei Probleme, ihre Organisationsstrukturen anzupassen und sich agil aufzustellen. „Das Bemühen um mehr Effizienz hat sich hier bisher in einer hohen Spezialisierung der Mitarbeiter und dadurch in einer hohen Kleinteiligkeit der Arbeit nieder­geschlagen“, erläutert Ley die Grund­pro­blematik. „Daraus erwächst die Not­wen­digkeit, selbst für einfache Umsetzungen von Veränderungen, eine Viel­zahl von Mitarbeitern zu beteiligen, was zu Abstimmungskomplexität, prozessualen Overheads und letztendlich zu einer niedrigeren Geschwindigkeit oder gar Scheitern der Umsetzung führt.“ Agile Entwicklungsmethoden setzen stattdessen auf kleine bereichsübergreifende Teams, die alle Kompetenzen für einen vollständigen Ende-zu-Ende-Prozess in sich vereinen. Folgt man Ley, so handelt es sich bei der nutzerorientierten Betrachtung solcher Prozesse daher auch um einen „kritischen Erfolgsfaktor für die Digitalisierung.“

Jede Veränderung erfordert Mut

„Die verringerte Time-to-Market ist dabei sicherlich der größte Vorteil agiler Entwicklungsmethoden“, berichtet Ley aus eigener beruflicher Erfahrung. Gerade bei der Umsetzung komplexer IT-Lösungen wird in der Regel endlos konzeptioniert. Doch genau hier helfen agile Methoden, diese „Angst vor dem Anfangen“ zu überwinden. „Hier kommt der Schwerpunkt der Beratungsdienstleistungen von Platinion im Kontext geschäftskritischer IT-Themen zum Einsatz“, betont Ley. Natürlich erfordern agile Methoden vor dem Start ein robustes Basiskonzept, welches jedoch nicht zu lange nur auf dem Papier existieren sollte. Agile Methoden fordern dann, dass die Arbeit in kleine Inkremente von zwei bis vier Wochen zerteilt wird, in denen jeweils vollständige, fertige und getestete Software entwickelt wird. Bei guter Priorisierung der Arbeit stehen dabei die Funktionen mit dem größten Geschäftsnutzen am frühesten bereit.

Ebenfalls Mut erfordert ein wesentliches Prinzip agiler Methoden, nämlich Entscheidungen so niedrig wie möglich in der Organisation treffen zu lassen. Eine fehlertolerante Managementkultur ist dabei die Grundvoraussetzung: „Sonst wird ein Team aus Angst davor, Fehlentscheidungen zu treffen, diese immer nach oben delegieren und so Effizienz einbüßen.“ Für Führungskräfte bedeutet das, dass sie wenig bis keine Kontrolle auf die eigentlichen Umsetzungsprozesse in den Teams ausüben sollten. Vielmehr müssen sie die Eigenverantwortung der Teams stärken und eher die Rolle eines Mentors einnehmen. Das Team selbst muss hierzu über eine definierte und nicht zu enge Entscheidungskompetenz verfügen.

Persönlichkeiten und Visionen

Um diese Entscheidungskompetenz zu gewährleisten, ist  auf einen Mix unterschiedlicher Persönlichkeiten und Fähigkeiten zu achten. Zum Anforderungs­profil gehören eine breite fachliche und technische Wissensbasis sowie analytische Kompetenz. Entscheidungs­freudi­ge Entrepreneure sollten ebenso Teil des Teams sein wie besonnene Kritiker.
Führungskräfte hingegen müssen vor allem stark in der Vorgabe einer Vision sein: „Geschäftsverantwortliche müssen klare Vorstellungen davon haben, wohin sich das Produkt entwickeln soll, und dafür Sorge tragen, dass diese Vorstellungen allen Teams bekannt sind“, so Ley. Die Realität ist dabei meist eine andere: „Es wird wenig Vision transportiert und dafür starkes Mikromanagement betrieben.“ Soll sich die Agilität nicht nur auf einzelne kleine Teams beschränken, sondern zum Paradigma für weite Teile des Unternehmens erhoben werden, so ist eine Änderung der Unternehmenskultur unumgänglich.
Agile Werte müssen top-down vom Management vorgelebt werden, Führungsverhalten verändert, Verantwortlichkeiten neu definiert und in letzter Konsequenz auch die Aufbauorganisation angepasst werden. „Das ist ein großes Vorhaben, das höchste Managementaufmerksamkeit und intensive Begleitung durch erfahrene Change-Manager erfordert“, weiß Ley. Branchenwissen für die Kundenprojekte ist dabei ebenso notwendig, wie tiefes IT-Verständnis und kennzeichnet dabei den hohen Qualitätsanspruch den Platinion an die eigene Arbeit stellt.

Wie eine Spielzeugstadt Unternehmen verändert

Bei der Transformation hin zu agilen Projektteams unterstützt die hundertprozentige Tochter der Boston Consulting Group andere Unternehmen mit einem Schulungsprogramm: Zunächst werden den Teammitgliedern die zugrunde liegenden Werte, die Konzepte und das Handwerkszeug vermittelt, ehe das Gelernte spielerisch praktiziert wird. Durch das richtige Zusammensetzen mit Lego-Bausteinen lernen die Teilnehmer z.B. wie sie inkrementell nach Scrum-Methodik eine Stadt aus Lego bauen. Das Lego-Scrum ist Teil der Schulung, die Begleitung durch erfahrene Scrum-Master ist Teil der anschließenden Projekttätigkeit.
„Wenn es darum geht, produktiv agil zu arbeiten, ist eine intensive Begleitung zwingend erforderlich“, betont Ley die Bedeutung der Scrum-Master. Diese stellen nicht nur sicher, dass das Handwerkszeug in Form von Prozessen und Tools richtig angewendet wird, sondern wirken auch als Coaches auf die individuellen Teammitglieder ein, um die notwendigen Veränderungen in Verhalten und Kultur zu begleiten. So hilft eine bunte Spielzeugstadt auch großen Unternehmen, die Innovationszyklen für einzigartige Produkte und Services zu verkürzen.

Weitere Informationen unter:
www.platinion.com

Einfach, effizient und für alle

Zu intransparent für viele Arbeitnehmer und verbunden mit einem enormen Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber und Versicherer, so lautet das gängige Urteil über die betriebliche Altersversorgung (bAV). Abhilfe versprechen die intuitiven Anwendungen der xbAV AG.

„Besonders bei KMU wurde der Verwaltungssaufwand als das wesentliche Hemmnis in der bAV-Verbreitung identifiziert“, berichtet Martin Bockelmann, Vorstand der xbAV AG, auch aus eigener Erfahrung. Vor der Gründung im Jahr 2007 war er selbst elf Jahre als Berater in diesem Bereich aktiv und kennt daher die Probleme von Vertrieb und Kunden aus erster Hand. Etwa die Deckungskapitalübertragung mit sieben Prozessbeteiligten, die mit über 30 Einzelschritten verbunden ist. Es galt, die komplexen Prozesse praktikabler zu machen. „Vernetzen sich Arbeitgeber, Versicherer, Vermittler und Arbeitnehmer digital, wird die bAV für alle Beteiligten einfacher, transparen­ter und kostengünstiger. Fehler­quel­len, die in der analogen Verwaltung häufig entstehen, werden verhindert“, erklärt Bockelmann seine einfache Lösung. Eine Besonderheit der Produkte ist dabei die Shared-Service-Technologie, wodurch ein Standard geschaffen wird, der bei allen Prozessbeteiligten für mehr Effizienz sorgt.

Das „x“ im Firmennamen symbolisiert die durch die Lösung entstehende Schnittstelle zwischen den vier Stakeholdern, die alle davon profitieren: „Der Arbeitgeberkunde ist entlastet, der Mitarbeiter bekommt Transparenz in seine Altersversorgung und der Vermittler gewinnt einen funktionierenden Türöffner. Der Vorteil für das jeweilige Versicherungsunternehmen ist die klare Erfüllung von Kundenbedürfnissen bei gleichzeitigem Effizienzgewinn für den eigenen Betrieb.“ Die Kosten für das Portal, die bisweilen zwecks Kunden­bindung von der Versicherung übernommen werden, amortisieren sich bereits nach wenigen Jahren.

Weitere Informationen unter:
www.xbav.de

Abwehr von Cyber-Angriffen trainieren!

 

TREND REPORT sprach mit Ralf Kaschow, Leiter des Cyber Training & Simulation Centers der ESG über simulationsgestützte Trainings zur
Abwehr von Cyber-Angriffen.

Herr Kaschow, was wird im Cyber Simulation Center simuliert?

Im Fokus des Cyber Simulation Centers steht die Abwehr von Cyber-Angriffen. Dazu können wir die unterschiedlichsten Angriffe auf die IT-Infrastrukturen in Unternehmen und Behörden simulieren. Die entsprechenden IT-Netzwerke bilden wir mit ihren wesentlichen Eigenschaften in der Simulationsumgebung nach. Die Angriffe werden automatisiert von einem sogenannten Attack Generator oder manuell von einem „RedTeam“ durchgeführt. Die Teilnehmer einer Cyber-Abwehr-Übung erleben dabei in Realzeit den Angriffsverlauf und dessen Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Daten und IT-Ressourcen.

 

Worauf kommt es bei der Cyber-Abwehr besonders an und wie können Cyber-Simulatoren hier helfen?

Überhaupt zu erkennen, dass man angegriffen wird, ist die Grundvoraussetzung für bestmöglichen Schutz. Dies allein stellt in Anbetracht der Komplexität der IT-Infrastrukturen und immer neuer Angriffsmethoden bereits eine Herausforderung dar. Anschließend heißt es schnellstmöglich festzustellen, was der Angreifer bereits im Netzwerk angerichtet hat. Die Folgeschritte sind dann: Spuren sichern, überlegt Gegenmaßnahmen einleiten – ohne unnötige Betriebsbeeinträchtigungen zu verursachen –und Schwachstellen schließen. Dies erfordert viel Know-how und praktische Erfahrung, die man aber häufig erst leidvoll aus tatsächlichen Angriffen oder eben durch simulationsgestütztes Training gewinnt. Hochqualitatives Training gestützt durch leistungsfähige Simulationstechnologie ist daher eine wichtige Komponente zur wirksamen Abwehr von Cyber-Angriffen.

 

Ralf Kaschow betont, dass es auch künftig der Entschei­dungs­­fä­hig­­keit des Menschen bedarf.

Ralf Kaschow, Leiter des Cyber Training & Simulation Centers der ESG

 

Was ist der Unterschied von Übungen, bei denen Simulationstechnologie eingesetzt wird, im Vergleich zu konventionellen Übungen? 

Simulationsgestützte Übungen sind wesentlich effizienter in Bezug auf Zeit-, Personal- und Kostenaufwand: Wir können die unterschiedlichsten Übungsszenarien quasi aus der Schublade ziehen und auf Knopfdruck starten. Ebenso einfach ist das Zurücksetzen des Übungssystems in den Ausgangszustand. Außerdem werden komplexe Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Dadurch erzielen wir bei den Übungsteilnehmern ein schnelles und nachhaltiges Verstehen. 

 

Können auch wichtige öffentliche Netzwerk-Infrastrukturen abgebildet werden?  (Kritische Infrastrukturen) 

Die Nachbildung derartiger Netzwerke ist einer der wesentlichen Vorteile unseres Cyber Simulation Centers. Wir bieten damit für Betreiber kritischer Infrastrukturen einerseits eine Trainingsplattform, darüber hinaus aber auch eine ideale Testumgebung: IT-Sicherheitskonzepte und -technologien können hier auf realistische Weise getestet werden, ohne auf das eigentliche Netzwerk zurückzugreifen.

 

Simulationstechnologie wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt. Warum erst jetzt im Cyber-Umfeld?

Die Einführung dieser Technologie zu Trainingszwecken erfolgt in der Regel über einen längeren Zeitraum. Dies ist auch im Cyber-Umfeld nicht anders: Nach und nach setzt sich die Erkenntnis durch, dass IT-Sicherheit nicht nur aus Software und Technik besteht – es bedarf nach wie vor der Reaktions- und Entscheidungsfähigkeit des Menschen, der sich auf unvorhersehbare Situationen einstellen und seine Entscheidungen sowie sein Handeln flexibel anpassen kann. Die erforderlichen Fähigkeiten können mittels Simulation optimal trainiert werden. Ihren Wert für Training hat Simulation in vielen Bereichen bereits unter Beweis gestellt, nehmen wir z. B. Flug- und Fahrsimulatoren. Die Übertragung des Prinzips auf das Cyber-Umfeld ist also ein logischer Schritt.

Welche notwendigen und kundenspezifischen Fähigkeiten vermitteln Sie, um einen höchstmöglichen Schutz vor Angriffen aus dem Cyber-Raum zu erlangen?

 

  • Aufspüren von Anomalien im Netzwerkverkehr
  • Erkennung von Cyber-Angriffen
  • Erstellung eines Cyber-Lagebildes („Situational Awareness“)
  • Entwicklung und Umsetzung eigener spezifischer Schutzverfahren und -maßnahmen
  • Effizientes Team Work zur Bewältigung von Cyber-Angriffen
  • Schließen von Schwachstellen in Netzwerken und Notfallplänen

 

Im September 2016 begann die Test- und Einführungsphase Ihres Cyber Simulation Centers. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen und was erwarten Sie hinsichtlich Geschäft für die nächsten zwei – drei Jahre?

Seit September 2016 haben wir mehr als 50 Testübungen mit potenziellen Kunden aus unterschiedlichen Bereichen durchgeführt. Dazu gehörten neben Banken, Energieunternehmen und Industrieanlagenbetreibern auch öffentliche Einrichtungen sowie Sicherheitsbehörden und die Bundeswehr. Der Mehrwert von simulationsgestütztem Training wurde durchweg von allen bestätigt.Der Trend zu mehr Digitalisierung und Vernetzung wird sich angesichts der Wertschöpfungsmöglichkeiten ungemindert fortsetzen. Die zunehmende IT-Abhängigkeit führt zwangsläufig auch zu einem höheren Gefährdungspotenzial – sowohl hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit von Cyber-Angriffen als auch in Bezug auf die Schadenshöhe. Wir gehen davon aus, dass infolgedessen das Risikobewusstsein und die Bereitschaft in Cyber-Sicherheit zu investieren, deutlich wachsen werden. Hochqualitatives und effizientes Training in einem Cyber Simulation Center wird dabei einen hohen Stellenwert einnehmen – dies ist die essentielle Erkenntnis aus der Test- und Einführungsphase des Cyber Simulation Centers der ESG.

 

Was hat den Kunden, die Übungen im Cyber Simulation Center durchgeführt haben, besonders gefallen?

Zum einen die Konfrontation mit ungewohnten Notfallsituationen, welche unter Zeitdruck zu bearbeiten waren. Augen öffnend war für viele Kunden, das Agieren eines Angreifers im Netzwerk und die Auswirkungen eigener Gegenmaßnahmen hautnah und in Realzeit erleben zu können. Einhellig wurde auch das gemeinsame Bewältigen komplexer Angriffsszenarios im Team als wichtiger Trainingsbestandteil angesehen.

 

Cyber Simulation Center

ESG

 

 

 

 

Quelle Aufmacherbild:
Google

VUCA – vom Chaos zur Kreativität

VUCA ist Akronym, das verwendet wird, um die Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Unklarheit der allgemeinen Bedingungen und Situationen zu beschreiben oder zu reflektieren. Aktuell benutzt man VUCA als trendiges und effizientes Akronym,  um die geänderten Rahmenbedingungen für Unternehmen und Mitarbeiter im Kontext der Digitalisierung zu beschreiben. 

Bedeutung

Der Gedanke von VUCA wurde vom U.S. Army War College eingeführt, um die flüchtigere, unsichere, komplexe und zweideutige multilaterale Welt zu beschreiben, die aus dem Ende des Kalten Krieges resultierte. Die gemeinsame Verwendung des Begriffs VUCA begann in den 1990er Jahren und stammt aus dem militärischen Vokabular.
Zunehmend wurde der Begriff als Akronym im Kontext strategischer Führung in einer Vielzahl von Organisationen – von Konzernen bis hin zu Bildungseinrichtungen –  benutzt.

Der tiefere Sinn von VUCA dient dazu, die strategische Bedeutung von Voraussicht und Einsicht sowie das Verhalten von Gruppen und Einzelpersonen in Organisationen zu verbessern. Es diskutiert systemische Ausfälle und Verhaltensstörungen,  die für organisatorisches Versagen charakteristisch sind.

 
 

V. U. C. A.

 
V = Volatilität (Volatility)
Die Natur und die Dynamik des Wandels, die Art und die Geschwindigkeit der Veränderungskräfte und die Veränderung der Katalysatoren.
 
U = Unsicherheit (Uncertainty)
Der Mangel an Vorhersagbarkeit, die Perspektiven für Überraschung und das Gefühl des Bewusstseins und des Verständnisses von Fragen und Ereignissen.
 
C = Komplexität (Complexity)
Unterschiedlichste Auswirkungen von Kräfte, gestörte Kausalketten, Unklarheiten hinsichtlich eines Umfelds, welches eine Organisation umgibt.
 
A = Ambiguität (Ambiguity)
Das Potenzial falscher Auslegungen und die gemischten Bedeutungen von Bedingungen; Ursache-und-Effekt-Verwirrungen.

 

Diese Elemente präsentieren, wie Organisationen ihre aktuelle und zukünftige Situation, im Sinne der digitalen Transformation, sehen. Sie stellen Grenzen für Planung und Organisations- oder Unternehmensführung dar. Sie kommen in einer Weise zusammen, die entweder Entscheidungen erschweren oder andererseits die Fähigkeit schärfen, vorauszusehen, vorauzuplanen und voranzukommen.
Die besondere Bedeutung und Relevanz von VUCA bezieht sich oft darauf, wie die Menschen die Bedingungen sehen, unter denen sie Entscheidungen treffen und planen. Wie sie Risiken verwalten, Veränderungen begleiten und Probleme lösen. Im Allgemeinen unterstützt das Begriffsinstrumentarium von VUCA  die Fähigkeiten einer Organisation, ihre Rahmenbedingungn neu zu gestalten:

 

Antizipieren Sie sich verändernde Rahmenbedingungen
 
Verstehen Sie die Konsequenzen von Problemen und Aktionen
 
Schätzen Sie die Wechselwirkungen von Variablen
 
Bereiten Sie sich vor auf alternative Realitäten und Herausforderungen
 
Interpretieren und adressieren sie relevante Chancen
 

 

Für die meisten zeitgenössischen Organisationen – Wirtschaft, Militär, Bildung, Regierung und andere – ist VUCA ein praktischer Code für Bewusstsein und Bereitschaft.
Hinter dem einfachen Akronym verbirgt sich ein gesammeltes Wissen, das sich mit Lernmodellen befasst zur Vorbereitung, Antizipation, Evolution und Intervention.
Das Versagen an sich ist keine Katastrophe,
aber das Versagen, aus dem Scheitern zu lernen, ist definitiv katastrophal.

Es genügt heute also nicht, Führungskräfte in Kernkompetenzen auszubilden, ohne die Faktoren zu identifizieren, die die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit in einer Organisation hemmen.
Die Fähigkeit sich schnell auf die steten Veränderungen einer VUCA-Welt einstellen zu können, stellt eine der grundlegende Eigenschaft resilienter Führungskräfte dar.
 

Die benötigten Fähigkeit von Einzelpersonen und Organisationen kann mit einer Reihe von Engagementthemen gemessen werden:

• Wissensmanagement und Sense-Making
• Planungs- und Bereitschaftsüberlegungen
• Prozessmanagement und Ressourcensysteme
• Funktionelle Reaktionsfähigkeit und Einflussmodelle
• Recovery Systeme und Forward Practices
• Systemische Ausfälle
• Verhaltensstörungen
 
 
Ab einem gewissen Punkt hängt die Leistungs- und Handlungsfähigkeit einer „vuca-fähigen“ Leadership von der Kultur und Wertevorstellung eines Unternehmens, der Fähigkeit zu adaptieren und den Zielen ab.
Ein „vorbereitetes und entschlossenes“ Unternehmen beschäftigt sich mit einer strategischen Agenda und ist sich der Auswirkungen von VUCA bewusst und entsprechend befähigt.

Die Fähigkeit einer solchen Führung in strategischer und operativer Hinsicht hängt zudem von einer gut entwickelten Denkweise ab, um die technischen, sozialen, politischen, markt- und ökonomischen Realitäten der Umwelt, in der die Menschen arbeiten, zu beurteilen. Mit einem tieferen Verständnis für die Elemente von VUCA zu arbeiten, kann ein Treiber für Überleben und Nachhaltigkeit in einem komplexen Marktumfeld sein.

 


Quelle:

Wikipedia

References

Johansen, Bob (2007). Get There Early: Sensing the Future to Compete in the Present. San Francisco, CA: Berrett-Koehler Publishers, Inc. p. 68. ISBN 978-1-57675-440-5.

Live-Video

Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit James Campanini, VP – GM EMEA Sales von BlueJeans, über den Arbeitsplatz der Zukunft und das Thema E-Recruitment per Live-Video.

 

Herr Campanini, wieviel Digitalisierung erwartet die Generation Y von ihren Arbeitgebern? Welche Ergebnisse brachte Ihre aktuelle Studie in diesem Kontext zutage?

In den Medien sind derzeit die Begriffe „Modern Workplace“ und „Arbeitsplatz 4.0“ hoch im Kurs. Es findet also ein Umdenken in der Arbeitswelt statt. Und es zeigt auch, dass modernes, flexibles Arbeiten heute eine wesentlich größere Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers spielt als noch vor ein paar Jahren. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, der stark voranschreitenden Digitalisierung und der Generation Y müssen sich Unternehmen den Bedürfnissen der Arbeitgeber anpassen. Nicht die Unternehmen entscheiden mehr über die Wahl des Arbeitnehmers, sondern der potentielle Arbeitnehmer entscheidet. Unsere Studie LoveLive über die Nutzung und Einstellung gegenüber Live-Video von Arbeitnehmern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und USA zeigt, dass 48 Prozent der deutschen Arbeitnehmer der Überzeugung sind, ein Arbeitsplatz ohne Live-Video ist für die Generation Y nicht attraktiv genug.

Um also attraktiv zu sein und zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Struktur und Kultur sowie die Art und Weise der Kommunikation ändern.

Videotelefonie ist – dank Apple Facetime und Co. – bei vielen Deutschen bereits im Alltag angekommen und nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die junge Generation schätzt diesen Kommunikationsweg und die Möglichkeit, unabhängig von Zeit und Standort mit ihrem Gesprächspartner face-to-face zu kommunizieren. Sie übertragen diese Gewohnheit und Flexibilität auch auf ihren Arbeitsplatz. Wir sehen auch sehr häufig, dass der Einsatz von Video-Technologie von dieser Generation im Unternehmen initiiert wird. Das hat sich in unserer Studie ebenfalls bestätigt, denn 63 Prozent sind der Meinung, dass ihr Unternehmen Videoanrufe stärker nutzen sollte – überwiegend die jüngere Generation sieht das so.

Homeoffice ist ein weiterer wichtiger Punkt für die potentiellen, jungen Arbeitnehmer. Produktivität und Effektivität sind längst nicht mehr an den Arbeitsplatz im Büro gebunden. Gerade bei international aufgestellten Teams ist auch das Thema Arbeitszeiten wichtig – wir werden uns in Zukunft von dem starren Arbeitszeitmodell mehr und mehr verabschieden. Hier ist es für Unternehmen wichtig, eine optimale IT-Infrastruktur und entsprechende Lösungen bieten zu können, die das Arbeiten und die Kommunikation von überall und zu jeder Zeit ermöglichen.

 

Inwieweit kann heute das Recruiting neuer Mitarbeiter durch den Einsatz von Live-Video-Technologien transformiert werden?

Gerade im Bereich HR und insbesondere im Recruiting-Prozess wird Videotelefonie immer beliebter. Wir befinden uns mitten im „War of Talents“. Fachkräfte werden nicht mehr nur in der unmittelbaren Umgebung gesucht, sondern international, um den bestmöglichen Mitarbeiter zu finden. Die Organisation eines Vorstellungsgespräches kann daher sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die im Kampf um qualifizierte Fachkräfte entscheidend sein kann, da sonst die Gefahr besteht, dass Bewerber zur Konkurrenz wandern.

Mit unserer Cloud-basierten Videokonferenz-Lösung können Meetings und Gesprächstermine schnell und kostengünstig umgesetzt und somit Terminkonflikte mit Bewerbern und Führungskräften vermieden werden.

Ein persönliches Bewerbungsgespräch, welches häufig in mehrere Phasen aufgeteilt ist, verursacht zudem Reisekosten und hohen Organisationsaufwand. Wurde vorher der Kreis der Bewerber aufgrund der Reisekosten stark eingeschränkt, kann dieser mithilfe von Gesprächen via Video-Konferenzen ausgeweitet und so die Trefferquote erhöht werden.

Mittels Live-Video wird der Bewerbungsprozess deutlich beschleunigt – der HR-Manager sendet seinem Gesprächsteilnehmer einen Link zur Videokonferenz und erhält im Bewerbungsgespräch, anders als bei dem Kontakt via E-Mail oder klassischem Telefonat direkt einen persönlichen Eindruck – unabhängig davon, in welchem Land oder Zeitzone sich der Bewerber befindet.

 

 

Welche technische Infrastruktur ist dazu notwendig?

Wichtig ist, dass das Unternehmensnetzwerk oder WLAN eine Videokonferenzlösung unterstützt – diese Voraussetzung muss gegeben sein, damit BlueJeans einwandfrei genutzt werden kann. Denn eine ungeeignete Infrastruktur führt zu schlechter Bild- und Tonqualität, diese führen wiederum zu frustrierten Nutzern und wenig Akzeptanz.

Ist sich ein Unternehmen nicht sicher, ob sich das eigene Netzwerk für Live-Video eignet, kann ein Evaluierungsprozess Klarheit schaffen.

Mit unserer cloud-basierten Videokonferenz-Lösung können sich Teilnehmer per Desktop, Mobilgerät oder Raumsystem einwählen. Dann fehlen lediglich eine Webcam sowie ein Headset oder Lautsprecher und schon kann es losgehen.

Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Lösung nicht abhängig von der Unternehmensgröße ist – mit unserem Lizenzierungsmodell, das zusätzliche Hardware überflüssig macht, passt sich unsere Cloud-basierte Lösung auch kleineren IT-Budgets – etwa von mittelständischen Unternehmen – an.

 

James Campanini, VP – GM EMEA Sales von BlueJeans

Wie garantieren Sie ein gutes Live-Video-Conferencing-Erlebnis?

BlueJeans ist eine stabile Lösung, die speziell für die Anforderungen von Unternehmen entwickelt worden ist. Neben exzellenter Bildqualität profitieren Anwender auch von leistungsstarker Ton- und Audio-Qualität. Die Technologie ist vollständig cloud-basiert – es muss also keinerlei Hard- oder Software hinzugekauft, installiert oder verwaltet werden. Die Kapazität lässt sich bei Bedarf einfach durch Hinzufügen von Lizenzen und virtuellen Anschlüssen erweitern.

Mit dem Ansatz Multipoint Control Unit (MCU) in der Cloud können wir die Kapazität für unsere Kunden beliebig erweitern.

Wir bieten unseren Kunden für jede Gelegenheit und Anforderung das richtige Produkt – von kleinen Team- und Kundenmeetings bis hin zur Konferenz mit 5.000 Teilnehmern.

Dank der Entwicklung von WebRTC, der Web-Echtzeitkommunikation, können Videokonferenztools eingesetzt werden, ohne vorher eine Installation durchführen zu müssen oder einen zusätzlichen Client zu benötigen. Die Benutzerfreundlichkeit ist besonders für Unternehmen ein zusätzliches Argument, sich mit Videokonferenzen auseinanderzusetzen. Aus unserer Sicht ist WebRTC sicher die erste Wahl, denn es ermöglicht eine einwandfreie und unkomplizierte Kommunikation via Video.

 

Wie wird sich zukünftig die Live-Video-Kommunikation auf die Effizienz von Geschäftsprozessen auswirken?

Im Gegensatz zu klassischen Telefonkonferenzen führen Videomeetings schneller zu einem Ergebnis, sind effektiver und Teams arbeiten produktiver zusammen. Die Teilnehmer beschäftigen sich mit dem Wesentlichen, sind weniger abgelenkt und konzentrierter, da sich jeder gut überlegt, ob er sich nebenher anderweitig beschäftigt – E-Mails lesen, soziale Medien nutzen, etc. – das fällt dank Kamera sofort auf. Live-Video bietet ein paar weitere ganz klare Vorteile: Es reduziert die Kosten und es sorgt für weniger CO2-Emissionen, da Geschäftsreisen minimiert werden. Die Unabhängigkeit ist häufig ein weiterer Entscheidungsgrund bei unseren Kunden, denn mit Meetings via Video spielen Streiks bei der Bahn oder Fluggesellschaften keine Rolle mehr. Dazu kommt die größere Unternehmensproduktivität und Kontrolle über die Wertschöpfungskette, schnellerer Zugang zu neuen Märkten und bessere Kommunikation innerhalb von dezentralen Teams, mit Kunden oder Lieferanten.

Zeit ist ein sehr wertvolles Gut im Arbeitsalltag. Mit der richtigen Technologie zur Kollaboration können Unternehmen Zeit sparen.

Insgesamt findet durch die Nutzung des Videokonferenz-Services nicht nur eine Optimierung des Informationsflusses und der Betriebsabläufe statt, sondern es wird auch für mehr Transparenz und eine schnellstmögliche Informationsbereitstellung für Mitarbeiter gesorgt.

 

Lesen Sie mehr über Video-Conferencing , Social Media Präsenz, Sicherheit und Anwendungsszenarien

Abstimmen per App

Die Gründerinnen von MVCon InnovationLab GmbH, Katrin Pape und Julia Janning, zeigen im Interview gemeinsam auf, wie Abstimmungsprozesse für die „Arbeitswelt 4.0“ mit schlauer Software realisiert werden könnten.

 

Frau Pape, welchen Herausforderungen müssen sich Arbeitgeber im Kontext der Digitalisierung stellen?

Für die Arbeitgeber ergibt sich ein Spagat gleich an mehreren Stellen. Einerseits müssen sie qualifiziertes Stammpersonal binden, andererseits aber auch neue Mitarbeiter gewinnen. Das Spannungsfeld verläuft also zwischen den Interessen der Generation Y und Mitarbeitern 50+. Hinzu kommen immer individuellere und kurzfristigere Kundenwünsche, die eine permanente Herausforderung an die Wettbewerbsfähigkeit darstellen. Einfach Überstunden anordnen und gut bezahlen, reicht nicht mehr. Die Vereinbarkeit von Arbeit & Familie, Freizeit, Ehrenamt oder Pflege bestimmen heute die betriebliche Perspektive zur Work-Life Balance.

Und wie plant man die neue „Arbeitswelt 4.0“?

Arbeit 4.0 ist zeitlich flexibel, individuell und interaktiv! Dass das nur mit digitaler Unterstützung geht, sieht man u. a. daran, dass Mitarbeiter teilweise ihre Smartphones mit privaten WhatsApp-Gruppen nutzen, um den Alltag der Ad-hoc Personalplanung zu organisieren. Diese Schatten-Prozesse führen aber ungewollt dazu, das die unternehmerischen Belange, Betriebsvereinbarungen und HR-Strukturen unterwandert werden. Das ist weder im Interesse der Arbeitnehmer, noch der Arbeitgeber. Arbeit 4.0 braucht einen Rahmen, in dem sich alle Beteiligten flexibel bewegen können und selbstorganisierte Abstimmungsprozesse stattfinden – allerdings nachvollziehbar und gesetzeskonform. Mit Vote2Work® haben wir eine digitale Alternative als App für genau diese Herausforderungen entwickelt.

Frau Janning, wie gelingt die Anpassung an die deutlich stärkeren volatilen Bedarfe & Prozesse im Kontext von „New Work“?

„New Work“ steht häufig für selbstbestimmtes, flexibles Arbeiten. In vielen Bereichen der Produktion, Logistik, dem Service braucht es aber die koordinierte Anwesenheit von Mitarbeitern in der richtigen Qualifikation und Anzahl zur richtigen Zeit, sonst kommt der Prozess ins Stocken. Das Aufbrechen starrer Schichtmodelle und bedarfsgerechtes Planen in Einsätzen führt allerdings zu mehr Flexibilität – auch für die Mitarbeiter! Die Etablierung kurzfristiger und digitalisierter Abstimmungsprozesse unterstützt flexibles Arbeiten zusätzlich und ermöglicht, alle Mitarbeiter im Bedarfsfall orts- und zeitunabhängig zu erreichen. Die Mitarbeiter können dann selber entscheiden, wie sie auf die Anfrage reagieren. Vote2Work® als Instrument für die kurzfristige Planung führt dabei alle Informationen transparent zusammen.

Wie macht man Produktionsarbeit langfristig attraktiv?

Was bei vielen Angestellten im Büro selbstverständlich ist – familienfreundliche, flexible Arbeitsformen – ist in der Produktion noch weitgehend unvorstellbar. Das macht Produktionsarbeit zunehmend unattraktiv. Um das zu ändern braucht es aber ein radikales Umdenken in den Produktionsabläufen und Organisationsstrukturen. Das es geht zeigt Audi, indem es das seit über 100 Jahren etablierte Fließband abschaffen will. Warum dann nicht auch starre Anwesenheitsmodelle gleich mit abschaffen?

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Einführung neuer Arbeitszeitmodelle?

Katrin Pape: Mit der Flexibilisierung der Arbeitswelt wird es notwendig auch etablierte Arbeitszeitmodelle zu hinterfragen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir zwar mit unserer App, Mitarbeiter flexibler steuern können, aber wenn es absolut an Personal fehlt, kann auch die App keine Mitarbeiter „backen“. Die Unternehmen müssen sich also begleitend Gedanken machen, ob die Zeitkonten ausreichend groß dimensioniert sind, um die Volatilität auch „atmen“ zu können, „Flex-Pools“ vorhanden sind oder die Breite der Qualifikationen der Mitarbeiter ausgebaut werden muss.

Julia Janning: Genau. Wenn wir an diesem Punkt großen Handlungsbedarf identifizieren, holen wir in Einzelfällen die Experten vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation mit hinzu.

Welche Vorteile bringt Ihre Lösung im „War for Talents“?

Katrin Pape: Es sind oft die kleinen Dinge, die den entscheidenden Unterschied ausmachen. Wenn ich im Sportverein berichten kann, dass ich feste „Frei“-Blocker fürs Training setzen kann oder in der Familie meinem Partner zeige, ich habe ein Mitspracherecht wann und ob ich eingeplant werde, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, dann bin ich auf Augenhöhe mit dem Arbeitgeber. Zeitautonomie, schnelle Interaktion mit den Kollegen, Mitbestimmung mit modernen Social Media Methoden wie ich sie aus dem privaten Umfeld kenne und nachvollziehbare Entscheidungen – So wird der digitale Wandel in der Arbeitswelt positiv für die Mitarbeiter erlebbar. Wie lassen sich externe Mitarbeiter einbinden?

Julia Janning: Die Einbindung externer Mitarbeiter wie Studenten, Saisonkräfte oder Teilzeitmitarbeiter ist ganz einfach. Sie werden wie jeder andere Mitarbeiter mit einem eigenen User-Profil eingebunden und erhalten genauso ihre persönlichen Zugangsdaten zur App. Anfragen erhalten Sie entsprechend ihrem Profil.

Katrin Pape: Das bedeutet im Alltag, nur für Einsätze, die nicht zur Überschreitung vereinbarter Stundenkonten führen oder von dem Mitarbeiter eingestellte Blocker (freie Tage) tangieren.

Julia Janning: Andersherum kann der externe Mitarbeiter auch Zeiten proaktiv über die App anbieten, an denen er gern arbeiten würde. Vote2Work® fasst im Hintergrund alle Informationen zusammen und koordiniert die Prozesse. So haben alle Beteiligten jederzeit Transparenz und einen maximalen Nutzen ohne großen Kommunikationsaufwand.

Wie können Sie in diesem Kontext die Gesetzeskonformität sicherstellen?

Katrin Pape: In bestehenden Prozessen, ist die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen oder Betriebsvereinbarungen im hektischen Alltag oft problematisch. Schnell können mal Ruhezeiten, die Arbeitszeit am Stück oder Zeitkonten verletzt werden. Kern unserer Lösung ist ein smartes Regelwerk, welches die verschiedenen Faktoren vor jeder Anfrage berücksichtigt. Damit werden nur Mitarbeiter vorgeschlagen, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Für den Planer eine große Erleichterung und Gewinn an Sicherheit für den Arbeitgeber, da kein Unternehmen durch Verstöße auffällig werden möchte und zusätzlich empfindlichen Strafen drohen.

Katrin Pape

Inwieweit hilft Ihre Lösung bei der Mitbestimmung für Mitarbeiter?

Katrin Pape: Die Mitarbeiter sind bisher in die Prozesse rund um die Mehrarbeit, meist nur informativ einbezogen. Häufig erfolgt die Besetzung von Zusatzschichten auch nach dem Prinzip, wer sich als erstes meldet, ist dabei oder Besetzungen werden untereinander „ausgeklüngelt“. Mit unserer App werden alle geeigneten Mitarbeiter parallel angefragt und vor allem auch erreicht. Diese können dann bis zum Ablauf einer gesetzten Frist zu- oder absagen – ganz egal, ob sie gerade am schwarzen Brett stehen oder von unterwegs oder zu Hause die Information abrufen.

Julia Janning: Aus Sicht der Mitbestimmung hat aber auch der Betriebsrat ein Genehmigungsrecht und muss beispielsweise einer Mehrarbeit zustimmen. Das führt zu zusätzlichen Abstimmungsprozessen und Zeitverzögerungen im Planungsalltag. Vote2Work® sieht deshalb auch einen direkten digitalen Genehmigungsprozess mit dem Betriebsrat vor.

Welche Wertschätzung erfahren Mitarbeiter, deren Unternehmen Ihre Lösung zum Einsatz bringen?

Julia Janning: Echte Wertschätzung ist in der neuen Arbeitswelt ein wichtiger Faktor. Gerade wenn die Unternehmen mit Blick auf mehr Flexibilität mehr fordern, müssen sie Transparenz schaffen und etwas zurückgeben. Mit der Möglichkeit der Selbstorganisation und Mitsprache, wird für die Mitarbeiter erlebbar, dass das Unternehmen ihnen Vertrauen entgegenbringt. Auch die Möglichkeit Anfragen abzulehnen oder Blocker für private Belange einzustellen unterstreicht die Wertschätzung.

Julia Janning

Wirkt sich der Einsatz Ihrer Lösung nachhaltig auf die Unternehmenskultur aus?

Katrin Pape: Wir sehen, das schon bei der ersten Beschäftigung mit dem Einsatz unserer App, ein Reise der Veränderung beginnt. Fragen wie das Potenzial der App optimal genutzt werden kann, aber auch wie Arbeit eigentlich flexibler gestaltet wird, werden unmittelbar diskutiert. Am Ende bedeutet das für alle Beteiligten, Mut zur Veränderung und sich trauen, einen ersten Schritt in Richtung neuer Arbeitswelt zu gehen. Mittelfristig wird diese kleine App in vielen Unternehmen die Art der Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern und auch die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nachhaltig verändern. Vote2Work® wirkt wie ein Katalysator zur Transformation eines Teils der Unternehmenskultur. Welche Erweiterungen sind in Zukunft noch geplant? (z.B. API)

Katrin Pape: Wir haben uns bewusst entschieden, die App generisch aufzusetzen und branchenunabhängig mit minimalen Einführungsaufwand zugänglich zu machen. Die Anwender kommen aus dem produzierendes Gewerbe, der Logistik und dem Dienstleistungsbereich. In zukünftigen Versionen stehen neben dem weiteren funktionalen Ausbau vor allem auch die Möglichkeiten zur engeren Verzahnung mit bestehenden IT Systemen wie Zeiterfassung, Kapazitätsplanung u. ä. im Fokus. Geplant ist die Bereitstellung einer API, die von den IT-Abteilungen der Unternehmen genutzt werden kann. Da die Mitarbeiter die App jeden Tag zur Abstimmung nutzen, ist sie der ideale Hub für alle Prozesse rund um die Arbeitswelt 4.0 und das hat millionenfaches Potenzial in Deutschland und darüber hinaus, welches wir nutzen können.

 

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