KI-Transformation
Die Welt der künstlichen Intelligenz entwickelt sich rasant weiter und das Jahr 2025 steht bereits im Zeichen neuer Innovationen und Trends.
Haben Sie schon die KI-Bereitschaft Ihres Unternehmens getestet, um sich für die Zukunft zu wappnen? Experimente zu machen, ist sicherlich ein guter und agiler Weg, um sich dem Potenzial und den Möglichkeiten der neuen Technologien zu nähern. Dabei sollte an einen mitarbeiterzentrierten Ansatz beim Ausprobieren von KI gedacht werden. Generative KI-Tools wie z. B. ChatGPT sind vielseitige Werkzeuge, die sich für verschiedenste Aufgaben einsetzen lassen. Im Berufsalltag kann so schnell die Produktivität und Kreativität im Unternehmen gesteigert werden. Das innovative Tool kann von der Recherche und Aufbereitung von Informationen über Textgenerierung bis hin zu Korrekturlesen und Übersetzungen einiges an Arbeit übernehmen.
Auch Ihre IT-Abteilung profitiert davon, denn ChatGPT hat die Welt des Programmierens verändert, indem es sofortige Lösungen für Programmierprobleme bietet und diese für jeden zugänglich macht. Durch die Unterstützung von Programmierern bei der Erstellung von Codeschnipseln und die Bereitstellung von Tipps zur Optimierung verändert generative KI die Art und Weise, wie wir an die Programmierung herangehen. Wie dafür die richtigen Prompts gestrickt sein müssen und optimiert werden können, kann schnell gelernt werden. Aber auch alternative KI-Tools wie Google Gemini und Microsoft Copilot laden zum Erkunden ein und unter kizentrale.de, finden Sie viele KI-gestützte Anwendungen von der Bildbearbeitung bis hin zur Programmierung. Vielleicht nutzen Ihre Mitarbeitenden ja schon diverse KI-Tools und Sie wissen es gar nicht? Neben den vielen Potenzialen birgt insbesondere das Preisgeben von Daten für ChatGPT neue Compliance-Risiken für Ihre Organisation.
„Organisationen müssen erkennen, dass KI-Tools wie ChatGPT ein potenzieller Weg für Datenexfiltration sind und daher eine robuste Datenschutzpolitik benötigen.“
In diesem Kontext erklärte Neil Thacker von Netskope: „Organisationen müssen erkennen, dass KI-Tools wie ChatGPT ein potenzieller Weg für Datenexfiltration sind und daher eine robuste Datenschutzpolitik benötigen.“ In seinem Gastbeitrag auf Seite zehn erläutert Neil Thacker, wie Unternehmen Transparenz und Kontrolle über SaaS-Anwendungen wie ChatGPT im gesamten Unternehmen erreichen können. Unternehmen, die z. B. ihr eigenes KI-Sprachmodell (Large Language Model, LLM) an den Start bringen möchten, sollten sich vorab mit der eigenen Infrastrukturanalyse beschäftigen. Es muss sichergestellt werden, dass die Anforderungen für KI-Implementierungen innerhalb des Unternehmens erfüllt sind. Hierbei werden Skalierbarkeit, Sicherheit und Datenzugriff berücksichtigt. Da KI-Projekte unterschiedliche Anforderungen an die Hardwarekapazitäten stellen, sollten die Rechenleistungen und der Rechenspeicher vorab geprüft werden. Eine sichere Netzwerkinfrastruktur mit hoher Zuverlässigkeit des Netzwerks ist eine weitere Grundlage, damit es klappt. Zum Beispiel müssen die Fragen – wo liegen Ihre Daten, sind die Daten strukturiert, wie kann auf die Daten zugegriffen werden? – beantwortet werden. Das Wichtigste für die erfolgreiche Integration von KI-Tools ist die passende Cloud-Infrastruktur. Bedenken sollte man vorab noch, dass Daten, die auf eigenen Servern gehostet werden, noch in die Cloud migriert werden müssen.
Aber wie gut sind aktuell die IT-Infrastrukturen auf die KI-Implementierung vorbereitet und vor welchen Problemen stehen Unternehmen? Laut der aktuellen Studie „Daten als Treiber der IT-Integration“ von Techconsult und Itaricon verfügen erst 16 Prozent der Unternehmen über eine vollständig KI-bereite IT-Infrastruktur. Sebastian Gottwald, Geschäftsführer von Itaricon, erklärte dazu: „Besonders die Themen Datenqualität und Integrierbarkeit der Systeme stellen große Herausforderungen dar. Interessant ist, dass Effizienzsteigerung und Prozessautomatisierung als Hauptgründe für den Einsatz von KI genannt werden, während Schulungen und fehlende technologische Grundlagen als die größten Hindernisse wahrgenommen werden. Unternehmen müssen hier strategisch ansetzen, um den Nutzen von KI voll auszuschöpfen. Der Ausbau einer transparenten und integrierbaren IT-Landschaft ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.“ Die stetige Evolution der digitalen Transformation, fordert zudem Unternehmen dazu auf, die neuen Technologie wie Blockchain, IoT, ML, VR/AR und KI für neue Geschäftsmodelle sinnvoll zu verknüpfen. Die Geschwindigkeit, in der Disruptionen unsere Wirtschaft und Gesellschaft verändern, nimmt immer weiter zu. Damit einhergehende digitale Trends bieten Unternehmen neue Chancen, um mit diesem rasanten Wandel Schritt zu halten und ihren eigenen Erfolg zu steigern. Zum Beispiel hat die Blockchain- bzw. Distributed-Ledger-Technologie das Potenzial, Machtverhältnisse zu verschieben. Banken und Finanzinstitute wären irgendwann obsolet. Unsere digitalisierte, globale Wirtschaft hat machtvolle Unternehmen hervorgebracht, welche Hoheit über Daten, Kundenzugriff oder Ökosystem-Plattformen haben. Viele dieser Machthaber könnten heute schon durch kleine Schnipsel Code ersetzt werden. Mit Blockchain und Smart Contracts können Intermediäre aus der Kette entnommen und Herstellungskosten verringert werden. Die Entwicklung der bisherigen Kryptowährungen zeigt dies recht eindrucksvoll. Einer der großen Vorteile einer Blockchain ist die Sicherheit der Technologie.
„Besonders die Themen Datenqualität und Integrierbarkeit der Systeme stellen große Herausforderungen dar.
Sicherheit für Verbraucher und Unternehmen beim Online-Banking vermisst man dennoch momentan. Auch dieses Jahr werden wieder viele deutsche Bundesbürger und Unternehmen durch Social Engineering um Millionenbeträge erleichtert. Hilfe dagegen gibt es kaum. Schon beim Abbestellen eines Newsletters kann man sich unbemerkt durch Klicken auf den Link infizieren z. B. mit einem Exploit. Vertrauen in Digitalisierung und Transformation geht so in der Bevölkerung schnell verloren. Aber aktuelle Regulierungsvorhaben der Europäischen Kommission – die PSD3 (Payment Service Directive 3) und PSR (Payment Service Regulation) – sollen den digitalen Zahlungsverkehr verbraucherfreundlicher und sicherer machen. Vor allem der Betrugsbekämpfung durch Social Engineering wird dabei viel Platz eingeräumt. Dr. Ernst Stahl, Head of Payments bei NTT Data, erklärte uns dazu: „Die Digitalisierung hat die Finanzmärkte verändert. Die EU will diesem Wandel gerecht werden, indem sie die Auflagen verschärft und neue Risiken berücksichtigt. Generell hat sich die EU das Ziel gesetzt, die Sicherheit von Zahlungsvorgängen zu erhöhen, den Wettbewerb zu fördern und den Zahlungsverkehr innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums zu harmonisieren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Verbraucherschutz und das Verbrauchererlebnis gelegt. Die Eindämmung von Betrugsrisiken, die mit dem technologischen Fortschritt einhergehen, und der sichere Datenaustausch, um von einem erweiterten Dienstleistungsangebot profitieren zu können, stehen daher im Mittelpunkt.“ Wie die PSR und PSD3 genau funktionieren erklärt Dr. Ernst Stahl auf trendreport.de. Immer mehr Cyberangriffe schwächen, irritieren und behindern die deutsche Wirtschaft. Der Bund scheint machtlos zu sein. Die digitale Transformation verliert an Tempo und Vertrauen. Cyberversicherungen haben noch nie so hohe Schadenssummen zu verbuchen gehabt und dazu stehen den kriminellen Angreifern aus China auch noch modernste KI-Technologien zur Verfügung. Beim Thema Cybercrime hat sich die neue Technologie schon bestens etabliert, leider im Mittelstand noch nicht. Laut der aktuellen Bitkom-Studie „Wirtschaftsschutz 2024“ sind acht von zehn Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen. Ein Rekordschaden von rund 178,6 Milliarden Euro ist dabei entstanden und durch Cyberangriffe fühlen sich zwei Drittel der Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Keine Schwarzmalerei, nur Fakten durch Zahlen! Der Schaden beläuft sich auf fast die Hälfte des Bundeshaushaltes. Dazu betonte im Gespräch mit unserer Redaktion Alpha B. Barry, CEO der Secida AG: „Cybersicherheit ist Managementaufgabe. Optimal dafür ist eine hybride IT-Infrastruktur, in der cloudbasierte und on-premises Technologien integriert, und aktuelle Sicherheitsanforderungen abgedeckt werden.“ Laut Barry ist Security by Design ein guter Ansatz: „Strukturen müssen dabei unter Berücksichtigung von Cybersicherheit entwickelt werden.“
„Strukturen müssen dabei unter Berücksichtigung von Cybersicherheit entwickelt werden.“
Die deutsche Wirtschaft nimmt bei künstlicher Intelligenz Fahrt auf. Erstmals beschäftigt sich mehr als die Hälfte (57 %) der Unternehmen mit KI, das berichtete der Bitkom in seiner aktuellen Untersuchung vom 16. Oktober 2025. Zugleich fordern sieben von zehn Unternehmen (71 %), dass die Politik deutsche Anbieter von generativer KI stärker fördern sollte. 72 % sind der Meinung, dass die Politik in Rechenzentren für KI investieren sollte, um Einsatz und Entwicklung von KI in Europa voranzubringen. Ohne Rechenzentren und Cloud-Computing hat KI nur wenig Potenzial. Technologisch stellt z. B. Cloud-Computing einen Paradigmenwechsel in der Bereitstellung der IT-Infrastruktur dar und eröffnet so Flexibilität und Skalierbarkeit für KI-Anwendungen. Doch Unternehmen sollten vorsichtig und überlegt agieren. Mehr als jedes dritte Unternehmen in Deutschland sucht inzwischen Cloud-Lösungen aus Deutschland oder Europa, um seine Daten in sicheren Händen zu wissen – Tendenz steigend. Dazu erklärte uns Walter Wolf, Vorstand von Schwarz Digits: „Wir bieten mit unseren Partnern souveräne Alternativen. Beispielsweise hosten wir ServiceNow auf unserer Stackit Cloud. Mit Wire on Stackit liefern wir neue Standards für sichere und souveräne Kommunikation. Im Oktober 2024 haben wir unsere Partnerschaft mit SAP vertieft, sodass Kunden RISE with SAP ab sofort auf Stackit nutzen können. Das macht für uns wahre Souveränität aus.“ Datensouveräne Clouds setzen außerdem, wann immer möglich, auf Open Source, Transparenz und Sicherheit. So werden Nutzer unabhängiger und können au-tark handeln, ohne in einem Vendor Lock-in „gefangen“ zu sein.
Autor: Bernhard Haselbauer