Green Economy
Nachhaltiges Wachstum
Nachhaltige Automobile, Solaranlagen, Teppiche – auch mit Fonds und Geldanlagen kann Nachhaltigkeit ermöglicht werden. Auf jeden Fall, wenn es nach dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) geht. Dabei geht es um ökologische wie um soziale Aspekte. Immerhin ist nach einer Untersuchung des Global Impact Investor Networks der Anteil der Social Responsible Investments (SRI) 2014 um gut 40 Prozent im Vergleich zu 2012 gestiegen auf 30,2 Prozent aller weltweiten Investments.
Fonds mit nachvollziehbaren Kriterien
Doch nicht jede Investition, die Nachhaltigkeit beansprucht, hält auch ihr Versprechen. Grund genug für das FNG, ein Qualitätssiegel für nachhaltige Publikumsfonds zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, für das man sich ab diesem Jahr bewerben kann. Das Siegel schließt Waffenhersteller und Betreiber von Kernkraftwerken aus. Nach Aussage von Sabine Pex, Vize-Vorstandsvorsitzende bei FNG, soll das Siegel „Anlegern die Wahl eines nachhaltigen Anlageprodukts erleichtern“. Aufbauend auf Mindestkriterien gibt es ein Stufenmodell, das die Bereiche institutionelle Glaubwürdigkeit, Produktstandards sowie die Felder „Selektion“ und „Dialogstrategien“ umfasst. Pex: „Dabei fließen in die Bewertung der Fonds auch die Nachhaltigkeitsstandards des Anbieters, die Qualität des Research und das Transparenzniveau des Produkts ein.“ Zentral sei, „in welchem Maß der Fonds über seine Anlagestrategien zum nachhaltigen Wirtschaften beiträgt“.
„Das Nachhaltigkeitssiegel soll jedes Jahr weiter entwickelt werden und so dazu beitragen, die Standards im Bereich nachhaltiger Geldanlagen weiter anzuheben.“ – Sabine Pex
Mit dem Stufenmodell würdige man die „Vielfalt der Ansätze“ und initiiere man „einen Wettbewerb um Nachhaltigkeit zwischen den Fonds“, wodurch man die Entwicklung des Marktes fördere. Auch das Siegel selbst werde „evolutionär“ verstanden: „Es soll jedes Jahr weiterentwickelt werden und so dazu beitragen, die Standards im Bereich nachhaltiger Geldanlagen weiter anzuheben“, unterstreicht Sabine Pex.
Transparenz hilft weiter
Wer nicht auf Qualitätssiegel zurückgreifen will, sollte auf Produkte erfahrener Bankhäuser wie der schweizerischen Privatbank Notenstein zurückgreifen. Das Bankhaus sieht sich aufgrund der langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet als „valabler Partner“ im Bereich der Nachhaltigkeit; es hält nachhaltige Produkte für institutionelle Anleger wie auch Retail-Produkte vor, „deren Mehrwert bereits erkennbar ist und die sich im Track-Record über drei Jahre beweisen müssen.“
Ein Team von 50 Mitarbeitern kümmert sich um nachhaltige Fonds und arbeitet dabei u. a. auch mit kirchlichen Institutionen zusammen. Seit Dezember 2014 hat das Bankhaus zehn Fonds aufgelegt und bisher rund 1,2 Milliarden Euro zusammengetragen. Frank Wettlauffer, Leiter Institutionelle Kunden Deutschland bei Notenstein, warnt Anleger vor so genannten „Zitronen“: schlechten Produkten auf dem Feld nachhaltiger Geldanlagen. Nicht jeder Hochglanzprospekt halte, was er verspreche. Es gibt aber nach Ansicht von Wettlauffer einige Punkte, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Dazu bedarf es des Lesens wichtiger Signale – etwa professionelle Mitinvestoren, hohe Transparenz bzgl. der Produkteigenschaften und die Selbstbindung des Verkäufers. Produkte, die sich ohne ersichtlichen Grund ausschließlich an Privatanleger richteten, seien zu meiden. Auch eigene, nicht anerkannte Siegel und Gutachten seien tendenziell ein Hinweis darauf, dass es sich bei dem Fonds um eine Zitrone handelt. Zum Muss gehört auch Transparenz bzgl. der Kosten, Renditen und Risiken. Ein weiteres positives Signal, so Frank Wettlauffer, sei das Engagement des Verkäufers im eigenen Produkt.