Digitalisierung von Geschäftsprozessen
Interview mit Jochen Jaser, CEO der Matrix42 AG zum Thema Unternehmenskultur, Workspaces und der Digitalisierung von Geschäftsprozessen, die einhergeht mit einer zunehmenden Mobilisierung derselben.
Herr Jaser, wohin führt der Wandel der Arbeitswelt in den nächsten ein bis zwei Jahren und wie sieht die Arbeitsumgebung der nahen Zukunft aus?
„Die Digitalisierung unserer Arbeitsmittel wird weiter voranschreiten und das Smartphone wird sich zu einer Art „Schweizer Taschenmesser“ entwickeln, mit dem sich eine Vielzahl von Aufgaben umsetzen lässt. Parallel dazu wird die Transparenz der Prozesse zunehmen, was man durchaus als zweischneidiges Schwert bezeichnen kann, weil eine Flut an Information auch dazu führen kann, dass die wirklich wichtigen Informationen weniger wahrgenommen werden. Sprich beim Teilen von Information sollte sorgfältig darauf geachtet werden, für wen welche Information relevant ist.
Hinzu kommt, dass sich die arbeitende Bevölkerung mit einer zunehmenden Diversifizierung von Technologien und viel mehr Applikationen als noch vor Jahren auseinandersetzen muss. Für junge Menschen ist das in der Regel kein Problem – ihnen macht die Beschäftigung mit neuen Technologien in der Regel Spaß. Es darf aber nicht vergessen werden, dass in Unternehmen viele verschiedene Mitarbeiter arbeiten, wir alle auch immer länger arbeiten müssen und sich deshalb die Technologien an die Mitarbeiter anpassen müssen und nicht umgekehrt.
Wenn man sich mit der Arbeitsumgebung der Zukunft beschäftigt, wird klar, dass sich das mobile Arbeiten auffällig stark weiterverbreiten wird – nicht zuletzt, weil es kostengünstig ist und die Flexibilität steigert. Außerdem wird die Zusammenarbeit, egal ob virtuell oder physisch, eine wichtige Rolle spielen. Bei dieser neuen technologiegetriebenen Arbeitsweise dürfen wir nicht vergessen, dass es auch Unternehmensbereiche oder Branchen gibt, in denen der unmittelbare, persönliche Kontakt auch in Zukunft von größerer Bedeutung sein wird als die Technologie.“
Wie begleiten Sie Ihre Kunden dabei, die digitale Transformation der Arbeitswelt zu meistern?
„In erster Linie geht es darum, den Unternehmen die zahlreichen Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, die für die digitale Transformation von Arbeitsstilen möglich sind. Dabei ist von Fall zu Fall zu betrachten, welche Vorgehensweise die bessere ist. Eines aber haben alle Organisationen gemeinsam: sie verbinden traditionelle und neue Technologien so miteinander, dass ein smarter Prozess entsteht und kein radikaler Bruch; so entsteht durch eine Automatisierung und Mobilisierung mehr Freiraum und Kreativität.
Unternehmen wie Matrix42 sorgen beispielsweise dafür, dass bei der Änderung von Workflows die Einhaltung der Compliance-Richtlinien sichergestellt ist und sich gleichzeitig die Vorteile neuer Technologien, wie Transparenz, Dynamik und Flexibilität entfalten können. Das entlastet die Mitarbeiter und schafft Platz für neue Ideen und Visionen. Ein konkretes Beispiel: Durch die Einführung moderner Self-Service-Tools für die Bereitstellung von Devices und Applikationen lassen sich Prozesse vereinfachen, die Effizienz steigern, wird Entlastung und Zufriedenheit geschaffen und dadurch wiederum entsteht Raum für Innovationen.“
Gibt es Neuigkeiten für Ihre Kunden auf der diesjährigen CeBIT?
„Matrix42 wird in diesem Jahr auf der CeBIT den nächsten Schritt in Richtung eines ganzheitlichen Workspace Managements geben, d.h. wir bieten unseren Kunden innovative Lösungen an, die transparente und zuverlässige Steuerung von Geräten, Apps, Daten, Digitalen Identitäten und IT-Services ermöglicht. So bringen wir beispielsweise im Bereich Client Management ein neues Release auf dem Markt, welches eine dynamische Serverauswahl bietet und ein Cloud basiertes Arbeitsplatzmanagement ermöglicht. Im Mobility Bereich stellen wir die Integration der Funktionalitäten von Silverback by Matrix42 vor, mit denen es den Anwendern noch leichter gemacht wird, die Vielfalt und Masse unternehmenseigner Mobilgeräte technisch aber auch kaufmännisch zu verwalten.
Stolz sind wir zudem auf unsere neue Plattform „Matrix42 Marketplace“, die wir ebenfalls auf der CeBIT launchen werden. Mit dem Matrix42 Marketplace können unsere Kunden Ihre Arbeitsplatzmanagement Lösung über einen Business App Store mit Add-Ons, Partnerlösungen etc. erweitern und sofort in Betrieb nehmen.
Schließlich werden wir auf der CeBIT erstmals unser neues Produkt „Matrix42 MyWorkspace“ vorstellen. Dahinter verbirgt sich eine zentrale Software-as-a-Service Plattform, mit der sämtliche Applikationen und digitalen Identitäten eines Anwenders zentral angesteuert und verwaltet werden können. Der Clou dabei ist, dass sich der Anwender nach dem „Single-Sign-on-Prinzip“ nur einmal an seiner Arbeitsumgebung anmelden muss – egal welche SaaS-Anwendung oder welches Gerät er nutzt. Vereinfachung lautet das Matrix42-Prinzip mit dem wir der zunehmenden Komplexität in der modernen Arbeitswelt begegnen.“
Wie unterstützen Sie mit flexiblen Arbeitsumgebungen die Kreativität von Mitarbeitern?
„In unserem eigenen Unternehmen unterstützen wir die Kreativität unserer Mitarbeiter auf unterschiedlichste Art und Weise. Grundlegend gewähren wir ihnen viel Freiraum hinsichtlich der Arbeitszeiten und des Arbeitsplatzes – wer Bedarf hat, kann unterwegs oder vom Homeoffice aus arbeiten. Außerdem haben wir eine schlanke Organisationsstruktur und flache Hierarchien – das Team steht im Vordergrund. Da dieses Team auch noch international ist, entsteht Kreativität oft schon von ganz allein – durch die verschiedenen Kulturen und Arbeitsweisen.
Die Kreativität und aktive Zusammenarbeit unserer Mitarbeiter bündeln und unterstützen wir durch die Veranstaltung eines jährlichen Kick-offs und einer „Hack Week“. In der Zeit einer Woche finden sich alle Mitarbeiter zusammen und widmen sich ausschließlich der Weiterentwicklung von Ideen. Außerdem arbeiten wir in der Software-Entwicklung interdisziplinär und weniger spezialisiert, unsere Teams arbeiten an neuen Lösungen und Add-Ons zu unseren Produkten. Jenseits des Tagesgeschäfts und des operativen Drucks.“
Wo ist der Unternehmensbereich „Trendmanagement“ in Ihrem Unternehmen angesiedelt?
„Das Trendmanagement ist bei Matrix42 in den Bereichen Vorstand, Produkt Management und Marketing angesiedelt. Hier werden Ideen entwickelt, diskutiert und auf Markttauglichkeit geprüft. Wir entwickeln Trends aber auch zusammen mit Kunden und Partnern, z. B. auf Roadshows und Veranstaltungen. Außerdem bieten wir Webinare, die sich mit Zukunftsthemen befassen und da wir über Zugang zu ca. 3.000 mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum verfügen, sind wir auch hier immer aktiv, wenn es darum geht, Trends zu erspüren und kommunizieren.“