Digitales Mindset und Megatrends

Julian Knorr unterstützt gemeinsam mit seinem Team Unternehmen bei der Analyse und Entwicklung von digitalem Mindset. In diesem Beitrag zeigt er, warum die digitale Transformation nur die Spitze des Eisbergs ist.

Die Welt verändert sich immer schneller. Die Auswirkungen reichen in jeden Bereich der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Der Spruch “Der Wandel wird nie wieder so langsam sein, wie heute” bewahrheitet sich Tag für Tag. Doch woran liegt das eigentlich und wie können Menschen und Organisationen auf diesen Wandel reagieren? Wie kann eine persönliche und organisationale Zukunftsfähigkeit hergestellt werden?

Megatrends

Hinter dem kontinuierlich und sich beschleunigenden Wandel stehen sog. Megatrends. Diese Megatrends in Kombination mit ihren Subtrends sind die Treiber des aktuellen Wandels. Das Zukunftinstitut veröffentlicht jedes Jahr die eine Megatrend Map, in welcher die 12 Megatrends inkl. Ihrer Subtrends mit allen Überschneidungen übersichtlich zeigt. Ein Megatrend kennzeichnet sich durch vier Kriterien aus:

  1. Dauer: Mindestens 10 Jahren
  2. Ubiquität: Auswirkungen in alle Bereiche der Welt (Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, etc.)
  3. Globalität: Auswirkungen auf den gesamten Globus und länderübergreifend
  4. Komplexität: Vielschichtigkeit und Mehrdimensionalität erzeugen Dynamik

Konnektivität, New Work und Individualisierung sind z.B. drei der aktuellen Megatrends auf der Megatrend Map. Alle Megatrends haben viele Subtrends und überschneiden sich an vielen Knotenpunkten. Es handelt sich also um ein Abbild der komplexen Umwelt und Realität. Die Megatrends sind zum einen Treiber des Wandels in der Wirtschaft, verändern sich zum anderen aber auch kontinuierlich und fluide.

Doch es gibt eine Konstante in all dieser Veränderung: Der Mensch

Der Mensch wird nicht von den Megatrends gemacht, sondern ist der aktive Gestalter der Trends und der Zukunft. Dieses Verständnis ist der Startpunkt für die aktive Gestaltung von digitaler Transformation in Organisationen.

Eisberg der Transformation

Bei der Diskussion über digitale Transformation wird sowohl in der Öffentlichkeit als auch in Unternehmen sehr schnell und prominent über Technologie gesprochen. Z.B. welche neuen Technologien in Zukunft eingesetzt werden sollen, um “endlich digital” zu sein. Hierbei fallen sehr schnell Buzzwords wie KI, Blockchain oder Big Data. Abgeleitet von der Diskussion um Technologien wird die Aufmerksamkeit dann meistens noch Prozessveränderungen und –anpassungen geschenkt. Hierbei wird häufig zuerst an die Übersetzung von analogen Prozessen in die digitale Welt gedacht, in folgenden Schritten dann auch an mögliche komplette Umgestaltungen von Prozessen mit neuen digitalen Möglichkeiten. Der dritte Bereich von Transformation, über den immer wieder gesprochen wird sind neue Geschäftsmodelle und Veränderungen ganzer Wertschöpfungsketten durch digitale Möglichkeiten. Bildlich gesprochen machen die drei genannten Bereiche Technologie, Prozesse und Geschäftsmodelle jedoch nur die Spitze des Eisbergs und somit den sichtbaren Teil des Eisbergs aus. Der unsichtbare Teil und damit der weitaus größere Teil und das Fundament der Transformation wird außen vorgelassen: Der Mensch und das digitale Mindset.

Jedoch ist digitales Mindset die Basis für Transformation. Ohne die Menschen und eine Entwicklung von digitalem Mindset nutzt die beste Technologie, der beste Prozess und das beste Geschäftsmodell nur sehr wenig. Denn, die Menschen gestalten diese Neuerungen aktiv und treiben diese voran.

Somit ist bei digitaler Transformation, die sich im Spannungsfeld der Megatrends bewegt, der Mensch und sein digitales Mindset der aktive Gestalter der Veränderung.

Abbildung: Eisberg der Transformation – © ONESTOPTRANSFORMATION AG

Digitales Mindset

Um den Fokus bei Transformation auf digitales Mindset zu legen, ist es erst einmal wichtig den Begriff richtig zu greifen. Es handelt sich bei digitalem Mindset, um Persönlichkeitsdimensionen, die erfolgskritisch für den Umgang mit digitaler Transformation sind (>> ausführliche Definition). Es geht also nicht um Softwarekenntnisse oder Programmiersprachen, sondern vielmehr um langfristig veränderbare Persönlichkeitsdimensionen. Der Begriff könnte auch mit Mentalität übersetzt werden.

Insgesamt definieren die folgenden 6 Dimensionen digitales Mindset:

  • Offenheit und Agilität
  • Proaktivität und unternehmerische Handlungsorientierung
  • Kreativität und Gestaltungsmotivation
  • Kundenzentriertheit
  • Kritikfähigkeit
  • Offener Umgang mit Scheitern

Diese sechs Dimensionen sind erfolgskritisch für den Umgang mit Transformation und damit auch für den Umgang mit den Megatrends. Jeder Mensch hat eine gewisse Ausprägung in diesen sechs Dimensionen und damit andere Stärken und Werte für das System. Sehr wichtig ist es hierbei anzuerkennen, dass es nicht das eine “richtige digitale Mindset gibt”, sondern unterschiedliche Mindset Ausprägungen, die in unterschiedlichen Rollen und Organisationen ihre Stärken entfalten können. Jede*r Mitarbeiter*in sollte sich des eigenen digitalen Mindsets bewusst sein und den Zusammenhang der Transformation allgemein und der einzelnen Megatrends mit der eigenen Mindset Ausprägung kennen. Durch diese eigene Standortbestimmung wird dann eine nachhaltige Entwicklung des digitalen Mindsets möglich. Einen klaren Einblick in das eigene digitale Mindset erhält man durch die Nutzung einer wissenschaftlich validen Mindset Analyse (z.B. mit dem Digital Competence Indicator). Diese valide Analyse kann im nächsten Schritt als Startpunkt für eine individualisierte Mindset Entwicklung genutzt werden. Dies bedeutet, dass Lern- und Entwicklungsangebote auf der Analyse aufbauen können und somit einen individualisierten Lernpfad ermöglichen (z.B. mit der Mindset Indicator Academy). Durch diese Individualisierung erhöht sich nicht nur die Lernmotivation, sondern auch die Lernwirksamkeit und der Lernerfolg. Denn die Lerninhalte im Lernpfad sind wirklich relevant für die eigene Mindset Entwicklung.

Für jede Organisation und jeden Mensch stellen die Megatrends also das Spannungsfeld dar, in welchem Veränderungen und Transformation stattfinden. Allerdings gestalten die Megatrends nicht die Veränderungen, sondern die Menschen und ihr digitales Mindset sitzen im Fahrersitz der Veränderungen und sind der aktive Gestalter.

Über den Autor:

Julian Knorr ist Gründer und Vorstand der ONESTOPTRANSFORMATION AG. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt er Unternehmen bei der Analyse und Entwicklung von digitalem Mindset. Hierfür hat ONESTOPTRANSFORMATION zwei Tech Produkte entwickelt:

Der Digital Competence Indicator (DCI) analysiert digitales Mindset wissenschaftlich valide. Hierauf baut die Lernplattform MIA auf, die individualisierte Lernpfade zur Mindset Entwicklung bereitstellt. Zu den Kunden gehören KMUs (z.B. Sparkasse) bis hin zu Großkonzernen, wie z.B. Lufthansa.


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