Covered-Call-ETFs: Mit regelmäßigen Einnahmen, aber begrenztem Aufwärtspotenzial?
1. Was ist ein Covered-Call-ETF?
Ein Covered-Call-ETF kombiniert ein Aktiendepot mit dem systematischen Verkauf (Erstellung) von Covered-Call-Optionen. Die Fondsgesellschaft hält Aktien (z. B. im NASDAQ-100 oder S&P 500) und verkauft darauf Call-Optionen mit kurzer Laufzeit (z. B. 30 Tage) an Käufer. Dafür kassiert der Fonds eine Optionsprämie, die dann – bei nicht Ausübung – als zusätzliche Einnahme an Anleger weitergereicht wird ETFs+1. Die Strategie wirkt wie ein „Buy-Write“ – der Fonds verdient bei Seitwärts- oder fallenden Märkten, gibt aber mögliche starke Kursgewinne teilweise ab graniteshares.comfundlab.de.
2. Covered-Call-ETFs in den USA: Attraktiv, aber mit Stolperfallen
In den USA sind Covered-Call-ETFs wie JEPI (JPMorgan Equity Premium Income ETF) und JEPQ sehr populär – sie bieten jährliche Renditen von rund 11 % bis 15 % Barron’s. Sie ziehen Milliarden an Investitionsgeldern an, weil sie in unsicheren oder volatilen Phasen geringere Verluste verzeichnen – aber im starken Bull-Market weniger profitieren. Beispiel: Im April 2025 ging JEPI um 10.3 % zurück, während der S&P 500 um 12.1 % fiel, doch in der darauffolgenden Erholungsphase erzielte JEPI nur 11 % Gewinn, der S&P 500 hingegen 20 % Barron’s.
Weitere Risiken nach US-Erfahrung: begrenztes Aufwärtspotenzial, keine vollständige Absicherung gegen Verluste, Abhängigkeit von Marktvolatilität, mögliche Dividendenverluste, höhere Steuerlast und relativ hohe Kosten graniteshares.comHome.
3. Ist es eine gefährliche Geldanlage?
Risiken im Überblick:
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Begrenzte Kursgewinne bei starkem Marktanstieg graniteshares.comHome.
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Kein vollständiger Schutz bei Markteinbrüchen – nur eine Prämie als Puffer graniteshares.com.
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Volatilitätsabhängig: Weniger Einkommen in ruhigen Märkten, höhere Risiken bei hoher Volatilität graniteshares.com.
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Komplexität: Optionen, Strike-Preise, Verfallszeitpunkte müssen verstanden werden Home.
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Kosten & Steuer: TER kann höher sein; Prämien häufig als kurzfristige Gewinne besteuert graniteshares.comHome.
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Underperformance in starken Bullenmärkten Barron’sgraniteshares.com.
Fazit: Nicht gefährlich per se – aber nur sinnvoll für Anleger, die stabile, regelmäßige Einnahmen dem maximalen Kapitalwachstum vorziehen und sich mit den Risiken auskennen.
4. Covered-Call-ETFs in Deutschland / Europa: Wo zeichnen?
In Deutschland sind Covered-Call-ETFs erhältlich – aber nicht alle US-Produkte. Wichtig: UCITS-Konformität ist Voraussetzung für gängige europäische Broker.
Beispiele für handelbare Covered-Call-ETFs in Deutschland:
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Global X Nasdaq 100 Covered Call UCITS ETF (QYLE) – ISIN IE00BM8R0J59, TER ca. 0,45 %, ausschüttend, Fondsvolumen rund 400–440 Mio. € extraETFfundlab.de.
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Global X Nasdaq 100 Covered Call UCITS ETF (thesaurierend, Acc) – Ticker QYLU, TER ca. 0,45 %, Fondsvolumen kleiner (ca. 36 Mio. €) extraETF.
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Global X S&P 500 Covered Call UCITS ETF – seit Juli 2023 regulär auf Xetra handelbar, TER ca. 0,45 % Börse Frankfurt+1.
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Global X Euro Stoxx 50 Covered Call UCITS ETF (SYLD) – seit Mai 2025 verfügbar, TER 0,45 %, monatlich ausschüttend, Fondsvolumen aktuell rund 9 Mio. € Global X ETFs Europe.
Bezugsmöglichkeiten:
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Über deutsche Broker, die diese UCITS-ETFs im Angebot haben.
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Alternativ: US-Cover-Call-ETFs über ausländische Broker handeln – oft eingeschränkte Verfügbarkeit, gegebenenfalls höhere Hürden beim Handel ETFs.
5. Wie verhalten sich die Ausschüttungen?
Covered-Call-ETFs zeichnen sich durch regelmäßige, oft monatliche Ausschüttungen aus – generiert aus Optionsprämien und Dividenden der gehaltenen Aktien ETFsfundlab.deBörse Frankfurt.
Im Detail:
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QYLE/Acc (NASDAQ 100 UCITS): ausschüttend (Dist), monatlich, aus Prämien; Acc-Version reinvestiert extraETF+1.
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S&P 500 Covered Call UCITS: ebenfalls ausschüttend, im Xetra-Listing beschrieben Börse Frankfurt+1.
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SYLD (Euro Stoxx 50 Covered Call): monatliche Ausschüttungen via synthetische Replikation Global X ETFs Europe.
Diese regelmäßigen Zahlungen machen das Produkt attraktiv für einkommensorientierte Anleger, insbesondere in Seitwärts- oder ruhigen Marktphasen.
6. Wer verdient außer dem Anleger?
Neben Dir als Anleger profitieren:
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ETF-Anbieter / Emittenten: Sie kassieren die TER (z. B. 0,45 – 0,60 %) – etwa Global X, JPMorgan etc. financealpha.deextraETFGlobal X ETFs EuropeBarron’s.
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Optionskäufer: Sie zahlen die Prämien – profitieren, wenn der Index stark steigt und sie die Option ausüben können.
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Broker / Market Maker / Authorized Participants: Verdienen an Handelsvolumen, Spreads, und Gestaltungsmechanismen der ETF-Schaffung – indirekt erwähnt bei Funktionsweise von ETFs WikipediaCNN.
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Steuerbehörden: Erhalten Steuern auf Ausschüttungen bzw. Gewinne, insbesondere bei kurzfristigem Charakter der Prämien.
Fazit
Covered-Call-ETFs kombinieren ein Aktienportfolio mit systematischem Verkauf von Call-Optionen – ideal für einkommensorientierte Anleger, die das Aufwärtspotenzial freiwillig begrenzen. In den USA sehr populär (z. B. JEPI, JEPQ) mit hohen Renditen, aber mit Risiken wie begrenzten Kursgewinnen und Komplexität. In Deutschland sind UCITS-Versionen wie QYLE, QYLU, S&P 500 Covered Call UCITS und SYLD handelbar – z. B. via Xetra. Ausschüttungen erfolgen regelmäßig, meist monatlich, aus Prämien. Verdienen tun neben dem Anleger die ETF-Emittenten (TER), Optionskäufer, Broker/Market-Maker und letztlich der Fiskus.
Was ist ein ETF?
Ein ETF (Exchange-Traded Fund) ist ein in sich diversifiziertes Investmentvehikel, das wie ein Aktienkorb funktioniert: ein Fonds hält viele Wertpapiere – Aktien, Anleihen oder andere – und stellt daraus Anteile bereit, die täglich an Börsen handelbar sind. Anders als klassische Investmentfonds, die nur einmal täglich bewertet werden, schwankt der ETF-Preis den ganzen Handelstag über FidelityInvestopedia.
ETFs ermöglichen mit einer einzigen Transaktion den Zugang zu zahlreichen Wertpapieren, was eine einfache Diversifikation statt Einzelinvestments erlaubt. Sie gelten als kosteneffizient: Viele passive ETFs kommen mit geringen laufenden Gebühren (TER unter 0,1 % bis 0,4 %) etf.comFinancial Timesbarclays.co.uk. Zudem profitieren Anleger von steuerlichen Vorteilen – etwa durch den sogenannten In-Kind-Mechanismus, der bei Rückgaben Kapitalgewinne minimiert Financial Times.
Zusammengefasst ist ein ETF also ein liquider Fonds, der großen Diversifizierung, niedrige Kosten und Transparenz vereint – flexibel wie eine Aktie, effizient wie ein Fonds.
Textlizenz:
https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de












