"Galaxy S5 mini bottom" (CC BY-SA 2.0) by  andsleonardo 

Ein Foto und die Rechnung ist bezahlt

Längst ist das Smartphone zu unserem treusten – und oft wohl wichtigsten – Begleiter geworden und immer mehr Apps vereinfachen uns den Alltag. Selbst für den sensiblen Vorgang des mobilen Bezahlens gibt es mittlerweile praktikable Lösungen. Ein besonderes Plus an Komfort verspricht nun die relativ neue Funktion des Bezahlens einer Rechnung per Foto – die sogenannte Fotoüberweisung. Gemeint ist damit natürlich kein Selfie, sondern ein Foto der Rechnung, fix vom Smartphone aus gesendet. Banken und Finanzinstitute sind grundsätzlich  bereit, derartige neue Funktionen in ihr Portfolio aufzunehmen  –  allerdings nur, wenn die Sicherheit der Anwendung gewährleistet ist. Der folgende Beitrag erläutert die Vorteile, aber auch die Tücken, die Mobile Payment bzw. Foto Payment bereithalten können, anhand eines  aktuellen Anwenderbeispiels des Anbieters Kofax.

Mobile Alternativen zum klassischen Bezahlvorgang

Bis vor kurzem waren die Optionen überschaubar: Wer eine Rechnung bezahlen wollte, übertrug die Rechnungsdaten online am PC, Tablet oder Smartphone in die entsprechende Maske des Bankanbieters oder ganz klassisch auf den Überweisungsträger.  Zwei Optionen, die jede für sich zeitaufwändig und fehleranfällig ist, umso mehr seit der Einführung der 22-stelligen IBAN-Nummern. Vor diesem Hintergrund ist das marktweite Interesse an neuen Konzepten wie der mobilen Fotoüberweisung doppelt verständlich. Laut einem aktuellen Forrester Banking Report antworteten 24% der Befragten in Europa übrigens auf die Auswahlfrage, welche Bankaktivität sie in den vergangenen drei Monaten mit dem Handy durchgeführt hätten, mit der Angabe „Überweisung getätigt.“ Für Banken ist es strategisch gesehen allemal clever, die Smartphones ihrer Kunden in den Bezahlvorgang mit einzubeziehen, denn so lässt sich der Kunde noch besser binden und mittelfristig auch für immer neue „mobile“ Service-Angebote gewinnen. Die Fotoüberweisung ist da nur der Anfang, aber durchaus ein Wegbereiter für mobile Bankdienstleistungen.
Die mobile Überweisung bedeutete einen Quantensprung: Sie versetzt den Anwender in die Lage, Überweisungen flexibel und schnell von unterwegs aus zu tätigen, und entspricht damit als innovative Alternative zum klassischen Bezahlen dem Zeitgeist. Das lästige Eintippen erspart sie dem Nutzer jedoch nach wie vor nicht. Ganz anders die Fotoüberweisung. Alles, was der Nutzer noch tun muss, ist, ein Handyfoto von den Rechnungsdaten – egal ob von der Rechnung selbst oder einem Überweisungsträger – zu machen und auf „Bezahlen“ zu drücken.

So weit so überzeugend – doch den IT-Verantwortlichen in den Banken bereitete eine entsprechende Umsetzung bislang vielerorts Kopfzerbrechen. Bekanntlich ist die Absicherung der eigenen IT-Infrastruktur immer nur genauso stark wie ihr schwächstes Glied und die Überlegung, den Prozessschritt der mobilen Überweisung an einen externen Dienstleister zu übertragen, ist und bleibt  für viele Banken bislang ein absolutes No-Go.

Fotoüberweisung als Add-On

Merten Slominsky, Regional Vice President bei Kofax, erinnert sich: „Einer unserer Auftraggeber, ein renommierter IT-Dienstleister einer sehr großen Gruppe an Finanzinstituten, war grundsätzlich aufgeschlossen für die alternativen Bezahlmodelle, die das Smartphone möglich macht. Der Dienstleister, der insgesamt mehr als 100 Mio. Kundenkonten verwaltet, wollte diesen Service jedoch keinesfalls aus der Hand geben und in ein externes Rechenzentrum auslagern.  Slominsky stellt klar: „Unsere Lösung ist derzeit marktweit die einzige, die darauf basiert, dass sämtliche Daten des Bezahlvorgangs im Rechenzentrum und damit unter der Kontrolle der jeweiligen Bank verbleiben. Und zwar sowohl Client- als auch Server-Seitig. Die Softwarekomponente wird als SDK (Software Development Kit) ausgeliefert und integriert sich damit als zusätzlicher Funktionsbaustein in der bestehenden App. Die Sicherheitsparameter unseres jeweiligen Auftraggebers bleiben von diesem Plus an Komfort und Flexibilität also vollkommen unangetastet und weiterhin bestehen“.  Nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Leistungsfähigkeit der Bankanwendungen ist damit weiterhin unter der Kontrolle der Bank und hängt nicht von der Performance eines externen Dienstleisters ab. Die Auftrag gebende Bank behält damit die Bezahlvorgänge ihrer Kunden im eigenen Netzwerk unter Kontrolle und kann sicherstellen, dass alle Überweisungen termingerecht und sicher ausgeführt werden und natürlich auch, dass die sensiblen Daten nicht missbraucht werden, zum Beispiel zu Werbezwecken.
Implementiert war die Lösung schnell – das komplette Framework konnte im Rahmen des besagten Projektes des IT-Dienstleisters im Lauf eines einzigen Werktages ausgeliefert werden. Für ein möglichst gutes Data-Matching in Bezug auf die Zahlungsempfänger sorgt eine mitgelieferte Industriedatenbank mit über 5 Mio. Firmendatensätzen – die Empfängerdaten einer Überweisung sollen schließlich stimmen.

Rasch und unkompliziert können die Bankkunden seit März dieses Jahres nun ihre Überweisungen vom Iphone oder von ihrem Android-Smartphone aus tätigen. Slominsky führt aus: „Auch der besondere Anwender-Komfort, den wir bieten, hat unseren Kunden überzeugt. Unsere Fotoüberweisungs-Software bietet etwa die Funktion der automatischen Orientierung. Soll heißen, es ist egal, wie rum man das Handy hält, das Bild wird beim Abspeichern automatisch in das richtige Format gesetzt.“ Bequem ist auch die Freiform-Erkennung, sie bedeutet, dass kein Abtrennen von Quittungsabschnitten z.B. bei einem Überweisungsträger erforderlich ist. Dazu kommt die automatische Aufnahmekontrolle, die Verwackler oder Unschärfen verhindert und das automatische Auslösen, ganz ohne Knöpfe drücken.  Für die Übertragung wird das Bild nicht nur ins richtige Format gebracht, sondern auch auf ein Datenformat geschrumpft, das eine besonders schnelle Übertragung von weniger als ca. vier Sekunden pro Bezahlvorgang möglich macht. Die Bandbreite ist groß: Die Software erkennt sowohl mehrseitige Rechnungen als auch Barcodes. Selbst Ordnung ins System kann die Lösung bringen – sie weist den Anwender darauf hin, falls er die Rechnung bereits zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal überwiesen hat.

„Alles in allem“, fasst Merten Slominsky zusammen, „sehen wir die optimale Benutzererfahrung als die vordringlichste Aufgabe an. Letztlich werden nur solche Apps genutzt, die 100 % anwenderfreundlich gestaltet sind und auch wirklich funktionieren. Wenn ich 3,4,5 Versuche machen muss, dann habe ich beim nächsten Mal schon die Lust verloren. Wir sind daher stetig dabei, das Herzstück unserer Lösung zu verbessern. Ein nächster Schritt wird z.B. die Integration der handlichen Bezahl-Codes sein, obwohl diese bislang nur auf ca. 10 % aller Rechnungen zu finden sind“.

Ob selbst getippt oder selbst fotografiert – unser Smartphone entwickeln sich mehr und mehr zum modernen Bankschalter und hält damit auch im Hinblick auf die Verwaltung der Finanzen eine Vielzahl schöner „Mobile Moments“ für uns bereit.

Weitere Informationen unter:
www.kofax.com

Bildquelle / Lizenz: