Nachhaltig anlegen lernen
Gastbeitrag von Bernhard Engl, Vorstandsmitglied des FNG
Das Angebot ist groß und die Nachfrage ebenso. Dennoch sind nachhaltige Anlagen, also Finanzprodukte, die neben Finanzkennzahlen auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen, noch nicht wirklich im Mainstream angekommen.
Zwar sind die vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) regelmäßig erhobenen Wachstumszahlen beeindruckend. Beim Vergleich mit dem Gesamtmarkt fällt das Urteil angesichts von Werten im einstelligen Prozentbereich jedoch ernüchternd aus.
Woran liegt es, dass trotz immer wieder durch Studien belegtem Interesse bei Anlegern und einem breiten nachhaltigen Produktangebot der Funken noch nicht übergesprungen ist? Fachleute nennen hierfür meist einen Mangel an Expertise bei Beratern und einen mittlerweile für Laien undurchschaubaren Produktedschungel. Wer diese Informationslücke schließen möchte, muss somit da ansetzen, wo es um Orientierung, Reduktion von Komplexität und kompetente Anlageberatung geht.
Nun gibt es bereits seit vielen Jahren Finanzberater mit ausgewiesenem Spezialwissen. Aber auch immer mehr Kollegen aus dem Mainstream werden auf die Möglichkeit des nachhaltigen Investments aufmerksam. Insgesamt ist die Anzahl von Finanzberatern mit Know-how zu nachhaltigen Anlagen noch gering. Daher hat das FNG zusammen mit Partnern den Kurs Weiterbildung Nachhaltige Geldanlagen entwickelt. Er vermittelt Grundkenntnisse und räumt mit Mythen auf, etwa dem verbreiteten Vorurteil, Nachhaltigkeit bei der Geldanlage gehe auf Kosten der Rendite. Die nächsten Kurse starten 2016.
Zudem bietet das FNG Orientierungshilfen an. Mit den FNG-Nachhaltigkeitsprofilen sind seit 2012 verständliche und übersichtliche Informationen zu mittlerweile über 150 nachhaltigen Publikumsfonds kostenlos im Internet abrufbar. Und das FNG geht mit einem Siegel für nachhaltige Publikumsfonds noch einen Schritt weiter: Es definiert Mindestanforderungen. Hierzu gehören Transparenzvorgaben, der Ausschluss von Investitionen in Atomkraft, Waffen und Rüstung sowie die Berücksichtigung der vier Bereiche des UN-Global Compact – Arbeits- und Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung.
Darüber hinaus können die Fonds Punkte in den Bereichen Produktstandards, institutionelle Glaubwürdigkeit sowie nachhaltige Auswahl- und Dialogstrategien sammeln. Anlegern ermöglicht das FNG-Siegel näher an ihren individuellen Präferenzen zu investieren – und dies mit verringertem Such- und Informationsaufwand. Das FNG-Siegel, die FNG-Nachhaltigkeitsprofile und kompetente Beratung zusammen bieten damit die optimale Basis, um durchzustarten und einfach nachhaltig anzulegen.
Weitere Informationen unter:
www.forum-ng.org
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