Eine kleine Geschichte der Standardsoftware
Erster Teil: Enterprise Resource Planning
Die IT-Branche liebt Akronyme. Nirgendwo sonst sind – insbesondere dreistellige – Abkürzungen so verbreitet wie in der Technologie: ERP, CRM, HCM, etc. Abkürzungen bleiben besser im Gedächtnis und erleichtern die Kommunikation im Arbeitsalltag. Für die Software selbst, ist die Geläufigkeit des Akronyms ein Erfolgsmesser. Diese Beitragsserie beschäftigt sich mit einigen der bekanntesten Standardanwendungen und diskutiert die Evolution einer neuen Kategorie, dem Business Spend Management, kurz BMS.
Abkürzungen wie ERP (Enterprise Resource Planing), CRM (Customer Relations Management) und HCM (Human Capital Management) haben sich als feste Begriffe auf dem Markt etabliert, weil sie genau auf die Bedürfnisse des Marktes eingehen. Sie stellen Lösungen dar, die Unternehmen einen echten Mehrwert bieten.
Als Kategorien sind sie deshalb so wichtig, weil sie Organisationen dazu ermutigen, ganzheitlicher über ihre Prozesse nachzudenken. Ursprünglich sind alle Anwendungen aus einem Problem heraus entstanden.
Da diese maßgeschneiderten Lösungen auf dem Markt so erfolgreich waren, wurden sie sukzessive erweitert und miteinander kombiniert, um angrenzende Prozesse in Angriff zu nehmen. Schließlich entstanden interoperable Systeme, die einen dauerhaften Mehrwert schaffen, indem sie die Prozesseffizienz steigern.
ERP: Mutter aller Technologielösungen
ERP ist dabei sozusagen die Mutter aller Technologielösungen für Unternehmen. Sie hat ihre Wurzeln in den Warenwirtschaftssystemen der 1960er-Jahre, die sich in die Materialbedarfsplanung (MRP) der 1970er-Jahre weiterentwickelte. Sie half den produzierenden Unternehmen dabei, ihren Bestand in die Produktionsplanung zu integrieren. In den 80er-Jahren entwickelte sie sich zu MRP-II-Systemen, die zusätzliche, für den Fertigungsprozess relevante Daten wie Mitarbeiter- und Finanzbedarf, integrierten.
Gartner prägte den Begriff ERP in den frühen 90er-Jahren, als Anbieter wie SAP, Oracle und JD Edwards MRP II um Module zur Anbindung weiterer Geschäftsprozesse wie Kernfinanzen, Personalwesen und CRM erweiterten. Diese wurden alle in eine zentrale Datenbank integriert.
In den 90er- und frühen 2000er-Jahren haben die ERP-Anbieter in dem Bestreben, die gesamte Topologie der Geschäftssysteme innerhalb der Kundenorganisation zu beanspruchen, weitere Module hinzugefügt und „Mega-Suiten“ geschaffen, die praktisch jeden bekannten Geschäftsprozess verbinden konnten. SAP ERP hatte bereits in den 90ern mit SAP R/3 alle wichtigen Module für den Geschäftsbetrieb – von der Finanzbuchhaltung über das Controlling bis hin zum Vertrieb. Die Software war sehr kompliziert, aber einmal installiert, unterstützte sie Unternehmen über lange Zeit hinweg.
Postmodernes ERP
Im Jahr 2013 prägte Gartner den Begriff „Postmodernes ERP“ und ging davon aus, dass ERP-Systeme auf absehbare Zeit das technologische Rückgrat für die meisten Unternehmen blieben werden. Cloud-basierte, sehr leistungsfähige Speziallösungen würden hingegen in vielen Bereichen den großen ERP-Suiten mehr Flexibilität und einen gesteigerten Mehrwert für Unternehmen bringen. Das Adjektiv „postmodern“ ist eine stillschweigende Bestätigung dafür, dass das Versprechen der ERP-Mega-Suite für alle Geschäftsprozesse weder strategisch wünschenswert, wenn nicht sogar unhaltbar geworden ist.
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Coupa
Unser Autor:
Robert Bernshteyn ist CEO von Coupa Software. Coupa wurde speziell für die Cloud entwickelt und ist die einzige Plattform für Business Spend Management, die Unternehmensabläufe genauso zusammenführt, wie die Mitarbeiter das Geld ausgeben. Unter dem Motto „Value as a Service“ unterstützt Coupa seine Kunden dabei, das Ausgaben-Management zu optimieren, signifikante Kosteneinsparungen zu erzielen und auf diese Weise die Profitabilität des Unternehmens zu verbessern. Coupas Cloud-basierte Spend-Management-Plattform verbindet hunderte von Organisationen mit Millionen von Lieferanten weltweit. Mit der Lösung von Coupa gewinnen die Unternehmen eine bessere Übersicht und Kontrolle über die Ausgaben des Unternehmens und deren Struktur.
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