New Work: Arbeitswelt der Zukunft

New Work: KI, RPA und die Blockchain sorgen für Veränderungen. Fachkräfte für die zunehmend datengetriebene Arbeitswelt sind rar und ihre Bindung zum Unternehmen daher umso wichtiger.

Kundendaten: Laissez-faire nicht nachvollziehbar

Gleichwohl ein stärkeres Bewusstsein für den Datenschutz vorhanden ist, mangelt es noch deutlich an Durchschlagskraft in Bezug auf die Etablierung vorgeschriebener Maßnahmen hinsichtlich der EU-DSGVO seitens der Unternehmen.

Seit dem 25. Mai 2018 gibt die EU-Datenschutzgrundverordnung vor, wie sich ein rechtskonformer Umgang mit personenbezogenen Daten innerhalb der europäischen Union gestaltet. Knapp anderthalb Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes dürfte eigentlich davon auszugehen sein, dass Unternehmen ihre damit verbundenen Prozesse umfänglich neu ausgerichtet haben – zumal dem Stichtag bereits eine zweijähre Übergangsphase vorausging. Doch prominente Beispiele – wie jüngst ein führendes Unternehmen der Telekommunikationsbranche – beweisen: Noch immer mangelt es vielen Unternehmen an einer gesetzeskonformen Strategie. Nicht einmal drohende immense Strafzahlungen scheinen bislang den finalen Anstoß zur Umsetzung der EU-DSGVO gegeben zu haben.

Worin liegen die Gründe hierfür und wie gelingt eine zeitnahe Umwälzung der betroffenen Prozesse?

In einer aktuellen Bitkom-Umfrage gaben 67 Prozent der teilnehmenden Betriebe zwar an, die neuen Regeln zu großen Teilen zu berücksichtigen, doch erst 25 Prozent konnten die Umsetzung als vollständig abgeschlossen verbuchen.[1] Diese Bilanz spiegelt im Großen und Ganzen das Bild wider, das auch wir gewonnen haben. Auf der einen Seite bewirkte die EU-DSGVO ein stärkeres Bewusstsein für den Datenschutz – doch auf der anderen Seite mangelt es in Bezug auf die Etablierung der vorgeschriebenen Maßnahmen noch deutlich an Durchschlagskraft.

Hemmschuhe bei der Realisierung

In einer internen Befragung unserer Kunden vom Jahresanfang 2019 wurde deutlich, dass 20 Prozent der Betriebe die Richtlinien der EU-DSGVO selbst zum Jahreswechsel noch immer nicht umgesetzt haben würden. Dabei manifestierten sich hauptsächlich vier Gründe: So wusste ein Großteil der Handlungsverpflichteten zu wenig über die entsprechenden Gesetzesrichtlinien rund um personenbezogene Daten. 39 Prozent der befragten Unternehmer verfügten demnach über einige oder gar keine Kenntnisse, nur 10 Prozent gaben an, sich sehr gut mit den Verpflichtungen vertraut gemacht zu haben und die restlichen 51 Prozent ordneten sich dazwischen ein.

Zudem stellte sich heraus, dass knapp 20 Prozent das Ausmaß der Konsequenzen bei DSGVO-Verstößen nicht kannten. Dabei schlagen die mit bis zu zwei Prozent des weltweiten Umsatzes aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr beziehungsweise bis zu 10 Millionen Euro – je nachdem, welcher Betrag höher ausfällt – ganz gewaltig zu Buche. Diese Konsequenzen bekam ein Telekommunikationsanbieter erst Ende 2019 zu spüren. Da die Kundendaten nicht ausreichend systematisch geschützt waren und Unberechtigte somit an weitreichende Informationen zu weiteren personenbezogenen Kundendaten gelangten, wurde das Unternehmen mit einer Geldbuße in Höhe von etwa 9,5 Millionen Euro belegt. Obwohl die Summe aufgrund des kooperativen Verhaltens des Unternehmens leicht herabgesetzt wurde, bleibt eine immense Strafzahlung in Millionenhöhe bestehen.

„Noch immer mangelt es vielen Unternehmen an einer gesetzeskonformen Strategie.“

Als dritter Grund für die bislang noch mangelhafte Umsetzung der Richtlinien manifestierte sich, dass auch die neue Pflicht zur Datenschutzfolgenabschätzung bislang noch nicht übergreifend eingehalten wird. Hierbei prüft der Datenschutzbeauftragte bei Verarbeitung besonders sensibler Informationen die speziellen Risiken für die Rechte und Freiheiten des Betroffenen. Obligatorischer Bestandteil dieser Prüfung ist seine Stellungnahme zur Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung. Doch auch hier zeigte sich, dass gerade einmal 21 Prozent der befragten Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben der EU-DSGVO einhalten.

An vierter Stelle lässt sich ein mangelndes Vertrauensverhältnis bei der Beratung anführen. Fakt ist: Ein Projekt mit solch einer immensen Tragweite erfordert eine ganze Fülle von Ressourcen, die nur die wenigsten Unternehmen inhouse bereitstellen können. Der Löwenanteil der Betriebe setzt auf externe Datenschutzbeauftragte sowie Beratungshäuser und benötigt spezielle Schulungen oder Tools, um den gesetzeskonformen Umgang mit personenbezogenen Daten zu gewährleisten. Hier konnten wir allerdings feststellen, dass 40 Prozent der teilnehmenden Betriebe ihre externen DSGVO-Berater mit der Note befriedigend und ausreichend bewerteten. 25 Prozent vergaben die Note mangelhaft und lediglich 10 Prozent fühlten sich sehr gut beraten.

Unser Autor

Jürgen Litz

Seit 2009 ist Jürgen Litz Geschäftsführer des Herstellers für Kundenmanagement-Software cobra GmbH mit Sitz in Konstanz. Basierend auf seinen langjährigen Erfahrungen im Bereich Kundenmanagement setzt er sich hier im Hinblick auf die EU-Datenschutz-Grundverordnung für ein positives Verständnis von Datenschutz und Datenchancen ein. Litz war zuvor acht Jahre lang Geschäftsführer Vertrieb und Marketing beim Markenartikler ADO-Goldkante. Nach seinem BWL-Studium in Köln begann er seine Karriere beim Computer-Händler comtech/escom.

Wo ein Wille, da auch ein Weg

Wollen Unternehmen zügig die neuen Datenschutzregeln auf die eigenen Abläufe anwenden, gilt es zum einen Aufgabenbereiche auf externe Schnittstellen zu verlagern, zum anderen müssen die notwendigen Kompetenzen in den eigenen Betrieb migriert werden. Einen wichtigen Baustein bildet hierbei die Software-Landschaft. Die digitale Datenverarbeitung stellt im Zuge der Digitalisierung die Grundvoraussetzung dar, um flexibel auf Marktanforderungen zu reagieren. Gleichzeitig liegt in diesem Sektor der Schlüssel zur zeitnahen und reibungslosen Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung.

Befinden sich alle Kunden- und Auftragsdaten in einer zentral verwalteten CRM-Software mit entsprechender DSGVO-Zertifizierung, lassen sich auf Kundenwunsch per Mausklick und unter Berücksichtigung der Richtlinien sämtliche Informationen herausgeben. Zudem informiert ein Vermerk im System Mitarbeiter aus Vertrieb, Marketing, Management und Geschäftsführung über die Datenportabilität. Darüber hinaus erweisen sich solche CRM-Systeme als clevere Helfer beim Einholen einer erforderlich gewordenen Werbeeinwilligung und tragen somit maßgeblich zur Einhaltung der neuen Richtlinien im Umgang mit personenbezogenen Daten bei.

Insgesamt übernimmt meines Erachtens die IT in Bezug auf die Umsetzung der DSGVO-Richtlinien eine tragende Rolle. Unter Anwendung innovativer Systeme, etwa zum Consumer Relationship Management, lässt sich nicht nur der Schritt in Richtung Datenschutz-Konformität innerhalb kurzer Zeit und mit geringem Aufwand realisieren – sie erhöht außerdem die Datenqualität und trägt somit zu einer ganzheitlichen Optimierung der Unternehmensprozesse und Kundenbeziehungen bei.

Im Zusammenhang mit der EU-DSGVO zeigt sich das Potenzial innovativer IT-Systeme: Sie schaffen eine Balance zwischen den gesetzlichen Anforderungen und dem Nutzen auf Seiten der Unternehmen und Kunden.

https://www.cobra.de/


[1] Bitkom: DS-GVO, ePrivacy, Brexit – Datenschutz und die Wirtschaft. September 2019.

Das Jahr 2020

Der Beginn eines Jahres ist immer auch der Versuch, zu antizipieren, was in den kommenden Monaten wichtig wird. Führungskräfte richten ihre Strategien an Studien, Trends und Marktforschung aus. Wir haben die Experten von Lünendonk gebeten, aus ihrer Sicht auf drei Kernfelder zu schauen: den Arbeitsmarkt und die Wertschätzung der Arbeit, wichtige Neuregelungen für finanzmarktorientierte Unternehmen und wie es gelingen kann, datenbasierte Geschäftsmodelle zu platzieren – gleichsam bedeutend für alle Führungskräfte. In den nachfolgenden Beiträgen schauen Mario Zillmann, Jörg Hossenfelder und Thomas Ball voraus auf die kommenden Monate und identifizieren wichtige Handlungsfelder.

Was Finanzer im Jahr 2020 beachten müssen

Nichtfinanzielle Berichterstattung: Erweiterte Anforderungen bei Klimaschutz und alternativen Kennzahlen sowie Auswirkungen des Brexit

von Jörg Hossenfelder Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk & Hossenfelder GmbH

Die Finanz- und Steuerabteilungen setzen sich im Jahr 2020 mit Regeln auseinander. Vor allem finanzmarktorientierte Unternehmen unterliegen neuen Anforderungen der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, ESMA. Denn Ende Oktober 2019 wurden neue europäische Prüfungsschwerpunkte veröffentlicht, welche bereits Jahresabschlüsse des Kalenders 2019 betreffen.

Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang spezifische Fragen zu Leasingverhältnissen (IFRS 16), zu Finanzinstrumenten für Kreditinstitute (IFRS 9) und zu Erlösen aus Kundenverträgen für Industrieunternehmen (IFRS 15). Und auch bei der Anwendung von IAS 12 zu Ertragsteuern finden Justierungen statt.

Auch bei der nichtfinanziellen Berichterstattung weist die ESMA auf erweiterte Anforderungen hin, zum Beispiel beim Klimaschutz oder alternativen Kennzahlen. So müssen die Finanzer bei nichtfinanziellen Informationen auch klimaverändernde Aspekte, KPII oder Rahmenkonzepte für Lieferketten offenlegen. Ferner gilt es bei der Berücksichtigung von alternativen Leistungskennzahlen (APMs) neue Leitlinien zu beachten. Auch etwaige Auswirkungen des Brexit finden Berücksichtigung.

Darüber hinaus einigte sich die Europäische Union Ende Mai 2019 auf ein einheitliches elektronisches Format für Jahresfinanzberichte (ESEF). Dies wird bereits für Jahresabschlüsse gültig, deren Geschäftsjahre am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen.

Den Arbeitsmarkt im Blick

Gesucht: Hochqualifizierte und Helfer für B2B-Dienstleistungen

von Thomas Ball, Partner, Lünendonk & Hossenfelder GmbH

Die Wirtschaftsstruktur entwickelt sich konsequent hin zu Technologieunternehmen und Dienstleistungen. B2B-Services wie Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, Facility Services, IT-Beratung und Service, Zeitarbeit und Ingenieurs- und Instandhaltungsdienstleistungen sowie Managementberatung tragen wesentlich zur Flexibilität, Stabilität und Produktivität ihrer Auftraggeber und damit der Gesamtwirtschaft bei. Ihr kombinierter Jahresumsatz liegt bei rund 200 Milliarden Euro in Deutschland.

Der Personalmangel ist in den B2B-Dienstleistungen weithin spürbar: Elektriker, Schlosser, Instandhalter, IT-Spezialisten, Wirtschaftsprüfer – um nur ausgewählte zu nennen – fehlen landauf, landab. Das liegt auch an mangelnder Wertschätzung. Dabei sind Berater, Facility-Service-Unternehmen und Personaldienstleister Spezialisten und Experten in ihrem Kerngeschäft. Das gilt es zu honorieren.

Lünendonk®-Studien zeigen: Gerade in Zeiten von knappem Personal gewinnen Wertschätzung, Flexibilität, Vertrauen, Fairness und Unternehmenswerte an Bedeutung. Das gilt insbesondere für die beauftragenden Unternehmen und deren Belegschaft gegenüber den B2B-Service-Kräften. Mangelnde (auch finanzielle) Wertschätzung führt über kurz oder lang dazu, dass sich die besten Unternehmen und auch das qualifizierte Personal andere Auftraggeber suchen. Wertschätzung gegenüber B2B-Services ist im Eigeninteresse der Auftraggeber.

Trends für CxOs 2020

Wie können Unternehmen digitale Geschäftsmodelle etablieren?

von Mario Zillmann, Partner Lünendonk & Hossenfelder GmbH

2020 sind für Unternehmen zwei Herausforderungen besonders wichtig: Wie schaffen sie es, in einem intensiveren globalen Wettbewerb ihre Prozesse effizienter zu gestalten und die Kostenstrukturen weiter zu verbessern? Daneben gilt es, endlich mehr digitale Innovationen und datenbasierte Geschäftsmodelle erfolgreich am Markt zu platzieren, um der wachsenden Konkurrenz aus Asien und den USA entgegenzutreten. Auf die folgenden Technologien wird es dabei besonders ankommen:
Nachdem klassische Optimierungsmethoden wie Outsourcing und Shared Service Center an ihre Grenzen stoßen, investieren Unternehmen verstärkt in Process Mining. Damit können bisher versteckte Ineffizienzen in den Prozessen tool-basiert identifiziert werden. Auf dieser Basis können Automatisierungsvorhaben durch Robot Process Automation (RPA) und Künstlicher Intelligenz (KI) durchgeführt werden. Bereits weit fortgeschritten ist RPA, also die Automatisierung von Routineaufgaben, die keine kognitiven Fähigkeiten verlangen. Einen Schub durch immer höhere Rechenleistung (exponentielles Wachstum, Quantencomputing) wird 2020 KI erleben und aus dem Experimentierstadium heraustreten. Immer mehr Aufgaben, die kognitive Fähigkeiten verlangen, werden durch (teil-autonome) KI-Tools abgelöst.
Der Aufbau von schnittstellenoffenen Technologie-Plattformen (APIs) steht ebenfalls im Fokus, um den Austausch von Daten zwischen einzelnen IT-Anwendungen sowie zwischen mehreren Unternehmen zu ermöglichen. Der einfache und automatisierte Datentransfer ist eine wichtige Voraussetzung für KI sowie für digitale Geschäftsmodelle, bei denen Third-Party-Anwendungen in die eigene Plattform integriert oder Unternehmen Teil von anderen Plattformen werden.

Weitere Informationen unter:
www.luenendonk.com

Per Middleware in den Omnichannel

Gastbeitrag von Rudolf Kotschi

Middleware bringt AS/400 auf Zack und bahnt den Weg eines mittelständischen Möbelhauses in den erfolgreichen Omnichannel-Handel.

Onlineshop, Pop-up-Store, Ladengeschäft, Marketplaces, Shop in Shop – um junge Kunden zu gewinnen und bei Stammkunden Kaufenthusiasmus zu fördern, gehört reges Umgarnen der Kundschaft an zahlreichen örtlichen und digitalen Treffpunkten dazu. Nur, wenn Daten in einer einzigen Datenbank gebündelt und von dort spontan an die jeweiligen Kanäle ausgespielt werden, können Mitarbeiter in Echtzeit Fragen beantworten und gewünschte Handlungen ausführen.

Oftmals nutzen mittelständische Unternehmen jedoch schon seit vielen Jahren eine angestammte, vertraute und prall gefüllte Warenwirtschaft; die selten echtzeitfähig ist, der technologischen Veränderungen jedoch möglichst nicht zum Opfer fallen soll.

Eine verbindende Middleware stellt die Lösung dar. Sie verbindet Datenquellen (zum Beispiel ERP, CRM, PIM, MRM) und Datenziele (Außenkanäle wie der eigene Onlineshop, Store oder Verkaufsplattformen) miteinander und bringt Daten mit einem Eintrag in allen Zielorten auf Stand. Wie verläuft die Implementierung eines solchen verbindenden Knotenpunktes und was bringt er in der Praxis?


Unser Gastautor

Rudolf Kotschi war nach dem Informatikstudium an der Universität der Bundeswehr jahrzehntelang in führender Position bei Systemintegrations- und IT-Beratungshäusern tätig. Heute entwirft der leidenschaftliche digitale Humanist E-Commerce-Strategien für mittelständische produzierende Unternehmen und berät zur digitalen Transformation.


Die Zeit vor der Echtzeit

Als Beispiel dient ein traditionelles Möbelhaus mit zehn Ladengeschäften, rund 3.000 Mitarbeitern, drei Millionen Kunden, 800 Lieferanten und einem bunten, vielfältigen und reichhaltigen Produktangebot. Als weitere Ausdrucksform präsentiert er ein Online-Schaufenster ohne Shop. Typisch für Unternehmen dieser Größe ist die weitverbreitete Warenwirtschaft auf einer AS/400 von IBM. Weiterhin hilft ihm  ein Tool zum Regeln der Touren, ein Dokumentenmanagement- und ein Produktinformationssystem beim Organisieren seines Business. Neukunden legen Verkäufer per Hand im CRM an – meist mehrmals, oft mit Flüchtigkeitsfehlern, die späteres Finden durchkreuzen. Da es kaum Online-Registrierungen gibt, gehen appetitanregende Newsletter extrem spärlich raus. Auch auf individuelle Preisanpassungen oder bewegliches Übernehmen von Informationen ins PIM muss das Unternemen verzichten.

So kann es nicht weitergehen, denn die Customer Journey findet meist online statt. Ein Onlineshop muss her!

Online verkaufen bedeutet aber, in Echtzeit zu handeln: Bestellungen annehmen, präzise den Transport regeln, Kunden jederzeit auf Stand halten, blitzschnell antworten, individualisierte Informationen liefern. AS/400 ist jedoch nicht in allen Prozessen durchgängig echtzeitfähig. Als Hebel dient eine Middleware. Eine solche verbindende Plattform macht die Warenwirtschaft für eCommerce-Prozesse echtzeitfähig. In unserem Beispielfall benötigt sie eine Schnittstelle zu AS/400; MIDbridge gehört hier zu bekannten Vertretern. Für das Implementieren der Middleware, für das Dateneinpflegen und Bereinigen, fürs Anbinden an alle genutzten Systeme und das Schulen der Mitarbeiter können Firmen des hier beschriebenen Umfangs mit zirka einem Jahr rechnen.

Nach dem Launch des Onlineshops: Bestellhistorie als Serviceleistung

Der Onlineshop ist gelauncht? Dann gilt es, Redundanzen im Customer Relationshop Management zu tilgen und Daten zu bereinigen. Über ein datenschutzkonformes Dublettenprüfsystem werden Doppelgänger identifiziert und über die Middleware mit einer Hauptadresse verknüpft. Um für Consumer virtuelles mit analogem Einkaufserleben zusammenzuführen, führt die Middleware Online- und POS-Käufe des registrierten Kunden zusammen und stellt für jeden Kunden eine abrufbare Historie bereit. Die Daten ruhen im Datenzentrum. Bis sie gebraucht werden: Sucht beispielsweise ein Stammkunde neue Regalbretter, wirft ihm die Datendrehscheibe in Echtzeit seine Historie aus und sofort findet der Interessent den exakten Regalnamen. Das schafft die vorhandene Warenwirtschaft nicht, weil sie nicht auf Echtzeit gepolt ist.

Automatisierte Produkt-Kongruenz

Kampagnen und Änderungen spiegeln sich sofort im Shop wieder. Die beliebten Beistelltische gibt’s im Frühjahr in peppigem Türkis? Sofort erweitert die Middleware die Farbpalette und gibt sie dem Onlineshop aus. In Zeiten des Streamings sterben CD-Racks – Preisreduktion ist das Mittel der Wahl. Gleich erfahren die Besucher des Onlineshops davon. Da die Middleware Daten automatisiert überträgt, bleiben Warenwirtschaft und Verkaufskanäle auf Stand: Verkauft ein Shop drei Nachttische, sinkt die gesamte Verfügbarkeit im Datenherz um drei. Im Onlineshop erscheint der Nachttisch-Bestand aufgedröselt für jeden der einzelnen Stores.

Kanal egal: Die Middleware führt Online- und POS-Käufe des registrierten Kunden zusammen.
(Bild: stationäres Ladengeschäft)

Omnichannel braucht viele Lieferanten

Ein Möbelhaus bietet mannigfaltige Produkte an, die wiederum unterschiedliche Transportanforderungen stellen: große stabile Möbelstücke, die interne Mitarbeiter liefern und zusammenbauen, fragile Rotweinschwenker, die per Kurier kommen, Ohrensessel, die Besucher mit ihrem Kombi persönlich im Laden abholen. In der zuvor mit Regeln gefütterten Zentralplattform laufen alle Bestellungen ein. Dem Regelwerk gemäß leitet sie die Order an die passenden Frachtführer weiter: Zum Beispiel weist sie eine Anrichte automatisiert der Position Zwei-Mann-Handling zu. Eine informative E-Mail an den Besteller bestätigt den Prozess, ein Sendungsverfolgungslink hält ihn im Bilde.

Unterstützung des Marketings

Wer häuslich ist, liebt schöne Textilien. Ein Newsletter mit aktuellen Tischdecken-Angeboten fällt ihm also mit großer Wahrscheinlichkeit positiv auf. Zugeschnittene Ansprache im Publishing-System steigert die Awareness des Empfängers und schürt Lust auf Kauf. Die Verlinkung von Middleware und Media Ressources Management hievt frisches Marketing-Material in Echtzeit in Shop oder Newsletter.

Apps für Crew und Consumer

Das Smartphone ist immer dabei. Dies zu nutzen, lautet das Gebot der Stunde. So kann eine Umlagerungs-App Mitarbeitern eine Menge Zeit sparen. Steht ein neuer, produktbestückter Display an, erfasst der Zuständige einen Artikel via Barcode. Sofort sieht er auf dem Display den aktuellen Lagerort des gesuchten Artikels. Die Anzahl der Artikel bucht er ab, tippt den neuen Ort ein und fertig. Was hat die Middleware damit zu tun? Sie sendet die Aktionsware und ihre Umschichtung an die AS/400. Bei Konsumenten kann eine App beispielsweise als Wegweiser dienen: Auf Konsumentenseite speichert der Consumer beim Surfen seine Favoriten auf einer Merkliste. Die Datendrehscheibe überträgt diese Merklisten an eine Digitale-Wegeführungs-App. Besucht der Konsument den Store, erhält er an einer Infostele seine Wegeführung hin zu allen Produkten, die seine Merkliste enthält, und bewegt sich mit traumwandlerischer Sicherheit von einem begehrten Objekt zum nächsten.

Fazit

Eine Midddleware bahnt Legacy-Systemen den Weg in den Omnichannel. Bei der Auswahl einer solchen verbindenden Datendrehscheibe achten Anwender auf Schnittstellenvielfalt, Flexibilität und DSVGO-Konformität. Für hohe Kostentransparenz sorgt die Option auf Software-as-a-Service.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.midbridge.de

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GetMyInvoices – mehr als ein Turbo fürs Belegmanagement

Deutsche Unternehmen, auch aus dem Mittelstand, erreichen bei der Digitalisierung ihres Finanz- und Rechnungswesens deutliche Fortschritte. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Digitalisierung im Finanz- und Rechnungswesen 2019“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Doch es gibt noch viel „Luft nach oben“, wie die Software GetMyInvoices zeigt.

Obwohl intelligente Technologie großes Optimierungspotenzial bietet, ist in vielen mittelständischen Unternehmen insbesondere das Management von Rechnungen, Quittungen und weiteren Dokumenten ein Kampf an mehreren Fronten. Die Mitarbeiter in der Buchhaltung sehen sich einer Belegflut aus zunehmend mehr Quellen gegenüber: Denn die Dokumente treffen nicht nur per Post, sondern auch digital über verschiedene E-Mail-Postfächer ein, müssen mühsam aus Kundenportalen abgerufen oder sogar separat angefordert werden. Sie zeitnah zusammenzutragen und in die benötigte Software – unter anderem zur Buchhaltung sowie zur Archivierung – zu übertragen, nimmt viel Zeit in Anspruch. Außerdem sind derartige Prozesse stark fehlerbehaftet, da Medienbrüche entstehen und Belege vergessen werden. Zusätzlich verzögert sich die Durchlaufzeit von Rechnungen und Abrechnungen oft so lange, dass an Vorteile wie Skonti nicht mehr zu denken ist.

Rechnungen automatisch zusammentragen

Mehr als die Hälfte der Unternehmen verzichtet PwC zufolge noch auf Künstliche Intelligenz, beispielsweise für das Auslesen von Rechnungen und Belegen zur Weiterverarbeitung. Dabei liegt in diesem Bereich enormes Potenzial, wie GetMyInvoices verdeutlicht. Konkret trägt GetMyInvoices Belege aus verschiedenen Quellen automatisch zusammen. Nach einmaligem Hinterlegen der Zugangsdaten lädt die Lösung Dokumente aus mehr als 5.000 Online-Portalen herunter und speichert sie in einer zentralen Belegverwaltung in der Cloud. Die Spanne reicht von der Telefonrechnung über Versicherungsbescheide bis hin zu Kontoauszügen.

Außerdem lassen sich mit ihr E-Mail-Postfächer überwachen. Sobald eine Rechnung eingeht, wird diese automatisch erkannt und ebenfalls heruntergeladen. Darüber hinaus können Anwender diverse Drittlösungen wie Cloudspeicher und Rechnungserstellungstools mit GetMyInvoices verbinden, sodass auch in diesen Lösungen gespeicherte Dokumente ohne manuellen Aufwand in die zentrale Belegverwaltung gelangen. Nicht zuletzt ist es möglich, per App mit dem Smartphone gescannte Belege zu der Rechnungsmanagementlösung hochzuladen. Sobald die Belege digital vorliegen, können die Originale aus Papier vernichtet werden. Das ist das Ende der Zettelwirtschaft, zum Beispiel für Außendienstmitarbeiter. Außerdem sind ihre Belege unmittelbar in den zuständigen Abteilungen in der Unternehmenszentrale verfügbar.

Zentrale Belegverwaltung und Synchronisation

Dadurch, dass sämtliche Dokumente zentral und sicher in der Cloud gespeichert sind, können die berechtigten Mitarbeiter von überall darauf zugreifen. Dafür müssen sie keine Software installieren, sondern benötigen nur ihren Webbrowser. Nach dem Einloggen gewährt ihnen ein intuitives Backend Zugriff auf ihre Dokumente. Aus diesen werden relevante Informationen wie Rechnungsdatum, Rechnungsnummer sowie Rechnungsbetrag automatisch ausgelesen. Dafür werden Standardformate wie ZUGFeRD und XRechnung unterstützt. Über eine OCR lassen sich Rechnungsinformationen auslesen, die dann Mitarbeiter prüfen und bei Bedarf korrigieren können. Außerdem haben sie die Möglichkeit, die Dokumente mit Tags zu versehen, sodass sie diese jederzeit ohne Aufwand wiederfinden.

Nicht zuletzt können sie die Belege für die Verbuchung, Zahlung und/oder die Synchronisierung mit anderen Lösungen freigeben. Dazu zählen verschiedene Buchhaltungslösungen wie lexoffice und DATEV Unternehmen online. Auf diese Weise können die Belege nicht nur automatisch in die Buchhaltungsabteilung übertragen werden, sondern auch an den Steuerberater. Ebenso ist es möglich, Belege in Dokumentenmanagementsysteme wie ecoDMS oder CRM-Lösungen einschließlich Salesforce zu übertragen.

Bei Unterstützung durch die jeweilige Schnittstelle werden die extrahierten Informationen mit übergeben. Die Daten lassen sich dann zum automatisierten Abgleich mit Kontoauszügen oder Bestellungen nutzen bzw. direkt verbuchen. Das zeitaufwendige und fehlerbehaftete Abtippen von Rechnungsnummern, -beträgen usw. gehört der Vergangenheit an. Stattdessen können je nach Workflow die unterschiedlichsten dokumentengebundenen Prozesse im Unternehmen automatisiert werden.

Individuelle Einsatzszenarien

Die Spanne beginnt beim beschriebenen Rechnungsmanagement und endet mit einer revisionssicheren Archivierung von Dokumenten. Dabei sind an jedem Dokument sämtliche Aktionen jederzeit nachvollziehbar. Auch ein Buchprüfer kann über eine solche Rechnungsmanagement-Lösung Zugang zu den Belegen erhalten. Ein anderer Anwendungsfall ist das Reisekostenmanagement. Dabei können Mitarbeiter ihre Abrechnungen direkt mit der Buchhaltung teilen, was eine umgehende Kostenerstattung erlaubt. Wenn es eine Frage gibt, dann können sich die Kollegen direkt über die integrierte Chat-Funktion am Beleg bzw. der dazugehörigen Transaktion austauschen.

Die Vorteile: Rechnungen werden schneller bezahlt. Dies führt – je nach Anwendungsfall – nicht nur zu weniger Bearbeitungszeit und -kosten, sondern auch zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit oder dazu, dass Vorteile wie Skonti ausgeschöpft werden können. Des Weiteren haben die Mitarbeiter mehr Zeit für ihre Kernaufgaben zur Verfügung, da das lästige Zusammentragen sowie Abtippen von Belegen passé sind. Ein weiterer Nutzen: Es entstehen weniger Fehler, zum Beispiel durch die Übertragung oder das Vergessen von Belegen, sodass sich die Qualität der Daten verbessert. Und bessere – aktuelle – Daten wiederum sind eine fundierte Grundlage für unternehmerische Entscheidungen.

Über den Autor:

Björn Kahle ist Geschäftsführer der fino data services GmbH, welche die Rechnungsmanagement-Software GetMyInvoices anbietet. Mit einer Erfahrung von mehr als 20 Jahren im IT-Bereich hat er bereits Anfang 2004 seinen Fokus auf die Entwicklung von cloudbasierter Software für automatisiertes Rechnungsmanagement gesetzt.

www.getmyinvoices.com

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Roadshow Enterprise Change Management

Der Wandel zum intelligenten & vernetzten Unternehmen

11 Termine, 11 Städte, 11 Best Practices: Die SER Group informiert auf ihrer Roadshow vom 04. – 27. März 2020 wie Unternehmen ihren Mitarbeitern den digitalen Wandel erleichtern können.


Die diesjährige Roadshow steht im Zeichen von Praxisberichten, die darstellen, wie Unternehmen mit „Enterprise Change Management“ den Change durch erfolgreiche ECM-/DMS-Projekte von der Strategie bis zum erreichten Ziel des intelligenten & vernetzten Unternehmens meistern. Es wird gezeigt, wie Kunden dabei Mitarbeiter von Anfang an einbeziehen und zu Beteiligten machen – statt zu Zuschauern. Denn digitale Anwendungen allein reichen nicht aus. Erst, wenn Mitarbeiter, IT und Management von der der neuen digitalen Arbeitsweise überzeugt sind, wird der positive Effekt sichtbar.

Christoph Oettl, Leiter Professional Service in Stuttgart und München und weitere SER-Projektleiter berichten dabei aus erster Hand von den Change Management-Ansätzen aus ihren Projekten – von Lösungen für Fachbereiche bis zur konzernweiten ECM-Einführung. Die Teilnehmer erhalten viele neue Impulse und konkrete Empfehlungen für ihre eigenen Projekte.

Sie erhalten Tipps, wie man von Anfang an die richtigen Weichen beim ECM-Projektstart im Hinblick auf die Grundvoraussetzungen für digitale Geschäftsmodelle und Prozesse stellt. Wie man Anwendungen mit hoher Akzeptanz schafft, die in der Praxis funktionieren, den Erfolg des Unternehmens steigern und Anwendern die tägliche Arbeit erleichtern – Strategie, Usability & Akzeptanz zur erfolgreichen Einführung von ECM/DMS sind hier die Stichworte.

Des Weiteren erfahren die Teilnehmer mehr über unternehmensweite Enterprise Search: „Schluss mit Informationssilos“ – dafür nur EINEN Zugang zu allen Quellen wie Datenbanken, Server, Microsoft SharePoint, Fileverzeichnissen und Archiven. Das reduziert Suchzeiten auf  ein Minimum und sorgt für reibungslose, schnelle Geschäftsprozesse und eine bessere abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Zudem verbessert es den Kundenservice – wer schneller alle Informationen findet, ist auch schneller auskunftsfähig und kann Anfragen verlässlich beantworten.

Die Referenten vermitteln den Teilnehmern, wie man die Hürde „Informationssilos“ überwindet und mit Content Federation Dokumente, Daten und Vorgänge systemübergreifend, vernetzt und kontextbasiert für den zentralen Informationszugang zusammenbringt.

Last but not least erläutert der letzte Beitrag für die Teilnehmer den Weg zum digitalen, vernetzten & intelligenten Unternehmen wie folgt: „Das intelligente, vernetzte Unternehmen teilt Informationen und vermehrt Wissen. Es vernetzt Kollegen, Abteilungen und ganze Unternehmen miteinander. Es integriert Künstliche Intelligenz, um Erkenntnisse aus unstrukturierten Inhalten zu gewinnen. Es ist erfolgreicher, weil benötigte Informationen jederzeit und überall im Kontext zur Verfügung stehen, um schnellere und bessere Entscheidungen treffen zu können. Das intelligente Unternehmen unterstützt seine Mitarbeiter mit transparenten Prozessen, es automatisiert Routinetätigkeiten und erleichtert die tägliche Arbeit.“

Wie die Schritte auf diesem Weg im Einzelnen aussehen – die Roadshow bietet den Teilnehmern hierfür wichtige Anhaltspunkte.

Fakten zur Roadshow

Die Agenda und die Anmeldung zur Roadshow finden Sie hier.

Termine & Locations

04.03. Berlin

05.03. Leipzig

10.03. München

11.03. Stuttgart

12.03. Nürnberg

18.03. Zürich

19.03. Wien

20.03. Frankfurt a.M.

24.03. Münster

25.03. Bonn

27.03. Hamburg

Über die SER-Gruppe

SER ist der größte europäische Software-Anbieter für Enterprise Content Management (ECM). Mehr als fünf Millionen Anwender arbeiten täglich mit der Doxis4 ECM-Plattform von SER. Mit ihren einheitlichen ECM, BPM, Collaboration & Cognitive Services gestalten mittelständische Unternehmen, Konzerne, Verwaltungen und Organisationen digitale Lösungen für ihr intelligentes Informations- und Prozessmanagement. SER blickt auf 35 Jahre Erfahrung zurück und ist weltweit an 22 Standorten mit über 550 Mitarbeitern vertreten.

https://www.sergroup.com/de/

Ihr Kontakt für Rückfragen
Silvia Kunze-Kirschner, AIIM ECMM | PR Manager

SERgroup Holding International GmbH
Mittelweg 110A, Haus 3 | 20149 Hamburg
Tel: +49 (0)40 27891-443 | Fax: +49 40 27891-299

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Dies ist eine Pressemitteilung von SER

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„Digitale Essensmarke“

Jeden Mittag steht man vor der Wahl: geht man essen, holt man sich etwas nebenan, bringt vielleicht sogar etwas von zu Hause mit? givve® erleichtert diese Entscheidung seit Januar 2020 mit der digitalen Essensmarke givve® Lunch. Seit nunmehr zehn Jahren bietet das Unternehmen mit der givve® Card Mitarbeiterbenefits an. Während dieser Zeit ist das Start-up zum erfolgreichen Fintech-Unternehmen herangewachsen. Durch den Zusammenschluss mit der internationalen Groupe Up 2018 konnte givve® seine Expertise zusätzlich auf das Thema Essenszuschuss erweitern und verfügt nun auch über ein verlässliches Netzwerk in diesem Bereich. 

Durch die stetige Weiterentwicklung der Produkte bringt givve® 2020, neben der givve® Card ein weiteres starkes Benefit-Produkt auf den Markt: die digitale Essensmarke givve® Lunch. Mit der App für den Essenszuschuss ist und bleibt das Unternehmen digitaler Vorreiter und digitalisiert erneut ein analoges Produkt. Das vereinfacht für Arbeitgeber und -nehmer die Umsetzung des Essenszuschusses deutlich. Arbeitgeber können mit Hilfe von givve® Lunch Mitarbeitern unkompliziert und im Rahmen der steuerlichen Möglichkeiten durch einen Zuschuss das Mittagessen finanzieren. Dabei können sie gegenüber dem klassischen Papiermodell, sogar noch Steuern sparen.

givve® Lunch

Einfach überall essen gehen, den Rechnungsbeleg vom Mittagessen bequem per App einreichen und im Nachhinein den jeweiligen Betrag als Essenszuschuss vom Arbeitgeber zurückerstattet bekommen – welcher Arbeitnehmer wünscht sich das nicht? givve®s digitale Variante des klassischen Essensgutscheins ist eleganter und praktischer als die klassische Essensmarke aus Papier und bringt zudem viele weitere Vorteile mit, zum Beispiel für die Lohnbuchhaltung. Durch die einfache Anbindung ergibt sich ein deutlich geringerer Verwaltungsaufwand. Mit intelligenter Einzelbelegprüfung hat ein Arbeitgeber außerdem eine 100-prozentige Steuersicherheit, nachdem es im Januar 2019 eine Verschärfung der Richtlinien gegeben hat. 

„givve® Lunch beruht auf dem neuesten Stand der Technik und führt eine intelligente Prüfung jedes einzelnen Belegs durch“, fasst Alexander Klaiber, CTO und Produktexperte bei givve®, die Vorzüge des neuen Produkts zusammen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist die digitale Essensmarke ein modernes Benefit-Produkt, das im Bereich des Employer Brandings hervorragend einsetzbar ist.

Insgesamt können Arbeitgeber bis zu 6,50 Euro pro Arbeitstag und Mitarbeiter übernehmen. Diese Gesamtzulage setzt sich aus zwei Beträgen zusammen: 3,40 Euro zu versteuernder Pflichtanteil (Sachbezugswert) und 3,10 Euro steuerfreiem Zuschuss.

Mit givve® Lunch können Arbeitgeber ihre Steuerlast sogar bis auf 0,00 Euro reduzieren. Entscheidend für den erheblichen Steuervorteil ist der tatsächliche Rechnungsbetrag der Mahlzeit eines Mitarbeiters: Sobald ein Mitarbeiter mehr als 6,50 Euro für sein Mittagessen ausgibt, mindert der ausgegebene Betrag, den zu versteuernden Pflichtanteil, wodurch sich die Steuerlast reduziert. Ab einem Belegwert von 9,80 € ist der komplette Essenszuschuss für den Arbeitgeber damit steuerfrei!

Re-Design der Marke givve®

Schlicht und locker, mit frischen prägnanten Farben präsentiert sich givve® nach zehn Jahren in neuem Glanz. Zum Jahresstart präsentiert sich givve® im neuen Design. So werden die Produkte im Rahmen der neuen Corporate Identity farblich voneinander unterschieden: Die Corporate-Farbe bleibt orange. Das Logo der givve® Card ist nun rot, Farbe für die givve® Lunch App ist grün. Damit nähert sich das Fintech seinem Partner, der Groupe Up, auch optisch an. Außerdem ist eine klare Unterscheidung von Produkten und Unternehmens-Design möglich, die dem Verbraucher eine leichtere Übersicht ermöglicht.

Website-Relaunch

Zum neuen Corporate Design gehört auch die neue Website. Schrittweise Benutzungsanleitungen mit interaktiven Elementen vereinfachen die Darstellung und runden den neuen Netzauftritt des Unternehmens für Endnutzer, Firmenkunden, Partner und alle interessierten Besucher ab. Auch hier leuchten die neuen Corporate Farben natürlich. Der Aufbau der Website soll die Produkte und das Unternehmen für Nutzer deutlich übersichtlicher gestalten. givve® vermittelt damit auch im Netz seine Vorteile in Punkto Nutzerfreundlichkeit, Technikexpertise, Digitalthemen und Modernität. Ein Design, passend zum Produkt.

Weitere Informationen: https://www.givve.com/de/lunch

Lizenz:
Dies ist eine Pressemitteilung von givve®

Digitale Autonomie in der Cloud

Dies ist ein Gastbeitrag von Elmar Eperiesi-Beck, Founder & CEO, eperi GmbH 

Autonomie ist ein hohes Gut – und im aktuellen digitalen Zeitalter gilt dies noch viel mehr für digitale Autonomie. In der Diskussion um dieses Thema im Geschäftsalltag steht meistens der Gedanke im Zentrum, dass Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten und die ihrer Mitarbeiter sicherstellen müssen. Seit die Europäische Datenschutz Grundverordnung (EU-DSGVO) in Kraft ist, hat dieser Aspekt sogar noch größere Relevanz gewonnen, drohen bei Verstößen doch empfindliche Strafen. Allerdings dreht sich die Diskussion vorwiegend um die Sicherung der eigenen IT-Systeme gegen Angriffe von innen und außen sowie auf die Auswahl eines geeigneten Cloud-Anbieters, der die Einhaltung der EU-DSGVO gewährleisten kann. In diesem Sinne hat sich kürzlich auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in die Debatte eingebracht und eine europäische Cloud-Lösung vorgeschlagen.

Elmar Eperiesi-Beck, Founder & CEO der eperi GmbH zeigt die Chancen auf, die digitale Autonomie für Unternehmen und Behörden darstellt.

Es handelt sich hierbei um durchaus lobenswerte Ansätze. Mir gehen diese Vorschläge allerdings nicht weit genug. Immanuel Kant hat die Aufklärung bekanntlich als „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ definiert. Analog möchte ich digitale Autonomie als „Loslösung von Unternehmen aus ihrer selbstverschuldeten Abhängigkeit“ definieren und sie auffordern, tatsächlich die Kontrolle über ihre Daten zu übernehmen, selbst und insbesondere bei Nutzung der Cloud.

Ich will auf Folgendes hinaus: In der Cloud stellt letztlich ein unbekannter Dritter eine IT-Infrastruktur bereit. Zwar bieten viele Cloud-Anbieter eine Rechenplattform, die aufgrund ihrer Expertise und ihrer Manpower leistungsstärker und sicherer ist als die IT-Infrastrukturen der meisten Unternehmen und Behörden. Die zentrale Frage bleibt aber: Wissen Sie, wie ihre Daten in der Cloud gespeichert und gesichert werden und wer darauf Zugriff hat? Natürlich bieten Cloud-Anbieter oft an, die Daten zu verschlüsseln – aber wer Daten verschlüsselt, muss dafür zunächst Zugriff auf die unverschlüsselten Daten haben.

Der wichtigste Schritt auf dem Weg zur digitalen Autonomie für Unternehmen und Behörden muss deshalb sein, personenbezogene und kritische Daten gar nicht erst aus der Kontrolle des Unternehmens zu lassen. Daten müssen verschlüsselt und pseudonymisiert werden, bevor sie das Unternehmen verlassen. Diese Vorgehensweise bietet gleich mehrere Vorteile. So vermeiden Unternehmen Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen und somit hohe Strafen, wenn nur verschlüsselte und pseudonymisierte Daten in der Cloud landen. Zudem können sie die ohnehin hohe Datensicherheit der meisten Cloud-Anbieter weiter steigern: Weil die Daten verschlüsselt sind, können Cyberkriminelle nichts mit ihnen anfangen, selbst wenn es ihnen gelingt, sich unbefugten Zugriff auf diese Daten zu verschaffen. Egal ob sie die Cloud nur als Datenspeicher verwenden oder auch SaaS-Anwendungen nutzen, mit der Verschlüsselung und Pseudonymisierung ihrer Daten können Unternehmen und Behörden die Kontrolle übernehmen, sich aus ihrer selbstverschuldeten Abhängigkeit befreien und digitale Autonomie erlangen.

Weitere Informationen unter:
www.eperi.de

CC BY-SA

Digitale Autonomie in der Cloud is licensed under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license. Elmar Eperiesi-Beck, Eperi GmbH

3 aktuelle Trends bei E-Invoicing

Robotic Process Automation, Blockchain und Supply Chain Finance: Die elektronische Rechnung bietet vielfältige Potentiale und drei aktuelle Trends geben der digitalen Variante noch mehr Durchschlagskraft. Wie Künstliche Intelligenz, Blockchain und Supply Chain Finance das papierlose Büro zu einem autarken, smarten und finanzstarken Alleskönner beschleunigen.

1. Roboter als Buchhalter?

Wie wirkt sich die Robotic Process Automation auf den Umgang mit Rechnungen aus?

RPA und Ausgangsrechnungen
Robotic Process Automation (RPA) ist eine Methode zur Automatisierung von Geschäftsprozessen, die auf Machine Learning und Künstlicher Intelligenz basiert. Diese Technologie hält gerade Einzug in den unterschiedlichsten Abteilungen. Obwohl es sich bei RPA um eine neue Technologie handelt, findet sie in Kreditorenabteilungen bereits Anwendung. Gerade im Bereich der elektronischen Rechnungsstellung entfaltet diese Automatisierung großes Potential für hohe Kosteneinsparungen: Zu den Vorteilen von RPA zählen kürzere Rechnungszyklen, vereinfachte Genehmigungsprozesse und die Vermeidung verzögerter Zahlungen.

Da eine E-Rechnung aus strukturierten Daten besteht, gibt es zahlreiche Aufgaben, die ein Roboter bei der Überprüfung und Genehmigung der Rechnung übernehmen kann. Bereits heute können wir die Praxis in anderen Ländern wie Mexiko oder Italien unter die Lupe nehmen, welche einen Roboterverifizierungsprozess umgesetzt und das Freigabemodell in ihre Steuerinfrastruktur aufgenommen haben. Auf diese Weise können die erforderlichen Steuerinformationen automatisch erfasst und die Rechnungen genehmigt werden.

RPA und Eingangsrechnungen
Auch bei Eingangsrechnungen kann die Technologie ihre Potentiale entfalten, etwa bei Verifizierung und Buchung der Rechnung. Wenn beispielsweise eine Bestellnummer nicht in der Rechnung eines Lieferanten enthalten ist, kann der Beleg automatisch abgelehnt und zurückgesandt werden. Mit RPA lässt sich die Kostenstelle automatisch einer bestimmten Rechnung zuordnen. E-Invoicing-Dienstleister bieten dazu Managed Services wie Datenvalidierung, -berechnung und -verifizierung von Stammdaten an, die zur Automatisierung des Prozesses verwendet werden.

2. Mit Blockchain U-Bahn-Tickets abrechnen

Wird Blockchain die elektronische Rechnungsstellung revolutionieren?

Das Interesse an Blockchain ist zuletzt deutlich gestiegen. Die Technologie ist Basis für Kryptowährungen. Inzwischen forschen Unternehmen an möglichen Einsatzszenarien des Blockchain-Prinzips. Auch die Bearbeitung von Rechnungen ist ein mögliches Anwendungsfeld. Für das Zusammenspiel von Blockchain und E-Invoicing existieren bereits nennenswerte Use Cases. Beispielsweise hat der U-Bahn-Anbieter der chinesischen Stadt Shenzhen im vergangenen März sein Blockchain-E-Invoicing-System eingeführt. So können Benutzer am Ende einer Reise automatisch Rechnungen über WeChat empfangen. Das öffentliche Verkehrssystem verarbeitet täglich rund 170.000 Rechnungen, was zu einer Einsparung von 400.000 Chinesischen Yuan (rund 50.000 EUR) pro Jahr führen wird.Neben Kosteneinsparungen wird Blockchain in Verbindung mit der elektronischen Rechnungsstellung auch eine Authentifizierungsfunktion zukommen. Dabei stehen die Rückverfolgbarkeit der Rechnungsquelle und die Echtheit der Rechnungen im Fokus. Dies wird Verbesserungen bei der Betrugsprävention erleichtern und Transparenz in Bezug auf Themen wie Geldwäsche schaffen.

Bevor Unternehmen jedoch das volle Potenzial der Blockchain für Rechnungsstellung ausschöpfen können, muss die Zahl der E-Invoicing-Einführungen auf breiter Front noch stärker zunehmen.

3. Wann die Rechnung bezahlt wird

Wie profitiert Supply Chain Finance von E-Invoicing?

Die Finanzierung der Lieferkette und die elektronische Rechnungsstellung sind seit mehreren Jahren eng miteinander verbunden. Der Haupttreiber dahinter waren sichere Kommunikationsprotokolle sowie die Validierung und Überprüfung elektronischer Rechnungen. Das Clearance-Modell hat sich auch auf die Umsetzung von Supply Chain Finance ausgewirkt. Nach Versand einer Rechnung erfolgt etwa in Mexiko auch eine Bestätigung, dass die Rechnung bezahlt wird und wann dies erfolgen wird. Diese Informationen vereinfachen wiederum andere Prozesse.

So wird es zum Beispiel einfacher, Kredite bei Banken und Factoring-Unternehmen zu beantragen. Den nächsten Schritt bei der Finanzierung der Lieferkette und der elektronischen Rechnungsstellung wird vermutlich die Blockchain darstellen. Wie bereits erwähnt, ist die Blockchain ein wichtiger Faktor für die Rückverfolgbarkeit und Authentizität von Rechnungen. Da es sich um ein offenes und transparentes Netzwerk handelt, können Banken und Factoring-Unternehmen die Informationen zu Transaktionen eines Unternehmens auf einfache Weise überprüfen.

3 Trends für die Zukunft des E-Invoicing?

Roboter-Prozessautomatisierung, Blockchain und Supply Chain Finance sind für die elektronische Rechnungsstellung von großem Interesse. RPA und Supply Chain Finance sind derzeit die stärker etablierten Trends, da sie ausgereifter sind als Blockchain.

Voraussichtlich wird die Möglichkeit einer schnelleren und sichereren Finanzierungsmethode für die Lieferkette größere Auswirkungen auf kleine und mittelständische Unternehmen haben, da sie nicht über einen ähnlich hohen Cashflow verfügen wie große Unternehmen. RPA und Blockchain werden für größere Unternehmen von stärkerer Bedeutung sein. Diese Großunternehmen verfügen über das nötige Budget für Investitionen in solche Technologien. Lösungen lassen sich also nach anfänglichem Aufwand schnell monetarisieren.

Darüber hinaus sind in den nächsten Jahren angesichts der zunehmenden Beliebtheit von Supply Chain Finance und RPA sowohl bei mittelständischen als auch großen Unternehmen weitere Investitionen und Innovation zu erwarten. Bei Blockchain ist eher davon auszugehen, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren ein echter geschäftlicher Mehrwert für Unternehmen realisiert wird.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website für die elektronische Rechnungsstellung von Comarch:
https://www.comarch.de/produkte/datenaustauch-und-dokumentenmanagement/e-invoicing/

Über den Autor:
Nick van den Berg
Seit mehr als fünf Jahren ist Nick van der Berg im Bereich E-Invoicing tätig.
Bei Comarch ist er für die Betreuung des Benelux-Marktes verantwortlich.
In seiner Rolle als E-Invoicing-Berater berät er vor allem große Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Rechnungsprozesse.

Lizenz:
Dies ist eine Pressemitteilung von Comarch

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IT-Fachkräfte sind gefragt

Kai Grunwitz, Managing Director Germany bei NTT gibt Schwachstellen im Recruitingablauf keine Chance. Im Interview erläutert er, welche Wege sein Unternehmen beschreitet, um High-Potentials zu begeistern und an das Unternehmen zu binden.

Herr Grunwitz, welche Herausforderungen sind zu meistern, um IT-Fachkräfte zu finden, zu begeistern und zu binden?

Der IT-Arbeitsmarkt ist heute sehr arbeitnehmerfreundlich, das gilt vor allem für hochqualifizierte Fachkräfte. Wir spüren schon seit Jahren einen beträchtlichen Fachkräftemangel, der sogar noch zunimmt. So hat der Bitkom gerade einen Zuwachs an offenen IT-Stellen in Deutschland um rund die Hälfte gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Qualifizierte und erfahrene IT-Experten werden händeringend gesucht und Unternehmen müssen heutzutage schon einiges bieten, um sie zu begeistern und zu binden. Ein attraktives Gehalt ist dabei nur ein Faktor. Unternehmen müssen in Zeiten moderner, digitaler Arbeitswelten zudem ein angenehmes Arbeitsklima, interessante und abwechslungsreiche Projekte, Fortbildungs- und Zertifizierungsmaßnahmen, aber auch agile, zukunftsorientierte Führungsmodelle bieten.

Auf welche Recruiting-Strategien haben Sie bislang gesetzt und setzen Sie weiterhin?

Unsere Recruiting-Strategie ruht auf mehreren Säulen. Erstens setzen wir auf persönliche Empfehlungen durch unsere eigenen Mitarbeiter. Dafür loben wir Prämien aus, die nach erfolgreich abgeschlossener Probezeit ausgezahlt werden. Damit haben wir bislang sehr gute Erfahrungen gemacht. Unsere Mitarbeiter beteiligen sich gerne an der Suche nach neuen Kandidaten für offene Stellen.
Zweitens setzen wir eigene interne Recruiter ein, die auf dem Markt gezielt nach geeigneten Kandidaten suchen. Drittens spielen die sozialen Medien eine immer wichtigere Rolle. Und viertens pflegen wir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einigen wenigen ausgewählten Personalagenturen, die unser Unternehmen und den relevanten Markt sehr gut kennen. Gerade in besonders innovativen Bereichen wie zum Beispiel Cybersecurity setzen wir auf dynamische Hiring Events mit besonders schnellen Entscheidungsprozessen sowohl auf Bewerber- als auch Unternehmensseite.

„Dynamik und Geschwindigkeit schon während der Bewerbungsphase – das verstehen wir als einen elementaren Differenzierungsfaktor.“

Kai Grunwitz

Was gab für Sie den Anstoß, diese Hiring-Aktionen ins Leben zu rufen?

Wir wollten neben den bisherigen Methoden auch neue Wege beim Recruiting beschreiten. Deshalb haben wir beschlossen, Bewerber zu so genannten Recruiting Days während unserer Konferenzen einzuladen. Wir können so vor Ort Bewerbungsgespräche führen und den Bewerbern einen umfassenden Eindruck von der Arbeit bei unserem Unternehmen vermitteln ­­­– und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ausgiebig zu informieren und mit zukünftigen Kollegen auszutauschen. Die Bewerber können an einem Tag Interviews führen, Feedback bekommen und im Idealfall noch am selben Tag eine Jobzusage erhalten. Ganz im Sinne einer „One Stop Hiring Experience“.

Wie läuft so etwas konkret ab?

Wir laden sowohl Kandidaten mit denen wir bereits in Kontakt standen als auch Bewerber ein, die sich auf Jobportalen, in sozialen Netzwerken, an Universitäten oder auf unserer Website für unsere Recruitings Days registrieren. Die Kandidaten werden dann individuell begrüßt und mit den spezifischen Fachverantwortlichen zusammengebracht. Anschließend können sie eigenständig Gespräche mit Mitarbeitern führen, um die Kultur des Unternehmens aus erster Hand zu erleben.

Den Abschluss bildet dann ein Gespräch mit unseren HR-Experten und dem verantwortlichen Manager. Dieser Ansatz trifft den Zeitgeist der digitalen Gesellschaft, in der langatmige Bewerbungszyklen für junge Talente eher abschreckend wirken. Dynamik und Geschwindigkeit schon während der Bewerbungsphase – das verstehen wir als einen elementaren Differenzierungsfaktor.

Sind beim Recruiting auch die Themen DSGVO und Security zu beachten?

Die DSGVO und der Schutz persönlicher Daten spielen selbstverständlich auch beim Recruiting eine wichtige Rolle. Das gilt sowohl für die Speicherung und Bearbeitung von Bewerberdaten, wenn das Einverständnis der Bewerber dazu vorliegt, als auch das Löschen dieser Daten, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Die Security steht vor allem bei Portalen für Onlinebewerbungen im Fokus.

Und welche Rolle spielt E-Recruiting?

E-Recruiting spielt mittlerweile eine wichtige Rolle. Einerseits sucht unser Recruiting-Team aktiv auf sozialen Medien nach geeigneten Kandidaten. Andererseits arbeiten wir auch mit Karrierenetzwerken wie beispielsweise e-fellows zusammen.

Persönlicher und individueller kann es kaum werden – dennoch: KI-Technologien halten zunehmend Einzug in den HR-Abteilungen. Wie denken Sie über den Einsatz von Chatbots und Algorithmen im Rahmen des Personalgewinnungsprozesses?

Hier habe ich eine sehr differenzierte Sicht. Ich bin ein großer Befürworter von Automation und Künstlicher Intelligenz. Aber gerade im Recruiting muss eine KI besonders sorgfältig auf unternehmensspezifische Anforderungen hintrainiert werden. Dazu gilt es, genügend qualitative Daten zur Verfügung zu stellen, um die gewünschte Qualität zu erzielen und zu vermeiden, dass menschliche Fehler oder Vorurteile durch die Maschine dupliziert werden.

KI-Technologien und Chatbots werden künftig einen immer wichtigeren Beitrag im Recruiting Prozess leisten, beispielsweise beim so genannten Match Making. Die menschliche Komponente können sie aber nicht komplett ersetzen. Die Lernkurve geht bei Algorithmen, Chatbots, Natural Language Processing und anderen Technologien steil nach oben. Daher bin ich grundsätzlich für einen offenen Umgang mit neuen Technologien, aber jeder Nutzer sollte sich der konkreten Möglichkeiten und Limitationen bewusst sein.

Welchen Stellenwert nimmt der Faktor Gehalt ein?

Es wäre idealistisch zu sagen, dass Gehalt heute eine untergeordnete Rolle spielen würde. Das ist nicht so. Das Gehalt ist noch immer ein ausschlaggebender Faktor bei der Entscheidung von IT-Fachkräften für einen Arbeitgeber. Bei der jungen Generation bekommen aber auch andere Faktoren eine immer größere Bedeutung; zum Beispiel das Image eines Unternehmens, die Zeitgestaltung, persönliche Freiräume oder soziales Engagement. Wir beobachten zudem, dass soziale Netze wichtiger werden. IT-Experten arbeiten oftmals gerne in Unternehmen, in denen bereits frühere Kollegen tätig sind.

Stichwort „New Work“: Was können „Freidenker“ bei Ihnen erwarten?

Die heutige Arbeitswelt erfordert neben einem modernen Führungsstil auch Freiräume. Ein Beispiel: Bei NTT gilt das Prinzip der Vertrauensarbeitszeit. Unsere Mitarbeiter sind geografisch stark verteilt und IT-Spezialisten verbringen ohnehin sehr viel Zeit bei Kunden vor Ort oder auf Reisen. Arbeiten im Home Office für die richtige Life-Work-Balance bildet deshalb einen wichtigen Bestandteil unserer Kultur.

Wir haben als Unternehmen stets ein Auge darauf, dass alle Mitarbeiter das richtige Maß für sich und ihre Familien finden. Ein Unternehmen lebt von den Ideen und der Kreativität der Mitarbeiter, darum freuen wir uns immer über aktives Innovationsdenken über alle Hierarchieebenen hinweg. Zum Wohl des Unternehmens und damit am Ende auch unserer Kunden.

Ihre Teams arbeiten international und sind sicherlich äußerst heterogen. Welche Herausforderung sind im Management zu meistern?

Als international tätiges Unternehmen hat NTT in der Tat sehr heterogene Teams, die über den ganzen Globus verteilt sind. Zusätzlich gibt es noch Landesorganisationen, die für das Geschäft in einem bestimmten Land verantwortlich sind. Remote-Management, regelmäßigen Kontakt mit verteilten Teams halten und Präsenz zeigen – das sind definitiv Herausforderungen. Sie lassen sich nur durch eine kontinuierliche und auch informelle Kommunikation meistern, etwa mit Hilfe von Videokonferenzen und -meetings, Videobotschaften und weiteren modernen Kommunikationsplattformen.

Es gilt, immer die Verhältnismäßigkeit zu wahren, da teure und umweltbelastende Flugreisen mit Sicherheit nicht für jedes Treffen die richtige Wahl sind. Die Möglichkeiten und Chancen eines derart internationalen und innovativen Umfelds wie bei NTT überwiegen am Ende aber die Herausforderungen deutlich.

Herr Grunwitz, vielen Dank für das Gespräch!

hello.global.ntt    

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Offene Standards für das Internet of Things

Open Source spielt auch im IoT eine wichtige Rolle.

 

von Dr. Stefan Ried

Open Source ist aus der Software-Landschaft im Internet und in Unternehmen nicht mehr wegzudenken. So ist es nicht verwunderlich, dass auch im Internet der Dinge (IoT) Open Source eine wichtige Rolle spielt. Wir möchten mit diesem Analyst-View einen ersten Einblick in die IoT-Open-Source-Landschaft geben. Weitere Analyst-Views werden andere Stacks oder die Open-Source-Aktivitäten bestimmter Hersteller beleuchten und grundsätzliche Hilfe bei Plattform-Entscheidungen geben.

Schon recht lange am Markt ist der IoT-Stack von Eclipse. Wir gehen die Komponenten einmal von unten nach oben, also von den kleineren „Constrained“ Controllern bis hoch in die Cloud, durch:

Der Constraint-Device-Stack setzt auf einem sehr einfachen kleinen Betriebssytem oder direkt als Firmware auf. Wir reden hier über kleine Controller mit 1 Megabyte RAM, ohne Filesystem oder gar einen ganzen Linux-Kern.

Dieser Beitrag stammt aus dem „Handbuch IoT“. Lesen Sie hier weiter…

Der Forex-Markt im Wandel der Zeit

Dies ist ein Gastbeitrag von Jon Light, Vice President of Trading Solutions bei Devexperts

Seit ihrer Entstehung vor 20 Jahren hat die Online-Trading-Branche eine beachtliche Entwicklung durchgemacht. Die zunehmende Intelligenz der Finanztechnologien zwingt Broker und Technologieanbieter dazu, ihre Strategien anzupassen, um Schritt halten zu können. Auch der Devisenmarkt hat einen weiten Weg hinter sich und unterliegt den gleichen Trends, die in der Technologie allgemein zu beobachten sind.

Was bisher geschah

Der Forex-Markt (FX) ist der größte der Welt: über fünf Billionen USD werden täglich gehandelt. Die Trades werden nicht über eine Börse, sondern in der Regel direkt (OTC = over the counter) zwischen zwei Handelspartnern abgewickelt. Das heißt, es gibt keine Möglichkeit, das gesamte Marktvolumen in Erfahrung zu bringen. Der Markt ist heutzutage für jeden zugänglich, und es gibt verschiedene Arten des Trading.

Früher wurde der Handel noch zum großen Teil über das Telefon getätigt und manuell aufgeschrieben. Diese Methode war fehleranfällig. Nur große Institutionen konnten an FX-Trading teilnehmen. Mit der Zeit wurden Trading-Plattformen entwickelt, mit denen der Handel und Nachhandel elektronisch abgewickelt werden konnten. Diese Umstellung hat das Trading vereinfacht und verbilligt – das Durchschnittsvolumen pro Trade ist gesunken, die Zahl der Trades ist hingegen gestiegen. Das heißt, die Plattformen müssen heute eine sehr viel größere Anzahl an Trades und Teilnehmern verarbeiten.

Auf einem OTC-Markt ist die Ausführungsgeschwindigkeit sehr wichtig, die Teilnehmer arbeiten mit Mikro- statt mit Millisekunden. Viele Firmen müssen sich dieser Entwicklung anpassen. Doch einige Pioniere des elektronischen Trading hinken mittlerweile hinter den neuen Playern der Branche her.
Außerdem hat sich die Art und Weise, wie gehandelt wird, in den letzten 20 Jahren sehr verändert. Die ersten FX-Trading-Anwendungen waren dedizierte Rechner oder installierte Anwendungen – jetzt sind die Händler viel mobiler, und die Nachfrage nach mobilen Apps und Web-Anwendungen ist stark gestiegen. Auch der algorithmische Handel hat stark zugenommen: Was sich anfangs nur die größten Banken leisten konnten, kann heute jeder mit seiner eigenen Strategie machen. Verändert hat sich auch, dass die Trading-Plattformen jetzt zusätzliche Assets anbieten müssen. Neben Devisen gehören auch Aktien, Kryptowährungen und anderen Assetklassen dazu.

Was die Zukunft bereithält

Die letzten 20 Jahre haben gezeigt, dass sich der Markt massiv verändern kann. Technische Innovationen spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Der Markt ist heute für jeden zugänglich. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich die Broker etwas einfallen lassen, sonst haben sie nichts, das sie von ihren Konkurrenten unterscheidet.

Außerdem fordern die Kunden inzwischen eine Mindestmenge an Funktionalitäten, wie Mobile-Trading-Apps, Rund-um-die-Uhr-Support, Charts mit Zeichnungen und Indikatoren, One-Click-Trading, Anzeige der aktuellen Risikopositionen und vieles mehr. Künftig werden die Broker ihre Plattformen weiter anpassen müssen, um mehr Assetklassen zu unterstützen. Das Durchschnittsvolumen eines Trades wird sinken, auch wenn die Kosten für den Broker gleich bleiben. Schließlich hat jeder ein Smartphone; eine einfache Internetverbindung reicht aus, um auf dem Markt zu handeln. Ursprünglich war mobiles Trading nur ein zusätzliches Feature traditioneller Plattformen, doch jetzt ist es für viele Nutzer die primär genutzte Oberfläche für das Trading. Deshalb werden die Komplexität und die Zahl der Trade-Arten in diesem Bereich zunehmen. Auch Trading- und Positionsüberwachungssysteme für Wearable-Technologien wie Smartwatches werden nachgefragt – genauso wie Chatbots, die sich mit Messenger-Plattformen, Alexa von Amazon oder Google Assistant verbinden können. Die Nutzer möchten überall mit ihren Märkten kommunizieren, egal wo sie sind. Deshalb wird sich die Entwicklung auch hin zum mobilen Trading im Auto und unterwegs bewegen.

Im institutionellen Bereich wird künftig ein wichtiger Fokus auf der Kostenreduktion liegen. Wie bereits erwähnt, wird das Volumen der einzelnen Trade-Tickets sinken, die Ausführungskosten aber nicht. Aus diesem Grund werden größere Unternehmen versuchen, ihre technische Anbindung und die Nachhandelsabwicklung zu vereinfachen, um die Kosten zu senken. Dieser Ablauf wird zukünftig entweder auf einem dezentralen System, wie einer Blockchain abgebildet, oder von einem zentralen, zuverlässigen Anbieter übernommen, mit dem die Kosten geteilt werden können. Aktuell ist Blockchain noch nicht in der Lage, die erforderliche Menge an Transaktionen zu verarbeiten. Das größere Problem ist aber, dass bei den – nur langsam agierenden – Großfirmen keine Einigkeit über diese Technologie herrscht. Und wenn man bedenkt, wie reguliert der Markt heutzutage ist, sind massive Veränderungen in diese Richtung eher unwahrscheinlich. Aber die Unternehmen arbeiten darauf hin – und es ist wirklich spannend, diese Entwicklung mitzuverfolgen.

Über den Autor

Jon Light ist ein erfahrener Senior Produktmanager mit fundiertem Know-how auf dem Gebiet Foreign Exchange. Er arbeitet mit Brokern, Banken, Handelsplätzen und Buy-Side-Unternehmen zusammen, um Branchenplattenformen und Kundenlösungen bereitzustellen. Jon Light hat die Position des Vice President of Trading Solutions bei Devexperts inne. Er verantwortet das Produktmanagement und profitiert dabei von seiner Kenntnis des FX-Marktes. Jon Light ist die Schnittstelle zwischen den technischen und den Business-Teams im Bereich Kapitalmarkthandel und Ausführungssysteme, deren Palette von Nutzeroberflächen bis hin zu komplexen Backend-Execution-Engines reicht.

Weitere Informationen unter:
https://devexperts.com/

KI in der Produktion

Grundsätzlich kann jede Maschine in irgendeiner Weise mit einer Form künstlicher Intelligenz bestückt werden, weswegen es gerade in den Maschinenparks der Produktionsstätten unzählige Möglichkeiten gibt. Der folgende Überblick an Beispielen bildet daher nur besonders für die Produktion spezifische oder relevante Möglichkeiten ab.

Multimodal mobil

Vernetzte Mobilität der Zukunft

 

von Klaas Mertens

Geht es um innovative Ideen und Zukunftsszenarien, wird insbesondere in Deutschland kaum ein Thema so häufig und ausführlich diskutiert wie digitale Möglichkeiten rund ums Automobil. Für viele, die sich in der aktuellen Debatte zu Wort melden, steht fest: Das Auto der Zukunft fährt elektrisch und autonom.

Vor allem hinsichtlich des rasanten Bevölkerungswachstums und des Urbanisierungstrends zielen beide Eigenschaften des Autos der Zukunft darauf ab, unsere Fortbewegung im Verkehr sicherer, effizienter und sauberer zu gestalten.

Mit Blick auf das Konzept Smart City bedeutet vernetzte Mobilität aber weitaus mehr als autonom fahrende Autos. Als Teil einer übergreifenden Vision stehen alle Teilnehmer des gesellschaftlichen Zusammenlebens künftig miteinander im Austausch.

Vernetzte Mobilität bedeutet also auch, dass Transport-, Notfall- und Informationssysteme innerhalb und zwischen Städten – darunter u. a. auch der Nah- und Fernverkehr – miteinander verbunden sind, d. h. Daten austauschen und verarbeiten. Alles mit dem Ziel, sich in der Bereitstellung ihrer Services untereinander abzustimmen.

Dieser Beitrag stammt aus dem „Handbuch IoT“. Lesen Sie hier weiter…

Für 2020 droht agiles Theater

Die Projekte eignen sich nicht für agile Methoden? Die Firmenkultur ist noch nicht bereit? Mitarbeiter sind in der klassischen Softwareentwicklung besser aufgehoben? Egal! 2020 werden trotzdem viele Unternehmen auf Agilität umsteigen.

Ein Kommentar von Nadine Riederer

Nadine Riederer ist CEO bei Avision, einem auf Software Revival spezialisierten IT-Dienstleister in Oberhaching bei München.

Die Zeit der dauerboomenden Konjunktur in Deutschland scheint fürs erste vorbei zu sein. Der Druck auf Unternehmen, Kosten zu sparen, wird sich deshalb 2020 weiter erhöhen. Das wird auch dazu führen, dass viele von ihnen in der Softwareentwicklung auf Agilität umsteigen – ohne groß darüber nachzudenken. „Agil spart Geld“: So lautet ein weit verbreitetes Missverständnis; und es wird in vielen Abteilungen zu der Entscheidung führen, im neuen Jahr alles agil zu machen – zumal in so manchem Unternehmen ohnehin schon länger das Gefühl vorherrscht, bislang etwas verpasst zu haben. Da kommt ein Umstieg auf agile Methoden gerade recht, um sich fortan trendy und hip zu fühlen.

Das ist in mehrfacher Hinsicht fatal. Erstens ist Geld sparen natürlich mitnichten das primäre Ziel von agilen Entwicklungsmethoden. Vielmehr geht es darum, die Zufriedenheit in den Teams durch mehr Selbstverantwortung zu erhöhen und nicht genau spezifizierte Ziele flexibler erfüllen zu können. Zweitens eignen sich nicht alle Projekte für Agilität. Man muss schon genau hinschauen und prüfen, bei welchem Projekt welches Vorgehen sinnvoll ist. Die so genannte Stacey-Matrix kann dabei helfen. Und drittens sind agile Methoden auch nicht das Nonplusultra für wirklich jeden Mitarbeiter. Einige von ihnen fühlen sich in klassischen Projekten mit hierarchischen Strukturen und weniger Selbstverantwortung einfach besser aufgehoben. Das ist keine Wertung, sondern eine Tatsache.

Aber egal: Viele Unternehmen werden aus den genannten Gründen 2020 trotzdem auf Agilität umsteigen. Obwohl die Firmenkultur den nötigen Wandel noch nicht vollzogen hat, wird den Projektteams Agilität einfach aufoktroyiert. Und das führt dann zu agilem Theater. Man tut einfach nur so als ob – und zwingt der schönen neuen agilen Welt weiterhin die alten Prozesse auf. Das zeigt sich dann beispielsweise darin, dass es auch weiterhin den klassischen übergreifenden Projektverantwortlichen mit Zugriff auf die Einzelressourcen gibt. Bei Problemen kommt dieser Projektleiter dann auch gerne mal vorbei und nimmt ein Mitglied des Projektteams zu einem klärenden Gespräch mit. Obwohl es ja eigentlich zu den Grundpfeilern von Agilität gehört, dass die Teams Probleme eigenverantwortlich intern aufarbeiten.

Außerdem droht der so genannte Cargo-Kult: Man will agil sein und versucht, die Vorgaben von agilen Projekten umzusetzen, allerdings ohne dabei den Sinn zu hinterfragen. Das Standup-Meeting ist für 9 Uhr angesetzt, wegen Schneefalls können aber nur drei von sieben Teammitgliedern teilnehmen? Es wird trotzdem abgehalten; und zwar einfach nur deshalb, weil es immer stattfinden soll. Der eigentliche Sinn hinter dieser Regelung ist aber natürlich, den Austausch der Teammitglieder zu fördern. Wenn die Hälfte des Teams nicht dabei ist, funktioniert das logischerweise nur suboptimal. 

Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Agile Methoden haben ihre absolute Berechtigung und geeignete Projekte sollten auch unbedingt agil umgesetzt werden. Aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Und wenn die Entscheidung für Agilität fällt, müssen ihre Methoden auch konsequent und mit Sinn und Verstand angewendet werden. Sonst bleibt alles nur Theater.

Weitere Informationen unter:
www.avision-it.de

Messe maintenance 2020

maintenance Dortmund 2020, die deutsche Leitmesse für industrielle Instandhaltung zeigt Konzepte und Lösungen für die Instandhaltung von morgen

Wenn Industrieunternehmen heute ihre Prozesse digitalisieren und nach den Grundsätzen von Industrie 4.0 gestalten, werden die ersten Anwendungsfälle häufig in der Instandhaltung umgesetzt.

Denn hier steht bereits vorhandene und Industrie 4.0-fähige „Hardware“ zur Verfügung. Dazu gehören Antriebskomponenten mit integrierter Sensorik, die Betriebsdaten erfassen und den Instandhalter bei Unregelmäßigkeiten informieren bzw. alarmieren. Oder das Personal nutzt Smartphones mit Apps, um vor Ort Unterstützung bei der Behebung von Ausfällen zu erhalten.

Diese beiden Beispiele zeigen: Die Instandhaltung befindet sich in starkem Wandel. Schraubenschlüssel und Schmierstoffe werden weiterhin gebraucht, aber es kommen ganz andere Werkzeuge hinzu. Und dieser Prozess beginnt gerade erst. In nicht allzu ferner Zukunft werden die Instandhalter mit Augmented Reality-Werkzeugen wie AR-Brillen durch Inspektionsprozesse geführt. Die von den Maschinenkomponenten gesammelten Betriebsdaten ermöglichen klare Vorhersagen zur Restlebensdauer und einen Austausch zum optimalen (und individuellen) Zeitpunkt im Sinne der „Predictive Maintenance“. Zu jeder Maschine wird es einen digitalen Zwilling geben, der alle instandhaltungsrelevanten Daten enthält und z.B. die Identifikation von Ausfallursachen und das Bestellen von Ersatzteilen vereinfacht.

Welche Auswirkungen diese und andere Innovationen in der Praxis der Instandhaltung haben können, erfahren die Besucher der maintenance,
am 12. und 13. Februar 2020 in Dortmund.

Zusätzliche Impulse setzt das vielfältige Rahmenprogramm, das den Besuchern aktuelle und zukünftige Top-Themen der Instandhaltung in unterschiedlichen Formaten wie Vorträgen auf den Science- und Solution Center-Bühnen, Diskussionsrunden und geführten Messerundgängen nahebringt.


„Einen Fokus setzen wir hier unter anderem bei Predictive Maintenance und Machine Learning.“

Maria Soloveva, Projektleiterin des Veranstalters Easyfairs Deutschland GmbH

Außerdem können die Besucher an „Guided Tours“ zu den aktuellen Themen „Data Analytics in der Instandhaltung“ und „Mobile Assistenzsysteme“ teilnehmen. Bei der Planung des Rahmenprogramms arbeitet der Messeveranstalter mit führenden Experten aus Instituten und Verbänden wie zum Beispiel mit dem Fraunhofer IML, dem FIR der RWTH Aachen und dem VDI zusammen.

Daten und Fakten

maintenance Dortmund 2020 und PUMPS & VALVES Dortmund 2020

Wann?

Mittwoch und Donnerstag, 12. und 13. Februar 2020
Öffnungszeiten: Mittwoch, 9:00 –17:00 Uhr und Donnerstag, 9:00 –16:00 Uhr

Wo?

Messe Dortmund, Halle 4, 5, 6
Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund

Veranstalter: Easyfairs Deutschland GmbH

Messewebseiten

www.maintenance-dortmund.de und www.pumpsvalves-dortmund.de

Lizenz:
Dies ist eine Pressemitteilung von Easyfairs

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Meetings und Events erfolgreich managen

Die Nähe zu Kunden, Partnern wie auch Mitarbeitern ist für Unternehmen im digitalen Zeitalter wichtiger denn je. Entsprechende Veranstaltungen und Präsenz-Meetings stellen dabei wachsende Anforderungen an die unternehmensweite Koordination und Planung solcher Events. Die Veranstaltungsexperten René Proske und Markus Struppler erläutern im Interview, wie ein Strategisches Meeting Management Programm (SMMP) Verantwortlichen hilft, Projekte erfolgreicher zu managen und zeitgleich Prozesse kosteneffizienter zu optimieren.

Herr Proske, wie wichtig ist bei aller Technologie der persönliche Kontakt?


Sehr wichtig. Technologien schaffen viele neue Möglichkeiten und viele von uns sind damit „always connected“. Aber auch die beste virtuelle Verbindung wird den persönlichen Kontakt nicht ersetzen können. Die Nähe zu Kunden, Partnern und Mitarbeitern lässt sich nur über einen echten Handshake herstellen. Das sagen uns auch unsere Kunden, die weiterhin auf Veranstaltungen und Präsenz-Meetings setzen. Unmittelbare Erlebnisse, interaktiver Austausch und die Live-Präsentation von Themen und Produkten – das alles bleibt aus unserer Erfahrung für Unternehmen eminent wichtig. Wir stellen sogar fest, dass die Nachfrage nach Meetings & Events (M&E) im digitalen Zeitalter noch zunimmt.

René Proske

Wie verändert die Digitalisierung die Eventbranche dennoch?
René Proske: Es verändert sich eine Menge, auf positive Weise. Zum einen prüfen Firmen zunehmend, welche Meetings auch digital ohne Qualitätsverlust über die Bühne gehen können – das ist bei kleineren Besprechungen oft sinnvoll. Denn es schont die Reisekasse und das Klima. Zum anderen bringt die Digitalisierung auf Veranstaltungen viele neue Chancen: Technologie wird überall eingesetzt, wo es denkbar und sinnvoll ist.

Ob es um Logistik geht, etwa beim Einladungsmanagement und der Registrierung, oder um Wissensvermittlung. Dort spielen Augmented und Virtual Reality eine immer wichtigere Rolle. Webbasierte Plattformen helfen bei der Vernetzung und erlauben es, Dokumente auszutauschen. Einfache Prozesse werden zunehmend automatisiert – das gilt etwa für die Locationsuche. Hier erwarten wir, dass schon bald Plattformen im Stile von booking.com oder Uber verfügbar sein werden, die sehr effizient funktionieren und die gesamte Branche disruptiv verändern.

Markus Struppler

Herr Struppler, vor welchen Herausforderungen stehen Verantwortliche heute, wenn es um Events, Meetings und Veranstaltungen geht?

Im Kern geht es im Veranstaltungsmanagement immer um die Frage nach dem Mehrwert.
Zentral sind dabei die zu erreichenden Kommunikationsziele und die zu vermittelnden Informationen.
Gleichzeitig wird in der Live-Kommunikation die Gestaltung einer nachhaltigen Erfahrung der Teilnehmer, also der Customer Experience, immer wichtiger. Alles andere, etwa die Frage, welche Technologien zum Einsatz kommen, ist dem untergeordnet.
Natürlich werden letztere immer wichtiger, denn sie ermöglichen es im operativen Veranstaltungsmanagement, Inhalte besser zu inszenieren und Prozesse effizient zu steuern.
Überhaupt kann die Bedeutung von Projektmanagement und Prozessoptimierung kaum hoch genug bemessen werden. Nicht zuletzt, weil damit die Kosten gesenkt werden können und mehr Transparenz entsteht. 

Welche Leistungen dürfen potenzielle Kunden von Ihnen erwarten?
René Proske: Wir unterstützen unsere Kunden in allen Bereichen des Veranstaltungsmanagements – von der Strategie bis hin zur Logistik und der operativen Umsetzung aller Prozesse, die in Verbindung mit einem Meeting oder Event stehen. Im Fokus stehen jedoch sogenannte Strategisches Meeting Management Programme.

Ein Strategisches Meeting Management Programm, was ist das?
René Proske: Der Begriff „Strategisches Meeting Management Programm”, abgekürzt SMMP, wurde zuerst von der Global Business Travel Association (GBTA) geprägt, der weltweit führenden Organisation für Geschäftsreisen und Branchentreffen. Wir sehen SMMPs als strategische Programme, die Meetings und Events unternehmensweit so strukturieren, dass Transparenz entsteht. Kosten werden erfasst und klare Reportings ermöglicht. Zulieferer lassen sich leichter managen und Verfahrensweisen standardisieren. Außerdem ist die Einhaltung von Compliance-Regeln wesentlich vereinfacht.

Warum und wann sollten Unternehmen ein SMMP in Erwägung ziehen?
René Proske: SMMPs bringen vor allem für die Unternehmen einen erheblichen Mehrwert, die über das Jahr hinweg viele unterschiedliche Meetings und Events realisieren. Durch die Etablierung nachhaltiger Prozesse lassen sich für sie Business-Ziele viel leichter erreichen. Und es entsteht ein höheres Maß an Transparenz und Vergleichbarkeit.
Ein Beispiel: Viele Unternehmen wissen gar nicht, wie viele Veranstaltungen pro Jahr eigentlich bei ihnen stattfinden. Das ist durchaus problematisch, denn so bleiben viele Synergien ungenutzt. Aufwand und Kosten werden unnötig in die Höhe getrieben. Dabei wären Metriken für Reportings problemlos implementierbar. Sie zeigen dann, wo Dinge optimiert werden können und wie sich Kosten langfristig senken lassen – etwa durch die zentrale Buchung von Dienstleistern. Auch können etwaige Risiken besser erkannt werden.

Wie lässt sich der Erfolg von Events, Meetings oder Veranstaltungen eigentlich messen?
Markus Struppler: Dazu gibt es unterschiedliche Ansätze und vielfältige Stellgrößen. Das wichtigste dabei: Controlling und Evaluation müssen bereits bei der Konzeption von Veranstaltungen berücksichtigt werden. Nachdem Ziele festgelegt sind, können wir gemeinsam mit dem Kunden die entsprechenden Kennzahlen und KPIs entwickeln. Diese helfen uns zu bewerten, wie erfolgreich wir waren. Wo haben wir die Messlatte übertroffen, wo wurde sie sie möglicherweise gerissen – und wo müssen wir an Stellschrauben drehen: Solche Fragen gilt es, zu beantworten.

Wie schnell amortisiert sich die Einführung eines SMMP in der Regel für Unternehmen?
Markus Struppler: Wann sich die Einführung eines SMMP in der Gewinn- und Verlustrechnung bemerkbar macht, hängt immer von den Voraussetzungen und Entwicklungen im Einzelfall ab. Meist dauert es einige Monate, es kann auch über ein Jahr sein, bis die Kosten für den Veranstaltungsbereich merklich sinken. Die Vorteile, die mit einem SMMP verbunden sind, offenbaren sich jedoch ungeachtet der finanziellen Kennzahlen oft schon sehr schnell: Etwa dadurch, dass die Zusammenarbeit über Abteilungen hinweg besser funktioniert. Es entsteht sehr bald mehr Transparenz und es die Schnittstellen zu Dienstleistern werden optimiert. Das Wichtigste ist bei alledem: Die Einführung von KPIs führt dazu, dass Veranstaltungen von Anfang an durchdachter geplant werden, weil man die Ziele klarer vor Augen hat. All das macht ein SMMP schon nach kurzer Zeit sehr wertvoll.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung – in der Veranstaltungsbranche, aber auch darüber hinaus?
René Proske: Ich denke, wir können sehr optimistisch in die Zukunft blicken. Wir haben das Glück, in einer Zeit zu leben, die von unglaublich großen Chancen geprägt ist. Wenn wir etwa die Digitalisierung nehmen: Die damit verbundenen Möglichkeiten sind immens. In vielen Unternehmen verändert sich die Kultur zum Positiven – Stichwort New Work. Auch in Bezug auf Bildung und Infrastruktur haben wir im deutschsprachigen Raum eine sehr gute Basis. Daher können wir sehr positiv und optimistisch auf das schauen, was vor uns liegt. Ich persönlich wünsche mir, dass wir alle öfter mal einfach Dinge ausprobieren, selbst wenn mal was schiefgeht. Eine Fehlertoleranzkultur wie im Silicon Valley ist definitiv eine Chance auf Innovation.

Über die Interviewpartner

René Proske (CEO) und Markus Struppler (CFO), Geschäftsführer der Proske GmbH.

Die Proske GmbH, eine Veranstaltungsagentur mit rund 80 Mitarbeitern und vier Standorten in Deutschland und den USA, implementiert Strategische Meeting Management Programme (SMMP) und bietet kreative und logistische Dienstleistungen.

www.proske.com

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App Security: Den Schulden ins Auge blicken

Dies ist ein Gastbeitrag von Julian Totzek-Hallhuber, Solution Architect bei Veracode

Einmal das Konto oder die Kreditkarte überzogen – alles nicht so schlimm. Doch wenn man nicht aufpasst, findet man sich schnell in der Schuldenfalle wieder. Ähnliches kann auch in der Anwendungssicherheit passieren. Wie aus kleinen Fehlern in Apps ernsthafte Sicherheitslücken werden können zeigt Julian Totzek-Hallhuber, Solution Architect bei Veracode. Außerdem erklärt er neue Methoden wie DevSecOps, die diesem Problem vorbeugen können.

Bei Veracode beschäftigen wir uns schon lange mit der Analyse von Anwendungen und der Prüfung auf kritische Schwachstellen. Dieses Jahr geht der State of Software Security (SoSS) Report in seine zehnte Runde. Darin wurden mehr als 85.000 Anwendungen von über 2.300 Unternehmen ausgewertet, mit dem Ergebnis, dass zwar 56 Prozent aller neuen Schwachstellen behoben werden, dies aber gleichzeitig zu einer Vernachlässigung alter Probleme führt. Es stauen sich also Probleme an und es kommt zu einer Art „Sicherheitsverschuldung“ in Unternehmen. Diese Schulden abzubauen wird immer schwieriger, beziehungsweise irgendwann unmöglich, wenn Unternehmen sich ausschließlich auf das Beheben neuer Fehler fokussieren und ältere Schwachstellen vernachlässigen.

Die Anwendungssicherheit ist gut, mit Luft nach oben

Vor zehn Jahren mussten wir noch oft erklären, was es mit Anwendungssicherheit auf sich hat und warum das wichtig ist. Das Bewusstsein um die Bedeutung von Anwendungssicherheit hat sich weitgehend durchgesetzt und die meisten Unternehmen feilschen aktuell an der besten Strategie ein App-Sec-Programm zu implementieren. Unternehmen verwenden heute mehr Zeit und Ressourcen darauf, ihre Software nicht nur auf Fehler und Schwachstellen zu scannen, sondern diese auch nach Dringlichkeit zu priorisieren und zu beheben.

Es benötigt allerdings immer noch Zeit, um Schwachstellen in Anwendungen zu beheben. Im ersten SoSS-Report stellten wir dafür eine durchschnittliche Dauer von 59 Tagen fest. Nun, zehn Jahre später, ist dieser Zeitraum auf 171 Tage angestiegen. Einerseits ist das natürlich beachtlich. Berücksichtigt man aber das Gesetz des Durchschnitts, liegt die mittlere Zeit der Fehlerbehebung zehn Jahre später in 2019 immer noch bei 60 Tagen. Das bedeutet also nicht, dass Entwickler länger brauchen, um Fehler zu beheben, sondern dass der Schuldenberg alter Schwachstellen immer größer wird.

Das Problem „Sicherheitsverschuldung“

Ähnlich wie bei finanziellen Schulden, bedarf es auch bei der Sicherheitsverschuldung Veränderungen im Verhalten, um sich von den Schulden befreien zu können. Glücklicherweise gibt es hier Modelle, die Abhilfe schaffen. So hat die Zusammenführung von Softwareentwicklung und IT-Operations (DevOps) und zusätzliche Integration von Sicherheit in diese Prozesse (oftmals DevSecOps genannt) das Verhalten vieler IT-Abteilungen in den letzten Jahren maßgeblich verändert.

DevOps-Teams zeichnen sich dadurch aus, dass sie während dem Entwicklungsprozess regelmäßige Sicherheitsscans durchführen. Dieser Vorgang trägt zu einer schnelleren Behebungszeit bei. So liegt die durchschnittliche Zeitspanne zur Fehlerbehebung für Anwendungen, die 12 oder weniger Mal pro Jahr (also weniger als ein Mal im Monat) gescannt werden, bei 68 Tagen. Dahingegen liegt die durchschnittliche Behebungszeit für Anwendungen, die täglich gescannt werden bei 19 Tagen – also eine Reduzierung von 72 Prozent.

Schnellere Fixraten sind äußerst wichtig, denn je länger Schwachstellen bestehen, desto schwerer fällt ihre Beseitigung. Nur bei etwa einem Viertel der untersuchten Anwendungen gelingt es über die Zeit, die Schulden abzubauen. Ein weiteres Viertel hält zumindest den Status quo. Die andere Hälfte steigert ihre Verschuldung allerdings über die Zeit. Entwickler müssen demnach darauf achten, solche Probleme von vorneherein zu vermeiden.

Mit DevSecOps gefährlichen Sicherheitsaltlasten vorbeugen

Probleme, wie die oben skizzierten, entstehen, wenn man mit dem Testing von Anwendungen zu spät beginnt. Das lässt sich am Beispiel eines Autos veranschaulichen: Ein Fahrzeughersteller, der ein Auto aus irgendwelchen ungeprüften Teilen zusammenbaut und erst am Ende das komplette Fahrzeug untersucht, wird unweigerlich Probleme bekommen. Entweder kann er wegen fehlender Daten Problemen keine konkreten Ursachen zuordnen, oder schlimmer, Schwachstellen bleiben unentdeckt. Damit dies nicht geschieht, wird jedes zu verbauende Bauteil vorher auf Herz und Nieren getestet. So wird sichergestellt, dass die Materialeigenschaften von Stahlteilen allen Belastungen angemessen sind oder Dichtungen im Motor der Hitze standhalten usw.

Die Lösung heißt DevSecOps. Die enge Verflechtung von Entwicklung und Betrieb ist heute allgemein verbreitet. Jetzt geht es darum, auch die Sicherheit von Anwendungen in den Software-Entwicklungsprozess zu integrieren. Ähnlich wie bei der Umstellung vom Wasserfallprinzip auf agile Methoden in der Entwicklung, ist auch bei der Einführung von DevSecOps einige Arbeit nötig und Geduld gefragt. Doch am Ende des Tages lohnt sich der Aufwand, wie Zahlen aus dem SoSS-Report zeigen: Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Tests und der Zeitspanne, die zur Fehlerbehebung erforderlich ist. Dies kann die Sicherheitsverschuldung im Laufe der Zeit drastisch reduzieren, da weniger Fehler entstehen, die später behoben werden müssten. Außerdem gibt es den Entwickler-Teams wertvolle Zeit sich auf die Behebung älterer Fehler zu konzentrieren, die schon lange fortbestehen.

Um DevSecOps erfolgreich zu implementieren, müssen Entwickler automatisierte Testwerkzeuge nutzen. Denn die Abhängigkeit von manuellen Prozessen verhindert, mit beschleunigten Entwicklungszyklen schrittzuhalten. Tools, die in einer integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) eingesetzt werden können, sind von entscheidender Bedeutung, da sie es Entwicklern ermöglichen, Sicherheit in ihren Workflow zu integrieren, anstatt eine neue Umgebung starten zu müssen, wenn sie Code testen wollen. Lösungen, die schon während des Codens Fehler suchen, sorgen dafür, dass Entwickler Schwachstellen sehr früh und mit weniger Aufwand beheben können.

Fazit

Wer seine Schulden loswerden möchte muss etwas ändern. In Bezug auf die „Sicherheitsverschuldung“ von Anwendungen heißt das, Unternehmen müssen dafür Sorge tragen, dass sie eine Strategie verfolgen, die die Risiken, die sich aus langfristig bestehenden Schwachstellen ergeben adressiert. Das tun sie am besten, indem sie DevSecOps implementieren. Diese Methode des kontinuierlichen Testens erlaubt es, Fehler sehr früh zu erkennen und dementsprechend einfach zu beheben.

Über den Autor

Julian Totzek-Hallhuber ist Solution Architect bei Veracode. Als Spezialist für Anwendungssicherheit mit mehr als 15 Jahren Erfahrung im IT-Sicherheitsumfeld, verfügt er über Expertise in den Bereichen Anwendungsentwicklung, Penetrationstests sowie Sicherheit von Webanwendungen. Zudem ist er Autor zahlreicher Artikel, regelmäßig als Sprecher auf Messen anzutreffen und hat bei Projekten von www.webappsec.org mitgewirkt.

Weitere Informationen unter:
http://www.veracode.com/