Employee Experience

Wie die Digitalisierung in der HR Menschen in den Mittelpunkt rückt und Vertrauen schafft.

von Wieland Volkert

Der demografische Wandel schreitet ebenso unaufhaltsam voran wie die Digitalisierung. Daher ist der Fachkräftemangel auf lange Sicht vorprogrammiert. Das sagt auch das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA): In einer Studie vom April 2020(1) hatte das Institut 501 versorgungsrelevante Berufe in Deutschland identifiziert und prognostizierte Fachkräfteengpässe in fast der Hälfte dieser Berufe aufgrund der Pandemie. Unternehmen, die im War for Talents gewinnen wollen, müssen qualifizierte Mitarbeiter nicht nur finden, sondern langfristig halten. Die Employee Experience ist dabei ein wichtiges Kriterium mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass zufriedene Mitarbeiter sich zudem positiv auf das Geschäftsergebnis auswirken.

Digitalisierung schafft Employee Experience

Es gibt immer nur einen ersten Eindruck, den ein neuer Mitarbeiter mit seinem zukünftigen Unternehmen verknüpft. Umso wichtiger ist es, neue Kollegen von Anfang an zu beeindrucken. Doch Onboarding ist komplex und mit vielen administrativen Schritten verbunden. Vielleicht kommt Ihnen dies bekannt vor: Kaum angekommen liegt ein Stapel Papiere zum Ausfüllen auf dem Schreibtisch oder eine Reihe von E-Mails mit Dokumenten im Anhang, die ausgefüllt und unterschrieben werden müssen. Neue Mitarbeiter können sich damit leicht überfordert fühlen, insbesondere weil Manager und Kollegen meist nicht eng in den Prozess eingebunden sind – erst recht nicht, wenn sie räumlich getrennt arbeiten. Aus Motivation wird so schnell Unmut und eine Fachkraft sucht, laut Umfragen(2), nicht selten schon innerhalb der ersten zwölf Monate einen neuen Arbeitgeber. …

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Im Mittelpunkt: Der Mensch

Zeitgemäßes HR-Management ist kein Selbstzweck, vielmehr ist es ein wichtiger Faktor, damit der Laden überhaupt läuft.

von Nico Schulze

Bereits vor der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten aktuellen Krise herrschte ein massiver Druck auf die Unternehmen, sich zügig zu digitalisieren und organisatorisch zu transformieren. Neue Technologien schaffen neue Arbeitsplätze und neue Formen der Zusammenarbeit, Arbeitswelt und Arbeitsweisen verändern sich. Laut einer McKinsey-Studie beträgt die aktuelle Überlebensspanne von S&P-500-Unternehmen gerade einmal 18 Jahre. Ursprünglich lag sie bei 61 Jahren. Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen und letztlich auch durch die Covid-19-Krise verstärken. Ohne einen Wandel der Unternehmenskultur und Menschen mit einem neuen digitalen Mindset ist dieser Fortschritt allerdings kaum vorstellbar. Da bietet sich die Personalabteilung, auch Human Resources oder kurz HR, geradezu an, neben einer innovativen Technologie und frischen Strategie diesen Unternehmenswandel von der organisatorischen sowie von der menschlichen Seite aus aktiv voranzutreiben und nachhaltig zu begleiten.

„…um ihrer Vorreiterrolle gerecht zu werden, sollten die HR-Abteilungen mit allen Maßnahmen zuerst bei sich selbst anfangen – …“

Nico Schulze

Es gibt neue Aufgaben

Die Kernaufgaben heutiger HR-Abteilungen liegen in der Personaladministration, im Vertrags- und Gehaltsmanagement, in der arbeitsrechtlichen Betreuung, im Recruiting und Employer Branding, der Personal- und Führungskräfteentwicklung sowie im Gesundheitsmanagement. Je nach …

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Beständigkeit in dynamischen Zeiten

Beständigkeit in dynamischen Zeiten – wie Führungskräfte durch psychologische Sicherheit
Hochleistungsteams formen

von Svea Bielert und Frieder Barth

Wir sehen uns mit wachsender Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit konfrontiert – in allen Lebensbereichen. Das ist eine große Herausforderung für die Organisationsmodelle und die in ihnen agierenden Menschen. Wir sollten akzeptieren, dass dieses geänderte Umfeld zunehmend die Regel und nicht mehr die Ausnahme sein wird. Die Arbeitswelten und Märkte bewegen sich und sind ständigen Veränderungen ausgesetzt. Arbeitsbedingungen und auch Beschäftigungssituationen erleben einen tief greifenden Bruch und werden fast täglich auf den Prüfstand gestellt. Die handelnden Personen – die Menschen – bleiben jedoch die gleichen wie noch vor zwei Jahrzehnten. Sie sind heute jedoch einmal mehr gefordert, sich die folgenden Fragen zu stellen: Wie bleibe ich erfolgreich in diesen Zeiten? Wie gehe ich mit einer der erfolgskritischsten Aufgaben um, den Überblick zu bewahren? Wie können wir als Unternehmen diesen Kulturwandel ganzheitlich vorantreiben? Inwieweit spielt Führung in der Zukunft dabei eine maßgebliche Rolle? Welche Bedeutung wird Führung haben? Oder schaffen sich Führungskräfte morgen selbst ab, wenn sie heute auf selbstorganisierte Teams setzen?

Wechselwirkung zwischen Führung und Unternehmenskultur

Ist VUKA die bessere Antwort auf das Gestalten von heute und morgen? Diese Frage wagen wir nicht zu beantworten. Was wir jedoch wissen ist, dass es keinen Weg zurück in die Welt der alten Strukturen gibt. Die Dynamik bleibt und das erfordert eine Wandlungsfähigkeit bei allen Beteiligten. Neben Experimentierfreude, Schnelligkeit und Vernetzung wird es genauso wichtig sein, Strukturen zu schaffen, Prozesse aufzusetzen und Aufgaben zu definieren. In dieser zunehmend fragmentierten Gesellschaft mit den rasanten Veränderungen im Wirtschaftssystem wird es für Führungskräfte immer mehr zur Aufgabe, für Sicherheit und Orientierung zu sorgen, kooperative Beziehungen zu schaffen und den Zusammenhalt zu sichern. Sie sind mit der besonderen Aufgabe betraut, die anstehenden Veränderungen aktiv mitzugestalten und die Mitarbeitenden für die Arbeit in dynamischen Arbeitsumgebungen zu motivieren.

In Unternehmen erleben wir aktuell jedoch nicht selten genau das Gegenteil: ….

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Digital first – und ein genereller Wandel

Wenn man etwas digital machen kann, sollte man es tun. Das erfordert allerdings eine neue Kultur, ein neues Mindset.

von Uwe Bergmann

Wir erleben einen demografischen und gesellschaftlichen Wandel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt eine immer größere Rolle. Die Arbeitswelt verändert sich, ebenso die Arbeitsweisen, die agiler werden. Digitalisierung und digitale Transformation schaffen mit neuen Technologien neue Arbeitsplätze, die neue Formen der Zusammenarbeit erfordern. Der klassische Vorgesetzte hat in einem modernen Unternehmen ebenso ausgedient wie die Mitarbeiter, die kopflos Orders befolgen.

Uwe Bergmann

Gebraucht werden Manager, die die Kreativität und Einzeltalente ihrer Mitarbeiter zu Teams formen, und das Unternehmen braucht Mitarbeiter mit Eigeninitiative, die mitdenken und mitentscheiden. Das erfordert eine neue Kultur und den Willen, dabei zu sein, mitzumachen, Verantwortung zu übernehmen und gehört zu werden. Das alles ist nur umzusetzen, wenn man einen Kulturwandel vorantreibt. Und den kann man nicht von oben anordnen, man muss ihn schaffen und er muss in den Menschen stattfinden.

Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn es gibt nach wie vor viele, die klassisch denken, die Angst um ihren Machtbereich haben oder Angst um ihre Position, die sie sich über Jahre auf ihrer Karriereleiter erarbeitet haben. Das erzeugt Widerstände. Und es gibt Menschen, die es bequem finden, gesagt zu bekommen, was sie machen sollen. Hier ist die Führungsebene gefordert. Sie muss Transparenz schaffen und Freiräume, in denen eine neue Kultur auch gelebt werden kann. In konventionellen Unternehmen bedeutet das häufig, bestehende Strukturen zu ersetzen.

„Es gibt nach wie vor viele, die klassisch denken, die Angst um ihren Machtbereich haben oder Angst um ihre Position, die sie sich über Jahre auf ihrer Karriereleiter erarbeitet haben. Das erzeugt Widerstände. Und es gibt Menschen, die es bequem finden, gesagt zu bekommen, was sie machen sollen. Hier ist die Führungsebene gefordert.“

Plötzlich merkt man dann, dass es Menschen gibt, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat. Mitarbeiter, die bisher business as usual gemacht haben und nicht aufgefallen sind, entwickeln mit einem Mal eine Leidenschaft für neue Themen, sind innovativ und präsentieren frische Ideen. …

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Smarte Grundversorgung

von Michael Lücke und Marko Jeftic

Die Grundversorgung mit Waren des täglichen Bedarfs ist durch das Ladensterben in vielen ländlichen und städtischen Gebieten in Gefahr. CrowdMyRegion und LOUISE, zwei vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Forschungsprojekte, entwickeln smarte Services, mit denen die Grundversorgung gesichert wird ­– selbst in Pandemie-bedingten Lockdown-Zeiten.

Zu den Stärken digitaler Technologien gehört, dass sie Vernetzungen ermöglichen, von denen alle Beteiligten profitieren können. Zwei Beispiele dafür bieten die im Technologieprogramm Smart Service Welten BMWi-geförderten Projekte CrowdMyRegion und LOUISE. Beide adressieren ein Problem, das sowohl den ländlichen Raum betrifft als auch viele Innenstädte: Immer mehr Ladengeschäfte schließen, wodurch die Wege für tägliche Besorgungen länger und umständlicher werden. In ländlichen Gebieten schließen viele Ladengeschäfte, da ihnen durch den Wegzug junger Menschen Kunden fehlen. In den Städten haben Ladengeschäfte vor allem mit dem der Konkurrenz des Onlinehandels sowie mit einer Verdichtung des Einzelhandels auf immer weniger Handelsketten zu kämpfen. Gab es 2002 noch rund 420.000 Einzelhandelsunternehmen, waren es 2018 nicht einmal mehr 340.000[1].

Die Nöte des Einzelhandels lassen sich mit weiteren Zahlen belegen: Im Jahr 2000 flossen noch 38 Prozent des privaten Konsums in den Einzelhandel. 2019 war der Anteil auf 32 Prozent gefallen. Durch die Coronavirus-Epidemie wird der Anteil weiter sinken, zumal der Online-Handel zu den Gewinnern der Krise gehört. Zu erwarten ist daher, dass der Einzelhandel auch in den kommenden Jahren nicht in mehr neue Flächen oder gar neue Ladengeschäfte investieren wird. Wie schon in den vergangenen zehn Jahren dürften die bestimmenden Themen im Einzelhandel auch künftig der Ausbau von E-Business sowie der Attraktivitätsverlust der Innenstädte sein.

Was aber können Ladengeschäfte und betroffene Gemeinden tun? Einem populären Bild zufolge gleicht die Digitalisierung einer Zahncreme, die sich nicht mehr in die Tube zurückdrücken lässt. Am sinnvollsten ist es somit, die Digitalisierung zu nutzen, um mit ihrer Hilfe die Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern und durch digitale Services die Attraktivität der Angebote in den Innenstädten zu steigern. Eben solche Lösungen entstehen in den Projekten CrowdMyRegion und LOUISE.

CrowdMyRegion – das Mitbringnetzwerk

Im Projekt CrowdMyRegion wurde ein App-basiertes Mitbringnetzwerk entwickelt, das ganz auf den ländlichen Raum zugeschnitten ist. Es beruht auf der Idee, dass es ökologischer, ökonomischer und auch sozialer ist, Waren mitzubringen, statt sie auszuliefern. Gerade im ländlichen Raum sind viele Pendler sowie Gewerbetreibende mit freien Ladekapazitäten unterwegs. CrowdMyRegion macht diese Kapazitäten nutzbar. Das dafür entwickelte System besteht aus einem Online-Portal, dessen Dienste bequem per App abrufbar sind.

Geschäfte aus der Region können sich auf dem Online-Portal registrieren und Waren aus ihrem Sortiment auf dem Online-Marktplatz platzieren. Händler werden dabei mit einem Einrichtungsassistenten unterstützt. Kunden haben die Möglichkeit, über die Eingabe ihrer Postleitzahl rasch zu sehen, welche Anbieter aus ihrer Region bereits teilnehmen. Mit der von CrowdMyRegion entwickelten Marktfee.app können sie die gewünschten Waren online bestellen und bargeldlos bezahlen. Die App erlaubt es den Kunden zu wählen, ob sie die Waren zu einem bestimmten Zeitpunkt selbst abholen möchten bzw. ob ein Freund oder Bekannter sie abholt. Zudem besteht die Möglichkeit, sich die Bestellung von einem Fahrer mitbringen zu lassen, der ohnehin die Strecke fährt. Die Fahrer haben sich dafür vorab registriert und erhalten eine entsprechende Anfrage.

Hier geht es zum Video des Projekts…

Die bislang gemachten Erfahrungen zeigen, dass mit Marktfee.app von CrowdMyRegion vor allem kleinere Händler gestärkt werden, die durch den Mitbringdienst ihren Kundenkreis erweitern können. Zudem profitieren vor allem all jene von dem smarten Service, die nicht täglich selbst in umliegende Orte fahren können, weil sie beispielsweise kein eigenes Auto haben oder aufgrund von Alter und Krankheit nicht mehr selbst fahren. Da die Waren bargeldlos bezahlt und kontaktfrei abgestellt werden können, ist Marktfee.app auch ein gutes Instrument, um die Grundversorgung sicherzustellen und zugleich der Ausbreitung des Coronavirus vorzubeugen.

LOUISE – smarte Lieferservices für den lokalen Handel

Auf die veränderten Bedingungen unter Corona eingestellt, hat sich auch das BMWi-geförderte Projekt LOUISE. Es bietet den COVID-19-Risikogruppen einen Einkaufsservice an und ermöglicht ihnen so, zu Hause zu bleiben. Ab einem Bestellwert von etwa 30 Euro können unter einer Telefon-Hotline Waren der Grundversorgung (Lebensmittel, Hygiene- und Putzartikel) bestellt und kontaktfrei geliefert werden. Eingebettet ist dieser Service in das Logistik-Netzwerk für den Handel in der Modellstadt Bottrop, das das Projekt LOUISE aufbaut. Kern des Netzwerks ist eine Plattform, die private Haushalte, stationäre Einzelhändler und Dienstleister sowie Logistikanbieter miteinander verknüpft.

Geschäfte in Bottrop können ihre Waren und Dienstleistungen über die Plattform anbieten. Die Kunden erhalten so die Möglichkeit, diese Angebote jederzeit online zu bestellen. Der Clou von LOUISE sind die zahlreichen Wahlmöglichkeiten der Lieferung. So wurden unter anderem in verschiedenen Stadtteilen an Orten wie Tankstellen oder Kiosken „LOUISE-Points“ geschaffen, an denen Lieferungen abgeholt werden können. Rund um die Uhr geöffnet sind die LOUISE-Paketschränke am Bottroper Hauptbahnhof und am Eigener Markt.

LOUISE bietet sich aber auch für Dienstleistungen an. Wer beispielsweise einen Schuh reparieren möchte, sucht sich über die Plattform einen entsprechenden Anbieter heraus. Der Schuh muss jedoch nicht selbst ins Geschäft gebracht werden, das erledigt ein Abholservice. Ist der Schuh repariert, kann er über den Service auch wieder zurückgebracht werden. Durch die zusätzlichen, digital gestützten Lieferservices werden Handel und Dienstleistung in Bottrop gestärkt und so die Attraktivität der Innenstadt erhalten und verbessert.

Über die Autoren

Diplom-Logistiker Michael Lücke ist Senior Engineer mit Schwerpunkt Supply Chain Operations am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, das Teil des Projektverbunds von LOUISE ist. Marko Jeftic, Wirtschaftsingenieur mit Fokus auf Entrepreneurship, ist Geschäftsführer der ciconia Software GmbH aus dem Konsortium des Projekts CrowdMyRegion. Die Projekte LOUISE und CrowdMyRegion werden im Rahmen des Technologieprogramms Smart Service Welten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Weitere Informationen unter:
https://www.digitale-technologien.de/DT/Redaktion/DE/Textbausteine/SmartServiceWeltenMarginalspalten/Wohnen_Leben/SSWII_Projekt_crowdmyregion_Video.html

[1] Quelle: Statista, https://de.statista.com/themen/136/einzelhandel-in-deutschland/, fußend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes – auch die weiteren Zahlen sind von dort entnommen

Aktuelle Studie: Deutsche Aufsichtsräte werden aktiver und diverser

Fast ein Drittel (31 Prozent) der DAX-Aufsichtsräte führen regelmäßig Strategieworkshops zu Zukunftsthemen durch und nehmen damit eine aktivere Rolle für das Unternehmen ein. Zudem ist eine Diversifizierung der Gremien zu beobachten. Seit dem Jahr 2010 ist die Frauenquote in DAX-Aufsichtsräten von 14,4 Prozent auf 36,5 Prozent (2019) gestiegen. Im gleichen Zeitraum nahm der Anteil ausländischer Aufsichtsratsmitglieder von 12,6 auf 20,8 Prozent zu. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie, die Peter Ruhwedel, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Instituts für Effizienzprüfung, mit Unterstützung der Brainloop AG, einem führenden Anbieter sicherer Cloud-Lösungen für Modern Governance, durchführte. Die Auswertung basiert auf einer Analyse der für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlichten Informationen zu den Aufsichtsräten der DAX-Unternehmen.

Aufsichtsräte sind zunehmend strategisch tätig

27,6 Prozent der DAX-Aufsichtsräte verfügen über einen ständigen Strategieausschuss. 31 Prozent führen regelmäßig Strategieworkshops teils über mehrere Tage durch, bei denen tiefgehende strategische Diskussion unabhängig von der Tagesagenda geführt werden können. Ausschüsse für einzelne Kernthemen wie Digitalisierung (17,2 Prozent) und Nachhaltigkeit (6,9 Prozent) bilden noch die Ausnahme. Jedoch gewinnen solche Expertenkomitees in der Praxis an Bedeutung. Die neuen Anforderungen an Aufsichtsratsmitglieder zeigen sich auch in der Besetzung: Knapp ein Viertel der DAX-Aufsichtsräte (24,1 Prozent) stellen inzwischen eine Kompetenzmatrix bereit, auf deren Basis externe Adressaten die individuellen Kompetenzfelder eines jeden Aufsichtsratsmitglieds erkennen können. Zwei Drittel der Unternehmen (66,7 Prozent) begründen einen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung.

„Nicht wenige Aufsichtsratsmitglieder verstehen sich heute noch immer eher als Interessenvertreter denn als Mitglied in einem High Performance Board, das als Ergänzung und Gegengewicht zum Vorstand einen hohen Leistungsanspruch an sich und seine Mitglieder haben sollte. Doch immer häufiger stellen Gremien sich die Frage, wie die Teamleistung gesteigert und welchen Beitrag jedes einzelne Aufsichtsratsmitglied zur Teamleistung haben sollte. Der Schlüssel hierfür liegt in systematischen Nachfolge- und Besetzungsprozessen sowie einer regelmäßigen und kritischen Selbstbeurteilung“, rät Prof. Dr. Peter Ruhwedel, der Aufsichtsräte seit vielen Jahren bei der Evaluierung und Weiterentwicklung unterstützt.

„Unternehmen stehen aktuell vor langfristigen Herausforderungen wie der Digitalisierung und unmittelbar zu bewältigenden Problemen durch die Corona-Pandemie. In vielen Fällen werden strategische Neuausrichtungen unvermeidbar sein, sie können aber auch neue Chancen bedeuten. Der Aufsichtsrat nimmt dabei heute eine wesentlich aktivere und gestaltende Rolle ein. Als führender Premium-Anbieter von hochsicheren Cloud-Lösungen zur Gremienkommunikation und den Austausch hochvertraulicher Dokumente unterstützen wir bei Brainloop Aufsichtsräte dabei, diese Aufgaben zu meistern und ihre Unternehmen in die Zukunft zu führen“, sagt Arne Petersen, Vorstand & Chief Commercial Officer der Brainloop AG.

Diversity: positive Entwicklung mit Verbesserungspotential

Mit einer Frauenquote von 36,5 Prozent und einem Anteil internationaler Aufsichtsratsmitglieder von 20,8 Prozent sind die Gremien heute wesentlich diverser besetzt als noch vor wenigen Jahren. Doch es gibt immer noch Handlungsbedarf. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass Frauen bei der Leitung von Ausschüssen mit 13,3 Prozent noch immer stark unterrepräsentiert sind. Mit dem Aufsichtsrat von Henkel hat nur ein einziger eine weibliche Vorsitzende. Trotz der bereits erreichten Verbesserungen – im Schnitt erreichen DAX-Unternehmen einen Diversitätsindex von 0,58 – sind weitere Maßnahmen nötig, um die Diversität der Gremien weiter auszubauen. Die Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft ist ein Grund, warum beispielsweise der Anteil internationaler Aufsichtsratsmitglieder gesteigert werden sollte. Drei DAX-Unternehmen haben ihre Aufsichtsräte allerdings noch immer ohne ein ausländisches Mitglied besetzt. Der Altersdurchschnitt der untersuchten Gremien beträgt 58 Jahre. Unter allen DAX-Unternehmen gibt es nur neun Aufsichtsratsmitglieder, die unter 40 Jahre alt sind, dagegen sind 31 Mitglieder über 70. Vor dem Hintergrund der digitalen Transformation sollte auch ein stärkerer Fokus auf die Altersdiversität gelegt werden.

Vergütung von Aufsichtsratsarbeit

Im DAX herrscht eine breite Spreizung der Bezüge von Aufsichtsratsmitgliedern. Beim jüngsten Mitglied des Index Delivery Hero liegt die durchschnittliche Vergütung ohne Berücksichtigung des Aufsichtsratsvorsitzenden bei 22.400 Euro, bei der Deutschen Bank bei 274.300 Euro. Rechnerisch erhalten die BASF-Aufsichtsratsmitglieder (16.403 Euro) pro Sitzung fast das Zehnfache der Mitglieder im Delivery Hero-Aufsichtsrat (1.769 Euro). Auch bei den Aufsichtsratsvorsitzenden bewegen sich die Bezüge in einem weiten Spektrum von Merck mit 97.750 Euro bis zu VW mit 925.500 Euro.

Weitere Informationen unter:
www.brainloop.com

Drei Datenstrategie-Trends für 2021

Otto Neuer, VP Sales bei Denodo, identifiziert in seinem Gastbeitrag drei Trends für 2021, die Unternehmen bei der Optimierung von Datenflüssen und ihrer Business Intelligence unterstützen können. Dazu gehören KI-gestützte Data Fabrics, Cloud-Integration und die Monetarisierung von Daten

2020 stellte viele Unternehmen unverhofft vor neue Herausforderungen: Wie passe ich meine IT-Infrastruktur dem Wandel hin zu Remote-Working an? Wie versorge ich Mitarbeiter mit allen notwendigen Informationen? Wie optimiere ich den Datenfluss, um in ungewissen Zeiten die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen? Und: wie jongliere ich die Unmengen an Daten, die für eine prospektive Form der Analytics erforderlich sind? Otto Neuer, Regional VP Sales bei Denodo, identifiziert drei Trends für 2021, die Abhilfe schaffen.

  1. Verbreitung der KI-gestützten Data-Fabric

Durch die Pandemie wurde deutlicher denn je, dass die Bereitstellung von Informationen für das Business maßgeblich beschleunigt werden muss. Mit herkömmlichen Verfahren zur Datenintegration lässt sich dies aber oftmals nicht mehr bewerkstelligen. Die Integration neuer Datenquellen in heterogene Infrastrukturen wird zunehmend komplex und es dauert schlichtweg zu lange, bis den Datenkonsumenten neue Abfragen bereitgestellt werden können. Vor diesem Hintergrund wenden sich immer mehr Unternehmen von traditionellen Daten-Architekturen ab und setzen auf agilere Formen zur Datenintegration, wie etwa jene der Logical Data-Fabric. Dieses Konzept steht für eine nahtlose Datenintegration in heterogenen Umgebungen sowie die schnelle Bereitstellung von Informationen für das Business.

Dieser Trend wird sich in 2021 konsolidieren und immer mehr Organisationen werden eine ganzheitliche Datenstrategie verfolgen. Insbesondere das Konzept der Data-Fabric wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Diese agilen Architekturen ermöglichen einen zuverlässigen Echtzeit-Datenfluss ohne physische Replikation der Daten. Außerdem wird sich die Implementierung von KI-Technologien in der Data-Fabric weiter etablieren, um für mehr Automatisierung insbesondere in den Bereichen Data-Discovery, Performance-Optimierung und Workload-Management zu sorgen.

  1. Cloud-Integration statt Cloud-Migration

Die meisten Unternehmen befinden sich mittlerweile schon in der Cloud-Migrationsphase: Mehr als 60 Prozent der Organisationen nutzen die Cloud und 25 Prozent verfolgen gar einen Cloud-First-Ansatz, so eine aktuelle Studie von Denodo. Im Rahmen der Covid-19 Pandemie hat sich dieser Trend noch weiter verstärkt und viele Unternehmen haben die Vorteile von Cloud-Computing erkannt. Bisher lag der Fokus hierbei auf der Migration von Daten in die Cloud. Dieser Ansatz verspricht zwar Erfolg, kann aber zu sogenannten „Technischen Schulden“ führen – also negativen Konsequenzen aufgrund von unzureichender technischer Umsetzung von Software – denn die neuen Systeme werden oftmals nur sehr locker an die bestehende IT-Infrastruktur angedockt.

In 2021 verschiebt sich der Fokus von der reinen Migration, hin zu einer vollumfänglichen Integration der Cloud in die Datenstrategie. Vorbei sind die Zeiten, in denen versucht wurde, alle Daten physisch an einem Ort zu konsolidieren: Dies erscheint vor dem Hintergrund der schieren Menge und Heterogenität der Daten als nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr versprechen moderne Architekturen wie das logische Data-Warehouse oder die Logical Data-Fabric eine nahtlose Integration aller Unternehmensdaten ohne physische Replikation. Komplexe Zugriffsberechtigungen können zentral sowie sicher gemanagt und dem Business die Daten in Echtzeit zur Analyse bereitgestellt werden.

  1. Monetarisierung von Daten

Die bestmögliche Daten-Nutzung für Advanced-Analytics zur Ableitung strategischer Handlungsempfehlungen hat für die meisten Organisationen bereits eine hohe Priorität. Hierfür wird in die Modernisierung von Datenarchitekturen investiert, um die Datenkonsumenten aus dem Business mit den benötigten Datensets zu versorgen.

Im Jahr 2020 hat uns die Pandemie vor Augen geführt, wie wichtig der schnelle Zugang zu akkuraten und vollständigen Daten ist, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Viele große Unternehmen verfügen daher bereits über wertvolle Daten-Services. In 2021 werden wir beobachten, dass immer mehr Unternehmen ihre Data-Services bereitstellen sowie auf der anderen Seite 3rd-party Daten-Services in die eigenen Analytics mit einzubeziehen.

So können heute beispielsweise bereits Geolokalisierungs-Daten von Telekommunikationsunternehmen bezogen werden, Finanzunternehmen bieten Informationen zur Bewertung von Finanzanlagen an und Unternehmen im Immobiliensektor verkaufen Statistiken zum Wohnungsmarkt. Dieser Trend der Monetarisierung von Daten wird sich in 2021 auch auf andere Industrien und Sektoren ausweiten. Technologisch gesehen wird deshalb der Bedarf an Data-as-a-Service-Tools, wie zum Beispiel GraphQL, Datenvirtualisierung oder API Management-Tools, ansteigen.

Weitere Informationen unter
https://denodo.com

Nachhaltige Logistik fördert den Erfolg

Im Interview erläutert Andreas Koch, Head of Standard Solutions bei SSI Schäfer, wie wirtschaftliche und nachhaltige Unternehmensziele im Rahmen von Logistikprojekten erfolgreich in Einklang gebracht werden.

Herr Koch, was verstehen Sie unter einer nachhaltigen Intralogistik?

SSI Schäfer verfolgt einen sehr nachhaltigen und effizienten Lösungsansatz. Die Entwicklung branchenspezifischer Lösungen ist der erste Schritt, bevor wir als zweiten Schritt Produkte entwickeln oder aktualisieren. Je nach Kundenwunsch kann die Lösung ein einzelnes Produkt, Systemkomponenten oder ein komplettes Logistikzentrum einschließlich Lagerverwaltungssoftware, Kundenservice und Abfallwirtschaft sein. Aus einer Hand und durch die Herstellung der meisten unserer Produkte innerhalb der Gruppe ist es unsere Mission, ein langfristiger Partner zu sein. Gemeinsam mit unseren Kunden verfolgen wir ihr eigenes wirtschaftliches und nachhaltiges Ziel.

Welche Rolle spielen dabei die Themen Energieverbrauch und Ressourcenschonung?

Wir arbeiten in der Intralogistik seit langem an energieeffizienten Lösungen. Ein Beispiel dafür ist die Nutzung von Power Caps als autonome Energiequelle. Diese Technologie impliziert die Möglichkeit der Energierückgewinnung z.B. der Bremsenergie von Lagerfahrzeugen und die gleichzeitige Speicherung und Nutzung der zurückgewonnenen Energie.

Entscheidend für den CO2-Fußabdruck von Intralogistikprojekten ist jedoch ein ganzheitlicher Blick auf den Energieverbrauch. Ganzheitlich bedeutet, dass alle Bereiche des Bauens, der Technik und des Betriebs gemeinsam bewertet werden. Um eine optimale Gesamtenergiebilanz zu erreichen, räumen wir der Vermeidung unnötiger Energie innerhalb des Betriebs und über den gesamten Lebenszyklus deshalb höchste Priorität ein. Für die Nachhaltigkeit muss neben der Erfassung des betrieblichen Energieverbrauchs auch der Energieverbrauch in der Produktion, dem Service und der Modernisierung (Retrofit) bewertet werden. Der wichtigste Aspekt beim Thema Nachhaltigkeit von Intralogistiklösungen ist die Langlebigkeit und damit eine möglichst hohe Nutzungsdauer von Anlagen. Wir setzen bei der Systemgestaltung auf ein abgestimmtes Layout und ein ausgewogenes Verhältnis von Leistungsanforderungen, Flexibilität und Langlebigkeit. Dazu nutzen wir verschiedene Ansätze, um dieses Ziel entlang unserer breiten Produktpalette und Systeme zu erreichen. Diese reichen von energieeffizienten automatisierten Lagersystemen und ergonomischen Arbeitsplätzen bis hin zu Mehrwegbehältern und vorausschauender Wartung.

„Der wichtigste Aspekt beim Thema Nachhaltigkeit von Intralogistiklösungen ist die Langlebigkeit und damit eine möglichst hohe Nutzungsdauer von Anlagen.“

Andreas Koch

Beim schonenden Umgang mit Ressourcen spielt auch der Flächenverbrauch eine wichtige Rolle. Welche Lagerlösungen bieten hier die größtmögliche Nachhaltigkeit?

Durch die möglichst effiziente Nutzung vorhandener oder potenzieller Lagerflächen und die entsprechende Anpassung der Materialflüsse werden Ressourcen und Energie eingespart. Unser Unternehmen bietet eine breite Palette von Lösungen für die Integration von Lagersystemen vom Wareneingang über die Kommissionierung bis hin zum Versand. Eine nachhaltige Intralogistik entsteht durch die sinnvolle Kombination von vertikalen und horizontalen automatischen und manuellen Lösungskomponenten zu einer kompakten Lösung mit effizienten Materialflüssen.


Im Kundenservice übersetzt SSI Schäfer das Thema Nachhaltigkeit durch Aktivitäten zur Ressourcenschonung, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung der CO2-Emissionen.
© SSI SCHÄFER, iStock.com/Theerapong28

Die Optimierung der Lagerfläche ist nicht nur für die Nachhaltigkeit beim Bau eines neuen Systems entscheidend, sondern auch für eine bestehende Infrastruktur. Präventive und reaktive Servicedienstleistungen sind gleichermaßen entscheidend für die Systemverfügbarkeit und die Optimierung interner Materialflüsse während des Betriebs. So sorgt ein erweiterter Support, zum Beispiel über ein multifunktionales, mobiles Echtzeit-Videokommunikationssystem, für die effiziente Fehlerbehebung und Reparaturen für höchste Systemverfügbarkeit und geringe Ausfallzeiten von Systemen durch schnelle Reaktionszeiten. Ein weiterer Punkt, um potenzielle Flächen effizient und nachhaltig zu nutzen, ist die Modernisierung und Nachrüstung. So verlängern wir die Lebensdauer von Systemen und halten sie zukunftssicher.

Wie sieht ein optimaler Kundenservice im Sinne der Nachhaltigkeit aus?

Im Kundenservice übersetzen wir das Thema Nachhaltigkeit durch Aktivitäten zur Ressourcenschonung, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung der CO2-Emissionen. Predictive Maintenance – also die vorausschauende Wartung – ermöglicht die Implementierung einer nachhaltigen Wartungsstrategie mit vorausschauenden und kundenindividuell planbaren Serviceintervallen. Diese ergeben sich aus der Erfassung, Analyse und Auswertung systemspezifischer Daten. So wird die Wartung nicht eher durchgeführt, bis sie tatsächlich benötigt wird. Dies verhindert den unnötigen Austausch von Produkten und Komponenten, die einwandfrei funktionieren. Außerdem wird die Zahl der Serviceanrufe und Servicefahrten reduziert, was erheblich zur Ressourcenschonung und Verringerung der CO2-Emissionen beiträgt.

Der Boom des Onlinehandels wurde durch die Corona-Pandemie weiter verstärkt. Wie lassen sich nachhaltige Prozesse und die schnelle Lieferfähigkeit von Produkten umsetzen?

Moderne Lagerverwaltungssoftware stellt sich auf den Spitzenbedarf ein und unterstützt das Sparpotential zur Reduktion der Aufwände für die Erledigung von Aufträgen.
© Cecilie_Arcurs via Getty Images

In der gegenwärtigen globalen Coronavirus-Pandemie nimmt die Verfügbarkeit von Gütern eine ganz andere Bedeutung an. Die Erwartungen der Verbraucher an die Verfügbarkeit und Lieferung stellen für Logistiker eine große Herausforderung dar. Die Produkte müssen bis zum gewünschten Datum und mit kürzesten Lieferzeiten an die Haustür oder an gewünschten Abholstellen verfügbar sein, einschließlich kostenloser und bequemer Rücksendemöglichkeit. Übersetzt in die Logistik und internen Materialflüsse eines Unternehmens bedeuten diese Anforderungen möglichst 100% Lieferfähigkeit, kürzeste Zykluszeiten sowie Transparenz über sämtliche Prozessschritte im Lager und in der gesamten Lieferkette. Eine logische Konsequenz ist die Notwendigkeit eines Netzwerks zwischen Geschäftsprozessen und dem Lager.

Vor diesem Hintergrund investieren die Betreiber zunehmend in automatisierte Logistiksysteme, von denen sie vor allem eine Steigerung ihrer Kapazität, Produktivität und Qualität erwarten, um die Anforderungen bestmöglich meistern zu können. Eine hohe Verfügbarkeit dieser technischen Systeme ist entscheidend für den Erfolg. Um dies zu gewährleisten, sind Kundenservice und Wartung so wichtig und eng mit der Digitalisierung verbunden. Permanente Vernetzung und globale Kommunikation führen zu riesigen Datenpools. Diese Daten und insbesondere die gezielte Analyse der Daten sind für die Verbesserung von Prozessen und Geschäftsmodellen in Logistik und Intralogistik unerlässlich.

Wie bewerten Sie diesbezüglich das Thema Künstliche Intelligenz (KI) für die Intralogistik?

Künstliche Intelligenz bestimmt die Gegenwart und die Zukunft unserer Branche. Algorithmen, hohe Rechenleistung und das exponentielle Wachstum von Daten, die verarbeitet werden müssen, bilden die Grundlage der KI. Damit haben wir die Möglichkeit, riesige Datenmengen und Informationen zu verarbeiten.

Durch den Einsatz von KI-Technologien können sich Betreiber von Warenlagern nicht nur von der Konkurrenz abheben, sondern auch ihre Renditen steigern. Eine intelligente Analyse der Datenmengen, die in allen Phasen der Lieferkette entstehen, ermöglicht es, bisher unbekannte Zusammenhänge zu erkennen, realistische Szenarien für die nahe Zukunft zu entwickeln und Lieferketten wesentlich agiler und weniger störanfällig zu gestalten. Heute werden KI-Technologien bereits in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Das sind oft noch isolierte Lösungen, aber der Trend geht eindeutig zur Integration.

Weiterführende Informationen:
SSI Schäfer Gruppe

Zentrale Pressestelle SSI Schäfer Deutschland

Melanie Kämpf / Senior Global Communications Manager / Global Marketing

Mobil +49 151 12 11 32 25 / Tel. Office +49 2735 70-252 / Melanie.Kaempf@ssi-schaefer.com

Annika Nolte / Junior Project Manager Customer Relationship & PR / Global Marketing

Tel. Office +49 2735 70-9683 / Annika.Nolte@ssi-schaefer.com

Europa braucht Digitale Bauhäuser

Dies ist ein Gastbeitrag von Dr. Kim Lauenroth

Im Jahr 2019 haben wir 100 Jahre Bauhaus gefeiert. Für einen Menschen sind 100 Jahre eine Ewigkeit. Daher sind die Meinungen über das Bauhaus und sein Erbe mittlerweile recht vielfältig. Es gibt zahlreiche Bücher und Streitschriften, die das Bauhaus von verschiedenen Seiten beleuchten und sein Erbe diskutieren. Bloß kein neues Bauhaus gründen, so ließe es sich im Extrem zusammenfassen. Es entsteht der Eindruck, dass das Bauhaus zwar ein wichtiger Teil der Geschichte ist, aber mehr auch nicht.

Im Bitkom haben wir im Rahmen unserer Arbeiten am Digital-Design-Manifest einen eigenen Zugang zum Bauhaus gefunden. Unser wesentliches Fazit ist, dass das Bauhaus mehr ist, als Geschichte. Die Motivation für seine Entstehung, seine Ideen und Ideale liefern eine Blaupause für den gerade erst beginnenden digitalen Wandel in Deutschland.

Bis vor wenigen Wochen haben wir uns mit unserer Idee der Neugründung Digitaler Bauhäuser vor dem Hintergrund der kritischen Diskussion ziemlich allein auf weiter Flur gefühlt. Bis auf einmal, für alle vollkommen unerwartet, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen von einem europäischen Bauhaus sprach. Zwar in einem etwas anderen Kontext, aber immerhin. Die Idee, neue Bauhäuser zu gründen, ist vielleicht doch nicht so abwegig.

Wir haben den Impuls von Frau von der Leyen zum Anlass für eine intensive Diskussionsrunde genommen. Unser Fazit daraus ist, dass wir mit Blick auf die Digitalisierung genau an der gleichen Stelle stehen, wie das Gestaltungswesen vor der Gründung des Bauhaues. Wir spüren an vielen Stellen ein nahezu gestörtes Verhältnis zur Digitalisierung. Es scheint für mich nur zwei Extreme zu geben: die Verweigerer und die Enthusiasten. Dazwischen ist wenig Raum. Genauso denke ich, dass die heutigen Gestalter*innen gar nicht oder nur unzureichend mit Blick auf die neuen technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen ausgebildet werden.

Es geht also gar nicht um einen neuen Bauhausstil oder das Heraufbeschwören vermeintlicher Gestaltungsideale, die mit dem Bauhaus verbunden werden. Der Bezug zur heutigen Zeit geht viel tiefer. Die heutigen Herausforderungen sind vergleichbar, wenn nicht sogar größer, als die Herausforderungen vor 100 Jahren. Wir müssen daher am gleichen Punkt ansetzen, wie die Bauhäusler damals.

Digital braucht Gestaltung und Ingenieurswesen

Die Grundidee des Bauhauses, dass Gestalter*innen die Materialien und den grundsätzlichen Herstellungsprozess beherrschen, reicht für die Digitalisierung nicht. Unsere Idee vom Digitalen Bauhaus ist nicht nur eine Hochschule für Gestaltung, sondern eine Hochschule für Gestaltung und Ingenieurwesen der Digitalisierung. Warum beides? Weil Digital sich als Material anders verhält, als andere Materialien mit denen wir heute arbeiten. Zudem brauchen wir neue Professionen, die sich diesem Material verschreiben. Insbesondere die Entwicklung von Software als wesentlicher Teil der Digitalisierung bringt andere Herausforderungen mit sich und zeigt andere Wirkmechanismen auf, als es bei der Entwicklung von industriellen Massenprodukten der Fall ist.

Einen zentralen Aspekt möchte ich exemplarisch herausgreifen: Im Gegensatz zu einem Massenprodukt, lässt sich Software während des gesamten Entstehungsprozesses in allen Facetten anpassen und verändern. Wir sind es sogar gewohnt, dass vermeintlich fertige Software fortlaufend durch Updates angepasst wird. Diese besondere Eigenschaft von Software unterscheidet die Digitalisierung von allen anderen Prozessen, die wir bisher kennen und bedingt, dass Gestalter*innen und Ingenieur*innen kontinuierlich zusammenarbeiten müssen. Was läge daher näher, als beide gemeinsam auszubilden, um so ein starkes Fundament für eine spätere Zusammenarbeit zu legen?

Bauen, Material und Entwürfe: Drei Fächer als Basis

Damit die Idee greifbarer wird, muss sie konkreter werden. Wie kann ein neues Digitales Bauhaus aussehen und konkreter, wie sieht ein Studium an einem solchen Bauhaus aus? Zunächst braucht es eine gemeinsame Basis beider Disziplinen. Inspiriert durch das Bauhaus nenne ich sie: Baulehre, Materialkunde und Entwurfslehre:

  • Baulehre: Im Kern des Bauhauses standen der Bau und das Bauen. Genauso steht im Zentrum eines Digitalen Bauhauses der Bau digitaler Lösungen oder Systeme. Digitale Gestalter*innen und Ingenieur*innen müssen den Bauprozess digitaler Lösungen in seiner Gänze begreifen. Nur so können sie ihren Platz im Prozess verstehen und auch die Komplexität beherrschen, die im Digitalen steckt.
  • Materialkunde: Digitale Materialkunde klingt schon als Begriff wie ein Widerspruch. Aber genau das ist er nicht. Unser Verhältnis zur Digitalisierung ist durch ihre vermeintliche Abstraktheit geprägt. Diese Abstraktheit ist aber eine Illusion, denn Digital kann durchaus als Material verstanden werden und dann wird es gestalt- und formbar. Das Wissen um seine Fähigkeiten und Grenzen ist von größter Bedeutung, denn nur mit diesem Wissen können die Potenziale der Digitalisierung wirklich ausgeschöpft werden.
  • Entwurfslehre: Entwürfe sind Denkwerkzeuge für Ideen, genauso wie Noten ein Musikstück, oder ein Bauplan ein Gebäude beschreiben. Die Techniken des Entwurfes, das heißt Beschreibungsmittel, Pläne oder Konzepte für Form, Funktion und Qualität digitaler Lösungen sind daher grundlegende Werkzeuge. Am Entwurf müssen vielfältige Fragestellungen der Digitalisierung diskutiert werden, beispielsweise Fragen des Nutzens, des Mehrwerts, aber auch des Datenschutzes, der Ethik und der Notwendigkeit.

Durch das gemeinsame Studium dieser Fächer erhalten Gestalter*innen und Ingenieur*innen eine starke Basis für die Zusammenarbeit. Denn beide arbeiten gemeinsam im Bauprozess und müssen über die Entwürfe und die eingesetzten Materialien diskutieren und kommunizieren.

Nun aber zu den Spezifika: Gestalter*innen der Digitalisierung studieren neben den gemeinsamen Fächern die Gestaltungslehre. Sie betrachtet die vielfältigen Ebenen der Gestaltung digitaler Lösungen, angefangen bei der detaillierten Nutzerinteraktion bis hinauf zu den komplexen Strukturen digitaler Ökosysteme. Darüber hinaus gehören Methoden und Techniken sowie Qualitäten der Gestaltung auf den Lehrplan.

Ingenieur*innen der Digitalisierung studieren neben den gemeinsamen Fächern Konstruktions- und Realisierungslehre. Konstruktionslehre befasst sich mit den verschiedenen Ebenen der Konstruktion digitaler Lösungen. Angefangen bei einzelnen Softwarebestandteilen bis hin zur technischen Struktur digitaler Systeme und Netzwerke. Darüber hinaus sollen Methoden und Techniken, sowie Qualitäten der Konstruktion gelehrt werden. Realisierungslehre umfasst das Programmieren von Software, aber auch den Umgang mit Endgeräten. Im Vordergrund stehen dabei nicht Programmiersprachen, sondern die Methoden und Techniken, sowie Qualitäten der Realisierung.

Das Bauhaus als Blaupause

Am Bauhaus haben Meister*innen ihrer Fächer eine neue Generation an Gestaltern *innen hervorgebracht. Für deren Produkte und Gebäude ist Deutschland in der ganzen Welt berühmt. Das Bauhaus ist jedoch mehr als ein historisches Erbe. Seine Ideen und Ideale sind aktueller denn je und bieten uns eine Blaupause für ein neues Hochschulmodell der Digitalisierung. Die Zeit drängt und ich hoffe, dass viele Menschen unsere Idee aufgreifen und in Deutschland und ganz Europa Hochschulen für Gestaltung und Ingenieurwesen der Digitalisierung gründen.

Vita

Dr. Kim Lauenroth ist einer der Autoren des Bitkom Digital-Design-Manifests und Lenkungsausschussvorsitzender für den Kompetenzbereich Software des Bitkom. Beim IT-Dienstleister adesso leitet er das Competence Center Requirements Engineering.

Weitere Informationen unter:
https://www.digital-design-manifest.de/

Krisenfeste Unternehmenssteuerung: Neue Konzepte für turbulente Zeiten

Dies ist ein Gastbeitrag von Tim Lindemann

„The greatest danger in times of turbulence is not the turbulence; it is to act with yesterday’s logic!“

Tim Lindemann ist Lead Advisor Digital Transformation bei der Board Deutschland GmbH

Dieser derzeit häufig zitierte Ausspruch stammt von Peter Ferdinand Drucker, einem US-amerikanischem Ökonom mit österreichischen Wurzeln. Er gilt als Pionier der modernen Management-Lehre und war bereits in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts aktiv.

Dass diese Aussage immer noch aktuell ist, zeigt sich in der derzeitigen Krise. Ein „weiter wie bisher“ ist unmöglich. Die Unternehmen sind mit Herausforderungen konfrontiert, an die vor einem Jahr niemand denken konnte. Der gewohnte Regelbetrieb funktioniert auf einmal nicht mehr. Um das Unternehmen jetzt und in Zukunft auf Kurs zu halten, müssen die Unternehmenslenker neue, flexible Lösungen finden.

Digitale Transformation als Schlüssel

Basis für agile Unternehmenssteuerung ist die viel diskutierte digitale Transformation und die durch die Digitalisierung der Prozesse gewonnen Daten. Jene Daten machen es möglich, ganz neue Ansätze zu finden und diese in Szenarien durchzuspielen. Damit können die Unternehmen tatsächlich mit der von Peter Drucker geforderten ‚neuen Logik‘ die aktuellen, turbulenten Herausforderungen angehen. Gerade in den dynamischen Zeiten, in denen wir heute leben, ist es essenziell, dass Unternehmen Veränderungen und Signale des Marktes schnell erkennen. Sie müssen deren Auswirkungen abschätzen und auf Basis fundierter Informationen handeln. Um den Nutzen für die Unternehmenssteuerung zu maximieren, müssen Entscheidungsprozesse auf den verschiedenen Ebenen – strategisch, taktisch, operativ – sorgfältig miteinander verzahnt werden. Transparente und faktenbasierte Entscheidungen in allen Fachbereichen innerhalb des zur Verfügung stehenden Zeitrahmens sind maßgeblich für den Erfolg und die Zukunft von Unternehmen.

Der Einsatz geeigneter Technologie ist ein bedeutender Erfolgsfaktor bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Moderne Plattformen, die Planung und Prognose mit Analytik und Simulationsmöglichkeiten verbinden, geben dem Management die erforderlichen Werkzeuge an die Hand, um handlungsfähig zu bleiben. Die Plattformen ermöglichen es, detaillierte Einblicke in wichtige Einflussgrößen wie z. B. Liquidität, aktueller Absatz oder laufende Produktionskosten zu gewinnen. Darauf aufbauend bieten sie die Möglichkeit, verschiedene mögliche Szenarien durchzuspielen und deren Auswirkungen zu bewerten.

Start small – Think big

Die Vorteile sind einleuchtend, doch viele Unternehmen stellen sich die Frage: Wie und wo kann ich starten, um ein solches Projekt umzusetzen? Ian Webster, Finance Strategy Manager bei dem britischen Unternehmen L&Q Housing, hat in seinem Unternehmen die Entscheidungsfindungsplattform des Softwareherstellers Board International eingeführt. Er rät: „Bevor Sie mit der Implementierung einer solchen Plattform starten, gilt es zu verstehen, wo interne Veränderungen erforderlich sind, um den Einführungsprozess zu beginnen.“

Das bedeutet, dass Unternehmen zunächst ihre aktuelle Prozesslandschaft prüfen sollten. Wo gibt es Systembrüche? Wo können Prozesse in Abteilungen verbessert und verschlankt werden? In diesen Bereichen können Unternehmen schon im Vorfeld hohes Potenzial heben. Hier startet das Projektteam den Einführungsprozess der neuen Plattform und entwickelt sie dann Schritt für Schritt im Unternehmen weiter. Die Praxis zeigt, dass nach den ersten positiven Erfahrungen schnell weitere Bereiche ihr Interesse anmelden. Neue Geschäftseinheiten, Produkte und Märkte lassen sich in jeder Phase kontrolliert hinzuzufügen. Am Ende dieses Prozesses steht im Idealfall die Integrierte Business-Planung, die den Unternehmen höchsten Mehrwert bietet und eine perfekte Grundlage für fundierte Entscheidungen in der Unternehmenssteuerung darstellt.

Ein Predictive Forecast liefert unter Anwendung von Co-Varianten (externe Faktoren wie bspw. Temperatur oder Promotion) verschiedene saisonale Verläufe

Das geeignetste Szenario auswählen

Eine wichtige Funktion der eingesetzten Plattform ist es, einen Single Point of Truth zu schaffen. Die Daten aus Vorsystemen wie SAP und anderen internen und externen Quellen müssen zu einem akkuraten und aktuellen Datenbestand zusammengeführt werden, auf dem alle Planungs- und Analyseaktivitäten ausgeführt werden. Eine gute Plattform bietet zudem Funktionen wie zeitgleiche Dateneingabe, Validierungsregeln, Workflow-Steuerung, rollenbasierte Sicherheit, Kommentierung und Self-Service-Analysen. So gewährleistet das System korrekte Ergebnisse und hohe Effizienz während des gesamten Analyse- und Planungsprozesses.

Zeitreihenanalysen erlauben Rückschlüsse auf die Vergangenheit und ermöglichen daraus abgeleitete Prognosen für die Zukunft. Bekannte arithmetische Modelle für die Erstellung von Zukunftsszenarien sind z. B. ARIMA oder Holt-Winters. Funktionen wie Szenariomodellierung und Simulation werden zunehmend durch moderne Technologien gestützt. Künstliche Intelligenz (KI) oder Maschinelles Lernen (ML) erkennen den besten Algorithmus, der auf eine Zeitreihe angewendet werden kann, und lernen aus dem, was in der Vergangenheit passiert ist. So unterstützen KI und ML den Anwender, aussagekräftige Szenarien zu erstellen und zu bewerten.

Ändern sich wichtige Treiber wie Wechselkurse, Rohstoff- oder Lieferantenpreise oder gibt es Probleme in der Supply Chain, können die Auswirkungen in den Szenarien simuliert werden. Auf diese Weise können Unternehmen schnell und angemessen auf neue Situationen reagieren und besser durch die Krisen manövrieren. Zahlreiche Unternehmen, darunter Euronics, bestätigen, dass die frühzeitige und umfassende Implementierung digitaler Planungs- und Analyse-Lösungen ihnen seit Beginn der Krise einen enormen Wettbewerbsvorteil beschert hat. Datenbasierte Entscheidungsfindung, inspiriert durch verschiedene Simulationsmodelle, haben sie in die Lage versetzt, besser und zielgerichteter auf die Herausforderungen der Pandemie zu reagieren.

Krisenfest in die Zukunft

Für Unternehmen ist es erfolgskritisch, dass sie die Erkenntnisse aus Analysen in die kurz-, mittel- und langfristige Planung übertragen. Durch die Verknüpfung von Planung und Analyse werden die Erkenntnisse operationalisierbar und bestmöglich genutzt. So können die Verantwortlichen das Unternehmen erfolgreich steuern – mit neuen Konzepten in turbulenten Zeiten.

Weitere Informationen unter:
www.board.com/de

Mobiles Arbeiten – so denkt die Chefetage!

von Armin Müller

Mobiles Arbeiten ist die neue Normalität ­ – was ändert sich für die Führungsebene?

Das Thema ‘Arbeitswelt der Zukunft’ ist wirklich nicht neu: Wirtschaft und Technologie diskutieren darüber bereits seit über zehn Jahren. Jetzt haben wir das Jahr 2020, und die Praxis hat sämtliche Vorhersagen und Prognosen faktisch überholt. Die Ironie ist, dass die Arbeitswelt der Zukunft mit keinerlei revolutionärer Neuheit eingetreten ist. Mobiles Arbeiten gibt es schon seit Jahren, aber das Umfeld hat sich verändert – und zwar für immer.

Endlich ist es Realität, wenn auch unglücklicherweise durch eine Pandemie: Arbeit ist nicht mehr gleich Büropräsenz. Damit stellt sich die Frage: Kann das Konzept verteilt arbeitender Mitarbeiter – deren Arbeitsort unwesentlich ist, wirklich funktionieren? Ein Großteil der Unternehmen sah sich in den letzten sechs Monaten dazu gezwungen, seine Mitarbeiter ins Home Office zu schicken. Dies war für viele ein Weckruf. Warum? Weil es tatsächlich funktioniert hat. Einige, wie zum Beispiel die Silicon Valley-Giganten twitter, Google und facebook, planen ihre Mitarbeiter langfristig von zuhause arbeiten zu lassen. Auch VMware folgt diesem Ansatz und es funktioniert erstaunlich gut. In großen deutschen Unternehmen, wie O₂ und BMW setzt sich der Trend Arbeitszeiten und Arbeitsort zu flexibilisieren, fort, dementsprechend leer sind die bestehenden Bürogebäude. Folglich wird jetzt nicht mehr von ‘Home Office’ oder ‘Büro’ gesprochen, sondern von ortsunabhängigem Arbeiten – ein Ansatz, der sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter funktioniert, indem Produktivität an Ergebnissen gemessen wird und nicht daran, ob man sich in Sichtweite eines Vorgesetzten befindet.

Kontrolle ist gut – Vertrauen ist besser

Unternehmen, die ihren Mitarbeitern ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen wollen, fragen sich: Wie kann man sich um verteilte Mitarbeiter kümmern und mit ihnen in Kontakt bleiben, wenn diese oft und für unbestimmte Zeit nicht im Büro vor Ort sind? Tatsächlich hat eine aktuelle Studie von VMware und Vanson Bourne ergeben, dass 40% der befragten Entscheidungsträger in Deutschland befürchten, dass ihr Team nicht konzentriert bei der Arbeit bleibt, wenn es remote arbeitet. Dies deutet auf mangelndes Vertrauen in die Mitarbeiter hin, eine der großen Hürden für mobile Arbeitsplatzkonzepte. Zur Schaffung eines Umfelds des gegenseitigen Vertrauens sollten Führungskräfte jedoch weniger auf Überwachung und Kontrolle setzen, sondern ihre Mitarbeiter – wenn möglich – laufen lassen und ihnen den nötigen Freiraum geben. Eine Studie von JLL zeigt, dass Vertrauen den wichtigsten Faktor für das Engagement von Mitarbeitern darstellt. In einem vertrauensvollen Umfeld sind Mitarbeiter ganz von allein engagierter bei der Arbeit – ohne, dass Kontroll- oder Überwachungsmechanismen notwendig sind. Aus diesem Grund sollte das Management Selbständigkeit fördern und Vertrauen aufbauen und nicht an der Aufrichtigkeit der Angestellten im Home Office zweifeln.

Schritt für Schritt zu ortsunabhängigem Arbeiten

Das Jahr 2020 stellt Unternehmen weltweit vor große Herausforderungen: diese sehen für alle im Großen und Ganzen gleich aus, jedoch gibt es keinen einheitlichen Ansatz. Jede Branche, jedes Geschäftsmodell, jede Organisationsstruktur ist unterschiedlich und benötigt ein maßgeschneidertes Modell, damit ortsunabhängiges Arbeiten auf lange Sicht funktioniert – strategisch und praktisch.  Bestimmte Aufgaben wie das Bedienen einer Maschine, die Betreuung von Patienten oder die Leitung eines Restaurants, erfordern physische Anwesenheit. Aber es gibt auch zahlreiche Tätigkeiten, die keinen festen physischen Standort im traditionellen Sinne erfordern. Diese Umstellung ist keine leichte Aufgabe, daher sollten Unternehmen Schritt für Schritt vorgehen. Positiv zu vermerken ist, dass Technologie nicht länger als Hindernis für mobiles Arbeiten betrachtet wird. Nur jeder dritte Befragte der Vanson Bourne Studie ist der Meinung, dass die IT nicht gut dafür ausgerüstet ist Remote-Arbeit im Unternehmen zu unterstützen und zu verwalten.


Über Armin Müller

Armin Müller ist seit September 2018 Vice President & Country Manager Germany bei VMware. In dieser Position trägt er die Gesamtverantwortung für VMware in Deutschland sowie für die lokale Unternehmensstrategie. Ziel ist es, gemeinsam mit Technologiepartnern aus dem VMware-Ökosystem Kunden auf dem Weg der digitalen Transformation zu begleiten und mit Lösungen aus den Bereichen Rechenzentrum, Cloud, Mobility, Netzwerk und Security zu unterstützen.


Anforderungen an das Management

Um das Organisationsmodell den neuen Gegebenheiten anzupassen, müssen zunächst bestehende Strukturen und traditionelle Hierarchien aufgebrochen werden. Dies sollte von der Führungsebene mitgetragen werden, doch mehr als ein Viertel der Befragten ist der Meinung, dass die bestehende Management-Kultur mobiles Arbeiten erschwert. Das Management muss umdenken und in vielen Fällen lernen zu akzeptieren, dass Produktivität nicht mit der im Büro verbrachten Zeit gleichzusetzen ist. Natürlich funktioniert das nicht ohne Spannungen, was zu unerfreulichen Geschichten Mitarbeiter-Überwachung führt. Die Videokonferenzsoftware Zoom bietet beispielsweise eine „Attention Tracking“ Funktion, über die der Host einer Videokonferenz die privaten Chats der Teilnehmer mitlesen oder überprüfen kann, ob das entsprechende Fenster wirklich geöffnet wurde. Zudem verzeichnet ein Start-up, das ein Programm zur Bildschirmüberwachung entwickelt hat einen massiven Anstieg der Nachfrage. Eine bemerkenswerte Entwicklung, da eine digitale Totalüberwachung der Mitarbeiter in Deutschland aufgrund der Persönlichkeitsrechte verboten ist.

Tatsächlich fühlt sich mehr als die Hälfte der Befragten zunehmend unter Druck, außerhalb der normalen Arbeitszeiten online zu sein, wenn sie von zuhause arbeiten. Aus diesem Grund wird eine neue Arbeitsetikette, wie zum Beispiel keine E-Mails nach 18 Uhr abends erforderlich sein, um Wohlbefinden und Work-Life-Balance der Mitarbeiter zu gewährleisten. Dies zu ermöglichen, fällt vor allem in den Aufgabenbereich des mittleren Managements. Als Vermittler zwischen dem Top-Management und den Mitarbeiten muss es die vorgegebenen Unternehmensziele mit den Anforderungen des Personals abgleichen und auf eine Linie bringen. Es liegt also an den leitenden Angestellten, individuell auf Mitarbeiter und ihre Bedürfnisse, wie z.B. die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie einzugehen.

Potential für Innovation und Recruiting nutzen

Als nächsten Schritt müssen Unternehmen das Potential des ortsunabhängigen Arbeitens nutzen und ausbauen. Der Produktivitäts-Output ist ein entscheidendes Kriterium für die Chefetage und ein wichtiger Treiber für Veränderungen: Entscheidungsträger sehen eine positive Auswirkung auf das Produktivitätsniveau, Mitarbeiter berichten von verbesserten persönlichen Beziehungen zu ihren Kollegen und, dass sie sich in Videokonferenzen stärker zu Wort melden. Mit den richtigen Tools, Kollaborationsplattformen und Managementstrukturen fühlen sich die Mitarbeiter einbezogen, produktiv und ermutigt ihre Meinung zu äußern.  

Sogar das Recruiting – konfrontiert mit schwierigen Marktbedingungen und virtueller Personalsuche –sieht neue Chancen: Führungskräfte können leichter rekrutiert werden, dies gilt insbesondere für die Einstellung berufstätiger Eltern und Angehöriger von Minderheiten. Da die Suche nach Talenten nicht mehr regional beschränkt ist, besteht die Möglichkeit, dass Unternehmen die Gesellschaft hinsichtlich Vielfalt und Integration besser widerspiegeln. Erstaunlicherweise stimmt ein Großteil der Befragten der Studie zu, dass innovative Ideen jetzt häufiger von verschiedensten Stellen innerhalb des Unternehmens kommen als früher. Wo doch Innovation traditionell stets mit persönlichen Gruppen-Brainstormings verbunden war.

Zeitgemäße Definition von Arbeit

Der dritte und vielleicht wichtigste Schritt besteht darin die vorherrschenden Vorstellungen von Remote- und Vollzeitarbeit zu überdenken. Für viele wird es – oder gibt es bereits – keinen zentralen Ort mehr, der das Unternehmen zusammenhält und von dem die Mitarbeiter überhaupt „remote“ sein können. Mit der Erfahrung mehrfacher Lockdowns wird deutlich, dass sich Mitarbeiter nicht mehr über die Zugehörigkeit zu einem Standort definieren. Ein zentralisiertes Modell um seiner selbst willen ist überholt. Ob zu Hause, im Büro, unterwegs oder mal so, mal so – die Arbeit der Zukunft sollte nicht mehr als „remote“, sondern als verteilt oder ortsunabhängig betrachtet werden. Ein Unternehmen ist kein Objekt, sondern ein Kollektiv, das einerseits auf dem Output und harter Arbeit, andererseits auf dem individuellen Wohlbefinden jedes einzelnen Individuums aufbaut. Dieses menschliche Element der Arbeit ist stärker in den Vordergrund gerückt: Wir haben unsere CEOs in ihren Wohnzimmern gesehen und die Familienmitglieder unserer Kollegen im Hintergrund der Video-Calls kennengelernt.

Jetzt ist es an der Zeit, die geschäftlichen und persönlichen Auswirkungen der dezentralisierten Arbeitsstruktur neu zu bewerten. Bis ein Umdenken in den Köpfen aller Manager und Mitarbeiter tatsächlich stattgefunden hat, ist es noch ein weiter Weg. Es müssen individuelle, flexible Arbeitsmodelle und gegenseitiges Vertrauen geschaffen werden, damit Organisationen in einer neu definierten Arbeitsumgebung weiterhin erfolgreich bestehen können. Zusammen mit einer geeigneten digitalen Grundlage und IT-Infrastruktur, über die Mitarbeiter von sämtlichen mobilen Geräten aus auf die benötigten Anwendungen sicher zugreifen können, sind Unternehmen gut für die Arbeitswelt der Zukunft gerüstet.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.vmware.com/de.html.

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So viel Elektroschrott produzieren Deutschlands Haushalte

Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken gehören elektronische Produkte, doch wenn die Menschen ihre neuen Smartphones, Fernseher und Computer erhalten, werden „alte“ Modelle zweifellos zum wachsenden Problem des Elektroschrotts beitragen.

Kommunikation im Homeoffice

Autor: Stuart Jackson

So lassen sich Chats und Videokonferenzen während der COVID-19-Pandemie und darüber hinaus sichern

Aufstehen, frühstücken und dann den sehr kurzen Arbeitsweg an den eigenen Schreibtisch auf sich nehmen – so beginnt aktuell der Arbeitstag vieler Menschen. Für sie ist das Homeoffice seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie zur neuen Normalität geworden. Laut einer Umfrage des ifo Instituts aus dem April setzen 75 Prozent der deutschen Unternehmen verstärkt auf das Homeoffice. Dies hat innerhalb vieler Organisationen zu Schwierigkeiten geführt, da ein persönlicher Austausch mit Kollegen nicht möglich ist. Als Ersatz nutzen Unternehmen nun vermehrt Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams oder andere Kollaborationstools für Chats sowie Videokonferenzen. Folglich verzeichnet Zoom ein starkes Kundenwachstum: Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Anzahl der Abonnenten um 458 Prozent erhöht. Unternehmen verlassen sich auf diese Kommunikationstools, um ihre Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Die Wahrung der IT-Sicherheit ist wichtiger denn je. Regelmäßig berichten die Medien über neue erfolgreiche und folgenschwere Cyberangriffe auf Unternehmen. Das heißt, zu sicher können sich Unternehmen online nicht sein. Auch bei vermeintlich sicheren Anwendungen sind häufig Schwachstellen zu finden. Empfehlenswert ist es deshalb, als Unternehmen für zusätzliche Sicherheit zu sorgen. Doch wie lässt sie sich bei Kommunikationstools erreichen?

Containerisierung ist grundlegend

Wenn es darum geht, die IT-Sicherheit und den Datenschutz zu verbessern, ohne das Benutzererlebnis der Mitarbeiter zu verschlechtern, gibt es verschiedene Lösungsansätze. Einer hiervon ist BlackBerry Dynamics der auf Containerisierung setzt. Zur Erklärung: Auf den Endgeräten der Mitarbeiter wird eine abgesicherte Box, der Container, platziert und in ihr das jeweilige Kommunikationstool bereitgestellt. Dadurch können Mitarbeiter ungestört weiter kommunizieren und zusammenarbeiten, sind jedoch durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen geschützt. IT-Teams haben mehr Kontrolle über die Plattform, wenn sie sich in einem Container befindet. Gleichzeitig sind sie in der Lage, Einstellungen noch individueller den Anforderungen und Wünschen des einzelnen Benutzers anzupassen.

Mehrere Sicherheitsmaßnahmen sind vorhanden

Um aktiv Gefahren vorzubeugen, verfügen die Lösungen über mehrere Sicherheitsmaßnahmen. Ein zentrales Merkmal ist, dass der Zugang zum Kommunikationstool innerhalb des Container ein Passwort voraussetzt. Zudem ist auch die Verschlüsselung der Daten wichtig. Außerhalb eines Containers speichert ein Kommunikationstool die von ihm erstellten und empfangenen Daten lokal ab. Allerdings sind sie dort nicht bei allen Kommunikationstools verschlüsselt. Das Betriebssystem auf den Endgeräten der Mitarbeiter kann dies übernehmen. Es bietet aber nur zu bestimmten Zeiten Sicherheit – zum Beispiel, wenn ein Endgerät gesperrt ist. Im Container werden Daten dagegen jederzeit verschlüsselt gespeichert. Außerdem ist er vom Betriebssystem auf den Endgeräten der Mitarbeiter getrennt. Selbst wenn sich eine Person Zugang zu den Endgeräten verschafft, kann sie nicht auf die Daten im Container zugreifen.

Die Unterbringung der Kommunikationstools in einem Container ist auch für IT-Teams von Vorteil. Unter anderem lassen sich mit ihnen die Passwörter innerhalb eines Unternehmens managen und überprüfen, ob sie jeweils stark genug sind. Möglich ist es für IT-Teams außerdem, einzelne Funktionen abzuschalten, wie beispielsweise der Zugriff auf die Kamera und die Fotogalerie eines Mitarbeiters oder ein Login via Facebook beziehungsweise Google. Sollte es darüber hinaus einmal nötig sein, aus der Ferne Daten oder gleich die komplette Anwendung auf dem Endgerät eines Mitarbeiters zu löschen, ist das ebenfalls kein Problem.

Gefragt ist mehr als nur Sicherheit

Eine optimale Lösung bietet aber nicht nur Sicherheit, sondern sollte auch andere Funktionen innerhalb der Plattform ergänzen. Für Mitarbeiter ist die Benutzerfreundlichkeit besonders wichtig. Sie müssen täglich mit der Plattform interagieren und dies sollte für sie so einfach wie möglich sein. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Lösung zuverlässig und frei skalierbar ist. Ein weiterer Vorteil ist die Integration mit anderen Anwendungen. Wenn im Container zum Beispiel Microsoft Office zur Verfügung steht, lassen sich dort direkt und sicher Dateien bearbeiten. Abgerundet wird all das idealerweise durch eine Analysefunktion, die IT-Teams anhand von Statistiken einen Überblick darüber gibt, wie Mitarbeiter ihr Kommunikationstool im Container genau nutzen.

Homeoffice bleibt voraussichtlich beliebt

Wie es aussieht, wird die COVID-19-Pandemie noch eine Weile das gesellschaftliche Leben bestimmten. Viele Menschen bleiben vorerst im Homeoffice und sind dort weiterhin auf Kommunikationstools angewiesen. Aber auch nach der Pandemie bleibt das Homeoffice voraussichtlich beliebt. Wie eine neue Umfrage von KPMG und Harvey Nash zeigt, wollen viele Unternehmen an ihm festhalten. So gehen 43 Prozent der befragten Chief Information Officer davon aus, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter auch nach der Pandemie im Homeoffice arbeiten. Dementsprechend kommt es auch zukünftig vermehrt auf Chats und Videokonferenzen an, um sich mit Kollegen zu besprechen. Es lohnt sich deshalb, jetzt in Lösungen zu investieren, die dabei Sicherheit garantieren und durch weitere Vorteile überzeugen. Ideal ist eine Lösung, die auf Containerisierung setzt, denn sie wurde speziell für diese Aufgabe konzipiert.

Weiterführende Informationen finden Sie unter:
https://www.blackberry.com/de/de/

Über den Autor

Stuart Jackson, Senior Director of Engineering, EMEA bei BlackBerry

Daten sind das Zahlungsmittel für eine smarte Mobilität

Ohne Datenerfassung gibt es keine Smart Mobility. Trotzdem braucht es für ein intelligentes Mobilitäts-Ökosystem nicht unbedingt den „gläsernen Bürger“.

Die Liebe der Deutschen zum Automobil ist ungebremst: Rund 47,7 Millionen Pkws sind hierzulande angemeldet. Im Durchschnitt wird ein Auto nur eine Stunde am Tag gefahren, steht also 23 Stunden am Tag herum und nimmt dabei viel Platz weg. Gleichzeitig leiden die Pendler in großen Städten unter dichtem Verkehr. Wer beispielsweise in Hamburg Auto fährt, muss laut Analyse des Kartierungsdienstleisters Tomtom rund ein Drittel der Fahrzeit extra für Stau und Wartezeiten einplanen.

Diese Zahlen zeigen, wie dringend die Städte neue Mobilitätslösungen benötigen. Es geht um die Frage, wie man immer mehr Menschen schnell und möglichst ressourcenschonend durch die Citys dieser Welt bringt. Die Antwort darauf – Smart Mobility – ist allerdings weit mehr als ein Hybridbus zum Flughafen oder eine Parking-App, es geht um ein rundum vernetztes Transportsystem.

„Ganz ehrlich – warum sollte man in einem sicheren Umfeld als Verbraucher seine Daten nicht teilen,
wenn dafür im Gegenzug etwa die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln umsonst ist?“

Kai Grunwitz

Gerade in größeren Städten gibt es eine Vielzahl von Verkehrsmitteln für die persönliche Mobilität: den öffentlichen Personennahverkehr mit U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen, das eigene Fahrzeug, Taxis und Carsharing, aber auch Leihräder, Cargo-Bikes oder E-Scooter für die letzte Meile. Werden diese unterschiedlichen Verkehrsmittel anbieterübergreifend und intelligent miteinander verknüpft inklusive durchgängiger Bezahlsysteme, wird mit einem Klick die effizienteste, bequemste, sicherste und umweltschonendste Route angezeigt. Und sie lässt sich auch buchen, ohne dass ein Konto bei jedem einzelnen Anbieter notwendig ist. Algorithmen lassen dabei die aktuelle Verkehrssituationen per Echtzeit in die Berechnung einfließen, ebenso wie beispielsweise die Parkplatzsituation am Zielort.

Grundvoraussetzung ist eine datengetriebene Plattform, die standardisiert und interoperabel allen Beteiligten offensteht und Themen wie digitale Resilienz, Systemsicherheit, Datenschutz by Design und rechtlich-regulatorische Rahmenbedingungen bereits von vornherein berücksichtigt. Gleichzeitig gilt es, die „digitale Kluft“ zwischen Stadt und Land zu überwinden: Bereits erprobte, erfolgreiche Infrastrukturen und Anwendungen müssen in der Fläche umgesetzt werden, damit nicht jede Kommune das Rad für sich neu erfinden muss.

Fakt ist, ohne Datenerfassung gibt es keine Smart Mobility. Trotzdem braucht es für ein intelligentes Mobilitäts-Ökosystem nicht unbedingt den „gläsernen Bürger“. Auf der Basis von aggregierten, anonymisierten Bewegungsdaten können die Infrastrukturplanung von Städten und Gemeinden sowie alle begleitenden Services entscheidend verbessert werden. Zudem können mit digitalen Lösungen, wie Blockchain-basierten Data Wallets und „vergesslichen” IT-Systemen, individualisierte Angebote entwickelt werden, ohne dass sensible Kundendaten an Mobilitätsdienstleister übergehen oder gar persistent bei ihnen gespeichert werden.

Natürlich stellt sich die Frage, wer die Hoheit über die gewonnenen Daten hat, wie, von wem und gegebenenfalls zu welchem Preis diese genutzt werden dürfen, wie die lokale Wirtschaft und neue Geschäftsmodelle dadurch gefördert werden können oder auch wie der Bürger selbst über eigene datenbasierte Marktplätze Geld erwirtschaften kann. Mit Bewegungsdaten können beispielsweise Händler zielgerichteter auf Kunden zugehen. Wer weiß, wie häufig Konsumenten aus einer bestimmten Region in seine Gegend kommen, kann sein Sortiment aufgrund dieser Daten neu justieren, Werbung sehr viel zielgenauer ausspielen oder einen Partner mit ergänzendem Angebot mit an Bord holen.

Kommunen können dank dieser Transparenz Verkehrsflüsse intelligent steuern und die Stadtentwicklung unterstützen. Und ganz ehrlich – warum sollte man in einem sicheren Umfeld als Verbraucher seine Daten nicht teilen, wenn dafür im Gegenzug etwa die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln umsonst ist? Den Städten und Gemeinden ermöglicht ein entsprechender Daten-Pool die Finanzierung solcher Angebote.

„Soll Mobilität smart gestaltet werden, bedarf es auf jeden Fall ganzheitlicher Konzeptionen.“

Soll Mobilität smart gestaltet werden, bedarf es auf jeden Fall ganzheitlicher Konzeptionen. „Smart City“ ist der Begriff für Städte, die unter intelligentem und nachhaltigem Einsatz von Kommunikations- und Informationstechnologie ein effizientes und komfortables Lebensumfeld schaffen. Hier stehen eine gesunde Wirtschaft, der Mensch mit seinen Bedürfnissen und eine nachhaltig intakte Umwelt im Mittelpunkt.

Wie das aussehen kann, zeigt beispielsweise der japanische Industriegigant Toyota – auch in Zusammenarbeit mit NTT – mit der Woven City. In diesem gewissermaßen lebenden Testlabor werden Zukunftstrends wie autonomes Fahren und Warentransport über unterirdische Tunnel, ein umweltfreundliches Energiemanagement durch Brennstoffzellen, die aus Wasserstoff Strom erzeugen, und smarte Häuser, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Robotik das Leben der Bewohner erleichtern, auf ihre Alltagstauglichkeit erprobt. Spatenstich ist 2021, zu Beginn sollen 2.000 Menschen in die Woven City einziehen.

Schon heute weiß man, eine konsequent umgesetzte Smart-Mobility-Strategie unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der UN: Die Staatengemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Umweltbelastung durch schädliche CO2-Emissionen zu reduzieren und die Lebensqualität jedes Einzelnen spürbar zu verbessern.  

Autor:

Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Cloud: Der größte Kostenfaktor ist die fehlende Strategie

Die TREND REPORT-Redaktion sprach mit Dinko Eror, COO bei Matrix42 über die Cloud durch die Cloud und wie Unternehmen dabei die Kosten im Blick halten können.

Herr Eror, „Pay as you go“ in Cloudumgebungen und Plattformen wie AWS und Azure erhöhen die IT-Kosten nachhaltig. Welche Optimierungspotenziale gibt es?
Ich finde den Ansatz, zuerst über Kosten zu reden falsch. Stellen Sie sich vor, es wäre immer noch das 19. Jahrhundert und wir hätten alle Wassermühlen zu Hause. Ich garantiere Ihnen, die wären billiger als der Strom, den wir heute bezahlen. Aber wir wollten dieses Interview heute Morgen führen. Deswegen haben wir unsere Rasierapparate, Haartrockner oder Kaffeemaschine angeschlossen und uns keine größeren Gedanken über diese Kosten gemacht. Das ist unser Leben, das ist unser Business.

Ich bin überzeugt, modernes Business ist IT- Business. Das hat man schon vor Covid gesehen und noch mehr seitdem. Jedes Unternehmen dieser Welt wird zu einer IT-Firma, die dann entweder eine Banklizenz hat, Autos produziert oder etwas anderes.

Deswegen ist mir der Inhalt viel wichtiger als Kosten und deswegen lege ich den Fokus auf das, was Cloud wirklich bringt.

Und was bringt Cloud wirklich?
Sie gehen von „Blech“ auf Servicekosten. Sie kaufen das, was Sie brauchen, irgendeinen Service – von CPU, Storage oder Netzwerk bis hin zu ganz modernen AI-Robots, Kubernetes und Ähnliches.
Dadurch bekommen Sie Geschwindigkeit und Flexibilität nach ihren Business- Bedürfnissen und können skalieren. Wenn Sie in der Vergangenheit teuren Storage oder Server gekauft haben, konnten Sie nichts zurückgeben. Das stand dann millionenschwer in ihrem Rechenzentrum. Zusätzlich stehen Ihnen moderne Technologien über Nacht zur Verfügung, indem Sie einfach Robotik, AI oder Blockchain aus der Cloud kaufen.

Bei all den Möglichkeiten, können aber auch die Kosten schnell unübersichtlich werden, oder?
Ich habe in meiner Vergangenheit 15 Jahre für ein Outsourcing-Unternehmen gearbeitet und verantwortete 50 Rechenzentren in Europa. Dabei habe ich bemerkt, dass immer, wenn die Kunden versucht haben die Kosten zu summieren, sie oft die ganzen Prozesse, die im Hintergrund stattfinden und zusätzliche Kosten verursachen, vergessen haben.
Will man die Kosten optimieren, gibt es ein paar Sachen, auf die man achten muss. Die Datenmenge im Netz ist der größte Kostentreiber. Daher muss man sich über die Art und Weise Gedanken machen, wie man die Daten nutzt und speichert, welche Applikation man On Premises fährt und welche über die Cloud. Wenn man die weniger datenintensiven Applikationen verstärkt in die Cloud verschiebt und etwas wirklich sehr Datenintensives zunächst optimiert oder On Premises belässt, dann kann man Kosten sparen.

Ein weiterer Kostenfaktor ist unsere agile Welt. Wir wollen, dass jedem Mitarbeiter Services schnell zur Verfügung stehen. Es muss aber trotz aller Agilität sichergestellt werden, dass Anwendungen bzw. Applikationen nicht doppelt und dreifach bei Google, Amazon, und/oder Microsoft bestellt werden oder man diese bereits im eigenen Rechenzentrum hat. Zudem muss sichergestellt werden, dass nur Services aus der Cloud genutzt werden, die mit dem Business in Einklang sind.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen den Überblick über die Kosten und Services zu behalten?
Wenn Sie heute zu einem der Cloud Provider gehen, bekommen sie natürlich eine Kostenübersicht. Aber die meisten Firmen haben eine Hybrid oder eine Multi Cloud im Einsatz und hier gibt es sehr wenige Lösungen am Markt, um eine ganzheitliche Kostentransparenz zu schaffen. Cloud Expense Management und MyWorkspace sind nach meinem Verständnis die beiden einzigen Tools, die ganzheitliche Lösungen für alles bieten. Das Cloud Expense Management beinhaltet alle vertraglichen und technischen Daten und sie erhalten eine 360 Grad Kostentransparenz. Alles, was Sie dafür benötigen sind die Verträge, die Sie darin ablegen. Mir ist Stand heute nicht bekannt, dass ein anderes Tool das so ganzheitlich für Microsoft, Google und Amazon bietet. Meines Wissens nach müssen Sie von vielen anderen einzelne Konnektoren dafür kaufen. Genauso ist auch MyWorkspace die einzige Plattform, über die Sie mit einer Anmeldung alle Applikationen, die Sie brauchen, sofort bekommen. Diese Applikationen sind dann wiederum im Cloud Expense Management sichtbar. Das bedeutet, Sie haben eine einheitliche Nutzung, einheitliche Kosten und volle Transparenz über Ihre Kosten. Sie erhalten dann also nicht nur einen einheitlichen Überblick über die Kosten, sondern auch über alle Services, die genutzt werden.

Lassen sich dadurch Kosten auch vorauskalkulieren?
Ja, natürlich kann man, wie bei jedem betriebswirtschaftlichen System, die Kosten abschätzen. Sie sehen die Kosten in „real time“, und können wirklich täglich diese Kosten beobachten. Sie sehen auch, bspw. In der Vorweihnachtszeit, welche Applikationen sie verstärkt brauchen. Haben Sie zu viel für CPU, Speicher usw. ausgegeben, können sie ihre Applikation optimieren – und zwar jeden Tag.

Welchen Stellenwert nimmt dabei das Thema Monitoring der Services und Geräte ein?
Einen hohen. Es geht um die Verwaltung der Geräte, der Business- und der IT-Prozesse. Wenn diese drei Komponenten aufeinander abgestimmt sind, dann wissen Sie, wo Ihre Daten liegen. Das fängt bei Kopfhörern und der Frage, ob diese richtig lizensiert und im Asset-Management eingetragen sind an. Das wird schnell unterschätzt. Durch das Cloud Expense Management in unserem MyWorkspace bekommen Sie dabei Ordnung in den Dschungel.

Sie sagten, bei MyWorkspace meldet man sich nur einmal an und erhält Zugriff auf alle Applikationen, die man benötigt. Welche Vorteile ergeben sich daraus und wie funktioniert das?
Durch nur eine Anmeldung haben Sie Zugriff auf alle Applikationen – On und Off Premises – egal wo Sie sich befinden. In Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen ist es schwierig zu wissen, wo die Daten liegen. Doch durch MyWorkspace ist es nicht mehr wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, denn die Technik regelt das. Sie ermöglicht es, eine virtuelle Maschine zwischen On und Off Premises zu setzen. Eine technische Kleinigkeit, die alles verändert.

Solange das nicht möglich war, gab es sehr hohe Wände zwischen einem On-Premises-Rechenzentrum und der Cloud. Jetzt ist für den Anwender völlig egal, wo etwas liegt. Die Technik darunter entscheidet immer aufgrund der Performance-Daten, was für diese oder jene App besser ist, ob sie bleibt oder verschoben wird.
Das ist wie bei einem Auto: Sie müssen sich nicht den Motor anschauen und verstehen, warum es fährt, um damit ein Erlebnis zu haben. Der Endanwender will eine möglichst schnelle Datenbearbeitung und nicht lange nach Applikationen suchen, das ist sein Erlebnis. Was dabei für eine schnelle Bearbeitung der Daten sorgt, welche Daten in die Cloud geschickt werden und was so datenintensiv ist, dass es lieber im Rechenzentrum bleibt, dafür gibt es die Technik.

Was sollten Unternehmen vermeiden und welche Tücken müssen gemeistert werden?
Ich werde Ihnen eine der größten Tücken verraten. Sie liegt nicht in den Kosten. Sie liegt nicht im Netzwerk. Sie liegt im Menschlichen, Sie liegt im Persönlichen. Eine der größten Tücken ist, wenn Sie die IT-Workloads in die Cloud outsourcen, aber sich davor keine vernünftigen Gedanken darüber gemacht haben, für welche neuen IT-Themen Sie Ihre Mitarbeiter einsetzen. Denn dann werden die Leute Ihre Firma einfach verlassen. Das kann eine Zeitlang funktionieren, weil bereits die entsprechende Vorarbeit geleistet wurde und die Applikationen bereits laufen. Aber was passiert beispielsweise, wenn der Vorstand die Strategie ändern will? Da braucht man die IT. Es ist ein großer Fehler in die Cloud zu gehen, ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen, wie man dann seine IT-Leute einsetzen möchte. Sonst steht man nachher ohne da.

Weitere Informationen unter:
www.matrix42.com

Warum die Immobilienwirtschaft umdenken muss

Stefan Keller leitet die te Gruppe. Er beschreibt, warum die Immobilienwirtschaft ihren Fokus ändern muss und dabei insbesondere Nachhaltigkeit ins Kalkül ziehen sollte.

Man könnte es fast schon Neugierde nennen, mit der die Wirtschaft und die Gesellschaft derzeit auf den Immobiliensektor schauen. Die Corona-Pandemie ist auch hier nicht spurlos vorbeigezogen und hat sowohl von den bisherigen Prozessen ein wenig Staub aufgewirbelt als auch Relevanz und Bedeutung bei Gewerbeimmobilien neu verteilt. Die Krise hat offengelegt, dass die herrschenden Prozesse veraltet sind und neu gedacht werden müssen. Zwar ist es sehr wohl richtig, dass dank smarter Proptechs der digitale Wandel auch in der Immobilienbranche langsam aber sicher ankommt, aber die Grundlagen brauchen ein Update – und zwar dringend.

Die Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft gleicht einer Manufaktur. Jeder Schritt von der Akquise und Ankauf über Entwicklung, Finanzierung, Bau, Vertrieb und bis hin zur Umsetzung und zur Inbetriebnahme bildet einen unverzichtbaren und wichtigen Teil der Wertschöpfungskette nahezu jeden Immobilienprojektes. Fehlt ein Kettenglied wird der Prozess logischer Weise unterbrochen – mit immensen Folgen für Stakeholder und Partner. Hier schlummert gewaltiges Potenzial, interessante Modelle umzusetzen und Prozesse stark zu optimieren. Denn warum eigentlich jedes Projekt wieder von null beginnen, wenn sich diese Prozesse effizient standardisieren lassen?

Das Exzellenznetzwerk der Immobilienwirtschaft

In der Baubranche wird jedes Projekt nicht nur von neuem begonnen, sondern auch jedes Mal neu gedacht. Jeder Schritt braucht einen neuen Partner, eine neue Strategie, ein neues Konzept, neue Ausführungen. Anstatt eine lineare Wertschöpfungskette Schritt für Schritt abzubilden, lohnt es sich für alle Beteiligten vielmehr, ganzheitlich zu denken und aus der Kette einen direkten 360°-Grad-Ansatz zu erstellen. Bei gleichbleibenden Standards können so Immobilien flexibel an unterschiedliche Rahmenbedingungen angepasst werden.

Während manche Unternehmen bemüht sind, möglichst selbst viele Bereiche der Wertschöpfungskette selbst abzudecken, sollte sich jedoch auf professionelle Partner verlassen werden. Der Ansatz der te-Gruppe setzt genau dort an und ergänzt mit einem exzellenten Netzwerk die Prozesse durch eigene Abteilungen und kompatibles und effizientes Schnittstellenmanagement. Das Ergebnis? In Serie gedachte Immobilienprojekte, bei denen stets dieselben Partner an einem Tisch sitzen und ihre Aufgaben kompetent und zuverlässig erfüllen. Anstatt einmalig in einer Wertschöpfungskette zusammen zu arbeiten, werden die Partner Teil eines ganzen Ökosystems für die Realisierung neuer Immobilien und somit auch Teil einer neuen Stadtentwicklung.

Neben der Effizienz liegen auch große Vorteile in der Skalierbarkeit einer solchen Produktreihe. Wer Immobilienprojekten in Pipelines denkt, kann Skaleneffekte erzielen. Margen können wachsen und auch der kooperative Spielraum wächst. Für Partner entlang der Wertschöpfungskette bedeutet dies Auftragssicherheit, Planungsfreiheit und vor allem auch Halt in schwierigen Zeiten. Diese multidisziplinären Ansätze sind daher in der Lage, einen Mehrwert für die gesamte Branche zu schaffen, wenn die ganze Schlagkraft unserer industriellen Herangehensweise als konkrete Lösungen einmal manifestiert ist.

Seniorenwohn- und Pflegeimmobilien stehen besonders im Fokus

Mit diesem industriellen Ansatz möchte sich die te Gruppe vor allem auf Gewerbeimmobilien konzentrieren, die der Gesellschaft von großem Nutzen sind. Dafür tritt sie zum Beispiel auch vorrangig als Systementwickler für Seniorenwohn- und Pflegeimmobilien ein. Wer an Gewerbeimmobilien denkt, denkt meist direkt an Büroräume, doch der Bogen spannt sich viel weiter. Die Gründe, warum sich die te Gruppe auf Seniorenwohn- und Pflegeimmobilien konzentriert, liegen in der ernüchternden Realität.

Bereits heute kann der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum nicht mehr gedeckt werden. Durch die höhere Lebenserwartung und die gleichzeitig rückläufige Geburtenrate in Deutschland wird die Nachfrage auch weiterhin überproportional steigen. Laut dem Frühjahrsgutachten 2020 des ZIA, dem Zentralen Immobilien Ausschuss, klafft in 95 % aller deutschen Gemeinden eine Versorgungslücke. In den meisten davon wird sich diese in absehbarer Zeit weiter vergrößern, da der Seniorenanteil weiter zunimmt, ebenso die Pflegebedürftigkeit. Zahlreiche strukturschwache Regionen sind zudem von Abwanderungen betroffen, bei denen die älteren Menschen zurückbleiben.

Auswertungen von Statista zeigen, dass bereits seit den vergangenen zwanzig Jahren die Anzahl von Menschen mit einem Alter von über 65 Jahren kontinuierlich anwächst. Alle diese Entwicklungen müssen zu einem Umdenken in der seniorengerechten Wohnraumversorgung führen. Diese Lücke muss geschlossen werden.

Industrialisierung und Digitalisierung in volatilen Zeiten

Am Beispiel von Seniorenwohn- und Pflegeimmobilien zeigt sich nicht nur eindringlich, wie sich der demographische Wandel auf unsere Lebensbedürfnisse auswirkt, sondern auch dass die Schere zwischen Bedarf und Bestand mitunter viel zu groß ist. Auch hier kann eine effiziente Prozesssteuerung helfen, wichtige Immobilienprojekte für die Gesellschaft auch schneller umzusetzen, ohne auf Qualität zu verzichten.

Auch die Digitalisierung ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Fokuspunkt für die Zukunft. Nicht nur, dass sich mit den digitalen Innovationen auch die Bedürfnisse der Menschen entsprechend anpassen – man denke nur an Energiekonzepte oder Smart Cities -, die Digitalisierung liefert auch die Möglichkeit, eine Vielzahl von Prozessen zu automatisieren und zum Beispiel Routineaufgaben zu übernehmen. Es ist begrüßenswert, dass sich durch Prop- und Fintechs neue Finanzierungswege, Bauwesen und Prozessoptimierungen durchsetzen lassen. Wichtig ist nur, dass sich die Branche diesbezüglich auch neuen Ideen öffnet und bisherige Muster aufbricht.

Der Bedarf an hochfunktionalen, kostenbewusst erstellten Geschäfts- und Pflegeimmobilien wird auch weiterhin stetig wachsen. Um diesem Bedarf intelligent, nachhaltig und vor allem kostensensitiv befriedigen zu können, ist eine radikale Modernisierung der gesamten Immobilienwertschöpfungskette nötig. Die Branche muss umdenken und standardisierte Prozesse schaffen, um wirkungsfähiger zu werden. In schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, seine Ressourcen gut zu planen und kostenbewusst zu arbeiten. Insofern kann ein industrieller Ansatz Unternehmen natürlich hervorragend dabei unterstützen, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Über den Autoren

Stefan Keller entwickelt seit 20 Jahren Finanzierungslösungen im industriellen Maßstab und ist Mitbegründer eines Unternehmens, das sich auf die Vermietung großer Technologieportfolios spezialisiert hat und unter anderem für DAX-Unternehmen tätig ist. Seine Unternehmensgruppe, die te Gruppe, entwickelt und realisiert derzeit zahlreiche Immobilienprojekte.

Weitere Informationen unter:
https://www.te-mgmt.com/

Proaktive App-Sec-Strategien in unwägbaren Zeiten

Gastbeitrag von Florian Thurmann

Über den Verlauf dieses Jahres hinweg standen Unternehmen bereits vor einigen Herausforderungen. Darunter die Aussicht monatelang Probleme bei der Besetzung von Stellen zu haben und die geschäftlichen Prozesse aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig nehmen Cyberangriffe zu. Firmen müssen demzufolge gewährleisten, dass die Software, die sie entwickeln und betreiben, sie vor diesen Angriffen schützt, und dass dedizierte Sicherheitsressourcen vorhanden sind. Viele Unternehmen wollen in mehr Sicherheit investieren, wissen allerdings nicht, wo sie am besten anfangen sollten.

Das ist angesichts der komplexen Aufgabe nicht überraschend. Es gibt aber einige Schritte, mit denen man schon jetzt auf Ressourcenprobleme reagieren und gleichzeitig die Effektivität von AppSec-Programmen grundlegend verbessert. Dazu zählt eine taktische Herangehensweise an die vorhandenen Kapazitäten für notwendige Sicherheitstests, die Kompetenz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ein Blick auf die Risiken innerhalb der Software-Lieferkette. Nachfolgend finden Sie einige Empfehlungen, was Firmen in Sachen vorausschauender App-Sec-Strategien berücksichtigen sollten, insbesondere in unwägbaren Zeiten wie diesen.


Maßstäbe festlegen und die Strategie reifen lassen

Machen Sie sich zunächst ein möglichst umfassendes Bild von den Sicherheitsmaßnahmen innerhalb des Unternehmens. Mit dem Building Security In Maturity Modell (BSIMM) lassen sich die aktuellen Softwaresicherheitsmaßnahmen methodisch bewerten. Das Ergebnis liefert einen objektiven Benchmark, der als Grundlage für eine Verbesserung der Softwaresicherheit dienen sollte.

BSIMM, aktuell in der 11. Auflage, dient sowohl als Fahrplan wie auch als Messlatte, wenn Firmen ihre Software Security Initiatives (kurz SSIs) erstellen oder verbessern wollen. Als Orientierung dient dabei, was andere Firmen tun und was in dieser Hinsicht branchenrelevant ist. Firmen haben beispielsweise manuelle Governance-Aktivitäten erfolgreich durch automatisierte Lösungen ersetzt. Die geschäftliche Triebfeder ist der Ruf nach höherer Geschwindigkeit. Wenn man sich wiederholende Analysen und verfahrenstechnische Anforderungen an Bots, Sensoren und andere Tools, automatisiert, kann man Prozesse besser skalieren. Das wiederum hilft, mit Engpässen und der notorischen knappen Zeit umzugehen. Die Automatisierung hat branchenübergreifend für höhere Geschwindigkeit und mehr Beweglichkeit gesorgt. Das gilt laut den Ergebnissen von BSIMM11 allerdings bei weitem nicht im selben Ausmaß für die Kontrolle und Überwachung von Sicherheitsstandards.

Eine gut durchdachte Strategie zur Risikobegrenzung

Das Aufgabengebiet von Sicherheitsexperten und Softwareentwicklern ist inzwischen sehr komplex geworden. Mit wachsenden Verantwortungsbereichen müssen sie mehr in weniger Zeit erledigen und gleichzeitig die Anwendungssicherheit gewährleisten. Entwicklungsprozesse verändern sich außerdem kontinuierlich, um Durchlaufzeiten zu reduzieren und die Agilität des Unternehmens zu verbessern. Damit das gelingt, müssen eine Vielzahl von Anforderungen erfüllt sein: 

  • Transparenz in Echtzeit darüber, welche Software und Dienste ausgeführt werden sowie über die zugehörigen Umgebungen und Konfigurationen
  • Einblick in die laufenden Software-Komponenten (z.B. Open-Source-Software, benutzte Cloud-APIs)
  • Die automatische Ausführung von mindestens den minimal erforderlichen Tests zur Schwachstellenerkennung mit jeder Version; nachverfolgen der Ergebnisse in einem Bug-Tracking-System
  • Speichern betrieblicher Daten für aussagekräftige Sicherheitsanalysen über den gesamten Wertstrom hinweg
  • Rückverfolgbarkeit der laufenden Dienste bis zu den Repositories und genau dem Team, das sie erstellt hat
  • Es Engineering-Teams ermöglichen, Sicherheitsmängel so früh wie möglich im Lebenszyklus zu beheben
  • Aktualisieren von Netzwerk-, Host-, Container- oder Application-Layer-Konfigurationen mittels Orchestrierung
  • Automatisches ungültig erklären und die Rotation sensibler Assets (Anmeldeinformationen/Schlüsselmaterial) in einer Bereitstellung
  • Automatisches Failover/Rollback bei funktionierenden Assets oder bekanntermaßen gut funktionierenden Konfigurationen/Builds.

Das ist die Realität, in der Unternehmen Software entwickeln und/oder nutzen. Wir beobachten einen wachsenden Trend zur Automatisierung bei der Integration von Tools wie GitLab für die Versionskontrolle, Jenkins bei der Continuous Integration (CI), Jira für die Fehlerverfolgung und Docker für die Container-Integration in Werkzeugketten. Diese Tools schaffen eine zusammenhängende, automatisierte Umgebung. Sie erlaubt es einem Unternehmen, qualitativ hochwertige Innovationen schneller auf den Markt zu bringen und sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren.

Die Entwicklungsgeschwindigkeit nimmt weiter zu. Das gilt auch für die Häufigkeit der Bereitstellungen. Diese vielfältigen dynamischen Workflows müssen zwangsläufig um Sicherheitstests ergänzt werden. Integrierte, automatisierte Sicherheitstests werden dabei zunehmend wichtiger.

Der Innovationsdruck darf allerdings nicht dazu führen, dass Unternehmen sich aus ihrer Verantwortung für Sicherheit und Risikobegrenzung zurückziehen. Managed Security Testing liefert die wichtigsten Überlegungen zu Personen, Prozessen und Technologien. Erkenntnisse, die Unternehmen dabei unterstützen, das gewünschte Innovationstempo beizubehalten, ohne bei der Sicherheit Kompromisse einzugehen. Geeignete Managed Security Testing-Lösungen kehren die Beziehung zwischen Mensch und Automatisierung um. Menschen fungieren in einem ansonsten maschinengesteuerten Prozess gewissermaßen als „Mikro-Services“ und nicht wie in der traditionellen Sichtweise, in der Automatisierung einen menschlichen Prozess verstärkt oder ergänzt.

Unternehmen gewinnen dadurch die notwendige Flexibilität zum Testen der Anwendungssicherheit, und handeln gleichzeitig finanziell verantwortlich. Gezahlt wird nur, was man wirklich braucht. Firmen greifen je nach ihrem Bedarf auf Cybersicherheits-Ressourcen zu, etwa bei Engpässen der Testkapazitäten. So lässt sich mehr Transparenz, Flexibilität und Qualität zu vorhersehbaren Kosten schaffen. Gleichzeitig liefert das Verfahren die erforderlichen Daten, um Risiken effizient und effektiv zu beheben.

Eine Open Source-Managementstrategie implementieren

Open Source Software (OSS) ist in wachsendem Ausmaß zu einem wesentlichen Baustein nahezu jeder modernen Softwareanwendung in unterschiedlichen Branchen geworden. Die Nachfrage, Open Source-Codekomponenten und -Bibliotheken zu identifizieren, nachzuverfolgen und zu verwalten hat exponentiell zugenommen. Wer Open Source verantwortungsvoll nutzen will, der muss sich um die Identifikation von Lizenzen ebenso kümmern wie um das Patchen bekannter Schwachstellen und Richtlinien, um das Problem veralteter und nicht mehr unterstützter Open Source-Pakete zu adressieren.  Die Verwendung von Open-Source-Software an sich ist nicht das Problem, zumal die Wiederverwendung zu den Best Practices der Softwareentwicklung zählt. Was Unternehmen hingegen gefährdet, ist die Nutzung nicht gepatchter OSS.

Der 2020 Open Source Security and Risk Analysis (OSSRA) Bericht liefert dazu einiges an Zahlenmaterial. Leider brauchen Unternehmen immer noch viel zu lange, um bekannte Schwachstellen zu beheben. Beispielsweise wurde 2020, sechs Jahre nach der ersten öffentlichen Bekanntgabe, die Heartbleed Sicherheitslücke erstmals in keiner der geprüften kommerziellen Software mehr gefunden (die die Grundlage des OSSRA-Berichts bilden).

Bemerkenswert ist, dass 91 % der untersuchten Codebases Komponenten enthalten, die seit mehr als vier Jahren veraltet sind oder bei denen in den letzten zwei Jahren keinerlei Entwicklungstätigkeit zu verzeichnen war. Die Folge: Diese Komponenten sind einem höheren Risiko von Sicherheitslücken und Exploits ausgesetzt. Das Durchschnittsalter der in den geprüften Codebasen gefundenen Schwachstellen liegt bei etwas weniger als 4 ½ Jahren. Der Prozentsatz an Schwachstellen, die älter als 10 Jahre sind, betrug 19 %, und die älteste gefundene Schwachstelle war stolze 22 Jahre alt. Es liegt auf der Hand, dass wir alle (als Nutzer von Open Source) bei der Abwehr von Cyberangriffen Nachholbedarf haben.

Um dem Ganzen ein wenig mehr Kontext zu geben: 99 % der für den Bericht analysierten Codebasen enthielten Open-Source-Software, 75 % davon wies mindestens eine Schwachstelle und 49 % hochriskante Schwachstellen auf. Um das Sicherheitsrisiko in einer Open-Source-Codebasis zu senken, muss man genau wissen, welche Software verwendet wird und welche Exploits sich auf die Schwachstellen auswirken könnten. Eine populäre Methode, sich diese Transparenz zu verschaffen sind umfassende Stücklisten vom betreffenden Lieferanten. Diese Listen werden auch als „Build List“, „Software-Stückliste“ oder „SBOM“ bezeichnet. Die SBOM sollte allerdings nicht nur alle Open-Source-Komponenten verzeichnen, sondern auch die verwendeten Versionen, den jeweiligen Download-Ort für jedes Projekt und sämtliche Abhängigkeiten, die Bibliotheken, die der Code aufruft, und die Bibliotheken, mit denen diese Abhängigkeiten verknüpft sind.

Moderne Anwendungen enthalten durchweg eine Fülle von Open Source-Komponenten und beschwören damit eine Reihe von möglichen Problemen mit Sicherheit, Lizenzierung oder auch der Codequalität heraus. Irgendwann, wenn eine Open-Source-Komponente älter wird (mit neu entdeckten Schwachstellen in der Codebasis), wird sie mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr funktionieren – oder anderweitig eine Codebasis öffnen, die sich wiederum ausnutzen lässt. Um die von älteren Open-Source-Komponenten ausgehenden Risiken zu bewältigen, braucht man entsprechende Richtlinien. Sonst läuft man in eine Reihe möglicher Probleme mit Cyber-Assets, die zu 100 % von Software abhängig sind.

Unternehmen profitieren in vielerlei Hinsicht von klar definierten Prozessen und Richtlinien. Etwa, wenn es darum geht, Open-Source-Komponenten und -Bibliotheken zu verwalten, Qualitäts-, Sicherheits- und Lizenzrisiken bei Open Source zu senken und die Open-Source-Codebasis kontinuierlich auf Schwachstellen, Upgrades und den allgemeinen Zustand hin zu überwachen. Klare Richtlinien bei der Einführung und Dokumentation neuer Open-Source-Komponenten tragen dazu bei, zu kontrollieren, was in die Codebasis einfließt und ob das den Unternehmensrichtlinien entspricht.

Die Verbesserung der Softwaresicherheit ist eine Reise. Wenn es um Software- und Applikationssicherheit geht, gibt es kein letztendliches Ziel. Entscheidend ist es, Assets präzise zu verwalten und zu überwachen sowie Transparenz über die Software-Lieferkette zu haben. Es existiert eine Reihe von Strategien, um ein solches Sicherheitsprogramm und damit den Datenschutz voranzubringen. Diese Strategien funktionieren. Und zwar unabhängig von Unternehmensgröße, Branche, aktuellem Status des Programms oder zur Verfügung stehenden Budgets.

Florian Thurmann, EMEA Technical Director bei Synopsys

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Smarte Vending-Konzepte

Digital und selbsterklärend: So überzeugen automatische Verkaufs-Konzepte

1887 gab es den ersten Automaten in Deutschland. Heute, mehr als 130 Jahre später, erleben Verkaufs- oder Vending-Automaten ihren vierten Frühling. In Zeiten, in denen wir persönlichen Kontakt einschränken, erobert der automatische Konsum neue Geschäftsfelder. Welche Optionen bietet der sogenannte “unattended retail”?

Weit vor Internet und Onlinehandel konnten Menschen an Automaten bereits vielfältige Produkte kaufen – außerhalb von Geschäftszeiten und an unterschiedlichsten Orten. Im Kleinen war der Vendingautomat der erste “Amazon Go” – 24/7 an 365 Tagen im Jahr zum vollautomatischen Spontan-Einkauf verfügbar.

Mit individuellem Branding, digitalen Displays und technischer Finesse schafft er im 21. Jahrhundert den Spagat zwischen Retro-Style und futuristischen Store-Konzepten. Optisch erinnern die Vending-Automaten oft an die bunten Slot-Automaten in der Spielhalle. Auch technologisch haben Vending-Automaten viele Parallelen zu Glücksspielautomaten.“

Verkaufsautomaten in Zahlen

Aktuell dient ein Großteil der Automaten in Deutschland der Ausgabe von Essen und Getränken. Mehr als 12,6 Millionen einzelne Verkäufe pro Tag gab es in diesem Bereich in 2019.

Natürlich stehen auch in der Vendingbranche die Themen Umweltschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit oben auf der Agenda. Unternehmen arbeiten aktiv an umwelt- und ressourcenschonenden Lösungen.

Der Großteil der Getränke- und Verpflegungsautomaten steht heute in Betrieben. Automaten-Dienstleister, Industrie und Kunden sind hier seit jeher auf Effizienz und Nachhaltigkeit bedacht. Anfallender Abfall durch (Um-)Verpackungen und Einwegbecher wird über den Dienstleister, den Kunden und die dualen Systeme zurück in den Wertstoff-Kreislauf geführt.

Heißgetränke werden bereits zu 2/3 der konsumierten Getränke im kundeneigenen Gefäß ausgegeben. Das kann eine gebrandete Mehrweglösung sein oder der Porzellanbecher des Mitarbeiters. Heißgetränke-Automaten verfügen über einen Becher-Sensor (ugs. Becher-Stopp-Taste). Dieser erkennt, wenn ein mitgebrachter Becher eingestellt wird und verhindert die Ausgabe eines Einwegbechers.

Überall dort, wo aus hygienischen oder arbeitssicherheitsrechtlichen Aspekten nur eine Einweglösung möglich ist, werden immer mehr Papier- statt Plastikbecher ausgegeben

Vendingautomaten bieten eine Reihe von Vorzügen für jeglichen Produktverkauf. Quelle: BDV e. V

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Automaten-Gastronomie in der Betriebsversorgung

80 % der Automaten stehen in Unternehmen und versorgen die Mitarbeiter mit Kaffee, Tee, Kaltgetränken, Snacks oder vollwertigen Mahlzeiten. Derzeit entstehen in größeren Bürogebäuden Micro-Markets – automatisierte Mini-Supermärkte: Sie verkaufen über digital kontrollierte Kühlschränke, Automaten und Regale Food- und Non-Food Artikel.

Auch Catering-Unternehmen in Unternehmen setzen vermehrt auf Automaten, um trotz schwankender Mitarbeiterzahlen und strengen Hygienekonzepte die Versorgung zu sichern. Automaten sichern zuverlässig und kosteneffizient die Mitarbeiterversorgung. Der Verkauf erfolgt häufig kontaktlos und strenge Hygieneregeln werden eingehalten.

Spontane Käufe im Public Vending

Rund 20 % der Automaten stehen heute im „Public-Vending“, z. B. in Krankenhäusern, Hotels, auf Bahnhöfen, Flughäfen oder (halb)öffentlichen Plätzen. Der regionale Verkauf aus Automaten steigt stetig. Vor allem Direktvermarkter, wie Metzger, Bauern oder regionale Erzeuger-Genossenschaften nutzen den 24/7-Vertriebskanal. Gründe hierfür sind ein veränderten Einkaufsverhalten, knappes Personal und der Wunsch nach Umsatzsteigerung.

Kunden sind es heute gewohnt, frische Produkte bis spät abends einzukaufen. Vorratshaltung im Haushalt wird seltener und spontane Ideen, wie z. B. Grillabende, müssen sofort umsetzbar sein. Damit die Kunden ihre Einkäufe auch in den Abendstunden oder am Wochenende tätigen können, hat der Verkaufsautomat an vielen Stellen des alltäglichen Lebens Einzug gehalten.

An Bahnhöfen, Flughäfen oder in Hotels dienen Automaten dem spontanen “Genuss to go” und verkaufen klassische Reiseartikel, wie Zahnbürsten, Ladekabel und aktuell Desinfektionssprays und Mund-Nase-Schutzmasken.

Lösungen für Händler

Auch im Einzelhandel gibt es klassische Automaten: Sei es der Kaffeeautomat im Kundenservice oder die Abholstation für vorbestellte Waren. Erste Markenstores setzen Verkaufsautomaten als Hingucker in ihren Store-Konzepten ein. So brandete Tiffany 2018 einen Snackautomaten im eigenen Design und verkaufte über diesen im Londoner Store ein neues Parfüm. „Vending Automaten schaffen auch im Laden zusätzliche Kaufimpulse: Händler wie Nike, Shisheido und Tiffany verkaufen Accessoires schnell und einfach ohne Wartezeit in ihren Verkaufsräumen. Das schafft zusätzliche Aufmerksamkeit und hebt die Bedeutung der besonderen Angebote hervor”, erklärt Wolf Jochen Schulte-Hillen vom Beratungsunternehmen Shselection diesen Trend.

Kunden kaufen bevorzugt kontaktlos

Eine aktuelle Studie von Euromonitor (2020 Digital Consumer Survey) zeigt, dass Kunden während der Corona-Pandemie mehr kontaktlose Kaufoptionen wählen. 35 % der Befragten bevorzugen den Self-Checkout ohne persönlichen Verkäuferkontakt.

Vollautomatisierte Supermärkte profitieren hiervon. Kunden erhalten in diesen Mini-Supermärkten 24/7 an 365 Zugang ein Angebot, ähnlich der Convenience-Stores an Bahnhöfen.

“Einen Vorteil bieten die digitale Einbindung in die Warenwirtschaft und Kundenbindungsprogramme. Das ermöglicht Händlern zentral gesteuerte Rabattaktionen oder Kombi-Angebot am Automaten. Die können auf das Automatendisplay oder per QR-Code bzw. in einer App auf das Smartphone des Kunden gespielt werden”, erläutert Dr. Aris Kaschefi, Geschäftsführer des BDV, die Technik hinter dem Automaten. Speziell an Orten, an denen eine Filiale mit Personal nicht möglich ist, sind automatisierte Lösungen betriebswirtschaftlich interessant.

Digitales Schaufenster mit Abholstation

Neue Smart-Vending-Konzepte integrieren den Automaten in eine Omnichannel-Strategie. Kunden können z. B. 24/7 online bestellte Ware abholen bzw. umtauschen. Eine Einbindung in das CRM-System ermöglicht ihnen kanalübergreifend ihren Warenkorb zu bestücken und eine Bestellung auszulösen.

Smart Vending erlaubt auch die Umsetzung völlig neuer Designkonzepte, wie “digitale Schaufenster”. Hierbei handelt es sich um eine physische oder digitale Produktpräsentation im/am Schaufenster, gekoppelt mit einer automatisierten Warenausgabe, die Kunden rund um die Uhr zugänglich ist.

Neben der Integration im Sinne einer 24/7-Verfügbarkeit am Store eignen sich diese Lösungen auch als automatisierte Filiale z. B. in U-Bahnstationen, als Pop-up-Store oder als Test-Standort. Dank moderner Robotik lassen sich (fast) alle Produktformate verkaufen.

Skalierbare Technik nach Maß

In der einfachsten Ausführung ohne digitale Anbindung (Stand-Alone) braucht ein Automat nur Strom. Das reicht zur Präsentation und Ausgabe von Waren innerhalb oder am Store oder auch remote z. B. in Bahnhöfen. Eine Anbindung an WLAN oder Mobilfunk garantiert den Einsatz bargeldloser Bezahlverfahren und Telemetrie zur Kopplung mit der Warenwirtschaft. Für Smart-Vending-Lösungen muss der Automat über spezielle Software in ERP-/CRM-Systeme eingebunden werden.

Je nach Standort bietet sich ein klassischer Verkaufs-Automat an oder der Automat wird in Hardware und Design an spezielle Konzepte angepasst. 

Die Automatenbedienung auf Kundenseite ist ganz klassisch per Tastenauswahl oder digital per Touchdisplay oder Smartphone möglich. Neben Bargeld erfolgt die Bezahlung z. B. über kontaktlose Chip- oder Kreditkarten, Smartphones, QR-Codes oder Kundenkarten.

Automaten sind wie “Tausendfüßler” – variabel in ihrer Gestaltung und in der technischen Ausstattung und vollkommen flexibel bei der Warenausgabe. Je nach Standort und Produkten.

Weiterführende Informationen:
https://www.bdv-vending.de/

Autorin:
Nathalie Knipp (externe Pressesprecherin BDV e.V.)

Personalisierte Weiterbildung

Leistungssportler trainieren täglich und erreichen deshalb Höchstleistungen. Diese Strategie funktioniert auch für Personalentwickler, die ihr Unternehmen an die Spitze bringen wollen.

Drei simple Wege, die Personalentwickler an die Spitze führen

Serena Williams ist eine der erfolgreichsten Tennisspielerinnen aller Zeiten. Ihr Geheimnis? Ganz einfach: Training.

Sie hat ihr Spiel perfektioniert, über viele Jahre. Immer wieder dieselben Bewegungen, Aufschläge, Pässe. Alle Sportler, die in ihrer Disziplin die Weltspitze erreichen, gelangen dorthin nur mit Konsequenz und Schweiß.

Für Unternehmen sind Sportler wie Williams die idealen Vorbilder. Wer die Weltspitze erreichen will, braucht Ausdauer und muss sich permanent verbessern. Unternehmen hingegen schicken ihre Mitarbeiter dafür in Weiterbildungsveranstaltungen. Dort lernen die Teilnehmer dann in zwei Tagen Crashkurs alles über Projektmanagement, Gesprächsführung oder Vertrieb. Anschließend wird erwartet, dass sie dieses Wissen im Alltag einsetzen und ihre Organisation an die Spitze ihrer Branche führen.

Der Blick auf Spitzensportler zeigt: Da geht noch was.


Tobias Stetter, everskill GmbH

In 3 Schritten gelingt es Personalentwicklern, den Erfolg bestehender Trainingsprogramme drastisch zu steigern und so nachhaltigen Impact für Mitarbeiter und Organisation zu schaffen:

  1. Personalisieren Sie die Trainingsinhalte
    Stellen Sie fest, was die Mitarbeiter brauchen. Erkennt der Teilnehmer die Relevanz des Trainings für seine Arbeit, weckt das seine intrinsische Motivation. Diese ist Voraussetzung für anhaltenden Trainingserfolg.
  2. Proben Sie den Anwendungsfall
    Unterstützen Sie die Mitarbeiter dabei, das Wissen vom Training in den Alltag zu übertragen. Am besten gelingt das, wenn schon im Training ein Bezug zu konkreten Situationen aus dem Tagesgeschäft der Teilnehmer hergestellt wird.
  3. Bleiben Sie dran
    Ihre Teilnehmer können die besten Absichten haben – zwei Tage Training genügen nicht, um zum Champion in seinem Fachbereich zu werden. Bleiben Sie an den Teilnehmern dran und unterstützen Sie die dabei, die Lerninhalte so lange zu wiederholen, bis die Anwendung intuitiv gelingt.



Weiterbildung nachhaltig gestalten

  • Schaffen Sie Relevanz und wecken intrinsische Motivation

Die Grundlage für ein erfolgreiches Training ist, dass die Mitarbeiter die Inhalte ihrer Weiterbildungsveranstaltung auch wirklich im Alltag brauchen und einsetzen können. Relevanz ist jedoch nicht immer auf den ersten Blick erkennbar: Arnold Schwarzenegger hat Ballettstunden genommen und sich so für seine Bodybuilding-Wettkämpfe den letzten Schliff gegeben.

Es lohnt sich daher, dass Personalentwickler ihre Zielgruppe befragt, was ihr wirklich weiterhilft, damit sie ihre Arbeit besser erledigen können. Wichtig hierbei: Es geht weniger um Interessen, sondern um die Relevanz eines Trainings für den konkreten Mitarbeiter. Denn je schneller der Teilnehmer eines Seminars die Inhalte im Arbeitsalltag einsetzt, desto besser wird das Wissen verankert und desto nachhaltiger der Trainingserfolg.

Entscheidend ist, dass es gelingt, die intrinsische Motivation des Mitarbeiters zu wecken. Welchen Nutzen hat er? Wer keinen persönlichen Zweck im Training sieht, wird nicht bereit sein, gewohnte Abläufe zu verändern und neues Wissen anzuwenden.

  • Schlagen Sie die Brücke von der Theorie zur Praxis

Der wesentliche Unterschied zwischen Spitzensportlern und Hobbysportlern ist – neben dem drastischen Zeitaufwand, den Hochleistungssport erfordert – die Zielsetzung im Training. Serena Williams hat es nicht zum Tennischampion gebracht, weil sie sich täglich mit ihrem Trainer die Pässe zugespielt hat. Sie absolviert strukturiertes Training nach Plan.

Für die Teilnehmer einer Weiterbildungsveranstaltung, insbesondere im Bereich Soft Skills, funktioniert dieses Vorgehen ebenfalls. Das Seminar gibt ihnen Input und Impulse, allerdings in einer künstlichen Lernumgebung. Trotz bester Absichten scheitert die Umsetzung dann oft in dem Moment, in dem der Alltag die Teilnehmer wieder einholt. Diese Lücke zwischen Theorie und Praxis schließen Trainer und Personalentwickler am besten schon während des Trainings.

Nehmen Sie die Teilnehmer in die Pflicht und unterstützen Sie sie dabei, sich individuelle Lernziele zu setzen. In welcher Situation möchte sich der Mitarbeiter künftig anders verhalten? Was wird er ändern? Hat der Mitarbeiter den Anwendungsfall einmal für sich durchgespielt, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass es ihm gelingt, ihn auch tatsächlich umzusetzen.

Pre-Training-Survey
Mit kurzen Fragen können Personalentwickler einfach vor dem Training
die Erwartungshaltung der Teilnehmer abfragen und
das Training auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abstimmen.
  • Stellen Sie die Weichen für kontinuierliches Training

Wir können nur erahnen, wie viele Bälle Manuel Neuer abfangen musste, bis er 2014 Fußball-Weltmeister geworden ist. Sicher ist nur: Ein zweitägiges Training hat ihn nicht zu dem Torhüter gemacht, der er ist. Auch sein theoretisches Wissen über Technik und Taktik hilft ihm nur dann, wenn er es auch praktisch anwenden kann. Erst mit kontinuierlicher Übung entsteht Souveränität, eine Fähigkeit auch tatsächlich jederzeit und unbewusst einsetzen zu können.

Im Unternehmenskontext bedeutet das, dass Training on-the-job den Meister macht. Haben sich die Teilnehmer einer Weiterbildungsveranstaltung Ziele gesetzt, gilt es anschließend, im Alltag dranzubleiben. Wenn eine Führungskraft erstmals Aufgaben abgibt und delegiert, wird das womöglich nicht auf Anhieb reibungslos gelingen. Vielleicht auch nicht beim zweiten Mal. Aber mit der Zeit kommt die Erfahrung.

Geben Sie den Teilnehmern die Gelegenheit, laufend in Selbstkontrolle die Ziele zu prüfen und sich über Fortschritte mit ihrer Peer Group auszutauschen. So werden sie sukzessive ihre Fähigkeiten verbessern und sich weiterentwickeln. Das Training wird zum Erfolg.

Fazit

Serena Williams hat ihre ersten Profiturniere haushoch verloren. Der Erfolg kam auch für sie nicht über Nacht. Aber sie ist drangeblieben und wurde belohnt. Wenn Personalentwickler dieses Prinzip auf ihre Weiterbildungsmaßnahmen anwenden, steht ihnen der Weg an die Spitze offen.

https://everskill.de/de/

Über den Autor:
Tobias Stetter beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Personalentwicklung der Zukunft und wie Startups und etablierte Unternehmen dabei kooperieren können.
Mit dem digitalen Coach von everskill gestalten Personalentwickler personalisierte Weiterbildung mit der Mitarbeiter Lerninhalte nachhaltig im Alltag verankern.

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
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Heiter und wolkig: Die KIX Cloud

Die meisten Unternehmen setzen inzwischen auf Cloud-Services. Corona hat gezeigt, welche Vorteile diese Technologie auch im Homeoffice bietet. Torsten Thau, Mitgründer von cape IT und Product Owner von KIX 18, erzählt im Interview von seinen Erfahrungen mit Cloud-Diensten. Er gibt Einblicke in Sicherheitsanforderungen, Einrichtungsschritte und berichtet von der hauseigenen KIX Cloud. 

Cloud-Services sind schon längst keine Randerscheinung mehr. Aktuell nutzen etwa drei von vier Unternehmen Cloud-Technologie im täglichen Betrieb, und es werden immer mehr. Im Bereich der IT-Management-Systeme bietet jetzt auch das Chemnitzer Unternehmen cape IT eine Cloud für ihre Software-Lösung KIX an. In unserem Interview verrät uns Torsten Thau, Mitgründer von cape IT und Product Owner des neuen KIX 18, welche Vorteile Cloud-Dienste bieten, ob die Nachfrage durch Corona gestiegen ist und welche Vorkehrungen getroffen wurden, um die Daten der Nutzer zu sichern.

Herr Thau, bei der neuen App KIX Field Agent waren Sie noch in geheimer Mission unterwegs, wurden Sie mit der KIX Cloud jetzt zum Wettergott befördert?

Das wäre wirklich ein interessanter Karrieresprung (lacht). Bei der Trockenheit der letzten Jahre würde es mir gut gefallen, da etwas Mitspracherecht zu haben. Aber für den Anfang begnüge ich mich damit, mit der KIX Cloud unsere eigene kleine Wolke erschaffen zu haben. Und meine Kollegen von cape IT und ich sind auch sehr stolz darauf, wie erfolgreich wir dieses Projekt auf die Beine gestellt haben. 

Haben Sie sich externe Unterstützung geholt, oder ist die Cloud komplett bei cape IT entstanden?

Beim Field Agent hatten wir uns ja noch die Unterstützung und das Know-how eines externen Partners eingeholt, der uns bei der Entwicklung der App geholfen hat. Bei der Cloud arbeiten wir mit unseren langjährigen Partnern von managedhosting.de zusammen. Wir kennen sie aus dem Open Source-Umfeld und bekommen von ihnen ein sogenanntes virtuelles Rechenzentrum gestellt, damit wir nicht anbauen müssen. Durch die lange Zusammenarbeit standen sie uns schon oft zur Seite. Die Entwicklung, Einrichtung und Wartung wird aber zum weitaus größten Teil von cape IT übernommen.

Laut einer aktuellen Bitkom-Studie arbeiten bereits rund dreiviertel aller deutschen Unternehmen mit Cloud-Diensten und es kommen immer weitere hinzu. Ist das ein Trend, den Sie bestätigen können?

Auf jeden Fall, diesen Trend konnten wir auch beobachten. In der tatsächlichen Nutzung unterscheiden sich jedoch die Branchen. Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle, wie das Angebot genutzt wird. Außerdem gibt es große Differenzen in den genutzten Cloud-Technologien: Zum Beispiel bei den Server- oder Speicherressourcen in der Cloud stellen sich verschiedene Fragen. Sind es Fachanwendungen? Welche Daten werden verarbeitet? Wie sind die Systeme integriert? Insbesondere im deutschen Mittelstand und bei den Behörden stellen wir noch Vorbehalte fest, die sich oft in Unsicherheiten beim Ort der Datenspeicherung und -verarbeitung festmachen. Insbesondere, ob die Speicherung innerhalb oder außerhalb Europas stattfindet.

Die Datensicherheit ist ja immer ein heikles Thema für die Kunden. Was hat cape IT unternommen, um eine größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten?

Der Datenschutz und die Datensicherheit spielen für uns eine entscheidende Rolle. Wir bieten unseren Kunden mit zertifizierten, deutschen Rechenzentren die Sicherheit, dass ihre Daten im sicheren europäischen Rechtsraum verarbeitet und gespeichert werden. Wir nutzen aktuelle Verschlüsselungstechnologie für den Zugriff auf die Service-Systeme in der KIX Cloud. Ebenso sind die Kundensysteme hinter entsprechenden Sicherheitssystemen eingeschlossen und KIX selbst unterliegt in der Qualitätssicherung auch Software-Sicherheitstests. Durch die Open Source Technologie werden gemeldete Sicherheitslücken transparent und schnell geschlossen.

Und was würden Sie Unternehmen erzählen, die trotzdem noch nicht von Cloud-Diensten überzeugt sind?

Cloud-Services bieten im Vergleich zu – ich sage mal – traditioneller Software einige Vorteile. Eine Installation ist nicht notwendig, die User sind schnell registriert und ihre Accounts sofort aktiviert. Updates und Wartung entfallen bzw. werden von uns im Hintergrund übernommen, wodurch sich die Nutzer auf die eigentliche Arbeit konzentrieren können. Eine Cloud wächst auch immer mit der Größe eines Unternehmens oder einer Organisation mit, deshalb müssen sie nicht schon im Voraus in teure Infrastruktur oder Personal investieren. Daher kam auch unser Entschluss, ein möglichst transparentes und individuelles Abrechnungsmodell anzubieten. Schlussendlich wollten wir das Modell so einfach und nachvollziehbar wie möglich machen. Die Welt ist kompliziert genug, da muss der Service einfach sein.

„Der Datenschutz und die Datensicherheit spielen für uns eine entscheidende Rolle.“

Torsten Thau

Stichwort „kompliziert“: Oft wird ja einfach nur von Clouds gesprochen, dabei gibt es unterschiedliche Modelle wie Private, Public oder Hybrid Cloud. Wie ist das System bei Ihnen aufgebaut?

Die KIX Cloud ist sowohl eine Software as a Service, als auch eine Private Cloud. Die User haben vollen Zugriff auf sämtliche KIX-Funktionen, wie es auch bei einer Installation vor Ort der Fall wäre. Der Aufbau als Private Cloud bedeutet, dass jeder Kunde sein KIX über eine spezifische URL erreicht. Die verschiedenen Cloud-Instanzen kennen einander dabei nicht. Für spezielle Kundenanforderungen lassen sich jedoch immer Wege für Individualszenarien finden. Darüber muss man im konkreten Fall einfach sprechen.

Um andere Unternehmen zu unterstützen, haben Sie mit Beginn der Corona-Krise das Angebot eingeführt, die KIX Cloud einen Monat lang kostenfrei nutzen zu können, und es seitdem beibehalten. Hat Corona generell zu einer erhöhten Nachfrage geführt?

Ja, das konnten wir schon feststellen. Durch die erhöhte Homeoffice- und Remotetätigkeit sind  die Anfragen zu Cloud-Lösungen auch bei uns gestiegen. Das ist eigentlich nicht verwunderlich: Serviceteams können durch die Cloudkomplett verteilt arbeiten, erhalten aber trotzdem zentral gesteuert die Arbeitsaufträge. Die Abläufe sind komplett digital und die Service-Mitarbeiter arbeiten die Serviceaufträge ganz flexibel mobil oder am PC, online oder mit unserer Field Agent App eben auch offline ab. Und die Kunden merken dabei nicht, dass die Servicetechniker alle verteilt arbeiten – der Service wird trotzdem wie aus einem Guss wahrgenommen.

Sie bieten auch Unterstützung und Support bei allen Fragen rund um die Cloud an. Nehmen Unternehmen dieses Angebot oft wahr oder ist die Anwendung für die meisten Leute selbsterklärend?

Bei Einführungs- und Migrationsprojekten nehmen unsere Berater die Kunden immer an die Hand und führen sie sicher bis zum Go Live des Systems für die Serviceteams. Der Einstieg ist aber grundsätzlich selbsterklärend, wenn man schon ein wenig im Servicegeschäft steht. Es geht um Teams, Tickets – die Serviceaufträge, Assets – das Equipment usw. Oft wird unser Supportteam gebraucht, um bei weiterführenden Nutzungsanforderungen und Konfigurationen oder ähnlichem zu helfen. Und ganz banal – manchmal gibt es auch Situationen in KIX, die im ersten Moment unerwartete Seiteneffekte hervorrufen, da müssen wir schauen, ob es womöglich ein Softwarefehler ist. Auch KIX wird trotz aller Qualitätssicherung und Tests von Menschen gemacht.

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