Die Digitalisierung sitzt nun endlich mit am Kabinettstisch – oder?   

Gastbeitrag: Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland

Über 200-mal findet sich im 177 Seiten starken Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP das Wort „digital“. Eine durchaus bemerkenswerte Quote. Die Industrie setzt jedenfalls viel Hoffnung in das Ampel-Bündnis: Nach der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Allensbach für das European Center for Digital Competitiveness sind 82 Prozent der rund 500 befragten Führungskräfte überzeugt, dass die neue Bundesregierung die Digitalisierung entschiedener vorantreiben wird als das letzte Kabinett unter Angela Merkel. Das verwundert nicht weiter, waren die digitalen Agenden der vergangenen Legislaturperioden kaum mehr als vage Absichtserklärungen. Gleichzeitig zeigt eine Umfrage vom Branchenverband Bitkom, dass die Mehrheit der Deutschen mit dem bisherigen Digitalisierungs-Tempo unzufrieden ist.

Kai Grunwitz

Das Motto der Ampel-Koalition lautet nun jedenfalls „Mehr Fortschritt wagen“. Ein eigenes Digitalministerium – wie von mir gehofft – wird es allerdings nicht geben. Vielmehr wurde das bisherige Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zu „Verkehr und Digitales“ aufgewertet, aber auch andere Ressorts dürfen weiterhin Digitalthemen beackern. Ob das Ergebnis eine fundierte Digitalpolitik aus einem Guss ist, bleibt somit eine spannende Frage.

Fakt ist: Neuerungen der alten Regierung wie das Onlinezugangsgesetz (OZG) und der Ausbau von privaten 5G-Netzwerken, für die die Bundesnetzagentur ein eigenes Spektrum an Frequenzen reserviert hat, sowie von Kompetenzzentren für Themen wie Künstliche Intelligenz und Quantencomputer haben in den letzten Jahren bereits einen guten Rahmen geschaffen. Um diesen Rahmen nun endlich mit Leben zu füllen, müssen jedoch die unterschiedlichsten Hürden konsequent aus dem Weg geräumt werden – und das betrifft meiner Meinung nach vier Punkte.

Punkt 1: Vereinfachen, automatisieren, Bürokratie abbauen. Die neue Bunderegierung hat in diesem Punkt zahlreiche Reformen angekündigt, eine erfolgsversprechende Maßnahme dürfte der „Digitalisierungs-Check“ sein. Ziel ist zum Beispiel, Hindernisse wie die Schriftformerfordernis zu beseitigen. Bislang können viele Verwaltungsvorgänge nur abgeschlossen werden, wenn sie auf Papier erfasst und mit Kugelschreiber oder Tinte unterschrieben wurden. Das behindert natürlich Verfahren, die eigentlich mit digitalen Dokumenten und elektronischen Signaturen auskommen sollen. Davon unabhängig gibt es in Deutschland gerade beim Thema E-Government nach wie vor viel Luft nach oben. Mittelständler etwa kommen, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) errechnet hat, im Schnitt auf rund 130 Behördenkontakte im Jahr.

Ein „One-Stop-Shop“ für alle Angelegenheiten würde ihnen ein enormes Einsparungspotenzial bieten. Aber auch alle anderen Planungs- und Genehmigungsverfahren sollten schnell vereinfacht werden.

 

Punkt 2: Nicht Papiere, sondern Prozesse digitalisieren. Zwar lassen sich viele Anträge mittlerweile online abrufen, aber zum Konzept einer smarten Verwaltung gehört deutlich mehr als einen Prozess „irgendwie“ zu digitalisieren. Denn Digitalisierung bedeutet nicht nur einen Wechsel der Zugangskanäle, vielmehr müssen Verwaltungsleistungen so einfach und bequem wie nur möglich zur Verfügung stehen. Die An- und Ummeldung eines Wohnortes oder die Unternehmensgründung sind Beispiele, bei denen die fehlende Zusammenarbeit in den Behörden Ende-zu-Ende-Prozesse verhindert. Grundlegend gilt: Sind Abläufe kompliziert und damit ineffizient, wird ein reiner Wechsel von analog zu digital dieses Problem nicht lösen.

Punkt 3: Digitalisierung an Nachhaltigkeit knüpfen. Nur mit Technologie, die in alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft ausstrahlt, kann es gelingen, den Kampf gegen den Klimawandel aussichtsreich zu führen. Dazu zählt zunächst einmal die Nutzung der Abwärme von Rechenzentren oder ein Umweltmanagementsystem für öffentliche Standorte – immerhin machen Rechenzentren weltweit vier Prozent des CO2-Ausstosses aus. Genauso wichtig ist es allerdings, staatliche Investitionen in Start-ups und Unternehmen wie die Förderung mit Venture Capital an ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit zu knüpfen. Gleichzeitig sollten innovativen Firmengründungen, die drängende gesellschaftspolitische Probleme lösen, steuerliche Entlastungen eingeräumt werden.

Punkt 4: Teilhabe durch digitale Bildung vorantreiben. Eine App anklicken kann jeder, aber Programme entwickeln fast keiner. Künftig werden fundierte IT-Kenntnisse zu einer grundlegenden Fähigkeit. Die Kompetenz vieler Kinder und Jugendlicher beschränkt sich jedoch in der Regel auf die Nutzung – sie wissen, wie man mit Apps umgeht, nicht aber, wie sie technisch funktionieren. Ein verpflichtendes Schulfach „IT“ muss darauf die Antwort sein. Nicht viel anders sieht es bei der Weiterbildung für Erwachsene aus – lebenslanges Lernen ist heute ein Muss, ansonsten droht unserer Gesellschaft eine Spaltung.

>>> Mit der neuen Regierung hat Digitalisierung nun jedenfalls zum ersten Mal einen Platz am Kabinettstisch bekommen. Zeit für lähmende Bedenkenträgerei bleibt allerdings nicht mehr, vielmehr muss gehandelt werden. Und ja, es ist ein Knoten von ziemlich gordischer Dimension.

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https://www.bundesregierung.de/breg-de/mediathek/fotos/kabinettklausur-im-bundeskanzleramt-2000024
Foto: Bundesregierung/Kugler

Fiction, Dokus und Influencer*innen – Das sind die Podcast-Trends 2022

Der Podcast-Markt ist in Bewegung. Wer mitmischen und daraus strategische Vorteile in Sachen Kommunikation ziehen möchte, sollte dies im Auge haben. Oliver Nermerich, Head of Digital Communications bei der PR-Agentur OSK und selbst Podcast-Produzent, trifft einige Prognosen für 2022.

Podcasts sind bei der Mediennutzung die großen Gewinner. Entsprechend rasant entwickeln sie sich weiter. 2022 bringt neue Formate und die Host-Hörer-Beziehung erreicht ein neues Level.

„Audio-Angebote“ als neue Begrifflichkeit

Laut dem Reuters Institute Digital News Report 2021 hört monatlich ein Viertel der erwachsenen Onliner*innen in Deutschland regelmäßig Podcasts. Ergo gehören 75 Prozent von ihnen nicht zu den regelmäßigen Konsumenten. Noch nicht. Um mehr Menschen zu erreichen, müssen Produzent*innen nach Ansicht von Expert*innen – unter ihnen zum Beispiel Journalist und Podcast-Profi Sandro Schröder – die Begrifflichkeiten anpassen.

Tatsächlich scheint es so, als gäbe es in der Breite der deutschen Bevölkerung noch immer kein eindeutiges Verständnis davon, was ein Podcast ist. Erste Produzent*innen, darunter unter anderem Medien wie der Spiegel, die Zeit oder die New York Times, gehen daher dazu über, stärker von Audio zu sprechen. Die Annahme dahinter: Der Begriff ist für viele Menschen leichter zugänglich. Eine weitere Chance, die Nicht-Hörer*innen zu erreichen, bringt uns direkt zum zweiten Trend.

Crossmediale Podcast-Formate sind King

Ob ein Podcast-Format erfolgreich wird, entscheidet zukünftig die crossmediale Planung und Realisierung. Dabei werden die Geschichten und Inhalte über weitere Medien ausgespielt. Zu den Vorreitern des crossmedialen Erzählens gehört der NDR mit dem Format „Sneakerjagd“. Neben einer mehrteiligen Podcast-Staffel gab es begleitende Medienberichte, ein Video-Doku-Format, eine Landingpage mit Live-Storytelling und viel Social Media Content.

Natürlich steckt in der Produktion eines Podcasts jede Menge Arbeit. Was spricht also dagegen, die investierten Ressourcen bestmöglich zu nutzen und die erstellten Inhalte wiederzuverwerten? Wer als Unternehmen bereits erfolgreiche Markenkanäle aufgebaut hat, sollte diese Reichweite nutzen, um den eigenen Podcast zu pushen.

Fiction gewinnt

Fiction-, Reportage- und Dokumentations-Formate gewinnen 2022 an Bedeutung. Der deutsche Markt hat im vergangenen Jahr speziell im Doku-Bereich spannende Formate mit großen Reichweiten hervorgebracht – von „CUI BONO“ über „11 Leben – die Welt von Uli Hoeneß“ bis hin zu „Wirecard: 1,9 Milliarden Lügen“. Für 2022 ist zu erwarten, dass sich mehr Marken an fiktionale Formate wagen. Die Commerzbank gehört mit “Wir waren Detektive” zu den Vorreitern und hat bereits die zweite Staffel veröffentlicht.

YouTuber*innen und Streamer*innen sind die neuen Podcast-Stars

Wer aktuell in die deutschen Podcast-Charts schaut, stößt auf viele bekannte Gesichter aus der YouTube- und Twitch-Szene. Rezo und Julien Bam haben beispielsweise „Hobbylos“ gestartet. In Amerika sehen wir diesen Trend schon deutlich länger. YouTuber wie Marques Brownlee entdeckten schon früh den Podcastmarkt für sich.

Interessant dabei: Während immer mehr YouTuber*innen mit eigenen Podcast durchstarten, nutzen viele Podcaster*innen YouTube als Distributionsplattform. Laut einer Umfrage von YouGov hören in Deutschland die meisten Befragten (37 Prozent) Podcasts bevorzugt über YouTube. Erst danach folgt Spotify mit 35 Prozent. Insbesondere ältere Menschen gelangen über YouTube an Podcasts. Die Prognose: YouTube wird in den kommenden Monaten insbesondere bei der Gewinnung von älteren Zielgruppen eine zunehmend wichtige Rolle spielen.

Nicht nur senden, auch empfangen!

Podcast-Hörer*innen haben eine starke Bindung zu ihren Lieblings-Hosts. Spotify selbst redet in diesem Kontext von Companionship und einem beinahe intimen Verhältnis. Um dies auszubauen, müssen sich Podcasts zu einem Two-Way-Kanal weiterentwickeln. Die Plattform Discord hilft dabei. Hosts können dort Inhalte aus einzelnen Folgen mit ihrer Community vertiefen.

Ähnliche Möglichkeiten bietet Twitch. Philipp Klöckner und Philipp Glöckler vom „Doppelgänger“-Podcast zum Beispiel haben kürzlich ihre Podcast-Weihnachtsfeier auf Twitch gestreamt. Die Community kam erstmalig live zusammen und diskutierte im Chat fleißig miteinander.

Interne Podcast-Formate

Wie wichtig interne Kommunikation für Unternehmen ist, zeigte sich selten so präsent wie in Pandemiezeiten. Remote Work hat sich endgültig etabliert und Podcasts gewinnen in diesem Kontext an Bedeutung. Sie wirken durch das Element der Stimme persönlich, nahbar und emotional. Dadurch helfen sie, Nähe zu Mitarbeiter*innen aufzubauen, auch wenn man sich gerade nicht persönlich auf dem Büroflur treffen kann.

Unternehmen wie Otto haben den Wert interner Podcasts erkannt. Der Handelsriese geht sogar einen Schritt weiter und stellt die Folgen auch extern zur Verfügung. Zwingend notwendig ist das aber nicht. Vielleicht ist das Besondere dieser Podcast-Form gerade, dass die Zuhörerschaft unternehmensintern und damit exklusiv ist. Um das zu unterstreichen, hat die Podcast-Hosting-Plattform Podigee im Dezember 2021 die Funktionen für interne Podcasts geupdatet: Episoden können nun mit personalisierten Nachrichten für noch mehr Nähe sorgen.

Marken, die in Sachen Podcasts Mut beweisen und sich auf neue Entwicklungen einlassen, haben die Chance, sich mit den unterschiedlichsten Formaten und Themen zu postionieren. So können Fachleute durch ihre Expertise begeistern oder Mitarbeiter*innen der Organisation eine Stimme geben. In jedem Fall erfahren die Zuhörer*innen mehr über das Unternehmen und bauen einen engeren Bezug auf.

Über den Autor:

Oliver Nermerich ist Head of Digital Communications bei der PR-Agentur Oliver Schrott Kommunikation (OSK). Mit seinem Team entwickelt er Digitalstrategien und -kampagnen für internationale Kunden.

Weitere Informationen unter:
https://www.osk.de/

CFOs der DACH-Region gehen selbstbewusst in die digitale Transformation

Ansgar Eickeler skizziert, wie CFOs die treibende Kraft der digitalen Transformation werden.

In Zeiten, in denen es überlebenswichtig ist, die richtigen Digitalisierungsstrategien zu entwickeln und die notwendigen Projekte zu starten, müssen sich CFOs neuen Herausforderungen stellen. Besonders im Bereich Digitalisierung kommen Veränderungen auf sie zu, denn die Finanzorganisation ist die natürliche Drehscheibe für Daten, dem strategisch wichtigsten Asset im Zeitalter der Digitalisierung. Aber wie weit sind die CFOs darauf vorbereitet, die treibende Kraft in der digitalen Transformation zu sein? Board hat diese Frage in seiner aktuellen Studie „The Resurgent Finance Leader“ untersucht.

Für die Studie wurden weltweit 600 Führungskräfte im Finanzbereich befragt, darunter 100 aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir haben uns die Ergebnisse mal im Detail angeschaut, um zu sehen, bei welchen Themen sich die Ansichten der CFOs der DACH-Region von denen ihrer Kollegen in UK, den USA, Japan oder Australien unterscheiden.

Aufbruchstimmung hierzulande besonders ausgeprägt

Die Bereitschaft zum Wandel unter den Finanzführungskräften ist tatsächlich groß. Dies mag daran liegen, dass der Veränderungsdruck stark gestiegen ist. Über alle Befragten hinweg sind sich 89 Prozent bewusst, dass sie jetzt handeln und ihre Rolle im Unternehmen neu definieren müssen, um nicht durch die Automatisierung vieler Controlling-Prozesse in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Auffallend ist, dass hierzulande 98 Prozent der Finanzführungskräfte dieser Aussage zustimmen.

Aufbruch bedeutet vor allem, dass sich die Aufgaben ändern. Hier bestätigen sich die regionalen Unterschiede. Während in der DACH-Region nur noch 11 Prozent der Befragten sagen, sie verwenden noch immer den größten Teil ihrer Zeit und Ressourcen darauf, die Grundlagen der Finanzarbeit am Laufen zu halten, sagen dies immerhin noch 27 Prozent der UK-Finanzführungskräfte. Der Durchschnitt über alle Länder und Regionen hinweg liegt bei 18 Prozent.

Womit beschäftigen sich also die Finanzführungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz? 37 Prozent konzentrieren sich auf weitere Effizienzsteigerungen durch Automatisierung unter Nutzung vorhandener Instrumente und Technologien sowie die Ausweitung bewährter Finanzplanung- und Analyse-Prozesse (FP&A) auf andere Funktionen. Weitere 28 Prozent arbeiten vorrangig daran, ihre Expertise auf dem Feld der digitalen Transformation zu stärken, um die Finanzorganisation in dieses zukunftsträchtige Feld führen zu können. In diesem Bereich sind übrigens die CFOs in Australien (41 Prozent) und Japan (37 Prozent) besonders engagiert. 22 Prozent der Finanzführungskräfte in der DACH-Region kümmern sich die meiste Zeit darum, die Finanzorganisation fit zu machen, um die Unternehmensstrategie in einem dynamischen Umfeld zu unterstützen. In diesem Punkt liegen fast alle Regionen gleichauf.


Lesen Sie dazu auch:

Trends in der Finanzplanung
Gastautor Ansgar Eickeler, General Manager Central & Eastern Europe bei Board International, nennt neue Herausforderungen für die Finanzabteilung und Zukunftstrends in Finanzplanung und -analyse.


DACH-CFOs weniger „rebellisch“

Die CFOs in den deutschsprachigen Ländern gehen die neuen Aufgaben sehr selbstbewusst an. 97 Prozent der Befragten sind hier total oder ziemlich zuversichtlich, dass die Finanzabteilung in der Lage ist, die Performance im Unternehmen voranzutreiben, gegenüber 93 Prozent im Durchschnitt über alle Regionen hinweg. Auffallend ist hier, dass in Japan 19 Prozent nur wenig oder gar keine Zuversicht zeigen, diese Aufgaben in der Zukunft stemmen zu können.

Das Selbstbewusstsein der heimischen Finanzführungskräfte mag auch ein Ausdruck dafür sein, dass sie sich in den letzten Jahren ein hohes Standing in den Unternehmen erarbeitet haben und häufig erster Ansprechpartner der CEOs sind. Das spiegelt sich auch in der Antwort auf die Frage wider, inwieweit die CFOs glauben, dass die Unternehmensleitung bereit ist, den Finanzbereich zu unterstützen, strategischer zu werden und das digitale Unternehmen zu beschleunigen. In der DACH-Region sind 96 Prozent der Befragten von der Unterstützung der Unternehmensleitung überzeugt, nur 3 Prozent sind sich da weniger sicher. In UK liegt die Überzeugung nur bei 90 Prozent, während 9 Prozent nicht an die Unterstützung durch die Unternehmensleitung glauben.

Das gute Standing in den Unternehmen mag ein Grund dafür sein, dass die Finanzführungskräfte hierzulande weniger „rebellisch“ sind als ihre Kollegen in den anderen Regionen. Dem Statement „Die Unternehmenskultur sollte das Finanzteam dazu ermutigen, kreativ, neugierig und rebellisch zu sein, damit es schnell reagieren und den Status quo ständig in Frage stellen kann“, stimmten nur 87 Prozent in der DACH-Region zu, während es in Großbritannien 93 Prozent und in Australien sogar 96 Prozent waren.

CFOs setzen auf Szenario-Bildung und künstliche Intelligenz

Für die neuen Aufgaben im Finanzbereich ist die Arbeit mit Daten und das Gewinnen der richtigen Erkenntnisse von grundlegender Bedeutung. Dabei spielt die unterstützende Technologie eine wichtige Rolle, um gute Ergebnisse zu erzielen. Dies schätzen die Finanzführungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz deutlich wichtiger ein als ihre britischen Kolleginnen und Kollegen. 92 Prozent der Befragten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind davon überzeugt, dass breite betriebswirtschaftliche und technologische Fähigkeiten in Zukunft wichtiger sind als reine Finanzqualifikationen. Auf der Insel sind es nur 81 Prozent der Befragten.

Diese Unterschiede zwischen den Regionen bestätigen sich, wenn nach den konkreten Zukunftsanwendungen gefragt wird. Das technische Know-how kommt zum Tragen, um in Echtzeit Szenarien zu generieren und fundierte Forecasts zu erstellen. 98 Prozent der DACH-Finanzführungskräfte sind davon überzeugt, dass dies die wichtigsten Anwendungen für die Zukunft sind gegenüber nur 89 Prozent in UK.

Und auch wenn es darum geht, den Nutzen von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) einzuschätzen, um bessere Ergebnisse noch zeitnäher zu liefern, haben etwas überraschend die in der Vergangenheit eher als „technologieskeptisch“ eingestuften CFOs der DACH-Region die Nase vorn. Hier halten 96 Prozent den Einsatz von KI und ML für wichtig oder sehr wichtig, während das in Großbritannien nur 90 Prozent der Befragten tun.

In Summe sind sich aber alle CFOs in den befragten Regionen USA, UK, DACH, Japan und Australien einig, dass sie ihre Organisationen verändern müssen, um sie auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten. Dafür ist neben moderner Technologie auch eine neue Kultur erforderlich. Diese aufzusetzen und zu orchestrieren ist eine der Hauptaufgaben der CFOs in ihren Unternehmen.

Alle übergreifenden Ergebnisse können Sie in der Board-Studie „The Resurgent Finance Leader“ nachlesen, die Sie hier kostenlos herunterladen können.

Dataiku erhält ISO 27001-Zertifizierung

Die Enterprise AI Plattform Dataiku ist ISO 27001 zertifiziert – damit erfüllt das Unternehmen alle Kriterien für erstklassige Cybersicherheit und Risikomanagement.

Die Enterprise AI Plattform Dataiku gibt bekannt, nach ISO 27001 zertifiziert zu sein. Damit erfüllt das Informationssicherheits-Management System von Dataiku alle Kriterien, um kritische Daten des Unternehmens sowie seiner Kunden zu schützen.

Die ISO 27001-Zertifizierung ist ein internationaler Standard, der speziell für Informationssicherheits-Managementsysteme entwickelt wurde. Er stellt sicher, dass Unternehmen einen systematischen Ansatz für die Verwaltung sensibler Informationen und zur Gewährleistung der Datensicherheit anwenden. Ziel ist, das Risiko von Sicherheitsverstößen mit potenziellen rechtlichen Auswirkungen oder einer Bedrohung der Geschäftskontinuität zu minimieren.

Die ISO Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein zur Anerkennung des Informationssicherheitsprogramms von Dataiku, das als Mechanismus zur Identifizierung, Auswahl, Aufrechterhaltung und Verbesserung kritischer Informationssicherheitskontrollen für Kunden und interne Abläufe dient.


„Angesichts von GDPR-Strafzahlungen in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal 2021 ist die Zertifizierung für unsere Kunden nicht länger ein ‚nice to have‘, sondern eine geschäftliche Notwendigkeit. Sie stellt sicher, dass wir sie bei der Navigation durch die sich ständig verändernde Sicherheits- und Datenschutzlandschaft mit unseren eigenen Cybersicherheitsinitiativen und Compliance unterstützen“,

sagte Daniel Sun, VP of Legal bei Dataiku.

„Das Erreichen der ISO 27001-Zertifizierung soll unseren Kunden die Gewissheit geben, dass wir für sie da sind und ihnen die bestmögliche Sicherheit und Erfahrung bieten.“

https://www.dataiku.com/de/

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Digitale Identifikation 2022

Ausblick auf Möglichkeiten für digitale Identifikation 2022

Die Digitalisierung und die damit einhergehende Transformation betrifft nicht nur geschäftliche Prozesse, sondern verändert auch zunehmend den ganz normalen Alltag. Daraus erwächst die Herausforderung, der Identifikation einer Person eine digitale Basis zu geben. Das funktioniert mithilfe digitaler Ident-Verfahren, die in immer mehr Branchen Einzug halten.

Sensible Daten durch Video-Ident-Verfahren schützen

Ein hinsichtlich digitaler Identifikation immer wieder diskutiertes Thema ist die Sicherheit im Gesundheitsbereich. Ziel ist es, die elektronische Patientenakte (kurz ePA) verstärkt zu nutzen. Gerade die in einer elektronischen Patientenakte gesammelten sensiblen Daten machen es notwendig, möglichst sicherzustellen, dass nur Befugte Zugriff auf diese Daten erhalten. Hier kann VideoIdent wertvolle Dienste leisten. 

Frank S. Jorga, Gründer und Co-CEO von WebID, hat bei der Frage der Sicherheit im Gesundheitsbereich, eine klare Meinung: „Im Gesundheitsbereich wird die elektronische Patientenakte weiter an Fahrt aufnehmen. Ihre Akzeptanz ist stark von der Sicherheit abhängig, denn Gesundheitsdaten sind zweifelsohne besonders sensible und schützenswerte Daten.“

Bankensektor mit besonders hohen Sicherheitsanforderungen

Im Bereich der Banken & Finanzdienstleister könnte es im Jahr 2022 besonders spannend werden. Hier gibt es strenge Regelungen durch das Geldwäschegesetzt (GwG), das nur einige wenige Identifikationsverfahren als sicher einstuft (z. B. Video-Ident-, Konto-Ident-, eID- und Post-Ident-Verfahren). Ein Identifikationsverfahren auf Basis einer rein automatisierten KI wird hier auch zukünftig nicht zugelassen werden, da das notwenige Sicherheitsniveau nicht erreichbar ist. Allerdings deutet sich an, dass hybride Verfahren möglich werden könnten, bei denen die KI zumindest Teilprozesse übernimmt. Diese Verfahren arbeiten insofern anders als eine Nachkontrolle durch den Menschen stattfindet. Es handelt sich also um eine Mischung. Zumindest gibt es eine Öffnungsklausel im Gesetz, abzuwarten bleibt, ob sie genutzt wird.

Verwaltungen arbeiten zunehmend online

Eine für das Telekommunikationsgesetz (TKG) durchgeführte Novelle ermöglicht es den Anbietern solcher Verfahren, neue Identifizierungskomponenten zu integrieren (z. B. KI, Biometrie und Hologrammüberprüfung) und ihre Konditionen bzw. Tarife für deren Nutzung anzupassen. Vor allem in den Verwaltungen, denen ja durch das Onlinezugangsgesetz auferlegt ist, ihre Dienstleistungen bis Ende 2022 online anzubieten, werden neue Technologien Einzug halten.

Die Herausforderung wird dabei nicht alleine eine eindeutige Identifizierung der jeweiligen Person sein, bei der die Verwaltungen sicherstellen müssen, dass eine Person, die sich mit einem Ersuchen meldet, auch die ist, die sie vorgibt zu sein. Es wird hier auch notwendig sein, den Bürgerinnen und Bürgern das Video-Ident-Verfahren und die eID (elektronische Identifikation) näherzubringen. Es gilt, Vertrauen in diese neuen Technologien zu schaffen und gleichzeitig das Sicherheitsniveau höchstmöglich zu halten.

Grundsätzlich werden die Menschen viele ihrer Aktivitäten immer stärker in den Online-Bereich verlagern. Deshalb wird es zukünftig noch wichtiger sein, sicherzustellen, dass die Identitäten der jeweiligen Akteure verfiziert sind. Es wird immer mehr neue Verfahren geben, unterschieden nachdem jeweils vorgeschriebenen Sicherheitslevel. Frank S. Jorga ist sich sicher: „Je mehr dieser Verfahren im Einsatz sind, desto mehr Neuentwicklungen wird es geben, ebenso wie die Akzeptanz weiter steigen wird.“

Gegen Deepfakes und Desinformation

C2PA setzt neue Standards für die Herkunft digitaler Inhalte

Pressemitteilung 27.01.2022

Die von Adobe, Arm, BBC, Intel, Microsoft, Truepic und Twitter mitbegründete Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) stellte gestern die erste technische Spezifikation zur Zertifizierung der Provenienz digitaler Medieninhalte vor. Ziel der Initiative ist die Bekämpfung von Falschinformationen im digitalen Kontext.

C2PA ist ein wichtiger Schritt hin zu einem starken, branchenweit gültigen Standard anhand dessen nicht authentische Online-Inhalte erkannt und eliminiert werden können. Zudem ermöglicht es C2PA Herausgeber*innen, Creator*innen und Konsument*innen, Ursprung und Urheberschaft digitaler Medien wie Bildern, Videos und Audiodateien nachzuvollziehen.

Der offene C2PA-Standard soll im gesamten Content-Ökosystem – von Chip-Herstellern und Nachrichtenorganisationen bis hin zu Software- und Plattformunternehmen – breite Anwendung finden und so das Vertrauen in digitale Inhalte stärken.

In Verbindung mit dieser Ankündigung hatte die C2PA eine öffentliche virtuelle Veranstaltung ausgerichtet: “Digital Content Provenance: Possibilities & Opportunities for the Future of the Internet in the Deepfake and Disinformation Era“. Politische Entscheidungsträger*innen, Akademiker*innen und Branchenführer*innen diskutierten hier über die Zukunft der verantwortungsvollen Erstellung, Veröffentlichung und Weitergabe digitaler Medien. Zudem gab es eine Präsentation und Demonstration der neuen technischen Spezifikation der C2PA.

Die On-Demand-Ansicht der Veranstaltung sollte im Laufe dieser Woche auf der C2PA-Website verfügbar sein. 

Weitere Informationen unter:
https://contentauthenticity.org/blog/milestones-in-digital-content-provenance-specification-open-source-projects

https://contentauthenticity.org/

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Megatrend Software: Programmierer werden knapp

Wettbewerbsvorteile entstehen immer häufiger softwareseitig. Daher beschäftigt sich Edward Lenssen, CEO der Beech IT mit der Frage, wie Unternehmen den „Engpass“ Software-Programmierung bestmöglich meistern können. An Profis auslagern, kann eine Option sein – wenn der Partner das eigene Geschäftsmodell versteht.

Software wird sich als die wichtigste Waffe für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den 2020er und 2030er Jahren erweisen. Unternehmen, die die bessere Software haben, werden ihre Kunden besser kennen und besser bedienen können als die Konkurrenz, und sie werden ihre Kosten besser kalkulieren und ihre Ressourcen effizienter nutzen können. Damit ist abzusehen, dass Programmierer in den nächsten Jahren ein extrem knappes Gut sein werden.

Dabei gehören steigende Komplexität und erhöhte Sicherheitsanforderungen zu den Schlüsseltrends in der Softwarebranche. Eine Umfrage von Beech IT unter 100 IT-Spezialisten hat ergeben, dass 96 Prozent der Fachleute zunehmend kompliziertere Computerprogramme erwarten. 98 Prozent mahnen an, dass die Software stärker gegen Cyberangriffe geschützt werden muss.

Als weitere Trends für 2022 und danach werden genannt: Agile Software Development (68 Prozent), KI-assisted Development (67 Prozent), extrem hohe Skalierbarkeit (66 Prozent), Rapid Prototyping & Innovation (65 Prozent), performanter Code (59 Prozent), Platform-as-a-Service (57 Prozent), Software-as-a-Service (52 Prozent), Dual Speed Development (52 Prozent), Enterprise Integration von Content-Management-Systemen (47 Prozent), Lean Software Development (42 Prozent), Typo3-Standardisierung (41 Prozent), generische Softwareentwicklung (39 Prozent), Continuous Integration & Delivery (39 Prozent), Web-Apps (38 Prozent), integrierte CMS/CRM/Shop/PIM/Intranet-Entwicklung (37 Prozent), Softwareentwicklung mit Design Sprints (34 Prozent), stärkere Verknüpfung von Backend/Website/App (32 Prozent) und Function-as-a-Service (31 Prozent).

Software lässt sich nicht industriell herstellen

Es wird selbst für Konzerne mit großen IT-Abteilungen zusehends schwieriger, die Vielzahl der Trends bei der Softwareentwicklung zu beherrschen. Die Unternehmen sollten sich zügig externe Programmierkapazitäten sichern, um der wachsenden Bedeutung für ihre Wettbewerbsfähigkeit Rechnung zu tragen.

Es gibt kein relevantes IT-Thema, von Big Data mit bislang unvorstellbaren Datenmengen bis hin zur Künstlichen Intelligenz, das nicht vor allem durch Software geprägt wird. Die Chips werden immer kleiner, die Speicherkapazitäten immer billiger, die Datenübertragungsraten immer höher und die Software immer komplexer. Doch im Unterschied zu Chips, Speichern und Übertragungstechniken lässt sich Software bis heute nicht industriell herstellen. Natürlich gibt es viele Methoden und Verfahren zur Erstellung und Qualitätssicherung von Software, aber am Ende werden die Programme von klugen Männern und Frauen im Kopf erdacht und mit flinken Fingern als Programmcode eingetippt, getestet und optimiert, bis ein fertiges Programm entsteht.

Üblicherweise rechnet man mit einer Produktivität von 10 bis 50 Codezeilen je Mitarbeiter und Tag. Ein Softwareentwicklungsprojekt mit einem Aufwand von 1.000 Personentagen, also in etwa fünf Personenjahre, produziert somit zwischen 10.000 und 50.000 Codezeilen. Um das einzuordnen, muss man einen Blick auf die stark wachsenden Programmgrößen werfen. Die Weltraummission Space Shuttle benötigte im Jahr 1981 Software von rund 400.000 Codezeilen. Ein heutiges Android-Smartphone wird von rund 14 Millionen Programmzeilen zum Leben erweckt, hinter Facebook stecken mehr als 60 Millionen Codezeilen, die komplexe Funktionalität der Google-Dienste benötigt insgesamt mehr als 2 Milliarden Programmzeilen.

Die Diskrepanz zwischen dem notwendigen Aufwand einerseits und den stark wachsenden Programmgrößen andererseits verdeutlicht die immense Lücke bei der Softwareentwicklung. Die Entwicklung von Software wird sich daher als der größte Flaschenhals beim technischen Fortschritt in den 2020/30er Jahren herausstellen.

Zwei Drittel für die Zukunft ungeeignet

Rund zwei Drittel der heute in der Wirtschaft eingesetzten Software ist für den Eintritt in die 2030er Jahre nicht geeignet, wenn sie nicht gravierenden Änderungen unterzogen wird. Manchmal genügt es im ersten Schritt, einer alten Anwendung eine neue Benutzeroberfläche zu verschaffen, damit sie vom Verbraucher als modern empfunden wird. Aber auf Dauer ist es unumgänglich, die Hintergrundsysteme fit für die Zukunft zu machen. Dazu wird in den 2030ern zweifelsohne der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gehören. So lässt sich durch die verstärkte Integration von KI-Technologien die Flexibilität und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen massiv erhöhen. KI kann zu deutlich zuverlässigeren Datenanalysen und signifikant besseren Prognosen führen. Nachfrage, Absatzerwartungen, Produktionsmengen und Ressourcen können mittels KI-Software deutlich präziser gesteuert werden als mit althergebrachten Warenwirtschaftssystemen.


Es wird selbst für Konzerne mit großen IT-Abteilungen zusehends schwieriger, die Vielzahl der Trends bei der Softwareentwicklung zu beherrschen. Die Unternehmen sollten sich zügig externe Programmierkapazitäten sichern, um der wachsenden Bedeutung für ihre Wettbewerbsfähigkeit Rechnung zu tragen.


Personal-IT wie vor 20 Jahren

Dringender Handlungsbedarf besteht auch bei Software für das Personalmanagement. Die meisten Unternehmen wissen praktisch nichts von ihren Beschäftigten, weil die Personalakten im Computer noch wie die Aktenordner vor 20 Jahren einfach nur aufbewahrt werden. Viele Unternehmen kennen nicht einmal die Schwerpunkte und Lücken ihres Personals und haben daher auch kaum eine Ahnung, welche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen erforderlich sind. HR-Analytics ist daher das Gebot der nächsten Jahre, um die Leistungsfähigkeit und die Kompetenzen des Personals einschätzen zu können.

Letztendlich gilt über alle Branchen und alle Unternehmensbereiche hinweg: Firmen, die zu wenig in Software investieren, werden den Anschluss an die Zukunft verlieren.

Weitere Informationen unter:
https://www.beech.it/de


Über den Interviewpartner

Der Softwareunternehmer Edward Lenssen ist CEO der niederländischen Firma Beech IT, die auf die Erstellung hochkomplexer Softwaresysteme, Websites und Apps spezialisiert ist. Seit 2021 gehört er dem Business Control Committee (BCC) der Typo3 Association an.

Daten löschen für den Umweltschutz

Wir sprachen mit Roman Eckschlager von aparavi über den CO2-Fußabdruck und welche Einsparpotenziale in der IT liegen. Das fängt dann z.B. bei so simplen Dingen an, dass nicht jede Textrevision gespeichert werden muss. Er wirbt viel mehr für ein intelligentes Datenmanagement, das neben CO2 dann natürlich auch Geld spart durch nicht mehr benötigte Kapazitäten.

„Unternehmen sollten darüber nachdenken, ihre Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit aktiv ihren Stakeholdern und der Öffentlichkeit gegenüber zu kommunizieren. Bislang erstellt laut unserer Studie jedoch nur gut jedes zweite Unternehmen einen ESG (Environmental, Social and Governance)-Report oder eine ähnliche Dokumentation“, so Roman Eckschlager.

Wie ernst nehmen Verantwortliche die Rolle der IT bei der Verringerung des
Unternehmen wird langsam bewusst, dass sie besonders in der Verantwortung stehen und einfach mehr für den Umwelt- und Klimaschutz leisten müssen. In einer aktuellen Studie von Aparavi unter deutschen IT-Entscheidern bestätigen beispielsweise immerhin knapp zwei Drittel (63 Prozent), dass die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei ihnen Priorität genießt. Denn gerade im Hinblick auf den stetig steigenden Energieverbrauch spielen die IT und die fortschreitende digitale Transformation natürlich eine große Rolle. Aber hier bieten sich auch verschiedenste Maßnahmen an, mit denen Unternehmen dem entgegenwirken und ihren Verbrauch nachhaltig senken können.

Welche Einsparpotenziale haben Sie diagnostiziert und wo bieten sich noch Stellschrauben?
Vielen Menschen ist wahrscheinlich gar nicht so bewusst, wie viel Energie ihre Daten verbrauchen. Das gilt vor allem für Unternehmen, die auf immer größer werdenden Datenbergen sitzen. Bei mehr als jedem Vierten (27 Prozent) nehmen die Daten heute schon über 5.000 Terabyte an Speicherplatz ein. Und davon sind bis zu 40 Prozent redundant, veraltet oder schlicht unnötig. Wieso löschen wir zum Beispiel nicht alte Versionen von Texten oder Präsentationen? Schaut sich die wirklich irgendjemand nach einer Woche oder einem Monat nochmal an? Ich bin überzeugt die Antwort ist ein klares „nein“. Wer seine Daten einmal gründlich bereinigt, spart einiges an Energie.
Darüber hinaus können Unternehmen schon bei der Anschaffung von Soft- und Hardware darauf achten, dass sie unter nachhaltigen Bedingungen entwickelt wurden, ressourcenschonend sind und eine hohe Langlebigkeit haben. Außerdem sollten Systemressourcen optimal und energieeffizient genutzt werden, indem beispielsweise IT-Prozesse automatisiert werden. Was vielleicht offensichtlich klingt, aber oft genug übersehen wird: Geräte wie Drucker und Scanner in den Energiesparmodus versetzen und Laptops, Bildschirme, etc. am Ende des Tages tatsächlich ausschalten.

Was macht man dann am besten mit dem entstandenen IT-Overhead?
Wenn die Overhead-Daten wirklich nicht mehr benötigt werden, löschen und den Speicherplatz frei machen für wirklich relevante und kritische Unternehmensdaten. Diese Daten zu finden, ist allerdings oft die größte Herausforderung, denn manuell lassen sich diese in den vorhandenen Mengen an Daten nicht so leicht und gänzlich aufspüren. Stattdessen können Unternehmen Lösungen einsetzen, die diesen Prozess vollständig automatisieren und Daten selbst an vergessenen Orten finden.

Wie lassen sich die Einsparungen im CO2-Budget am besten an die Stakeholder transportieren?
Unternehmen sollten darüber nachdenken, ihre Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit aktiv ihren Stakeholdern und der Öffentlichkeit gegenüber zu kommunizieren. Das schafft Transparenz und Glaubwürdigkeit. Bislang erstellt laut unserer Studie jedoch nur gut jedes zweite Unternehmen einen ESG (Environmental, Social and Governance)-Report oder eine ähnliche Dokumentation. Dabei können hier natürlich auch IT-Maßnahmen, wie das Löschen von Daten um den CO2-Fußabdruck senken, einen prominenten Platz einnehmen. Zudem dient ein ESG-Bericht nicht nur dazu, den Status quo zu überprüfen, sondern öffnet auch den Blick, um weitere Handlungsoptionen für mehr Nachhaltigkeit zu identifizieren.

Weitere Informationen unter:
https://aparavi.eu/de

Unicorn-Status für Domestika

Domestika erreicht mit 110 Millionen Funding Unicorn-Status und eröffnet Produktionsstudio für deutsche Kreativkurse in Berlin  

Domestika, die weltweit am schnellsten wachsende Kreativ-Community, baut nach einer erfolgreich abgeschlossenen Finanzierungsrunde in Höhe von 110 Millionen US-Dollar (97,48 Millionen Euro)  das eigene Angebot im europäischen Markt weiter aus und eröffnet ein Produktionsstudio in Berlin.

Mit dem Abschluss seiner Series-D erreicht Domestika eine Gesamtbewertung von 1,3 Milliarden US-Dollar (1,15 Milliarden Euro) – und damit den Unicorn-Status. Das Investment wird von Zeev Ventures,  GSV Ventures und anderen Privatinvestoren angeführt.

Mit dem frischen Kapital sollen die lokalen Aktivitäten weltweit ausgebaut und beispielsweise mehr Kurse in deutscher Sprache angeboten werden. Die globale Kreativ-Community wird von führenden Kreativ-Experten und -Expertinnen unterstützt, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten via in den Domestika-Studios professionell produzierten Online-Kursen weitergeben.

Globale Kreativ-Community

Domestika bringt gleichgesinnte kreative Amateure, Hobbyisten und Profis zusammen und ermöglicht ihnen, zu lernen, zu kreieren und sich mit anderen auszutauschen. Die Kurse decken ein breites kreatives Spektrum von Illustration, über Design und Handwerk bis hin zu digitalem Marketing ab. Seit 2021 bietet Domestika auch erste Kurse mit Kreativ-Experten und Expertinnen aus dem DACH-Raum an. Zusätzlich sind alle Kurse mit Untertiteln versehen und in Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Polnisch und Niederländisch verfügbar.

„Domestika hilft kreativen Köpfen weltweit, ihr Potenzial zu entfalten, indem sie von den besten Experten und voneinander lernen. Lernen ist sozial und unsere Community von Natur aus global. Wir ermöglichen es Kreativen, zu lernen und Ideen auszutauschen, wo immer sie auch gerade sind“, erklärt Julio G. Cotorruelo, Mitbegründer und CEO von Domestika. Dass Domestika nun auch in Berlin ein Team hat und wöchentlich neue Kurse auf Deutsch produziert, ist ein Gewinn für die deutsche Kreativ-Szene, ergänzt Jan Bohnhorst, Domestika Country Manager für Deutschland: „Wir legen Wert auf hochwertige Produktionen mit Experten und Expertinnen, von denen die Nutzer und Nutzerinnen lernen möchten. Ich freue mich sehr, dass wir nun auch am Standort Berlin Fahrt aufnehmen und der Community bald noch viel mehr spannende Kurse “Made in Germany” anbieten können!”

Vielfältige Kursangebot

Schon heute ist das deutsche Kursangebot vielfältig. Interessierte finden hierzulande beispielsweise einen Kurs mit Multimedia Artist und Designerin Josephine Rais, der Gewinnerin des About You Awards. Ganz aktuell steht für den Bereich Design eine Produktion mit Prof. Lars Harmsen,  CD und Partner der Münchner Agentur Melville Brand Design, Gründer und Herausgeber von Slanted und Professor für Design und Typografie an. Für die Kategorie Architektur und Innenarchitektur wird Monika Lepel ihre Expertise im Bereich Office Design teilen, mit der sie bereits New Work Vorreiter wie Google, Microsoft und E&Y begeisterte. Zudem plant Domestika im  Bereich Fotografie in Kürze eine Zusammenarbeit mit einem Fotografen aus dem German Roamers Kollektiv.

Insgesamt bietet Domestika aktuell rund 2.000 Kurse an, die weltweit mit über 1.300 Kreativ-Experten und -Expertinnen produziert wurden. Monatlich werden mehr als 110 neue Kurse hinzugefügt und bis heute haben Nutzer bereits mehr als 13 Millionen Kurse absolviert. Mit Studios in zwölf Ländern in Europa sowie Nord- und Südamerika werden alle Inhalte intern produziert und kuratiert, um die beste Lernerfahrung zu gewährleisten. Mit der Expansion im vergangenen Jahr kamen zu den Studios in Spanien, Großbritannien, den USA und Lateinamerika nun Deutschland, Frankreich, Italien neu hinzu.

Die in der aktuellen Finanzierungsrunde eingesammelten Mittel werden dazu eingesetzt, Domestikas starken Wachstumskurs der Community weiter zu beschleunigen und in zusätzlichen Märkten Fuß zu fassen: „In einer Zeit, in der es für Menschen noch nie so wichtig war, ihren Leidenschaften zu folgen und ihre Kreativität zu nutzen, hat Domestika nun die Möglichkeit, mit seinem einzigartigen Ansatz Millionen kreativer Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen“, sagte Oren Zeev, Founding Partner bei Zeev Ventures. „Julio und sein Team haben hervorragende Arbeit bei der Umsetzung ihrer Vision geleistet, sinnvolle soziale Lernerfahrungen zu schaffen und neugierige Köpfe aus aller Welt zusammenzubringen. Ich freue mich darauf, das Team bei seinen weiteren Innovationen und seinem Wachstum zu unterstützen.“

Über Domestika

Domestika ist die am schnellsten wachsende Kreativ-Community, in der die besten Kreativ-Experten und Kreativ-Expertinnen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in professionell produzierten Online-Kursen teilen. Die Mission ist, neugierige Köpfe aus der ganzen Welt zusammenzubringen, um ihr kreatives Potenzial voll ausschöpfen zu können. Die globale Kreativ-Community von Domestika umfasst mehr als 8 Millionen Menschen, die mit Leidenschaft neue kreative Fähigkeiten erlernen möchten. Domestika wählt die Kreativ-Experten und Kreativ-Expertinnen sorgfältig aus und produziert alle Kurse intern in seinen Produktionsstudios in 12 Ländern weltweit, um ein qualitativ hochwertiges Online-Lernerlebnis zu gewährleisten.

Dies ist eine Pressemitteilung von Domestika

Flexibilität beim Cross-Border-Versand

Informationsvorsprung und Kundenkommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Die Coronapandemie hat es gezeigt: Um am Wachstum des E-Commerce-Marktes zu partizipieren, ist eine hohe Flexibilität in der Logistik notwendig. Nur so können E-Tailer auf regional wechselnde Bestimmungen und Einschränkungen bei der Lieferung umgehend reagieren. Seven Senders, die führende Delivery-Plattform für den Cross-Border-Versand in Europa, unterstützt Onlinehändler dabei, den Versand flexibel zu gestalten und sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu sichern. Thomas Hagemann, Gründer und Co-CEO von Seven Senders, informiert.

Herausforderungen beim Cross-Border-Versand

Onlinehändler mit dem Ziel, international zu expandieren, unterschätzen oft den damit verbundenen Aufwand. „Beim Cross-Border-Versand kommen auf E-Tailer ganz neue Faktoren zu, die sie berücksichtigen müssen. Das können zum Beispiel Brexit-Regelungen beim Versand nach Großbritannien oder pandemiebedingte Einschränkungen sein“, erläutert Thomas Hagemann.

Um diese und zukünftige Herausforderungen zu managen, empfiehlt er Onlineshops, sich flexibel aufzustellen. Nur so können sie kurzfristig auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Gegebenheiten reagieren.


„Es ist nicht nur wichtig, die Einschränkungen zu kennen, Onlinehändlern müssen auch in der Lage sein, schnell darauf zu reagieren – und das unter Umständen in jedem Zielland gleichzeitig.“


Thomas Hagemann, Gründer und Co-CEO, Seven Senders

Situation im Zielland im Blick haben

Auch nach über zwei Jahren Covid-19 ändern sich Regelungen und Beschränkungen in den europäischen Ländern regelmäßig – oft im Wochenrhythmus. Aktuell ist die Virusvariante Omikron auf dem Vormarsch und ihre Auswirkungen auf den E-Commerce-Markt lassen sich bisher nicht abschätzen.

Ändert sich die Situation in einem Zielland, ist die Paketlieferung dorthin unter Umständen vom einen auf den anderen Tag nicht mehr wie geplant möglich.

„Umso wichtiger ist dann eine schnelle Reaktion, um die korrekte Zustellung weiter zu gewährleisten“, so der Gründer von Seven Senders. „Dafür ist eine genaue Analyse der Carrier-Daten sinnvoll.“

Die Delivery-Plattform von Seven Senders unterstützt Onlinehändler mit automatischen Alerts. Bei Unregelmäßigkeiten ist zudem ein frühzeitiger Wechsel des Carriers möglich.

Auf der speziell eingerichteten Covid-19-Website des Unternehmens finden E-Tailer regelmäßige Updates zur aktuellen Situation in ihrem jeweiligen Zielland.

Ein Ansprechpartner für den internationalen Versand

Es ist nicht nur wichtig, die Einschränkungen zu kennen, Onlinehändlern müssen auch in der Lage sein, schnell darauf zu reagieren – und das unter Umständen in jedem Zielland gleichzeitig.

Wer dann erst eine lange Liste mit Kontakten durchtelefonieren muss, verliert wertvolle Zeit. Und im schlimmsten Fall Kunden, wenn sich die Zustellung verzögert.

Onlinehändler mit einem zentralen Ansprechpartner für alle Länder sind hier klar im Vorteil: Ein Partner wie die Delivery-Plattform von Seven Senders ermöglicht es, Logistik-Abläufe zentral zu steuern.

Kundenwünsche erfüllen

Onlinehändler, die in ein neues Land expandieren, wählen in der Regel vor Markteintritt einen einzigen Carrier für die Zustellung aus. „Das Problem: Erwartungen und Wünsche der Kunden an den Paketversand sind innerhalb Europas extrem unterschiedlich“, sagt der Seven Senders Co-CEO.

Alle Kundenwünsche zu erfüllen, bedeutet für E-Tailer einen großen Aufwand und hohe Kosten. Mit der Anbindung an die Delivery-Plattform von Seven Senders haben Onlinehändler Zugriff auf ein Netzwerk von über 100 lokalen Carriern in Europa. So können sie nicht nur genau den Carrier wählen, der am besten zu den nationalen Kundenerwartungen passt, sondern diesen auch schnell wechseln, sollten sich die Anforderungen ändern.

Kundenkommunikation sorgt für Transparenz

Eine Verzögerung bei der Paketzustellung kann nicht immer vermieden werden – selbst wenn der Onlinehändler frühzeitig über Unregelmäßigkeiten im Lieferprozess informiert ist. Umso wichtiger ist es daher, auch die Kundenkommunikation flexibel an die jeweilige Situation anzupassen.

Mit einem kurzen Update zum Versand-Status wie „Derzeit kann es aufgrund der aktuellen Situation zu Verzögerungen bei unserem Zusteller kommen. Wir bitten um Verständnis!“ bleiben Kunden immer auf dem neuesten Stand. „Über die Delivery-Plattform werden die Benachrichtigungen automatisch erstellt und an die Kunden versendet“, so Hagemann.

Das reduziert Anfragen beim Kundenservice und erhöht die Kundenzufriedenheit sowie die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder beim selben Shop kaufen.

Weitere Informationen finden sich unter www.sevensenders.com/de.

Aufmacherbild / Quelle: iStock


Dies ist eine Pressemitteilung von Seven Senders

Fünf Schlüsselstrategien für Compliance Management im Personalbereich

Bei der Suche nach fähigen Mitarbeitern spielt die Nationalität immer weniger eine Rolle. Belegschaften werden zunehmend internationaler und arbeiten über verschiedene Standorte und Ländergrenzen hinweg. Für die Personalverantwortlichen international agierender Unternehmen ergeben sich daraus eine Reihe von Herausforderungen. Compliance-Bestimmungen im Bereich HR und Workforce-Management unterscheiden sich oft deutlich von Ort zu Ort und können sich auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten ändern. Die Einhaltung dieser Vorgaben hängt von der Fähigkeit einer Organisation ab, schnell auf Änderungen an bestehenden Gesetzen und Vorschriften zu reagieren – oder sie sogar zu antizipieren – um dann entsprechende Maßnahmen und Anpassungen umzusetzen. HCM-Experte SumTotal zeigt auf, wie die Priorisierung von fünf strategischen Ansatzpunkten dabei hilft, das Management komplexer internationaler Compliance-Anforderungen in den Griff zu bekommen.

1. Aufbau eines effektiven Datenmanagementsystems

Die Grundlage für die Einhaltung von Compliance-Vorgaben auf internationaler Ebene ist die Erfassung präziser Daten. Um Personaldaten effektiv zu organisieren und Lücken in Ihren Aufzeichnungen zu erkennen, empfiehlt sich eine Einteilung der Daten in folgende Kategorien:

  • Personalstammdaten: Allgemeine Mitarbeiterinformationen zu Alter, Grundgehalt, Wohnort, Ausbildung und Leistung
  • Informationen zu Gehaltsbestandteilen: Aufzeichnungen über Boni, Leistungen und Zulagen
  • Dokumente: Unterschriebene Unterlagen wie vertragliche Vereinbarungen und andere rechtsverbindliche Unterlagen
  • Personalverwaltungsdaten: Informationen zu Zeitplänen, Anwesenheit und Abwesenheiten

Aristoteles Kabarganos sieht noch immer viel Potenzial für verbesserte Compliance im HR-Bereich.

Die Datenspeicherung ist ein weiterer Kernpunkt für die Datenintegrität. Bei internationalen Betrieben ist die manuelle Speicherung sensibler Mitarbeiterdaten an mehreren Standorten zu unsicher. Das ist ein Problem, mit dem sich viele Organisationen konfrontiert sehen. Ganz zu schweigen davon, dass diese Art von Speichersystem es oft fast unmöglich macht, Mitarbeiterinformationen zeitnah abzurufen. Moderne Cloud-Technologie – beispielsweise als Teil eines LMS oder Workforce-Management-Systems – kann die Datensicherheit steigern und effizientere Prozesse ermöglichen. Wenn das System einen Audit-Trail von Datenänderungen bereitstellt, lassen sich Eingriffe in die Daten revisionssicher nachvollziehen. Idealerweise sollte ein solches System konfigurierbare Funktionen bieten, die an die Prozesse eines Unternehmens angepasst werden können. So lässt sich ein sicheres, standortübergreifendes Datenmanagementsystem aufbauen, auf das alle Verantwortlichen zugreifen können.

2. Implementieren eines stabilen Workflow-Prozesses

Die Einrichtung eines effizienten Workflows hilft, nationale und internationale Compliance-Verpflichtungen zu konsolidieren und die Arbeit an jedem Standort zu rationalisieren. Die daraus resultierenden Vorteile umfassen:

  • Verbesserte Koordination und Kommunikation zwischen Niederlassungen und lokalem Support in jedem Land
  • Klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten, die allen Teammitgliedern helfen zu wissen, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist
  • Sicherstellen, dass die Arbeit zwischen globalen Teams konsistent ist und auf Kurs bleibt
  • Reduzierung von betrieblichen Ineffizienzen, Inkonsistenzen und Qualitätsproblemen

Wenn Teams auf der ganzen Welt einen klaren Einblick in den Compliance-Status des Unternehmens haben, können sie die Daten besser verwalten und deren Integrität sicherstellen.

3. Verständnis für die Gesetze und Vorschriften jedes Landes entwickeln

Unternehmen erwarten, dass ausländische Organisationen ihre Gesetze und Vorschriften einhalten. Jeder Markt hat dabei andere Herausforderungen. Ein wesentlicher erster Schritt bei der Navigation in diesen Gewässern besteht darin, die lokalen Vorschriften zu verstehen.

Erstellen Sie dazu zunächst eine Liste der inländischen Gesetze, die Ihre Organisation einhält, und identifizieren Sie dann die entsprechenden Gesetze in Ihren ausländischen Märkten. Kennzeichnen Sie Vorgaben, die nur in diesen Märkten existieren. Im Zweifelsfall ist die Zusammenarbeit mit einem lokalen Experten eine gute Möglichkeit sicherzustellen, dass Sie alle Gesetze und Vorschriften erfasst haben, die sich auf den Betrieb in diesem Land beziehen.

Um weltweit die Compliance mit allen Vorgaben zu gewährleisten, müssen Sie den Bereich verstehen, in dem Ihr Unternehmen tätig ist. Das bedeutet, dass Sie auf lokale Gesetze und Kulturen achten, um ein tiefes Verständnis dafür zu gewährleisten, welche Vorgaben bestehen und um Strategien zu implementieren, um Ihre Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen. Dazu gehört auch, aktuelle Ereignisse im Auge zu behalten und im Hinblick auf die Beteiligung Ihres Unternehmens zu bewerten.

4. Compliance-Schulungen lokal anpassen, um Mitarbeiter anzusprechen

Die Führung von Mitarbeitern auf globaler Ebene erfordert Expertise auf lokaler Ebene. Wenn es um die Umsetzung von Compliance-Schulungen geht, ist dies der sicherste Weg, um Zustimmung oder echte Beteiligung der Mitarbeiter zu erhalten. Organisationen sollten daher Programme aufbauen, die der lokalen Kultur, den lokalen Arbeitsmärkten und den Bedürfnissen der lokalen Geschäftseinheiten entsprechen.

Moderne Systeme wie Lernmanagementsysteme (LMS) oder eine neue Generation von Learning Management Experience Plattformen (LMXP) helfen dabei, effizient auf Trainingsherausforderungen zu reagieren. Durch die Systematisierung und Automatisierung verschiedener Aspekte des Trainings können globale Standards etabliert werden und es entsteht eine zentrale Plattform für die Umsetzung der Programme.

5. Lernpfade für bessere Annahme von Trainings und effizientere Auswertung

Die Entwicklung einer technischen Lösung ist nur ein Teil des Puzzles bei Personal- und Compliance-Schulungen. Wenn der Prozess vollständig automatisiert ist, fühlen sich Mitarbeiter häufig nicht persönlich angesprochen und sind weniger motiviert. Eine Individualisierung stärkt und vermittelt das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse in ihrem eigenen Umfeld berücksichtigt werden. Aus diesem Grund ist es für die Entwicklung globaler Schulungsprogramme, die gut angenommen werden und auf echtes Engagement stoßen, wichtig, sich mit den lokalen Märkten, Kulturen und Bedürfnissen der Mitarbeiter, vertraut zu machen.

Mit einer geeigneten LMS-Lösung können Sie spezialisierte Lernpfade einrichten, um Mitarbeitern auf Basis ihrer Aufgabenbereiche und Standorte optimal zugeschnittene Trainings und Inhalte anzubieten.

Auch wenn es um die Nachverfolgung des Trainingsabschlusses geht, bieten solche Lernpfade eine gute Möglichkeit die Trainingserfolge auszuwerten, da sowohl die Teilnehmer als auch die Trainer eine klare Momentaufnahme der Leistung erhalten. Anstatt Daten aus mehreren Berichten manuell kombinieren und analysieren zu müssen, aggregieren die im Lernpfad integrierten Tools automatisch Daten aus allen Schulungen in einem einzigen Bericht. Das macht die Auswertung von Mitarbeiterschulungen wesentlich effizienter.

„Die Qualität der Lernpfade, die Sie Ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, hängt natürlich stark vom eingesetzten LMS oder LMXP ab“, erklärt Aristoteles Kabarganos, Sales Direktor Zentraleuropa bei SumTotal Systems. „Aus diesem Grund sollte man bei der Wahl einer Lösung unbedingt prüfen, ob diese über die passenden Funktionen verfügt, um die Funktionalität an die individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens anzupassen.“

Weitere Informationen unter:
https://de.sumtotalsystems.com

Services als Erfolgsfaktor für die Geschäftskundenbindung

Durch den verstärkten Wettbewerb im B2B-Onlinehandel verlieren Lieferantenbeziehungen an Relevanz. Wie Großhändler dieser Entwicklung begegnen können, zeigt die neue Studie von ECC KÖLN und Adobe. Ergebnis: Services sind auch im Geschäftskundenumfeld ein wichtiges Kundenbindungsinstrument.

Wer kriegt die Kund:innen – und wie? Die fortschreitende Digitalisierung verschärft den Wettbewerb auch im B2B-Umfeld. Lieferantenbeziehungen sind heute weniger eng als noch vor zwei Jahren und was im B2C-Handel schon länger beobachtet wird, erreicht nun auch das Geschäftskundenumfeld: Für Anbieter wird es zunehmend schwieriger, nur mit Produkten zu begeistern. Im dritten Teil der Studienreihe „Der moderne B2B-Einkauf“ untersuchen das ECC KÖLN und Adobe daher, inwiefern (digitale) Services als Katalysator in der Kundenbindung dienen können. Fazit: Richtige Kundenbindungsmaßnahmen können in Zukunft erfolgsentscheidend werden. Dabei sollte insbesondere auf Verbundenheit – also die freiwillige wiederholte Entscheidung der Kund:innen für einen Anbieter – gesetzt werden.

Service sells – immer und überall

Verbundenheit und positive Kundenerlebnisse können in allen Phasen der digitalen Customer Journey geschaffen werden. Während Beschaffer:innen während der Vorkaufphase insbesondere durch Verfügbarkeitsanzeigen online oder im Geschäft sowie Produktfinder überzeugt werden können, punktet die Möglichkeit einer Schnellbestellung innerhalb der Kaufphase bei Einkäufer:innen aller Generationen. Übergreifend bewerten sie zudem einen Chat mit Mitarbeiter:innen des Kundenservices als relevant. Ein Blick auf die verschiedenen Generationen offenbart zudem, dass jüngere Einkäufer:innen der Generationen Y und Z* weiteren, innovativeren Services sowie Automatisierungen eine größere Relevanz zuschreiben.

B2C setzt Maßstäbe

Das private Einkaufsverhalten hat einen großen Einfluss auf das geschäftliche Beschaffungsverhalten – nicht nur in den Generationen Y und Z, die Teil zwei der Studienreihe schwerpunktmäßig unter die Lupe genommen hat. Beruflich genutzte Kundenportale werden (un)bewusst mit jenen aus dem privaten Umfeld verglichen. Insbesondere beim Vergleich mit Amazon bemängeln 65 Prozent der Beschaffer:innen, dass ihr privater Kundenbereich beim Onlineriesen mindestens doppelt so viele Informationen bietet, wie die beruflich genutzten Kundenportale.

„Alte Bestellungen anschauen, Zahlungseinstellungen ändern, Abobestellungen anpassen oder alternative Versandadressen hinzufügen – für Kund:innen von Amazon selbstverständlich. Und auf digitale Services und Informationen, die im privaten Umfeld tagtäglich nutzbar sind, möchten auch im beruflichen Kontext die wenigsten Kund:innen verzichten. Der Kundenanspruch, effektiv und frustfrei Bestellungen zu verwalten, wird von B2B-Herstellern und -Händlern aber noch viel zu wenig erfüllt. Für die nachhaltige Kundenbindung von B2B-Einkäufer:innen ist der einfache Zugang zu Informationen und Services jedoch essentiell“, ordnet Michael Mertens, Projektmanager & B2B Commerce Expert, die Ergebnisse der Studie ein.



Ausblick: Künstliche Intelligenz

Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein möchten, sollten auf künstliche Intelligenz (KI) setzen – so die Einschätzung von fast dreiviertel der im Rahmen der Studie befragten Beschaffer:innen (73 %). Der Einsatz von KI wird aus Sicht der überwiegenden Mehrheit der Befragten (79 %) insbesondere den Beschaffungsprozess von häufig benötigten Produkten mit niedrigerem Warenwert innerhalb der nächsten fünf Jahre stark automatisieren. Ob KI den Beschaffungsprozess auch revolutionieren und als Gamechanger fungieren wird, bleibt abzuwarten.

„Erwartungen aus dem Consumer-Bereich halten Einzug in den digitalen B2B-Beschaffungsprozess. Mit unserer Studie geben wir Händler:innen konkrete Empfehlungen an die Hand, was Kund:innen von einer überzeugenden B2B Customer Journey erwarten. Schnellbestellungen, Chats mit dem Kundenservice und personalisierte Ansprachen zählen zu den wichtigsten Erwartungen an einen Onlineshop“, erklärt Melissa Fröhlich, Solutions Consultant bei Adobe.

Über die Studienreihe

In der dreiteiligen Studienreihe „Der moderne B2B-Einkauf“ untersuchen das ECC KÖLN und Adobe das Informations- und Beschaffungsverhalten im beruflichen Umfeld sowie die Auswirkungen von digitalen Dienstleistungen auf den B2B-Einkauf. Hierfür wurden 529 (Mit-)Entscheider:innen aus verschiedenen Branchen beim Einkauf von eher häufig benötigten Produkten mit niedrigerem Warenwert und unregelmäßigem Bedarf aus unterschiedlichen Produktkategorien online befragt. Teil drei widmet sich dabei dem Schwerpunktthema „Services als Kundenbindungsinstrument“.

* Zur Generation Y zählen in dieser Studie die Jahrgänge 1980 bis 1994 (aktuelles Alter zwischen 27 und 41 Jahren; zur Generation Z die Jahrgänge 1995 bis 2010 (aktuelles Alter zwischen 11 und 26 Jahren). Das Mindestalter der Generation Z liegt in dieser Studie bei 18 Jahren.

Download:

Die Ergebnisse der Studie stehen hier zum Download zur Verfügung.

ECC KÖLN

Mehr unter: www.ecckoeln.de

Über Adobe Commerce

Weitere Informationen unter https://adobe.ly/3jjoi7J

Die größten Stolpersteine bei Cloud-Transformationen

Bei vielen Unternehmen verläuft die Cloud-Transformation schleppender als geplant und der gewünschte Erfolg bleibt aus. Was machen Unternehmen dabei falsch? Der Business- und IT-Dienstleister CGI nennt die sechs größten Stolpersteine.

Die Modernisierung der Infrastruktur und Applikationsplattformen steht bei den meisten Unternehmen an oberster Stelle auf der IT-Agenda. Immer wichtiger werden dabei Cloud-Plattformen und -Services, die eine hohe Innovationskraft, Effizienz, Agilität und Skalierbarkeit versprechen. Viele Unternehmen schlagen deshalb den Weg in die Cloud ein. Der Erfolg einer Cloud-Transformation hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Wichtig sind vor allem eine strukturierte Vorgehensweise und die Vermeidung typischer Fehler. CGI nennt die sechs größten Stolpersteine, die ein Scheitern des Cloud-Projekts zur Folge haben können.

1. Fehlende Cloud-Strategie

Ein Grundproblem bei Cloud-Transformationen ist oft die fehlende Strategie. So werden die mit einer Cloud-Nutzung verbundenen Ziele von Unternehmen oft nur unzureichend definiert. Solche Ziele können etwa eine Effizienzsteigerung, Kostensenkung oder der Einsatz neuer Funktionalitäten und Technologien sein. Es empfiehlt sich, bereits im Vorfeld Anwendungen zu bestimmen, die in die Cloud verlagert werden sollen, sodass die nötigen Anforderungen in die Strategie einfließen.

Konkret geht es auch um die Klärung folgender Fragen: Welches Cloud-Modell passt am besten: Private, Public, Hybrid oder Multi-Cloud? Welcher Cloud-Service wird benötigt: IaaS (Infrastructure-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) oder SaaS (Software-as-a-Service)? Soll ein Vendor-Lock-in vermieden werden? Außerdem sollte die Strategiephase immer auch eine Business-Case-Betrachtung mit detaillierter ROI-Berechnung beinhalten. Nicht zuletzt ist festzulegen, wie eine Exit-Strategie aussieht – und gerade dieser Punkt wird meistens völlig außer Acht gelassen.

2. Click-Click-Cloud-Vorgehen

Häufig anzutreffen ist eine Click-Click-Cloud-Vorgehensweise. Viele Cloud-Provider offerieren Portale, über die einfach und schnell Services buchbar sind. Anwender untersuchen dabei allerdings oft nicht, ob das Angebot sowohl von der Funktion als auch hinsichtlich der Integrationsmöglichkeit in die Applikationslandschaft überhaupt optimal für das eigene Unternehmen passt. Auch die Kosten, eigene regulatorische Vorgaben oder Datenschutzaspekte werden bei einem Click-Click-Cloud-Prozess in aller Regel unzureichend berücksichtigt.

So entstehen schnell unübersichtliche Cloud-Umgebungen, die später nur schwer zu kontrollieren sind und keine gewünschten Kosteneinsparungen mit sich bringen. In manchen Fällen erhöhen sich Ausgaben durch unüberlegt gebuchte Tools sogar noch.

3. Fehlendes Change Management

Jede Cloud-Transformation hat unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe, die Organisation und Administration. Trotzdem übersehen viele Unternehmen die Notwendigkeit eines Change Management. Wird die Cloud-Nutzung zum Beispiel nur als reines IT-Thema betrachtet, ist ein Scheitern des Projekts quasi vorprogrammiert

Cloud-Transformation betrifft immer das gesamte Unternehmen und damit die verschiedensten Fachbereiche von der IT über das Controlling und Procurement bis hin zu Human Resources. Cloud-Transformationen sind daher immer auch ein strukturelles Thema, das die Anpassung von Unternehmensprozessen und damit auch ein aktives Change Management erfordert. Vielfach unberücksichtigt bleibt oft, dass die Cloud-Nutzung ein adäquates Mitarbeiter-Know-how erfordert und gegebenenfalls Trainingsmaßnahmen ergriffen werden müssen. 


„Bereits ein einzelner Stolperstein, der übersehen wird, kann ein ganzes Projekt erheblich verzögern oder sogar zum Scheitern bringen.“

Eric Berg, Vice President Consulting Expert bei CGI Deutschland

4. Transition als Transformation

Es ist ein Trugschluss, Transition mit Transformation gleichzusetzen. Eine Cloud-Transformation beinhaltet mehr als die Auslagerung eines Servers an einen Hyperscaler. Dadurch kann ein Unternehmen zwar die Hardware im eigenen Rechenzentrum entlasten oder einer alternden Infrastruktur entkommen, doch einen signifikanten Mehrwert stellt eine solche Transition nicht dar. Eine zielführende Transformation hingegen geht über ein reines Hosting hinaus und nutzt die eigentlichen Cloud-Vorteile wie Economies of Scale oder Time-to-Market.

Vor allem aber geht es dabei auch um den Einsatz neuer Technologien und Services, die den technologischen Wandel unterstützen. Beispiele dafür sind die Cloud-native Applikationsentwicklung und -bereitstellung, die IoT-Einbindung oder Anwendungen in den Bereichen KI und ML (Maschinelles Lernen). 

5. Tool-Wirrwarr

Nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel: Bei Cloud-Transformationen setzen Unternehmen eine Vielzahl von Tools ein, von Cloud-Readiness- über Migrations- bis hin zu DevOps-Tools. Ein solches Toolset wird in den wenigsten Fällen nach einer fachlich-technologischen Bewertung ausgewählt. Es wird oft nicht überprüft, ob für die Nutzung überhaupt das erforderliche Mitarbeiter-Know-how vorhanden ist.

Ohne ein stringentes und unternehmensweit abgestimmtes Vorgehen beim Tool-Einsatz, das die konkreten Anforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten des eigenen Unternehmens in den Vordergrund stellt, wird eine Cloud-Transformation eher erschwert als erleichtert.

6. Fehlende Governance

In vielen Unternehmen fehlt eine Governance-Strategie – auch für die Cloud-Nutzung. Ein umfassendes und durchgängiges Governance-Konzept ist für den Erfolg einer Cloud-Transformation aber unverzichtbar. Es beinhaltet die exakte Definition, Etablierung und Überwachung von Regeln, die die Umsetzung der Unternehmensstrategie unterstützen und eine hohe Sicherheit bieten.

Konkret geht es dabei etwa um das Berechtigungsmanagement mit der unternehmensweiten Festlegung von Rollen und der Regulierung von Anwenderzugriffen. Ein wichtiger Governance-Aspekt ist zudem die Einhaltung von Compliance-Regularien, die sich etwa aus der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) ergeben. Es liegt auf der Hand, dass das richtliniengesteuerte Identitätsmanagement und die Erfüllung von Compliance-Anforderungen gerade im Cloud-Kontext zwingend erforderlich sind.  

„Bei Cloud-Transformationen gibt es viele Fallstricke. Mit unseren sechs größten Stolpersteinen wollen wir Unternehmen eine erste Hilfestellung geben, worauf sie unbedingt achten sollten. Dabei muss eines klar sein: Bereits ein einzelner Stolperstein, der übersehen wird, kann ein ganzes Projekt erheblich verzögern oder sogar zum Scheitern bringen“, betont Eric Berg, Vice President Consulting Expert bei CGI Deutschland.

„Jede Cloud-Transformation ist ein anspruchsvolles Projekt und erfordert ein strategisches und strukturiertes Vorgehen für eine erfolgreiche Durchführung. Angesichts der Komplexität der Herausforderungen kann es für ein Unternehmen daher hilfreich sein, auf externe Unterstützung zurückzugreifen. Voraussetzung ist, dass der Dienstleister auch die entsprechende Expertise vorweisen und belegen kann.“ 

Weiterführende Informationen:
www.de.cgi.com

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Eine offene Kultur braucht keine Quoten

Autor: Miriam Bressan, Manager Solution Architecture bei Red Hat

Kommt das Gespräch auf das Thema Gleichstellung, verläuft die Debatte schnell hitzig: Von Quotenfrauen und Männerclubs ist die Rede, von Geschlechterkampf und alten weißen Männern. Fakt ist, Frauen sind motiviert, leistungsstark und vor allem hochqualifiziert. Trotzdem erleben wir immer noch eine strukturelle Diskriminierung: Frauen bleiben in Positionen stecken, die unter ihrem Kompetenzlevel liegen. Und das nicht nur knapp unter der berühmten gläsernen Decke, sondern auf allen Jobebenen. Wie kann es also gelingen, Führungspositionen und überhaupt Jobs gerechter zu verteilen? Diese Frage beschäftigt unsere Gesellschaft seit Jahren. Manche Arbeitgeber setzen sich freiwillig Ziele, für börsennotierte Konzerne und ihre Aufsichtsräte hat die Politik 2016 eine 30-prozentige Geschlechterquote gesetzlich festgeschrieben.

Eine offene Kultur wird sich gegen eine Quote durchsetzen, sagt Miriam Bressan

Nun kann man über Quoten geteilter Meinung sein – völlig inakzeptabel ist es allerdings, wenn Politikerinnen als „Mutti” bezeichnet werden und junge Kolleginnen sich sexistische Sprüche anhören müssen. Irritierend finde ich es aber auch, dass gerade in männerdominierten Branchen wie der IT die Tatsache, dass eine Frau als Developer oder Consultant arbeitet, lobend erwähnt wird. Warum eigentlich? Ich habe noch nie den Spruch gehört „toll, dass wir so viele Männer im Team haben“. Aus Sicht der Frauen erfährt durch diese Denkweise ihre Leistung nicht die Wertschätzung, die sie verdient. Wir haben den Job nicht bekommen, weil wir weiblich sind, sondern weil wir gut darin sind. Und dieses Argument gilt nicht nur für das Geschlecht, sondern auch für alle anderen Diversity-Kriterien wie Alter, Herkunft, Religion oder sexuelle Orientierung.

Gelebte Diversität oder wenigstens die Diskussion darüber ist inzwischen in vielen Unternehmen kein Feigenblatt mehr, sondern intrinsische Motivation, um eine gleichberechtigte und respektvolle Kultur zu schaffen. Eine solche Kultur ist offen für verschiedene Ideen, Ansätze und Blickwinkel. Denn ganz gleich, ob es um Entscheidungsfindungen oder Konfliktlösungen geht, das Wissen über die unterschiedlichen Denk- und Verhaltensmuster sowie das Verständnis für die komplementäre Kraft dieser Diversität können die Arbeit grundlegend verändern und zu völlig neuen Ergebnissen führen. Innovationen entstehen nämlich erst, wenn man „out of the box“ denkt. Ein möglichst diverses Team bringt dafür die besten Voraussetzungen mit: Es arbeitet insgesamt kreativer, durchbricht Gedankenmauern und hinterfragt etablierte Denkmuster. Und deshalb sollte es auch immer egal sein, von wem eine Idee stammt. Jeder soll sich frei fühlen, Vorschläge einzureichen, niemand aufgrund seiner Position bevorzugt werden und alle Beteiligten offen über Ideen sprechen können. Eine positive Fehlerkultur gehört ebenfalls dazu – nur so entsteht Raum für Innovationen. Dieses Prinzip einer inklusiven Unternehmenskultur ist typisch für die Open-Source-Welt und lässt sich parallel dazu auf die Bewerberauswahl münzen: Den Job sollte derjenige bekommen, der am besten dafür qualifiziert ist.

Damit Frauen und andere Gruppen aber nicht schon gleich zu Beginn ausgeschlossen werden, müssen Unternehmen unbewusste Muster aufbrechen. Wir alle kennen es nur zu gut, dass Entscheidungen über Besetzungen nicht allein auf objektiv messbaren Kriterien basieren, sondern wir immer gerne Menschen auswählen, die so sind wie wir selbst. Unternehmen kommen deshalb nicht umhin, ihre Managementriege in puncto Unconscious Bias zu trainieren, damit diese vorurteilsfreie Entscheidungen treffen. Aber auch durch die Wortwahl in Stellenausschreibungen werden Stereotype transportiert. Adjektive, die geforderte Eigenschaften wie analytisch oder durchsetzungsstark beschreiben, lassen Bilder in unseren Köpfen entstehen, die abschreckend wirken – selbst dann, wenn sie vermeintlich geschlechtsneutral sind. Wer die besten Talente will, sollte auf seine Sprache achten. Unabhängig davon, müssen natürlich die Rahmenbedingungen stimmen: Das fängt bei flexiblen Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodellen an, geht über Eingliederungsmodelle für Eltern oder Team-Mitglieder mit Behinderung und beinhaltet auch auf den ersten Blick so profane Dingen wie Ruheräume, um persönlichen oder religiösen Bedürfnisse nachzukommen.

Wandel beginnt im Kopf, wie es so schön heißt. Und ich denke, wir sind bei Red Hat auf einem guten Weg. Ein Grund dafür liegt sicherlich in der Open-Source-Kultur. Und von der können alle Branchen lernen.

Weitere Informationen unter:
www.redhat.com

Forecast 2022: 5G, Datensouveränität und Customer Experience

Wir haben mit Führungskräften, Trendsettern und Meinungsführern gesprochen und um Statements für die kommenden Monate gebeten. Die Gemeinsamkeit in allen Teilen ist klar: Sicherheit spielt bei allen Geschäftsmodellen eine übergeordnete Rolle – zumindest sollte das so sein.


5G verändert unser Leben

Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland

Unabhängig davon, ob es um vernetzte Fabriken, autonome Fahrzeuge oder die intelligente Versorgung von Alten und Kranken geht – alle Bereiche der Wirtschaft profitieren von mobilen Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit geringer Latenz. Deshalb wird 5G über kurz oder lang das zentrale Nervensystem aller Industriezweige und dadurch unsere Gesellschaft, unser Leben verändern. Bereits 2022 werden viele Unternehmen private 5G-Netze aufbauen, um sich für zukünftige Herausforderungen zu rüsten und digitale Innovationen eigenständig und unabhängig voranzutreiben.


Digitale Souveränität vorantreiben

Tobias Gerlinger, CEO und Managing Director von ownCloud

„Was Politik, Wirtschaft und Gesellschaft immer stärker umtreibt, ist die Digitale Souveränität. Auch die neue Bundesregierung räumt diesem Thema im Koalitionsvertrag einen hohen Stellenwert ein und erklärt ihre Absicht, die Digitale Souveränität zu sichern. Dabei zeigt sie auch gleich den einzig richtigen Weg auf: nämlich den verstärkten Einsatz von Open-Source-Software. Die Open-Source-Ecosysteme sind unsere einzige Chance, eine eigene leistungsfähige Digitalwirtschaft und damit echte Alternativen zu den großen US-amerikanischen und chinesischen Hyperscalern zu schaffen.“


Sicherheit für Kubernetes

Kirsten Newcomer, Director, Cloud and DevSecOps Strategy bei Red Hat

Wenn es um Container-Orchestrierung geht, spielt Sicherheit auch im kommenden Jahr eine übergeordnete Rolle. Um Security-Aspekte zu adressieren, werden Anbieter zukünftig immer mehr Sicherheitsfunktionen direkt in ihre Kubernetes-Distributionen integrieren. Dieser Ansatz verbessert einerseits die Gesamtsicherheit der jeweiligen Distribution, was zu weniger Ausfällen führt. Andererseits können Nutzer so auch die Kosten für die Sicherung ihrer Kubernetes-Deployments maßgeblich senken.


Customer Experience wird zum Schlüsselfaktor für Geschäftserfolge

Suvish Viswanathan, Head of Marketing bei Zoho Europe

Kunden begegnen Marken über eine Vielzahl von Endgeräten und Kanälen. Unternehmen müssen der Omnichannel Customer Experience (CX) daher besondere Aufmerksamkeit schenken, wollen sie langfristig erfolgreich sein. Moderne, umfassende und KI-gestützte CX-Plattformen führen Daten aus verschiedenen Quellen zusammen und bilden die Grundlage für ein fundiertes Verständnis der Customer Journey. Der Schutz von Kundendaten muss dabei ständig gewahrt sein, um langfristiges Vertrauen aufzubauen. Dies ermöglicht eine bessere Personalisierung, die sich positiv auf die Kundentreue und das Umsatzwachstum auswirkt.


Die weiteren Teile der Serie:

Forecast 2022: Mehr Intelligenz für das ganze Unternehmen

Forecast 2022: Resilienz, Lieferketten und Managed Platforms

Forecast 2022: Automatisierung, Cyberangriffe und Kryptografie

Forecast 2022: New Work, Mindset und neue Gefahren

Valtech verkündet die Akquisition von Absolunet

Nach einer Reihe von Übernahmen im Jahr 2021 hat Valtech nun die Akquisition von Absolunet, einem professionellen Dienstleistungsunternehmen, das sich auf eCommerce und digitale Transformation spezialisiert hat, bekannt gegeben.

Mit mehr als 300 Mitarbeiter:innen und fünf Niederlassungen in Nordamerika und Europa unterstützt Absolunet Marken, Hersteller und Händler dabei, ihre digitale Transformation zu beschleunigen und eine führende Rolle im Handel zu übernehmen. Mit dieser Übernahme festigt Valtech seine Position als dominierender Global Player im Bereich eCommerce. Valtech unterstützt Unternehmen bei der Beschleunigung ihrer End-to-End-Commerce-Aktivitäten – sei es bei der Konzeption ihrer Direct-to-Consumer-Strategie, bei der Umsetzung von Omnichannel-Commerce, bei der Neuerfindung der Zukunft des Handels oder sogar bei der Kreation von innovativen Geschäftsmodellen, wie z. B. der Generierung von Einnahmen über digitale Dienstleistungen in vernetzten Autos.

Mit dem Beitritt von Absolunet stärkt Valtech seine Führungsposition auf vielen der wichtigsten Commerce-Plattformen im Markt – darunter Adobe, Salesforce, commercetools, Optimizely, SAP und VTEX. Darüber hinaus vertieft Valtech seine Expertise bei der Skalierung von eCommerce-Kanälen. Hierzu gehören die Bereiche Customer-Experience-Strategie, Marketing-Automatisierung, Kundendaten-Plattformen, Datenanalyse, Personalisierung, Merchandising, Product Information Management (PIM), Order Management (OMS), Digital Asset Management (DAM) und die Orchestrierung von Mediennetzwerken.


Omnichannel-Commerce ist ein wichtiger Teil dieser Entwicklung. Zusammen mit dem exzellenten Team von Absolunet sind wir bestens gerüstet, um die Geschäfte unserer Kunden auf ein neues Niveau zu heben.

Olivier Padiou, Chief Executive Officer von Valtech

Olivier Padiou, Chief Executive Officer von Valtech

„Wir sind begeistert, dass das Team von Absolunet zu Valtech kommt“, erklärt Olivier Padiou, Chief Executive Officer von Valtech. „Ihre Erfahrung im Bereich eCommerce, ihr Innovationsgeist und ihre technische Expertise sind eine hervorragende Ergänzung zu unseren bestehenden Talenten und Fähigkeiten. Unternehmen aller Branchen müssen ihre Geschäftsabläufe innovativ gestalten. Omnichannel-Commerce ist ein wichtiger Teil dieser Entwicklung. Zusammen mit dem exzellenten Team von Absolunet sind wir bestens gerüstet, um die Geschäfte unserer Kunden auf ein neues Niveau zu heben.“

„Heute geht es beim eCommerce darum, die Customer Journey zu verstehen und relevante Handelserfahrungen auf jeder Ebene anzubieten“, sagt Charles Desjardins, CEO von Absolunet und neuer EVP, Nordamerika bei Valtech. „Eine eCommerce-Strategie muss alle Bereiche eines Unternehmens durchdringen, vom Einkauf über das Marketing und den Vertrieb, bis hin zum Kundenservice und darüber hinaus.

Gemeinsam bieten Valtech und Absolunet eine Antwort für Unternehmen, die sich mit der Komplexität von Customer Experience Design, der Ausführung von Handelsgeschäften und dem organisatorischem Wandel auseinandersetzen wollen.“

Weitere Informationen über Absolunet: https://www.absolunet.com/en/

Weitere Informationen über Valtech: valtech.com/de-de

Auf dem Weg zur erstklassigen Customer Experience

Live-Online-Event „Transforming to Empower with Grundfos“

Valtech lädt ein zu einem Live-Online-Event mit Jesper Olesen, Group Senior Director, Digital & Customer Excellence bei Grundfos, ein.

Als einer der Key Stakeholders für Grundfos´digitale Transformation wird er Ihnen einen Blick hinter die Kulissen gewähren und über Erfahrungen berichten, die das Unternehmen in den letzten Jahren durchlebt hat, um eine erstklassige Customer Experience zu kreieren.

Stehen Sie vor dem Beginn Ihrer Reise in die digitale Transformation? Profitieren Sie von Jesper´s wertvollen Tipps und Erfahrungen.

Paneldiskussion:

Wie lässt sich ein solch umfangreiches CX-Transformationsprojekt umsetzen?
Was ist aus technologischer, prozessualer und organisatorischer Sicht erforderlich?
Welche Art von Messrahmen kann einen nachgewiesenen ROI liefern?

Speakers:

Jesper Olesen – Group Senior Director, Digital & Customer Excellence at Grundfos
Samantha Brook – Senior Digital Strategist at Adobe
Nicolai Munch Andersen – Senior Product Strategist at Siteimprove
Søren Lyager Thingholm – Sales Director at Valtech

Gäste erhalten die Möglichkeit, den Referenten Ihre Fragen zu stellen.

Fakten zur Veranstaltung:

Live-Online-Event

Datum: Mittwoch 26 Januar 2022,

Uhrzeit: 10.00 – 11:00 Uhr (CET)

Zur Anmeldung:


https://www.valtech.com/events/digital-transformation-at-grundfos/

Aufmacherbild / Quelle / Lizenz

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Von der Theorie in die Praxis: Die Stunde der Netzwerkautomatisierung

Dirk Schuma ist Sales Manager Europe bei Opengear. Für uns beschreibt er in einem ausführlichen Beitrag, wie sich nicht nur die IT-Technologien weiter entwickeln werden, sondern auch das Netzwerkmanagement gefordert ist. Hier hat sich eine IT der zwei Geschwindigkeiten breit gemacht: auf der einen Seite werden immer mehr Technologien entwickelt, die datenbasiert arbeiten und die hohen Komfort bieten, sodass sie gerne eingesetzt werden. Auf der anderen Seite gehen alle diese Technologien durch den gleichen Flaschenhals: das Netzwerk. Warum das nicht so bleiben kann und wo jetzt aufgeholt werden muss:

Für Dirk Schuma ist Netzwerkautomatisierung eine Basistechnologie für den digitalen Wandel.

Während sich IT-Technologien in der Regel ständig weiter entwickeln, hat sich das Netzwerkmanagement über die Jahrzehnte hinweg nur wenig verändert. Nach wie vor nehmen Unternehmen notwendige Konfigurationen, Aktualisierungen, aber auch das ganz allgemeine Management manuell vor. Dieses händische Verfahren ist nicht nur langsam und ineffizient – ein kurzfristiges Reagieren auf neue Workload-Anforderungen lässt sich nun einmal nicht so nebenbei umsetzen. Zudem ist es fehleranfällig, etwa wenn ein Administrator einen Switch falsch konfiguriert und damit das Netz lahmlegt. Dabei gibt es eine Lösung: Durch die Automatisierung des Managements von Netzwerkressourcen und -services können Netzwerkteams agiler und flexibler neue Geschäftsanforderungen unterstützen beziehungsweise umsetzen. Netzwerkautomatisierung oder NetOps ist längst kein Marketing-Schlagwort mehr, auch wenn viele Unternehmen erst über Umwege – wenn beispielsweise neue Netzwerkkomponenten angeschafft werden – über den Einsatz nachdenken. Gerade in den heutigen komplexen IT-Umgebungen, wo Anwendungen und Systeme an mehreren Standorten gehostet werden, hilft NetOps Unternehmen, ihre Ressourcen zu bündeln und damit Zeit und Geld zu sparen. Aufgaben wie das manuelle Provisioning können mit der entsprechenden Lösung automatisiert und fehleranfällige Prozesse, die normalerweise die Skalierbarkeit und Stabilität des Netzwerks einschränken, abgelöst werden. Der notorisch unter Personalmangel leidenden IT-Abteilung bleibt somit mehr Zeit, um sich um wichtigere Dingen wie der strategischen Weiterentwicklung zu kümmern.

So verwundert es nicht, dass die Investments in NetOps zunehmen, wie unsere letzte Studie zu dem Thema zeigt. 87 Prozent der befragten Netzwerkmanager, -architekten und -Engineers aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA haben Gelder für die Netzwerkautomatisierung bereitgestellt; fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer hat das Investitionsvolumen sogar um mindestens 50 Prozent erhöht. Als treibende Kraft für NetOps wurde die Digitale Transformation identifiziert, gefolgt von Faktoren wie eine bessere Performance, Geschäftskontinuität und Kosteneinsparungen. Die Pandemie hat eindeutig den Markt beflügelt, da Netzwerkingenieure keine Standorte besuchen konnten und ganze Teams im Homeoffice arbeiten mussten. Hinzu kommt, dass moderne Konsolenserver, die mit x86-Prozessoren ausgestattet sind, die gängigen NetOps-Tools wie Docker-Container oder Python-Skripte nutzen und damit ein smartes OOB (Out-of-Band)-Management und Netzwerkautomatisierung in einer Hardware vereinen. Durch ein Upgrade beziehungsweise die Erweiterung der bestehenden Landschaft können Netzwerkingenieure diese Funktionalitäten mit modernen Automatisierungsroutinen für jeden einzelnen Standort bis an den Rand des Netzwerks ausdehnen. Die Appliance ermöglicht einen sicheren Zugriff auf Remote-IP-Devices, auch wenn das Netzwerk ausfällt, und automatisiert Prozesse wie das Bereitstellen und Konfigurieren von Netzwerkkomponenten. Gleichzeitig stellt sie die notwendigen Layer für die Programmierung und Automatisierung des Netzwerkmanagements bereit. Das heißt, lediglich für den physikalischen Einbau eines Geräts und dessen Verkabelung muss noch jemand vor Ort sein. Alle weiteren Tätigkeiten – von der Konfiguration über das Deployment bis zur Fehlerbehebung und dem Neustart nach einem Ausfall – erfolgen remote.

Netzwerkautomatisierung oder NetOps ist längst kein Marketing-Schlagwort mehr

Dirk Schuma

Diese Vorteile müssen sich Unternehmen gerade im Fertigungsbereich beziehungsweise bei Edge Computing ganz allgemein zunutze machen. Eine sensorgesteuerte Überwachung des Produktionsprozesses, an den tatsächlichen Verschleiß angepasste Wartungszyklen und präzise aufeinander abgestimmte Prozesse lassen sich nur umsetzen, wenn das Netzwerk reibungslos funktioniert. Es ist heute das Rückgrat für den Einsatz von IoT im industriellen Umfeld: Kommt es hier zu Störungen, sind die Kosten für einen Produktionsausfall beträchtlich. Allerdings ist die Netzwerkarchitektur in vielen Betrieben nicht auf den massenhaften Einsatz vernetzter Geräte vorbereitet – gerade im Produktionsumfeld wurden sie meist isoliert geplant. In der Folge sind heterogen aufgebaute Architekturen entstanden, deren Erweiterung, Absicherung und Verwaltung zu einer komplexen Aufgabe geworden ist. Ein über Edge-Standorte verteiltes Netzwerk hat zudem von Natur aus mehr Schwachstellen und ist damit anfälliger für Cyber-Angriffe und Störungen des Betriebs. Mit der zunehmenden Durchdringung des schnellen Mobilfunkstandards 5G und der Einrichtung von Campusnetzen rückt deshalb Netzwerk-Resilienz immer stärker in den Mittelpunkt. Die Implementierung einer Lösung zur Netzwerkautomatisierung unterstützt nicht nur das Monitoring und hilft den Verantwortlichen, trotz komplexer werdender Infrastrukturen den Überblick zu behalten. Sie ist darüber hinaus in der Lage, Störungen automatisiert zu beheben oder zumindest entsprechende Schritte einzuleiten.

Fakt ist: Moderne Netzwerke erfordern neue Denkweisen und Lösungsansätze, um der Komplexität der Infrastrukturen Rechnung zu tragen. Automatisierung ist hier ein ganz wesentlicher Faktor.

Weitere Informationen unter:
https://opengear.com/

„Telekommunikation muss zur Grundversorgung gehören“

Wir sprachen mit Gerhard Kesting von CommScope zur Bedeutung von Kommunikationsnetzen für uns als Gesellschaft und für die Wirtschaft.

Herr Kesting, die Flut im Juli im Ahrtal hat gezeigt, wie anfällig die Kommunikationsnetze sind, und wie angewiesen wir gleichzeitig auf verlässliche Kommunikationsmittel sind. Wie sollten wir uns aufstellen, um Kommunikation im Krisenfall resilient zu machen?
Mobilfunknetze sind wegen ihrer begrenzten Reichweite, die oft nicht von einem Masten zum nächsten reicht, problematisch. Wenn einige Netze aufgrund einer Katastrophe ausfallen, können größere Gebiete zumindest vorübergehend nicht mehr abgedeckt werden. Genau das ist im Juli in Deutschland passiert. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten, die Kommunikationskanäle zuverlässiger zu machen: Wenn zum Beispiel Polizei, Feuerwehr und andere Rettungsdienste unterschiedliche Funksysteme verwenden – ein neues digitales und ein älteres analoges System – sind sie nicht kompatibel. Im Allgemeinen entscheiden lokale Behörden selbst, welches System sie verwenden wollen. Das kann aber auch schief gehen: Wenn in einem Gebiet zu viele verschiedene Systeme eingesetzt werden, kann es zu großen Kommunikationsproblemen kommen. Bei einem Hochwasser wie im Juli beteiligen sich auch Einsatzkräfte aus anderen Gebieten an den Rettungseinsätzen. Wenn sie unterschiedliche Systeme verwenden, ist die Kommunikation zwischen den Teams oft schwierig, weil das Mobilfunknetz wegen dem Hochwasser nur teilweise oder gar nicht funktioniert.
Da Mobilfunknetze in Krisensituationen eine entscheidende Funktion erfüllen, müssen wir für eine bessere Abdeckung im ganzen Land sorgen. Lokale Anbieter spielen bei dieser Expansion eine Schlüsselrolle. Diese müssen aber auch zu Investitionen ermutigt werden – dafür brauchen wir eine offene Systemarchitektur, die es Netzbetreibern ermöglicht, die Infrastruktur nach ihren eigenen Bedürfnissen und Zielen zu gestalten. Anbieter sollten in der Lage sein, die geeignetste Technologie zu wählen, um in dieser Umstrukturierungsphase flexibel und anpassungsfähig arbeiten zu können. Ein einfacher Zugang zu Technologien, die auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten und angepasst werden können, ist von entscheidender Bedeutung.

Was können Sie dafür leisten?
Bei CommScope sorgen wir dafür, dass alle Netzwerksysteme ihre Aufgabe so sicher und zuverlässig wie möglich erfüllen können. Letztlich kommt es auf die Planung und Implementierung einer zuverlässigen Netzinfrastruktur an, d. h. auf Vermittlungsstellen, die über mehr als eine Netzanbindung verfügen. In schwerwiegenden Fällen (vollständiger Ausfall einer Vermittlungsstelle) ist ein Katastrophenmanagementansatz erforderlich, um eine mobile Vermittlungsstelle mit eigenem ODF (Optical Default Frame) und eigener Stromversorgung einzurichten. Hier kommt das Fachwissen von CommScope ins Spiel, das die Einsatzkräfte über ein flexibles und zuverlässiges ODF mit der Leitstelle und den Endgeräten vernetzt. So werden die mobilen Einheiten mit der bestehenden Telekommunikationsinfrastruktur in der Region verbunden.

Gerhard Kesting ist Senior Account Manager bei CommScope

Auch die Unternehmen sind angewiesen auf störungsfreie Kommunikation, der Schwerpunkt verlagert sich hier aber zunehmend auf Daten. Was raten Sie Unternehmen für die Zukunft?
Zunächst müssen sich Unternehmen einen Überblick über die Situation verschaffen. Sobald sie diese beurteilen können, sollten sie die notwendigen Prozesse starten, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit ihrer Systeme zu gewährleisten. Das Management muss die erforderliche Einrichtung und die damit verbundenen Kosten in Kauf nehmen, wobei Cloud-basierte Systeme eine Schlüsselkomponente darstellen. Damit die Umsetzung funktioniert, muss der Zugang zu den Informationen schnell, sicher und zuverlässig sein. Niemand hat Zeit, auf langsame Systeme zu warten: Eine Informationsverzögerung (Latenz) kann viele Prozesse in den Produktionsanlagen stören.
Zu den beliebtesten Anwendungen gehört das selbstfahrende Auto, bei dem übermäßige Latenzzeiten ein großes Sicherheitsrisiko für alle Beteiligten darstellen. CommScope hilft dabei, zuverlässige Glasfasernetze bereitzustellen. Das Single-Fiber-Management-System von CommScope setzt den Maßstab für alle ähnlichen Systeme und bietet die zuverlässigsten Glasfasersysteme auf dem Markt.

Auch die Zukunftstechnologien 5G, IoT, Analytics und KI werden über die Netze abgewickelt. Wie viel „Luft ist eigentlich noch im System“?
Die sich ständig verändernde Netzwerkinfrastruktur wird dies auch in absehbarer Zukunft tun. Während der Covid-Pandemie haben viele Menschen angefangen, im Homeoffice zu arbeiten, was zu einem Anstieg des Netzverkehrs um 30 bis 50 Prozent geführt hat. Zu diesem Zeitpunkt wurde den Menschen klar, wie sehr sie auf das Internet angewiesen sind. Obwohl sich die digitale Welt um Verbraucher dreht, würde sie ohne die Telekommunikationsnetze, die die nötige Infrastruktur für die Verbindung aller bereitstellen, nicht existieren.
Meiner Meinung nach müssen wir akzeptieren, dass die Telekommunikationsinfrastruktur zusammen mit Strom, Wasser und Abwasser zu einer Grundversorgung geworden ist, die jeder braucht. Außerdem betrifft dieses System nicht nur das Äußere von Gebäuden, sondern auch ihr Inneres. Vor kurzem habe ich erfahren, dass es jetzt ein spezielles Dokument für Architekten gibt, in dem beschrieben wird, wie diese Anforderungen in das Wohnumfeld neuer Gebäude integriert werden können. Dies ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt, auf dessen Grundlage viele weitere Anwendungen möglich sein werden, die wir uns heute noch nicht vorstellen können. Für all diese sind jedoch Systeme erforderlich, die auf eine feste und mobile Telekommunikationsinfrastruktur angewiesen sind.
Während des Lockdowns wurde ein weiteres Problem deutlich: die Notwendigkeit, unsere Schulsysteme auf den gleichen technologischen Stand zu bringen. Dazu gehören die Modernisierung der Verwaltungsverfahren, die Schulung von Lehrkräften im Umgang mit digitalen Geräten zur Erleichterung des Fernunterrichts, sowie die Ausstattung von Lehrkräften und Schülern mit der entsprechenden technischen Ausrüstung.

Die Landwirtschaft ist ein extrem gutes Beispiel datenbasierter und hoch automatisierter Prozesse – Traktoren fahren nach GPS-Signalen, Melkroboter arbeiten präzise und selbstständig. Auch Werke, die viel Platz brauchen, sitzen meistens weit außerhalb, Industrieparks werden natürlich gerne „auf der grünen Wiese“ ausgewiesen. Wie bereits ausgeführt sind alle auf verlässliche Datenkommunikation angewiesen. Das Stahlwerk sicher mehr als der Bauernhof – und doch: können zukünftige Standards helfen, die Datenübertragung als solche „smarter“ zu machen?
Ihre Frage weist auf ein zentrales Problem hin: Wenn die Telekommunikationsinfrastruktur als unverzichtbares Instrument betrachtet wird, müssen wir dafür sorgen, dass sie auch überall zugänglich ist – in ländlichen Gebieten ebenso wie in Großstädten. Die von Ihnen erwähnten landwirtschaftlichen Anwendungen sind ein guter Ausgangspunkt für die Einführung dieser Technologien. Ein weiteres interessantes Beispiel ist die „connected cow“ – eine von der britischen 5G-Initiative RuralFirst entwickelte Anwendung, die es Landwirten ermöglicht, Informationen über ihre Tierhaltung in Echtzeit zu verfolgen. So können sie beispielsweise überwachen, wie ihre Kühe fressen und schlafen. Diese Daten können dann mit Tierärzten oder Ernährungswissenschaftlern geteilt werden, um die Gesundheit der Tiere zu verbessern.
Zuverlässige drahtlose Verbindungen sind der Schlüssel zu jedem Entwicklungskonzept für den ländlichen Raum – sei es für die Landwirtschaft oder die Industrie. Daher ist es essentiell, dass sie sowohl für landwirtschaftliche Maschinen, als auch für Busse und Autos, sowie viele andere Anwendungen verfügbar sind. Dieser Prozess erfordert jedoch gewisse Standardisierungen: Wir gehen davon aus, dass 2022 weitere Verträge ausgehandelt werden, um die Netzwerkarchitektur und Industriestandards zu fördern. Im Mittelpunkt steht dabei die langfristige Planung, wobei dem O-RAN (Open Radio Access Network) als Konzept für 4G besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. In der Zwischenzeit werden Anbieter neue Strategien in Erwägung ziehen, z. B. wie sie neue Standards für die 5G-Einführung, insbesondere in Europa, implementieren können. Fünf der führenden europäischen Telekommunikationsunternehmen, darunter die Deutsche Telekom, Orange, Telecom Italia (TIM), Telefónica und Vodafone, haben 2021 Empfehlungen zum Aufbau eines Open-RAN-Ökosystems abgegeben. Letztendlich wird das Ziel von O-RAN darin bestehen, mehr Innovation zu fördern: Mobilfunkbetreiber werden in der Lage sein, flexiblere Dienste anzubieten, wenn Dritte neue KI-gesteuerte Anwendungen entwickeln.

Weitere Informationen unter:
https://www.commscope.com/

Forecast 2022: Digitalisierung und Smarthome

Wir haben mit Führungskräften, Trendsettern und Meinungsführern gesprochen und um Statements für die kommenden Monate gebeten.Das schlaue und intelligente Zuhause wird in den kommenden Jahren verstärkt Einzug halten. Denn auch auf diesem Gebiet ist intelligente Technik notwendig, um z.B. im Rahmen des Carbon Footprint noch deutliche Einsparungen erreichen zu können.
Ein Statement von Gregor Stegen, Director Business Development Europe bei Plume:

Gregor Stegen fokussiert bei Plume die Anwenderfreundlichkeit des Smart Homes. Bildquelle: foto di matti

„Der Trend zum Smarthome und zu immer mehr Funktionalitäten im Heimnetz ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten Entwicklungen der kommenden Jahre. Der neue Standard WiFi 6E bietet eine Menge Potenzial für eine noch bessere parallele Nutzung zahlreicher IoT-Geräte im Heim-WLAN. Elementar wichtig ist eine intelligente Verwaltung des Heimnetzwerks. Von einem sicheren und schnellen Internetzugang auf jedem Endgerät hängt insbesondere durch den Homeoffice-Boom sehr viel ab. Privatnutzern sollte die Einrichtung und Optimierung so einfach wie möglich gemacht werden. Genau dafür bieten wir entsprechende Services aus der Cloud: Ein adaptives WLAN, das sich an die Nutzungsgewohnheiten anpasst und zusätzlichen Mehrwert bietet, zum Beispiel in Form eines Contentfilters für Kinder oder Cybersicherheit für sämtliche mit dem Heimnetzwerk verbundenen Geräte. Damit trägt Plume nicht nur zu einem leistungsstarken und sicheren Smarthome bei, sondern hilft auch, die Notwendigkeit von Technikern vor Ort um bis zu 67 Prozent zu reduzieren.“