Detecon-Studie: Öffentliche Verwaltungen und der Digitalisierungsfortschritt

Öffentliche Verwaltungen wie auch ihre jeweiligen IT-Dienstleister bewerten die eigenen Digitalisierungsfortschritte nach wie vor zurückhaltend.

Obwohl die Notwendigkeit der Digitalisierung überwiegend erkannt wird, stocken die Prozesse an vielen Stellen. So lauten Kernergebnisse der Studie „Erfolgsfaktoren zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung“ der Managementberatung Detecon.

Gefragt nach den großen Herausforderungen nennen Studienteilnehmer der öffentlichen Verwaltung vor allem den Fachkräftemangel (82 Prozent), gefolgt von Hemmnissen durch föderale Strukturen (73 Prozent). Die IT-Dienstleister sehen Hürden dagegen vor allem in der Schaffung einer behördenübergreifenden, gemeinsam nutzbaren Infrastruktur (75 Prozent) sowie der Cyber- und Datensicherheit (74 Prozent). Fachkräftemangel und die Nachnutzung prinzipiell verfügbarer Softwareentwicklungen stehen gemeinsam auf dem dritten Platz der Herausforderungen (72 Prozent).

Key Facts

  • Fachkräftemangel und föderale Strukturen als Hemmnis
  • Komplexe Vergabeverfahren für Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern
  • Größere Verwaltungsorganisationen haben Vorsprünge

Für die Studie hatte Detecon mit dem Marktforschungsunternehmen 2HMforum sowohl verantwortliche (IT-) Entscheider*innen aus der öffentlichen Verwaltung (100 Personen) als auch Führungskräfte (33 Personen) von IT-Dienstleistern, die v.a. für die öffentliche Verwaltung arbeiten, befragt. Die Befragten entstammten zu drei Vierteln der kommunaler Ebene, zu rund einem Fünftel der Landes- sowie zu vier Prozent der Bundesebene. Die Studie beleuchtet den aktuellen Stand der Verwaltungsdigitalisierung und gibt Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Digitalisierung.

Vergabeverfahren zu kompliziert

Für die Zusammenarbeit mit externen IT-Dienstleistern sehen 42 Prozent der Befragten in der öffentlichen Verwaltung ein Hindernis in den komplizierten und langwierigen Vergabeverfahren. Auf Seiten der IT-Dienstleister sehen dies sogar 55 Prozent als Hemmnis. Die Vorgaben des OZG, alle Leistungen bis Ende 2022 vollständig zu digitalisieren, wurden klar verfehlt. Im Durchschnitt wurden gerade einmal 29 Prozent der OZG-Leistungen in die digitale Umsetzung gebracht. Ernüchternd ist zudem, dass lediglich 53 Prozent der befragten Personen aus öffentlichen Verwaltungen konstatieren, dass sie über die nötige Software, Hardware und IT-Infrastruktur verfügen, um generell die Digitalisierung zu bewältigen.

„Hier scheinen vorbereitende Prozesse, etwa zur IT-Bebauungsplanung, noch nicht optimal verankert zu sein“, beurteilt Elisabeth Schulze-Hulitz, eine der Studienautorinnen von Detecon, die Situation. „Wohl sind die Verwaltungen mehrheitlich auf dem Weg und erhoffen sich positive Digitalisierungseffekte. Angesichts der Studienergebnisse empfiehlt es sich, die Rahmenbedingungen in den Verwaltungen noch besser zu klären: Sind die Zuständigkeiten geregelt, um Ende-zu-Ende zu digitalisieren? Ist die Allokation der Budgets – auch für eine langfristige Finanzierung – geregelt?“, rät Elisabeth Schulze-Hulitz. „Zudem ist es zwingend erforderlich, die IT-Vergabe und -Beschaffung durch Kompetenzaufbau und Vereinfachung zu stärken.“

Vorteile durch digitalisierte Prozesse

Von digitalisierten Prozessen erhoffen sich die Verwaltungen laut der Befragung zu jeweils 94 Prozent die schnellere Bearbeitung von Anliegen, eine bessere Informationsverfügbarkeit sowie eine höhere Zufriedenheit der Bürger*innen. Eine erhöhte Arbeitgeberattraktivität sowie finanzielle Einsparungen durch die Digitalisierung sieht jeweils nur ein Drittel der Befragten. Im Gegensatz dazu erwarten die IT-Dienstleister auch für diese Punkte starke positive Effekte durch die Digitalisierung des öffentlichen Sektors.

Generell zeigen die Studienergebnisse in fast allen Kategorien einen Vorsprung bei größeren Organisationen in Sachen Digitalisierung. Am deutlichsten wird diese Diskrepanz bei der Frage nach der Existenz einer Digitalisierungsstrategie: Hier haben größere Verwaltungen sogar einen Vorsprung von 25 Prozentpunkten (60 zu 35 Prozent). „Dies mag auch ein Grund für Vorsprünge sein: Eine gemeinsam getragene klare Strategie ermöglicht die schnelle Umsetzung weiterer Digitalisierungsthemen“, vermutet Elisabeth Schulze-Hulitz. „Interkommunale Zusammenarbeit wie auch ein digitales Mindset in der gesamten Verwaltung sind gute Voraussetzungen für Digitalisierungserfolg.“

 

Die Studie „Erfolgsfaktoren zur Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung”

steht unter www.detecon.com/verwaltungsdigitalisierung zum Download bereit.

 

 

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So vermeiden Unternehmen Datenlecks durch ChatGPT & Co. 

KI-Tools wie ChatGPT, Bard und Copilot erfreuen sich wachsender Beliebtheit, gefährden allerdings die Datensicherheit. Forcepoint erklärt, wie Unternehmen den Abfluss vertraulicher Informationen und Datenschutzverletzungen erfolgreich verhindern.

Generative KI ist bei zahlreichen Aufgabenstellungen im Arbeitsalltag bereits eine große Hilfe. Sie beantwortet Fragen, erstellt Texte fürs Marketing, übersetzt E-Mails sowie Dokumente und optimiert sogar Quellcode. Kein Wunder also, dass Mitarbeiter die Tools eifrig einsetzen, um sich die Arbeit zu erleichtern und produktiver zu werden. Allerdings entstehen dabei Risiken für die Datensicherheit im Unternehmen: Leicht landen vertrauliche oder personenbezogene Daten bei ChatGPT, Bard oder Copilot und dadurch unter Umständen sogar in den Antworten für andere Anwender. Schließlich nutzen die Anbieter nicht nur im Web verfügbare Daten, sondern auch die Benutzereingaben, um ihre KI-Modelle zu trainieren und deren Antworten zu verbessern.

Wollen Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten nicht verlieren, müssen sie aktiv werden. Am einfachsten ist es, die Mitarbeiter im sicherheitsbewussten Umgang mit generativer KI zu schulen, doch Fehler passieren – in der Hektik des Arbeitsalltags kann die Aufmerksamkeit nachlassen, sodass Mitarbeiter dennoch sensible Daten bei den Diensten hochladen. Deshalb entscheiden sich manche Unternehmen dafür, die URLs der verschiedenen KI-Tools mit der Firewall zu sperren, was allerdings auch keine ideale Lösung ist. Zum einen bieten die Sperren keinen ausreichenden Schutz, weil Mitarbeiter sie leicht umgehen können, indem sie von außerhalb des Unternehmensnetzwerks auf die Dienste zugreifen. Zum anderen behindern Unternehmen ihre Belegschaft beim produktiven Arbeiten und sorgen möglicherweise für Frust.

Data Loss Prevention

Um den Zugang zu den KI-Tools zu reglementieren und Daten zu schützen, sollten Unternehmen besser einen Zero-Trust-Ansatz verfolgen. Dabei stellen Sicherheitslösungen wie Secure Web Gateway (SWG) und Cloud Access Security Broker (CASB) sicher, dass nur zugelassene Dienste genutzt werden, und das auch nur von autorisierten Mitarbeitern – unabhängig davon, wo sich diese befinden und welches Gerät sie einsetzen. Ein zentraler Richtliniensatz reduziert den Verwaltungsaufwand und erleichtert es, Sicherheitsverletzungen über alle KI-Tools, Kommunikationskanäle und Geräte hinweg zu verhindern.

Darüber hinaus ist eine konsequente Kontrolle der bei den Diensten zur Verfügung gestellten Daten notwendig. Denn erst, wenn Unternehmen erkennen, dass Mitarbeiter beispielsweise dabei sind, personenbezogene Daten oder Quellcode mit geistigem Eigentum via Chat oder Datei-Upload mit den KI-Tools zu teilen, können sie das unterbinden. Voraussetzung dafür sind eine Klassifizierung von Daten sowie Richtlinien, die den Umgang mit den Daten regeln und überwachen. Lösungen für Data Loss Prevention (DLP) verbinden beides und minimieren den Einrichtungsaufwand, weil sie fertige Klassifizierungen für verschiedenste Daten und einen großen Satz vordefinierter Richtlinien mitbringen.

Zudem müssen Unternehmen in der Regel auch nicht ihren gesamten Datenbestand klassifizieren – es reicht, sich auf die schützenswerten Daten zu konzentrieren. Die einzelnen Fachbereiche wissen üblicherweise sehr genau, um welche Daten es sich dabei handelt, und können Beispiele liefern: Kundenlisten, Präsentationen, Verträge, Code-Schnipsel. DLP-Lösungen analysieren diese und sind dann in der Lage, ähnliche Daten zuverlässig zu erkennen. Je nachdem, wie sensibel die Daten sind, erlauben sie abgestufte Reaktionen: Bei weniger kritischen Daten reicht es meist, den Mitarbeiter auf eine mögliche Verletzung der Datensicherheit hinzuweisen; bei wichtigeren Daten kann eine Freigabe durch den Vorgesetzten erforderlich sein, während der Upload besonders heikler Informationen direkt blockiert wird.

„ChatGPT und andere KI-Tools lösen selbst komplexe Aufgaben binnen Sekunden. Das ist im Arbeitsalltag äußerst praktisch, kann aber zu Verletzungen der Datensicherheit führen, wenn Mitarbeiter versehentlich vertrauliche oder personenbezogene Daten bei den Diensten eingeben.“

Frank Limberger, Data & Insider Threat Security Specialist bei Forcepoint in München (Quelle: Forcepoint)

„ChatGPT und andere KI-Tools lösen selbst komplexe Aufgaben binnen Sekunden. Das ist im Arbeitsalltag äußerst praktisch, kann aber zu Verletzungen der Datensicherheit führen, wenn Mitarbeiter versehentlich vertrauliche oder personenbezogene Daten bei den Diensten eingeben“, betont Frank Limberger, Data & Insider Threat Security Specialist bei Forcepoint. „Mit DLP können Unternehmen ihre Daten zuverlässig schützen, ohne die Nutzung der KI-Tools zu beschränken, was unweigerlich die Produktivität und Motivation der Mitarbeiter beeinträchtigen würde. Die Lösungen lassen sich schneller einführen, als Unternehmen oft annehmen, und liefern bereits nach wenigen Tagen oder Wochen erste Ergebnisse.“

 

 

 

www.forcepoint.com/de

 

 

 

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Entscheidungsfaktoren bei der Stiftungsgründung

Neue Studie 2023 in Österreich, Deutschland und der Schweiz: Was sind die wichtigsten Faktoren bei einer Stiftungsgründung?

Stiftungen werden aus den unterschiedlichsten Gründen errichtet. Es gibt Stifter*innen, die der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen. Andere versuchen, ihr Vermögen oder Familienunternehmen langfristig zu bewahren oder möglichst konfliktfrei auf die nächste Generation zu übertragen. Ganz gleich, ob eine Stiftung gemein- oder privatnützige Zwecke verfolgt, die Stifter*innen wollen durch sie bleibende Strukturen für ihr Vermögen schaffen.

Wer eine Stiftung gründet, muss sich mit vielen Fragestellungen befassen, und auch zahlreiche rechtliche Aspekte berücksichtigen. Wer sich im deutschsprachigen Raum die Frage nach dem geeigneten Stiftungsstandort stellt, hat gleich vier Optionen mit unterschiedlichen zivil- und steuerrechtlichen Voraussetzungen zur Auswahl: die Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein.


Der Frage, was ein attraktiver Stiftungsstandort heute denn bieten muss und welche Kriterien den Stiftern und Stifterinnen dabei besonders wichtig sind, ging Liechtenstein Finance in einer aktuellen Studie nach, die in Zusammenarbeit mit der F.A.Z. Business media research erstellt wurde.

 

Hierfür wurden 336 Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, die selbst eine Stiftung errichtet haben oder Funktionsträger einer Stiftung sind. Sie repräsentieren sowohl gemeinnützige als auch Familienstiftungen, die auf Philanthropie, Vermögenserhalt und -vermehrung, Nachlass- und Nachfolgeplanung oder Versorgung von Familienangehörigen fokussieren.

 

Zusätzlich bieten vier Interviews mit den Stiftungsexperten Prof. Dr. Dominique Jakob (CH), Dr. Patriz Ergenzinger (DE), Elisabeth Stichmann und Dr. Dimitar Hristov (AT) sowie Dr. Thomas Zwiefelhofer (FL) weitere Einblicke in das Stiftungsrecht und dessen Möglichkeiten.

 

 

Zur ausführlichen Studie gelangen Sie hier.

 

Kurz-Zusammenfassung der Studie: Entscheidungsfaktoren bei der Stiftungsgründung

 

 

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KI-basierte Auswertung von Echtzeitdaten im Einzelhandel

Im Interview mit der Redaktion, erläutert Manish Choudhary, welche Lösungen den Einzelhandel helfen, aktuellen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

 

Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie instabil globale Lieferketten sind – Hafen- und Bahnstreiks, Fachkräfte- und Fahrermangel und mehr. Branchenexperten erwarten, dass Lieferketten etwa zwei bis drei Jahre brauchen werden, um sich von diesen Störungen zu erholen. Wie werden sich Lieferketten Ihrer Meinung nach im nächsten Jahr entwickeln?

Neben den aufgeführten Faktoren haben zahlreiche weitere Einflüsse dazu geführt, dass es in den vergangenen zwei Jahren entlang der Lieferketten zu kritischen Störungen gekommen ist. Kauf- und Konsumverhalten haben sich verändert und die geopolitischen Ereignisse sind Auslöser für Energie- und Ressourcenknappheit sowie die Inflation – all das darf man nicht außer Acht lassen.

Die schlechte Nachricht: Diese Lieferkettenstörungen werden auch in diesem Jahr – wenn nicht sogar wesentlich länger – anhalten. Wir werden 2023 beobachten, dass sich Händler zunehmend umstellen und mit langfristigeren Lagerbeständen haushalten werden müssen. Denn die Just-In-Time-Philosophie, die der Einzelhandel in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten praktiziert hat, ist nur dann praktikabel, wenn die Lieferkette effizient funktioniert. Lagerflächen werden in der Folge wieder zunehmen.

Nun besteht für Einzelhändler die Herausforderung darin, eine Balance zwischen kostspieligen Übervorräten (Overstock) und Leerverkäufen (Out of Stock) zu finden. Folglich wird die agile, datenbasierte und akkurate Bedarfsvorhersage ganz oben auf der Einzelhandelsagenda stehen. Diese funktioniert nicht wirklich, wenn sie nur auf historischen Daten als Grundlage fußt. Die KI-basierte Auswertung von Echtzeitdaten erweist sich an dieser Stelle als effektiver. Dadurch können Handelsunternehmen ihre Prozesse optimieren und vorausplanen, anstatt lediglich auf eintretende Ereignisse zu reagieren.

Welche Trends oder Herausforderungen werden 2023 zu weiteren Störungen in der Lieferkette führen?

Die weitreichenden Folgen der aktuellen geopolitischen Ereignisse werden sich nicht einfach in Luft auflösen, sondern auch im kommenden Jahr die globale Wirtschaft überschatten. Das hat natürlich direkte Auswirkungen auf Lieferketten. Ansteigende Energiepreise werden Fertigungsunternehmen in ihrer Produktion wesentlich einschränken. Existenznöte zwingen sie dazu, ihre Strategien entsprechend anzupassen, um durch die Krise zu kommen. Gleichzeitig bedingt die Inflation direkt Kaufverhalten und -entscheidungen ihrer Kunden.

Demnach können sich Retailer nicht mehr einzig und allein auf historische Daten verlassen. Sie müssen sich vielmehr auf spontane und unerwartete Veränderungen vorbereiten. Hier verschaffen KI-getriebene Lösungen Einzelhändlern die notwendige Flexibilität, indem sie Echtzeitdaten auswerten und ihnen darauf basierend Einblicke in den Status quo liefern und Vorhersagen treffen.

Die Kühlkette sieht sich einer Reihe von (Sicherheits-) Risiken gegenüber. Was können Unternehmen tun, um sich entsprechend anzupassen?

Grundsätzlich kennt jedes Handelsunternehmen die Risiken, denen Kühlketten ausgesetzt sind. Diese sind zu jeder Zeit gegeben – auch jenseits der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation und der gestörten Lieferketten. Akkurate Bedarfsvorhersagen und -planung sowie ein transparenter, datenbasierter Überblick über die gesamte Lieferkette hinweg sind hier der Schlüssel, um diese Risiken zu minimieren. Eine KI-getriebene Plattform ist beispielsweise in der Lage zu erkennen, wenn ein Hersteller oder Zulieferer mit Transportschwierigkeiten zu kämpfen hat, die unter Umständen zu einer Unterbrechung der Kühlkette führen könnten. Ist dies der Fall, kann die Lösung alternative Partner in der Beschaffung empfehlen.

Egal, um welche Branche es geht: Derzeit machen moderne Technologien überall Schlagzeilen. Wie beeinflussen sie die Zukunft des Einzelhandels, welcher in Deutschland bislang sehr an alteingesessenen Strukturen festgehalten hat?

Der deutsche Einzelhandel war lange Zeit sehr traditionell und hat sich auf bewährte Prozesse verlassen. Angesichts der Ereignisse, die die Weltwirtschaft in den vergangenen drei Jahren beeinflusst haben, erkennen Retailer aber auch hierzulande, dass sie ohne innovative Technologien langsam den Anschluss verlieren. Mit der Einführung moderner Lösungen verfolgen sie vor allem zwei Ziele: technologische Defizite ausgleichen und sich an das veränderte Kaufverhalten ihrer Kunden anpassen.

KI und Automatisierung etablieren sich in dieser Branche daher zunehmend zu einem Must-have und formen somit die Zukunft des Einzelhandels mit. So lassen sich mit entsprechenden Lösungen zum Beispiel akkurate Nachfrageprognosen erstellen, wodurch das Bestands- und Lagermanagement effizienter und bedarfsorientierter von der Hand geht. Außerdem unterstützen diese neuen Technologien Retailer im Aufbau einer Omnichannel-Strategie, bei der Kunden sowohl von den Vorteilen des Onlineshoppings als auch des stationären Einkaufs profitieren. Diese komfortablere Erfahrung wird künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen und die Bindung zu bestehenden Kunden vertiefen und neue Kunden anziehen. Wie offen der deutsche Einzelhandel gegenüber neuen Technologien ist, zeigt sich zudem in seiner Bereitschaft, Standorte mit Automatisierung und Robotik auszustatten. Bekannte Supermarktketten experimentieren derzeit vermehrt mit autonomen Smart Stores, in denen Kunden rund um die Uhr einkaufen können, ohne dass Personal zugegen sein muss.

Der Fachkräftemangel hat direkte Auswirkungen auf den Einzelhandel. Was bietet SymphonyAI Retail CPG als Lösung für das Problem?

Als Software Provider entwickelt SymphonyAI Retail CPG KI-basierte Tools, mit denen Handelsunternehmen effizient und agil bleiben – und zwar mit den wenigen Ressourcen, über die sie wirklich verfügen. Denn sobald sie bestimmte Aufgaben automatisieren, können sie ihren Blick auf wertschöpfende und strategische Bereiche richten. Damit unterstützen wir sie nicht nur in ihrem Lieferketten-, sondern auch Bestandsmanagement sowie Marketing und sogar direkt im Verkaufsraum unter anderem durch Sortiment- und Flächenoptimierung und smarte Regale.

Unsere intelligente Data-Analytics-Plattform CINDE zum Beispiel verschafft Retailern nicht nur einen Einblick in das Kaufverhalten und die Erwartungen ihrer Kunden, sondern unterstützt bei personalisierten Marketing-Aktivitäten und sorgt für eine effektive Kommunikation zwischen Einzelhändlern, CPG-Herstellern und anderen Partnern.

 


Zur Person

Manish Choudhary – Präsident und CEO von SymphonyAI Retail | CPG

Manish Choudhary verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Leitung globaler Teams und im Management der Gewinn- und Verlustrechnung von börsennotierten Software- und Technologieunternehmen mit Schwerpunkt Transformation. Er hat eine besondere Leidenschaft und Expertise in den Bereichen KI-gesteuerte digitale Transformation, SaaS, Analytik und maschinelles Lernen. Zu Symphony Retail kam er von Diebold Nixdorf, wo er als EVP of Global Software tätig war, und von Pitney Bowes Inc. in SVP-Positionen in den Bereichen Sending Technology und Global Innovation & Products. Er verfügt über MBAs von der Anderson School of Management der UCLA und der National University of Singapore.

https://www.symphonyretailai.com/de/


English Version

Real-time retail data

Manish Choudhary explains which solutions can help retailers successfully meet current challenges.

 

The past year has shown how unstable global supply chains are – port and rail strikes, shortages of skilled workers and drivers, and more. Industry experts expect supply chains to take about two to three years to recover from these disruptions. How do you think supply chains will evolve over the next year?

In addition to the factors listed, numerous other influences have caused critical disruptions to occur along supply chains over the past two years. Purchasing and consumption patterns have changed, and geopolitical events have been triggers for energy and resource shortages and inflation – all of which cannot be ignored.

The bad news is that these supply chain disruptions will continue this year – if not much longer. In 2023, we’ll see retailers increasingly shifting and having to budget with more long-term inventory. This is because the just-in-time philosophy that retailers have practiced over the past two to three decades is only viable if the supply chain functions efficiently. Warehouse space will increase again as a result.

Now, the challenge for retailers is to strike a balance between costly overstock and out of stock. Consequently, agile, data-driven and accurate demand forecasting will be high on the retail agenda. This doesn’t really work if it relies only on historical data as a foundation. AI-based analysis of real-time data is proving more effective at this point. This allows retailers to optimize and plan ahead for their processes, rather than simply reacting to events as they occur.

What trends or challenges will cause further supply chain disruption in 2023?

The far-reaching consequences of current geopolitical events will not simply disappear into thin air, but will continue to overshadow the global economy in the coming year. This, of course, will have a direct impact on supply chains. Rising energy prices will significantly constrain manufacturing companies in their production. Existential pressures will force them to adjust their strategies accordingly to get through the crisis. At the same time, inflation is directly affecting the purchasing behavior and decisions of their customers.

Accordingly, retailers can no longer rely solely on historical data. Instead, they must prepare for spontaneous and unexpected changes. This is where AI-driven solutions give retailers the flexibility they need by analyzing real-time data and providing them with status quo insights and predictions based on that data.

The cold chain faces a number of (safety) risks. What can companies do to adapt accordingly?

Basically, every trading company knows the risks to which cold chains are exposed. These are present at all times – even beyond the current political and economic situation and disrupted supply chains. Accurate demand forecasting and planning, as well as a transparent, data-driven view across the supply chain, are key here to mitigate these risks. For example, an AI-driven platform is able to detect when a manufacturer or supplier is experiencing transportation difficulties that could potentially disrupt the cold chain. If this is the case, the solution can recommend alternative sourcing partners.

Whatever the industry, advanced technologies are currently making headlines everywhere. How do they affect the future of retail, which in Germany has so far held very tightly to long-established structures?

For a long time, the German retail sector was very traditional and relied on tried and tested processes. However, in light of the events that have affected the global economy over the past three years, retailers here in Germany are also realizing that without innovative technologies, they are slowly losing out. By introducing modern solutions, they are pursuing two main goals: Making up for accumulated technology deficits and adapting to the changing buying behavior of their customers.

AI and automation are therefore increasingly establishing themselves as a must-have in this industry and are thus helping to shape the future of retail. For example, these solutions can be used to create accurate demand forecasts, making inventory and warehouse management more efficient and demand-driven. In addition, these new technologies are helping retailers build an omnichannel strategy, where customers benefit from the advantages of both online and brick-and-mortar shopping. This more convenient experience will become increasingly important in the future and critical to retaining existing customers and engaging new customers. The openness of German retailers to new technologies is also reflected in their willingness to equip locations with automation and robotics. Well-known supermarket chains are currently increasingly experimenting with autonomous smart stores where customers can shop around the clock without the need for staff to be present.

The shortage of skilled workers has a direct impact on the retail sector. What does SymphonyAI Retail CPG offer as a solution to the problem?

As a software provider, SymphonyAI Retail CPG develops AI-based tools that help retail companies stay efficient and agile with the few resources they really have. Because as soon as they automate certain tasks, they can focus their attention on value-added and strategic areas. In this way, we support them not only in their supply chain, but also in inventory management and marketing, and even directly on the sales floor through assortment and space optimization and shelf intelligence, among other things.

Our intelligent data analytics platform CINDE, for example, not only provides retailers with insight into their customers‘ buying behavior and expectations, but also supports personalized marketing activities and ensures effective communication between retailers, CPG manufacturers, and other partners.

 

 

 

 

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Deutsche gehen ihren Marken fremd  

Von Armgard Eichhoff

Die Ergebnisse des Total Experience Reports zeigen, dass Verbraucher und Mitarbeiter gleichermaßen hohe Erwartungen an Unternehmen haben. Welche das im Detail sind, erläutert Armgard Eichhoff in diesem Beitrag.

Die Inflationsrate in Deutschland ist weiterhin auf einem hohen Niveau (+7,4 % Stand März 2023) und wirkt sich aktiv auf das Kaufverhalten und Markenbewusstsein der Privathaushalte aus. Der neue Total Experience Report von ServiceNow, im Rahmen dessen 2.000 Verbraucher in Deutschland befragt wurden, untersucht diese Entwicklungen und gibt Aufschluss über die Markenloyalität der Deutschen.

Loyalität weicht Pragmatismus 

Unternehmen sehen sich mit der akuten Gefahr konfrontiert, dass die bisherige Markentreue der Kunden der steigenden Inflation zum Opfer fallen wird. Die Studie zeigt: drei Viertel der Befragten sind weniger markentreu als noch vor zwei Jahren, da sie beispielsweise aufgrund steigender Kosten auf günstigere Angebote umsteigen. 74 Prozent der Verbraucher geben zusätzlich an, aufgrund der Preissteigerungen auch grundsätzlich höhere Ausgaben zu haben. Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit sparen Kunden mehr und sind eher bereit den Anbieter zu wechseln. Gleichzeitig steigen bei höherem Preisdruck auch die Ansprüche: Kunden erwarten von Unternehmen, dass sie ihre Bedürfnisse erkennen und erfüllen.

„Rund drei Viertel der Verbraucher in Deutschland würden Unternehmen, von denen sie das Gefühl haben, als Kunden verstanden zu werden, eher loyal gegenüberstehen.“

Armgard Eichhoff, Solution Consulting Director bei ServiceNow 

Nicht an der Customer Experience sparen

Vielmehr Für Unternehmen ist es aktuell wichtiger denn je, ihren Wert zu zeigen und in ein besseres Kunden- und Mitarbeitererlebnis zu investieren, um nicht der Gefahr von Preisdumping ausgesetzt zu sein. Um langfristig Loyalität sicherzustellen, kommt es auf ein personalisiertes Kundenerlebnis an, beispielsweise durch individuelle Rabatte, Warenproben sowie einen proaktiven Service. Und das zahlt sich aus: Rund drei Viertel (72 %) der Verbraucher in Deutschland würden Unternehmen, von denen sie das Gefühl haben, als Kunden verstanden zu werden, eher loyal gegenüberstehen.

Verbraucher werden sich der Bedeutung ihrer Daten bewusst 

Eine gute Customer Experience ist aber nur ein Faktor im Kampf um die Markenloyalität. In einer Zeit, die geprägt ist von neuen, innovativen Technologien wie ChatGPT, sind die Verbraucher sicherheits- und datenbewusster denn je. Unternehmen, die sich nicht für Sicherheitsmaßnahmen einsetzen, laufen Gefahr, im Rennen um die Markentreue der Verbraucher ins Hintertreffen zu geraten – und das branchenübergreifend. Die Umfrage ergab, dass die Sicherheit von persönlichen Daten mittlerweile als einer der wichtigsten Aspekte (93 %) im Umgang mit Unternehmen angesehen wird. Weitere Key-Elemente, die laut ServiceNow Studie auf eine optimale Customer Experience einzahlen, sind: ein lösungsorientiert handelnder Kundendienst (94%), schnelle Reaktionszeiten der Kundendienstmitarbeiter (92%) sowie ein nahtloser Service (91%). Blickt man auf die Altersstruktur der befragten Verbraucher, so wird ersichtlich, dass der Schutz personenbezogener Daten vor allem für die Befragten ab 35 enorm wichtig ist.

Oftmals im Schatten – die Employee Experience 

Ein wichtiger Punkt, der in der Betrachtung der Customer Experience häufig zu kurz kommt: Kunden und Mitarbeiter beeinflussen sich in ihren Erfahrungen gegenseitig. Somit hat die Employee Experience auch Auswirkungen auf die Markentreue der Verbraucher. Laut Total Experience Report geben 88 Prozent der Befragten an, dass es bei der Wahl des richtigen Unternehmens wichtig für sie ist, dass die Mitarbeiter gut behandelt werden. Und rund zwei Drittel (60 %) würden eher nicht mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, dessen Mitarbeiter unzufrieden sind. Doch wie erreichen Unternehmen eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit? Nach wie vor steht das Gehalt (64 %) an erster Stelle. Weitere wichtige Aspekte: flexibles Arbeiten, Fort- und Weiterbildungen sowie Mitarbeiter Benefits.

Omni-Channel-Service essenziell für Verbraucher

Die Studie zeigt nicht zuletzt, wie wichtig es für Unternehmen ist, Omni-Channel-Services anzubieten, um die Präferenzen aller Kunden abzudecken und so eine zufriedenstellende Customer Experience zu gewährleisten. Während die klassische E-Mail nach wie vor der bevorzugte Kommunikationskanal ist, bieten beispielsweise Chatbots, die aktuell von lediglich 18 Prozent als „sehr wichtig“ eingestuft werden, eine gute Möglichkeit, neue Technologien in einem ganzheitlichen Ansatz zu nutzen. Tendenz steigend, denn knapp zwei Drittel der Verbraucher (61 %) wären nach eigener Aussage denjenigen Unternehmen gegenüber loyaler, die in Technologien investieren, die einen besseren Kundenservice bieten.

Hierbei können automatisierte Prozesse wie beispielsweise Chatbot-Dienste künftig zum Gamechanger werden. Zwar werden sie aktuell von den Verbrauchern noch nicht ausreichend genutzt, das Potenzial ist aber unbestritten. Unternehmen investieren aktuell stark in diesem Bereich – und die Fortschritte in der KI bedeuten, dass deren Fähigkeiten weiter wachsen werden.

Fazit: Total Experience ist Pflicht

Die Ergebnisse des Total Experience Reports zeigen, dass Verbraucher und Mitarbeiter gleichermaßen hohe Erwartungen an Unternehmen haben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, eine starke Kunden- und Mitarbeiterbindung aufzubauen und so letztlich die Markentreue zu erhöhen, ist es entscheidend, auf die Bedürfnisse und Anliegen beider Parteien einzugehen, denn zufriedenere Mitarbeiter sorgen für einen besseren Kundenservice. Eine strategisch aufgesetzte Total Experience, die unterstützt wird von einem ganzheitlichen technologischen Ansatz, ist längst zur Pflichtaufgabe geworden.

 

Infos über die Studie

Die Umfrage, bei der 13.000 Erwachsene (ab 18 Jahren) in neun EMEA-Ländern [Vereinigtes Königreich, Irland, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Schweiz, Schweden und die Vereinigten Arabischen Emirate] – darunter 2.000 Befragte in Deutschland – zu ihrer Einstellung zu Kunden- und Mitarbeitererfahrungen befragt wurden, wurde von SeviceNow in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut Opinium Research im Zeitraum von 15.03. bis 21.03.2023 durchgeführt.

 

 

 

 

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Resiliente Gesellschaften und öffentliche Sicherheit gehen Hand in Hand

Enterprise Service Management: Fünf Vorteile in Bezug auf Kosten und Compliance 

ESM-Lösungen helfen IT-Abteilungen, die Vielzahl von Endgeräten, Netzwerkanschlüssen und Servern im Blick zu behalten.

Eine kürzlich durchgeführte Studie von Nexthink ergab, dass nur 5,5 Prozent der befragten Unternehmen einen vollständigen Überblick darüber haben, ob und wie die von ihnen eingesetzten Softwarelösungen tatsächlich genutzt werden. Mit fatalen Folgen, denn ohne genaue Kenntnis der tatsächlichen Nutzung ihrer Software sind Unternehmen einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Dazu gehören neben den wirtschaftlichen Auswirkungen durch Überlizenzierung auch rechtliche Konsequenzen durch Unterlizenzierung oder nicht konforme Nutzung.Mit Enterprise Service Management (ESM) gewinnen Unternehmen Kontrolle über ihre Assets, Ressourcen, Prozesse und Verträge. Sie können die Softwareauslastung der verschiedenen Abteilungen sowie Nutzung, Zuweisung und Ablauf von Lizenzen in Echtzeit einsehen. Damit reduzieren sie das Risiko, bei einem Lizenzaudit durchzufallen und können Nachzahlungen und Strafen entgegenwirken.

„Mit Enterprise Service Management können Unternehmen nicht nur Kosten senken durch Automatisierung von Prozessen, sondern auch umfassende Transparenz über Assets, Ressourcen und Verträge gewinnen – das A und O, um Kosten und Compliance jederzeit im Blick zu behalten“

Die Studie IT-Service-Management 2021 von IDG zeigt, dass zwar fast jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) die Investitionen in ESM während der Covid-19-Pandemie erhöht hat. Doch strategisch relevant ist das Thema nur für wenige IT-Abteilungen (14 Prozent), und 37 Prozent der befragten Unternehmen haben noch gar keine ESM-Lösung implementiert. Hier gibt es Nachholbedarf, denn ESM hilft nicht nur dabei, Kosten und Compliance in den Griff zu bekommen, sondern auch, Prozesse zu automatisieren und die interne Servicequalität – und damit die Mitarbeitererfahrung – zu optimieren.

Marc Breitfeld, CFO bei Matrix42 (Copyright: Matrix42 GmbH)

„Mit Enterprise Service Management können Unternehmen nicht nur Kosten senken durch Automatisierung von Prozessen, sondern auch umfassende Transparenz über Assets, Ressourcen und Verträge gewinnen – das A und O, um Kosten und Compliance jederzeit im Blick zu behalten“, sagt Marc Breitfeld, CFO bei Matrix42. „Ausgaben lassen sich dadurch besser verwalten, Software wird effizient genutzt und Lizenzbestimmungen können mühelos eingehalten werden. Dadurch sind Unternehmen optimal auf Lizenzaudits vorbereitet und vermeiden das Risiko teurer Nachzahlungen.“

 


Bei der Kostenkontrolle und Einhaltung von Vorschriften bietet der Einsatz einer ESM-Lösung fünf handfeste Vorteile.

 

Die wichtigsten ESM-Vorteile in puncto Kosten und Compliance:

  1. Kosteneffizienz durch Automatisierung: ESM-Plattformen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Kosten durch intelligente Automatisierung zu senken. Denn damit ist schnell ersichtlich, welche Tätigkeiten sich durch automatisierte Prozesse ersetzen lassen, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Dazu zählen beispielsweise die automatische Zuweisung von Softwarelizenzen je nach Nutzung und Bedarf sowie die Planung von Vertragsverlängerungen.
  2. Kostenkontrolle und Budgetierung: Eine ESM-Plattform hilft Unternehmen, ihre IT- und Geschäftskosten zu überwachen. Denn sie sehen alle Assets auf einen Blick und können abschätzen, wie ausgelastet sie sind. Das erleichtert es ihnen, die Budgets zu planen und die Ausgaben langfristig im Griff zu behalten.
  3. Compliance-Management: Ein wichtiger Vorteil ist zudem das Einhalten von Vorschriften, Standards und Richtlinien für die verschiedenen Branchen. ESM-Lösungen unterstützen die IT-Verantwortlichen dabei, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und mögliche Risiken – zum Beispiel bei einem anstehenden Lizenz-Audit – zu minimieren. Das beugt mögliche Sanktionen bei Nichteinhaltung vor.
  4. Datenschutz und Sicherheit: Eine ESM-Plattform trägt dazu bei, die Sicherheit sensibler Daten zu gewährleisten und Datenschutzbestimmungen einzuhalten. Unternehmen können damit leicht alle Aspekte des Lifecycle-Managements abdecken – von der Geräteerkennung über die Bereitstellung und Wartung bis hin zur Stilllegung. Außerdem ist für Nutzer ersichtlich, welche Software im Unternehmen zur Nutzung zugelassen ist. So vermeiden IT-Verantwortliche zusätzliche Sicherheitslücken in der Netzwerkumgebung durch die Verwendung nicht autorisierter Software.
  5. Transparenz und Reporting: IT-Verantwortliche erhalten einen vollständigen Überblick über die vorherrschenden Prozesse, die Ausgaben und den Compliance-Status. Dashboards zeigen auf, wo Einsparpotenziale liegen – zum Beispiel bei den Lizenzen. Predictive-Analytics-Berichte zeigen an, wie sich Bedarfe voraussichtlich entwickeln werden, bevor sie entstehen. Das erleichtert die Budgetplanung und den Einkauf.

Je größer ein Unternehmen ist, desto schwieriger wird es für die IT-Abteilung, die Vielzahl von Endgeräten, Netzwerkanschlüssen und Servern im Blick zu behalten. ESM ist der erste wichtige Schritt, um Transparenz in das abteilungsübergreifende Sammelsurium zu bringen. Die Übersicht hilft Unternehmen dabei, ihre Softwarekosten langfristig zu planen, Schatten-IT aufzudecken und vor allem auch die gesetzliche Dokumentationspflicht sowie spezielle regulatorische Anforderungen – etwa im Gesundheitswesen – einzuhalten.

 

https://www.matrix42.com/de/

 


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Foto von Canva Studio: https://www.pexels.com/de-de/foto/eine-gruppe-von-fachleuten-die-ideen-austauschen-3153207/

Wichtigster Erfolgsfaktor für ML- und KI-Projekte in Banken

Studie: Daten sind wichtigster Erfolgsfaktor für ML- und KI-Projekte in Banken – Institute verschenken großes Geschäftspotenzial 

Für die Entwicklung hochwertiger KI-Anwendungen benötigen Banken neben passenden Use-Cases vor allem eine professionelle Datenbasis. Rund drei Viertel der Entscheider in Banken halten solide und qualitativ hochwertige Daten für den wichtigsten Erfolgsfaktor. Doch genau hier hapert es bei der Mehrheit der Institute: Fast zwei Drittel klagen über fehlende oder qualitativ schlechte Daten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Unternehmensberatung Cofinpro und der VÖB-Service GmbH, einem Tochterunternehmen des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB). Dafür wurden im März 2023 insgesamt 380 Finanzexperten befragt.

„Die häufig eingeschränkte Verfügbarkeit und Qualität relevanter Daten erschwert eine wertschöpfende Nutzung. Die Institute hätten schon seit Jahren mehr Zeit in die Aufbereitung ihrer Daten investieren müssen, waren aber stattdessen eher mit regulatorischen Pflichtaufgaben beschäftigt. Das rächt sich jetzt“, sagt Lukas Fischer, Senior Consultant und Data Scientist bei der Cofinpro AG. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von KI- und ML-Anwendungen müsse die unternehmensweite Datenkonsolidierung vorangetrieben werden.

„Viele Banken stehen heute vor der Herausforderung, verteilte Daten aus einer Vielzahl von Anwendungen in organisatorisch getrennten Bereichen zentral verfügbar zu machen. Es gilt, das Informationsdickicht aufzulösen, um aus den gesammelten Informationen einen ganzheitlichen Nutzen und Mehrwert zu generieren“, so Branchenexperte Fischer.

Die Studie macht den Handlungsbedarf deutlich. So kämpfen 62 Prozent der Befragten mit fehlenden oder qualitativ schlechten Daten in ihrem Unternehmen. Gleichzeitig bestätigen aber 77 Prozent, dass Daten der wichtigste Erfolgsfaktor für KI-Projekte sind.

Acht von zehn Banken schöpfen das Potenzial von Daten nicht aus

Die mangelnde Vorbereitung bei der Datenaufbereitung führt zu vielen verpassten Chancen, das wissen auch die Entscheider. So räumen 79 Prozent ein, das Potenzial ihrer gesammelten Daten nicht auszuschöpfen.

Branchenexperte Fischer empfiehlt daher, mehr Aufwand in die Datenkonsolidierung zu investieren: „Zunächst gilt es, Transparenz zu schaffen und sich in den Fachabteilungen ein Bild davon zu machen, welche Daten überhaupt vorhanden sind. Dazu gehört für die einzelnen Fachabteilungen auch, zu erkennen, dass die von ihnen erhobenen Daten an anderer Stelle im Unternehmen sinnvoll genutzt werden können. Anschließend folgt die Datendemokratisierung, bei der die Daten im Unternehmen katalogisiert und zugänglich gemacht werden. Die so gewonnenen Informationen können in Datenprojekten unternehmensweit Mehrwerte schaffen.“

Wie bei vielen Digitalisierungsprojekten müsse auch hier ein vom Top-Management getragenes Umdenken im Unternehmen stattfinden: „Die einzelnen Abteilungen sollten sich als Teil einer Gesamtorganisation verstehen und Daten pflegen und teilen, anstatt diese nur für die originären Anwendungszwecke in Silos vorzuhalten. Sie werden quasi zu Zulieferern für andere Bereiche. Dieses Denken muss von oben vorgelebt werden. Eine gute Verfügbarkeit und Qualität der Daten ist der wichtigste Treiber für erfolgreiche KI-Projekte“, sagt Cofinpro-Consultant Fischer.

Über die Studie

Die von Cofinpro herausgegebene Studie „KI in Banken: Machine-Learning-Studie 2023“ wurde im März 2023 in Zusammenarbeit mit der VÖB-Service GmbH durchgeführt. 380 Experten von Finanzdienstleistern, davon mehr als die Hälfte Führungskräfte, haben an der Befragung teilgenommen.

 VÖB-Service
 Cofinpro

 

 

 

 

Textlizenz:
Pressemitteilung von Cofinpro

 

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Öffentlichkeitsarbeit 2024: Evolution, Trends und die Zukunft der PR 

Die PR-Landschaft verändert sich rasant. 2024 steht im Zeichen von Content-Marketing, visuellen Inhalten und bahnbrechenden Technologien. Wie können PR-Profis und Unternehmen in diesem dynamischen Umfeld bestehen und ihre Zielgruppen effektiv erreichen? Das erfahren Sie hier. 

Die Öffentlichkeitsarbeit befindet sich in einem ständigen Wandel, geprägt von technologischen Fortschritten und kulturellen Verschiebungen. Das wachsende Gewicht des Content-Marketings, die durchschlagende Wirkung visueller Kommunikation und bahnbrechende Technologien wie KI und Virtual Reality kündigen ein PR-Zeitalter an, das in seiner Tiefe und Bedeutung beispiellos ist. Das Jahr 2024 steht im Zeichen von Neuerungen und tiefgreifenden Veränderungen. Als Botschafter in dieser dynamischen Landschaft wird Mario Landauer, PR-Berater und Geschäftsführer der Agentur „Die ContentSchmiede“, uns auf eine Reise durch diese Trends mitnehmen, die das Gesicht der Kommunikation und des Storytellings revolutionieren werden.  

Die Verschmelzung von PR und Content-Marketing 

In einem Zeitalter, in dem jeder Klick, jedes Scrollen und jede Interaktion zählt, hat sich die Grenze zwischen PR und Content-Marketing verflüchtigt. Es ist eine Ära, in der Geschichten nicht nur erzählt, sondern erlebt werden. Content-Marketing taucht tief in das Herzstück einer Marke ein, kreiert authentische und greifbare Erzählungen, die sowohl informieren als auch fesseln. Es formt eine narrative Brücke, die Vertrauen schafft und Resonanz erzeugt. Parallel dazu nutzt die PR diesen reichhaltigen Inhalt, um solide Beziehungen zu Medien, Influencern und der Gemeinschaft zu knüpfen. Diese harmonische Verbindung ermöglicht es Unternehmen, ihre Botschaften mit Präzision und Leidenschaft zu verbreiten, ihre Expertise zu unterstreichen und eine unverwechselbare Markenidentität zu festigen. 

„Die Zukunft der Öffentlichkeitsarbeit steht vor der Tür, und wer sich heute rüstet, wird morgen unerschütterlich dastehen.“

Mario Landauer, Experte für Öffentlichkeitsarbeit

Visuelle Inhalte 

Visuelle Inhalte sind wie das leise Flüstern in einem Raum voller Gespräche – unaufdringlich, doch unüberhörbar. Sie sind das Echo von Geschichten, die in Sekundenbruchteilen erzählt werden, durch ein Bild, ein Video oder eine Infografik. Wo Worte manchmal an ihre Grenzen stoßen, fangen Bilder an zu sprechen, zu bewegen, zu inspirieren. Sie sind das Fenster zu einer Welt, in der Marken nicht nur informieren, sondern auch faszinieren. In diesem digitalen Tanz, in dem jeder um Aufmerksamkeit wetteifert, sind es oft die visuellen Inhalte, die den Takt vorgeben, die Herzen erobern und Gedanken formen. Sie sind nicht nur Dekoration, sondern das Herzstück einer jeden PR-Strategie, die darauf abzielt, tiefere Verbindungen zu schaffen und Botschaften unvergesslich zu machen. 

Technologische Revolution: KI und Virtual Reality 

Wenn Technologie auf Kreativität trifft, entsteht Magie. Künstliche Intelligenz und Virtual Reality sind nicht mehr nur Begriffe aus Science-Fiction-Romanen; sie formen aktiv die PR-Landschaft und definieren, wie Geschichten erzählt und erlebt werden. Künstliche Intelligenz ermöglicht es uns, unsere Zielgruppen besser zu verstehen, personalisierte Inhalte zu erstellen und die Effektivität unserer Botschaften zu maximieren. Sie ist wie ein Kompass, der uns durch das komplexe Labyrinth der digitalen Kommunikation führt. Auf der anderen Seite bietet Virtual Reality eine völlig neue Dimension des Storytellings. Es ist nicht mehr nur das Erzählen einer Geschichte, sondern das Eintauchen in sie, das Erleben jeder Emotion, jedes Details. Diese Technologien sind nicht nur Ergänzungen, sondern essenzielle Werkzeuge für PR-Profis, die in einer sich ständig verändernden digitalen Welt relevant bleiben wollen. Die Zukunft der PR wird die Grenzen der Kommunikation erweitern und Kommunikation so immersiv und personalisiert werden lassen, wie nie zuvor. 

Soziale Medien und Influencer-Relations 

Die digitale Arena der sozialen Medien hat sich zu einem pulsierenden Marktplatz der Meinungen, Ideen und Interaktionen entwickelt. Hier, wo Konversationen in Echtzeit stattfinden und Gedanken viral gehen, haben Unternehmen die Chance, direkt und authentisch mit ihrer Zielgruppe zu kommunizieren. Doch es sind nicht nur die Marken, die sprechen – Influencer, mit ihrer Fähigkeit, Massen zu bewegen und Trends zu setzen, sind zu einem integralen Bestandteil dieser digitalen Landschaft geworden. Ihre Stimmen, geprägt von Authentizität und Vertrauen, fungieren als Verstärker für Markenbotschaften. Die Zusammenarbeit mit diesen Meinungsführern ermöglicht es Unternehmen, ihre Botschaften durch glaubwürdige und einflussreiche Persönlichkeiten zu vermitteln, die Resonanz zu erhöhen und tiefere Verbindungen zu ihrem Publikum herzustellen. Diese Vorgehensweise wird im Jahr 2024 noch viel wichtiger, um Zielgruppen zu erreichen und an sich zu binden. 

Messung des PR-Erfolgs: Zahlen, die Geschichten erzählen 

Erfolg in der Öffentlichkeitsarbeit ist nicht nur ein Gefühl, es ist messbar. In einer Zeit, in der Daten das Gold des digitalen Zeitalters sind, bietet die Messung des PR-Erfolgs den Unternehmen einen klaren Einblick in das, was funktioniert und was nicht. Es geht nicht nur darum, wie viele Menschen eine Botschaft erreicht hat, sondern auch darum, wie sie darauf reagiert haben. Kennzahlen wie Reichweite, Engagement und Konversion sind nicht nur Zahlen auf einem Blatt Papier; sie sind Indikatoren für die Resonanz einer Marke, ihre Verbindung zum Publikum und den Wert ihrer Botschaften. Durch ständige Überwachung und Anpassung basierend auf diesen Daten können Unternehmen ihre PR-Strategien verfeinern, ihre Ressourcen effizienter einsetzen und letztlich sicherstellen, dass ihre Botschaften nicht nur gesendet, sondern auch gehört, gesehen und gefühlt werden. Um in einem großen Kampf mit Mitbewerbern zu bestehen, ist es wichtig, zukünftig noch genauere Prüfungen dieser Werte durchzuführen. 

Krisenkommunikation: Vorahnung und Handlung 

2024 wird Krisenkommunikation mehr sein, als nur eine Reaktion – sie ist eine Kunst der Antizipation. Unternehmen, die den Horizont absuchen und mögliche Stürme erkennen, bevor sie aufziehen, sind besser gerüstet, um den Herausforderungen zu begegnen. Dieser proaktive Ansatz erfordert nicht nur das Erkennen potenzieller Risiken, sondern auch das Entwerfen von Kommunikationsplänen, die im Falle eines Falles schnell aktiviert werden können. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, klare und konsistente Informationen bereitzustellen und vor allem das Vertrauen der Stakeholder zu bewahren oder wiederherzustellen. Ein gut durchdachter Krisenkommunikationsplan ist nicht nur ein Sicherheitsnetz, sondern ein strategisches Instrument, das Unternehmen hilft, den Kurs zu halten, selbst wenn unerwartete Turbulenzen auftreten. 

 

https://die-contentschmiede.com/



CC BY-ND 4.0 DE

 

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Arbeiten ohne Grenzen: der Aufstieg der digitalen Nomaden geht weiter

Internationale Grenzen stellen immer weniger ein Hindernis für gefragte Arbeitskräfte dar – insbesondere für „digitale Nomaden“, die von überall aus arbeiten können.

 

Key Facts
  • Fast die Hälfte der Arbeitnehmenden (48 %) glaubt, dass sie ins Ausland umziehen und trotzdem für ihren Arbeitgeber arbeiten könnten
  • 28 % glauben, dass es in fünf Jahren normal sein wird, von jedem Ort der Welt aus arbeiten zu können
  • Ein Viertel gibt an, dass die Politik ihres Arbeitgebers ihnen völlige Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsortes einräumt

 

Fast die Hälfte der Arbeitskräfte (48 %) ist der Meinung, dass sie ihren Arbeitsplatz ins Ausland verlegen und trotzdem bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben könnten, wie die Studie People at Work 2023: A Global Workforce View des ADP® Research Institute zeigt.

Die Studie zeigt, dass internationale Grenzen immer weniger ein Hindernis für gefragte Arbeitskräfte darstellen – insbesondere für „digitale Nomaden“, die von überall aus arbeiten können.

Arbeitskräfte glauben, dass sie dies tun können, weil die flexiblen Arbeitsrichtlinien ihres Arbeitgebers einen solchen Wechsel erlauben (oder sie gehen davon aus), weil ihr Job sie nicht an einen bestimmten Ort bindet oder weil sie gesehen haben, wie andere es tun.

Laut der Umfrage unter mehr als 32.000 Arbeitnehmenden in 17 Ländern glauben fast drei von zehn (28 %), dass es in ihrer Branche in fünf Jahren die Norm sein wird, von jedem Ort der Welt aus arbeiten zu können.

Ein Viertel (26 %) gibt an, dass ihr Arbeitgeber ihnen völlige Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes einräumt (siehe Grafik unten). Ein Sechstel der Befragten (17 %) gibt an, dass die Flexibilität des Arbeitsortes für sie ein wichtiger Faktor bei der Arbeitsplatzwahl ist.

In Deutschland glauben 37,40 % der Befragten, dass sie ihren Arbeitsplatz ins Ausland verlegen und dabei weiterhin für dasselbe Unternehmen arbeiten könnten. Die Studie untersucht die Einstellung der Arbeitskräfte zur heutigen Arbeitswelt und was sie vom Arbeitsplatz der Zukunft erwarten und erhoffen.

Thomas Zimmermann, Country General Manager von ADP Deutschland, kommentiert: „Die Horizonte der Belegschaft erweitern sich. Unabhängig von der Notwendigkeit, in der Nähe des Arbeitsplatzes zu leben, nimmt das Konzept der Fernarbeit in einigen Bereichen, in denen es möglich ist, ein digitaler Nomade zu sein, eine zunehmend internationale Perspektive ein.

Obwohl es viele Faktoren gibt, die für Arbeitskräfte bei der Wahl eines Arbeitsplatzes wichtig sind, bleibt die Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes eine wichtige Überlegung – vor allem, wenn sie es den Arbeitnehmenden ermöglicht, in ein Land zu gehen und dort zu leben, wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind oder sie eine bessere Lebensqualität erwarten.

In Anbetracht dieser Erwartungen müssen die Arbeitgeber sorgfältig abwägen, ob sie diese Möglichkeit zulassen und ihre Politik und Systeme gegebenenfalls anpassen.

Natürlich müssen sie sicherstellen, dass die Arbeitskräfte an geeigneten Orten untergebracht sind. Dabei sind möglicherweise Sicherheits- und Logistikfragen zu berücksichtigen, z. B. die Frage, wie ein sicherer Zugang zu den Unternehmensnetzen gewährleistet werden kann oder wie die Arbeit in verschiedenen Zeitzonen zu bewältigen ist.

Arbeitgeber müssen den Arbeitnehmenden klar machen, ob und unter welchen Umständen das Arbeiten im Ausland zulässig ist, und sie müssen darauf vorbereitet sein, auf etwaige Anfragen zur Arbeit im Ausland zu reagieren. Arbeitskräfte sollten nicht einfach davon ausgehen, dass sie, wenn sie einen Laptop haben, arbeiten können, wo immer sie wollen.“

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Weitere Einblicke erhalten Sie im Bericht People at Work 2023: A Global Workforce View: https://de.adp.com/paw23 .

 

 

Über die Studie

People at Work 2023: A Global Workforce View untersucht die Einstellung der Arbeitnehmenden zur heutigen Arbeitswelt und ihre Erwartungen und Hoffnungen an den Arbeitsplatz der Zukunft.

Das ADP Research Institute® befragte zwischen dem 28. Oktober und dem 18. November 2022 32.612 Arbeitskräfte in 17 Ländern weltweit, darunter über 8.613, die ausschließlich in der Gig-Economy arbeiten. Dazu gehörten:

  • 7.721 in der Region Asien-Pazifik (Australien, China, Indien und Singapur)
  • 15.290 in Europa (Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen, Spanien, Schweiz und Großbritannien)
  • 5.751 in Lateinamerika (Argentinien, Brasilien und Chile)
  • 3 850 in Nordamerika (USA und Kanada).

Innerhalb der Arbeitnehmerstichprobe wurden Gigworker und traditionelle Arbeitskräfte unterschieden. Gig-Worker wurden als diejenigen identifiziert, die auf Zeit- oder Saisonbasis, freiberuflich, unabhängig, beratend oder eine Online-Plattform nutzen, um Arbeit zu finden. Traditionelle Arbeitnehmende wurden als diejenigen identifiziert, die nicht in der Gig-Economy arbeiten und stattdessen eine feste Voll- oder Teilzeitstelle haben.

Die Umfrage wurde online in der jeweiligen Landessprache durchgeführt. Die Gesamtergebnisse sind gewichtet, um die Größe der Erwerbsbevölkerung für jedes Land darzustellen. Die Gewichtungen basieren auf den Arbeitskräftedaten der Weltbank, [1] die anhand von Daten aus der ILOSTAT-Datenbank, der zentralen Statistikdatenbank der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), mit Stand vom 8. Februar 2022 ermittelt wurden.

 

Weitere Informationen finden Sie unter https://de.adp.com/

 

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Open Source bleibt langfristig die bessere Alternative

von Merlin Walter

Quelloffene Software ist im Geschäftsalltag vieler Unternehmen angekommen. Die Vorteile sind gewaltig, dennoch zögern manche. Die Gründe dafür sind kaum nachvollziehbar, insbesondere da niemand auf seiner Reise ins Open-Source-Universum allein dasteht.

„Software is eating the World” – mit diesen beinahe schon prophetischen Worten sagte Mark Andreessen im Jahr 2011 die Richtung voraus, in die sich unsere Gesellschaft bewegen würde. Software war damals und ist heute aus unserem Alltag sowie praktisch keinem Unternehmen mehr wegzudenken. Es ist daher kein Wunder, dass der Markt immer größer wird und die Anwendungslandschaft sich konstant ausdehnt. Zahlreiche Durchbrüche wie jüngst zum Beispiel ChatGPT im Bereich künstliche Intelligenz sorgen für neue Impulse und Möglichkeiten, Softwareangebote zu erweitern. Geht es um die Weiterentwicklung bestehender Technologien und innovative Konzepte, ist einer der langlebigsten Trends ganz klar Open Source Software (OSS). In zukunftsweisenden Bereichen wie der Container-Technologie, Machine Learning, KI und Big Data spielt proprietäre Software immer seltener eine Rolle. Und da genau diese Bereiche für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind, müssen sie sich früher oder später mit quelloffener Software auseinandersetzen – das ist für sie allerdings nicht von Nachteil.

Open Source Software ist längst erwachsen geworden

OSS haftet jedoch nach wie vor ein ungerechtfertigter Makel an. Viele Entscheider in Unternehmen schenken ihr Vertrauen etablierten Softwarekonzernen, die ihre Produkte zu hohen Preisen und nur gegen Lizenzgebühren anbieten. Natürlich ist es grundsätzlich nicht verkehrt, auf große Namen zu setzen. Der Umkehrschluss aber, dass die meist kostenfreie Open Source Software weniger vertrauenswürdig sei, ist aber mittlerweile unhaltbar – nicht zuletzt, weil Big Player wie Google, Microsoft oder Amazon in den vergangenen Jahren immer häufiger selbst quelloffene Tools bereitgestellt oder entsprechende Projekte und Communitys unterstützt haben. Google etwa hat im Bereich der Container-Technologie mit Kubernetes den De-facto-Standard erarbeitet und Open Source zur Verfügung gestellt, Microsoft hingegen unterhält mit GitHub wohl die am meisten genutzte Plattform der OSS-Community.

Auch in Sachen Sicherheit gibt es nichts mehr zu beanstanden: Zwar ist nicht jedes Open-Source-Projekt „enterprise ready“, also für den Einsatz im Unternehmenskontext geeignet. Jedoch können sich Unternehmen gerade bei sehr weit verbreiteten Anwendungen darauf verlassen, dass nicht nur eine hohe Qualitätssicherung Teil des Entwicklungsprozesses ist, sondern auch vorhandene Bugs schnell gefixt werden. Gerade die Quality Assurance (QA) ist ein besonderes Merkmal von großen OSS-Projekten, die von Big Playern wie Google unterstützt werden, und teils besser als die von proprietärer Software.

 

Merlin Walter, Staff Sales Engineer EMEA bei Instaclustr (Quelle: Instaclustr)

„…absolute individuelle Anpassbarkeit erlaubt nur ein quelloffener Ansatz. Um davon zu profitieren, müssen Unternehmen allerdings versierte Entwickler in den eigenen Reihen haben, die Feature Requests der Belegschaft auch umsetzen können. Eine oft adäquate Alternative ist es, in die Community zu investieren und sie zu unterstützen.“

 

Niemand muss für gute Software zahlen

Der Hauptvorteil von Open-Source-Software ist natürlich, dass sie in der Regel kostenlos zur Verfügung steht. OSS wird somit für Unternehmen immer attraktiver, denn sie sind schlicht nicht mehr auf kostenpflichtige Angebote angewiesen. Dennoch müssen sie vor dem Einsatz frei verfügbarer Anwendungen oder Tools ein wenig Zeit investieren und die jeweiligen Lizenzbestimmungen genau durchgehen. In der Open-Source-Community haben sich mittlerweile einige Lizenzen etabliert, die sich zwar ähneln, aber eben verschiedene Regelungen gerade für die kommerzielle Verwendung enthalten. Die beliebtesten sind die Apache-2.0-Lizenz der Apache Software Foundation, die GNU General Public Licence und die MIT-Lizenz.

Was Open-Source-Software so attraktiv macht ist einerseits, dass bereits für die meisten Anwendungszwecke bereits passable Lösungen existieren. Das hat OSS mit der kostenpflichtigen Alternative gemein. Im Gegensatz zu proprietärer Software ist die quelloffene Variante allerdings beliebig erweiterbar. Zwar bieten viele Anbieter kostenpflichtiger Tools eingeschränkte Erweiterungsmöglichkeiten über APIs, doch absolute individuelle Anpassbarkeit erlaubt nur ein quelloffener Ansatz. Um davon zu profitieren, müssen Unternehmen allerdings versierte Entwickler in den eigenen Reihen haben, die Feature Requests der Belegschaft auch umsetzen können. Eine oft adäquate Alternative ist es, in die Community zu investieren und sie zu unterstützen. Dann können Unternehmen durchaus auch auf Hilfe bei der Umsetzung spezieller Funktionalität hoffen – vorausgesetzt, sie stellen sie dann ebenfalls dem Projekt kostenlos und quelloffen zur Verfügung. Die Community zu unterstützen lohnt sich in jedem Fall. Spätestens, wenn ein Bugfix dringend benötigt wird, entsteht schnell ein Return on Investment.

Unternehmen, die auf OSS setzen, brauchen überdies keine Angst vor dem berüchtigten Vendor Lock-in haben. Viele Anbieter proprietärer Software machen es ihren Kunden schwer, Daten und Konfigurationen ihrer Software einfach in ein anderes Tool zu übertragen. Auch wenn sich der Markt mittlerweile offener gestaltet ist die zu enge Bindung an einen Software- oder Cloud-Provider häufig der Hauptgrund, warum Unternehmen nicht wechseln können oder wollen. Langfristig gesehen ist das allerdings keine sinnvolle Taktik, denn die Kosten, die sie durch den Einsatz von OSS sparen können, sind sehr groß. Wie groß, das hat eine Studie der Linux Foundation, einer der renommiertesten Open-Source-Gemeinschaften ergeben. Rund die Hälfe der befragten IT-Entscheidungsträger gab an, dass sie mit mindestens doppelten, teilweise sogar vierfachen Kosten rechnen müssten, würden sie die gleiche Funktionalität, die ihnen OSS bietet, in Form proprietärer Software einkaufen. Allein das zeigt, wie schnell sich der Einsatz von Open-Source-Software amortisieren kann.

Im Zweifel externe Hilfe in Anspruch nehmen

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben den Nachteil, dass ihre IT-Abteilungen oft bereits mit dem Tagesgeschäft überlastet ist. Der Fachkräftemangel erschwert die Lage zusätzlich und macht es vielerorts quasi unmöglich, von proprietärer Software auf quelloffene umzustellen. Bei der Umsetzung können externe Dienstleister helfen. Die Umsetzung einer Open-Source-Strategie erfolgt normalerweise in enger Zusammenarbeit mit internen IT-Teams, die direkt geschult werden, die neue IT-Infrastruktur zu verwalten und zu überwachen. Doch selbst dafür reichen in manchen Abteilungen weder Zeit noch Kapazitäten.

In diesem Fall lohnt es sich, auf eine Managed Platform zu setzen. Sie abstrahiert nicht nur die Implementierung von Open-Source-Technologien im Unternehmen, sondern bieten auch eine einfache grafische Benutzeroberfläche (GUI) für die Verwaltung der eingesetzten Tools. In diesem Zusammenhang spielt es auch keine Rolle, ob die Software on-premises, also auf den lokalen Servern des Unternehmens, in einer der großen Clouds (AWS, Azure, Google Cloud) oder in einer hybriden Umgebung läuft: Die Verwaltung findet immer über das einheitliche GUI statt. So können Entwickler selbst ohne Administrator eigene Datenbank-Cluster oder neue Workflow-Instanzen starten, wenn sie sie brauchen.

Mark Andreessens ikonische Worte haben angesichts der Entwicklung in den letzten Jahren ganz sicher nicht an Aktualität verloren – im Gegenteil: Nie war Software so weit verbreitet wie heute. Allerdings würde ein zeitgemäßes Addendum sie leicht umformen: Korrekter wäre heute „Open Source Software is eating the world“.

 

 

 

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Recruiting im Mittelstand – Als attraktiver Arbeitgeber Talente begeistern

Welche Recruiting-Maßnahmen von Social Media über Homepage bis hin zu Stellenausschreibungen sich für kleine und mittelständische Unternehmen eignen, weiß Frank Schieback, CMO bei SELLWERK, dem Netzwerk des deutschen Mittelstands.
Die Meldungen über den bestehenden Fachkräftemangel reißen nicht ab. Kaum eine Branche bleibt verschont. Tausende Arbeitskräfte fehlen auf dem Markt und das trotz des stetigen Umdenkens auf Unternehmensseite und dem steigenden Angebot an Mitarbeiterbenefits. Der Grund: fehlendes Employer Branding und geeignete Recruiting-Maßnahmen, um die Talente von heute und morgen zu erreichen.
Gerade KMUs schöpfen noch nicht das volle Potenzial der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aus. Doch die voranschreitende Digitalisierung lenkt auch hier die Entwicklung in die richtige Richtung, wie der index Recruiting-Report 2022 zeigt. Welche Handlungsempfehlungen sich für kleine und mittelständische Unternehmen auf Grundlage dieser Daten ergeben, weiß Frank Schieback, CMO bei SELLWERK, dem Netzwerk des deutschen Mittelstands. So steht und fällt alles damit, dass sich die Firmen nicht nur als Dienstleister, sondern eben auch als Arbeitgeber verstehen und dies nach außen präsentieren, um neue Talente anzuziehen.

Eine harte Nuss: Schwierigkeiten im Mittelstandsrecruiting

Eine Kundenumfrage von SELLWERK aus dem Jahr 2021 zeigt, dass mehr als 50 Prozent der Unternehmen im Mittelstand regelmäßig neue Mitarbeitende suchen. Hierbei ist für 36 Prozent der zeitliche Aufwand die größte Herausforderung. Die Mitarbeitersuche ist schließlich lange kein leichtes Unterfangen mehr und nimmt sowohl temporäre als auch monetäre Ressourcen in Anspruch. Laut Zahlen des Barometers Personalvermittlung 2022 geben ganze 97 Prozent der befragten Unternehmen an, Probleme bei der Gewinnung von Fachkräften zu haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So sorgt zum einen der demografische Wandel dafür, dass junge Expert:innen die Lücke der sinkenden Zahl an Erwerbsfähigen nicht schließen können. Zum anderen entstehen durch technische Innovationen und Entwicklungen neue Berufsfelder, die spezialisiertes Fachwissen erfordern. Für kleine und mittlere Unternehmen kommt zudem erschwerend hinzu, dass durch die zunehmende Akademisierung viele Ausbildungsberufe an Attraktivität verlieren.

Up to date bleiben: Sichtbarkeit und Aktualität von Stellenausschreibungen

Um diesen Herausforderungen und dem ernster werdenden Fach- und Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, müssen vielfältige Recruiting-Maßnahmen her. So reagieren 66 Prozent der Unternehmen mit einem stärkeren Schalten von Stellenanzeigen in verschiedenen Medien. Um das meiste aus den Stellenausschreibungen herauszuholen, gilt es einige Punkte zu beachten. Beispielsweise müssen sie leicht auffindbar platziert und regelmäßig aktualisiert werden. Sei es auf einer Job-Unterseite der eigenen Homepage oder auf externen Portalen. Optimierte Stellenausschreibungen auf Google for Jobs sowie regionale Plattformen wie meinestelle.de, wo entsprechende Suchfilter gewählt werden können, tragen zu einer größeren Reichweite bei und vermeiden stärkere Streuverluste. Werden Stellenausschreibungen zudem mit einem Jobwidget auf der eigenen Website eingebunden, führt dies ebenfalls zu einer höheren Sichtbarkeit sowie zu einem mobil-optimierten Bewerbungsprozess.


 


Unabhängig von der Plattform sollte ein großes Augenmerk auf die Formalien und das Layout der Ausschreibung gelegt werden. Stellenausschreibungen als unscharfe Fotos oder PDFs sind in jedem Fall zu vermeiden, da sie Jobsuchende abschrecken. Zudem werden diese auf Mobiltelefonen oftmals nicht richtig angezeigt. Wer also Talente finden möchte, muss sich gut im World Wide Web aufstellen, denn laut index Recruiting Report werden im Durchschnitt 38 Prozent der Arbeitnehmer:innen durch Online-Stellenanzeigen gewonnen. An zweiter Stelle liegt mit 20 Prozent die Karriereseite. Knapp 18 Prozent des Personals fanden die befragten Unternehmen mithilfe klassischer Print-Stellenanzeigen. Der Vorteil der eigenen Website im Vergleich zu Annoncen oder Stellenportalen ist zudem, dass keine monatlichen oder sogar Tageskosten entstehen und Interessierte sich neben der Ausschreibung direkt über die Firma an sich informieren können.

Von jung bis alt: Erfolgversprechende Ansprache von Arbeitskräften

Eine weitere Möglichkeit, die Unternehmen einsetzen, um Talente von sich zu überzeugen, ist vielseitige Mitarbeiter-Benefits anzubieten (50 Prozent) sowie die Suche von Quereinsteiger:innen (44 Prozent). Um junge Fachkräfte zu finden, bauen viele Firmen den Einsatz von Azubi- und Schüler-Marketing-Maßnahmen (35 Prozent) sowie Hochschulmarketing (25 Prozent) aus. Gerade in mittelständischen Unternehmen ist die Gewinnung von Auszubildenden ein Top-Thema. Seltener genannt wurde als Aktion dagegen die Suchmaschinenoptimierung der eigenen Karriere-Website. Hier werden Potenziale verschenkt, denn wenn die eigene Seite bei der Google-Suche schlecht zu finden ist, leidet auch die Sichtbarkeit und damit die Anzahl an Kandidat:innen darunter.

New Normal: Digitaler Wandel im Recruiting

Fest steht, nur eine Stellenanzeige zu schalten, reicht nicht mehr. Es bedarf heutzutage einer übergreifenden Employer-Branding-Strategie. Unternehmen müssen sich als attraktive Arbeitgeber in der digitalen Welt zeigen. Dazu gehören unter anderem ein professionelles Unternehmens-Profil sowie ein optimierter und insbesondere digitaler Recruiting-Prozess. Sobald Interessierte auf die ausgeschriebenen Stellen aufmerksam werden und sich bewerben, gilt es, ein strukturiertes Bewerbungsverfahren sicherzustellen. Denn diese sogenannte Candidate Journey trägt schließlich dazu bei, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Vor allem jüngere Kandidat:innen, die es gewohnt sind, ein heute bestelltes Produkt schon am nächsten Tag geliefert zu bekommen, akzeptieren lange Entscheidungsprozesse und eine fehlende Kommunikation immer weniger.
Die übergreifende Außendarstellung beinhaltet zudem auch positive Google Bewertungen. Um diesen Kanal aktiv mitzugestalten, sollten Unternehmen ihre Kund:innen und Bewerber:innen animieren, Bewertungen abzugeben, um Wechselwillige und Jobsuchende von sich zu überzeugen. Arbeitgeberbewertungsportale wie kununu oder glassdoor gewinnen ebenso an Bedeutung. Schließlich bringen sie zahlreiche Vorteile für die Gewinnung von Mitarbeiter:innen mit sich, die von KMUs jedoch noch nicht ausreichend gesehen und genutzt werden. Hier sollten Firmen Zeit und Energie in die Gestaltung aussagekräftiger Unternehmensprofile stecken. Schließlich sind sie neben der eigenen Website die erste Anlaufstelle, um sich über Unternehmen zu informieren.

Von 0 auf 100: Social-Media-Recruiting auf dem Vormarsch

Eine beachtliche Entwicklung, die in der KMU-Personalbeschaffung dagegen an Bedeutung gewinnt, ist das Social-Media-Recruiting. So ist diese Maßnahme erstmals auf Platz eins der Trends fürs nächste Jahr im Recruiting-Report gelandet. Platz zwei belegt der Top Trend der vergangenen Jahre, das Employer Branding, während das Schüler:innen- und Azubimarketing sich an dritter Position einfindet. Diese Tendenz deckt sich mit der Angabe, dass für 73 Prozent der Unternehmen Social Media genauso wichtig ist, wie herkömmliche Jobbörsen. Die klassische Stellenanzeige bleibt dennoch für knapp 80 Prozent der befragten Unternehmen das wichtigste Recruiting-Instrument.

Gekommen, um zu bleiben: Bewerber:innen über soziale Plattformen erreichen

Dass sich Social-Media-Recruiting weiter etablieren wird, um die Generationen Z und Alpha zu erreichen, liegt auf der Hand und wird durch die Umfrageergebnisse bestätigt. Bei allen Betriebsgrößen spielen die Werbungsprozesse über die sozialen Netzwerke in den kommenden zwölf Monaten eine besondere Rolle. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen hat Social Media sogar die höchste Priorität. In den großen Konzernen gehört diese Maßnahme bereits zum Alltag und belegt den dritten Platz im Ranking. Weitere Schwerpunkte für kleine Unternehmen sind die eigene Karrierewebsite und Mitarbeiterempfehlungsprogramme.


Der Blick in die Glaskugel: KI und Social Media auf der Überholspur

Dass seit 2020 der digitale Wandel in Unternehmen um ein Vielfaches schneller vorangetrieben wurde als zuvor, steht außer Frage. Die Nutzung von Social Media Recruiting ist auch dadurch erstmals in die Top-Trends geklettert und wird sich dort voraussichtlich halten. Genauso wird die Vernetzung mit digitalen Maßnahmen auf der eigenen Karrierewebsite sowie externen Plattform weiter in den Fokus rücken. Dass für diese und alle weiteren Maßnahmen Geld in die Hand genommen werden muss, ist den meisten Unternehmen bewusst. Dennoch sind die Recruiting-Budgets angesichts des aktuellen Arbeitsmarkts bei Weitem nicht ausreichend. Denn nicht nur in Stellenanzeigen, sondern auch in die eigene Website, Suchmaschinenoptimierung sowie regionale Stellenbörsen muss investiert werden. Die Technik entwickelt sich immer weiter und auch die künstliche Intelligenz ist nicht zu vernachlässigen. 56 Prozent der Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass KI im Recruiting erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Es bleibt somit spannend, wie sich der Arbeitsmarkt im Allgemeinen und speziell das Personalmarketing aufstellen werden.

Über den index Recruiting-Report 2022:

Die Befragung zum index Recruiting-Report 2022 wurde in Deutschland von Dezember 2021 bis Januar 2022 als Online-Umfrage durchgeführt. In jedem teilnehmenden Unternehmen konnte jeweils nur eine Person den Fragebogen beantworten. Damit wurde sichergestellt, dass unterschiedliche Einschätzungen aus einer Firma das Gesamtergebnis nicht verfälschen. Sogenannte „missing values“, also fehlende Angaben, wurden nicht berücksichtigt. Eingeladen wurden Betriebe, die in den vorangegangen sechs Monaten mindestens fünf Stellenanzeigen veröffentlicht haben, also konkreten Personalbedarf hatten.
In Deutschland haben sich insgesamt 568 Unternehmen an unserer Umfrage beteiligt. Knapp 60 Prozent der Teilnehmer:innen kommen dabei aus der Personalabteilung, fast ein Drittel aus der Geschäftsführung. Bei den meisten teilnehmenden Firmen (55 Prozent) sind 2 bis 5 Mitarbeiter:innen im Personalmarketing und im Recruiting tätig. Die Anzahl der Angestellten ist recht ausgeglichen und deckt alle Größenbereiche gut ab: Ein Viertel sind kleine Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeiter:innen. Mittelständische Unternehmen machen den größten Anteil aus (60 Prozent). Der Anteil der Firmen mit über 500 Angestellten beträgt 16 Prozent. Neben Deutschland wurden auch Unternehmen in sieben weiteren europäischen Ländern befragt.

 

 

 

Alle an Bord? Wie Unternehmen neue Mitarbeitende effizienter einbinden

von Moritz Sherpa

Deutschland hat Nachholbedarf – zumindest, wenn es ums Onboarding, also das Einbinden neuer Mitarbeitender in Unternehmen, geht.

Das zeigt die neue Haufe Onboarding-Studie 2023. Die Unternehmen lassen laut der Studie viel Potenzial liegen. Das kann mitunter dazu führen, dass mühevoll angeworbene Mitarbeitende die neue Stelle gar nicht erst antreten: 36 Prozent der befragten HR-Expert:innen haben laut eigenen Angaben bereits Kündigungen vor dem ersten Arbeitstag erlebt. Zudem verkennen viele Unternehmen die Zeichen der Zeit: Stattauf digitale Unterstützung im Onboarding zu setzen, sind ihre Prozesse und Tools genauso analog wie vor Corona.

Quelle: myonboarding.de

Wer seine Onboarding-Prozesse nicht im Griff hat, läuft Gefahr, die Motivation seiner Mitarbeitenden schon vor dem ersten Arbeitstag zu torpedieren. Dazu ist es wichtig, mit weit verbreiteten Denkfehlern aufzuräumen: Onboarding beginnt nicht mit dem ersten Arbeitstag – sondern schon Monate davor. Tatsächlich sollte der Onboarding-Prozess bereits nach der Unterschrift unter dem Arbeitsvertrag losgehen. Denn in dieser Zeit, die meist einige Wochen oder sogar Monate andauert, wächst bei vielen Beschäftigten die Unsicherheit: Habe ich mich richtig entschieden? Soll ich mir nicht doch noch andere Angebote anhören? Was, wenn ich gar nicht ins Team passe?

Wird hingegen schon frühzeitig mit dem sogenannten “Preboarding”, also dem Onboarding vor dem ersten Arbeitstag, begonnen, können offene Fragen zum Einstieg, den künftigen Aufgaben und dem Team schnell geklärt werden. Ein weiterer, ganz entscheidender Vorteil: Die Bindung an die neuen Kolleg:innen wächst und das Unternehmen kann schon vor Arbeitsbeginn zeigen, dass es sich kümmert und ihm die neuen Mitarbeitenden wichtig sind. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein unschätzbarer Vorteil: Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt fühlen, bleiben.


Quelle: myonboarding.de

Soziale Integration als Klebstoff

Onboardees sollten vor allem ihre Teams so früh wie möglich persönlich kennenlernen. Gemeinsamkeit schafft man etwa mit gemeinsamen Aktivitäten, wie einem Mittagessen oder einem Team-Event in geselliger Runde nach er Arbeit. Warum nicht auch die künftigen Kolleg:innen dazu einladen und gleich in großer Runde vorstellen? Starten mehrere Mitarbeitende gleichzeitig im Unternehmen, kann man diese auch im Vorfeld schon miteinander vernetzen: Gemeinsame Chats und ein Onboardee-Event können Wunder wirken. Die “Neuen” sind in einer ähnlichen Situation, sodass ein natürliches Wir-Gefühl entsteht, was den Einstieg erleichtert und die Beziehung untereinander fördert. Wichtig ist dabei aber, dass es zu keiner „Grüppchenbildung“ zwischen Newbies und alten Hasen kommt, denn das wäre wiederum kontraproduktiv.

Kommunikation schafft Transparenz und Vertrauen

Auch beim Onboarding gilt: Die richtige Kommunikation ist der Schlüssel und Konsistenz schafft Vertrauen. Daher sollten Unternehmen darauf achten, beim Onboarding die gleichen Botschaften wie beim Recruiting zu vermitteln. Der Eindruck, dass im Bewerbungsprozess vielleicht zu viel versprochen wurde, kommt so überhaupt nicht erst auf. Neben Konsistenz entscheidet auch die Transparenz über den Erfolg des Onboardings: Was erwartet die Onboardees an ihrem ersten Tag und ihren ersten Wochen? Für welche Teams und Aufgaben werden sie eingeplant? Je früher die Neuen erfahren, was sie erwartet, desto besser.

Ein weiterer wichtiger Baustein einer erfolgreichen Kommunikation rund um das Thema Onboarding ist Feedback. Zum einen sollten neue Mitarbeitende von Anfang an Feedback erhalten, damit sie wissen, was von ihnen erwartet wird und wie sie sich an die Erwartungen anpassen können. Unternehmen sollten aber auch ihre Onboardees von Beginn an dazu ermutigen, Feedback zu äußern und dieses so gut wie möglich umsetzen. Ein frischer Blick auf Strukturen und Prozesse bietet Organisationen einen großen Mehrwert, da so festgefahrenen Abläufen und einer „Das haben wir schon immer so gemacht“-Mentalität entgegengewirkt wird. Dazu fühlen sich Onboardees wertgeschätzt, wenn sie von Anfang an nach ihrer Meinung gefragt werden und sie sich nicht erst einen Status erarbeiten müssen, bis sie ernstgenommen werden. Daher sollte regelmäßiges Feedback – vom Team an die Onboardees und umgekehrt – im gesamten Onboarding-Prozess eine große Rolle spielen.

Onboarding funktioniert auch hybrid

Hybride Arbeitsmodelle sind gekommen, um zu bleiben. In Zeiten der Pandemie wurde Remote-Onboarding oft als leidige Notwendigkeit gelebt, auf die viele Unternehmen nicht vorbereitet waren. Notlösungen und Improvisation waren oft die Folge. Doch die Haufe Onboarding-Studie 2023 zeigt, dass viele Organisationen daraus nicht die richtigen Schlüsse gezogen haben: Nur 36 Prozent der Befragten setzen vermehrt auf Remote-Onboarding. Dabei gibt es inzwischen viele Möglichkeiten, das Onboarding digital zu gestalten. Speziell dafür entwickelte Software kann den Prozess und die Kommunikation mit den Onboardees massiv erleichtern.

Trotzdem sollten Unternehmen auch beim Remote-Onboarding darauf achten, dass sich der Prozess nicht nur auf den virtuellen Raum beschränkt. Stattdessen ist die Verbindung von digital und analog entscheidend. Ein Willkommenspaket, das Remote-Onboardees nach Hause geschickt wird, kann eine solche Verknüpfung herstellen, ist aber nur der Anfang. Besonders bei Remote Workern bieten sich gemeinsame Aktivitäten im Rahmen einer Onboarding-Woche an, die auch digital stattfinden können und beim Teambuilding helfen sowie das Zugehörigkeitsgefühl stärken.

Auch beim Onboarding gilt: Planen, planen, planen!

Laut Haufe Onboarding-Studie hat im Moment nur ein Viertel der Organisationen (25 Prozent) eine Onboarding-Strategie – damit lassen rund drei Viertel der Unternehmen sehr viel Potenzial auf der Straße liegen. Dabei ist eine Onboarding-Strategie kein Hexenwerk – der erste Schritt zu einem definierten Prozess ist es, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen. Natürlich ist das Onboarding eine Teamaufgabe, in die viele Personen eingebunden werden sollten. Doch es braucht Verantwortliche, die den Prozess planen, koordinieren und Aufgaben verteilen. Zudem ist es wichtig, dass die verantwortlichen Personen über ein spezielles Budget fürs Onboarding verfügen. In der Onboarding-Studie berichteten nur 17 Prozent der Befragten von einem solchen Etat. Mit diesen Mitteln können dann beispielsweise Tools wie eine Onboarding-Software eingekauft werden, mit der das Unternehmen mit den neuen Mitarbeitenden kommuniziert und Informationen teilt, die Onboarding-Journey gestaltet sowie Aufgaben und Verantwortliche definiert.

Onboarding: Win-Win für Unternehmen und Mitarbeitende

Ein gutes Onboarding ist der erste Schritt zur erfolgreichen Mitarbeiterbindung. Unternehmen müssen dafür gar nicht viel investieren – meist reicht es schon, an wenigen Stellschrauben zu drehen, um den Startschuss zu einer positiven Employee Journey zu geben. Durch gutes Onboarding werden neue Mitarbeitende schneller produktiv und können selbstständig Aufgaben und Projekte übernehmen, wodurch das Unternehmen früher von ihrer Leistung profitiert. Außerdem sprechen Arbeitnehmer:innen – untereinander und online – miteinander: Ein Blick auf große Arbeitgeber-Bewertungsportale wie kununu, Glassdoor und Indeed zeigt, dass Unternehmen mit sauberen Onboarding-Prozessen deutlich besser abschneiden. Sicherlich entscheidet langfristig nicht nur das Onboarding über die Mitarbeiterbindung – aber ein guter Start gibt auch langfristig oft ein gutes Gefühl.

 

Link zur Studie:

https://www.myonboarding.de/studien?utm_source=kw&utm_medium=bing&utm_campaign=s_lead_bra_onboarding_03311875%2Fkw_myonboarding%2Fhaufe%20onboarding%20studie&utm_term=haufe%20onboarding%20studie&akttyp=sea&med=bing&aktnr=80702&wnr=03311875&chorid=03311875&cmp=s_lead_bra_onboarding_03311875%2Fkw_myonboarding%2Fhaufe%20onboarding%20studie%2F

 

 

 

Über den Autor:

Moritz Sherpa ist als Produktmanager bei der Haufe Group für die Software Haufe Onboarding tätig. In seiner Rolle unterstützt er unter anderem Unternehmen in der DACH-Region den Weg zu einem strukturierten Onboarding Prozess zu finden, damit diese sich den Herausforderungen der Zukunft stellen können. Dabei steht die Wirksamkeit des Onboarding Prozesses, sowie Onboarding aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und als eine Journey zu verstehen, im Vordergrund.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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Sieben Wege, wie KI Marketingstrategien optimiert

Künstliche Intelligenz (KI) ist auch im Marketing das Thema der Stunde, um das Customer Engagement zu optimieren. So unterstreicht der diesjährige „State of Personalization Report“ von Twilio den Wert einer KI-gesteuerten Personalisierungsstrategie für Marken, die sowohl bestehende Kunden halten als auch neue Kunden gewinnen wollen. Dies gilt vor allem für wettbewerbsintensive Marktumfelder.

So nennen 62 Prozent der Entscheider die Kundenbindung als Hauptvorteil der Personalisierung, während fast 60 Prozent sagen, dass Personalisierung eine effektive Strategie zur Gewinnung neuer Kunden ist. Auch die Verbraucher bestätigen zunehmend den Wert der Personalisierung: 56 Prozent geben an, dass sie nach einem personalisierten Erlebnis zu Wiederholungskäufern werden. Doch es gibt noch weitere Anwendungsmöglichkeiten, wie KI das Marketing nachhaltig verbessern kann.

Wie KI das Marketing nachhaltig verbessern kann

 

  • Verstärkung der Marketingautomatisierung

Eines der größten Verkaufsargumente für KI ist das Potenzial zur Automatisierung. Für Vermarkter kann Automatisierung durch KI ein revolutionäres Werkzeug für eine intelligentere Kundenkommunikation, den Aufbau von Kundenloyalität und die Anpassung von Kundenempfehlungen sein. Durch die Vereinfachung von Prozessen und die Verbesserung des gesamten Kundenerlebnisses mithilfe von Echtzeitdaten bekommen Anwender durch KI-gestützte Marketingautomatisierung die Werkzeuge und die Zeit zurück, um diese Erlebnisse weiter zu verbessern. Hierzu gehören der Einsatz von Chatbot-Kommunikation, die Implementierung intelligenter Kundenbindungsprogramme und das Aufsetzen maßgeschneiderter Empfehlungen.

  • Hyper-Personalisierung von Kundenerlebnissen

Mit KI-Algorithmen können Unternehmen vorhandene Kundendaten nutzen, um aussagekräftigere Erkenntnisse zu gewinnen und Vorlieben sowie Verhaltensweisen vorherzusagen. So können beispielsweise Echtzeitdaten für bessere Produktempfehlungen herangezogen werden. Ein wesentlicher Bestandteil intelligenter Produktempfehlungen besteht darin, dass der Algorithmus Echtzeitdaten analysieren kann, um intern (z.B. Produktangebot, Beliebtheit und Preis) und extern (z.B. Browsing-Verhalten und Kaufhistorie des Kunden) hochwertige Empfehlungen auszusprechen. Eine weitere leistungsstarke Methode, mit Anwender ihre Kunden besser erreichen können, ist die KI-gesteuerte Anpassung von Inhalten, d.h. sie können einen Algorithmus verwenden, um auf der Grundlage von Segmentierungen maßgeschneiderte Nachrichten zu erstellen.

  • Besser, schneller und stärker segmentieren

Obwohl Kundengruppen technisch gesehen auch manuell segmentiert werden können, hat die Automatisierung mit KI zwei Vorteile:

  1. Sie kann schnell und genau große Datenmengen für eine präzise Segmentierung analysieren und dann Muster innerhalb dieser Daten erkennen, um genaue Kundenprofile zu erstellen.
  2. Anhand dieser Personas können hochwertige Werbekampagnen mit leistungsstarker Optimierung erstellt werden, um sicherzustellen, dass die richtige Zielgruppe mit der richtigen Botschaft   zur richtigen Zeit erreicht wird.

Die geschickte Segmentierung von KI unterstützt dabei, aussagekräftige Kunden-Personas zu erstellen und diese mit gezielten Anzeigen zu erreichen.

  • Den (Lead-)Score festlegen

Der Prozess des Lead-Scorings kann manuell erfolgen, ist dann aber anfällig für menschliche Fehler. KI kann die Effizienz und Effektivität des Lead-Scoring-Systems eines Unternehmens verbessern. Durch die Verfolgung jeder Interaktion eines Nutzers mit einer Marke und den Vergleich dieser Daten mit den besten Kunden kann KI hochinteressante und hochwertige Leads vorhersagen. Mithilfe von KI kann das Unternehmen dann die Qualität und Bewertung von Leads beschleunigen und den Vertriebsteams dabei helfen, schneller Maßnahmen zu ergreifen, um einen potenziellen Kunden zum richtigen Zeitpunkt in seiner Reise anzusprechen.

  • KI-Texterstellung

KI kann Vermarktern auch dabei helfen, effektive Texte in einem Bruchteil der Zeit zu erstellen. Natürlich kennt niemand das jeweilige Unternehmen und sein Publikum besser als das Marketing selbst. Deshalb ist es eine gute Idee, alle KI-generierten Inhalte zu scannen, bevor sie verwendet werden, um sicherzustellen, dass sie dem Wording entsprechen und korrekt sind. Auch Faktenüberprüfung ist ein Muss.

  • Verstehen von Tonfall, Absicht und Emotionen in Nachrichten

KI kann Natural Language Processing (NLP) und maschinelles Lernen nutzen, um die Tonalität von Nachrichten zu verstehen, die sich auf die jeweilige Marke beziehen. Anstatt Blogs, soziale Medien, Chatbots und Nachrichtenkanäle manuell zu überprüfen, kann KI jeden Text schnell scannen und analysieren und dem Unternehmen den Ton, die Absicht und die Emotionen hinter einer Nachricht mitteilen. Dies ist auch bekannt als Stimmungsanalyse.

  • Zielgerichtete und optimierte Werbung

Angesichts steigender Kundenakquisitionskosten (CAC) und des sich abzeichnenden Endes von Drittanbieter-Cookies wenden sich viele Werbetreibende an KI, um ihre Werbeausgaben weiter zu strecken und die Qualität der Leads zu verbessern. KI kann insbesondere bei der Optimierung der Kampagnenleistung und der Verbesserung der Zielgruppenausrichtung unterstützen. Hierzu gehören dann unter anderem das Erzielen eines besseren ROI mit Retargeting sowie das Experimentieren mit Look-Alike- sowie Ausschlusszielgruppen.

 

Es gibt zwei Möglichkeiten, KI zu betrachten

Man kann sich vor ihr fürchten und sie meiden. Oder: man kann sich bemühen, den Wert zu erkennen, den KI den Unternehmen bietet. Wie bei allen neuen Technologien ist der Einführungs- und Einarbeitungsprozess oft der zeitaufwändigste. Nachdem Organisationen gelernt haben, wie KI mit den bestehenden Plattformen zusammenarbeiten kann, sollten diese sich die Zeit nehmen, um sicherzustellen, dass die Kundendaten an einem guten Ort verwahrt sind, bevor die Technologie implementiert wird. Schließlich ist die KI nur so intelligent wie die Daten, die ihr zur Verfügung gestellt werden.

 

www.twilio.com/de

 

 

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Resiliente Unternehmen brauchen resiliente Mitarbeiter

Künstliche Intelligenz in der Industrie

Künstliche Intelligenz in der Industrie: Oberste Priorität für die Unternehmensführung
von Dr. Serhan Ili

Dr. Serhan Ili, Gründer und CEO der ILI.DIGITAL AG

In der deutschen Industrie ist mitten im Sommer eher Herbstblues als Urlaubsstimmung angesagt. Das Wirtschaftswachstum tritt auf der Stelle, der Ifo-Geschäftsklimaindex ist seit Mai im Sinkflug und die Industrieproduktion ebenso rückläufig. Neben den gegenwärtigen Herausforderungen wie höheren Finanzierungskosten infolge gestiegener Zinsen oder der Inflation inklusive höheren Energiekosten belasten auch längerfristige strukturelle Probleme wie eine überbordende Bürokratie, schleppende Digitalisierung und der Fachkräftemangel die deutschen Industrieunternehmen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte jüngst seine Einschätzung für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr für Deutschland von 0,1 auf -0,3 Prozent. Sollte sich die Prognose bestätigen, wäre Deutschland der einzige G7-Staat mit einer schrumpfenden Wirtschaft. Droht also die Herabstufung der deutschen Wirtschaft vom Zugpferd zum kranken Mann Europas?

Während manche Probleme der deutschen Industrie durch externe Faktoren entstanden sind, sind einige Baustellen hausgemacht. Zum Beispiel ist der mangelhafte Digitalisierungsfortschritt auch auf mangelnde Investitionen der Unternehmen in diesem Bereich zurückzuführen. Mit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT Ende vergangenen Jahres hat die Digitalisierung eine neue Stufe erreicht. Mittels generativer künstlicher Intelligenz (KI) ist es nun für jedermann möglich, durch Anweisungen an einen Chatbot Text, Bilder, Musik, Videos oder auch Programmiercode auf qualitativ hohem Niveau von der KI erstellen zu lassen.

Künstliche Intelligenz bietet auch für die Industrie Chancen

In der Industrie sind Digitalisierung und künstliche Intelligenz keine neuen Themen. Bereits vor über zehn Jahren wurde der Begriff „Industrie 4.0“ geprägt, der die nächste industrielle Revolution durch die vollständige Digitalisierung des Produktionsprozesses und die intelligente Vernetzung aller Komponenten industrieller Prozessketten beschreibt.

Mit der Industrie 4.0 sollen Unternehmensziele wie Produktivitätssteigerungen, Kostensenkungen und eine Flexibilisierung der Fertigung erreicht werden. Künstliche Intelligenz stellt bei der erfolgreichen Implementierung der Industrie 4.0 einen bedeutenden Hebel dar. Dabei geht es primär um die schnelle Sichtung und Sortierung riesiger Datenmengen, das Erkennen von Mustern sowie das kontinuierliche Hinzulernen der selbstlernenden Algorithmen anhand einer zunehmenden Datenbasis.

Die möglichen Einsatzgebiete für KI sind vielfältig. In der Industrie wird KI bisher zum Beispiel bei Robotern, in der Qualitätskontrolle und der Predictive Maintenance, also der Analyse der Funktionsfähigkeit von Maschinen, eingesetzt. Mit dem nun erreichten Level bei der generativen künstlichen Intelligenz verbinden internationale Führungskräfte vor allem Optimierungen beim Kundenservice und dem Wissens- und Datenmanagement, wie eine Studie von Capgemini zeigt. Gerade aber in Bereichen wie zum Beispiel Marketing und Sales liegt das größte Potenzial für den Einsatz von KI und die Steigerung von Effizienz und Profit. Im Folgenden soll anhand von Fallbeispielen aufgezeigt werden, wie künstliche Intelligenz nicht nur zu den wirtschaftlichen Zielen, sondern auch zu weiteren übergeordneten Zielen eines Unternehmens wie Nachhaltigkeit signifikant beitragen kann.

„Digitalisierung ist kein notwendiges Übel, sondern kann ein leistungsstarker Katalysator für positive Veränderungen und neue Geschäftspotenziale sein.“

KI im Einsatz: vom optimierten Sales bis hin zu genau abgestimmten Lieferketten

Das deutsche Chemieunternehmen Renolit fertigt unter anderem Folien aus Polymer zur Fassadenrenovierung von Häusern an. Früher bestand der Verkaufsprozess aus mehreren Schritten, bei der der Installateur die Brücke zwischen dem Unternehmen und dem Endkunden darstellte. Denn dieser vermaß in physischer Form die Fassaden, um so den Bedarf an Folien festzustellen. Bei der Analyse des Sales-Prozesses wurden jedoch verschiedene Schwachstellen festgestellt: zum Beispiel konnte der Installateur nach der Vermessung der Hausfassaden nicht direkt überprüfen, welche Art von Folien verfügbar sind. Daraus resultierten Verzögerungen und verlängerte Projektlaufzeiten. Die Lösung des Problems: Die Entwicklung einer App zur Vermessung der Häuserfassaden auf Basis künstlicher Intelligenz. Die KI in der App ist in der Lage, durch Bilderkennung die Fassaden automatisch zu vermessen und den Folienbedarf zu berechnen. Außerdem können verschiedene Fassadenfarben virtuell visualisiert werden. Die virtuelle Vermessung dient der Erstellung eines Angebots, das direkt über die App mittels ERP-Software an den Kunden versendet wird. Die aggregierten Informationen aus den einzelnen Projekten ermöglichen Renolit zudem die Optimierung des Produktangebots und des Vertriebs. Durch die umfassende Digitalisierung im Industriebereich kann der Ressourceneinsatz optimiert und der CO2-Fußabdruck von Unternehmen reduziert werden.

Weitere Potenziale: Nachhaltigkeit und Erschließung neuer Geschäftsmodelle

Digitalisierung eröffnet auch Chancen bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Das bestehende Geschäftsmodell kann ergänzt, optimiert oder sogar ganz ersetzt werden. Dabei bietet die Digitalisierung neue Ertragspotenziale. Zusammen mit der Volksbank pur und dem Beratungsunternehmen myclimate hat die ILI.DIGITAL AG eine App entwickelt, mit der Firmen ihren CO2-Fußabdruck auf Basis ihrer betriebswirtschaftlichen Daten berechnen können. Die generative künstliche Intelligenz der App wurde darin trainiert, die verschiedenen Posten der Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) in CO2-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu übersetzen. Für die Volksbank wurde durch die Entwicklung der KI-basierten Corporate Carbon Footprint-Anwendung ein neues wirtschaftliches Standbein erschlossen. Im Sinne des Beyond Banking-Ansatzes bietet sie nun ihren Firmenkunden eine Dienstleistung an, die über das klassische Banking hinausgeht und die steigenden Anforderungen bei der eigenen Umsetzung von Nachhaltigkeit berücksichtigt. Unternehmen haben damit eine einfache Methode zur Analyse ihrer CO2-Verursachung und können entsprechend reagieren. Davon profitiert nicht zuletzt auch die Umwelt.

Künstliche Intelligenz: Berührungsängste vermeiden

Die genannten Beispiele zeigen, dass Digitalisierung kein notwendiges Übel ist, sondern ein leistungsstarker Katalysator für positive Veränderungen und neue Geschäftspotenziale sein kann. Künstliche Intelligenz bildet dabei einen wichtigen Teilbereich. An einem Standort wie Deutschland, der durch einen rasanten Strukturwandel in der Industrie geprägt ist, ist es Teil einer vorausschauenden und verantwortungsvollen Unternehmensführung, diese Möglichkeiten optimal zu nutzen. Digitalisierung und KI müssen deshalb Teil der Unternehmens-DNA werden. Dafür zu sorgen und die entsprechenden Prozesse voranzutreiben, ist absolute Chefsache. Dann können deutsche Industrieunternehmen auch künftig im internationalen Wettbewerb bestehen.

 

 

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Smartphone vor Cyberattacken

Durch Künstliche Intelligenz werden Angriffe zunehmen ausgefeilter. Smartphones können ein leichtes Ziel für Cyberkriminelle sein. Der TÜV-Verband rät zu erhöhter Vorsicht und gibt Tipps für mehr Sicherheit für die mobile Internetnutzung.

Die Masche ist bekannt: Über einen vermeintlich vertrauenswürdigen Link in einer Mail versuchen Cyberkriminelle beim Phishing beispielsweise an die Bankdaten zu gelangen. Bislang reichte meist ein kritischer Blick, um betrügerische Mails anhand merkwürdiger Tippfehler, ungelenker Satzbauten oder schlicht falscher Wörter zu identifizieren und zu löschen, bevor ein Schaden entstanden ist. Nun verschärft der vermehrte Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Bedrohungslage, denn Angreifer perfektionieren ihre Tarnung. „Dank ChatGPT sind die Nachrichten in geschliffenem Deutsch geschrieben“, sagt Marc Fliehe, Leiter Digitales und IT-Sicherheit beim TÜV-Verband. Vielfach werde die Gefahr unterschätzt und durch die quasi beiläufige Nutzung des Smartphones in Situationen des Alltags ist die Gefahr besonders hoch, von Angreifern überrumpelt zu werden. Der TÜV-Verband gibt einfache und wirksame Ratschläge zum digitalen Schutz.

Smartphone für immer mehr Menschen wichtigstes digitale Endgerät

„Smartphones sind für eine wachsende Zahl von Menschen das wichtigste digitale Gerät.“, sagt der TÜV-Sicherheitsexperte. „Es ersetzt beim Online-Einkauf oder bei Bank-Transaktionen zunehmend den klassischen Computer.“ Weil zudem Standortdaten, Videos, Sprachnachrichten, Fotos und Chats über viele Monate und oft Jahre hinweg gespeichert sind, wird das Smartphone quasi zum digitalen Abbild des Lebens. Angreifern eröffnen sich laut Fliehe mehr Wege für eine Attacke: „Sie machen sich alle Kanäle zu Nutze, die sie finden – und versuchen nicht nur per Mail, sondern auch über Messenger oder SMS die Geräte zu kapern.“ Dank höherer Rechenkapazitäten und Bandbreiten in Festnetz und Mobilfunknetzen seien wahre Massenangriffe auf eine Vielzahl von Nutzerinnen und Nutzern möglich.

Auch die eher beiläufige Nutzung von Mobilgeräten erhöhe das Risiko, leichtfertig auf Tricks von Cybergangstern hereinzufallen. „Mal eben in der Warteschlange an der Supermarktkasse rasch die Mails abgerufen“, bemerkt Fliehe, „da tätigt man schneller einen falschen Klick.“ Beim Computer gibt es außerdem die Möglichkeit, mit dem Mauszeiger vor dem Anklicken über einen Link zu fahren und noch einmal zu prüfen, wohin er führt. Das geht beim Smartphone oft nicht so komfortabel und ein schneller Klick führt dann in die Bredouille.

Umso wichtiger ist es, das Smartphone vor Angriffen zu schützen

„Vielfach wird die Gefahr unterschätzt“, warnt Fliehe. „Häufig sind Smartphones unzureichend auch vor Angriffen mittels Schadsoftware geschützt. Dabei gibt es eine Reihe von einfachen Mitteln, um Cyberkriminelle fernzuhalten.“ Vor allem rät Fliehe, regelmäßig Updates aufzuspielen: Nicht nur für das Betriebssystem, sondern auch für die heruntergeladenen Apps – denn damit werden auch Sicherheitslücken geschlossen. Nicht alle Hersteller bieten die Updates zeitnah, regelmäßig über einen langen Zeitraum nach dem Kauf an. Anwender sollten sich informieren, welche Anbieter sich gut um die Sicherheit kümmern, denn das macht die Anschaffung nachhaltig und sicherer.

Starke Passwörter für alle Accounts nutzen

Ebenso wichtig ist es, für jede Anwendung ein eigenes Passwort zu verwenden – möglichst eine willkürliche Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen. Sicher verwahrt werden diese von einem Passwort-Manager. Der verschlüsselt die Daten und gewährt nur Zugriff über ein sogenanntes Masterpasswort. „Wann immer möglich sollte für die Accounts eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeschaltet werden“, rät Fliehe. „Der Zugriff ist dann nur mit Passwort sowie mit einem Bestätigungscode möglich, der an das Smartphone oder per E-Mail gesendet wird.“

Unerlässlich ist es, den Sperrbildschirm zu aktivieren – um einen einfachen Zugriff auf gestohlene Geräte zu verhindern. Zudem empfiehlt es sich, Daten auf dem Smartphone oder der Speicherkarte zu verschlüsseln. Wenn Cyberkriminelle darauf Zugriff haben, können sie ihre Opfer im schlimmsten Fall mit den erbeuteten Daten wie Bildern, Videos oder Chatverläufen erpressen.

In freien WiFi-Netzwerken lauern Gefahren

Besondere Vorsicht ist bei frei zugänglichen WLAN-Netzen angebracht. „Kriminelle Hacker können an einem Flughafen ein eigenes Netz einrichten, das sie dann zum Beispiel ‚Free Airport‘ nennen – wer sich einwählt, wird ausgespäht“, erklärt Fliehe die Masche. Doch selbst in einem offiziellen Netz können Angreifer unterwegs sein und versuchen, auf eingeloggte Smartphones Zugriff zu bekommen. Sie lauern darauf, nicht verschlüsselte Daten abzugreifen. „Nicht alle Apps bieten die eigentlich nötige durchgängige Verschlüsselung an“, sagt Fliehe. „Im Zweifel sollten Nutzerinnen und Nutzer sensible Anwendungen wie Gesundheits-Apps nur dann verwenden, wenn die Datenverbindung erwiesen sicher ist.“  Wer darauf nicht warten kann, sollte ein Virtual Private Network (VPN) verwenden – entsprechende Programme bauen einem virtuellen Tunnel, der die gesamte Kommunikation schützt.

 

Weitere Informationen unter www.tuev-verband.de/digitalisierung

 

 

 

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Angst vor Automatisierung und KI nehmen!

Wie Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden die Angst vor Automatisierung und KI nehmen können

Die Veröffentlichung von ChatGPT schürt bei vielen Menschen Ängste um ihren Arbeitsplatz. Diese Bedenken sind angesichts der Leistung aktueller KI-Anwendungen nachvollziehbar, aber nicht nötig. Der globale Technologieanbieter Zoho empfiehlt Unternehmen vier Handlungsschritte, um Angestellten ihre Sicherheit zurückzugeben.

Gerade erst haben Angestellte die Pandemie hinter sich, die weltweit für große Angst vor dem Job-Verlust sorgte, schon sehen sie sich mit den nächsten Schrecken konfrontiert: Automatisierung und künstliche Intelligenz sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch und schicken sich an, die Arbeitswelt zu revolutionieren. Während diese Technologien die Customer Experience schon heute positiv beeinflussen, haben sie jedoch auch das Potenzial, Arbeitnehmende zu verunsichern und damit die Employee Experience zu torpedieren. Mit folgenden vier Schritten können Unternehmen ihre Mitarbeitenden proaktiv abholen und deren Sorgen lindern.

Erster Schritt: Technologie als Chance bewerben

Kommunikation ist und bleibt das wichtigste Mittel, um den Mitarbeitenden die Angst vor Automatisierung und künstlicher Intelligenz zu nehmen. Daher sollten Unternehmen immer wieder betonen, dass diese Technologien nicht dazu dienen, Menschen zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. Sie übernimmt in der Regel redundante Arbeiten, um Angestellten mehr Freiräume für wertschöpfende Aufgaben zu schaffen. Auf diese Weise erhöht sich die Leistung und dadurch auch die Bedeutung menschlicher Arbeit.

Zweiter Schritt: Upskilling fördern

Automatisierung ist schön und gut, aber nur dann, wenn die Mitarbeitenden auch etwas mit der so geschaffenen Zeit anfangen können. Unternehmen sollten daher in Schulung ihrer Angestellten investieren. Einerseits müssen diese lernen, mit den neuen Technologien in ihrem Arbeitsbereich sicher umzugehen. Andererseits sollten Unternehmen ihre Mitarbeitenden – je nach persönlichen Talenten und Interessen – dahingehend fördern, die eigene Organisation bestmöglich voranzubringen.

Dritter Schritt: Menschlichkeit bewahren

Gerade im Kundenkontakt sind menschliche Attribute Gold wert. Chatbots können nach heutigem Stand der Technik den Turing-Test vielleicht bestehen, sodass das Gegenüber die maschinell erstellten Text-Antworten nicht von denen einer Person unterscheiden kann – aber das macht sie noch nicht zu Menschen. Empathie, Flexibilität und Kreativität sind Eigenschaften, die Algorithmen schlicht nicht ersetzen können. Ab einem gewissen Punkt ist daher menschliches Eingreifen im Kundenkontakt unumgänglich, denn gerade sehr spezifische Anfragen oder individuelle Probleme können Bots – Stand heute – noch nicht lösen. Für Unternehmen lohnt es sich daher, diese Fähigkeiten ihrer Angestellten zu fördern. Weiterbildungen für die Optimierung von Social Skills und Trainings in Konfliktmanagement sowie Kommunikation wirken wahre Wunder.

Vierter Schritt: Neue Jobs schaffen

Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine wird sich in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Die engere Verzahnung führt nicht nur dazu, dass bisherige Berufe einem stetigen Wandel unterliegen, auch gänzlich neue Jobs werden entstehen. Unternehmen sollten die Gelegenheit daher beim Schopf ergreifen und sich bereits jetzt mit der Frage befassen, welche neuen Stellen künftig zu schaffen sind und wie ihre Belegschaft entsprechend auszubauen ist.

​Sridhar Iyengar (Quelle: Zoho)

„Vor neuen Technologien muss niemand Angst haben“, beruhigt Sridhar Iyengar, Geschäftsführer von Zoho Europe. „Natürlich hat die rasante Entwicklung in Sachen Automatisierung und künstlicher Intelligenz das Potenzial, gewisse Arbeiten zu übernehmen. Allerdings eröffnen sie den Menschen, die sie bis dato innehaben, auch neue Möglichkeiten, den eigenen Horizont zu erweitern und sich anderen sinnstiftenden Aufgaben zu widmen. Unternehmen tun gut daran, durch Technologien eingesparte Ressourcen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Angestellten zu stecken – dann profitieren alle Seiten davon.“

​Sridhar Iyengar, Managing Director von Zoho Europe:

„Unternehmen tun gut daran, durch Technologien eingesparte Ressourcen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Angestellten zu stecken – dann profitieren alle Seiten davon.“

 

 

 

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Foto von Tim Gouw: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-im-weissen-hemd-mit-macbook-pro-52608/