Familienunternehmer warnen Gewerkschaften und Habeck

Ostermann: Industriestrompreis verhindert keine Deindustriealisierung

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wirbt bei der IG Metall für den Industriestrompreis, da Deutschland angeblich ohne ihn die energieintensive Industrie verlieren würde. Dem widersprechen die Familienunternehmer vehement. Diese Maßnahme würde bei weitem nicht ausreichen, um die Deindustriealisierung Deutschlands zu verhindern. Das Gegenteil ist der Fall. Eine aktuelle Umfrage unter Familienunternehmern zeigt: Die Deindustriealisierung hat bereits auf breiter Front begonnen und nicht allein bei den rund 2400 Unternehmen, die überhaupt nur den subventionierten Industriestrompreis bekommen könnten. Ein Industriestrompreis würde alles nur noch schlimmer machen.

Marie-Christine Ostermann, seit 2023 ist sie Präsidentin des Verbandes Die Familienunternehmer © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer:

„Es ist absolut sinnlos und ein fataler Fehler, die Grundstoff-Industrie mit Subventionen halten zu wollen, wenn die weiterverarbeitenden Familienunternehmen dennoch über die Klinge springen. Ein wettbewerbsverzerrender Industriestrompreis für wenige Unternehmen wird die Deindustrialisierung in der Breite nicht verhindern und sogar zusätzlich noch vorantreiben.

Die Stimmung in den Familienunternehmen ist miserabel. Die Unternehmer schrauben ihre Investitionen bereits deutlich zurück. 42 Prozent planen derzeit gar keine Investitionen mehr. Selbst die Ersatzinvestitionen sind weiter rückläufig. Die Regierung täte gut daran, auf diese Sturmwarnung endlich mit guter Wirtschaftspolitik zu reagieren. Eine schleichende Substanz-Deindustriealisierung hat bereits begonnen.

Während Minister Habeck den Industriestrompreis voranzutreiben versucht, trauen sich nur noch 24 Prozent der Familienunternehmer, ihre Firmen durch Investitionen zu erweitern. Das ist ein noch niedrigerer Wert als im Lock-down der Corona-Krise 2020. Damals reagierten viele geschockt, als die Investitionsbereitschaft auf damals immerhin noch 27 Prozent einbrach.

Wenn sich die Gewerkschaften in dieser Wirtschaftskrise nur für rund 2.400 Unternehmen stark machen, wissend, dass es gut 40.000 produzierende Betriebe gibt, dann ist das unsolidarisch.

Wenn die Gewerkschaften die angebliche Rettung der Grundstoffindustrie daran knüpfen, dass die zu rettenden Unternehmen Tarifverträge haben müssen, dann ist das nicht nur unsolidarisch, sondern zynisch. Die IG Metall macht sich mit ihrer Forderung allein für die Großindustrie stark – in der sie gut vertreten ist – und versucht mit der Koppelung „Staatsknete nur gegen Tarifvertrag“ mitzubestimmen, wer mit dem Geld der Steuerzahler gerettet werden darf und wer nicht.

Will die Regierung wirklich alle der rund 40.000 produzierenden Unternehmen in Deutschland halten, muss sie sämtliche Standortbedingungen von Strom über Steuern bis Lohnzusatzkosten verbessen. Das Wachstumschancengesetzt ist dafür allerdings nur ein Anfang.“

DIE FAMILIENUNTERNEHMER folgen als die politische Interessenvertretung für mehr als 180.000 Familienunternehmen den Werten Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung. Die Familienunternehmer in Deutschland beschäftigen in allen Branchen rund 8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro.

 

DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.
DIE JUNGEN UNTERNEHMER
www.familienunternehmer.eu | www.junge-unternehmer.eu

 

 

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Herzgesundheit mit Max Mutzke

House of Communication Berlin und AOK Baden-Württemberg kreieren User-generierten „Beat von Baden-Württemberg“

Jeder dritte Todesfall lässt sich auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückführen. Dennoch sind Präventionsmaßnahmen nur bei wenigen Menschen fest in den Alltag integriert. Darauf macht die AOK-Kampagne „Der Beat von Baden-Württemberg“ aufmerksam – mit einer umfassenden Mediastrategie und Musiker Max Mutzke, der aus Herztönen den Beat für die Region komponiert. Serviceplan Berlin zeichnet für die Konzeption und Umsetzung verantwortlich, Mediaplus Berlin für Mediastrategie, -planung und -einkauf. Die integrierte Kampagne der beiden Agenturen wird über auditive und digitale Touchpoints ausgespielt und ist ab dem 23. Oktober bis Anfang Dezember zu sehen und hören.

Seit 2020 betreut Serviceplan Berlin den Content-Etat der AOK Baden-Württemberg. Aktuelles Highlight der Zusammenarbeit ist die integrierte Awareness-Kampagne von Serviceplan Berlin und Mediaplus Berlin zum Thema Herzgesundheit. Mit dem Claim „Hör auf dein Herz“ motiviert die Kampagne Menschen dazu, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und Präventionsmaßnahmen frühzeitig anzugehen.

Eine Step-by-Step-Anleitung, wie die Teilnehmenden ihre Herzschläge aufnehmen und einsenden können, gibt es auf der AOK-Website.

Kristina Kober, Präventionsexpertin AOK Baden-Württemberg: „Ein gesunder Lebensstil wirkt sich langfristig positiv auf die Herzgesundheit aus. Aber nur jede:r Dritte setzt vorbeugende Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung oder sportliche Betätigung wirklich um. Mit unserer umfassenden Kampagne wollen wir so viele Menschen wie nur möglich erreichen, und sie für das Thema Herzgesundheit sensibilisieren.“

Die Kreatividee stammt von Serviceplan Berlin. Den „Beat von Baden-Württemberg“ komponiert Max Mutzke, der durch seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2004 bekannt wurde und im Schwarzwald aufwuchs, anhand eingeschickter Aufnahmen von Herztönen der Baden-Württemberger:innen. Dem Musiker liegt das Thema persönlich am Herzen, da er seinen Großvater durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung verloren hat.

Eine Step-by-Step-Anleitung, wie die Teilnehmenden ihre Herzschläge aufnehmen und einsenden können, gibt es auf der AOK-Website.

Julius Steffens, Creative Director Serviceplan Berlin: „Herzgesundheit ist ein wichtiges Thema, das uns alle betrifft. Durch das Komponieren der Songs, mit echten Herztönen unserer Zielgruppen, schließen wir die Menschen aktiv in unsere Kampagne ein, schaffen einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema und ermöglichen eine emotionale Bindung zur Marke AOK – und das über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus.“

Elke Reibetanz, Managing Partnerin Mediaplus Berlin, ergänzt: „Unsere Mediastrategie leitet sich konsequent aus der Kreatividee „Der Beat von Baden-Württemberg“ ab: Eine regionale Audio-First-Kampagne transportiert die Botschaft der AOK optimal. Durch begleitende Social-Media-Maßnahmen erreichen wir so viele Menschen wie nur möglich und kurbeln den Website-Traffic der Krankenkasse an.“

Musiker Max Mutzke, komponiert aus Herztönen den Beat für die Region Baden-Württemberg.

 

Um möglichst viele Baden-Württemberger:innen für das Thema zu sensibilisieren, läuft die Kampagne auf mehreren Kanälen gleichzeitig. So kommen umfangreiche Radiokooperation, Sonderwerbeformen und klassische Audiospots auf reichweitenstarken Sendern wie Hitradio Antenne 1, Energy Stuttgart, SWR1 und 4 oder Radio Regenbogen ins Spiel. Durch Interviews mit AOK-Expert:innen bringt Mediaplus Berlin den Claim „Hör auf dein Herz“ nicht nur in die Ohren der Süddeutschen, sondern schafft zugleich mehr Bewusstsein für das Thema Herzgesundheit. Außerdem ruft die Mediaagentur in der ersten Kampagnenphase zur Teilnahme am „Beat von Baden-Württemberg“ auf.

Auch im AOK-Podcast „Gesundnah“ dreht sich alles um den Taktgeber des Lebens. Zusammen mit medizinischen Fachexpert:innen geht die AOK dem Thema näher auf den Grund: Wie verhält man sich im Notfall und welche Präventionsmaßnahmen kann man ergreifen, damit es gar nicht erst soweit kommt? Außerdem werden Producer Reads – nativ eingesprochene Ad Rolls – in Podcasts wie „Acht Milliarden“ von DER SPIEGEL oder „Die Diagnose“ von STERN platziert.

Um auch die jüngere Generation zu aktivieren, spielen Mediaplus Berlin und Serviceplan Berlin AOK-Aufklärungsposts über Social Media aus – zu Ernährungsthemen, Risikofaktoren, Herzdruckmassagen und AOK-Angeboten. Auf den sozialen Plattformen teilen die beiden Agenturen außerdem Songs, die dabei helfen sollen, im richtigen Rhythmus zu bleiben.

Max Mutzkes „Beat von Baden-Württemberg“ wird anschließend ab dem 20. November über die genannten Radiokooperation ausgespielt. Über den AOK-Bundesverband findet die Aktion „AOK Heartbeats“ mit vielen weiteren Musiker:innen in ganz Deutschland statt.

 

Mehr Informationen zum Angebot der AOK und dem Thema Herzgesundheit finden Sie hier.

 

 

Dies ist eine Pressemitteilung von House of Communication

Whitepaper: Künstliche Intelligenz hilft bald bei der Arztbrief-Erstellung

Natural Language Processing im Krankenhaus: Von diesen Anwendungen profitieren Personal und Patient*innen

Rund 150 Millionen Arztbriefe werden pro Jahr in Deutschland geschrieben. Das kostet Zeit, die an anderer Stelle fehlt. Abhilfe könnte der »Arztbriefgenerator« schaffen. Denn: Ein Großteil der medizinischen Daten liegt in Textform vor, deren Auswertung und Weiterverarbeitung oft mühsam und aufwendig ist. Die Lösung: eine Kombination aus Algorithmen und Künstlicher Intelligenz, die beim sogenannten Natural Language Processing (NLP) eingesetzt wird. Informationen aus Texten werden hierbei extrahiert und in strukturierter Form zur Verfügung gestellt, wodurch Prozesse wie Qualitätssicherung, die Erstellungen von Statistiken, klinische Entscheidungsunterstützungen und Abrechnungen einfach und schnell möglich sind. Auch können aus den Daten neue Texte wie Arztbriefe erzeugt werden – in einem Bruchteil der Zeit, die bisher dafür benötigt wird. Ein Prototyp des Arztbriefgenerators soll bereits im kommenden Jahr an der Universitätsmedizin Essen im Zuge des KI.NRW-Flagship-Projekts SmartHospital.NRW getestet werden. Welche Möglichkeiten sich außerdem noch durch NLP für den medizinischen Bereich ergeben, haben Wissenschaftler*innen des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS im neuen Whitepaper »Natural Language Processing in der Medizin« zusammengefasst.

Gesundheitsdaten zählen zu den derzeit am stärksten wachsenden Datenmengen.  »Wie wir diese Daten weiterverarbeiten und welche Möglichkeiten sich dadurch für Patient*innen, Pfleger*innen und Ärzt*innen ergeben ist eine spannende Frage, deren Antwort wir ein Stück weit selbst in der Hand haben«, erklärt Dario Antweiler, Teamleiter Healthcare Analytics am Fraunhofer IAIS. Gemeinsam mit seinem Team hat er ein Whitepaper verfasst, in dem aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten dokumentenbasierter Prozesse im medizinischen Bereich aufgezeigt werden. Einige davon sind noch Zukunftsmusik, andere, vom Fraunhofer IAIS bereits entwickelte Anwendungen werden schon erfolgreich in Krankenhäusern eingesetzt.

Das neue Whitepaper »Natural Language Processing in der Medizin« kann kostenfrei auf der Webseite des Fraunhofer IAIS heruntergeladenwerden. (© Fraunhofer IAIS / thicha – stock.adobe.com)

Im Paper widmen sich die Expert*innen auch Large Language Models (LLM), die in den vergangenen Monaten eine rasante Entwicklung vollzogen haben und dadurch verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind. Das derzeit vermutlich bekannteste Beispiel eines LLM ist ChatGPT, ein Chatbot, mit dem man sich sozusagen unterhalten kann, und der natürlich klingende Texte erstellt. »In naher Zukunft werden diese Modelle in der Lage sein, multimodal zu arbeiten, also auch Bilder oder tabellarische Daten, und nicht nur wie bisher Texte und gesprochene Sprache zu verarbeiten«, erklärt Antweiler. Dadurch ergäben sich auch im medizinischen Bereich wiederum neue Möglichkeiten, mit denen man das Personal entlasten, und Behandlungsprozesse – stets unter Berücksichtigung des Datenschutzes – im Sinne der Patient*innen weiter verbessern könne.

Das ist wichtig, denn das Gesundheitswesen steht vor zahlreichen Herausforderungen wie Personalmangel, Kostendruck und einem »Information-Overload«, der durch die stetig wachsende Menge an Daten entsteht. »Diese Daten auszuwerten, zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen kostet an vielen unterschiedlichen Stellen wertvolle Zeit, die im stressigen Krankenhausalltag einfach fehlt. Im schlimmsten Fall gehen wichtige Informationen verloren, was die Behandlung erschweren, teure Doppeluntersuchungen oder unvollständige Abrechnungen nach sich ziehen kann«, erklärt Antweiler.

Um Lösungen für diese Probleme in die Krankenhäuser zu bringen, arbeitet das Healthcare-Analytics-Team bereits eng mit medizinischem Personal zusammen: Aktuell entwickelt es gemeinsam mit mehreren Universitätskliniken, darunter die Universitätsmedizin Essen, verschiedene Möglichkeiten der Informationsextraktion aus Dokumenten. Das nächste Ziel: Bis Ende 2024 soll ein Prototyp des Arztbriefgenerators in der Uniklinik Essen erprobt werden, der die Erstellung von Entlassbriefen vereinfacht. Dafür wertet die KI alle vorliegenden Dokumente sowie strukturierte Daten aus und erstellt einen natürlich klingenden Text, der zusätzlich leicht verständliche Erklärungen für die Patient*innen enthält. Nach einer Kontrolle und möglichen Ergänzung oder Änderung durch die Mediziner*innen wird der Entlassbrief sozusagen per Knopfdruck erstellt, und das in einem Bruchteil der Zeit, die eine rein manuelle Erstellung gekostet hätte. Ein zusätzlicher Gewinn: Patient*innen, die am Tag ihrer Entlassung häufig länger auf dieses Dokument warten müssen, können somit das Krankenhaus früher verlassen.

Weitere Vorteile von Clinical NLP: Die Arbeitsbelastung des medizinischen Personals verringert sich, da die KI wichtige Informationen aus Krankendaten eines Patienten automatisiert zusammenfassen, und allen Behandlern übersichtlich strukturiert zu Verfügung stellen kann. Durch NLP im Krankenhaus werden Prozesse also vereinfacht, da Informationen in kürzester Zeit greifbar sind, umgehend weiterverarbeitet und dem medizinischen Personal vollumfänglich zur Verfügung gestellt werden können. Dario Antweiler: »In den meisten Krankenhäusern werden jeden Tag Unmengen an Texten händisch ausgewertet, was sich – in unterschiedlichen Abteilungen oder nach der Entlassung beim Haus- und Facharzt – wiederholt. Diese Prozesse könnten mit unseren Anwendungen flächendeckend automatisiert, schnell, präzise und – in Hinblick auf den Datenschutz – auch sicher umgesetzt werden. Davon würden das Gesundheitswesen, und insbesondere das Personal und die Patient*innen profitieren.«


 IAIS Die Patient Journey im Krankenhaus zeigt auf, in welchen Bereichen Künstliche Intelligenz Prozesse vereinfachen und medizinisches Personal als auch Patient*innen unterstützen kann.(© Fraunhofer)


Realisiert werden die Anwendungen des Healthcare-Analytics-Teams innerhalb des Projekts SmartHospital.NRW. Erforscht werden darin insbesondere Technologien im Bereich Text-, Sprach- und Signalverarbeitung. Außerdem wird ein Vorgehensmodell erarbeitet, durch das Krankenhäuser befähigt werden können, sich zu Smart Hospitals weiterzuentwickeln. Die Universitätsmedizin Essen agiert hierbei als Konsortialführerin und klinische Partnerin in Zusammenarbeit mit den Fraunhofer-Instituten IAIS und MEVIS, der RWTH Aachen, der TU Dortmund, der Dedalus Healthcare Group AG sowie der m.Doc GmbH. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. SmartHospital.NRW ist ein Flagship-Projekt der Kompetenzplattform KI.NRW.

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ÖPNV-Kundenbarometer 2023

Fahrgastzufriedenheit 2023 deutlich gestiegen – ÖPNV-Kundenbarometer untersucht landesweite Popularität des öffentlichen Nahverkehrs

  • Spitzenplatz belegen Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) vor Rostocker Straßenbahn AG (RSAG). Auf dem dritten Platz liegt Tübinger TüBus GmbH (TüBus)
  • ÖPNV-Nutzung nach der Pandemie und während des Deutschland-Ticket-Zeitraums hat zugenommen. Zufriedenheit mit ÖPNV insgesamt deutlich gestiegen
  • Studie untersucht wichtige Bereiche der „Customer Experience“ bei 42 ÖPNV-Anbietern aus Deutschland und einem Teilnehmer aus Österreich.

Kantar untersucht seit 25 Jahren regelmäßig die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem öffentlichen Nahverkehr. Dadurch können die Mobilitätsexpertinnen und Experten von Kantar gut beurteilen, wie die Herausforderungen der letzten Jahre durch den ÖPNV im Zeitverlauf bewältigt wurden. Mehr als 24.000 ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer wurden 2023 ab der Einführung des Deutschland-Tickets von Mai bis August 2023 befragt. Ergänzt wird das ÖPNV-Kundenbarometer durch eine repräsentative Benchmark-Studie, basierend auf 17.500 telefonischen und Online-Interviews mit potenziellen und aktuellen Nutzerinnen und Nutzern des ÖPNV in Deutschland.

Die IVB nimmt unter allen teilnehmenden Unternehmen des ÖPNV-Kundenbarometers 2023 den Spitzenplatz bei Bewertung der Globalzufriedenheit durch die Fahrgäste ein. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die RSAG und der TüBus. Auf den weiteren sehr guten Plätzen rangieren der Paderborner PaderSprinter, die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB), die ÜSTRA aus Hannover, die Freiburger Verkehrs-AG, die Stadtwerke Münster sowie die Stadtwerke Neumünster Verkehr (SWN).

Bei insgesamt deutlich gestiegenen Fahrgastzahlen von 2022 auf 2023 ist die Zufriedenheit der Fahrgäste im Vorjahresvergleich bei 73 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gewachsen. Bei zehn Prozent blieb dieser Wert unverändert und nur bei 17 Prozent hat er sich verschlechtert. Im Jahr 2022, während der Laufzeit des 9-Euro-Tickets, wurde ein gegenteiliger Effekt gemessen: Rasant gestiegene Fahrgastzahlen gingen im letzten Jahr mit einem deutlichen Rückgang der Globalzufriedenheit einher. Inzwischen ist insgesamt jedoch wieder der hohe Zufriedenheitswert aus dem Jahr 2021 erreicht.

Dies fanden die Verkehrsforscherinnen und Verkehrsforscher von Kantar in ihrem ÖPNV-Kundenbarometer 2023 heraus. Insgesamt 43 Nahverkehrsanbieter beteiligten sich 2023 an der größten Vergleichsstudie für den ÖPNV im deutschsprachigen Raum. Es wurden über 24.000 Interviews telefonisch und online durchgeführt, um die Qualitätswahrnehmung der Fahrgäste zu ermitteln. Rund 40 Leistungsmerkmale aus den Kategorien Angebot, Tarif, Sicherheit, Verkehrsmittel, Haltestellen und Kundenbeziehung, die somit alle wichtigen Bereiche der Kundenzufriedenheit im ÖPNV abdecken, standen im Fokus der Untersuchung. Ein besonderes Augenmerk der Studie lag 2023 auf den Auswirkungen des Deutschland-Tickets.

Kantar ermittelte, dass während der Pandemie ein Teil der vormals regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV damit aus unterschiedlichen Gründen aufgehört haben. Im Laufe der letzten beiden Jahre fand eine starke Reaktivierung dieses Potenzials – durch das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 und durch das Deutschland-Ticket im Jahr 2023 – statt. Nur sehr wenige Fahrgäste wurden durch das Deutschland-Ticket-Angebot komplett neu an den ÖPNV herangeführt.

Christian Jödden, Director bei Kantar Mobility in München, beschreibt die Verkehrsmittelpräferenzen wie folgt: „Während der Pandemie konnten wir beobachten, dass der eigene Pkw als privater und sicherer Rückzugsort viele Fahrgäste von Bussen und Bahnen abzog, weil sie sich dort einfach nicht mehr wohlfühlten. Inzwischen wissen die Menschen die Vorzüge der öffentlichen Verkehrsmittel wieder zu schätzen. Der Wohlfühlfaktor im ÖPNV steigt. Neue Tarifstrukturen und das Deutschland-Ticket machen die ÖPNV-Nutzung zudem günstiger und unkomplizierter“.

Die Fahrgäste sind mit der Umsetzung des Deutschland-Tickets durch die Verkehrsunternehmen und
-verbünde insgesamt sehr zufrieden. Die Beurteilungen erreichen allerdings nicht mehr die hervorragenden Noten, die 2022 noch bei der Bewertung der Umsetzung des 9-Euro-Tickets erzielt wurden. In beiden Jahren gelingt die Spitzenposition innerhalb der Teilnehmenden am ÖPNV-Kundenbarometer den SWN. Auf dem zweiten Platz im Teilnehmervergleich liegt 2023 der PaderSprinter, den dritten Platz teilen sich der TüBus und die Vestische Straßenbahnen GmbH (Vestische).

Die Einordnung des Deutschland-Tickets macht in manchen Tarifsystemen Anpassungen bei den Fahrscheinpreisen und gegebenenfalls beim Fahrscheinangebot notwendig. Dadurch werden auch diese Aspekte durch die Befragten neu bewertet. Bei der Beurteilung des Leistungsmerkmals „Tarifsystem“ ist nach Meinung der Befragten der PaderSprinter am besten, gefolgt von den SWN. An dritter Stelle liegen die „Öffis“ des Nahverkehrs Hameln-Pyrmont (Öffis), knapp gefolgt von den Stadtwerken Biberach (SW Biberach). Diese entscheiden in diesem Jahr die wichtige Frage nach der Bewertung des Preis-Leistungsverhältnisses für sich. Hinter den SW Biberach folgen IVB und die Öffis auf den Plätzen zwei und drei.

Bei der Frage nach der Beurteilung des Fahrkartenangebots generell wird die Innsbrucker IVB
– wohlgemerkt wird hier das Deutschland-Ticket nicht angeboten – von den Fahrgästen am besten bewertet. Auf den Plätzen zwei und drei bei der Bewertung des Fahrkartenangebots folgen der PaderSprinter und die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG).

Erstmalig differenziert das ÖPNV-Kundenbarometer in diesem Jahr nach empfundener Zuverlässigkeit eines Verkehrsanbieters einerseits und seiner Pünktlichkeit andererseits. Die Spitzenpositionen dieser beiden Teilnehmervergleiche sind in unterschiedlicher Reihenfolge ähnlich besetzt: Beide Rankings werden angeführt von der IVB, gefolgt bei der Zuverlässigkeit von der SWN und der RSAG auf Platz Drei. Bei der Pünktlichkeit erringt die RSAG die Silbermedaille, den dritten Platz auf dem Siegertreppchen teilen sich die SWN und die ÜSTRA.

„Wenn wir auf die Noten schauen, die die Verkehrsanbieter für diese Angebotsmerkmale von den Fahrgästen erhalten, so zeigt sich, dass die Pünktlichkeit von Bussen und Bahnen bei den meisten Verkehrsanbietern im ÖPNV eine größere Herausforderung darstellt als Probleme mit dem Ausfall von Fahrten“, so Christian Jödden.

„Für ein gutes Gefühl bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist die empfundene Sicherheit für die Fahrgäste eine wichtige Voraussetzung. Hier besteht bei vielen Verkehrsunternehmen noch starker Handlungsbedarf, sowohl was die Sicherheit in den Verkehrsmitteln als auch an den Haltestellen und Stationen betrifft“ erklärt Anselm Speich, Studienleiter in der Abteilung Mobility bei Kantar. Gerade in den Abendstunden und nachts vermissen viele ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer ein sicheres Gefühl, insbesondere bei großstädtischen Verkehrsunternehmen in verschiedensten Regionen der Republik. Die besten Werte erhält für das abendliche Sicherheitsempfinden sowohl in den Fahrzeugen als auch an den Stationen und Haltestellen die IVB. Bei der Sicherheit im Fahrzeug teilt sich die IVB diesen Spitzenplatz mit dem PaderSprinter, gefolgt von den Stadtwerken Wilhelmshaven. Die Sicherheit an Haltestellen und Stationen wird am zweitbesten bewertet bei der Mainzer Mobilität und dem TüBus.

„Die Sicherheit an Haltestellen, aber auch die Ausstattung und die Sauberkeit an Haltestellen haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Wohlbefinden der Fahrgäste“ 

resümiert Anselm Speich. Im Teilnehmervergleich dieser beiden Merkmale sind die Fahrgäste des Spitzenreiters IVB sehr zufrieden. Hinsichtlich Komfort und Ausstattung der Haltestellen belegen den gemeinsamen zweiten Platz die DVB und die RSAG, um Haaresbreite gefolgt von den Stadtwerken Ulm (SWU). Bei Sauberkeit und Gepflegtheit werden von den Fahrgästen hinter die IVB die Haltestellen und Stationen des PaderSprinters sowie der SW Biberach beurteilt.

Die Barrierefreiheit bei Zugang und Nutzung der Haltestellen und Stationen für mobilitätsbeeinträchtige Personen ist innerhalb der teilnehmenden Verkehrsunternehmen und -verbünde unterschiedlich gut gelöst. Von sehr zufriedenstellenden bis hin zu sehr wenig zufriedenstellenden Lösungen ist hier das ganze Spektrum vertreten. Beim Teilnehmervergleich führend ist der PaderSprinter, gefolgt von der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) auf dem zweiten und der Vestischen auf dem dritten Platz.

Kantar führt das ÖPNV-Kundenbarometer 2024 erneut durch. Besonders spannend dürfte sein, wie die Fahrgäste den ÖPNV nach dem ersten vollständigen Jahr mit dem Deutschland-Ticket bewerten.

Über das ÖPNV-Kundenbarometer

Das ÖPNV-Kundenbarometer erfasst jährlich die Zufriedenheit der Fahrgäste ab 16 Jahren mit dem öffentlichen Nahverkehr. 2023 umfasst die Studie insgesamt über 24.000 repräsentative Telefon- und Online- Interviews mit Nutzerinnen und Nutzern von ÖPNV-Verkehrsmitteln, die in insgesamt 43 Bedienungsgebieten von Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen erhoben wurden. Die Fahrgäste wurden unter anderem nach ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit mit insgesamt bis zu 40 Leistungsmerkmalen befragt.

Kantar

 

 

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Studie: 55 Prozent der deutschen Unternehmen planen verstärkten Einsatz von KI-basierten Lösungen

Künstliche Intelligenz treibt Business Data Management voran: 55 Prozent der deutschen Unternehmen planen verstärkten Einsatz von KI-basierten Lösungen

  • Die Automatisierung der Datenverwaltung in komplexen Umgebungen, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der schwierige Zugang zu Daten gehören zu den größten Herausforderungen für Unternehmen
  • Denodo stellt im Rahmen des Denodo DataFest eine aktuelle Studie vor

Denodo, führender Anbieter im Bereich des Datenmanagements stellt eine aktuelle Studie vor, aus der hervorgeht, dass 55 Prozent der deutschen Unternehmen den Einsatz von KI-basierten Lösungen ausbauen wollen. Diese Lösungen befähigen Datenkonsumenten und Datenproduzenten und ermöglichen ihnen eine einfache Nutzung, was im Kontext der Datendemokratie von wesentlicher Bedeutung ist. Der „Denodo Data Gap Report 2023“ untersucht, wie Unternehmen ihre Daten nutzen und welche Herausforderungen und Präferenzen sie beim Datenmanagement haben. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 500 Führungskräften großer Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien. Denodo, dessen KI/ML-Angebote zu den innovativsten Merkmalen seiner Plattform zählen, stellte den Report im Rahmen des Denodo DataFest vor, einer Konferenz, an der zahlreiche Datenexperten und Kunden aus Europa, dem Nahen Osten und Lateinamerika teilnahmen und die am 25. und 26. Oktober in Barcelona stattfand.

Die Studie zeigt die wichtigsten Herausforderungen auf, mit denen Unternehmen bei der Integration, Verwaltung und Verteilung von Daten konfrontiert sind. Die bedeutendsten sind die Automatisierung in komplexen Umgebungen, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der Mangel an qualifiziertem Personal für das Datenmanagement haben. In Deutschland haben Unternehmen zudem insbesondere mit der Abstimmung zwischen einer großen Zahl von Datenquellen und einer großen Zahl von Datenkonsumenten zu kämpfen.

Die Mehrheit der großen Unternehmen in Europa (71 Prozent) ist der Meinung, dass Daten nur dann ihren vollen Wert entfalten können, wenn alle Mitarbeiter problemlos darauf zugreifen können. Fast ebenso viele (69 Prozent) sind der Meinung, dass traditionelle Architekturen in einer Welt, in der Daten immer schneller produziert werden, an Mehrwert verlieren.

„Im Kern unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre physische Datenstruktur zu einer logischen Data Fabric weiterzuentwickeln. Daher ist es in unseren Augen nicht mehr tragbar, dass Unternehmen ihre Zeit damit verschwenden, Daten zu suchen und herauszufinden, was sie bedeuten und wie man auf sie zugreifen kann. Was sie stattdessen brauchen, ist die Möglichkeit, Zugang einfach und unmittelbar auf alle Daten zu erhalten – unabhängig von ihrem Speicherort, ihrem Format und anderen technologischen, syntaktischen und semantischen Komplexitäten“, sagt Otto Neuer, Regional VP und General Manager bei Denodo.

„Im Zeitalter der datengetriebenen Transformation können Geschäftsentscheidungen durch die Demokratisierung von Daten schnell, präzise und datenbasiert getroffen werden.“

Otto Neuer, Regional VP und General Manager bei Denodo

Datendemokratisierung und Governance in Unternehmen

Im Zeitalter der datengetriebenen Transformation können Geschäftsentscheidungen durch die Demokratisierung von Daten schnell, präzise und datenbasiert getroffen werden. Die Datendemokratisierung ist allerdings ein komplexer Prozess, der Unternehmen in all ihren Dimensionen betrifft und sorgfältig und kohärent geplant werden muss.

In diesem Zusammenhang geben 69 Prozent der deutschen Unternehmen an, dass die effektivste Datenplattform einen Katalog, ein Menü oder ein Nachschlagewerk enthält, das es jedem ermöglicht, leicht zu verstehen, welche Daten verfügbar sind und was sie darstellen.

Data Governance spielt für Unternehmen auf der ganzen Welt eine sehr wichtige Rolle. Die Hälfte der deutschen Unternehmen ist der Ansicht, dass einer ihrer Hauptvorteile darin besteht, Informationen aus verschiedenen Quellen auf flexiblere Art und Weise zu integrieren. 40 Prozent sehen einen Vorteil darin, dass durch bestmöglich und Compliance-konform genutzte Informationen Profite gesteigert werden können. 39 Prozent glauben vor allem an verbesserte Zusammenarbeit und Konsistenz zwischen verschiedenen Teams.

„Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich die Welt bewegt und mit der Daten generiert werden, müssen Unternehmen ihr Datenmanagement modernisieren. Nur dann sind sie in der Lage, die zunehmende Komplexität – durch die enorme Variabilität an Daten, ihre Allgegenwart im Internet, die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten und den erweiterten Nutzerkreis, der für ein Datendemokratisierungsszenario typisch ist – wieder zu vereinfachen. Die Einführung eines neuen, modernen Ansatzes, der sich durch Flexibilität, Klarheit, Einfachheit und Effizienz auszeichnet und bei dem die Bedürfnisse der Verbraucher einen zentralen Platz in der Entwicklung einnehmen, können sie nicht länger aufschieben“, ergänzt Otto Neuer.

Der Weg zu Innovationen

Große Unternehmen in Europa scheinen die neuesten Technologien wie Künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen zu schätzen, so sehr, dass fast acht von zehn (79 Prozent) bereits KI- und ML-basierte Lösungen zur Unterstützung des Datenmanagements in gewissem Maße einsetzen. Dennoch planen 43 Prozent, den Einsatz dieser Technologien weiter zu steigern, während 16 Prozent sie derzeit nicht nutzen, aber planen, sie innerhalb der nächsten 6 Monate einzusetzen.

Die DACH-Region bildet hier keine Ausnahme. Während 43 Prozent der deutschen Großunternehmen bereits auf KI und ML setzen und planen, die Technologien noch stärker zu nutzen, wollen weitere 12 Prozent, die sie noch nicht nutzen, diese in den kommenden Monaten integrieren.

Eine Erkenntnis der Studie ist allerdings, dass der Erfolg von hybriden und Multi-Cloud-Architekturen, die für Effizienzgewinne und mehr Flexibilität sorgen, auch Probleme mit sich bringt. Konkret wirft er die Frage auf, wie Daten und Anwendungen am besten auf verschiedene Plattformen migriert werden können. Die Minimierung der Auswirkungen dabei ist entscheidend, damit die Nutzer von den zugrundeliegenden Änderungen möglichst nichts mitbekommen.

Die Studie zeigt auch, dass 56 Prozent der deutschen Unternehmen bei Migrationen eine hybride Umgebung zur Datenspeicherung nutzen, 28 Prozent eine private Cloud, 34 Prozent eine Multi-Cloud-Architekturen, 25 Prozent öffentliche Cloud-Strukturen und 20 Prozent speichern ihre Daten in On-Premises-Infrastrukturen.

Unternehmen aus verschiedenen Ländern zeigen unterschiedliche Bedenken, wenn es um die Replikation bestehender Datensilos in einer Cloud-Umgebung geht. Unter ihnen sehen das die französischen Unternehmen mit 78 Prozent am kritischsten. Im Vergleich dazu folgen die deutschen Unternehmen mit 66 Prozent dicht dahinter, während die Bedenken in Großbritannien und Spanien mit 60 Prozent bzw. 56 Prozent etwas geringer ausfallen. Dagegen scheinen italienische Unternehmen am wenigsten besorgt zu sein, nur 45 Prozent von ihnen äußern Befürchtungen.

Methodik

Im Auftrag von Denodo wurden im August 2023 500 Führungskräfte aus dem mittleren und oberen Management, die Unternehmensdaten in sehr großen Unternehmen (1000+ Mitarbeiter) nutzen, aus verschiedenen Branchen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien befragt.

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Weitere Informationen finden Sie unter www.denodo.com/de

 

 

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Mobility Services Report (MSR) 2023

Shared Mobility unter massivem Konsolidierungsdruck

Prof. Dr. Stefan Bratzel, Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco Systems und automotiveIT

Geteilte Mobilitätskonzepte („Shared Mobility“) galten lange Zeit als großer Zukunfts- und Wachstumsmarkt. Nach mehr als 10 Jahren haben sie jedoch noch immer nicht den gesellschaftlichen Stellenwert erreicht, der ihnen ursprünglich prophezeit wurde. Stattdessen zeigt eine Bestandsaufnahme der Entwicklungstrends der letzten Jahre eindeutige Sättigungs- und Konsolidierungstendenzen über verschiedene Service-Bereiche hinweg. In der Folge gibt es nur noch eine Handvoll bedeutsamer Akteure, die immer häufiger hochspezialisiert sind und über ausgeprägte Daten- und Plattform-Kompetenzen verfügen.
Der strategische Schwerpunkt verlagert sich angesichts eines herausfordernden Konjunkturumfelds sowie zunehmenden Profitdrucks in Richtung sogenannter Super-Apps mit einem weitreichenden Service-Angebot. Diese kristallisieren sich als wesentlicher Erfolgsfaktor für die dauerhafte Profitabilität von Mobilitätsdienstleistern. Das sind die zentralen Ergebnisse des diesjährigen Mobility Services Reports (MSR) 2023, der vom Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco Systems und dem Fachmagazin automotiveIT verfasst wurde.

Keyfacts

– Eine mangelhafte Auslastung, hohe Betriebskosten, steigende Kapitalzinsen und allmählich ungeduldige Investoren bewirken übergreifende Konsolidierungstendenzen auf dem Shared-Mobility-Markt.
– Von den rund 280 einzeln untersuchten Mobilitätsdienstleistungen in den Bereichen Carsharing, Multimodale Dienste, Micromobility und Fahrdienstvermittlung kristallisieren sich nur wenige Akteure mit einer hohen Marktrelevanz heraus.
– Die Entwicklung und der Ausbau von umfassenden Service-Ökosystemen und Super-Apps gelten als Schlüssel zu einem nachhaltig profitablen Geschäftsmodell. Uber gelingt auf diese Weise als erstes Sharing-orientiertes Unternehmen der Durchbruch zu operativen Gewinnen.

Über eine Stichprobe von rund 280 Mobilitätsdienstleistungen in den Bereichen Carsharing, Multimodale Dienste, Micromobility, Fahrdienstvermittlung und Autonome Dienste lassen sich übergreifende Konsolidierungsbewegungen registrieren. Beispielsweise reduziert sich die Anzahl relevanter Anbieter auf dem Carsharing-Markt spürbar durch Übernahmeaktivitäten (z.B. Miles akquiriert WeShare) und Rückzugsbewegungen (z.B. SAIC, BAIC und Shouqi in China) infolge mangelnder Nachfrage.

Damit bleibt das Geschäftsmodell mit geteilten Pkw ein weitestgehend europäisches Phänomen mit überwiegend linearem Wachstum auf noch niedrigem Niveau. Doch auch hierzulande haben etablierte Anbieter mit einem hohem Kostendruck und überschaubaren Einnahmen zu kämpfen. Selbst der führende Anbieter Miles, der nach eigenen Angaben bereits 2021 den Break-Even-Punkt erreichte, fuhr im vergangenen Jahr nur knapp einen unbereinigten Gewinn ein. Konsolidierungstendenzen lassen sich auch bei Micromobility erkennen. Hier reduziert sich die bereitgestellte Flotte in Europa erstmals, zudem berichten die Akteure auch im Wachstumsmarkt Nordamerika über schwache Auslastungszahlen ihrer Fahrzeuge. Hinzu kommt eine Stagnation bzw. Reduzierung des Angebots von Intermodalität und Mobilitätsflatrates.

In Summe gibt es pro Service-Bereich und Region nur noch wenige relevante Akteure (vgl. Tabelle 1). Beim Carsharing dominieren die Anbieter Miles und ShareNow/Free2move (Free-floating), Cambio und zipcar (Stationsbasiert) sowie Turo und getaround (Peer-to-Peer). Zu den führenden Anbietern multimodaler Routing- und Provider-Dienste zählen Alphabet mit Google Maps, Intel mit moovit sowie DiDi Chuxing und Lyft. Den Bereich Micromobility teilen die Akteure DiDi Chuxing, Meituan und Hello in China, Tier, Bolt und Lime in Europa sowie Lime und Bird in den USA unter sich auf.

Fahrdienstvermittlungen haben insgesamt das breiteste Service-Angebot. Die größten Plattformen besitzen weiterhin Uber und DiDi Chuxing, gefolgt von Akteuren wie DiDa Chuxing und T3 Mobility in China, Bolt, Free Now und BlaBlaCar in Europa, Grab in Südostasien sowie Ola in Indien. Die Vermittlung von On-Demand-Shuttles hat insgesamt noch keine breite Marktabdeckung. Autonome Fahrdienste nehmen eine Sonderrolle ein und werden mehrheitlich von chinesischen und US-amerikanischen Unternehmen dominiert. Der chinesische Anbieter Baidu bietet mit seinem Service Apollo Go die breiteste Abdeckung dicht gefolgt von Alphabet (Waymo) und GM (Cruise) aus den USA.

Ein immer häufiger angewendetes strategisches Kernelement von Mobilitätsdienstleistern ist der Aufund Ausbau von sogenannten „Super Apps“. Dabei handelt es sich um mobile Endanwendungen, die ein breites Portfolio an unterschiedlichen Dienstleistungen, einschließlich der Abwicklung von Zahlungen und Finanztransaktionen, anbieten und damit wesentliche Bereiche des persönlichen und geschäftlichen Lebens abdecken. Aufgrund von Komfortaspekten werden „Lock-In-Effekte“ erzielt, die denselben Nutzer so oft wie möglich zur Plattform bringen und ihn so lange wie möglich aktiv halten. Bei einer hinreichend großen Nutzerbasis auf Angebots- und Nachfrageseite führen diese Effekte wiederum zu einer Steigerung des Customer Lifetime Value und erhöhen die Umsätze aus Sicht des Plattformbetreibers.

In der Praxis ist dieses Vorgehen vor allem bei Fahrdienstvermittlern und multimodalen Plattformen zu beobachten. Unternehmen wie Uber und DiDi Chuxing bieten neben ihren Beförderungsdienstleistungen auch Essens-, Lebensmittel- oder sogar Paketlieferungen an. Dadurch stehen den Kunden mit einem Nutzeraccount verschiedene Angebote zur Verfügung, während mit den Fahrzeugen und Fahrern in auslastungsschwachen Zeiten Zusatzverdienste erzielt werden können. Multimodale Plattformen wie Google Maps, Meituan oder DiDi Chuxing aggregieren nach dem Vorbild der chinesischen „WeChat“-App ein eigenes Service-Ökosystem, das neben mobilitätsbezogenen Diensten auch andere Lebensbereiche (z.B. Shopping) abdeckt.

Aber selbst beim Carsharing wird das traditionelle Geschäft immer häufiger um alternative Erlösmodelle ergänzt. So bietet etwa auch Miles zusätzlich zu seinem flexiblen Sharing-Angebot auch eine Auto-Abo-Option an. Am Beispiel Uber wird deutlich, dass sich diese Form der Geschäftsstrategie in der langen Frist auszahlen kann. So erzielte das Unternehmen im 1. Halbjahr 2023 erstmals aus eigener Kraft einen operativen Gewinn von 64 Mio. USD. Dieser Meilenstein ist zuvor noch keinem großen Mobilitätsdienstleister gelungen.

Studienleiter Stefan Bratzel: „Für Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen schlägt die Stunde der Wahrheit. Die Hoffnungen einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz und Nutzung von Sharing-Angeboten haben sich allenfalls nur in Teilbereichen erfüllt. Wenigen Akteuren ist es bislang gelungen ein nachhaltig profitables Geschäftsmodell auf die Beine zu stellen. Und die Zeiten, in denen Investoren dank globaler Nullzinsen und aussichtsreicher Wachstumsprognosen für geteilte Mobilitätskonzepte in Geduld geübt waren, gehen zu Ende. Vieles spricht dafür, dass sich der Konsolidierungsprozess bei Mobilitätsdienstleistern weiter beschleunigt. Sharing-Angebote können im Mobilitätssystem eine wichtige Rolle spielen. Dazu braucht es jedoch ein klares Bekenntnis der Politik und eine professionelle politische Orchestrierung.“

Präsentation weiterer Kernergebnisse durch Prof. Dr. Stefan Bratzel auf dem Branchenevent Mobility Circle (www.mobility-circle.com) am 09.11.2023 in München sowie ergänzende Insights über das Fachmagazin automotiveIT (www.automotiveIT.eu)

Über die Studie:

Die Studienreihe MobilitySERVICES Report (MSR) wurde vom Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit Cisco Systems und dem Fachmagazin automotiveIT verfasst. Sie untersucht im 5. Jahr in Folge die Entwicklungstrends von Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten globalen Marktregionen. Dazu wurden rund 280 Services in den Bereichen Carsharing, Multimodale Dienste, Micromobility, Fahrdienstvermittlung und Autonome Dienste nach quantitativen und qualitativen Kriterien systematisch erfasst und bewertet. Die fünf Haupttypen wurden in 17 besonders relevante Servicetypen untergliedert, die sich wiederum auf circa 160 Akteure mit den einzelnen Dienstleistungen verteilen. Das Anbieterspektrum reicht dabei von Autobauern über Digitalkonzerne bis hin zu Mobility-Startups. Besonderer Fokus wurde in diesem Jahr auf die Analyse der Wirtschaftlichkeit von Mobilitätsdienstleistungen sowie den globalen Entwicklungsstand autonomer Fahrdienste gelegt. Der diesjährige Report wagt außerdem erstmals einen Blick auf wesentliche Innovationstrends in den einzelnen Shared Mobility Bereichen und zeigt wichtige Entwicklungstrends im Längsschnitt.

5 Prinzipien für Prozessoptimierung in der Fertigung

Lean Manufacturing – Revival einer erprobten Methodik

Gastbeitrag von Anna-Karina Dawkins, Operations1

Fertigungsunternehmen sehen sich weiterhin mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Nicht zuletzt haben die stark gestiegenen Energiepreise die Betriebskosten in die Höhe schnellen und so manche Digitalisierungsbestrebung stagnieren lassen. Interne Marktentwicklungen wie der Fachkräftemangel, eine steigende Nachfrage nach höherer Produktvielfalt sowie verkürzte Produktlebenszyklen kommen erschwerend hinzu. Die Methoden und Instrumente des Lean Managements sind Jahrzehnte nach ihrer ersten Beschreibung deshalb so wichtig wie nie, was 90 % der befragten Unternehmen einer 2023 von Staufen durchgeführten Studie „Zukunft Industrie“ bestätigen. Gerade für Fertigungsunternehmen ist es interessant, sich dem Teilbereich Lean Production wieder stärker zuzuwenden. Auch für Mittelständler, die noch mit papierbasierten Prozessen arbeiten oder vielleicht aus Angst vor Überforderung dem Lean Management skeptisch gegenüberstehen, kann die erprobte Methodik den Weg in die Digitalisierung bereiten oder begleiten. Richtig angewendet und mit Unterstützung modernster Tools wie einer Connected Worker Plattform wird aus Lean Production in der Fertigung ein holistisches Lean Manufacturing.

Was ist Lean Production?

Lean Production ist Teil der Philosophie Lean Management. Beide verfolgen das übergeordnete Ziel, nicht wertschöpfende Tätigkeiten einzudämmen und Prozesse kontinuierlich zu optimieren, also zu verschlanken. Lean Production konzentriert sich als Teilbereich des Lean Managements auf die Minimierung von Verschwendung, zum Beispiel überschüssiger Produktion, bei gleichzeitiger Maximierung der Produktivität in Fertigungsunternehmen. Im Kern hilft die Methode produzierenden Unternehmen dabei, Durchlaufzeiten und Produktionsprozesse zu optimieren und damit schneller auf volatile Marktentwicklungen reagieren zu können.

Die fünf Prinzipien der Lean Production

Im 21. Jahrhundert helfen vor allem Technologien beim Einhalten der fünf Grundprinzipien der Lean Production. MES-, ERP- und Warenwirtschaftssysteme unterstützen bei der Ressourcenplanung von Wertströmen, Kapital, Betriebsmitteln und Material und CRM-Systeme dem Vertrieb bei der Identifikation von Kundenmehrwert. Unternehmen, die eine schlanke, agile Produktion anstreben, sollten stets nach den fünf Grundprinzipen der Lean Production handeln:

1. Kundenmehrwert in den Mittelpunkt stellen

Der Kunde ist König – diese Fokussierung auf den konkreten Kundenmehrwert (Produktqualität, Preis…) führt automatisch zur Eliminierung nicht wertschöpfender Tätigkeiten.

2. Wertstrom identifizieren

Der Wertstrom bezeichnet alle Arbeitsschritte, die zur Erstellung eines Produkts durchgeführt werden. Diese müssen zunächst einzeln auf nicht wertschöpfende Aktivitäten untersucht werden, um anschließend alle vermeidbaren Tätigkeiten, die während der Fertigung entstehen, zu eliminieren. Dabei hilft z.B. das Instrument der sieben Muda. Muda (japanisch „Verschwendung“), kommt aus der Operational Excellence- und Lean Management-Begriffswelt und beschreibt Aktivitäten, die Ressourcen verbrauchen und Kosten verursachen, aber keinen echten Mehrwert erzeugen. Diese Verschwendung kann in den sieben Teilbereichen Transport, Inventar, Bewegung, Wartezeit, Überproduktion, Überbearbeitung und Defekte auftreten.

3. Produktionsverzögerungen durch Flow-Prinzip vermeiden

Das Flow-Prinzip zielt darauf ab, während des Produktionsprozesses eine unterbrechungsfreie Wertschöpfungskette zu schaffen. Alle Räder im Wertstrom-Uhrwerk müssen reibungslos ineinandergreifen, damit keine Produktionsverzögerungen oder Ausfallzeiten entstehen.

4. Pull-Prinzip: Produktion nach Bedarf

Bei der schlanken Produktion wird der traditionelle Fertigungsansatz, Produkte auf der Grundlage von Prognosen herzustellen, durch einen Pull-Ansatz ersetzt. Dieser besagt, dass nichts ohne Kundenbestellung auf Lager hergestellt wird. Das erfordert von Fertigungsunternehmen allerdings enorm hohe Flexibilität und gut funktionierende, kurze Lieferzyklen.

5. Abläufe kontinuierlich verbessern mit dem Perfection-Prinzip

Lean Production ist kein finaler Zustand, nach dessen erfolgreicher Erreichung man sich zurücklehnen kann. Das Perfection-Prinzip besagt, dass immer etwas verbessert werden kann und muss. Das Instrument, dass diesem Prinzip zugrunde liegt, nennt sich „Kaizen“ − aus dem japanischen Kai = Veränderung oder Wandel und Zen = zum Besseren oder, im deutschsprachigen Raum, auch schlicht Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP).

Connected Worker Plattform: Die effektivste Art, Optimierungspotentiale zu heben

Damit die Methoden der Lean Production möglichst effektiv in den Produktionsalltag von mittelständischen Unternehmen integriert werden können, muss eine digitale Grundlage geschaffen werden. Gerade auf dem Shopfloor haben viele (traditionelle) Fertigungsunternehmen noch Nachholbedarf, was die Digitalisierung angeht, denn Fertigungsaufträge, Arbeitsanweisungen oder Prüf- und Montageanleitungen werden trotz einer ausgereiften IT-Systemlandschaft häufig noch papierbasiert an die operativen Mitarbeitenden übergeben. Das führt dazu, dass die Grundprinzipien des Lean Production nicht optimal befolgt werden können. Veraltete und missverständliche Anweisungen führen zu Fehlern, die Produktivität leidet und das Flow-Prinzip wird unterbrochen. Das hat unmittelbaren Einfluss auf die anderen Prinzipien: Dysfunktionale Wertströme, Ausschussproduktion, Nacharbeit und Kundenreklamationen sind die Folge.

Dabei existieren bereits Connected Worker Plattformen wie Operations1, die Fertigungsmitarbeiter optimal unterstützen, sodass Informationen direkt in der richtigen Form, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort in die richtigen Hände gelangen können. Produktspezifische Daten werden direkt aus den unternehmenseigenen ERP-Systemen, wie z.B. aus SAP gezogen und strukturiert und variantenspezifisch zur Verfügung gestellt. Werker können sich somit ohne Reibungsverluste in der Wertschöpfungskette auf das Wesentliche konzentrieren. Dadurch steigen Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie deren Motivation, was dem Fachkräftemangel proaktiv entgegengewirkt. Aus dieser zuvor nicht dagewesenen Transparenz der Unternehmensabläufe können zahlreiche KVP-Maßnahmen abgeleitet werden und Unternehmen können flexibler und agiler auf Veränderungen sowie externe Schocks reagieren.

Fazit

Die fünf Grundprinzipien der Lean Production lassen sich optimal mit einer ausgereiften IT-Infrastruktur unterstützen. Im Bereich der Werkerführung beispielweise können langsame papierbasierte Prozesse, die hohe Effizienz- und Qualitätsrisiken mit sich bringen, durch den Einsatz einer Connected Worker Plattform ersetzt werden. Erst mit digitaler Unterstützung wird Lean Production zum holistischen Lean Manufacturing. Insbesondere das Flow-Prinzip, das auf eine unterbrechungsfreie Wertschöpfungskette abzielt, kann so optimal erreicht und eingehalten werden. Mit einer digitalen Connected Worker Plattform können Produktionsunternehmen enorme Optimierungskräfte in ihren Lean Production-Bemühungen freisetzen.

 

 

 

 

Über die Autorin:

Anna-Karina Dawkins arbeitet seit 2021 im strategischen Marketing von Operations1. Ihre Mission ist es, die Macher-Mentalität eines jungen Tech-Startups mit dem klassischen Mittelstand zu verbinden und die traditionsreichen Industrien auf ihrem Weg, neue, digitale Werkzeuge für sich nutzbar zu machen, zu begleiten.

 

 

 

 

 

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Bargeldland Bundesrepublik: Scheine und Münzen immer noch am beliebtesten

Utimaco-Umfrage zeigt: Vier von zehn Deutschen bevorzugen Bares // Bei jungen Erwachsenen ist vor allem Mobile Payment im Kommen

Utimaco, ein weltweit führender Anbieter von IT-Sicherheitslösungen, hat in einer aktuellen Studie* unter anderem bevorzugte Bezahlmethoden in Deutschland analysiert. Demnach ist die beliebteste Zahlungsart hierzulande nach wie vor Bargeld. 42 Prozent der Befragten bevorzugen Scheine und Münzen. Danach folgen Kartenzahlungen (20 Prozent) und Mobile Payment (16 Prozent). In den anderen untersuchten Märkten (Spanien, Großbritannien, USA, Singapur und Mexiko) sind Kredit-/ Debitkarten das beliebteste Zahlungsmittel. Bargeld kommt im Durchschnitt aller befragten Ländern nur auf 26 Prozent. Bei der Frage nach der sichersten Zahlungsmethode dominiert Bargeld in Deutschland ebenfalls klar: 59 Prozent der Befragten hierzulande halten diese Bezahlvariante für die sicherste.

Unterschiede nach Geschlechtern und Generationen


Frauen in Deutschland sind noch stärker von Bargeld überzeugt als Männer. 46 Prozent der weiblichen Befragten bevorzugen diese Zahlungsmethode, während es bei den männlichen 37 Prozent sind. Männer setzen dagegen häufiger auf Karten (23 Prozent vs. 18 Prozent) und Mobile Payment (18 Prozent vs. 14 Prozent). Unter den teilnehmenden Frauen halten zudem 62 Prozent Bargeld für die sicherste Methode, unter den Männern 54 Prozent.

Je älter die Befragten sind, desto größer ist die Präferenz für Bargeld. Während in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen nur 32 Prozent Scheine und Münzen bevorzugen, sind es in der Gruppe der über 55-Jährigen 47 Prozent. Dazwischen nimmt die Zustimmung sukzessive zu. Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach der sichersten Zahlungsmethode. Unter den 18- bis 24-Jährigen nennen hier 50 Prozent Bargeld und unter den über 55-Jährigen 64 Prozent.

In Summe setzen die jüngeren Generationen eher auf elektronische Bezahlmöglichkeiten als auf Bargeld: Bei den 18- bis 24-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen kommen Karten und Mobile Payment addiert jeweils auf 38 Prozent Zustimmung, während in diesen Altersgruppen nur 32, beziehungsweise 35 Prozent Bargeld präferieren. Die Offenheit für digitale Bezahlverfahren schließt jedoch Kryptowährungen nicht ein: In Deutschland wie in allen untersuchten Märkten (Spanien, Großbritannien, USA, Singapur und Mexiko) spielen diese so gut wie keine Rolle. Bei den älteren Befragten in Deutschland bleibt Bargeld weiterhin beliebter als die beiden elektronischen Methoden in Kombination.

„Bei der Payment-Transformation scheinen die Mühlen in Deutschland immer noch langsamer zu mahlen als in anderen Ländern. Das will aber nicht heißen, dass sich hierzulande nichts bewegt, das zeigt sich auch in weiteren Studien zum Bezahlverhalten im Einzelhandel: Betrachtet man den Umsatzanteil, liegen Kartenzahlungen dort mit knapp 60 Prozent deutlich vorne.

Stefan Auerbach, CEO von Utimaco

Gerade bei jungen Erwachsenen sehen wir zudem eine ziemlich hohe Affinität zu Mobile Payment und wir können davon ausgehen, dass sich diese Methode zukünftig noch weiter verbreiten wird“, sagt Stefan Auerbach, CEO von Utimaco. „Aktuell haben wir in Deutschland ein Nebeneinander vieler verschiedener Bezahlmethoden. Eine einzelne, alles andere dominierende Methode, wie es noch vor einigen Jahren das Bargeld war, gibt es nicht mehr. Für Händler ist es daher wichtig, dass sie sich auf diese Situation einstellen und ihren Kunden am POS ein möglichst breites Angebot von Payment-Optionen bieten: Bar, die gängigen Karten, und auch Apps (auch ausländische wie z. B. Alipay) usw. – Eine solche Öffnung für neue Transaktionsverfahren kann auch positive Effekte auf internationale oder jüngere Kundenkreise haben.“

 

* YouGov befragte im Auftrag von Utimaco zwischen dem 3. und dem 6. April 2023 insgesamt 6.382 Personen in Deutschland (1.056), Spanien (1.056), dem Vereinigten Königreich (1.058), den USA (1.054), Mexiko (1.063) und Singapur (1.075). Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung des Landes ab 18 Jahren.

 

Weitere Informationen unter www.utimaco.com.

 

 

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World Robotics 2023 Report

Zahl der Roboter in der deutschen Industrie steigt auf 260.000 Einheiten 

Die deutsche Wirtschaft hat einen neuen Spitzenwert beim Einsatz von Industrie-Robotern erreicht: Der operative Bestand stieg auf 259.636 Einheiten – plus 5 % im Vergleich zum VorjahrMit 25.636 neu installierten Robotern wurde 2022 das drittbeste Jahresergebnis erzielt. Die Verkaufszahlen liegen mit minus 1 % nur knapp hinter dem Vorjahresergebnis. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2018 betrug 26.723 Einheiten.

„Der operative Bestand an Industrie-Robotern in Deutschland ist mit einem Anteil von 36% der mit Abstand höchste in der Europäischen Union“, sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. „Der Absatz stieg seit 2017 bis 2022 jedes Jahr durchschnittlich um fünf Prozent.“

Die Automobilindustrie ist traditionell der größte Abnehmer und kommt auf 6.676 Einheiten im Jahr 2022. Damit lag der Absatz um 27 % niedriger als im Vorjahr. In diesem Ergebnis spiegeln sich Lieferkettenprobleme wider: Weil elektronische Bauteile fehlten, mussten mehrere Automobilhersteller die Produktion 2022 vorübergehend einstellen – Investitionen in die Automation wurden entsprechend zurückgestellt.

Die metallverarbeitende Industrie installierte eine neue Höchstzahl von 4.187 Einheiten und erreichte ein Plus von 19 % im Jahr 2022. An dritter Stelle folgen die chemische- und Kunststoffindustrie nahezu auf dem Vorjahresergebnis mit 2.049 installierte Einheiten.

Die Produktion von Industrie-Robotern stieg in Deutschland um 20 % auf 35.616 Einheiten im Jahr 2022 – ein neuer Rekordwert. Dies entsprach 6 % der weltweiten Installationen. Von 2017 bis 2022 wuchs die Produktion von Industrierobotern in Deutschland um durchschnittlich 6 % pro Jahr.

Neue Anbieter drängen seit einigen Jahren auf den Markt, die gezielt kleineren- und mittleren Unternehmen dabei helfen, mit Robotik zu automatisieren. Zum Einsatz kommen beispielsweise Low-Cost-Roboter oder Roboterlösungen, die sich ohne Vorkenntnisse besonders einfach programmieren und bedienen lassen.

Ausblick 

Die deutsche Robotik-Industrie ist stark in das Jahr 2023 gestartet. Die Unternehmen profitieren dabei von der verbesserten Situation in der Lieferkette. Das Umsatzwachstum wird vom Branchenverband VDMA Robotik + Automation für das Gesamtjahr 2023 mit nominal 12 % prognostiziert. Dieser Ausblick berücksichtigt den hohen Auftragsbestand, der die Produktion in diesem Jahr auf hohem Niveau beansprucht, auch wenn der Auftragseingang zurückgeht.

Video: “FACTS about Robots 2023”: https://youtu.be/mtxMYJz4v2Y

 

Mehr auf: www.ifr.org

 

Das IFR Statistical Department stellt Branchendaten für folgende statistische Jahrbücher bereit:

World Robotics – Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in einheitlichen Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält statistische Daten aus über 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Mit der Roboterdichte, d.h. der Anzahl von Robotern je 10.000 Beschäftigten, wird zudem ein Maß für den Automationsgrad angeboten.

World Robotics – Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert weltweite Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen sowie Absatzpotenziale zu Servicerobotern in der betrieblichen und privaten Anwendung.

 

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Foto von Pavel Danilyuk: https://www.pexels.com/de-de/foto/kamera-forschung-gerat-innovation-8438976/

Akamai-Studie zeigt: Zahl der Cyberangriffe auf europäische Finanzdienstleister 2023 mehr als verdoppelt 

Deutsche Finanzdienstleister in Europa am zweitstärksten von DDoS-Angriffen betroffen

Akamai Technologies, Inc. (NASDAQ: AKAM), das Cloudunternehmen, das das digitale Leben unterstützt und schützt, hat einen neuen „State of the Internet“-Bericht veröffentlicht. Dieser untersucht bestehende und neue Cyberangriffe auf die Finanzdienstleistungsbranche. Laut dem Bericht „The High Stakes of Innovation: Attack Trends in Financial Services (Die Bedeutung von Innovationen: Trends bei Angriffen auf die Finanzdienstleistungsbranche) sind Finanzdienstleistungen der Sektor, der in der Region EMEA am dritthäufigsten angegriffen wird. Auf ihn entfallen etwa eine Milliarde Angriffe auf Webanwendungen und APIs, was einer Zunahme um 119 Prozent im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht.

„Cyberkriminelle folgen nach wie vor dem Geld; so bleibt die Finanzdienstleistungsbranche ein äußerst attraktives Ziel.“

Richard Meeus, Director of Security Technology and Strategy, EMEA, bei Akamai (Bildquelle Akamai)

In der Region EMEA verzeichnet die Versicherungsbranche mit 54,5 Prozent aller Webangriffe den mit Abstand höchsten Anteil unter den Finanzdienstleistungen. Das entspricht einer Zunahme um 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Versicherungsunternehmen verfügen über eine enorme Menge an personenbezogenen Daten, was sie zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht – im Gegensatz zu anderen Finanzdienstleistern, die hauptsächlich Finanzdaten speichern.

Der Bericht zeigt auch, dass in EMEA die meisten DDoS-Angriffe (63,5 Prozent aller Attacken weltweit) registriert wurden – fast doppelt so viele wie in Nordamerika (32,6 Prozent), der am zweitstärksten betroffenen Region. Großbritannien steht mit 29,2 Prozent der DDoS-Angriffe an erster Stelle, gefolgt von Deutschland mit 15,1 Prozent. Akamai geht davon aus, dass Angriffe auf europäische Banken, die auf Verbündete der Ukraine abzielen, finanziell und politisch durch den anhaltenden Krieg Russlands in der Ukraine motiviert und der Hauptgrund für die Zunahme der Angriffe in der EMEA-Region sind.

Weitere wichtige Erkenntnisse aus dem Bericht:

  • Zwischen Januar 2022 und Juni 2023 waren in der Region EMEA 1.466 DDoS-Angriffe auf die Finanzdienstleistungsbranche zu verzeichnen, bei insgesamt 2.590 Angriffsereignissen für alle Branchen. Dies entspricht einer Zunahme um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q2 2022).
  • Die Zahl der DDoS-Angriffe auf die Sparten Glücksspiel, Handel und Fertigung in der Region EMEA liegt ebenfalls über den kumulierten Werten aller anderen Regionen.
  • 24 Prozent der Skripte, die von Finanzdienstleistern in EMEA verwendet werden, stammen von Drittanbietern, was deutlich unter dem Wert für andere vertikale Märkte (36 Prozent) liegt.

„Cyberkriminelle folgen nach wie vor dem Geld; so bleibt die Finanzdienstleistungsbranche ein äußerst attraktives Ziel. Gleichzeitig handelt es sich um einen der am stärksten regulierten Sektoren. Deswegen ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Sicherheitsstrategie an neuen Gesetzen und Vorschriften auszurichten“, erläutert Richard Meeus, Director of Security Technology and Strategy, EMEA, bei Akamai. „The High Stakes of Innovation: Attack Trends in Financial Services liefert Einblicke, die Akteuren der Branche die notwendigen Tools zur Verbesserung der Sicherheit für ihre Kunden verschaffen.“

 

 

Weiterführende Informationen unter akamai.com/de

 

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Foto von Saksham Choudhary: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-der-laptop-computer-mit-beiden-handen-halt-2036656/

ChefConf in München

Progress, führender Anbieter für Anwendungsentwicklung und Infrastruktursoftware, kündigt die Rückkehr der ChefConf mit Veranstaltungen unter anderem in München an. 
Bereits zum 12. Mal veranstaltet Progress die Konferenz für DevOps-Profis, die sich mit den neuesten Innovationen und Praktiken in den Bereichen DevSecOps, Compliance und Sicherheit beschäftigt. In München findet die ChefConf vom 12. bis 13. Oktober im Marriott City West statt. 
Mit über 30 Sessions, Panels und Workshops sowie Demos und Networking-Möglichkeiten bietet die ChefConf Einblicke in die neuesten Innovationen und Praktiken in den Bereichen DevSecOps, Compliance und Sicherheit sowie IT-Management und IT-Betrieb. Zu den Sprechern auf der diesjährigen Veranstaltung gehören unter anderem Stephanie Laingen (Director of Innovation bei TapHere! Technologie), Dan-Joe Lopez (DevOps CoE Global Team Lead bei SAP) und Brittany Woods (Senior Engineering Manager E-Commerce Platforms bei The LEGO Group).

Zur Veranstaltung:

Was: ChefCon
Wann:12. bis 13. Oktober 2023
Wo: München

Anmeldung:

Interessierte können sich unter folgendem Link anmelden: https://www.chef.io/chefconf/munich.

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Foto von RealToughCandy.com: https://www.pexels.com/de-de/foto/logo-aufkleber-selektiven-fokus-devops-11035393/

Green Deal – Welche Verordnungen kommen auf Unternehmen zu?

Expertenkommentar von Sue Fortunato-Esbach

Sue Fortunato-Esbach (Quelle Assent Inc.)

Der EU-Green Deal sieht eine tiefgreifende Änderung der Art und Weise vor, wie viele Güter hergestellt werden. Auf produzierende Unternehmen kommen in diesem Zusammenhang demnächst zahlreiche Verordnungen zu.

Im Rahmen der internationalen Konferenz Going Green – CARE INNOVATION 2023 gab Sue Fortunato-Esbach einen Ausblick auf die bevorstehende Gesetzgebung. Sie ist Expertin für Produktkonformität und Nachhaltigkeit bei Assent Inc. (Assent), einem führenden Unternehmen im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements in Lieferketten.

 

Eine der Hauptsäulen des EU-Green Deals ist der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft. Davon erhofft sich die EU einen stark sinkenden Verbrauch von Ressourcen und Energie, der der Umwelt und dem Klima zugutekommt. Zu den Instrumenten, die dies fördern, zählt die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR), die sich aktuell in Vorbereitung befindet. Sie legt physischen Gütern auf dem EU-Markt unter anderem hinsichtlich Haltbarkeit, Reparierbarkeit sowie Ressourcen- und Energieeffizienz bestimmte Anforderungen auf. Des Weiteren müssen Unternehmen Berichte über den Recyclinganteil ihrer Produkte sowie Informationen über die geschätzte Erzeugung von Abfall durch die Produkte vorlegen. Diese Anforderungen zielen darauf ab, die Herstellung von wiederverwertbaren, reparierbaren und ressourceneffizienten Produkten voranzutreiben und dadurch die Umwelt weniger zu belasten sowie den Treibhausgasausstoß entlang des gesamten Lebenszyklus des Produktes zu verringern.

Stärkere Wiederverwertung sowohl von Produkten als auch von Verpackungen

Im Rahmen des Green Deal wird eine höhere Recyclingquote nicht nur von Produkten, sondern auch von deren Verpackungen angestrebt. Die vorgeschlagene europäische Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) sieht vor, dass sich alle Verpackungen auf dem EU-Markt bis 2030 auf wirtschaftlich tragfähige Weise recyceln lassen. Die Verordnung legt Minimalziele für den Anteil an recyceltem Material in Plastikverpackungen fest. Dadurch soll ein rentabler Markt für recycelte Plastikrohstoffe geschaffen sowie die Nutzung dieser Stoffe bei der Herstellung von Verpackungen gefördert werden.

Reduktion des Einsatzes von kritischen Mineralien bei der Batterieherstellung als großes Ziel

Ein besonderes Augenmerk richtet der Green Deal auf die Wiederverwertung von Batterien. Grund hierfür sind die Mineralien, die für die Herstellung von Elektrofahrzeugen unentbehrlich sind. Der Abbau dieser Mineralien steht oft in Zusammenhang mit Missständen wie Zwangs- und Kinderarbeit, mangelndem Arbeitsschutz sowie erheblicher Umweltverschmutzung. Durch die vorgeschlagene EU-Batterien-Verordnung soll der Einsatz von Sekundärrohstoffen bei der Batterieproduktion deutlich erhöht werden. Die EU beabsichtigt damit, die eigene Abhängigkeit von Staaten, in denen diese Mineralien abgebaut und verarbeitet werden, zu begrenzen. Die Verordnung schreibt unter anderem einen verpflichtenden Mindestrecyclinggehalt der Mineralien vor, die zur Batterieproduktion genutzt werden. Zudem erlegt die Verordnung Produzenten von Batterien, die in der Industrie und bei Elektrofahrzeugen mit Nominalenergie über 2 kWh zum Einsatz kommen, Due Dilligence Pflichten auf. Die Hersteller sollen künftig die sozialen und ökologischen Risiken, die bei dem Abbau und der Verarbeitung der Mineralien in ihren Lieferketten entstehen, verringern.

Angesichts der zahlreichen neuen Pflichten, die Hersteller im Kontext des Green Deals zu erfüllen haben, ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der kommenden Gesetzgebung von großer Bedeutung. Das profunde Wissen um die bevorstehenden Anforderungen ist der erste Schritt hin zu einer Green-Deal-konformen Gestaltung der eigenen Wirtschaftstätigkeit.

 

 

 

 

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Servitization-Shift​

Künstliche Intelligenz ist die wichtigste Technologie beim Servitization-Shift​

IFS, das globale Cloud Enterprise Software Unternehmen, hat die ersten Ergebnisse seiner jüngsten Studie veröffentlicht. Darin wird die Rolle der Technologien beim Shift von Unternehmen zu Service-orientierten Geschäftsmodellen (Servitization) untersucht. Dafür wurden 2.000 Entscheider ab der Position Vice President in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Südafrika und den USA befragt. Sie kommen aus Branchen wie Energieversorgung, Produktion, Konstruktion, Telekommunikation, Automatisierung und Digitalisierung oder Services.​

Die Ergebnisse zeigen, dass der Shift zum Servitization-Modell für 39 % der Verantwortlichen in deutschen Unternehmen hohe Priorität besitzt. Als wichtigste Ursachen für schleppende Fortschritte werden dabei fehlende Vorgaben für Mitarbeiter, Prozesse und Technologien genannt.

Über alle Branchen hinweg ist Künstliche Intelligenz die wichtigste Technologie beim Servitization-Shift, auch in Deutschland. Sie verbessert die operative Effizienz laut Aussage deutscher Ansprechpartner um 25 %, hilft bei der Eroberung neuer Kundensegmente und Märkte (25 %), erhöht die Kundenzufriedenheit (26 %) ebenso wie die Kundenbindung (25 %) und ist die Voraussetzung für höhere Margen (27 %).

IFS Studie: Künstliche Intelligenz (KI), Automatisierung und Machine Learning sind die Basis für Wertschöpfung in Service-orientierten Geschäftsmodellen.

Enterprise Asset Management (EAM), Field Service Management (FSM) und End-to-end-Connectivity sind weitere Katalysatoren für den Servitization-Shift.

Der Aufbau von KI-Fähigkeiten hat für den Produktionsbereich sowie den Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungssektor in Deutschland mit 90 % beziehungsweise 63 % die größte Dringlichkeit. Dahinter folgen Services mit 54 %, Telekommunikation mit 42 %, Konstruktion und Ingenieurwesen mit 51 % und der Energiesektor mit 44 %. Innovation und klare Positionierung werden danach als Basis für Umsatzwachstum und Profitabilität gesehen.

Frank Beerlage, Managing Director DACH und Benelux von IFS (Quelle: IFS)

Solide Finanzen und hohe Resilienz stehen für CEOs (54 %) und CFOs (49 %) in allen Ländern beim Servitization-Shift an erster Stelle der Agenda. Das zeigt die enge Verbindung zwischen dem Druck zur Modernisierung durch die digitale Transformation und den monetären Erwartungen bei den Vorständen in Bezug auf das Service-orientierte Geschäftsmodell. In Deutschland spielt der CEO übrigens die wichtigste Rolle beim Vorantreiben der Servitization, das haben 42 % der Befragten angegeben.

„Die digitale Transformation ist keine Frage der Technologie allein, das hören wir von unseren Kunden immer wieder“, erklärt Frank Beerlage, Managing Director DACH und Benelux von IFS. „Unsere Studie zeigt deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit auf Vorstandsebene ist, wenn es um die Weiterentwicklung des Unternehmens geht. Servitization, also die Kundenorientierung bei Design, Produktion und Services, ist dabei schon lange ein Thema. Jetzt haben wir endlich die Technologien zur Nutzung von KI, ML und Automatisierung für die Servitization. Für IFS ist das hochspannend.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Foto von Kampus Production: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-arbeiten-tippen-sitzung-8204322/

Detecon-Studie: Öffentliche Verwaltungen und der Digitalisierungsfortschritt

Öffentliche Verwaltungen wie auch ihre jeweiligen IT-Dienstleister bewerten die eigenen Digitalisierungsfortschritte nach wie vor zurückhaltend.

Obwohl die Notwendigkeit der Digitalisierung überwiegend erkannt wird, stocken die Prozesse an vielen Stellen. So lauten Kernergebnisse der Studie „Erfolgsfaktoren zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung“ der Managementberatung Detecon.

Gefragt nach den großen Herausforderungen nennen Studienteilnehmer der öffentlichen Verwaltung vor allem den Fachkräftemangel (82 Prozent), gefolgt von Hemmnissen durch föderale Strukturen (73 Prozent). Die IT-Dienstleister sehen Hürden dagegen vor allem in der Schaffung einer behördenübergreifenden, gemeinsam nutzbaren Infrastruktur (75 Prozent) sowie der Cyber- und Datensicherheit (74 Prozent). Fachkräftemangel und die Nachnutzung prinzipiell verfügbarer Softwareentwicklungen stehen gemeinsam auf dem dritten Platz der Herausforderungen (72 Prozent).

Key Facts

  • Fachkräftemangel und föderale Strukturen als Hemmnis
  • Komplexe Vergabeverfahren für Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern
  • Größere Verwaltungsorganisationen haben Vorsprünge

Für die Studie hatte Detecon mit dem Marktforschungsunternehmen 2HMforum sowohl verantwortliche (IT-) Entscheider*innen aus der öffentlichen Verwaltung (100 Personen) als auch Führungskräfte (33 Personen) von IT-Dienstleistern, die v.a. für die öffentliche Verwaltung arbeiten, befragt. Die Befragten entstammten zu drei Vierteln der kommunaler Ebene, zu rund einem Fünftel der Landes- sowie zu vier Prozent der Bundesebene. Die Studie beleuchtet den aktuellen Stand der Verwaltungsdigitalisierung und gibt Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Digitalisierung.

Vergabeverfahren zu kompliziert

Für die Zusammenarbeit mit externen IT-Dienstleistern sehen 42 Prozent der Befragten in der öffentlichen Verwaltung ein Hindernis in den komplizierten und langwierigen Vergabeverfahren. Auf Seiten der IT-Dienstleister sehen dies sogar 55 Prozent als Hemmnis. Die Vorgaben des OZG, alle Leistungen bis Ende 2022 vollständig zu digitalisieren, wurden klar verfehlt. Im Durchschnitt wurden gerade einmal 29 Prozent der OZG-Leistungen in die digitale Umsetzung gebracht. Ernüchternd ist zudem, dass lediglich 53 Prozent der befragten Personen aus öffentlichen Verwaltungen konstatieren, dass sie über die nötige Software, Hardware und IT-Infrastruktur verfügen, um generell die Digitalisierung zu bewältigen.

„Hier scheinen vorbereitende Prozesse, etwa zur IT-Bebauungsplanung, noch nicht optimal verankert zu sein“, beurteilt Elisabeth Schulze-Hulitz, eine der Studienautorinnen von Detecon, die Situation. „Wohl sind die Verwaltungen mehrheitlich auf dem Weg und erhoffen sich positive Digitalisierungseffekte. Angesichts der Studienergebnisse empfiehlt es sich, die Rahmenbedingungen in den Verwaltungen noch besser zu klären: Sind die Zuständigkeiten geregelt, um Ende-zu-Ende zu digitalisieren? Ist die Allokation der Budgets – auch für eine langfristige Finanzierung – geregelt?“, rät Elisabeth Schulze-Hulitz. „Zudem ist es zwingend erforderlich, die IT-Vergabe und -Beschaffung durch Kompetenzaufbau und Vereinfachung zu stärken.“

Vorteile durch digitalisierte Prozesse

Von digitalisierten Prozessen erhoffen sich die Verwaltungen laut der Befragung zu jeweils 94 Prozent die schnellere Bearbeitung von Anliegen, eine bessere Informationsverfügbarkeit sowie eine höhere Zufriedenheit der Bürger*innen. Eine erhöhte Arbeitgeberattraktivität sowie finanzielle Einsparungen durch die Digitalisierung sieht jeweils nur ein Drittel der Befragten. Im Gegensatz dazu erwarten die IT-Dienstleister auch für diese Punkte starke positive Effekte durch die Digitalisierung des öffentlichen Sektors.

Generell zeigen die Studienergebnisse in fast allen Kategorien einen Vorsprung bei größeren Organisationen in Sachen Digitalisierung. Am deutlichsten wird diese Diskrepanz bei der Frage nach der Existenz einer Digitalisierungsstrategie: Hier haben größere Verwaltungen sogar einen Vorsprung von 25 Prozentpunkten (60 zu 35 Prozent). „Dies mag auch ein Grund für Vorsprünge sein: Eine gemeinsam getragene klare Strategie ermöglicht die schnelle Umsetzung weiterer Digitalisierungsthemen“, vermutet Elisabeth Schulze-Hulitz. „Interkommunale Zusammenarbeit wie auch ein digitales Mindset in der gesamten Verwaltung sind gute Voraussetzungen für Digitalisierungserfolg.“

 

Die Studie „Erfolgsfaktoren zur Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung”

steht unter www.detecon.com/verwaltungsdigitalisierung zum Download bereit.

 

 

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So vermeiden Unternehmen Datenlecks durch ChatGPT & Co. 

KI-Tools wie ChatGPT, Bard und Copilot erfreuen sich wachsender Beliebtheit, gefährden allerdings die Datensicherheit. Forcepoint erklärt, wie Unternehmen den Abfluss vertraulicher Informationen und Datenschutzverletzungen erfolgreich verhindern.

Generative KI ist bei zahlreichen Aufgabenstellungen im Arbeitsalltag bereits eine große Hilfe. Sie beantwortet Fragen, erstellt Texte fürs Marketing, übersetzt E-Mails sowie Dokumente und optimiert sogar Quellcode. Kein Wunder also, dass Mitarbeiter die Tools eifrig einsetzen, um sich die Arbeit zu erleichtern und produktiver zu werden. Allerdings entstehen dabei Risiken für die Datensicherheit im Unternehmen: Leicht landen vertrauliche oder personenbezogene Daten bei ChatGPT, Bard oder Copilot und dadurch unter Umständen sogar in den Antworten für andere Anwender. Schließlich nutzen die Anbieter nicht nur im Web verfügbare Daten, sondern auch die Benutzereingaben, um ihre KI-Modelle zu trainieren und deren Antworten zu verbessern.

Wollen Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten nicht verlieren, müssen sie aktiv werden. Am einfachsten ist es, die Mitarbeiter im sicherheitsbewussten Umgang mit generativer KI zu schulen, doch Fehler passieren – in der Hektik des Arbeitsalltags kann die Aufmerksamkeit nachlassen, sodass Mitarbeiter dennoch sensible Daten bei den Diensten hochladen. Deshalb entscheiden sich manche Unternehmen dafür, die URLs der verschiedenen KI-Tools mit der Firewall zu sperren, was allerdings auch keine ideale Lösung ist. Zum einen bieten die Sperren keinen ausreichenden Schutz, weil Mitarbeiter sie leicht umgehen können, indem sie von außerhalb des Unternehmensnetzwerks auf die Dienste zugreifen. Zum anderen behindern Unternehmen ihre Belegschaft beim produktiven Arbeiten und sorgen möglicherweise für Frust.

Data Loss Prevention

Um den Zugang zu den KI-Tools zu reglementieren und Daten zu schützen, sollten Unternehmen besser einen Zero-Trust-Ansatz verfolgen. Dabei stellen Sicherheitslösungen wie Secure Web Gateway (SWG) und Cloud Access Security Broker (CASB) sicher, dass nur zugelassene Dienste genutzt werden, und das auch nur von autorisierten Mitarbeitern – unabhängig davon, wo sich diese befinden und welches Gerät sie einsetzen. Ein zentraler Richtliniensatz reduziert den Verwaltungsaufwand und erleichtert es, Sicherheitsverletzungen über alle KI-Tools, Kommunikationskanäle und Geräte hinweg zu verhindern.

Darüber hinaus ist eine konsequente Kontrolle der bei den Diensten zur Verfügung gestellten Daten notwendig. Denn erst, wenn Unternehmen erkennen, dass Mitarbeiter beispielsweise dabei sind, personenbezogene Daten oder Quellcode mit geistigem Eigentum via Chat oder Datei-Upload mit den KI-Tools zu teilen, können sie das unterbinden. Voraussetzung dafür sind eine Klassifizierung von Daten sowie Richtlinien, die den Umgang mit den Daten regeln und überwachen. Lösungen für Data Loss Prevention (DLP) verbinden beides und minimieren den Einrichtungsaufwand, weil sie fertige Klassifizierungen für verschiedenste Daten und einen großen Satz vordefinierter Richtlinien mitbringen.

Zudem müssen Unternehmen in der Regel auch nicht ihren gesamten Datenbestand klassifizieren – es reicht, sich auf die schützenswerten Daten zu konzentrieren. Die einzelnen Fachbereiche wissen üblicherweise sehr genau, um welche Daten es sich dabei handelt, und können Beispiele liefern: Kundenlisten, Präsentationen, Verträge, Code-Schnipsel. DLP-Lösungen analysieren diese und sind dann in der Lage, ähnliche Daten zuverlässig zu erkennen. Je nachdem, wie sensibel die Daten sind, erlauben sie abgestufte Reaktionen: Bei weniger kritischen Daten reicht es meist, den Mitarbeiter auf eine mögliche Verletzung der Datensicherheit hinzuweisen; bei wichtigeren Daten kann eine Freigabe durch den Vorgesetzten erforderlich sein, während der Upload besonders heikler Informationen direkt blockiert wird.

„ChatGPT und andere KI-Tools lösen selbst komplexe Aufgaben binnen Sekunden. Das ist im Arbeitsalltag äußerst praktisch, kann aber zu Verletzungen der Datensicherheit führen, wenn Mitarbeiter versehentlich vertrauliche oder personenbezogene Daten bei den Diensten eingeben.“

Frank Limberger, Data & Insider Threat Security Specialist bei Forcepoint in München (Quelle: Forcepoint)

„ChatGPT und andere KI-Tools lösen selbst komplexe Aufgaben binnen Sekunden. Das ist im Arbeitsalltag äußerst praktisch, kann aber zu Verletzungen der Datensicherheit führen, wenn Mitarbeiter versehentlich vertrauliche oder personenbezogene Daten bei den Diensten eingeben“, betont Frank Limberger, Data & Insider Threat Security Specialist bei Forcepoint. „Mit DLP können Unternehmen ihre Daten zuverlässig schützen, ohne die Nutzung der KI-Tools zu beschränken, was unweigerlich die Produktivität und Motivation der Mitarbeiter beeinträchtigen würde. Die Lösungen lassen sich schneller einführen, als Unternehmen oft annehmen, und liefern bereits nach wenigen Tagen oder Wochen erste Ergebnisse.“

 

 

 

www.forcepoint.com/de

 

 

 

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Entscheidungsfaktoren bei der Stiftungsgründung

Neue Studie 2023 in Österreich, Deutschland und der Schweiz: Was sind die wichtigsten Faktoren bei einer Stiftungsgründung?

Stiftungen werden aus den unterschiedlichsten Gründen errichtet. Es gibt Stifter*innen, die der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen. Andere versuchen, ihr Vermögen oder Familienunternehmen langfristig zu bewahren oder möglichst konfliktfrei auf die nächste Generation zu übertragen. Ganz gleich, ob eine Stiftung gemein- oder privatnützige Zwecke verfolgt, die Stifter*innen wollen durch sie bleibende Strukturen für ihr Vermögen schaffen.

Wer eine Stiftung gründet, muss sich mit vielen Fragestellungen befassen, und auch zahlreiche rechtliche Aspekte berücksichtigen. Wer sich im deutschsprachigen Raum die Frage nach dem geeigneten Stiftungsstandort stellt, hat gleich vier Optionen mit unterschiedlichen zivil- und steuerrechtlichen Voraussetzungen zur Auswahl: die Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein.


Der Frage, was ein attraktiver Stiftungsstandort heute denn bieten muss und welche Kriterien den Stiftern und Stifterinnen dabei besonders wichtig sind, ging Liechtenstein Finance in einer aktuellen Studie nach, die in Zusammenarbeit mit der F.A.Z. Business media research erstellt wurde.

 

Hierfür wurden 336 Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt, die selbst eine Stiftung errichtet haben oder Funktionsträger einer Stiftung sind. Sie repräsentieren sowohl gemeinnützige als auch Familienstiftungen, die auf Philanthropie, Vermögenserhalt und -vermehrung, Nachlass- und Nachfolgeplanung oder Versorgung von Familienangehörigen fokussieren.

 

Zusätzlich bieten vier Interviews mit den Stiftungsexperten Prof. Dr. Dominique Jakob (CH), Dr. Patriz Ergenzinger (DE), Elisabeth Stichmann und Dr. Dimitar Hristov (AT) sowie Dr. Thomas Zwiefelhofer (FL) weitere Einblicke in das Stiftungsrecht und dessen Möglichkeiten.

 

 

Zur ausführlichen Studie gelangen Sie hier.

 

Kurz-Zusammenfassung der Studie: Entscheidungsfaktoren bei der Stiftungsgründung

 

 

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KI-basierte Auswertung von Echtzeitdaten im Einzelhandel

Im Interview mit der Redaktion, erläutert Manish Choudhary, welche Lösungen den Einzelhandel helfen, aktuellen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

 

Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie instabil globale Lieferketten sind – Hafen- und Bahnstreiks, Fachkräfte- und Fahrermangel und mehr. Branchenexperten erwarten, dass Lieferketten etwa zwei bis drei Jahre brauchen werden, um sich von diesen Störungen zu erholen. Wie werden sich Lieferketten Ihrer Meinung nach im nächsten Jahr entwickeln?

Neben den aufgeführten Faktoren haben zahlreiche weitere Einflüsse dazu geführt, dass es in den vergangenen zwei Jahren entlang der Lieferketten zu kritischen Störungen gekommen ist. Kauf- und Konsumverhalten haben sich verändert und die geopolitischen Ereignisse sind Auslöser für Energie- und Ressourcenknappheit sowie die Inflation – all das darf man nicht außer Acht lassen.

Die schlechte Nachricht: Diese Lieferkettenstörungen werden auch in diesem Jahr – wenn nicht sogar wesentlich länger – anhalten. Wir werden 2023 beobachten, dass sich Händler zunehmend umstellen und mit langfristigeren Lagerbeständen haushalten werden müssen. Denn die Just-In-Time-Philosophie, die der Einzelhandel in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten praktiziert hat, ist nur dann praktikabel, wenn die Lieferkette effizient funktioniert. Lagerflächen werden in der Folge wieder zunehmen.

Nun besteht für Einzelhändler die Herausforderung darin, eine Balance zwischen kostspieligen Übervorräten (Overstock) und Leerverkäufen (Out of Stock) zu finden. Folglich wird die agile, datenbasierte und akkurate Bedarfsvorhersage ganz oben auf der Einzelhandelsagenda stehen. Diese funktioniert nicht wirklich, wenn sie nur auf historischen Daten als Grundlage fußt. Die KI-basierte Auswertung von Echtzeitdaten erweist sich an dieser Stelle als effektiver. Dadurch können Handelsunternehmen ihre Prozesse optimieren und vorausplanen, anstatt lediglich auf eintretende Ereignisse zu reagieren.

Welche Trends oder Herausforderungen werden 2023 zu weiteren Störungen in der Lieferkette führen?

Die weitreichenden Folgen der aktuellen geopolitischen Ereignisse werden sich nicht einfach in Luft auflösen, sondern auch im kommenden Jahr die globale Wirtschaft überschatten. Das hat natürlich direkte Auswirkungen auf Lieferketten. Ansteigende Energiepreise werden Fertigungsunternehmen in ihrer Produktion wesentlich einschränken. Existenznöte zwingen sie dazu, ihre Strategien entsprechend anzupassen, um durch die Krise zu kommen. Gleichzeitig bedingt die Inflation direkt Kaufverhalten und -entscheidungen ihrer Kunden.

Demnach können sich Retailer nicht mehr einzig und allein auf historische Daten verlassen. Sie müssen sich vielmehr auf spontane und unerwartete Veränderungen vorbereiten. Hier verschaffen KI-getriebene Lösungen Einzelhändlern die notwendige Flexibilität, indem sie Echtzeitdaten auswerten und ihnen darauf basierend Einblicke in den Status quo liefern und Vorhersagen treffen.

Die Kühlkette sieht sich einer Reihe von (Sicherheits-) Risiken gegenüber. Was können Unternehmen tun, um sich entsprechend anzupassen?

Grundsätzlich kennt jedes Handelsunternehmen die Risiken, denen Kühlketten ausgesetzt sind. Diese sind zu jeder Zeit gegeben – auch jenseits der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation und der gestörten Lieferketten. Akkurate Bedarfsvorhersagen und -planung sowie ein transparenter, datenbasierter Überblick über die gesamte Lieferkette hinweg sind hier der Schlüssel, um diese Risiken zu minimieren. Eine KI-getriebene Plattform ist beispielsweise in der Lage zu erkennen, wenn ein Hersteller oder Zulieferer mit Transportschwierigkeiten zu kämpfen hat, die unter Umständen zu einer Unterbrechung der Kühlkette führen könnten. Ist dies der Fall, kann die Lösung alternative Partner in der Beschaffung empfehlen.

Egal, um welche Branche es geht: Derzeit machen moderne Technologien überall Schlagzeilen. Wie beeinflussen sie die Zukunft des Einzelhandels, welcher in Deutschland bislang sehr an alteingesessenen Strukturen festgehalten hat?

Der deutsche Einzelhandel war lange Zeit sehr traditionell und hat sich auf bewährte Prozesse verlassen. Angesichts der Ereignisse, die die Weltwirtschaft in den vergangenen drei Jahren beeinflusst haben, erkennen Retailer aber auch hierzulande, dass sie ohne innovative Technologien langsam den Anschluss verlieren. Mit der Einführung moderner Lösungen verfolgen sie vor allem zwei Ziele: technologische Defizite ausgleichen und sich an das veränderte Kaufverhalten ihrer Kunden anpassen.

KI und Automatisierung etablieren sich in dieser Branche daher zunehmend zu einem Must-have und formen somit die Zukunft des Einzelhandels mit. So lassen sich mit entsprechenden Lösungen zum Beispiel akkurate Nachfrageprognosen erstellen, wodurch das Bestands- und Lagermanagement effizienter und bedarfsorientierter von der Hand geht. Außerdem unterstützen diese neuen Technologien Retailer im Aufbau einer Omnichannel-Strategie, bei der Kunden sowohl von den Vorteilen des Onlineshoppings als auch des stationären Einkaufs profitieren. Diese komfortablere Erfahrung wird künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen und die Bindung zu bestehenden Kunden vertiefen und neue Kunden anziehen. Wie offen der deutsche Einzelhandel gegenüber neuen Technologien ist, zeigt sich zudem in seiner Bereitschaft, Standorte mit Automatisierung und Robotik auszustatten. Bekannte Supermarktketten experimentieren derzeit vermehrt mit autonomen Smart Stores, in denen Kunden rund um die Uhr einkaufen können, ohne dass Personal zugegen sein muss.

Der Fachkräftemangel hat direkte Auswirkungen auf den Einzelhandel. Was bietet SymphonyAI Retail CPG als Lösung für das Problem?

Als Software Provider entwickelt SymphonyAI Retail CPG KI-basierte Tools, mit denen Handelsunternehmen effizient und agil bleiben – und zwar mit den wenigen Ressourcen, über die sie wirklich verfügen. Denn sobald sie bestimmte Aufgaben automatisieren, können sie ihren Blick auf wertschöpfende und strategische Bereiche richten. Damit unterstützen wir sie nicht nur in ihrem Lieferketten-, sondern auch Bestandsmanagement sowie Marketing und sogar direkt im Verkaufsraum unter anderem durch Sortiment- und Flächenoptimierung und smarte Regale.

Unsere intelligente Data-Analytics-Plattform CINDE zum Beispiel verschafft Retailern nicht nur einen Einblick in das Kaufverhalten und die Erwartungen ihrer Kunden, sondern unterstützt bei personalisierten Marketing-Aktivitäten und sorgt für eine effektive Kommunikation zwischen Einzelhändlern, CPG-Herstellern und anderen Partnern.

 


Zur Person

Manish Choudhary – Präsident und CEO von SymphonyAI Retail | CPG

Manish Choudhary verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Leitung globaler Teams und im Management der Gewinn- und Verlustrechnung von börsennotierten Software- und Technologieunternehmen mit Schwerpunkt Transformation. Er hat eine besondere Leidenschaft und Expertise in den Bereichen KI-gesteuerte digitale Transformation, SaaS, Analytik und maschinelles Lernen. Zu Symphony Retail kam er von Diebold Nixdorf, wo er als EVP of Global Software tätig war, und von Pitney Bowes Inc. in SVP-Positionen in den Bereichen Sending Technology und Global Innovation & Products. Er verfügt über MBAs von der Anderson School of Management der UCLA und der National University of Singapore.

https://www.symphonyretailai.com/de/


English Version

Real-time retail data

Manish Choudhary explains which solutions can help retailers successfully meet current challenges.

 

The past year has shown how unstable global supply chains are – port and rail strikes, shortages of skilled workers and drivers, and more. Industry experts expect supply chains to take about two to three years to recover from these disruptions. How do you think supply chains will evolve over the next year?

In addition to the factors listed, numerous other influences have caused critical disruptions to occur along supply chains over the past two years. Purchasing and consumption patterns have changed, and geopolitical events have been triggers for energy and resource shortages and inflation – all of which cannot be ignored.

The bad news is that these supply chain disruptions will continue this year – if not much longer. In 2023, we’ll see retailers increasingly shifting and having to budget with more long-term inventory. This is because the just-in-time philosophy that retailers have practiced over the past two to three decades is only viable if the supply chain functions efficiently. Warehouse space will increase again as a result.

Now, the challenge for retailers is to strike a balance between costly overstock and out of stock. Consequently, agile, data-driven and accurate demand forecasting will be high on the retail agenda. This doesn’t really work if it relies only on historical data as a foundation. AI-based analysis of real-time data is proving more effective at this point. This allows retailers to optimize and plan ahead for their processes, rather than simply reacting to events as they occur.

What trends or challenges will cause further supply chain disruption in 2023?

The far-reaching consequences of current geopolitical events will not simply disappear into thin air, but will continue to overshadow the global economy in the coming year. This, of course, will have a direct impact on supply chains. Rising energy prices will significantly constrain manufacturing companies in their production. Existential pressures will force them to adjust their strategies accordingly to get through the crisis. At the same time, inflation is directly affecting the purchasing behavior and decisions of their customers.

Accordingly, retailers can no longer rely solely on historical data. Instead, they must prepare for spontaneous and unexpected changes. This is where AI-driven solutions give retailers the flexibility they need by analyzing real-time data and providing them with status quo insights and predictions based on that data.

The cold chain faces a number of (safety) risks. What can companies do to adapt accordingly?

Basically, every trading company knows the risks to which cold chains are exposed. These are present at all times – even beyond the current political and economic situation and disrupted supply chains. Accurate demand forecasting and planning, as well as a transparent, data-driven view across the supply chain, are key here to mitigate these risks. For example, an AI-driven platform is able to detect when a manufacturer or supplier is experiencing transportation difficulties that could potentially disrupt the cold chain. If this is the case, the solution can recommend alternative sourcing partners.

Whatever the industry, advanced technologies are currently making headlines everywhere. How do they affect the future of retail, which in Germany has so far held very tightly to long-established structures?

For a long time, the German retail sector was very traditional and relied on tried and tested processes. However, in light of the events that have affected the global economy over the past three years, retailers here in Germany are also realizing that without innovative technologies, they are slowly losing out. By introducing modern solutions, they are pursuing two main goals: Making up for accumulated technology deficits and adapting to the changing buying behavior of their customers.

AI and automation are therefore increasingly establishing themselves as a must-have in this industry and are thus helping to shape the future of retail. For example, these solutions can be used to create accurate demand forecasts, making inventory and warehouse management more efficient and demand-driven. In addition, these new technologies are helping retailers build an omnichannel strategy, where customers benefit from the advantages of both online and brick-and-mortar shopping. This more convenient experience will become increasingly important in the future and critical to retaining existing customers and engaging new customers. The openness of German retailers to new technologies is also reflected in their willingness to equip locations with automation and robotics. Well-known supermarket chains are currently increasingly experimenting with autonomous smart stores where customers can shop around the clock without the need for staff to be present.

The shortage of skilled workers has a direct impact on the retail sector. What does SymphonyAI Retail CPG offer as a solution to the problem?

As a software provider, SymphonyAI Retail CPG develops AI-based tools that help retail companies stay efficient and agile with the few resources they really have. Because as soon as they automate certain tasks, they can focus their attention on value-added and strategic areas. In this way, we support them not only in their supply chain, but also in inventory management and marketing, and even directly on the sales floor through assortment and space optimization and shelf intelligence, among other things.

Our intelligent data analytics platform CINDE, for example, not only provides retailers with insight into their customers‘ buying behavior and expectations, but also supports personalized marketing activities and ensures effective communication between retailers, CPG manufacturers, and other partners.

 

 

 

 

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Deutsche gehen ihren Marken fremd  

Von Armgard Eichhoff

Die Ergebnisse des Total Experience Reports zeigen, dass Verbraucher und Mitarbeiter gleichermaßen hohe Erwartungen an Unternehmen haben. Welche das im Detail sind, erläutert Armgard Eichhoff in diesem Beitrag.

Die Inflationsrate in Deutschland ist weiterhin auf einem hohen Niveau (+7,4 % Stand März 2023) und wirkt sich aktiv auf das Kaufverhalten und Markenbewusstsein der Privathaushalte aus. Der neue Total Experience Report von ServiceNow, im Rahmen dessen 2.000 Verbraucher in Deutschland befragt wurden, untersucht diese Entwicklungen und gibt Aufschluss über die Markenloyalität der Deutschen.

Loyalität weicht Pragmatismus 

Unternehmen sehen sich mit der akuten Gefahr konfrontiert, dass die bisherige Markentreue der Kunden der steigenden Inflation zum Opfer fallen wird. Die Studie zeigt: drei Viertel der Befragten sind weniger markentreu als noch vor zwei Jahren, da sie beispielsweise aufgrund steigender Kosten auf günstigere Angebote umsteigen. 74 Prozent der Verbraucher geben zusätzlich an, aufgrund der Preissteigerungen auch grundsätzlich höhere Ausgaben zu haben. Aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit sparen Kunden mehr und sind eher bereit den Anbieter zu wechseln. Gleichzeitig steigen bei höherem Preisdruck auch die Ansprüche: Kunden erwarten von Unternehmen, dass sie ihre Bedürfnisse erkennen und erfüllen.

„Rund drei Viertel der Verbraucher in Deutschland würden Unternehmen, von denen sie das Gefühl haben, als Kunden verstanden zu werden, eher loyal gegenüberstehen.“

Armgard Eichhoff, Solution Consulting Director bei ServiceNow 

Nicht an der Customer Experience sparen

Vielmehr Für Unternehmen ist es aktuell wichtiger denn je, ihren Wert zu zeigen und in ein besseres Kunden- und Mitarbeitererlebnis zu investieren, um nicht der Gefahr von Preisdumping ausgesetzt zu sein. Um langfristig Loyalität sicherzustellen, kommt es auf ein personalisiertes Kundenerlebnis an, beispielsweise durch individuelle Rabatte, Warenproben sowie einen proaktiven Service. Und das zahlt sich aus: Rund drei Viertel (72 %) der Verbraucher in Deutschland würden Unternehmen, von denen sie das Gefühl haben, als Kunden verstanden zu werden, eher loyal gegenüberstehen.

Verbraucher werden sich der Bedeutung ihrer Daten bewusst 

Eine gute Customer Experience ist aber nur ein Faktor im Kampf um die Markenloyalität. In einer Zeit, die geprägt ist von neuen, innovativen Technologien wie ChatGPT, sind die Verbraucher sicherheits- und datenbewusster denn je. Unternehmen, die sich nicht für Sicherheitsmaßnahmen einsetzen, laufen Gefahr, im Rennen um die Markentreue der Verbraucher ins Hintertreffen zu geraten – und das branchenübergreifend. Die Umfrage ergab, dass die Sicherheit von persönlichen Daten mittlerweile als einer der wichtigsten Aspekte (93 %) im Umgang mit Unternehmen angesehen wird. Weitere Key-Elemente, die laut ServiceNow Studie auf eine optimale Customer Experience einzahlen, sind: ein lösungsorientiert handelnder Kundendienst (94%), schnelle Reaktionszeiten der Kundendienstmitarbeiter (92%) sowie ein nahtloser Service (91%). Blickt man auf die Altersstruktur der befragten Verbraucher, so wird ersichtlich, dass der Schutz personenbezogener Daten vor allem für die Befragten ab 35 enorm wichtig ist.

Oftmals im Schatten – die Employee Experience 

Ein wichtiger Punkt, der in der Betrachtung der Customer Experience häufig zu kurz kommt: Kunden und Mitarbeiter beeinflussen sich in ihren Erfahrungen gegenseitig. Somit hat die Employee Experience auch Auswirkungen auf die Markentreue der Verbraucher. Laut Total Experience Report geben 88 Prozent der Befragten an, dass es bei der Wahl des richtigen Unternehmens wichtig für sie ist, dass die Mitarbeiter gut behandelt werden. Und rund zwei Drittel (60 %) würden eher nicht mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, dessen Mitarbeiter unzufrieden sind. Doch wie erreichen Unternehmen eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit? Nach wie vor steht das Gehalt (64 %) an erster Stelle. Weitere wichtige Aspekte: flexibles Arbeiten, Fort- und Weiterbildungen sowie Mitarbeiter Benefits.

Omni-Channel-Service essenziell für Verbraucher

Die Studie zeigt nicht zuletzt, wie wichtig es für Unternehmen ist, Omni-Channel-Services anzubieten, um die Präferenzen aller Kunden abzudecken und so eine zufriedenstellende Customer Experience zu gewährleisten. Während die klassische E-Mail nach wie vor der bevorzugte Kommunikationskanal ist, bieten beispielsweise Chatbots, die aktuell von lediglich 18 Prozent als „sehr wichtig“ eingestuft werden, eine gute Möglichkeit, neue Technologien in einem ganzheitlichen Ansatz zu nutzen. Tendenz steigend, denn knapp zwei Drittel der Verbraucher (61 %) wären nach eigener Aussage denjenigen Unternehmen gegenüber loyaler, die in Technologien investieren, die einen besseren Kundenservice bieten.

Hierbei können automatisierte Prozesse wie beispielsweise Chatbot-Dienste künftig zum Gamechanger werden. Zwar werden sie aktuell von den Verbrauchern noch nicht ausreichend genutzt, das Potenzial ist aber unbestritten. Unternehmen investieren aktuell stark in diesem Bereich – und die Fortschritte in der KI bedeuten, dass deren Fähigkeiten weiter wachsen werden.

Fazit: Total Experience ist Pflicht

Die Ergebnisse des Total Experience Reports zeigen, dass Verbraucher und Mitarbeiter gleichermaßen hohe Erwartungen an Unternehmen haben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, eine starke Kunden- und Mitarbeiterbindung aufzubauen und so letztlich die Markentreue zu erhöhen, ist es entscheidend, auf die Bedürfnisse und Anliegen beider Parteien einzugehen, denn zufriedenere Mitarbeiter sorgen für einen besseren Kundenservice. Eine strategisch aufgesetzte Total Experience, die unterstützt wird von einem ganzheitlichen technologischen Ansatz, ist längst zur Pflichtaufgabe geworden.

 

Infos über die Studie

Die Umfrage, bei der 13.000 Erwachsene (ab 18 Jahren) in neun EMEA-Ländern [Vereinigtes Königreich, Irland, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Schweiz, Schweden und die Vereinigten Arabischen Emirate] – darunter 2.000 Befragte in Deutschland – zu ihrer Einstellung zu Kunden- und Mitarbeitererfahrungen befragt wurden, wurde von SeviceNow in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut Opinium Research im Zeitraum von 15.03. bis 21.03.2023 durchgeführt.

 

 

 

 

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Foto von paul voie: https://www.pexels.com/de-de/foto/person-die-weiss-schwarze-adidas-schuhe-tragt-2558488/

Resiliente Gesellschaften und öffentliche Sicherheit gehen Hand in Hand