HR-Trends 2014
In Bezug auf das Thema Diversity geht es um das verstärkte Einbeziehen bisher vernachlässigter Gruppierungen. Und mit einem BGM sollte der Stress für Mitarbeiter reduziert werden. Der Fokus von Maßnahmen sollte vorrangig auf die Prävention gelegt werden, sagt Christiane Nägler, Projektleiterin der Messe Zukunft Personal. Kommt diese zu kurz, geht es um die spätere strukturierte Wiedereingliederung der betroffenen Mitarbeiter. Nägler sagt: „In den nächsten zehn Jahren wird die Bedeutung ganz deutlich zunehmen – insbesondere im Hinblick auf das Thema altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung, aber auch in Sachen psychische Erkrankungen.“ Doch bezüglich der Motivation ist aus ihren Worten Kritik zu hören: Nur wenigen Unternehmensvertretern gehe es vorrangig darum, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Beschäftigten mit ihrem BGM zu steigern. Viele Arbeitgeber würden vielmehr auf den demografischen Wandel und einen künftigen Fachkräftemangel verweisen. Ein weiterer häufig genannter Grund: Unternehmen möchten damit ihre interne und externe Reputation verbessern. Nägler weißt zudem darauf hin, dass sich die Qualität und Quantität der betrieblichen Gesundheitspolitik in Unternehmen verschiedener Größen deutlich unterscheidet. Zum Beispiel ist das Bewusstsein für die Relevanz eines BGM in den kleinen und mittelständischen Unternehmen geringer als in großen. KMU legen aber wiederum mehr Wert auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter, während die Konzerne da eher den demografischen Wandel im Blick haben.
Während Konzerne eher den demografischen Wandel im Blick haben, legen KMU Wert auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Ein weiterer Trend in Deutschland ist die Zeitarbeit. Die Bedeutung hat in den letzten Jahren für den Standort massiv zugenommen. „Zeitarbeit bietet auch Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung eine gute Perspektive“, kommentiert Ralf Lemle, Landesbeauftragter des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), die Erkenntnisse der aktuellen IAB-Studie zur Zeitarbeit in NRW. Demnach ist der Anteil Beschäftigter ohne Berufsausbildung in der Zeitarbeit dreimal so hoch wie unter allen Beschäftigten in NRW. „Die neuen Branchenzuschlagstarife“, so Suzana Bernhard von der Dekra Arbeit, bieten vielen Zeitarbeitnehmern eine zusätzliche finanzielle Perspektive. „Wer sich beim Kunden etabliert hat und projektbezogen länger eingesetzt wird, profitiert von zeitlich gestaffelten Lohnsteigerungen“, berichtet Suzana Bernhardt. Viele hörbare Stimmen erheben sich gegen die momentan stattfindende Überregulierung der Branche. So geht aus dem neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung eine neue Höchstüberlassungsdauer für Zeitarbeitnehmer hervor. „Die Frage sei, wem diese Regelung zugutekommen soll“, so Bernhard weiter. „Zeitarbeitnehmer, die sich über Monate hinweg einen Zuschlag erarbeitet haben oder schlichtweg mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind, werden quasi per Gesetz zum Wechsel gezwungen“, kritisiert Suzana Bernhard. Nach einer Umfrage der Orizon GmbH aus dem Jahr 2011 trauen lediglich 4,3 Prozent der Branche eine betriebliche Altersvorsorge zu (bAV). „Mit diesen Ergebnissen hat die Branche tatsächlich ein Thema. Nicht weil wir diese Leistungen nicht anbieten – alle genannten Punkte sind für uns und etliche andere der großen Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland eine absolute Selbstverständlichkeit. Sondern weil wir nicht offensiv genug dem in der öffentlichen Meinung bestehenden Klischee von Zeitarbeit entgegentreten“, sagt Dr. Dieter Traub, Geschäftsführer der Orizon GmbH. Das Traub recht hat, belegt auch die Tatsache, das Lohnnebenkosten durch die bAV vom Arbeitgeber eingespart werden können. Ein weiteres Motivations- und Vergütungssystem ist der Dienstwagen. Schon seit Jahren werden Mitarbeiter indirekt damit belohnt, doch gesellschaftliche Trends zeigen, dass sich die Anforderungen an Mobilität geändert haben. Über neue Denkansätze schreibt Gunter Glück von LeasePlan in seinem Gastbeitrag zum Thema „Mobilitätsbudgets“. (Seite 16 u. 17). Auch in Zukunft wird Deutschland mit seinen Unternehmen gerade im Ausland wachsen, die Exportzahlen steigen seit Jahren. Auslandseinsätze von Mitarbeitern sind daher an der Tagesordnung. Doch gerade kleinere und mittlere Unternehmen unterschätzen, welche Gefahren für sie selbst und für ihre Mitarbeiter entstehen. Auslandseinsätze sind generell abzusichern. Das Sozialgesetzbuch regelt in § 17 SGB V, dass der Arbeitgeber für alle Kosten in Folge von Krankheit oder Unfall seiner entsandten Mitarbeiter aufzukommen hat.
Christiane Nägler, Projektleiterin der Messe „Zukunft Personal“, berichtet über die aktuellen Trends der diesjährigen Messe „Zukunft Personal“.
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