Digitale Agilität

Gastbeitrag von Nina Koch

 

Digital-First-Strategie: Der Schlüssel zum Wachstum im deutschen Mittelstand

In dieser kritischen Phase, in der das Wachstum der deutschen Wirtschaft unter dem europäischen Durchschnitt liegt, wird die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung immer deutlicher. Und laut dem KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer ist das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland im Dezember 2023 um 3,1 Zähler auf -19,1 Saldenpunkt gesunken – ein deutliches Warnsignal.

Nina Koch arbeitet seit 2022 als Director Customer Success bei Slack, ihre Aufgabe ist es, ein Team aus verschiedenen Customer Success Managern in ganz Europa aufzubauen, die Kunden durch die Nutzung der Automatisierungs-, Wissens- und Verbindungsfunktionen der Produktivitätsplattform zum Erfolg verhelfen können.

Der “Digital-First” Ansatz bietet hier großes Potenzial, den Mittelstand zu revitalisieren. Diese Strategie bedeutet den Umbau zu einem agilen Unternehmen, in dem Technologie und Unternehmenskultur nahtlos ineinandergreifen, um eine solide Basis für die gesamte Organisation zu schaffen. Dabei adressiert diese Herangehensweise nicht nur zentrale Herausforderungen wie ineffiziente Kommunikation, mangelnde Transparenz und komplexe Geschäftsprozesse, sondern bietet gleichzeitig Lösungsmöglichkeiten für diese.

Digital-First-Kultur: Mehr als nur Technologie – ein neues Mindset:

 Die digitale Transformation im deutschen Mittelstand beinhaltet weit mehr als die Einführung technologischer Neuerungen. Sie repräsentiert den Übergang zu einer Digital-First-Kultur, die das Herzstück eines jeden zukunftsorientierten Unternehmens bilden sollte. Dieser Ansatz bettet das Thema Digitalisierung tief in die DNA einer Firma ein, was zu mehr Agilität, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in sämtlichen Geschäftsbereichen führt. Die Transformation hin zu einer Digital-First-Mentalität in Unternehmen erfordert ein ausgewogenes Zusammenspiel verschiedener Schlüsselaspekte:

 

  1. Bildung als Brücke: Befähigung der Belegschaft
    Gemäß einer Studie von Gartner aus dem Jahr 2021 reagieren 60 Prozent der Mitarbeitenden aufgrund unzureichender Schulungen und Unterstützung frustriert auf neue Technologien. Durch die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen und Trainings können KMUs sicherstellen, dass ihre Belegschaft nicht nur die neuen Technologien annimmt, sondern diese auch effektiv und ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend nutzt.
    Um Widerstände zu minimieren, ist es unabdingbar, Ziele und Erwartungen klar und transparent zu kommunizieren. Jeder Mitarbeitende sollte die übergeordnete Vision des Unternehmens verstehen und sich mit dieser identifizieren. Dies fördert das Engagement und die Bereitschaft, an der digitalen Transformation aktiv teilzunehmen.
  2. Demokratisierung von Technologie: Förderung einer Bottom-Up-Kultur
    Ein Wechsel von top-down getroffenen Entscheidungen hin zu einem Modell, bei dem die Mitarbeitenden in den Auswahlprozess zur Anschaffung neuer Tools und Software einbezogen werden, ist entscheidend. Durch eine Kultur der offenen Kommunikation und Kooperation werden Teams nicht nur in iteratives Denken eingeführt, sondern auch dazu ermutigt, digitale Lösungen zu finden, die sowohl ihren individuellen Anforderungen als auch den Zielen des Unternehmens entsprechen.
  3. Führungskräfte als Wegbereiter der Digitalisierung: Inspiration und Leitung
    Führungskräfte haben Vorbildfunktion und spielen eine entscheidende Rolle bei der Implementierung der Digital-First-Strategie. Sie müssen die Werte einer digitalen Kultur vorleben und durch eine Kombination aus Führung, Schulungen und transparenter Kommunikation eine Grundlage und vor allem Akzeptanz für die digitale Transformation schaffen.

 

Smarte Technologiewahl: Der Grundstein für digitale Agilität

Die Auswahl neuer Prozesse, Plattformen und Tools stellt für Unternehmen jeglicher Größe eine Herausforderung dar. Besonders für kleinere Unternehmen, die oft über begrenzte IT-Ressourcen verfügen, gestaltet sich dieser Wandel oft schwierig. Aus diesem Grund müssen gerade KMUs geeignete digitale Lösungen finden, die sich nahtlos in die vorhandene Infrastruktur integrieren lassen. All-in-one-Lösungen, wie Produktivitätsplattformen, bieten hier eine optimale Grundlage: Durch ihre Channel-Struktur schaffen sie eine optimale Basis für effiziente, standortunabhängige und asynchrone Zusammenarbeit und somit einen reibungslosen Informationsfluss. Diese Flexibilität ermöglicht es, die digitale Infrastruktur zu zentralisieren und fördert die Teamdynamik im hybriden Arbeitsumfeld. So profitieren KMUs gleich doppelt: Neben einer zentralen digitalen Infrastruktur haben Unternehmen nun auch die Möglichkeit, standortunabhängig qualifizierte Fachkräfte anzuwerben – ein großer Pluspunkt im War for Talents.

 

„Die Zukunft des Mittelstands in der digitalisierten Welt wird von der Fähigkeit abhängen, sich schnell anzupassen, kontinuierlich zu lernen und innovative Technologien zu integrieren.“

Nina Koch, Director Customer Success bei Slack

Automatisierung: Der Weg zu höherer Effizienz und Produktivität

In der heutigen Wirtschaftswelt ist Digitalisierung gut, Automatisierung allerdings besser. Vor allem KMUs profitieren durch den strategischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung. So können sie ihre betriebliche Effizienz, Resilienz und Produktivität verbessern.

Durch den Einsatz von Produktivitätsplattformen werden Teams ermächtigt Routineprozesse eigenständig zu automatisieren. Dabei bieten insbesondere No-/Low-Code-Workflows und modulare Templates enormes Potenzial. Diese erlauben durch ihr Baukastenprinzip eine flexible Kombination von Funktionalitäten und benötigen daher wenig bis keine Programmierkenntnisse, um schnell und unkompliziert eigene Workflows einzurichten. Der Einsatz solcher Tools befreit Mitarbeitende von repetitiven Aufgaben wie beispielsweise der Bearbeitung von Anfragen, dem Incident-Management oder dem Versand von Eingangsbestätigungen und schafft Freiräume für strategische, kreative oder wertschöpfende Projekte. Trivago, der Düsseldorfer Spezialist für Hotelsuche, hat einen eigenen Bot entwickelt, der die Erfassung von Quartalsverträgen automatisiert und somit die Angestellten entlastet. Zusätzlich fördert Trivago die Digital Skills seiner Belegschaft durch regelmäßige Schulungen, was langfristig zu einer stärkeren Fokussierung auf wichtigere Aufgaben führt.

Digital-First als Fundament für die Zukunft des Mittelstand

Die Zukunft des Mittelstands in der digitalisierten Welt wird von der Fähigkeit abhängen, sich schnell anzupassen, kontinuierlich zu lernen und innovative Technologien zu integrieren. Durch die Umarmung einer Digital-First-Strategie können KMUs ihre Position stärken und sich als proaktive, zukunftsorientierte Akteure in der globalen Wirtschaft etablieren. Letztlich ist es dieser mutige Schritt in Richtung Digitalisierung, der den Mittelstand nicht nur durch aktuelle Herausforderungen navigieren, sondern auch den Grundstein für nachhaltiges Wachstum und langfristigen Erfolg legen wird.

 

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Aufmacherbild / Quelle / Lizenz
Image by Gerd Altmann from Pixabay

 

 

 

CC BY-ND 4.0 DE

https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/deed.de#

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