Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt
Christian Daudert ist Gründer und CEO des Virtual-Reality-Pioniers Staramba in Berlin. Im Interview erläutert er das disruptive Potenzial, das personalisierte VR für die Wirtschaft und das Privatleben hat.
Herr Daudert, wie wird sich Ihrer Meinung nach Virtual Reality auf das Leben des Einzelnen oder die Gesellschaft auswirken?
Virtual Reality wird dieselbe disruptive Wirkung haben wie das Internet und künftig alle Lebensbereiche massiv umkrempeln – sei es die Wirtschaft, die Forschung und Lehre, die Medizin oder das Privatleben.
Ein besonders großes Potenzial haben dabei fotorealistische 3D-Avatare von Menschen. Avatare von Konsumenten eröffnen praktisch grenzenlose Einsatzmöglichkeiten. Sie können für virtuelle Anproben von Kleidern genutzt werden oder den Muskelaufbau beim Training nachprüfbar machen.
Eltern können das Aufwachsen ihrer Kinder anschaulich wie nie digital dokumentieren; Angehörige haben die Möglichkeit, verstorbene Verwandte oder Freunde in Form von 3D-Hologrammen virtuell wieder auferstehen zu lassen.
Und für Staramba besonders wichtig: 3D Avatare von Stars und Prominenten aus Sport, Musik und Entertainment können sich virtuell mit ihren Fans treffen und interagieren. Sie ermöglichen Fans so eine lebensechte Interaktion mit ihren Idolen und werden damit die Social-Media-Kommunikation revolutionieren.
Was ist die Idee hinter Staramba?
Wir wollen den Märkten alles bieten, was es braucht, um fotorealistische 3D-Avatare von Menschen zu erzeugen, bereitzustellen und einzusetzen. Seien es nun Avatare von Stars oder ganz normale Privatpersonen. Dazu entwickeln wir ein umfassendes Portfolio von Hardware über Software bis hin zu Anwendungen.
Mit STARAMBA.spaces arbeiten wir derzeit am weltweit ersten sozialen VR-Netzwerk mit fotorealistischen Avataren von Stars. Jeder, der ein VR-Headset hat, kann dort beispielsweise einen Fußballspieler oder bewunderten Musikstar besuchen und hautnah mit ihnen trainieren, reden oder lernen. Das ist in dieser fotorealistischen Qualität einzigartig.
Mit AVATARcloud verfügen wir zudem über die weltweit umfassendste Datenbank mit fotorealistischen 3D-Modellen von internationalen Topstars. Dort finden sich Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft, des FC Bayern oder von Real Madrid ebenso wie Usain Bolt, Elvis Presley, Rammstein oder KISS. Die Daten nutzen wir zum einen selbst für STARAMBA.spaces, vertreiben sie aber auch an Dritte.
Zur Erzeugung von Avataren kommen unsere eigenentwickelten 3D-INSTAGRAPH-Ganzkörperscanner zum Einsatz. Sie gelten als technologieführend und werden nicht nur genutzt, um Stars zu scannen, sondern auch Privatpersonen.
Für welche Unternehmen eignen sich Ihre Lösungen? Welche Szenarien ergeben sich daraus für die Unternehmen und ihre Marken?
Die 3D-Datenmodelle der Stars aus unserer Datenbank AVATARcloud werden vor allem von Unternehmen genutzt, die VR-Spiele, VR-Anwendungen und 3D-Figuren herstellen.
Unser soziales VR-Netzwerk STARAMBA.spaces bietet zum einen Agenturen große Möglichkeiten. Sie können die Stars, die sie betreuen, in einem faszinierenden neuen Umfeld platzieren, noch breiter vermarkten und ihnen neue Merchandising-Potenziale erschließen.
Zum anderen eröffnen sich aber auch den Herstellern von Produkten aller Art riesige Chancen. Sie können in STARAMBA.spaces ihre Erzeugnisse von den Stars präsentieren, erklären oder sogar benutzen lassen. Unsere 3D-INSTAGRAPH-Scanner eignen sich für alle Unternehmen, die ihren Kunden personalisierte VR-Anwendungen bieten möchten.
Das können Einkaufszentren, Fotoketten, Bekleidungsproduzenten oder Fitnessstudios sein, um nur einige zu nennen. Der Phantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.
Wie beraten und begleiten Sie Ihre Kunden in diesem Kontext?
Wir beraten unsere Kunden vor allem bei der Auswahl der Qualität der digitalen Produkte. Bei den Scans lassen sich digitale Dateien mit unterschiedlichen Qualitätsmerkmalen herstellen, die sich für unterschiedliche Anwendungen eignen.
So sind etwa für den 3D-Druck andere Merkmale gefragt als bei Gaming-Avataren oder bei Avataren für eine VR-Welt. Durch unsere Empfehlungen ermöglichen wir den Kunden Kosteneinsparungen, da beispielsweise der kostenintensivere Detailgrad eines VR-Avatars für den 3D-Druck nicht benötigt wird.
Gleichzeitig beraten wir unsere Kunden aber natürlich auch bezüglich der möglichen Anwendungsszenarien. So können Scans von Sportstars nicht nur für den 3D-Druck, sondern auch für Gaming und VR-Applikationen benutzt werden.
Können Sie uns ein Beispiel aus der Praxis erläutern?
Ein Beispiel dafür ist der Videospielhersteller Konami. Ihn beraten wir laufend über die Möglichkeiten, unsere Scans von Fußballspielern auch jenseits von Videospielen zu vermarkten, und welche unterschiedlichen Avatar-Qualitäten ihm dafür zur Verfügung stehen.
Sie bieten eine eigene Kryptowährung – ROYALTY. Können Sie uns bitte Hintergründe und Ziele erläutern?
ROYALTY wird zunächst in unserem sozialen VR-Netzwerk STARAMBA.spaces zum Einsatz kommen, um dort den exklusiven Content und die Rechte der Lizenzgeber zu sichern. Mittelfristig hat die Kryptowährung aber das Potenzial, die globale Lizenzindustrie zu revolutionieren.
Sie basiert auf einer speziell entwickelten Blockchain-Technologie und ermöglicht damit die drastische Vereinfachung der Abrechnungsprozesse sowie die Real-Time-Aufteilung der Einnahmen an Lizenzgeber und -nehmer. Alle Parteien profitieren von substanziellen Kosteneinsparungen.
Mit welchen weiteren Entwicklungen rechnen Sie in den nächsten Jahren?
Virtual Reality wird die Welt verändern und wir wollen diese Veränderung an vorderster Front mitgestalten. Dazu werden wir unser technologisches Wissen kontinuierlich ausbauen und unsere Lösungen weiterentwickeln.
Unser Ziel ist, an dem großen Wachstum, das dem VR-Markt bevorsteht, massiv zu partizipieren. So rechnen wir damit, dass unser soziales VR-Netzwerk in fünf Jahren mehrere Millionen Besucher pro Woche verzeichnet. Der Aktienkurs von Staramba wird dann entsprechend hoch sein: nämlich dreistellig. Unseren Unternehmenswert in fünf Jahren sehe ich bei mindestens 500 Millionen Euro.
Herr Daudert, vielen Dank für das Gespräch.
Zur Person
Vor seiner Zeit als Gründer war Christian Daudert als Vermögensberater für zahlreiche Fußballprofis tätig. Aus dieser Zusammenarbeit heraus entstand die Idee, dreidimensionale Scans von Fußballstars herzustellen und zu vermarkten. Er erkannte das Potenzial von 3D-Scans für VR-Anwendungen und entschied, sein Unternehmen vollständig auf VR auszurichten.
Weiterführende Informationen:
STARAMBA
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